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ARBEITSKREIS MIGRATION Handreichung für Realschulen im Regierungsbezirk Oberbayern-West zur Unterstützung von Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte (SuSmZ) Zu den besonderen Bedingungen des Aufwachsens und Lebens in Familien mit Zuwanderungsge- schichte gehört es, dass zwei oder mehr Sprachen im Lebensalltag der Schülerinnen und Schüler eine Rolle spielen. Diese Zwei- oder Mehrsprachigkeit kennzeichnet die Sprachsituation des einzelnen Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte auch künftig mit Zwei- oder Mehrsprachigkeit als Bildungsvoraussetzung in Realschulen eintreten werden, ist aufgrund der demographi- schen Entwicklung hoch. Bei Kindern, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen, existiert diese relative Homogenität der Quellen für Sprachaneignung, aus denen sie sich bedienen können, nicht. In der familiären Kommunikation dieser Schülerinnen und Schüler wird in vielen Bereichen die Sprache der Herkunft gepflegt. Aufgrund der Lebens- umstände sind Schülerinnen und Schüler aus Familien mit Migrationsgeschichte in ihrem allerersten Spracher- werb von der Sprache der Herkunft beträchtlich beeinflusst. Das Deutsche unterscheidet sich nicht, wie dies bei regionalen oder sozialen Varietäten zumeist der Fall ist, nur graduell von der Mutter und/oder Referenz- sprache („Familiensprache“). Sie besitzt vielmehr einen deutlich anderen linguistischen Bestand – auch im Sinne der Konventionen und Traditionen, die das Sprechen im engeren Sinne begleiten (z.B. Mimik, Gestik und andere körpersprachliche Mittel; mitschwingende Bedeutungen von Redewendungen). Dem Einfluss dieser weiteren Sprache können diese Schülerinnen und Schüler nicht entgehen – auch dann nicht, wenn sie innerhalb der Familie selbst nicht oder kaum gesprochen wird: das Deutsche dringt durch Massenmedien, durch soziale Kontakte und durch die symbolische Ordnung des öffentlichen Raums in die familiale Kommunikation ein und es umgibt die Schülerinnen und Schüler, sobald sie die eigene Wohnung verlassen. Daher ist unabhängig von der in einer Familie konkret ausgeübten Sprachpraxis davon auszugehen, dass Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte im Primärspracherwerb unterschiedliche Formen von Bilingualität entwickeln. Mit den PISA-Ergebnissen ist die Bedeutung der schulischen Förderung von Schülerinnen und Schü- lern mit Zuwanderungsgeschichte deutlich geworden. Von daher ist ein Unterstützungsprogramm für Real- schulen zur Förderung dieser Kinder und Jugendlichen sinnvoll, welche sich mit dem Zusammenhang von schulischer Sprachförderung, Sprachentwicklung und Schulerfolg befasst. Die Schule ist dabei der Ort, in dem Integration in besonderer Weise geleistet werden kann. Mit dem Ansatz der individuellen Förderung sollen die Fähigkeiten und Potentiale dieser Kinder und Jugendlichen bestmöglich und nachhaltig ausgeschöpft werden. Hauptziel der Förderung ist der schnelle und gründliche Erwerb der deutschen Sprache und damit die mög- lichst reibungslose Integration in Schule, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, mithin in die Gesellschaft. Der Schwerpunkt liegt auf einer möglichst frühzeitigen und intensiven Sprachförderung, die die schulischen Erfolg- schancen von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte nachhaltig verbessern soll. Die (Deutsch-) Fördermaßnahmen - in Form der sechs Bausteine der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte - wirken dem gezielt entgegen. Mithilfe der sechs Bausteine erwer- ben die Schülerinnen und Schülern die Kompetenz, die deutsche Sprache situationsgerecht, sprachlich korrekt

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ARBEITSKREIS MIGRATION

Handreichung für Realschulen im Regierungsbezirk Oberbayern-West zur Unterstützung von Schülerinnen und Schüler

mit Zuwanderungsgeschichte (SuSmZ)

Zu den besonderen Bedingungen des Aufwachsens und Lebens in Familien mit Zuwanderungsge-schichte gehört es, dass zwei oder mehr Sprachen im Lebensalltag der Schülerinnen und Schüler eine Rolle spielen. Diese Zwei- oder Mehrsprachigkeit kennzeichnet die Sprachsituation des einzelnen Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte auch künftig mit Zwei- oder Mehrsprachigkeit als Bildungsvoraussetzung in Realschulen eintreten werden, ist aufgrund der demographi-schen Entwicklung hoch.

Bei Kindern, die zwei- oder mehrsprachig aufwachsen, existiert diese relative Homogenität der Quellen

für Sprachaneignung, aus denen sie sich bedienen können, nicht. In der familiären Kommunikation dieser Schülerinnen und Schüler wird in vielen Bereichen die Sprache der Herkunft gepflegt. Aufgrund der Lebens-umstände sind Schülerinnen und Schüler aus Familien mit Migrationsgeschichte in ihrem allerersten Spracher-werb von der Sprache der Herkunft beträchtlich beeinflusst. Das Deutsche unterscheidet sich nicht, wie dies bei regionalen oder sozialen Varietäten zumeist der Fall ist, nur graduell von der Mutter und/oder Referenz-sprache („Familiensprache“). Sie besitzt vielmehr einen deutlich anderen linguistischen Bestand – auch im Sinne der Konventionen und Traditionen, die das Sprechen im engeren Sinne begleiten (z.B. Mimik, Gestik und andere körpersprachliche Mittel; mitschwingende Bedeutungen von Redewendungen).

Dem Einfluss dieser weiteren Sprache können diese Schülerinnen und Schüler nicht entgehen – auch

dann nicht, wenn sie innerhalb der Familie selbst nicht oder kaum gesprochen wird: das Deutsche dringt durch Massenmedien, durch soziale Kontakte und durch die symbolische Ordnung des öffentlichen Raums in die familiale Kommunikation ein und es umgibt die Schülerinnen und Schüler, sobald sie die eigene Wohnung verlassen. Daher ist unabhängig von der in einer Familie konkret ausgeübten Sprachpraxis davon auszugehen, dass Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte im Primärspracherwerb unterschiedliche Formen von Bilingualität entwickeln.

Mit den PISA-Ergebnissen ist die Bedeutung der schulischen Förderung von Schülerinnen und Schü-

lern mit Zuwanderungsgeschichte deutlich geworden. Von daher ist ein Unterstützungsprogramm für Real-schulen zur Förderung dieser Kinder und Jugendlichen sinnvoll, welche sich mit dem Zusammenhang von schulischer Sprachförderung, Sprachentwicklung und Schulerfolg befasst. Die Schule ist dabei der Ort, in dem Integration in besonderer Weise geleistet werden kann. Mit dem Ansatz der individuellen Förderung sollen die Fähigkeiten und Potentiale dieser Kinder und Jugendlichen bestmöglich und nachhaltig ausgeschöpft werden. Hauptziel der Förderung ist der schnelle und gründliche Erwerb der deutschen Sprache und damit die mög-lichst reibungslose Integration in Schule, Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, mithin in die Gesellschaft. Der Schwerpunkt liegt auf einer möglichst frühzeitigen und intensiven Sprachförderung, die die schulischen Erfolg-schancen von Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte nachhaltig verbessern soll.

Die (Deutsch-) Fördermaßnahmen - in Form der sechs Bausteine der Unterstützung von Schülerinnen

und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte - wirken dem gezielt entgegen. Mithilfe der sechs Bausteine erwer-ben die Schülerinnen und Schülern die Kompetenz, die deutsche Sprache situationsgerecht, sprachlich korrekt

und entwicklungsgemäß anzuwenden und nachhaltig (fächer-)übergreifend ihre Leistungen zu steigern. Diffe-renziertheit des Wortschatzes und der grammatikalischen Strukturen sowie der zunehmend sichere Umgang mit Texten in mündlicher, schriftlicher oder medial dargestellter Form entwickeln sich im Laufe der Unterstüt-zungsbausteine I-VI. Diese Bausteine können je nach Bedarf der jeweiligen Schule angepasst und in Form von Wahl- und Förderkursen angeboten werden und sind als Impulse für die Praxis zu verstehen.

Bausteine (I- VI) für die Praxis I

Hören und Sprechen

1. „Popsongs"

2. „Nachrichten"

3. „Filme/Dokumentationen"

4. „Gedichte"

II Funktion und Form der Sprache

1. „Deine, meine, unsere Sprache“ – Wettbewerbsteilnahme zur (Fremd-) Sprachförderung

2. „ScHrEIBen aber richtig!“

3. „METH-MIT-SPRACHE“

4. „Fachsprache – für den Unterricht“

III Wortschatz

1. „Wortschatz und Idiomatik“

IV Lesen

1. „Das Lesen als Arbeitstechnik“ 2. „Lesepaten“ 3. „Abschlussprüfungen genau Lesen“ 4. „Internationaler Leseclub“ 5. „Lesekooperation“

2. 6. „Ich bin doch nicht blöd!“ – Mediensprache mal anders 3.

V Schreiben

1. „Schreiben als Prozess“ 2. „Förderung der Schreibkompetenz“ 4. „Mein Fahrrad - dein Fahrrad“ - Themenorientierung und Lernszenario 5. „Medien“ – Schreiben zu Bildern und Filmen 6. „Was ist das für ein Film“ – Inhaltsangabe für einen Klassen-Blog 7. „Helden in Balladen“ - Lernen durch Schreiben

VI Fächerübergreifende Kompetenzen

1. „PM-Seminar (Projektmanagement)“ 2. „Deine, meine, unsere Sprache“ 3. „LernSoz“ 4. „Methodenkompetenz Deutsch“

I

Hören und Sprechen

„Das Ohr ist die erste Lehrmeisterin der Sprache" (J. G. Herder)

Ohne Hören kein Sprechen: Das Hören ist die Grundfähigkeit für das Sprachlernen, denn beim Spracher-werb der Mutter- und auch der Zweitsprache ist sie das zentrale Element, das uns zunächst zur mündlichen Nachahmung und sukzessive zur eigenständigen Sprachbeherrschung befähigt. In der alltäglichen Kommu-nikation ist das Hörverstehen(45%) neben Sprechen (30%), Lesen (16%) und Schreiben (9%) quantitativ die wichtigste Einzelfertigkeit1.

Die Hörer nehmen beim Hören eine aktive Rolle ein:

Sie müssen - das Gemeinte (die Sprecherintention) aus dem Gesagten erschließen - verstehen, was gesagt wird - verstehen, warum es gesagt wird Die Informationen des Gehörten werden mit dem sprachlichen, pragmatischen, soziokulturellen und enzyk-lopädischen Wissen der Hörer verknüpft. Ihr Textverstehen basiert also auf aktiven kognitiven Prozessen: Textelemente aktivieren ein in Schemata gespeichertes Vorwissen (bottom-up). Diese Schemata wiederum steuern die Einordnung und die Verknüpfung mit dem bestehenden Weltwissen (top-down). Abhängig von Schemata oder Weltwissen konstruieren die Hörer also einen sinnvollen Zusammenhang. Die Förderung des Hörverstehens und der Sprechfertigkeit bei Schülerinnen und Schüler mit Zuwande-rungsgeschichte setzt sich als Ziel, dass Hörtexte in realen Kommunikationssituationen verstanden und si-tuationsadäquat verarbeitet werden, sodass darauf angemessen reagiert werden kann. Hier erfolgt der Über-gang vom Hören zum Sprechen (Sprechfertigkeit).

Der Spracherwerb in fünf Schritten:

1. Die Schülerinnen und Schüler werden mit einem reichen Sprachangebot in der Zielsprache konfron-tiert (Input).

2. Der sprachliche Input muss verständlich präsentiert werden. Deshalb werden entsprechend erstellte Aufgaben erteilt, mit deren Hilfe der neue Inhalt erfasst werden soll. Um die Lernmotivation zu steigern, werden Themen gewählt, zu denen die Schülerinnen und Schüler einen persönlichen Bezug haben.

3. Der sprachliche Input wird mit Grammatikunterricht ergänzt, damit die Schülerinnen und Schüler weniger Fehler machen und lernen, Sprache zu reflektieren. Es hat sich gezeigt, dass das Sprachni-veau mithilfe des Grammatikunterrichts schneller steigt.

1 Eigene Veränderung nach: http://www.uni-leipzig.de/herder/temp/lehrende/tschirner/testen/hoeren.pdf (20.11.2015).

4. Die Lernenden gehen über zur aktiven Sprachproduktion, die zielgerichtet, funktionell, authentisch und effektiv ist. Je häufiger die Schülerinnen und Schüler die Zielsprache sprechen müssen, desto schneller erkennen sie selbst syntaktische und grammatische Fehler.

