Auflage 10.000 Stück Oktober 2008 kostenlos Noch Plätze an ... · kultät, Professor Erwin...

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Die unabhängige Universitäts- und Hochschulzeitung für Leipziger Studenten Auflage 10.000 Stück Oktober 2008 kostenlos Wer dieser Tage den fast fertigen Rohbau der neuen Universitäts- kirche bestaunt, dem fällt auf, dass die Fenster, die das neue Multifunktionsgebäude zieren werden, nicht ganz gleich ausge- richtet zu sein scheinen. Ein Kleingeist könnte jetzt natürlich denken, dass hier der Pfusch am Werke war. Das geschulte Auge erkennt es jedoch sofort: Das ist Kunst! Nur der wahre Kenner hat Sinn für die vielen Innovationen: Das Fehlen von Heizkörpern in den Seminarräumen hat nicht et- wa was mit dem Einsparen von Heizkosten zu tun. Viel mehr de- monstriert der Minimalismus die Auswirkungen des Klimawandels. Stehplätze in den Hörsälen ste- hen für die Schwere des Daseins, kaltes Mensaessen für die Gefühl- losigkeit der modernen Gesell- schaft. Mit den neuen Fahrrad- stellplätzen im Keller ist endlich Platz für Underground-Kunst ge- schaffen und dank der einzigen Toilette im Hauptgebäude lernen auch Mathematiker und Informa- tiker die Bedeutung von Sturm und Drang kennen. Wie, was soll das heißen, das ist lächerlich? Kunstbanausen ... Schiefer Blick H eute wird es wohl voller im Gewandhaus sein, wenn die Erstsemester zur feierlichen Immatrikulationsfeier in den Großen Saal strömen. Der Grund: Auch für das Wintersemester 2008/2009 musste die Zahl der Neuimmatriku- lierten angehoben werden. Ziel ist es, den Hochschulpakt 2020 umzu- setzen, also die Zahl der Studienan- fänger von 2005 konstant zu halten. So sollen die alten Bundesländer, in denen es einen starken Anstieg von Abiturienten gibt, entlastet werden und zugleich dem drohenden Fach- kräftemangel in den neuen Bundes- ländern entgegengewirkt werden. Das Problem dabei: Zum Winter- semester 2006/2007 stellte die Uni Leipzig den Großteil ihrer Studien- gänge auf Bachelor- und Masterab- schlüsse um, die Zahl der Neuim- matrikulierten brach, auch aufgrund zu spät verschickter Zulassungs- bescheide, ein. Nun wird seit dem vergangenen Wintersemester ver- sucht, die Zahl der Studienanfänger zu steigern. Weiter auf Seite 2 Lehrstuhl verwaist zum Leerstuhl Der Fachbereich Namenkunde wartet auf eine Nachfolge-Professur M it Beginn des Wintersemes- ters breiten sich Sorgenfal- ten auf der Stirn von Diet- lind Krüger, wissenschaftliche Mit- arbeiterin im Fach Onomastik, aus. Zum wiederholten Male muss sie al- lein das Lehrangebot im Hauptstu- dium für einen Studiengang ge- währleisten. „Ich habe einen gro- ßen Aufwand für die Vorbereitung und Durchführung nicht wiederkeh- render Spezialveranstaltungen“, er- klärt sie. Das Fach Namenkunde be- treut sie seit Professor Jürgen Udolphs Eintritt in den Ruhestand im März 2007 allein. Die Erstaus- schreibung der zukünftigen Pro- fessur für Namenforschung blieb ergebnislos, da der Mehrheit der Be- rufungskommission kein Kandidat geeignet schien. Seitdem wartet der Fachbereich auf eine erneute Aus- schreibung. Diese wurde vom Deka- nat bisher jedoch immer wieder ver- schoben. Besorgte Studenten und Namenkundler wandten sich des- halb im Sommer in einem Brief an den Dekan der Philologischen Fa- kultät, Professor Erwin Tschirner, um zu erfahren, wie es um die Be- setzung der Professur bestellt sei. Das Dekanat versprach eine erneute Ausschreibung für diesen Herbst, doch die Skepsis bleibt. Namenkunde kann deutschland- weit nur in Leipzig studiert werden und ist am Institut für Slavistik an- gesiedelt. Als Magister-Nebenfach gehört es zu den auslaufenden Stu- diengängen. 2004 wurden die letz- ten Studenten immatrikuliert und im Sommersemester waren noch 116 eingeschrieben. „Aber auch Studenten eines auslaufenden Stu- dienganges sollten das Recht auf eine vorschriftsmäßige Betreuung durch einen Hochschullehrer haben, der sie durch das Hauptstudium führt“, betont Krüger. Zur Aufrecht- erhaltung des Lehrbetriebes hat sich der Fachbereich um eine Ver- tretung bemüht, für die schon die Besetzung verabredet war. Dass die in Aussicht gestellte Vertretung je- doch nicht genehmigt wurde, ent- täuscht Krüger: „Für mich wäre es ein positives Zeichen der Universi- tät gewesen.“ Denn um die kons- tante Versorgung von Lehre, Prü- fungen und der Betreuung von Exa- mensarbeiten zu gewährleisten, ist eine Besetzung der Professur drin- gend notwendig. „Ich fühle mich von der Universität im Stich gelas- sen“, so Krüger. Laut Professor Wolfgang Schwarz, geschäftsfüh- render Direktor des Instituts für Slavistik, „ist die alleinige Lehrlast und die sonstigen mit der Professur verbundenen Aufgaben für eine wis- senschaftliche Mitarbeiterin nicht weiter vertretbar.“ Durch Udolph, der die Professur seit 2000 innehatte, erreichte der Studiengang in den Medien große Beachtung. Seine Fernseh- und Hör- funkauftritte sorgten deutschland- weit für reges Interesse an der Na- menkunde. Bei Lehrveranstaltungen nahmen die Studentenzahlen stetig zu. In der Regel sind die Seminare im Hauptstudium mit 40 bis 50 Teil- nehmern überfüllt. Auch im interna- tionalen Bereich ist Onomastik als „Alleinstellungsmerkmal“ der Uni- versität Leipzig geschätzt und wur- de als Masterstudiengang für das Wintersemester 2009/2010 akkredi- tiert. Als Lehrkraft steht dem neuen Studiengang mit Krüger nur eine einzelne wissenschaftliche Mitar- beiterin zur Verfügung, womit der Studiengang große Gefahr läuft, gar nicht erst richtig in Gang zu kom- men. Karoline Gordalla/Jessica Seidel Laut Wir stellen euch die Bands für die student! student! -Geburtstagsparty vor Seite 3 Fleißig Auszubildenden soll der spätere Einstieg ins Studium erleichtert werden Politik - Seiten 5 Hübsch Studenten zeigen ihre Lieblings- orte in Leipzig Thema - Seite 10 und 11 Nass Leipziger Student berichtet über seine Erfahrungen als wissen- schaftlicher Taucher Wissenschaft - Seite 12 Weise Ältere Studenten erzählen über ihre Probleme am Anfang ihres Studiums und geben Tipps für Erstsemester Seite 13 Kleinanzeigen Seite 15 Innendrin Noch Plätze an der Uni frei Universität Leipzig muss Immatrikulationszahlen erhöhen, sonst droht Stellenabbau Dietlind Krüger Foto: privat Hätte die Uni Leipzig genügend Kapazitäten für so viele Neuimmatrikulierte? Foto: geralt/PIXELIO; Montage: cd student! student! stellt sich vor: am 22. Oktober in der VILLA Lessingstraße 7

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Die unabhängige Universitäts- und Hochschulzeitung für Leipziger StudentenAuflage 10.000 Stück Oktober 2008 kostenlos

Wer dieser Tage den fast fertigenRohbau der neuen Universitäts-kirche bestaunt, dem fällt auf,dass die Fenster, die das neueMultifunktionsgebäude zierenwerden, nicht ganz gleich ausge-richtet zu sein scheinen. EinKleingeist könnte jetzt natürlichdenken, dass hier der Pfusch amWerke war. Das geschulte Augeerkennt es jedoch sofort: Das istKunst! Nur der wahre Kenner hatSinn für die vielen Innovationen:Das Fehlen von Heizkörpern inden Seminarräumen hat nicht et-wa was mit dem Einsparen vonHeizkosten zu tun. Viel mehr de-monstriert der Minimalismus dieAuswirkungen des Klimawandels.Stehplätze in den Hörsälen ste-hen für die Schwere des Daseins,kaltes Mensaessen für die Gefühl-losigkeit der modernen Gesell-schaft. Mit den neuen Fahrrad-stellplätzen im Keller ist endlichPlatz für Underground-Kunst ge-schaffen und dank der einzigenToilette im Hauptgebäude lernenauch Mathematiker und Informa-tiker die Bedeutung von Sturmund Drang kennen. Wie, was solldas heißen, das ist lächerlich?Kunstbanausen ...

Schiefer Blick

Heute wird es wohl voller imGewandhaus sein, wenn dieErstsemester zur feierlichen

Immatrikulationsfeier in den GroßenSaal strömen. Der Grund: Auch fürdas Wintersemester 2008/2009musste die Zahl der Neuimmatriku-lierten angehoben werden. Ziel istes, den Hochschulpakt 2020 umzu-setzen, also die Zahl der Studienan-fänger von 2005 konstant zu halten.So sollen die alten Bundesländer, indenen es einen starken Anstieg vonAbiturienten gibt, entlastet werdenund zugleich dem drohenden Fach-kräftemangel in den neuen Bundes-ländern entgegengewirkt werden.Das Problem dabei: Zum Winter-semester 2006/2007 stellte die UniLeipzig den Großteil ihrer Studien-gänge auf Bachelor- und Masterab-schlüsse um, die Zahl der Neuim-matrikulierten brach, auch aufgrundzu spät verschickter Zulassungs-bescheide, ein. Nun wird seit demvergangenen Wintersemester ver-sucht, die Zahl der Studienanfängerzu steigern. Weiter auf Seite 2

Lehrstuhl verwaist zum Leerstuhl Der Fachbereich Namenkunde wartet auf eine Nachfolge-Professur

M it Beginn des Wintersemes-ters breiten sich Sorgenfal-ten auf der Stirn von Diet-

lind Krüger, wissenschaftliche Mit-arbeiterin im Fach Onomastik, aus.Zum wiederholten Male muss sie al-lein das Lehrangebot im Hauptstu-dium für einen Studiengang ge-währleisten. „Ich habe einen gro-ßen Aufwand für die Vorbereitungund Durchführung nicht wiederkeh-render Spezialveranstaltungen“, er-klärt sie. Das Fach Namenkunde be-treut sie seit Professor JürgenUdolphs Eintritt in den Ruhestandim März 2007 allein. Die Erstaus-schreibung der zukünftigen Pro-fessur für Namenforschung bliebergebnislos, da der Mehrheit der Be-rufungskommission kein Kandidatgeeignet schien. Seitdem wartet derFachbereich auf eine erneute Aus-schreibung. Diese wurde vom Deka-nat bisher jedoch immer wieder ver-schoben. Besorgte Studenten undNamenkundler wandten sich des-halb im Sommer in einem Brief anden Dekan der Philologischen Fa-kultät, Professor Erwin Tschirner,

um zu erfahren, wie es um die Be-setzung der Professur bestellt sei.Das Dekanat versprach eine erneuteAusschreibung für diesen Herbst,doch die Skepsis bleibt.

Namenkunde kann deutschland-weit nur in Leipzig studiert werdenund ist am Institut für Slavistik an-gesiedelt. Als Magister-Nebenfach

gehört es zu den auslaufenden Stu-diengängen. 2004 wurden die letz-ten Studenten immatrikuliert undim Sommersemester waren noch116 eingeschrieben. „Aber auchStudenten eines auslaufenden Stu-dienganges sollten das Recht aufeine vorschriftsmäßige Betreuungdurch einen Hochschullehrer haben,der sie durch das Hauptstudiumführt“, betont Krüger. Zur Aufrecht-erhaltung des Lehrbetriebes hatsich der Fachbereich um eine Ver-tretung bemüht, für die schon dieBesetzung verabredet war. Dass diein Aussicht gestellte Vertretung je-doch nicht genehmigt wurde, ent-täuscht Krüger: „Für mich wäre esein positives Zeichen der Universi-tät gewesen.“ Denn um die kons-tante Versorgung von Lehre, Prü-fungen und der Betreuung von Exa-mensarbeiten zu gewährleisten, isteine Besetzung der Professur drin-gend notwendig. „Ich fühle michvon der Universität im Stich gelas-sen“, so Krüger. Laut ProfessorWolfgang Schwarz, geschäftsfüh-render Direktor des Instituts für

Slavistik, „ist die alleinige Lehrlastund die sonstigen mit der Professurverbundenen Aufgaben für eine wis-senschaftliche Mitarbeiterin nichtweiter vertretbar.“

Durch Udolph, der die Professurseit 2000 innehatte, erreichte derStudiengang in den Medien großeBeachtung. Seine Fernseh- und Hör-funkauftritte sorgten deutschland-weit für reges Interesse an der Na-menkunde. Bei Lehrveranstaltungennahmen die Studentenzahlen stetigzu. In der Regel sind die Seminareim Hauptstudium mit 40 bis 50 Teil-nehmern überfüllt. Auch im interna-tionalen Bereich ist Onomastik als„Alleinstellungsmerkmal“ der Uni-versität Leipzig geschätzt und wur-de als Masterstudiengang für dasWintersemester 2009/2010 akkredi-tiert. Als Lehrkraft steht dem neuenStudiengang mit Krüger nur eineeinzelne wissenschaftliche Mitar-beiterin zur Verfügung, womit derStudiengang große Gefahr läuft, garnicht erst richtig in Gang zu kom-men.

