AntikenkabinettFrankfurt-Katalog

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Kunst und Kunsthandwerk früher Epochen ANTIKEN-KABINETT

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AntikenkabinettFrankfurt-Katalog

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Kunst und Kunsthandwerk früher Epochen

ANTIKEN-KABINETT

Titel-Nr.: 63Innenseite Nr.: 36

Impressum:

Text: T. K., Frankfurt am MainFotografie: BerndGackstätterGestaltung: T.K.,FrankfurtamMain

BerndGackstätter,KatharinaBeckerGesamtherstellung: HenrichDruck+MedienGmbH

SchwanheimerStraße110 60528FrankfurtamMain

2014

ANTIKE KUNSTWERKEAUS DEUTSCHEN PRIVATSAMMLUNGEN

Katalog Nr. 9

bearb. von T. K. Frankfurt am Main

Antiken-KabinettBernd Gackstätter, Ganghoferstr. 24, 60320 Frankfurt am Main

IADAA-MitgliedTelefon: +49 (0)69 51 90 15Fax: +49 (0)69 51 90 26

[email protected], www.antiken-kabinett.de

Bank: Santander Bank, IBAN DE38 5003 3300 1547 5801 00, BIC SCFBDE33Ust-Id Nr.: DE 111907455

Öffnungszeiten nach VereinbarungDie vorherige Anmeldung ist empfehlenswert.

Bestellungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs ausgeführt.Die Echtheit aller Objekte wird garantiert.

VorwortPassend zum zwanzigjährigen Bestehen der IADAA, zu dessen Gründungsmitgliedern das Antiken-Kabinettgehört, ist es uns eine besondere Freude, Ihnen, werte Leserinnen und Leser, einen Katalog interessanterObjekte der Antike vorlegen zu dürfen.

Vor nicht allzu langer Zeit, nämlich im Jahr 1993, gründeten einige Händler antiker Kunstwerke die»International Association of Dealers in Ancient Art« und legten damit den Grundstein für ein neues undzukunftsträchtiges Verständnis, was den An- und Verkauf von Artefakten vergangener Kulturen anbelangt.Was bedeutet dies nun konkret? In den 80er-Jahren existierte innerhalb des Kunsthandels noch kaum einverbindlicher Standard, antike Kunstwerke bezüglich ihrer Echtheit und ihrer Herkunft zu überprüfen. Dieswiederum führte teilweise zu negativen ›Folgeerscheinungen‹, die noch heute gerne von einzelnen Medienaufgegriffen und, meist polemisch, thematisiert werden. Um diese negativen Aspekte auszumerzen unddarüber hinaus mit positivem Beispiel voranzugehen, schuf die IADAA als erster Verband strikte Regelungenfür ihre Mitglieder, die von ihnen angebotenen Kunstwerke hinsichtlich ihrer Echtheit und Herkunft zudurchleuchten. Parallel dazu formulierte die IADAA als eines ihrer Hauptziele, die Erforschung und dasInteresse an antiken Kunstwerken des mediterranen Raums zu fördern und die dort liegenden Fundstätten zuschützen. Diese äußerst fruchtbare Symbiose aus Handel, Unterstützung wissenschaftlicher Forschung undErhalt antiker Stätten und Artefakte erwies sich, in der Retrospektive, als absolut gewinnbringend für allebeteiligten Parteien. Auf entsprechend positive Resonanz stieß daher diese rigide Selbstverpflichtung vonSeiten des Kunsthandels und wurde zu einer Art ›Leitbild‹ für die gesamte Branche. Dies zeigt sich auchdarin, dass die IADAA, was die Anfrage auf Mitgliedschaft betrifft, keinerlei Mangel zu beklagen hat. Viel-mehr wurde die IADAA zu einer international anerkannten Referenz in puncto Standards bezüglich desHandesl mit antiken Kunstwerken. Insgesamt 32 Mitglieder aus acht verschiedenen Nationen, die der IADAAangehören, legen hierfür ein beredtes Zeugnis ab. Die stark besuchten Messen der BAAF, die jährlich exklusivvon Mitgliedern der IADAA in Bruxelles und Basel ausgetragen werden, ermöglichen dabei, dieses hoheNiveau einem breiten Publikum vor Augen zu führen, wobei parallel dazu der Vermittlung kultureller Werteeine große Bedeutung beigemessen wird. Es ist daher kaum verwunderlich, dass besagte Messen sich mittler-weile zu einem festen Termin im Kalender für Interessierte und Kenner antiker Kunst aus aller Welt avancierthaben. Insofern ist es wichtig zu betonen, und dies ist auch erfreulich, dass diese Art von Beschäftigung mitkulturellen Hinterlassenschaften antiker Zivilisationen keineswegs an Aktualität eingebüßt hat. Ein solcherVerlust wäre auch für Europa und die anderen Erdteile sehr zu bedauern, da gerade die vitale Beschäftigungmit antiken Zeugnissen, die nicht selten auf Privatsammlungen beruht, eine große Relevanz für unsere heutigeGesellschaft besitzt, die sich häufig in ›Sackgassen‹ verliert. Der Satz des Wissenschaftlers und HumanistenWilhelm von Humboldt besitzt daher nach wie vor seine Gültigkeit und mag dies beispielhaft untermauern:»Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft«.

Entsprechend dem oben geschilderten Grundsatz der IADAA sind alle wertvollen Stücke ohne Beanstandungenvom Art Loss Register London überprüft worden.Das Antiken-Kabinett wünscht der Leserin, resp. dem Leser des vorliegenden Katalogs viel Freude.

T. K.

Zum Schluss sei noch auf die kommenden Messetermine verwiesen,an denen wir teilnehmen werden:BAAF Brüssel. 04.06.2014 – 08.06.2014.BAAF Basel-Riehen. 21.11.2014 – 26.11.2014.

1 Anatolische SchnabelkanneDatierung: Ende 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Durchmesser 18,5 cm; Höhe 26,6 cm. Provenienz: Slg. Prof.Dr. Heberer. Anthrazitfarbener, polierter Ton. Geringe Ablagerungen am Gefäßkörper. Vereinzelt sindkleinere Partien der Gefäßwandung abgeplatzt. Ansonsten intakt. Handgeformt. Das Gefäß besitzt einenkugeligen Körper mit Standfläche und flacher Schulter, leicht gekehltem Hals, gebogenem Stabhenkelsowie hochgezogenem Schnabelausguss. Um den Körper und Schulterrand ist ein Zick-Zack-Band ausdrei parallel angeordneten Furchen eingekerbt. Einzelne Zackenspitzen werden dabei plastisch akzen-tuiert. Um den Halsansatz ist in gleicher Technik wie das genannte Band eine umlaufende Doppelrilleausgeführt.Vgl.: Sadberk Hanim 1989, 28; Yfantidis 1990, 92 Kat. 30.

2 Neolithische SchnabelkanneDatierung: 2. Hälfte 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 19,7 cm. Provenienz: Slg. Prof. Dr. Meyer; seit 1965–1972.Hell-dunkelgraubrauner, polierter Ton. Geringe Sinterreste. Der oberste Bereich des Schnabels ist teil-weise ausgebessert. Kleinere Partien der Oberfläche der Gefäßwandung sind partiell abgeplatzt. Ansonstenintakt. Handgeformt. Das Gefäß besitzt einen kugeligen Körper, welcher auf einer Standfläche ruht. Ausder konvex gewölbten Schulter entwickelt sich der röhrenförmige, im oberen Bereich schnabelförmigeAusguss. Ein kräftiger Bandhenkel setzt in der Körpermitte an und verläuft in starker Wölbung bis unter-halb des unteren Ausgussrandes. Als Verzierung findet sich ein plastisches, warzenförmiges Ornamentunterhalb des unteren Ansatzes des Ausgusses.Vgl.: Bossert 1942, 22 Nr. 103. 104.

3 Bronzezeitlicher Votiv-StierDatierung: Ende 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 8,5 cm; Höhe 5,8 cm. Provenienz: Privatsammlung München;seit den 90er-Jahren. Bronze. Dunkelgrüne Patina. Tonfarbene Ablagerungen in gewissen Bereichen. DieStierfigur wird charakterisiert durch einen länglich-schlanken, an seiner Unterseite eingekehlten Körpermit ebenso schlanken Beinen sowie einen überproportional großen Kopf mit auffallend mächtigen, nachoben gebogenen Hörnern. Das männliche Geschlecht an der Unterseite des Körpers sowie der Schwanz-stummel an der Rückseite desselben sind plastisch abgesetzt. Zwei Kerben am Rumpf visualisieren aufabstrakter Ebene die Beinmuskulatur des Stieres. Akzentuiert wird ferner das Maul des Stieres durch eineKerbung sowie dessen Augen durch tief eingestochene Löcher. Bezeichnend für das vorliegende Stücksind aber vor allem die Knubben, mittels derer die Kniegelenke betont werden. Wahrscheinlich fungierteder Stier als Zugtier eines Votiv-Wagens, wie er sich für den westasiatischen Kulturraum belegen lässt.Vgl.: Ö. Bilgi, in: Bilgi 2004, 70.

4 Altanatolischer Aufsatz einer KeuleDatierung: 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Durchmesser 6,5 cm; Höhe 5 cm. Provenienz: Slg. Lensing. Beigefarbe-ner Diorit mit braunen und schwarzen Einsprengseln. Vollständig erhalten. Das als Aufsatz für eine Keuledienende Objekt besitzt eine gedrungen-kugelige Form und weist eine runde Bohrung in der Mitte auf.Die Oberfläche des Aufsatzes ist sorgfältig geglättet, womit die Gesteinsmaserung den Charakter einesOrnaments erhält. Derartige Keulen waren weniger für kriegerische Handlungen als vielmehr als Status-symbol oder zu Repräsentationszwecken bestimmt.

5 Vorderasiatisches Gewicht in Form eines WiddersDatierung: 2. Hälfte 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 14,1 cm; Höhe 8,4 cm. Gewicht: 1140 g.Provenienz: Slg. Leiding; seit den frühen 60er-Jahren. Weiß-beige-blaugrau gemaserter Alabaster.Minimale Bestoßungen am rechten Vorderbein und am Schwanz. Ansonsten intakt. Das Gewicht ist inForm eines ruhenden Widders gestaltet. Die stark angewinkelten Läufe mit den Hufen, der Körper mitseiner grundsätzlichen Muskulatur, resp. den Fettpolstern, der herabhängende Schwanz an der Rückseitesowie der Kopf mit Mund und Nüstern sind ausgebildet. Gleiches gilt für die eingerollten Hörner amHaupt des Tieres, die im mittleren Bereich je eine Knubbe aufweisen, die wohl einen floralen Schmuckwiedergeben und damit den Widder als Opfertier kennzeichnen. Die natürliche Maserung des als Werk-stoff verwendeten Gesteins wurde bewusst dazu genutzt, die Farbe des Tierfells zu simulieren. In seinerFormensprache auf die wesentlichen Merkmale reduzierte Skulptur von geradezu zeitgenössischemStilempfinden.

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6 Altsyrisches Augen-IdolDatierung: 4. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 3,2 cm. Provenienz: Slg. Dr. Kapustin; seit den 60er- bis 70er-Jahren.Cremefarbener Marmor. Bräunliche Sinterschicht. Ein kleiner Teil der Wandung des rechten Auges warabgebrochen und ist ohne Ergänzungen wiederangesetzt worden.Vgl.: Spycket 2000, 61 Kat. 30. 31.

7 Altsyrisches Augen-IdolDatierung: 4. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 7,7 cm. Provenienz: Slg. Dr. Kapustin; seit den 60er- bis 70er-Jahren. Beiges Gestein. Bräunliche Sinterschicht. An einzelnen Stellen der Unterkante leicht bestoßen.Vgl.: Spycket 2000, 61 Kat. 30. 31.

8 Augen-Idol vom Typ Tell BrakDatierung: 4. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 3 cm. Provenienz: Aus alter französischer Privatsammlung.Alabaster. Ein restaurierter Bruch im Halsbereich. Vergleichbare Idole sind aus einem Tempel im nord-syrischen Tell Brak bekannt, wo sie offenbar als Votive für eine Gottheit fungierten. AnsprechendesKunstwerk in seiner abstrakten Art.Vgl.: Fortin 1999, 279 Kat. 284 a –h; Spycket 2000, 59 Kat. 26 A–E.

9 Altanatolisches StempelsiegelDatierung: 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Durchmesser 3,5 cm. Provenienz: Slg. Roderich. Chlorit. HellbraunerBelag an einzelnen Stellen. Leichte Kratzer an der gerundeten Oberfläche. Der Stempel stammt ausvorhethitischer Zeit und findet seine Vorbilder innerhalb der mesopotamischen Djemdet Nasr-Kultur.

10 Hethitisches SilberidolDatierung: 2. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 4,1 cm. Provenienz: Slg. Dr. Kapustin; seit den 60er- bis 70er-Jahren. Silber. Intakt. Gesichtsangaben und Bekleidung werden durch feine Ritzungen und Punktkettendetailliert wiedergegeben. Schöner Vertreter eines hethitischen Silberidols!Vgl.: Zahlhaas 1985, 47 Kat. 11.

11 Urartäisches WeiheblechDatierung: Um 800 v.Chr. Maße: Höhe 5,5 cm. Provenienz: Französische Privatsammlung;seit den 90er-Jahren. Bronze. Schwarzbraune Patina. Intakt.

12 Altsyrisches, weibliches IdolDatierung: 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 14,7 cm. Provenienz: Slg. Dr. Kapustin; seit den 60er- bis 70er-Jahren. Graubrauner Ton. Bräunlicher Belag an einzelnen Stellen. Einzelne, unbedeutende Kratzer. SolcheIdole, welche Adorantinnen darstellen, treten im nordsyrischen Raum als Weihegaben in Heiligtümernsowie als Opfergaben an die Hausgötter auf, welche unter dem Fußboden deponiert wurden.Vgl.: Zahlhaas 1985, 92 Kat. 38.

13 Torso einer italischen BronzefigurDatierung: 8. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 5,3 cm. Provenienz: Slg. Scholten. Bronze. Grüne Patina.Auf modernem weißem Steinsockel. Der Kopf und die Beine bis auf Teile der Oberschenkel fehlen.

14 Nordgriechisches Miniaturgefäß aus kultischem KontextDatierung: 8. Jh. – 7. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 7,4 cm. Provenienz: Belgischer Kunsthandel. BronzeHellgrüne Patina. Intakt. Kugeliges Gefäß auf hohem Fuß. Der abnehmbare Deckel mit Griffstab undLöchern zur Aufhängung zeigt zwei Ansätze in Form stilisierter Köpfe von Wasservögeln.Vgl.: D. V. Grammenos, in: Kypraiou 1997, 58 Kat. 46.

15 Kaukasische Statuette eines AdorantenDatierung: 8. Jh.–6. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 5,7 cm. Provenienz: Slg. Levkovic. Bronze. Grüne Patina.Auf modernem Plexiglas-Sockel. Selten!

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16 Mykenische HydriaDatierung: 14. Jh. –12. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser (mit Henkeln) 45 cm; Höhe 49 cm.Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Rotbrauner Ton. Schwarze Farbe. Bis auf sehrwenige, geringfügige Bestoßungen intakt. Der gemalte Dekor ist an einzelnen Stellen unterschiedlichstark verblasst, in seiner Gesamtheit jedoch weiterhin gut erkennbar. Punktuelle Kalkablagerungen vonMeerestieren an der Außenwandung sowie im Inneren des Gefäßes zeugen davon, dass jenes aus demMeer stammt und Teil der Ladung eines untergegangenen, antiken Schiffes war. Die groß dimensionierteHydria weist einen ovoiden Gefäßkörper auf, der auf einem kleinen, im Profil konischen Standring ruht.Den Ausguss bildet ein röhrenförmiger, sich nach oben hin leicht ausweitender Hals mit abgesetztem,wulstförmigem Rand. Zwei, schräg nach oben orientierte Horizontalhenkel setzen auf zwei gegenüber-liegenden Seiten des Bauches an. Dazwischen besitzt ein dritter, vertikal verlaufender Henkel seinenAusgangspunkt an der Schulter und führt von dort zum Gefäßhals. Gemalte Horizontallinien akzentuierendas Gefäß an mehreren Stellen. Zwischen diesen Leisten findet sich in der Bauchzone ein Wellenband.Kleinere, vertikale Wellenbänder und spiralförmige, S-förmige Ornamente schmücken die Schultern,während zwei horizontale Zickzack-Bänder als Dekor auf dem Hals auftreten. Eine schlichte, gemalteLinie verläuft parallel zum Vertikalhenkel.Vgl.: N. Divari-Valakou – V. Adrymi-Sismani, in: Demakopoulou 1988, 98 Kat. 26 (Gefäßform). 134 Kat. 78. 79(spiralförmiger Dekor).

