apply.ING. - Das Bewerbungsmagazin 2012/13

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apply.ING. 2012/13 Richtig bewerben. Das Bewerbungsmagazin für Technikerinnen und Techniker www.tucareer.com XXXXXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXX XXXXXX XXXXX Arbeitsmarkt Ein „Paradies mit Potenzial“ Seite 14 Richtig bewerben Ihr Weg zum Traumjob Seite 24 Bewerbungsunterlagen Der erste Eindruck zählt Seite 32 Wachstum & Wandel Alles bleibt anders! Neue Technologien und Globalisierung verändern unsere Arbeitswelt

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Mit einer Auflage von 15.000 Stück gilt das apply.ING. als Kompendium für den/die Techniker/in beim Start ins Berufsleben. Das einmal jährlich erscheinende Magazin wird postalisch versendet bzw. ganzjährig am gesamten Campus der Technischen Universität Wien verteilt und aufgelegt.

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apply.ING. 2012/13Richtig bewerben. Das Bewerbungsmagazin für Technikerinnen und Techniker

www.tucareer.com

XXXXXXXXX XXXXXX XXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXX XXXXXX XXXXX

Arbeitsmarkt Ein „Paradies mit Potenzial“Seite 14

Richtig bewerbenIhr Weg zum TraumjobSeite 24

Bewerbungsunterlagen Der erste Eindruck zähltSeite 32

Wachstum & WandelAlles bleibt anders!

Neue Technologien und

Globalisierung verändern

unsere Arbeitswelt

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Gastkommentare

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6Wachstum und Wandel

Arbeitsmarkt

Karriereplanung

Richtig bewerben

Bewerbungsunterlagen

Bewerbungsgespräch

Career-Events

Liebe Leserin, lieber Leser!

„Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung“, sagte bereits 500 Jahre v.Chr. der Philosoph Heraklit. Diese Aussage ist auch mehr als 2.500 Jahre später noch brandaktuell. Wir widmen dem Thema „Wachstum und Wandel“ den Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe des Bewerbungsmagazins und freuen uns, dass wir wieder renommierte Fachleute für die diesbezüglichen Artikel gewinnen konnten.Der Arbeitsmarkt ist konjunkturbedingt, durch soziodemographische Entwick-lungen, gesellschaftlichen aber auch technologischen Wandel permanent in Veränderung. Was in den letzten Jahren nahezu unabhängig von diversen Wirtschafts- und Finanzkrisen gleichgeblieben ist, ist die hohe Nachfrage nach den Absolvent/inn/en der TU Wien.Nichts desto trotz legen Arbeitgeber großen Wert auf eine gute Vorbereitung der Bewerber/innen. Sei es das Auftreten beim Besuch einer Jobmesse, die Gestal-tung der Bewerbungsunterlagen oder das Verhalten beim Bewerbungsgespräch. Es ist ratsam, sich bereits frühzeitig einen umfassenden Überblick über den Arbeitsmarkt zu verschaffen und so wichtige Informationen über Ihr Wunsch-unternehmen zu sammeln. Nutzen Sie – wie bereits viele Ihrer Kolleg/inn/en – unser umfangreiches Veranstaltungs- und Beratungsangebot um sich optimal auf den Berufseinstieg vorzubereiten. Wachstum und Wandel passieren nicht einfach so. Als bestens ausgebildete/r Techniker/in gestalten Sie diese teilweise dringend notwendigen Veränderun-gen und Weiterentwicklungen als zukünftige Mitarbeiter/innen in Forschung, Wirtschaft oder Politik aktiv mit. Es liegt also sehr stark auch in Ihrer Hand, wie die (Arbeits)Welt in Zukunft aussehen wird.Für Ihre berufliche Zukunft wünsche ich Ihnen, dass es bei allen Veränderun-gen und Herausforderungen, die auf Sie warten zwei Dinge gibt, die konstant bleiben: Zufriedenheit und Spaß mit dem was Sie tun.

Ihre Helene CzanbaGeschäftsführerin TU Career Center

Editorial

Impressum: apply.ING. 2012/13 - Richtig bewerben. Das Bewerbungsmagazin für Technikerin nen und TechnikerHerausgeber, Medieninhaber und Redaktion: TU Career Center GmbH, www.tucareer.comAutor/inn/en: Karin Bauer, Mag. Abida Cardaklija, Mag. Helene Czanba, Mag. Daniela Haiden-Schroll, Mag. Birgit Hauck, Mag. Hans Holzinger, Željana Jurić, BA, Sabine Pavelka, MSc, Karin WittmannFotos: Albert Moer, Leonid Narinsky, Johannes Zinner, Christian Fischer, iStockfoto, FotoliaGrafik&Layout: co2 Werbe- und Designagentur, Coproduction GmbH, www.co2.euDruck: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, www.np-druck.atAuflage: 15.000 Stück

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Vorwort apply.ING. 2012/134

Liebe Leserin, lieber Leser!

In laufenden Diskussionen um Reformprozesse, Struktur-wandel und Wachstumsgrenzen sind Impulse aus der Wissen-schaft notwendig, um den gesellschaftlichen Wandel vor-anzutreiben. Die aktuelle Ausgabe des Bewerbungsmagazins apply.ING. widmet sich dem Schwerpunktthema „Wachstum und Wandel“ – Begriffe, die auch die Entwicklung einer Universität permanent prägen. Lehre, Forschung und im wei-testen Sinne Innovation – das „knowledge triangle“ – war be-reits strategisches Ziel im 19. Jahrhundert. Ursprünglich postulierte Franz I. an der Fassade des 1815 ge-gründeten k. k. polytechnischen Instituts seine Aufgabe mit „Der Pflege, Erweiterung, Veredlung des Gewerbsfleißes, der Bürgerkünste, des Handels“. Der darauffolgende Wandel zur heute größten technisch-naturwissenschaftlichen For-schungs- und Lehreinrichtung dieses Landes zeigt eindrucks-

VorwortDr. Sabine Seidler, Rektorin der TU Wien

voll, wie Inspiration und Fortschritt als Triebfedern fungieren. Europas Volkswirtschaften haben sich mit der Industrialisie-rung weiterentwickelt. Die Hochschulentwicklung der letzten Jahre war und ist geprägt durch zwei wesentliche Schritte, der Implementierung des Universitätsgesetzes 2002 und der Bologna-Struktur. Beide bedeuteten für die österreichischen Universitäten Umstellungen von historischer Tragweite und wir wissen, der Bologna-Prozess ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Technische Universität Wien hat bereits frühzeitig die Chance erkannt, die der Bologna-Prozess bietet. Sie liegt in der Verbesserung der Qualität der Studienan gebote im Rahmen der Weiterentwicklung des europäischen Hoch-schulraums. Prozesse dieser Dimension sind mit Problemen verbunden und bedürfen Nachjustierungen, die sich primär

aus den Erfahrungswerten der Lehrenden, nicht durch perma-nente Änderung der gesetz-lichen Rahmenbedingun gen entwickeln müssen. Die Quali-tät der Lehre defi niert sich aus-schließlich durch die Inhalte, das sollte bei allem Bedürfnis nach Kontrolle und Regelung nicht vergessen werden. Liegt es doch im ureigenen Interesse der TU Wien, die Qualität der Ausbildung sicher zu stellen, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Absolventinnen und Absolventen auf dem interna-tionalen Arbeitsmarkt zu stär-ken. Wenn es dabei noch ge-lingt, die Studienzeiten zu optimieren, haben wir als Universität unsere Aufgabe gut gemacht. In diesem Sinne sollen Studierende und For-scher/innen an der TU Wien weiterhin Wissen generieren, sammeln, es vermehren, wei-tergeben und damit Wachstum und Fortschritt vorantreiben.

apply.ING. 2012/13 Vorwort 55

Liebe Leserin, lieber Leser!

Noch vor einigen Jahren war die Karriere an Universitäten für Wissenschafter/innen und Forscher/innen weitgehend berechenbar. Eingebettet in Rahmenbedingungen, die das Beamtendienstrecht bzw. in weiterer Folge das Vertrags-bedienstetenrecht bot, konnte man mit einer kontinuier-lichen Laufbahn an Österreichs Unis rechnen. Am Ende der Karriere stand zwar nicht immer eine Anstellung als Uni versitätsprofessor/in, eine Habilitation und die darauf basierende Defintivstellung bot aber ein fixes Fundament und Sicherheit, auf die man zählen konnte. Zeiten und Rahmenbedingungen haben sich im letzten Jahrzehnt nicht nur an den Universitäten massiv geändert. Flexibilität von Mitarbeiter/innen – sei es nun in Bezug auf Ar-beitszeiten oder Mobilität, oder in Bezug auf die Entwicklung der eigenen Kompetenzen – hat sich zu einem Erfolgsfaktor

VorwortMag. Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender an der TU Wien

entwickelt, der bei Stellenprofilen in der Wertigkeit ganz oben steht. Unter dem Konzept Life Long Learning wird stetige Entwicklung bis in spätere Lebensjahre gefordert, ja sogar erwartet. Die geburtenschwachen Jahrgänge der nächsten Jahre werden diese Entwicklung weiterhin erforder-lich machen, um offene Stellen überhaupt besetzen zu können. Das Continuing Education Center der TU Wien versteht sich hier als kompetenter Partner für Fort- und Weiterbildung: „Wir eröffnen initiativen Persönlichkeiten neue Berufsfelder im Wirtschaftsleben“. Unseren TU Mitarbeiter/innen bieten wir ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm und maß-geschneiderte Programme, um sie bestmöglich für die An-forderungen eines sich stetig wandelnden Arbeitsmarktes vorzubereiten und ihre Zukunftsaussichten nachhaltig zu verbessern.

Wachstum und Wandel apply.ING. 2012/136

In den Schulen, an den Hochschulen wächst eine Generation heran, eine Arbeitsmacht, die nach den alten Regeln der Personalwirtschaft als „un-führbar“ gilt. Teilweise ist sie in Unter-nehmen ja schon angekommen, diese Generation Anfang, Mitte 20, und macht dort Personalchefs Kopfzerbrechen. Denn so wie früher, wie Taylorismus im Lehrbuch, klappt das nicht mehr: Ich sage und du führst aus – das ist nicht der Führungsstil, der ankommt

und wirkt. Der Chef am klassischen, übersichtlichen Feldherrenhügel, von dem aus Mitspieler, Gegenspieler und Spielregeln klar und simpel zu über-schauen sind, ist abgetragen. Statt-dessen ist eine Art Multi-Player-Rolle in der Führung von Organisationen gefragt, weil bis jetzt nicht gekannte Gleichzeitigkeiten eingezogen sind: Komplexität, Dynamik, Globalität, Diver-sität, Unsicherheit – der Zwang zu kurz-fristigem Profit bei gleichzeitig verant-

Promise & deliver – jetzt wird´s ernst Karin Bauer, DER STANDARD

In der neuen Normalität ist alles unübersichtlich, chaotisch und komplex. Beharrungsvermögen besteht neben Innovation und Öffnung. Alte Systemgewinne stehen neuen Ansätzen gegenüber. Selbstkompetenz wird zentrale Fähigkeit unter diesen Bedingungen. Sie ermöglicht ein Navigieren durch diese volatilen Umwelten, sie ermöglicht einen Beitrag zu Wandel und Wachstum.

wortungsvoll nachhaltigem Verhalten gegenüber allen benötigten Ressour-cen. Schlichte betriebswirtschaftliche Dogmen reichen da ebenso wenig wie Personalführung à la „nicht ge-schimpft ist genug gelobt“.

Permanent weiter steigendes Tempo und das Ausdünnen im Personal nach-wuchs entlang der demografischen Kurve hin zu einer alten Gesellschaft verstärken den Druck zur Veränderung.

Karin Bauer ist seit 1989 bei der Tages zeitung „Der Standard“ in der Wirtschafts redaktion als Journa listin tätig – seit 2005 leitet sie die Karrieren-

redaktion. Weiters war sie TV-Börsen-korrespondentin für den deutschen Wirtschaftssender n-tv. Studium der Publizistik und Kommunikations-wissenschaft; Buchautorin und Moderatorin.

apply.ING. 2012/13 Wachstum und Wandel 7

ist: Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz sind nicht mehr egal, die reine Devise: „Arbeite so lange, bis du nicht mehr kannst, am Rest bist du selber schuld“ ist bereits stark tätig hinterfragt. Oder auf Firmenebene: Mach so viel Profit, wie geht, egal zu welchen Bedingungen. Da ist auch die so genannte Vereinbarkeit ein Stück weitergekommen: Es ist nicht mehr in-dividuelles Problem, wie Familien ihre Jobs und die Familienpflichten, die Familienbetreuung, unter einen Hut bringen – auch wenn da vieles noch fehlt, die Initiativen von Unternehmen sind da. Die Bedingungen, unter denen gearbeitet werden soll, sind nicht mehr nur vorgegeben, sondern werden zunehmend von denen mitgestaltet, die betroffen sind. Und das sind nicht nur die Jungen. Das Selbstbild eines/einer Lohnabhängigen ist in den qualifizierten Jobs deutlich selbstbe-wusster geworden.Auf einer Ebene darüber: Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass die beiden Disziplinen Ökonomie und Ethik miteinander reden, sich austauschen?Wer hätte vor zehn Jahren in Massen-medien einen kritischen Diskurs über

hat ausgedient – und da gehen die Ansprüche an Unternehmen weit: Sie sollen sich nachvollziehbar verantwort-lich der Gesellschaft gegenüber ver-halten, einen Beitrag auch abseits ökonomischer Daseinsberechtigung leisten. Unter Studierenden ist auch ein großer Zug hin zu sozialem Unter-nehmertum zu sehen – immer mehr Jungen ist zentrales Anliegen, welchen sozialen Impact ihre Arbeit hat. Corpo-rate Social Responsibility, also das Wahrnehmen der ökologischen und sozialen Verantwortung zusätzlich zur ökonomischen, ist aus dem Wirtschafts-sprech nicht mehr wegzudenken. (Ja, auch Greenwashing ist noch dabei, auch hohle Phrasen sind noch dabei, auch tolle Projekte in Industrieländern sind dabei, während die Niederlassung im Entwicklungsland ihre Näher/innen nicht zahlt, trotzdem: Die Bewegung ist da, das gesamthafte Tun von Unter-nehmen hat eine neue Qualität der Aufmerksamkeit gewonnen, und das ist gut so.) Durch New Media haben sich Unternehmen zwingen lassen müssen, Strategien zu ändern, partizipativer zu agieren. Und, auch wenn der Eigen-nutzen nicht von der Hand zu weisen

Schon gar nicht lassen sich talentierte neue Mitarbeiter/innen mit einem nicht mehr glaubwürdigen Versprechen von lebenslanger fruchtvoller Zugehörigkeit zu einer Firma ködern. Mehr noch: Die Zeit der einfachen, billigen Verspre-chen an Stakeholder rundum scheint endgültig vorbei. Es wird nicht mehr geglaubt, was bloß schnell verspro-chen, aber nie geliefert wird. Nicht allerorts so radikal wie die Occupy-Bewegungen, nicht überall so deutlich sichtbar, aber: Es kracht im Gebälk tra-ditioneller Organisationen, sie müssen sich wandeln, hin zu mehr Offenheit, mehr Vielfalt. Das auch unter fort-laufender Beanspruchung aller Mög -lichkeiten der digitalen An- resp. Abwesenheit: Ein Schub für radikales Andersdenken von Arbeitsbeziehun-gen. Und von Menschenbildern, denn da ist wohl auf dem Weg zu wertschät-zenderem, respektvollerem Umgang viel Platz nach oben.Symptome sind überall zu sehen: Mittlerweile haben große Unternehmen mehr Arbeitszeitmodelle als Abteilun-gen. Immer mehr Büros – und nicht nur die von Google, Microsoft oder anderen Vorreitern aus der IT – ähneln nicht mehr Legebatterien mit diffusem Licht, schlechter Luft und keiner Chance, laut telefonierenden Kollegen zu ent kommen. Sondern sie sind als licht durchflutete, bunte, freie Räume ange legt, ohne lebenslang fixe Schreib-tische, mit Ruhezonen, Lounges, schall-dichten Konferenzräumen, Bistros und ruhigen Arbeitsecken. Unternehmen haben begriffen, dass sie gute Leute nicht mehr zu jeder Bedingung be-kommen – und stellen sich um. Auch, was die nichtfinanziellen Anerkennun-gen betrifft, denn: Einmal ein kleiner Bonus am Jahresende, nachdem der Bogen des Mitarbeitergespräches ab -ge hakt wurde – so läuft das kaum mehr, das reicht der neuen Generation nicht mehr.

Apropos: Es wird „angeschafft“ und „ausgeführt“: Ohne Sinn, ohne Mög-lichkeit der Identifikation mit der Arbeit, geht es auch nicht mehr. Abdienen

Wachstum und Wandel apply.ING. 2012/138

den Imperativ des quantitativen Wachstums erwartet? Über die Abge-hobenheit des Finanzsektors?

Alles also besser – oder doch alles noch viel schlimmer?Auch für letztere Vermutung lassen sich schnell Symptome finden – von immer weiteren Emissionsrekorden bis zu global anwachsenden Asymmetrien zwischen Reich und Arm. Auch ohne die Schuldenkrisen und den zweifellos bald noch viel schmerzhafteren Weg aus ihnen heraus zu strapazieren, fallen aktuell sofort ein Dutzend Beispiele ein, die ganz und gar nicht für Wan-del sprechen. Beispiel Banken: Was haben die Rainmakers dieses Planeten 2008 nicht die Notwendigkeit der „Wiederherstellung des Vertrauens“ beschworen – um vier Jahre später, im Früh sommer 2012, munter am Refe-renzzinssatz Libor zu manipulieren, zu täuschen, zu betrügen, damit ein, zwei Basispunkte einem Dutzend Großbanken Milliardencash bescheren. Oder Bei-spiel Top-Gagen: Was wurde nicht ver-sichert, dass nunmehr alles weg von böser, kurzfristiger Profitmaximierung laufen werde, Kennzahlen nachhaltig

implementiert werden und schlimm-stenfalls halt alles ein paar Jahre auf einer Bonusbank ruhen werde. Mit aktuell 48 Mio. Euro Stock-Options wie bei Oracle scheint sich dieser Vorsatz ja nicht verwirklicht zu haben. Ein-zelfall? Manipulatives Beispiel? Nicht wirklich, denn einer Untersuchung der Personalberater Pedersen & Partners zufolge sind die Vorstandsgagen in Europa und in den USA in den ver-gangenen vier Jahren um je über acht Prozent gestiegen, von Bonusreduk-tion oder Zurückhaltung keine Spur. Gleichzeitig sind die Vollzeit-Prekariate massiv angewachsen, Working Poor ist kein seltenes Phänomen mehr, die fast 50 Prozent Jugendarbeitslosigkeit in einigen europäischen Ländern noch gar nicht erwähnt.Nicht zuletzt die immer gelobten Seg-nungen der mobilen Technologien, die totale Flexibilität, die Überwin-dung der Zeitzonen und Kontinente, möglich macht: Sind sie nicht eigent-lich daran schuld, dass mittlerweile 900.000 Österreicherinnen und Öster-reicher unter psychischen Beeinträch-tigungen leiden, auf dem Weg ins Burnout sind, Psychopharmaka benö-

tigen? Ist die totale Auflösung der Grenzen zwischen privat und Beruf nicht eigentlich der Fluch, unter dem wir alle leben und der uns alle krank macht?

Das alles lässt sich nicht gegenein-ander aufrechnen? Stimmt. Das alles lässt sich auch nicht mit entweder-oder beantworten. Nur mit sowohl-als auch. Und das ist auch ein tragender Para-meter der neuen Normalität: Es wird immer unübersichtlicher. Schnelle Zu -ord nungen in „gut“, „schlecht“, „posi-tiv“ oder „negativ“ lassen sich immer weniger klar treffen.Diese Komplexitäten lassen sich kaum reduzieren. Mit diesen neuen Heraus-forderungen müssen auch alle klar-kommen, die Führungsjobs machen wollen.Aber sie zeigen, wie extrem das Ge-fälle von alten Systemgewinnen, von Beharrungsvermögen und neuen An-sätzen, neuen Möglichkeiten ist, wie heterogen und chaotisch so genannte „Trends“ verlaufen und sich auswirken.Sie zeigen, wie viel Chance in dieser „Unführbarkeit“ nach alten Regeln liegt. Innovation kommt ja bekanntlich nicht aus permanenter Nachahmung, kommt nicht aus unhinterfragter Einordnung in gegebene Bedingungen.Das sagt uns, dass wir, diejenigen, die im Glück relativer Sicherheit und guter Ausbildungen leben, eine Ver-antwortung haben, nämlich: Über unseren Beitrag zum Wandel ernsthaft nachzudenken. Kritikfähigkeit nicht der Bequemlichkeit zu opfern. Initiative nicht einem Shoppingnachmittag. Ob in Unternehmen, in privaten Umfeldern: Initiatoren von Wandel – das sind ganz sicher nicht bloß die andern. Wenn rundum schon alles unklar ist, geht es um die eigene, innere Klarheit. „Selbstkompetenz“ heißt das im Kom-petenzenkatalog – eine unverkäufliche Fähigkeit, die Nachdenken und Ein-üben voraussetzt und aus der die zuletzt so viel gerühmte Resilienz ent-stehen kann – die beste Vorausset-zung für Wachstum und einen Beitrag zum Wandel.

Wachstum und Wandel apply.ING. 2012/1310

„Fast 48 Millionen sind ohne Arbeit. In den 34 Ländern der OECD stieg die Zahl der Arbeitslosen seit dem Beginn der Finanzkrise um mehr als 40 Prozent“ – so eine Anfang Juli 2012 veröffentlichte Studie.1 Dramatische Zahlen. Doch Arbeitslosigkeit hat ver-schiedene Ursachen und sie fällt in un-terschiedlichen Ländern unterschied-lich aus. Spanien oder Griechenland mit Arbeitslosenraten von 20 Prozent und mehr – die Jugendarbeitslosigkeit beträgt bis zu 50 Prozent – haben in der Tat Wachstumsprobleme. Notwen-

dig sind Investitionen zur Konjunktur-belebung. In globaler Perspektive stellt das Modell der Erwerbsarbeit gar noch immer die Ausnahme dar. Die Mehr-zahl der Menschen weltweit lebt ohne Anstellungsverhältnis, fixes Ein-kommen und soziale Sicherungssys-teme, wie wir sie als selbstverständlich erachten. Ein großer Teil der urbanen Bevölkerung in den Metropolen des Südens – mittlerweile lebt ja mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten – ist dem informellen Wirtschaftssektor

zu zu ordnen. Selbstorganisierte Ver-dienst möglichkeiten im Kleingewerbe, Tagelöhner-Tätigkeiten und großfa-miliäre Netzwerke sichern das Über-leben – oder auch nicht. Hier wartet ein ge waltiges Heer an „Arbeitslosen“ auf Jobs mit regulären Einkommen!

Doch warum steigt die Arbeitslosig-keit auch in den ökonomisch hoch ent wickelten Ländern? Die Gründe sind hier vielfältiger. Sich sättigende Märkte – wir haben (fast) alles –, die Auslagerung von immer mehr Tätig-

Arbeit der Zukunft auf einem begrenzten Planeten Hans Holzinger

Erwerbsarbeit bleibt wichtig, verliert aber ihre Rolle als alleiniger Identi-tätsstifter. Globalisiertes Wirtschaften auf einem begrenzten Planeten erfordert ressourcenleichte Produktions- und Lebensstile. Die hohe Wertschöpfung in spätindustriellen Gesellschaften eröffnet Chancen auf eine Postwachstumsperspektive. Im Beruf gewinnen soziale Kompetenzen an Bedeutung. Im Privatleben bleibt mehr Zeit für Familie, Freunde und gesellschaftliches Engagement. Eine attraktive Zukunftsperspektive.

Mag. Hans Holzinger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert-Jungk-Biblio thek für Zukunftsfragen in Salzburg. 2010 erschien seine Studie „Zur Zukunft

der Arbeit“, 2012 sein Buch „Neuer Wohlstand. Leben und Wirtschaften auf einem begrenzten Planeten“ (JBZ-Verlag).

www.jungk-bibliothek.at

1 Zit. n. Salzburger Nachrichten vom 11. Juli 2012.

apply.ING. 2012/13 Wachstum und Wandel 11

keiten in Niedriglohnländer, aber ins-besondere auch die permanent stei-gende Produktivität führen dazu, dass das erforderliche Arbeitsvolumen ten-denziell abnimmt. Warum kommt hier die Option des Weniger-Arbeitens ins Spiel?

