“Fit!for!The!Aged“! Expert!ConsensusValidation2012! F O R T A · 2015. 9. 29. · 3" Das FORTA...

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1 Die F O R T A- Liste “Fit for The Aged“ Expert Consensus Validation 2012 F O R T A A B C D Alexandra M. Kuhn-Thiel 1 , Christel Weiß 2 , Martin Wehling 1 1 Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Zentrum für Gerontopharmakologie, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg 2 Abteilung für Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg

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  • 1  

     

    Die    F O R T A- Liste      “Fit  for  The  Aged“  

    Expert  Consensus  Validation  2012      

    F O R T A A B C D

        Alexandra M. Kuhn-Thiel1, Christel Weiß2, Martin Wehling1 1Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie, Zentrum für Gerontopharmakologie, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg 2Abteilung für Medizinische Statistik, Biomathematik und Informationsverarbeitung, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg

  • 2  

     Haftungsausschluss

    Das FORTA-Konzept ist in Deutschland entstanden und wird in Deutschland und Österreich weiterentwickelt. Das FORTA-Projekt (Delphi Konsensus

    Validierung der FORTA-Liste und weitere Prüfung der Anwendbarkeit der FORTA-Methode im klinischen Alltag) wird von der Deutschen

    Forschungsgesellschaft, DFG, Nr. WE 1184/15-1 gefördert. Während unsere Ansätze auf einem internationalen Fundament medizinischen Wissens und

    Expertenerfahrungen, existierender Negativ-Listen und Klassifikationssysteme basieren, weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die FORTA-Liste

    Verordnungstrends vorrangig in Deutschland und Österreich widerspiegelt. Es ist allerdings unsere Hoffnung, dass das allgemeine Prinzip, nämlich die

    diagnose-/indikationsabhängige, evidenzbasierte Klassifikation von spezifischen Substanzen bzw. Substanzgruppen auf internationaler Ebene angewendet

    werden kann. Die bereits gelisteten Substanzen, da evidenzbasiert, können aufgrund neuer Forschungsergebnisse und wichtiger klinischer Erfahrungen nach

    den evidenzbasierten FORTA-Kategorien neu bewertet werden.

    Unser Ziel ist es, ein benutzerfreundliches klinisches Werkzeug zu entwickeln. Die häufigsten, von den Delphi-Experten stammenden relevanten

    Kommentare werden in der FORTA-Liste zusammengefasst. Diese beziehen sich zwar sowohl auf Evidenz, falls vorhanden, als auch die umfangreiche

    klinische Erfahrung der Teilnehmer, sie sind aber keinesfalls erschöpfend, und stellen ebenfalls keine spezifischen Quellen oder Evidenz dar. Die Wahl der

    Kommentare, Empfehlungen oder Warnungen, die die Autoren getroffen haben, können daher subjektiv sein. Wo ein Kommentar fehlt, fehlen ggf. relevante

    oder konsentierte Kommentare im Rahmen der Delphi Experten Konsensus Validierung der FORTA-Liste. Alle hierin vorliegenden Beschreibungen,

    Darstellungen, Daten und Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und wiedergegeben, und sind unserer Meinung nach

    zutreffend. Die Nutzung der Inhalte entbindet den Leser jedoch nicht von der kritischen Prüfung im Einzelfall. Die Autoren dieser Liste sowie die Universität

    Heidelberg oder assoziierte Institutionen als Urheber der Liste schließen für fehlerhafte Angaben oder Informationen und für die Anwendung der Inhalte jede

    Haftung aus.

    Das FORTA-Team freut sich über Rückmeldungen und Anregungen, die zur Verbesserung der Qualität, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit der

    FORTA-Liste beitragen.

  • 3  

    Das FORTA Konzept, die ursprünglichen Autoren der FORTA-Liste und das Delphi Experten-Panel für die FORTA Klassifikation

    Die ursprünglichen Autoren der FORTA-Liste

    Prof. Dr. Martin Wehling (Urheber des FORTA-Konzeptes): Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Klinische

    Pharmakologie, Zentrum für Gerontopharmakologie, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Maybachstr. 14, 68169 Mannheim,

    Deutschland

    PD Dr. Heinrich Burkhardt: IV. Medizinische Klinik (Schwerpunkt Geriatrie), Universitätsklinikum Mannheim, Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim,

    Deutschland

    Prof. Dr. Lutz Frölich: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, J5, 68159 Mannheim, Deutschland

    Prof. Dr. Stefan Schwarz: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, J5, 68159 Mannheim, Deutschland

    PD Dr. Ulrich Wedding: Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee 101, 07740 Jena, Deutschland

    Delphi Experten-Panel für die FORTA Klassifikation 2012

    Die folgenden 20 Experten aus Deutschland und Österreich haben freundlicherweise ihre Expertise und umfangreiche Erfahrung in die Überprüfung und

    Änderung der FORTA-Liste eingebracht. Wir sind den Experten sehr dankbar für ihre intensiven Bemühungen um die Verbesserung und Entwicklung des in

    Deutschland relativ neuen Gebietes der Gerontopharmakologie. Sie haben kein Honorar in Zusammenhang mit diesem Projekt erhalten. Alle Panel-Mitglieder

    haben aktiv zur Entwicklung des Inhaltes und der Präsentation der FORTA-Liste beigetragen. Das Resultat dieser engen Kooperation ist daher nicht nur die

    Validierung der FORTA-Liste, sondern auch die gleichzeitige konzeptionelle Unterstützung und Weiterentwicklung des gesamten FORTA Konzeptes.

  • 4  

    Experten

    PD Dr. Jürgen M. Bauer: Klinikum Oldenburg, Klinik für Geriatrie, Rahel-Straus-Straße 10, 26133 Oldenburg, Deutschland

    Prof. Dr. Heiner K. Berthold: Evangelisches Krankenhaus Bielefeld, Klinik für Innere Medizin, Geriatrie und Rheumatologie,

    Schildescher Str. 99, 33611 Bielefeld, Deutschland

    Prim. Dr. Peter Dovjak: LKH Gmunden, Zentrum für Akutgeriatrie/Remobilisation, Miller von Aichholzstraße 49, 4810 Gmunden, Österreich

    Dr. Helmut Frohnhofen: Klinik für Geriatrie und Zentrum für Altersmedizin, Kliniken Essen-Mitte, Knappschafts-Krankenhaus, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen, Am Deimelsberg 34a, 45276 Essen, Deutschland

    OA Dr. Thomas Frühwald: Krankenhaus Hietzing, Abteilung für Akutgeriatrie, Wolkersbergenstraße 1, 1130 Wien, Österreich

    Prim. Prof. Dr. Christoph Gisinger: Haus der Barmherzigkeit, Seeböckgasse 30a, 1160 Wien, Österreich

    Dr. Manfred Gogol: Krankenhaus Lindenbrunn, Klinik für Geriatrie, Lindenbrunn 1, 31863 Coppenbrügge, Deutschland

    OA Mag. Dr. Markus Gosch: Landeskrankenhaus Hochzirl, Anna Dengel Haus, 6170 Zirl, Österreich

    Prof. Dr. Hans Gutzmann: Krankenhaus Hedwigshöhe, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Höhensteig 1, 12526 Berlin, Deutschland

    Prof. Dr. Isabella Heuser: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Eschenallee 3, 14050 Berlin, Deutschland

    PD Dr. Werner Hofmann: Friedrich-Ebert-Krankenhaus, Klinik für Geriatrie, Friesenstraße 11, 24534 Neumünster, Deutschland

    Prof. Dr. Michael Hüll: Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg, Universitätsklinik Freiburg, Lehener Straße 88, 79106 Freiburg, Deutschland

    Prim. Univ. Doz. Dr. Bernhard Iglseder: Universitätsklinik für Geriatrie, Ignaz-Harrer-Straße 79, 5020 Salzburg, Österreich

    Dr. Anja Kwetkat: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geriatrie, Bachstraße 18, 07740 Jena, Deutschland

    Dr. Michael Meisel: Diakonissenkrankenhaus Dessau gemeinnützige GmbH, Klinik für Innere Medizin und Geriatrie, Gropiusallee 3, 06846 Dessau, Deutschland

  • 5  

    PD Dr. Wolfgang Mühlberg: Klinik für Innere Medizin 4 - Geriatrie, Klinikum Frankfurt Höchst, Gotenstraße 6-8, 65929 Frankfurt am Main, Deutschland

    Prof. Dr. Wolfgang H. -H. von Renteln-Kruse: Medizinisch-Geriatrische Klinik Albertinen-Haus, Zentrum für Geriatrie und Gerontologie, Wiss. Einrichtung der Universität Hamburg, Sellhopsweg 18-22, 22459 Hamburg, Deutschland