5. Die Schülerinnen und Schüler lernen durch strategisches Handeln, Wissenslücken zu kompensieren (Nachschlagen, Notizen machen, Hypothesen bilden, etc.).2

Gliederung einer Unterrichtssequenz im Bereich Hören und Sprechen

AUFGABEN VOR DEM HÖREN:

Die Schülerinnen und Schüler müssen im Unterricht auf die Situation im Hörtext eingestimmt werden, um

das Vorwissen zu aktivieren

die Hörerwartung zu lenken

motiviert zu werden BEISPIELE FÜR AUFGABENFORMATE: o Illustration der Situation (Foto) o Mindmap o Bildsalat (Bildsequenzen durcheinander) o Satzkarten o Zuordnungsaufgaben AUFGABEN WÄHREND DES HÖRENS: Die Aufgabenstellungen lenken unser Hören:

Globales HV: grobe Vorstellung vom Inhalt, Kernaussagen

Selektives HV: einzelne wichtige Informationen entnehmen

Detailliertes HV: Einzelheiten des Textes verstehen, z.B. Zahlen, Daten, Fakten, etc. BEISPIELE FÜR AUFGABENFORMATE: Globales Hören: o Globale W-Fragen o Lückentexte Selektives, detailliertes Hören: o Multiple-Choice o Zuordnen von Informationen / Bildern / Texten o Richtig-falsch ankreuzen AUFGABEN NACH DEM HÖREN: Sie dienen der Evaluation der Ergebnisse und bieten die Möglichkeit, weitere Aufgaben anzuschließen (Grammatik- oder Vokabelübungen, Präsentation, szenisches Spiel, Textproduktion, etc.) BEISPIELE FÜR AUFGABENFORMATE ZUR EVALUATION DER ERGEBNISSE: o Aussagen treffen zu o Zuordnungsaufgaben o Richtig-falsch ankreuzen o Hören und Tun (kreative Aufgabe: Zeichnung anfertigen)

2 Eigene Veränderungen nach: www.goethe.de/ins/it/pro/pervoi/material/Werkzeugkiste_Sprechen.pdf (20.11.2015).

Hilfreiche Online Links und Material zum Hörverstehen

http://www.tagesschau.de/infoservices/podcast/index.html (20.11.2015).

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/hauptnavigation/startseite (20.11.2015).

http://www.deutschlandradio.de/radiohoeren-auf-deutschlandradio-de.219.de.html (20.11.2015).

http://www.dw.com/de/deutsch-lernen/deutsch-xxl/s-12376 (20.11.2015).

http://deutschlernerblog.de/ (20.11.2015).

http://bildungsserver.hamburg.de/uebungsmaterialien/ (20.11.2015).

Esa, Mohamed: Wise Guys: Die Lieder der Band im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Berlin, Cornelsen, 2013.

„Popsongs“

Popsongs eignen sich aufgrund ihrer musikalischen und emotionalen Komponenten für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen. Die Songs animieren zum Hören und Mitsingen. Dabei erweitern die jungen Hörerinnen und Hörer ihren Wortschatz, der u.a. mit ihrem täglichen Leben zusammenhängt (z.B. Schule, Freunde, erste Liebe, Vertrauen, Unsicherheit). Je nach Wahl des Song(text)s und Themas, welches alters- und jahrgangsstufengerecht ausgewählt wird, können die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsge-schichte in diesem Wahl- oder Förderangebot unterschiedliche Fertigkeiten im Bereich Wortschatz und Grammatik ausbauen.

Jahrgangsstufen: 5/6, 7/8, 9/10 Besonders geeignet zur Erweiterung und Vertiefung folgender Fertigkeiten (teilweise angelehnt an die Lern-bereiche aus dem aktuellen LehrplanPlus):

Hören:

Globales und detailliertes Hören

Informationen aus Hörtexten entnehmen

Sichern der Informationen durch Anfertigen von Notizen

Kerngedanken mit eigenen Worten zusammenfassen

Gründe für Nichtverstehen benennen (Sprachvarietät, unklarer Zusammenhang, etc.) Sprechen:

Artikulieren eigener Gedanken zu Fragestellungen oder (einfachen) Sachverhalten

Verwenden der Standardsprache

Anschauliches und klar strukturiertes Erzählen

Angemessenes Reagieren in Gesprächen und Diskussionen

Einnehmen von unterschiedlichen Standpunkten bei Diskussionen, um Themengebiete aus ver-schiedenen Perspektiven zu erfassen

Weiteres:

Wortschatzerweiterung

Sprachebene: Dialekt, Soziolekt

Satzebene: Nebensatztypen, Ellipsen, etc.

Wortebene (sprachliche Stilmittel): Metapher, Vergleich, Wiederholung, Anapher, etc.

Unterrichtsbeispiel: Herbert Grönemeyers Song „Mensch“3

AUFGABENVARIANTEN VOR DEM HÖREN: Die Schülerinnen und Schüler

beantworten die Frage: „Was macht den Menschen zum Menschen?“ Die Antworten werden an der Tafel festgehalten.

erhalten ein zur Situation passendes Bild und stellen Vermutungen zum Song an.

etc. AUFGABENVARIANTEN WÄHREND DES HÖRENS:

Erster Hördurchgang Die Schülerinnen und Schüler

erhalten ein AB mit einer Tabelle, in der Gefühle aufgelistet sind, die während des Hörens entstehen können. Dabei konzentrieren sie sich zunächst auf die emotionale Ebene, die Musik (Instrumente, Stimme des Sängers, Tempo, …), und kreuzen in der Tabelle ihre persönlichen Gefühle an.

Anschließend: kurze Diskussion darüber, wie den Schülerinnen und Schülern der Song gefällt. Zweiter und dritter Hördurchgang Die Schülerinnen und Schüler

ergänzen einen Lückentext zum Song.

beantworten Fragen zum Songtext.

kreuzen richtig-falsch-Aufgaben an.

etc.

Anschließend werden die Lösungen im Plenum besprochen / diskutiert. AUFGABENVARIANTEN NACH DEM HÖREN (ÜBUNG SPRECHFERTIGKEIT):

Weitere Ideen zum Thema „Was macht den Menschen zum Menschen?“ werden an der Tafel er-gänzt.

Den Schülerinnen und Schülern wird mitgeteilt, dass der Autor Herbert Grönemeyer diesen Song schrieb, nachdem seine Frau gestorben war. Anschließend sollen Fragen für ein Interview mit Her-bert Grönemeyer formuliert werden, die als Vorlage für ein gespieltes Interview dienen.

Die Schülerinnen und Schüler diskutieren darüber, ob der Song ihrer Ansicht nach eher Lebensmut oder Verzweiflung ausdrückt.

etc. LETZTER HÖRDURCHGANG

Während des Songs werden keine Übungen gemacht.

3Eigene Änderungen nach: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=9&ved=0CFIQFjAIahUKEwjS-

pfio1OLIAhXHs3IKHYXqAHc&url=http%3A%2F%2Fis.muni.cz%2Fth%2F180523%2Fpedf_b%2FBachelorarbeit_Motivierende_Mu-sik_im_DaF-Unterricht_bez_uvodnich_stran.docx&usg=AFQjCNEFCHJhD2426QJPYEhxD1Dk6WBkOA

„Nachrichten“

Nachrichten können als Hörtext herangezogen werden, aber auch als audio-visuelles Medium, z.B. mittels Internet aus der ARD- oder ZDF-Mediathek (s.o. Hilfreiche online Links zum Hörverstehen). Die Lehrkraft hat also die Möglichkeit, je nach gewünschtem Anspruchsniveau die visuelle Komponente hinzuzuziehen oder nicht. Nachrichten berichten von Ereignissen, die in einer Stadt, einem Land oder einer Gemeinschaft pas-sieren und beziehen sich immer auf aktuelle Themen. Auch lassen sich fächerübergreifende Bezüge zu Fä-chern wie Geschichte oder Erdkunde herstellen. Schülerinnen und Schüler entwickeln aufgrund des unmit-telbaren Bezugs ein großes Interesse und wollen die Ereignisse verstehen. Sprachlich betrachtet sind sie in einem sachlichen Stil verfasst, der in der Regel viele Fremdwörter und Fachbegriffe beinhaltet. Nachrichten sind daher besonders gut für höhere Jahrgangsstufen geeignet.

Jahrgangsstufen: 7/8, 9/10

Besonders geeignet zur Erweiterung und Vertiefung folgender Fertigkeiten (teilweise angelehnt an die Lern-bereich aus dem aktuelle Lehrplan Plus):

Hören:

Globale und detaillierte Informationen aus Hörtexten entnehmen

Sichern der Information durch Anfertigen von strukturierten Notizen als Arbeitsgrundlage für eine Diskussion, ein Referat, etc.

Kerngedanken mit eigenen Worten zusammenfassen Sprechen:

Artikulieren eigener Gedanken zu Fragestellungen oder (einfachen) Sachverhalten

Verwenden der Standardsprache

Argumentationsaufbau beim Argumentieren und Appellieren

Richtiger Umgang mit den Argumenten eines Gesprächspartners Weiteres:

Wortschatzerweiterung, insbesondere Fachbegriffe und Fremdwörter

Sachliche Sprachgestaltung, Nominalstil vs. Verbalstil

Argumentationsaufbau

Abgrenzung zu weiteren journalistischen Textsorten wie Reportage, Kommentar, etc.

Sprachliche Stilmittel

Aufgabenvariante Zuordnung von Bildern und kurzen Sätzen während des Hörens

„Wenn man das Thema die Wendezeit verwendet, kann die Übung so aussehen: Hören Sie den Text und ordnen Sie die richtigen Bilder dem richtigen Bericht zu.

http://www.demokratiezentrum.org/wissen/bilder.html?index=670, http://www.gehen-sehen.de/reichstag-fuehrungen/berlin/stadtrundgang/10/0/berliner_mauer.html, http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/wendejahr/2160178/erste-loecher-eisernen-vorhang.story http://www.zeitenschmiede.de/szenario_ddr2.html

1. Heute ist DDR 40 Jahre alt und die Bürger feiern. 2. Im Jahr 1961 wurde eine Mauer zwischen West und Ost gebaut und das Brandenburger Tor teilt

Deutschland in zwei Teile. 3. Die Mauer ist gefallen und die Menschen kommen zusammen und feiern. 4. Viele Menschen sind zusammen zum Brandenburger Tor gekommen wegen der Maueröffnung." 4

4 http://skemman.is/stream/get/1946/4996/14918/1/BA-Arbeit.pdf (20.11.2015).

„Filme / Dokumentationen“

Filme / Dokumentationen erleichtern als audio-visuelles Medium das Verstehen der Sprache durch die Un-terstützung des Bilds. Szenischer Kontext, Mimik und Gestik ergänzen simultan den Hörtext. Ein weiterer Vorteil dieses Förder- oder Wahlfachangebots ist die thematische Bandbreite im Bereich Film / Dokumen-tation. Sie erleichtert es, Themen auszuwählen, die persönliche Bezüge zur Unterstützung der Lernmotiva-tion herstellen. Inhalte zu „Migration" oder „Multikulturalität" finden sich sowohl als Dokumentation als auch als Film, beispielsweise von Fatih Akin (Gegen die Wand, Solino, Soul Kitchen). Varianten der deutschen Sprache und abwechselnde Sprechgeschwindigkeit dagegen können das Schwierigkeitsniveau für Schülerin-nen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erhöhen.

Jahrgangsstufen: 5/6, 7/8, 9/10

Besonders geeignet zur Erweiterung und Vertiefung folgender Fertigkeiten (teilweise angelehnt an die Lern-bereiche aus dem aktuellen LehrplanPlus):

Hören (Niveau je nach Jahrgangsstufe):

Globale und detaillierte Informationen aus Hörtexten entnehmen

Sichern der Information durch Anfertigen von Notizen, Zeitstrahl, Mindmap

Kerngedanken mit eigenen Worten zusammenfassen

Handlungsverlauf chronologisch wiedergeben

Sichern der Information durch Anfertigen von strukturierten Notizen als Arbeitsgrundlage für eine Diskussion, ein Referat, etc.

Aktives Zuhören, um angemessen auf Redebeiträge reagieren zu können

Beschreiben von Kommunikationsstörungen (akustische Probleme, Sprachbarrieren, Missver-ständnisse) und Anwenden von Lösungsstrategien (Paraphrasieren nicht verstandener Aussagen)

Gründe für Nichtverstehen benennen (Sprachvarietät, unklarer Zusammenhang, etc.) Sprechen:

Artikulieren eigener Gedanken zu Fragestellungen oder (einfachen) Sachverhalten

Das Verwenden der Standardsprache

Anschauliches und klar strukturiertes Erzählen

In einer Diskussion unterschiedliche Positionen vertreten

Sachlich argumentieren anhand selbständiger Recherche

Eigenständiger Entwurf eines Interviews

Durchführung einer Befragung, um Hintergründe und Zusammenhänge zu einem Thema zu er-fassen und andere zu informieren

Weiteres:

Wortschatzerweiterung (Redewendungen, Fachbegriffe und Fremdwörter, etc.)

Sprachebene: Standardsprache, Dialekt, Soziolekt

Wirkung filmischer Mittel (Bildsprache, Kameraführung, Requisite, etc.)

„Gedichte“

Gedichte gehören zur literarischen Textgattung und haben in Deutschland eine sehr alte Tradition. Sprache und Stil haben sich beispielsweise seit der Epoche der Klassik bis zum heutigen Tag stark verändert. Inhalt-lich werden häufig tiefe Gefühle, Emotionen und Gedanken zu Themen wie Liebe, Natur, Leben, Tod, Großstadt, Krieg, etc. geäußert. Sprachlich gesehen sind sie reich an Stilmitteln und eignen sich daher nicht nur zum Erweitern und Vertiefen des Wortschatzes, sondern auch als Grundlage für die Analyse sprachlicher Stilmittel. Aufgrund Rhythmus und Reim sind sie einprägsam und beliebt unter Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsgeschichte.