17 Messapische TrozellaDatierung: Ende 4. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 27,6 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Beiger, leicht rötlicher Ton. Dunkelrotbraune Farbe. Bis auf wenige Stellen, an denen die Farbegeringfügig abgerieben ist, intakt. Das Gefäß besitzt einen breiten, leicht konischen Fuß, über dem sichder Körper erhebt, der sich zum Bauch hin zunehmend konvex wölbt. Die vom restlichen Körper ab-gesetzte Schulter geht fließend in den hohen, stark verjüngenden, konischen Hals mit vorkragendem Randüber. Zwei Flachbandspitzhenkel setzten am Schulteransatz an und verlaufend von dort zum Rand desHalses. Dabei schmückt je eine Rotelle das untere Ende sowie den Umbruch der Henkel. Eine ornamentaleVerzierung erfährt der untere Gefäßkörper in Form mehrerer horizontaler Bänder. Die Schulter und derHals werden auf beiden Seiten zwischen den Henkeln durch horizontale Linien, Strich- und Wellenbänder,Punktketten sowie ein Bildfeld mit netzgestricheltem Rautenmuster geschmückt. Die Henkel werden anihrer nach außen gerichteten Seite durch drei Linien dekoriert, während die Rotellen durch je ein Sternor-nament mit Punkten eine Ausschmückung erfahren. Bei dem Gefäß handelt es sich um einen typischenVertreter einer sogenannten Trozella. Diese Gefäßform stellt eine messapische Variante eines griechischenNestoris dar. Reizvolles Beispiel dafür, wie einheimisch-italische und griechische Kulturelemente inUnteritalien eine Symbiose eingingen.Vgl.: Hornbostel 1977, 377 f. Kat. 327.

18 Mittelkorinthischer AmphoriskosDatierung: Anfang 6. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 16,4 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Beiger Ton. Schwarze, durch Fehlbrand teilweise rotbraune Farbe. Geritzte Binnenzeichnung. DieFarbe ist auf einer Seite verblasst, wobei die Darstellung aber deutlich erkennbar bleibt. Ansonsten intakt.Der bauchige, nach oben stark ausweitende Gefäßkörper mit deutlichem Schulterumbruch sitzt auf einemkleinen, konischen Fuß. Über der nur geringfügig konvex gewölbten Schulter erhebt sich der im Profilleicht konvexe Hals, der sich oben zu einem Mündungsrand mit hoher, vertikaler Außenwandung erwei-tert. Zwei Stabhenkel setzen an der Schulter an, verlaufend in einer starken Biegung nach oben und endenunterhalb des Mündungsrandes. Ein gemalter Strahlenkranz umläuft den unteren Gefäßkörper. Darüber,abgesetzt durch mehrere unterschiedlich breite Horizontalbänder, folgt ein breiter Fries, der einen Panther,drei Wasservögel sowie einen weiteren Vogel jeweils in Seitenansicht zeigt. Separiert durch fünf schmaleHorizontallinien, findet sich darüber und zwischen den Henkeln je ein Wasservogel in Seitenansicht.Sowohl innerhalb des Frieses, wie auch bei diesen beiden Einzelmotiven treten zahlreiche Füllornamente,z.B. Punkte und Rosetten auf, wie sie für Gefäße der mittelkorinthischen Phase typisch sind. Dekoriertsind aber auch die restlichen Partien des oberen Gefäßkörpers. So sind die Henkel jeweils durch eineschlichte, parallel verlaufende Linie verziert, während der Gefäßhals ein Zickzack-Ornament und derMündungsrand zwei Horizontallinien als Ausschmückung zeigen.Vgl.: Hornbostel 1980, 41 f. Kat. 32.

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19 Etruskischer VotivkopfDatierung: Spätes 4. Jh. – 3. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 19 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis80er-Jahren. Rotbrauner, glimmerhaltiger Ton. Abgesehen von je einer Bestoßung an der Nasenspitzesowie im Bereich des unteren Haaransatzes zu beiden Seiten des Gesichtes ist der Kopf vollständigerhalten. Das an der Rückseite hohle Votiv zeigt im Hochrelief auf einem halbkreisförmigen Reliefgrunddie Darstellung eines weiblichen Kopfes, der frontal ausgerichtet ist. Bezeichnend für den Kopf ist dielänglich-ovale Form des Gesichts, der schmale Mund mit sehr plastischen Lippen, die relativ breite Nase,die verhältnismäßig kleinen mandelförmigen Augen mit deutlich akzentuierten, äußerst schmalen unterenund oberen Augenlidern und den zu den Seiten hin stark gewölbten Brauenbögen. Ebenso prägnant sinddie nach oben gerichteten, durch eine Leiste eingefassten Pupillen, deren Iris plastisch in Erscheinungtritt. Die Frisur der Dargestellten ist über der Stirnmitte gescheitelt, wobei deren gewellte, im vorderenBereich leicht aufgebauschten Strähnen auf beiden Kopfseiten nach hinten gezogen sind und dahinter voneinem Reif fixiert werden. Davon losgelöst fällt je eine stark geschwungene Strähne vor den Ohren nachunten. Vergleichbare Reliefs sind von mehreren etruskischen Sakralstätten bekannt und waren dort alsVotivgaben aufgestellt, resp. an eine Wand angebracht worden. Interessant ist, dass ein nahezu identischerVotivkopf, der offensichtlich aus derselben Matrize stammt, in einem unserer früheren Kataloge vonS. F. Ohlig publiziert wurde. Von hervorragender künstlerischer Qualität!Vgl.: S. F. Ohlig, in: Antiken-Kabinett 1998, Kat. 53 (mit weiterer Lit.).

20 Korinthisches ThymiaterionDatierung: 6. Jh.–5. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 21,7 cm. Provenienz: Slg. Laux. Beiger, leicht rötlicher Ton.Schwarze Farbe. Oberfläche leicht verschliffen. Das dem Verbrennen von wohlriechenden Essenzendienende Gefäß besitzt einen hohen Stengelfuß. Letztgenannter setzt sich aus einem oben geschlossenen,halbkugeligen Standring und einem hohen Stiel zusammen. An drei Seiten dieses Stils sind in der oberenHälfte drei relativ gleichartige Büsten appliziert. Alle drei Büsten zeigen, frontal ausgerichtet, dasweibliche Gesicht einer wohl als Gottheit zu interpretierenden Gestalt mit noch deutlichen Anklängen anden archaischen Kunststil. Bezeichnend für die drei Büsten im Hochrelief, die bis zum unteren Halsansatzwiedergegeben werden, sind das länglich-ovale Gesicht, der schmale Mund mit stark plastischen Lippen,die breite Nase und die nicht allzu stark in den Orbitalhöhlen liegenden Augen mit scharf umrissenenLidern. Umrandet wird die Stirn bei allen drei Büsten durch eine Reihe von Buckellocken. Oberhalb derBüsten, resp. des Stiels setzt der eigentliche Gefäßkörper an. Dieser besteht aus einer Schale mit konvexgewölbtem Wandungsprofil und scharkantigem Rand. Eine zusätzliche Gliederung erfährt das Thymia-terion durch den Malereidekor. So unterteilen drei horizontale, schmale Bänder den halbkugeligenBereich des Fußes in drei Abschnitte. Darüber schmückt ein gleichartiges Band sowie ein Breiteres denStiel unterhalb der Büsten. Komplett mit schwarzer Farbe ist schließlich der schalenförmige Aufsatz anseiner Außenseite sowie im Inneren, hier allerdings nur in der oberen Hälfte, überzogen. In Anbetrachtder drei Büsten wäre es denkbar, dass das Gefäß in Kontext des Hekate-Kults zum Einsatz kam. Vonder Form und dem Erhaltungszustand her seltenes Gefäß!

21 Griechische, thronende GöttinDatierung: 6. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 21 cm. Provenienz: Privatsammlung. Beiger Ton. Auf modernemPlexiglas-Sockel. Oberfläche partiell mit bräunlichen Ablagerungen. Der unterste Bereich mit den Füßenfehlt. Restaurierter Bruch am unteren Halsansatz. Die Terrakotta zeigt eine weibliche, sitzende Gottheitin Chiton und Himation, die eine Stoffbahn des Mantels über den ihr Haupt bekrönenden Polos gezogenhat. Sie sitzt, frontal ausgerichtet, auf einem Thron mit hoher Rücklehne und hält beide Hände geöffnetauf ihrem Schoss. Gerade durch diese relativ starre Haltung wird eine gewisse strenge Feierlichkeit evoziert.Dabei zeigt die Statuette deutliche Stilelemente der archaischen Kunst. Zu diesen gehört unter anderemdas ovale Gesicht, welches unten relativ spitz zuläuft, der schmale Mund, der das ›archaische Lächeln‹wiedergibt, die verhältnismäßig breite Nase und die relativ großen, leicht schräg gestellten Augen mitscharf akzentuierten Lidern. An der Rückseite ist die Figur flach gearbeitet und weist ein großes Brenn-loch auf. Unteritalisches Produkt. Von der Ikonographie der Statuette her könnte es sein, dass die FigurDemeter, resp. Persephone wiedergibt, die im griechischen Unteritalien stark verehrt wurden.Vergleiche auch Kat. 43.Vgl.: Higgins 1969, Kat. 1118. 1149–1551.

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22 Griechische Glanzton-Kylix mit StempeldekorDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser (mit Henkeln) 26,7 cm; Höhe 5,2 cm. Provenienz: Slg. Dr.Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Rotbrauner Ton mit relativ starkem Glimmeranteil. SchwarzerGlanzton. Eine kleine abgeplatzte, nun restaurierte Stelle am Rand. Die flache, weite Trinkschale steht aufeinem Standring mit profilierter Außenwandung. Zwei weit abstehende, an ihren äußeren Enden aufwärtsgebogene Stabhenkel setzen an zwei gegenüberliegenden Seiten der äußeren Wandung des Gefäßkörpersan. Das Innere der Schale wird durch schwach ausgeprägte Stufungen in drei konzentrische Zonen unter-gliedert. Geschmückt wird die unterste Zone, welche den Boden der Schale bildet, durch ein Ornament,bestehend aus einer eingeritzten Raute mit eingezogenen Seiten und vier gestempelten Palmetten an denEcken. Elegantes Trinkgefäß mit hervorragend erhaltenem Glanzton-Überzug.Vgl.: D’Amicis u. a. 1997, 358 Kat. 125.42–125.45.

23 Attischer, schwarzfiguriger Skyphos der CHC-GruppeDatierung: Um 500 v.Chr. Maße: Durchmesser (mit Henkeln) 26 cm; Höhe 14,5 cm. Provenienz: Slg.Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton mit rotbrauner und weißerDeckfarbe. Geritzte Binnenzeichnung. Aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt. Der Boden istergänzt. Ansonsten keine nennenswerten, restaurierten Fehlstellen. Der Skyphos besitzt einen scheiben-förmigen Standring, über dem der hohe, im Profil konvex gewölbte Gefäßkörper ansetzt. Durch eineumlaufende Kehlung ist der leicht ausschwingende Rand des Gefäßkörpers abgesetzt. Als Handhabendienen zwei diagonal orientierte Horizontalhenkel mit rundlichem Querschnitt, die gegenständig amGefäßkörper ein wenig unterhalb von der Kehlung angebracht sind. Geschmückt wird der Gefäßkörperan seinem unteren Ansatz durch ein tongrundiges Band mit parallel verlaufenden Linien und stilisiertemEierstab. Darüber und unterhalb der Kehlung findet sich ein großer tongrundiger Fries, den unten einedoppelte Linie umläuft. Zwischen den Henkel wird der Fries durch zwei gleichartige figürliche Szeneneingenommen. Beide Szenen zeigen in der Mitte ein homo-erotisches Motiv, bestehend aus zwei einanderzugewandten, nackten und bekränzten Männern. Auf der rechten Seite steht dabei jeweils ein Mann jünge-ren Alters mit erigiertem Glied, welches ein älterer Mann auf der linken Seite berührt. Diese Zweigruppewird seitlich durch je eine weibliche, bekleidete Gestalt eingefasst. Die linke Frau ist zur Zweiergruppehin orientiert, während die Rechte sich zwar abwendet, ihren Kopf aber zurück zu den beiden Männernrichtet. Nach außen hin werden beide Szenen schließlich durch je eine sitzende, geflügelte Sphinx mitlangem Schwanz begrenzt. Oberhalb des Frieses und durch eine Leiste von jenem separiert, schließt dannein tongrundiges Band mit doppelter Punktkette an. Interessantes, mit seinem Dekor auf den erotischenAspekt der Symposia, die der Männerwelt vorbehalten waren, verweisendes Trinkgefäß.Vgl.: D’Amicis u. a. 1997, 230 Kat. 42.19 –42.21.

24 Griechische Glanzton-Schale mit ÖsenhenkelnDatierung: 4. Jh.–3. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser (mit Henkeln) 15,2 cm; Höhe 6,3 cm. Provenienz:Slg. Päselt (Inv. 52); seit 1971. Beiger Ton. Anthrazitfarbener Glanzton. Der Glanzton ist um einen Henkelherum ein wenig ausgebessert. Die Schale weist einen echinusförmigen Fuß und einen konvex gewölbtenGefäßkörper auf. In der oberen Hälfte der Wandung des Gefäßkörpers setzen auf zwei gegenüberliegendenSeiten zweifach gerippte Stabhenkel an, welche am oberen Ansatz eine horizontale Öse ausformen. Sehrgut erhalten!

25 Griechischer Glanzton-Krug mit HenkelDatierung: 5. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 18,2 cm. Provenienz: Slg. Dr. Deppert; seit den 70er- bis 80er-Jahren.Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton. An den Kanten ist der Glanzton minimal abgerieben. Den Gefäß-körper unterhalb des Schulterumbruchs umlief ehemals ein gemalter Efeublatt-Stab, der heute noch alsmatter Abdruck zu erkennen ist. Sehr gut erhalten!

26 Griechischer Glanzton-Krug mit HenkelDatierung: 4. Jh.–3. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 11,2 cm. Provenienz: Slg. Päselt (Inv. 54); seit 1971.Beiger Ton. Schwarzer Glanzton. Ein wenig ausgebessert ist der Glanzton in einem kleinem Bereichunterhalb des Henkels. Fantastisch erhalten!

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27 Attische, rotfigurige Lekythos aus dem Umkreis des Eretria-MalersDatierung: Um 420 v.Chr. Maße: Höhe 23,7 cm. Provenienz: Schweizer Privatsammlung; vor 2005.Danach Slg. Funcke-Auffermann. Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton (durch Fehlbrand an der Rückseitesowie im Halsbereich teilweise rötlich verfärbt). Aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt. Ergänztsind Teile des oberen Halsbereichs mit der Mündung. Ansonsten kleinere, restaurierte Fehlstellen aneinzelnen Stellen. Die unterste Partie der Lekythos bildet eine relativ hohe Standplatte. Darüber folgt derhohe und schlanke Gefäßkörper, welcher in seinem untersten Bereich stark konvex gewölbt ist und sichdann mit nahezu geradem Wandungsprofil leicht nach oben hin ausweitet. Die Schulter, welche vomrestlichen Körper durch einen starken Umbruch abgesetzt ist, geht fließend in einen hohen, röhrenförmigenHals über, welcher mit einem echinusförmigen Ausguss endet. An der Rückseite vermittelt ein Bandhenkelzwischen Schulter und Hals. Hauptsächlicher Schmuck der Lekythos ist eine figürliche Szene auf derVorderseite des Gefäßkörpers. Dargestellt ist hier eine nach rechts orientierte Frau in Seitenansicht, diemit einem ärmellosen Chiton mit reichem Faltenwurf bekleidet ist. Sie beugt sich nach vorne und hält mitbeiden Händen ein großes Becken, um jenes auf einen Sockel, welcher direkt vor ihr steht, zu stellen.Ringsum den Oberkörper der Frau lassen sich verschiedene, nicht genauer definierbare Gegenständeerkennen, die an der Wand aufgehängt sind. Begrenzt wird die Darstellung unten durch ein schlichtes,tongrundiges Band. Nach oben hin bildet ein Mäanderband, welches seinerseits durch zwei tongrundigeStreifen eingefasst wird, die Rahmung des Bildfeldes. Verziert ist das Gefäß zudem an der Schulter durcheinen Strahlenkranz und eine Strichkette. Mit der figürlichen Darstellung, gemeint ist hier eine Toilett-szene, nimmt die Lekythos auf ihren Verwendungskontext Bezug, nämlich als Salbölgefäß innerhalb desweiblichen Lebensbereichs. Qualitativ hochwertiger, feiner Malereidekor.Vgl.: ARV², 1256 (Lekythos Athen 1205).