    Univ. Prof. Dr. Regina Roller-Wirnsberger: Medizinische Universität Graz, Klinik für Innere Medizin, Auenbruggerplatz 15, 8036 Graz, Österreich

    Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz: Klinik für Geriatrie am St.-Marien-Hospital, Kunibertkloster 11-13 50668 Köln, Deutschland

    Prim. Dr. Ulrike Sommeregger: Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, Krankenhaus Hietzing, Abteilung für Akutgeriatrie, Wolkersbergenstraße 1, 1130 Wien, Österreich

  • 6  

    F O R T A  –    Anwendungshinweise1,2  

     

     1.      Die  FORTA  Klassifizierung  von  Arzneimitteln  ist  evidenzbasiert  und  „real-‐life“-‐orientiert  (Compliancefragen,  altersabhängige  Verträglichkeit,  Häufigkeit  

    relativer  Kontraindikationen  werden  berücksichtigt).    2.      Klassifikationen  sind  indikationsabhängig:  ein  Arzneimittel  kann  indikationsabhängig  verschiedene  FORTA-‐Bewertungen  bekommen.      3.      Kontraindikationen  stehen  immer  über  der  Klassifikation  (z.B.  dürfen  auch  A-‐Arzneimittel  bei  Allergien  nicht  gegeben  werden).    4.      FORTA  ist  als  schnelle  Orientierungshilfe  zum  Gedankenanstoß  gedacht.  Das  System  ersetzt  individuelle  Therapieentscheidungen  nicht  und  lässt  -‐  wie  jede  

    Vereinfachung  –  Ausnahmen  zu.  

     

     

    F O R T A  –  Klassifikationssystem  A-‐D    

     Kategorie  A  

    =  Arzneimittel  schon  geprüft  an  älteren  Patienten  in  größeren  Studien,  Nutzenbewertung  eindeutig  positiv  

     Kategorie  B  

    =  Wirksamkeit  bei  älteren  Patienten  nachgewiesen,  aber  Einschränkungen  bezüglich  Sicherheit  und  Wirksamkeit  

     Kategorie  C  

    =  ungünstige  Nutzen-‐Risiko-‐Relation  für  ältere  Patienten.  Erfordern  genaue  Beobachtung  von  Wirkungen  und  Nebenwirkungen,  sind  nur  ausnahmsweise  erfolgreich.  Bei  >  3  Arzneimitteln  gleichzeitig  als  erste  weglassen,  Alternativen  suchen  

     Kategorie  D  

    =  diese  Arzneimittel  sollten  fast  immer  vermieden  werden,  Alternativen  finden  

     

  • 7  

       

    Die  F O R T A  Liste3,4  

      Delphi  Expert  Consensus  Validation  2012      

       

    Klassifizierung  der  häufigsten,  chronisch  verwendeten  Pharmaka*  nach  Indikationsgebiet  und  nach  der  Alterstauglichkeit      

    Zusätzliche,  von  Experten  vorgeschlagene  Substanzen  werden  unter  dem  jeweiligen  Indikationsgebiet  aufgeführt,  sie  sind  durch*  markiert  und  werden  im  2.  Teil  der  Liste  ausführlich  beschrieben.    

     (*Chronisch  wird  hier  in  der  Regel  ab  einer  Therapiedauer  >  4  Wochen  definiert.  Die  Unterscheidung  zwischen  akuter/chronischer  Therapie  ist  in  manchen  Fällen  nicht  

    eindeutig;  Ausnahmen  werden  kommentiert)      

         

    F O R T A A B C D

         

  • 8  

       

                 ARTERIELLE  HYPERTONIE  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

                                                                                                                                                                                                                                                           Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Renin-‐Angiotensin-‐System  Inhibitoren  

    ACE-‐Hemmer                  Angiotensin-‐Rezeptor-‐    

    Antagonisten  

       A  

       

    20  

       

    0,975  

       

    1,1;        1  

       

     A  

     20  

     0,975  

     1,1;      1  

     

    Langwirksame  Kalziumantagonisten  vom  Dihydropyridintyp,  z.B.    Amlodipin  

     A  

     19  

     1,000  

     1,0;      1  

     

    Betablocker   B   19   1,000   2,0;      2   NB  Metoprolol  wird  von  CYP2D6  metabolisiert:  5-‐10%  der  Europäer  sind  „poor  metabolizer“    

    Diuretika    

    B   19   0,974   1,9;      2   NB  Günstig  im  Zusammenhang  mit  Herzinsuffizienz    

    Alphablocker   C   20   0,950   3,1;      3    Spironolacton     C   20   0,925   3,1;      3   Cave  Klinisch  häufige  Hyponatriämie  

    Moxonidin   C   20   0,950   3,1;      3   Cave  Bradykardien  und  Ischämien;  ungünstiges  NW-‐Profil  bei  sehr  alten  Patienten  

    Clonidin    

    D   20   0,950   3,9;      4   NB  Günstig  bei  hypertensiver  Krise  +  Tachykardie    

    Minoxidil   D   20   1,000   4,0;      4    

    Calciumantagonisten  vom  Verapamiltyp  

    D   20   0,950   3,9;      4   Cave  Hypotonie,  QT-‐Verlängerung  

    Aliskiren*            Urapidil*            

  • 9  

                           HERZINSUFFIZIENZ  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

       

           Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

             

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Renin-‐Angiotensin-‐System-‐Blocker  

    ACE-‐Hemmer    

    Angiotensin-‐Rezeptor-‐  Antagonisten  

       A  

       

    20  

       

    0,950  

       

    1,1;      1  

       NB  Nach  längerer  Therapiedauer  häufig  anhaltender  Husten  

     A  

     20  

     0,950  

     1,1;      1  

     

    Betablocker  (Metoprolol,  Carvedilol,  Bisoprolol,  Nevibolol)  

     A  

    (B  im  sehr  hohen  Alter)  

     20  

     0,950  

     1,1;      1  

    NB  Metoprolol  wird  über  CYP2D6  metabolisiert:  5-‐10%  der  Europäer  sind  „poor  metabolizer“      Cave  Orthostatische  Hypotonie;  erhöhte  Sturzgefahr    

    Diuretika      

    B   19   0,947   1,9;      2   NB  Bei  leicht-‐  bis  mittelgradigen  Formen  der  Herzinsuffizienz  und  chronischem  Verlauf;  bei  akuter  symptomatischer  Herzinsuffizienz  i.d.R.  keine  Alternative  

    Spironolacton   B   20   0,925   2,2;      2   Cave  Hyperkaliämie  v.a.  in  Kombination  mit  ACE-‐Hemmern  und  NSAR  Cave  Niereninsuffizienz    

    Digitalispräparate   C   20   0,925   3,0;      3   Cave  Erhöhte  Toxizität  bei  chronischer  Nierenerkrankung  (Übelkeit,  Erbrechen,  Rhythmusstörungen)  

                 

  • 10  

           KORONARE  HERZERKRANKUNG  UND  SCHLAGANFALL  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

    NB  Die  Weiterentwicklung  des  FORTA-‐Systems  könnte  zur  weiteren  Differenzierung  zwischen  diesen  Indikationsgebieten  führen,  sowie  zur  weiteren  Differenzierung  zwischen  akuter  vs.  chronischer  Therapie      Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Renin-‐Angiotensin-‐System-‐  Blocker:    ACE-‐Hemmer  

    A   20   0,975   1,1;      1    

    Acetylsalicylsäure      

    A   20   1,000   1,0;      1    

    Unfraktioniertes  Heparin  und  niedermolek.  Heparine  

    A   18   1,000   1,0;      1   Cave  Bei  Schlaganfall  nur  zur  Thromboseprophylaxe,  nicht  zur  Akuttherapie  des  Schlaganfalles  per  se    

    Frequenzsenkende  Betablocker  

    A   20   1,000   1,0;      1   NB  Betablocker  sind  in  der  Therapie  der  Hypertonie  in  Hinblick  auf  das  Schlaganfallrisiko  2.  Wahl  Cave  Bei  Schlaganfallpatienten  weniger  günstig      

    Nitro-‐Spray,  vereinzelt  akut  als  Bedarfsmedikation  

     A  

     20  

     1,000  

     1,0;      1  

    Cave  Beim  akuten  Schlaganfall  nicht  anwenden  wg.  unkontrollierbarer  Blutdruckabfälle  

    Clopidogrel    

    B  A  bei  stent  

    19   0,921   1,8;      2   Cave  Sekundärprävention  beim  akuten  Schlaganfall  

    Thrombolytika,  insb.  rTPA  (recombinant  tissue-‐type  plasminogen  activator)  

