Aufbau eines anthroposophisch erweiterten ambulanten ... · freischaffende Pflegende öffnen sich...

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Bewerbung um den APIS-SAES-Preis 2007 Aufbau eines anthroposophisch erweiterten ambulanten Pflegeangebotes für die Region Bern (AareSpitex) Andreas Greull 28. Februar 2007 AareSpitex Andreas Greull Moritzweg 7 CH – 3006 Bern Telefon 079 206 77 81 www.aarespitex.ch

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Aufbau eines anthroposophisch erweiterten ambulanten Pflegeangebotes für die Region Bern (AareSpitex) A. Greull, 28.2.07 1/12

Bewerbung um den APIS-SAES-Preis 2007

Aufbau einesanthroposophisch erweitertenambulanten Pflegeangebotesfür die Region Bern(AareSpitex)

Andreas Greull28. Februar 2007

AareSpitex Andreas GreullMoritzweg 7CH – 3006 BernTelefon 079 206 77 81www.aarespitex.ch

Aufbau eines anthroposophisch erweiterten ambulanten Pflegeangebotes für die Region Bern (AareSpitex) A. Greull, 28.2.07 2/12

Einleitung

Die Spitäler entlassen ihre Patientinnen und Patienten zunehmend früher, und Spital- oder Heimein-tritte sollen wenn möglich vermieden oder verzögert werden. Diese Tendenzen stehen in Zusammen-hang mit der Kosteneindämmung im Gesundheitswesen. Sie stellen an die Spitexdienste höhereAnforderungen, beispielsweise in den Bereichen Gesundheitsberatung, Medizintechnik und Begleitungin Krisensituationen. Diese Entwicklung stellt jedoch für die Pflegenden auch eine grosse Chance dar,Impulse wie solche aus der anthroposophischen Pflege einer breiten Öffentlichkeit zugängig zu machen,mit denen ganz andere Beeinflussungsmöglichkeiten zur Genesung geschaffen werden. Und fürfreischaffende Pflegende öffnen sich Räume, in denen Prioritäten selbst gesetzt und die Freiheit derKlientInnen tatsächlich zum Zuge kommt. Demgegenüber darf nicht verschwiegen werden, dass dieseRäume Grenzen haben, etwa durch das Krankenversicherungsgesetz und die Sparstrategie derVersicherer.

Anfang Jahr habe ich mich als Pflegefachmann unter dem Namen AareSpitex selbständig gemacht unddamit die Idee eines durch die Anthroposophie erweiterten Pflegeangebotes für die Region Bernverwirklicht. AareSpitex versteht sich als Ergänzung der zahlreichen anthroposophisch orientiertenÄrztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten einerseits, als Bereicherung der Gesundheits-versorgung in der Region andererseits. Die Nachfrage in den ersten Betriebsmonaten spricht für dasAngebot. Besonders gefragt von Klientinnen und Klienten wie von Ärztinnen und Ärzten sind dieäusseren Anwendungen wie rhythmische Einreibngen, therapeutische Wickel und Bäder.

Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick vermitteln, wie sich Pflegende selbständig machen können,was es aufzubauen gilt und wie die anthroposophische Pflege in die tägliche Arbeit integriert werdenkann. Der Aufbau und Betrieb ist äusserst dynamisch und besteht aus einer grossen Anzahl vonProzessen, die nur zu einem gewissen Teil zu Papier gebracht werden können.

Folgend stelle ich den Aufbau von AareSpitex vor. Die ersten drei Abschnitte befassen sich mit denHintergründen und der Realisierung der Vision, gefolgt von der wichtigen Öffentlichkeitsarbeit und vomKerngeschäft, dem Pflegeeinsatz.

1. Ausgangslage2. Grundlagen3. Weg in die Selbständigkeit4. Öffentlichkeitsarbeit5. Pflegeeinsatz

Im zweiten Teil werden die ergänzenden Bereiche beleuchtet. Die Arbeit wird durch die Chronologieder Startphase und einigen Perspektivegedanken abgerundet.

6. Weiterbildung und Qualitätssicherung7. Administration und Leistungsabrechnung8. Finanzierung9. Die Anfangsgeschichte von AareSpitex10. Perspektive

Zum Schluss wird die Teilnahme am APIS-SAES-Preis 2007 begründet.

