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Magazin für Menschen Magazin für Menschen Salzburg - Tirol - Vorarlberg 1/2014 Flexible Demenzbetreuung für Zuhause Neue Angebote in Innsbruck Unsere fleißigen Hände Handarbeitsrunde in Vorarlberg sucht UnterstützerInnen Hoher Besuch Bundesminister Alois Stöger besucht Volkshilfe Salzburg Unsere arbeitsmarktpolitischen Projekte unter- stützen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt Arbeit ist ein Menschenrecht

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Magazin für MenschenMagazin für Menschen

Salzburg - Tirol - Vorarlberg 1/2014

Flexible Demenzbetreuung für ZuhauseNeue Angebote in Innsbruck

Unsere fleißigen HändeHandarbeitsrunde in Vorarlberg sucht UnterstützerInnen

Hoher Besuch Bundesminister Alois Stöger besucht Volkshilfe Salzburg

Unsere arbeitsmarktpolitischen Projekte unter-stützen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt

Arbeit ist einMenschenrecht

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Editorial

ZukunftFrühling ist bunt, vertreibt das Grau und ist für viele die schönste Jah-reszeit. Mit mehr Sonne schauen die Menschen oft auch mit mehr Optimis-mus ins Leben.

Guten Willen und viel Optimismus brauchen auch langzeitarbeitslose Menschen, wenn sie wieder am Ar-beitsmarkt Fuß fassen wollen. Aber sie brauchen sehr oft auch Unterstüt-zung und Know-how – das bieten die sozialökonomischen Einrichtungen der Volkshilfe. Viele arbeitssuchen-de Menschen haben eine lange Ge-schichte mit vielen Enttäuschungen, prekären Arbeitssituationen und Jo-babsagen hinter sich. Die Mitarbei-terInnen in den sozialökonomischen Projekten sind darauf spezialisiert, Menschen wieder Selbstachtung zu vermitteln und sie Schritt für Schritt darauf vorzubereiten, wieder in den ersten Arbeitsmarkt einzusteigen. Angesichts immer neuer trauriger Re-kordhöchststände an beschäftigungs-losen Menschen in unserem Land wird es auch einen dauerhaften zweiten Ar-beitsmarkt brauchen. Nicht alle sind in der Lage, das Tempo und die Anforde-rungen unserer heutigen Arbeitswelt dauerhaft zu bewältigen.

Um Kindern ein Schicksal als Lang-zeitarbeitslose zu ersparen, haben wir

die Initiative Kinderzukunft gestartet. In Kooperation mit der Stadt Wiener Neustadt wird in einem „Leuchtturm-projekt“ versucht, die Menschen in der Stadt für das Thema Kinderarmut zu sensibilisieren. In den Bereichen Bildung und Freizeit werden in Koope-ration mit Schulen und Vereinen neue Lebenschancen für Kinder eröffnet, die von Armut betroffen sind. Zusätz-lich wird das „Kinderzimmer“, der unmittelbare Lebensraum der Kinder gemeinsam mit Freiwilligen und der Unterstützung von SponsorInnen und SpenderInnen nach den jeweiligen Bedürfnissen verbessert. Wenn Sie das Projekt unterstützen wollen, fin-den Sie die Spendenmöglichkeiten in diesem Magazin.

Ein großes Projekt für die Volkshilfe Österreich und auch für mich persön-lich war die Herausgabe eines Buches zum Thema Demenz. Der renommier-te Residenz Verlag hat „Ich bin, wer ich war“ produziert. Es ist ab sofort in allen Buchhandlungen in Österreich zu kaufen. Hat mich auch die Gestaltung des inhaltlichen Teils gefordert, so ha-ben mich die einfühlsamen Porträts von Betroffenen und deren Angehöri-gen sehr berührt. Der umfangreiche Serviceteil rundet das Buch ab. Dan-ke an das Sozialministerium und die Wiener Städtische Versicherung für

die Unterstützung bei der Herausgabe des Buches.

Aber es gilt weiter Danke zu sagen. Die Gardemusik Wien spendet der Volkshilfe einen Teil des Erlöses ihres traditionellen Frühlingskonzerts in der Wiener Hofburg. Auch C&A unterstützt unsere Arbeit gegen Kinderarmut mit 10.000 Euro. Das ist einerseits An-erkennung, aber auch Ansporn und Auftrag, uns weiter gegen Armut und Ausgrenzung zu engagieren. Danke auch an alle SpenderInnen, die uns dabei unterstützen.

Ihr Erich FenningerGeschäftsführer

Volkshilfe Österreich

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Inhalt

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Volkshilfe SalzburgInnsbrucker-Bundesstr. 375020 Salzburg

0662/42 39 44Fax 0662/42 39 44-4%

Volkshilfe TirolSalurnerstraße 2/IV6020 Innsbruck

0512/58 74 75Fax 0512/57 36 35%

Volkshilfe VorarlbergAnton-Schneider-Str. 196900 Bregenz und Fax 05574/488 53%

Volkshilfe im Social Web

www.facebook.com/volkshilfe

www.twitter.com/volkshilfe

www.youtube.com/volkshilfeosterreich

05 Arbeit ist ein Menschenrecht. Lokalaugenschein in Linz

08 Kinderzukunft. Einsatz für mehr Chancengleichheit

11 Hoher Besuch. Bundesminister Alois Stöger zu Gast in Salzburg

14 Erholungswochen. Volkshilfe Salzburg unterstützt Menschen mit Behinderungen

18 Volkshilfe Kids. Erfolgreicher „Breakfast Club“ in Tirol

22 Fleißige Hände. Handarbeitsrunde der Volkshilfe Vorarlberg

24 Pro Joe. Volkshilfe-Präsident für ein soziales Europa

30 Start für SEED. Solidarität kennt keine Grenzen

Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Das Volkshilfe Magazin für Menschen erscheint vier Mal jährlich und dient der Information von Mitgliedern, Funktionä-rInnen, SpenderInnen und haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen über die Aufgaben, Tätigkeiten und die Projekte der Volkshilfe in Österreich.

Impressum: Herausgeber: Volkshilfe Österreich, 1010 Wien, Auerspergstraße 4, Tel.: 01/402 62 09, Fax: 01/408 58 01 E-Mail: [email protected], www.volkshilfe.atRedaktion: Margit Kubala, Erwin Berger, Claudia Endrich, Tatjana Strahoda, Doris Wimpissinger, Othmar Schneglberger, Manuela Greiter, Nicole Steiner Medieninhaber, Verleger, Anzeigenverkauf, Layout und Produktion:RS Medien GmbH, 4800 Attnang, [email protected]: Ferdinand Berger & Söhne GmbHBildnachweis: Volkshilfe Österreich oder wie angegeben

Neubestellung? Umgezogen? Abbestellung?Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, wenden Sie sich bitte an die Volkshilfe Bundesgeschäftsstelle, Auerspergstraße 4, 1010 Wien unter 01/402 62 09 oder [email protected]

Ich bin, wer ich war.Mit Demenz lebenIch bin ein Mensch und keine Krankheit! Im neuen Volkshilfe-Buch „Ich bin, wer ich war“ er-zählen Erkrankte und Pflegende von ihrem Leben mit Demenz. Ein umfangreicher Service-teil informiert über Prävention und Abklärung, finanzielle und rechtliche Belange. „Pflege von heute ist Aufgabe von uns allen. Als Zivilgesellschaft sind wir gefordert, die Interessen jener Menschen zu vertreten, die Hilfe brauchen“, betont Heraus-geber Erich Fenninger.

Bei Anruf BabyIn der doku-biographischen Ge-schichte erzählt die Hebamme Ursula Walch in zwölf berüh-renden, dramatischen und zum Teil komischen Episoden vom Abenteuer des Gebärens fern-ab der Krankenhausroutine. Die Autorin ist seit vielen Jahren für die Volkshilfe in der Westsahara aktiv (Seite 29).

Buchtipps

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Inmitten des Linzer Industriegebiets kann man schon von weitem das rote Volkshilfe-Gebäude erkennen. Auf der Fassade sticht einem gleich der Schriftzug „Arbeit durch Textilre-cycling“ ins Auge. In diesem Gebäu-dekomplex ist das Büro von Martin Zwicker. Martin Zwicker ist stellvertre-tender Geschäftsführer der Volkshilfe Arbeitswelt, ein gemeinnütziges Un-ternehmen der Volkshilfe Oberöster-reich, das Textilien verwertet: „Unser Betrieb verfolgt zwei Ziele. Einerseits verwerten wir Alttextilien und leisten einen Beitrag zum Umweltschutz. An-dererseits bieten wir Menschen, die aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit

oder Behinderung benachteiligt sind, berufliche Perspektiven.“

Recycling mit MehrwertGleich hinter dem Bürogebäude ver-birgt sich eine der Sortierungs- und Aufbereitungsstellen für Altkleider. MitarbeiterInnen sind dort damit be-schäftigt, die Kleidung nach Qualität und Größe zu sortieren und für den Verkauf aufzubereiten. Jährlich wer-den in Oberösterreich 2.000 Tonnen Altkleider gesammelt.