Die Welt des 21. Jahrhunderts wird von drei großen Trends bestimmt: Die Herstellung von Gütern erfordert im-mer weniger menschliche Arbeits-kraft. Am Beispiel eines Kühlschranks: 1970 waren hierfür noch etwa 80 Ar-beitsstunden nötig, heute reicht eine Stunde. Das ermöglicht den Ausstoß von immer mehr Produkten. Zweitens steigt die Zahl derer, die unseren Konsumwohlstand anstreben, etwa in Asien oder Lateinamerika. Drittens wird das Erdöl, das Schmiermittel der ge-genwärtigen Wirtschaft, im Laufe dieses Jahrhunderts ausgehen. Zu erwartende Ressourcenverknappungen aufgrund dieser Trends führen zu Umstellungsnotwendigkeiten. Der Wan-del zum postfossilen, Ressourcen schonenden Zeitalter wird ein epo-chaler sein, ähnlich jenem vom Über-gang von der Agrar- zur Industrie-gesellschaft. Was bedeutet dies für junge Leute? Zukunftstaugliche Wohl-standsbilder werden Lebens qualität viel mehr als heute jenseits des Be-sitzes immer neuer materieller Güter definieren müssen.

Neue flexiblere ArbeitszeitmodelleUnd die Konsequenzen für die Arbeits-welt? Jeder Mensch hat das Recht, sich mit seinen Fähigkeiten in die Ge-sellschaft einzubringen. Mit tenden ziell kürzeren Arbeitszeiten ließe sich eine neue Vollbeschäftigung bei Zugewinn an Lebensqualität herstellen. Aus Ge-sprächen mit Jugendlichen weiß ich, dass diesen Karriere zwar wichtig, aber dass Erwerbsarbeit nicht (mehr) alles ist – und auch nicht noch mehr Konsum. Das Notwendige, die Beschränkung des Ressourcenverbrauchs, mit dem An-ge nehmen, nämlich Zeit zu haben für andere Tätigkeitsbereiche und auch

für Muße, zu verbinden, wäre dann das Ziel.Dass heute Männer und (fast alle) Frauen erwerbstätig sind, hat das All-tagsleben verändert. Zeitbudgeterhe-bungen zeigen, dass Frauen tendenzi-ell die Verlierer dieser Veränderungen sind: sie haben zwar Erwerbsarbeit, aber dazu noch Haushalt und Kinder. Eine nachhaltige Wirtschaft erfordert daher auch eine nachhaltige Erwerbs-arbeit. Neben als sinnvoll erlebten Arbeitsinhalten und ökologisch er-zeugten Produkten treten flexiblere Arbeitszeitmodelle, die den jeweiligen Lebenslagen der Menschen besser ge-recht werden.

In der Familienphase würden dann etwa Männer wie Frauen kürzer ar-beiten, dafür beispielsweise im Alter länger oder zumindest bis zum Errei-chen des Normalpensionsalters – ein Muss aufgrund des demografischen Wandels! Statt Voll- und Teilzeitarbeit könnte somit die „Wunscharbeitszeit“ treten. Berechnet wird die Lebensar-beitszeit, die auch über die Höhe der Pension mitentscheidet. Die Ansätze reichen hier von Arbeitszeitkonten so-

wie ausgeweiteten Karenzen und Sab-baticals über die „30-Stunden-Woche als neue Norm“ bis hin zu einer „Halb-tagsgesellschaft“, in der die Erwerbs-arbeit um bis zur Hälfte schrumpfen würde.Wenn wir das „Ganze der Arbeit“ in den Blick nehmen, dann würden schließlich auch die lebensnotwen-digen Versorgungsarbeiten („Care-Economy“) sowie die ehrenamtliche Arbeit aufgewertet. Neue Modelle sind gefragt: Gesprochen wird von einem Konzept der „Mischarbeit“, das der Vielfalt der Tätigkeiten gerecht wird und diese durch organisatorische und finanzielle Rahmenbedingungen – etwa ausgeweitete Karenzmodelle – unterstützt.Jeder Mensch soll Zeit haben für Er-werbsarbeit, Haus- und Eigenarbeit sowie für gesellschaftliches Tätigsein. Nicht die Freizeitgesellschaft mit ihren (auch ökologisch) problematischen Zerstreuungsangeboten, sondern die aktive Tätigkeits- und Mitmachgesell-schaft wäre dann das Ziel. Der Sozio-loge Jürgen Rinderspacher2 spricht von einer „Dreizeitgesellschaft“, in der Er-werbsarbeitszeit, Muße- und Kulturzeit

2 Jürgen Rinderspacher: Zeitwohlstand in der Dreizeitgesellschaft. In: Hartmut Seifert (Hrsg.): Flexible Zeiten in der Arbeitswelt. Frankfurt, Campus 2005.

Wachstum und Wandel apply.ING. 2012/1312

sowie Sorgezeit in Balance sind. Ein ähnliches Ziel verfolgt die „4 in 1“-Per-spektive von Frigga Haug3, die Er-werbsarbeit, Versorgungsarbeit, per-sönliche Entwicklung und politisches Engagement verbindet.

Soziale Fähigkeiten gewinnen an BedeutungVerändern werden sich aber auch die Arbeitsstile. Projektbezogenes und teamorientiertes Arbeiten wird an Be-deutung gewinnen. Kommunikative Fähigkeiten, authentisches Auftreten und die Bereitschaft zur Kooperation helfen da sehr viel. Wichtig erscheint mir auch das Erlernen von Solidarität, etwa im Einsatz für gerechte, tatsäch-lich leistungsorientierte Einkommen, die wir derzeit nicht überall haben. Weg vom Ellbogendenken zu kom-men, wäre ja auch eine die Arbeits-qualität bereichernde Entwicklung.Die neuen Arbeitsfelder liegen auf der Hand. Im technischen Bereich wird es darum gehen, die ökologische Wende hinzukriegen. Wir brauchen Produk-tionsverfahren und Produkte, die die Wiederverwendung von Rohstoffen ermöglichen, neue Werkstoffe jenseits des auf Erdöl basierenden Kunststoffs sowie erneuerbare Energieträger. Die

unter dem etwas irritierenden Titel „Gleichheit ist Glück“ hat überdies gezeigt, dass egalitäre Gesellschaften auch weniger soziale Probleme (und damit auch Kosten) haben, dass die Menschen gesünder, besser gebildet und kooperativer sind, dass die Krimi-nalität zurückgeht.

Wir brauchen in Zukunft fachlich und sozial kompetente Arbeitskräfte. Es besteht die Chance, der Erwerbsar-beit die alleinige Pole-Position in der Bedeutungs- sowie in der Wertigkeits-hierarchie streitig zu machen und an-dere Lebenssphären aufzuwerten. Ein ungemeiner Zugewinn an Lebensqua-lität! Denn die knappe Ressource Zeit wird zu einem zentralen Wohlstands-indikator. Eine am Gemeinwohl ori-entierte Wirtschafts- und Arbeitswelt erfordert schließlich ein kollektives Teilen von Teilhabechancen und eine Kultur der Inklusion, die auch jene ein-schließt, die im permanenten Qualifi-zierungsdruck nicht mithalten können. Eine faire Verteilung der notwendigen Arbeit ist nicht zuletzt gegenüber den Jüngeren geboten – die Generation „Praktikum“ kann ebenso wenig das Ziel sein wie das Zukunftsmotto „Je-der soll selber schauen, wo er bleibt“!

klassischen Industriebetriebe werden zu „Service Industries“ – neben dem Produkt wird auch die Dienstleistung der Wartung, Beratung usw. mitgelie-fert. Zum anderen werden alle jene Bereiche an Bedeutung gewinnen, wo Menschen direkt mit Menschen arbei-ten, im Bildungsbereich, im Kulturbe-reich, in der Pflege älterer Menschen. Die Zukunft der Arbeitswelt besteht aus „High Tech“ und „High Touch“.

Faire Einkommens- und Vermö-gensstrukturenResümee: Eine Neuverteilung der ver-bleibenden Erwerbsarbeit ohne per-manenten Wachstumszwang ist mög-lich, wenn eine Gesellschaft bereit ist, das Erwirtschaftete fair zu verteilen. Die Angst, dass dadurch die Leitungs-bereitschaft sinkt, ist unbegründet. Er-gebnisse der Zufriedenheitsforschung zeigen, dass geringere Einkommens- und Vermögensspreizungen zu höhe-rer Zufriedenheit und Arbeitsmotiva-tion in den Belegschaften führen. Zudem ist bekannt, dass die Lebenszu-friedenheit ab einem gewissen mate-riellen Niveau nicht mehr steigt. Man spricht vom abnehmenden Grenznut-zen hoher Einkommen. Eine britische Studie renommierter Epidemiologen

3 Arbeiten wie noch nie?! Unterwegs zur kollektiven Handlungsfähigkeit. Hrsg. v. Sabine Gruber ... Berlin, Argument 2010. Mit einem Beitrag von Frigga Haug.4 Richard Wilkinson, Kate Picket: Gleichheit ist Glück. Berlin-Verlag 2009.

14 Arbeitsmarkt apply.ING. 2012/13

Nach dem Krisenjahr 2009, in dem auch die österreichische Wirtschaft mit einem starken Einbruch zu kämpfen hatte, erholte sich bereits 2010 die wirtschaftliche Lage zusehends. Die beachtlichen Wachstumsraten und der Konjunkturaufschwung im Jahr 2011 brachten eine spürbare Verbesse-rung der Arbeitsmarktlage mit sich. Das Wirtschaftswachstum (BIP) betrug im vergangenen Jahr real 3,0%. Das außerordentlich hohe Wachstumstempo zu Beginn des Jahres 2011 schwächte sich jedoch im Verlauf des Jahres deut-lich ab. Aufgrund der einsetzenden Sparmaßnahmen zur Budgetkonsoli-

dierung und der nachlassenden Auslandsnachfrage bremste sich die Wirtschaftsentwicklung 2012 weiter spürbar ein. Die Wirtschaftspolitik im Euro-Raum steht weiterhin vor großen Herausforderun gen, und selbst sehr zuversichtliche Prognosen des WIFO, die vom Fortbestand der Währungs-union und der Lockerung der strikten Sparprogramme zur Ankurbelung der Investitionsbereitschaft ausgehen, schätzen das Wachstum des Brutto-Inlandsprodukts im Jahr 2012 mit real 0,6% als äußerst moderat ein.Die Verschlechterung der gesamtwirt-schaftlichen Rahmenbedingungen wirkt

Ein „Paradies mit Potenzial“ – der Arbeits-markt 2012 für Techniker/innen Mag. Birgit Hauck

Techniker/innen zählen nach wie vor zu den begehrtesten Fachkräften am Arbeitsmarkt. In fast allen Fachrich-tungen ist die Nachfrage ungebrochen und die Unternehmen werben um die Gunst qualifizierter Bewerber/innen. Besondere Chancen bieten sich in den zukunftsträchtigen Bereichen wie erneuerbare Energien, Umwelttechno-logie oder Medizintechnik – Nachhaltigkeit wird in den kommenden Jahren ein immer wichtigeres Thema. Vielversprechende Entwicklungen zeichnen sich auch speziell für Absolventinnen technischer Studienrichtungen ab, die Nachfrage nach Frauen in der Technik seitens der Unternehmen steigt.

sich auch auf den Arbeitsmarkt un-günstig aus, die gedämpfte Konjunk-turentwicklung drosselt das Beschäf-tigungswachstum und die Zahl der beim AMS als arbeitslos vorgemerkten Personen steigt. Im Jahr 2011 lag im Jahresdurchschnitt die Arbeitslosen-quote nach nationaler Definition bei 6,7%, was einem Rückgang von 0,2% gegenüber 2010 bedeutet. Dieser Trend wird sich im Jahr 2012 jedoch nicht fortsetzen, vielmehr ist laut AMS mit einem Sprung auf 7,1% zu rechnen. Die steigende Tendenz der Arbeits-losenzahl soll mit +5,5% auch noch 2013 anhalten.

15apply.ING. 2012/13 Arbeitsmarkt

Auch der Strukturwandel der österrei-chischen Wirtschaft bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Arbeits markt-situa tion. Technische und organisato-rische Innovationen, internationale Arbeits tei lung (Stichwort: Globalisie-rung) sowie ein sich ständig verän-derndes Konsumentenverhalten beein -flussen nicht nur die Bedeutung der unterschiedlichen Wirtschaftssektoren, sondern auch Ausmaß und Struktur der Nachfrage nach Arbeitskräften.

Fachkräfte händeringend gesuchtTrotz steigender Arbeitslosenquoten blieben die Aussichten für technische Berufe gut. Betrachtet man den Stel-len markt etwas genauer und differen-ziert technische und kaufmännische Qualifi kationen, so zeigt sich vor allem auf mittlerer und höherer Quali fika-tion sebene, dass technisches Personal am Arbeitsmarkt noch schwieri ger zu finden ist als kaufmännische Fachkräfte. So gibt es zwar mehr Stellenangebote im kaufmännischen Bereich, aber auch deutlich mehr Fachkräfte und somit beispielsweise für Stellen in Verwal-tungs- und Büro berufen besonders viele Bewerber/in nen. Bei den tech-nischen Berufen liegt hingegen der Stellenandrang unter dem Vorjahres-niveau; es gibt also pro offener Stelle weniger potentielle Bewerber/innen.Starke positive Beschäftigungsdynamik ist in Tätigkeiten auf akademischem Niveau, besonders im technischen, medizinischen sowie dem sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Bereich, mit jährlichen Wachstumsraten von über +3,5% zu beobachten. Die Be-schäftigung von Frauen und Männern profitiert dabei in ähnlicher Weise.Der Mangel an Fachkräften steht natür-lich nicht nur in einem engem Zu-sammenhang mit dem Qualifikations-bedarf der Wirtschaft, sondern auch mit dem Angebot an (verfügbaren) Fachkräften, welches wiederum stark von der demographischen Entwick-lung beeinflusst wird. Dabei wird in den nächsten Jahren von zwei Seiten „demographischer Druck“ auf das Fachkräfteangebot ausgeübt werden:

Neben einer sinkenden Zahl an Be-rufseinsteiger/inne/n (Jugendlichen) ist auch mit einer steigenden Zahl an Berufsaussteiger/inne/n (Pen sio nie-run gen) zu rechnen. Der Mecha tro nik-Cluster OÖ schätzt, dass der öster-reichischen Wirtschaft derzeit jähr lich zwischen 3.000 und 5.000 Ingenieure und Ingenieurinnen unterschiedlicher Fachrichtungen fehlen. In der Folge hatten im vergangenen Jahr etwa 86% der Unternehmen Schwierigkei-ten, Fachkräfte für den Bereich Technik und Produktion zu rekrutieren, wie die Industriellenvereinigung (IV) angibt. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es noch 77%.Doch auch bei den technischen Beru-fen gibt es Bereiche, die weniger be-günstigt und von sinkender Nachfrage betroffen sind, wie die detaillierte Analyse zeigt.Die Berufschancen in den Bereichen Elektronik und Elektrotechnik werden nach wie vor als sehr gut eingestuft. Dennoch gibt es aber auch hier spe-zielle Berufsgruppen, die weniger positive Aus sichten mit sich bringen. Gerade im Telekommunikationssektor

kämpft man seit dem Jahr 2000 mit kontinuierlichen Personaleinsparun gen.Die klassischen Berufsfelder in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotech-nik, Bauingenieurwesen oder Informa-tik sind hingegen nach wie vor stark gefragt – gerade hier wird der viel zi-tierte „Techniker/inne-Mangel“ verortet.

Jobs mit Zukunft für TU-Absolvent/inn/enBesonders für Absolvent/inn/en tech-nischer Studienrichtungen gibt es also erfreuliche Nachrichten – ihre Quali-fi kationen sind gerade in jenen Be-reichen besonders gefragt, die in Zu-kunft noch an Bedeutung gewinnen werden: erneuerbare Energien, Um-welttechnologie und Medizintechnik. Der Trend zur „Nachhaltigkeit“ wird sich in den kommenden Jahren noch stärker durchsetzen. Konkrete Jobs mit Zukunft wären beispielsweise bio-medizinische Techniker/innen, Berufe im technischen Umweltmanagement oder Verfahrenstechniker/innen in der Energieversorgung.Ganz besonders gefragt am Arbeits-markt sind jene Absolvent/inn/en, die

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technisches Know-how aus verschie-denen Bereichen mitbringen – ein Beispiel wäre hier die Ausbildung der Medizintechniker/innen in Koope ration zwischen der Karl-Franzens-Universität Graz, der TU Graz sowie der Med Uni Graz. Auch die Kombination von technischer und wirtschaftlicher Aus-bildung ist am Markt heiß begehrt, evtl. noch ergänzt um den Themen-bereich Umwelt.Laut Studie des Forums Personal im Österreichischen Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrum (ÖPWZ) pla-nen die befragten Unternehmen auch weiterhin eine Aufstockung ihres Per-sonals mit technischer Ausbildung: Etwa 50% wollen den Mitarbeiter/in-nenstand mit Absolvent/inn/en von technischen Fachhochschulen erwei-tern und ca. 45 % wollen zunehmend Absolvent/inn/en technischer Univer-sitätsstudien einstellen.Um den Bedarf an qualifizierten Mit-ar beiter/inne/n zu decken, werben Unternehmen mit attraktiven Ge häl tern, umfassenden Weiter bil dungs pro gram -men und beeindruckenden Karriere-chancen um die Gunst geeigneter Bewerber/innen. Auch Studierende wer den zunehmend offensiv ange-sprochen, um sie bereits frühzeitig für das eigene Unternehmen zu gewinnen.

Bei Jobmessen, Jobbörsen oder Recrui-tingveranstaltungen an technischen Aus bildungseinrichtungen zeigte sich in den vergangenen Monaten über-all ein ähnliches Bild: Die begehrten Ausstellerplätze sind so rasch aus-verkauft wie noch nie, hochrangige Unternehmen reisen teilweise sogar extra aus dem benachbarten Ausland an und nicht selten können Studierende schon vor Studienabschluss zwischen mehreren Jobangeboten wählen.Wie begehrt Absolvent/inn/en tech-nischer Studienrichtungen sind, zeigt auch die Entwicklung der Online-Job-börse des TU Career Centers: Hier ist seit 2009 eine Verdoppelung der Stellen-angebote zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr ist nochmals eine Steige-rung der Zahl der Inserate von 65% zu verzeichnen. Besonders gefragt waren im Jahr 2012 bisher Absol vent/inn/en der Studienrichtungen Infor-matik, Wirt schaftsinformatik, Elektro-technik, Maschi nenbau und Informa-tikmanagement. Angespannt bleibt die Situation am Arbeitsmarkt hinge-gen nach wie vor für Architekturab-solvent/inn/en.Betrachtet man ergänzend die Arbeits-losenzahlen nach Studienrichtungen, so zeigt sich ein differenziertes Bild. Bei Absolvent/inn/en der Studienrich-

tung Maschinenbau sank die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Personen im Vergleich der Jahre 2010 und 2011 um 9,6 % auf 121 Personen, und auch bei Elektrotechniker/inne/n war ein Rückgang von 14,4 % zu beobachten. Von den Absolvent/inn/en des Bau-inge nieurwesens waren ebenfalls 5 % weniger arbeitsuchend als im Vorjahr, während bei den Architekturabsol-vent/inn/en ein Anstieg von 4,5 % zu verzeichnen war. Damit waren 306 ehe-malige Studierende der Architektur offiziell auf Jobsuche.Dass der Abschluss eines Universitäts- oder Fachhochschulstudiums insgesamt gesehen den Einstieg ins Erwerbs-leben jedoch erleichtert, zeigen die Ergebnisse des bildungsbezoge nen Erwerbskarrierenmonitoring, eines ge-meinsa men Projekts von Statistik Austria, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie Arbeits-marktservice Österreich: Nahezu zwei Drittel aller Uni- und FH-Absolvent/in n/en finden innerhalb der ersten drei Monate nach ihrem Abschluss einen Job. Im Vergleich mit Absolvent/inn/en anderer Universitäten treten auch hier die Vorteile technischer Studien zu-tage: Während von den Medizin-Ab-solvent/inn/en nicht einmal die Hälfte (46,3%) und von ehemaligen VWL- und BWL-Studierenden etwa 53,6% innerhalb von drei Monaten nach dem Studien abschluss eine Jobzusage er-halten, haben Informatik-Absolvent/inn/en und Abgänger/innen von tech-nischen Stu dienrichtungen die besten Karten: Mehr als 65% von ihnen finden innerhalb von drei Monaten nach dem Studienabschluss einen Job; mehr als ein Jahr nach dem Abschluss suchen weniger als 4% noch nach Arbeit.

Frauen in die Technik!Der Wandel am Arbeitsmarkt und die Etablierung neuer Berufsfelder und Studienrichtungen bringen gerade für Frauen in technischen Berufen große Chancen mit sich. Während in den „klassischen“ Studienrichtungen wie z. B. Maschinenbau der Frauenanteil meist noch im einstelligen Bereich liegt, so

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ist er in den „Zukunftsbranchen“ weit-aus höher: So gibt es im Life-Science-Bereich an der FH Technikum Wien bereits ein Drittel Studentinnen und im Umweltbereich liegt der Frauen-anteil sogar bei etwa der Hälfte. Auch in den Biowissenschaften an der TU Graz sind laut Vizerektor Bernhard Hofmann-Wellenhof bereits mehr als 60% der Studierenden weiblich.Dennoch sind Frauen in technischen Berufen viel zu wenig vertreten: Bei der Wahl der Ausbildung und des Wunschberufs dominieren noch tra-ditionelle Rollenklischees, die nicht selten von Vorbehalten in der Familie gegenüber Frauen in der Technik beeinflusst sind. Initiativen wie der „Wiener Töchtertag“ und andere Infor ma-tionsplattformen bemühen sich daher, Mädchen für Technik zu begeistern. Dass Interesse für komplexe Themen und technische Zusammenhänge schon im Grundschul alter zu wecken, zählt auch zu den Ziel setzungen des Bil-

dungsprojektes Leonardino. Im Rahmen dieses Projekts werden sämtliche Wiener Volksschulen mit Experimen-tierboxen zum Thema „Luft und Luft-druck“ ausgestattet. Der verstärkte Fokus auf technische Bildung und die Vermittlung von technischem Verständ-nis bereits in jungen Jahren könnten ebenfalls dazu beitragen, zunehmend Mädchen für Technik zu begeistern und damit den Weg für spätere Kar-riere- und Berufschancen zu ebnen.Denn die Unternehmen denken bereits um: Die Nachfrage nach Frauen in der Technik steigt. Die Firmen haben er-kannt, dass gemischte Teams bessere Ergebnisse erzielen. Eine Frauenquote wird aber vom Großteil der Technik-Studentinnen als „nicht wichtig“ ein-gestuft. Wie eine Umfrage des Engi-nee ring-Unternehmens IVM unter 200 weiblichen Studierenden an technischen Fachhochschulen und Technischen Uni versitäten in Österreich zeigt, be-fürchten 73% sogar, dass eine gesetz-

liche Frauenquote die Stellung der Frau in technischen Berufen negativ beeinflussen könnte. Viele haben den Eindruck, sich in ihrem technischen Studium erst beweisen zu müssen, bevor ihnen der nötige Respekt entge-gengebracht und die entsprechende fachliche Anerkennung gezollt wird. Und was so hart erkämpft wurde, wollen die jungen Technikerinnen durch eine Frauenquote nicht aufs Spiel set-zen. Doch der Kampf lohnt sich: Spe-ziell für Technikerinnen sind die Be-rufsaussichten zunehmend rosig!

GehaltsentwicklungDas Einkommen in technischen Berufen hat sich in den letzten Jahren als sehr krisenresistent erwiesen und ist zwar mäßig, aber stetig gestiegen. Die Gehaltshöhe hängt dabei weniger von der Firmengröße als von der Kom-plexität der Produkte ab. Wer also von besonders hohen Gehältern träumt, sollte bei der Jobsuche den Aspekten

18 Arbeitsmarkt apply.ING. 2012/13

Exportanteil sowie Einzigartigkeit und Komplexität der Produkte besonderes Augenmerk schenken. Spezifische Rege-lungen für variable Gehaltsanteile in technischen Positionen haben nur sehr wenige Firmen, meist gelten auch in diesem Bereich die unternehmensweit gültigen (variablen) Gehaltsmodelle. Insgesamt findet sich nicht einmal bei der Hälfte der Funktionen eine er-folgsabhängige Entlohnung, der An-teil am Gesamteinkommen liegt bei 10-15%. Zusätzliche Leistungen, wie ein Firmenwagen oder vergünstigte Verköstigung in einer firmeneigenen Kantine gibt es nach Bedarf. Die Ein-stiegsgehälter für Absolvent/inn/en der technischen Universitäten variieren leicht je nach erreichtem Abschluss: Während Diplo m ingenieure und -inge-nieurinnen beim Berufseinstieg durch-schnittlich zwischen 2.654 und 2.813 Euro pro Monat verdienen, kommen Absolvent/inn/en mit einem Bachelor-abschluss nur auf 2.405 bis 2.572 Euro. Im Vergleich mit Absol vent/inn/en wirt schaftlicher Studien rich tungen zeigt sich dennoch ein klarer Trend: Die Einstiegsgehälter bewegen sich insge-samt auf einem höheren Niveau als jene der Wirtschaftsabsolvent/inn/en.Abgänger/innen technischer Fach hoch-

schulen werden etwas geringer ent-lohnt als ihre Kolleg/inn/en technischer Universitäten: Im Vergleich liegen die Durchschnittsgehälter für FH-Absol-vent/inn/en zwischen 2.468 und 2.649 Euro pro Monat für Diplomingenieure und -ingenieurinnen, mit einem Bakk-Titel kann man mit zwischen 2.341 und 2.512 Euro monatlich rechnen. Nach 3 bis 5 Jahren Berufserfahrung schneiden im Vergleich der Absol-vent/inn/en technischer Universitäten und Fachhochschulen jene Diplomin ge-nieure und -ingenieurinnen am besten ab, die einen Universitätsab schluss vor weisen können: Ihr Gehalt beträgt dann durchschnittlich zwischen 2.868 und 3.446 Euro monatlich. Er gänzend bleibt zu bemerken, dass in Industrie/Gewerbe durchschnittlich höhere Ge-hälter zu erzielen sind als im Handel oder im Dienstleistungsbereich.