Karoline Gordalla/Jessica Seidel

LautWir stellen euch die Bands für dies t u d e n t !s t u d e n t !-Geburtstagspartyvor Seite 3

FleißigAuszubildenden soll der spätereEinstieg ins Studium erleichtertwerden Politik - Seiten 5

HübschStudenten zeigen ihre Lieblings-orte in Leipzig

Thema - Seite 10 und 11

NassLeipziger Student berichtet überseine Erfahrungen als wissen-schaftlicher Taucher

Wissenschaft - Seite 12

WeiseÄltere Studenten erzählen überihre Probleme am Anfang ihresStudiums und geben Tipps fürErstsemester Seite 13

Kleinanzeigen Seite 15

Innendrin

Noch Plätze an der Uni freiUniversität Leipzig muss Immatrikulationszahlen erhöhen, sonst droht Stellenabbau

Dietlind Krüger Foto: privat

Hätte die Uni Leipzig genügend Kapazitäten für so viele Neuimmatrikulierte? Foto: geralt/PIXELIO; Montage: cd

s t u d e n t !s t u d e n t !stellt sich vor:

am 22. Oktober inder VILLA

Lessingstraße 7

Da die Immatrikulationsphasenoch nicht abgeschlossen ist,kann noch keine endgültige

Aussage über die Zahl der Studienan-fänger getroffen werden. „Es zeich-net sich jedoch ab, dass wir wie imVorjahr die Zielvorgabe des Hoch-schulpaktes nicht ganz erreichenwerden“, gibt Klaus Arnold Aus-kunft. Und das trotz zahlreicher An-strengungen. „Eine der Maßnahmenwar, die Kapazität in stark nachge-fragten Studiengängen zu erhöhen.Dazu gehören unter anderem dieStudiengänge der Fakultät für Sozial-wissenschaften und Philosophie. Fürdie Bachelorstudiengänge dieser Fa-kultät wurde die Kapazität um 95 zu-sätzliche Studienplätze erhöht“,schildert Arnold.

Doch diese Mehrbelastung ist vonden Instituten kaum noch zu tragen.„Leider sind wir mit unserem Protestgescheitert“, beklagt Ulrich Bröck-ling, geschäftsführender Direktor desInstituts für Politikwissenschaft.„Wichtig ist, dass wir uns nicht überdie Steigerung der Studierendenzah-len beklagen - jeder sollte das stu-

dieren können, was er mag. Wir be-klagen uns über die mangelnde Aus-stattung.“ Den Mitgliedern des Fa-kultätsrates war die Problemlagedurchaus bewusst. Allerdings gab eszwei Positionen: Einige wollten koo-perieren, da sie einen Protest füraussichtslos hielten. Andere strebtenjedoch einen Kurs der Konfrontationan und wollten ein klares „Nein“ zueiner Erhöhung artikulieren. Sieunterlagen aber letztendlich in eineräußerst knappen Entscheidungdenjenigen, welche die Grenze desZumutbaren noch nicht überschrit-ten sahen.

1.000 Euro erhält die Uni Leipzigfür jeden zusätzlichen Studienplatz.Mit dem Geld können die InstituteLehraufträge vergeben und so mehrSeminare, aber vor allem Tutorienanbieten. Das Manko: Nur wenigeWochen vor Semesterstart kam die

Zusage für die finanzielle Unterstüt-zung, was die Planung von Lehrver-anstaltungen deutlich erschwerte.Und es gibt einen weiteren Kritik-punkt. „Die Lehraufträge entlastendie Hauptamtlichen nur begrenzt,vor allem in Hinblick auf die Betreu-ung von Abschlussarbeiten und dieorganisatorischen Belange des Insti-tuts“, erklärt Bröckling.

Fest steht jedoch, dass der Hoch-schulpakt 2020 eingehalten werdenmuss. Andernfalls droht ein Stellen-abbau, der 2005 in einer Verein-barung zwischen dem Land Sachsenund der Uni Leipzig festgelegt, aberdurch die Steigerung der Zahl derStudienanfänger ausgesetzt wurde.

Deshalb scheint eine weitere Er-höhung der Neuimmatrikulationenzum kommenden Wintersemestersehr wahrscheinlich. Wenn sich dieLehrbedingungen aber nicht ändern,drohen die stark nachgefragten Ins-

titute unter der Last der Studenten-ströme begraben zu werden. Dennim nächsten Jahr starten auch dieMasterstudiengänge. „Deshalb be-steht die Forderung, in der Universi-tät einen Entwicklungsplan zu er-stellen“, erläutert Bröckling einenmöglichen Ausweg aus der sich zu-spitzenden Situation, „Eine mittel-fristige Umstrukturierung von Plan-stellen ist die einzige Möglichkeit,die Überlast stark nachgefragter Ins-titute abzubauen.“ Doch das stehtden Interessen der Instituten entge-gen, die zwar eine Unterlast bei derStudierendenzahl fahren, aber dieStellen benötigen, um die Angebots-breite von Lehrveranstaltungen ihrerFächer abzudecken. So scheint derWeg noch lang und diskussionsreichbis von einem zufriedenstellendenBetreuungsverhältnis in allen Stu-diengängen gesprochen werdenkann. Ina Radtke

Uni droht StellenabbauFortsetzung Seite 1 - Erhöhung der Immatrikulationszahlen für Uni wichtig

Umstrukturierungwird nötig sein

D er „Zuzugsbonus für Studie-rende“, eine finanzielle Un-terstützung der Stadt Leipzig,

wird weiterhin angeboten. Wie imStadtrat beschlossen wurde, soll dasProjekt größtenteils in der altenForm bis zum Jahr 2010 weiterlau-fen. Geschaffen wurde der Zuzugs-bonus bereits im Sommersemester1999 und soll Nicht-Leipziger Stu-denten als Anreiz dienen, ihrenWohnsitz in der Messestadt an-zumelden. Bis zum Ende des Studi-ums kann diese finanzielle Unter-stützung bei allen Bürgerämtern derStadt jedes Semester aufs Neue be-antragt werden. Antragsberechtigtist jeder Student, der vor dem Stu-dium noch nicht in Leipzig regis-triert war. Dies gilt auch für auslän-dische Studierende, falls diese sichentscheiden, ihren Hauptwohnsitzfür die Zeit ihres Aufenthalts inLeipzig anzumelden. Der Betragliegt auch in den kommenden Se-mestern bei 49 Euro.

Allerdings gibt es auch Ein-schränkungen - Studenten, die län-ger studieren als vorgesehen oderein zweites Studium angefangen ha-ben, können diesen Bonus nicht be-

antragen: Vor allem beim Stu-dentenrat der Universität stößtdiese Regelung auf Kritik. Beson-ders für finanziell benachteiligteStudenten, die wegen Überschrei-tung der Regelstudienzeit keinenAnspruch mehr auf Unterstützungim Sinne des BAföG besäßen, sei der„Zuzugsbonus eine wichtige Hilfe“,heißt es in einer Pressemitteilung.Außerdem sei zu befürchten, dassein Master-Studium der aktuellenRegelung zufolge als Zweitstudiumgewertet würde und Masterstuden-ten demnach gegenüber Studentenmit anderem Abschluß benachteiligtwürden. Ein weiterer Kritikpunkt:Obwohl der Semesterbeitrag auf 91Euro erhöht wurde, ist der Zuzugs-bonus auf dem gleichen Stand ge-blieben. Die seit langem erhobeneForderung, den Bonus an die Höhedes Semesterbeitrags anzugleichen,wurde also nicht erfüllt.

Auch von anderer Seite regt sichKritik. Stadträtin Katharina Krefftvon den Grünen nannte die Än-derungen am Zuzugsbonus ein„Prachtstück kleinbürgerlichen Den-kens“ und kritisierte dessen Bin-dung an die Regelstudienzeit. me

Zuzugsbonus sicherStadt und Studentenrat üben Kritik

Meldungen

PromovendentreffDie in diesem Sommer gegründeteLeipziger Initiative für Promovie-rende (LIP) will alle künftigenDoktoranden, unabhängig ihrerthematischen Bereiche und derEinbindung in Stipendien- undFörderprogramme vernetzen. Dazuhat die LIP für den 28. Oktoberein erstes Gründungstreffen ge-plant. Dieses wird um 19 Uhr inder Dresdner Bank (Dittrichring 5-7, Raum 13) sein. Alle Promo-venden sind dazu eingeladen. frb

http://studierende2009.de/die-projekte-promovendennetzwerk

Neuer Uni-PartnerDie Uni Leipzig hat ein gemeinsa-mes Forschungsprojekt mit zweiUnis Thailands aufgenommen: Esbezieht sich auf die FachbereicheMikrobiologie, Bioverfahrenstech-nik und Biochemie. Bis Mitte Juni2011 wird das Projekt durch dieAlexander von Humboldt-Stiftunggefördert. ira

Hochschule von Innen2 student ! s tudent ! - Oktober 2008

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Direktor Bröckling vom Institut für Politikwissenschaften Foto: Uni Leipzig

seite drei 3Oktober 2008 - student!student !

I m Leipziger 4Rooms wird esrocken: s t u d e n t !s t u d e n t ! feiertam Dienstag, dem 18. No-

vember, seinen achten Geburts-tag. Auf unserer s t u d e n t !s t u d e n t !-Geburtstagsparty werden euchvier Bands einheizen. Spielenwerden die Reggae-Band LickQuarters, gefolgt von Meikyomit denen eine Mischung ausFunk und Pop ertönt und inderen Zentrum die bezauberndeStimme von Sängerin Tina zuhören ist. Anschließend tretendie Glam Rocker Racy Rock aufund danach wird es härter: DerÜberraschungs-Headliner ist ei-ne ganz besondere LeipzigerRock-Band mit Frauengesang.Solltet ihr Bands wie Led Zeppe-lin, Killswitch Engage oder Metalli-ca mö-gen,dannseid ihrbei unse-rem Head-liner genaurichtig. AlleBands ver-zichten aufihre Gage,um den Ein-trittspreis vondrei Euro be-wusst niedrigzu halten. Einlass ist um19.30 Uhr. Rundeine halbe Stundespäter ist Beginn.

Beginnen wird derAbend mit Lick Quarters. Die Reggae-Band gründete sich im Spätsommer2006 um Sänger Stephan Brecht.Die acht Bandmitglieder spielengerade ihr erstes Album ein.Trotzdem finden Lick Quarters Zeit,um auf der s t u d e n t !s t u d e n t !-Party zuspielen. Doch Lick Quarters sindkeine schlichte Reggae-Band: Ihremusikalische Bandbreite enthältEinflüsse aus dem Ska-, Latin-,Dancehall- und Funkbereich. Oder

wie die Band sich auch selbst be-schreibt: „Groovige Rhythmen undmehrstimmiger Gesang, ein HauchAfrika und eine steife Briese Ja-maikanischer Flair - das sind dieZutaten für Lick Quarters.“ Ohr-wurmcharakter ist bei Lick Quartersgarantiert und das jenseits von„eintöniger Kiffermusik“.

Weiter geht es mit Meikyo: An-fang 2007 entstand in Leipzig diemusikalische Formation aus demGitarristen und Sänger TillmannHeinisch, dem Pianisten SörenHoppe sowie der RhythmusgruppeNoah Punkt (Bass) und André Bös-ke (Drums). Nach Differenzenüber die Zukunft derBand

trennten sichMeikyo im Juni 2008 von

Sänger Tillmann und Tina wurdeprompt als Ersatz verpflichtet; we-nige Wochen später kam auchMarcus als neuer Gitarrist hinzu.Die Band war wieder komplett.Locker, leicht, flockig, mit mehrMut zum Pop, aber auch mit mehrMut zur Kunst. Nach vier Wochenlanger harter Arbeit, hatten sie ihrerstes Programm aufgestellt, mitdem sie mehr als erfolgreich an derSturakete teilnahmen. Mit dem

Gewinn finanzierten sich Meikyoihre erste EP in Neubesetzung, diein wenigen Wochen erscheinenwird. Zwischen Alternativen undEmotionalem pendeln sie in ganzerBandbreite. Mal rockig, mal schnul-zig, dann wieder experimentell.Immer unterwegs auf Reisen durchdie Welten moderner Musik.

Danach betreten die fantas-tischen Glam-Rocker Racy Rock dieBühne. Erst im November 2006gründete sich die Band. Seitdemmachen die vier Jungs das Landunsicher: Sänger und Gitarrist Jo-

hannes Voss, kurzVoss genannt, istder Frontmann derBand. Zur Bandgehören außerdemMarko „Moe“ Stolz(Drums), IngwarpIX (Gitarre/Ge-sang) und Frank(Bass/Gesang).Zunächst co-verten sie un-v e r ge s s e neClassic Rock-Hits vonBands wieAlice Coo-per, JudasPriest oderGuns N’R o s e s .E n d eletztenJah re s

erschiendann ihre erste EP

„Glam Circüs“ mit eigenenSongs. Ihre EP beschreiben RacyRock als „eine Reise von Glam nachHeavy über Bluespop und Boogie“ -aber die Jungs wären keine GlamRocker, wenn sie nicht auch durcheine glamouröse Performance über-zeugen könnten. Ein sehenswerterAuftritt kann also von Racy Rockerwartet werden. Frontmann Vosssagte im Übrigen einmal in einemInterview, dass er den Leutenzeigen will, dass es noch „echteRock´n Roller“ gibt. Und zu einem„klasse“ Rocksong gehören für Vossein „geiles Riff, rauer Gesang und

eine richtig powervolle Grundstim-mung, die einfach nur gute Launeverbreitet“.

Anschließend wird euch unserÜberraschungs-Headliner mit jederMenge hartem Rock beschallen.Also: Lets Rock!

Euer s t u d e n t !s t u d e n t !-Team

Hier nochmal die wichtigsten In-fos zum achten s t u d e n t !s t u d e n t !-Geburtstag: Gefeiert wird am

18. November im 4Rooms. Ein-lass ist ab 19.30 Uhr, Beginn ab20 Uhr. Der Eintritt kostet dreiEuro.Weitere Informationen findet ihrunter folgenden Seiten:www.student-leipzig.dewww.fourrooms.netwww.racyrock.de,www.myspace.com/racyrockworldwww.lickquarters.de,www.myspace.com/lickquarters www.myspace.com/meikyoband

Acht Jahre Zeitung und vier BandsAuf der student!student !-Party am 18. November im 4Rooms gibt es viel Rock, Funk und Reggae

Die Glam-RRocker Racy Rock mit Frontmann Voss (2. v. l.) Foto: Racy Rock Reggae-BBand Lick Quarters Foto: Lick Quarters

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MMeiikkyoo bbegeiisstterrnn mmiitt eiinnerr MMiisscchhuunng aauuss FFuunnkk uunndd PPoopp Foto: Meikjo

I nvestition in Bildung“ - eineSchlagzeile, die wohl jedes Poli-tikerimage hebt. Doch Investi-

tion in Bildung ist nicht per se gut,sondern es ist entscheidend, an denrichtigen Stellen und auf die richtigeArt und Weise zu investieren. Deut-lich wird das Problem beim Blick aufdie Initiative der Sächsischen Wis-senschaftsministerin Eva-MariaStange. Sie will finanzielle Anreizeschaffen, um die Aufnahme einesStudiums für beruflich Qualifiziertezu erleichtern. Dabei will sie unteranderem für die Zahlung des BAföGauch nach dem 30. Lebensjahr wer-ben. Ein Blick auf das BAföG zeigt

allerdings, dass schon jetzt vieleAusnahmeregelungen bezüglich die-ser Altersgrenze bestehen. So sindStudenten, die ihre Hochschulreifeauf dem zweiten Bildungsweg vordem 30. Lebensjahr erworben haben,von der Regelung ausgenommen. FürStudierende mit Kind gibt es außer-dem einen Kinderbetreuungszu-schlag.

