Artikel Natur und Heilen - Fritz Schiele Bäder-Fabrik ...

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x {!b*tr däe Fii$e!

ffims Schietm-Bad heute

Mit dem Schiele-Bad lassen sich Herz, Kreislauf und Gefäße sanft

und effektiv trainieren. Die Wirkungen dieser Therapie reichenjedoch weit darüber hinaus, denn von guter Durchblutung profitieren

alle Zellen, Organe und Stoffwechselprozesse. Das erklärt die

heilende Wirkung des Schiele-Fußbades bei vielerlei Erkrankungen.

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24 NATUR & HEILEN 912016

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NATU RH TI LKU N DISchiele-Bad

]n alten Kulturen galt es als heilig, als Sitz-Ider Seele, als Träger der Lebenskraft und des

Bewusstseins - das Blut, unser flüssiges Organ.Es versorgt jede Zelte mit Sauerstoff undNährstoffen, entsorgt Kohlendioxid, Abfall- undGiftstoffe. Es transportiert, verbindet, infor-miert, wärmt, kühlt, reguliert, reinigt, vertei-digt, schützt und heilt.Um seine Aufgaben erfüllen zu können, mussdas Blut im Körper stetig bewegt werden.Doch unsere überwiegend sitzende Lebenswei-se und Fehler in der Ernifürung begünstigenchronische Durchblutungsstörungen, die sichmeist schon von fugend an einschleichen.Durchblutungsstörungen der größeren Gefäßesetzen sich bis in das kapillare System fort,aber auch aus dem Kapillargebiet selbst könnenStörungen herrühren. Bei rechtzeitiger Be-

handlung sind viele der daraus resultierendenErkrankungen vermeidbar, mit Anpassungenin Lebensstil und Ernährung, naturheilkund-lichen Mitteln und zirkulationsanregendenMaßnahmen wie dem SchieleBad.

Die Forschungen von Fritz Schiele

Frttz Schiele fgor-r99o) war ein HamburgerKaufmann, der in seiner ArzneibäderfabrikBadezusätze entwickelte und produzierte. Ererforschte seit den r93oer-fahren in seinereigenen Kurbadeanstalt die Wirkungen ver-schiedener Bäder, auch die des temperatur-ansteigenden Fußbads nach Sebastian Kneipp.Schiele befasste sich eingehend mit dem ana-

tomischen Bau des Fußes und erkannte diebesondere Sensibilität der Fußsohle für thera-peutische Reize auf das Gefäßsystem. Die Fuß-sohle steht über eine Fülle von Nervenenden,Thermorezeptoren und Reflexzonen mit demGefäßsystem des ganzen Körpers und denOrganen in Beziehung. Ihr dichtes Kapillarnetz,das fast vollständige Fehlen von Unterhautfett-gewebe und die starke Furchung ihrer Hautermöglichen einen besonders engen Kontaktzwischen Blutgefäßen und der sie umgeben-den Flüssigkeit. So kann eine tiefgreifende, aberHerz und Kreislauf schonende Wirkung er-zielt werden, denn die Gefäße der Fußsohle

liegen am weitesten vom Herzen entfernt.Beim herkömmlichen temperaturansteigendenFußbad wird in Abständen heißes Wasservon oben hinzugegossen. Die stoßweise Tem-peraturerhöhung kann unangenehm sein, zumBeispiel bei Herzerkrankungen oder Krampf-adern. Von Nachteil ist zudem, dass die Fußsohle kaum von der Erwärmung erreicht wird.Schiele optimierte diese Methode und kon-struierte eine spezielle Fußbadewanne, die vomBoden her automatisch durch elektrischenStrom mit gleichmäßigem Temperaturanstiegvon o,5 'C pro Minute beheizt wird. Das ent-spricht einem Anstieg um 10 "C innerhalbvon 20 Minuten. Die Erprobung in seinerKurbadeanstalt bestätigte seine Überlegungen :

Das später nach ihm benannte Schiele&adwirkt intensiver und schneller, dabei aber sanf-ter als das herkömmliche ansteigende Fußbad.

