ARBEITSLOS Möglicher Ablauf - Startseite · Auer Verlag · PDF file... die Absicht...
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Thema: Arbeit & Beruf Literarische Texte: Arbeitslos …
III. Material zur Individuellen Förderung
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Möglicher Ablauf
Einstieg Bildimpuls: Folie „Arbeit gesucht“ zeigen (vgl. Folie/Anhang) Schüler äußern sich
Texterarbeitung 1. Überfliegendes Lesen Aufgabe 1: die zentrale Aussage des Textes erfassen
2. Genaues Lesen Aufgaben 2 und 3: einfache W-Fragen zum Text beantworten Aufgabe 4: Informationen in Textabschnitten finden und markieren, die Absicht des Autors
erkennen
3. Textverständnis Aufgabe 5: die Bedeutung eines unbekannten Wortes aus dem Textzusammenhang erschließen
und vergleichend im Wörterbuch nachschlagen Aufgabe 6: einfache Fragen zum Text beantworten Aufgabe 7: ausgewählte Passagen sinngemäß betonend lesen Aufgabe 8: Gruppenarbeit: eine ausgewählte Passage als Rollenspiel gestalten
Aus dem Werk 6522 "Individuell Fördern BN: 6 – Auer Verlag GmbHDeutsch Lesen 7 522 Literarische Texte & Kinder u. Jugendbuch"
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Anhang Folie: Arbeit gesucht
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Arbeitslos … Er ist mein Vater und ich mag ihn. Aber in der letzten Zeit ist es mit ihm schwer geworden: Mein 1
Vater ist arbeitslos. Zuerst war er verzweifelt und traurig. Und dann kam er nicht nach Hause, an 2
diesem Freitagabend. 3
„Wenn ich nicht immer in die verdammte Fabrik müsste!”, hat er früher gesagt. Er ist im 4
Morgengrauen aufgestanden und hat sich schimpfend rasiert. Er hat sich die Lippen am Tee 5
verbrannt, bei der ersten Zigarette hat er gehustet und am Abend hat er gesagt, dass der Mensch ein 6
Sklave ist. „Dein Vater ist müde“, hieß es, wenn er mithelfen sollte, einen Drachen zu bauen. Oder 7
wenn Maria ihm was vorlesen wollte. Seitdem Maria größer ist, arbeitet meine Mutter auch wieder. 8
Sie geht in die Schokoladenfabrik. Geldsorgen haben wir nicht. Auch jetzt nicht, wo Vater 9
arbeitslos ist. 10
Meine Mutter verdient und mein Vater kriegt Arbeitslosenunterstützung. Er muss sie natürlich 11
abholen. Das zwingt ihn, aus der Wohnung zu gehen. Er horcht an der Tür, ob auch niemand im 12
Flur ist, dann huscht er los. Ja, er huscht. Mein Vater huscht durchs Haus wie einer, der was Böses 13
getan hat. Weil sie ihn so anschauen, sagt er. Weil sie fragen: „Wie geht es denn?“ Es ist ein Makel, 14
arbeitslos zu sein. Ich kapiere das nicht so recht. Aber für meinen Vater ist es ein Makel. […] An 15
den ersten Tagen hat er noch eingekauft. Dann fing das an, dass er nur noch in der Wohnung 16
hockte und nicht mehr raus wollte. „Kannst du meine Hausaufgaben nachsehen?“, hat ihn Maria 17
gefragt. Und er hat drauf gestarrt, aber nichts gesehen, das hat man bemerkt. Kreuzworträtsel hat er 18
gelöst. Stundenlang. […] Ja, in der ersten Zeit hat er noch für uns gekocht, zum Beispiel 19
Erbsensuppe und Spiegeleier. Dann haben sie gestritten, meine Mutter und er. Sie streiten wegen 20
jeder Kleinigkeit neuerdings. Und dann hat er nicht mehr gekocht. […] 21
Es muss schlimm in ihm ausgesehen haben in den letzten Tagen, bevor es passierte. Keiner konnte 22
an ihn ran. Dann kam der Freitagabend und er war weg. Einfach weg. Wir haben um den Tisch 23
gesessen und gewartet. […] Er kam nicht in dieser Nacht. Wir riefen die Polizei an, aber die Polizei 24
konnte uns auch nicht helfen. Es war kalt draußen. Meine Mutter saß die ganze Nacht am Fenster. 25
Ich wachte immer wieder auf. Dann war’s wieder Tag, ein flauer, griesgrämiger Tag mit wenig Licht. 26
Mein Vater war irgendwo, weggegangen von uns und allein. Vielleicht waren wir ihm schlechte 27
Gefährten gewesen in seiner Traurigkeit. Meine Mutter blieb zu Hause. Gegen Mittag schlief sie auf 28
dem Sofa ein und sprach im Traum. 29
Da klingelte es und mein Vater stand da, ganz grau im Gesicht. Er nahm sie in die Arme und sie 30
weinte endlich und er versuchte ein Lächeln. Ich weiß nicht, wo er gewesen ist. Vielleicht hat er 31
wirklich weglaufen wollen, vor uns und vor sich selbst. Er bemüht sich seitdem, seine Traurigkeit 32
zu verbergen. […] Er ist mein Vater und ich mag ihn. 33
Ruck-Pauquet, Gina: Arbeitslos … In: Brenda, Irmela und Gelberg, H. J. (Hrsg.): Leseladen, Orte innen und außen. Weinheim 1977, S. 174
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Thema: Arbeit & Beruf Literarische Texte: Arbeitslos …
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1. Überfliege den Text und kreuze an, worum es darin geht.
Der Text „Arbeitslos …“ handelt von einem Jugendlichen, der Arbeit sucht. Der Text „Arbeitslos …“ handelt von einer Familie, in der die Mutter arbeitslos ist. Der Text „Arbeitslos …“ handelt von einer Familie, in der der Vater arbeitslos ist. Der Text „Arbeitslos …“ handelt von Maria, die Arbeit sucht.
2. Lies den Text nun sorgfältig durch und versuche herauszufinden, wer die Geschichte erzählt.
Vervollständige dann den folgenden Satz.
Der Erzähler der Geschichte „Arbeitslos …“ ist ________________________________________
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3. Finde heraus, welche Personen in der Geschichte vorkommen und kreise sie ein.
Cousine Tante Vater Schwager Freundin Kollege Opa Schwägerin Marianne Schulfreundin Maria Mutter Lisa Lena Lukas Urgroßmutter Onkel Nachbarin Chef Patin Oma Sohn Freund
4. Im Text heißt es: „Er ist mein Vater und ich mag ihn.“
a) Lies den Text durch und markiere den Satz. Achtung: Die Stelle kommt zweimal vor. b) Gib die Zeilen an, wo du die Stellen gefunden hast.
Zeile: __________ Zeile: __________ c) Warum wird dieser Satz wohl mehrmals verwendet? Was drückt der Satz aus? Besprich dich mit
deinem Lernpartner und schreibe deine Meinung hier auf.
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