     B  

     17  

     1,000  

     2,0;      2  

    NB  Akuttherapie  

     Statine  

     B  

     20  

     0,875  

     2,0;      2  

    Cave  Patienten  im  terminalen  Stadium  Cave  Manche  Statine  werden  über  CYP3A4  abgebaut  (Gefahr  des  kompetitiven  Antagonismus,  z.B.  Grapefruitsaft)  

    Nitrate  längerfristig      

    C   20   0,950   2,9;      3   NB  V.a.  bei  peripherer  Mikroangiopathie  indiziert  zur  Verbesserung  der  Belastbarkeit  Cave  Kombination  mit  anderen  Antihypertensiva  wg.  Hypotonie  und  Sturzgefahr    

    Gp  IIb/IIIa-‐Antagonist  (Glycoprotein  2b/3a  Inhibitoren)  

     C  

     16  

     0,969  

     2,9;      3  

    NB  Akuttherapie;  v.a.  nach  Interventionen  (PTCA  und  Stent)  mit  peripheren  Embolien  indiziert  (trotz  des  hohen  Blutungsrisikos)  

    Ivabradin*                        

  • 11  

             CHRONISCHE  THERAPIE    NACH  HERZINFARKT  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               Anzahl  d.  Bewerter  

       

     Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess    

    Stoffklasse/Substanz            Renin-‐Angiotensin-‐System-‐  Blocker    ACE-‐Hemmer  

       A  

       

    20  

       

    0,975  

       

    1,1;      1  

     

    Acetylsalicylsäure  (100  mg/d)  

    A   20   0,975   1,1;      1    

    Frequenzsenkende  Betablocker  

    A    

    20   1,000   1,0;      1   NB  Metoprolol  wird  über  CYP2D6  metabolisiert:  5-‐10%  der  Europäer  sind  „poor  metabolizer“    

    Nitro-‐Spray  vereinzelt  akut  als  Bedarfsmedikation  

    A   20   1,000   1,0;      1    

    Influenzavakzinierung  (inaktivierte  Spaltvakzine)    

    A   17   1,000   1,0;      1    

    Statine    

    A  B  bei  sehr  alten  Patienten  (>80  

    Jahre)  

    20   0,900   1,2;      1      

    Clopidogrel   B    A  bei  Stent  oder  ASS-‐

    Unverträglichkeit    

    19   0,974   1,9;      2   NB  Sekundärprävention  

    Nitrate  längerfristig     C   20   0,975   3,0;      3    Fibrate   C   18   0,889   3,2;      3    Niacin   C   19   1,000   3,0;      3    Ezetimib   C   19   0,921   3,2;      3    Amiodaron   C   20   0,975   3,1;      3    

  • 12  

     Alle  anderen  Klasse-‐I-‐III  Antiarrhythmika    

    D   20   1,000   4,0;      4    

    Dihydropyridin-‐Antagonisten  (wenn  keine  Hypertonie)  

    D   20   1,000   4,0;      4    

                           VORHOFFLIMMERN  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

           

       Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Orale  Antikoagulation  (Phenprocoumon,  Warfarin)  Alternativ:  niedermolek.  Heparine  

    A      

    20   0,975   1,1;      1    

    A   19   0,974   1,1;      1   Cave  Fehlende  Langzeitdaten  

    Frequenzsenkende  Betablocker  

    A    

    20   1,000   1,0;      1    

    Digoxin    

    B   20  (R1)  19  (R2)  

    0,800   2,4;      2  (R1)  2,4;      2  (R2)  

    Empfehlung  Dosisreduktion,  auch  bei  normaler  Nierenfunktion  und  Monitoring-‐Spiegel    Cave  Akkumulation,  schlechte  Steuerbarkeit  bei  Niereninsuffizienz;  NW  (Inappetenz,  Übelkeit)  

    Digitoxin   (D)  C    

    20  (R1)  19  (R2)  

    0,525   3,1;      4  (R1)  2,5;      2  (R2)  

    NB  Bei  ausreichender  Kontrolle  gut  bzw.  besser  steuerbar  als  Digoxin,  in  Patienten  mit  chron.  Niereninsuffizienz,  trotz  langer  HWZ;  Fluktuationen  der  Leberfunktion  sind  weniger  häufig  als  die  der  Nierenfunktion  zu  beobachten  Cave  Drug  Monitoring  

    Klasse-‐III  Antiarrhythmikum  Dronedaron  

    (B)  C  

    18  (R1)  18  (R2)  

    0,555   2,9;      3  (R1)  3,0;      3  (R2)  

    Cave  Fehlende  Evidenz  für  ältere  Patienten;  Nutzen/Risiko-‐Abschätzung  problematisch;  Lebertoxizität  

    Diltiazem,  Verapamil    

    C   20   0,975   3,1;      3    

    Acetylsalicylsäure   C   20   0,850   3,1;      3   Cave  Selten  suffizient;  NW-‐Risiko  

  • 13  

    (100  mg/d)  Klasse-‐III  Antiarrhythmikum  Amiodaron    Alle  anderen  Klasse  I-‐III  Antiarrhythmika  

    C   19   0,868   3,1;      3   Empfehlung  Bei  persistierendem  Vorhofflimmern  absetzen,  wenn  Tachyarrhythmie  mit  anderen  Mitteln  kontrolliert  werden  kann  

     D  

     20  

     1,000  

     4,0;      4  

     

    Dabigatran*            Rivaroxaban*              

  • 14  

                           OBSTRUKTIVE  LUNGENERKRANKUNGEN  (COPD)    

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

           

       Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4          Mittelwert;  Modus  

       

           

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            Inhalative  Glukokortikoide    

    A   20   1,000   1,0;      1   NB  Therapie  Asthma  bronchiale    Cave  Compliance-‐Probleme,  Frailty-‐Syndrom  

    Inhalative  langwirksame  Parasympatholytika  

    A    

    19   1,000   1,0;      1   NB  Therapie  COPD  Cave  Compliance-‐Probleme,  Frailty-‐  Syndrom  

    Systemische  Glukokortikoide,  akut,  kurz  bei  Exazerbation  

    A   20   0,975   1,1;      1    

    Antibiotika,  akut,  bei  Exazerbation  nach  kalkulierter,  ggf.  Antibiogramm-‐gerechter  Auswahl    

    A   20   0,975   1,1;      1    

    Langzeitsauerstoffgabe   A    

    19   0,974   1,1;      1   Cave  pCO2  ↑  

    Jährliche  Influenzaimpfung   A    

    19   1,000   1,0;      1    

    Pneumokokkenimpfung  bei  Patienten  ≥  65  J.    

    A    

    18   0,972   1,1;      1    

    Inhalative  Beta-‐2-‐Mimetika   B    

    19   1,000   2,0;      2    

    Theophyllin    

    C   20   0,875   3,2;      3   Cave  NW-‐Profil:  Tremor,  Übelkeit,  Inappetenz,  Tachykardie  

    Mucolytika,  z.B  Acetylcystein,  Bromhexin  

    C   20   0,950   3,1;      3    

    Systemische   D   20   0,975   4,0;      4    

  • 15  

    Glukokortikoide,    chronisch  Antitussiva:  opioide  A.,  z.B.  Codein;  nicht-‐opioide  A.,  z.B.  Butamirat  

     D  

     20  

     1,000  

     4,0;      4  

     

                         OSTEOPOROSE  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               

    Anzahl  d.  Bewerter  

         

    Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Grundergänzung  mit  Calcium  und  Vitamin-‐D    

    A   20   0,975   1,1;      1   Empfehlung  Calcium-‐Supplement  nur  bei  unzureichender  Ca-‐Zufuhr  

    Bisphosphonate  (Alendronat,  Ibandronat,  Risendronat,  Zoledronat)  

     A  

     20  

     0,900  

     1,2;      1  

     NB  Oral  weniger  effektiv  als  intravenös    

    Raloxifen   A   17   0,882   1,2;      1   Cave  Thromboembolierisiko  erhöht    Teriparatid  

     B  

     15  

     0,967  

     1,9;      2  

     NB  Einschränkung  bedingt  durch  Kosten  

     Strontiumranelat    

     B  

     17  (R1)  18  (R2)  

     0,794  

     2,1;      2  (R1)  2,1;      2  (R2)  

    NB  Guter  Wirksamkeitsnachweis,  gute  Evidenz  für  Patienten  >  80  Jahre;  tägliche  Einnahme  nötig,  Beachtung  der  Abstände  zu  den  Mahlzeiten  wichtig  Cave  bei  Niereninsuffizienz  kontraindiziert      