Natürlich kann das nicht darüberhinwegtrösten, dass es weiterhinStudierende gibt, die von solchenAusnahmen nicht erfasst werden. Je-doch bleibt hier zu schauen, ob inderen Wahrnehmung das Problemtatsächlich so stark ist und ob eine

Verbesserung für diese doch sehrkleine Gruppe von Studenten aus-reicht, um die angestrebte Durchläs-sigkeit im Bildungssystem zu er-reichen.

Auch ein weiterer Punkt der Ini-tiative bleibt unscharf: Das Wegfal-len des Abiturs als Hochschulzu-gangsberechtigung. Zum einen exis-tieren auch hier bereits Sonderrege-lungen für Studierende ohne Abitur,aber mit Berufsausbildung. Sie kön-nen eine so genannte Zulassungsprü-fung beantragen, die den Anfor-derungen des Abiturs entspricht.

Zum anderen sollte die Frage ge-stellt werden, was wünschenswerter

ist: Mehr Studienanfänger um jedenPreis, notfalls zu Lasten der Qualitätoder Studenten, die den Anforde-rungen eines Studiums gewachsensind.

Für letzteres braucht es eine Artvon Test. Sicherlich lässt sich strei-ten, inwieweit das Abitur der geeig-neteste dafür ist, aber dennoch istnicht jeder für ein Studium geeignet.Dies lässt sich nicht ändern, indemman die Tatsache leugnet, sondernindem ein Bildungssystem dieseEignung, zum Beispiel in der Schule,möglichst vielen zukommen lässt.Hier braucht es Investitionen!

Elisabeth Wand (Seite 5)

Die student !student !-Redaktion er-reichte ein offener Brief von demMagister Jens Schubert. Zwischen2004 und August 2008 arbeiteteer als Honorarkraft und freier Mit-arbeiter in der Namenkunde. Seit2005 ist er Doktorand in derSächsischen Landesgeschichte. Der Brief richtete sich außerdeman den Universitätsrektor FranzHäuser, Prorektor Wolfgang Fach,Dietlind Krüger, eine Mitarbeiterinam Institut für Slavistik, und denStudentenrat. student!student ! drucktden offenen Brief ungekürzt ab:

S ehr geehrte Damen und Herren,mich erreichte der Hilferuf vonFrau Krüger, die mich bittet zur

Absicherung der Lehre im FachgebietNamenkunde für das kommende Win-tersemester eine honorarfreie Lehr-veranstaltung abzuhalten. Gern hät-

te ich Frau Krüger in ihrer sehr eh-renwerten Absicht unterstützt, leiderbin ich als Geisteswissenschaftlergezwungen, wie so viele, meinen Le-bensunterhalt durch (nichtadäquate)Beschäftigungen zu verdienen.

Angesichts des „letzten Aufge-bots“ so vieler Emeriti, auf die wie-der zurückgegriffen werden soll unddenen man eine solche Belastungnicht mehr zumuten sollte - bei-spielsweise der verdiente ProfessorWalter steht im 86. Lebensjahr undarbeitet seit vielen Jahren, wie an-dere Emeriti auch, unentgeltlich fürdie Namenkunde -, schlage ich vor,die Damen und Herren des Rektoratsfür Lehraufgaben zu gewinnen,schließlich steht die Universitätslei-tung in der Pflicht, die akademischeLehre sicherzustellen. Überdies wür-de es dazu beitragen, das Verständ-nis für den seit Jahren eingeschlage-

nen Sparkurs bei frustrierten Stu-denten und resignierten Mitarbei-tern zu erhöhen, die die schlechtenLehr- und Studienbedingungen einer„Massenuniversität“ ertragen müs-sen. Zudem böte es den Entschei-dungsträgern Gelegenheit, ihreWahrnehmung an der Basis zu schu-len.

Konkret könnte beispielsweiseRektor Häuser eine substanzwissen-schaftliche Lehrveranstaltung über„Namen und Recht“ abhalten. Da ersich nicht scheut „heiße Eisen anzu-fassen“, wie er im Interview* frei-mütig bekennt, könnte er aber auchüber die Zukunft der Geisteswissen-schaften im Zeitalter der radikalenÖkonomisierung sprechen. Wo ste-hen denn die Geisteswissenschaftennach 600 Jahren an der UniversitätLeipzig, sind wir denn nur noch die„Clochards in der glanzvollen Metro-

pole des Wissens“? Wird weiterhinein Fach nach dem anderen totge-spart und abgewickelt werden, wennes kein „verwertbares Wissen“ ab-wirft (die vielen Beispiele erspareich mir hier)?

Die Hochschulen haben auch ei-nen kulturellen Auftrag in unserenGesellschaften, und „Kultur“ kommtvon „Pflege“, Herr Rektor! Die Büro-kraten der Hochschulleitung machensich stattdessen zum Erfüllungsge-hilfen staatlich verordneter Politik,sie vertreten nicht die Interessender Lehrenden und Lernenden, undgeben letztlich damit einen Teil deskulturellen Erbes unserer Gesell-schaft preis.

*Anm. d. Red.: Die vom Autorhierzu angegebene Internetquelleder Universität war bei Redak-tionsschluss nicht mehr abrufbar.

Gutes Navi, böses Navi Grafik: Sophia Dietrich

Kolumne

Notorisches NaviVorlesungsfreie Zeit, wie schön dasklingt. Zumindest, wenn man dasoffizielle Wort durch das eigentlicheersetzt: Ferien. Irgendwo am Strandlümmeln, Städte bereisen, mitSchulfreunden in der entfernten El-ternstadt treffen oder - ARBEITEN!Unentgeltlich heißt das Praktikum,aber was tut unsere Generation nichtalles für einen zweiseitigen ta-bellarischen Lebenslauf? Immerhinmal neue Städte sehen. Die Bahnfuhr zum ersten Mal nicht in die Nä-he meines Praktikumsbetriebes. AlsoAuto leihen und los. Um möglichstnervenschonend ans Ziel zu kom-men, habe ich naiverweise MamasNavigationsgerät angeheuert, alsoangepinnt. Zunächst war die Benut-zung desselbigen eine berauschendeAngelegenheit. Es ist wunderbar,sich in einem Ort besser auszuken-nen als eine Maschine, der MillionenAutofahrer in Deutschland vertrauenund die angeblich sogar einen IQbesitzt. Am Startort kenne ichnämlich noch die kürzesten Wegezur Autobahn. Und so lasse ich denMann in der Kiste gütig und gedul-dig „demnächst bitte rechts abbie-gen“ sagen, während ich besonnenund siegesgewiss geradeaus durch-brause.Seine geduldigen Wendebitten über-höre ich so lange, bis er nachgibt(wie das so genannte Klügere zu tunpflegen) und mir eine alternativeRoute berechnet. Und klammheim-lich in der Kilometeranzeige zugibt,dass wir gerade wieder Benzin undReifenabrieb gespart haben. Dochdas Navi ist nur äußerlich cool undersinnt im Geheimen einen subtilenRacheversuch. Es rastet nicht aus. Esruft auch nicht: „Wenn Du Dödelnicht meiner Route folgst, wiesofragst Du mich dann überhaupt?“und nein, es schickt mich auch nichtverkehrt herum auf die Autobahn. Es wartet lieber still bis ich langegenug seiner Route gefolgt bin, umsicher zu gehen, dass ich mich jetztnicht mehr auskenne und machtdann Ansagen wie: „Bitte halten siesich links!“ Der Ortsfremde, also ich,tut wie ihm geheißen und fährt aufdie linke Spur. Nur um festzustellen,dass sie nach der Ampel in die mitt-lere Spur, die ich gerade verlassenhabe, mündet. Der freundliche Fah-rer, der mich reinlässt, gönnt sich ei-ne Geste. Er kann nicht wissen, dassich kein notorischer Spurwechslerbin, sondern eine Geisel meines Na-vigationsgerätes. Natürlich falle ichnicht nochmal auf den Trick rein,aber so ein Navi ist erfinderisch. Ichdachte schon darüber nach, mir eingroßes „N“ in die Heckscheibe zupinnen. Doch die meisten würdendas nur für einen Euphemismus fürAnfänger halten: Neuling.

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Hürdenloser Lauf aufs Studium?Weshalb Tests für das Studium nötig sind und die bisherigen Regelungen ausreichen

Offener BriefNamenkunde und andere Geisteswissenschaften stärker fördern

Meinung4 student ! s tudent ! - Oktober 2008

V iele Wege können zum Zielführen. Davon kann SandraAndreas besonders gut erzäh-

len und davon, dass dabei auchmanchmal Umwege nötig sind. Soliest sich ihr Lebenslauf zwar nichtbilderbuch-geradlinig, aber span-nend und im Rückblick auch ziel-führend:

Nach dem Abitur entschied San-dra sich zunächst für eine Ausbil-dung zur Krankenschwester mit demWunsch direkt anschließend zu stu-dieren. Die Arbeit gefiel ihr jedochso gut, dass danach weitere fünfJahre im Beruf folgten. Als ihreTochter zur Welt kam blieb sie fürzwei Jahre zu Hause. Doch derWunsch zu studieren blieb, sodasssie schließlich im Wintersemester2006/07 ein Lehramtsstudium fürGermanistik und Politik aufnahmund somit ihren ursprünglichenWunschberuf Lehrerin verwirklicht.

Für Studenten wie Sandra soll derEinstieg ins Studium zukünftigleichter werden. Das zumindest ver-spricht eine Initiative des Säch-sischen Ministeriums für Wissen-schaft und Kultur, die beruflich Qua-lifizierten den Hochschulzugang er-leichtern will. Geschehen soll diesunter anderem durch finanzielle An-reize, da „es gerade bei dieser Ziel-gruppe eine Hemmschwelle auf demWeg zum Studium gibt, weil dabeiauf Einkommen verzichtet werdenmuss, vor allem, wenn zu diesemZeitpunkt schon Familie da ist“, er-klärt Sachsens Wissenschaftsminis-terin Eva-Maria Stange.

Dass das Geld knapp ist, kann derStudent Hans-Jörg Schulze nur be-stätigen: „Am Monatsende ist da dieNull. Wenn dann irgendwo eine Zah-lung ausfällt wird es eng.“

Er weist aber auch darauf hin,dass es bereits viele Förderungs-möglichkeiten für diese Studieren-dengruppe gibt, insbesondere wennman wie er ein Kind hat und seinAbitur vor dem 30. Lebensjahr aufdem zweiten Bildungsweg erworbenhat. So erhält Hans-Jörg BAföG, ob-wohl er mit einem Alter von34 Jahren die BAföG-Altersgrenzevon 30 Jahren schon überschritten

hat. „Wir sind zwar finanziell nichtauf Rosen gebettet, aber wir könnenjeden Tag warm essen“, fasst er diefinanziellen Rahmenbedingungenzusammen.

Jedoch muss man von entsprech-enden Förderungsmöglichkeitenauch wissen, wie Sandra betont. Dashängt viel von Eigenengagementund dem zuständigen Sachbearbei-ter im Studentenwerk ab. Für all dasbenötigt man Zeit - Zeit, die eine al-leinerziehende Mutter nicht immerhat. Sandra wünscht sich daher ne-ben finanziellen Besserstellungenauch eine Änderung von Organisa-tionsstrukturen. Als Beispiel dafürnennt sie Öffnungszeiten des Uni-versitätskindergartens, der bis18 Uhr öffnet, was zwar gut sei undihr erlaubt an all ihren Pflichtveran-staltungen teilzunehmen. „Aber un-ter Umständen gehört zur Universi-tät auch dazu, nicht nur unbedingtnotwendige Veranstaltungen zu be-suchen, sondern auch mal eine Ex-travorlesung und da ist die Betreu-ung recht schwer.“

Maßnahmen dieser Art sind vonder geplanten Initiative zwar nichtvorgesehen und doch soll sie mehrals lediglich finanzielle Anreizeschaffen. Sie soll die Aufnahme ei-nes Hochschulstudiums auch formellvereinfachen, um „mehr Durchläs-sigkeit im Bildungssystem“, so Stan-ge, zu ermöglichen. Daher kann mitdem im Januar 2009 in Kraft treten-dem neuen Sächsischen Hochschul-gesetz in Sachsen jeder, der eineMeisterprüfung abgelegt hat, einHochschulstudium aufnehmen. Dasheißt, das Abitur als Hochschulzu-gangsberechtigung ist dann nichtmehr in jedem Fall nötig.

Für Kristin Mitzscherling kommtdiese Änderung zu spät. Sie studier-te nach einer Ausbildung zur Ver-sicherungskauffrau an der LeipzigerVerwaltungs-und Wirtschaftsakade-mie (VWA). Sie fände es gut, auchohne Abitur an einer Hochschulestudieren zu können, denn „einstaatlicher Abschluss ist wohl sichermehr wert als der VWA-Abschluss“,erklärt sie.

Im Gespräch wird deutlich, dass

weder Hans-Jörg noch Sandra oderKristin ihren Lebensweg bereuen.Stattdessen halten sie die verschie-denen Stationen für wertvolle Erfah-rungen. „Es ist natürlich interessantüberall schon mal gewesen zu seinund das nicht nur lokal, sondernauch sozial“, blickt Hans-Jörg zu-rück, der nach seiner Berufsausbil-dung auch die Arbeitslosigkeit ken-nenlernte.

Dennoch würden alle drei erleich-

ternde Veränderungen begrüßen,denn bisweilen ist es sehr schwierigin diesem Alter und unter solchenRahmenbedingungen zu studieren.Aber vielleicht ist genau das einPlus der „späten“ Studenten. Sieentscheiden sich bewusst für dasStudium, auch unter Berücksichti-gung eventueller Einbußen oderSchwierigkeiten, eben weil das Stu-dium genau das ist, was sie wollen.

Elisabeth Wand

„Am Monatsende ist da die Null“Auszubildenden soll der Einstieg ins Hochschulstudium erleichtert werden

Hochschule von Außen 5Oktober 2008 - student!student !