Der Anhang umfasst diverse Dokumente, auf die im Text hingewiesen wird:

Verzeichnis der Ausrüstung Pflegerucksack Pflegedossier (Kardex) Rechnungsformulare

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Beschreibung der Eingabe

1. Ausgangslage

Situation in der Region Bern*

In der Region Bern gibt es über ein Dutzend Ärztinnen und Ärzte sowie zahlreiche Therapeutinnen undTherapeuten, die ihre Arbeit um die Anthroposophie erweitert haben. Für stationäre Behandlungen imKanton Bern steht die komplementärmedizinische Abteilung des Regionalspitals in Langnau imEmmental zur Verfügung, welche u.a. anthroposophische Medizin und Pflege anbietet. In einigenInstitutionen der herkömmlichen Medizin und Pflege arbeiten Pflegende mit anthroposophischerWeiterbildung, dies auch in leitender Stellung. Für die Bevölkerung der Region Bern gab es bis anhinkein explizites Angebot an anthroposophisch erweiterter Pflege.

* Mit Region Bern sind primär die Stadt Bern und die Agglomerationsgemeinden Ittigen, Bolligen,Stettlen, Ostermundigen, Gümligen, Muri und Köniz gemeint.

Meine Biografie

1975 geboren, verbrachte ich die ersten sechs Schuljahre an der Rudolf Steiner Schule in Bern, gefolgtvon den Rudolf Steiner Schulen in Schopfheim (7.-8. Klasse) und Pratteln (9. Klasse) sowie derDiplommittelschule in Muttenz (10.-11. Schuljahr. Es folgten ein Pflegepraktikum und der Militärdienst.Seit der Jugend an der Notfallmedizin interessiert und dieser bis heute verpflichtet, absolvierte ich mit20 Jahren den Rettungshelferkurs und arbeitete beim Rettungsdienst des Spitals Uster.Die Pflegeausbildung erfolgte in Frauenfeld und Schaffhausen, wo ich 2002 das Diplom erwarb. AlsPflegefachmann und Praxisausbildner wirkte ich in der Rehaklinik in Tschugg, an Altenpflegeinstitu-tionen in Schaffhausen und Bern, am Lindenhofspital in Bern und für kurze Zeit am Paracelsus-Spital inRichterswil.Berufsbegleitend bildete ich mich in Berufspädagogik, Homöopathie in Akutfällen, Reflexzonentherapieund Notfallmedizin weiter. 2005 besuchte ich erstmals eine APIS-Pflegetagung. Hier fühlte ich mich inmeiner Auffassung der Pflege bestätigt und gewann wichtige Impulse für mein künftiges pflegerischesWirken. Es folgten Weiterbildungen in Rhythmischen Einreibungen und therapeutischen Wickeln an derIta Wegman Klinik und das Anthroposophische Pflegeseminar am Paracelsus-Spital in Richterswil,welches ich im Juli 2007 abschliessen werde.Mitte Oktober 2006 habe ich mich entschieden, als freischaffender Pflegefachmann in der Region Bernein anthroposophisch erweitertes ambulantes Pflegeangebot aufzubauen. Am 4. Januar 2007 übernahmich meine erste Klientin.

2. Grundlagen

Meine Vision ist ein anthroposophisch erweitertes ambulantes Pflegeangebot, das allen Menschen in derRegion Bern zur Verfügung steht. Folgende Leitsätze sollen umschreiben, was eine durch die Anthropo-sophie erweiterte ambulante Pflege ausmacht:

Naturgemäss und geistesgegenwärtig handeln Die pflegerische Begegnung individuell gestalten Sich engagiert auf die KlientInnen und ihre Bedürfnisse einlassen Selbständigkeit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung fördern und erhalten Die KlientInnen in deren vertrauten Umgebung pflegen

Zu den Hintergründen meiner pflegerischen Arbeit gehören aus dem Anthroposophischen Pflegever-ständnis besonders die 12 pflegerischen Gesten nach Rolf Heine, das Verständnis um die biografischen

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Gesetzmässigkeiten und Zusammenhänge und die Menschenkunde nach den vier Wesensgliedern. Mehrzu diesen Hintergründen wird in der Pflegedokumentation sichtbar.

(Quellenangaben: Zur Formulierung der Leitsätze habe ich das Leitbild von APIS-SAES beigezogen. Fürdie 12 pflegerischen Gesten beziehe ich mich auf das Referat vom 15. Mai 1998 von Rolf Heine,veröffentlicht im Rundbrief Michaeli 1998. Die Theorie zu den Wesensgliedern stammt aus dem„Leitfaden für eine Patientenbesprechung unter pflegerischen Gesichtspunkten“ von Rolf Heine, 10/98,sowie aus weiteren Unterrichtsunterlagen des Anthroposophischen Pflegeseminars Richterswil 2006/07)

In der praktischen Berufsausübung steht die Integration der äusseren Anwendungen in die täglichePflege sowie das explizite Angebot dieser Anwendungen im Vordergrund.

3. Weg in die Selbständigkeit

Zulassungsverfahren

Bedingung für die selbständige Berufsausübung ist ein Pflegediplom (DN1, AKP, DN2, HF) sowie zweiJahre Berufserfahrung. Um als Pflegefachperson freischaffend tätig zu sein, bedarf es einer Reihe vonZulassungen. Das Zulassungsverfahren ist kantonal geregelt und dauert in Bern zwischen 2 und 4Monaten.

Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung Ausstellung von Strafregisterauszug, Handlungsfähigkeitszeugnis und Wohnsitzbescheinigung Ausstellung eines ärztlichen Zeugnisses über die gesundheitliche Eignung Berufsausübungsbewilligung des Kantons Antrag auf selbständige Erwerbstätigkeit bei der AHV Beitritt zum Tarifvertrag zwischen santésuisse (Verband der Krankenversicherer) und dem SBK

(Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner)

Sobald der Beitritt zum Tarifvertrag erfolgt ist, wird die Zahlstellenregister-Nummer (ZSR) vonsantésuisse zugeteilt, welche zur Abrechnung der ambulanten pflegerischen Leistungen gemässKrankenversicherungsgesetz (KVG) berechtigt. Als freischaffender Pflegefachmann darf ich nur die vonmir persönlich erbrachten Leistungen den Krankenkassen in Rechnung stellen. Dies bedingt, dassPflegende, die mich bei Abwesenheit vertreten, ebenfalls freischaffend sind oder dass dieStellvertretung durch eine abrechnungsberechtigte Institution erfolgt.

Versicherungen und Handelsregister

Neben den erwähnten obligatorischen Versicherungen (Berufshaftpflicht und AHV) habe ich eineKrankentaggeld- bzw. Erwerbsausfallversicherung abgeschlossen, was mir sehr empfohlen wurde.

Als freischaffender Pflegefachmann betreibe ich juristisch betrachtet eine Einzelfirma (AareSpitexAndreas Greull). Diese habe ich freiwillig im Handelsregister eintragen lassen. Dies stellt zwar nochkeinen Schutz des Namens AareSpitex dar, zeigt jedoch anderen auf, dass es bereits ein Unternehmenmit diesem Namen gibt.

4. Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit baut auf dem Konzept auf, das Angebot der anthroposophisch erweitertenPflege allen Menschen zugänglich zu machen, besonders auch jenen, die keinen Bezug zur Anthro-posophie haben oder anthroposophischen Initiativen gar skeptisch gegenüber stehen. Diesem Konzeptliegt der Gedanke zu Grunde, dass Menschen ihre TherapeutInnen (im weiteren Sinne) häufig unbe-wusst finden, dass die persönliche und berufliche Biografie der TherapeutInnen und die Wahrnehmung

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ihrer Wesenheit zur Wahl führen und dass sie durch die Verwendung von Begriffen wie „anthro-posophisch“ von einer Kontaktaufnahme abgehalten werden könnten.

Der Begriff AareSpitex ist bereits im Frühjahr 2006 entstanden. „Spitex“ war schnell gesetzt, da dieserder bekannteste Begriff für ambulante Pflegeangebote darstellt. „Aare“ habe ich gewählt, um dieregionale Dimension zu nennen einerseits, ein auch gerade für ältere Menschen vertrauter Name zuverwenden andererseits. Dass dank dem Doppel-A zu Beginn des Namens AareSpitex nun in denTelefonverzeichnissen toppgesetzt ist, war keine Strategie und ist doch äusserst vorteilhaft.

Ein Grundelement der Öffentlichkeitsarbeit sind die faltbaren Visitenkarten, auf welchen das Angebot,die Biografie und die Vision kurz dargestellt werden. Diese wurden im November 2006 mit einer Auflagevon 6000 Exemplaren gedruckt.

Weitere Elemente der Öffentlichkeitsarbeit sind Inserate, Plakate, Medienmitteilungen die Websitewww.aarespitex.ch sowie Stoffabzeichen und Fahrzeugbeschriftungen.

Bevölkerung

Die regionale Bevölkerung wird über sechs Kanäle über das Angebot von AareSpitex informiert:

Visitenkarten werden in Dispensern in Geschäften aufgelegt, u.a. in Apotheken, Reformhäusernund Quartierläden.

Visitenkarten werden in den Quartieren in die Briefkästen verteilt Plakate an Plakatwänden in den Quartieren Inserate und redaktionelle Beiträge in Zeitschriften wie der „AGORA-Agenda“ und dem „Forum

der Rudolf Steiner Schule Bern und Ittigen“ Medienarbeit (Medienmitteilungen an die regionalen Medien) Werbung auf den eigenen Fahrzeugen, Spitex-Rucksäcken und der Berufskleidung

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Fachkreise

Medizinisch-therapeutische Fachkreise haben einige Visitenkarten mit einem Begleitschreiben erhalten:

alle Pflegeteams und Sozialdienste der Berner Spitäler und der anthroposophisch erweitertenKliniken in der Schweiz

Hausärzte und TherapeutInnen mit anthroposophischem Hintergrund, homöopathisch tätigeTherapeutInnen und ÄrztInnen in der Region Bern sowie Ärztinnen und Ärzte, mit denen ichfrüher zusammengearbeitet habe.