„Ein Teil der Kleidung wird in den ei-genen Volkshilfe Shops verkauft, ein weiterer Teil der Ware wird für den

Großhandel aufbereitet“, erklärt Zwi-cker. Beschädigte Kleidungsstücke werden etwa zu Putzlappen verarbei-tet und in der lokalen Industrie wieder-verwendet. Gespendete Kleidung wird auch gezielt an soziale Einrichtungen weitergegeben. Beispielsweise be-liefert die Volkshilfe Notschlafstellen, Frauenhäuser, oder greift etwa im Rahmen der Hochwasserhilfe Betrof-fenen unter die Arme.

„Die Volkshilfe Arbeitswelt beschäftigt rund 500 MitarbeiterInnen, ungefähr 300 arbeiten in der Textilverarbei-tung“, erzählt Zwicker. Besonders stolz ist der Bereichsleiter auf die

Arbeit ist ein MenschenrechtDurch zahlreiche arbeitsmarktpolitische Projekte unterstützt die Volkshilfe Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Allein in Oberösterreich konnten dadurch bereits 5.000 Menschen wieder Fuß in der Arbeitswelt fassen.

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hohe Vermittlungsrate: „Bisher haben durch unsere professionelle und in-dividuelle Beratung, durch Schulung, Qualifizierung und Beschäftigung in wirtschaftsnahen Betrieben fast 5.000 Menschen wieder am Arbeitsmarkt Fuß gefasst.“

Verkauf in den Volkshilfe-ShopsDie Volkshilfe Arbeitswelt hat sich in Oberösterreich auf unterschiedliche Berufsfelder spezialisiert. Neben dem Textilbereich gibt es auch Transitar-beitsplätze im Elektrogeräte-Recy-cling oder in den Volkshilfe-Shops. In diesen Secondhandläden wird die Kleidung zu etwa 10 Prozent des Neu-preises angeboten. In den insgesamt 16 Volkshilfe-Shops wird jeder fündig, denn elektronische Geräte und Mö-bel, aber auch Bücher und Geschirr findet man im Angebot. „Die Waren gelangen durch Spenden oder über die Altstoffsammlung zu uns“, erklärt Zwicker, „zudem holt die Volkshilfe Arbeitswelt auch selbst Waren ab, Vo-raussetzung ist, dass die Dinge noch brauchbar und sauber sind.“

Auf die Funktionstüchtigkeit der Ware, insbesondere der Elektrogeräte, kann man sich verlassen – das zeigt auch ein Lokalaugenschein beim Volkshil-fe-Standort am Avenariusweg. Unter

den wachen Augen von Volkshilfe-Mitarbeiter Günther Tomschik über-prüfen die MitarbeiterInnen jedes ge-sammelte Elektrogerät. Ein Barcode am Gerät schafft Transparenz, denn hier werden alle Arbeitsschritte do-kumentiert. Kaputte Geräte werden fachgerecht auseinandergebaut, um die Rohstoffe zu trennen. „Derzeit zer-legen wir etwa alte Stromzählgeräte“, erzählt Günther Tomschik. Man repa-riere aber auch nicht mehr funktions-fähige Elektrogeräte, um sie dann in einem der Shops zu verkaufen, „denn oft sind nur Kleinigkeiten kaputt, die in fünf Minuten ausgetauscht sind“, weiß Tomschik. Projekte in ganz ÖsterreichArbeitsmarktpolitische Projekte ha-ben in der Volkshilfe österreichweit eine große Bedeutung. „Die Volkshil-fe bietet insgesamt 38 Projekte an. Wir unterstützen Menschen mit Be-hinderung, Menschen mit geringer Qualifizierung, Jugendliche, Lang-zeitarbeitslose und Wiedereinstei-gerInnen“, erklärt Marina Einböck, Arbeitsmarktexpertin der Volkshilfe Österreich „Wichtig ist uns, dass die Teilnahme an unseren Beschäf-tigungsprojekten freiwillig ist, denn nur so bietet sie für alle Beteiligten einen Mehrwert.“

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Mitarbeiterinnen in den beliebten Secondhand-Shops der Volkshilfe Oberösterreich

Unsere Projekte bieten Perspektiven amArbeitsmarkt für junge Menschen

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Gerade in wirtschaftlichen Krisen-zeiten spitzt sich die Situation am Arbeitsmarkt zu. „Arbeit ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Arbeit zu haben, bedeutet Armut zu vermeiden und an der Gesellschaft teilzuhaben“, ist Volkshilfe Präsident Josef Weiden-holzer überzeugt.

Die Volkshilfe tritt seit vielen Jahren für das Recht auf Arbeit für alle ein. Im Mittelpunkt steht die Chancengleich-heit. „Wir unterstützen Menschen, die an den Anforderungen des Arbeits-marktes scheitern. Diesen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag können wir nur mit Unterstützung von starken Partnern leisten“, fasst Weidenhol-zer zusammen. Die arbeitsmarktpo-litischen Projekte der Volkshilfe kann aber jeder Mensch ganz einfach un-terstützen: Sachspenden sind ebenso willkommen, wie auch Schnäppchen-jäger in den Volkshilfe Shops.

„Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und be-friedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.“

Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

Arbeit

Daten und Fakten Arbeitsmarkt in Österreich< Rund 18% aller von Arbeitslosig-

keit betroffenen Personen in Ös-terreich sind langzeitarbeitslos.

< Während 2010 nur jedeR Achte ohne Migrationshintergrund (12,1%) Berufe mit Hilfstätigkeit oder angelernter Tätigkeit inne-hatte, waren es beinahe 4 von 10 Migranten und MigrantInnen (38,2%). Selbst bei Personen mit Migrantionshintergrund, die Ma-turaniveau oder eine weitere hö-here Ausbildung vorweisen kön-nen, übten 16,5% der Personen einfache Tätigkeiten aus.

< 206.000 Personen, oder 5,5% der Erwerbstätigen in Österreich -gelten als Working Poor, gehören also zu jener Personengruppe, die trotz Erwerbstätigkeit ein so ge-ringes Einkommen erhalten, dass sie davon nicht leben können.

< Frauen verdienen im Schnitt 40% weniger als ihre männlichen Kol-legen. Auch wenn man Teilzeit- und nicht ganzjährige Erwerbsar-beit ausnimmt, verdienen Frauen immer noch um 20% weniger.

Projekte der VolkshilfeRund 400 MitarbeiterInnen arbeiten in unseren sozialökonomischen Pro-jekten. Über 2.100 langzeitbeschäf-tigungslose Personen, Menschen mit Beeinträchtigungen und Asylberech-tigte finden pro Jahr einen Transitar-beitsplatz.

Die Volkshilfe Arbeitswelt< wurde 1991 unter dem Namen

Basar gegründet.

< ist ein gemeinnütziges Unterneh-men der Volkshilfe Oberösterreich.

< bietet Ausbildungsplätze und zeit-lich begrenzte Arbeitsplätze an.

< betreibt 16 Volkshilfe-Shops in ganz Oberösterreich und gehört zu den größten Alttextilien-Sammlern.

< wendet sich an Wiedereinsteige-rinnen, Menschen mit Beeinträch-tigung und benachteiligte Jugend-liche

Mehr Infos:www.volkshilfe.at/arbeit

MitarbeiterInnen sortieren die Sachspendenfür den Verkauf

Beim Elektrogeräte-Recycling ist Know-how gefragt

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Kinderzukunft

Es gibt kaum etwas Schöneres, als Kinder beim Aufwachsen zu beobach-ten. Kinder, die in Geborgenheit und ohne finanzielle Sorgen leben. Aber es gibt leider auch andere Kinder, die sehr viel weniger Chancen im Leben haben. „In Österreich sind 304.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre armutsge-fährdet“, weiß Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger und mahnt: „Wir dür-fen nicht zulassen, dass Kindern auf Grund finanzieller und ökonomischer Benachteiligung Chancen geraubt und sie von gesellschaftlicher Teilhabe aus-geschlossen werden.“

Initiative „Kinderzukunft“ gestartetGemeinsam mit der Stadt Wiener Neu-stadt rief die Volkshilfe deshalb die In-itiative „Kinderzukunft“ ins Leben. In einer gemeinsamen Anstrengung von Magistrat, Volkshilfe und engagierten BürgerInnen entsteht in Wiener Neu-stadt die erste Kinderhauptstadt Ös-terreichs.

„Kinder, die in Armut aufwachsen, er-fahren nicht nur materiellen Mangel. Sie erleben tagtäglich, dass sie weni-ger wert sind“, sagt Erich Fenninger. Bürgermeister Bernhard Müller fasst die Ziele der breit angelegten Offen-

sive gegen Kinderarmut zusammen: „Wir wollen Exklusion verhindern und Teilhabe ermöglichen. Jedes Kind soll seine Potenziale voll ausschöpfen können.“

Maßnahmen gegen KinderarmutDie Maßnahmenoffensive bündelt nicht nur die zahlreichen Unterstüt-zungsmaßnahmen der Stadt Wiener Neustadt – auch neue Projekte wer-den ins Leben gerufen. Partizipation wird dabei groß geschrieben: Kinder werden über Schulen, Kindergärten und Vereine in die Gestaltung der Maßnahmen von Anfang an mit ein-bezogen.