Karriereverläufe und Qualifika tionenFür Absolvent/inn/en technischer Stu-dienrichtungen bieten sich meist zwei unterschiedliche Karrierewege an: einer-seits der des technischen Spezialisten bzw. der technischen Spezialistin, und andererseits der des Managers bzw. der Managerin mit Allroundfähigkei-ten. Meist erfolgt der Einstieg in größe-ren Unternehmen über den Posten als Spezialist/in. Nach mehreren Jahren im Job, in denen man nicht nur praktische Erfahrungen sammeln konnte, sondern sich auch entsprechend weitergebil det hat, kann man auf der Karriereleiter weiter hinaufklettern und zum Pro-jekt leiter/zur Projektleiterin mit Exper-ten wissen werden oder sich zum Allrounder/zur Allrounderin mit Mana-gementfunktionen weiterentwickeln.Wer als Techniker/in beruflich erfolg-reich sein möchte, benötigt heutzutage nicht nur eine fundierte Ausbildung. Die Unternehmen legen zuneh mend Wert auf Soft Skills wie Kommunikations- und Teamfähigkeit, aber auch Flexibi li-tät und Innovationskraft. Darüber hinaus sind Fremdsprachen gefragt, Englisch steht dabei selbstverständlich an erster Stelle.Für Berufseinsteiger/innen sind bei der Jobsuche erste Berufserfahrungen, bei spielsweise in Form von Praktika, von Vorteil. Damit beweisen Absol-vent/in n/en nicht nur Eigeninitiative, sondern gewinnen bereits wichtige Einblicke in mögliche Berufsfelder. Auch das Thema der Abschlussarbeit kann bereits die richtigen Türen öff-nen und über die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen schließlich zum heißersehnten ersten „richtigen“ Job führen.

http://wko.at/statistik/prognose/prognose.pdf http://www.ibw.at/ http://www.ams.at/ http://www.ams-forschungsnetzwerk.at/ http://derstandard.at/karriere

Quellen

Karriereplanung apply.ING. 2012/1320

Können Sie sich noch daran erinnern, was Sie als kleines Mädchen oder kleiner Bub einmal machen wollten? Polizist/in, Tänzer/in oder Astronaut/in? Vielleicht haben Sie es geschafft, Ihren Berufswunsch zu verwirklichen, und befinden sich gerade auf dem Weg Ihrer beruflichen Verwirklichung. Gratu-lation, dann sind Sie eine/r der weni-gen, die es ohne professionelle Unter-stützung geschafft hat, diesen Weg zu finden! Für all jene, die noch auf der Suche sind, gibt es einige wichtige Schritte zur Planung Ihrer beruflichen Laufbahn:

• Analyse der Ausgangssituation: Wo stehen Sie gerade?

• Interessen: Was interessiert Sie? Was macht Ihnen Spaß?

• Fähigkeiten/Kompetenzen: Was kön-nen Sie gut? Wo können Sie Ihr Wissen vertiefen?

• Persönlichkeitsmerkmale: Welche Werte sind Ihnen wichtig? Was unter-scheidet Sie von Ihren Mitbewerber/inne/n?

• Ideen entwickeln: Wie sieht Ihre Wunscharbeitsumgebung aus? Wie bringen Sie Ihr Arbeits- und Privat-leben miteinander in Einklang?

• Recherchen: Wie und wo kommen Sie an die wichtigen beruflichen In-formationen?

• Ziele, Entscheidungen: Was sind Ihre konkreten Ziele? Welche Entschei-dungen müssen Sie treffen, um Ihre Ziele zu erreichen?

• Umsetzung, Planung und Vorberei-tung: Wie nehmen Sie die Jobsuche in Angriff und was brauchen Sie dazu?

Wie man die einzelnen Schritte der Laufbahnplanung in die Praxis umset-zen kann, zeigen folgende Erfahrungs-berichte:

Ulf Fischer, 26, Bauinge-nieurwesen, Trainee bei der ÖBB Holding ab 3.9.2012

Was bedeutet Karriere für Sie?Karriere ist die persönliche berufliche Weiterentwicklung, um gesteckte Ziele zu erreichen.

Welche Workshops haben Sie beim TU Career Center besucht? Was waren für Sie die wichtigsten Lernerfahrungen in diesem Prozess?Ich habe zwei Workshops zum Bewer-bungsprozess besucht, und zwar zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Assessment Center. Ich habe dabei intensiv erlebt, wie ich als Person auf mein Gegenüber wirke und was ich tun kann, um diese Wirkung positiv zu beeinflussen.

Welche Tipps haben Sie für Studierende bei der Jobsuche?Man sollte sich gut überlegen, welchen Job man annehmen möchte. Es macht keinen Sinn sich „auf gut Glück“ bei einer großen Anzahl an Unterneh-men zu bewerben, sondern es ist zielführender, nach seinen persön-lichen Stärken und Vorlieben maxi-mal drei interessante Angebote zu suchen und sich auf diese gezielt vor-zubereiten. Mit ziemlich großer Sicher-heit ist der am besten bezahlte Job auch nicht der, in dem man am meisten Freude und somit auch Erfolg haben wird.

Was sind für Sie die wichtigsten Schritte in der Karriereplanung?Bereits an der Universität ist es wichtig, einerseits facheinschlägige Praktika zu absolvieren sowie zusätzliche Qualifi-kationen (Soft Skills, Sprachen, ehren-

Karriereplanung: Wenn ich einmal groß bin, … Mag. Abida Cardaklija

amtliche Tätigkeiten etc.) zu erwerben. Gute Noten werden zwar (leider) noch in vielen Bereichen hoch geschätzt, sa-gen aber sehr wenig über das tatsäch-liche Können aus. Wichtiger ist es, im Bewerbungsprozess zu zeigen, was man wirklich kann und dass man in der Lage ist, dieses Wissen und die persönlichen Fähigkeiten für die Arbeit umzusetzen. Wenn man bereits facheinschlägig tätig war, sind die er-worbenen Kenntnisse sowie die per-sönlichen Kontakte zu den Unternehmen viel wert.

Was ist Ihre berufliche Perspektive?Mir macht es am meisten Freude, wenn ich durch meine Arbeit direkten Nutzen für meine Mitmenschen erreichen kann. Aus diesem Grund war ich lange ehren-amtlich in der Studierendenvertretung tätig und auch in meiner aktuellen Position möchte ich etwa an Projek ten mit arbeiten, durch welche sich Ver-bes serungen für die Bahnbenützer/innen ergeben. Ich würde gerne wäh-rend meines Traineeprogrammes um-fassende Kompetenzen erwerben, so dass ich die mir anvertrauten Projekte zur allgemeinen Zufriedenheit abwi-ckeln und in weiterer Zukunft auch selbst Projekte leiten kann.

Welche Werte sind Ihnen im Berufs-leben wichtig?Besonders wichtig ist ein „gesundes“ Klima im Betrieb, d. h. Wertschätzung für die Mitarbeiter/innen sowie moti-vierendes Verhalten der Vorgesetzten. Nur wer seine Arbeit mit Freude und dem Gefühl, einen wichtigen Teil bei-zutragen, erledigt, wird die Arbeit auch gut machen.

Michael Borovicka, 38, Elektrotechnik Diplom, Informatik Doktorand, Universitätsassistent

Was bedeutet Karriere für Sie?Früher bedeutete Karriere für mich, in einer großen Firma zu arbeiten und dabei

apply.ING. 2012/13 Karriereplanung 21

in immer höhere Positionen zu kom-men. Sich weiterzuentwickeln, dazuzu-lernen und das Gelernte in der Arbeit umzusetzen. Ich glaube, das passt nach wie vor. Nur dass es nicht notwendi-gerweise dieselbe Firma sein wird.

Welche Workshops haben Sie beim TU Career Center besucht? Was waren für Sie die wichtigsten Lernerfahrungen in diesem Prozess?Ich plane, alle zu besuchen, bis jetzt habe ich etwa die Hälfte absolviert. Ich habe es sehr gut gefunden, mehr über den Bewerbungsprozess zu erfahren; denn erst wenn man die andere Seite auch kennt, sprich die der/des Persona-listin/Personalisten, versteht man das Ganze etwas besser und kann sich ent-sprechend vorbereiten.Besonders freue ich mich auf das Coaching, hier erhoffe ich mir für mich mehr Klarheit bei der kommenden be-ruflichen Orientierung.

Welche Tipps haben Sie für Studierende bei der Jobsuche?Einfach einmal beginnen. Man wird in etliche Fettnäpfchen und Fallen treten, aber das gehört dazu. Daraus lernt man am meisten. Nicht die erste Bewerbung oder der erste Job muss gleich klap-pen. Zuerst sollte man sich bei den Fir-men bewerben, wo man nicht unbe-dingt hinwill; einfach zur Übung. Dann erst bei den „Traum“-Firmen!

Was sind für Sie die wichtigsten Schritte in der Karriereplanung?Ich denke, es gibt mindestens zwei ver-schiedene Arten von Leuten: die einen sind die Ausgerichteten, die andere die Treibenden. Die einen finden sobald als möglich „das“, was sie die ganze Karriere lang begleitet. Sie entwickeln sich zu Spezialist/inn/en. Die anderen sind die Generalist/inn/en. Für beide gilt: sich treubleiben, Augen offen halten, nach Ge legenheiten Ausschau hal-ten und wenn sie sich ergeben, beim Schopf packen.

Was ist Ihre berufliche Perspektive?Ich habe meine Karriere eigentlich nicht

geplant. Es stand für mich fest, die akademische Ausbildung bis zum Dok-torat zu machen, aber danach war stets alles offen. Uni oder Industrie - beides Optionen. Es wird aber die Privatwirt-schaft werden.

Welche Werte sind Ihnen im Berufsleben wichtig?Eigentlich alles andere außer Geld. Die Bezahlung muss natürlich passen, aber ob ich jetzt der Bestverdienen dste in meinem Bereich bin oder nicht, ist mir egal. Viel wichtiger ist mir das Mitein-ander, dass die Leute passen, die Umge-bung, sowie die Herausforderung und die Abwechslung in der Arbeit.

Bevor Sie mit der Karriereplanung be-ginnen, ist die Formulierung Ihrer inneren Werte und beruflichen Ziele ausschlaggebend. Ihre Werte oder die Gründe, warum Sie etwas tun oder nicht tun, sind eine entscheidende, unbe-wusste und treibende Kraft in Ihnen, die mit Ihrer Lebensqualität eng verbunden ist. Wenn Ihre Arbeit es Ihnen ermög-licht, Ihre Werte zu leben, wird sie auch Spaß machen, und Sie sind in der Lage, viel mehr zu leisten und bessere Ergebnisse zu bringen. Wenn dies nicht der Fall ist, werden Sie das Gefühl ha-ben, dass etwas fehlt. Langfristig ge-sehen können Sie nur dann erfolgreich sein, wenn Sie Ihre Werte klar kennen und ihnen entsprechend leben und arbeiten. Um die eigenen inneren Werte und beruflichen Ziele wirkungsvoll zu formu-lieren, ist folgende Checkliste hilfreich:Optimistisch sein. Überlegen Sie sich ganz genau, was Ihnen im Berufsleben wichtig ist. Gehen Sie an den Zielfin-dungsprozess optimistisch heran. Ein Ziel sollte attraktiv sein, damit es sich lohnt, an diesem zu arbeiten. Schriftlich festlegen. Da die wichtigsten Werte häufig unbewusst sind, versuchen Sie beim Aufschreiben nicht lange nach-zudenken. Bei der Werte- und Zielfest-legung ist die positive Wortwahl ganz wichtig. Genauso sollten diese in der Gegenwart und eigenbestimmt schrift-lich formuliert werden. Die negative Wortwahl (keine, nie mehr) und die

Verwendung von Konjunktiven (könnte, sollte) prägen nicht nur die Denkweise, sondern auch das Verhalten genauso stark wie die positive Wortwahl. Realistisch bleiben. Setzen Sie sich Ihre Ziele ambitioniert, aber erreichbar. Denn: Bequeme Ziele motivieren nicht, sie machen nur faul. Überlegen Sie, was Sie daran hindern könnte, Ihre Ziele zu erreichen, bzw. überlegen Sie sich einen Plan B, damit Sie im Fall des Falles schnell reagieren können.Umsetzung planen. Planen Sie die Umsetzung Schritt für Schritt in kon-kreten Zeitabschnitten. Über Ziele sprechen und sie visuali-sieren. Die positiven Werte bei Ihrer Zielformulierung werden Ihnen helfen, sich selbst zu motivieren. Schauen Sie sich Ihre Zukunft im Geiste regelmäßig an!Erfolge feiern. Belohnen Sie sich bei Erreichung von Zwischenzielen immer mit dem Ausblick auf das Endziel!

Nachdem Sie Ihre Werte und beruflichen Ziele genau definiert haben, sollten Sie diese mit den Vorstellungen der Unter-nehmen vergleichen. Wenn Ihre Vorstellungen und die der Unternehmen übereinstimmen, worauf wollen Sie noch warten … feste Schuhe anziehen und los geht´s auf den Gipfel der beruflichen Herzenswünsche!

Wenn Sie sich für Ihre Karrierepla-nung professionelle Unterstützung holen wollen, wenden Sie sich an das Beratungsteam des TU Career Centers. Die Coaches und Berater/inn/en helfen Ihnen gerne dabei Ihre berufliche Laufbahn zu planen und aktiv zu gestalten.

e: [email protected]: http://www.tucareer.comt: 0043 – 1 – 504 16 34 – 10Unser aktuellen Trainings- und Workshop-Termine finden Sie unter: http://www.tucareer.com/SiteEvents

Tipp

Karriereplanung apply.ING. 2012/1322

Auf der Suche nach neuen Mitarbei-ter/inne/n und zur Selbstpräsentation nutzen Unternehmen zunehmend So-cial Media. Die Ergebnisse der Studie „Recruiting Trends 2012 Österreich“ gewähren einen detaillierten Einblick in die unternehmerischen Strategien: Facebook wird vor allem für Werbe-zwecke genutzt und nur etwa 17 % der befragten Unternehmen geben an, auch die privaten Facebook-Profile potenzieller Kandidat/inn/en zu prü-fen. Xing hingegen gewinnt für das konkrete Recruiting an Bedeutung: Etwa ein Viertel der befragten Firmen setzt Xing bei der Suche nach Infor-mationen über Bewerber/innen ein, knapp 21% suchen aktiv nach neuen Mitarbeiter/inne/n und 17,5 % schal-ten hier direkt offene Stellen.Auch wenn diese Zahlen für eine noch eher verhaltene Nutzung von Xing, Facebook, Twitter, LinkedIn oder You-Tube in Österreich sprechen, so zeigen

internationale Studien wie der „Social Recruiting Report 2011“ aus den USA, wohin die Entwicklung gehen wird: 80,2 % der befragten Personaler und Headhunter nutzen bereits Social Media für das Recruiting, 64 % haben im Jahr 2011 über soziale Netzwerke eingestellt. Für Bewerber/innen gilt es daher, vor-bereitet zu sein und sich rechtzeitig Gedanken über die eigene virtuelle Präsenz zu machen. Denn wer Social Media bewusst nutzt und auch aktiv für die berufliche Selbstpräsentation ein-setzt, kann davon enorm profitieren und sich so manches Fettnäpfchen ersparen.

Check dein Profil, bevor es andere tun!Wer im Vorstellungsgespräch auf pein-liche Partyfotos oder fehlerstrotzende Postings angesprochen wird, hat die Chance auf einen guten ersten Ein-druck bereits verspielt – oder wird im schlimmsten Fall gar nicht erst einge-laden. Für Bewerber/innen stellt sich also vor allem eine Frage: Wie gehe ich klug mit meiner Online-Präsenz um? • Als erster Schritt bietet sich das „Ego-

Googeln“ an, unter Personalern auch „Background-Checking“ genannt. Googeln Sie Ihren eigenen Namen und sehen Sie sich all das an, was jeder über Sie im Netz erfahren kann. Versuchen Sie, Ihre virtuelle Existenz bestmöglich zu kontrollieren – im Fall von etwaigen Jugendsünden gibt es bereits eigene Agenturen, die sich gegen Bezahlung um die Optimie-rung Ihres Online-Profils kümmern.

• Erstellen Sie ein professionelles Profil

Social Media: Bewerbungsfalle oder Karriereturbo? Željana Jurić, BA

auf Xing oder dem internationaler ausgerichteten Business-Netzwerk LinkedIn. Achten Sie darauf, dass sich die angegebenen Informationen mit jenen im Lebenslauf decken, und hal-ten Sie sie stets aktuell. Ergänzen Sie Ihr Profil mit einem ansprechenden und aktuellen Portraitfoto – wenn Sie auf mehreren Plattformen registriert sind, sollte aus Wiedererkennungs-gründen dasselbe Bild verwendet werden.

• Nutzen Sie bei eher privat genutzten Netzwerken wie Facebook die Privat-sphäre-Einstellungen: So können Sie genau festlegen, wer Ihr vollständi-ges Profil, ihre Fotos und Einträge sehen darf.

• Verwenden Sie bei Postings oder Blogs zu privaten Angelegenheiten (z.B. Krankheiten) nicht Ihren richtigen Namen, sondern ein Pseudonym.

Jobsuche via Social NetworksAls Bewerber/in können Sie Social Media aktiv für die Jobsuche einset-zen. Werden Sie beispielsweise Fan Ihres Wunschunternehmens auf Face-book – oft werden gerade hier aktu-elle Jobangebote veröffentlicht. Auch über Twitter können Sie potenziell in-teressanten Arbeitgebern folgen und durch eigene Kommentare vielleicht sogar mit Personalverantwortlichen ins Gespräch kommen.Kluge Postings in Experten-Foren, die der eigenen Qualifikation entsprechen, wecken möglicherweise das Interesse relevanter Unternehmen. Wer durch inhaltlich relevante Beiträge punkten kann, der wird auch schon einmal zu

Selten gehen die Meinungen so weit auseinander wie beim Thema „Social Media“: Während die einen Xing, Facebook, Twitter und Co. als zukunftsträchtiges Marketing- und Recruiting-Instrument feiern und verstärkt offensiv nutzen, betonen Kritiker die möglichen Gefahren des unbedachten Umgangs mit der privaten wie beruflichen Online-Präsenz.

apply.ING. 2012/13 Karriereplanung 23

einem Bewerbungsgespräch eingela-den.Facebook und Xing bieten gute Mög-lichkeiten, sich mit (ehemaligen) Stu-dienkolleg/inn/en und beruflichen Kontakten zu vernetzen. Versäumen Sie auch nicht, jene Personen zu Ihren Xing-Kontakten hinzuzufügen, die Sie z. B. auf Messen kennengelernt haben.Vorsicht ist allerdings bei der Angabe „Ich suche“ im Profil geboten: Wer noch bei seinem alten Arbeitgeber angestellt ist, sollte hier keinesfalls „einen neuen Job“ oder „eine neue berufliche Herausforderung“ eintragen und so seine Jobsuche unbedacht öffentlich machen. Verwenden Sie lieber „Codewörter“ oder suchen Sie unverfänglich nach „interessanten Kon-takten“ in Ihrer Branche.

Wenn das Telefon klingelt …Doch wie reagiert man nun, wenn die eigenen Social-Media-Aktivitäten so erfolgreich waren, dass ein Headhun-

ter aufmerksam geworden ist und un-verhofft am Arbeitsplatz anruft? Das erste Telefonat mit einem Headhunter ist jedenfalls eine kleine Auszeich-nung. Doch wenn sich am Telefon unerwartet ein Headhunter meldet, verschlägt es vielen zuerst einmal die Sprache. Hier gilt es, Nerven zu be-wahren und nicht nervös zu werden. Der Anruf ist kein Verhör! Wer von einer Personalberatung direkt ange-sprochen wird, der hat bereits vorab einen guten Eindruck gemacht.Beim Erstkontakt ist grundsätzlich zu klären, ob überhaupt Interesse an einem

Jobwechsel bzw. an der beschriebenen Position besteht. Hören Sie dem/der Berater/in zu, machen Sie sich Notizen und vereinbaren Sie bei vorhandenem Interesse ein zweites Gespräch – außer-halb der Arbeitszeit, im privaten Um-feld. Bereiten Sie eine „Ein-Minuten-Präsentation“ vor, in der Sie kurz Ihre Ausbildung, Ihre Erfahrungen und Ihre Stärken umreißen, und stellen Sie Fragen zu der vakanten Position (Branche, Unternehmensgröße, Region). Nur eine Frage sollten Sie sich auf jeden Fall verkneifen: „Wie sind Sie denn auf mich gekommen?“

Studie „Recruiting Trends 2012 Österreich“, im Auftrag von Monster Worldwide Aus-tria vom „Centre of Human Resources Information Systems“ durchgeführte Studie, Ergebnisse abrufbar unter

http://arbeitgeber.monster.at/hr/personal-tipps/rekrutierung-verguetung/rekrutierung/recruiting-trends-2012.aspx

http://www.wollmilchsau.de/der-social-recruiting-report-2011/#ixzz1SXr5CS9s

Quellen

Richtig bewerben apply.ING. 2012/1324

Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins KröpfchenIhr Bewerbungserfolg entscheidet sich nicht erst bei der Erstellung Ihrer Be-werbungsunterlagen oder im Vorstel-lungsgespräch, sondern schon viel früher: nämlich bei der Suche nach ge-eigneten Stellenausschreibungen. Je gezielter Sie dabei vorgehen und je ge-nauer Sie Ihre ganz persönlichen Anfor-derungen an Ihren „Traumjob“ kennen, umso erfolgreicher werden Sie sein. Bei der Suche nach interessanten und passenden Stellenanzeigen nutzt man am besten mehrere Informationsquellen: Karriereteile in Printmedien, Online-Job-börsen und Social Networks. Überlegen Sie außerdem, welche Unternehmen oder Institutionen für Sie als Arbeitge-ber besonders attraktiv sind. Es lohnt sich nämlich, auch die Websites seiner Wunsch-Arbeitgeber regelmäßig nach offenen Positionen zu durchsuchen.

Um nun bei der Suche und Auswahl von Stellenanzeigen nicht von tausen-den Treffern erschlagen oder von null Treffern desillusioniert zu werden, ist es notwendig, Ihre persönlichen Such-kriterien möglichst exakt und realistisch zu definieren, ohne sich dabei zu sehr einzuschränken. Denn so wie Arbeitge-ber im Stelleninserat Ihre Wunschkandi-dat/inn/en beschreiben, sollten auch Sie ein Anforderungsprofil für Ihren Traumjob definieren. Klären Sie für sich selbst die folgenden Fragen:1) Welche Kriterien müssen die Position

und das Arbeitsumfeld unbedingt erfüllen?

Überlegen Sie sich, welchen Stellen-wert für Sie die folgenden Faktoren haben:

• Merkmale des Unternehmens: z.B. Branche, Produkte, Dienstleistungen, Größe, Internationalität, Struktur/Organisation

• Rahmenbedingungen der Position: z.B. Dienstort, Art der Beschäfti-gung/Anstellung (un-/befristet, Teil-/Vollzeit, feste Anstellung/Werkver-trag/freie Mitarbeit), Arbeitszeit, Reisetätigkeit

2) Welche Berufsfelder und Funktions-bereiche sind für Sie besonders inte-ressant? Für welche sind Sie aufgrund Ihrer Ausbildung und praktischen Er-fahrung gut qualifiziert?