28 Apulische, rotfigurige Oinochoe des Choes-MalersDatierung: 2. Viertel 4. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 17,4 cm. Provenienz: Slg. Dr. Schmid Birkenber; seit 1983.Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton . Intakt. Das bauchige Gefäß, welches seinen größten Durchmesserim untersten Drittel besitzt, steht auf einem sehr flachen Standring und mündet oben mit einem ausladen-den Kleeblattausguss. Auf der Rückseite setzt an der Schulter ein Bandhenkel an, der zum Mündungsranddes Ausgusses verläuft. Die Vorderseite des Gefäßkörpers ziert ein Bildfeld, welches oben durch einenstilisierten Eierstab und an den restlichen Seiten durch eine schlichte Leiste eingefasst wird. Dargestelltist in dem Bildfeld die für den Choes-Maler typische Zweigruppe, bestehend aus nacktem Jüngling undbekleideter Frau. Erstgenannter wird auf der linken Seite in Dreiviertelansicht stehend und mit Mantelüber dem linken Oberarm wiedergegeben. In der rechten Hand hält der Jüngling eine Strigilis, währendseine linke Hand einen Stab umfasst. Ihm gegenüber steht die mit Chiton bekleidete und in einen Mantelgehüllte Frau in Dreiviertelansicht. Sie hält einen Spiegel in ihrer rechten Hand. Ihr Haar wird zumgroßen Teil von einem Sakkos verdeckt. Zudem trägt sie eine Perlenkette am Hals. Zwischen beidenFiguren ragt ein Gewächs mit volutenartigen Enden empor. Künstlerisch hochwertiges, hervorragenderhaltenes Gefäß aus der Werkstatt des Choes-Malers, die wohl im heutigen Tarent lokalisiert werdendarf. Publiziert: Trendall – Cambitoglou 1982, 297 Nr. 100.

29 Griechische Gnathia-OinochoeDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 17,4 cm. Provenienz: Slg. Hille; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton mit weißen und gelben Deckfarben. Dekor teilweise auch geritzt.Intakt. Verziert wird die Kanne an der Schulter ihres Gefäßkörpers durch ein vegetabiles Ornamentbandmit Pendilien und herabhängenden Efeuzweigen an den Enden sowie eine darüber liegende Punktkette.Schönes, sehr gut erhaltenes Gefäß der Gnathia-Ware.

30 Griechische Gnathia-AmphoreDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 19,3 cm. Provenienz: Slg. Hille; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton mit weißen, gelben und rötlichen Deckfarben. GeringfügigeAblagerungen an einzelnen Stellen. Minimal bestoßen am Standring. Zwischen den Henkeln werdender Gefäßkörper, die Schulter und der Hals mit reichem vegetabilem Malereidekor, unter anderemeinem Blattstab mit hängenden Perlenketten und großen, von Ranken flankierten Palmetten, geschmückt.Attraktives, ästhetisches Gefäß mit gut erhaltenem Malereidekor in frischen Farben.

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31 Apulischer, rotfiguriger VolutenkraterDatierung: 2. Hälfte 4. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 91,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis80er-Jahren. Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton mit weißer, gelber, beiger, roter, rotbrauner undbrauner Deckfarbe. Aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt. Einzelne, kleine Fehlstellen ergänzt.Die Bruchkanten sind geringfügig retuschiert worden, ohne das antike Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.Partiell abgerieben ist der Glanzton im Bereich des Fußes. Der Krater besitzt einen scheibenförmigen,profilierten Fuß, der sich nach oben hin zu einem Zylinder verjüngt. Abgesetzt durch eine Kehle, erhebtsich darüber der mächtige, ovoide Gefäßkörper. Über der schmalen, leicht gewölbten Schulter setzt dannder breite, im Profil konkave Hals an, dessen oberen Abschluss ein vorspringender Mündungsrand bildet.Dieser an seiner Außenseite konvex gerundete Rand weist an seiner Unterseite einen schwach ausprägtenKragen auf. Je zwei Henkelstäbe, die sich nach etwa einem Drittel zu Henkelplatten vereinigen, setzenauf zwei gegenüberliegenden Schulterseiten an. Nach oben hin laufen dann die diagonal orientiertenHenkelplatten in zwei große, geschlossene, scheibenförmige Voluten aus, die direkt an die Oberseite desMündungsrandes anschließen. Beidseitig werden die Volutenabschlüsse durch je einen Medusakopf enface geschmückt. Zusätzlich akzentuiert werden die Henkel an ihrem unteren Ansatz durch zwei appli-zierte, nach unten zum Gefäßkörper gerichtete Schwanenköpfe. Die gesamte Außenseite wird durchreichen Malereidekor geschmückt. So werden beide, zwischen den Henkeln liegenden Hauptseiten desGefäßkörpers und hier oberhalb eines umlaufenden Mäanderbandes durch je eine mehrfigürliche Darstel-lung eingenommen. Die eine Seite (Seite A) zeigt in der Mitte ein Grabmal in Form eines Naiskos. Diesersetzt sich aus einem flachen Sockel, einem mit Swastika-Mäander geschmückten Podium und einemtempelförmigen Aufbau zusammen. Letztgenannter Aufbau wird durch zwei ionische Säulen an der Frontgebildet, über denen das Gebälk und ein Dreieckgiebel mit Kreis und Dreipunktornament im Tympanonsowie palmettenförmigen Akroteren ansetzen. Eine Balkendecke überspannt den Innenraum des Aufbaus.Innerhalb des Naiskos findet sich die Darstellung des Verstorbenen. Dieser wird als jugendlicher Reiterim heroischen Habitus, nämlich mit einem über die Oberarme gelegten Mantel, neben seinem Pferdwiedergegeben. In seiner Linken hält er eine Lanze. Geführt wird das Pferd an seinen Zügeln durch einenwesentlich kleiner dargestellten, nackten Diener, der in seiner Linken einen großen Pileus hält. Flankiertwird dieses Motiv durch je zwei zur Bildmitte hin orientierte, bekränzte Figuren. Links unten findet sichein stehender Jüngling, über dessen linker Schulter ein Mantel liegt, und der in der Linken einen Kranzund in der Rechten eine große Phiale mit Opfergaben hält. Darüber ist eine weibliche Figur in Chiton dar-gestellt, die auf einem gebundenen Sack sitzt und mit der Rechten ein Alabastron, mit der Linken einenKranz sowie eine große Phiale mit Früchten umfasst. Rechts neben dem Grabmal wird im unteren Bereicheine weitere weibliche, mit Chiton bekleidete Figur wiedergegeben, welche in ihrer linken Hand einenHandspiegel und in der Rechten eine Cista mit Tänie hält. Darüber folgt eine männliche Figur, die aufeinem Bekleidungsstück ruht und eine große Phiale mit Opfergaben auf der rechten Hand balanciert. EinPetasos hängt ihm am Rücken herab. Die andere Seite (Seite B) zeigt im Zentrum eine Grabstele mitTrauerschleife, die sich auf einem profilierten Postament mit Rankenfries erhebt und an der Oberseitedurch drei eiförmige Ornamente mit Blüten geschmückt wird. Seitlich schließen je zwei bekränzte Figu-ren an. So befindet sich links unten eine nach rechts schreitende weibliche Figur, die in der Linken einenKranz, in der Rechten einen Handspiegel hält. Oberhalb davon sitzt eine männliche Figur mit übereinan-dergestapelten Phialen und Weintrauben. Rechts von der Stele schreitet ein Jüngling mit Mantel über demlinken Oberarm, übereinandergestellten Phialen mit Opfergaben sowie einem Efeublatt in der Rechtenund Zweig in der Linken zur Stele hin. Die darüber dargestellte weibliche Figur in Chiton ergreift eineWeintraube mit der Rechten und präsentiert in der Linken eine große Cista. Ornamente (Rosetten, Kreis-ornamente, Tänien) beleben zusätzlich die Seiten A und B. Separiert werden beide Darstellungen durchfünf Palmetten, die mit geschwungenen Ranken verbunden sind. Nach oben hin werden die Bildfelderdurch einen Eier- und Zungenstab begrenzt. Die beiden Halszonen zwischen den Henkeln nimmt eineOrnamentzone, bestehend aus symmetrischen Rankendekor mit einem Kopf mit phrygischer Mütze, deraus einem Blütenkelch emporwächst, sowie einem Blütenstab (Seite A), resp. spiegelbildlich komponiertenPalmetten-, Ranken- und Volutenornamenten und einem Blattstab (Seite B) ein. Der Mündungsranderfährt eine Ausschmückung durch zwei Eierstäbe. Wie sich aus dem Malereidekor ergibt, fungierte dasGefäß als Grabbeigabe für einen wohlhabenden Jüngling. Anders als bei Kat. 36 wird hier das Grabdenk-mal jedoch nicht durch die Gefäßform, sondern durch dessen Malereidekor wiedergegeben. Künstlerischhervorragender, in Bezug auf die Malerei sehr gut erhaltener Volutenkrater.Vgl.: Lohmann 1979, 213 Kat. 333; 262 f. Kat. A 730.

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32 Griechische, unteritalische, rotfigurige PelikeDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 34 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Rotbrauner Ton. Schwarzer Glanzton mit weißen und gelben Deckfarben. Intakt. Das Gefäß steht aufeinem scheibenförmigen Fuß. Darüber folgt der ovoide Gefäßkörper mit konkav eingezogenem Hals,vorkragendem Mündungsrand und zwei Bandhenkeln zwischen Schulter und oberem Halsabschluss. Jeeine figürliche Darstellung ziert den Gefäßkörper zwischen den Henkeln. Separiert werden beide Szenenvoneinander durch eine Palmette mit seitlichen Voluten. Als Standfläche für die Figuren dient ein Wellen-band, welches den gesamten Gefäßkörper umläuft, während nach oben hin beide Darstellungen durcheinen gerahmten Ölzweig mit Punktkette begrenzt werden. Die Szene der Hauptseite zeigt auf der linkenSeite einen auf seinem Gewand sitzenden, nackten Jüngling mit Haarbinde. In seiner Rechten hält ereinen Blattzweig und in der vorgestreckten linken Hand ein großes Becken. Ihm gegenüber steht auf derrechten Seite eine nach rechts orientierte Frau in langem Chiton, die ihren Kopf zum Jüngling zurück-wendet. Mit der rechten Hand umfasst sie einen großen Spiegel. Mit der Linken trägt sie ein großes, reichverziertes Tamburin. Dass die Szene sich im Inneren eines Gebäudes abspielt, zeigt ein Fenster rechtsoben. Die andere Seite des Gefäßkörpers zeigt zwei sich gegenüberstehende, jeweils in einen Mantelgehüllte Jünglinge. Die rechte Figur stützt dabei ihren rechten Arm auf einen langen Stock. Wie die Szeneder Hauptseite zu deuten ist, die in vielen Variationen ebenso auf anderen Gefäßen auftritt, bleibt unklar.Bisweilen lassen sich bei vergleichbaren Kompositionen aber ikonographische Details oder Attributefinden, so bei Kat. 34, anhand welcher sich die dargestellten Figuren als Dionysos, Satyr oder Mänadeansprechen lassen. Ob dies jedoch auch für die vorliegende Pelike gilt, muss aber offen bleiben.

33 Griechische Glanzton-Hydria mit RiefeldekorDatierung: Ende 4. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser (mit Henkeln) 29 cm; Höhe 37,7 cm.Provenienz: Wie Kat. 32. Beiger Ton. Schwarzer Glanzton mit weißen, gelben und roten Deckfarben.Der Henkel der Rückseite ist ergänzt. Abgesehen von dem Riefeldekor des ovoiden Gefäßkörpers, demteilweise weiß kolorierten Eierstab-Relief auf dem Kragen des Mündungsrandes und den appliziertenManschetten mit weiß-rot bemalten Zierknuppen an den Horizontalhenkeln erfährt die Hydria eineAusschmückung durch Malereidekor (rote Bänder am Fuß; polychrome Blütenkette unterhalb der Schulter;weiße Ornamentband mit Pendilien am Hals; Strahlenkranz an den Ansätzen der Horizontalhenkel).Seltenes, elegantes Gefäß, welches mit seinem Glanzton-Überzug und seinem Reliefdekor ein metallenesVorbild imitiert.Vgl.: Schefold 1960, 237 Abb. 328; 256; Sichtermann 1966, 60 f. Kat. 106.

34 Griechischer, unteritalischer, rotfiguriger GlockenkraterDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser 29 cm; Höhe 27,3 cm. Provenienz: Wie Kat. 32. RotbraunerTon. Schwarzer Glanzton mit weißen und gelben Deckfarben. Intakt. Der Krater besitzt einen hohen,scheibenförmigen, sich nach oben konisch verjüngenden Fuß mit Stiel. Darüber erhebt sich der glocken-förmige Gefäßkörper mit ausschwingendem, weit vorkragendem Mündungsrand. Seitlich setzen an denGefäßkörper zwei Horizontalhenkel an. Der Gefäßkörper zeigt an beiden Schauseiten je eine figürlicheDarstellung, die sich mit jenen von Kat. 32 vergleichen lassen. Unten durch ein Hakenmäanderband,welches den Figuren als Standfläche dient, oben durch einen gerahmten Ölzweig eingefasst, werden beideSzenen voneinander durch je eine von Voluten flankierte Palmette unterhalb der Henkel getrennt. DieSzene der Hauptseite zeigt links eine stehende Frau in langem Chiton, die in ihrer linken Hand ein großesBecken und in der Rechten ein Thyrsosstab hält. In Hinblick auf den Stab ist sie wohl als Mänade zubenennen. Rechts daneben sitzt ein nackter Jüngling, möglicherweise Dionysos, auf seinem Gewand miteinem Kranz in der Rechten und einem Blattzweig in der Linken. Die andere Szene gibt zwei sich gegen-über stehende, mit einem Mantel bekleidete Jünglinge wieder, von denen der Linke einen Stock in derrechten Hand hält. Zwischen beiden Männern steht ein Altar.Vgl.: Trendall – Cambitoglou 1982, 249 Nr. 194; 319 Nr. 15 (vom Motiv her).

35 Griechische, unteritalische Lekanis aus dem Umkreis des White Saccos-MalersDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser 29 cm; Höhe 27,3 cm. Provenienz: Wie Kat. 32. RotbraunerTon. Schwarzer Glanzton mit weißen und gelben Deckfarben. Intakt. Der Deckel mit einem Knauf aufhohem Stiel wird nahezu vollständig durch vegetabile Ornamente (Palmetten; Voluten; Rosetten) undzwei weibliche Köpfe im Profil mit Sakkos eingenommen. Hervorragend erhalten!