Aktion KinderzimmerEin Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist das Projekt „Kinderzimmer“, das vom Volkshilfe Bezirksverein Wiener Neustadt unter Leitung von Holger Linhart unterstützt wird. „Armutsbe-troffene Kinder leben vielfach in nicht kindgerechten Wohnräumen. Ehren-amtliche sammeln deshalb nicht nur Sachspenden für armutsbetroffene Kinder, sondern unterstützten auch beispielsweise bei Renovierungsar-beiten“, erklärt Linhart die neue Hilfs-aktion.

Start der Initiative Kinderzukunft mit (v.l.n.r) Bgm. Bernhard Müller, Erich Fenninger, Holger Linhart

Jedem Kind alle Chancen!Volkshilfe und Wiener Neustadt starten die Ini-tiative „Kinderzukunft“.

Jedem Kind alle Chancen – so können Sie helfenSpendenkontoBIC: OPSKATWWIBAN: AT776000000001740400Online-Spenden: www.volkshilfe.at/kinderzukunftKennwort: „wn.kinderzukunft“ Sachspenden: Die Volkshilfe sucht neue und neuwertige Einrichtungs-gegenstände für Kinderzimmer (Schreibtische, Sessel, Betten, Kästen, Lampen etc.), aber auch Spielzeug, Kleider und Lernutensi-lien wie Computer oder Taschen-rechner. Freiwilliges Engagement: Mitbür-gerInnen mit handwerklichen Fä-higkeiten (Ausmalen, kleine Repa-raturen etc.) können Lieferdienste übernehmen oder beim Aussortie-ren der Sachspenden helfen.

Nähere Informationen:www.kinder-zukunft.atwww.volkshilfe.atwww.wiener-neustadt.at

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Gesundheit

... und bringen Sie bitte alle Befun-de mit! Sie haben diese Aufforderung bei Anmeldung zu einem Arztbesuch sicher schon gehört. Und dann beginnt bei vielen Patientinnen und Patienten die Suche nach den Befunden…

Wäre es nicht viel vernünftiger und einfacher, wenn Sie dem Arzt mit Ih-rer e-card die Erlaubnis geben, alle Ihre Labor- und Röntgenbefunde, Spitals-Entlassungsbriefe oder Medi-kamentenverschreibungen auf seinen Bildschirm zu holen? Genau das wird ELGA – die elektronische Gesund-heitsakte – möglich machen. Der Arzt sucht den Befund und nicht der Pati-ent! Nicht Sie müssen dem Arzt einen Überblick über Ihre Erkrankung ver-schaffen, sondern er verschafft sich selbst den medizinisch notwendigen Überblick an Hand Ihrer Befunde ehe er mit der Behandlung beginnt.

ELGA ist daher in erster Linie eine Fra-ge Ihrer Gesundheit. Denn ein rascher medizinischer Überblick des Arztes

bedeutet für Sie, dass Doppeluntersu-chungen entfallen können – wer will schon gerne dauernd mit der Nadel gestochen oder mit Röntgenstrahlen durchleuchtet werden? – oder es kaum zu lebensbedrohlichen Wechselwirkun-gen bei der Medikation kommt. ELGA bedeutet daher beste Behandlungs-qualität und hohe Patientensicherheit.

Gesundheitsdaten sind sensible DatenSchon heute gelten für Gesundheits-daten besondere Sicherheitsvorkeh-rungen. Daran wird ELGA nichts än-dern. Die Daten selbst bleiben, wo Sie auch heute sind – im Spital, im Labor oder beim Arzt. Nur wenn Sie es selbst erlauben, darf der Arzt in Ihre Daten Einblick nehmen. Eine Neuerung bringt ELGA allerdings: Sie können selbst nachschauen, wer welche Ge-sundheitsdaten über Sie gespeichert hat, bzw. wo welche Befunde liegen. Und last but not least können Sie auch einfach nachprüfen, wer einen Blick in Ihre Daten geworfen hat.

ELGA – eine Frage Ihrer GesundheitGastkommentar vom Hauptverband derösterreichischen Sozialversicherungsträger

ELGA-Serviceline bietetInformationen Für allgemeine Fragen zu ELGA und zur ELGA-Teilnahme steht die ELGA-Serviceline unter der Tele-fonnummer 050 124 4411 werk-tags von Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr zur Verfügung.

Weitere Informationen sind unter www.elga.gv.at und www.gesundheit.gv.at verfügbar.

Beide Websites wurden barrierefrei gestaltet.

Nutzen von ELGAim Überblick Für Patientinnen und Patienten < Erhöhung der Patientensicherheit

(u.a. durch die e-Medikation)

< Verbesserung der Behandlungs-qualität (Befundbereitstellung)

< einfacher Zugriff auf eigene Be-funde über (sicheres) Internet

< Steigerung der eigenen Gesund-heitskompetenz

< Vermeidung von Mehrfachunter-suchungen

Für Spitäler, Ärztinnen und Ärzte, Apotheken & Pflegeeinrichtungen

< zeitnahe Verfügbarkeit relevanter Informationen (Befunde, Medika-mente)

< Vermeidung von möglichen Be-handlungsfehlern

< Organisationsübergreifender In-formationsfluss und somit besse-re Zusammenarbeit

< integrierte Prozesse bei Behand-lung und Betreuung

< aus Schnittstellen werden Naht-stellen

< Einheitliche und qualitätsgesi-cherte Befunde

Für Datenschutz und Datensicherheit < IT-Sicherheit im Gesundheitswe-

sen wird normiert und hohe Si-cherheitsstandards werden vor-geschrieben

< ELGA-Befunde sind dezentral ge-speichert

< technischer Nachweis des Be-handlungsverhältnisses erforder-lich (e-card)

< Patientinnen und Patienten könnenZugriffsrechte selbst bestimmen

< Zugriffe nur über strenges Be-rechtigungssystem

< Patientinnen und Patienten sehen, wer auf Ihre Daten zugegriffen hat

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„Soziale Gemeinschaftseinrichtun-gen fördern nicht nur das Miteinander, sondern auch langfristig die Gesund-heit. Die Seniorenklubs der Volkshilfe regen dazu an, geistig und körperlich aktiv zu bleiben“, sagt Gesundheits-minister Alois Stöger bei seinem Be-such im Volkshilfe-Klub in der Ignaz-Harrer-Straße.

„Ich habe mich bei meinem Besuch persönlich davon überzeugen können, wie sehr die SeniorInnen in Salzburg

von den Volkshilfe-Klubs profitieren“, betont der Gesundheitsminister. „Be-sonders gut“, so führt er weiter aus, „gefällt mir die Umsetzung der Mit-tagsverpflegung. Zu günstigen Preisen bekommen die Klub-BesucherInnen ein ausgewogenes Mittagsmenü. Und das Essen schmeckt natürlich am besten, wenn man nicht allein ist.“

Getragen werden die Salzburger Se-niorInnenklubs vor allem durch das Engagement von ehrenamtlichen Mit-

arbeiterInnen. Vier bis fünf Personen betreuen die Anliegen der SeniorIn-nen. „Es ist unglaublich, was diese ehrenamtlichen MitarbeiterInnen leis-ten“, so die Vorsitzende der Volkshil-fe Salzburg NR Abg. a. D. Annemarie Reitsamer. „Nachdem wir mit und in einem sehr engen finanziellen Rah-men arbeiten müssen, kann das frei-willige Engagement dieser Menschen nicht oft genug gewürdigt werden.“

(v.l.n.r.) Volkshilfe Vorsitzende Annemarie Reitsamer, Bundesminister Alois Stö-ger, Vizbürgermeisterin der Stadt Salzburg Christine Homola, GF LAbg. Othmar

Schneglberger

Hoher BesuchBundesminister Alois Stöger besucht den Volkshilfe Seniorenklub in der Ignaz-Harrer-Straße in Salzburg.

Bundesminister Alois Stöger überzeugt sich vor Ort von der schmackhaften Volkshilfe-Küche

Salzburg

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Ein gelungenes Fest, das jedes Jahr die SeniorInnen begeistert

Unter tatkräftiger Mithilfe der Volkshilfe Seniorinnen und Senioren wurde in Kuchl am 28. Februar 2014 auch in diesem Jahr wieder der tra-ditionsreiche „Kuchler Seniorenball“ im Gasthaus zur goldenen Stiege be-gangen. Volkshilfe Klubleiterin Edel-traud Schürer und ihre versierte Fa-schingscrew sorgten gemeinsam mit dem Pensionistenverband und dem Seniorenbund nicht nur für die perfek-

te Organisation dieser traditionsrei-chen Veranstaltung, sondern auch für ein buntes und abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm.

Das Publikum dankte es mit einem voll besetzen Saal: Rund 200 Gäste zeig-ten sich in ausgelassener Faschings-stimmung. Nach der Balleinlage durch die Kuchler Faschingsgilde „Naracu-cula“ und der mittlerweile schon tra-

ditionellen Verleihung der Faschings-orden, kam das Highlight des heurigen Jahres allerdings von der Tanzforma-tion der Volkshilfe Damen, die sich als „Old Dancing Stars“ leichtfüßig in die Herzen der Zuschauer tanzte. Alles in allem ein zum wiederholten Male gelungenes Fest, auf das sich Jung und Alt auch im nächsten Jahr wieder freuen kann!