Jahrgangsstufen: 5/6, 7/8, 9/10

Besonders geeignet zur Erweiterung und Vertiefung folgender Fertigkeiten (teilweise angelehnt an die Lern-bereiche aus dem aktuellen LehrplanPlus):

Hören:

Globale und detaillierte Informationen aus Hörtexten entnehmen

Sichern der Information durch Anfertigen von (strukturierten) Notizen

Kerngedanken mit eigenen Worten zusammenfassen Sprechen:

Artikulieren eigener Gedanken zu Fragestellungen oder dargestellten Situationen

Vortragen eigener und vorgegebener Texte (auch frei)

Einsatz sprachlicher und außersprachlicher Mittel, um beim Zuhörer bestimmte Wirkungen wie Spannung, Freude oder Betroffenheit zu erzielen

Das Verwenden der Standardsprache Weiteres:

Szenisches Spiel: o Konzepterarbeitung und Rollenbiografie o Erstellen von Dialogen o Rollenübernahme von Figuren durch Einsatz von Stimme, Mimik und Gestik o Eigenständige Erarbeitung eines Konzepts für die szenische Interpretation einer literari-

schen Vorlage o Reflexion der szenischen Umsetzung durch konstruktives Feedback zu Bereichen wir

Gestik, Mimik, Körperhaltung, Sprache, Wortschatz

Wortschatzerweiterung, insbesondere aussagekräftige Adjektive

Sprachliche Stilmittel (Metapher, Vergleich, Farbsymbolik, etc.)

Reimschemata (Paarreim, Kreuzreim, umarmender Reim, etc.)

II

Funktion und Form der Sprache

Zentrale sinntragende Einheiten jeder Sprache sind deren Wörter, die phonologische, grammatikalische, semantische und pragmatische Informationen enthalten. Dem systematischen und gesicherten Erwerb von Grund-, Fach- und Bildungswortschatz sind alle Fächer des Unterrichts der Realschule verpflichtet. Im Wahl- und Förderangebot einzelner Realschulen im Regierungsbezirk Oberbayern entwickeln die Schülerinnen und Schüler Strategien zum effektiven Erlernen, Sichern, Differenzieren und situationsgerechten Anwenden von Wortschatz. Aus der zunehmend differenzierteren Reflexion über sinnvolle und korrekte Verknüpfung von Wörtern in grammatikalischen Strukturen der Sprache erwerben die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit, sich in der deutschen Sprache bewusst auszudrücken.

In jedem Deutschunterricht werden grundlegende Rechtschreibstrategien erworben. Anknüpfend an ihre Spracherfahrungen entwickeln die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte ihr Sprach-gefühl weiter und gehen bewusst mit Sprache um. In altersgemäßen, lebensnahen Sprach- und Kommunika-tionssituationen erfahren und untersuchen sie die deutsche Sprache in ihren Verwendungszusammenhängen. Wenn möglich, verdeutlichen Vergleiche mit der Erstsprache Strukturen und bieten unterschiedlichen Zu-gang zu sprachlichen Fragen.

Eigene Veränderungen nach: http://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/daz (30. Dezember 2014).

Mögliche Wahl- und Förderangebote an Realschulen:

1. „Deine, meine, unsere Sprache“ – Wettbewerbsteilnahme zur (Fremd-) Sprachförderung 2. „ScHrEIBen aber richtig!“ 3. „METH-MIT-SPRACHE“ 4. „Fachsprache – für den Unterricht“

1. „Deine, meine, unsere Sprache“ – Wettbewerbsteilnahme zur (Fremd-) Sprachförderung

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Sprachkompetenz im Deutschen dahingehend, dass sie projekt- und ergebnisori-entiert ihre Kenntnisse vertiefen. Dabei ist stets der Kontext und die Produktorientierung – je nach Wettbe-werbsausschreibung – zu fokussieren und in den Sprachlehr- und lernprozess einzubinden. Dabei ist im Bereich der Funktion und Form der Sprache die Textlinguistik, also die Lehre vom Aufbau, den Funktionen und der Wirkung von Texten elementar. Entweder gemeinsam mit dieser behandelt oder zumindest eng mit ihr in Beziehung stehen die Gesprächsanalyse und Diskursanalyse, welche sich sowohl mit mündlichen Sprachäußerungen befassen als auch Texte in ihren thematischen Zusammenhängen unter ihren Produkti-ons- und Rezeptionsbedingungen untersuchen. Durch die Teilnahme an einem Wettbewerb verwirklichen Schülerinnen und Schüler als Mitglieder des Wahl- oder Förderangebots unter Anleitung und Förderung der Lehrkräfte die Forderung nach selbstständigem, entdeckendem Lernen. Kreativität, Eigenverantwortung, Selbsttätigkeit im Zusammenhang mit der (deutschen) Sprache sind die Grundlagen dieses Wahl- und För-derangebots. Die Entscheidung über dieses Wahl- oder Förderangebot an einzelnen Realschulen im Regierungsbezirk obliegt der jeweiligen Schulleitung in eigener Verantwortung. Für die Teilnahme sind vor allem das Verbot kommerzieller und politischer Werbung an Schulen (Art. 84 BayEUG) zu beachten (vgl. hierzu: Art 57, 84 Abs. 1 und 2 Bay EUG; §§4 Abs. 2, 25 Abs. 3 RSO). Weitere rechtliche Rahmenbedingungen sind zuvor mit dem Dienstvorgesetzten abzustimmen. Folgende Aspekte sind jedoch für die Teilnahme an diesem Wahl- oder Förderangebot zu berücksichtigen:

bei minderjährigen Schülerinnen und Schülern ist die Einwilligung der Erziehungsberechtigten erforder-lich, ab Vollendung des 14. Lebensjahrs auch die Einwilligung der Schülerinnen und Schüler selbst. Bei vielen Wettbewerben ist das Ausfüllen einer solchen Einverständniserklärung bereits vom Ausrichter als Teil des Anmeldevorgangs vorgesehen.

der Einwilligung muss eine angemessene Information über die Teilnahmebedingungen vorausgehen.

Die hier aufgeführten Wettbewerbe fördern die sprachlichen Begabungen und die literarischen Interessen auf besondere Art und Weise - sowohl im Fachbereich Deutsch als auch in den modernen Fremdsprachen und anderen Sprachen. Dabei steht die Lehre von dem Zusammenhang zwischen Sprache, Denken und Realität und von den allgemeinen Funktionen der Sprache im Fokus. Diese ist wiederum in enger Verbindung mit der Semiotik und Pragmatik zu betrachten.

Bundeswettbewerb Fremdsprachen: TEAM Beruf Auszubildende präsentieren sich international

Bundeswettbewerb Fremdsprachen Sprachwissen und Kreativität beweisen

Europäischer Wettbewerb Europa hilft - hilft Europa?

Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels

Bundeswettbewerb Jugend debattiert: Schüler beweisen rhetorisches Geschick

The Big Challenge Europaweiter Englischwettbewerb geht in neue Runde

Wettbewerb des italienischen Generalkonsulats Schulklassen schreiben über deutsch-italienische Bezie-hungen

So reden wir Bayerischer Rundfunk sucht Dialektsprecher für Hörprojekt

Bundeswettbewerb Philosophischer Essay Deutschlands beste Essayisten gesucht

2. „ScHrEIBen aber richtig!“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Rechtschreibkompetenz. Dabei ist fächer-, und sprachübergreifendes Lehren und Lernen möglich und zu empfehlen. Richtig schreiben zu können, das ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesellschaft und ein elementares Ziel der Schule. Die Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Fächern und die Ergebnisse verschiedenster Untersuchungen zeigen jedoch, dass bei Weitem nicht alle Schülerinnen und Schüler kompetente Rechtschreiberinnen und Rechtschreiber sind. Im Bereich des Bausteins II „Funktion und Form“ erwerben die Schülerinnen und Schüler Strategien, soge-nannte Überprüfungsmöglichkeiten, mit deren Hilfe sie selbstständig herausfinden können, wie Wörter ge-schrieben werden.

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sind vertraut mit:

Rechtschreibstrategien - Wörter in Silben sprechen und genau Abhören - Verlängern von Wörtern - Ableiten von Wörtern - Prüfen, ob ein kurzer oder langer Vokal vorliegt - Schreibung nach lang und kurz gesprochenen Vokale - Anwendung der Ersatzprobe bei das/dass - Prüfen, ob ein Signalwort auf die Großschreibung hinweist - Durchführung der Artikelprobe

Groß- und Kleinschreibung - Satzanfänge - Nomen - Grundzahlen (eins, zwei ...) werden nur dann großgeschrieben, wenn die Ziffer gemeint ist - Farb- oder Sprachbezeichnungen werden großgeschrieben, wenn man sie mit „was?“ erfragen kann - Eigennamen - von geografischen Namen abgeleitete Wörter auf -er schreibt man groß - Höflichkeitsanreden - Wörter viel, wenig, eine, andere, beide können groß- oder kleingeschrieben werden - wenn sich Adjektive und Zahlwörter auf ein vorangegangenes oder ein nachgestelltes Nomen beziehen,

werden sie kleingeschrieben - Superlative mit „am“, nach denen man mit „wie?“ fragen kann, werden kleingeschrieben - Wörter in Verbindung mit „sein“, „bleiben“ oder „werden“ werden kleingeschrieben

Getrennt- und Zusammenschreibung - Nomen und Verb - Nomen und Partizip - Verb und Verb/Partizip - Adjektiv und Verb - Untrennbare Zusammensetzungen mit Verben - ander, selbst und Verb/Partizip - Verbindungen mit zu

Zeichensetzung - Komma bei Aufzählungen - Komma in Satzreihen - Komma im Satzgefüge I - Komma im Satzgefüge II - Komma bei nachgestellten Beifügungen - Komma bei Infinitivgruppen I - Komma bei Infinitivgruppen II - Komma bei Partizipgruppen - Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede - Zeichensetzung beim Zitieren

3. „METH-MIT-SPRACHE“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Sprachkompetenz im Bereich der Funktion und Form. Dabei ist die Verzahnung zwi-schen der Funktion und Form der deutschen Sprache mit alters- und jahrgangsstufenadäquaten Methoden zu fokussieren. Die fächerverbindenden Unterrichtsvorhaben des aktuellen Bayerischen Lehrplans für die sechsstufige Realschule bilden dabei den thematischen Rahmen dieses Wahl- oder Förderangebots. Der Wahl- oder Förderkurs ist, wie nachfolgend aufgeführt, in vier Blöcke aufgebaut und kann je nach Bedarf der entsprechenden Schule eingesetzt werden.

Block 1

Texte markieren und unterstreichen

Informationen zusammenfassen

Arbeit mit Nachschlagewerken

Grundtechniken

Diagramme und Tabellen entwerfen

Kreativer Umgang mit Noten, Texten, Rhythmen

Auswendiglernen mit System

Gedächtnislandkarten herstellen

Problemlösungsprozesse organisieren

Rhetorikschulung

Themen:

Neue Gemeinschaft

Einführung in die Arbeit mit Informations- und Kommunikationstechniken

Verkehrserziehungstag

Lernen lernen

Spielen und gestalten

Neue Schule, neuer Ort Block 2

Texte markieren und unterstreichen

Informationen zusammenfassen: in Tabelle, Schema, Diagramm, Stichpunkte

Arbeit mit Nachschlagewerken: Lexikon, Atlas, Software, Duden

Visualisieren im Klassenraum: Lernplakat, Folien, Experimente, Modelle

Schreiben mit Methode: Schreibgerüst bauen, von der Gliederung zum Text

Referatsaufbau

Auswendiglernen mit System: Fortführung der Lernstrategien

Gedächtnislandkarten herstellen: Mind-Map, Flussdiagramm, Schlüsselbegriffe ordnen

Vortrag

Rhetorikschulung Themen:

Arbeit mit dem Internet

Sinnvolle Freizeitgestaltung

Unsere Umwelt

Die Schule lebt

Wahlpflichtfächergruppen Block 3

Informationen zusammenfassen: in Tabellen, Schema, Diagramm, Stichpunkte

Arbeit mit Nachschlagewerken: Atlas, Lexikon, Software, Duden

Kleines ABC des Fragens: Interview, Umfrage, Fragen an den Text

Handwerkliche Grundtechniken: Praxismappen, fachgerechter Umgang mit Zeichen-/ Geräten

Diagramme und Tabellen entwerfen

Visualisieren im Klassenraum: Wandzeitung, Plakate, Folien, Experimente, Modelle

Referatgestaltung

Wichtige Lernwege im Praxistest: Fachsprache erlernen, weiter entwickeln, anwenden

Auswendiglernen mit System: Lernprogramme, Karteikarten, Vokabelnetz

Gedächtnislandkarten herstellen: zum Beispiel Schlüsselbegriffe ordnen

Problemlösungsprozesse organisieren

Rollenspiel

Diskussionen führen

Konfliktmanagement Themen:

Erwachsen werden

Begegnungen

Mit Konflikten umgehen

Gesund leben Block 4

Textanalyse und -verständnis

Vertiefte Internetrecherche

Diagramme und Tabellen auswerten

Schreiben mit Methode: Protokoll

Problemlösungsprozesse organisieren

Moderation

Fachbegriffe

Argumentieren und Reflektieren Themen:

Jugendkulturen

Sich um andere kümmern

Blick über den Zaun

Krankheiten, Epidemien

4. „Fachsprache – für den Unterricht“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erfahren in diesem Wahl- oder Förderan-gebot, dass die Sprache ein unabdingbares Instrument im Umgang mit Wissen, beim Erfahren neuer Zusam-menhänge und beim Darstellen von Erkenntnissen ist. Dieses Angebot versucht die Erkenntnis der Fach-sprache für die Schülerinnen und Schüler greifbarer zu machen und ihnen Informationen an die Hand zu geben, mit deren Hilfe sie die sprachliche Seite ihres Fachunterrichts reflektieren können sowohl von den jeweiligen Operatoren her, die im Unterricht eingesetzt werden, als auch bezogen auf die Komplexität der Anforderungen, die fachliche Bildungssprache darstellt. Dies geht also über die bloße Vermittlung von No-men als „Fachvokabular“ deutlich hinaus und versucht Hinweise darauf zu geben, was auf Wort-, Satz- und Textebene von Schülerinnen und Schülern im Verlauf ihres Bildungsganges in zunehmender Komplexität verlangt wird, und zwar eine angemessene Beherrschung der Bildungssprache. Sprachliches und fachliches Lernen sind somit untrennbar miteinander verbunden und finden in diesem Angebot statt. Den Rahmen dieses schulischen Angebots stellen drei elementare Faktoren da:

die Erschließung der Wirklichkeit, die Beförderung kognitiver Prozesse und die (Re-)Organisation des Wissens, dessen Erweiterung und Vertiefung

die Aushandlung von Arbeitsweisen und Bedeutungen

und das Erfassen und Bewerten von Lernleistungen.