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36 Hellenistisches Grabgefäß der Centuripe-WerkstattDatierung: Spätes 3. Jh.–2. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 42 cm; Durchmesser 34 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh;seit den 60er- bis 80er-Jahren. Beiger Ton. Weiße, rosa, hell-, mittel- und dunkelrotbraune, beige, purpurnesowie hellblaue Farbe; zum Teil vergoldet. Kleinere Partien, insbesondere auf der Rückseite, ergänzt. Ausmehreren Fragmenten zusammengesetzt. Geringfügig bestoßen an einzelnen Partien. Malerei zum Teilabgerieben, aber, insgesamt betrachtet, gut erhalten und nicht retuschiert. Der großteils fehlende Bodeninnerhalb des Standringes dürfte bereits in der Antike ausgebrochen worden sein, um so Libationen zuermöglichen (s. unten). Die unterste Partie des großen Grabgefäßes bildet ein verhältnismäßig kleiner,im Profil konkaver Standring. Darüber setzt der Gefäßkörper an, der sich in seinem unteren Bereich mitkonvexer Wölbung deutlich ausweitet. Appliken in Form von Akanthusblättern und zapfenförmigenOrnamenten schmücken dabei, alternierend angebracht, die ›Schauseite‹ dieses Bereichs. Wie die nochgut erhaltene Farbfassung zeigt, war die Wandung hier weiß, die Akanthusblätter hellblau und diezapfenförmige Ornamente rotbraun bemalt. Darüber und durch eine rotbraun bemalte, plastische Leistesepariert, setzt sich der Gefäßkörper fast horizontal zum vorkragenden Schulterumbruch fort. Die imProfil nun nahezu gerade Wandung wird an ihrer ›Schauseite‹ durch eine relativ großformatige, gemalte,figürliche Darstellung auf blauem Grund eingenommen. Gut erkennbar ist in der Mitte eine nach rechtsgerichtet stehende, weibliche Figur, die mit einem blauen Chiton und einem weißen, mit rotbraunenStreifen verzierten Überwurf bekleidet ist. Eine Stoffbahn von Letztgenanntem hat sie über den Kopfgezogen. Darüber hinaus wird ihr Haupt von einem Kranz bekrönt. Je zwei Armreifen schmücken ihrenrechten Unter- und Oberarm, während eine Art Torques den Hals umschließt. Mit beiden Händen hält sieein großes, rundes Schallbecken nach rechts. Links neben ihr stehen zwei weitere, nach rechts orientierte,weibliche Figuren mit vergleichbaren Gewändern. Die rechte dieser Figuren hält in ihrer rechten, nachvorne gestreckten Hand ebenfalls ein großes, rundes Schallbecken und wird durch einen Kranz mit weißenBlüten bekrönt. Die linke Figur, die an ihrem rechten Unter- und Oberarm je zwei Armreifen trägt, hatihren linken Arm gestikulierend nach rechts erhoben. Keine präziseren Aussagen lassen sich dagegen zuder weiblichen Figur geben, die rechts außen in der Darstellung nur noch in Resten erhalten ist. Deutlicherkennbar ist aber, dass sie einen beigen Chiton, der rotbraune Streifen zeigt, und eine purpurfarbenePalla trägt sowie, nach links gewendet, ihren rechten Arm nach vorne richtet. Offensichtlich ist mit derDarstellung eine kultische Handlung, möglicherweise im Kontext des Dionysoskultes, wiedergegebenworden. Nach oben hin wird die Darstellung durch einen dorischen Metopenfries begrenzt. Die untereLeiste dieses Frieses bildet ein applizierter Astragal. Ebenfalls als Applike sind die Triglyphen und dieMetopenmotive, nämlich nach rechts schreitende Eroten, ausgeführt. Darüber schließt ein Gesims mitapplizierten Löwenkopfwasserspeiern und Astragal als obere Begrenzungsleiste an, welcher zur Schulterüberleitet. Mit rotbrauner Farbe sind dabei die applizierten Teile, mit hellblauer Farbe der Grund dergenannten Partien überzogen. Der untere Astragal, die Eroten und die Löwenkopfwasserspeier zeigenzudem Spuren einer Vergoldung. Ferner ziert ein gemalter, noch in Teilen vorhandener, rotbraunerMäander die unterste Leiste des Gesimses. Die darüber ansetzende Schulter verjüngt sich, leicht konkavgewölbt, zu einem kurzen, röhrenförmigen Hals, der nach oben hin mit einem scheibenförmigen, vor-springenden Rand abschließt. Die Oberseite des Halses ist offen. Eine Gliederung erfährt die Schulter inihrem unteren Bereich durch ein Band aus schwarzer Farbe, das noch Spuren vertikaler Striche erkennenlässt. Durch rote Farbe wird ferner der Rand des Halses akzentuiert. Das vorliegende Gefäß diente alsMarkierung einer Bestattung, fungierte also als Grabstele oder Teil eines Grabdenkmals. Nach der figür-lichen Darstellung dürfte es sich um die Bestattung einer weiblichen Person gehandelt haben. Wie dieklar ausgeprägte ›Schauseite‹ zeigt, war das Grabgefäß in seinem ursprünglichen Aufstellungskontext nur,resp. hauptsächlich von vorne aus sichtbar. Der nach oben hin offene Hals und der wohl auch absichtlichdurchbrochene Gefäßboden dienten dazu, der darunterliegenden Bestattung Trankopfer zukommen zulassen. Ferner zeigt die Gestaltung des Schulterumbruchs, die sich eindeutig an der Ornamentik reellexistierender Architektur orientiert, dass mit dem Gefäß ein zeitgenössischer Grabbau mit rundem Grund-riss, wohl ein Tumulus oder Monopteros, imitiert werden sollte. Kabinettstück von bester künstlerischerQualität und großem wissenschaftlichen Interesse.Vgl.: Arias – Hirmer 1960, 109 Nr. 52; Joly 1985, 353.

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37 Griechische Mädchen- und ErotenstatuetteDatierung: 4. Jh.–3. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 52 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Rotbrauner Ton. Reste rotbrauner, rosafarbener und hellblauer Farbe auf großteils erhaltenerweißer Engobe. Von dem Gefäß hat sich die Vorderseite des Henkels, der durch zwei übereinanderliegendeStatuetten gebildet wird, sowie dessen oberer Bereich erhalten. An der unteren Figur des Mädchens sindder rechte Unterarm, die Finger der linken Hand und Teile des unteren Bereichs der Haartracht wegge-brochen. Bei der Figur des Eroten fehlen der rechte Fuß, der rechte Arm, der linke Unterarm, beide Flügelsowie der untere Zipfel des Schultermäntelchens. Die untere, große Figur zeigt ein stehendes Mädchen inPeplos mit Apoptygma, der im Hüftbereich gegürtet ist. Deutlich zeichnet sich in dem reichen Faltenwurfdes schweren Leinenstoffs des Gewandes unterhalb des Apoptygmas das Standmotiv mit linkem Stand-und rechtem Spielbein ab. Den linken Arm hat das Mädchen angewinkelt erhoben, wobei sie die Flächeihrer geöffneten Hand nach oben richtet. Ein wenig different muss dagegen die Haltung des rechten Armesgewesen sein, wie der noch erhaltene, dicht an den Körper nach unten geführte Oberarm beweist. InHinblick auf vergleichbare Statuetten wird aber auch hier der Unterarm stark angewinkelt nach obengerichtet gewesen sein. Als Schmuck trägt das Mädchen einen Armreif am linken Handgelenk. Zudemwird ihr Haupt mit schulterlangen Haaren durch einen Kranz oder eine Wulstbinde mit kugelförmigenZierelementen (Früchte?) bekrönt. Je zwei Löcher im Hüftbereich sowie auf den Schultern legen denSchluss nahe, dass hier noch weitere Attribute, Zierelemente oder Figuren angebracht gewesen sind.Anders, nämlich als Brennloch, ist hingegen die Aussparung am Rücken der Figur anzusprechen. Was dieDeutung dieser und ähnlicher Mädchenfiguren anbelangt, wird von der Forschung eine Interpretation alsAdorantin oder Klagefrau in Betracht gezogen. Oberhalb der Statuette des Mädchens findet sich die klei-nere Statuette eines geflügelten, bekränzten Eroten. Mit beiden Händen hält er ein großes Alabastron vorseinen Körper. Bis auf ein über den linken Arm gelegtes Mäntelchen ist der Erot unbekleidet. Dass dieFigurengruppe Teil eines Henkels gewesen ist, zeigt die Schlaufe eines Bandhenkels hinter der Statuettedes Eroten, welche auf der hinteren Schädelkalotte der Mädchenfigur ansetzt. Unteritalisches Produkt.Außergewöhnlich in Bezug auf die Größe der Mädchenfigur sowie die künstlerische Qualität.Vgl. (in Bezug auf die Mädchenstatuette): Besques 1986, 144 Kat. D 4115–D 4119; Frey-Asche 1997, 98. 99 Kat. 65.

38 Griechische Statuette der AphroditeDatierung: 3. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 25,4 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Rotbrauner Ton. Weiße Engobe mit rotbrauner, rosafarbener und roter Farbe in großen Teilen erhalten.Die Fingerspitzen der linken Hand, das Attribut in der rechten Hand und ein Teil der Wulstbinde im Haarfehlen. Die im Inneren hohle Statuette zeigt Aphrodite, die sich mit ihrem linken Ellbogen entspanntan einen Pfeiler mit allseitig vorspringender Deckplatte anlehnt. Dabei überkreuzt sie mit ihrem linkenSpielbein das rechte Standbein. Da sie sich abstützt, neigt sich ihr entblößter Oberkörper über den Pfeilervor, wodurch sich ihre rechte Hüfte seitlich nach außen wölbt. In ihrer seitlich vor den Körper gehaltenenrechten Hand hielt sie ein Attribut, wahrscheinlich einen Spiegel. Darauf könnte auch der Kopf der Göttinhindeuten, welcher zur rechten Körperseite hin gewendet ist. Ihr Gewand ist bis zur Hüfte herunterge-glitten und bauscht sich ebendort, wobei eine Stoffbahn als Polsterung um den linken Ellbogen gewickeltist und am Pfeiler in schweren Falten zu Boden fällt. Das Haar der Aphrodite ist als ›Melonenfrisur‹ miteinem Dutt am Hinterkopf frisiert und wird durch eine Wulstbinde zusammengehalten. Die unbemalteRückseite ist summarisch gearbeitet und weist ein kleines Brennloch auf. Qualitatives Beispiel einer Terra-kottastatue, der ein bewusst inszenierter, erotischer Moment inne wohnt.Vgl.: Sinn 1977, 22 Kat. 5.

39 Griechischer, weiblicher Terrakotta-KopfDatierung: 3. Jh.–2. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 10,6 cm. Provenienz: Slg. Madlener; seit den 70er-Jahren.Rotbrauner Ton. Geringe Reste rosafarbener Bemalung auf teilweise erhaltener weißer Engobe. Aufmodernem schwarzem Steinsockel. Am unteren Halsansatz gebrochen. Leichte, restaurierte Bestoßungenam Hals. Die Terrakotta gibt den zur rechten Körperseite gewendeten und geneigten Kopf einer jungenFrau mit Diadem wieder. Charakteristisch ist der hohe Hals, das länglich-ovale Gesicht sowie die schmalen,mandelförmigen Augen, von denen nur die oberen Lider deutlich ausgeformt sind. Die Rückseite ist ledig-lich grob gearbeitet. Reizvolle Plastik mit melancholisch wirkendem Ausdruck.Vgl.: Schürmann 1989, 143 Kat. 491–493.

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40 Canosinische Pseudokanne mit MädchenstatuettenDatierung: Spätes 4. Jh.–3. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 61 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis80er-Jahren. Hellbeiger Ton. Weiße Engobe in größeren Teilen erhalten. Aus mehreren Fragmentenzusammengesetzt. Abgesehen von dem Kopf der kleinen, rechten Statuette, welcher ergänzt ist, keinenennenswerten, restaurierten Fehlstellen. Das Gefäß steht auf einem relativ hohen, innen hohlen, scheiben-förmigen Fuß. Mehrfach abgestuft an seiner Außenseite, verjüngt sich die Fuß nach oben hin. Darübererhebt sich der ovoide Gefäßkörper mit schwach gewölbter, nahezu horizontaler Schulter. Die Stelle, anwelcher sich sonst der Gefäßhals auf der Schulter befindet, wird dabei durch eine große Frauenstatuettevon der Art ›tanagräischer‹ Figuren eingenommen. Diese Figur, welche gelängte Proportionen und einenkleinen Kopf aufweist, ist mit Chiton und Himation bekleidet und trägt einen Blattkranz im Haar. Siesteht auf dem linken Bein, während das Rechte als Spielbein anzusprechen ist. Den rechten Arm hat sieauf den Rücken gelegt. Ihren linken, am Körper herabhängenden Arm hat sie in den Mantel gewickelt.An ihrem Rücken setzt ein gerippter und geschwungener Bandhenkel an, der auf der Gefäßschulter seinenunteren Ansatzpunkt besitzt. Flankiert wird die Frauenstatuette von zwei weiteren, jedoch wesentlichkleiner dimensionierten Figuren weiblichen Geschlechts. Ebenfalls mit Chiton und Himation bekleidet,tragen diese beiden, untereinander identischen Figuren jeweils eine Wulstbinde auf dem Kopf. Mit ihrerrechten Hand halten sie eine Stoffbahn des Mantels vor der Brust fest, während die Haltung des linkenArmes jenem der großen Figur entspricht. Derartige Pseudokannen, die keine praktische Funktion besaßen,treten bisweilen in Kammergräbern vor allem im apulischen Canosa auf, wo sie vermutlich als Beigabenvon Bestattungen weiblicher Personen eine Verwendung fanden. Damit folgen sie der für weite TeileApuliens ab dem späten 4. Jh. v.Chr. erfassbaren Tendenz, wieder aufwendigere Grabbauten zu errichtenund jene mit reicheren Beigaben auszustatten. Über den Sinngehalt dieser Gefäße lassen sich aber keineAussagen treffen.Vgl. (in Bezug auf die große Mädchenstatuette): Besques 1986, 141 f. Kat. D 4103–D 4105;Frey-Asche 1997, 98. 100 f. Kat. 66. 67.

41 Sockel mit Statuette eines sitzenden ErotenDatierung: 4. Jh. –3. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 20,6 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Brauner Ton. Reste rotbrauner, rosafarbener und hellblauer Farbe auf großteils erhaltener weißerEngobe. Aus wenigen Fragmenten zusammengesetzt. Die zwei vorderen Blätter des Blattkranzes amSockel fehlen. Ebenso ist die linke Hand der Statuette nicht mehr vorhanden. Keine Ergänzungen. Der imInneren hohle und an seiner Unterseite offene Sockel besitzt einen runden Umriss. Unten scheibenförmig,verjüngt sich der Sockel nach oben hin zu einem schwach konisch geformten Zylinder, der oben mit einerleicht vorkragenden, runden Scheibe abschließt. Ringsum den Zylinder war ein Kranz aus fünf Palmwedeloder lanzettförmigen Blättern appliziert, von denen sich noch drei Stück erhalten haben. Dieser Kranzverdeckte ehemals vollständig den Bereich des Zylinders. Auf dem Sockel findet sich die Statuette einesgeflügelten, offenbar unbekleideten Eroten. Dieser Erot sitzt auf dem Sockel, wobei er seine beiden Beineentspannt vom Sockelabschluss herabhängen lässt. Seinen rechten Arm hat er angewinkelt erhoben. Mitseiner linken, nach unten geführten Hand stützte er sich auf dem Blattkranz des Sockels ab. Bekrönt wirddas Haupt des Eroten durch einen Kranz. Wahrscheinlich fungierte das vorliegende Fundstück als Deckelfür ein Gefäß. Wohl unteritalisches Produkt. Sehr reizvoll in Hinblick auf das anmutige Motiv derStatuette.Vgl.: Frey-Asche 1997, 58 Kat. 34 (in Bezug auf die Körperhaltung des Eroten).

42 Griechischer GlockenkraterDatierung: 4. Jh. v.Chr. Maße: Durchmesser 34 cm; Höhe 33 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den60er- bis 80er-Jahren. Aus mehreren Fragmenten zusammengesetzt. Keine Fehlstellen. Die Bruchkantensind retuschiert. Leicht abgerieben ist die Bemalung an einzelnen Stellen. Hellbeiger Ton. Helle rotbrauneFarbe. Der Krater besitzt einen an seiner Außenseite konvex gewölbten, scheibenförmigen Fuß. Darübersetzt der mächtige, glockenförmige Gefäßkörper mit zwei Horizontalhenkeln an. Den oberen Abschlussdes Gefäßkörper bildet ein vorkragender, diagonal orientierter Rand. Geschmückt wird der Krater amFuß, Gefäßkörper und hier auch an der Innenseite des Randes durch unterschiedlich große, gemalteHorizontalbänder. Wichtigstes Schmuckelement ist aber ein gemalter Ölzweig, welcher beidseitig zwischenden Henkeln verläuft. Gerade durch den reduzierten Malereidekor ästhetisch ansprechendes Gefäß.