200 Menschen feierten am Kuchler Seniorenball

Old Dancing StarsAm Kuchler Seniorenball eroberten die „Old Dancing Stars“ die Bühne.

Salzburg

„Frontlady“ der Old Dancing Stars und Klubleiterin des Volkshilfe Seniorenklubs Edeltraud Schürer

Tatkräftige Unterstützung ohne große Worte:Dank an Metzgermeister Stöttner!Für seine großzügige Unterstützung möchten wir uns – auch im Namen der Se-niorenklubleiterinnen – einmal mehr bei Herrn Thomas Stöttner, Metzgermeister aus Abersee, wie auch seinem Mitarbeiter Herrn Woelflehner herzlich bedanken. Herr Stöttner stellt unseren Seniorenklubs in der Ignaz-Harrer-Straße und in Itzling immer wieder Fleisch und Wurstwaren in hervorragender Qualität unentgeltlich zur Verfügung. Dafür vielen Dank!

Kurzmeldungen

Farewell, Zivi! Die Tage „unseres Zivi“ in der Volkhil-fe neigen sich nun langsam dem Ende zu: Mit Ende März wird Andreas Arnhof neue Ziele in Angriff nehmen. Es bleibt uns für seine tolle Arbeit, sein hilfsbe-reites Engagement und seinen lebens-frohen und positiven Einsatz während der letzten neun Monate zu danken: Wir werden dich vermissen!

Gleichzeitig möchten wir unseren neu-en Zivildiener Tobias Fenninger sehr herzlich willkommen heißen. Zivildiener Andreas Arnhof verlässt die Volkshilfe Wir begrüßen Zivildiener Tobias Fenninger im Team

Volkshilfe SeniorInnereise nach DresdenFür alle Reisefreunde: Plätze für die Reise nach Dresden vom 14.- bis 17. September sind noch frei.Der reguläre Preis beträgt 396 Euro. Mehr Informationen: 0043 662 42 39 39.

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ComebackMag. Gernot Metzner kehrt nach 10-monatiger Bildungskarenz als Leiter des Fachbereichs „Psychosoziale Rehabilitation“ zurück.

Redaktion: Herr Mag. Metzner, nach einer 10-monatigen Bildungskarenz sind Sie nun seit Jänner 2014 wieder in Ihrer ursprüngliche Position als Lei-ter des Fachbereiches „Psycho Reha“ tätig. Haben sich Ihre Erwartungen an die berufliche Auszeit erfüllt? Wie war die Rückkehr ins reguläre Arbeitsleben für Sie?

Metzner: Meine Erwartungen an die berufliche Auszeit haben sich auf jeden Fall erfüllt. Die geplanten Fortbildungen habe ich im Verlauf der Bildungskarenz etwas reduziert und dafür vermehrt da-rauf geachtet, wieder Kraft und Motiva-tion für meine beruflichen Aufgaben zu sammeln. Dazu war es für mich auch wichtig, einmal Abstand zu fachlichen und arbeitsbezogenen Themen zu fin-den. Inhaltlich habe ich mich vor allem in Richtung „Systemische Therapie“ weitergebildet und mein Wissen im Be-reich Psychiatrie aufgefrischt. Die Rückkehr ins Arbeitsleben war dann sehr positiv für mich. Ich habe vom ersten Tag an festgestellt, dass ich we-sentlich entspannter und dennoch leis-tungsfähiger meinen Aufgaben nach-

gehen konnte. Auf das Wiedersehen und Zusammenarbeiten mit meinem Team, den KollegInnen im Büro und al-len anderen Volkshilfe-MitarbeiterInnen hatte ich mich ohnehin bereits gefreut.

Redaktion: Woran merkt man, dass es notwendig ist, die eigene berufliche Routine zu unterbrechen und sich ein-mal neu zu orientieren?

Metzner: So ein Schritt ist im engeren Sinne „notwendig“, wenn schon eine deutliche Überlastung vorliegt. Gut für das eigene Wohlbefinden, die Lebens-qualität und letztlich auch die berufli-che Leistungsfähigkeit wäre aber ver-mutlich relativ häufig eine Auszeit.Ich selbst habe vor Eintritt in die Bil-dungskarenz durchaus bereits ein ge-wisses Maß an Erschöpfung, vor allem durch die Vielfalt und Menge der zu erledigenden Aufgaben, erlebt. Daher habe ich auch die Gelegenheit einer Auszeit genutzt und sehr davon profi-tiert.

Redaktion: Herr Mag. Metzner, könn-ten Sie noch einmal wählen, würden

Sie sich wieder für eine ähnliche Be-rufslaufbahn entscheiden?

Metzner: Das ist eine schwierige Fra-ge. Ich mache meinen derzeitigen Job sehr gerne und war den größten Teil meines Berufslebens im Sozialbereich tätig, weil ich diese Arbeit für sehr sinnerfüllend halte.Andererseits würde mich auch eine un-komplizierte, am besten handwerkliche Tätigkeit oder ein Beruf in Verbindung mit der Natur sehr reizen. Es könnte also in viele Richtungen gehen, wenn ich noch einmal jung wäre.

Redaktion: Was sind die geheimen Leidenschaften des Gernot M.?

Metzner: Ein (großer) Teil meiner Lei-denschaften ist, denke ich, nicht be-sonders geheim: Alles, was mit Bergen zu tun hat, vor allem Skitouren und Klettern. Etwas geheimer: Ein, zwei Tage faul sein, dabei nur schlafen, lesen, Schokolade essen und Gitarre spielen.

Redaktion: Danke für das Gespräch!

Gernot Metzner im Gespräch über berufliche Auszeit, Neuorientierung und Wohlbefinden im Arbeitsalltag

Salzburg

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Die Volkshilfe Salzburg hat sich vor allem im Bereich der Behindertenbe-treuung in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Es wurden gezielt Kompetenzen auf- und ausgebaut. Die Projekte „Persönliche Assistenz an Pflichtschulen“ (PAAP) und „Persönli-che Assistenz am Arbeitsplatz“ (PAA) haben sich mittlerweile nicht nur gut etabliert, die Nachfrage steigt weiter-hin.

Die speziellen Bedürfnisse beeinträch-tigter Personen zu erkennen und an individuellen Lösungen zu arbeiten, die es den Betroffenen ermöglichen sich individuell zu entfalten, ist ein wichtiges Ziel in der Behindertenbe-treuung durch die Volkshilfe Salzburg.

Unser Engagement ist nicht ohne Re-sonanz geblieben: Seit dem Jahr 2011 übernimmt die Volkshilfe Salzburg – im Auftrag des Landes Salzburg – auch die Organisation und Abwicklung der Erholungsaktion für Menschen mit Beeinträchtigungen.

So funktioniert die AnmeldungFür eine Erholung anmelden können sich all jene beeinträchtigten Personen, die nicht ständig einer Pflege oder Be-aufsichtigung bedürfen. Bevorzugt wer-den vor allem jene Personen, die sich in einer wirtschaftlich und/oder sozial belastenden Lebenssituation befinden.

Das Angebot umfasst entweder < einen 7-tägigen Individualurlaub

zwischen Mai und Oktober (nach individueller Vereinbarung), oder

< einen 14-tägigen Turnus zwischen 7. und 20. Juli bzw. 18. und 31. August. Für die Aufenthalte kann zwischen dem Gasthof Bad Hoch-moos in St. Martin (Individual-urlaub), und der Hotelpension Haus Aloisia in Mariapfarr (Lungau) ge-wählt werden.

Johann Schlechter vom Gasthof Bad Hochmoos in St. Martin freut sich über TeilnehmerInnen der Erholungswochen

Information undAnmeldungVolkshilfe SalzburgTel: 0662/ 42 39 39

Jetzt anmelden! Die Volkshilfe Salzburg organisiert wieder Erholungsaufenthaltefür Menschen mit Beeinträchtigung.

Salzburg

Frau Landschützer vom Haus Aloisia in Mariapfarr heißt die Gäste der diesjähri-gen Erholungswoche herzlich willkommen

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Redaktion: Herr Mag. Behr, Sie sind als neues Mitglied der Geschäftslei-tung der Volkshilfe GmbH seit Jahres-beginn 2014 tätig. Was hat Sie dazu bewogen, diese Aufgabe zu überneh-men?

Mag. Behr: Ich bin nun beruflich seit über 20 Jahren im Sozialbereich tätig. In dieser Zeit habe ich mir ein breites und fundiertes Wissen über diesen speziellen Bereich angeeignet, vor allem was die unterschiedlichen Strukturen, Arbeits- und Herange-hensweisen in sozialwirtschaftlichen Unternehmen betrifft. Dieses Wissen bzw. meine eigene langjährige Erfah-rung gaben schließlich den Ausschlag dafür, die Position in der Geschäftslei-tung anzunehmen. Ich sehe für mich einfach viele Möglichkeiten, Dinge po-sitiv zu verändern.