Dieses Förder- oder Wahlangebot kann je nach Förderbedarf in verschiedenen Schwerpunkten eingeteilt werden. Dabei können beispielsweise folgende Schwerpunkte gesetzt werden:

jahrgangsstufenspezifische; jahrgangsstufenübergreifende Gruppierungen

oder fachspezifische Gruppen (MINT-Gruppe; sprachliche Gruppe…)

Advance Organizing (advance organizer): Ganz allgemein ist dies eine Strategie der Textgestaltung. Am Anfang eines Textes wird ein Überblick über die folgenden Inhalte gegeben. Er soll zum Weiterlesen motivieren und das Verständnis dadurch erleichtern, dass sich der Leser mental organisiert und sein diesbezügliches Vorwissen aktiviert.

Aufgabensyntax Gemeint ist damit, dass die Formulierung von komplexeren Aufgabe im Fachunterricht bestimmte Angaben enthalten sollte, die auch die erwarteten sprachlichen Leistungen für die Schüler transparent machen.

CALP CALP ist ein Schlüsselbegriff für Sprachkompetenzen, die in Kontexten des institutionellen Lernens gefordert sind. Sie werden, wenn sie nicht aus der Familie mit in die Schule eingebracht Werden, sehr langsam aufgebaut (5 bis 7 Jahre) und stehen so im Kontrast zu den relativ schnell verfügbaren kommunikativen Fähigkeiten (BICS). http://spzwww.uni-muenster.de/~griesha/sla/cummins/eisberg.html.

Idiomatische Wendung Dies ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung nicht unmittelbar aus der Bedeutung der einzelnen Elemente hergeleitet werden kann.

Oft können wörtliche und übertragene Bedeutungen nebeneinander stehen: z.B. „ grün +Zweig“ = Der Zweig ist noch grün / auf keinen grünen Zweig kommen.

Kollokation Häufiges gemeinsames Auftreten von zwei oder mehreren Wörtern (z.B. finster + Nacht, Kurve kratzen) (z.B. in Gesetzestexten, Verwaltungstexten, Wetterberichten…).

Register Kennzeichnet die Vielseitigkeit einer Sprache in Abhängigkeit von einem konkreten kommunikativen Hand-lungsrahmen – im Gegensatz zu Varietäten, die sich mit der Person des Sprechers verbinden (z.B. Alters-sprache, Dialekt, Soziolekt). Das Sprachverhalten von akademischen Diskursgemeinschaften (Fachwissen-schaftler, Fachlehrer) ist bei der Ausübung ihrer Profession stark formalisiert und das gewählte Register zeichnet sich durch spezifische fachsprachliche Elemente aus.

Scaffolding Bezeichnet im pädagogisch-psychologischen Kontext als Metapher die Unterstützung des Lernprozesses durch die Bereitstellung einer zunächst vollständigen Orientierungsgrundlage in Form von Anleitungen, Denkanstößen und anderen Hilfestellungen. Scaffolding ist eine angemessene Technik, sprachliches Handeln so zu unterstützen, dass die von der jeweiligen Aufgabe gestellten kognitiven und metakognitiven Operatio-nen für die Schülerinnen und Schüler leistbar sind. Damit ist die Technik des Scaffolding kompatibel mit konstruktivistischen Lernkonzepten und solchen pädagogischen Techniken und Strategien, die das selbstbe-stimmte Lernen unterstützen.

Semantisches Netz Diesen Modellen liegt die Annahme zugrunde, dass Konzepte, die semantisch miteinander in Beziehung stehen, durch Strukturen repräsentiert sind, die in einer geeigneter Art und Weise miteinander verbunden sind. Diese Verbindungen (zweistellige Relationen) heißen assoziative Beziehungen. Konzepte sind durch Knoten repräsentiert, wobei die Knotenbeschriftung den Konzeptnamen angibt. Aussagen über ein Konzept werden durch Kantenverbindungen mit anderen Knoten dargestellt. Auf diese Weise können Angaben zu den Eigenschaften eines Konzepts gemacht werden.

Wortfeld Menge von Wörtern mit einem oder mehreren gemeinsamen Bedeutungsmerkmalen. Wortfeldarbeit im Fa-chunterricht verbindet fachinhaltliche und sprachliche Aspekte, so z.B. im Erdkundeunterricht die Arbeit

zum Wortfeld „Niederschlag“ (Hagel, Schnee, Graupel, Regen …). Wortfelder lassen sich zu →semantischen Netzen strukturieren.

III

Wortschatz

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot, weitere lexikalische Einheiten aus verschiedenen Themenkreisen jeweils in situativen und funktionalen Zusammenhängen. Dabei kommen bereits vorhandene grammatische Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler besonders in kommunikativen Situationen und im Zusammenhang mit behandel-ten Themen zum Einsatz. Dabei können Redemittel alters- und jahrgangsstufengerecht fokussiert werden und die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, ihre Meinung zu äußern und mehrperspektivisch zu be-gründen.

Mögliche Wahl- und Förderangebote an Realschulen: 1. „Wortschatz und Idiomatik“

1. „Wortschatz und Idiomatik“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot, weitere lexikalische Einheiten aus verschiedenen Themenkreisen jeweils in situativen und funktionalen Zusammenhängen. Dabei kommen bereits vorhandene grammatische Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler besonders in kommunikativen Situationen und im Zusammenhang mit behandel-ten Themen zum Einsatz. Dabei können Redemittel alters- und jahrgangsstufengerecht fokussiert werden und die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, ihre Meinung zu äußern und mehrperspektivisch zu be-gründen.

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sind vertraut mit:

Worterschließungstechniken (Kontext, Ableitungen, Aktivierung von Weltwissen)

Möglichkeiten des Vergleichs zwischen dem Deutschen und der Muttersprache

Umschreibungstechniken des Deutschen (Synonyme, Antonyme)

Wichtigen Kollokationen und idiomatischen Redewendungen

Wortbildungsgesetzen (Arten von (expliziten) Derivationen, Verkürzungen, Komposita)

Wortbeziehungen (Kollokationen, Oberbegriffe, Konnotationen)

Arbeitsformen, die Zusammenhänge innerhalb des Wortschatzes aufzeigen (Ordnungsaufgaben zu Wortfeldern, Sachfeldern, morphologische Formen, Wortfamilien)

Modalverben, Präpositionen

Handlungsfelder

Themen

Umgang mit der eigenen Sprachsituation Ämter und Behörden

Arbeit

Gefühle, Haltungen, Meinungen Arbeitssuche

Aus- und Weiterbildung

Banken und Versicherungen

Umgang mit Konflikten Betreuung und Ausbildung

Einkaufen

Gesundheit

Eigene soziale Kontakte Mediennutzung

Mobilität

Unterricht

Eigenes Sprachenlernen Wohnen

IV

Lesen

Schülerinnen und Schüler, die eine Zuwanderungsgeschichte haben, das heißt, die selbst aus einem an-deren Land kommen oder auch deren Eltern oder ein Elternteil aus einem anderen Land kommen, werden seit Jahrzehnten meist nur in ihren Defiziten wahrgenommen. Viele von ihnen sind „doppelt halbsprachig“, das heißt, sie beherrschen weder die deutsche Sprache noch ihre Familiensprache richtig. Sie haben einge-schränkte sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten in beiden Sprachen. In einer Zweit- oder Drittsprache die gleichen Lesekompetenzen zu entwickeln, wie dies Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Erstsprache erreichen können, ist anspruchsvoll und für manche Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte nur schwer zu erreichen. Doch das Ziel kann erfolgreich angestrebt werden, wenn von Anfang an in der Realschule eine spezifische Förderkultur entwickelt und angeboten wird.

Lesen bedeutet für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte nicht nur die Hürde der Lesetechnik zu überwinden, die für alle Kinder besteht, sondern auch die des Verstehens. Es ist zusätzlich anstrengend, etwas zu lesen, das man einigermaßen, aber nicht vollständig versteht. Die Feinheiten der Spra-che gehen den Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte zum Teil verloren. Sie können auch nicht, im Gegensatz zu Lernenden einer Fremdsprache, in einem Lexikon nachschlagen, denn oftmals wür-den sie auch die anderssprachige Erklärung nicht präzise verstehen. Es ist ein „Ungefähr“, was das Sprach-verstehen und die Problematik von Deutsch als Zweitsprache ausmachen und das macht das Lesen und das Zuhören teilweise sehr schwer und ermüdend für diese Kinder. Ziel des Bausteins III ist in dem Fall, Kom-petenzen zu erwerben im Umgang mit Schrift und Medien – also eine Basiskompetenz beim Lesen von Texten und Büchern, aber auch von Zeitungen und dem Umgang mit dem Computer und Internet.

Eigene Veränderungen nach: http://www.leseforum.bayern.de/download.asp?DownloadFileID=35d7e78b91a24b19e3f82f17fc5ce0fc (03.01.2015).

Mögliche Wahl- und Förderangebote an Realschulen:

1. „Das Lesen als Arbeitstechnik“ 2. „Lesepaten“ 3. „Abschlussprüfungen genau Lesen“ 4. „Internationaler Leseclub“ 5. „Lesekooperation“ 6. „Ich bin doch nicht blöd!“ – Mediensprache mal anders

1. „Das Lesen als Arbeitstechnik“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern systematisch in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Lesekompetenz. Anhand alters- und jahrgangsstufengerechter Texte lernen die Schüle-rinnen und Schüler das Lesen als Arbeitstechnik kennen und vertiefen dabei ihre Kenntnisse. Es ist ein Unterschied, ob man morgens beim Frühstück die Zeitung überfliegt, ob man einen literarischen Text mit angespannter Aufmerksamkeit liest. Das Wahl- oder Förderangebot berücksichtigt das Leseverhalten und verschiedene Lesearten – informatorisch, evasorisch, kognitives und literarisches Lesen- der Schülerinnen und Schüler.

Dabei berücksichtigt jeder Block 1-4 die Informationsbeschaffung- und Erfassung, die Informationsverar-beitung und –aufbereitung von Texten.