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43 Statuette der Demeter–Ceres / PersephoneDatierung: 1. Jh.–2. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 47,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Feinkristalliner Marmor. Im unteren Bereich des Mantels sowie des Chitons bräunliche Ablage-rungen. Die rechte Hand, ein Teil der vom rechten Ellbogen herabfallenden Stoffbahn des Mantels sowieder obere Abschluss der Fackel fehlen. Minimale Ergänzungen des Mantels auf der Rückseite sowie desSchleiers auf den Nebenseiten. Restaurierte Brüche im Bereich des Bauches, der Nase sowie des Halses.Geringe Spuren einer rot-bräunlichen Farbfassung lassen sich noch an einzelnen Stellen des Mantels be-obachten. Die Statuette, welche sich auf einer unregelmäßig trapezoiden Plinthe erhebt, zeigt eine jugend-liche, frontal ausgerichtet stehende Göttin. Bekleidet ist sie mit einem an den Schultern und Oberarmengeknüpftem Chiton, über den ein Mantel gelegt ist. Dieser Mantel führt von der linken Schulter zur rechtenKörperseite oberhalb der Hüfte, wobei er den Körper bis zu den Unterschenkel einhüllt. Durch die dickenFalten des schweren Mantelstoffes zeichnet sich, künstlerisch gekonnt umgesetzt, das Motiv des linkenStand- und des rechten, leicht zurückgesetzten Spielbeins ab. An ihren Füßen trägt die Göttin Schuhwerk.Bekrönt wird das Haupt der Göttin durch einen Polos, über den sie teilweise einen Schleier mit Fransenam unteren Saum gezogen hat. Mit der Hand ihres linken, eng an den Körper nach unten geführten Armeshält sie eine lange Fackel, die ein horizontales, der Festigung dienendes Element aufweist. Ihren rechten,ebenfalls nach unten orientierten Arm richtet sie, leicht angewinkelt, nach vorne. In der betreffenden, nichtmehr existenten Hand hielt sie ein weiteres Attribut, welches wohl als Getreideährenbüschel ergänzt werdendarf. Zur Stabilisierung waren die Hand und das Attribut mit dem rechten Oberschenkel der Statue durcheine Stütze verbunden, von der sich noch Reste erhalten haben. Das länglich-ovale Gesicht der Göttin mitder länglich-schmalen Nase und den von scharf akzentuierten Lidern einfassten Augen, resp. die überder Stirn gescheitelte, in gewellten Strähnen zu den Seiten geführte Frisur zeigt noch deutliche Anklängean Werke der Klassik. Die Rückseite der Statuette ist gut, wenngleich flüchtiger als die Vorderseite gear-beitet. Die vorliegende Statuette ist als Darstellung der Göttin Demeter-Ceres oder ihrer Tochter Perse-phone zu deuten, die sich ikonographisch in der Regel nicht voneinander unterscheiden lassen. Ceres, diein Rom schon früh mit der griechischen Demeter gleichgesetzt wurde, besaß einen eigenständigen, aufdie Ehe, den sepulkralen Bereich und die Agrarwirtschaft, und hier insbesondere den Anbau von Getreide,bezogenen Kult. Auf letztgenannten Aspekt des Kultes verweist noch heute der im deutschen Sprachge-brauch übliche Begriff »Cereialien«. Dagegen spielte Persephone im römischen Kulturbereich fast nurim Zusammenhang mit dem Kult ihrer Mutter sowie als bildliches Motiv auf Sepulkraldenkmälern einegrößere Rolle. Die vorliegende Statuette könnte dabei als kleines Kultbild im privaten Bereich einerVillenanlage wie auch als Votivgabe innerhalb eines öffentlichen Heiligtums gedient haben. Sehr seltenesBeispiel einer römischen Statue der Demeter-Ceres / Persephone und von überdurchschnittlich hoherkünstlerischer Qualität für das Format.Vgl.: De Angeli 1988, bes. 905 Nr. 170; A. Kaufmann-Heinimann, in: Martin-Kilcher – Schatzmann 2009, 73–76.

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44 Römischer Torso vom Typus Ephebe WestmacottDatierung: Frühe Kaiserzeit (31 v.Chr.–69 n.Chr.). Maße: Höhe (nur Torso) 33 cm; Höhe (nur Sockel)11 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung. Feinkörniger, vermutlich griechischer oder kleinasiati-scher Marmor mit bläulich-grauer Maserung. Auf modernem, anthrazitfarbenem Steinsockel. Von derStatue ist der Torso mit Teilen der Oberschenkel sowie mit den Armansätzen erhalten geblieben. DasGenital fehlt zum Teil. Ein restaurierter Bruch verläuft von der linken Hüfte schräg nach oben zur rechtenKörperseite. An einer Stelle im linken Brustbereich bestoßen. Das Statuenfragment zeigt den stark beweg-ten Körper eines Knaben, resp. Jugendlichen mit noch wenig ausgebildeter Muskulatur. Wie noch deutlichzu erkennen ist, ruhte sein Körpergewicht auf dem linken Bein, während er sein rechtes Bein anwinkeltzurückgesetzt hatte. Darüber lädt die Hüfte kräftig zu seiner linken Körperseite hin aus. Zur selben Seitehin senkt sich auch die linke Schulter. Der linke Arm war vom Körper abgespreizt und dabei leicht nachvorne gerichtet. Dies beweist der erhaltene Rest des Oberarms. Ebenso gibt der Ansatz des rechten Armsnoch Aufschluss über dessen Haltung. So war dieser schräg nach oben erhoben. Dies zeigt sich auch ander rechten Schulter, die entsprechend der Armhaltung leicht zum rechten Oberarm hin ansteigt. Wie sichferner der Bruchkante des Kopfes entnehmen lässt, war jener gesenkt und nach rechts gerichtet. Die Kör-permodellierung der Skulptur erweist sich, insgesamt betrachtet, als relativ weich. So sind die einzelnenMuskelkompartimente nicht allzu scharf gegeneinander abgesetzt. Dies lässt sich gut an den Leistenlinienbeobachten, welche oberhalb des Genitals nur schwach akzentuiert sind und fließend in den Rumpf über-gehen. Gleiches gilt für die Linea Alba, die nur leicht pointiert in Erscheinung tritt. Vergleichbar ist auchdie sorgfältig gearbeitete Rückseite der Statue in ihrer Auffassung von Körperlichkeit gestaltet. DieSkulptur, von der sich der vorliegende Torso erhalten hat, ist eine Umbildung der berühmten Statue imBritish Museum in London (Inv. 1754), die nach ihrem früheren Besitzer unter dem Namen »EphebeWestmacott« bekannt ist. Diese Statue ist mit ihrem deutlich ausgeprägten Kontrapost, den Körperpropor-tionen sowie der Bildung der Muskeln stark den Werken des griechischen Bildhauers Polyklets verpflichtetund dürfte auf einen Schüler desselben zurückzuführen sein. Welche Person oder mythologische Gestaltletztgenanntes Urbild darstellte, und welcher Gegenstand in der stets erhobenen rechten Hand ergänztwerden muss, ist nach wie vor in der Forschung umstritten. Dass das Urbild, welches der griechischenKlassik entstammt, bereits in der Antike eine große Wertschätzung erfuhr, zeigt sich dagegen an den inmehreren Stücken überlieferten hellenistischen und römischen Kopien und Umbildungen des EphebenWestmacott. Die vorliegende Umbildung ist dabei in die frühe Kaiserzeit einzuordnen, worauf die Wieder-gabe der Muskulatur hindeutet. Reizvolle, unterlebensgroße Variante des Typus des Epheben Westmacottvon guter künstlerischer Qualität.Vgl.: A. Linfert, in: Beck u. a. 1990, bes. 585–591 Kat. 103–109.

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45 Kaukasische Applike eines ReitersDatierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Breite 5,9 cm; Höhe 5 cm. Provenienz: Deutsche Privatsammlung.Bronze. Hellgrüne Patina. Helle Ablagerungen an einzelnen Partien. Teile der Mähne sowie ein kleinesStück des Schwanzes fehlen. Auf Plexiglas-Sockel. Das Relief zeigt ein nach rechts orientiertes Pferd mitReiter mit Kopfbedeckung (Helm?), der mit seiner linken Hand die Zügel hält und sich mit seinem rechtenArm am Hinterleib des Pferdes abstützt. Detailliert wird vor allem das Zaumzeug und eine Art Riemen-schutz am Pferd wiedergegeben. Plastisch akzentuiert ist die Körperform und Muskulatur des Pferdes. Inseiner abstrahierenden Form attraktives Kunstwerk, das die große Bedeutung des Pferdes innerhalb derkaukasischen Kulturen wiederspiegelt.Vgl.: Miron – Orthmann 1995, bes. 315 f. Kat. 328–331.

46 Römischer AdlerDatierung: 1. Jh. – frühes 3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 5,7 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf. Bronze.Herrliche dunkelgrüne Patina. Beide Krallen fehlen. Auf Plexiglas-Sockel. Ruhender Adler mit leichtgeöffnetem Schnabel. Detailreiche, künstlerisch hochwertige Statuette.

47 Römischer SilenDatierung: 2. Jh. – frühes 3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 10,5 cm. Provenienz: Slg. Steinbach; davor deutscherKunsthandel. Bronze mit eingelegten Augen aus Silber. Braune Patina. Der rechte Fuß und beide Händefehlen. Auf modernem Metall-Sockel. Die Statuette zeigt einen mit Schuhwerk und Lendenschurz beklei-deten, bekränzten Silen, der sein rechtes Bein leicht zurücksetzt und seinen linken Arm erhebt. Gekonntsind hier die für diesen Trabanten des Dionysos charakteristischen Merkmale, nämlich dicker Bauch, Voll-bart, platte Nase, spitz zulaufende Ohren und Glatze, umgesetzt worden. In Entsprechung zu einer ver-gleichbaren Statue aus Öhringen darf in seiner rechten Hand ein Weintraubenbündel rekonstruiert werden.In der anderen, linken Hand hielt er wohl ein Gefäß, einen Weinschlauch oder eine Lampe. Von hervor-ragender künstlerischer und handwerklicher Qualität.Vgl.: Nuber 1988, 99 (Abb. 34).

48 Römischer AmorDatierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 10 cm. Provenienz: Österreichische Privatsammlung. Bronze.Dunkelgrüne Patina. Auf Plexiglas-Sockel. Der rechte Unterarm sowie die untere Spitze des linken Flügelsfehlen. Die Figur stellt den nackten Liebesgott dar, der sich mit ausgebreiteten Flügeln emporschwingt.Sein linkes Bein ist angewinkelt zurückgesetzt, während er mit den Zehenspitzen seines gestreckten, rech-ten Beines noch den Boden berührt. In der Hand des erhobenen rechten Arms ist eine Fackel zu ergänzen.Typisch für die Figur ist ihr kindlicher Körper, das Flügelpaar am Rücken, sowie die schulterlangen Haaremit Stirnschopf. Die Statuette lässt sich dem Typus ›Avallon – Freiburg‹ zuweisen, bei welchem es sichum eine kaiserzeitliche, wohl in Gallien entstandene Umbildung eines hellenistischen Originals handelt.Das Original, wie auch viele der römischen Umbildungen besteht aus einem Ensemble zweier spiegelbild-lich wiedergegebener Statuen vom vorliegenden Typus, die als Leuchterfiguren fungierten.Vgl.: Hiller 2002, bes. 462–470.

49 Römisches Vorhängeschloss mit Deckel in Form einer weiblichen MaskeDatierung: 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Breite 3,4 cm; Höhe 2,7 cm. Provenienz: Slg. Van Drisum-Schenk;seit den 70er- bis 80er-Jahren. Bronze mit einzelnen Bestandteilen aus Eisen. Herrliche dunkelgrünePatina. Verschlussbügel fehlt. Eiserne Bestandteile noch in Resten vorhanden! Das Schloss lässt sichöffnen.Vgl.: J. Garbsch, in: Handelsbank 1994, 155 f. Allgemein zur Denkmälergruppe: Schönberger 1956;Schönberger 1958.

50 Römischer LarDatierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe max. 6,9 cm. Provenienz: Slg. Madlener; seit den 70er-Jahren.Bronze. Grüne-hellgrüne Patina. Stellenweise dunkle Ablagerungen. Vollständig erhalten. Auf modernemHolzsockel. Statuette vom Typ des in augusteischer Zeit entwickelten Lar Compitalis. Der jugendlicheSchutzgott von Haus und Hof, welcher mit kurzer, gegürteter Tunika bekleidet ist und hohe Stiefel trägt,ist im Tanzschritt dargestellt. In der erhobenen Linken hält er ein Rhyton, in der nach vorne gestrecktenRechten eine Patera. Derartige Statuetten standen normalerweise paarweise in Lararien von Häusern.

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51 Römische Kanne mit dionysischen MotivenDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 19,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Bronze. Augäpfel der Pan-Attasche und des figürlichen Henkelaufsatzes aus anderem Metall (Silber?)eingelegt. Braune, dunkelgrüne bis anthrazitfarbene Patina. Intakt. Der hohe Kannenkörper ruht aufeinem flachen, nur schwach abgesetzten Standring, welcher den gedrehten Gefäßboden mit erhabenen,konzentrischen Kreisen umschließt. Der darüber liegende Gefäßkörper besitzt eine ovoide Form und gehtfließend in den relativ breiten Hals mit konkavem Profil über. Den Ausguss bildet ein Schnabel, der ander Vorderseite der scharfkantigen Gefäßmündung vorgezogen ist. An der rückwertigen Gefäßschultersetzt ein Henkel an, der mehrfach geschwungen zum Mündungsrand verläuft, wobei er sich nach obenhin in seiner Breite ausweitet. Den unteren Ansatz des Henkels bildet dabei eine Attasche in Form einesplastisch modellierten, bärtigen Pankopfes mit leicht geöffnetem Mund, ›Stupsnase‹, vorgewölbten Brauen-bögen, spitzen Ohren und kurzen Hörnern. Auffallend fein und gekonnt sind die Strähnen seiner sym-metrisch komponierten Bart- und Haartracht ausgeformt. Am oberen Henkelansatz findet sich dagegen eineDaumenauflage bzw. -platte, welche wiederum figürlich, diesmal aber vollplastisch, gestaltet ist. Dargestelltist hier die Halbfigur eines jugendlichen Satyr mit spitzen Ohren und aufgebauschtem Haar über der Stirn,welcher aus einem Akanthusblütenkelch emporwächst. Mit einem über der linken Schulter zusammen-geknüpften Fell bekleidet, scheint sich der Satyr mit beiden Händen an den Akanthusblättern abzustützen.Eines von diesen Blättern an der Rückseite der Figur wölbt sich zum Nacken des Satyr und bildet derarteine Öse. Verankert ist das obere Henkelende mit dem Mündungsrand zudem durch zwei Ansätze, welchelinks und rechts der Daumenauflage weit vorgreifen, und deren Enden jeweils die Form eines stilisiertenEntenkopfes besitzen. Die restliche Fläche der nach außen gerichteten Seite des Henkels wird durch einenAkanthusblatt-Stab in flachem Relief gebildet. Dieses Ornament wird am deutlich ausgeprägten Umbruchdes Henkels oberhalb des Mündungsrandes durch ein plastisch abgesetztes Band aus mehreren Ornament-bändern unterbrochen. In Hinblick auf einzelne Kannen aus Italien, resp. antiken Importstücken von dort,die im Detail gewisse Parallelen aufweisen, wird es sich bei dem vorliegenden Stück um ein italisches,vermutlich campanisches Produkt handeln. Kanne von handwerklich wie auch künstlerisch besterQualität, deren Verzierung auf die Verwendung als Ausschankgefäß von Wein Bezug nimmt.Vgl.: Kaufmann-Heinimann 1977, 143 f. Kat. 247 (Henkelattasche);A. d’Ambrosio, in: Franchi dell’Orto – Varone 1993, 199 Kat. 106 (flaches Relief auf Henkel).

52 Römisches GewichtDatierung: Römische Kaiserzeit (31 v.Chr.–476 n.Chr.). Maße: Durchmesser max. 20 cm; Höhe (mitHenkel) 11 cm. Gewicht: 6,7 kg. Provenienz: Slg. Hille; seit den 60er-Jahren. Kalkstein mit eisernemHenkel. Henkel korrodiert. Großer, im Umriss runder und im Profil doppelkonischer Gewichtsstein. AlsAufhängevorrichtung ist ein flacher, ehemals beweglicher Henkel im Zentrum der Oberseite angebracht.Dieser Henkel ist mit seinen beiden Angeln an zwei Stiften mit Ösen befestigt, die wiederum mittels einerBleifütterung in zwei Ausarbeitungen im Gewichtsstein verankert sind. Das vorliegende Gewicht entsprichtder römischen Gewichtseinheit von 35 Septunces, was mit 245 Unciae, der Grundeinheit des komplexenund sehr fortschrittlichen römischen Maßsystems, gleichzusetzen ist. Aufgrund Größe und Gewicht gehörtedas vorliegende Exemplar zu einer großen gleich- oder ungleicharmigen Waage. Derartige Waagen kamenvor allem im Bereich des Handels und Handwerks zum Einsatz, wie Funde und einige wenige bildlicheDarstellungen belegen. Hervorragendes und seltenes Zeugnis des römischen Messwesens.Vgl.: D. Baatz, in: Hellenkemper Salies u. a. 1994, 105–107 mit Kat. 1. 2 (Größe, Umriss und Material).