Einige Förderungengibt es bereits jetzt

Grünes Licht für den Übergang von Beruf zum Studium? Foto rechts: ew, Foto links: saud, Montage: cm

„Mehr Durchlässigkeitim Bildungssystem“

Meldungen

ImagekampagneVor einem Monat startete dieImagekampagne Sachsens. Insge-samt 2,5 Millionen hat die Landes-regierung dafür bereitgestellt. Da-mit sollen vor allem Studenten ausden alten Bundesländern für einStudium in Sachsen begeistert wer-den und somit der Rückgang derZahl einheimischer Abiturientenausgeglichen werden. Die Image-kampagne will dabei nicht nurSachsen als interessanten Studien-ort darstellen, sondern auch überdie verschiedenen Studiengänge in-formieren. ira

Kopf oder ZahlHeute Abend starten um 19 Uhr imStädtischen Kaufhaus, Raum 0207,die Veranstaltungen des „studiumuniversale“. Wöchentlich gibt es ei-nen Vortrag, dieses Semester rundum die Themen: Zahlensysteme derWelt, Paradoxien der Wahrschein-lichkeitstheorie, Geometrische Phä-nomene in Natur und Kunst bis hinzur Zahlenunfähigkeit. So soll da-rauf aufmerksam gemacht werden,dass auch über das Jahr der Mathe-matik hinweg, die Herrschaft derZahlen fortbesteht. Der Eintritt istfrei. ira

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Trotz seines Namens hat der TV-Club rein gar nichts mit Fernsehenzu tun, denn statt vor der Röhre zusitzen, gibt es im ältesten Studen-tenclub Leipzigs jeden Donnerstagordentlich was auf die Ohren. Un-terschiedliche DJs sorgen mit Pop,Oldies und Rock für Gedränge aufder Tanzfläche. Legendär sind auchdie Faschingsparty und die Band-events des Clubs. Durch einen Grill-platz, der Sommer wie Winter inBetrieb ist, wird die Versorgung derParty-Freunde gesichert. Schließ-lich soll man ja nicht auf leerenMagen trinken. Und genau daskann man bei einem Bierpreis voneinem Euro zur Genüge!

Die Geschichte des C4 nahm ih-ren Anfang, als ein Bier trinkenderStudent sich einsam fühlte undnach Gleichgesinnten suchte. ImClubraum 4 des Studentenwohn-hauses in der Johannes-R.-Becher-Straße trafen sich fortan die Freun-de des Gerstensafts jeden Montag,

Mittwoch und Sonntag, um sichmit einem frischen Hellen vomUni-Stress zu erholen. Und für die

alljährliche Clubfahrt, ein Fußball-oder ein Dart-Turnier verlassen dietrinkfesten Studenten aus allenmöglichen Fachbereichen sogar abund zu mal den Tresen.

Multikulturell geht es bei Leip-zigs internationalem Studenten-club WILMA zu. Einheimische undausländische Studenten treffensich jeden Montag zum Stamm-tisch, um bei einem Bier und net-

ten Gesprächen fremde Kulturenkennen zu lernen und gegenseiti-ges Verständnis füreinander zu ent-wickeln. Der persönliche Kontaktzu Deutschen soll den Austausch-studenten den Studieneinstieg er-leichtern und Sprachbarrieren be-seitigen. Außerdem lernen die Stu-denten die coolsten Kneipen ken-nen, denn jeden Monat trifft mansich in einer anderen Location. DenAnfang macht das Four Rooms imTäubchenweg. Doch wer zu Beginnder Woche schon tief ins Glasschaut, sollte sich die restlichenTage um seinen Körper kümmern.So treffen sich die Studenten jedenMittwoch zum Fußball und freitagssteht Volleyball auf dem Pro-gramm. Auch bei Koch- und Kino-abenden oder Fahrten in die Umge-bung kommen die Studenten ver-schiedenster Kulturen zusammen.

Eigentlich ärgert man sich überfeuchte Keller aber nicht im Stu-dentenwohnhaus Nürnberger Stra-ße. Das einzige, was hier fließt, istnämlich Bier, das jedoch in großenMengen. Jeden Montag, Dienstagund Freitag trifft man sich im Stu-dentenkeller, kurz StuK, um sichund den Rest der Welt zu feiern.„Where everybody knows yourname“ ist seit der Öffnung 1997das Motto des Clubs und mit Freun-den kann man ja bekanntlich ambesten tanzen, flirten, quatschenund natürlich zu fairen studen-tischen Preisen trinken. Am Mon-tag und Freitag vertreibt man sichab 20 Uhr die Zeit mit Gesell-schaftsspielen oder einer RundeDoppelkopf, am Dienstag wird dasTanzbein geschwungen. Außerdemsorgen die monatliche Mottoparty,das Montagsquiz und Kinoabendefür Abwechslung.

Wer vom Biertrinken und Partyfeiern genug hat, sollte dem FHL-Club einen Besuch abstatten, dennhier stehen Kunst und Kultur aufdem Programm. Mit einem buntenAngebot aus Literatur, Musik,Theater, Kabarett und Tanz ist fürjeden etwas dabei. Seit einiger Zeitagiert der FHL-Club nicht mehr alsStudentenclub, sondern als studen-tennahe Einrichtung. Das heißt:Programm für alle zu fairen Prei-sen. Jeden Mittwoch kann man beider Kulturbühne entspannen undgleichzeitig den eigenen Horizont

erweitern. Donnerstags kommenalle Jazz-Freunde auf ihre Kostenund das Highlight der Woche istdie Lesebühne am Sonntag. Bei derLiteraturshow „Texte an der Theke“hat jeder die Möglichkeit die Büh-ne zu erklimmen und seine Lieb-lingstexte vorzustellen: Egal obselbst geschrieben oder von einemAutor. Und nach dem großen Auf-tritt hat man sich ein kühles Bierwirklich verdient!

„Irgendwann kommt jeder“ dasist das Motto des StudentenclubsSchwemme. Demzufolge sollten wiralle den Kellerräumen des Studen-tenwohnhauses in der Straße des18. Oktobers einen Besuch abstat-ten. Dann kann man sich am Sonn-tag den öden Anreise-Abend miteinem Bier beim Skat oder Doppel-kopf versüßen. Montag stößt manauf den überstandenen Wochen-start an. Dienstag heißt es „Prost!“beim Bergfest der 4-Tage-Studen-ten-Woche und auch am Mittwochhat die Schwemme geöffnet. EinGrund zum Feiern wird sich jabestimmt finden

Die Destille ist ein kleiner Stu-dentenclub im Keller des Studen-tenwohnhauses in der Philipp-Ro-senthal-Straße. Jeden Dienstagund Mittwoch trifft man sich zumBierabend und lässt in gemütlicherAtmosphäre bei netten Gesprächenden Tag ausklingen. Special-Eventswie ein vorweihnachtsliches Hut-zenabend, das Sommerwiesenfest,Cocktailpartys und natürlich dieSemesterauftaktparty am 22. Okto-ber führen zum regelmäßigen Mas-senauflauf in der Destille.

Ein Prosit der GemütlichkeitClub-Hopping für den kleinen Geldbeutel - student !student ! stellt Leipziger Studentenclubs vor

F rauentausch, Zuhause imGlück und Supernanny;das kann doch nicht de-

ren Ernst sein! Das Fern-sehprogramm treibt einemmanchmal Tränen in die Au-

gen. Da bleibt oft nur eins: Dieeigenen vier Wände verlassenund sich ins Nachtleben stür-zen. Deshalb stellt euchstudent!student ! an dieser Stelledie coolsten Studentenclubs

Leipzigs vor und zeigt, wo Tagfür Tag die Post abgeht. Und abheute sind langweilige Abendevor der Glotze passé!

Katharina Vokoun

TV-CClub Foto: TV-Club

WILMA Foto: WILMA

Destille Foto: Destille

Schwemme Foto: Schwemme

Lifestyle6 student ! s tudent ! - Oktober 2008

StuK Foto: frb

C4 Foto: C4

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FHL Foto: FHL

O b Wohnzimmertisch oderAsiakleid - bei den „Desig-ners’ Open“ ist für jeden et-

was dabei. Vom 24. bis zum 26.Oktober trifft sich die Design-Szene bereits zum vierten Mal inLeipzig. Designer, Händler, Produ-zenten und viele interessierteKäufer kommen jedes Jahr imOktober in die Messestadt, um inspannenden Locations die interes-sante Mischung aus Kommunika-tion, Kultur und Kaufmöglichkeitzu erleben.

In diesem Jahr wird dasFestival in zwei zusammenhän-genden ehemaligen Verkaufs-häusern im Zentrum der Stadtveranstaltet. Die „Designers’Open“ hat sich binnen kurzerZeit von einem regionalenBranchentreff hin zu einerEntdecker-Messer für junge De-signer mit überregionaler Bedeu-tung entwickelt. So ist es kaumverwunderlich, dass sich bei derdiesjährigen Auflage neben De-signern aus Deutschland auch Aus-steller aus der Schweiz, Dänemark,Polen oder den Niederlanden be-teiligen werden. Über 140 Künstlerwerden dem interessierten Publi-kum ihre aktuellen Arbeiten vor-stellen. Wie in den vergangenenJahren werden die besten Werkevon einer hochkarätig besetztenJury prämiert.

Die Internationalität des Desig-ner-Treffens spiegelt sich auch imRahmenprogramm und in Sonder-

ausstellungen wieder. Unter ande-rem werden Entwicklungen aus Bo-logna und Sao Paulo präsentiert.Das Rahmenprogramm wird auszahlreichen Workshops, Seminarenund Filmpräsentationen rund um

das Thema Design be-stehen.

Inhaltlich werden sich re-nommierte Referenten mitaktuellen Themen aus den Berei-chen Architektur und Design kri-tisch auseinander setzen. EinenSchwerpunkt wird das Thema „Re-Scaling Design“ bilden. JungeDesigner sind tagtäglich mit derPraxis des „Re-Scalings“ konfron-tiert. Neue Projektkooperationen,neuer Technik-Einsatz, transnatio-nale Messekontakte erfordern einekontinuierliche Überprüfung despassenden Maßstabs. Weiter giltes, die gesellschaftlich motivierteEntstehung von Designtrends nä-

her zu betrachten. Hierzu werdennationale und internationale Ex-perten in Leipzig referieren.

In Ergänzung zu den Messeakti-vitäten wird es freitags und sams-tags ein eigenständiges Kulturpro-gramm geben, welches durch seinhohes internationales Niveau undkünstlerisches Engagement be-

sticht. Sein Programm ver-spricht einerseits eine An-näherung an die Inhalte derDesign-Messe und andererseitsden bewussten Bruch mitbestimmten Design-Grenzen.

Parallel zu den „Designers’Open“ wird im Grassi-Museum dieGrassimesse stattfinden. Sie istein internationales Forum für An-gewandte Kunst und Produkt-design. In diesem Jahr werdenrund 130 Künstler aus Europa undDeutschland ihre Arbeiten prä-sentieren und verkaufen.

Martin Schöler

Die „Designers’ Open“ steigenim Designforum/Streifenhäuseram Georgiring 4-6 vom 24. biszum 26. Oktober. Freitag/Sams-tag ist von 11 bis 20 Uhr geöff-net und sonntags von 11 bis19 Uhr. Der Eintritt kostet fünfEuro, die Kombikarte mit derGrassimesse acht Euro. Die Ta-geskarte berechtigt zur Teilnah-me an den Vorträgen und Work-shops der „Designers’ Open“.Weitere Informationen unter:www.designersopen.de.

AAuusssstteelllluunnggssssttüücckkee Fotos: Designers’ Open

Stücke über die verzweifelte Wahrung des ScheinsDie „euro-scene“ 2008 wirft in Leipzig ihre Schatten voraus - Studenten helfen bei der Umsetzung

Das Mobil trägt das Kennzei-chen L-HN 9789 und es fälltauf. Die diesjährige „euro-

scene“, das internationale Tanz- undTheaterfestival Leipzigs, wirft ihreSchatten voraus und braust schoneinmal im schnieken BMW durch dieStadt, um Flyer und Programmheftezu verteilen. Am Steuer der neon-gelbgrünen Luxuskarosse sitzt dieTheaterwissenschaftsstudentin KatjaKlemer. Die gebürtige Schwedterin��absolvierte bereits zur „euro-scene“2007 ein Praktikum und freut sich indiesem Jahr über eine Anstellung.„Ich mache die Pressearbeit, stelleMappen zusammen und betreue diePraktikanten“, so Klemer. Besonde-ren Spaß mache es ihr dabei, Essenfür die Praktikanntinnen des Orga-Teams zu kochen. „Die freuen sichimmer so“, sagt Klemer.

Die „euro-scene“ 2008 hat sichdem Thema „Taumelnd auf glatterSee“ angenommen und meint damitdie überspielten Unsicherheiten, dieverkrampfte Wahrung des schönenScheins und die immer hektischerwerdende Suche nach dem Lebensin-halt, welche das Dasein bestimmen.

Erstmals wird das Festival einenKünstler mit seiner Werkschau vor-stellen: Josef Nadj, einer der be-

deutensten Choreografen Europas,stammt aus Ex-Jugoslawien. Erleitet seit Jahren das Centre choréo-graphique national in Orléans undwird das Leipziger Theaterfestival,welches sich insbesondere dieÖffnung nach Osteuropa auf die Fah-nen geschrieben hat, mit derDeutschlandpremiere seines neuenStückes „Entracte“ (Pause) in derPeterskirche eröffnen. Seine Zeich-nungen „Les Corneilles“ (Die Krä-hen) sind ab dem 4. November in derGalerie Irrgang zu sehen. Bei derVernissage wird der Künstleranwesend sein.

Ein weiterer Höhepunkt des Festi-vals ist das neue Tanzstück vonAlain Platel, ein häufiger Gast der„euro-scene“. Mit seiner Compagnie„Les Ballets C. de la B.“ zeigt er„pietié!“ (Erbarme Dich) inspiriertdurch Johann Sebastian Bachs„Matthäuspassion“ in einer moder-nen Bearbeitung von Fabrizio Cassol.

Ein Hip-Hop-Stück zeigt die Tanz-gruppe „E-Motion“ aus Düsseldorf.

Die Bühne dafür steht im BMW-WerkLeipzig.