    Alfacalcidol   C   18   0,944   2,9;      3    Parathormon   C   19   0,921   2,9;      3    Nandrolon  decanoat   D   18   1,000   4,0;      4    Fluorid   D   19   1,000   4,0;      4    Hormone  replacement  therapy  (HRT):  Östrogen,  außer  perimenopausal)  

     D  

     19  

     0,921  

     3,8;      4  

     

    Denosumab*                        

  • 16  

             TYPE  II  DIABETES  MELLITUS  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

       

           

    Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4          Mittelwert;  Modus  

       

             Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            Insulin  und  Insulin-‐Analoga   A   19   0,974   1,1;      1    Sulfonylharnstoffe  der  3.  Generation,  z.B.  Glimepiride)  

    A   20   0,925   1,2;      1    

    Sulfonylharnstoffe  der  1.  Generation  (z.B.  Glibenclamid)  

    B   19   0,842   2,3;      2   Cave  Hypoglykämie-‐Risiko  

    Metformin      

    B   20   0,975   2,0;      2   NB  Niedrigeres  Hypoglykämie-‐Risiko  Cave  kontraindiziert  bei  reduzierter  Nierenfunktion  

    Acarbose   B   19   0,816   2,4;      2   NB  Geringere  Effektivität,  Alternativen  verfügbar  Glinide  (z.B.  Nateglinid)   C  

     18   0,972   2,9;      3   NB  Repaglinid  möglicherweise  am  günstigsten  in  Bezug  auf  

    Kontrollierbarkeit  DPP4  (Dipeptidylpeptidase)-‐Hemmer  

    C    

    19   0,895   2,8;      3    

    GLP1  (Glucagon-‐Like  Peptide-‐1)  Analoga  

    C   19   0,974   3,1;      3    

    PPAR-‐ɣ  Ligands  (Peroxisomal  Proliferator-‐Activated  Receptor  gamma)  

    Pioglitazon    

    Rosiglitazon    

         C    

         

    20  

         

    0,950  

         

    3,1;      3  

         Cave  Ödeme  

    D   20   1,000   4,0;      4    

               

  • 17  

               DEMENZ  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

       

           Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Acetylcholinesterase-‐  Inhibitoren,                  Donepezil                  Galantamine                Rivastigmine  

       B  

       

    20  

       

    0,900  

       

    2,0;      2  

     

    Memantin   B   19   0,895   2,1;      2   NB  Therapie  der  Alzheimer-‐Demenz  Statine   C   17   0,853   3,3;      3    Selegilin    

     (C)  D    

    19  (R1)  20  (R2)  

     

    0,763   3,5;      3  (R1)  3,7;      4  (R2)  

    NB  Risiken  überwiegen  Cave  Bei  Herz-‐Kreislauferkrankungen  kontraindiziert    

    Nimodipin    

     (C)  D  

    20  (R1)  19  (R2)  

    0,750   3,5;      3  (R1)  3,7;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit    

    Ginkgo  biloba    

     (C)  D  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,775   3,5;      3  (R1)  3,6;      4  (R2)    

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit  Cave  Interaktionspotential  via  CYP  450-‐  System  

    Ergolinderivate    (C)  D  

    19  (R1)  20  (R2)  

    0,763   3,5;      3  (R1)  3,8;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit  NB  In  Östereich  nicht  mehr  eingesetzt  wegen  Vergiftungsrisiko  

    Piracetam    

     (C)  D  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,800   3,4;      3  (R1)  3,6;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit      

    Pyritinol   (C)  D  

    18  (R1)  19  (R2)  

    0,778   3,4;      3  (R1)  3,7;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit    

    Antioxidantien:  Vitamin  E,  Selenium,  Vitamin  C  

    (C)  D  

    19  (R1)  20  (R2)  

    0,711                  3,6;    4  (R1)  3,9;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit  NB  Vitaminmangel  häufig  bei  Mangelernährung  bei  Demenz-‐Patienten  

    Phytotherapeutika,  z.B.  Ginseng  

    (C)  D  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,725   3,6;      4  (R1)  3,8;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit    

    Hormonpräparate,  z.B.  DHEA  (Dehydroepiandrosteron),  

    (C)  D    

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,700   3,6;      4  (R1)  3,9;      4  (R2)  

    NB  Nicht  belegte  Wirksamkeit      

  • 18  

    Testosteron  Antiphlogistika,  z.B.  Indomethacin  

    D    

    20   1,000   4,0;      4    

    Desferrioxamin   D   19   1,000   4,0;      4                      DEMENZ-‐ASSOZIIERTE  SYMPTOME,    VERHALTENS-‐AUFFÄLLIGKEITEN  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

         

       

     Anzahl  d.  Bewerter  

       

     Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    DEPRESSION            Stoffklasse/Substanz            SSRI  (Selektive  Serotonin  Reuptake  Inhibitoren)    Citalopram/Escitalopram,  Sertralin,  Fluoxetin  in  den  üblichen  Dosierungen  

       B    

       

    20  

       

    0,900  

       

    2,1;      2  

     Empfehlung  Citalopram-‐  maximal  20mg  Cave  Fluoxetin-‐  Gefahr  des  protrahierten  Serotoninsyndroms    

    Mirtazapin  (15-‐45mg/d)   B   20   0,875   2,2;      2   Empfehlung  In  niedrigen  Dosierungen  gut  toleriert  (15mg)  SNRI  (Serotonin-‐Noradrenalin-‐Reuptake-‐Inhibitoren)  Venlafaxin,  Duloxetin  

     B    

     18  

     0,917  

     2,2;      2  

     

                       DEMENZ-‐ASSOZIIERTE  PARANOIDE  SYMPTOME,  HALLUZINATIONEN  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

           

       Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

    Cave   Die   Indikation   für   diese   Substanzen   sollte   in   jedem  einzelnen  Fall  kritisch  überprüft  werden;  nichtmedikamentöse  Interventionen   sind   stets   zu  bevorzugen.  Aufgrund  der  Delphi-‐Konsensus-‐Ergebnisse   wird   dieses   Indikationsgebiet  weiterentwickelt.      Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Risperidon  (initial  0,5-‐1    (D)   20  (R1)   0,500   3,0;      2  (R1)   NB  Kaum  Alternativen;  auch  bei  Aggressivität  

  • 19  

    mg/d)   C   20  (R2)   2,7;      2  (R2)   Cave  Geringstmögliche  Dosierung  über  kurzen  Zeitraum  

    Haloperidol  (initial  0,5  mg/d,  max.  3  mg/d)  

     (D)  C    

    19  (R1)  20  (R2)  

    0,632   3,3;      4  (R1)  3,0;      3  (R2)  

     

    NB  Bei  entsprechender  Symptomatik    manchmal  unumgänglich;  kaum  Alternativen  Cave  Strikte  Begrenzung  auf  angegebene  Maximaldosierung  

    Quetiapin  (25-‐200  mg/d)    (D)  C  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,575   3,2;      4  (R1)  2,9;      3  (R2)  

    NB  Bei  behandlungsbedürftiger  Symptomatik,  wenn  Haloperidol  kontraindiziert  ist;  bei  Patienten  mit  Parkinsondemenz  Mittel  der  Wahl    

    Aripiprazol  (2-‐15  mg/d)    (D)  C  

    19  (R1)  17  (R2)  

    0,789   3,6;      4  (R1)  3,4;      4  (R2)  

     

    Clozapin  (10-‐50  mg/d)   D   20  (R1)  19  (R2)  

    0,800   3,6;      4  (R1)  3,7;      4  (R2)  

    Empfehlung    Indikation  bei  Patienten  mit  Lewy-‐Body  Demenz    

                         DEMENZ-‐ASSOZIIERTE  UNRUHE,  AGITIERTHEIT,  (AGGRESSIVITÄT)    

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

                 Anzahl  d.  Bewerter  

       

       Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4          Mittelwert;  Modus  

    Cave   Die   Indikation   für   diese   Substanzen   sollte   in   jedem  einzelnen  Fall  kritisch  überprüft  werden;  nichtmedikamentöse  Interventionen   sind   stets   zu  bevorzugen.  Aufgrund  der  Delphi-‐Konsensus-‐Ergebnisse   wird   dieses   Indikationsgebiet  weiterentwickelt.        Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess    Stoffklasse/Substanz            Trazodon  (50-‐200  mg/d)   C   17   0,912   3,2;      3    Risperidon  (initial  0,5-‐1  mg/d,  Max.  3  mg/d)  

    (D)  C  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,625   3,3;      4  (R1)  2,7;      2  (R2)  