Redaktion: Welche neuen Akzen-te wollen Sie in Zukunft setzen? Wo sehen Sie persönlich die größten He-rausforderungen für die Volkshilfe-GmbH in Salzburg?

Mag. Behr: Durch die Arbeit mit und am Menschen stehen unsere Mitar-beiterInnen immer wieder vor einer großen Herausforderung. Ein hohes Maß an Sensibilität, Verständnis und Einfühlungsvermögen sind notwen-dig, damit diese Arbeit auch gelingen kann. Aufgrund der intensiven und oft über Jahre andauernden Betreuungs-

beziehungen verschwimmen Grenzen zwischen beruflichen und privaten Bereichen. Eine zentrale Aufgabe der Zukunft sehe ich deshalb darin, An-gebote für unsere MitarbeiterInnen zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, Belastungen zu bewältigen. Unsere ambitionierten MitarbeiterInnen sind sozusagen das Herz unseres Unter-nehmens. Es ist mir sehr wichtig, dass sie unter fairen, guten und gesunden Bedingungen arbeiten und sich nicht „aufarbeiten“. Gleichzeitig steht die Volkshilfe als einer der größten Dienst-leister und Dienstgeber im sozialen Bereich im Bundesland Salzburg vor einer zusätzlichen Herausforderung: sich als sozialwirtschaftliches Unter-nehmen weiter zu professionalisieren. Die Herausforderung wird sein, diesen Prozess zu gestalten, ohne dabei „die eigene Seele zu verkaufen“ – also den persönlichen und menschlichen Umgang mit den MitarbeiterInnen und KundInnen zu verlieren.

Redaktion: Davon ausgehend, dass all Ihre Pläne umgesetzt werden: Was sollten BeobachterInnen in fünf oder zehn Jahren über die Volkshilfe Salz-burg sagen?

Mag. Behr: Was sie auch jetzt schon über die Volkshilfe sagen, nämlich dass unsere Mitarbeiter und Mitarbei-terinnen großartige Arbeit leisten. Ein Meilenstein wäre für mich dann er-reicht, wenn die Volkshilfe im Bundes-

land Salzburg zur ersten Anlaufstelle für soziale Dienstleistungen wird.

Redaktion: Was machen Sie am liebsten, wenn Sie sich eine Auszeit vom Berufsalltag gönnen?

Mag. Behr: Meine Familie und mein Freundeskreis sind mir sehr wichtig. Durch den engen Kontakt kann ich den Berufsalltag gut hinter mir lassen. Besonders genieße ich Unternehmun-gen mit meiner Nichte, meinem Nef-fen und meinem Taufpatenkind.

Redaktion: Danke für das Interview!

Bernhard Behr spricht im Interview über seine neuen Aufgaben als Geschäftsleiter

SteckbriefName: Bernhard BehrGeburtsort: Gmunden, aufge-wachsen in Ebensee am TraunseeGeburtsdatum: 25.08.1974 (Sternzeichen Jungfrau)Hobbies: Zeit mit Familie und Freunde, Natur und Pflanzen, Ber-ge, Sport (Laufen, CrossFit), Wan-dern, Musik (Jazz, Blues, Swing, Musik aus den 20-ern,30-ern, 40-ern), Malen (abstrakte Malerei)

Newcomer in der Volkshilfe Salzburg Mag. Bernhard Behr, seit Jänner neuer Geschäfts-leiter der Dienstleistungs-GmbH, im Interview mit dem Volkshilfe Magazin

Salzburg

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16 | Magazin für Menschen

Viele Angehörige wünschen sich für demenzerkrankte Menschen die Mög-lichkeit, das gewohnte, familiäre Um-feld so lange wie möglich zu erhalten. Die Pflege und Betreuung eines Be-troffenen ist für die pflegenden Ange-hörigen eine Herausforderung, die oft nicht alleine zu bewältigen ist.

Die mobile Demenzbetreuung unter-stützt seit April 2014 stundenweise bei der Betreuung zu Hause. Die fle-xible Zeiteinteilung ermöglicht es den Betroffenen, ihren individuellen Ta-gesablauf beizubehalten. Die Angehö-rigen werden maßgeblich entlastet.

Das Team der Volkshilfe Pflegedienste besteht ausschließlich aus qualifizier-ten MitarbeiterInnen, welche Angehö-

rige und Betroffene bei der Bewälti-gung ihres Alltags unterstützen.

Nach dem erfolgreichen Informati-onsabend in Landeck im September

2013 unter dem Motto „Leben mit Demenz: Hilfe und Tipps von Exper-

tInnen“ setzen die Volkshilfe Pflege-dienste die erfolgreiche Demenzinfo-Tour durch Tirol auch im Jahr 2014 fort.

Die Volkshilfe hat es sich zur Aufga-be gemacht, Antworten zu geben. Die zwei Volkshilfe ExpertInnen auf dem Gebiet Demenz, Mag. Robert Hart-mann und Sabine Wögerbauer, DSB/A, geben Hilfe und Tipps an interessierte ZuhöhrerInnen und Betroffene.

Die Volkshilfe lädt zu den kostenlosen Informationsveranstaltungen in ganz Tirol ein. Nähere Informationen über die nächsten Termine finden Sie auf unserer Website www.volkshilfe.net.

Infoabend in Reutte mit (v.l.n.r.) Sabine Wögerbauer (Leiterin Volkshilfe Tageszentrum Regenbogen/Linz), Kerstin Egger (GF Volkshilfe Tirol), Mag. Robert Hartmann (Volkshilfe Oberösterreich), Alois Gratl (PDL Haus

Ehrenberg) & Mag. Christiane Huter, DGKS (Heimleitung, Haus Ehrenberg)

Leistungen der mobilen Demenzbetreuung:Information und Beratung zu Anträ-gen, Pflegegeld, Selbsthilfegruppen< Tipps für den Umgang mit

Demenz im Alltag< Hausbesuche: Hauskranken-

pflege, Heimhilfe, Haushaltshilfe

Kontaktieren Sich uns!Volkshilfe DemenzhilfeSalurnerstr. 2/46020 InnsbruckTel.: 0512 / 587 475E-Mail: [email protected]

Leben mit DemenzDie Volkshilfe tourt mit kostenlosen Informationsabenden zumThema Demenz durchs Land.

Tirol

Flexible Demenz-betreuung für ZuhauseDie Volkshilfe Pflegedienste bieten seit April 2014 mobile Demenzbetreuung in Innsbruck an.

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18 | Magazin für Menschen

Seit Februar ermöglicht der „Volkshilfe Kids Breakfast Club“ Inns-brucker SchülerInnen einen gesunden Start in den Schultag.

Ein leerer Magen lernt nicht gern. Wenn SchülerInnen hungrig in die Schulen gehen, dann fehlen ihnen Energie und Konzentration, um einen anstrengenden Schultag zu meistern. Ein gesundes Frühstück gibt Power und Energie für den ganzen Tag. Es bildet die Basis für unsere alltäglichen Unternehmungen.

Der Breakfast Club findet an fünf Ta-gen der Woche statt. Zum Wochenbe-ginn gibt es für die SchülerInnen ein VITAL-Frühstück in Form eines Müslis mit Milch und frischem Tiroler Obst sowie Gemüse. Von Dienstag bis Frei-

tag wird zudem herzhaftes Vollkorn- oder Schwarzbrot angeboten, welches die Kinder mit Butter und Marmelade bestreichen oder mit Putenwurst so-wie Käse belegen können.

So garantiert die Volkshilfe den Kids einen guten Start in den Tag!

Förder- & Kooperationspartner Die Stadt Innsbruck ist der Initiator des Projekts. Trägerorganisation ist die Volkshilfe Tirol, die von den Förder- und Kooperationspartner Innsbrucker Kommunalbetriebe, Ba-guette und M-Preis unterstützt wird.

Breakfast ClubEin guter Morgen beginnt für Innsbrucker Schüler-Innen an einem gesunden Frühstückstisch.

Tirol

v.l.n.r.: Team Volkshilfe Breakfast Club: Klaus Wink-ler, Doris Wimpissinger, Flavia Gassner, Christiane Schöpf & Eva Hornstein

Die Kinder richten zwischen 7.00 und 7.45 Uhr das Frühstück gemeinsam mit einer Aufsichtsperson der

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| 19www.volkshilfe.at

Seit 2013 ist die Volkshilfe Tirol stol-ze Trägerorganisation des Projektes Schulassistenz der Gemeinde St. Jo-hann in Tirol. Ziel dieser integrativen sozialen Dienstleistung ist es, Kindern mit besonderen Bedürfnissen den Schulbesuch zu ermöglichen.

Die Volkshilfe Schulassistentinnen

unterstützen das Lehrpersonal im Sonderpädagogischen Zentrum bzw. in den Integrationsklassen der Volks-schule und Hauptschule in St. Johann in Tirol. Diese Maßnahme dient dazu, dem Lehrpersonal in Klassen mit Kin-dern mit erhöhtem Förderbedarf jene Hilfestellung zu bieten, die sie benö-tigen, um eine effektive Unterrichtsar-

beit leisten zu können.