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53 Römische ServierschaleDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser max. 34 cm; Höhe (ohne Henkel) 12,5 cm; Höhe (mit Henkel)24,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Bronze. Dunkelgrüne, teilweise hell-grün und bläulich gefleckte Patina. Intakt. Die Schale besitzt einen flachen Standring, der den abgedrehtenGefäßboden mit mehreren plastisch hervortretenden, konzentrischen Kreisen umschließt. Der Gefäßkörperselbst hat die Form eines im Umriss länglich-ovalen Beckens, welches durch eine leichte Einziehung anden beiden Längsseiten in zwei halbrunde, unterschiedlich große Teile gegliedert wird. Der größere Teildes Beckens weist eine im Profil konvex gewölbte Wandung auf und schließt nach oben hin mit einem nachaußen umgebogenen Rand ab. Dagegen besitzt der kleinere Teil im Profil eine steilere, konvex gewölbteWandung, die unterhalb des Randes konisch zurückspringt. Oberhalb dieses Rücksprungs setzt der zwei-stufige, stark vorkragende Rand an. Auf dem Rand und hier am Schnittpunkt beider Teile des Beckensliegen zwei längliche Attaschen auf, deren beiden Enden jeweils als Kopf eines Huftieres (wohl Maultier)gestaltet sind. An der Außenseite werden die zwei Attaschen durch je ein Akanthusblatt geschmückt,welches sich an seiner Spitze leicht einrollt. Darüber und zwischen den zwei Tierköpfen schwingt dieOberseite der Attaschen nach oben hin aus. Eine als Frucht oder Knospe geformte Knubbe bekrönt dabeijeweils den oberen Abschluss dieser Ausweitungen. Zur besseren Handhabe der Schale sind an den beidenAttaschen, resp. in den Scheiben mit Kreisaugen-Dekor, die direkt an die Rückseiten der Tierköpfeanschließen, je ein beweglicher, schlaufenförmiger Henkel verankert. Diese Henkel erhalten durch ihreprofilierten Außenseiten zudem einen ornamentalen Charakter. Was die Funktion dieser und anderervergleichbarer Schalen anbelangt, lässt sich nichts Sicheres sagen. Kein Zweifel besteht jedoch, dass dieseSchalen dazu bestimmt waren, etwas auszugießen oder auszuschütten. Jedenfalls sind diese Gefäße sokonzipiert, dass sie sich beim Anheben stets zum größeren Teil des Beckens hin neigen. Da derartigeSchalen vor allem aus dem Vesuvgebiet bekannt sind, wird es sich bei jenen wie auch bei dem vorliegendenExemplar um campanische Produkte handeln. Reich verziertes und hervorragend erhaltenes Exemplardieses seltenen Schalentyps.Vgl.: C. Cicirelli, in: Stefani 2003,147 Nr. C5.

54 Römischer AryballosDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 10 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Bronze. Dunkelgrüne, an einzelnen Stellen rotbraun gefleckte Patina. Intakt. Die unterste Partie deskleinen Gefäßes bildet ein flacher, an seiner Außenseite profilierter Standring. Dieser fasst den Boden desGefäßkörpers ein, welcher durch abgedrehte, plastisch hervortretende, konzentrische Kreise einen orna-mentalen Charakter erhält. Über dem Standring und von diesem abgesetzt erhebt sich der hohe, nahezukonische Gefäßkörper mit abgeflachter Schulter. Auf der Schulter setzt der schmale, röhrenförmige Halsan, welcher durch zwei umlaufende, flache Stufungen gegenüber dem Gefäßkörper abgesondert ist. Einerelativ weit vorkragende, im Inneren trichterförmige Mündung bildet den oberen Gefäßabschluss. Anihrer Außenseite wird die Mündung durch eine Doppelwulst mit dazwischenliegender Kehle gegliedert.Wie die kleine Gefäßöffnung verrät, diente dieser Aryballos, der mit seiner Form auf archaische Keramik-gefäße aus Korinth zurückgreift, als Behälter kostbarer Flüssigkeiten, wohl Parfum oder Salböl.Vgl.: Yfantidis 1990, 306 Kat. 236.

55 Römische ÖllampeDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Länge max. 11,3 cm; Höhe 6,8 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den60er- bis 80er-Jahren. Bronze. Dunkelgrüne Patina. Intakt. Der im Profil konvex gewölbte Ölbehältererhebt sich über einer runden Standplatte. Der Spiegel mit zentralem Einfüllloch ist gegenüber denSchultern des Ölbehälters leicht eingetieft und wird durch einen schlichten Schulterring umschlossen.Nicht allzu stark vorgezogen ist die Schnauze, welche an ihrer Spitze fächerförmig abschließt und einovales Dochtloch aufweist. Der Schnauzenkanal wird seitlich durch volutenförmige Leisten eingefasst,die am Schnauzenansatz jeweils in eine vierblättrige Rosette enden. Eine zusätzliche Ausschmückungerfährt die Öllampe durch einen großen, palmettenförmigen Aufsatz, der an der Rückseite des Ölbehältersansetzt. Gerade in ihrer relativ schlichten Art ansprechende Bronzeöllampe.Vgl.: Bailey 1996, 29 Kat. Q 3630 (mit andersartigem Aufsatz).

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56 Römisches Bleivotiv der ›Donauländischen Reiter‹Datierung: 3. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 9,4 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf. Blei. Rand an einzelnenStellen minimal deformiert. Auf der rechteckigen Tafel finden sich innerhalb einer rahmenden Säulen­architektur mit Archivolte vier Register mit symbolischen und figürlichen Darstellungen, die den Aufstiegvon der irdischen (untere zwei Register) in die himmlische Sphäre (obere zwei Register) versinnbildlichen.Im untersten Register lassen sich neben einem Dreifuß mit Fisch die vier irdischen Elemente als Symbole(Feuer=Löwe; Wasser=Krater; Erde=Schlange; Luft=Hahn) erkennen. Darüber schließt ein Register mitSzenen aus dem betreffenden Kult an (links ein Myste mit Widdermaske und ein Weiterer, der einem Tierdas Fell abzieht; in der Mitte ein Kultmahl mit Fisch als Speise; rechts ein Mystagoge, der einen Initiantenan der Hand führt). In dem dritten Register ist in der Mitte eine Göttin dargestellt, welche Futter bereithält.Dieses Futter ist für die beiden Pferde der Reiter in orientalischer Kleidung bestimmt, die seitlich hin­zukommen. Das linke Pferd schreitet dabei über einen Fisch, das Rechte über eine liegende Gestalt. Eineweitere Figur findet sich ferner jeweils hinter den Reitern (links ein Soldat; rechts eine weibliche Figur).Das oberste Register zeigt schließlich Sol in seiner Quadriga zwischen Sternen. Die vorliegende Votiv­tafel gehörte zu einem synkretistischen Mysterienkult, der sich ab der Mitte des 2. Jh.n.Chr. im Gebietder unteren Donau ausbreitete und dessen Art und Inhalt großteils im Dunkeln liegt.Vgl.: Ertl 1996, 47 –59 Nr. 1 – 66 (Typus B 3).

57 Arm einer römischen MarmorstatuetteDatierung: 1. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Länge 13 cm. Provenienz: Slg. von Ohlendorf; seit den 70er­Jahren.Marmor. Bräunliche Ablagerungen an einzelnen Stellen. Restaurierter Bruch am Unterarm. Von derStatuette hat sich der rechte Arm bis ungefähr zur Mitte des Oberarmes erhalten. In der gebohrten Öffnungder geschlossenen Hand hielt die Statuette ein heute verlorenes Attribut aus Metall. An der Rückseite desEllbogens hat sich der Ansatz einer Stütze erhalten. Von guter künstlerisch­handwerklicher Qualität.

58 Römische Terra Sigillata-SchaleDatierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser max. 14,5 cm; Höhe 3 cm. Provenienz: Slg. Madlener;seit den 70er­ bis 80er­Jahren. Hellroter Überzug. Intakt. Die beiden trapezoiden Handhaben weisenfloralen­ornamentalen Dekor auf. Hervorragend erhaltenes Terra Sigillata­Produkt des östlichen Mittel­meerraumes.

59 Römischer, einhenkeliger Terra Sigillata-KrugDatierung: 3. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 18,6 cm. Provenienz: Wie Kat. 58. Hellroter Überzug. KleinerePartien in der Bauchzone und hier außerhalb der Reliefs sind ergänzt. Das Gefäß ist reich mit Reliefsgeschmückt, die, mit Ausnahme der zwei stilisierten Blattstäbe am Henkel, appliziert wurden. Nebenfloral­ornamentalen Motiven (Palmwedel, Rosetten und halbmondförmige Ornamente mit Blattstab)gehören zu diesen Reliefs auch figürliche Darstellungen. Jene zeigen Diana mit Pfeilbogen und Jagdhund,eine davon springende Raubkatze sowie Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen. Nordafrika­nisches Produkt.

60 Etruskischer Miniaturkrug aus BronzeDatierung: 5. Jh.v.Chr. Maße: Höhe 8,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er­ bis 80er­Jahren.Bronze. Hellgrüne, teilweise bräunlich gefleckte Patina. Intakt. Der geschwungene Henkel weist anseinem unteren Ende eine lanzettförmige Attasche auf. Solche Krüge treten zusammen mit weiterenMiniaturgefäßen und jeweils einem kleinem Opferherd bisweilen in Gräbern auf, wo sie wohl bei Toten­feierlichkeiten zum Einsatz kamen. Hervorragend erhaltenes Exemplar.Vgl.: Spielmann u. a. 2004, 109 Kat. I/159 c (Exemplar aus Keramik).

61 Hellenistisches BronzesiebDatierung: 3. Jh.–2. Jh. v.Chr. Maße: Länge 21,6 cm. Provenienz: Wie Kat. 60. Bronze. Hellgrüne Patina.Intakt. Das eigentliche Sieb bildet eine breite, flache Schale mit relativ kleiner Perforation im Zentrum,welche die Form eines zwölfarmigen, durch eine Doppelleiste eingefassten Wirbels besitzt. An dieseSchale setzt der Griff mit einer blattförmigen Attasche an. Das äußere Ende des Griffes mit stilisiertemEntenkopf ist umgebogen, um so ein Aufhängen des Siebes zu ermöglichen.Vgl.: Stutzinger 1999, 199–201 Kat. 78.

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62 Römische Wandmalerei mit Darstellung des Ariadne-MythosDatierung: Flavisch (69–96 n.Chr.). Maße (Rahmen): Breite 70 cm; Höhe 75 cm. Provenienz: Slg. Dr.Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren. Verputz mit weißen, gelben, grünen, blauen, türkisfarbenen, rotenund braunen Farben auf schwarzem Grund. In eine rechteckige, graue Gipsplatte mit rückwärtiger Ver-stärkung eingelassen und dabei leicht vorstehend. Kleinere Fehlstellen innerhalb des Fragments. Partiellabgerieben. Geringfügig im Bereich des Bildfeldes retuschiert. Das Fragment wird zum größten Teildurch ein rechteckiges, durch zwei Bänder eingefasstes Bildfeld mit figürlicher Darstellung eingenom-men. An die oberen Ecken des Bildfeldes schlossen Fruchtgirlanden mit Tänien an, von denen sich nochgrößere Teile im linken oberen Fragmentbereich erhalten haben. Darüber hinaus stößt ein breites Band andie obere Begrenzung des Bildfeldes. Wie sich aus einer heute nicht mehr existenten Wandmalerei in derCasa della Fortuna in Pompeji ergibt, zeigt das Bildfeld eine Sequenz aus dem Ariadne-Mythos, nämlichdie erstmalige Begegnung mit ihrem späteren Gatten Dionysos am Strand von Naxos. Im Vordergrundrechts außen ist Ariadne erkennbar, die mit entblößtem Oberkörper auf einem Felsen sitzt, einen Kranzträgt und ihren rechten Arm nach vorne richtet. Hinter ihr steht eine bekleidete, weibliche Figur mit Kranzim Haar, möglicherweise eine Personifikation der Lokalität oder Mänade, die mit ihrer rechten Hand aufDionysos verweist, der am linken Bildrand in Erscheinung tritt. Dieser nur mit einem am Rücken herab-hängenden Mantel bekleidete Gott steht frontal ausgerichtet, wobei er seinen rechten Arm erhebt. Schwachist noch ein Kranz erkennbar, welchen er im Haar trägt. Der Hintergrund gibt den Blick frei auf dasoffene Meer, wo sich ein Schiff befindet. Gemeint ist das Schiff des Theseus, welcher Ariadne verlassenhat, um nach Athen zu segeln. Wandmalerei des vierten pompejianischen Stils. Bis jetzt singuläre unddetailreiche Darstellungsvariante der betreffenden Mythos-Sequenz von guter künstlerischer Qualität.Vgl.: Gallo 1988, 71–73 Kat. 18.

63 Römisches Wandmalereifragment mit Rankenschmuck und VogelDatierung: 1. Jh. – frühes 3. Jh. n.Chr. Maße (Rahmen): Breite 38 cm; Höhe 38 cm. Provenienz: Slg. Dr.Morkramer; seit den 70er-Jahren. Verputz mit grünen, türkisfarbenen und roten Farben auf weißemGrund. In eine quadratische, sandgrundige Gipsplatte mit Messingleiste an den Kanten eingelassen unddabei leicht vorstehend. Das Fragment zeigt einen kleinen Vogel im Anflug auf einen leicht gebogenenZweig mit Blättern und Beeren. Gekonnt wird dabei das Bewegungsmotiv des Vogels mit den schräg nachoben gerichteten Flügeln und den gespreizten, nach hinten orientierten Krallen umgesetzt. Das Fragmentgehörte zu einer großflächigen Rankendekoration, die Vögel und möglicherweise weitere Tiere odermythologische Wesen in friedlichem Beisammensein zeigte. Derartige Malereien erfreuten sich großerBeliebtheit in der frühen und mittleren Kaiserzeit und schmückten die Wände und Gewölbe von Wohn-häusern sowie Gräbern, wo sie eine idyllische Atmosphäre schaffen sollten. Wandmalerei mit reizvollem,der Natur entlehntem und gut umgesetztem Motiv.Vgl.: Ashby 1910, bes. Taf. 42; Feraudi-Gruénais 2001, 97–101 Kat. 44.

64 Römisches Wandmalereifragment mit figürlichem RankenfriesDatierung: 3. Jh. –4. Jh. n.Chr. Maße (Rahmen): Breite 33,5 cm; Höhe 33,5 cm. Provenienz: Slg. Dr.Morkramer; seit den 70er-Jahren. Verputz mit gelben, grünen, roten und braunen Farben auf weißemGrund. In eine quadratische, beige Gipsplatte eingelassen, an deren Kanten eine Metallleiste mit Aufhänge-vorrichtung entlangläuft. Das Fragment lässt sich einem Fries zuweisen, welcher die Hauptzone einerWandmalerei nach oben hin begrenzte. Diesen unten und oben durch ein horizontales Band eingefasstenFries durchlief eine wellenförmige Ranke, von der sich einzelne Triebe absonderten und zu Voluten auf-rollten. Ein solches Volutenmotiv hat sich auf dem vorliegenden Fragment erhalten. Akzentuiert wirddie Volutenmitte hier durch einen nach rechts schreitenden, nackten Eroten, der mit beiden Händen eineLanze hält. Diese Lanze richtet er gegen ein Tier in der Mitte der Volute, die, nach rechts auf das vor-handene Fragment folgend, rekonstruiert werden muss. Die Wandmalerei stellt damit ein gutes Beispieldafür dar, wie architektonische Elemente, in diesem Fall Bauornamentik im Relief, als Wandmalereiumgesetzt wurde. Für den betreffenden Zeitraum qualitativ sehr hochwertige Wandmalerei.Vgl.: Schörner 1995, 173 f. Kat. 240 (Beispiel aus der Bauornamentik)

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65 Römisches Wandmalereifragment mit Darstellung eines GreifenDatierung: Fortgeschrittenes 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße (Rahmen): Breite 42 cm; Höhe 33,8 cm.Provenienz: Slg. Laux; seit den 80er-Jahren. Verputz mit rotbrauner Farbe auf weißem Grund. Wenigeunbedeutende, restaurierte Fehlstellen. In eine quadratische, weiße Gipsplatte mit weißem Holzrahmeneingelassen. Dargestellt ist ein Greif im ›Silhouettenstil‹. Ehemals bildete jener das Füllmotiv von einerdurch Linien begrenzten Wandzone, die wohl ein zentrales Feld mit Rahmung und unbekanntem Füll-motiv flankierte. Relativ seltener Vertreter des mittelkaiserzeitlichen ›Silhouettenstils‹, der gerade inseiner reduzierten Formensprache eine besondere Attraktivität ausstrahlt.Vgl.: Lugli 1919, 331–335 (Sepolcro XV). bes. 332. 334 (h); Feraudi-Gruénais 2001, 142 f. Kat. 76.