    Empfehlung  ≤  2mg/d  NB  Auch  bei  Aggressivität  

    Quetiapin  (25-‐200  mg/d)     (D)  C  

    19  (R1)  20  (R2)  

    0,763   3,5;      4  (R1)  3,3;      3  (R2)  

    NB  Auch  bei  Aggressivität;  günstiges  extrapyramidales  NW-‐Profil  

    Melperon  (25-‐150  mg/d)      

     (D)  C  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,675   3,4;      4  (R1)  3,4;      4  (R2)  

    NB  Auch  bei  Aggressivität  

    Pipamperon  (20-‐120  mg/d)     D    

    19  (R1)  17  (R2)  

    0,789   3,6;      4  (R1)  3,6;      4  (R2)  

    NB  Auch  bei  Aggressivität  

    Clomethiazol  (5-‐15  mg/d)   D   19   0,947   3,9;      4                

  • 20  

             DEMENZ-‐ASSOZIIERTE  SCHLAFSTÖRUNGEN  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

       

       

       

    Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

       

           Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Retardiertes  Melatonin  (2-‐4  mg)  

    C   18   0,833   3,1;      3    

    Zopiclon  (3,75-‐7,5  mg)   C   18   1,000   3,0;      3   Cave  Für  längerfristige  Behandlung  ungeeignet  Tetrazyklisches  Antidepressivum  Mirtazapin  (15-‐30mg)    

    C   20  (R1)  20  (R2)  

    0,775   3,0;      3  (R1)  3,0;      3  (R2)  

    Empfehlung  Möglichst  niedrige  Dosierungen      

    Trizyklisches    Antidepressivum  Doxepin  (25-‐50mg)  

    C   18   0,801   3,4;      3   Empfehlung  Ohne  depressive  Symptome  eher  nicht  indiziert    Cave  Anticholinerge  NW    

                     DEPRESSION  Prophylaxe  und  Therapie  mittelschwerer  und  schwerer  Depression  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               Anzahl  d.  Bewerter  

       

     Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess    

    Stoffklasse/Substanz            SSRI  (Selective  Serotonin  Reuptake  Inhibitor)    

     Sertralin                      Escitalopram    

         B  

         

    20  

         

    1,000  

         

    2,0;      2  

     

     B    

     19  

     1,000  

     2,0;      2  

       

  • 21  

                     Citalopram   B   20   0,975   2,0;      2   Empfehlung  Maximal  20  mg    NB  Im  Vergleich  zu  Escitalopram  größere  QT  Veränderung  durch  das  unwirksame  Enantiomer    

    Trizyklisches  Antidepressivum    Nortriptylin  

    C   20   0,925   3,2;      3    

    Tetrazyklisches  Antidepressivum  Mirtazapin  

    C   20   0,825   2,7;      3   Empfehlung  Möglichst  niedrige  Dosierungen      

    SNRI  (Serotonin-‐Noradrenalin  Reuptake  Inhibitoren)  

    Venlafaxin                      Duloxetin  

         C  

         

    20  

     

     0,950  

         

    2,9;      3  

     

     C  

     20  

     0,975  

     3,0;      3  

     

    Monoaminoxidase  A  (MAO)  Inhibitor  Moclobemid  

    C   19   0,947   3,0;      3    

    Dopamin  und  Noradrenalin-‐Reuptake-‐  Inhibitor  Bupropion  

    C   18                   0,917   3,1;      3    

    Selektive  Noradrenalin  Reuptake  Inhibitoren  Reboxetin  

    D   20   0,925   3,9;      4    

    Trazodon*            Olanzapin*            Benzodiazepine*  (allgemein,  langwirksam,  kurzwirksam)  

             

    Johanniskraut*                        NEUE  INDIKATION  BIPOLARE  STÖRUNG*  

             

     

  • 22  

                           INSOMNIE  /  SCHLAFSTÖRUNGEN  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

         

         

    Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            ω1-‐Benzodiazepine  Agonisten  

    Zolpidem    

    Zaleplone  

       C  

     

       

    20  

       

    1,000  

       

    3,0;      3  

     

    C   18   1,000   3,0;      3    -‐Hypnotikum  Zopiclon   C   18   1,000   3,9;      3    Butyrophenonderivat  Pipamperon  

    C   18   0,806   3,3;      3    

    Melatonin  (retardiert)   C   18   0,861   3,2;      3    Melperon*            Tetrazyklisches  Antidepressivum  Mirtazapin    

    (D)  C  

    20  (R1)  20  (R2)  

    0,700   3,4;      4  (R1)  3,5;      4  (R2)  

    Empfehlung  In  niedrigen  Dosen  gut  wirksam  (15mg);  Schlafstörung  im  Rahmen  einer  Depression    

    Benzodiazepine,  z.B.  Oxazepam  (mittlere  HWZ)  

     Triazolam  (sehr  kurze  HWZ)  

     D      

     20  

     0,900  

     3,8;      4  

     

     D  

       19  

     0,974  

     3,9;      4  

     

    Sigma-‐Receptor-‐Agonist  Opipramol  

    D   19   1,000   4,0;      4    

    Trizyklisches  Antidepressivum  Doxepin  

    D   19   0,974   3,9;      4    

    Antihistamin   D   19   1,000   4,0;      4    

  • 23  

    Diphenhydramin                            CHRONISCHER  SCHMERZ  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

         

           Anzahl  d.  Bewerter  

       

       Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4          Mittelwert;  Modus  

         

         

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            Paracetamol     A   20   0,950   1,1;      1   Cave  Lebervorschädigung    Metamizol    

     B  

     20  

     0,950  

     1,0;      2  

    Empfehlung  Nutzen/Risiko-‐Verhältnis  günstig;  zur  Kombinationstherapie  mit  BB-‐Kontrollen    

    SSRI  (Selective  Serotonin  Reuptake  Inhibitoren)  /  SNRI  (Serotonin-‐  Noradrenalin-‐Reuptake  Inhibitor),  z.B.  Venlafaxin  

       B    

       

    18  

       

    0,833  

       

    2,3;      2  

       NB  Venlafaxin  nur  im  Einzelfall  

    Opioide,  z.B.                      Buprenorphin                  Tilidin/Naloxon                    Morphin  

       B  

     

    19  

     

    0,974  

     

    2,1;      2  

    Cave  Delirogen;  ZNS  NW  (Übelkeit,  Obstipation)  und  damit  reduzierte  Compliance  

     B    

     20  

     0,975  

     2,0;      2  

     

     C  

     20  

     0,900  

     2,8;      3  

     

    Antiepileptika    

    Pregabalin    

    Carbamazepin  

       

    C    

       

    20  

       

    0,950  

       

    2,9;      3  

     Empfehlung  Bei  peripherer  Polyneuropathie:  niedrig  dosiert  gut  wirksam  und  verträglich  

    D    

    20   0,875   3,8;      4   NB  Geringe  Evidenz  im  Alter  

  • 24  

    Trizyklisches  Antidepressivum  Amitriptylin      

    D   19   0,895   3,8;      4    

    NSAR  (nichtsteroidale  Antirheumatika),  z.B.  

    Naproxen    

    Celecoxib  

       

    D  

       

    20  

       

    0,975  

       

    4,0;      4  

    Empfehlung  Bei  fehlenden  KI  und  guter  Nierenfunktion  auch  bei  muskulo-‐skeletalen  Schmerzen    

    D   20   0,950   3,9;      4    

    Antiepileptikum          Gabapentin*  

       

       

       

       

     

    Opioide*  (Oxycodon,  Hydromorphon)  

             

               NEUE  INDIKATION  EPILEPSIE*  

             

                           MORBUS  PARKINSON  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

           

       

     Anzahl  d.  Bewerter  

       

       Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4          Mittelwert;  Modus  

       

           

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz              L-‐DOPA    

     B  

     20  

     0,900  

     1,8;      2  

    NB  Günstiges  Risikoprofil  in  Bezug  auf  Halluzinosen  und  Psychosen.  In  sämtlichen  Leitlinien  1.  Wahl  für  >  70-‐Jährige  

    COMT  (Catechol-‐O-‐Methyltransferase)  Inhibitor  Entacapone  

    B   19   0,947   2,1;      2    

  • 25  

    MAO-‐B-‐Inhibitoren    

    Selegiline    

    Rasagiline  

       C  

       

    20  

       

    0,950  

       

    2,9;      3  

     

     C    

     19  

     0,974  

     2,9;      3  

     

    Dopaminagonisten                  Ropinirol                    Pramipexol  

     C    

     19  

     0,947  

     3,0;    3  

     Cave  Delirogen  

     C  

     19  

     0,947  

     3,0;      3  

    Cave  Delirogen  

    Glutamatantagonisten    

    Amantadin    

       C  

       