Bei der Definition Ihrer persönlichen Suchkriterien sollten Sie darauf ach-ten, die Filter weder zu breit noch zu

Licht ins Dunkel - Erfolgreich durch das Dickicht der Stellenanzeigen Mag. Daniela Haiden-Schroll & Željana Jurić, BA

Wie gut sind Sie gerüstet für den Kampf durch das Dickicht der Stellenanzeigen in Print- und Onlinemedien? Ergibt Ihre Suche nach passenden Jobangeboten regelmäßig tausende Treffer und werfen Sie nach stunden-langem Entschlüsseln kryptischer Jobtitel entnervt das Handtuch? Oder steht ein ernüchterndes „0 Treffer“ unter Ihren Suchkriterien und Sie machen sich entmutigt auf den Weg zum Arbeitsmarktservice? Bewerben Sie sich einfach auf jede Stelle, deren Jobbezeichnung interessant für Sie klingt, oder warten Sie auf DEN Job, dessen Anforderungskriterien Sie zu 100% erfüllen? Wie so oft im Leben, geht es auch bei der Suche, Auswahl und Analyse von Stellenanzeigen darum, den goldenen Mittelweg zu finden!

eng zu setzen. Wählen Sie jene Merk-male aus, die für Sie besonders wich-tig sind bzw. die eine Position für Sie außerordentlich interessant machen. Wenn das im ersten Schritt zu einer unüberschaubaren Menge an Stellen-anzeigen führt, schränken Sie die Suche Schritt für Schritt ein. Anhand der für Sie wichtigen Merkmale können Sie nun aus der Vielzahl veröf-fentlichter Stellenangebote jene her aus-filtern, die für Sie einerseits interes sant sind, für die Sie aber andererseits auch sehr gut qualifiziert sind. Besonders bequem ist das in Online-Jobbörsen möglich, wo Sie persönliche Suchagen-ten nach ausgewählten Merk malen an le gen und speichern können. Viele Online-Stellenmärkte bieten auch die Möglichkeit, regelmäßig per E-Mail über Stellenanzeigen informiert zu werden, die ausgewählten Kriterien entsprechen.

Codeknacker – Stelleninserate richtig lesenNeben der systematischen Herange-hensweise bei der Suche nach pas-senden Stellenanzeigen ist auch die aufmerksame Durchsicht und Analyse der Inserate ein wichtiger Faktor für den Bewerbungserfolg. Bin ich der/die Richtige? – Diese Frage können Sie sich selbst und in weiterer Folge Ihrem künftigen Arbeitgeber umso besser beantworten, je genauer Sie verste-hen, welche Aufgaben zur Position gehören und welche Anforderungen an Bewerber/innen gestellt werden.

apply.ING. 2012/13 Richtig bewerben 25

Das Stelleninserat selbst unterteilt sich in den meisten Fällen in folgende Ab-schnitte:1. Unternehmensporträt 2. Positionsbeschreibung3. Anforderungen an die Position (fach-

liche und persönliche Qualifikationen)4. Leistungsangebot („Wir bieten“ oder

„Unser Angebot“)5. Hinweis zu Bewerbungsprozedere/

Art der Bewerbung

Im Unternehmensporträt erhalten Sie wichtige Informationen über das Unternehmen, wie z.B. Branche, Ge-schäftsbereiche, Produkte oder Dienst-leistungen. In diesem Abschnitt wird auch der Standort, der zumeist dem Dienstort entspricht, genannt. Wenn Unternehmen Personalberater mit der Auswahl von Bewerber/inne/n für vakante Positionen betrauen, werden üblicherweise verdeckte Inserate ge-schaltet. Solche erkennt man an den Wortlauten „Unser Kunde sucht …“, „Im Auftrag unseres Kunden …“ oder „Unser Kunde zählt zu den …“.

In der Positionsbeschreibung erfährt der/die Bewerber/in, welches Aufga-bengebiet übernommen werden soll. In einigen Sätzen oder Punkten wer-den die wichtigsten Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte der Stelle be-schrieben. Dieser Abschnitt gibt Ihnen die Gelegenheit zu überprüfen, ob Sie für diese Aufgaben qualifiziert sind, Sie in diesen Tätigkeiten schon praktische Erfahrung haben und – nicht zuletzt – ob Ihnen diese Aufgaben auch Spaß machen.

Anforderungsprofile erwecken auf den ersten Blick oft den Eindruck, dass nur die sprichwörtliche „eierlegende Woll-milchsau“ gesucht wird. Wichtig hier-bei ist es, auf den genauen Wortlaut zu achten. Dadurch erkennen Sie, ob es sich bei den beschriebenen Anfor-derungen um Muss- oder Soll-/Kann-Kriterien handelt.

• Muss-Kriterien sind unabdingbare Voraussetzungen für die Position und

in jedem Fall zu erfüllen. Man kann sie durch folgende Formulierungen erkennen: verfügt über, wir setzen voraus, unabdingbar sind, …

• Soll-/Kann-Kriterien bringen Plus-punkte bei der Bewerbung, sind aber nicht zwingend zu erfüllen. Fol-gende Ausdrücke sind dafür typisch: wünschenswert sind, nach Möglich-keit, und/oder, idealerweise, von Vorteil, …

Unternehmen beschreiben gerne ein optimales Anforderungsprofil, das kaum ein/e Bewerber/in zu 100 % erfüllen kann. Wenn Sie insgesamt rund 60-70 % der Anforderungen erfüllen, lohnt sich eine Bewerbung auf jeden Fall. Wenig sinnvoll ist es, sich auf Positionen zu bewerben, die nicht den eigenen Qualifikationen entsprechen. Denn bei klarer Über- oder Unterqua-lifizierung macht eine Bewerbung in den meisten Fällen keinen Sinn.

Unter dem Punkt Leistungsangebot finden Sie als Bewerber/in jene Punkte, die das Unternehmen Ihnen als poten-tieller Arbeitgeber anbieten würde. Auch lassen sich seit Neuestem Ge-haltsangaben in Stellenausschreibun-gen häufig unter diesem Punkt finden. Seit 1. März 2011 sind Arbeitgeber und Arbeitsvermittler gesetzlich dazu verpflichtet, bei Stellenausschreibun-gen anzugeben, wie hoch das kollek-tivvertragliche Mindestentgelt ist, und gegebenenfalls auf die Möglichkeit

der Überzahlung hinzuweisen. Für Sie soll dies als Orientierungshilfe dienen, wobei hier in den meisten Fällen auf eine mögliche Überzahlung je nach Qualifikation und Erfahrung hinge-wiesen wird.

Die angegebene Art der Bewerbung sollte unbedingt eingehalten werden. Wenn Kurzbewerbungen gefordert sind, reichen ein Anschreiben und ein tabellarischer Lebenslauf aus. Bei aus-sagekräftigen Bewerbungsunterlagen sind zusätzlich noch Qualifikationen mit Zeugnissen oder Zertifikaten zu belegen. Achten Sie auch auf den Hinweis zum Bewerbungsablauf, ob die Unterlagen per E-Mail oder posta-lisch gesendet werden sollen, oder ob eine Online-Bewerbung möglich bzw. erforderlich ist.

Wenn Sie ein Stelleninserat richtig ver-standen haben, steht einem perfekten Anschreiben nichts mehr im Wege. Beschreiben Sie Ihre Qualifikationen und Stärken für die Position, belegen Sie diese mit Beispielen oder nähe-ren Ausführungen. Geben Sie darin auch Antwort auf Fragen wie „Warum bewerbe ich mich für diese Stelle?“ oder „Warum gerade dieses Unter-nehmen?“. Wenn im Stelleninserat Angaben über Gehaltsvorstellungen oder den möglichen Arbeitsbeginn gefordert werden, haben Sie im An-schreiben die Möglichkeit darauf ein-zugehen.

Welche Informationen über das Unternehmen sind verfügbar? Wie gut erfülle ich die fachlichen und persönlichen Qualifikationen? Bin ich

über- oder unterqualifiziert? Welche Muss- und Soll-Kriterien sind angeführt? Ist eine Kurzbewerbung oder sind aussagekräftige Bewerbungsunterlagen ge-

fordert? Sollen die Bewerbungsunterlagen per Post oder E-Mail gesendet werden oder

gibt es die Möglichkeit einer Online-Bewerbung? Habe ich alle Hinweise beachtet?

FactBox Checkliste für Stelleninserate

Richtig bewerben apply.ING. 2012/1326

Unser Auftraggeber ist Österreichs führender Industrieversicherungsmakler und betreut mit 200 Mitarbeiter/inne/n re-nommierte Top-Unternehmen in Versicherungsangelegenheiten und Risk Management. Für den Standort Wien suchen wir eine engagierte, kommunikative Persönlichkeit als

Junior Risk Engineer (m/w)

Ihr Aufgabengebiet:• Betreuung der Industriekunden vor Ort (auch international)

in Form von technischen Risikoanalysen• Erstellung von technischen Risikoanalysen von Betriebsstätten und –prozessen im Hinblick auf versicherbare Risiken• Erarbeitung von effizienten Schadenverhütungskonzepten

Ihr Profil:• Abgeschlossenes technisches Studium (TU oder FH), idealerweise Spezialisierung in Bau- oder

Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau oder verwandten Disziplinen• Erste Berufserfahrung in der Industrie, optimalerweise 2-3 Jahre Praxiserfahrung • Ausgezeichnete Kenntnisse und Praxis in AUTOCAD und MS Office setzen wir voraus• Gepflegtes und sicheres Auftreten• Ausgezeichnete Englischkenntnisse• Hohe Reisebereitschaft

Nach einer intensiven Einschulung bietet unser Auftraggeber Ihnen in dieser Position ein vielfältiges Aufgabengebiet in einem professionellen und wertschätzenden Umfeld mit den ausgezeichneten Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten eines weltweit agierenden Konzerns. Der Gehaltsrahmen für diese Funktion liegt in Abhängigkeit von relevanter Qualifikation und Umfang der einschlägigen Berufserfahrung zwischen EUR 3.000,00 und EUR 3.500,00 Bruttomonatsgehalt.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung für diese abwechslungsreiche und herausfordernde Schnittstellenfunktion! Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail an [email protected]

Technikerin AG Mag. Aline Musterfrau Technikergasse 5/4 1234 Technikerstadt t: 01/ 123456-78

Es handelt sich um ein verdecktes Stelleninserat, der genaue Firmenwortlaut wird nicht genannt. Das Unternehmen sucht über einen Personalberater.

Überlegen Sie sich Folgendes: Wie stark ist mein Interesse am Aufgabengebiet? Machen mir diese Tätigkeiten Spaß? Habe ich praktische Erfahrungen und die nötigen Qualifikationen in diesem Bereich?

Alle angeführten Studien-/Fachrichtungen, aber auch ähnliche Disziplinen kommen gleichwertig in Frage. Ein Studienabschluss an einer Technischen Universität oder FH ist unbedingt erforderlich. Alle angeführten Fachrichtungen, aber auch ähnliche Disziplinen kommen gleichwertig in Frage. Ein Studienabschluss an einer TU oder FH ist unbedingt erforderlich.

Muss-Kriterien („setzen wir voraus“): AutoCAD und MS Of-fice, Erste Berufserfahrung in der IndustrieSoll-/Kann-Kriterien („von Vorteil“): 2-3 Jahre Praxiserfahrung

Achten Sie darauf, welche Bewerbungsunterlagen gefordert werden und ob diese per E-Mail, Post oder über ein On-lineportal geschickt werden sollen. Werden aussagekräftige Bewerbungsunterlagen gefordert, so meint man damit die Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf sowie relevanten Abschluss- und Dienstzeugnissen bzw. Referenzen.

Ansprechpartner/in im Unternehmen oder zuständige/r Personalberater/in. Wenn auch die Telefonnummer angegeben ist, besteht die Möglichkeit eines Telefonkontaktes zur Klärung offener Fragen.

Notwendige Berufserfahrung ist an folgenden For-mulierungen erkennbar: mehrjährige Erfahrung, einige Jahre Praxis, x Jahre BerufserfahrungBerufseinstieg ist an folgenden Formulierungen er-kennbar: Sie wollen Erfahrungen sammeln, nach einer intensiven Einschulung, Formulierung als Kann-Kriterium

Die Angabe von Gehaltsinformationen zur ausgeschriebenen Po-sition ist in Österreich in Stelleninseraten verpflichtend. Es muss zumindest das Mindestgehalt laut gültigem Kollektivvertrag ange-geben werden. Häufig findet man in Ausschreibungen auch den tatsächlich vorgesehenen Gehaltsrahmen für die Stelle. Wenn eine Überzahlung in Abhängigkeit von Qualifikation und Erfah-rung möglich ist, wird darauf ebenfalls hingewiesen. In diesem Fall besteht für die Position ein höherer Verhandlungsspielraum.

Musterstelleninserat

Richtig bewerben apply.ING. 2012/1328

Um die Bewerbungsunterlagen optimal zu gestalten, gibt es einige Richtlinien die Sie beherzigen sollten. Bedenken Sie, Ihre Unterlagen sind das erste, das Ihr künftiger Arbeitgeber von Ihnen sehen wird. Der erste Eindruck ent-steht also aufgrund dieser Dokumente. Achten Sie daher nicht nur auf eine gute inhaltliche Darstellung Ihrer Daten, sondern widmen Sie auch der optischen Darstellung Ihres Lebens ausreichend Aufmerksamkeit. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – dieser Spruch gilt ganz besonders für Ihren Lebenslauf. Und damit ist nicht nur Ihr tolles Be-werbungsfoto gemeint sondern auch das gesamte Layout Ihrer Unterlagen. Das „Gesamtbild“ soll beeindrucken. Achten Sie auf die Gliederung, Schrift-

form und Schriftgröße ebenso wie den Einsatz von Farben.Doch noch bevor Sie sich über die Ge-staltung Ihrer Unterlagen Gedanken machen, sollten Sie sich überlegen, aus welchem Grund Sie sich denn über-haupt bei genau diesem Unterneh-men bewerben möchten. Stellen Sie sich Fragen wie: Warum will ich mich bewerben? Was bringe ich für den Job mit? Was hat das Unternehmen davon mich aufzunehmen? Je klarer Sie sich darüber sind und je besser Sie Ihre eigenen Rahmenbedingungen und Werte kennen, desto pointierter kön-nen Sie Ihre Unterlagen gestalten und sich später im Bewerbungsgespräch präsentieren.Ihre Unterlagen sollen nicht nur optisch

Professionelle Bewerbungsunterlagen – Leicht gemacht! Sabine Pavelka, MSc

ansprechend gestaltet sein, sie müs-sen auch inhaltlich klar strukturiert und selbsterklärend sein. Personalist/inn/en wissen nur das von Ihnen, was Sie in Ihren Unterlagen klar und deutlich dar-stellen. Bedenken Sie, für den ersten „Scan“ Ihrer Unterlagen wird man sich nur wenige Sekunden Zeit nehmen. Stechen die wichtigen, relevanten In-formationen da nicht optimal heraus, landet Ihr Lebenslauf gleich auf dem Stoß der Bewerbungen, die vielleicht nochmals durchgesehen werden, oder gleich auf dem Stoß der uninteres-santen Bewerbungen.

Der LebenslaufDer Lebenslauf ist das wichtigste Do-kument Ihrer Bewerbungsunterlagen.

Bewerbungsunterlagen können Sie für sich aber auch gegen sich einsetzen. Mit einem gekonnt gestalteten Lebenslauf können Sie innerhalb weniger Sekunden einen positiven ersten Eindruck erwecken. Sie können diesen ersten Eindruck aber genauso schnell „in den Sand setzen“.

apply.ING. 2012/13 Richtig bewerben 29

Jede Person, die mit Ihrer Bewerbung zu tun hat, wird dieses Dokument früher oder später in Händen halten. Diesem Schriftstück sollten Sie daher ganz be-sondere Aufmerksamkeit widmen. Ein professionelles Foto ist ein wich-tiger Bestandteil Ihres Lebenslaufs. Dieses Bild ist in der Regel das erste, das Ihr künftiger Arbeitgeber von Ihnen sieht. Hier entsteht ein allererster Eindruck, noch bevor man Ihre Daten überhaupt gelesen hat. Achten Sie auf einen offenen und freundlichen Blick, ein nettes Lächeln, eine ordentliche Frisur und professionelle Kleidung.Sammeln Sie für Ihren CV alle rele-vanten Informationen zusammen. Ihr Leben muss vollständig und gut nach-vollziehbar dargestellt sein. Gestalten Sie das Dokument in tabellarischer Form und in chronologischer Reihen-folge. Stellen Sie sich immer wieder die Frage: Welche Informationen sind für die Personalabteilung wichtig? Und achten Sie darauf Ihre Angaben an die

teressantesten Punkte im Lebenslauf. Hier ist wichtig, dass Sie keine Informa-tionen vorenthalten. Haben Sie z.B. Ihre Ausbildung mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen, dann muss das unbedingt erwähnt werden. Die Darstellung der Berufserfahrung muss an die ausgeschriebene Stelle angepasst sein. Vergessen Sie auf kei-nen Fall relevante Informationen an-zuführen. Führen Sie wann, wie lange

ausgeschriebene Position anzupassen. Manche Studienrichtungen sind bei Personalist/inn/en nicht so bekannt. Z. B. haben Physiker/innen immer wie-der das Problem, dass Personalabtei-lungen Sie nicht richtig einordnen kön-nen. Bedenken Sie, Personalist/inn/en sind in der Regel keine Techniker/in-nen und kennen Ihren Studienplan nicht. In so einem Fall ist es beson-ders wichtig den Punkt Ausbildung genauer zu darzustellen. Beschreiben Sie in diesem Fall Studieninhalte oder Schwerpunkte. Wichtig ist, dass Sie ein Darstellungs-format finden und diesem „treu blei-ben“. Ein Wechsel der Darstellung wirkt schlampig. Folgende Form bietet sich an: 06/2001 bis 08/2004, also Monat und Jahr. Dieses Format passt für die Darstellung der Ausbildung genauso gut wie für die Darstellung der Berufs-erfahrung.Die Berufserfahrung und die Ausbil-dung sind bei Absolvent/inn/en die in-

Richtig bewerben apply.ING. 2012/1330

Sie wo tätig waren, und beschreiben Sie vor allem die Tätigkeiten, die Sie ausgeübt haben. An der Stelle bietet sich auch an, Verantwortungsbereiche oder den Einsatz von speziellen Tools unterzubringen. Der Arbeitgeber möchte hier gerne lesen, worin Sie bereits Erfahrung gesammelt haben.Sie können Ihre Erfahrungen auch in Berufserfahrung und Praktika auftei-len. Oder studienrelevante Erfahrung und weitere Berufserfahrung. Überle-gen Sie genau, welche Infos für die Personalabteilung wichtig sind, um sich ein gutes Bild über Ihre Person und Ihren Werdegang zu verschaffen.Vergessen Sie nicht Sprachkennnis-sen, EDV-Kennnisse und ev. auch Wei-terbildungen genügend Raum zu ge-ben. Außeruniversitäres Engagement wird von vielen Unternehmen gerne gesehen, denken Sie daran es zu er-wähnen. Ihr Lebenslauf muss aussagekräftig sein. In der Regel reicht dafür eine

Sie dafür mitbringen. Wichtig ist dabei nicht nur Ihre Fähigkeiten und Kennt-nisse heraus zu streichen, sondern diese auch in Verbindung zur Positi-on zu setzen. Erzählen Sie von Erfah-rungen und Erfolgen, die Sie bereits zu verzeichnen haben. Das Anschreiben ist nicht dazu ge-dacht den Lebenslauf noch einmal in Textform niederzuschreiben, vielmehr sollte das Anschreiben auf das genaue Lesen Ihres CV´s neugierig machen.Bedenken Sie, dass Ihr Anschreiben möglicherweise nicht von jeder Per-son gelesen wird, die sich mit Ihrer Bewerbung auseinandersetzt, Ihren CV jedoch schon. Daher sollte Ihr An-schreiben keine Infos enthalten, die im Lebenslauf nicht auch zu finden sind.

Achten Sie darauf den Konjunktiv nicht zu verwenden, und verwenden Sie das kleine Wort „ich“ sparsam. Natürlich geht es bei Ihrer Bewerbung um Sie – also um das „Ich“. Allerdings sollten Sie versuchen die Verbindung zwischen dem Unternehmen bzw. der Position und Ihnen – also das „Wir“ –herauszustreichen.

OnlinebewerbungenBewerbungen werden fast ausschließ-lich über E-Mail oder Onlineportale abgewickelt. Diese Medien verleiten leicht zu mangelnder Sorgfalt. Achten Sie stets auf die richtige Anrede und lassen Sie sich nicht dazu verleiten Texte nur in Stichworten zu verfassen.Für die Bewerbung per Mail gilt: Ver-fassen Sie einen kurzen Mailtext, der darauf hinweist, dass Ihre Bewer-bungsunterlagen im Anhang zu finden sind. Gerne können Sie an dieser Stelle auch auf Ihre Erreichbarkeit hinweisen und Ihre Telefonnummer nochmals anführen.

Ihre Bewerbungsunterlagen versenden Sie idealerweise als PDF-File. Achten Sie darauf, dass dieses nicht größer als maximal 2 MB ist und verzichten Sie auch darauf Formate bzw. Files zu verwenden, die zwar cool aber nicht branchenüblich sind.

Seite nicht aus. Ihr CV darf daher ruhig zwei oder auch drei Seiten haben. Eine klare Darstellung ist wichtiger, als alles auf wenig Platz unterzubringen.

Einen Lebenslauf zu erstellen ist rich-tige Arbeit. Wenn Sie sich nicht sicher sind und Fragen haben, wenden Sie sich an das Career Center. Besser ein-mal zu viel fragen, als einmal zu wenig und einen unnötigen Patzer machen. Dieser könnte Ihnen Ihren Traumjob kosten.

Das AnschreibenDas Anschreiben wird oft auch als Motivationsschreiben oder Bewer-bungsschreiben bezeichnet. Dieses Schreiben sollte die Form eines Ge-schäftsbriefes haben und 1-seitig sein.Der Text soll auf die Person, die da-hinter steht, neugierig machen. Stel-len Sie daher in einigen Sätzen dar, warum Sie sich für das Unternehmen bzw. die Position bewerben und was

Bewerbungsunterlagen apply.ING. 2012/1332

Technik AGDr. Sabine TechnikumTurbinenstraße 156789 Tudorf Wien, 18. August 2012

Einstieg als „Junior Consultant” (Referenz-Nr. 123456)

Sehr geehrte Frau Dr. Technikum,

Ihr Stellenangebot auf www.tucareer.com für den Berufseinstieg als „Junior Consultant“ hat sofort meine Begeisterung geweckt. Bei der Jobmesse TUday12 konnte ich bereits erste sehr positive Eindrücke über Ihr Un-ternehmen gewinnen. Ihr Kollege Hr. James gab mir gute Einblicke in die offene und partnerschaftlich geprägte Unternehmenskultur.

Für die ausgeschriebene Stelle bringe ich umfassende IT-Kenntnisse mit, die ich sowohl in meinem Studium als auch während meiner Tätigkeit als IT-Consultant erworben habe. Meine sehr guten analytischen und konzepti-onellen Fähigkeiten, die sich u.a. im ausgezeichneten Abschluss meines Studiums widerspiegeln, werde ich als Consultant in Ihrem Unternehmen sicherlich sehr gut einsetzen können.

Meine Projektmanagementkenntnisse konnte ich bereits erfolgreich im XY-Projekt unter Beweis stellen. Bei die-sem Projekt … konnte ich meine Kenntnisse in … vertiefen. Ich verfüge über jahrelange praktische Erfahrung mit …, die für Ihr Team in der Anwendung von… sicher von Nutzen ist.

Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Mathilda MusterfrauMathilda Musterfrau

Anlage:Curriculum VitaeKopie des Arbeitszeugnisses

Musteranschreiben

Wofür bewerben Sie sich? Machen Sie in der Betreffzeile möglichst konkrete Angaben zu Positionsbezeichnung/Job-titel und führen Sie, wenn vorhanden, die Referenz- oder Jobnummer an.

Untermauern Sie die Angaben zu Ihren Qualifikationen mit Fakten, nachweisbaren Erfolgen und konkreten Argumenten.

Die Aufzählung der Stärken und Qualifikationen soll unbedingt in Zusammenhang mit dem Anforderungskatalog der konkreten Position stehen und möglichst an-schaulich sein (konkrete Beispiele, Situationen).

Konjunktive (würde freuen) vermeiden, wenn gefordert mög-lichen Eintrittstermin und Gehaltsvorstellung angeben.

Unterlagen, die der Bewerbung beigelegt werden: Zeugnisse, Nachweise, Zertifikate.

Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

apply.ING. 2012/13 Bewerbungsunterlagen 33

Bewerbungsmappe als Junior Consultant (Ref. Nr. 123456)

Musterdeckblatt

Verwenden Sie ein professio-nelles Foto. Wichtig dabei sind: seriöse Kleidung, freundlicher offener Blick, gute Auflösung, passende Frisur.