Die „euro-scene“ 2008 zeichnetein umfangreiches Rahmenpro-gramm aus. Es wird Filme, Gesprächeund einen Workshop geben sowie

weitere Gastspiele. Erstmals gibt eseine eigene Vorverkaufskasse für dasinternationale Tanz- und Theaterfes-tival. Die Kasse befindet sich, eben-so wie das Festivalcafé, im Café-Res-taurant „Telegraph“. Der Vorverkauf

der Tickets hat bereits begonnen.Bis es jedoch am 4. November end-lich los geht, ist Studentin KatjaKlemer noch vollauf mit der Organi-sation beschäftigt. „Die Vorberei-tungen sind zwar anstrengend, den-noch halte ich die ‘euro-scene’ füreinen Höhepunkt des LeipzigerTheaterlebens, welches seinenBesuchern darüber hinaus nochinternationales Flair bieten kann“.

Katja Klemer ist es wichtig, nebender theaterwissenschaftlichen Theo-rie auch einmal einen Blick in diePraxis werfen zu können. „Währendder Vorbereitung passiert schon eineganze Menge. Ich erinnere mich,dass ich im vergangenen Jahr alsPraktikantin drei Stunden in dreiNächten geschlafen habe. Aber dashat auch geklappt“, so die 26-Jährige. Schade sei nur, dass mansich so lange auf das Event freut undes dann so flugs wieder vorbei sei.Im kommenden Jahr kann Klemerübrigens nicht dabei sein. Daschreibt sie an ihrer Magister-Arbeit.Inspiration nimmt sie auf jeden Fallvon der „euro scene“ mit. ahü

Die „euro-scene“ steigt vom 4. bis9. November. Weitere Informa-tionen: www.euro-scene.de.

Klemer braust mit dem Auto durch die Stadt und macht Werbung Foto: ahü

Inspiration auch durchBach

Kultur 7Oktober 2008 - student!student !

Europa stellt in Leipzig ausDie Entdeckermesse „Designers’ open“ läuft vom 24. bis zum 26. Oktober

Dozenten sind alle auch Wis-senschaftler“, erklärt DirkWerle, Dozent am Institut für

Germanistik der Universität Leipzig,und blickt mit wachen Augen durchseine modische Brille. Um die wis-senschaftliche Arbeit von Lehrendenmehr in das Blickfeld der Öffentlich-keit zu rücken und einen Austauschder am Institut tätigen Literaturwis-senschaftler untereinander zu beför-dern, gründete er zusammen mitDieter Burdorf und Johannes Endres,der mittlerweile in den USA beschäf-

tigt ist, das Leipziger Literaturwis-senschaftliche Colloquium (LLC).

In dieser nun schon zum drittenMal stattfindenden Vortragsreihestellen Literaturwissenschaftler ausganz Deutschland ihre noch nichtveröffentlichten Forschungsarbeitenvor. „So werden aktuelle Themen undProjekte vorgestellt und anschlie-ßend diskutiert“, schwärmt Werle,der erst vor zwei Jahren mit Burdorfals dessen wissenschaftlicher Mitar-beiter an die Universität Leipzig ge-kommen ist. Das Projekt solle ver-

deutlichen, dass Universitäten nichteinfach nur Lehrbetriebe, sondernebenso wissenschaftliche Institu-tionen sind. Aber auch das Imagedes Germanistischen Instituts derUniversität will der 33-Jährige auf-bessern. „Die Vortragsreihe soll denanderen Fakultäten und Universitä-ten zeigen, dass in Leipzig literatur-wissenschaftliches Leben stattfin-det“, ist Werle entschlossen. Ausdiesem Grund würden auch immerDozenten des heimischen Institutsihre Projekte vorstellen.

Das LLC soll aber außerdem einForum für das Gespräch zwischenLehrenden und Lernenden sein. „Ichfinde die Diskussion zwischen Do-zenten und Studenten kommt imnormalen Lehrbetrieb häufig zukurz“, beklagt sich Werle, der mitJeans und Kapuzenpullover unterdem Jackett selbst noch gut als Stu-dent durchgehen würde.

Deshalb sollen die Vorträge stetsallgemein kommunizierbar bleibenund nicht zu speziell sein, damitauch Studierende des Grund- undHauptstudiums problemlos folgenund mitreden können. Dass es aller-dings häufig eine Herausforderungist, in einer solchen Runde mit Wis-senschaftlern etwas zu fragen, istWerle bewusst. „Deshalb gibt esauch immer noch die Möglichkeit,nach dem eigentlichen Vortrag in ge-selliger Runde bei einem Bier mitdem Vortragenden zu diskutieren“,sagt Werle.

Obwohl die Vorträge eigentlichnicht thematisch geordnet seien,lasse sich doch häufig ein Trend inder Forschung erkennen, so Werle.„Im vergangenen Sommersemesterhatten wir viele Vorträge zu gat-tungsgeschichtlichen Themen. Indiesem Semester wird es mehr umMedientheoretisches gehen.“ Diessei nicht verwunderlich, da ja dasMedium Film auch immer wichtiger

in der Literaturwissenschaft werde.Somit bietet die Vortragsreihe auchinteressante Themen für Studentenanderer Fachrichtungen. Denn nichtnur Germanistikstudenten sind ein-geladen. Werle hofft ebenso aufnicht fachliche Zuhörer: „Besonderstoll wäre es, wenn auch LeipzigerBürger, die nichts mit der Uni zu tunhaben, einmal vorbeischauen wür-den.“ Sabine Küntzel

Germanistik-Institut poliert sein Image aufEin neues Forum bietet Gesprächsmöglichkeiten zwischen Dozenten und Lehrenden

Dirk Werle begründete das Literaturwissenschaftliche Colloquium mit Foto: Sabine Küntzel

INFO

22. Oktober 2008 Dirk von Pe-tersdorff (Jena): Überlegungenzu einer künftigen Literaturge-schichte der Bundesrepublik

12. November 2008 NorbertChristian Wolf (Berlin): Wahn-sinn als Medium poetischer Re-flexion. Musil mit/gegen Fou-cault

03. Dezember 2008 StefanBörnchen (Luxemburg): Me-dientheorie um 1800

07. Januar 2009 Gert Hübner(Leipzig): Narration, Diskurs,Habitus. Überlegungen zurspätmittelalterlich-frühneuzeit-lichen Schwankliteratur

28. Januar 2009 Silke Horstkot-te (Leipzig): Regime desSehens und der Aufmerksam-keit. Kino, Literatur, Filmtheorie1910-1930

Kultur 8 student ! s tudent ! - Oktober 2008

E in besonderes Anliegen des„51. Internationalen LeipzigerFestivals für Dokumentar- und

Animationsfilm“, kurz „DOK Leip-zig“, ist es, frische Handschrifteneinem interessierten Publikum zubieten. Daher scheint es nicht ver-wunderlich, dass in diesem Jahrzahlreiche studentische Arbeitenunter den 2.400 Einsendungen wa-ren, die die Jury erreichten. Insge-samt wird es anlässlich der51. „DOK Leipzig“ wieder vier Wett-bewerbe geben, in denen sich dieWerke aus über 50 Ländern vorstel-len. Preisgelder mit einem Gesamt-wert von 54.000 Euro gibt es in denKategorien Internationaler Wettbe-werb Dokumentarfilm, Internationa-ler Wettbewerb, Animationsfilm,Deutscher Wettbewerb Dokumentar-film und Internationaler Nach-wuchswettbewerb Dokumentarfilm„Generation DOK“.

Zu den Filmen über das studenti-sche Leben zählt dabei die Einsen-dung von Piotr Stasik. Der Pole, deran der „Andrezej Wajda MasterSchool of Film Directing“ studierteund einen Abschluss in Sozialwis-senschaften der Universität War-schau sein eigen nennt, reichte denKurzfilm „Above the Payments“ ein.Der Protagonist lebt mit seinen El-

tern am Rande einer Kleinstadt. Alser zum Studium nach Warschaugeht, muss er gleichzeitig Abschiedvon den Bildern seiner Kindheitnehmen, um schließlich einem neu-en Leben entgegen zu stürmen.

Mareille Klein reicht im Wettbe-werb Deutscher Dokumentarfilm„Der Cousin“ ein. Der 43-minütigeStreifen zeigt das Leben einesquicklebendigen Marika-Rökk-Doub-les und eines mysteriösen Cousins.Beide sind gefragt von hier bisHollywood. Die Regisseurin des Fil-mes wird vom 30. Oktober bis zum2. November auch in Leipzig anwe-send sein.

Ein weiterer Streifen, welcher vonder Studentin Silvana Santamariastammt, dreht sich um eine Roma-Frau, der die Abschiebung droht. In„Status: „Geduldet“ nehmen die Zu-schauer Anteil am harten Schicksalder Mutter von vier Kindern. ImInternationalen Dokumentarfilm„Generation Dok“ hat sich für diediesjährige „DOK Leipzig“ AndrejKuzila qualifiziert. Sein Film „Focal

Distance“ schildert in stillen Tönendas Alter und die Einsamkeit. EinerKooperation zwischen den Hoch-schulen in Potsdam und Peking istes zu verdanken, dass zahlreiche Ar-beiten über China die „DOK Leipzig“erreichten. Elf Filme über die neuekulturelle Öffnung Chinas sind an-lässlich des China Days, der unterdem Motto „Potsdam meets Beijing“steht, zu sehen.

Damit auch Studenten und weni-ger gut Verdienende in den Genußder Filme kommen, sind die Vorstel-lungen von 11.30 bis 14.30 Uhr zueinem günstigeren Preis zu sehen.

Die „DOK Leipzig“ gründete sich1955 als einziges unabhängigesFilmfestival der Deutschen Demo-kratischen Republik. Durch seinewechselvolle Geschichte hindurchfeierte das Festival das freie Wort,

den freien Geist und das bewusstgesetzte Bild. Darüber hinaus giltdie „DOK Leipzig“ als anerkannterBranchentreffpunkt für Regisseure,Künstler oder Kinobetreiber. ahü

Die „DOK Leipzig“ steigt vom 27.November bis zum 2. Oktoberund zeigt in den sechs Tagen315 Filme aus 50 Ländern.Infos unter: www.dok-leipzig.de.

Die „DOK Leipzig“ geht in die 51. RundeZahlreiche studentische Arbeiten befinden sich unter den insgesamt 2.400 Einsendungen

Studenten aus Peking und Potsdam reichten Beiträge zur 51. DOK Leipzig ein Foto: DOK Leipzig

Vorträge bei einemBier diskutieren

Kooperation zwischenPotsdam und China

S ie hatte sich die Favelas inRio de Janeiro als Inspira-tionsquelle gewählt und

damit gepunktet. Am 1. Oktoberwurde Regine Müller-Waldeck,Absolventin der Hochschule fürGrafik und Buchdruckkunst (HGB),mit dem Ars Lipsiensis, demKunstpreis der Dresdner Bank, aus-

gezeichnet. Der Preis ist mit5.000 Euro dotiert. Den An-erkennungspreis erhielt TillGathmann. Im Zuge derMeisterschülerausstellung,bei der 26 Studenten ihr Dip-lom erhielten, wurden diebeiden Künstler von ChristianPrager, Direktor der Dresdner

Bank Leipzig, ausgezeichnet. Regine Müller-Waldeck hatte zur

Illustration ihrer Gesellschaftskri-tik, wie sie das Ziel ihrer Kunstselber benannte, eine Installationaus Holz, Metall und Wellblech ge-wählt. Die 1975 in Greifswaldgeborene Müller-Waldeck studiertevon 1996 bis 2001 Medienkunst ander HGB, engagierte sich währenddieser Zeit insbesondere ininterdisziplinären Hochschulpro-

jekten und wechselte dann in dieKlasse für Bildende Kunst von Pro-fessor Astrid Klein, um sich vor-nehmlich mit bildhauerischer undinstallativer Arbeit auseinander zusetzen. Ihr Arbeitsansatz blieb inall den Jahren medienübergreifend.

Den Preis für ihre Installation er-hielt sie für ihre Auseinanderset-zung mit dem suburbanen Raum alsKonstrukt, bezogen sowohl auf vonZerrüttung in Kultur und Gemein-wesen betroffene Gebiete und ver-ödende Räume, als auch auf einepersönliche Gedankenwelt im Mo-ment des Kippens kurz nach derDiagnose der Aussichtslosigkeit.

Für seine Installation „Kallir“, ei-ne Recherche über das Leben desLaienschriftforschers Alfred Kallir,erhielt Till Gathmann den Ars Lip-siensis Anerkennungspreis. BeideArbeiten und die Werke der 24 wei-teren Absolventen sind noch biszum 30. Oktober in der HGB zu se-hen. Anne Hütter

Einige Ausstellungswerke vonMüller-Waldeck und Gathmannsind unter www.hgb-leipzig.dezu sehen.

Installation der AussichtslosigkeitArs Lipsiensis geht an Regine Müller-Waldeck und Till Gathmann

Kultur 9Oktober 2008 - student!student !

Meldungen

Vernäht & zugeflixtDas 2008 erschienene populärwis-senschaftliche Buch „Vernäht undzugefliext: Wissenswertes, Über-raschendes und Amüsantes überSprache“ wird am 5. November vonIlse Achilles vorgestellt. Die Buch-präsentation und Lesung, die nichtnur für Linguisten interessant seindürfte, findet sowohl um 14 Uhr inder Stadtbibliothek Leipzig (Wil-helm-Leuschner-Platz, Oberlicht-saal) als auch um 19 Uhr im Gro-ßen Hörsaal in der Jahnallee statt.Der Eintritt kostet zwei Euro. Stu-denten zahlen nur einen Euro.

Anne Hütter

Gegenwartskultur

Anlässlich der Vorlesungsreihe„Quo Vadis Religionswissenschaft“hat der neu gegründete Arbeits-kreis Religionsästhetik die Termineder Vorträge im Wintersemesterbekannt gegeben. Am 25. Novem-ber spricht Professor Christoph Bo-chinger zum Thema „Religiöse Ge-genwartskultur in Deutschland“.Am 16. Dezember erläutert Profes-sor Manfred Hutter von der Univer-sität Bonn die „Religionen Asiensder Gegenwart“. Das Thema „Theo-rie und Methodologie in der Reli-gionswissenschaft“ wählt Profes-sor Anne Koch von der UniversitätMünchen am 3. Februar. Die Veran-staltungen fallen immer auf einenDienstag und finden von 18 bis 20Uhr in der Schillerstraße 6 imRaum M 102 (Religionswissen-schaftliches Institut, 1. Etage)statt. Anne Hütter

Heißt jetzt anders

Hier mal die Eckdaten der Theater-revolution in Leipzig: Die NeueSzene heißt jetzt Skala und dasSchauspielhaus heißt jetzt Cen-traltheater. So weit, so gut. Derneue Mann am Ruder heißt Sebas-tian Hartmann und hat bereits denbekannten und beliebten RainaldGrebe in seine heiligen Hallenkommen lassen. Am 21. Septembergab es die Record-Release-Partydes Comedians, bei der er auchseine Kapelle der Erlösung im Ge-päck hatte. Rainald Grebe, der mitseiner unkonventionellen Bühnen-performance so voller Wider-sprüche und Widerhaken steckt,präsentiert darüber hinaus imNovember im Centraltheater seineeigens dafür gezauberte Revue:„Alle reden vom Wetter.“ Im No-vember bietet das Centraltheater,welches nun auch einen eigenenHaus- und Hofphilosophen mit Na-men Guillaume Paoli zu seinemEnsemble zählt, noch einiges Se-henswertes mehr: Es wird Diskus-sionen, Disko und natürlich The-ater geben. Das tagesaktuelle Pro-gramm und weitere. Bleibt zuhoffen, dass mit dieser Revolutionin der Leipziger Theaterlandschaftdie Heldenstadt aus der Ver-senkung aufersteht. Rainald Grebeist auf jeden Fall ein erster Schritt.

