Asthma bei der Familie Bless: Die Notfallmedikamente sind ... · Fakten zu Asthma – Asthma ist...

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Fakten zu Asthma Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern, in der Schweiz ist jedes 10. Kind davon betroffen. Ursachen sind Allergien, aber auch Infektionen und starke Luftver- schmutzung. – Asthma ist nicht heilbar, aber gut behandelbar. «Hast du deinen Spray dabei?» – Diese Frage ist die fast am häufigsten gestellte bei der Familie Bless. Denn alle vier Kinder der Familie haben Asthma. Das Thema ist allgegenwärtig, die Angst vor einem Notfall lauert immer. Doch dank umfassender Hilfe durch die Lungenliga haben Kinder und Eltern ihren Alltag im Griff. Asthma bei der Familie Bless: Die Notfallmedikamente sind immer dabei AUSGABE //// 3/2012

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Fakten zu Asthma

– Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern, in der Schweiz ist jedes 10. Kind davon betroffen.

– Ursachen sind Allergien, aber auch Infektionen und starke Luftver­schmutzung.

– Asthma ist nicht heilbar, aber gut behandelbar.

«Hast du deinen Spray dabei?» – Diese Frage ist die fast am häufigsten gestellte bei der Familie Bless. Denn alle vier Kinder der Familie haben Asthma. Das Thema ist allgegenwärtig, die Angst vor einem Notfall lauert immer. Doch dank umfassender Hilfe durch die Lungenliga haben Kinder und Eltern ihren Alltag im Griff.

Asthma bei der Familie Bless: Die Notfallmedikamente sind immer dabei

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rung Einrad, Aaron spielt Fussball. Die Sportbegeis te­rung der Kinder ist eine Gratwanderung: Einerseits ist Bewegung gut für Asthmakranke, andererseits besteht die Gefahr der Überanstrengung. Darum muss das ge­liebte Training oder auch ein Wettkampf auch schon mal abgesagt werden. Das ist manchmal hart für die Kinder. Schwierig wird es auch für sie, wenn sie in der Schule wegen ihrer Hustenattacken gehänselt werden.

Jedes der Kinder hat ein individuelles Notfall­Medika­mententäschchen mit Asthmaspray, antiallergischen Medikamenten und je nachdem Kortisontabletten dabei. Alle führen ein Asthmatagebuch der Lungenliga, in das sie eintragen, wie es ihnen geht oder ob irgen­detwas Spezielles vorgefallen ist. Und welchen Wert sie mit dem Spirometer für das Lungenvolumen ge­messen haben.

Manuel (11), Sarah (13) und Rahel (10) waren bereits als Kleinkinder häufig erkältet, husteten und kämpften mit Atemnot. Rahel und Manuel litten zudem unter Neu­rodermitis, ein Anzeichen dafür, dass Kinder zu Allergien neigen. Alle drei sind anfällig auf Infektionen der Atem­wege. Selten einmal sind sie alle gleichzeitig gesund.

Aaron (6), der Jüngste, kam zu früh auf die Welt. Sein Atemzentrum ist vermutlich aufgrund der Frühgeburt zu wenig entwickelt. In seinem ersten Lebensjahr wurde er deshalb Tag und Nacht an einen Überwachungsmo­nitor angeschlossen. Das Gerät gab einen piepsenden Alarmton von sich, sobald Aarons Atmung aussetzte. Man kann sich gut vorstellen, in welcher Anspannung die Eltern, vor allem die Mutter, die Nächte verbracht haben. Bis heute ist Aaron ein zartes, anfälliges Kind mit einem schwachen Immunsystem.

Sport tut gut, Überanstrengung nichtAlle vier Kinder sind sportbegeistert und nehmen an Wettkämpfen teil. Die drei älteren fahren mit Begeis te­

«Die anderen Kinder schauen oft blöd, wenn ich immer huste.» Aaron Bless

Aaron und seine Geschwister: Sportbegeisterung als Gratwanderung.

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Grosses Vertrauen in die LungenligaNach der dritten Asthmadiagnose unter ihren Kindern begann die Mutter zu zweifeln. «Ich fragte mich allmäh­lich, ob ich irgendetwas falsch mache. Warum ich, wa­rum wir?» Auf der Suche nach Antworten stiess sie auf die Lungenliga und wandte sich an eine Beratungsstelle.

«Ich wurde sehr freundlich aufgenommen dort, nie­mand machte mir Vorwürfe, sie nahmen mich und un­sere Kinder ernst und gingen auf uns ein», schwärmt Suleika Bless. «Jetzt weiss ich, dass wir nichts falsch gemacht haben, und ich habe gelernt, mit der Krank­heit besser umzugehen.»