Wirkung des Schiele-Bades

Mit der langsam steigenden Wassertempera-tur erweitern sich die Fußgefäße und ftillensich mit Blut. Reflektorisch setzt nun eineentsprechende Fernwirkung ein, bei der aufdie Erweiterung der Fußgefäße die Erweite.rung aller anderen Gefäße folgt, speziell derHautgefäße. Auf die Erweiterung der Haut-gefäße reagieren gemäß der sogenanntenDastre-Moratschen Regel dann auch die Getä-

ße im Körperinneren, und zwar an einigen

Über die sensible Fußsohle können wichtige Impulseausgelöst werden

NATUR & HETLEN glzoIo 25

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Die von Fritz Schiele entwickelte und bis ins letzte

Detai I au sgetüftelte Fu ßbad-Wa n ne

Organen entgegengesetzt, an anderen gleich-sinnig. So verengen sich etwa die Gefäße vonLeber und Milz, die Herzkranzgefäße hinge-gen weiten sich.

Diese Reaktionen sorgen für eine großvolumi-ge Umverteilung des Blutes im Körper. Blutaus dem Körperinneren wird in die Peripheriegeleitet, gestautes Blut wieder dem Kreislaufzugeführt, die Herzdurchblutung verstärkt,hoher Blutdruck gesenkt, das Herz entlastet.Bei längerfristiger Anwendung intensiviertsich die Blutzirkulation nachhaltig. Herz undGefäße werden sanft trainiert, hoher Blut-druck dauerhaft gesenkt, niedriger Blutdruckauf höherem Niveau stabilisiert. Auch derLymphfluss wird angeregt. Die Neubildungvon Kapillargefäßen, sogenannten Kollatera-len, wird stimuliert.Der Stoffaustausch im Gewebe intensiviertsich, Ablagerungen und Stauungen könnensich lösen.Nicht nur die Zirkulation des Blutes, auchseine Zusammensetzung wird durch dieAnregung aller Organe und Stoffwechsel-funktionen positiv beeinflusst, ganz im Sinne

Sebastian Kneipps.

Die Badezusätze im Überblick

Schiele entwickelte außerdem in akribischerForschungsarbeit Badezusätze aus Heilpflan-zen, Heilmoor und basischen Salzen. Diese

speziellen Rezepturen ergänzen die Wirkungdes Fußbades und erlauben die individuelleAnpassung des therapeutischen Reizes.

Der am stärksten durchblutungsanregende

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Badezusatz ist das Solectron. Um den Organis-mus nicht zu überfordern, sollte es deshalb

bei Erkrankungen mit stark eingeschränkterDurchblutung nie zu Beginn der Behandlungeingesetzt werden, sondern erst nach einervorbereitenden Phase mit dem Placenta-, Frau-

en- oder Venenbad.

. SolectronZusammensetzung: basische Salze und KräuterWirkung: aktivierend, stark kreislaufanre-gend entsäuernd, entgiftungsförderndAnwendung : Durchblutungsstörungen, chronisch kalte Hände und Füße, Neuropathien,Rheuma, Arthrose, Arthritis, Gicht, akute undchronische Blasenentzündungen, Hauterkran-kungen, Allergien, Übersäuerung

. Solectron mit BlütenölZusarnrnensetzung: wie Solectron, zusätzlichBlütenöleWirkung: wie Solectron, dabei beruhigendauf die Seele

Anwendung: wie Solectron, außerdem beiNervosität und innerer Unruhe, Schlafstörun-gen, Bluthochdruck

. PlacentaZusarnrnensetzung: Moorbad mit Placenta-

Extrakt von der KuhWirkung: sanft, aber tiefgreifend regenerie.rend auf Organe und DrüsenAnwendung: chronische Krankheitsprozesse,Schmerzen, starke Pol)meuropathien, Herz-,Kreislauf-, Gefäß- und Lympherkrankungen,Altersbeschwerden, vorzeitige Hautalterung,Potenzstörungen, begleitend bei Zysten undTumoren

. FrauenbadZusamrnensetzung : Moorbad mit speziellerFichtennadelölmischungWirkung: regulativ und ausgleichend auf den

weiblichen Organismus, entztirrdungshemmendAnwendung: hormonelle Störungen undZyklusanomalien, Prämenstruelles Syndrom(PMS), Menstruations- und Wechseliahrebe-schwerden, Migräne, Neuralgien, Entzündun-gen der Unterleibsorgane

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NATU RH EI LKU N DE

Schiele-Bad

. VenenbadZusammensetzung: Moorbad mit Rosskasta-nienextraktWirkung: gefäßstärkend und entzündungs-hemmend bei Venen- und LymphleidenAnwendung : Gefäß- und Lympherkrankunger\Krampfadern, Lymphödeme, Hämorrhoiden,Wadenkrämpfe, schwere Beine, Bindegewebs-schwäche, Entzündungen

Vorbehandlung mit Vorweichölen

Als Vorbehandlung werden sogenannte Vor-weichöle unverdünnt in die trocköne Fußsohleeingerieben. Die reinen ätherischen Öle inten-sivieren den Kontakt von Badeflüssigkeit undHaut, dringen über die Poren rasch ins Blutein und entfalten ihre ganzkörperliche Wir-kung. Diese lässt sich noch steigern, wennsie auch in die Meridiananfangs- und -end-punkte der Nagelfalzwinkel an den Zehen ein-massiert werden. Über ihre Düfte wirken sievegetativ ausgleichend.Die Vorweichöle:. Kampfer: herzstärkend, schmerzlindernd. Kümmel : verdauungsfördernd, krampflösend. Latschenkiefer: abwehrstärkend,schleimlösend, stark schmerzlindernd. Lavendel: beruhigend, herzstärkend,schmerzlindernd, antiseptisch' Melisse: beruhigend, nervenstärkend,krampfl ösend, verdauungsfördernd. Rosmarin: erwärmend, belebend,verdauungsfördernd. Salbei: anregend, antiseptisch,schweißhemmend, blutdrucksteigernd,zyklusregulierend. Terpentin: auswurffördernd, antiseptisch,schmerzlindernd. Thymian : blähungswidrig, krampflösend' Teebaum: antiseptisch, wundheilend. Wacholderbeere: neryen- und verdauungs-stärkend, blutreinigend' Wintergrün : gefäßent'eiternd, harntreibend,schmerz stillend, entzündungshemmendBeim herkömmlichen Gefäßtraining folgt aufdie Erweiterung der Gefäße deren Zusammen-ziehen. Schiele befand die kalte Abwaschung

für zu drastisch und entwickelte mit derKavitham-Lotion eine Nachbehandlung, die diePoren schließt, die Gefäße sanft zusiunmenziehtund die Wärme in den Füßen htilt. lvtit ihrenInhaltsstoffen Kamille, Linolsäure und Ha-mamelis wirkt die Lotion zusätzlich haut- undgefäßpflegend.Das Schiele-Bad fand seit den r93oer-fahrenin Kurkliniken und in der Heimanwendungweite Verbreitung und wurde aufgrund seinerhervorragenden Wirksamkeit bis Ende derr98oer-|ahre von den Krankenkassen erstattet.Die Veränderungen im Gesundheitssystemließen es seither etwas in Vergessenheit gera-ten. Eine große Zahl erhalten gebliebenerErfahrungsberichte von Arzten und Heilprak-tikern sowie Briefe von Patienten aus vergan-genen |ahrzehnten dokumentiert seine beein-druckende Erfolgsgeschichte.

Die blutreinigenden ötherischen Öle des Wacholdersunterstützen das Fußbad

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Anwend mnS$*rfälarungen

,,Wer über Erfahrung verfügt (...), weiß, dass

Durthblutung das Wichtigste ist.

Die Schiele-Böder hel{en meisf noth da,

wa alles andere versagt."

(Dr. med. Fritz Betker, Berchtesgaden, !989

nach 39 Jahren Erfahrung mit den Schiele-Bad)

Das Schiele-Bad ist ein so einfaches wie viel-seitiges Heilmittel: Trainings- und Therapie-gerät, Präventions- und Rehabilitationsmaß-nahme. Aufgrund seiner ganzheitlichenWirkung wird es bei vielen Erkrankungenangewendet.Dazu gehören vor allem die ä:[*:r:a-h.s'riisä."*cräi"

q.srce* {"ir,r i # {ri'e"rkrrua fo.u }rr ffr}ri. E in Hinweis zu

Krampfadern: Bei diesen sollten herkömmlicheansteigende Fußbäder nicht zur Anwendung

kommen. Das Schiele-Badjedoch stärkt undtrainiert Gefäße und Bindegewebe sehr sanft.

Große Krampfadern bleiben, können nach

einiger Zeit aber weniger sichtbar sein.

Wassereinlagerungen bilden sich zurück,Schweregefühle und Krämpfe klingen in derRegel vollständig ab. Bei -r:i*'.?:iiaji-;li:::i

--

wird oft eine Medikamentenreduktion mög-lich. Zur Vorbeugung von Durchblutungs-störungen kann das Schiele-Bad ebenfallseingesetzt werden, es verringert das Risikovon Herzinfarkt, Lungenembolie undSchlaganfall.Besonders erfolgreich ist das Schiele-Bad inde r i\ el r' =,o' *r ra gcorv *: *: *'t- f,-: Et: t3 *-: {;i!'t* * : b e i N eur al-

gien, Neuropathien, dem Diabetischen Fuß-

syndrom. Wenige, aber positive Erfahrungengibt es bei Amyotropher Lateralsklerose(ALS), Multipler Sklerose und inkompletten

Querschnittslähmungen.

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(Sebastian Kneipp)

Der Heilpraktiker Klaus Dieter Nassallentwickelte die

Schonende Anwendung des Schiele-Bades. Die ur-

sprüngliche Standardanwendung (Badedauer 20 Mi-

nuten, Temperaturanstieg um 10 oC von 33 'C auf 43 "C)

war nicht für alle Patienten gleichermaßen gut ver-

träglich.

Die schonende Anwendung erlaubt sowohldurch die

verkürzte Badedauer als auch die sehr langsame Stei-

gerung der Endtemperatur eine Anpassung desThera-

piereizes an die aktuelle Lebens- und Regenerations-

kraft des Patienten. Überlastungen von Gefäßen und

Organen und Erstverschlimmerungen lassen sich so

weitgehend vermeiden, die individuell verträglichste

sowie damit wirksamste Endtemperatur sicher bestim-

men. Die Schonende Anwendung ist ratsam bei:

' schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen/ hohem

und niedrigem Blutdruck

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. Krampfadern, Venen- und Lymphschwäche, Ödemen

' Nierenerkrankungen

' Diabetischem Fußsyndrom

' Schmerzen (zum Beispiel bei Gelenkerkrankungen)

' Erkrankungen mit Schädigung des Nervengewebes

'zu Beginn der Behandlung beischweren Erkrankungen

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1. Woche 33'C - 37'C

2. Woche 33 "C - 37,5'C

3. Woche 33 'C - 38 "C

4. Woche 33'C - 38,5 "C

Ab dem zweiten Monat sollte eine Endtemperatur

von 39 "C für die nächsten drei Monate eingehalten

werden. Anschließend kann sie in Absprache mit

ei nem Thera peuten versuchsweise i n 0,5'C-Sch ritten

gesteigert werden - solange dies als wohltuend

empfu nden wi rd. Treten u na n geneh me Rea ktionen

aul ist die Endtemperatur wieder in einen beschwer-

defreien Bereich zu senken. Für den Erfolg ist nicht

eine weitere Erhöhung der Endtemperatur entschei-

dend, sondern die regelmäßige Durchführung

der Bäder.

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Chronische Schrnerzen, auch bei rheumatischen Erkrankungen, bessern sich haufig sehrschnell.Das Immunsystem erfährt nachhaltige Stär-kung. Beginnende Erkältungskrankheitenkönnen mit einem Bad oft abgewehrt werden.Die Schleimhäute des Nasen-Rachenraumsund die Unterleibsorgane werden beim Schie-le-Bad reflektorisch am stärksten durchwärmt.Das erklärt auch seine heilende Wirkung beiallen Beschwerden, die mit chronisch kaltenFüßen in Zusammenhang stehen, wie rezidi-vierende Atem- und Harnwegsentzündungen,eingeschränkte Nierenfunktion, Reizblase,Prostataleiden, Menstruationsbeschwerden,Verdauungsschwäche, Migräne, Muskelver-spannungen und Ischialgien.Bei der Schuppenflechte gibt es ebenfalls sehrgute Erfahrungen bis hin zur vollständigenAusheilung. Die Verbesserung der Hautdurch-blutung zeigt sich auch in gestraffter rosigerHaut.Menschen mit Bewegungseinschränkungen,zum Beispiel infolge von Lähmungen, Ampu-tationen oder aus Altersgründen, profitierensehr vom Schiele-Bad als sanftem Herz-Kreis-lauftraining. In Rehabilitationsphasen nachVerletzungen und Operationen fördert es dieGewebsregeneration. Der Laktatspiegel sinktnach sportlicher Anstrengung schneller, wennein Schiele-Bad genommen wird.Entwicklungsv*rzögerungen bei Kindern sindein weiteres Anwendungsgebiet, Kinder ab

etwa drei fahren dürfen,,schiele-baden".Darüber hinaus ist es eine wunderbare Ent-spannunsshilfe. Die Anstrengungen des

Tages am Abend hinter sich zu lassen, gelingtmit einem Fußbad besonders gut. Zu spüren,wie das Blut in die Füße strömt, sich wohligeWärme ausbreitet, die Muskeln entkrampfenund der Geist zur Ruhe kommt, ist tiefentspannend.Es gibt noch viele weitere Anwendungsberei-che, die hier nicht alle genannt werden können.