66 Römisches Wandmalereifragment mit Darstellung eines Greifensiehe Kat. 65 (Motiv spiegelverkehrt.).

67 Römischer, glasierter Skyphos mit Reliefdekor in Form von EichenlaubDatierung: Spätes 1. Jh. v.Chr.–1. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 9,7 cm. Höhe 8 cm.Provenienz: Slg. Schillinger; erworben zwischen 1971 und 1998. Zwei geringfügige Bestoßungen;ansonsten intakt. Beiger Ton. Außen grüne, innen rotbraune Glasur.Vgl.: Hochuli-Gysel 1977, 152 Kat. T 54.

68 Römischer, glasierter Skyphos mit stilisiertem SchuppenmusterDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 12,2 cm. Höhe 6,6 cm. Provenienz: Slg. Prof. Dr. Meyer;erworben zwischen 1965 und 1972. An einer Stelle minimal bestoßen; ansonsten intakt. Leicht rötlicher,beiger Ton. Außen und innen rotbraune Glasur.Vgl.: Hochuli-Gysel 1977, 153 Kat. T 62–T 67.

69 Römischer Skyphos mit appliziertem Reliefdekor in Form von EfeulaubDatierung: Spätes 1. Jh. – frühes 3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 10,3 cm. Höhe 8,2 cm.Provenienz: Slg. Päselt (Inv. 49); seit 1972. Aus wenigen Fragmenten zusammengesetzt. Keine Fehlstellen.Rötlicher Ton mit hohem Glimmeranteil. Reliefdekor von hoher künstlerischer Qualität.

70 Spätrömische Öllampe mit Widder im SpiegelDatierung: 4. Jh.–6. Jh. n.Chr. Maße: Länge 10,6 cm; Höhe 4,3 cm. Provenienz: Slg. A. Jumpertz.Rötlicher Ton mit rotbrauner Engobe. Zwei kleine Fragmente sind an der Schnauze wiederangesetzt.Nordafrikanische, im heutigen Algerien oder Tunesien hergestellte Lampe (Typ XXXVIII nachLeibundgut 1977). Dekor an Schulter: Band aus ineinander eingeschriebenen Halbkreisen.Vgl.: Bussière 2007, Kat. C 596.

71 Spätrömische Öllampe mit Erot im Spiegel, welcher einen Traubenkorb an einer Stange trägtDatierung: Spätes 4. Jh. – 1. Hälfte 5. Jh. n.Chr. Maße: Länge 8,9 cm; Höhe 3,9 cm. Provenienz: Slg. A.Jumpertz. Beiger Ton mit rötlich-beiger Engobe. Vollständig erhalten. Geringe Sinterspuren an einzelnenStellen. Kleinasiatische Lampe (Typ III nach Gerstinger u. a. 1937, 101 f.). Dekor an Schulter: Kreisaugen.Blattornament am hinteren Ansatz des Zapfengriffes. ›Bodenmarke‹ in Form von fünf Punkten.Vgl.: Gerstinger u. a. 1937, 127 Nr. 504.

72 Spätrömische Öllampe mit Vogel mit Weintrauben im Schnabel innerhalb des SpiegelsDatierung: 4. Jh.–6. Jh. n.Chr. Maße: Länge 12,5 cm; Breite 7,3 cm; Höhe 4,9 cm. Provenienz: Slg. A.Jumpertz. Rötlicher Ton mit roter Engobe Vollständig erhalten. Derselbe Typus und Herstellungsort wieKat 70. Flechtband auf Schulter.

73 Römische ›Firmalampe‹ (Loeschke 1919, Typ X) mit komischer Theatermaske im SpiegelDatierung: 2. Jh. n.Chr. Maße: Länge 10,5 cm; Breite 7,2 cm; Höhe 4,1 cm. Provenienz: Slg. A. Jumpertz.Rötlicher Ton mit mittelrotbrauner Engobe. Boden ergänzt. Antike Schmauchspuren.Vgl.: Leibundgut 1977, 277 Nr. 938 (Spiegelmotiv).

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74 Kleiner Votiv-Hirsch aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: 2. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 5,6 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung. Bronze.Braune Patina. Intakt. In ihrer stilisierten Form ansprechende Statuette.

75 Kleiner Votiv-Widder aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: 2. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 3,6 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Braune Patina. Intakt.

76 Kleiner, griechischer Aufsatz in Form eines ruhenden WiddersDatierung: 6. Jh. v.Chr. Maße: Länge 4,6 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Grüne, teilweise braungefleckte Patina. Intakt. Vom Stil her reizvolle Plastik.

77 Kleine römische Figur eines sitzenden HundesDatierung: 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 3,5 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Grüne Patina.Intakt.

78 Kleiner, römischer Deckel mit Figur einer naschenden HaselmausDatierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Länge 2,4 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze.Schwarz-dunkelgrüne Patina. Intakt. Wohl Deckel einer Öllampe. Reizvolles Motiv!

79 Kleines, mesopotamisches Frosch-AmulettDatierung: 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 2,9 cm.Provenienz: Wie Kat. 74. Dunkelbrauner Steatit. Intakt. Selten!

80 Kleiner Votiv-Vogel aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: Anfang 1. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 3,6 cm.Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Braune-dunkelbraune Patina. Intakt.

81 Kleiner Votiv-Stier aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: Anfang 1. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 2,7 cm.Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Grüne-dunkelgrüne Patina. Leicht korrodiert.Qualitätsvolle Miniaturplastik!

82 Kleine, römische Figur eines BärenDatierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Länge 2,8 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Roter Karneol.Außergewöhnlich in Bezug auf die hohe künstlerische Qualität und den Werkstoff.

83 Kleines Amulett in Form eines Schafes aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: 2. Jtsd. v.Chr. Maße: Breite 3 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Silber. Dunkle Patina.

84 Kleines, griechisches Votiv-Pferd der geometrischen EpocheDatierung: 8. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 2 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Rotbraun-braune Patina.Hochwertige Miniaturplastik!

85 Kleiner Votiv-Löwe aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: 2. Jtsd. v.Chr. Maße: Höhe 3 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. Rotbraune Patina.

86 Mesopotamisches Gewicht in Form eines VogelsDatierung: 3. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 7,3 cm. Gewicht: 258 g.Provenienz: Wie Kat. 74. Schwarzer Hämatit. Leicht bestoßen an einzelnen Stellen.

87 Kleiner Votiv-Zebustier aus dem östlichen MittelmeerraumDatierung: Anfang 1. Jtsd. v.Chr. Maße: Länge 5,5 cm. Provenienz: Wie Kat. 74. Bronze. DunkelgrünePatina. Bräunlicher Belag an einzelnen Stellen. Intakt. Künstlerisch ansprechende Statuette.

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88 Späthellenistisch-römische GrabsteleDatierung: 2. Jh.–1. Jh. v.Chr. Maße: Breite (an der Unterkante) 48,3 cm; Tiefe ca. 8,5 cm; Höhe 90 cm.Provenienz: Slg. Dr. Morkramer; seit den 60er-Jahren. Feinkörniger Marmor. Rotbräunlich patiniert.Im oberen Bildfeld sind kleinere Teile des oberen Kopfbereichs der weiblichen Figur und die Nasenspitzeder männlichen Figur ergänzt. Eine kleine Ergänzung findet sich ferner in der unteren Hälfte der rechtenRandleiste. Bei dem unteren Abschluss der Stele handelt es sich um eine neuzeitliche Abarbeitung, diewohl zum Zweck einer besseren Aufstellung realisiert wurde. Ansonsten geringfügig bestoßen an ein-zelnen Stellen. Der Grabstein, welcher zur Denkmälergruppe der ›Stockwerkstelen‹ gehört, weist einenleicht trapezoiden, sich nach oben verjüngenden Stelenkörper auf, in den zwei übereinander liegende,rechteckige Bildfelder eingetieft sind. Bekrönt wird der Stelenkörper durch einen leicht vorspringenden,dreieckigen Giebel mit kleinen, nur im Umriss wiedergegebenen Akroteren in der Mitte und an den Seiten.Weitere Gestaltungselemente finden sich an der Vorderseite des Giebels nicht. Wahrscheinlich wurdeaber der Giebel sowie vielleicht auch andere Partien der Stele durch gemalten Dekor bereichert. Eventuellaufgemalt war ferner die Inschrift, welche den Verstorbenen benannte. In Hinblick auf andere Stelendesselben Typus wird sich diese Inschrift auf dem unteren, heute nicht mehr vorhandenen Bereich der Steleoder, in aufgemalter Form, auf der unteren Begrenzungsleiste des oberen, größeren Bildfeldes befundenhaben. Letztgenanntes Bildfeld zeigt eine Szene , die allgemein als »Totenmahl« bezeichnet wird. Haupt-figur ist hier der Verstorbene, welcher, frontal ausgerichtet, seitlich auf einem Speisesofa lagert und sichdabei mit dem linken Ellenbogen auf dem Kissen des Sofas abstützt. In seiner linken Hand hält er einTrinkgefäß, während er mit der rechten, weit von sich gestreckten Hand einen Kranz umfasst. Bekleidetist der Verstorbene mit Untergewand und Himation. Links vor dem Speisesofa ist seine Ehefrau sitzendim ›Pudicitia-Typus‹ dargestellt. Sie trägt ein Untergewand mit Mantel, den sie über den hinteren Bereichihres Kopfes gezogen hat. Darunter tritt ein Teil ihrer Haartracht hervor, die als ›Melonenfrisur‹ frisiert ist.In der Mitte vor dem Speisesofa findet sich ferner ein rundes Tischchen mit drei geschwungenen Beinen,die unten in Form von Huftier-Füßen enden. Auf der Tischplatte lassen sich diverse Speisen, darunterWeintrauben, erkennen. Belebt wird die Szenen durch zwei männliche und eine weibliche Dienerfigur, diein stark verkleinertem Maßstab wiedergegeben werden. Die Dienerin links außen trägt ein kalathosför-miges Behältnis herbei. Links neben dem Tischchen findet sich ein Diener, der etwas auf die Tischplattelegt oder etwas von dort nimmt. Rechts außen ist schließlich der dritte Diener dargestellt, der mit einemKrug Wein aus einem großen Krater mit hohem Fuß schöpft. Das darunter liegende, kleinere Bildfeldzeigt auf der rechten Seite wieder den Verstorbenen. Dieser sitzt hier, wiederum mit Untergewand undHimation bekleidet, auf einer komplett durch Stoff verdeckten Sitzgelegenheit mit Kissen. Seinen Kopfstützt er mit seiner rechten Hand ab. Ebenfalls in dem Bildfeld wird seine Gattin wiedergegeben. Dieseruht ihm gegenüber, auf der linken Seite des Bildfeldes, auf einer nicht genauer definierbaren Sitzgelegen-heit. Wieder bekleidet mit Chiton und Mantel, trägt sie ihr langes Haar offen und hält mit beiden Händenihr Kind, offensichtlich ein Kleinkind, auf dem Schoss. Beiden Ehepartnern ist jeweils eine wesentlichkleiner dargestellte Dienerfigur in Dreiviertelansicht, links weiblichen und rechts männlichen Geschlechts,zugeordnet. Diese zwei Figuren stützen zum Zeichen der Trauer ihren Kopf jeweils mit einem Arm ab,der auf dem Ellbogen des anderen Armes aufliegt. Grabstelen mit Totenmahlszenen, wie der Vorliegenden,treten in hellenistischer und römischer Zeit im nordöstlichen Mittelmeerraum auf, wobei sich das ikono-graphische Schema des Totenmahls insbesondere von attischen Weihreliefs des Heroenkults aus dem4. Jh. v.Chr. herleitet. Im sepulkralen Bereich waren diese Szenen aber der Selbstdarstellung am Grabverpflichtet. So wurde der Verstorbene durch die Übernahme des Bildschemas der Weihreliefs in einemübersteigerten, sakralisierenden Rahmen dargestellt. Darüber hinaus wird mit der detaillierten Wiedergabeprunkvollen Mobiliars und Geschirrs, der großen Dienerschaft sowie kultivierter Speisesitten auf einenluxuriösen Lebensstil verwiesen, den man für sich im Diesseits und vielleicht auch im Jenseits beanspruchte.Schließlich sind auch die dargestellten Familienmitglieder des Verstorbenen ein repräsentativer Faktor,wird ihnen doch eine große Bedeutung in den Szenen zugesprochen. Dies hat seinen Ursprung im allge-meinen Repräsenationsverhalten der städtischen Eliten des betreffenden geographischen Raumes, inner-halb welcher die herausragende Stellung die Familie aufgezeigt damit die eigene Machtstellung legitimiertwird. Dieser Habitus wurde dann als Wert auch von niedrigeren Bevölkerungsschichten aufgegriffen undim Rahmen der Grabrepräsentation propagiert. Hervorragender, vom unteren Bildfeld her singulärerVertreter einer Stele mit Totenmahlrelief.Vgl.: Pfuhl – Möbius 1977, 191 Kat. 701. Cremer 1991, Kat. KSt 10. KSt 23. Zur Gattung der Totenmahlreliefsallgemein: Fabricius 1999.

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89 Römische, formgeblasene Flasche (›Sprinkler‹) mit RautenmusterDatierung: 3. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 5,8 cm; Höhe 9,1 cm. Provenienz: Slg. Madlener;seit den 70er-Jahren. Naturfarbenes, schwach bläuliches Glas. Herrliche Iris. Intakt. Wohl Produkt desöstlichen Mittelmeerraumes.Vgl.: von Saldern u. a. 1974, 174 f. Kat. 480.

90 Römischer, formgeblasener Vierkantkrug (Isings 1957, Typ 50 a)Datierung: Mittleres 1. Jh. – frühes 3. Jh. n.Chr. Maße: Breite 5,5 cm; Höhe 9,7 cm.Provenienz: Wie Kat. 89. Naturfarbenes, bläuliches Glas. Leicht irisiert. Beige Ablagerungenan einzelnen Stellen. Ein winziger Haarriss an der Bodenkante.Vgl.: Welker 1987, bes. 22 Kat. 17. 18.

91 Römische, frei geblasene Flasche mit Trichterhals und Dellen am GefäßkörperDatierung: 3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 9,6 cm; Höhe 12,3 cm. Provenienz: Wie Kat. 89.Naturfarbenes, grünlich-bläuliches Glas. Leicht irisiert. Geringe bräunliche Ablagerungen an einzelnenStellen. Intakt. Wohl Produkt des östlichen Mittelmeerraumes.Vgl.: von Saldern u. a. 1974, 216 Kat. 627.

92 Römischer, frei geblasener Aryballos mit Gips-Verschluss (Isings 1957, Typ 61)Datierung: 1. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 7,6 cm; Höhe 7,8 cm. Provenienz: Wie Kat. 89.Naturfarbenes, grünliches Glas. Herrliche Iris. Bräunliche Rückstände des ehemaligen Inhalts, wohlSalböl, im Inneren des Gefäßes. Intakt. Selten in Hinblick auf den erhaltenen Verschluss.

93 Römisches, frei geblasenes Balsamarium mit HenkelDatierung: 4. Jh.–5. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 14,1 cm. Provenienz: Wie Kat. 89. Naturfarbenes, bläulichesGlas. Leicht irisiert. Intakt. Wohl Produkt des östlichen Mittelmeerraumes. Seltene Gefäßform.Vgl.: Welker 1987, 56 Kat. 75 (Gefäß ähnlicher, jedoch nicht identischer Form mit zwei Henkeln).

94 Römisches, frei geblasene Facettenschliffschale (Isings 1957, Typ 96 b)Datierung: Fortgeschrittenes 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 10 cm; Höhe 6,2 cm. Provenienz:Wie Kat. 89. Entfärbtes Glas. Leicht irisiert. Rand an einer Stelle minimal abgeplatzt. Die Wandung derSchale wird von unten nach oben durch einen Kranz aus sechs runden, eingeschliffenen Facetten, einehorizontale Schlifflinie, einen Kranz aus elf runden, eingeschliffenen Facetten, eine horizontale Doppel-schlifflinie sowie ein Band aus 50 vertikalen, länglich-ovalen Kerbschliffen geschmückt. Wohl rheinlän-disches Produkt. Selten!Vgl.: Platz-Horster 1976, 82 Kat. 164.