    19  

       

    0,921  

       

    3,1;      3  

    NB  In  der  Therapie  von  Dyskinesien  sowie  als  parenterale  Therapie  der  akinetischen  Krise  indiziert  Cave  Hohes  NW-‐  Risiko;  delirogen;  mögliche  QT-‐Verlängerung      

    Anticholinergikum                  Biperiden  

     D  

     20  

     1,000  

     4,0;      4  

     

                       INKONTINENZ  Pharmakotherapie  bei  Dranginkontinenz  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

               

    Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

       

         

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Trospiumchlorid   B   18   0,972   1,9;      2    Oxybutynin   C   19   0,947   3,1;      3   Cave  Demenzverstärkung    Tolterodin   C   18   0,944   3,1;      3   Cave  Demenzverstärkung              NEUE  INDIKATION  GASTROINTESTINALE  ERKRANKUNGEN/  BEGLEITTHERAPIE  NSAR*  

           

           

  • 26  

               

               ONKOLOGISCHE  ERKRANKUNGEN:  SOLIDE  TUMOREN  

     FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

                   Anzahl  d.  Bewerter  

             

    Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4            Mittelwert;  Modus  

    NB  Eine  Übertragung  der  FORTA-‐Klassifikation  ist  nur  eingeschränkt  möglich,  zum  einen,  weil  es  sich  meist  nicht  um  eine  Dauertherapie  handelt,  zum  anderen,  weil  häufig  Kombinationstherapien  eingesetzt  werden.  Es  gibt  insgesamt  wenige  Studien  für  ältere  Patienten.  Aufgrund  des  spezialisierten  Charakters,  sowie  der  niedrigeren  Bewerteranzahl  steht  dieses  Indikationsgebiet  unter  besonderer  Beobachtung.  

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  INDIKATION  Stoffklasse/Substanz  

           

         

    MAMMAKARZINOM  Adjuvante  Therapie  

             

    Hormontherapie,  z.B..    

    Tamoxifen      

    Aromatase-‐Inhibitoren    

       A  

       

    12  

       

    1,000  

       

    1,0;      1  

     

     A  

     11  

     1,000  

     1,0;      1  

     

    Immuntherapie  /  “Targeted”  Therapy  

    Trastuzumab  

       A  

     

       

    10  

       

    1,000  

       

    1,0;      1  

     

    Chemotherapie,  z.B.      

    CMF  (Kombination          Cyclophosphamid,  Methotrexat,  5-‐

         B  

     

         8  

         

    1,000  

         

    2,0;      2  

     

  • 27  

    Fluorouracil)                AC/EC  Regime  

    (Anthracyclin/              Epirubicin,  

    Cyclophosphamid)  

       B  

       8  

       

    1,000  

       

    2,0;      2  

     

    MAMMAKARZINOM  Fortgeschrittenes  Stadium  

       

         

       

       

    Hormontherapie,  z.B.  Tamoxifen,  Aromatase-‐  Inhibitoren  

     A  

     10  

     1,000  

     1,0;      1  

     

    Immuntherapie/Targeted  Therapy    

    Trastuzumab  /  Lapatinib  

         A  

     

         8  

         

    1,000  

         

    1,0;      1  

     

    Chemotherapie,  z.B.  Anthracycline,  Taxane      

     B  

     7  

     0,929  

     1,9;      2  

     

    VEGF  (Vascular  Endothelial  Growth  Factor)  Inhibition  Bevacizumab  

     B  

     7  

     1,000  

     2,0;      2  

     

    KOLOREKTALES  KARZINOM  Adjuvante  Therapie  

       

         

       

       

    FOLFOX  Regime  (Folinsäure,  Fluorouracil,  Oxaliplatin)  

    B   7   1,000   2,0;      2    

    5-‐Fluorouracil-‐basierte    Infusionstherapie  

    B   7   1,000   2,0;      2    

    Capecitabin    

    B   7   1,000   2,0;      2    

    KOLOREKTALES  KARZINOM  Fortgeschrittenes  Stadium  

       

         

       

       

    Chemotherapie  FOLFOX  (Folinsäure,  Fluorouracil,  Oxaliplatin)  

     B  

     7  

     0,929  

     2,1;      2  

     

  • 28  

    VEGF  (Vascular  Endothelial  Growth  Factor)  Inhibition  

    Bevacizumab  

       B  

       7  

       

    0,929  

       

    2,1;      2  

     

    EGFR  (Epidermal-‐Growth-‐Factor-‐Receptor)  Inhibition  

    Cetuximab    

    Panitumumab  

       B  

       7  

       

    0,929  

       

    2,1;      2  

     

     B  

     7  

     0,929  

     2,1;      2  

     

    BRONCHIALKARZINOM  Adjuvante  Therapie  

       

         

       

       

    Adjuvante  Chemotherapie  (Cisplatin-‐basiert)  

    B   5   1,000   2,0;      2    

    BRONCHIALKARZINOM  Fortgeschrittenes  Stadium  

       

         

       

       

     Docetaxel  

     Vinorelbin  

     

     A  

     5  

     1,000  

     1,0;      1  

     

     A  

     5  

     1,000  

     1,0;      1  

     

    Primäre  Kombinationstherapie    Cisplatin/Gemcitabin,  oder  Cisplatin/Vinorelbin  

     B  

     5  

     1,000  

     2,0;      2  

     

    MAGENKARZINOM            

    ECF  Regime  (Epirubicin,  Cisplatin,  5-‐Fluorouracil)  

    A   5   0,900   1,2;      1   Empfehlung  Alternativ  FLO  (5-‐Fluorouracil,  Folinsäure,  Oxaliplatin)  und  Capecitabin  (Wirksamkeit  unabhängig  vom  Alter)  

           ONKOLOGISCHE  ERKRANKUNGEN:  HÄMATOLOGISCHE  NEOPLASIEN  

    FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

       

           Anzahl  d.  Bewerter  

         Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4        Mittelwert;  Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    INDIKATION            

  • 29  

    Stoffklasse/Substanz      MDS  (Myelodysplastisches  Syndrom)                    Azacytidin  

       

    A  

       

    6  

       

    1,000  

       

    1,0;      1  

     

    AML  (Akute  myeloische  Leukämie)  

    Anthracycline  +  Cytosinarabinosid  (Cytarabine)  

     A    

     7  

     0,857  

     1,3;      1  

     

    CLL  (Chronische  lymphatische  Leukämie)  

    Chlorambucil,  Fludarabin,  Bendamustin  

       A    

       8  

       

    0,875  

       

    1,3;      1  

     Cave  Im  Rahmen  einer  Studie  beim  Vergleich  Chlorambucil  vs.  Fludarabin  bei  älteren  Patienten:  mehr  Todesfälle  bei  Fludarabin  

    Multiples  Myelom    Primärtherapie  mit                                    Prednisolon    

     Thalidomid  

       Melphalan  

           A  

     

           8  

           

    1,000  

           

    1,0;      1  

     

     A  

     

     8  

     0,875  

     1,3;      1  

     

     A  

     8  

     0,875  

     1,3;      1  

     

                     ONKOLOGISCHE  SUPPORTIVE  THERAPIE  

     FORTA-‐  Kategorie  

    (ursprüngliche  FORTA-‐Kategorie  in  Klammern,  wenn  von  Delphi-‐

    Ergebnissen  abweichend)  

                 Anzahl  d.  Bewerter  

           

    Konsensus-‐  Koeffizient,  Runde  1  (Cutoff  0,800)  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4          Mittelwert;  Modus  

       

           

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  

    Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            

  • 30  

    G-‐CSF  (Granulocyte  Colony  Stimulation  Factor)  

    A   13   1,000   1,0;      1    

    Antiemetika  (z.B.  5-‐HT  Rezeptor-‐Inhibitoren)  

    A   16   1,000   1,0;      1   Cave  Anticholinerge  NW-‐  Dimenhydrinat  

    Erythropoese-‐stimulierende  Faktoren  (ESA)  

    B   14   0,964   1,9;      2   NB  Auch  bei  Anämie  bei  Niereninsuffizienz    

               NEUE  INDIKATION  ANÄMIE*  

           

       

    *Diese Substanz/Indikation wurden von den teilnehmenden Experten im Laufe der 1. Runde und von allen Experten während der 2. Runde evaluiert, s. untenstehende Tabelle. R1=  Runde  1  R2=  Runde  2  

  • 31  

       