Kerstin Egger, Geschäftsführerin der Volkshilfe Tirol, ist stolz auf das Pro-jekt: „Mit dieser wichtigen sozialen Dienstleistung können wir Schüle-rinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf bei ihren alltäglichen Herausforderungen unterstützen.“

Die Schulassistenz fördert Integration und individu-elle Förderungsmaßnahmen in den Schulklassen

Alle Fakten zum ProjektZielgruppe: Kinder und Jugendli-che mit besonderen Bedürfnissen, welche Unterstützung in der Schule benötigen

Leistungen der Schulassistenz:< Unterstützung bei der Schulin-

tegration von Kindern und Ju-gendlichen mit Behinderung

< Förderung der Entwicklung zur Selbstständigkeit

< Hilfe und Unterstützung für Kin-der und Jugendliche mit son-derpädagogischem oder beson-derem Förderbedarf, die zusätz-lich auf Pflege und Hilfe ange-wiesen sind

Nähere Informationen zum Projekt unter: www.volkshilfe.net

Tiroler Kinder im Schulalltag begleitenIn St. Johann ermöglichen Volkshilfe Schulassis-tentinnen Kindern mit besonderen Bedürfnissen den Schulbesuch.

Tirol

Postfach für jedenDie Volkshilfe Vorarlberg dankt dem Verein „Post-fach für jeden“ für die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Der Verein „Postfach für jeden“ un-terstützt seit über 30 Jahren bedürftige Menschen und Familien in Vorarlberg mit Sachspenden für den Alltag. Im Rahmen einer Weihnachtsaktion ar-beiteten die Volkshilfe Vorarlberg und „Postfach für jeden“ Hand in Hand.

Zwei Tage lang schnürten mehr als 20 Frauen und Männer Weihnachtspakete mit Christstollen, Keksen und anderen Lebensmitteln. Insgesamt wurden 800

Pakete vorbereitet, die dann an zahl-reiche bedürftige Haushalte verschenkt wurden. Auch die Vorarlberger Volkshil-fe erhielt einige Pakete, die sie an Men-schen in Not weitergeben konnte.

Das „Postfach für jeden“ sorgt dafür, dass es auch an jenen Adressen weih-nachtlich wird, wo ein grauer Alltag sonst wenig Licht erkennen lässt. Da-runter sind häufig Großfamilien, auch achtköpfige Familien sind keine Selten-

heit. „In letzter Zeit sind deutlich mehr Singles unter den Empfängern. Vor al-lem Mindestrentner“, erklärt Ilse Albl, Organisatorin der Weihnachtsaktion.

Die Volkshilfe Vorarlberg bedankt sich bei Frau Ilse Albl und ihren fleißigen HelferInnen für die ausgesprochen gute Zusammenarbeit!

Gemeinsam mit dem „Postfach für jeden“ konnte die Volkshilfe zu Weihnachten vielen Familien ein

schöneres Fest ermöglichen

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| 21www.volkshilfe.at

Tirol / Vorarlberg

Ein Säckle voll FreudeSchon zum zweiten Mal konnte die Volkshilfe Vorarlberg in Zusammenarbeit mit der IFS-Schuldenberatung eine Weihnachtsaktion für armutsgefährdete Familien durchführen.

Solange jemand die Schulden, die er hat, irgendwann auch zurückzah-len kann, stimmt die Rechnung. Leider geht diese Rechnung für immer mehr Menschen nicht mehr auf, auch in Vorarlberg. Die Zahl der Familien, die dann an der Armutsgrenze oder sogar darunter leben muss, nimmt ständig zu. Die Schuldenberatungsstelle des Instituts für Sozialdienste (IFS) möchte Menschen aus dieser Lage wieder her-aushelfen. Kurz vor Weihnachten ist die Situation oft besonders belastend für die Betroffenen. „Wenn Weihnachten näher rückt, ist es gerade in armutsge-fährdeten Familien mit Kindern schwer, seine Sorgen zu vergessen. Wir möch-ten diesen Familien einen Teil dieser Sorge abnehmen“, so Annegret Senn, Vorsitzende der Volkshilfe Vorarlberg. Deshalb verschenkten die Volkshilfe Vorarlberg und die Schuldenberatung im Dezember gemeinsam „Weih-nachtssäckle“ an armutsgefährdete Familien, um den Kindern an Weih-nachten eine Freude zu bereiten.

In den „Säckle“ befand sich jeweils ein Gutschein der Firma Libro sowie verschiedene Süßigkeiten. Die Vertei-lung wurde von den Familienbetreue-rInnen der IFS durchgeführt. Sie be-richteten von strahlenden Gesichtern und herzlichen Dankesworten. „Die Dankbarkeit der Familien bestätigt

uns in dem was wir tun und motiviert uns, weiterhin für die gute Sache aktiv zu sein“, sagt Manuela Greiter, Lan-dessekretärin der Volkshilfe Vorarl-berg bei der Übergabe (Bild). Auch wir sagen Danke für die gute Kooperation mit der IFS-Schuldenberatung!

Manuela Greiter, Landessekretärin der Volkshilfe Vorarlberg und Peter Kopf, Leiter der Schuldenberatung, mit den „Weihnachtssäckle“

Danke, dass ihr alle mithelft!Die Volkshilfe Vorarlberg bedankt sich bei allen SpenderInnen von ganzem Herzen für ihre Unterstützung. Ein großes Dankeschön geht an die Firma bee-IT con-

sulting, an die Vorarlberger Kraftwerke, an die Vorarlber-ger Illwerke, an die Sparkasse Dornbirn, an Bachmann electronic GmbH und an das Geschäft dar Zäodl. Wir bedanken uns ganz besonders bei den vielen Spende-rInnen, die speziell unsere Schulstartaktion alljährlich unterstützen.

Unser Dank gilt auch all jenen, die an der Herstellung der schönen Waren für die Weihnachtsmärkte mitgear-beitet haben. Bedanken möchten wir uns ebenfalls bei unseren KundInnen, die mit ihrem Weihnachtseinkauf die Volkshilfe Vorarlberg unterstützt haben.Jede einzelne Unterstützung trägt zu den Hilfsprojekten der Volkshilfe bei. Darum sagen wir Danke!

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22 | Magazin für Menschen

Vorarlberg

Es gibt Menschen, die sind einfach da. Ganz selbstverständlich, ohne für ihre Hilfe etwas zu erwarten. Zu diesen wichtigen Menschen gehören unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, ohne die die Arbeit der Volkshilfe Vorarlberg nicht möglich wäre.

Die Volkshilfe sammelt zahlreiche Spenden durch den Verkauf von selbsthergestellten Produkten. Der Er-folg dieser Verkaufsaktionen liegt auch darin, dass das Sortiment so abwechs-lungsreich ausfällt. Fast das ganze Jahr über – zu jedem besonderen An-lass, vor allem zu Ostern und zu Weih-nachten – sind unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aktiv und kochen, ba-cken, nähen, häkeln, stricken und bas-teln. In den Kreativnachmittagen der Handarbeitsrunde werden Ideen und Vorschläge besprochen, verschiedene Arbeiten und Verkaufsmöglichkeiten vorbereitet.

Kreatives Schaffen für den guten ZweckDer Reinerlös der Verkaufsaktionen kommt der Schulstartaktion und dem Soforthilfe-Fonds für hilfsbedürftige Familien und Menschen in Not zugu-te. Für den unermüdlichen Einsatz und das große Engagement unserer ehren-amtlichen Mitarbeiterinnen, allen voran Erika Pertoll, möchte sich die Volkshilfe Vorarlberg recht herzlich bedanken.

Weihnachtsmarkt: Bei der großen Auswahl an Produkten ist für alle, die spenden möchten, etwas dabei

HelferInnen gesucht!Wir suchen kreative Leute, die uns bei der Herstellung unseres Waren-angebotes unterstützen.

Die Volkshilfe Vorarlberg informiert:Tel.: 05574 48853 E-Mail: [email protected]

Unsere fleißigen Hände!Die Handarbeitsrunde der Volkshilfe Vorarlberg sammelt durch den Verkauf ihrer selbsthergestellten Produkte für Menschen in Not.

Erika und Sonja verkaufen selbstgemachte Marmeladenauf dem Weihnachtsmarkt

Auch die Mitarbeit von Gertrud und Sandra ist fürdie Volkshilfe Vorarlberg unverzichtbar

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24 | Magazin für Menschen

Kommentar

Die Europa-Wahl wird eine Rich-tungs-Wahl. Laut Umfragen liegen S&D (Sozialdemokraten) und EVP (Christde-mokraten und Konservative) Kopf an Kopf. Ihre Stimme entscheidet also mit, ob Europa in den kommenden fünf Jah-ren eine soziale Richtung einschlägt, oder ob der von Konzernen und Banken dominierte Kurs beibehalten wird.

Joe Weidenholzer ist ein etablierter EU-Parlamentarier, der aufgrund sei-nes enormen Wissens und wegen seiner klaren politischen Haltung über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt wird. Wir baten unseren Präsidenten zwischen Terminen in Straßburg und Brüssel zum Interview.

Redaktion: Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist dramatisch. 7,5 Millionen junge Menschen unter 24 Jahren ha-ben keinen Job. Hat die EU versagt?