Mathilda Musterfrau, MSc. Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

Finden Sie ein Layout, das zu Ihnen passt, und verwenden Sie dieses Layout einheitlich für Ihre gesamten Bewerbungsunterlagen.

Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 Wien

Telefon: 0664/245 67 89Mail: [email protected]

Die Angabe akademischer Titel ist in Österreich üblich, inter-national allerdings oft nicht. Informieren Sie sich vorab über länderspezifische Standards.

Bewerbungsunterlagen apply.ING. 2012/1334

Persönliche Daten

Geburtsdatum: 25. Jänner 1986Geburtsort: WienStaatsangehörigkeit: ÖsterreichFamilienstand: Lebensgemeinschaft

Ausbildung

10/2009 – 05/ 2012 TU Wien, 1040 Wien Masterstudium Wirtschaftsinformatik • Schwerpunkte: IT Security und Qualitätsmanagement • Masterthesis zum Thema: „Titel der Masterarbeit“ in Kooperation mit der

Modern Technologies AG

10/2010 – 01/2011 KTH Royal Institute of Technology, Stockholm, Schweden • Auslandssemester

10/2006 – 06/2009 TU Wien, 1040 Wien Bachelorstudium Medizinische Informatik • Bachelorarbeit zum Thema: „Titel der Bachelorarbeit“

06/2005 HTL, 1220 Wien Matura mit Auszeichnung Fachrichtung Technische Informatik

Berufserfahrung

03/2011 - laufend UAB Technology, Wien12/2008 – 09/2010 IT-Consultant Teilzeit, 20 h/Woche • Kundensupport und Troubleshooting • Programmierung und Erweiterung einer webbasierten Java-Applikation • Pflichtenheft, Dokumentation und Reporting • Technische Beratung und Betreuung von Bestandskunden

06/2008 – 09/2008 Rotes Kreuz, Wien • EDV-Support

Musterlebenslauf

Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

Ihren zukünftigen Arbeitgeber interessiert nicht nur der Name bzw. Titel Ihrer Ausbildung, sondern vor allem auch, welche Inhalte, Spe-zialisierungen und Schwerpunkte Sie gewählt haben.

Nennen Sie Ihren Arbeitgeber und Ihre Funk-tion und beschreiben Sie Ihre Aufgabenge-biete anschaulich, sodass Ihr künftiger Arbeit-geber eine Vorstellung bekommt, welche Tätigkeiten Sie bereits ausgeübt haben.

Angaben zum Familienstand in den Bewer-bungsunterlagen sind optional und immer seltener zu finden.

apply.ING. 2012/13 Bewerbungsunterlagen 35

07/2005 – 08/2006 IT Pro, München, DeutschlandPraktikantin

• Datenintegration in ein Datawarehouse • DB-Reporting

07/2003 – 08/2003 Stadtgemeinde WienPraktikantin, EDV-Abteilung

• Datenbankbereinigung und -reporting

Ehrenamtliches Engagement

seit 2006 ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Roten Kreuz: Urlaubsvertretungen im Bereich Krankentransporte, Rettungs- und Notfallsanitäterin mit regelmäßigen Einsatzfahrten

Sprachkenntnisse

Deutsch: MutterspracheEnglisch: fließend in Wort und Schrift (Abschlussarbeit in englischer Sprache)Schwedisch: Grundkenntnisse

EDV Kenntnisse

Programmierung: C/C++, VB, Java, Perl, VBAInternet Security: Spezialisierung im MasterstudiumNetzwerk- u. Datenbankadministration: Oracle, MS SQL Server, MySQL

Interessen & Hobbies

Singen – lange Zeit im Verein Volleyball – zurzeit in einer HobbymannschaftSchifahren – SchilehrerInnenausbildungInteresse an Medizin und „Erste Hilfe“

Diese Angabe ist nicht verpflichtend, sondern optional. Sie bietet Ihnen aber eine gute Gelegenheit, das Bild Ihrer Persön-lichkeit abzurunden.

Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

Geben Sie unbedingt die Qualität Ihrer Sprachkenntnisse an: Grundkenntnisse, gute/sehr gute Kenntnisse, fließend, verhand-lungssicher. Auslandsaufenthalte und abge-legte Prüfungen untermauern diese Angaben.

Bewerbungsunterlagen apply.ING. 2012/1336

Bewerbungsmappe als Junior Consultant (Ref. Nr. 123456)

Wissenschaftliches Musterdeckblatt

Dr. Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

Dr. Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 Wien

Telefon: 0664/245 67 89Mail: [email protected]

Achtung: Für internationale Bewer-bungen gelten die Richtlinien des jeweiligen Landes; z. B. wird im englischsprachigen Raum kein Foto angefügt. Informieren Sie sich genau, nach welchen Kriterien Ihr Lebenslauf gestaltet sein sollte. Die Angabe des akademischen Titels ist in Österreich üblich, internatio-nal können die Standards anders sein. Auch mit den persönlichen Daten wird international sparsamer umgegangen. Erkundigen Sie sich auch hier nach den länderspezi-fischen Standards.

Finden Sie ein Layout, das zu Ihnen passt und verwenden Sie dieses Layout einheitlich für Ihre gesamten Bewerbungsunterlagen.

Verwenden Sie ein profes sio-nelles Foto. Wichtig dabei sind: seriöse Kleidung, freundlicher offener Blick, gute Auf lösung, passende Frisur.

apply.ING. 2012/13 Bewerbungsunterlagen 37

Persönliche DatenGeburtsdatum: 23. Juni 1983Geburtsort: WienStaatsangehörigkeit: ÖsterreichFamilienstand: Lebensgemeinschaft

Ausbildung 10/2008 – 02/2012 Doktoratsstudium Mikroelektronik an der TU Wien/Österreich und Michigan State University/USA • Dissertation über „Photonische und elektromagnetische …in …“ betreut von Prof. DDr. Einstein • Abschluss mit ausgezeichnetem Erfolg • 2 Semester an der Michigan State University, Forschungsgruppe von Prof. Dr. Clever,

Projekt in direkter Zusammenarbeit mit der NASA.

10/2005 – 06/ 2008 Masterstudium Mikroelektronik an der TU Wien • Masterthesis: „Anonymity, integrity and …“ unter der Leitung von Prof. Dr. Wiener in

Zusammenarbeit mit der Modern Technolgies AG • Auslandssemester, Herbst 2007: Universidad Politècnica de València/Spanien • Auslandssementer, Frühjahr 2006: Georgia Institute of Technology/USA

10/2002 – 06/2005 Bachelorstudium Elektrotechnik an der TU Wien • Abschlussarbeit zum Thema: „Titel der Bachelorarbeit“ • Abschluss mit Auszeichnung

05/2002 Neusprachliches Gymnasium, Lilienfeld, NÖ Matura mit Auszeichnung

Berufserfahrung – Forschung10/2008 - laufend TU Wien/Österreich Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dissertantin • Mitarbeit in der Forschungsgruppe von Prof. DDr. Einstein, experimentelle … von … in

Zusammenarbeit der Forschungseinrichtung ABB und dem Institute of Technology in Georgia

09/2009 – 06/2010 Michigan State University/USA Wissenschaftliche Mitarbeiterin • Forschungsgruppe von Prof. Dr. Clever in Zusammenarbeit mit der NASA

02/2007 – 09/2008 TU Wien/Österreich Forschungsassistentin • 2007 Projekt „Technical Future“ unter der Leitung von Prof. Dr. Heidi und Prof. Dr. Peter, Industriekooperation mit den Firmen Mastertec und Mastermind (Patentanmeldung 08/2008) • 2008 Projekt „EDIPX“ finanziert durch die Europäische Union, unter der Leitung von Prof.

DDr. Sunshine

06/2006 – 09/2006 Georgia Institute of Technology/USA Forschungsaufenthalt; School of Phoenix Engineering

Wissenschaftlicher Musterlebenslauf

Dr. Mathilda Musterfrau, MSc.Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

Beschreiben Sie Ihre Tätigkeit, das Projekt und ev. auch, von wem das Projekt betreut wurde. Führen Sie an, ob es sich um eine Kooperation mit einem anderen Institut oder einem Unternehmen handelt.

Bewerbungsunterlagen apply.ING. 2012/1338

Berufserfahrung – Lehre08/2010 Institute of Technology/USA Summer School of Electrical Engineering

02/2008 – 06/2008 TU Wien/Österreich Studienassistentin am Institut für Elektrotechnik

10/2006 – 12/2006 Universität Wien/Österreich Tutorin

Stipendien und Preise2011 Leistungsstipendium der TU Wien, Fakultät für Elektrotechnik2008 Auszeichnung für innovatives wissenschaftliches Arbeiten mit

dem „Innovation Award 2008“2005 Leistungsstipendium der TU Wien, Fakultät für Elektrotechnik

PublikationenJournalpublikationen (peer-reviewed)2010 M. Musterfrau, S. Semann, B. Bemann, „Titel des Beitrags“, „Journal“, Seite2009 A. Amann, M. Musterfrau, „Titel des Beitrags“, „Journal“, Seite B. Bemann, M. Musterfrau, „ „Titel des Beitrags“, „Journal“, Seite 2008 M. Musterfrau, O. Ostermann, „Titel des Beitrags“, „Journal“, Seite

Konferenzbeiträge2011 Wien/Österreich: Name der Tagung und Beitrag2010 La Palma/Spanien: Name der Tagung und Beitrag2009 New York/USA: Name der Tagung und Beitrag

Ehrenamtliches Engagementseit 2002 Ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Roten Kreuz: Urlaubsvertretungen im Bereich

Krankentransporte, Rettungs- und Notfallsanitäterin mit regelmäßigen Einsatzfahrten

SprachkenntnisseDeutsch: MutterspracheEnglisch: verhandlungssicher

(Studien- und Forschungsaufenthalte im Ausland)Spanisch: sehr gute Kenntnisse

Interessen & HobbiesSingen – lange Zeit im Verein Volleyball – zurzeit in einer HobbymannschaftSchifahren – SchilehrerinnenausbildungInteresse an Medizin und „Erste Hilfe“

ReferenzenProf. DDr. Einstein: Universität, Fakultät/Institut, Zuständigkeitsbereich, KontaktdatenProf. Dr. Clever: Universität, Fakultät/Institut, Zuständigkeitsbereich, KontaktdatenDr.Spaceshuttle: NASA/USA, Zuständigkeitsbereich, Dissertationsbetreuer, Kontaktdaten

Im wissenschaftlichen Bereich ist es üblich Referenzen an-zuführen. Wichtig ist, dass die Personen, die Sie anführen, Ihnen ihr Einverständnis dafür gegeben haben.

Dr. Mathilda Musterfrau, MSc. Technikerstraße 52, 1234 [email protected]/245 67 89

Führen Sie sämtliche Publi-ka tionen an. Wenn Ihre Pu-blikationsliste sehr lange ist, können Sie diese auch ans Ende Ihres Lebenslaufs stel-len oder als separate Datei versenden.

Diese Angabe ist kein „Muss“, sondern optional. Sie bietet Ihnen aber eine gute Gelegenheit, das Bild Ihrer Persönlichkeit abzurunden.

Geben Sie unbedingt die Qualität Ihrer Sprachkenntnisse an: Grundkennt-nisse, gute/sehr gute Kenntnisse, fließend, verhandlungssicher. Ausland-saufenthalte und abgelegte Prüfungen untermauern diese Angaben.

apply.ING. 2012/13 Bewerbungsunterlagen 39

Englische Bewerbungsunterlagen beste-hen aus zwei Teilen: dem Anschreiben bzw. Motivationsschreiben (Europa: Covering Letter, restlicher englisch-sprachiger Raum: Cover Letter) und dem Lebenslauf (England, Irland, Schottland: Curriculum Vitae, restlicher englisch-sprachiger Raum: Resume). Vollständige Bewerbungsmappen oder weitere Un-terlagen werden nicht verschickt, außer es wird ausdrücklich gefordert. Zeug-nisse (References) und Referenzen (Recommendations) reicht man erst auf Anfrage nach (References on request). Beim Vorstellungsgespräch sind Refe-ren zen oder auch „letters of recom-mendation“ gerne gesehen. Typisch für den englischsprachigen Raum ist, dass die Bewerbungsunterlagen kein Foto enthalten. Die persönlichen An ga-ben beschränken sich auf Name, Adres-se, Telefonnummer und Emailadresse.

In den USA wird auch das Geburts-datum nicht angegeben.

Telefonische KontaktaufnahmeDer auffälligste Unterschied zwischen dem angloamerikanischen und dem deutschsprachigen Raum ist das höfliche Nachtelefonieren. Ein absolutes „Must“ ist die telefonische Kontaktaufnahme, bevor man die Bewerbung versendet.Im angloamerikanischen Raum muss man nach dem Verschicken der Unterlagen unbedingt präsent bleiben. Wenn die Bewerbung abgeschickt wurde, sollte man sich nicht länger als drei bis vier Tage Zeit lassen um nachzufragen, ob die Unterlagen angekommen sind, ob es noch Unklarheiten in Bezug auf die Be-werbung gibt oder ob noch weitere Unter-lagen erwünscht sind. Eine Einladung abwarten und nichts von sich hören zu lassen, wird als Desinteresse gewertet.

Englische Bewerbungsunterlagen Auch nach dem Vorstellungsgespräch bleibt die/der Bewerber/in aktiv und schickt einen „Thank you letter“, in dem man sich für das Gespräch und die wei-teren Informationen bedankt. Bekommt man eine Zusage, so formuliert man ein Annahmeschreiben und verleiht seiner Freude Ausdruck. Wenn das Interesse an der Position nicht mehr besteht, schickt man ein höfliches Absageschreiben.

Gerne unterstützen Sie unsere Bera-ter/innen bei der Erstellung und Optimierung Ihrer englischen Bewer-bungsunterlagen. Für nähere Informa-tionen wenden Sie sich per E-Mail an [email protected].

Tipp Angebot des TU Career Centers:

Bewerbungsunterlagen apply.ING. 2012/1340

Resume / Curriculum Vitae

Max MUSTERMANNTechnikergasse 1A-1234 Technikerstadt, Austriam: +43 676 [email protected]

CAREER OBJECTIVEAn IT Position in software design, development and testing that will use my experience promoting software products.

EDUCATION Master of Software Engineering & Internet, Degree expected June 2012Bachelor of Software & Information Engineering, September 2010Technical University of Vienna, Austria

RELATED COURSE WORKSoftware Engineering and Project ManagementAdvanced Software EngineeringInternet ComputingSoftware Quality EngineeringSemi-Automatic Information and Knowledge Systems

PROFESSIONAL EXPERIENCEDatawarehousing/Software Engineering August 2008 to April 2011Techniker AG, Vienna, Austria• Developing Applications using .NET technologies• Software Development: Requirements Analysis, Software

Design & Coding, Software Testing and Software Maintenance

LANGUAGE SKILLSGerman: mother tongueEnglish: fluent (spoken and written)

COMPUTER KNOWLEDGEMS SQL Server 7-2008, Oracle 8iMicrosoft .NET (C#, ASP.NET, ADO.NET)Visual C++ (MFC/ATL)Visual Basic 6.0, VBA 6.0, VBSHTML, Macromedia Dreamweaver Active Server Pages (ASP), PHP, Java ScriptMS Office, PowerPoint, Visio

ACTIVITIES AND INTERESTSWebdesign, cycling and reading.

REFERENCESReferences provided on request.

Als Absolvent/in 1seitig, bei mehr-jähriger Berufserfahrung 2seitig. Umgekehrt chronologisch: Aktuelles zuerst, dann das weiter Zurücklie-gende („last job first“). Maßgeschneidert und selektiv in Bezug auf die Position. Keine vollständigen Sätze nur Stich-worte. Keine Unterschrift. Bewerbungsunterlagen: Keine Bewer-bungsmappe, nur Anschreiben und CV. Unbedingt persönlich Kontakt auf-nehmen.

Im amerikanischen Raum CV nur für Bewerbungen im wissenschaftlichen Bereich, ansonsten Resume.

Kontaktinformation im internationalen Format, keine Angaben über Familienstand, Geburtsort, kein Foto. Im amerikanischen Raum auch kein Geburtsdatum.

Priorität entsprechend der ausgeschriebenen Stelle. D.h. die beruf-lichen Erfahrungen, die für die Stelle relevant sind zuerst erwähnen. Kann auch RELEVANT EXPERIENCE, RELEVANT EMPLOYMENT, EM-PLOYMENT HISTORY genannt werden. Keine falsche Bescheidenheit, rücken Sie sich ins beste Licht, besonders im amerikanischen Raum. Achten Sie auf aussagekräftige Positionsbezeichnungen.

SKILLS/ABILITIES: Was können Sie dem Arbeitgeber bieten. Spezialisierte oder all-gemeine Fähigkeiten, die für die Position nützlich sind. Z. B. auch BUSINESS SKILLS, COMMUNICATION SKILLS etc.Sprachniveau: excellent, fluent, good kow-legde, intermediate, basic knowledge.

Oder CAREER TARGET: die angestrebte Position kurz dar-gestellt. Gibt dem Resume einen Fokus (nicht notwendig bei Bewerbungen im wissenschaftlichen Bereich).

Sie können unter diesem Punkt Studienschwerpunkte und relevante Spe-zialisierungen anführen, v. a. wenn Sie wenig Berufserfahrung haben. Ansonsten wird dieser Punkt mit QUALIFICATION SUMMARY, QUALIFICA-TION PROFILE benannt und die Highlights für die Position sind enthalten.

Oder EXTRACURRICULAR ACTIVITIES, um seine Interessen und sozialen Kompetenzen zu betonen. Keine Aktivitäten anführen, die mit der Position, Firmenphilosophie nicht vereinbar sind.

Oder „References available upon request“, “Furnished upon request”. Zum persönlichen Gespräch sollte man immer eine separate Referenzliste mitbringen, wo folgende Infor-mationen enthalten sind z. B.: Michael Bander, Head of IT Services; Techniker AG; Technikergasse 5, A-1020 Vienna, Austria; Phone: +4317890998-211; [email protected]

• Nur Institutionen anführen, wo man mit einem akademischen Grad abge-schlossen hat.

• GPA (Notendurchschnitt) besonders im technischen Bereich anführen, ansons-ten könnte von einem schlechten Notendurchschnitt ausgegangen werden.

• Dissertations- und Diplomarbeitsthema anführen.

CERTIFICATIONS/ LICENSES MILITARY PUBLICATIONS CITIZENSHIP AWARDS HONORS LEADERSHIP MEMBERSHIPS ACHIEVEMENT ACCOMPLISHMENTS

Weitere Punkte, die im Resume ent halten sein können, wenn die-se für die Position relevant sind:

Englischer Musterlebenslauf

Bewerbungsgespräch apply.ING. 2012/1342

bungsunterlagen konnten Sie überzeu-gen und das Interesse des Arbeitgebers wecken. Jetzt geht es darum, im weite-ren Auswahlprozess sowohl fachlich als auch persönlich zu punkten. Neben Ihrer fachlichen Kompetenz stehen nämlich Ihre Motivation und Persön-lichkeit im Mittelpunkt des Auswahl-prozesses. Die Frage, ob Sie von Ihrer Persönlichkeit her ins Unternehmen und zum bestehenden Team passen, ist neben Ihrem fachlichen Know-how wohl das wichtigste Auswahlkriterium.

Wie also können Sie fachlich und persönlich überzeugen? Vier Stufen führen Sie auf Ihren Weg zum Erfolg:1) Intensive Selbstreflexion2) Recherche zum Arbeitgeber und zur

Position3) Klarheit in Ihren Zielvorstellungen

und -definitionen4) Und zu guter Letzt – wie so oft – das

Training: also üben, üben, üben.

Ja, im besten Fall freuen Sie sich auf das Bewerbungsinterview und die Gele-genheit, die sich Ihnen bietet. Oftmals folgen jedoch nach der ersten Freude auch Unsicherheit und bange Über-legungen mit vielen offenen Fragen: Was erwartet mich im Bewerbungs-interview? Kann ich mich auf das Ge-spräch vorbereiten und wenn ja, wie? Welche Fragen erwarten mich und wie soll ich damit am besten umgehen? Die gute Nachricht zuerst: Ja, Sie kön-nen sich auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten. Und nun noch die bessere Nachricht: Dieser Beitrag wird Ihnen eine gute Basis für Ihre Vorbereitung bieten und viele Ihrer Fragen rund um Bewer-bungsinterviews behandeln und klären.

Vier Stufen zum Erfolg im BewerbungsgesprächSobald Sie eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erhalten, können Sie sich sicher sein: Mit Ihren Bewer-

Vorbereitung, Selbstreflexion und Authentizität – Das A&O im Bewerbungsgespräch Mag. Daniela Haiden-Schroll

„Wir bestätigen Ihnen sehr gerne den Termin für Ihr Vorstellungsgespräch in unserem Unternehmen und freuen uns auf ein persönliches Kennenlernen!“ Wenn Sie diese Zeilen lesen, haben Sie bereits einige Hürden im Bewerbungsprozess erfolgreich gemeistert. Herzliche Gratulation! Denn nun bietet sich Ihnen die Chance, beim Bewerbungsinterview im persönlichen Kon-takt mit Unternehmensvertreter/inne/n zu überzeugen. Sie haben also allen Grund zur Freude, oder?

Kompetenzen? Stärken? Schwächen?Gerade der erste Schritt, die Selbstre-flexion, fällt vielen schwer und wird gerne vergessen. Sie ist allerdings die Basis jeder guten Vorbereitung: Denn wer, wenn nicht Sie, soll wissen, wo Ihre Stärken und Interessen liegen, was Sie in besonderem Maße qualifi-ziert, was Sie sich von Ihrem beruf-lichen Werdegang erwarten und was Sie erreichen möchten? Beschäftigen Sie sich also in Ihrer Vorbereitung intensiv mit Ihren ganz persönlichen Kernkompetenzen sowie den Qualifi-kationen, die Sie auszeichnen, mit Ihren Stärken und Ihren persönlichen Entwicklungsfeldern, mit Ihren beruf-lichen Interessen, Erwartungen und Vorstellungen.

Wissen ist … Erfolg!Im zweiten Schritt geht es darum, möglichst viele Informationen zum

apply.ING. 2012/13 Bewerbungsgespräch 43

Unterstützung bei der Reflexion Ihrer beruflichen Alternativen und Entschei-dungen? Informationen zu möglichen Berufsfeldern und -bildern? Reflexion und Erarbeitung Ihrer beruflichen Kernkompetenzen? Oder einfach eine unab-hängige Perspektive und kompetente Begleitung bei Ihrer Berufsplanung? Eines oder mehrere dieser Themen beschäftigen Sie? Wir unterstützen Sie gerne bei deren Klärung!Denn all diesen Themen widmen wir uns mit unseren maßgeschneiderten Bera-tungsservices, mit denen wir Sie gerne auf Ihrem Weg der Berufsorientierung, Selbstreflexion und Laufbahnplanung begleiten. Detaillierte Informationen dazu finden Sie auf unserer Website http://www.tucareer.com. Für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte per E-Mail an [email protected] oder telefonisch an +43 1 5041634-10.

Tipp Berufsorientierung und Laufbahnplanung am TU Career Center:

potentiellen Arbeitgeber und zur Posi-tion zu recherchieren sowie sich gezielt auf die Rahmenbedingungen des Ge-sprächstermins vorzubereiten. Wenn Sie vor Ihrem Bewerbungsgespräch nicht nur den Namen des Unternehmens und die Positionsbezeichnung kennen, son-dern bereits über umfangreiche Infor-mationen zur Struktur und Geschichte des Unternehmens, seinen Produkten und Dienstleistungen sowie dem ange-strebten Aufgabenbereich verfügen, hat das gleich mehrere Vorteile: Sie gewin-nen selbst mehr Sicherheit, die sich in Ihrem Auftreten widerspiegelt, und Sie hinterlassen einen interessierten und motivierten Eindruck beim Arbeitgeber.

Welche Quellen können Sie nun für die Recherche verwenden und wel-che Informationen sind für die Vor-bereitung besonders wichtig?• Sorgfältige Internetrecherche über das Unternehmen, z.B. auf der firmen-eigenen Website: Informationen zu Branche, Standorten, Geschäftslei-tung, Unternehmensstruktur, Firmen-geschichte, Geschäftsberichten, Unter-nehmenskennzahlen, Produkten und Dienstleistungen

• Nutzung vorhandener Kontakte zu Mitarbeiter/inne/n des Unternehmens für Informationen zur Unternehmens-kultur und zum Arbeitsklima

• Intensive Auseinandersetzung mit der angestrebten Position und der Stellen-beschreibung: Analyse der Aufgaben, Anforderungen und Ziele der Position und Vergleich mit den eigenen Quali-fikationen und Erwartungen

• Klärung unbekannter und unklarer Begriffe im Stelleninserat

Definieren Sie klare Ziele!Schließlich sollten Sie auch noch Klar-heit über Ihre beruflichen Zielvorstel-lungen gewinnen. Beschäftigen Sie sich damit, welche Erwartungen und Ziele Sie für den Berufseinstieg haben, aber auch welche beruflichen Weiterent-wicklungen Sie sich kurz-, mittel- und langfristig vorstellen. Formulieren Sie diese Zielvorstellungen möglichst konkret und positiv, lassen Sie aber

auch Spielraum für Veränderun gen. Im Vorstellungsgespräch werden Ihre beruflichen Ziele bestimmt Thema sein und es ist sowohl in Ihrem Inte-resse als auch in dem Ihres künftigen Arbeitgebers, diese Ziele möglichst früh mit den Möglichkeiten im Unternehmen abzustimmen.