95 Alabastron in Sandkerntechnik der ›Mediterranean Group III‹Datierung: 1. Hälfte 1. Jh. v.Chr. Maße: Höhe 10,6 cm. Provenienz: Wie Kat. 89. Opakes, dunkelblauesund weißes Glas. Leicht irisiert. Geringe Sinterspuren. Mündungsrand geringfügig ergänzt. Wohlzypriotisches Produkt. Attraktives Exemplar eines Sandkernglases.Vgl.: B. Schlick-Nolte, in: Bianchi 2002, bes. 73 –75 Kat. V-26–V-29.

96 Römischer Militärdolch (Pugio)Datierung: Spätes 1. Jh. v.Chr. – Mitte 2. Jh. n.Chr. Maße: Länge 31,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh;seit den 60er- bis 80er-Jahren. Eisen; Kern des Griffes aus Holz. Die Schneide ist durch wenige Partienaus Kunststoff ergänzt. Stellenweise korrodiert. Vom Holzkern des Griffes haben sich größere Teileerhalten. Charakteristisch für den vorliegenden Dolch vom Typ Mainz ist die stark geschwungene,gegenüber jüngeren Pugio-Typen stärker gedrungene Schneide mit ausgeprägter Mittelrippe sowie derzweischalige, aus Eisenblech bestehende Griff mit Mittelknoten und Zweischeibenknauf.Vgl.: Fischer 2012, 195 mit Abb. 279.

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97 Römische Kugeltrichterflasche mit Stacheldekor an der Schulter und Fadenauflage am HalsDatierung: 1. Hälfte 3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 12,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Winkelmeyer. Naturfarbenes,grüngelbliches Glas. Stellenweise Iris. Intakt. Frei geblasen.

98 Römisches, frei geblasenes Unguentuarium (Isings 1957, Typ 82 a2) mit erhaltenem InhaltDatierung: Ende 1. Jh. – Anfang 3. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 19,7 cm. Provenienz: FranzösischerKunsthandel. Naturfarbenes, grünbläuliches Glas. Intakt. Minimal irisiert. Sensationell in Bezug aufden noch erhaltenen Inhalt, bei dem es sich um Salböl oder Parfüm handelt. Äußerst selten!Vgl.: Fermersdorf – Polónyi-Fermersdorf 1984, 50 Kat. 121. 122.

99 Römische, frei geblasene Flasche mit Rippendekor (Isings 1957, Variante Typ 133)Datierung: 3. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 8,4 cm. Provenienz: Slg. Madlener; seit den 70er- bis 80er-Jahren. Auberginefarbenes und entfärbtes Glas. Minimal irisiert. Kleiner Sprung an der Mündung.Vgl.: Boosen 1984, 36 f. Kat. 41.

100 Römischer, goldener Fingerring mit Gemmendarstellung einer Büste des Jupiter-SerapisDatierung: 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser max. 2,2 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf; seit 1984.Gemme aus zweifarbigem Lagenachat in Schwarz und Hellblau. Intakt und tragbar.

101 Römischer, silberner, profilierter Fingerring mit Gemmendarstellung des Amor mit RotulusDatierung: Ende 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser max. 2,4 cm. Provenienz: Kunsthandel. Gemmeaus rotem Karneol. Intakt und tragbar. Doppelvoluten-Ornamente schmücken die Schulter des Reifs.Vgl.: Krug 1981, 173 Kat. 12.

102 Römischer, goldener Doppel-FingerringDatierung: 1. Jh.–2. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser max. 2,2 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf; seit 1978.Steine aus rotem Granat. Intakt und tragbar.Vgl.: Deppert-Lippitz 1985, 30 Kat. 126.

103 Hochmittelalterlicher, goldener, an den Schultern durchbrochen gearbeiteter DoppelringDatierung: 10. Jh.–12. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser max. 2,6 cm.Provenienz: Schweizer Privatsammlung; seit den 70er-Jahren. Stein aus rotem Karneol. Intakt und tragbar.

104 Römischer, frei geblasener, auberginefarbener Becher mit zwei moosgrünen HenkelnDatierung: 3. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 8,5 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis80er-Jahren. Minimal irisiert. Intakt. Reizvoller, hervorragend erhaltener Vertreter dieses Gefäßtyps.

105 Frühislamisches, formgeblasenes Kännchen mit ornamentalem ReliefdekorDatierung: 6. Jh.–10. Jh. n.Chr. Maße: Höhe max. 10,3 cm. Provenienz: Slg. Madlener; seit den70er-Jahren. Naturfarbenes, grünbläuliches Glas. Herrliche Iris. Intakt.

106 Große, römische, formgeblasene Kugeltrichterflasche (Isings 1957, Typ 104 b)Datierung: 3. Jh. – frühes 4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 18 cm. Provenienz: Wie Kat. 99. Naturfarbenes,grünliches Glas. Intakt. Fantastischer Erhaltungszustand!

107 Kleiner, römischer, frei geblasener Becher mit Zickzack-KragenDatierung: 3. Jh.–4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 4 cm. Provenienz: Wie Kat. 99. Naturfarbenes, blaugrünlichesGlas. Herrliche Iris. Geringe Sinterreste. Intakt. Wohl Produkt des östlichen Mittelmeerraumes.Vgl.: Platz-Horster 1976, 58 f. Kat. 106. 107.

108 Römischer, frei geblasener AmphoriskosDatierung: 3. Jh. – 4. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 16 cm. Provenienz: Wie Kat. 105. Naturfarbenes, grünlichesGlas. Minimal irisiert. Geringe Sinterreste. Intakt. Wohl Produkt des östlichen Mittelmeerraumes.Vgl.: von Saldern u. a. 1974, 211 Kat. 599.

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109 Nordgriechisches, siebenteiliges Schmuckensemble aus SilberDatierung: 6. Jh.–5. Jh. v.Chr. Maße: Länge (Halskette) 28 cm, (Haarnadel) 16,1 cm; Länge (Fibel) 4,7 cm;Durchmesser (Draht-Armreifen) 7 bzw. 7,5 cm; (massive Armreifen) 6,7 bzw. 6,9 cm.Provenienz: Slg. Leiding; seit den 60er-Jahren. Silber. Die Kette ist modern aufgefädelt. Kleinste Fehl-stellen an einzelnen Perlen der Kette. Einzelne Schmuckstücke partiell und minimal deformiert. Daszusammengehörige Ensemble besteht aus einer Halskette aus 21 unterschiedlich großen, röhrenförmigenund bikonischen Perlen, einer Haarnadel, einer Fibel, zwei schlichten Armreifen aus Draht sowie zweimassiven Armreifen. Reich mit Zierknubben und Profilen sind die Perlen der Kette, das Kopfende derHaarnadel und der Bügel der Fibel verziert. Einzelne Perlen der Kette sind zudem mit Ornamenten ausfiligranem Draht besetzt. Mit stilisierten Schlangenköpfen schließen die beiden Enden der Kette sowieder zwei massiven Armreifen ab.Vgl.: K. Sismanidis – E.-B. Tsigarida, in: Kypraiou 1997, 82 Kat. 60 (Haarnadel); 94 Kat. 78 (Fibel).

110 Ostgermanische AdlerschnalleDatierung: 5. Jh.–6. Jh. n.Chr. Maße: Länge 17 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung; seit den90er-Jahren. Teilweise vergoldetes Silber. Nielloverzierung. Einlagen aus Almandin. Scharnierkonstruktionaus Eisen. Die eisernen Bestandteile des Scharniers fehlen zum großen Teil, so dass die Schnalle heutein drei Einzelteilen, nämlich Gegenplatte, Bügel und Dorn, vorliegt. Die Gegenplatte besitzt einen nahezuquadratischen Umriss mit einem Ansatz in Gestalt eines Adlerkopfes. Jeweils als Adlerkopf sind auch diebeiden Enden des im Umriss halbovalen Bügels ausgeformt. Bei allen genannten Adlerköpfen werden dieAugen durch runde Almandineinlagen in erhabener Fassung gebildet. Einlagen derselben Art akzentuierenferner die Ecken der Gegenplatte. Lanzettförmig ist dagegen die Almandineinlage, welche sich amAdlerkopf-Ansatz der Gegenplatte befindet. Eine wiederum andere Form, nämlich einen quadratischenUmriss, besitzt die große Almandineinlage im Zentrum der Gegenplatte. Schließlich ist auch eine Almandi-neinlage, allerdings eine rechteckige, im Kopf des Schnallendorns eingelassen. Die verbleibende Flächeder Gegenplatte und des Bügels schmücken darüber hinaus vergoldete Felder mit reichem Kerbschnitt-dekor. Diesen Dekor bilden vor allem Friese, die aus S-förmigen Ornamenten und Rankenbändern bestehen,und welche durch schmale Stege mit Punktdekor eine allseitige Rahmung erfahren. Weiterhin füllenStrichbänder und abstrakte Ornamente einzelne Flächen an den Adlerköpfen der beiden Schnallenbestand-teile aus. Diese sowie die zuvor genannten Ornamentfelder werden an der Gegenplatte durch erhabene,silbergrundige Leisten eingefasst, die ziselierte Ketten aus Dreieckornamenten aufweisen. Ähnlichgestaltete Leisten unterteilen hier auch die quadratische Platte in vier Abschnitte und gliedern denAdlerkopf-Ansatz. Aufwendiger, sprich mit zwei Reihen eingelegter, dreieckiger Nielloplättchen, ist diebreite Leiste verziert, welche in der Mitte der Bügelrundung verläuft. Überspannt wurde der Bügel durchden ehemals beweglich an der Gegenplatte befestigten Dorn, welcher zu seinem äußeren Ende hin starkgewölbt ist. Abgesehen von der bereits erwähnten Almandineinlage wird dieses ehemals offenbar komplettvergoldete Schnallenelement an beiden Flanken durch je ein Ornamentfeld mit diagonalem Strichdekorgeschmückt. Derartige Schnallen waren Prestigeobjekte einer kleinen adligen Oberschicht. Mit seinemreichen Dekor herausragender Vertreter einer ostgermanisch-gepidischen Adlerschnalle.Vgl.: A. Păunescu, in: Goldhelm 1994, 236 Kat. 100.

111 Römische, runde Scheibenfibel mit Emaileinlage und MittelzierDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 2,7 cm; Provenienz: Schweizer Privatsammlung; seit den70er- bis 80er-Jahren. Bronze. Ultramarinblaue Emaileinlage. Anthrazitfarbene Patina. Intakt.Vgl.: Riha 1979, 180 f. (derselbe Typ).

112 Alamannische Bügelfibel mit reichem Kerbschnittdekor und TierkopfansatzDatierung: 2. Hälfte 5. Jh.–1. Hälfte 6. Jh. n.Chr. Maße: Länge 6,9 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf; seitden 70er-Jahren. Silber. Teilweise vergoldet und mit Niello verziert. Die Nadel mit der Spiralkonstruktionfehlt. Die Fibel lehnt sich an ostgotische Exemplare vom Typ von Taman an.Vgl.: Kühn 1974, 773 Nr. 13.1.

113 Römische, runde Scheibenfibel mit rundlichen Zacken am RandDatierung: 1. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 3,1 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf; seit den 70er- bis80er-Jahren. Bronze. Anthrazitfarbene Patina. Nadel und Teile des Nadelhalters fehlen.

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114 Byzantinisches EnkolpionDatierung: 7. Jh.–10. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 8,5 cm. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung; seit den80er-Jahren. Bronze. Schwarz-dunkelgrüne Patina. Scharnierstift aus Bronze. Der Scharnierstift istgebrochen. Reliquienanhänger in Form eines lateinischen Kreuzes, das einen ovalen Querschnitt besitzt.Die Vorderseite ziert ein plastisch leicht hervortretendes, lateinisches Kreuz mit gepunztem Kreisaugen-Dekor.

115 Byzantinischer Kreuzanhänger mit Kette aus GoldDatierung: 8. Jh.–10. Jh. n.Chr. Maße (Anhänger): Breite 2,1 cm; Höhe 3,9 cm. Gewicht (Anhänger):13 g. Maße (Kette): Länge ca. 41 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf; seit den 80er-Jahren. Intakt. Gold.Der flache, massive, beidseitig gleichartig gestaltete Anhänger besitzt die Form eines lateinischenKreuzes mit Kreisaugen- und Punktdekor. Befestigt ist der Anhänger mittels einer dreifach geripptenÖse an der Fuchsschwanzkette mit Hakenverschluss. Schönes und tragbares Schmuckstück.Vgl.: C. Schmidt, in: Wamser 2004, 308 Kat. 510 (von der Grundgestalt her).

116 Byzantinischer, goldener Fingerring mit gravierter HeiligendarstellungDatierung: 6. Jh.–7. Jh. n.Chr. Maße: Höhe 2,4 cm. Gewicht: 6 g. Provenienz: Kunsthandel Paris. Gold.Intakt. Fingerring mit rundstabigem Reif und flacher, kreisförmiger Platte. Auf der Oberseite von Letzt-genannter ist en face der Oberkörper eines Heiligen mit kurzem Haar, der seine linke Hand zur Brustführt, dargestellt. Zu beiden Seiten seines Kopfes finden sich Beizeichen. Schöner und tragbarer Fingerring.Vgl.: C. Schmidt, in: Wamser 2004, 329 (gleichartiger Typus von Fingerring).

117 Byzantinisches Gewicht mit gravierten Maßangaben und VerzierungenDatierung: 5. Jh.–6. Jh. n.Chr. Maße: Durchmesser 3,9 cm. Gewicht: 6 g. Provenienz: Alte englischePrivatsammlung. Bronze mit Resten tauschierter Einlagen aus Buntmetall. Stellenweise leicht korrodiert.Der im Umriss oktogonale Gewichtsstein zeigt an seiner Oberseite in der Mitte die Darstellung einesKreuzes, welches von den Angaben der Gewichtseinheit und der Maßangabe, nämlich drei Unzen,flankiert wird. Eingefasst werden das Kreuz und die Angaben durch einen Kranz mit Fischgrätmuster.Vgl.: E. Schilbach, in: Stiegemann 2001, bes. 257 Kat. III.56.

118 Römische Fibel in Form eines ElefantenkopfesDatierung: 2. Jh.–3. Jh. n.Chr. Maße: Länge 4,6 cm; Breite 3,2 cm. Provenienz: Slg. Hartkopf; seit den80er-Jahren. Bronze. Graue-dunkelgrüne Patina. Nadel fehlt. Die Platte der Backenscharnierfibel besitztdie Form eines plastischen, innen hohlen Elefantenkopfes. Spektakuläre, äußerst seltene Fibel!

119 Byzantinische GürtelschnalleDatierung: 7. Jh. n.Chr. Maße: Länge 6,3 cm. Provenienz: Slg. Dr. Droh; seit den 60er- bis 80er-Jahren.Bronze. Dunkelgrüne Patina. Intakt. Die U-förmige Gegenplatte wird geschmückt durch die Reliefdarstel-lung eines geflügelten Greifen, der ein unter ihm kauerndes Raubtier bekämpft. Die Szene symbolisiertden Kampf zwischen Christus und dem Teufel. Interessant ist, dass diese Gegenplatte gleichzeitig alsDeckel für einen Behälter diente, welcher in den Gürtel integriert gewesen ist und wohl eine Sekundär-reliquie enthielt. Seltene, wohl aus einer unteritalischen Werkstatt stammende Schnalle.Vgl.: Dannheimer 1989, 44 Kat. 51.

120 Spätrömische Öllampe mit kreuzförmigem Chi-Rho-Monogramm im SpiegelDatierung: 5. Jh. – Anfang 6. Jh. n.Chr. Maße: Länge 14 cm; Höhe 5,5 cm. Provenienz: Slg. Jumpertz.Rötlicher Ton mit rötlich–brauner Engobe. Vollständig erhalten. Derselbe Typus und Herstellungsort wieKat. 70. Rankenband auf Schulter.Vgl.: Barbera – Petriaggi 1993, 276 Kat. 236 (aus derselben Matrize).

121 Byzantinischer Aufsatz in Form eines AdlersDatierung: 10. Jh.–12. Jh. n.Chr. Maße: Länge 12,2 cm; Höhe 7,8 cm. Provenienz: Slg. Dr. Deppert;den 70er-Jahren. Bronze. Schwarzgrüne Patina. Reste schwarzer Emaileinlagen in den Augen. Bis auf denAnsatz an der rechten Seite fehlen die Flügel. Fein gearbeitete, detailreiche und seltene Plastik!

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Alle Abkürzungen entsprechen den Richtlinien des Deutschen Archäologischen Instituts des Jahres 2006(Deutsches Archäologischen Institut, Richtlinien für Publikationen, zuletzt aktualisiert 21.12.2011

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