5. Pflegeeinsatz

Als freischaffender Pflegefachmann gehe ich zu den Klientinnen und Klienten nach Hause, um diese undihre Angehörigen mit Pflege, Begleitung und Beratung zu unterstützen und zu entlasten. Im Sinne deroben aufgeführten Leitsätze passe ich das Angebot stets der Situation, den Bedürfnissen und derpersönlichen Auffassung der KlientInnen an. So kann ein breites Spektrum von medizinisch-technischenInterventionen über äussere Anwendungen und Unterstützung in den Lebensaktivitäten bis hin zurBegleitung in Krisensituationen entstehen. Das breite Angebot von „Spitzenmedizin“ bis Anthroposo-phischer Pflege wird dem Anspruch gerecht, die KlientInnen individuell und möglichst lange zu Hausepflegen und begleiten zu können.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärztinnen, Ärzten und TherapeutInnen hatfür mich einen hohen Stellenwert und ist gerade in der anthroposophisch erweiterten Medizin wichtig.Damit meine KlientInnen in Notfallsituationen* (wenn der Hausarzt/die Hausärztin nicht erreichbar ist,so z.B. in der Nacht) nicht einfach dem diensttuenden Notfallarzt und damit häufig einer Antibiotika-therapie „ausgeliefert“ sind, strebe ich mittelfristig eine interdisziplinär organisierte Notfallbe-reitschaft durch anthroposophisch erweiterte Medizin und Pflege an. Aus diesen Beweggründen führeich in meiner Ausrüstung auch ein Sortiment an Arzneimitteln mit.

* damit sind nicht jene lebensbedrohlichen Notfälle gemeint, welche einen Rettungsdiensteinsatz unddie dringliche Hospitalisation bedingen.

Einsatzplanung

Planungsinstrument ist meine SBB-Agenda, welche für eine Planung im Halbstundentakt von 7 bis 20Uhr strukturiert ist. Vormittags besuche ich jene Klientinnen und Klienten, welche Unterstützung inden Lebensaktivitäten brauchen, z.B. beim aufstehen, waschen und kleiden. KlientInnen, welcheausschliesslich therapeutische Interventionen wie Einreibungen und Injektionen benötigen, plane ichauf den Nachmittag (sofern der Morgen ausgelastet ist). Grundsätzlich versuche ich, auf die Wünscheder Kundinnen und Kunden Rücksicht zunehmen und einen kontinuierlichen Rhythmus gewähren zukönnen. Die Planung nehme ich jeweils in der zweiten Wochenhälfte für die nächste Woche vor.

Ausrüstung

[AareSpitex = Ich + Velo + Pflegerucksack + Agenda + Handy]Diese Formel beschreibt ziemlich genau das, was für den täglichen Spitexeinsatz und die Einsatzbereit-schaft benötigt wird.

Der Pflegerucksack enthält eine Grundausstattung für pflegerische Massnahmen, äussere Anwendungenund Notfälle. Er ist standardmässig bei jedem Einsatz dabei und enthält folgende Sets: Äussere Anwen-dungen (Öle, Essenzen, Tees, Salben), Diagnostik, Zubehör, Medikamente/Lösungen, Verbandwechsel,Wickeltücher sowie in den Aussenfächern Pflegedossiers, Agenda, Nachschlagwerk, Schürze, Regen-schutz und Notfallset. Der Anhang enthält ein vollständiges Verzeichnis der Ausrüstung Pflegerucksack.

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Der Notfallrucksack enthält eine spezialisierte Ausstattung zur Versorgung bei lebensbedrohlichenSituationen (Sauerstoff, Beatmung, Absaugen, Infusion, Pädiatrie) und kann nur in Kombination mitdem Pflegerucksack verwendet werden.

Für die äusseren Anwendungen stehen neben der Grundausstattung im Pflegerucksack weitereWickeltücher, Substanzen, eine tragbare Behandlungsliege sowie Behälter für Fussbäder bereit.

Für neue KlientInnen mit Inkontinenz bzw. für KlientInnen mit neu auftretender Inkontinenz steht eineBox mit einem ausführlichen Sortiment an Inkontinenzmaterial bereit, um so bis zur Beschaffung desnotwendigen Materials überbrücken und die optimalen Produkte auswählen zu können.

Bei mir zu Hause habe ich in grauen RAKO-Behältern ein Lager eingerichtet, in welchem ich die gesam-te Ausrüstung retablieren kann.

Mobilität

Die Stadt Bern und die näheren Agglomerationsgemeinden werden grundsätzlich mit dem Fahrradbedient. Für entferntere Destinationen und bei grösserem Bedarf an Ausrüstung wird das Auto einge-setzt. Der Fahrzeugpark umfasst

Fahrrad und Ersatzfahrrad Personenwagen, wird mit Hauspflegerin (der das Auto gehört) geteilt Mobility Car-Sharing (für Notfälle)

Pflegedossier (Kardex)

Das Pflegedossier hat verschiedene Kriterien zu erfüllen. So müssen die Vorgaben der Krankenpflege-leistungsverordnung gemäss KVG eingehalten werden, was sich besonders auf die Bedarfsabklärung unddie Leistungserfassung auswirkt. Zweitens müssen der Zustandsverlauf und die ausgeführtenMassnahmen ausreichend dokumentiert werden, dies zur Rechtfertigung der ausgeführten Pflegegegenüber den Versicherern und zur juristischen Absicherung. Nicht zuletzt stelle ich den Anspruch,dass die Pflegesituation nach anthroposophischen Gesichtspunkten erfasst, geplant und dokumentiertwird.

Das Pflegedossier steht zur Zeit noch in Entwicklung, wird laufend den gemachten Erfahrungenangepasst. Hier stellt sich auch die Frage, wie viel Dokumentation für mich als Alleinunternehmer nötigund sinnvoll ist, habe ich doch den Verlauf im Kopf. In diesem Zusammenhang steht auch der Anspruchauf ein einfaches Dokumentationssystem, dessen Anwendung nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt.Dies steht jedoch im Widerspruch zu den oben aufgeführten zwingenden und selbst definiertenAuflagen.

Die aktuelle Version des Pflegedokumentationssystems befindet sich im Anhang. Versuchsweise führeich einmal wöchentlich ein Evaluations- und Situationsgespräch mit der Klientin/dem Klienten durch(siehe Blatt „Verlaufsbericht“), welches nach anthroposophischem Pflegeansatz gegliedert wird.Täglich bleibt so noch die Leistungserfassung und die Dokumentation von speziellen Ereignissen.

Hauspflege

Für KlientInnen, welche neben der Pflege auch hauswirtschaftliche Leistungen benötigen, habe ich eineHauspflegerin im Stundenlohn angestellt und versichert (Haftpflicht, Unfall, Erwerbsausfall), die nachBedarf eingesetzt wird. In der aktuellen Aufbauphase mit knappen finanziellen Ressourcen und durchdie ungleichmässige Nachfrage für hauswirtschaftliche Leistungen kommt eine Teilzeitanstellung mitgesichertem Einkommen nicht in Frage.

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6. Weiterbildung und Qualitätssicherung

Um dem hohen Anspruch meiner Pflegearbeit gerecht zu werden, nehme ich folgende Bildungs-möglichkeiten wahr:

Anthroposophische Pflegeweiterbildungen an der Ita Wegman Klinik und am Paracelsus-Spital. Besuch von Vorträgen z.B. von anthroposophischen Ärztinnen/Ärzten u.a. an der Uni Zürich. Teilnahme an den Treffen der APIS-Regionalgruppe Austausch über allgemeine Fragestellungen und spezifische Situationen mit Berufskolleginnen,

Ärztinnen, Ärzten und Therapeutinnen Einführung in spezifische Arbeitstechniken durch das Spital, in welchem die Klientin/der Klient

hospitalisiert war.

Im Ordner, den ich im Pflegerucksack mitführe, habe ich eine Sammlung mit Pflegestandards und einKompendium angelegt. Diese nutze ich z.B. für äussere Anwendungen, spezielle Pflegemassnahmen undNotfallsituationen.

Die Firma Concret ist damit beauftragt, die Qualitätssicherung der Mitglieder des Tarifvertrages zwi-schen santésuisse und SBK zu überprüfen. Dazu muss ich jährlich einen Fragebogen ausfüllen. Zudemnimmt Concret jährlich bei einigen freischaffenden Pflegefachpersonen Kontrollbesuche vor.

7. Administration und Leistungsabrechnung

Zur Bewältigung der folgend aufgelisteten, zahlreichen und auch zeitintensiven administrativenArbeiten habe ich bei mir zu Hause ein Büro mit Computer, Drucker/Scanner, Faxgerät und genügendAblageflächen und Ordnerregalen eingerichtet.

Verordnungsblätter für die Krankenversicherer (gemeinsam mit dem Arzt auszufüllen) Inserate buchen Telefonische und schriftliche Anfragen bearbeiten Monatliche Leistungsabrechnungen erstellen Buchhaltung und Budgetplanung Verhandlungen mit den Krankenversicherern betreffend Kostengutsprache Qualitäts- und Grundlagenarbeiten Pflegedossiers zusammenstellen, ergänzen, abschliessen, archivieren Sozial- und Sachversicherungen abschliessen, abrechnen, nachfragen Abklärungen mit dem Treuhänder Werbekonzepte ausarbeiten Finanzierungskonzepte ausarbeiten Bestellungen tätigen Fachliche Fragen klären, nachschlagen, nachfragen Rechnungen bezahlen Stellvertretung organisieren usw.