Übung macht den Meister!Im letzten Schritt Ihrer Vorbereitung geht es darum, die Ergebnisse Ihrer Selbstreflexion und Zieldefinition sowie der Recherchen zum Arbeitgeber in Einklang zu bringen und jene Fähigkei-ten zu trainieren, die im Bewerbungs-

gespräch besonders wichtig sind:1) Die anschauliche und nachvollzieh-

bare Kommunikation Ihrer Qualifika-tionen und Vorstellungen: Denn schließlich wollen Sie Ihren Ge-sprächspartner/inne/n Ihre Kernkom-petenzen und Erwartungen auch verständlich machen. Besonders gut gelingt dies übrigens mit kon-kreten Beispielen und Geschichten aus Ihrem bisherigen Werdegang.

2) Ein souveränes, überzeugendes und sicheres Auftreten: Selbstbewusst in der Kommunikation der eigenen Qua-lifikationen und Kompetenzen und reflektiert in den persönlichen Zie-

Eine umfassende Vorbereitung Selbstreflexion, Authentizität und Ehrlichkeit Kenntnis der Jahreszahlen, Stationen und Tätigkeiten aus dem eigenen Lebens-lauf Darstellung der Kontinuität und Weiterentwicklung in Ihrem bisherigen Werde-gang, also Ihres „roten Fadens“ im Lebenslauf Konkrete Antworten sowie Beispiele für Ihre Aussagen Nachvollziehbare Argumentation Aufmerksames und aktives Zuhören Erkennen des Hintergrunds und der Intention der Fragen Ruhige und souveräne Reaktion auch auf unangenehme und/oder Stressfragen Reflexion darüber, was man mit einer Antwort ausdrücken und erreichen möchte Loyalität gegenüber früheren oder derzeitigen Arbeitgeber/inne/n

Tipp Die wichtigsten Faktoren für ihren Erfolg im Bewerbungsgespräch

Bewerbungsgespräch apply.ING. 2012/1344

len, Schwächen und Entwicklungs-feldern, lautet hier die Zauberformel.

3) Der Perspektivenwechsel zwischen Ihrer persönlichen Perspektive und jener des Unternehmens: Überlegen Sie genau, was Sie auf der einen Seite von sich selbst vermitteln und welchen Eindruck Sie hinterlassen möchten, und was auf der anderen Seite für den Arbeitgeber besonders wichtig und interessant ist. Die große Kunst ist es, in diesem Zusammen-hang Prioritäten zu setzen, die richtige Auswahl zu treffen und Themen auf den Punkt zu bringen.

Im Mittelpunkt einer guten Vorberei-tung stehen also eine intensive Selbst-reflexion auf der einen Seite und die Recherche zum Arbeitgeber auf der anderen Seite. Auf dieser Basis gelingt es im Gespräch am besten, die Inte-

ressen und Erwartungen beider Seiten in Einklang zu bringen und die Ge-sprächspartner/innen im persönlichen Kontakt zu überzeugen.

Erster Eindruck – Perfekt!Das altbekannte Sprichwort „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance!“ hat nach wie vor Gültigkeit und bewahrheitet sich immer wieder – gerade auch im persönlichen Kontakt in Bewerbungsprozessen! Diesen er-sten Eindruck haben Sie in der Hand, beeinflusst wird er in erster Linie von Ihrem Auftreten, Ihrer Kleidung, Ihrer Körperhaltung und Ihrer Ausdrucks-weise.

Kleidung:• Orientieren Sie sich in der Wahl Ihrer

Kleidung an typischen Branchen- bzw. Berufsvertreter/inne/n.

• Wählen Sie – insbesondere für den Erstkontakt – gepflegte und ordentliche Businesskleidung in eher dunklen, dezenten Farben (Anzug, Hemd und Krawatte für Herren; Kostüm, Bluse und Blazer für Damen).

• Entscheiden Sie sich aber auch für ein Outfit, in dem Sie sich wohlfühlen und das zu Ihrer Person und Persön-lichkeit passt. Denn je wohler Sie sich in Ihrer „Haut“ fühlen, umso sicherer werden Sie wirken.

Allgemeine Verhaltensregeln:• Pünktlichkeit ist ein Zeichen von Res-

pekt und Höflichkeit: Planen Sie bei Ihrer Anreise in jedem Fall einen Zeit-puffer ein und treffen Sie ca. 5 bis 10 Minuten vor dem Gesprächstermin im Unternehmen ein. Sie sollten sich auf keinen Fall verspäten, aber auch ein Eintreffen früher als 15 Minuten vor Gesprächsbeginn ist eher ungünstig.Geben Sie der Ansprechperson im Unternehmen bei einer Verspätung auf jeden Fall telefonisch Bescheid.

• Schalten Sie Ihr Handy schon vor Ge-sprächsbeginn aus, um einen ungestör-ten Gesprächsverlauf zu gewährleisten.

• Kaugummi und Bonbons sind wäh-rend des Bewerbungsgesprächs ein absolutes Tabu!

Begrüßung:• Begrüßen Sie Ihr Gegenüber mit festem Händedruck, aufrechter Körperhaltung, einem Lächeln und freundlicher, fester Stimme.

• Stellen Sie sich mit Ihrem vollständi-gen Namen vor.

• Nehmen Sie angebotene Getränke (Wasser, Fruchtsäfte, Kaffee, Tee) an. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Ihnen alkoholische Getränke angebo-ten werden – diese sollten Sie auf jeden Fall dankend ablehnen.

Auftreten und Körperhaltung:Nutzen Sie Ihre Körpersprache und Ihre Stimme, um Sympathie herzustel-len und Aufmerksamkeit, Interesse sowie Selbstsicherheit zu zeigen. Das gelingt Ihnen am besten durch:• einen offenen, geraden Blick und

Gerade die Frage nach den Gehaltsvorstellungen ist erfahrungsgemäß für viele Kandidat/inn/en eine recht heikle. Auch bei dieser Frage gilt jedenfalls: vorbereiten, informieren, vorbereiten und nochmals informieren. 1) Es gibt mittlerweile einige zuverlässige Gehaltsstudien (z.B. die einmal jährlich

erscheinende ÖPWZ-Gehaltsstudie), die nach Fachrichtungen, Berufsfeldern, Berufserfahrung und Karrierelevel differenzieren. Recherchieren Sie auf diese Weise die Bandbreite der Durchschnittsgehälter, die für Sie zutrifft.

2) Fragen Sie auch Kolleg/inn/en nach deren Erfahrungen und Bekannte nach den Durchschnittsgehältern der Branchen, in denen diese arbeiten. So können Sie sich einen guten ersten Überblick verschaffen.

3) Der nächste Schritt ist wieder einmal die Selbstreflexion. Klären Sie für sich, wie wichtig das Gehaltsthema für Sie grundsätzlich ist und wo Ihre persönliche Schmerzgrenze liegt bzw. ab welchem Betrag das Gehalt für Sie attraktiv wird.

4) Überlegen Sie sich aber auch, welche Rahmenbedingungen Ihnen abgesehen vom Gehalt noch wichtig sind, z.B. Dienstwagen, Handy, Laptop, Übernahme von Weiterbildungskosten, Sozialleistungen (zusätzliche Kranken- oder Pensions-versicherung). Denn letzten Endes sollte schließlich das Gesamtpaket stimmen.

5) Wenn Sie nach Ihren Gehaltsvorstellungen gefragt werden, nennen Sie bitte konkrete Beträge. Ein Ping-Pong-Spiel à la „Was möchten Sie verdienen?“ – „Was bieten Sie denn?“, usw. führt selten zum Erfolg und kostet nur Zeit und Nerven. Nennen Sie am besten Bruttojahres- oder Bruttomonats-Zielgehälter und Ihren konkreten, realistischen Gehaltsrahmen. Signalisieren Sie gleichzeitig Verhand-lungsbereitschaft und nutzen Sie die Gelegenheit, Rückfragen zum Gehalts-modell und zur Gehaltsentwicklung zu stellen, z.B. nach dem Kollektivvertrag, etwaigen All-in-Vereinbarungen, Gleitzeitmodellen, Überstundenvergütungen, Übernahme von Fortbildungskosten, Prämienbeteiligungen, Modalitäten der Gehaltsentwicklung, usw.

Tipp Die Gehaltsfrage

DO WE SQUEEZE THE MOST OUT OF OUR STAFF?

STAY CURIOUS.

Most people would say so. We are as demanding of our employees as we are supportive, and are setting new standards with our commitment to society, the environment and cultural life. Find out whether we are the right fit for your future career, by visiting our stand at Career Calling (level 1, stand 14) on 15 November.

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Bewerbungsgespräch apply.ING. 2012/1346

direkten Blickkontakt• einen entspannten, freundlichen

Gesichtsausdruck• eine aufrechte, ruhige und entspannte Körperhaltung mit beiden Füßen am Boden, den Armen entspannt neben dem Körper und den Händen im Schoß oder am Tisch

• eine deutliche, modulierte, gut arti-kulierte Stimme

Das Bewerbungsgespräch – Was erwartet Sie in der Höhle des Löwen?Als Interviewer/in erwarten Sie im Be-werbungsgespräch ein/e oder mehrere Vertreter/innen des Unternehmens. In Abhängigkeit von der Größe des Un-ternehmens und der Gestaltung des Bewerbungsprozesses handelt es sich dabei zumeist um Vertreter/innen der Personalabteilung und/oder der jewei-ligen Fachabteilung. Um sich im Vor-feld optimal auf die Situation einstellen zu können, fragen Sie am besten schon im Zuge der Einladung nach dem Namen und der Funktion Ihrer Ge-sprächspartner/innen.Der Gesprächsverlauf beim Bewer-bungsinterview gliedert sich üblicher-weise in mehrere typische Phasen. Wenn Sie diese Abschnitte, deren Hintergrund und Intention sowie häu-

fig gestellte Fragen kennen, können Sie sich optimal auf die Gesprächs-situation vorbereiten.

Die typischen Phasen eines Bewer-bungsgesprächs sind:• Begrüßung und Einleitung (Vorstellung der Gesprächspartner/innen, Small-Talk, Darstellung des Gesprächsverlaufs)

• Vorstellung des Bewerbers/der Be-werberin (Darstellung des bisherigen Werdegangs) und biographisches Interview

• Detaillierte Fragen zu Fachkompetenz, Motivation und Persönlichkeit

• Informationen über das Unternehmen, die zu besetzende Position und die Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Kollektivvertrag, Art der Anstellung, Reisetätigkeit, usw.) durch die Unter-nehmensvertreter/innen

• Klärung offener Fragen des Bewerbers/der Bewerberin

• Abschluss, Skizzierung des weiteren Vorgehens und Verabschiedung

Mit welchen Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch rechnen?Um im Bewerbungsgespräch persönlich und inhaltlich zu überzeugen, gibt es mehrere entscheidende Faktoren. Eine wesentliche Voraussetzung ist es, dem/

der Interviewer/in während des Ge-sprächs aufmerksam und aktiv zuzu-hören. Signalisieren Sie durch direkten Blickkontakt und zustimmendes Nicken eine aufmerksame, interessierte Grund-haltung. Überlegen Sie sich, mit wel-cher Intention Ihr Gegenüber seine/ihre Fragen stellt. Wenn Sie den Hinter-grund und das Ziel einer Frage richtig einschätzen, können Sie inhaltlich pas-sender, konkreter und präziser antwor-ten. Da das mitunter schwierig ist, und sich unter Stress manche Frage nicht so leicht aus dem Stegreif beantwor-ten lässt wie im Alltag, wollen wir Ihnen mit einigen häufigen Fragen und Tipps für deren Beantwortung ein „Rüstzeug“ für Ihren Erfolg im Bewerbungsge-spräch mit auf den Weg geben.

Üblicherweise erwarten Sie im Vor-stellungsgespräch Fragen zu• Ihrem bisherigen Werdegang (bio-

graphisches Interview)• Ihren fachlichen Kompetenzen und

Qualifikationen• Ihrer persönlichen Motivation zur Be-

werbung für die Position • Ihren Erwartungen für die berufliche

Zukunft• Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Arbeits-

stil• Ihrem Vorgehen bei konkreten Situa-

tionen oder Problemen im Arbeits-alltag

• Ihrer Verfügbarkeit und Ihren Gehalts-vorstellungen Fragen zu:

dem künftigen Aufgaben- und Verantwortungsbereich den Entscheidungsbefugnissen und Zuständigkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen, Personen oder Koopera-tionspartner/inne/n Umfang, Ort und Art der Einschulung dem gewünschten Starttermin Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen der Abteilungs- und Unternehmensstruktur (Wer ist mein/e direkte/r Vorgesetzte/r?)

der Größe des Teams und dem beruflichen Hintergrund von Kolleg/inn/en Möglichkeiten, die künftigen Kolleg/inn/en vorab kennenzulernen Arbeitszeitregelungen (z.B. fix vorgegebene Arbeitszeiten, Gleitzeitregelung) der Art des Dienstvertrags (un-/befristet, Probezeit, freier Dienstvertrag) dem Umfang der Reisetätigkeit Zeitplan und Ablauf des weiteren Auswahlprozesses

Tipp Diese Fragen sollten Sie im Bewerbungsgespräch stellen!

Gerne unterstützen Sie unsere Trai-ner/innen mit maßgeschneiderten Einzelbera tungen oder Bewerbungs-trainings bei der Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch. Informationen zu den nächsten Terminen unserer Workshops „apply.ING. live – Alles rund um das Bewerbungsgespräch“ und „Bewerbungsinterview – Gesprächs-simulation“ finden Sie unter der Rubrik Events auf www.tucareer.com.

Tipp Bewerbungstrainings am TU Career Center:

Bewerbungsgespräch apply.ING. 2012/1348

Phasen im BewerbungsgesprächTypische Fragen Intention: Warum werden diese

Fragen gestellt?Empfehlung: So beantworten Sie diese Fragen überzeugend!

Biographisches Interview

Geben Sie mir bitte einen Überblick über Ihren bisherigen Lebenslauf!Welches waren die wichtigsten Stationen in Ihrem bisherigen Werdegang?Welches waren Ihre Aufgabenschwerpunkte in dieser Position?Welche Aufgaben haben Ihnen besonders viel Freude gemacht?Welches waren die schwierigsten Heraus-forderungen in Ihrer Tätigkeit und wie haben Sie diese gemeistert?Was war Ihr größter Erfolg in dieser Position? Wie konnten Sie diesen Erfolg erreichen?In welchen Bereichen konnten Sie sich in dieser Position fachlich und persönlich am stärksten weiterentwickeln?Welches waren/sind die wichtigsten Gründe für den Jobwechsel?

Mit diesen Fragen möchten Ihre Gesprächspartner/innen u. a. herausfinden,… ob Sie in der Lage sind, Ihren bisherigen Werdegang flüssig, gut strukturiert und schlüssig darzustellen.… ob Sie relevante Erfahrungen und Qualifikationen verständlich und überzeugend beschreiben können.… welche praktischen Erfahrungen Sie bisher konkret gesammelt haben.… wie realistisch und reflektiert Sie vergangene Erfolge, Herausforderun-gen und Erfahrungen einschätzen.… ob Ihrem bisherigen Werdegang eine stetige fachliche und persönliche Weiterentwicklung zu Grunde liegt.

Arbeiten Sie den „roten Faden“ in Ihrer bis-herigen Laufbahn heraus und setzen Sie klare Prioritäten („meine Highlights“)!Zeigen Sie, dass Sie Ihren Werdegang aktiv gestalten und Entscheidungen nicht dem Zufall überlassen.Lassen Sie Ihr Gegenüber an Ihrer Begeiste rung und Faszination für Ihr Fachgebiet teilhaben.Beschreiben Sie Ihre Erfahrungen in Ausbil-dung und Berufstätigkeit möglichst konkret und verständlich.Zeigen Sie, wie Sie schon in der Vergangenheit Herausforderungen bewältigen, Ziele erreichen und Erfolge feiern sowie aus Fehlern lernen konnten. Besonders anschaulich gelingt das mit konkreten Beispielen.

Fragen zu fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen

Diese Fragen unterscheiden sich naturgemäß in Abhängigkeit von Position, Fachrichtung und Berufsfeld. Sie zielen aber in jedem Fall auf das Fachwissen und die Methoden-kompetenz ab, z. B. in folgenden Bereichen:… Konstruktionsprogramme im Maschinenbau… mathematische Modelle und Simulationen in der Finanz- und Versicherungsmathematik… statische Berechnungen im Bau-ingenieurwesen… Analysemethoden, -verfahren oder -geräte in der Chemie… Projektmanagementmethoden im Wirtschaftsingenieurwesen

Bei diesen Fragen geht es um die realistische Einschätzung Ihrer Fach- und Methodenkompetenz sowie der Qualität Ihrer fachspezifischen Kenntnisse und der Vertrautheit im Umgang mit relevanten Programmen, Methoden, Geräten und Tools.

Antworten Sie auf fachliche Fragen möglichst konkret und spezifisch!Stellen Sie einen direkten Bezug zu Ihrer Ausbildung und praktischen Erfahrung her: Wann, wo und wie umfangreich haben Sie sich mit den jeweiligen Methoden, Programmen, Modellen, etc. auseinandergesetzt?Diese Fragen bieten Ihnen die Gelegenheit, mit Spezialwissen und Expertise zu punkten!

Fragen zu Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Arbeitsstil

Was war Ihr größter beruflicher Erfolg?Was war Ihr größter beruflicher Misserfolg? Wie kam es dazu?Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?Wie beschreiben Sie Ihren Arbeitsstil?Was sind Ihre größten Stärken?Wo liegen Ihre persönlichen Schwächen?In welchen Bereichen möchten Sie sich gerne noch weiterentwickeln, fachlich und persönlich?Was würden Sie an Ihrem bisherigen Werde-gang gerne ändern? Was würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?

Der/die Interviewer/in möchte mit diesen Fragen gerne mehr erfahren… über Ihre Persönlichkeit und Ihre Selbsteinschätzung.… über Ihre Fähigkeit zur Selbst-reflexion und Ihre Kritikfähigkeit: Kennen Sie eigentlich selbst Ihre Stärken und Schwächen, und sind Sie bereit, daran zu arbeiten? Neigen Sie eher zur Selbstüber-schätzung oder tendieren Sie zu falscher Bescheidenheit? Natürlich geht es aber auch darum festzustellen, ob Sie von Ihrer Persönlichkeit her ins Unternehmen und ins bestehende Team passen.

Antworten Sie möglichst konkret und an-schaulich. Bringen Sie Beispiele aus der Vergangenheit und beschreiben Sie Stärken, Schwächen, Erfolge und Misserfolge anhand konkreter Situationen.Vermeiden Sie die klassischen Schwächen aus den Lehrbüchern (ungeduldig, zu genau). Bleiben Sie stattdessen authentisch. Keine/r ist perfekt und gerade unsere kleinen Schwächen machen uns ja auch sympathisch.Zeigen Sie bei diesen Fragen deutlich Ihre Bereitschaft, an sich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln, die Verantwortung für Fehler zu übernehmen und daraus zu lernen.Bleiben Sie in jedem Fall authentisch und ehrlich.

apply.ING. 2012/13 Bewerbungsgespräch 49

Phasen im BewerbungsgesprächTypische Fragen Intention: Warum werden

diese Fragen gestellt?Empfehlung: So beantworten Sie diese Fragen überzeugend!

Fragen zum Vorgehen bei konkreten Situationen oder Problemen im Arbeitsalltag

Wie gehen Sie in Situationen mit hohem Zeit- und Termindruck vor? Welche Situa tionen in Ihrem bisherigen Berufsleben konnten Sie trotz hohen Zeitdrucks erfolgreich lösen? In welchen Situationen konnten Sie Projekte oder Aufgaben nicht zeit-gerecht abschließen? Was waren die Konsequenzen? Was würden Sie heute anders machen?Welche Verbesserungsvorschläge oder Ideen haben Sie in jüngster Zeit Ihrem/Ihrer Vorgesetzten präsentiert? Was wurde daraus? Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie schnell eine wichtige Entscheidung treffen mussten, obwohl Sie noch mehr Informationen gebraucht hätten. Wie schnell entschieden Sie? Woran haben Sie sich orientiert? Wie hoch war das Risiko? Was war das Ergebnis?

Die Interviewer/innen wollen mehr über konkrete Situationen aus Ihrem bisherigen Arbeits-alltag erfahren und wissen, wie genau Sie damit umgehen. Man möchte herausfinden, … ob Ihr Verhalten in konkreten Arbeits- oder Problemsituationen auch mit den Erwartungen und Vorgaben des Unternehmens übereinstimmt.… wie reflektiert und flexibel Sie agieren, welches Ihre bevorzugten Verhaltens- und Problemlösungsstrategien sind und ob Sie auch alternative Strategien haben.… ob Sie aus Fehlern der Vergangenheit lernen, Verant-wortung dafür übernehmen und über die Bereitschaft ver-fügen, sich weiterzuentwickeln.

Antworten Sie auf diese Fragen konkret und mit an schaulichen Beispielen aus Ihrem bisherigen Werdegang.Beschreiben Sie, was genau in bestimmten Situa tionen zum Erfolg geführt hat bzw. worauf Sie etwaige Fehler und Misserfolge zurückführen.Nennen Sie auch die Vor- und Nachteile Ihres Verhaltens und Ihrer Strategien und beschreiben Sie, welche Über-legungen und Ziele Ihrem Verhalten zu Grunde liegen.Bedenken Sie, dass Ihr Verhalten immer Auswirkungen auf andere hat. Reflektieren Sie diese Konsequenzen für andere Personen (Kund/inn/en, Kolleg/inn/en, Vorgesetzte, Projektpartner/innen).Beschreiben Sie auch alternative Strategien, die Sie in konkreten Situationen überlegt haben, und unter welchen Bedingungen Sie welche Handlungs-, Entscheidungs- oder Problemlösungsstrategien einsetzen.

Fragen zu Ihren Erwartungen für die berufliche Zukunft

Wie muss der Aufgabenbereich ge-staltet sein, damit Sie langfristig Freude an der Arbeit haben? Was darf keinesfalls fehlen?Wie würden Sie Ihren idealen Arbeit-geber beschreiben?Was ist Ihnen am Arbeitsumfeld und den Rahmenbedingungen besonders wichtig?Welche Erwartungen haben Sie an Ihren künftigen Arbeitgeber?Unter welchen Arbeitsbedingungen können Sie die besten Leistungen erbringen?Welche Ziele möchten Sie in Ihrem Berufsleben erreichen? In welchem Zeitraum möchten Sie das schaffen?Wenn Sie ein Anforderungsprofil für Ihren künftigen Aufgabenbereich erstellen könnten, was wäre Ihnen besonders wichtig?

Mit diesen und ähnlichen Fragen möchten Ihre Gesprächspartner/innen ergründen,… inwieweit Sie sich Gedanken über Ihre eigenen Erwartungen und Vorstellungen für die berufliche Zukunft gemacht haben.… wie realistisch diese Erwar-tungen sind.… ob Sie selbst die Rahmenbe-dingungen kennen, unter denen Sie am besten/erfolgreichsten/liebsten arbeiten.… inwieweit Ihre Vorstellungen mit den tatsächlichen Rahmen-bedingungen der Position übereinstimmen.… wie überlegt Sie die Arbeits-suche und Ihre Karriereplanung gestalten.