Anne Hütter

Weitere Informationen unter:www.skala-leipzig.de

Auf den Brettern liegt das GlückSpinnwerk eröffnet Theaterwerkstätten und sucht noch Mitstreiter

T heater - dieses Wort veranlasstnicht jeden zu Schreien derBegeisterung. Zu oft wurde

man zu Pflichtbesuchen mit derSchulklasse in wenig einfallsreicheund scheinbar nicht enden wollendeStücke geschleift; zu oft zur Inter-pretation oder gar zum Auswendig-lernen und peinlichem Aufführenvon Szenen gezwungen.

Doch diese traumatischen Erleb-nisse können nun überwunden wer-den - das verspricht zumindest dastheaterpädagogische Angebot desSchauspiel Leipzig. Unter der Inten-danz von Sebastian Hartmann istdas nämlich vielseitiger denn je.Und ein eigenes Haus hat es auch:Das sogenannte „Spinnwerk“ be-findet sich in der Baumwollspin-nerei, Halle 18.

Die Werkleitung übernahm dieneue Theaterpädagogin Katrin Rich-ter. Sie ist seit 2003 auch Co-median, zum Beispiel im „QuatschComedy Club“ oder in „Pastewka“.

Gemeinsam mit ihrem Team star-tet sie nun für diese Spielzeit zehnTheaterwerkstätte, die alle das Mot-to „Glück“ aufgreifen. „Das war einepersönliche Entscheidung von mir.Ich bin ja schon lange Theaterpäda-gogin und habe bisher immer nega-tive Ausgangspunkte gehabt, wiezum Beispiel Sucht oder Gewalt.Jetzt wollte ich mal einen positivenAnsatz“, erläutert Richter die Wahldes Mottos, „Besonders interessant

finde ich die Frage, wie die Gesell-schaft oder wir selbst uns an unse-rem Glück hindern.“

Prinzipiell sind alle Clubs für Stu-denten geöffnet. Es bietet sich zwarbesonders an, zur Eröffnung derStudentenwerkstatt am 29. Oktobervon 19 bis 21 Uhr zu gehen, aberauch andere Werkstätte, wie zumBeispiel „Die zwei Seiten desGlücks“, „Auf und davon“ und„Glück gehabt“ suchen noch Mit-gestalter. Die Probentermine sowiedetaillierte Informationen zu denInhalten der Clubs findet derInteressierte im Internet. Dieersten Premieren sind im Märzgeplant, dann finden jeden Monatzwei bis drei weitere statt.

Wen allerdings traumatische Er-lebnisse oder einfach der Wille amSchritt auf die Bühne hindern, derkann sich auch anders insSpinnwerk einbringen. Ob Ton-techniker, Beleuchter, Regieassis-tenten, Dramaturgen, Autoren oderMaskenbildner- in allen Tätigkeits-feldern kann man sich aus-probieren. Für letzteres startetsogar heute um 15 Uhr ein „Mas-kenjugendclub“ im Centraltheater,der nun wöchentlich stattfindenwird. Und auch wenn man selbst ei-ne Theatergruppe leiten möchte,besteht dazu eine Möglichkeit. „Aufjeden Fall muss man motiviert sein,eine Idee und etwas Erfahrung imUmgang mit Gruppen haben“, infor-

miert Richter über die Vorausset-zungen. „Wer Interesse hat, kannvom 19. bis 21. Oktober beiunserem Herbstcamp mitmachen.Da geht es darum, wie man Gruppenleitet und man kann auch selbereine kleine Szene erarbeiten undsich so ausprobieren. Außerdemgibt es noch einen Regiekurs mit

einem Regiestudenten aus Berlin.“Ina Radtke

Weitere Informationen unter:www.spinnwerk-leipzig.deUm sich für Werkstätten anzu-melden, sollte die E-Mail-Adressegenutzt werden:[email protected]

Katrin Richter Foto: privat

Positiven Ansatz aufgreifen

Theater in vielenFacetten erleben

Ausstellungsstück „Plum“ aus Glas und Aluminium Foto: HGB

Regine Müller-WWaldeck Foto: ahü

LieblingsplätzeEin Streifzug durch Leipzig

M ein Lieblingsplatz ist dieAussichtsplattform auf demMDR-Turm. Der Ausblick ist

einfach atemberaubend, geradeweil man direkt im Freien steht undauch der Wind an die 120 MeterHöhe erinnert. Nicht gerade em-pfehlenswert für jemanden mit Hö-henangst, aber sonst ein absolutesMuss. Dort bekommt man erst malein Gefühl dafür, wie groß Leipzig

ist. Ein besonderer Geheimtipp ist,nachts auf die Terrasse zu gehen.Denn neben dem ganz anderen An-blick der Stadt bei Nacht, kann mansich meistens auch ganz allein aufdie gemütliche Bank kuscheln unddabei sogar noch Sterne angucken.

Claudia (25), studiert Erwachse-nenpädagogik, Journalistik undAmerikanistik

M ein Lieblingsplatz ist dieWiese am Thomaskirchhof:Sie ist ein Ruhepol mitten in

der Innenstadt. Dort kann manherrlich zwischen zwei Seminarenvor sich hin träumen. Durch dasPlätschern der Springbrunnen hörtman den Lärm der Stadt kaum noch.Im Sommer liege ich dort gern inder Sonne, schlürfe Milchkaffee undbeobachte die Leute. Währendandere die Straße entlang hetzen,schließe die Augen und verpasse

fast das nächsteSeminar. Jetzt,da es kalt ist,lege ich michzwar nicht mehrauf die Wiese,aber der Ort erin-nert mich stetsan den Sommer.

Katja (23), stu-diert BA Ameri-can Studies

Der Simsonplatz bei Nacht Foto: Elisabeth Wand

Der Uniriese: Für Claudia der Höhepunkt in Leipzig Foto: privat

D er Simsonplatz liegt auf mei-nem fast täglichen Weg insGWZ oder in die Albertina.

Ich mag ihn, weil er insbesonderemit dem Bundesverwaltungsgerichtan der Seite Größe und Erhaben-heit ausstrahlt, was bei seiner

wechselhaften Geschichte auchnicht verwundert.

Beim Darüberflanieren fühle ichmich immer irgendwie wichtig.Außerdem kann man im Sommerauf den gewellten Wiesen liegen.Zur Attraktion aber wird der Platz

nachts, wenn er in ein geheimnis-volles, farbiges Licht getaucht eineganz besondere Atmosphäre undRuhe ausstrahlt.

Elisabeth (21), studiert Philoso-phie, Physik und Journalistik

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Ob mit oder ohne Sonne: Katja am Thomaskirchhof Foto: Katrin Tschernatsch

Thema10 student ! s tudent ! - Oktober 2008

E s gibt mehrere Sachen, diemich an dem Markt faszinie-ren. Das Klientel, aber auch

das Angebot. Auf der einen Seitegibt es Kitsch, Sachen diekeiner braucht. Andererseits sindSchnäppchen im Lebensmittelbe-reich zu schlagen. Deswegen sindso viele Leute aus dem Prekariatda, aber auch alternative Jugend-liche stolpern da rum. Es ist einsehr spezielles Klientel. Und immerist es brechend voll.

Der Markt hat bis 16 Uhr geöff-net und je weiter die Zeit voran-schreitet, desto billiger wird es.Ich mag dieses Durcheinander unddas Gemurmel der Stimmen, dieWaren anpreisen. Oft sind dieSachen nicht mehr ganz so gut,aber man bekommt zum Beispieleine Stiege Avocados für rund zweiEuro. Man kauft immer alles in gro-ßen Mengen. So viel braucht man

meist nicht, man muss es ja auchnach Hause schleppen. Einmal ha-be ich mich mit einer Oma zusam-mengetan und wir haben gemein-sam Trauben gekauft. Im Sommerwar mir das Gemüse oft zu gamme-lig, aber es gibt immer ein paar gu-te und auch exotische Sachen wieMangos oder Papayas.

Dann ist da noch der Käse-Maikaus Chemnitz mit seinen gelbenLKW. Er verkauft paketweise Käse.Man weiß nie so genau, was drinist, aber es ist günstig. Da ist auchimmer eine lange Schlange.

Außerdem gibt es ein beein-druckendes Imbissangebot. Super-eklig, aber ganz lustig. Zum Bei-spiel so ein Grillding, da kann manFett mit Fett essen. Da stehendann die Muttis mit ihren Bratkar-toffeln.

Antje (29), Produktionsassistentin

Besuch beim Gemüsehändler Foto: Hendrik Niefeld

D ie Aussicht vom Fockebergist auf jeden Fall cool. DieFahrt nach unten ist auch

mit einer der Höhepunkte. Ansons-ten ist es eigentlich nur eine Wie-se, die ein bisschen höher ist alsalles andere. Ich war neulich miteiner Schwarzwälderin hier. Die hatsich totgelacht. Aber Fockehügelklingt irgendwie blöd. Entwedersind wir zum Grillen hier oder ein-fach nur zum Rumhängen undAlkohol trinken. Oder zum Rodeln,wenn Schnee liegt oder für ein ent-spanntes Picknick. Wenn es nichtso voll ist, ist man abgeschieden.Man hat das Gefühl, ein bisschenweiter weg zu sein von der Stadt.Im Sommer bin ich am liebstenhier. Aber wenn es schneien würde,würde ich auch im Winter viel öfter

herkommen. Neulich bin ich übelauf die Schnauze gefallen. Wirwaren nachts unterwegs und es warschweinedunkel. Immerhin kannman hier immer testen, wie gut die

Bremsen funktionieren ...

Volker (24) studiert Geschichte,Soziologie und Religionswissen-schaft

Volker auf dem Fockeberg Foto: Inga Dreyer

M ein absoluter Favorit inLeipzig ist die Sushi-Bar„Mr. Moto“ in der Großen

Fleischergasse. Hier habe ich Sushi überhaupt

kennen gelernt und bin seitdemregelrecht süchtig. Ich wusste garnicht, dass es so viele unterschied-liche Sushi-Arten gibt, und man

braucht schon eine Weile bis manalles mal ausprobiert hat.

Das besondere Erlebnis in derBar ist am Tresen zu sitzen, woSchiffchen mit jeweils unter-schiedlichen Sushi-Tellern vorbeischwimmen. Man kann dann aufder Karte suchen, welche Variationauf dem Schiffchen steht und

gleichzeitig beobachten, wie dasSushi frisch zubereitet wird. Ichgehe aber auch einfach gerne hin,um das asiatische Flair zu genießenund einen der leckeren Cocktails zutrinken.

Constanze (24), studiert Betriebs-und Volkswirstschaftslehre

Constanze in ihrer Lieblings-SSushi-BBar Foto: Katrin Tschernatsch

Thema 11Oktober 2008 - student!student !

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INFO

Lieblinsorte hat fast jeder:Auf unterschiedliche Art undWeise üben sie ihre An-ziehungskraft aus, laden zumVerweilen oder Flanieren ein.Sei es das Wahrzeichen derStadt, das den Weg weistund den Betrachter bestän-dig darauf hinweisen will,dass er sich in Leipzig be-findet. Sei es ein altes ver-lassenes Haus mit einemganz bestimmten Charme:Manche, alltäglich erschei-nenden Orte offenbaren ih-ren Reiz erst auf den zwei-ten oder dritten Blick. s t u d e n t !s t u d e n t !hörte sich umund fragte nach besonderen,interessanten Orten in Leizig.Entstanden ist eine Auswahlvon bekannten und wenigerbekannten, grünen und ur-banen Plätzen in Leipzig.

S tudenten vertreiben sich ihreSemesterferien mit verschiede-nen Dingen: Einige jobben, an-

dere schreiben an Hausarbeiten odernehmen sich dies zumindest „fest“vor und wieder andere, wohl die mei-sten, genießen einfach nur ihre zwei-monatige Untätigkeit. Doch warumnicht einfach mal in ein vulkanischaktives Gebiet zum wissenschaft-lichen Tauchen aufbrechen? Dieser,zugegebenermaßen doch eher un-gewöhnlichen Beschäftigung wid-mete sich der Leipziger Geologiestu-dent Ronny Becke in der vergangenenSemesterpause.

Obwohl der 26-Jährige erst 2006das Tauchen für sich entdeckte, reisteer nun schon zum zweiten Mal nachItalien, um nördlich von Sizilien indirekter Nähe zum Stromboli Erze zuerforschen. Die interdisziplinäreForschungsreise zur 300-Einwohner-Insel Panarea wurde zwar von derTechnischen Universität Bergakade-mie Freiberg organisiert, stand je-doch auch interessierten Studentenanderer Universitäten offen. DasForschungsgebiet liegt direkt in einerSubduktionszone, genau dort wo sichdie afrikanische Platte unter dietyrrhennische Platte schiebt. DieRegion gilt aufgrund dieser besonde-ren Lage auch als eine der vulkanischaktivsten Regionen Europas.

In einer Tiefe von 10 bis 30 Me-tern, dem „flachmarinen“ Bereich,untersuchten Ronny und seine Kolle-gen verschiedene heiße Quellen aufder Spitze eines untergegangenenVulkans. „Die Gas- und Wasseraus-tritte resultieren aus der darunterliegenden, sich abkühlenden Magma-kammer“, so der Geologiestudent.Sein besonderes Interesse gilt derdamit verbundenen hydrothermalenMineralbildung, über welche er mo-mentan auch seine Diplomarbeit

schreibt: An den Quellen, wie dem sogenannten „Black Point“, bilden sichvor allem Blei-, Eisen-, Zink- undManganverbindungen, deren Erfor-

schung eines der Hauptanliegen derExpedition war. Normalerweisekommt eine solche Mineralisierungnur in schwer erforschbaren Meeres-tiefen von mehr als 2000 Metern vor.

