Künstler*innen im Feld –Der „ethnographic turn“ in der zeitgenössischen Kunst

Oliver Müller, M.A.Seminar

3. Sitzung am 29.04.2019Montag, 16:15 bis 17:45 Uhr

Schleifweg 6, großer SeminarraumBeginn: 1. April 2019

für alle Studienjahre geeignetAnmeldung: omueller(at)burg-halle.de

„Sinnesschärfung und Umgebungsfülle“

Auswertung der Mikrofeldforschung „Expeditionen“ – Ulrich Klieber (10 Minuten)

Praktische Übung zur Sinnesschärfung in der Umgebungsfülle (insgesamt 40 Minuten)

Fragen zu den Texten – Kurze Diskussion (max. 15 Minuten)

oder: Textdiskussion: 50 Minuten

Künstler*innenbeispiele

Janett Cardiff – Audio Walks (Referat Julius - 15 Minuten)Ana Mendieta – Earth Body Works / Siluetas (10 Minuten)

Hamish Fulton – The Walking Artist (10 Minuten)

Sophie Calle – Die frühen Arbeiten in Paris

(Referat Marie Louise – fällt aus/verschoben)

Was haben wir heute vor:

Eine praktische Aufgabe zur nächsten Sitzung!

Mikrofeldforschung „Ausstellungseröffnung oder Ausstellungsbesuch“

Besucht entweder die Ausstellungseröffnung von „Reportagen“ am Mittwoch um 18 Uhr oder besucht die Ausstellung an einem anderen Termin zu den normalen Öffnungszeiten und tauchtein in das Feld „Kunstausstellung“.

Macht Euch dabei oder im Nachgang Notizen in Euer Feldforschungstagebuch.Sammelt alle Informationen, die Ihr als wichtig erachtet.

Das kann sein: Besucher*innen, räumliche Beschreibungen, eingefangene Eindrücke, protokollierte Gespräche,jedes Euch wichtig erscheinende Detail, die Umgebung, Wetter, Tageszeit, etc. p.p.

Ich teile die Seminargruppe jetzt in 4 Gruppen ein.

Damit unser kleines Experiment funktioniert, ist es ganz wichtig, dass sobald ich die Aufgabe für die jeweilige Gruppe projiziere,alle anderen Gruppen ihre Augen schließen damit sie die

Aufgaben der anderen Gruppen nicht sehen können.

Für die Erfüllung der jeweiligen Aufgaben benötigt ihr jeweils nur Euch, Etwas zum schreiben oder skizzieren und die Form der Kleidung

mit der Ihr Euch im Außen bei der heutigen Witterung für 15 Minuten wohl fühlt.

Aufgabe Gruppe 1:

Verlasst den Raum und wartet vor der Tür Gebäudes. Sobald, die andere Seminarteilnehmer aus dem Haus kommen, sucht Euch einen Kommilitonen oder eine Kommilitonin aus, der Ihr/Ihm in sicherem Abstand möglichst unauffällig folgt. Tretet mit dieser Person nicht in direkte Interaktion und versucht weitestgehend nicht den Eindruck zu machen, dass Ihr ihr folgt oder sie beobachtet. Macht Euch Notizen darüber, was Euch beim Begleiten dieser Person auffällt. Macht Euch ebenso Gedanken darüber, was diese Person gerade tut.

Aufgabe Gruppe 2:

Begebt Euch für insgesamt 10 Minuten in den Garten oder auf den Platz vor dem Volkspark. Sucht Euch dort einen Ort, an dem Ihr für 7 Minuten sitzt, steht oder liegt. Überlegt Euch in dieser Zeit eine Pose oder Intervention mit Eurer direktesten / nahesten Umgebung, die Euch in Interaktion mit ebendieser bringt. Vollführt diese Pose und Interaktion und kommt anschließend in dem Seminarraum zurück.

Aufgabe Gruppe 3:

Verlasst das Gebäude und macht ab dem Tor vor dem Haus genau 300 Schritte. Die Richtung in die Ihr geht, bestimmt ihr. Macht Euch neben dem Zählen der Schritte keinerlei Gedanken(aber achtet auf den Verkehr!!!). Wenn Ihr die 300 Schritte gelaufen seid, sucht Euch ein Objekt oder etwas Besonderes, dass Euch auffällt. Betrachtet es ausgiebig.Notiert oder skizziert Euch die erstbesten Gedanken, die Euch bei der Betrachtung in den Sinn kommen und kommt damit zurück in den Seminarraum.