Die Kinder besuchen alle das Asthmaschwimmen der Lungenliga, wann immer es stattfindet, und probierten am Sportplauschtag in Magglingen andere Sportarten

aus. Rahel profitierte von einem Kurs, in dem sie spezielle Atem­ und Entspannungsübungen trainieren konnte, und die Mutter verteilte die Broschüren «Schulkinder mit Asthma» an alle Lehrer und Trainer ihrer Kinder.

Die ganze Familie ist begeistert und beeindruckt von den Dienstleistungen der Lungenliga. «Wenn ich in irgendeinem Punkt unsicher bin, rufe ich einfach die Beraterin an. Dort finde ich immer ein offenes Ohr.»

Text: Anja Marti-Jilg • Fotos: Roland Blattner

Immer dabei: die Notfallsäckli.

«Bei der Lungenliga finde ich immer ein offenes Ohr.» Suleika Bless

Die Lungenliga hilft

Patientinnen- und Patientenschulung In der Patientenschulung der Lungenliga lernen die Betroffenen, ihren Zustand stets richtig zu erkennen und das passende vom Arzt oder von der Ärztin verordnete Medikament rechtzeitig ein zunehmen. Anfälle bleiben so aus und die Leis tungsfähigkeit wird erhalten.

Die Teilnehmenden bekommen Informationen über verschiedene Therapien, Inhalationsformen und ­techniken sowie Allergieauslöser. Auch Notfall situationen, Sport und vieles andere aus dem Alltag mit Asthma kommen zur Sprache oder können gleich vor Ort geübt werden. Die Kurse gibt es für Kinder und Erwachsene.

Hier finden Sie weitere Informationen:www.lungenliga.ch/patientenschulung

Was ist Asthma?

Asthma ist die häufigste chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege bei Kindern. Durch Reize aus der Umwelt kommt es bei entsprechend veranlagten Kindern immer wieder zu Episoden von Husten, Atemnot oder pfeifender Atmung. Bis heute ist nicht genau bekannt, warum manche Kinder mit Asthma auf Allergene reagieren und andere nicht. Alle vier Kinder der Familie Bless haben Asthma. Dennoch ist Asthma sicher keine Erbkrankheit; lediglich die Veranlagung, eine Al­lergie und als Folge davon Asthma zu entwickeln, ist vererbbar.

Mehr zu Asthma: www.lungenliga.ch/asthma

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Weiterführende Informationen über Asthma

Informieren Sie sich auf unserer Website www.lungenliga.ch/ asthma oder bestellen Sie unsere Informationsbroschüren unter www.lungenliga.ch/broschueren, telefonisch unter 031 378 20 50 oder per E­Mail [email protected].

Die Lungenliga setzt sich dafür ein,dass die Menschen in der Schweiz freier atmen können. Konkret bedeutet das:

– Sie berät und unterstützt Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder Schlafapnoe.

– Sie bietet fundierte Informationen über Krankheiten der Atemwege und deren Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene, Angehörige, Fachpersonen und Interessenten.

– Sie verfügt über ein dichtes Netz von Selbsthilfegruppen für Menschen mit Atemwegserkrankungen.

– Sie engagiert sich mit Kampagnen und auf politischer Ebene für reine Luft.

«Ich habe Asthma. Zur Lungenliga gehe ich gerne, denn die sind meganett und ich darf husten, ohne dass jemand blöd guckt.» Aaron

«In der Patientenschulung lernen Kinder spielerisch den richtigen Umgang mit ihrer Krankheit. Dies ist entscheidend für ein beschwerdefreies Leben ohne Atemnot.» Barbara Wehrli, Beraterin Lungenliga

Ihre Unterstützung zählt

Jedes 10. Kind ist von Asthma betroffen. Die richtige Therapie macht ein beschwerdefreies Leben möglich. Mit Ihrer Spende können wir von Asthma Betrof­fenen und anderen atembehinderten und schwer lungen­kranken Menschen helfen.

Unser Spendenkonto: PK 30-882-0

Online-Arzt

Haben Sie Fragen zu Asthma oder anderen Lungen­ und Atemwegs er­kran kungen? Der Lungenspezialist Dr. Thomas Rothe, Pneumologe FMH in Davos Clavadel, beantwortet bis 20. 5. online Ihre medizinischen Fragen: www.lungenliga.ch

ImpressumVivo erscheint sechsmal pro Jahr für Patientinnen und Patienten, Mitglieder, Spenderinnen und Spender der Lungenliga Schweiz. Abo-Beitrag (pro Jahr CHF 5.–) im Mitglieder- und Spenderbeitrag inbegriffen. Verlag und Redaktion: Lungenliga Schweiz, Südbahnhofstrasse 14c, 3000 Bern 14, Tel. 031 378 20 50, Fax 031 378 20 51, [email protected], www.lungenliga.ch Spendenkonto: PK 30-882-0

AsthmaFreier atmen – aktiv leben

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