Tarif für ambulante Pflege

Der vereinbarte Tarif für pflegerische Leistungen gemäss KVG zwischen santésuisse und SBK lautet:

66 Franken pro Stunde für die Unterstützung in den Lebensaktivitäten 72 Franken pro Stunde für Überwachung und Behandlung 78 Franken pro Stunde für Abklärung, Planung und Beratung

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In diesem Tarif sind Fahrspesen, Wegzeit und Kleinmaterial inbegriffen. Administrative Massnahmenwie die Pflegedokumentation können nicht separat verrechnet werden, weshalb ich sie wenn möglichunmittelbar nach dem Ausführen der Pflegemassnahme erledige. Konkret bedeutet dies, dass mit dereigentlichen Pflegearbeit an der Klientin/am Klienten die Kosten des gesamten Betriebes gedecktwerden müssen. Somit beträgt der effektive Stundenansatz weniger als 50% des Tarifansatzes.

Für die Verrechnung der äusseren Anwendungen gibt es im Bereich Überwachung und Behandlung dieRubrik B12 „Hilfe bei Medizinal-, Teil- oder Vollbändern; Anwendung von Wickeln, Packungen undFangopackungen“.

Kostengutsprache

Gemeinsam mit der Hausärztin/dem Hausarzt wird die „Ärztliche Verordnung für ambulante Pflege“ausgefüllt und innert 20 Tagen nach Aufnahme der Pflegetätigkeit dem Versicherer zugestellt. Dieserhat 10 Tage Zeit, gegen die geplanten Massnahmen Einsprache zu erheben. Ohne Einsprache gilt dieVerordnung und Planung als angenommen. Wird die maximale Einsatzdauer von 65 Stunden im erstenQuartal und 55 Stunden ab dem zweiten Quartal überschritten, muss ein begründeter Antrag für dieKostengutsprache eingereicht werden. Dabei gilt es das Gebot zu bedenken, dass nur die notwendigePflege zulässig ist, was wiederum durch statistische Daten festgestellt wird. Besonders im Bereich derzeitlich aufwändigen äusseren Anwendungen und einer individuellen Pflege und Begleitung kann dieszur Problematik werden. Infolge der erst kurzen Betriebszeit kann ich diesbezüglich noch keineErfahrungswerte liefern.

Abrechnung

Der Tarifvertrag zwischen santésuisse und SBK sieht vor, dass freischaffende Pflegende ihre erbrachtenLeistungen direkt den Krankenversicherern in Rechnung stellen. Dies befreit vor aufwändigen Inkasso-massnahmen gegenüber den KlientInnen. Die Versicherungen haben allerdings 45 Tage Zeit, um dieRechnung zu begleichen, was gerade in der Aufbauphase mit knappen Mitteln spürbar ist.

Für die Rechnungsstellung habe ich auf Excel ein entsprechendes Formularsystem programmiert,welches sich im Anhang befindet.

Buchhaltung

Zur fachlichen Unterstützung der Buchhaltung habe ich das Ittiger Treuhandbüro von Daniel Maederhinzugezogen. Dieses hat mir eine Software Namens BUSPRO empfohlen, mit welchem ich auf einfacheWeise eine doppelte Buchführung betreiben kann, welche den Anforderungen der Steuerbehördenentpricht. Den Jahresabschluss werde ich mit Unterstützung des Treuhänders vollziehen.

8. Finanzierung

Startkapital

Sich selbständig zu machen ist mit einem mittleren finanziellen Aufwand verbunden, um u.a. folgendeKosten abzudecken:

Finanzierung des eigenen Lebensunterhaltes während der Aufbau- und Startphase Zulassungsverfahren und Versicherungsprämien Ausrüstung, Fahrzeugpark und Büroeinrichtung Öffentlichkeitsarbeit

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Durch die Annahme von zinslosen Darlehen und die Auszahlung der Pensionskasse hatte ich 16'000Franken zur Verfügung, welche nach zwei Monaten Vorbereitungsarbeiten und zwei Monaten Betrieb zueinem grossen Teil aufgebraucht sind. So bin ich jetzt auf die Einnahmen aus pflegerischen Leistungenangewiesen. Für weitere Investitionen wie das neu beschaffene Fahrrad (das alte ist für den täglichenund zuverlässigen Einsatz nicht mehr geeignet) bin ich auf weiteres Kapital angewiesen. Um dieVerschuldung nicht durch weitere Darlehen zu vergrössern, suche ich nach Stiftungen u.a., die michunterstützen.

9. Die Anfangsgeschichte von AareSpitex

Frühjahr 2005 In einer Pause der APIS-Pflegetagung diskutieren Selina Burger und ich im Park derIta Wegman Klinik über die Perspektiven der anthroposophisch erweitertenGesundheitsversorgung für die Region Bern. Die Idee eines ambulantenPflegeangebots als Ergänzung zu den zahlreichen anthroposophisch orientiertenÄrztInnen und TherapeutInnen in der Region wird erörtert.Es folgen in den kommenden Monaten verschiedene Begegnungen, die dasBedürfnis nach einem anthroposophisch erweiterten Pflegeangebot für die RegionBern verdeutlichen.

Frühjahr 2006 In meinem Kopf und in Diskussionen wächst die Idee eines ambulantenPflegeangebots. Der Name AareSpitex wird kreiert.

11. Oktober 2006 An meinem 31. Geburtstag entscheide ich mich zum Aufbau eines anthropo-sophisch orientierten Spitexdienstes in der Region Bern, wofür ich in meinemprivaten und beruflichen Umfeld durchwegs positive Reaktionen ernte.

12. Oktober 2006 Im Telefongespräch mit Elsbeth Wandeler vom SBK wird klar, dass die Zulassungbei santésuisse für eine Spitexorganisation langwierig und nicht einfach ist, da u.a.nachgewiesen werden muss, dass die Region Bern eine weitere Spitexorganisationbraucht. So entscheidet ich mich vorerst für den relativ einfach realisierbarenWeg, mich als Einzelperson selbständig zu machen.

13. Oktober 2006 Mit dem Antrag für die Berufshaftpflichtversicherung leite ich das Zulassungsver-fahren zur selbständigen Berufsausübung ein, welches drei bis vier Monate dauernsoll.

Ende Oktober 2006 Ich verlasse meine letzte Arbeitsstelle und konzentriere mich 100% auf den Aufbauvon AareSpitex. In den folgenden Wochen arbeite ich an inhaltlichen Grundlagenund dem öffentlichen Auftritt, beides in ständiger Diskussion mit (Berufs-)KollegInnen und Fachpersonen. Mit der Beschaffung eines leistungsfähigenComputers beginnt der administrative Aufbau, so etwa die Buchhaltung und dieSammlung von Adressen für die Werbung, aber auch das Ausschaffen derPflegedokumentation.Parallel zu diesen Aufgaben beginne ich mit der Zusammenstellung der Ausrüstung.Mit der Berner Firma Kuhn Bieri finde ich ein auf Spitexdienste und Heimespezialisiertes Unternehmen. Für die ergänzenden Produkte nehme ich mit derApotheke Dr. Noyer Kontakt auf, welche das gesamte Weleda- und Wala-Sortimentführt.Zur Finanzierung der Startphase starte ich einen Spendenaufruf im privaten Um-feld. Während die Spendenbereitschaft gering ist, zeigen sich mehrere Personen zueinem zinslosen Darlehen bereit.

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15.November 2006 Nach verschiedenen Versuchen u.a. im Postkartenformat gehen die Werbeträgerfür die breite Veröffentlichung in Form von Visitenkarten mit einer Auflage von inden Druck.

Da das Zulassungsverfahren deutlich schneller vorangeht als erwartet, wird deroffizielle Starttermin auf den 1. Januar 2007 festgelegt.

28. November 2006Basar der Rudolf Steiner Schule in Ittigen: Zuerst begegne ich zwei anthropo-sophisch orientierten Pflegefachfrauen, welche die Zulassung als Freischaffendehaben und sich als Stellvertreterinnen anbieten. Eine Schulmutter spricht mich fürden Bereich Hauspflege bei AareSpitex an. Eine Woche später diskutieren SusannErni und ich über die Zusammenarbeit. Da sie auf Kinderzulagen angewiesen istentscheide ich mich, sie im Stundenlohn anzustellen.

1. Dezember 2006 santésuisse teilt mir die Abrechnungsnummer für die Krankenkassen mit, was derdefinitiven Zulassung als freischaffender Pflegefachmann entspricht.

Die Visitenkarten werden geliefert und die Werbeaktion kann anlaufen.

13. Dezember 2006 Für die anthroposophische Monatszeitschrift AGORA-Agenda gebe ich ein Inseratauf, worauf der Herausgeber Interesse an einem redaktionellen Beitrag zeigt. Am20. Dezember erscheinen Inserat und Beitrag und bereits einen Tag später meldetsich die erste Klientin.

27. Dezember 2006 Susann Erni übernimmt ihre erste Hauspflegeklientin, welche nur hauswirtschaft-liche Leistungen benötigt.

4. Januar 2007 Ich übernehme meine erste Klientin, deren Arzt zur Behandlung der chronischenSchmerzen dreimal wöchentlich Injektionen mit Anthroposophika und Rhyth-mische Einreibungen verordnet.