Der Wahl- oder Förderkurs ist, wie nachfolgend aufgeführt, in vier aufeinander aufbauende Blöcke aufgebaut und kann je nach Bedarf der entsprechenden Schule eingesetzt werden: Block 1: - Förderung des Lesetempos - Systematisches Lesen - Texte markieren und unterstreichen - Informationen zusammenfassen

- Arbeit mit Nachschlagewerken - kreativer Umgang mit Texten Block 2 - Texte markieren und unterstreichen - Informationen zusammenfassen - Arbeit mit Nachschlagewerken: Lexikon, Atlas, Software, Duden - Visualisieren im Klassenraum - Schreiben mit Methode: von der Gliederung zum Text - Schlüsselbegriffe ordnen - Vortrag

Block 3 - Informationen zusammenfassen - Arbeit mit Nachschlagewerken - Interview, Umfrage, Fragen an den Text - Praxismappen, fachgerechter Umgang mit Zeichen-/ Geräten - Diagramme und Tabellen entwerfen - Wandzeitung, Plakate, Folien, Experimente, Modelle - Referatgestaltung - Gedächtnislandkarten herstellen: Schlüsselbegriffe ordnen - Rollenspiel - Diskussionen führen Block 4 - Textanalyse und –verständnis - vertiefte Internetrecherche - Diagramme und Tabellen auswerten - Moderation - Fachbegriffe - Argumentieren und Reflektieren

2. „Lesepaten“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte unterstützen sich, im Rahmen dieses Wahl- oder Förderangebots, in ihrem Lesen und tauschen sich über Leseerfahrungen aus. Ziel dabei ist es, dass ältere Schülerinnen und Schüler (8./ 9. Jahrgangsstufe) jüngeren Schülerinnen und Schülern (5./ 6. Jahr-gangsstufe) gezielt Hilfen anbieten und sie in ihrer Leseerfahrung unterstützen. Die Lesepaten werden vorab von einer Lehrkraft zu „Lesepaten“ ausgebildet und über die Zielsetzungen informiert. Am Ende ihrer Tä-tigkeit erhalten alle Lesepaten ein Sozialzertifikat für außerunterrichtliches Engagement. Sie haben vor, die Lesekompetenz der „neuen“ Schülerinnen und Schüler an der jeweiligen Schule zu verbessern; sollen mög-lichst ihren Spaß und ihre Freude beim Lesen weitergeben. Die Faszination, die Bücher verschaffen, sollen die Lesepaten weitergeben. Manchmal können Passagen eines Jugendbuches gespielt und pantomimisch dar-gestellt, Figuren gemalt, aber auch Fortsetzungen geschrieben oder Quizfragen beantwortet werden. Durch den Erfahrungsaustausch mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern werden die Lesepaten dazu angehal-ten, dass eigene und schulische Lesen gezielt und bewusst zu reflektieren. Die jüngeren Schülerinnen und Schüler hingegen erhalten in kooperativen Lehr- und Lernformen Einblicke in das Lesen und die Anforde-rungen schulischen Lesens und können individuell betreut und beraten werden.

In enger Absprache mit der zugeteilten Lehrkraft können die Lesepaten folgende Angebote anbieten:

eine von ihnen geleitete Lese Arbeitsgemeinschaft für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsge-schichte der Klassen 5 und 6

Aktionen mit einem Lesekoffer

ein Aktionsnachmittag mit Tipps rund ums Buch Lesetipps für alle zusammenstellen

ein Lesefest/-wettbewerb organisieren

Lesungen und Lesenächte gestalten

Aktionen am Welttag des Buches veranstalten

an den Tagen des Lesens und am Tag der offenen Tür „Lesearrangements“ veranstalten

Leseaktionen wie „Kinderbuchklassiker neu entdeckt“, „Mottogeschichten“, „Bücherwürmerjagd“, „Le-seactivity“, „Eine Reise durch die Bücherwelt“ organisieren.

3. „Abschlussprüfungen genau Lesen“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte der 9./ 10. Jahrgangsstufen werden in diesem Wahl- oder Förderangebot systematisch und gezielt auf die Aufgabenstellungen der Abschlussprü-fung vorbereitet. Der Fokus liegt dabei vor allem in der genauen Erfassung der Aufgabenstellungen und der einzelnen Texte in der deutschen Sprache aber auch in den Fremdsprachen. Um eine Aufgabe in der Ab-schlussprüfung richtig zu beantworten, sollten die Schülerinnen und Schüler diese auch verstehen. Im Rah-men dieses Angebots nehmen die Schülerinnen und Schüler sich genügend Zeit, die Aufgaben gründlich zu lesen und markieren wichtige Teile. Dabei werden anhand von Lösungsvorschlägen auf gesonderte Hinweise eingegangen, einzelne Aufgaben der Reihe nach analysiert, deren (sprachliche) Schwierigkeiten thematisieren und Lese- und Lernstrategien eruiert. Die richtige Lerntechnik ist der erste Schritt um die Abschlussprüfung zu bestehen. Nicht alle Lerntechniken sind als Prüfungsvorbereitung für jeden geeignet. Gezielte (Lese- und Verstehens-) Vorbereitung auf mögliche sprachliche Hürden der Abschlussprüfung bedarf auch die Thema-tisierung der Leseanforderungen (z. B. verstehendes, kritisches, reflexives und involviertes Lesen); das Ver-ständnis über die Beschaffenheit des Textes: Inhaltsorganisation/-strukturierung, dabei auch Merkmale ge-gebenenfalls fachspezifischer; die Kenntnis über Textsorten (z. B. kontinuierlich oder diskontinuierlich) so-wie die Verstehensüberwachung, Lesestrategien und Selbststeuerung beim Lesen.

Daher werden im Rahmen dieses Wahl- oder Förderunterrichts folgende Aspekte auch thematisiert:

Lesen und markieren Die meisten Schülerinnen und Schüler beginnen damit, ihr Material zu sichten und durchzulesen. Ein Vorteil dieser Lerntechnik ist auf jeden Fall, dass man überall lesen kann - also auch auf dem Weg zur Abschluss-prüfung, zur Bewerbung und Arbeit. Auf diese Art kann man sich einen erste Übersicht über die nötige Prüfungsvorbereitung verschaffen und den Stoff strukturieren. Möglichst sofort sollten Schülerinnen und Schüler aber damit beginnen, sich wichtige Textpassagen, Formeln oder Definitionen zu markieren und her-vorzuheben. Durch die Markierung des Lernstoffs mit einem Textmarker wird der Lernstoff übersichtlich aufbereitet. Man kann Schwerpunkte und wichtigen Lernstoff hervorheben und mit einer Nummerierung versehen. Schon beim nächsten Durchlesen, oder in der Prüfungsphase, kann man so konzentrierter lernen.

Lernkartei Die Lernkartei ist eine Lerntechnik, mit der man gezielt Definitionen und Formeln lernen kann. Alles was man schon beherrscht wird automatisch aussortiert. Schon beim Anlegen der Lernkartei lernt man einiges und die Lernkartei kann jederzeit ergänzt und überarbeitet werden. Und so geht es: Spezielle Lernkarteien gibt es im Fachhandel. Die Schülerinnen und Schüler können aber auch einfach eine Schachtel nehmen und in fünf Fächer unterteilen. Dann muss der Lernstoff in kleine Einheiten zerlegt wer-den, zum Beispiel Begriffsdefinitionen oder Formeln. Vorne auf die Karteikarte schreiben die Schülerinnen und Schüler eine eindeutige Frage oder einen Begriff, auf die Rückseite kommt die Antwort oder Definition. Dann kommen alle Kärtchen ins erste Fach und der Schülerinnen und Schüler kann mit dem Lernen begin-nen.

Lernstoffkartei Die Lernstoffkartei funktioniert genauso, wie die Lernkartei. Sie ist als Lerntechnik aber stärker dazu geeig-net, ganze Themengebiete zu erlernen. Man verwendet jetzt größere Karteikärtchen, mindestens A5. Auf die Vorderseite kommt jetzt ein Themengebiet, auf die Rückseite der gesamte Stoff zu diesem Thema. Nach und nach kann der gesamte Prüfungsstoff in der Lernstoffkartei untergebracht werden. Besonders gut geeignet

ist diese Lerntechnik beim Wiederholen von Lernabschnitten oder beim Durchgehen des gesamten Stoffs kurz vor der Prüfung.

Training mit Prüfungsaufgaben Das Training mit ehemaligen Prüfungsaufgaben gibt einen sehr guten Überblick über die Stoffgebiete. Man kann dabei auch die verschiedenen Prüfungsaufgaben einüben, zum Beispiel offene Fragen oder Multiple Choice. Außerdem können Schülerinnen und Schüler hier mit realen Zeitvorgaben üben und gezielte Prü-fungsvorbereitung betreiben. Durch die Musterlösungen können die eigenen Antworten auf ihre Richtigkeit hin, in kooperativen Lehr- und Lernformen kontrolliert werden.

Last-Minute Tipps für die Abschlussprüfung

Zum Ende des Wahl- oder Förderangebots erarbeitet die Lehrkraft textgeleitet mit den Schülerinnen und Schülern finale Tipps. Dabei können diverse, bedarfsorientierte Aspekte angesprochen werden. Einige Im-pulse sollen an dieser Stelle aufgeführt werden:

- sorgfältig Aufgabenstellung und mögliche Hilfen beachten - Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und gegebenenfalls Bewertungsschlüssel prüfen - Zeit entsprechend Umfang und Schwierigkeitsgrad der Aufgaben planen. Eine Aufgabe, die nur 10% der

Gesamtwertung ausmacht, sollte auch nicht mehr als 10% der verfügbaren Zeiten in Anspruch nehmen. - nach Möglichkeit die Aufgaben in der Reihenfolge lösen, wie man sie am besten kann - nach jeder Aufgabe ausreichend Platz für spätere Hinzufügungen lassen - Aufgabenstellung im Auge behalten; Abschweifungen vermeiden; den Aufgaben angemessene Darstel-

lungsform beachten, z.B. knappe, präzise Formulierungen und eingeführte Fachterminologie in den Na-turwissenschaften

- bei längeren Abhandlungen nicht darauf los schreiben, sondern vorher Stoff sammeln und gliedern - erst leichtere Aufgaben lösen; dies schafft Erfolgserlebnisse, dämpft die Nervosität und schafft Selbst-

vertrauen - bei Schwierigkeiten zu anderen Aufgaben übergehen, aber Lücken lassen, die später ausgefüllt werden

können - Prüfungen durchstehen und die zur Verfügung stehende Zeit voll nutzen; oft fallen einem fehlende De-

tails und Lösungsmöglichkeiten plötzlich ein - Zeit einplanen für die Schlusskorrektur (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Unterstreichungen, Kapitel-

kennzeichnung und sonstige Formalien).

4. „Internationaler Leseclub“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern systematisch in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Lesekompetenz unter Berücksichtigung des (interkulturellen) Hintergrundes der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Der Leseclub soll neben der Leseförderung, vor allem einen positiven Einfluss auf die psychosoziale Entwicklung der jungen Menschen ausüben, tragen zur Chancengleichheit und sozialen Integration bei. Anhand deutschsprachiger, bilingualer oder mehrsprachiger Texte (Text als erweiterter Begriff zu betrachten) sollen die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte Ihre Individualität dahingehend einbringen können, dass sie aus ihrer Sprachfamilie oder andere (fremd-) sprach-liche Märchen, Gedichte, Filme oder Hörtexte kreativ umwälzen. Dabei können einzelne, für ausgewählte Kulturkreise typische Figuren, herangezogen werden, um die motivationale Wirkung für das Lesen zu för-dern. Ziel dieses internationalen Leseclubs sind:

Lesefreude vermitteln

Schlüsselkompetenzen stärken

Lese- Arrangements schaffen

Nachhaltigkeit erzeugen

Einbeziehung der (bilingualen/ mehrsprachigen) Sorgeberechtigten im Sinne einer erfolgreichen Erzie-hungspartnerschaft

Wichtig ist es, dass der internationale Leseclub den Schülerinnen und Schülern mit Zuwanderungsge-schichte Lesemöglichkeiten bietet, sich zwanglos und nach ihren eigenen Vorstellungen mit dem vorhande-nen Lesestoff zu beschäftigen. Sie können dabei still oder gemeinsam lesen. Aber auch ältere Kinder und Jugendliche mögen es oft noch gerne, wenn ihnen vorgelesen wird. Setzen sie sich mit den Kindern in die eventuell vorhandene Leseecke oder Schülerbibliothek und lesen Sie ihnen etwas vor oder geben Sie das Buch herum, so dass jeder, der möchte, einen Abschnitt vorliest. Außerdem kann angedacht werden, dass jedes Clubmitglied ihr/ sein eigenes Lieblingsbuch vorstellt, da-bei auf den/die Autor/-in eingeht und den kulturell-sprachlichen Rahmen thematisiert. Darüber hinaus kön-nen diese Texte gute interkulturelle Grundlagen für Diskussionsrunden schaffen, um Themen, die die Schü-lerinnen und Schülern affektiv berühren und beschäftigen (zum Beispiel: Abenteuer, Detektive, Natur/Tiere, Erste Liebe, Geschichte, Politik und andere). Zum Abschluss des Wahl- oder Förderangebots können sogar einzelne Text verfilmt oder szenisch umgesetzt und im Rahmen einer Nachmittags- oder Abendveranstal-tung einem ausgewählten Publikum vorgestellt werden.

5. „Lesekooperation“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte sind, im Rahmen dieses Wahl- oder För-derangebots, fester Bestandteil einer Kooperation mit einer naheliegenden, außerschulischen Institution (Kindergarten, Grundschule, Seniorenwohnheim, (Flüchtlings-) Kaserne…). Indem Schülerinnen und Schü-ler dem jeweiligen Klientel Texte vorlesen, Texte vor und nachbereiten (in Form von Theaterstücken, Mu-sikstücken, Filmen) werden die Schülerinnen und Schüler in ihren Lesefertigkeiten unterstützt. Dabei beste-hen, wie bereits oben erwähnt, diverse, ortsabhängige Kooperationsmöglichkeit. Die Kooperationsart und –form bestimmt wiederum die inhaltliche Gestaltung dieses Wahl- oder Förderangebots.

