Atommüll - Entsorgung ungelöst
-
Upload
greenpeace-germany -
Category
Documents
-
view
218 -
download
0
Transcript of Atommüll - Entsorgung ungelöst
-
8/9/2019 Atommll - Entsorgung ungelst
1/2
A T O M M L L E N D L A G E R
Atom
Atommll: Entsorgung ungelstRund 440 Atomkraftwerke weltweit produzieren jedes Jahr
tausende Tonnen hochradioaktiven Atommll. Doch bis heute gibt
es auf der ganzen Welt keinen Ort, an dem diese gefhrlichen
Abflle auf Dauer das heit fr einen Zeitraum von bis zu einer
Million Jahren zuverlssig vom Kreislauf des Lebens abgeschirmt
werden knnen. Die Atomtechnik gleicht einem Flugzeug, das
gestartet ist, obwohl noch keine sichere Landebahn vorhanden ist.
Salzstock als Endlager?Auf der Suche nach einem Endlager wird in Deutschlandseit ber drei Jahrzehnten nur in eine Richtung gedacht:Die hochradioaktiven Abflle sollen tiefengeologischendgelagert, d.h. ohne Rckholmglichkeit mehrerehundert Meter tief unter der Erde versenkt werden. Beimtiefengeologischen Vergraben wird der Atommll unter-halb des Grundwasserspiegels gelagert. Eine radioaktiveVerseuchung des Grundwassers muss unbedingt ausge-schlossen werden: Wenn Wasser mit den radioaktiven
Stoffen in Berhrung kommt, kann es die Radioaktivittzurck zum Menschen leiten.Statt eine wissenschaftlich serise Suche nach der wasser-dichtesten Gesteinsformation zu starten, bestimmten dieVerantwortlichen 1977 den Salzstock Gorleben als Stand-ort fr ein Endlager ohne eine einzige unterirdischeUntersuchung. Ausschlaggebend fr diese Wahl warenpolitische Grnde: die damalige Grenznhe, die geringeBevlkerungsdichte und der Wunsch, zgig eine Lsungfr das drngende Atommllproblem prsentieren zuknnen. Bereits bei den ersten Bohrungen 1981 stelltenWissenschaftler fest, dass sich ber dem Gorlebener Salz-
stock keine durchgehende wasserdichte Tonschicht befindet,die als Barriere zwischen Salzstock und Grundwasserfungieren kann. Dies htte das Aus fr Gorleben bedeutenmssen. Doch die damalige Bundesregierung ignorierte dieErgebnisse und hielt am Salzstock fest. Seitdem werdendie Sicherheitskriterien fr Endlager immer weiter abge-schwcht. Nach einem zehnjhrigen Moratorium wird derGorlebener Salzstock seit Oktober 2010 wieder weiter"erkundet" - angeblich ergebnisoffen. Alternativen werdenallerdings nicht geprft.Bis heute hat keine Regierung die damalige Standortent-scheidung revidiert. Direkt ber dem Salzstock wurde eine
oberirdische Zwischenlagerhalle errichtet. Dorthin rollenseit 1995 Castoren mit dem hochradioaktiven Atommll.Der massive Widerstand der Menschen im Wendlandrichtet sich gegen die unverantwortliche Entscheidung,den Salzstock zum Endlager machen zu wollen.
Woher kommtder Atommll?
Bei jeder Stufe der atomaren
Brennstoffkette werden radio-
aktive Abflle produziert: beim
Uranabbau, der Uranaufberei-
tung, bei der Herstellung der
Brennelemente, dem Betrieb der
Atomkraftwerke und auch nach
deren Abschaltung beim Abriss
der Reaktoren. Die grte Menge
an Radioaktivitt befindet sichin den abgebrannten Brennele-
menten, also dem Atommll
aus dem Betrieb der AKWs. Sie
enthalten ber 200 radioaktive
Stoffe, die bei der Kernspaltung
entstanden sind und zum Teil
sehr stark und schier unendlich
lange strahlen.
So liegt beispielsweise die so
genannte Halbwertszeit von
Plutonium-239 bei rund 24.000Jahren. Das bedeutet, dass nach
diesem Zeitraum erst die Hlfte
dieses hochgefhrlichen Stoffes
zerfallen ist. Radioaktive Strah-
lung schdigt die Zellen, so dass
Krebs oder Erbschden entste-
hen knnen. Bei Plutonium reicht
schon das Einatmen weniger
Millionstel Gramm, um Krebs zu
erzeugen. Um Mensch und
Umwelt vor der Radioaktivitt zu
schtzen, muss der Atommll frunvorstellbar lange Zeitrume
vom Kreislauf des Lebens
isoliert werden.
Im Vergleich zum Atomkonsens,der im Jahr 2000 vereinbart wurde,
wrden bei der jetzt von der schwarz
gelben Regierung geplanten Laufzeit-
verlngerung rund 5.000 Tonnen
Atommll zustzlich anfallen.
-
8/9/2019 Atommll - Entsorgung ungelst
2/2