Die Anwendung

Von entscheidender Bedeutung für die Wir-kung und den Erfolg ist die regelmäßigeAnwendung, optimal an mindestens fünf auf-einanderfolgenden Tagen in der Woche. Beiden meisten Krankheitsbildern ist eine mindes-tens dreimonatige Kur nötig, bei chronischenErkrankungen auch noch wesentlich längerbis hin zur dauerhaften Anwendung.Bei Erkrankungen des oberen Körperdrittelsund wenn eine Fußanwendung nicht möglichist, werden stattdessen Hand- oder Armbädergenommen. Die Wassertemperatur zu Beginnliegt bei etwa 33"C und steigt auf maximal

+3"C. Nach eingehender Beratung, in der dieindividuellen Badebedingungen (Anfangs-und Endtemperatur, Badedauer, Wahl des Ba-

dezusatzes und der Vorweichöle) festgelegtwerden, wird das SchieleBad meist als Heiman-wendung durchgeführt, je nach Bedarf ein-oder zweimal täglich.

- VorbereitungZur Unterstützung von Kreislauf und Stoff-wechselprozessen ein Glas Wasser trinken.

- AnwendungDie Wanne mit Wasser und Badezusatz fül-len. Hat das Wasser die gewünschte Starnem-peratur erreicht, etwa ftinf Tropfen des Vor-weichöls pur in jede Fußsohle einmassierenund dann die Füße in die Wanne setzen. Dieetwa zo Minuten bis zum Erreichen der End-temperatur ganz in Ruhe genießen. Bei dergewünschten Endtemperatur kann noch eini-ge Minuten verweilt werden. Bei Unwohlseinkann die Behandl*g jederzeit bei niedrigererTemperatur beendet werden.

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N,qTURHEILKUNDI

cheielü*-ffime*

Besondere Bedeutung hat das Schiele-Aad beider

Vorbeugung und Behandlung des Diabetischen Fußsyn-

droms, einer gefürchteten Folgeerkrankung des Diabe-

tes mellitus. Betroffen sindTyp-l- und ll-Diabetiker.

Über längere Zeit erhöhte Blutzuckerkonzentrationen

schädigen die großen und kleinen Blutgefäße und

das Nervengewebe. Stark in Mitleidenschaft gezogen

werden die Kapillargefäße an Auge, Niere, Nerven,

besonders an Füßen und Unterschenkeln.

Der Charcotfuß ist eine Komplikation des diabetischen

Fußes. Infolge der Polyneuropathie mit Fuß-Fehlstel-

lungen und Verlust der Schmerzempfindlichkeit kann

es zu unbemerkten Knochenbrüchen kommen.

Statt notwendiger Schonung wird der Fuß weiter be-

lastet. Schwere Gelen k- u nd Knochendeformationen

sowie offene Geschwüre können die Folge sein.

i"li ;; rr.. i: iri i: r t x tT {.1 üj *: -c 1;. r: h i E* I * - ffi ;* n,* it := * * i ry: fl": ü * -

i;'r*: 1.. i :;1, i-: i,: l'r it: :-, iiGrundsätzlich wird mit der,,Schonenden Anwendung"

begon nen, u m eine stä rkere Erstversch I im meru ng

zu vermeiden. Offene Wunden können zunächst zum

Beispiel mit Lanolin abgedeckt oder ganz aus dem

Wasser herausgelassen werden, bis sie sich geschlos-

sen haben. Es ist auch möglich, zuerst nur den gesün-

deren Fuß zu behandeln;durch die Fernwirkung wird

auch die Durchblutung des anderen Fußes intensi-

viert. Weisen beide Füße großflächige Wunden auf,

kann die Behandlung mit Armbädern begonnen und

nach Besserung an den Füßen fortgesetzt werden.

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- Starkes Kribbeln, Unruhe in den Beinen

- Rückkehr des Schmerzempfindens

- Beim Charcotfuß:vorübergehende Zunahme der

5chwellung

- Alle Symptome, die vorhanden sind bzw. waren,

kehren zurück Je nach Schwere der Gewebeschäden

kommt es meist zu einer Erstverschlimmerung, beson-

ders wenn bereits Sensibilitätsstörungen bestehen

!:;;'::;:tt;':.i".,.+:,i,.;rii,.:li:i',.,t".::,..::.::: t:'.:'::'::1::::.t:::.::'.-.

- Verschwinden des Kribbelns

- Schmerzreduktion bis zur Schmerzfreiheit

- Einsetzen der Wundheilung

- Rückbildung von Gewebezerstörung (Nekrosen)

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In den meisten Fällen führt die Behandlung zu tiefgrei-

fender Regeneration und erheblicher Besserung der

Beschwerden, besonders bei Nervengewebsschäden.

Ein Großteil der Patienten erreicht bei langfristiger und

konsequenter Anwendung wieder Beschwerdefreiheit.

Als,,Nebeneffekte" der BehandIung können sich auch

Besserungen arterieller und venöser Durchblutungs-

störungen sowie der Retino- und Nephropathie ein-

stellen. Der DiabetesTyp llals Grunderkrankung kann

ebenfalls positiv beeinflusst werden. Deshalb ist die

Medikation während der Behandlung regelmäßig zu

prüfen und eventuell anzupassen. Wichtig ist, die Be-

handlung auch nach Eintritt der Besserung fortzufüh-

ren, um Rückfällen vorzubeugen.

Zur Armanwendung das Vorweichöl indie Handflächen einmassieren und dann dieFingerspitzen, die Handflächen oder dieUnterarme in die Wanne legen.

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Die Füße bzw. Arme abtrocknen und mitKavitham-Lotion einreiben. Wenn möglich,eine halbe Stunde Nachruhen mit hochge-

Iagerten Beinen. Wichtig ist, sich hinterherwarmzuhalten.

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- fil.q':;r k i i"r :i t t-: t ;

Eine zügige Verbesserung der Beschwerden

ist möglich, bei chronischen und schweren

Erkrankungen aber auch eine kurzfristigeVerschlechterung, die als Heilreaktionzu verstehen ist. So können vorübergehendalte Symptome zurückkehren, bestehende

Symptome verstärkt auftreten oder auch

Symptome spürbar werden, die bei nichtverbesserter Durchblutungssituation in Zu-

kunft aufgetreten wären. Schmerzen an

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NATU RH EI LKU N DE

Schiele-Bad

bekannten, aber auch an bisher unbekann-ten Stellen sind deshalb möglich. Möglichsind auch: leichte Ödeme und/oder Schwe-regefühl in den Beinen, vertiefte Atmung,Antriebslosigkeit, vermehrte Urinausschei-dung mit erhöhtem Harnsäureanteil,sinkender Blutdruck. Werden diese Reaktio-nen als zu unangenehm empfunden, wirdfortan die sogenannte,,schonende Anwen-dung" durchgeführt.

Vorsichtsmaßnahmen

Das Schiele-Bad ist hervorragend geeignet fürdie eigenverantwortliche Gesundheitspflege.Bei chronischen und schwereren Erkrankungensollte vor Behandlungsbeginn der Rat einesgeschulten Therapeuten eingeholt werden.Es gibt nur wenige Einschränkungen, die zubeachten sind. So sollte die Anwendung nichtdirekt nach dem Essen und nicht bei Fieberdurchgeftihrt werden. Nicht eingesetzt werden

darf das SchieleBad bei akuter Blinddarm-entzündung, Blutungen im Magen-Darmtrakt,(Aorten-)Aneurysma, akuter Thrombose sowienach Operationen, solange Blutungsgefahrbesteht.

Aktuelle Entwicklungen

Seit r99z wird die Schiele Bäder-Fabrik als

kleiner Traditionsbetrieb von der Familie /ürsweitergeführt. Interessenten werden intensivberaten und bekommen nach Möglichkeitauch Therapeuten in der Nähe genannt.Fritz Schiele legte viel Wert auf sorgfiiltigeVerarbeitung. Die Geräte wurden stets bean-standungsfrei zertifiziert und versahen ihrenDienst über fahre und |ahrzehnte störungsfrei.

Kristin Küster

> Über die Autorin:

Kristin Küster ist als Heilproktikerin undTi er h ei I pra kti keri n i n i h re r N otu r h ei I praxi s

für Mensch &Tier in Hamburg tötig.

> Qezugsquelle;. Fritz Schiele Böder-Fabrik GmbH,

Te l. 041 0l -34239, www.sch i e I e -boed er.d e,

E- M o i I : m o i l@sch ie I e -b a ed er.de

Bildquellen: Michele Volkhardt (5.24 5.26,5.27, 5.29); Glow lmages (5.25)Trainings in english in Mallorca $ www.san-esprit.com

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