Wichtig ist, dass Sie bereits im Vorfeld Ihre eigenen Erwar-tungen hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit, der Rahmen-bedingungen und der weiteren Ziele geklärt haben.Beschreiben Sie die Arbeitsbedingungen und Aufgaben, die Sie persönlich zu Bestleistungen motivieren und Ihnen Freude am Arbeiten bereiten.Überlegen Sie sich, welche Bedingungen unbedingt erfüllt sein müssen, und welche keinesfalls gegeben sein dürfen. Sie können bei diesen Fragen z. B. auf folgende Kriterien eingehen: Tätigkeits- und Aufgabenbe reich, Unternehmen und Unternehmenskultur, Arbeitskolleg/inn/en und Vorgesetzte/r, Betriebsklima, Möglichkeiten zur Weiter-bildung und Weiterentwicklung, Aufstiegschancen, konkrete Arbeitsbedingungen (Arbeitsplatz, Reisetätigkeit, Arbeitszeiten).Antworten Sie auf diese Fragen so konkret wie möglich. Zu allgemeine Antworten, wie z. B. „ein angenehmes Arbeitsklima“, „gute Aufstiegsmög lichkeiten“ oder „spannende Aufgaben“, sind in Wirklichkeit nichtssagende Worthülsen. Interes sant wird es, wenn Sie beschreiben, welche Faktoren das Arbeitsklima für Sie angenehm machen, welche konkreten Ziele Sie für Ihren beruflichen Aufstieg haben (z. B. Spezialist/inn/enkarriere, Management-karriere), und was genau Aufgaben für Sie besonders spannend und herausfordernd macht.

Career-Events apply.ING. 2012/1350

Welche Karrieremöglichkeiten und Auf-stiegschancen habe ich in einem Unter-nehmen? Welche Qualifikationen und Zusatzausbildungen sind gefordert, um meinen Traumjob zu bekommen? Ab-solvent/inn/en wie Berufsumsteiger/in-nen sehen sich früher oder später auf dem Weg zu ihrem Karriereziel mit die-sen Fragen konfrontiert. Aufklärung aus erster Hand erhalten sie bei den ver-schiedensten Karriere-Events, bei denen die Unternehmen den Interessent/inn/en gerne Rede und Antwort stehen. Von der klassischen Karrieremesse bis hin zu Workshops im kleinen Rahmen können Bewerber/innen aus verschie-denen Formaten diejenigen wählen, in deren Rahmen sie sich am wohlsten fühlen. Ein kleiner Auszug aus dem breit gefächerten Angebot:Der große Vorteil der „klassischen“ Jobmessen besteht in der Vielzahl an renommierten Unternehmen, die man bequem am selben Tag und Ort näher kennenlernen kann. Das Rahmen-pro gramm im Zuge dieser Messen, beispielsweise mit Workshops oder Bühnentalks, verschafft zusätzlich Ein-blick in die Unternehmen, ihre Philoso-phien, Ar beitsmethoden und aktuelle wirtschaftliche Themen – wertvolle Zu-satzinformationen, um sich ein Bild davon zu machen, ob das jeweilige Unternehmen vielleicht als Arbeitge-ber in Frage kommt.Wer sich speziell für ein konkretes Un-ternehmen interessiert, ein bestimmtes Berufsbild ins Auge gefasst hat oder an Erfahrungsberichten aus der Praxis interessiert ist, ist bei Workshops und Firmenpräsentationen bestens aufge-

hoben. Wie beispielsweise bei der M.I.N.T.-Veranstaltungsreihe oder den meet.ING.-Events des TU Career Centers erhält man aus erster Hand Auskunft von Professionals über firmenspezifische Strukturen, Ein- und Aufstiegsmöglich-keiten sowie Jobprofile.Ausgefallener und persönlicher kommt man mit Recruiter/inne/n beim Essen ins Gespräch. Das TU Career Center ver-anstaltet jährlich das Cross Table Dinner, das es Studierenden und Absol vent/in -n/en der TU Wien ermöglicht, Firmen-vertreter/innen in einem persönlichen Rahmen kennenzulernen. Beim Aus-tausch bei einem köstlichen Menü kann man sich in entspannter Atmosphäre über mögliche Karrierewege in einem Top-Unternehmen informieren.

Vorteile durch VorbereitungOb es nun erste persönliche Kontakte zu potentiellen zukünftigen Arbeit-gebern, hilfreiche Informationen über Praktikumsmöglichkeiten, Berufseinstieg und Aufstiegschancen oder ein grober Überblick über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt in den verschiedenen Branchen sind – bei richtiger Vorberei-tung und gutem Auftreten kann der be-reits vorab geplante und durchdachte Besuch einer Karriere-Veranstaltung den Weg zum zukünftigen Traumjob bahnen.Beim Messebesuch ist es eine bewährte Strategie, bereits im Vorfeld Aussteller-listen zu studieren und gezielt jene Unternehmen auszuwählen, die einen besonders interessieren. Über diese vor ab umfangreiche Informationen ein -zuholen (über Homepages, Infoma te ria-lien), schafft eine gute Gesprächsbasis

Career-Events: Kontakte für die Karriere Karin Wittmann

Kaum irgendwo ist es so einfach, in ungezwungener Atmosphäre interessante Unternehmen näher kennenzu-lernen, wie bei Jobmessen und Karriere-Events. Unzählige Interessierte ergreifen Jahr für Jahr die Chance, vor dem eigentlichen Start ins Berufsleben oder dem Wechsel in ein neues Tätigkeitsfeld Informationen über Karrieremöglichkeiten zu sammeln und spannende Einblicke in den zukünftigen Traumjob zu erhalten.

mit den Personalverantwortlichen und zeugt von deutlichem Interesse an dem jeweiligen Betrieb. Um am Messe-tag den Überblick zu behalten, emp-fiehlt es sich, vorab einen Blick auf den Messeplan und die ausgeschriebenen Jobs zu werfen und bereits im Vorfeld einen groben Zeitplan zu erstellen.

Auffallen durch AuftretenUnerlässlich für den positiven ersten Eindruck, den man bei den Firmenver-treter/inne/n hinterlassen möchte, ist bei allen Career-Events ein professio-nelles Auftreten. Dazu zählt unter anderem ein gepflegtes Erscheinungs-bild: Gepflegte, saubere und or-dentliche Bekleidung sowie eine or-dentliche Frisur sind ein Muss. Je nach Branche wird zum Teil auch großen Wert auf Business-Kleidung gelegt.Wenn man speziell bei Jobmessen eine/n Unternehmensvertreter/in an-spricht, sollte man dies alleine tun und dabei besonders auf eine höfliche und freundliche Begrüßung achten. Für den Gesprächseinstieg eignet sich ein posi-tives Eingangsstatement, in dem sich die/der Interessent/in vorstellt, ihre/seine Studienrichtung nennt und ihr/sein Interesse am jeweiligen Unterneh-men unterstreicht:• Guten Tag, mein Name ist …, ich bin

in der Abschlussphase meines Studi-ums und überlege, in Ihrem Unter-nehmen meine berufliche Laufbahn zu starten…

• Ich habe mich immer schon für … inte-ressiert und mich daher auch in meiner Ausbildung darauf spezialisiert …

• …da Sie ein Unternehmen dieser

apply.ING. 2012/13 Career-Events 51

gehalten werden.Optimal und gezielt vorbereitet steht dem erfolgreichen Besuch eines Kar-riere-Events also fast nichts mehr im Wege! Wer sich den Unternehmen in-teressiert und kompetent präsentiert und sich bereits im Vorfeld umfassend informiert, hat möglicherweise bereits das Fundament für eine vielverspre-chende Karriere gelegt.

heblich zum Erfolg beitragen. An dieser Stelle können die gesammelten Infor-mationen zusammengefasst und da-durch der Eindruck von den jeweiligen Unternehmen abgerundet werden. Wenn konkrete Vereinbarungen mit den Unternehmensvertreter/inne/n getroffen wurden (telefonisches Nachfassen, Ver sand der Bewerbungsunterlagen, etc.), sollten diese auf jeden Fall ein-

Branche sind, möchte ich Sie fragen, welche Laufbahn in Ihrem Unterneh-men typisch ist…

Idealerweise sollten Sie Ihre Stärken und Fähigkeiten bereits im Vorhinein genau kennen und Fragen vorberei-ten, die mit den Vertreter/inne/n des jeweiligen Unternehmens geklärt wer den sollen (z. B. zu Anforderungs-kri te rien, Bewerbungs- und Eintritts- zeit punkt, oder Entwicklungsmöglich-keiten). Abgerundet wird das profes-sionelle Auftreten durch vollständige Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Motivationsschreiben, Zeugnisse), am besten in gebundener Form bzw. in einer Bewerbungsmappe. Wer unsicher ist, ob seine Bewerbungsunterlagen den Anforderungen genügen, sollte sich an die Expert/inn/en vom TU Career Center wenden.

Nachhaltig durch NachbereitungMit dem Ende der Veranstaltung ist die Arbeit allerdings noch nicht getan, eine gezielte Nachbereitung kann er-

Interessierten bietet das TU Career Center das ganze Jahr über eine Vielzahl an ver-schiedenen Veranstaltungen, die Einblicke in renommierte Unternehmen bieten:

TUday13 – Die Jobmesse der TU Wien am 17. April 2013: Auch dieses Mal er warten die Besucher/innen rund 100 Ausstellerunternehmen, hunderte Stel-lenausschreibungen und ein spannendes Rahmenprogramm: www.tuday.at

Cross Table Dinner am 27. November 2012: Meet & eat! Lernen Sie in angenehmer Atmosphäre bei kulinarischen Köstlichkeiten bis zu drei Unternehmen kennen.

meet.ING.: Nationale und internationale Unternehmen aus allen Branchen ermöglichen exklusive Einblicke.

Mehr über diese und alle weiteren Veranstaltungen des TU Career Centers finden Sie auf events.TUcareer.com!

Tipp Von TUday bis meet.ING.: Die Karriere-Events an der TU Wien

Gastkommentare apply.ING. 2012/1352

„Es ist richtig, dass man bei VERBUND in erster Linie an Wasser-kraftwerke und Strom denkt. Das war auch bei mir so.“, schmun-zelt Eva Hörmann zur Frage, wie man IT mit

einem Unternehmen wie VERBUND assoziiert. „Da in der Nähe meines Wohnortes ein sehr schönes und altes Wasserkraftwerk an der Mur steht, war auch ich geprägt von diesem Gedan-ken. Dass aber viel mehr dahinter steckt, wurde mir als neue Mitarbeiterin bei Führungen durch das Rechenzentrum und durch die Schaltzentralen einiger Kraftwerke erst richtig bewusst. Die IT bei VERBUND spielt eine zentrale Rolle für die gesamte Wertschöpfungskette. – ohne IT wären Erzeugung, Handel und Vertrieb von Strom heute nicht mehr vorstellbar.“, erzählt sie.

Was sind Ihre Arbeitsbereiche?Eva Hörmann: „Ich arbeite in der IT im SAP-Team als Verantwortliche für das Modul Controlling sowie die Profit-Center-Rechnung. Der Arbeitsbereich ist sehr vielfältig. Er erstreckt sich von den Tätig-keiten bei Upgrades, Weiterentwicklun-gen und laufendem Betrieb dieser zwei Module bis hin zu den Schnittstellen in andere Module bzw. andere Applika-tionen, die bei VERBUND im Einsatz sind. Das Arbeiten in der IT setzt daher besonders auch Teamarbeit und Denken in Geschäftsprozessen voraus. Das Spannende daran ist, dass ich unter schiedliche Projekte begleite und auf grund der Vielfältigkeit des Unter-

neh mens immer wieder neuen Heraus-forderungen begegne. Ein Großteil meiner Arbeit liegt somit im Projekt-management bzw. der Mitarbeit und Projektleitung bei SAP-Projekten.“

Welche spannenden und vielfäl ti-gen Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es für Informatiker/-innen insgesamt bei VERBUND?„In der IT gibt es bei VERBUND eine ganze Reihe an interessanten Jobs. Neben technisch orientierten System-Ingenieur/-innen, welche die Infra-struktur konzipieren und für einen stabilen Betrieb sorgen, bis hin zu Software und Applikationsspezialist/-innen, die unsere Systeme anpassen und weiterentwickeln, suchen wir auch immer wieder ganz gezielt nach SAP-Spezialist/-innen.Zusätzlich zu der Sicherstellung des Betriebs und dem eigentlichen Tages-geschäft werden in zahlreichen Projek-ten die Anpassung und Weiterentwick-lung von Systemen umgesetzt. Das erfordert großes Know-How sowohl über Software-Engineering, als auch über das Geschäft, in dem die Applikationen ge-nutzt werden. Daher ist Teamarbeit und interdisziplinäres Denken, um die Kern-prozesse der Fachbereiche zu verstehen, gefragt.“, erläutert Eva Hörmann.

Was gefällt Ihnen am besten in Ihrem Job? Eva Hörmann: „Mir gefällt am besten das soziale Umfeld, das Team in welchem ich arbeite und die zahlreichen Mitar bei-ter/-innen-Maßnahmen, wie das Einfüh-rungsprogramm für neue Mitar bei ter/-in-

Die Welt der IT bei VERBUND – Österreichs größtem Stromunternehmen Gastkommentar VERBUND

Was macht die IT in einem Unternehmen wie VERBUND, das man zuallererst mit Themen wie Energie, Strom und Wasserkraft in Verbindung bringt? Wir haben Eva Hörmann, IT-Mitarbeiterin zu dieser und anderen Fragen be-fragt, um einen Einblick in die IT-Welt bei VERBUND zu erlangen.

nen sowie den Energy Basics Lehrgang, die mir auch besonders am Anfang sehr geholfen haben, ein abteilungsübergrei-fendes Netzwerk für inhalt liche und per-sönliche Schnittstellen herzustellen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten bei VERBUND bieten neben persönlichkeits-bildenden Maßnahmen wie Rhetorik und Projektmanagement auch Speziali-sierungen in den jeweiligen Fachgebie-ten. In der IT nützen wir besonders auch das Kursangebot vom Hersteller und be-suchen Schulungen der jeweiligen Soft-warelieferanten, von denen wir Produkte im Einsatz haben. Mir gefällt auch gut, dass man sich im Job und in den Tätigkeiten immer wieder weiterentwickeln muss. Das Marktumfeld sowohl in der Energiewirtschaft als auch in der Informations technologie ist sehr dynamisch und dadurch ist die Tätigkeit sehr abwechslungsreich. Für Informati-ker/-in nen, die spannende energiewirt-schaftliche Entwicklungen mitgestalten und somit am Puls der Zeit sein wollen, bietet VERBUND eine breite Palette an unter schiedlichen und vielfältigen Betä ti-gungsfeldern – gerade auch für den Berufs-einstieg.“, ist Eva Hörmann überzeugt.

Wo kann man sich über offene Positionen und Betätigungsfelder bei VERBUND informieren?„Alle offenen Positionen und weiter-führende Informationen sind auf der Homepage www.verbund.com/karriere ausgeschrieben. Ein Blick darauf lohnt sich, wir suchen immer wieder enga-gierte Informatiker/-innen, die mit uns das Heute und die Zukunft der Energie mit-gestalten wollen.“, erklärt Eva Hörmann.

Gastkommentare apply.ING. 2012/1354

Wie sind Sie als Techniker auf die Unternehmensberatung auf-merksam geworden?Ich wollte mich mit vielfältigen Themen auseinandersetzen und in kürzerer Zeit mehr lernen als das in vielen anderen Branchen der Fall ist. Die strategische Managementberatung mit kurzen Pro-jektlaufzeiten und unterschiedlichen The menfeldern erschien mir daher sehr attraktiv. Insbesondere die Boston Con-sulting Group, bei der Mitarbeiter aus unterschiedlichsten fachlichen Hinter-gründen beschäftigt sind, stach für mich aus dem Pool der Management Beratungen heraus.

Was genau sind Ihre Aufgaben, an welchen Projekten haben Sie bisher mitgearbeitet?Meine bisherigen Aufgaben waren je nach Projekt sehr unterschiedlich. Bei einem Projekt, beispielsweise, wurden wir beauftragt die Innovationsstrategie eines internationalen Mobilfunkkonzerns zu prüfen. Innerhalb des Projektteams waren meine Hauptaufgaben die Markt-größen für künftige, neuartige Mobil-funkdienste zu bestimmen und das Marktpotential der in Entwicklung be-findlichen Innovationen zu schätzen. In diesem Projekt faszinierte mich ins-besondere der Einblick, den ich in die künftige Entwicklung der Mobilkommu-nikation gewinnen konnte.

Welche Fähigkeiten bzw. welches Wissen aus Ihrem Studium können Sie in der Beratung einsetzen?Neben meinen analytischen und Problem-lösungsfähigkeiten, die ich als Ingenieur bereits im Studium sehr weit entwickelt habe, konnte ich bisher auch überraschend viel von meinem technischen Fachwissen einsetzen. In einem Projekt war meine Aufgabe die Kosten von Mobilfunkdienst-leistungen zu ermitteln. Mein Hintergrund-wissen über den Aufbau und die Funk-tion von Mobilfunksystemen – inkl. der Kenntnis der in der Branche üblichen un-zähligen Abkürzungen - hat es mir erlaubt selbst als „junger“ Berater einen großen Mehrwert im Projekt beizusteuern.

Welche Voraussetzungen muss ein Student mitbringen um bei BCG Berater zu werden?Problemlösungsfähigkeit und eine struk-turierte Vorgehensweise sind meiner Meinung nach die wichtigsten Voraus-setzungen neben den rein analytischen Fähigkeiten, die ja bereits eine Voraus-setzung für das Technikstudium sind. Darüber hinaus sollte man natürlich auch Spaß an ständig neuen Heraus-forderungen und einem dynamischen Umfeld haben. Betriebswirtschaftliches Vorwissen muss man nicht mitbringen. Sollte man in einem Projekt weiterfüh-rende Kenntnisse benötigen, so findet sich immer ein Kollege der weiterhilft –

Der Weg vom Technik-Studium in die Unternehmensberatung Gastkommentar The Boston Consulting Group

Christian Mehlführer ist Junior Consultant bei The Boston Consulting Group (BCG), einer der weltweit führenden Managementberatungen. Im folgenden Interview berich-tet er, warum er sich als Elektrotechniker für eine Karriere in der strategischen Unternehmensberatung entschied und weshalb man als Techniker beste Voraussetzungen für die Beratung mitbringt.

eine Tatsache die ich an der Firmenkul-tur von BCG sehr schätze.

Was raten Sie Absolventen, die sich für die Unternehmensbera-tung interessieren? Die Entscheidung für die erste Arbeit nach dem Studium ist eine sehr wich-tige, da sie die Weichen für die zukünf-tige Berufslaufbahn legt. Insofern sollte man sich bereits vorab ein genaues Bild von seinem zukünftigen Arbeitgeber machen. BCG bietet dafür zahlreiche – auch gezielt auf Technikabsolventen zugeschnittene – Workshops, als auch die Möglichkeit von Praktika, bei denen man die Gelegenheit hat, mehrere Monate vollintegriert in einem BCG Projektteam mitzuarbeiten.

Wir suchen für Deutschland und Österreich im laufenden und kom-menden Jahr 220 Nachwuchsberater und ermöglichen 130 „Visiting Asso-ciates“ im Rahmen eines Praktikums erste Erfahrungen in der Beratung zu sammeln. Sie verfügen über her-vorragende Hochschulleistungen, gleich welcher Fachrichtung, sowie erste Praxis- und Auslandserfah-rung? Bewerben Sie sich bei uns und lernen Sie die Welt der Strate-gieberatung kennen! Weitere Infor-mationen zu Workshops, Karriere- und Einstiegsmöglichkeiten finden Sie unter www.bcg.at

Kontakt: Verena Prandstö[email protected] Telefon: +43 1 537 56 8142Adresse: Am Hof 8, 1010 Wien

Ihr Einstieg bei BCG

Gastkommentare apply.ING. 2012/1356

Herr Geschl, Sie sind ja bereits seit über drei Jahren fix bei Knorr-Bremse ange-stellt. Wie fühlt sich denn der Wandel vom Werkstudenten zum Entwicklungsinge-nieur und mittlerweile Teamleiter an?Tja, irgendwie gut. Aber es ist auch das Ergebnis harter Arbeit. Das klingt jetzt vielleicht abgedroschen, letztendlich ba-siert diese Entwicklung darauf, sich täglich neuen Herausforderungen zu stellen. Und das funktioniert natürlich dann besonders gut, wenn man seinen Job gerne macht.

Hat Ihnen dabei Ihre langjährige Prak ti-kantentätigkeit bei Knorr-Bremse gehol-fen? Wenn ja, inwiefern?Meine Praktikantentätigkeit hat dazu ge-führt, dass ich bereits frühzeitig in die Arbeitswelt eingeführt wurde und so auch meinen derzeitigen Arbeitgeber kennenlernte. Vieles allerdings, was danach jobspezifisch kommt, kann man natürlich in keinem Praktikum lernen.

Wandel und Wachstum ist Thema im diesjährigen apply.ING. Wo sehen Sie Wandel und Wachstum?Nun ja, das kann man jetzt auf zwei Arten beantworten. Einerseits, mein per-sönliches Wachstum: Das ist sehr stark vom Übergang eines Berufseinsteigers zum Arbeitsalltag geprägt. Ich kann täg-lich an den Herausforderungen, die an mich gestellt werden, wachsen.Andererseits, Wandel in der Industrie im

Allgemeinen: Hier geht die Entwicklung ganz stark in Richtung Qualifizierung und Erprobung von Innovationen unter Berücksichtigung interdisziplinärer Er-kenntnisse, welche durch entsprechende Dokumentation erst nachhaltig wird. Was nicht dokumentiert ist, ist auch nicht festgehalten.

Wie würden Sie Knorr-Bremse in wenigen Worten beschreiben? Was ist für Sie das Besondere an Knorr-Bremse?Innovation, Kreativität, Genauig keit und hohes Verantwortungsbewusstsein auf-grund der sicherheitsrelevanten Produkte. Was Knorr-Bremse als Unternehmen hervorhebt ist, dass man sich nicht mit technischen „Halblösungen“ zufrieden gibt. Es soll etwas „Exzellentes“ sein.

Welche Art von Tätigkeit üben Sie jetzt aus? Was ist dabei Ihre größte Heraus-forderung?Als „Teamleiter Testing“ bin ich für die Koordination und Durchführung aller Ver-suche und Tests für unseren Entwick lungs -bereich „Scheibenwischer und Sandung“ verantwortlich. Dabei liegt die größte Herausforderung in der Planung tech-nisch verwertbarer Prüfungen. Sind die Spezifikationen und die Prüfteile vor-handen? Befinden wir uns im Zeitplan? etc. Das sind die elementaren Fragen und genau in diesen unterschiedlichen Teil-prozessen liegen auch die spezifischen technischen Herausforderungen.

Was hat Ihnen im Studium am meisten bzw. am wenigsten gefallen?Alles was mit aktivem Tun verbunden war, hat mir Spaß gemacht: Konstruktions-übungen, Laborübungen, sogar Seminar-arbeiten. Und Lehrver anstal tun gen, wo der entsprechende Vortragende sein „Feuer“ zum Thema weitergeben konnte. Dement-

More than a job… bei Knorr-Bremse Gastkommentar Knorr-Bremse

Herr DI Florian Geschl berichtet über die Herausforderungen seiner jungen Erfolgsgeschichte bei Knorr-Bremse.

sprechend mühsam waren LVAs, die un-motiviert frontal heruntergebetet wurden.

Inwiefern, glauben Sie, wirkte sich das Studium auf Ihren Beruf / Ihren beruf-lichen Werdegang aus? Zwei Sachen, die während der Uni-Zeit wichtig waren und auch heute im Beruf sehr wichtig sind, möchte ich hervorhe-ben: Konsequenz und Time-Management.Mit Konsequenz meine ich, hartnäckig zu sein, bis die Aufgabe „richtig“ gelöst ist, auch wenn „irgendeine Lösung“ möglich ist. Dafür braucht es aber oft gutes Time-Management, oder anders formuliert: „Was ist aktuell wirklich wich-tig?“ Natürlich kann ich Prioritäten nicht zu 100 % alleine festlegen, aber nicht alles ist immer 100 % wichtig. Und so kann ich meine Prio 1 gut im Blick halten und ein „richtiges“ Ergebnis erzielen.

Burnout ist heute ein großes Thema. Wie gehen Sie mit Stress im Beruf um?Eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, ist für mich der beste Schutz vor einem Burnout-Syn-drom. Ich arbeite nicht stur meine vor-gegebene Wochenarbeitszeit ab, sondern gestalte mein Arbeitspensum durchaus flexibel, weil für mich Arbeit mehr als Pflichterfüllung ist - und dabei darf der Faktor Spaß nicht verloren gehen.

Wenn ich zu Hause bin, bin ich zuhause und die Firma ist weit weg. Meinen Dienstlaptop nehme ich nie mit nach Hause und auch das dienstliche Black-berry bleibt in der Tasche. Diese Tren-nung war mir von Anfang an wichtig. Das gelingt mir nicht jeden Tag, aber ich arbeite an meiner Grundeinstellung. Denn nur so kann ich am nächsten Tag wieder ausgeruht und motiviert in die Arbeit gehen.