Joe: Ja, in diesem Punkt hat Euro-pa versagt. Es ist ein Riesenskandal, wenn fast eine ganze Generation ohne Perspektive aufwachsen muss. Zwar hat sich die EU auf eine europäische Jugendgarantie geeinigt und sie stellt auch sechs Milliarden Euro in den kommenden Jahren für Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslo-sigkeit zur Verfügung, aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir müs-sen darauf drängen, dass wieder mehr reale Jobs geschaffen werden. Wir müssen weg von den Finanzmärkten und hin zur Produktion, wenn wir das Problem Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen wollen.

Redaktion: Das sehen die Konzern-chefs offenbar anders. Sie sagen, dass der Faktor Arbeit zu teuer ist in Europa

und drohen mit Abwanderung, wenn es die Politik nicht billiger gibt.

Joe: Die Krise und die gestiegene Ar-beitslosigkeit haben den Druck auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer massiv erhöht. Ich wehre mich gegen ein Europa der Niedriglohnjobs. Euro-päische Politik soll mit hochwertigen Arbeitsplätzen punkten, nicht mit pre-kären Arbeitsbedingungen. Wir müssen wieder den Menschen in den Mittel-punkt unseres Handelns stellen – und nicht die Wünsche und Begehrlichkei-ten der Konzerne. Redaktion: Vor allem beim Thema Zuwanderung werden die anti-euro-päischen Stimmen immer lauter. Was sagen Sie den Zweiflern?

Joe: Ich stehe zu einem Europa der Vielfalt. Gleichzeitig muss man auch die Ängste und Sorgen der Menschen ernst nehmen. Wenn man das nicht tut, öffnet man den Populisten und Extre-misten, die in vielen Ländern auf dem Vormarsch sind, Tür und Tor. Deren Po-litik gründet auf Vorurteilen und richtet sich gegen Andersdenkende. Europa ist jedoch zu kostbar, um es Kräften zu überlassen, die ihre eigenen Interessen verfolgen und letztlich die europäische Idee gefährden.

Redaktion: Die weltweite Banken- und Wirtschaftskrise hat hunderttausende Menschen in Armut und Not gestürzt. Können Sie nachvollziehen, dass diese Menschen den Glauben an Europa ver-loren haben?

Joe: Das kann ich sogar sehr gut nach-vollziehen. Der Sparzwang trifft dieje-nigen am meisten, die am wenigsten

dafür können: die sozial Schwachen. Deshalb müssen wir mit Nachdruck an einer Regulierung des Finanzsektors arbeiten und den spekulativen Finanz-kapitalismus drastisch einschränken. Ein Banken-Kollaps, wie ihn skrupello-se Spekulanten verursacht haben und der ganze Staatsgebilde gefährdet hat, darf nicht mehr passieren.

Redaktion: Sie haben unlängst die Idee einer europäischen Sozialhaupt-stadt präsentiert. Das klingt nett. Aber kann es auch etwas bewegen?

Joe: Dass man mit derartigen Initiativen etwas bewegen kann, sieht man doch am Beispiel europäische Kulturhaupt-stadt, das in vielen Städten für einen enormen, kreativen Schub gesorgt hat. Wenn man den Kommunen einen An-reiz gibt, sich in dem einen oder an-deren Thema zu engagieren und neue Impulse zu setzen, dann sind sie auch bereit dazu. Ich bin überzeugt, dass eine Auszeichnung wie das Gütesiegel Euro-päische Sozialhauptstadt die Politikerin-nen und Politiker anspornen wird, noch mehr Tatkraft in die Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten zu investieren.

Redaktion: Was kann ein einzelner Mandatar aus dem kleinen Österreich in einem Parlament mit 766 Abgeord-neten aus 28 Ländern bewirken?

Joe: Sehr viel. Das EU-Parlament ist ein sehr lebendiger, demokratischer Organismus mit ausgeprägtem De-mokratiebewusstsein. Nehmen Sie die Bürgerinitiative „Wasser ist ein Men-schenrecht“ her, die von 1,7 Millionen Menschen unterzeichnet wurde. Ich und viele Mitstreiter aus anderen Län-dern und auch aus anderen Fraktionen

Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer setzt sichin Brüssel für ein soziales Europa ein

„Europa muss eine Sozialunion werden“Am 25. Mai finden in Österreich die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Auf Platz 5 der SPÖ-Liste geht Volkshilfe-Präsident Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer ins Rennen.

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haben gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern dafür gekämpft, dass die Wasserversorgung in den Gemeinden nicht privati-siert werden darf. Und wir waren erfolgreich in diesem Kampf.

Redaktion: Was ist Ihre Visi-

on einer tragfähigen Europäi-schen Union?

Joe: Die EU ist als Frie-densprojekt und als Wirt-schaftsprojekt unbestritten. Jetzt muss es uns auch noch gelingen aus Europa eine So-zialunion zu machen. Dann können wir stolz darauf sein.

Kommentar

Ihre Stimme für JoeJosef Weidenholzer kandidiert auf Platz 5 der SPÖ-Lis-te. Dieser Listenplatz ist derzeit nicht abgesichert. Mit Ihrer Vorzugsstimme unterstützen Sie Joe Weidenhol-zers Wiedereinzug in das Europäische Parlament und Sie votieren für ein sozialeres und gerechteres Europa.

Folgen Sie Joe!Neuigkeiten aus dem EU-Parlament finden Sie online auf der Homepage und im Blog von Josef Weidenholzer: www.weidenholzer.eu & www.weidenholzer.eu/blogDirekt erreichbar ist Joe auch auf Facebook (MEP Josef Weidenholzer) und Twitter (@Weidenholzer)

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26 | Magazin für Menschen

Pflege

Unsere Initiative „Demenzhilfe Ös-terreich“ wächst und wächst. Der De-menzhilfe Fonds wird ebenso weiter-geführt wie die Service-Webseite, die wieder viel Neues zu bieten hat. Die Volkshilfe präsentiert alle Angebote auf einen Blick:

Sie brauchen Hilfe?Der Demenzhilfe Fonds ist eine wich-tige Stütze für viele Menschen, die an Demenz erkrankt sind und nur ein geringes Einkommen haben. Seit dem Start im März 2012 konnte rund 500 Betroffenen geholfen werden. „Wir bie-ten Demenz-Erkrankten einen einmali-gen finanziellen Beitrag in schwierigen Situationen – rasch und ohne bürokra-tische Hürden“, erklärt Projektleiterin Teresa Millner-Kurzbauer.

In Österreich leiden rund 130.000 Men-schen an Demenz, Tendenz steigend. Das Ansuchen kann von Betroffenen oder Angehörigen gestellt werden. Die Unterstützung wird ein Mal im Jahr ausbezahlt und finanziert beispielswei-

se Betreuungsstunden oder Demenz-beratung. Das Antragsformular ist auf der Demenzhilfe Webseite abrufbar. www.demenz-hilfe.at/fonds

Sie möchten sich informieren?Ganz nach dem Motto „Information schafft Sicherheit“ schafft die Volkshil-fe unter www.demenz-hilfe.at einen umfassenden Ratgeber für Demenz-Erkrankte und ihre Angehörige. Die Informationen werden jetzt auch audio-visuell: Unter www.demenz-hilfe.at/vi-deos sind neue Erklärungsvideos rund um Demenz verfügbar.

Sie möchten mitreden?Die Erfahrungen mit Demenz sind so vielfältig wie die Menschen, die damit zu tun haben. Darum kann jede/r seine Eindrücke auch mitteilen und von den Erlebnissen Anderer erfahren, im neu-en Demenzhilfe-Blog auf http://volkshilfe.wordpress.com.

Sie möchten helfen?Bereits mit einer Spende von 20 Euro finanzieren Sie einen Betreuungstag in einer professionellen Demenzgruppe. Spenden an die Volkshilfe sind steuer-lich absetzbar!

Unser Spendenkonto lautet PSK 1.740.400, BLZ 60000, Kennwort „De-menzhilfe“.

Die Demenzhilfe Österreich setzt sich dafür ein, dass auch in Zukunft jeder Augenblick Wert hat

Jeder Augenblickhat WertAlle Angebote der DemenzhilfeÖsterreich auf einen Blick.

Neues Buch„Ich bin, wer ich war“Im März erschien das neue Buch „Ich bin, wer ich war. Mit Demenz leben“, geschrieben von Mag. (FH) Erich Fenninger, Dagmar Fenninger-Bucher und Mag.a Te-resa Millner-Kurzbauer. In einfühl-samen Porträts stellt dieses Buch an Demenz erkrankte Menschen und ihre Lebensgeschichten vor. Ein umfangreicher Serviceteil der Volkshilfe Österreich informiert über Prävention und Abklärung, finanzielle und rechtliche Belange.

Informationen zur Bestellung unter 01 402 62 09.

Die Volkshilfe bedankt sich beim Bundesministerium für Arbeit, So-ziales und Konsumentenschutz sowie der Wiener Städtischen Ver-sicherung für die Unterstützung der Produktion des Buches.