    Delphi  Expert  Consensus  Validation  2012      

    ZUSÄTZLICHE,  VON  EXPERTEN  VORGESCHLAGENE  SUBSTANZEN/INDIKATIONEN  Ergebnisse  sollen  im  Rahmen  zukünftiger  Konsensus-‐/Forschungsprojekte  bestätigt  werden      

     Klassifizierung  der  am  häufigsten,  chronisch  verwendeten  Pharmaka†  nach  Indikationsgebiet  und  nach  der  Alterstauglichkeit    

       

    (†Chronisch  wird  hier  in  der  Regel  ab  einer  Therapiedauer  >  4  Wochen  definiert.  Die  Unterscheidung  zwischen  akuter/chronischer  Therapie  ist  in  manchen  Fällen  nicht  eindeutig;  Ausnahmen  werden  kommentiert)  

     

    F O R T A

    A B C D

                       FORTA-‐INDIKATION    ARTERIELLE  HYPERTONIE  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)    

             Anzahl  d.  Bewerter  

             

     κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

             Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            

    Aliskiren    

    C   13   0,197   2,5;      2   Empfehlung  Alternative  zu  ACE-‐Hemmern;  Dosierungsempfehlung  für  Ältere  liegt  vor  

    Urapidil   C   13   1,000   3,0;      3   Cave  Problematisch  bei  Patienten  mit  eingeschränkter  Leber-‐  und  Nierenfunktion  

                   FORTA-‐INDIKATION  KORONARE  HERZERKRANKUNG  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  

             

         

       

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                    

             

  • 32  

    10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

    Anzahl  d.  Bewerter  

     κ-‐Index  

     Mittelwert;    Modus  

    Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  

    Stoffklasse/Substanz            Ivabradin    

    C   10   0,289   2,6,      3    

    Cave  Interaktionen  via  Cytochrome  P  3A4  möglich;  QT-‐Verlängerung  

                     FORTA-‐INDIKATION  VORHOFFLIMMERN  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

             Anzahl  d.  Bewerter  

           

       

    κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

             Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz              Rivaroxaban    

     B  

     13  

     0,214  

     2,1;      2  

     

    NB  Nettonutzen  gegenüber  Vitamin-‐K-‐Antagonisten  in  Zulassungsstudie;  noch  wenig  klinische  Erfahrung    

     Dabigatran    

     B  

     13  

     0,111  

     2,2;      2  

     

    NB  Nettonutzen  gegenüber  Vitamin-‐K-‐Antagonisten  in  Zulassungsstudie;  noch  wenig  klinische  Erfahrung  

                         FORTA-‐INDIKATION  OSTEOPOROSE  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

                 Anzahl  d.  Bewerter  

             

         

    κ-‐Index  

             Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

                 Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess    Denosumab    

     A  

     12  

     0,414  

     1,4;      1  

     

    NB  Alternative  bei  KI  zu  Bisphosphonaten  und  Strontiumranelat  

               

  • 33  

         FORTA-‐INDIKATION  CHRONISCHER  SCHMERZ    

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

             Anzahl  d.  Bewerter  

         

         

    κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

             Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess    Opioide,  z.B.    Oxycodon      Hydromorphon  

       

     B  

     

       

     20  

       

     0,628  

       

     2,2;      2  

     

         NB  Elimination  relativ  unabhängig  von  Leber  und  Nierenfunktion  

     B  

     20  

     0,740  

     2,2;      2  

     

     NB  Elimination  unabhängig  von  der  Nierenfunktion,  weitgehend  unabhängig  von  der  Leberfunktion  

     Antiepileptikum            Gabapentin    

     C  

     17  

     0,294  

     2,5;      3  

     

    Empfehlung  Für  neuropathischen  Schmerz  ausreichende  Evidenzbasis  und  Zulassung;  geringes  Interaktionspotential  Cave  Dosierungsempfehlungen  bei  eingeschränkter  Nierenfunktion  beachten  

                       FORTA-‐INDIKATION  DEPRESSION  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

             Anzahl  d.  Bewerter  

               κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

             Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            Trazodon   B   14  

     0,355  

     2,4;      2  

         

     Benzodiazepine                Kurz  wirksam    

         C  

     

       

     19  

         

    0,259  

         

    3,3;      3    

     

  • 34  

               Lang  wirksam                Allgemein  

    D   15   0,822   3,9;      4    

    D   15   0,314   3,6;      4    

    Cave  Im  Allgemeinen  ungeeignet  für  Langzeittherapie  

    Johanniskraut   D   13   0,795   3,9;      4   Cave  Interaktionspotenzial  via  Cytochrome  P450                      FORTA-‐INDIKATION  INSOMNIE/SCHLAF-‐STÖRUNGEN  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

             Anzahl  d.  Bewerter  

           

       

    κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

             Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            Melperon    

    C   15   0,213   3,1;      3   NB  Geringes  anticholinerges  Potential  Cave  Nicht  empfohlen  bei  Insomnie  allein    

                       NEUE  INDIKATION  BIPOLARE  STÖRUNG  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

             Anzahl  d.  Bewerter  

               κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

       

       

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess    Stoffklasse/Substanz            Lithium    

    C   15   0,441   3,3;      3    

    Cave  Sehr  enge  therapeutische  Breite;  Indikation  sorgfältig  überprüfen  

                   NEUE  INDIKATION  GASTROINTESTINALE  ERKRANKUNGEN/BEGLEITTHERAPIE  NSAID  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

             Anzahl  d.  Bewerter  

               κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

               Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess    

  • 35  

    Stoffklasse/Substanz            Protonenpumpen-‐Inhibitoren  (PPI)  

    B    

    14    

    0,223   2,1;      2   Cave  Wird  häufig  verschrieben    

    H2-‐Rezeptor-‐Antagonisten   C   14   0,648   3,1;      3    

                       NEUE  INDIKATION  ANÄMIE    

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

         

       

    Anzahl  d.  Bewerter  

         

         

    κ-‐Index  

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                      Mittelwert;    Modus  

           

     Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

    dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess  Stoffklasse/Substanz            Substitution  (Eisen,  Vitamin  B12,  Folsäure  bei  Mangel)  

     A  

     12  

     1,000  

     1,0;      1  

     

    Erythropoese-‐stimulierende  Faktoren  (ESA)  bei  Niereninsuffizienz  

    A   11   0,564   1,2;      2    

     

    Eisensubstitution  bei  Herzinsuffizienz          Mit  Nachweis  Eisenmangel              Ohne  Nachweis  Eisenmangel    

         

    A    

         

    12  

         

    0,596    

         

    1,2;      1    

     

     B  

     9  

     0,444  

     2,1;      2  

     

               NEUE  INDIKATION  EPILEPSIE  Anwendung  des  FORTA-‐Systems  nur  eingeschränkt  möglich,  da  Spezialgebiet  

    Rater-‐basierte  FORTA-‐Kategorie  (fett  bei:    κ  >  0,500,  Bewerteranzahl    ≥  10  und  Label-‐Abweichung  <  2)  

                 Anzahl  d.  

                   

    Experten-‐Bewertungen,  numerische  Skala:  A=1,  B=2,  C=3,  D=4                          

                 Ausgewählte  Kommentare  von  Experten,  basierend  auf  

  • 36  

    Bewerter   κ-‐Index   Mittelwert;    Modus   dem  Delphi-‐Konsensus  Prozess    

    Stoffklasse/Substanz              Levetiracetam  

     

     B  

     11  

     0,273  

     1,6;      2  

     

    Empfehlung  Für  fokale  und  generalisierte  Epilepsie  sowie  Status  epilepticus  Cave  Bisherige  psychiatrische  Erkrankungen,  insbesondere  Depressionen  

     Lorazepam  

     

     B  

     9  

     0,148  

     1,8;      2  

     

    Empfehlung  Benzodiazepin  der  1.  Wahl    i.v.  im  Status  epilepticus,  da  geringste  atemdepressive  NW  und  beste  anhaltende  antikonvulsive  Wirkung  Cave  Arterielle  Hypotonie  

    Lamotrigin    

    B   12   0,273   1,5;      1    

    Cave  Exanthem  

    Valproinsäure   B   12   0,596   2,2;      2   Cave  NW-‐,  Interaktionspotential;  Gefahr  der  Encephalopathie  

     Midazolam  

     B  

     9  

     0,481  

     2,2;      2  

    NB  Im  Status  epilepticus  auch  bukkal  verabreichbar  Cave  Nur  kurz  antikonvulsiv  wirksam;  nur  unter  Überwachungsbedingungen  einsetzbar    

    Gabapentin    

    B   12   0,293   1,6;      2    

    Cave  Nierenfunktion  beachten  

     Pregabalin    

     B  

     11  

     0,321  

     1,6;      2  

     