Kooperation mit der lokalen und regionalen Presse Informieren der lokalen und regionalen Presse über die Gründung einer Lesekooperation oder eines Le-seclubs sowie regelmäßig über dessen Aktivitäten. Zum Welttag des Buches, sollte dann der Kontakt zu den Journalisten möglichst frühzeitig gesucht werden, so dass eventuell sowohl über die Planung als auch über den Ablauf des Projekts berichtet werden kann. Interessant ist für die Schülerinnen und Schüler bestimmt auch eine Führung durch die Redaktion oder Druckerei einer Zeitung oder Gespräche mit Redakteuren etc. Das weckt das Interesse der Schülerinnen und Schüler für ihre regionale Zeitung und erhöht die Aufmerk-samkeit der Redaktion für Ihre Aktivitäten. Möglicherweise kann sogar ein gemeinsames Zeitungsprojekt entstehen, indem etwa die Schülerinnen und Schüler selbst in der Zeitung regelmäßig Lesetipps geben, aus ihren Leseerfahrungen mit der Zeitung berichten oder sogar unter fachlicher Anleitung eine eigene Zeitung herausgeben.

Kooperation mit der Bücherei/Bibliothek Die Bibliotheksfachkräfte stehen Schulen mit fachkundigem Rat zur Seite, wenn es um die Zusammenstel-lung der Bücher und eine angemessene Leihdauer geht. Auf jeden Fall sollte, im Rahmen dieses Wahl- oder Förderangebots, die örtliche Bibliothek erkundet werden.

Kooperationen mit Seniorenheimen, Kindertagesstätten, Grundschulen und Kasernen Die Schülerinnen und Schüler, die an diesem Wahl- oder Förderangebot teilnehmen können über das Lesen hinaus auch soziale Aufgaben übernehmen. Indem die Schülerinnen und Schüler Bewohner eines Senioren-heimes oder Kinder in einer Kindertagestätte besuchen, ihnen vorlesen und sich mit ihnen unterhalten, be-kommen sie ein Gefühl für Menschen in anderen Lebenssituationen. Der Dialog zwischen den Generationen wird somit auch lebendig. Dadurch wird die Sozialkompetenz der Kinder und Jugendlichen deutlich geför-dert. Natürlich können Sie auch mit anderen sozialen Einrichtungen kooperieren. Zum Beispiel: Vorlesen für Senioren Viele alte Menschen, die in Seniorenheimen leben und wenig Besuch bekommen, freuen sich, wenn Kinder und Jugendliche sie besuchen und ihnen etwas vorlesen. Die Kinder können bei der Vorleselektüre die Wün-sche der Zuhörer berücksichtigen, entsprechend vorab recherchieren, (vor-)lesen, oder ihnen zeigen, was junge Leute heute gerne lesen. Zum Beispiel: Vorlesen in der Kita, der Grundschule Ein Besuch in einer Kindertagestätte kann beiden Seiten viel Spaß bringen. Die Schülerinnen und Schüler können den Jüngeren Bilderbücher zeigen und Geschichten vorlesen und bei schwierigen Textstellen ent-sprechend reagieren und agieren.

6. „Ich bin doch nicht blöd!“ – Mediensprache mal anders

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erhalten, im Rahmen dieses Wahl- oder Förderangebots, die Lernchance die Mediensprache kritisch zu analysieren, zu bewerten und zu beurteilen. Dabei können sowohl die funktionale als auch die formale Ebene des Textes hinterfragt und eruiert werden. Lesen, Sprache und Medien sind zweifelsohne eng miteinander verknüpft. Wer Medien nutzt, muss gespro-chene und geschriebene Sprache entschlüsseln und anwenden können. Mehr noch: Wir kommunizieren heute zunehmend mit Hilfe von Medien und in Medien. Im Mediengebrauch sind schulisch und außerschu-lisch viele Anlässe gegeben, welche die Sprache und vor allem die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler fordern und fördern können. Im Rahmen der Reflexion - im Wahl- oder Förderkurs - von Sprache und Sprachgebrauch kann das Wissen über das eigene Lesen funktional angewandt werden. Dies betrifft die Auseinandersetzung mit literarischen Texten ebenso wie mit Sachtexten, aber auch mit umgangssprachlichen Diskursen (Jugendsprache) und Tex-ten in neuen Medien. Ziel ist es, anhand von konkreten Beispielen Anregungen zu geben, welche praktische Bedeutung das Lesen hat. Am Beispiel und adressatenbezogen werden Medien und Texte in diesem Wahl- oder Förderangebot ausgewählt und sprachlich analysiert. Dabei müssen die Schülerinnen und Schüler ent-sprechend erworbene Lesestrategien anwenden und werden zudem zu kritisch-reflexiven Leserinnen und Lesern erzogen. Außerdem trägt dieses Wahl- oder Förderangebot verstärkt zur Medienerziehung und Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte bei. Zweifelsohne sind Medien heute integrativer Bestandteil des Unterrichts und gesellschaftlicher Wirklichkeit; sie gehören zum Alltag dieser Schülerinnen und Schüler.

V

Schreiben

1. „Schreiben als Prozess“

Die Schülerinnen und Schüler machen sich Schreiben als Prozess bewusst, der sich vom Sammeln von Informationen, über den Entwurf, bis hin zur endgültigen Fassung erstreckt.

über Schreibfertigkeiten bzw. –fähigkeiten verfügen

Texte planen und schreiben

Texte überarbeiten (Hilfsmittel wie z.B. Rechtschreibprogramme, Nachschlagewerke und das Internet.

Die Schülerinnen und Schüler verständigen sich mithilfe selbst verfasster Texte über Sachverhalte, eignen sich Wissen an und vermitteln dieses, argumentieren in einer der Schreibsituation angemessenen Form und nutzen das Verfassen eigener Texte, um Identität auszudrücken.

Die Schülerinnen und Schüler schreiben in angemessenem Tempo, in gut lesbarer handschriftlicher Form. Darüber hinaus achten die Heranwachsenden darauf, Texte dem Zweck entsprechend und adressatengerecht zu gestalten, diese formal sinnvoll aufzubauen und zu strukturieren, auch mit Hilfe von Textverarbeitungs-programmen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit verschiedenen digitalen sowie analogen Infor-mationsquellen auseinander und nutzen sie zum Planen eigener Texte. Aspekte wie Ziel-, Adressaten- und Situationsbezogenheit berücksichtigen die Schülerinnen und Schüler beim Verfassen von Texten ebenso wie die Verwendung der geeigneten Textsorte.

Formalisierte lineare Texte wie beispielsweise Bewerbungsschreiben

grundlegenden zentralen Schreibformen (erzählende, informierende, argumentierende) sowie produktive Formate, um Texte umzuschreiben, weiterzuschreiben bzw. diese auszugestalten.

Schülerinnen und Schüler stellen Ergebnisse ihrer Textuntersuchung dar, indem sie die Inhalte von Texten erschlie-ßen und diese verkürzt und abstrahiert wiedergeben.

Die Schülerinnen und Schüler machen sich Schreiben als Prozess bewusst, der sich vom Sammeln von Informatio-nen, über den Entwurf, bis hin zur endgültigen Fassung erstreckt.

Strategien zur Überprüfung der sprachlichen Richtigkeit und Rechtschreibung

geeignete Verfahren zur Kontrolle des Aufbaus, des Inhalts und der Formulierungen.

Entnommen und verändert nach LehrplanPlus (2015): http://www.lehrplanplus.bayern.de/bildungs-und-erzie-

hungsauftrag/realschule/5 25. 11. 2015).

2. „Förderung der Schreibkompetenz“

Die Schüler sollen ihre Schreibkompetenz nach und nach über die Jahrgangsstufen hinweg erweitern. Schreibhemmungen sollen abgebaut werden.

Aufsatzarten über Textvorbilder

- Schüler können sich zunächst in der Textsorte orientieren

- Herausarbeiten einzelner Kennzeichen

- Wissen über den Aufbau nutzen

Hörtexte

- Unterstützen das Textverständnis

- Ermöglichen selbstständiges Arbeiten

Wortschatzarbeit

- Themenrelevanter Wortschatz als Grundlage

- dient dazu, Schreibabbrüche aufgrund zu geringen Wortschatzes und Sprachstrukturwissens zu vermeiden und diese Bereiche gezielt aufzubauen

Bildnerischer Zugang zum Thema

- erleichtert das Verständnis

- schafft Assoziationen

- erleichtert die Wortschatzarbeit

Formulierungshilfen

- Abbau der Schreibhemmung

- Satzstruktur

Differenzierung

- Wird dem Sprachstand der Schülerinnen und Schüler gerecht

- Motivation

Sonstige Hilfen

- Bildwörterbuch

- selbst angelegtes Wörterbuch

- Karteikartensysteme

Förderunterricht: Die Unterrichtsgestaltung richtet sich nach dem Lern-bzw. Sprachstand der Schüler_innen, daher sollte zuvor eine Bedarfsanalyse vorgenommen und die Selbsteinschätzung der Schüler_innen abgefragt werden.

Laufzettel (erledigte Aufgaben)

Wochenplan

Stationenbetrieb

Lernbuffet

Lernjournal

Lernszenarien

Themenorientierung

Schreibformen:

erzählend

beschreibend

informierend

argumentativ

produktiv, kreativ

formalisierte lineare Texte (Bewerbungsschreiben)

Was die methodischen Ansätze betrifft, so eignen sich dazu beispielsweise:

Schreiben im Rahmen eines themazentrierten bzw. projektorientierten Unterrichts

Schreiben zu Sachthemen und Gegenständen anderer Fächer (beschreiben, berichten, protokollieren, usw.

Schreiben zu und nach literarischen Texten

journalistisches Schreiben, auch über Projektuntericht des Typs "Schüler machen Zeitung" hinaus (vgl. Rau 2014)

Schreiben zu Bildern und Filmen

Entnommen und verändert nach: (https://www.uni-bamberg.de , gefunden am 25.11.15)

Schreibstrategien in der Schule: Schreibstrategien helfen, eigene Texte zu formulieren, adressatengerecht und entsprechend der geforderten Textsorte zu schreiben.

Perlenkettenstrategie: Schreiben von Einfall zu Einfall, von Satz zu Satz, manchmal miteinander verhakt

Drauflosschreiben: Ein Thema löst einen Schreib-„flow“ aus, dem der Schreibende folgt

Versionen-Schreiben: Zu einem Einfall wird eine erste Version verfasst, diese regt zur zweiten Version an, eventuell zu einer dritten…(nur bei kleinen Textformen)

Maurerstrategie: Satz auf Satz geschichtete Gedankengänge werden ausgefeilt, ein Text nach und nach entwickelt

Immer-dem-Muster-nach: Eine formale Vorgabe löst in der Anwendung auf ein Thema einen oft überraschenden Gedankengang und Text aus. Beispiele: Elfchen/Serielle Texte (Ich weiß …, Ich frage mich …, Ich erinnere mich …,) TABZ-Texte: These, Argument, Beispiel, Zusammenfassung Viersatz-Muster: HS,HS+NS,NS+HS,HS / 30-Worte-Satz

Standard-Strategie: Zu einem Thema wird nach einer Phase des Überlegens in einer Aktion ein Text verfasst.

Textmuster-Training: Erarbeitete Textordnungsmuster werden eingeübt und automatisiert

Geplantes Schreiben: Nach einem Stichwortgerüst oder nach einer Gliederung wird eine erste Textfassung ausgearbeitet, eventuell später überarbeitet, neu gefasst.

Exposee-Schreiben: Die Leitlinie für einen später zu erstellenden Text wird ausformuliert.

Systematisches Schreiben: Teilschritte des Lern- und Schreibprozesses werden planvoll nacheinander ausgeführt.

Im-Kopf-Planen: Nach längerer inhaltlicher Auseinandersetzung mit einem Thema wird ein Text direkt „runtergeschrieben“.

Entwickelndes Schreiben:

Aus verschiedenen zusammengetragenen Texten und Materialien wird ein eigener Gedankengang in einem Text dargestellt. Zum Schreibbeginn stehen weder der Inhalt noch die Struktur des Textes fest. Das Schrei-ben pendelt zwischen verschiedenen Materialien hin und her, bis es unter einen Hut gebracht werden kann (Collecting+ Connecting)

Kreatives Schreiben (nach Clustern, Mind Maps): Aus nicht-linear notierten Ideenkernen und Gedankennetzen, die assoziativ erstellt werden entsteht ein „Gefühl“ für eine mögliche Richtung des Textes, der dann in lineare Form gebracht wird.