Nach Ronnys Einschätzung könneman die Erkenntnisse dieser wissen-schaftlichen Tauchgänge sehr gutauf die Mineralbildung an den so ge-nannten „schwarzen Rauchern“ inder Tiefsee übertragen. Abgesehenvon den zusätzlich auftretendenKupfervorkommen an jenen „Tiefsee-schornsteinen“, sei die mineralischeZusammensetzung der untersuchtenProben aus dem Gebiet um Panareasehr ähnlich. Informationen überderartige submarine Erzlagerstättensind aufgrund der möglichen wirt-schaftlichen Nutzung als Rohstoff-quelle natürlich sehr begehrt. Je-doch, merkt Ronny an, geht es ihmum die wissenschaftliche Grundla-genforschung und den Erhalt dieser

Unterwasserwelt. Ob die Menge anErzen um Panarea überhaupt aus-reicht, um deren Förderung anzustre-ben, sei zudem fraglich.

Doch wissenschaftliches Tauchenbeschränkt sich nicht nur allein aufmineralogische Untersuchungen.Weitere Arbeiten zielten beispiels-weise auf die Bestimmung des Volu-menstroms der austretenden vulka-nischen Gase ab. Ziel dieser Mes-sungen ist es, den Anteil des natür-lichen Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes,der durch Vulkanismus verursachtwird, quantifizieren zu können.Ebenso könnten langjährige geoche-mische Messungen der Gas- und Flu-idkonzentrationen zu einer besserenVorhersagbarkeit von Vulkanaus-brüchen verhelfen. „Die gute Zusam-menarbeit zwischen den verschie-densten Fachgebieten ist beim wis-senschaftlichen Tauchen sehr wich-tig“, so Ronny. Auch aufgrund diesesinterdisziplinären Charakters hält erdas wissenschaftliche Tauchen füreine ausgezeichnete Zusatzqualifika-

tion für viele Naturwissenschaftler.Doch wie sieht es mit der finan-

ziellen Aufwand aus? Er habe un-gefähr 2000 Euro für die Reise unddie beiden notwendigen Tauchschei-ne investieren müssen. Ronny erläu-tert: „Alles aus privater Tasche, mitHilfe von Nebenjobs. Aber es istmachbar.“ Und auch die dafür ge-opferte Zeit bereut er nicht: „Es hatsich einfach gelohnt. Ob ich nun einpaar Semester mehr studiere ist ehernebensächlich.“ Ob auch die kom-menden Bachelor- und Masterstu-denten die Zeit für so ausgefalleneProjekte hätten, sei ebenfalls ehereine Frage der Motivation als einedes Studiengangs. Christian Döring

Interesse am wissenschaftlichenTauchen? Meldet euch per E-Mailbei Ronny: [email protected]

Semesterferien auf dem UnterwasservulkanWissenschaftliches Tauchen - Leipziger Geologiestudent beteiligt sich an Forschungsreise

Panarea über Wasser: Links im Hintergrund der Stromboli, vorn rechts neben der Felseninsel das Untersuchungsgebiet Foto: Ronny Becke

Frei nach dem Motto: „DummeFragen gibt es nicht!“, lässt sichstudent !s tudent ! in dieser RubrikSachverhalte von Leipziger Wis-senschaftlern erklären. In dieserAusgabe antwortet der Teilchen-physiker Thomas Naumann. Erbetreut die deutsche Öffentlich-keitsarbeit für den Large HadronCollider (LHC) in Genf.

Thomas Naumann: Am 10. Septem-ber wurde am Europäischen Zentrumfür Kernforschung CERN in Genf dasgrößte Forschungsgerät der Mensch-heit in Betrieb genommen: Der27 Kilometer lange Teilchenbe-schleuniger LHC. Seit Monaten geis-tern Horrorvisionen durch die Me-dien, am LHC erzeugte SchwarzeLöcher könnten die Erde verschlin-gen. Was ist wahr an diesen Mel-dungen?

Kosmologische Schwarze Löcherentstehen, wenn Sterne, die vielschwerer sind als unsere Sonne, amEnde ihres Lebenszyklus kollabierenund so auf kleinstem Raum riesigeMassen konzentrieren. Sie gehörenzu den gewaltigsten Objekten imUniversum. Aufgrund ihrer enormenSchwerkraft verschlingen sie alleMaterie in ihrer Nähe. Andererseitsgibt es theoretische Spekulationen,dass bei den vom LHC erreichtenEnergien die Schwerkraft stark wirdund mikroskopische Schwarze Lö-cher entstehen. Wenn diese am LHCüberhaupt produziert werden könn-ten, zerfielen sie praktisch im Mo-ment ihrer Entstehung und wärenkaum schwerer als einige Atome.Solche Schwarzen Löcher könnten

keine Materie aufsaugen und mak-roskopische Effekte verursachen.

Seit Milliarden Jahren wird unsereErde von kosmischen Strahlen ausden Tiefen des Universums bom-bardiert. Sie besteht aus Teilchen,die in der Hochatmosphäre ähnlicheWechselwirkungen verursachen wiedie auf der Erde im LHC von Men-schenhand erzeugten - bis auf zweiUnterschiede: sie erreichen unver-gleichlich höhere Energien als derLHC, und dieser Prozess ist im Detailschwer beobachtbar. Deshalb brau-chen wir den LHC, um den ‚Urknallauf Erden' nachzuvollziehen.

Um die Anzahl Teilchenkollisio-nen zu erreichen, die diese Strah-lung mit der Erde in den MilliardenJahren ihrer Existenz verursachthat, müsste man allerdings fast eineMillion LHC-Experimente betreiben.Unsere Erde existiert jedoch nochimmer. Astronomen beobachtendarüber hinaus eine große Zahl Son-nen im Universum, die alle diesenkosmischen Strahlen ausgesetztsind. So hat unsere Sonne etwa eineMilliarde LHC-Experimente überlebt.Und im gesamten Universum spielensich in jeder Sekunde zehntausendMilliarden Experimente wie die amLHC ab! Trotzdem verwandeln sichnicht massenweise Sterne inSchwarze Löcher.

Mikroskopische Schwarze Löchersollten aufgrund der Hawking-Strah-lung extrem schnell zerfallen. Waswäre, wenn das falsch ist? Kollisio-nen am LHC unterscheiden sich von Wechselwirkungen kosmischerStrahlung mit Sternen dadurch, dassam LHC produzierte Teilchen langsa-

mer hinweg fliegen und im Schwer-efeld der Erde verbleiben könnten.Im Universum existieren jedoch vielmassivere astronomische Körper alsErde und Sonne. Sie würden auchneutrale Schwarze Löcher aus kos-mischer Strahlung einfangen. DieTatsache, dass diese massiven Ob-jekte immer noch existieren,schließt die Erzeugung derartigerSchwarzer Löcher am LHC aus.

Der LHC stellt also keine Gefahrdar: Alles, was am LHC passiert, istim Universum seit Bestehen vonErde und Sonne bereits milliarden-fach geschehen (und die Sterne sindnicht von kleinen Schwarzen Lö-chern verschlungen worden).

Wieso, Weshalb, Warum ... ?Wie gefährlich sind Schwarze Löcher auf der Erde?

1971-75 Studium der PhysikArbeit am DDR-Institut für Hochenergiephysik

1980 Promotion1989-91 Gast, ab 1992

Mitarbeiter am deutschen Elektronen-Synchrotron DESY

seit 2005 Honorarprofessur an der Universität Leipzig

seit 2006 Mitglied des ATLAS-Experiment am CERN

Ronny nimmt eine Gesteinsprobe unter Wasser Foto: TU BA Freiberg

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Wissenschaft12 student ! s tudent ! - Oktober 2008

Thomas Naumann Foto: privat

Service 13Oktober 2008 - student!student !

Adrian Günther, Anglistik BA, 5. Se-mester: „Mir hätte gleich am Anfangmal jemand sagen sollen, dass manauch Fremdsprachenmodule vomSprachenzentrum als Schlüssel-qualifikation angerechnet bekom-men kann. Dann hätte ich noch eineFremdsprache gelernt ohne zusätz-liche Zeit in der Uni zu verbringen.“

Judith von Falkenhausen, 9. Fachse-mester Amerikanistik, 7. Fachse-mester Germanistik: „Für mich wärees im ersten Semester hilfreich ge-wesen, besser zu wissen wie die Bi-bliothek funktioniert. Damit meineich, dass man von zu Hause ausübers Internet darauf zugreifenkann. Dabei kann man mit einemWeb-Login und Passwort von zuHause aus, auch auf die kosten-pflichtigen Datenbanken, wie JSTOR,zugreifen. Und noch ein Tipp: ÄltereSemester fragen, welche Dozentensie empfehlen und warum oder auchim Fachschaftsrat nachfragen undsich dann bei der Wahl Kurse danachrichten.“

Sascha Hartmann,BA Sozialwissenschaften undPhilosophie/Kernfach, 3. Semester:Kulturwissenschaften: „Zu Beginnwar ich richtig überfordert, wie ichdas erste Semester überstehen soll.Der ganze Trubel um die Bachelor-umstellung verwirrte mich zusätz-lich. Aber ich habe gemerkt: Es wirdauch an der Uni alles nicht so heißgegessen wie es gekocht wird. DieDozenten sind in der Regel sehr ent-

gegenkommend und wissen um dieProbleme eines Erstis. Da das Stu-dium mit sechs Semestern aber sehrkurz ist, empfehle ich ein gutes Zeit-management. Hab ich selbst zwarnoch nicht raus, aber egal.

Paul Dralle, Anglistik BA, 5.Semester: „Hätte ich gewusst, wasfür ein Stress es sein kann sich ge-gen Ende des Studiums noch umWahlbereichsplätze zu bemühen,dann hätte ich mich von Anfang anfür einen Wahlbereich entschieden.Dies hätte nicht nur den Vorteil, dassman, wenn man einmal in einemWahlbereich drin ist, eigentlich im-mer einen Platz kriegt, sondern dassman dann letztendlich auch nocheinen großen Wahlbereich im Abs-chlusszeugnis stehen hat.“

Thomas Dudzak, Sprecher des Stu-dentenrates (StuRa) der UniversitätLeipzig, studiert Geschichte und Ge-meinschaftskunde auf Lehramt Gym-nasium im 9. Fachsemester: „Ingewisser Weise hätte ich mich übereinen Crashkurs gefreut, was Studie-ren an der Uni Leipzig bedeutet.Also: was wird von mir erwartet?Und welche Erwartungen sollte ichan mein Studium stellen. Auch einegute Onlineeinschreibung wäre nichtschlecht gewesen. Bis heute habeich mich nicht an die Menschen-massen bei den Einschreibungengewöhnt. Erstsemestlern würde ichbei Problemen im Studium oderwenn sie nicht wissen wohin ratensich an die Fachschaftsräte oder denStuRa zu wenden. Dort könnt ihrauch gerne mitarbeiten oder einfachmal zum Kaffee vorbeikommen. Zumeinen erfährt man so einfach mehrvon der Uni, zum anderen bekommtman das gute Gefühl, mit seinemStudium nicht allein dazustehen.“

Nadine Ahlig, Diplom Psychologiemit Nebenfach Kriminologie,7. Fachsemester, von der Partner-Universität Halle-Wittenberg: „Erstissollten sich gleich am Anfang einenumfassenden Überblick verschaffen,indem sie Infoveranstaltungen be-

suchen, sich an Mitstudenten hal-ten, Infos austauschen und auch aufder Uni-Seite recherchieren. Wichtigist auch: Den Prüfungsstoff nicht zuspät besorgen, um den großen Zu-sammenbruch am Ende des erstenSemesters zu vermeiden und nichtzu nachlässig studieren.“

Fritz Oldemeier, MA Klassische An-tike, 3. Semester und sein Sohn Pon-tus: „Studenten mit kleinen Kindern

dürfen in der Bibliothek Prä-senzbücher ausleihen. Außerdemdarf man pro Kind sechs Urlaubs-semester nehmen und während-dessen sogar noch Scheine machen.Aber Scheine gibt es ja jetzt nichtmehr.“

Martin Zschache, LehramtsanwärterGrundschule, beginnt gerade mit sei-nem Referendariat: „Ich würde je-dem Studienanfänger empfehlen, soviele Angebote der Universität wiemöglich zu nutzen, sowohl Lehr-veranstaltungen anderer Fakultätenals auch Sportkurse, Sprachkurse undso weiter. Ich hatte immer dieVorstellung, dass ich noch genugZeit habe, all die Dinge auszu-probieren und dann war das Studiumplötzlich vorbei. Nun habe ich keineZeit mehr und die Angebote sindmittlerweile mit viel größeremfinanziellen Aufwand verbunden unddiese thematische Bandbreite findetman sowieso nirgendwo anders.“

Dirk Schuster, Magister-Studiengang,Mittlere und Neuere Geschichte undReligionswissenschaft im 9. Se-mester: „Die ersten Wochen hatteich zu kämpfen mit der Erstellungmeines Stundenplanes, die Gebäudeund Räume zu finden und hinzu

kamen die Zustände bei den

Einschreibungen. Teilweise mussteman sich 2 Uhr nachts anstellen.Deshalb habe ich zu Beginn keinenPlatz in Seminaren und in Lateinkur-sen bekommen. Da wäre ein Tuto-renprogramm hilfreich gewesen. Ers-tis würde ich deshalb auch ratennichts auf die lange Bank zu schie-ben, denn wenn man vieles schon

erledigt hat, studiert es sich richtigangenehm.“

Josephine Pfeiler, 1. Semester Ge-sang (klassisch) an der Hochschulefür Musik und Theater: „Ich hatteziemliche Probleme mit der Stunden-einteilung und die Lehrer ausfindigzu machen, weil manche nicht imLehrveranstaltungsverzeichnis ste-hen. Ich hätte mir auch gewünscht,dass die Räumlichkeiten und Mög-lichkeiten, die hier im Haus beste-hen, besser vorgestellt worden wä-ren. Es gab zwar eine Führung, aberdie war nicht so gut.“

Sabine Küntzel, Jessica Seidel,Elisabeth Wand, Franziska Böhl

Damals ...Ältere Studierende geben Erstsemestern Tipps, um den Einstieg ins Studium zu erleichtern

Josephine Pfeiler Foto: js

Adrian Günther Foto: skü

SSaasscchhaa HHaarrttmmaannnn Foto: ds

PPaauull DDrraallllee Foto: privat

Thomas Dudzak Foto: Patrick v. d. Bruck

MMaarrttiinn ZZsscchhaacchhee Foto: ew

Judith von Falkenhausen Foto: js

Fritz Oldermeier Foto: privat

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Dirrk Schusterr Foto: privat

Nadine Ahlig Foto: privat

Sprachkurs, Auslandsaufenthalt,Tandempartner ... jetzt gibt esauch für diejenigen, die lieber

daheim bleiben, die Möglichkeit ei-ne fremde Sprache mit einem Mut-tersprachler zu lernen.