    Empfehlung  Nur  fokale  Epilepsie;  Nierenfunktion  kontrollieren;  günstig  bei  zusätzlichen  Störungen  oder  neuropathischen  Schmerzen  

     Topirimat    

     B    

     9    

     0,481  

     2,2;      2  

     

    Cave  Zahlreiche  Interaktionen,  u.a.  mit  Antidiabetika,  Risperidon,  HCT;  Vorsicht  bei  eingeschränkter  Nierenfunktion;  absolutes  Expertenmedikament  

    Carbamazepin   C   12   0,212   2,5;      2   Cave  Hyponatriämie-‐Risiko  

    Phenytoin   D   10   0,733   3,9;      4    

    Cave  Nur  als  Reservemittel  i.v.  im  Status  epilepticus  

  • 37  

    Oxcarbazepin   D   10   0,526   3,6;      4   Cave  Hyponatriämie  

     Diazepam    

     D  

     8  

     0,429  

     3,8;      4  

    Cave  Potentiell  atemdepressiv;  nur  kurz  antikonvulsiv  wirksam  NB  Rektale  Verabreichungsmöglichkeit  im  Status  epilepticus  

     

  • 38  

    REFERENZEN

     

    1. Wehling M. Drug therapy in the elderly: too much or too little, what to do? A new assessment system: fit for the aged FORTA. Dtsch Med Wochenschr

    2008;133:2289-91. Epub 2008 Oct 22.  

    2. Wehling M. Multimorbidity and polypharmacy: how to reduce the harmful drug load and yet add needed drugs in the elderly? Proposal of a new drug

    classification: fit for the aged. J Am Geriatr Soc 2009;57:560-561.  

    3. Wehling M, Burkhardt H. Arzneitherapie für Ältere. Springer-Verlag, Heidelberg, 2. Auflage 2011.  

    4. Wehling M, Ed., Drug Therapy for the Elderly. Springer-Verlag, Wien 2013  

       

  • 39  

     ZUSAMMENFASSUNG STATISTISCHER METHODEN

    Konsensus-Koeffizient Konsensus-Parameter wurden generiert, indem der Prozentsatz von Experten-FORTA-Bewertungen berechnet wurde, die mit den ursprünglichen FORTA-

    Bewertungen übereinstimmten (abzüglich Enthaltungen); dies wurde für alle Items insgesamt sowie für jedes einzelne Item berechnet (n = 190). Die

    Koeffizienten wurden noch korrigiert (Konsensus-Koeffizient cons_corr), um den Verteilungsgrad unter den Experten-Bewertungen zu gewichten. Dies wurde

    mittels Range-Gruppen (Ausdruck des Konsensus-Grades) berechnet, von 0-3, definiert wie folgt:

    • Range = 0: komplette Übereinstimmung unter allen Experten (keine Abweichung)

    • Range = 1: größte Abweichung von A bis B oder B bis C, oder C bis D (Nachbar-Klassen), ½ Gewicht;

    • Range = 2: größte Abweichung von A bis C oder B bis D, 2/3 Gewicht;

    • Range = 3: größte Abweichung von A bis D, volles Gewicht.

    Häufigkeit (= Frequency) der Substanzen in definierten Range (= Breite)- Gruppen nach Konsensus-Grad

    Range Frequency (n total=190)

    Percent

    0 54 28,42 1 86 45,26 2 43 22,63 3 7 3,68

    Die Cons_corr-Koeffizienten lagen zwischen 0,500 und 1,000 (Mittelwert 0,922, Median 0,950). Substanzen, die die festgesetzte Grenze des cons_corr von 0,800 nicht erreichten, wurden in einer zweiten Runde erneut bewertet: n=24.

  • 40  

    Bestätigung/Bestimmung der FORTA-Bewertungen

    Um die Rater-basierten Bewertungen mit den ursprünglichen, Autoren-basierten FORTA-Bewertungen (A,B,C,D) vergleichen zu können, wurden die FORTA Klassen A, B, C und D wie folgt in numerische Werte transformiert:

    A→ 1 B → 2 C → 3 D → 4

    Diese “Noten” wurden verwendet, um den arithmetischen Mittelwert zu berechnen. Der Modus (die am häufigsten vorkommende “Note” pro Item) wird auch dargestellt. Für die 24 Items, die ein zweites Mal bewertet wurden, wurden diese Noten ebenfalls zweimal berechnet. Die endgültigen Rater-basierten FORTA Bewertungen werden folglich entweder von dem in Runde 1 errechneten Mittelwert abgeleitet, bzw. bei einer 2. Evaluierung, von dem in Runde 2 errechneten Mittelwert. Folgende Spannen wurden für jede FORTA “Note” festgelegt:

    Wenn 1 ≤ m < 1,5                  →   FORTA A

    Wenn 1,5 ≤ m < 2,5 → FORTA B

    Wenn 2,5 ≤ m < 3,5 → FORTA C

    Wenn m ≥ 3,5 → FORTA D

    m= arithmetischer Mittelwert auf der Basis der Noten 1-4

    Die Ergebnisse des Delphi Consensus Validierung haben die Original-FORTA-Bewertungen für 90% aller Substanzen (n=190) bestätigt; für 19/190 Substanzen (10%) änderten sich die FORTA Bewertungen im Verlauf der 2 Delphi-Runden. Alle Konsensus-basierten FORTA Bewertungen sind durch Fettdruck gekennzeichnet: A B C D. Die ursprünglichen Autoren-basierten FORTA Bewertungen werden hierbei bei Abweichung in Klammern angegeben: (A) (B) (C) (D).

  • 41  

    Ein “*” in der ersten Tabelle steht für Substanzen oder Indikationen, die von den teilnehmenden Experten während Runde 1 vorgeschlagen und in Runde 2 evaluiert wurden. Selektionsprozess für neu vorgeschlagene Substanzen und Indikationen

    • Insgesamt 35 Substanzen wurden in die neue Version der FORTA-Liste aufgenommen. Angesichts der großen Anzahl der von den Experten vorgeschlagenen Substanzen haben wir einen Selektionsprozess in 3 Schritten eingeführt: 1) Aufnahme aller Substanzen, die von ≥ 2 Experten während Runde 1 vorgeschlagen wurden, und aller vorgeschlagenen Indikationsgebiete; 2) Aufnahme aller Substanzen und Indikationsgebiete für die > 50% der Experten eine positive Rückmeldung bezüglich der Aufnahme in die FORTA-Liste gaben; 3) Aufnahme aller Substanzen, die während Runde 2 von ≥ 8 Experten eine FORTA Bewertung erhielten (ausgenommen Enthaltungen). Unter den 35 Substanzen waren    

    o 16 neue Substanzen die schon existierenden FORTA-Indikationen zugeordnet wurden und  o 19 neue Substanzen die insgesamt 4 neuen Indikationsgebieten zugeordnet sind, die von den Experten vorgeschlagen wurden  

     

    • Ein Kappa-Index wurde für jede zusätzliche Substanz berechnet, um die Verteilung der Experten-FORTA-Bewertungen zu analysieren. Der Kappa-Index wird wie folgt definiert: (Anteil gleicher Bewertungen – 0,25) / 0,75). Hierbei wird auch die Tatsache mit berücksichtigt, dass ein Ergebnis von 25% theoretisch durch Zufall erreicht werden kann (4 verschiedene Labels, ähnlich wie bei Multiple Choice Fragen).  

       

    Mittelwert und Modus wurden nach der numerischen Skala errechnet, die für die ursprünglichen FORTA-Substanzen verwendet wurde: A → 1 B → 2 C → 3 D → 4

     

    Wenn 1 ≤ m < 1,5                    →   FORTA A

    Wenn 1,5 ≤ m < 2,5 → FORTA B

    Wenn 2,5 ≤ m < 3,5 → FORTA C

    Wenn m ≥ 3,5 → FORTA D

  • 42  

    m= arithmetischer Mittelwert, basierend auf den “Noten” 1-4

     • In der zweiten Tabelle werden die FORTA Bewertungen für Substanzen aufgeführt und durch Fettdruck gekennzeichnet, die folgende

    Kriterien erfüllen: Kappa Index > 0,500; Anzahl der Bewerter ≥ 10, die eine FORTA-Bewertung angegeben haben (ausgenommen Enthaltungen); Abweichung zwischen 2 FORTA Bewertungen maximal 2 Stufen (zum Beispiel wird A bis B oder B bis C toleriert, größere Abweichungen wie A bis C oder B bis D nicht). Die FORTA Bewertungen für Substanzen, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden in Normaldruck aufgeführt.