Kooperatives Schreiben/Schreibberatung: als Sozialform des Unterrichts

- Schreibkonferenz

- „Experten-Gutachten, Text-Interviews

- „Textlupen“ und andere Feedbackformen

- Intensive Auseinandersetzungen mit Themen und Texten werden arrangiert

Entnommen und verändert nach: NEUHAUS,GREGOR(2001): Schreibstrategie und Schreibprozess. Förde-

rung der Schreibkompetenz. Materialien für Unterricht und Lehrerbildung. [http://www.schulentwick-lung.nrw.de/cms/upload/ue-deutsch/docs/weitere_materialien/d-schreibstrategie.pdf, gefunden

am 25.11.2015], PDF-Dokument, Seite 8

3. „Mein Fahrrad –dein Fahrrad“ – Themenorientierung/Lernszenario

Themenorientierung: Das Thema knüpft an die Erfahrungswelt der Schüler an und bietet vielfältige Schreibanlässe. Da fast alle Schüler ein Fahrrad besitzen, sollte auch auf den Aspekt Verkehrssicherheit eingegangen werden. Denkbar wäre, mit den Schülern eine Radtour zu machen und während einer Rast, Eindrücke in ein mitgebrachtes Heft schreiben zu lassen, eine Fahrradreperaturwerkstatt zu besuchen und Informationen aus dem Internet zu nutzen. Lernszenario: Das Arbeiten in einem Lernszenario erlaubt den Schülern, ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend eine Aufgabe zur Erarbeitung eines gemeinsamen Themas auszuwählen und zu erarbeiten. Die Addition der unterschiedlichen Teilaspekte führt zu einem Gesamtergebnis mit vielen Facetten. Die freie Wahl der Aufgaben und der Sozialform nach individuellen Neigungen begründet das interessierte und engagierte Arbeiten der Schüler. Alle Schüler bringen zunächst ihre Vorerfahrungen und fachlichen Vorkenntnisse zum Thema ein. In der gemeinsamen Beschäftigung mit dem Thema werden einerseits die Inhalte mündlich versprachlicht, ande-rerseits findet notwendigerweise eine rege Kommunikation rund um die gewählten Aufgaben statt. verändert © Finken Verlag ·( www.finken.de, gefunden am 25.11.2015)

Freies Schreiben

Erlebniserzählung

Fantasieerzählung

Unfallbericht

Beschreibung

Vorgangsbeschreibung

Lied, Gedicht

Textproduktion im Umgang mit Sachtexten

Schreiben nach literarischen Vor-bildern, weiter-schreiben

Kreatives Schreiben

Schreibaufgaben

Wie interessante, spannende und begeisternde Schreibaufgaben aussehen können, zeigt das norwegische Jugendbuch ‚Tiefer als der Ozean’ von Klaus Hagerup:

"Aber in diesem Sommer änderte sich ihr (Frau Kjærs, J. B.) Unterricht. Es fing ziemlich harmlos an, mit kleinen Änderungen der Aufsatzthemen. Statt ihre Schüler eine Bootsfahrt beschreiben zu lassen, sollten sie über eine Bootsfahrt auf dem Meer schreiben ... Als sie ihnen dann beim nächsten Mal auftrug, eine Bootsfahrt in der Badewanne zu beschreiben, wussten viele nicht, ob sie richtig gehört hatten. Aber niemand wagte zu mucksen, und Lorang schrieb eine interessante Geschichte über seine Schwester, die in der Badewanne einen Plastikfisch gefangen hatte. Frau Kjær ließ vor ihrer Pensionierung noch vier Aufsätze schreiben. Und zwar: 'Sommerferien auf dem Mond', 'Wie ich einmal einen Igel gestreichelt habe', 'Im Vulkan' und 'Der wütende Goldfisch'"

Fantasiegeschichte

Mit dem Fahrrad auf den Mond

Von der Erde verschluckt – eine unterirdische Radtour

Hilfe – ich wurde mit meinem Fahrrad geschrumpft

Erlebniserzählung

Zunächst lässt sich der Fachwortschatz am realen Objekt klären und vertiefen. Eigene Erlebnisse mit dem Rad werden in Form eines freien Schreibauftrags gesammelt und verglichen, um die Schüler zu motivieren. Anhand eines Vorbildtextes werden Merkmale und Aufbau der Erzählung erarbeitet. Wimmelbilder (benennen des Gesehenen), Cluster und Wortlisten dienen dazu, den Wortschatz zu erweitern. Für Schüler mit niedrigem Sprachstand eignen sich Bildwörterbücher, Karteikarten mit Bild und zugehöri-gem Wortbeispiel. Zur Übung und Vertiefung werden Arbeitsblätter bereitgestellt, die sowohl die inhaltlich als auch die grammatikalisch richtige Verwendung der Wörter im Satz zum Inhalt haben. Diese Arbeitsblätter können zur Differenzierung, aber auch innerhalb eines Stationenbetriebes oder Lernbuffets verwendet wer-den. Formulierungshilfen für Einleitung, Hauptteil und Schluss sorgen dafür, dass Schreibhemmungen auf-grund mangelnden Strukturwortschatzes abgebaut werden. Um den bildnerischen Zugang zum Thema zu ermöglichen, lassen sich vollständige, aber auch Bildergeschichten mit Lücken sowie einzelne Bildimpulse verwenden. Verschiedene Schreibstrategien lassen sich auch bei der Erzählung anwenden. Die Überarbeitung der Erzählung kann in Form des Kooperativen Schreibens bzw. der Schreibberatung erfolgen. Eine zweite Fassung mit Unterstützung der Lehrkraft erstellt und kann als Ergebnis für eine Präsentation am Computer geschrieben und mit eigenen Zeichnungen versehen werden.

Beschreibung Immer wieder kommt es gerade bei Schülern vor, dass ihr Fahrrad gestohlen wurde. Damit die Polizei es ausfindig machen kann, braucht sie eine genaue Beschreibung des Fahrrads. Die Schüler beschreiben ihr Rad so genau wie möglich. Mitgebrachte Fotos von den eigenen Rädern der Schüler liegen aus. Nun sollen diese versuchen, ob sich ihr Rad anhand der Beschreibung zuordnen lässt.

Vorgangsbeschreibung Besuch einer Fahrrad-Reparaturwerkstatt Die Schüler_innen lassen sich vom Profi zeigen, wie man einen Fahrradschlauch richtig flickt. Die einzelnen Schritte werden in Stichpunkten vor Ort notiert. Ein_e Schüler_in fotografiert die einzelnen Handlungs-schritte. In der Schule werden die Fotos in die richtige Reihenfolge gebracht und auf diese Weise eine „Film-leiste“ erstellt. Die Aufzeichnungen der Schüler_innen lassen sich nun zuordnen. Mit Hilfe vorgegebener Satzanfänge schreiben die Schüler_innen eine Vorgangsbeschreibung.

Schreiben nach literarischen Vorbildern Es gibt eine Reihe an Kinder- und Jugendliteratur, in denen Fahrräder eine wichtige Rolle spielen, beispiels-weise in „Die Vorstadtkrokodlie“. Ausgewählte Textausschnitte können als Anregung für das Erzählen ei-gener Erlebnisse dienen, aber auch um den Text weiterzuschreiben.

Textproduktion im Umgang mit Sachtexten Sachtexte über das Fahrrad (Geschichte des Rades, Funktionsweise, Artikel aus Jugendmagazinen) Die Schulmedienzentralen bieten eine Reihe von Themenkisten an. Lexika oder Sachbücher(Was ist Was? Usw.) Die Schüler bekommen unterschiedliches Material zu diesem Thema angeboten. Arbeitsteilig werden ver-schiedene Aufgaben, die zuvor mit der Gruppe festgelegt wurden, bearbeitet. Am Ende soll eine Präsentation stehen, die möglichst viele verschiedene Aspekte zu dem Thema Fahrrad beinhaltet. ( siehe fächerübergreifender Unterricht )

4. Medien - „Schreiben zu Bildern und Filmen“

Zu Bildern, wie Fotografien, Screenshots aus Filmen oder Abbildungen von Gemälden, lassen sich sehr gute Schreibaufgaben stellen. Sie können Impulse und Ideen für Kreatives Schreiben liefern. Unter dessen As-pekten berührt das oft besonders den sozialen, den persönlichkeitsbildenden und den schöpferischen. Denn Bilder legen die Vorstellungstätigkeit der Schreiber_innen viel weniger fest, als sprachliche Vorgaben das tun, und geben doch der Fantasie reichlich Nahrung: Wer ist das auf dem Bild, was für eine Geschichte hat er/sie, an welchem Ort spielt sie, was ist vorher passiert, was wird jetzt gleich geschehen?

Fotografie: Ist eine unaufwändige Art, den Alltag in die Schule hereinzuholen und sich z.B. mit Aspekten der Umwelt-politik und des Naturschutzes, der Städte- und Verkehrsplanung, der Migration usw. schreibend auseinan-der zu setzen. Ein interessanter Zugang ist, zu fragen, was sie nicht zeigen. Damit ist auch eine Brücke her-gestellt vom Schreibunterricht zur Politischen Bildung.

Malerei: Gemälde, entweder in geeigneter Weise reproduziert oder "vor Ort" bei einem Museumsgang zugänglich, bereichern den Schreibunterricht. Insbesondere Arbeiten junger Künstler regen zu Gedanken, zu Fantasie, aber auch zu einer kritischen Haltung an. weitere Schreibformen:

Gedanken, Assoziationen Fragmente

Gedicht

Brief an den Künstler

Film: Bilder aus Filmen sind noch weniger als Alltagsfotos einfach Wiedergabe von Wirklichkeit, sondern Teile einer Wirklichkeitsinszenierung, die bestimmten Erwartungen des Zuschauers mehr oder weniger stark ent-gegen kommt.

Schreiben zu Standbildern (Screenshots)

Schreiben von Inhaltsangaben zu Filmen auf der Basis von Internetrecherchen Beispiel: Schreibaufgaben zu Tom Tykwers Literaturverfilmung "Blueprint" (nach einem Roman von Charlotte Kerner) wobei es nicht nur um Interpretation und Kritik, sondern auch um Wissens-erwerb an Hand zusätzlicher Materialien (zum Thema Gentechnik und Klonen) geht

Schreibaufgaben zu einem Kinderfilm arbeiten mit Ausschnitten (Clips) oder einer Standbildserie

produktionsorientierte Didaktik: Formen des Schreibens sowohl aus dem filmischen Produktions-prozess als aus der Filmrezeption

Schreiben von Filmkritiken lässt sich durch ausgewählte Standbilder unterstützen

Entnommen und verändert nach: (https://www.uni-bamberg.de , gefunden am 25.11.15) S.7

5. „Was ist das für ein Film?“ – kontextorientierte Texte für einen „Klassen-Blog“

„ Was ist das für ein Film?“ (Inhaltsangabe) Aus nicht-linearen Informationsspots werden schreibziel- und kontextorientierte Texte für einen Klassen-Blog. Nach einem Kinobesuch bzw. Anschauen eines passenden Films und der Einführung in Blogs formulieren die Schüler ihre Eindrücke (nur wenig Vorgaben) und publizieren diese im „Klassen-Weblog“. Sie begreifen so den Blog als Medium der Anschlusskommunikation, als schriftlich fixierte sprachlich-kom-munikative Äußerung. Die Schüler_innen sollten im Computerraum arbeiten, um sich gegenseitig unterstützen zu können. Wie denken andere über diesen Film? Netzfunde werden verglichen (arbeitsteilig) und für die Wiedergabe vorbereitet. Gemeinsam, anhand von Vorbildern aus dem Netz werden Kategorien für die Bewertung erarbeitet. Netzfunde werden bewertet und mit den eigenen Beiträgen verglichen. Die Schüler verfassen eine Inhaltswiedergabe in Form von Blogs und vernetzen diese mit anderen Beiträgen.

Authentische Recherche- und Wiedergabesituationen von Informationen aus dem Internet

Blog als Medium der Anschlusskommunikation

Vergleichen von Netzfunden

Für Wiedergabe vorbereiten

Kategorien erarbeiten

Bewerten

Inhaltswiedergabe schreiben

6. „Helden in Balladen“ – Lernen durch Schreiben“

Die Schüler_innen verbessern ihre Schreibkompetenz, mit Hilfe eines Lernjournals. Darin werden Gedanken, auch Umwege zur Lösung der gestellten Aufgaben möglichst vollständig festge-halten, auch wenn Zweifel oder Unsicherheiten auftreten. Der Lehrer schreibt dazu Kommentare, die auf die Stärken der Schüler_innen abzielen und diese motivieren, sich weiterhin mit dem Thema auseinanderzu-setzen. Dabei zeigt der Lehrer auf, was schon gelungen ist, welche Gedankengänge weiter verfolgt werden können und gibt Denkanstöße.

Der Vorteil liegt darin, dass diese Methode vorwärtsgewandt ist und kein defizitorientiertes Korrigieren zur Schreibhemmung führt. Zudem können die Schüler aufgrund der Rückmeldung individuell weiter arbeiten. Weitere Schreibaufträge ergeben sich daraus. „Helden in Balladen“ – „Die Brücke am Tay“

Anmerkung: Wenn die Schüler bereits das Gedicht „John Maynard“ kennengelernt haben, können sie an diese Vorerfahrung anknüpfen.

Kernidee: In diesem Gedicht vermischen sich sagenhaftes und wirkliches Geschehen.

Aufgaben: Die Handlung soll möglichst genau erklärt werden (Ort, Zeit, Personen) Was ist in diesem Text in Wirklichkeit geschehen, was ist erdacht?