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Ein weitgehend selbstbestimmtes Leben führen können, auch wenn Pflege und Betreuung notwendig wer-den – das ist der Wunsch vieler älterer Menschen. Dies ist oft nur Dank der Unterstützung durch Angehörige, eh-renamtliche HelferInnen und in vielen Fällen sogar Kinder und Jugendliche möglich. Auch immer mehr Unterneh-men ergreifen die Initiative und bieten ihren MitarbeiterInnen Unterstützung, um Arbeit und Pflege unter einen Hut zu bringen.

Dieses große Engagement wird oft übersehen. Deshalb hat die Volkshilfe den Pflegepreis geschaffen: Um den Einsatz der Pflegenden zu würdigen, Danke zu sagen und ihnen die Auf-merksamkeit zu geben, die sie verdie-nen. Der Pflege- und Betreuungspreis wird heuer zum siebten Mal verliehen. „Wir wollen jene, die Großartiges leis-ten und meist im Hintergrund stehen, in den Mittelpunkt stellen“, freut sich Projektleiterin Teresa Millner-Kurz-bauer.

Pflege

So funktioniert dieBewerbung!Sie pflegen eine/n Angehörige/-n? Sie engagieren sich ehrenamtlich in der Pflege und Betreuung? Du bist Jugendliche/-r und versorgst deine hilfsbedürftigen Eltern? Oder Sie unterstützen pflegende Mitar-beiterInnen in Ihrem Unternehmen? Dann ist der Pflegepreis genau für Sie gedacht!

Die Bewerbung ist ganz einfach: Füllen Sie die Bewerbungsunterla-gen aus, die Sie auf www.pflege-preis.at finden und schon sind Sie dabei. Die PreisträgerInnen in den vier Kategorien werden von einer Fachjury gewählt.

Der „Österreichische Pflege- und Betreuungspreis“ wird vom Bun-desministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz unter-stützt.

Wir wollen Pflege groß machenWer sich um andere Menschen kümmert, verdient Anerkennung!

Die PreisträgerInnen 2013 der Kategorie „Jugendliche Pflegende“

Der Pflege- und Betreuungspreis würdigt den Einsatz Pflegender

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Sicherer Start ins LebenMuttertagsaktion: Un-terstützen Sie werdende Mütter in den saharaui-schen Flüchtlingslagern.

Auslandshilfe

Dank des Hilfspakets sind Mutter und Kind nach der Geburt wohlauf

Kompressen, Vitaminspritzen, Scheren aber auch Tücher und Nadeln und Pinzetten – das alles enthält

unser Mütter-Hilfspaket

Hebammen werden bedarfsgerecht bei ihrer Arbeit und Weiterbildung unterstützt

Schenken Sie einMütter-Hilfspaket! Schenken Sie Neugeborenen einen sicheren Start ins Leben. Mit einer Spende von 33 Euro schnüren wir gemeinsam ein Mütter-Hilfspaket mit allen medizinischen Materialien, die bei einer Geburt benötigt werden.

PSK: 1.740.400BLZ: 60.000Kennwort: „Westsahara“

Ihre Spenden sind steuerlich absetz-bar.

In den vier saharauischen Flücht-lingslagern in Nordwestafrika kom-men jedes Jahr zwischen 2.000 und 3.000 Kinder zur Welt. „Für die ca. 160.000 Köpfe zählende Bevölke-rung gibt es nur einen Gynäkologen. Außerdem fehlt es an ausreichender medizinischer Ausstattung und Me-dikamenten. Eine Geburt ist für wer-dende Mütter und ihre Neugeborenen ein großes Risiko“, erzählt Hebamme Ursula Walch, die die Situation vor Ort gut kennt.

Die Volkshilfe unterstützt die Flücht-linge in der Westsahara seit vie-len Jahren. Erfahrenes Personal ist das Wichtigste, um Mutter und Kind ausreichend zu versorgen. Deshalb schult die Volkshilfe Hebammen in Workshops und Schulungen. Bisher konnten auch schon einige medizi-nisch-technische Geräte und ein Am-bulanz-Fahrzeug für das Krankenhaus in Dajla finanziert werden.

Um auch in Zukunft den werdenden Müttern und ihren Kindern mit me-

dizinischem Wissen und Equipment helfen zu können, sind die Geburts-helferInnen auf Spenden angewiesen. „Anlässlich des Muttertags macht die Volkshilfe mit einer Hilfsaktion auf-merksam“, berichtet Ursula Walch. „Das Leben in den Flüchtlingslagern ist sehr hart, die Menschen sind dank-bar für jede Hilfe.“

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Ardita ist 35 Jahre alt und geschie-den. Als kleines Mädchen träumte sie von einer glücklichen Ehe, die für immer hält. Heute ist sie froh, dass sie ihren Mann Dank der Volkshilfe verlassen konnte. „Ich war lange Zeit in der Gewalt meines Mannes. Er hat mich gedemütigt und mich geschla-gen. Mein Leben war ein Albtraum.“

So wie Ardita geht es vielen Frauen in Albanien. Daraus auszubrechen und für sich und ihre Kinder ein un-abhängiges Leben anzufangen, ist für die meisten ohne Hilfe unmöglich.

Für viele von ihnen, besonders in den ländlichen Gegenden, sind medizini-sche Versorgung und Bildung nicht zugänglich.

Heute für die ZukunftDie Zentren der Partnerorganisation „Today for the Future“ fangen diese Frauen auf. „Die Frauen bekommen eine umfassende Betreuung, die ih-nen einen Neustart ermöglicht“, weiß Projektleiterin Nina Hechenberger. Die Volkshilfe hilft bei psychischen und rechtlichen Problemen, bei der Ge-sundheitsvorsorge und sorgt für beruf-

liche Aus- und Fortbildung. „Die Frauen finden in den Zentren vor allem auch Halt in der Gemeinschaft. Das schenkt Kraft“, ist Hechenberger überzeugt.

SpendenkontoBIC: OPSKATWWIBAN: AT77 6000 0000 0174 0400Kennwort: „Albanien“www.volkshilfe.at/albanien

Niemand ist hier allein. Die Frauen in den „Heute für die Zukunft“-Zentren helfen sich gegenseitig auf dem Weg in die Unabhängigkeit

Auslandshilfe

Neuanfang möglich machenDie Volkshilfe unterstützt Frauenzentren in Albanien,die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzen.

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30 | Magazin für Menschen

„Die Länder des Westbalkans be-finden sich in einer Übergangsphase: Auf der einen Seite erleben Wirtschaft und Demokratie einen Aufschwung, auf der anderen Seite leidet ein Teil der Bevölkerung unter Arbeitslosigkeit und Armut“, weiß Nina Hechenber-ger von der Internationalen Zusam-menarbeit. Die Auslandsexpertin der Volkshilfe leitet das neue 3-Jahres-Programm „SEED“, das Frauen und Jugendliche in Albanien, Serbien und im Kosovo unterstützt.

Zukunftsperspektiven schaffen„Die Volkshilfe leistet seit 1951 inter-nationale Hilfe. Mit SEED verstärken wir unsere erfolgreiche Ostzusam-menarbeit“, freut sich Bundesge-schäftsführer Erich Fenninger.

SEED steht für nachhaltige Entwick-lungshilfe. Die Volkshilfe bringt vor allem ihre jahrelange Erfahrung im Aufbau von sozialen Einrichtungen ein. „Um Jugendliche und Frauen

für den Arbeitsmarkt besser zu qua-lifizieren, werden Trainings, Berufs-ausbildungskurse und Austauschpro-gramme angeboten. In den nächsten drei Jahren unterstützt die Volkshilfe außerdem auch die Professionalisie-rung von dringend benötigten mobilen Pflegediensten“, erklärt Nina Hechen-berger.

Zusätzlich werden Wirtschaftstrei-bende, lokale und regionale Behörden sowie Kräfte aus dem Bildungssys-tem als Kooperations- und Unter-stützungspartnerInnen gewonnen. Gemeinsam mit diesen Partnern sol-len auch Sensibilisierungsmaßnah-men zum Thema Gleichberechtigung umgesetzt werden. „Solidarität mit Menschen in Not endet für uns nicht an geografischen Grenzen“, sind sich Fenninger und Hechenberger einig.

Solidarität kennt keine GrenzenIm neuen dreijährigen Entwicklungshilfe-programm „SEED“ stehen Ausbildung und Arbeitim Mittelpunkt.

Start für SEED beim Kick-off-Treffen in Serbien

Auslandshilfe

Unsere Ziele:< Frauen und Jugendliche durch

Ausbildung und Beratung auf den Arbeitsmarkt vorbereiten

<Sensibilisierungsworkshops mit EntscheidungsträgerInnen, um Gleichberechtigung zu verbes-sern

< Fachwissen an lokale Partneror-ganisationen vermitteln, um An-gebote zu verbessern und aus-zubauen

Die Regionen:< Albanien (Bezirke Shokdra, Puka

und Lezha)< Serbien (Apatin und Kula im Nor-

den sowie Surdulica und Vladicin Han im Süden)

< Kosovo (Region Dukagjini)

Lokale Partnerorganisationen:< Community Development Center

- Today for the Future< Syri I Vizionit< Novi Sad Humanitarian Centre

Mehr Informationen:www.volkshilfe.at/seed

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