Gastkommentare apply.ING. 2012/1358

Nur wenige Länder der Welt haben ein besseres Telekommunikationsange bot als Österreich. Dennoch nutzt einer Mobility-Studie von CSC in Österreich zufolge nur ein Teil der Wirtschaft die Vorteile mobilen Arbeitens - trotz her-vorragender Breitband-Infrastruktur und günstigsten Tarifen. Ein Drittel der Un-ternehmen gestattet überhaupt keinen mobilen Zugriff auf Unternehmensdaten und -anwendungen. Sie begründen dies mit mangelndem Vertrauen in die Sicher-heit (32 Prozent) und zu geringem Wissen über die Möglichkeiten (21 Pro-zent). Vor allem grassiert die Angst vor Datenmissbrauch; andere Unternehmen befürchten Probleme mit Spam oder Viren. Dabei würde mehr als die Hälfte

der befragten Mitarbeiter den Anteil mobiler Arbeit gern ausweiten. 16 Pro-zent befürchten gar sinkende Attraktivi-tät des Unternehmens als Arbeitgeber. Als weitere mögliche Wettbewerbsnach-teile benennt die Studie eingeschränkte Flexibilität beim Kundenkontakt (37 Pro-zent) und schlechten Kundenservice (27 Prozent). Dass eine geeignete Mobi-litätsstrategie Geschäftserfolg und Wett-be werbsfähigkeit erhöhen kann, zeigt das Beispiel von Wien Energie: Die periodische Überprüfung des gesamten Wiener Gasnetzes einschließlich Abwick-lung und Dokumentation erfolgt mit Unterstützung durch CSC. Dazu Christoph Götze, Head of Manufacturing bei CSC in Österreich: „Die Strategie kann nicht

Mobile Business: Studie - Verbesserungsspielraum in Österreichs Wirtschaft Gastkommentar CSC

sein, einfach nur möglichst viele Perso-nen mit mobilen Geräten auszustatten. Gefragt ist eine ganzheitliche Sicht auf das Unternehmen und seine Prozesse.“

Als eines der weltweit führenden IT-Beratungs- und Dienstleistungsunter-nehmen engagiert sich CSC im Bereich Mobile Business: Wir helfen sowohl un-seren Kunden beim Einsatz moderner Informationstechnologie als auch unse-ren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bei der Verwendung von mobilen Ge-räten, optimal abgestimmt auf unsere Prozesse.

www.csc.com/at

apply.ING. 2012/13 Gastkommentare 59

Dabei konzentriert sich die BAWAG P.S.K. nicht nur auf ihre Kernkompetenzen am heimischen Markt – sondern auch auf die Erweiterung der Kompetenzen ihrer MitarbeiterInnen: Talent Management und Leadership Development stellen dabei wesentliche Säulen dar.

Talent Management heißt für die BAWAG P.S.K. die richtigen Mitarbei-terInnen mit den bestmöglichen Fähig-keiten zur richtigen Zeit am richtigen Ort im Unternehmen einzusetzen. Der Fokus liegt hier klar in der Platzierung & Förderung (bankinterner) Talente und der Förderung eines bankweiten Verständnisses von Potenzial, Kompe-tenz und (Top-) Performance.

Ein guter Banken-Einstieg für junge Talente mit akademischer Ausbildung ist das BAWAG P.S.K. Trainee Pro-gramm „Start & Move“. Dies unter-scheidet sich im gesamten Prozess wesentlich von jenem anderer Banken: • Die Trainees werden für bestimmte

Fachbereiche gesucht: Ein mehrstu-fi ger Auswahlprozess mit Interviews, Assessment Center sowie Fachgesprä-chen garantiert die optimale Auswahl von JungakademikerInnen mit hoher fachlicher, kommunikativer und sozia-ler Kompetenz.

• Der/die Trainee verbringt den Großteil des einjährigen Programms im aus-gewählten „Heimatbereich“: „Training-on-the-job“ bedeutet dabei auch

Jobrotationen sowie die Mitarbeit in und Leitung von ausgewählten Pro-jekten. Der Ablauf des Programms ist deshalb für jeden Trainee sehr individuell.

• Im Programms wird ein großer Fokus auf die Weiterentwicklung der „soft skills“ gelegt: Alle Trainees besuchen gemeinsam persönlichkeitsbildende Workshops.

Die BAWAG PSK bekennt sich auch zur Entwicklung von Führungskräften. Das Mittragen der Führungskultur und Vermittlung praktischer Führungskom-petenz sind dabei wesentliche Eck-

Die BAWAG P.S.K. setzt auf die Entwicklung ihrer MitarbeiterInnenBAWAG PSK als attraktiver Arbeitgeber „mitten im Business“ Gastkommentar BAWAG P.S.K.

Die BAWAG P.S.K. ist die fünfgrößte Bank in Österreich und die führende Privatkundenbank für die österreichische Mittelschicht. Sie versteht sich sowohl für 1,6 Mio Privat- wie auch für 60.000 Kommerzkunden als moderner serviceorientierter Allfinanzkonzern. Im Zuge der Intensivierung der Kooperation mit der Österreichischen Post wird die BAWAG P.S.K. bis Ende 2012 österreichweit mit über 500 vollwertigen Bankfilialen über das größte zentral gesteuerte Bankfilialnetz Österreichs verfügen.

pfeiler. Hier unterstützen Programme junge Talente des Hauses in der Vorbe-reitung auf F ü h r u n g s -funktionen sowie junge Führungs-kräfte mit Führungsverantwortung in der Ausübung ihrer Tätigkeit.

Weitere Infos finden Sie auf der BAWAG PSK Homepage.

Wir freuen uns auf Sie!

Gastkommentare apply.ING. 2012/1360

Die PORR-Gruppe ist mit rund 11.000 Mit-arbeiter/innen eines der größten Bau-unternehmen Österreichs und in Ländern Zentral-, Südost- und Osteuropas sowie im Nahen Osten tätig. Die Aufgabenge-biete bei uns sind sehr vielfältig und reichen vom Hochbau, Tief- und Infra-strukturbau über die Umwelttechnik bis zur Projektentwicklung und zum Immo-bilienmanagement. Ob der Bau einer Brücke in Belgrad, eines Wasserkraftwerks in Albanien oder eines Hotels in War-schau – auch im internationalen Umfeld steht einer Karriere „powered by PORR“ nichts im Wege. Unseren Mitarbeiter/in-nen bieten wir neben Aus- und Weiterbil-dungsmöglichkeiten auch beispielhafte Arbeitsbe dingungen sowie Entwick lungs-perspek tiven innerhalb eines internatio-nalen Unternehmens.

Die PORR-Gruppe stellt sich vorIhre internationale Karriere in der Baubranche – „powered by PORR“ Gastkommentar PORR-Gruppe

Für unseren Erfolg suchen wir Studierende, Absolvent/innen und Young Professio-nals, die gerne Teil der PORR-Gruppe werden möchten! Eine hohe Affinität zur Bau-branche und Interesse an technischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen sind für uns die Basis. Neben einer fundierten Ausbildung und guten Fachkenntnissen schätzen wir besonders Teamfähigkeit, unternehmerisches und lösungsorientiertes Denken sowie eine hohe Eigenmotivation. Sehr gute Fremdsprachenkenntnisse, Auslandserfahrung sowie eine hohe Mobilität und Flexibilität runden Ihr Profil ab.

Werden Sie Teil der PORR-Gruppe! Auf unserer Karriereseite www.karriere.porr.at finden Sie viele Informationen rund um Ihre Karrieremöglichkeiten bei PORR. Informieren Sie sich über aktuelle Stel-lenangebote der gesamten PORR-Gruppe im In- und Ausland oder nutzen Sie die Möglichkeit einer Initiativbewerbung. Wir freuen uns auf Sie!

Weitere Informationen finden Sie unter www.karriere.porr.at oder www.porr-group.com!

PORR baut auf Sie!

apply.ING. 2012/13 Gastkommentare 61

TÜV AUSTRIA ist ein international er-folgreiches Unternehmen, das sich mit Prüfung, Überwachung, Inspektion, Zertifizierung, Aus- und Weiterbildung etc. beschäftigt. Technische Sicherheit, Qualität, Um-weltschutz und Ressourcenmanage-ment stehen im Fokus dieser Tätigkeit.Zur Erbringung der Dienstleistungen stehen ca. 1200 bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung.Im Laufe der Zeit haben sich nicht nur die Dienstleistungen des TÜV weiter entwickelt, sondern auch die Anfor-derungen an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von anfänglich 1000 zu prüfenden Dampfkesseln hat der TÜV AUSTRIA heute 90.000 medizinische Geräte, 60.000 Aufzüge und Hebezeuge und

300.000 Druckkessel in ständiger Überwachung, ein bescheidener Aus -schnitt der mehr als 300 Dienstleis-tungen die das Unternehmen an unseren 15 Standorten in Österreich und an unseren internationalen Standorten wie zum Beispiel in China, Griechenland, Iran, Italien, Korea, Polen, Rumänien oder der Türkei an-bietet. Dieses breitgefächerte und diversifizierte Portfolio verlangt die laufende Suche nach höchst qualifi-zierten TechnikerInnen.Aktuell suchen wir Universitäts-, FH oder HTL Absolventen und Absol ven tin-nen der Fachrichtungen Maschi nen bau, Elektrotechnik, Automatisie rungstechnik, Verfahrenstechnik, Metallurgie, tech-nische Physik, technische Chemie, Mechatronik, Medizintechnik und Fahr-zeugtechnik.

Die internationale TÜV-Karriere Gastkommentar TÜV AUSTRIA

TÜV AUSTRIA bietet eine fundierte Einschulung, laufende Aus- und Wei-terbildung sowie 140 Jahre Erfahrung in Sicherheit, Technik, Qualität, Um-welt und Ausbildung.

Bewerben Sie sich jetzt und starten Sie Ihre Karriere in der TÜV AUSTRIA Gruppe unter www.tuv.at/karriere Agnes Mahrle, BALeitung PersonalentwicklungTÜV AUSTRIA HOLDING AG

Bewerben Sie sich

Gastkommentare apply.ING. 2012/1362

Das Tech Center in Steyr ist das Kompe-tenzzentrum von AVL für die Entwicklung von Antriebssträngen im Nutzfahrzeug-Bereich. „Wir führen vom sprichwört-lichen weißen Blatt Papier bis hin zum Serienanlauf die gesamte Entwicklung mechatronischer Systeme durch. Das sind vorwiegend Motoren, Getriebe und Hybride für Lkw, Traktoren und Bauma-schinen. Bei Traktoren übernimmt AVL in Steyr neuerdings auch Entwicklungen von Gesamtfahrzeugen bis hin zum au-tonomen Fahren“, sagt Roland Hintrin-ger, Leiter des AVL Tech Centers in Steyr. „Unser Tätigkeitsbereich reicht von der Simulation, mechanischen Konstrukti-on über die Elektrik bzw. Elektronik und Steuerungs-Software bis hin zu Versu-chen und der Erprobung im Fahrzeug bis zur Serienreife.“

Aus diesem großen Aufgabengebiet ergeben sich die verschiedensten An-forderungen an die Qualifikationen der MitarbeiterInnen. „Zu den Skills, die wir benötigen gehören vor allem Maschinenbau, Physik, Elektrotechnik, Mechatronik und Informatik“, so Ro-land Hintringer. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit spielt dabei eine große Rolle, denn unsere Aufgabe ist es, ein Gesamtsystem in Serie zu brin-gen. Das Teamwork im Rahmen dieser Gesamtentwicklungen findet oft auch auf internationaler Ebene statt, denn

AVL beschäftigt derzeit ca. 5.250 Mitar-beiter an über 45 Standorten weltweit.“

Die Unabhängigkeit von AVL und die große Vielfalt an Projekten sieht der Leiter des Tech Centers in Steyr als großen Vorteil gegenüber anderen Ar-beitgebern: „AVL ist für beinahe alle renommierten Hersteller von Lkw, Trak-toren und Baumaschinen tätig. Daraus ergeben sich viele unterschiedliche Aufgaben für unsere MitarbeiterInnen, sowohl in Hinblick auf die Technolo-gien als auch auf die Verschiedenar-tigkeit der Projekte.“ Das Arbeitsumfeld sei zudem von großer Kollegialität ge-prägt. „Wir haben viele sehr erfahrene MitarbeiterInnen, aber auch ein großes junges Team – die Zusammenarbeit läuft hier ganz ausgezeichnet. Und ich glaube, dass man auch ein wenig stolz sein darf, zum AVL-Team zu gehören. Denn unsere Leute zählen in der Bran-che zu den besten Köpfen weltweit“, sagt Roland Hintringer.AVL ist das weltweit größte private Unter-nehmen für die Entwicklung, Simulation und Prüftechnik von Antriebssystemen (Hybrid, Verbrennungsmotoren, Getrie-be, Elektromotoren, Batterien und Soft-ware) für PKW, LKW und Großmotoren. Im Jahr 2011 beschäftigte das Hochtech-nologieunternehmen AVL mit Hauptsitz in Graz weltweit 5.250 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 830 Millionen Euro.

Die Antriebstechnik der Zukunft entwickeln Gastkommentar AVL Kompetenzzentrum

Im AVL Kompetenzzentrum in Steyr kann man als Mitglied eines hoch motivierten internationalen Teams an zukunfts-weisenden Antrieben für Lkw, Traktoren und Baumaschinen arbeiten – von der Konzeption bis zur Serienreife.

Bei AVL in Steyr werden Antriebsstränge für Heavy-Duty Fahrzeuge wie beispielsweise Traktoren entwickelt.

Ein kollegiales Arbeitsumfeld und dynamische Teams prägen das AVL Tech Center in Steyr.

www.avl.com/jobs

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apply.ING. 2012/13 Gastkommentare 63

DSM als internationaler Konzern bietet jungen Talenten der unterschiedlichs-ten Fachrichtungen viele Möglichkeiten zur Entwicklung. Der hohe Innovati-onsgrad in den einzelnen Geschäfts-bereichen macht es notwendig größte Vielfältigkeit in Wissen und Erfahrung aufzubauen. Daher unterstützt DSM auch Karrierepfade, die nicht unbedingt geradlinig verlaufen.

Ein kombiniertes Leistungsmessungs- und Entwicklungssystem stellt sicher, dass unsere MitarbeiterInnen ihre indivi-duellen Entwicklungs- und Trainings-

pläne – gemeinsam mit ihren Führungs-kräften – gestalten. Neben fachlicher Ausbildung und Persönlichkeitstrainings werden auch Einsätze in anderen Be-reichen und anderen Ländern – vor allem außerhalb Westeuropas – geplant. Mit über 200 Standorten in mehr als 50 Län-dern auf fünf Kontinenten können viele interessante Möglichkeiten geboten wer-den. Für DSM ist die Bereitschaft seiner Mit-arbeiterInnen wichtig, verschiedenste Wege der persönlichen Entwicklung zu finden und damit interessante Beiträge

DSM – Persönliche Entwicklung als Motor für Innovationen Gastkommentar DSM

für die Zukunft unseres Unternehmen zu liefern. Die rasche Veränderung der Unternehmensumwelt macht es immer notwendiger, dass MitarbeiterInnen die Fähigkeit besitzen, ihre Arbeitsweise rasch an veränderte Bedingungen an-zupassen. Wir sind davon überzeugt, dass internationale Einsätze und Tätig-keiten in unterschiedlichen Fachbereichen, Offenheit für Neues und damit die Entwicklung dieser Fähigkeit positiv beeinflussen. Und Offenheit für Neues ist Grundbedingung für ein Unterneh-men, das Innovationen in den Vorder-grund seiner Geschäftstätigkeit stellt.

Als Player im weltweiten Wettbewerb der chemischen Industrie ist es enorm wichtig innovativ und dynamisch zu agieren. Daher baut DSM auf MitarbeiterInnen, die gerne in einem kompetitiven Umfeld arbeiten wollen.

Gastkommentare apply.ING. 2012/1364

Was genau ist das European Graduate Programme (EGP)?Das EGP ist ein einjähriges Trainee-programm für Uni-AbsolventInnen. Es besteht aus drei Stationen (Assignments) in unterschiedlichen Abteilun gen, wobei jedes Assignment vier Monate dauert. Das Programm ermöglicht damit einen generellen Einblick in die unterschied-lichsten Unternehmensbereiche. Eines der Assignments wird immer im Aus-land absolviert und eines üblicherweise direkt im Shopping Center Manage-ment (SCM). Das SCM umfasst die operative und strategische Leitung eines Shopping Centers. Welche Einsatzbereiche gibt es für TU-AbsolventInnen bei Uni-bail-Rodamco?TU-AbsolventInnen verfolgen meist Karrieren im Development oder SCM. Die Development-Abteilung arbeitet eng mit international führenden Archi-tekten und Designern zusammen, um außergewöhnliche Retail-Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Aktuelle Beispiele sind der Generalumbau der SCS und des angrenzenden Multiplex sowie des Donau Plex.

Im Rahmen des EGPs können die Teil -nehmerInnen auch andere Abteilun-gen kennen lernen: Operations (dieses Team agiert als eine Art Projekt- und Asset Manager, der die Aktivitäten ver-schiedener Abteilungen koordiniert), Vertrieb, Marketing oder Investment

(hier werden strategische Deals vorbe-reitet und abgewickelt). Alle diese Optionen stehen den Teil-nehmerInnen des EGPs auch lang fris-tig offen und es hängt immer von den individuellen Interessen und Qualifi-kationen sowie vom Unternehmens-bedarf ab, in welche Richtung sich MitarbeiterInnen weiterentwickeln.

Welche Ausbildung und Erfahrun-gen sollten die BewerberIn nen mitbringen?Das EGP richtet sich an KandidatInnen mit einem überdurchschnittlich guten Uni-Abschluss. An der TU Wien suchen wir AbsolventInnen der Studienrichtun-gen Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Raumplanung und Raum ordnung oder Maschinenbau. Als

Hier beginnt die Zukunft! Das Trainee-Programm von Unibail-Rodamco Gastkommentar Unibail-Rodamco

Der Mutterkonzern von Donau Zentrum und SCS ist der führende europäische Investor, Betreiber und Entwickler von Shopping Centern. Wirtschaftsinteressierten TU-AbsolventInnen bietet Unibail-Rodamco ein einjähriges Traineeprogramm, das EGP. Details dazu von Mag.(FH) Karin Kschwendt, Head of Human Resources.

inter nationaler Konzern legen wir großen Wert auf Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse.

Wie und wann bewirbt man sich am besten bei Unibail-Rodamco?Grundsätzlich kann man sich laufend per Mail bei uns bewerben. Wir ver-anstalten weiters mehrmals im Jahr in Wien sogenannte „EGP-sessions“. Das sind Interviewrunden, bei denen die BewerberInnen das Unternehmen sowie MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Abteilungen kennen lernen können.

Kontakt:Unibail-Rodamco Austria Management GmbH Mag.(FH) Karin [email protected]

Unibail-Rodamco wurde 1968 gegründet und ist Europas führendes börsennotiertes Immobilienunternehmen mit einem Portfolio von 25,9 Mrd. € per 31. Dezember 2011. Das Unternehmen führt 74 Shopping Center in zwölf Ländern Europas. 51 davon verzeichnen jährlich mehr als sechs Millionen Besucher, insgesamt liegt die Besu-cherzahl pro Jahr bei über 760 Millionen. Unibail-Rodamco wurde im DJSI (Welt) und FTSE4Good aufgenommen und notiert außerdem am Euronext sowie dem CAC 40, AEX und dem DowJones EURO STOXX 50. Mit den Einkaufszentren Shop-ping City Süd (24 Millionen Besucher pro Jahr) und Donau Zentrum (16 Millionen Besucher pro Jahr) ist Unibail-Rodamco einer der Marktführer in Österreich. In der angrenzenden Slowakei verzeichnet das Unternehmen rund 12 Millionen jährliche Besucher im Aupark in Bratislava.

Über Unibail-Rodamco

Weitere Informationen unter www.unibail-rodamco.com

apply.ING. 2012/13 Gastkommentare 65

Die Frage der Energieversorgung ist eine der wichtigsten unserer Zeit.Unsere Zukunft hängt in vielerlei Hin-sicht davon ab, wie wir unsere Energie-versorgungssysteme weiterentwickeln.

Ziel der Politik überall in Europa ist es, in einigen Jahrzehnten nur noch saubere Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen. Gleichzei-tig muss Energie leistbar bleiben, um unseren gesellschaftlichen Wohlstand nicht aufs Spiel zu setzen.

Als Betreiber des österreichischen Stromübertragungsnetzes auf der Höchstspannungsebene wissen wir um die großen Herausforderungen, die Europa auf dem Weg in eine saubere Energiezukunft zu meistern hat. Daher arbeiten wir – ein Team von 450 Spe zialistinnen und Spezialisten –

tagtäglich an neuen Netzkonzepten und beschäftigen uns mit innovativen Technologien und Trends in der Ener-giewirtschaft, die die Zukunft der En-ergieversorgung in Europa bestimmen werden. Und wir suchen laufend junge und engagierte Talente, die diese Zukunft mitgestalten wollen.

Entsprechend interessant sind auch die persönlichen Entwicklungsmöglich-keiten für junge Talente.Auf Basis einer individuellen Poten-zialanalyse plant die Personalabteilung gemeinsam mit neu eintretenden Kolle-ginnen und Kollegen ein Karriereent-wicklungsprogramm.Alle Weiterbildungsmaßnahmen sind in der APG Academy gebündelt und ermöglichen eine optimale Abstimmung zwischen dem Anforderungsprofil aus der jeweiligen Job Description und den

Strom bewegt Gastkommentar APG

persönlichen und fachlichen Qualifika-tionen der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. Die APG bietet ein kollegiales Arbeitsklima in einem internationalen Umfeld.Leistungsorientierte Entlohnung mit einem variablen Gehaltsbestandteil auf Basis regelmäßiger gemeinsamer Ziel-vereinbarungen ist APG-Standard.Hinzu kommen weitere Zusatzleis-tungen.

Werden Sie Teil unseres Teams und arbeiten Sie mit an der Energiewende.

Gastkommentare apply.ING. 2012/1366

Personalchef Wilhelm Sterl setzt auf „sachliche Information, emotionale Einbindung und Offenheit“. Nach sei-ner Erfahrung geben spannende Arbeits-inhalte, sympathische KollegInnen und die Möglichkeit zur Entfaltung der eige-nen Potenziale bei der Entscheidung für den künftigen Arbeitgeber fast immer den Ausschlag.Capgemini stellt hohe Anforderungen, neben Fachkompetenz legt das Un-ternehmen großen Wert auf Kommu-nikations- und Moderationsfähigkeit.

Schließlich werde in der Softwareentwick-lung die Zusammenarbeit mit Kolleg-Innen aus allen Teilen der Welt im-mer wichtiger.“Warum ist Capgemini der ideale Arbeits-platz?“ Capgemini MitarbeiterInnen nen-nen vor allem 3 Punkte:• Arbeit mit technisch vielseitigen Ex-pertInnen, die bewusst ein Entwick-lungsprojekt von A bis Z durchlaufen wollen, vom ersten Fachkonzept bis später zum Testen und zur Abnahme durch den Anwender.

• Capgemini arbeitet an aktuellen und zukunftsweisenden Themen zu Mobi-lity, Social Media und Cloud Computing.

• Umfangreiche Unterstützung der Mit-arbeiterInnen durch eine attraktive Onboarding-Phase mit Buddy-System und zahlreichen Weiterbildungsmög-lichkeiten. Für diesen Zweck hat Cap-gemini auch eine unternehmens-eigene Universität in Paris.

Unser Angebot / Ihre Zukunft: www.at.capgemini.com/karriere/

Capgemini steht für mehr Menschlichkeit in der Beratung… Gastkommentar Capgemini

Mag. Wilhelm Sterl, MA

Erfahren Sie mehrvon unseren Expertenwww.at.capgemini.com/experts

WENN SIE BEI UNS EXPERTE WERDEN WOLLEN, FREUEN WIR UNS AUF IHRE BEWERBUNG.

In 40 Ländern ist Capgemini einer der weltweit führenden Anbieter von Management- und IT-Beratung, Technologie-Services sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz der Capgemini-Gruppe 9,69 Milliarden Euro. Gemeinsam mit seinen Kunden erstellt Capgemini Geschäfts- wie auch Technologielösungen, die passgenau auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf der Grundlage seines weltweiten Liefermodells Rightshore® zeichnet sich Capgemini als multinationale Organisation durch seine besondere Art der Zusammenarbeit aus – die Collaborative Business ExperienceTM.

www.at.capgemini.com

WIR SIND ES, DIE TECHNOLOGIEN SO

OPTIMIEREN, DASS DER

W E R T B E I T R A GFÜR UNTERNEHMEN STEIGT.

SoftwareexpertInnen sowie IT-Management-BeraterInnen und Prozess-ExpertInnen liegen gut im Job-Rennen. Sowohl Beratungshäuser als auch Anwenderunternehmen sind auf der Suche nach hochkarätigen KandidatInnen. Capgemini will hierzulande mehr als 20 ExpertInnen – davon ein Großteil IT-BeraterInnen und SoftwareingenieurInnen – einstellen.