Gedanken, die während des Schreibprozess entstehen, werden festgehalten

Durch positive Anregungen von Seiten des Lehrers (Kommentar) werden die Schüler zum Weiterschreiben animiert und nähern sich schrittweise der inhaltlichen Erschließung der Bal-lade an

Weitere Schreibaufgaben ergeben sich individuell

VI

Fächerübergreifende Kompetenzen

„Zeitgemäßer, nachhaltiger Unterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler dazu, Wissen zu er-schließen und gezielt zu nutzen, um es in unterschiedlichen Zusammenhängen anwenden und mit anderen Lerninhalten vernetzen zu können. In allen Fächern erwerben die Schülerinnen und Schüler einen soliden Bestand an Fachwissen. Nicht die Fülle der Lerninhalte ist entscheidend, sondern der tatsächlich vollzogene Kompetenzerwerb, d. h. die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler das, was sie gelernt haben, wirklich verstanden haben und für ihre weitere Entwicklung und ihr weiteres Lernen – auch über die Schulzeit hinaus – dauerhaft anwenden können. Kompetent sind Schülerinnen und Schüler, wenn sie bereit sind, neue Auf-gaben- oder Problemstellungen zu lösen und dieses auch können. Wissens- und Kompetenzerwerb sind als aktiver Prozess zu verstehen, in dem Lerninhalte eines Fachbereichs in ihrer Gesamtheit erfasst und mit Wissenszuwachs in anderen Fachgebieten verknüpft, weiter vernetzt und so zu nachhaltigen Wissensstruk-turen ausgebaut werden.

Neben den Fachkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler in allen Unterrichtsfächern Me-thoden-, Personal- und Sozialkompetenz und damit grundlegende überfachliche Kompetenzen, die es er-möglichen, sich auf neue Situationen – sei es im privaten, im gesellschaftlichen oder im beruflichen Leben – flexibel und erfolgreich einzustellen. Hierzu gehören insbesondere:

Entscheidungsfähigkeit, Flexibilität, Informationsbeschaffung, Kommunikationsfähigkeit, Konzentrationsvermögen, Kreativität, Lernbereitschaft und Lernstrategien, Präsentationstechniken, Selbständigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein, -bereitschaft und -fähigkeit, Zuverlässigkeit.

Die dafür erforderlichen Lernprozesse werden durch einen Unterricht ermöglicht, der ein Höchstmaß an Selbständigkeit und Eigentätigkeit der Schülerinnen und Schüler fördert.“i

Mögliche Wahl- und Förderangebote an Realschulen:

1. „PM-Seminar (Projektmanagement)“ 2. „Deine, meine, unsere Sprache“ 3. „LernSoz“ 4. „Methodenkompetenz Deutsch“

1. „PM-Seminar (Projektmanagement)“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot fächerübergreifende Kompetenzen aus dem Fachunterricht. Das Wahlfach kann ver-schiedene Fächer zum Fokus haben und thematisiert alters- und jahrgangsstufengerechte Themen. Die Be-herrschung der deutschen Sprache ist dabei die Voraussetzung für schulischen Erfolg. Durch die Versprach-lichung eigener und fremder Gedanken in Wort und Schrift fördern die Schülerinnen und Schüler die Be-griffsentwicklung und festigen ihr Sprachhandeln. Ziel ist es, dass sie die Regeln der Standardsprache als verbindlicher Norm einhalten, um verständlich und situationsangemessen kommunizieren zu können. Das Konzept des PM-Seminars basiert auf Konzepte aus der Industrie. Es handelt sich dabei um ein „Hand-werkszeug“, mit dem Projekte systematisch zerlegt, abgewickelt - und bei Bedarf auch - bewertet werden und sprachliche und überfachliche Kompetenzen in sich vereint. Themen können verschieden sein und aus folgenden Bereichen stammen:

Alltagskompetenz und Lebensökonomie

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)

Familien- und Sexualerziehung

Gesundheitsförderung

Interkulturelle Bildung

Kulturelle Bildung

Medienbildung

Ökonomische Verbraucherbildung

Politische Bildung

Soziales Lernen

Technische Bildung

Verkehrserziehung

Werteerziehung . Das PM-Seminar teilt sich in drei Phasen auf:

1. Projektplanung: Individuelle Themen finden, eingrenzen; Ziele definieren; Projekt strukturieren; Zeitrahmen festlegen; Einzelpläne der Teilgruppen erstellen, wenn nötig

2. Projektdurchführung: Arbeiten im Team organisieren; Methoden/ Techniken festlegen; Informa-tionen beschaffen und auswerten; Abschlussdokumentation; Abschlusspräsentation

3. Projektbewertung (wenn gewünscht): Bewertung der Dokumentation, der Präsentation, der Ar-beitsprozesse und des Gesamtprojektes

Projektplanung: Zunächst ist das Was, dann das Wie und schließlich das Wann des Projektes mit der Lerngruppe zu klären. Planen heißt daher die Lerngruppe und die Lehrkraft im Blick zu haben.

Dabei sind folgende Aspekte zu beachten:

Arbeitsordner

Beobachtungsbogen für Lehrer / Momentauf-nahme

Controlling

Gruppen- / Teambildung organisieren

Lasten- und Pflichtenheft

Merkblatt zur Projektarbeit

Methoden-Lernen planen

Zeit- und Arbeitsplan

Protokolle

Gruppen- / Teamregeln erarbeiten Themenfindung, -Vorstellung

Zeitmanagement

Zieldefinition(-en)

Der Schritt von der Projektidee zur konkreten Themenfestlegung lässt sich gut mit der Methode Mindmap-ping durchführen. Die Ziele der Projektarbeit müssen auch genau und schriftlich festgelegt werden. Werden Ziele definiert, so gibt es ein einfaches Prüf-Prinzip, das vieles auf den Punkt bringt, nämlich das SMART-Prinzip:

SMART bedeutet für einen Projektplan, dieser ist:

Spezifisch, d. h. konkret und präzise Messbar, d. h. überprüfbar Aktionsorientiert, d. h. in einer Liste von Aktionen darstellbar Realistisch, d. h. erreichbar (auch bei „Hindernissen“...) Terminierbar, d. h. es gibt feste Zwischen- und Endtermine.

Projektdurchführung

Die eigentliche Arbeit im Team wird dieses selbst organisieren, denn die Teamfähigkeit wird, wenn ge-wünscht, bewertet. Trotz des Ziels der Selbstständigkeit darf aber nie vergessen werden, dass diese Selbst-ständigkeit erst am Ende des (Lern-) Prozesses steht. Deshalb bieten sich – gerade bei langfristigen Projekten in einem Wahlfach während eines Schuljahres, Maßnahmen zur Prozessbegleitung an. Am Ende des PM-Seminars steht die erfolgreiche Präsentation der Ergebnisse vor einem ausgewählten Publikum. Für die Prä-sentationsphase kann im Rahmen des PM-Seminars auf Rhetorik, Medien, Lampenfieber, Körpersprache, Ablauf der Vorstellung eingegangen werden.

Projektbewertung Wenn gewünscht, kann das Projekt bewertet werden. Das Projekt verfolgt Ziele, die weit über den rein fach-lichen Aspekt hinausgehen. Die Ziele einer erfolgreicher Projektarbeit können sein der Ausbau oder der Erwerb von:

Fachwissen Planungsfähigkeit Zeit- und Projektmanagement Teamgeist, Kooperation, Integration in und Abstimmung mit einer Gruppe Beurteilungs-, Reflexions- und Kritikfähigkeit Methodenkenntnissen, Lerntechniken oder der Präsentationsfähigkeiten sein.

2. „Deine, meine, unsere Sprache“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Sprachkompetenz im Deutschen dahingehend, dass sie projekt- und ergebnisori-entiert ihre Kenntnisse vertiefen. Dabei ist stets der Kontext und die Produktorientierung – je nach Wettbe-werbsausschreibung – zu fokussieren und in den Sprachlehr und -lernprozess einzubinden. Kreativität, Ei-genverantwortung, Selbsttätigkeit im Zusammenhang mit der (deutschen) Sprache sind die Grundlagen die-ses Wahl- und Förderangebots. Folgende Aspekte sind jedoch für die Teilnahme an diesem Wahl- oder Förderangebot zu berücksichtigen:

bei minderjährigen Schülerinnen und Schülern ist die - in der Regel schriftliche - Einwilligung der Erzie-hungsberechtigten erforderlich, ab Vollendung des 14. Lebensjahrs auch die Einwilligung der Schülerin-nen und Schüler selbst. Bei vielen Wettbewerben ist das Ausfüllen einer solchen Einverständniserklärung bereits vom Ausrichter als Teil des Anmeldevorgangs vorgesehen.

der Einwilligung muss eine angemessene Information über die Teilnahmebedingungen vorausgehen.

Die hier aufgeführten Wettbewerbe fördern die sprachlichen Begabungen und die literarischen Interessen auf besondere Art und Weise - sowohl im Fachbereich Deutsch als auch in den modernen Fremdsprachen und anderen Sprachen. Dabei steht- je nach Wettbewerbsbeitrag- die Lehre von dem Zusammenhang zwi-schen Sprache, Denken und Realität und von den allgemeinen Funktionen der Sprache im Fokus. Diese ist wiederum in enger Verbindung mit der Semiotik und Pragmatik zu betrachten. Ferner bieten die Wettbe-werbe eine Auswahl von verschiedenen Wettbewerbsformaten, die jährlich stattfinden und auf verschiede-nen Ebenen durchgeführt werden.

Bundeswettbewerb Fremdsprachen: TEAM Beruf Auszubildende präsentieren sich international

Bundeswettbewerb Fremdsprachen Sprachwissen und Kreativität beweisen

Bundeswettbewerb Fremdsprachen Sprachwissen und Kreativität beweisen

Europäischer Wettbewerb Europa hilft - hilft Europa?

Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels

Bundeswettbewerb Jugend debattiert: Schüler beweisen rhetorisches Geschick

The Big Challenge Europaweiter Englischwettbewerb geht in neue Runde

Wettbewerb des italienischen Generalkonsulats Schulklassen schreiben über deutsch-italienische Bezie-hungen

So reden wir Bayerischer Rundfunk sucht Dialektsprecher für Hörprojekt

Bundeswettbewerb Philosophischer Essay Deutschlands beste Essayisten gesucht

3. „LernSoz“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre das soziale Lernen. Dabei üben sie Selbstbeherrschung, übernehmen Verantwor-tung und zeigen Hilfsbereitschaft. Sie gestalten Beziehungen auf der Grundlage von Konflikt- und Kommu-nikationsfähigkeit, Empathie, Toleranz und Selbstbestimmtheit; sie haben Respekt vor anderen Standpunk-ten und sind fähig, Kompromisse zu schließen, die der Gemeinschaft nützen. In expliziten Trainings wird die Lerngruppe – je nach Jahrgangsstufe – vor Herausforderungen gestellt. Dies können Teamaufgaben, Problemlöseaufgaben und erlebnispädagogische Aktionen sein, bei denen das Ziel immer nur gemeinschaft-lich erreicht werden kann. In anschließenden Reflexionen werden die Erfolgskriterien (sprachlich) erörtert. In der nächsten Herausforderung oder Übung werden diese Erfolgsfaktoren dann gezielt angewendet. Wich-tig dabei ist es eine passende Übung auszuwählen und anzuleiten, dann die Gruppe sich selbst zu überlassen und anschließend eine Reflexion durchzuführen (Fragen stellen ohne selbst zu bewerten).

Im Rahmen des Wahl- oder Förderangebots trainieren Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsge-schichte ihre

Kooperationsfähigkeit

Problemlösefähigkeit

Vertrauensaufbau, Konfliktfähigkeit

Reflexionsfähigkeit

und Diskussions- und Gesprächskultur.

4. „Methodenkompetenz Deutsch“

Die Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte erweitern und vertiefen in diesem Wahl- oder Förderangebot ihre Sprachkompetenz fächerübergreifend im Bereich der Funktion und Form. Dabei ist die Verzahnung zwischen der Funktion und Form der deutschen Sprache mit alters- und jahrgangsstu-fenadäquaten Methoden zu fokussieren. Je nach Jahrgangsstufe können verschiedene Methoden trainiert werden. Die Schülerinnen und Schüler benötigen hierzu grundlegende Werkzeuge, diese im (Deutsch-) Un-terricht einsetzen können. Wichtig ist, dass stets ein alters- beziehungsweise jahrgangsstufengerechter Kon-text als Grundlage dient und dieser gewahrt wird.

Mögliche Werkzeuge dabei wären: Vorgänge und Experimente beschreiben - Einhaltung der logischen Reihenfolge - Genauigkeit und Präzision - Klarheit der Gedankenführung - Nutzung fachsprachlicher Muster - Bezug zu Bildern und Vorgängen Auf Ideen kommen - Brainstormingsituation - kreative Situation ermöglichen - Vielfalt von Lösungswegen ermöglichen Neues Erarbeiten - Steuerung durch Materialien - unterschiedliche Niveaus des Verstehens Über Fachliches reden - kommunikative Situationen - diskursives Argumentieren - verschiedene Perspektiven - Pro-Contra-Situationen - zusammenhängende Rede - rhetorische Elemente - Plenum oder Gruppenarbeit Ordnung hineinbringen - umfangreicher Begriffs- oder Faktenbestand - Klassifizierung – Strukturierung – Hierarchisierung - verschiedene Ordnungssysteme Gelerntes Üben - interaktiv - spielerisch - abwechslungsreich - selbsttätig

- routinebildend - handlungsorientiert - differenzierend Wirkungsvoll präsentieren - zusammenhängende Rede - Präsentationshilfen nutzen - Gliederungshilfen nutzen

i Entnommen und verändert nach LehrplanPlus (2015): http://www.lehrplanplus.bayern.de/bildungs-und-erziehungsauftrag/realschule/5 (20. Oktober 2015).