Das soziale Netzwerk Babelyoufunktioniert ähnlich wie StudiVZ: eineigenes Profil, Foto- und Video-Up-loads, Diskussionsgruppen. Darüberhinaus soll dieses Netzwerk dieFremdsprachenkenntnisse seinerMitglieder verbessern. Wie, dass er-klärt Andreas König, Gründer der In-ternetplattform: „Auf der Plattformkann man angeben, welche Mutter-sprache man spricht, welche Spra-chen man bereits gelernt hat undwelche man lernen möchte. Mit die-ser Auswahl werden dann aus jedemLand die passenden Sprachpartnerangezeigt.“ Ist ein geeigneterFreund gefunden, aktiviert man sichgegenseitig in einem Sprachportalals Sprachpartner und bekommt einvisuelles Klassenzimmer. Dort könneman sich dann ungestört gegensei-tig abfragen und korrigieren. Wäh-rend der Lernsitzungen helfe zudemein kleines Übersetzungswerkzeug,einzelne Worte in der anderen Spra-che zu finden. „Wer allerdings nochkein einziges Wort seiner Wunsch-

sprache spricht, wird Anlaufschwie-rigkeiten haben“, gibt König zu.Denn Babelyou solle keinen Sprach-lernkurs ersetzen, sondern helfenbereits Erlerntes aufzufrischen, zufestigen und den Kontakt zu Mutter-sprachlern ermöglichen.

Das vor etwa vier Monaten gestar-tete Netzwerk verbindet mittlerweilemehr als 10.000 Mitglieder aus über70 Ländern in mehr als 40 Sprachen.„Unser Ziel ist es“, erklärt König,„bis zum Jahresende alle Länder derErde mit Babelyou zu vernetzen.“

In Leipzig wird der Bekanntheits-grad von Babelyou durch eine be-sondere Kooperation gefördert: DieSprachschüler des Herder Institutes,werden vom Studienkolleg Sachsenüber Babelyou informiert, um dortGelerntes gleich praktizieren zu kön-nen. So, meint König, könnten auchanfängliche Schwierigkeiten, Kon-takt zu Leipziger Studenten zu fin-den, überwunden werden.

Doch nicht nur beim Sprachenler-nen helfe Babelyou. „Wer beispiels-

weise einen Job im Ausland sucht,kann hier weltweit Kleinanzeigenaufgegeben“, erzählt König stolz.

Von Portalen wie MySpace oderStudiVZ, die wegen eventuellem Da-tenverkaufs ihrer Nutzer in Ungnadegefallen sind, distanziert sich König.„Unsere Datenschutzbestimmungensind in Zusammenarbeit mit dem Da-

tenschutzverband Sachsen erarbei-tet und danach richten wir uns auch.Die vom Nutzer selbst angegebenenDaten müssen wir natürlich spei-chern. Immerhin sollen sich ja pas-sende Sprachpartner und Leute fin-den können.“ Grundsätzlich sieht a-ber auch er den Umgang vieler Uservon Social Networks als kritisch an:

„Jeder sollte sich vorher überlegen,ob seine E-Mail Adressen, die ge-naue Anschrift oder die Telefonnum-mer in einem Profil etwas zu suchenhaben. Einmal angegebene Datenwieder aus dem Web zu verbannen,ist beinahe unmöglich.“ skü

www.babelyou.com

Christin Lahr ist Professorin fürMedienkunst an der Hochschulefür Grafik und Buchkunst (HGB)und Prodekanin des Fachbe-reichs 1. Seit 2002 ist sie in derAuswahlkommission. Mit stustu--dent!dent!-Redakteurin Sabine Künt-zel hat sie über das Aufnahme-verfahren und zukünftige Studen-ten gesprochen.

student!student!: Sie entscheidenwer an der HGB studieren darf

und wer nicht. Das ist eine verant-wortungsvolle Aufgabe ...

Lahr: Stimmt. Die Auswahl der fürden Studiengang geeigneten Bewer-ber bedeutet gleichzeitig auch überderen weitere Lebenswege zu ent-scheiden, was nicht immer einfach

ist. Die Kommission ist sich der mög-lichen Tragweite dieser Entscheidun-gen jedoch durchaus bewusst. Fürmich persönlich ist es trotzdem eineschöne und spannende Aufgabe, daich hier zum ersten Mal den even-tuell zukünftigen Studenten bege-gne. Von daher bin ich jedes Mal sehrgespannt auf die eingegangenenMappen und freue ich mich über je-den einzelnen, interessanten Bewer-ber.

student!student!: Wie kann manSie überzeugen, dass man ein

passender HGB-Student wäre?

Lahr: Dafür gibt es kein Rezept. DerGesamteindruck - also Mappe undPersönlichkeit - müssen in sich stim-mig und überzeugend sein. Deswei-teren soll neben dem unbedingtenWunsch, Kunst studieren zu wollen,ein Bewusstsein darüber existieren,was das im Einzelnen bedeutenkönnte. Das setzt einen gewissenReife- und Reflektionsgrad voraus.

student!student!: Also wird nichtnur anhand der eingereichten

Mappe entschieden?

Lahr: Die Mappe entscheidet über ei-ne grundsätzliche, künstlerische Be-gabung und damit über die Zulas-sung zur Aufnahmeprüfung. In derMedienkunst besteht diese aus ei-nem Aufnahmegespräch, in welchemneben der Motivation auch der fürdas Studium nötige Reife- undReflexionsgrad überprüft wird. Esgibt immer wieder Bewerber bei

denen eine weitere künstlerischeEntwicklung prinzipiell durchaus zuerwarten ist, auch wenn der Kom-mission ein Studienbeginn zumjetzigen Zeitpunkt noch als zu früherscheint. Diesen Bewerbern wirdhäufig empfohlen, sich im Folgejahrerneut zu bewerben.

student!student!: Was muss denngenerell beim Erstellen einer

Mappe beachtet werden?

Lahr: Es sollte selbstverständlichsein, dass jede Mappe über eine aus-reichende Anzahl unterschiedlicherArbeitsproben verfügt, die eine Be-wertung überhaupt erst möglich ma-chen. Nicht selten halten Bewerbernur zwei bis drei Arbeitsbeispiele fürgenügend aussagekräftig. Keinesfallssollte man sich einreden lassen, esgäbe ein Mappenrezept oder versu-chen, einer wie auch immer zusam-mengesetzten Kommission gefallenzu wollen. Viel entscheidender ist,sein ganzes Augenmerk auf die eige-nen Arbeiten und künstlerischen In-teressen zu lenken und diesen einenangemessenen Ausdruck zu verlei-hen.

student!student!: Woher weiß ich,dass ich „reif“ bin für ein Stu-

dium an der HGB?

Lahr: Um herauszufinden, inwieweitdie eigene Mappe die genannten An-forderungen bereits widerspiegelt,empfiehlt es sich nicht unbedingt,Familienmitglieder oder gute Freun-de zu Rate zu ziehen, da sie es in der

Regel auch bleiben wollen. Ratsamerist es, die von den Studiengängenangebotenen Mappenkonsultationenzu besuchen oder die Möglichkeit derAbendakademie an der HGB wahrzu-nehmen. Auch der Besuch der jährli-chen Rundgänge der HGB oder ande-rer Ausstellungen können für eineSelbsteinschätzung und eine Orien-tierung äußerst hilfreich sein.

student!student!: Welche Fehlermachen Bewerber häufig?

Lahr: In den Aufnahmegesprächenfallen Bewerber häufig durch einenerschreckend dürftigen Wissensstandüber Kunst im Allgemeinen und denvon ihnen gewählten SchwerpunktMedienkunst auf. Solche Bewerberkönnen ein ernsthaftes Interesse fürdas Studienfach ihrer Wahl in denseltensten Fällen glaubhaft nach-weisen.

student!student!: Fällt es Ihnenmanchmal schwer sich für

oder gegen einen Bewerber zu ent-scheiden?

Lahr: Jein. Die Entscheidungen fürdie wirklich guten Bewerber sindmeist einfach und fallen schnell.Grundsätzlich fällt aber jede Ableh-nung schwer, vor allem weil in denGesprächen nicht selten persönlicheSchicksale zum Vorschein kommen.So etwas darf bei der Beurteilungaber keine Rolle spielen.

student!student!: Haben Sie schonStudenten ausgewählt, die Sie

dann in den Lehrveranstaltungendoch für ungeeignet hielten?

Lahr: Völlig ungeeignet eher selten.Es gibt immer Studenten, deren Ent-wicklung langsamer als erwartetvoran geht oder die ab irgendeinemPunkt stagniert. Häufiger stellt sichheraus, dass Studenten dann docheher in angewandten künstlerischenBereichen arbeiten wollen oder aneiner Hochschule mit anderemSchwerpunkt besser aufgehobenwären.

student!student!: Was bringen Sieden Studenten, die sie ausge-

wählt haben, bei?

Lahr: Unsere Aufgaben als Lehrendebestehen neben der Vermittlung vonallgemeinen Kenntnissen und Anre-gungen vorwiegend darin, den Stu-denten auf der Suche nach ihrem ei-genen Weg und ihrer individuellenAusdrucksweise behilflich zu sein.Für die hierfür erforderlichen Aus-einandersetzungen bieten wir eineReibungsfläche.

student!student!: Dreht sich Ihrganzes Leben um die

Kunst?

Lahr: Künstler zu sein ist eine innereHaltung und Lebenseinstellung - ei-ne ganz eigene Art, die Welt zu be-trachten, die man nicht stundenwei-se aufgibt. Somit dreht sich das gan-ze Leben ebenso um die Kunst, wiesich die ganze Kunst um das Lebendreht.

Entscheidungen fürs Leben Christin Lahr, Mitglied der Auswahlkommission der HGB

Christin Lahr Foto: privat

Das virtuelle KlassenzimmerMit der Internetplattform Babelyou die Sprachkenntnisse auffrischen

Service14 student ! s tudent ! - Oktober 2008

Zehn Fragen an:

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Die ganze Welt verlinkt Foto: babelyou

Zusammenarbeit mitHerder-Institut

Auftraggeber(nur für redaktionelle Zwecke)

Name:Straße:PLZ/Ort:Tel.:E-Mail:

Veröffentlichung unter

Schönen GrußHerzenssacheWohnen hier und daBiete diesesSuche jenesGanz was anderes

Anzeigentext:(Bitte Tel. und/oder E-Mail-Adresse mit angeben)

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Kleinanzeigen 15Oktober 2008 - student!student !

student!student!UUnnaabbhhäännggiiggee UUnniivveerrssiittäättss- uunndd HHoocchhsscchhuullzzeeiittuunngg ffüürr LLeeiippzziiggeerr SSttuuddeenntteennLessingstraße 7, 04109 LeipzigFon/Fax: 0341/9627762online: www.student-leipzig.de

AAuuffllaaggee:: 10.000 StückHHeerraauussggeebbeerr:: student! e. V. - vertreten durch die VereinsvorsitzendenGGeesscchhääffttssffüühhrreerriinn:: Eva-Maria Kasimir

CChheeffrreeddaakkttiioonn ((VV..ii..SS..dd..PP..))::Franziska Böhl Christian Döring (Stellvertretung)

RReeddaakkttiioonn::Ina Radtke (Politik)Katharina Vokoun (Lifestyle); Anne Hütter (Kultur); Inga Dreyer (Thema); Christian Döring,Elisabeth Wand (Wissenschaft);Sabine Küntzel (Service); Christian Nitsche (Visuelles)

AAnnzzeeiiggeenn uunndd VVeerrttrriieebb::Claudia Metzner, ([email protected])

DDrruucckk::TA-Druckhaus Erfurt & Co. KG, Erfurt

GGeesscchhääffttssbbeeddiinngguunnggeenn::Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom01.01.2008. Alle Rechte und Irrtum vorbe-halten. Die Zeitung und die in ihr enthal-tenen Beiträge und Abbildungen sind ur-heberrechtlich geschützt. Nachdruck oderVervielfältigung (auch auszugsweise) ohneGenehmigung des Herausgebers sind mitAusnahme der gesetzlich zugelassenen Fäl-le verboten. Die Redaktion behält sich dasRecht auf Veröffentlichung und Bearbei-tung von unverlangt eingesandten Manus-kripten und Fotos vor und übernimmt kei-nerlei Haftung. Namentlich gekennzeich-nete Beiträge entsprechen nicht unbe-dingt der Meinung des Herausgebers oderder Redaktion. Erfüllungsort, Gerichts-stand und Vereinsregister ist Leipzig. DieZeitung erscheint monatlich außer in denSemesterferien und ist kostenlos.

DDiiee nnääcchhssttee AAuussggaabbee eerrsscchheeiinntt aamm 1122..1111..0088Anzeigenschluss ist der 05.11.08Kleinanzeigenschluss am 05.11.08Redaktionsschluss am 30.10.08

FOTOPROJEKT: Fotograf sucht Stu-denten in Sachsen, die sich in ihrerWohnung fotografieren lassen, sowie diese im Alltag anzutreffen ist.Teilnehmer erhalten die bestenBilder auf CD. Mehr Informationen findet Ihrunter: www.sachsenwohnung.info,Interessentn schreiben bitte eineE-Mail: [email protected]

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Zum wiederholten Male HERZ-LICHEN DANK an das Genie in derStraße des 18. Oktober 27, dassseinen Hintern nicht aus derLichtschranke bekommt und denFahrstuhl parkt. DANKE, dass ichzum xten Mal meine x-Kilo nasseWäsche 9 Etagen nach oben schlep-pen darf. Ich hoffe, das passiert Dirbei Deinem Auszug. ZuckersüßeGrüße

Liebe Grüße an A-Nico und B-Nico,die beiden Dachgeschosshörnchen.

Hola meu querido =) In wenigenStunden hast du mich endlichwieder =) deine Kleine

Hey Enne. Ich hoffe, Lovex warengut. StuK am Dienstag? Franzi

Bisexueller (28 Jahre), kein Szene-gänger, partyscheu, mit HSA suchteinen Freund für eine ernsthalftelängerfristige Beziehung. E-Mail:[email protected]

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