13. Januar 2007 AareSpitex-Eröffnungsapéro. Der Einladung folgen 30 Personen aus privatem undberuflichem Umfeld.

13. Januar 2007 Die Stationsleiterin eines Privatspitals lädt zu einem Abklärungsgespräch für einekomplexe Pflegesituation ein. AareSpitex übernimmt die Klientin am 18. Januarund leistet dreimal wöchentlich pflegerische und abwechselnd dazu dreimalhauspflegerische Einsätze. Der Klientin mit einem terminalen Pankreaskopf-CAwird kurz darauf ein Port-a-Cath implantiert, worauf bei ihr zu Hause Blutent-nahmen und –transfusionen erfolgen. Andererseits nimmt die Klientin, die bis anhinkeinen Bezug zur anthroposophischen Pflege und Medizin hatte, das Angebot derRhythmischen Einreibungen zur Linderung ihrer Schmerzen dankend an. Durch diedeutliche Zunahme der Lebenskräfte und ebenso deutliche Abnahme derSchmerzen gewinnt die Klientin ebenso wie ihr Ehemann und die behandelndenÄrztInnen Vertrauen und Interesse an der geleisteten Pflege, sodass letztere diedurch mich eingesetzten bzw. empfohlenen Salben und Tropfen verordnen. (DieKlientin wird in der Nacht auf den 14. Februar mit einer Hirnblutung hospitalisiertund verstirbt wenige Tage darauf).

1. Februar 2007 Erstmals versende ich die Rechnungen an die Krankenversicherer und die Haus-pflege-KlientInnen und zahle meiner Mitarbeiterin den Lohn aus.

9. Februar 2007 Ich übernehme den vierten Klienten, der nach erfolgreicher Neurorehabilitationinfolge eines Insultes mit Hemiplegie links das Spital verlassen darf. Dreimal pro

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Woche erfolgen Körperpflege und Gehtraining nach den Grundsätzen der Neuro-rehabilitation, versetzt dazu dreimal Injektionen mit Anthroposophika und Rhyth-mische Einreibungen.

19. Februar 2007 Die fünfte Klientin mit Multiple Sklerose erhält paravertebrale Injektionen mitAnthroposophika und Rhythmische Einreibungen.

28. Februar 2007 Eine Ärztin, welche sich bereits Anfang Februar für eine Zusammenarbeit interes-sierte, meldet eine Klientin an, welche zur Stärkung bei einem metastasierendenKrebsleiden rhythmische Einreibungen, Wickel und Fussbäder erhalten soll.

Die Hauspflege wird künftig ausschliesslich KlientInnen angeboten, welche auchpflegerische Leistungen benötigen. Die Erfahrungen der ersten zwei Monate habengezeigt, dass die Organisation, Administration und Verantwortung für die Haus-pflege gross ist und bei exklusivem Bezug der Aufwand unverhältnismässig zumErtrag steht.

10. Perspektive

Um den Klientinnen und Klienten eine hohe Versorgungssicherheit bieten und mir gewisse Freiheitenwie freie Wochenenden, Weiterbildungen und Ferien einräumen zu können einerseits, dass die IdeeAareSpitex gestärkt wird andererseits, wünsche ich mir, dass sich eine zweite Pflegefachperson mitanthroposophischem Hintergrund für die berufliche Selbständigkeit in der Region Bern entscheidet. DerName AareSpitex ist dafür gedacht, dass ihn weitere freischaffende Pflegefachpersonen tragen können,die ihre Pflege um die anthroposophische Dimension erweitert haben.

Begründung der Teilnahme

Mit dem Aufbau von AareSpitex leiste ich einen direkten Beitrag zur Förderung der AnthroposophischenPflege in der Praxis, indem

es sich beim Aufbau von AareSpitex um eine unmittelbare Umsetzung der AnthroposophischenPflege in der Praxis handelt,

durch die Pflegearbeit und die breite Öffentlichkeitsarbeit die Anthroposophische Pflege in dieRegion Bern hinausgetragen werden,

die anthroposophische Pflege als Angebot einer breiten Öffentlichkeit in der Region Bernzugängig gemacht wird

durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Ärzten und Therapeutinnen dasInteresse und damit die Verordnungen für anthroposophische Pflegemassnahmen wie dieäusseren Anwendungen steigen können,

die Gesundheitsversorgung in der Region Bern im Bereich der ambulanten Pflege neue Impulseerfährt,

die Idee und Vision andere Pflegende dazu ermutigen kann, sich mit der anthroposophischenPflege auseinanderzusetzen,

die Idee und Vision Pflegende mit anthroposophischem Hintergrund dazu ermutigen kann, sichebenfalls selbständig zu machen.