Gruppe 4:

Notiert Euch zehn Minuten lang alle Geräusche oder Gerüche, die Euch bei einem kurzen Spaziergang vor dem Haus auffallen. Bevor Ihr diese notiert, versucht Sie einmal kurz laut nachzuahmen (Geräusche) oder mit einem Wort zu benennen (Gerüche).

Auswertung

Textarbeit

Künstler*innenbeispiele

Ana Mendieta – Earth Body Works / Siluetas

Hamish Fulton – The Walking Artist

Janett Cardiff – Audio Walks (Referat Julius)

Sophie Calle – Die frühen Arbeiten in Paris

(Referat Marie Louise – fällt aus/verschoben)

Hamish Fulton –

The Walking Artist

Hamish Fulton (* 21. Juli 1946 in London, Großbritannien; lebt in Canterbury, Kent) ist ein britischer Fotograf, Konzeptkünstler, Maler und Bildhauer. Er nennt sich selbst den "Walking Artist".

Hamish Fulton studierte von 1966 bis 1968 Bildhauerei am Central Saint Martins College of Art and Design in London, zur gleichen Zeit als Künstler wie Jan Dibbets, Barry Flanagan, Gilbert und George, John Hilliard, Richard Long und Bruce McLean ebenfalls dort waren. Er setzte seine Studien von 1968 bis 1969 am Royal College of Art in London fort.

Die Grundlage seiner Arbeit sind Wanderungen, die die Dauer von einem Tag bis zu mehreren Wochen haben. Fulton erfasst seine körperlichen und emotionalen Erfahrungen der Landschaft durch das Fotografieren in schwarz-weiß mit einer Kleinbildkamera. Die Dokumentation und das Werk sind dann ein einziges Foto oder die Abfolge von Fotos, die in der Regel in einen großen Maßstab und in einem reichen Tonumfang, oft in Verbindung mit gedruckten Bildunterschriften ausgestellt werden. Seine Texte beschreiben entweder prosaische Fragen, wie z. B. die Länge, die Dauer oder das Datum der Wanderung oder die klimatischen Bedingungen. Andere Texte enthalten Wort-Folgen, die poetische Stimmungen begreifbar machen sollen, so dass die Betrachter Zugang zu den Gefühlen, Blicken, Erinnerungen und Begegnungen des "Walking Artist" mit der Landschaft bekommen.

Hamish Fulton sieht sich mit seiner konzeptionellen Kunst und Land Art in der britischen Tradition der Landschaftsmalerei mit neuen Mitteln und Ausdrucksformen. Er fühlt sich allerdings als Künstler auch der Natur gegenüber verpflichtet, während Avantgarde-Künstler der Land Art oft "respektlos" mit der Natur umgingen.[1] Seine Arbeiten werden auch in seinen Büchern publiziert.

Er war Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel im Jahr 1972 in der Abteilung Idee + Idee/Licht und auf der Documenta 6 (1977) und der Documenta 7 im Jahr 1982 als Künstler vertreten.

Hamish Fulton ist es gelungen, am 19. Mai 2009 den Mount Everest zu erreichen. Die Besteigung des sich im Himalaya-Gebirge befindenden höchsten Punktes der Erde ist mit einem Expeditionsteam nach 49 Tagen gelungen.

Mud and Stones by the RoadsideDate: 1990Technique: Gelatin silverprint on paperDimensions: Image: 49,5 x 74,5 cm / Support: 108,3 x 129,3 cmCategory: Photography, Action

ein aktuelles Beispiel

HAMISH FULTON. WALKING ON THE IBERIAN PENINSULA

ORGANIZATION: Bombas Gens Centre d’ArtARTIST: Hamish FultonCURATOR: Nuria EnguitaPUBLICATION: Hamish Fulton, Mariano de Santa Ana and Nuria Enguita. Edited by Fundació Per Amor a l’Art

EXHIBITION08.06.201804.11.2018

Ein Beispiel für eine partizipartive Arbeit: