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Der Heimleiter berichtet

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner Liebe Leserinnen und Leser unseres «Wendelin Heftli» Rassismus. Das Thema ist derzeit in aller Munde. Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd ist eine neue Protestbewegung entstanden. In den USA, aber auch bei uns, machen Menschen darauf aufmerksam, dass es das noch immer gibt. Menschen werden diskriminiert, weil sie eine schwarze Haut haben oder weil sie nicht ohne Akzent Deutsch sprechen. Rassismus ist ein allgegenwärtiges Phänomen. Auch bei uns, nur bemerken wir das oft gar nicht. In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2019 habe ich eine ganze Reihe an Hinweisen gefunden, wie schnell man rassistisch sein kann, ohne es zu wollen. Einige der Empfehlungen, was man dagegen tun kann haben mich besonders beschäftigt:

- Auch wenn für mich alle Menschen gleich sind, kann ich das nicht verallgemeinern. Ich rechne damit, dass andere wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft schlechte Erfahrungen gemacht haben.

- Ich frage niemanden nach seiner Herkunft, wenn ich

annehme, dass das ein Grund für eine Diskriminierung sein könnte. Am besten frage ich gar nicht danach.

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- Wenn ich mitkriege, dass andere sich rassistisch

äussern, dann grenze ich mich deutlich ab. Ich halte im Bus oder am Stammtisch dagegen. Ich sage klipp und klar, dass ich das nicht toleriere. Noch wichtiger: Wenn ich Zeuge davon werde, wie jemand schlecht behandelt wird, weil er anders ist, dann unterstütze ich ihn oder sie, aber diskret und ich frage vorher, was wirklich hilft.

Überhaupt: Ich kann nicht davon ausgehen, dass jeder Betroffene mit mir über dieses Thema sprechen will. Wer schlechte Erfahrungen gemacht hat, bei dem sitzt das tief und davon zu erzählen, reisst womöglich alte Wunden auf. Es ist wichtig, dass ich öffentlich sage, was ich zu diesem Thema denke. Aber noch wichtiger ist es, die zu Wort kommen zu lassen, die aus eigener Erfahrung davon berichten können. Bei öffentlichen Veranstaltungen, in der Politik, in unseren Kirchen. Ich mache nie einen Witz, der das Thema Rassismus berührt. Betroffene werden das nicht lustig finden. Und es entlarvt mich als einen, der auf Kosten von anderen im Rampenlicht stehen will. Wenn ich das beherzige, gelingt es mir bestimmt besser, Fremdes zu akzeptieren und es mir Schritt für Schritt vertraut zu machen. Herzlichst Ihr Rainer Herold Heimleiter

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Herbstfest

Aufgrund der Corona bedingten Auflagen und verschiedener Sicherheitsbedenken haben wir entschieden, dass allseits geschätzte Wendelin-Herbstfest dieses Jahr auszusetzen. Ebenfalls verschieben wir die Eröffnung des neuen Demenz-Gartens und die damit verbundene Namensgebung auf das kommende Jahr. Selbstverständlich dürfen Sie den Garten, sobald er fertig ist, bereits vor der offiziellen Eröffnung nutzen und sich daran erfreuen.

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Monat August

Alte deutsche Bezeichnungen für den Monat August sind Erntemonat, Ährenmonat, Sichelmonat und Ernting, die alle auf die in diesem Monat anstehende Haupterntezeit hinweisen. Auch Eichelmond, Bisemond, Octavian und Sextilis sind alte Bezeichnungen für den Monat August. Im römischen Kalender war der August ursprünglich der sechste Monat, woraufhin auch sein alter lateinischer Name Sextilis hinweist. In Schaltjahren beginnt der August mit dem gleichen Wochentag wie der Februar. In normalen Jahren allerdings beginnt kein anderer Monat mit dem gleichen Wochentag. In vielen Regionen auf der Nordhalbkugel ist der August der heisseste Monat des Jahres. Klimatisch entspricht der August in der südlichen Erdhalbkugel dem nördlichen Februar. Die meisten Sternschnuppen können im August gesichtet werden. Der August gilt als Monat der Mässigung. Die Blume des Monats August ist die Gladiole.

Bauernregeln zum August

➢ Nasser August macht teure Kost.

➢ Im August blüht der Schnee für den nächsten Winter,

wenn weisse Wolken ziehen.

➢ Ist’s in der ersten Augustwoche heiss, bleibt der Winter

lange weiss.

➢ Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und

bitter.

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Geburtstage im August

Bewohnende

05.08. Ruckstuhl Hans 72 06.08. Liechtenhan Daisy 92 12.08. Graf Theresa 92 19.08. Karrer Trudy 98 20.08. Linsin Eva 74 21.08. Tschumi Gertrud 88 27.08. Karrer Hans 100 Personal

01.08. Di Santo Angela Tagesheim 05.08. Niggli Sylvia Wendelino 16.08. Tirunaite Akvile Pflege 18.08. Nussbaumer Sabrina Küche 20.08. Leuenberger Irène Aktivierung 23.08. Ciefova Katarina Hauswirtschaft 25.08. Aliu Buket Pflege 25.08. Starcevic Anna Pflege 30.08. Bromand Salmen Pflege 31.08. Argast Monika Aktivierung Tagesheim

04.08. Meyer Jolanda 95 15.08. Kaufmann Dieter 79 18.08. Meuli Lina 81 20.08. Petö Zoltan 77 26.08. Meier Josef 90

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Gottesdienste und Morgenbetrachtungen

Gottesdienste Donnerstag 06.08. Pater Eugen Frei Donnerstag 20.08. Pfarrer Lukas Wenk

Morgenbetrachtungen Donnerstag 13.08. Pfarrerin Lea Schweyer Donnerstag 27.08. Irene Widmer Die Gottesdienste und Morgenbetrachtungen finden jeweils um 10.00 Uhr im Mehrzweckraum statt. Angehörige, Freunde, Bekannte, sowie die Mieter der umliegenden Alterswohnungen können zurzeit noch nicht an diesen Anlässen teilnehmen.

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In lieber Erinnerung gedenken wir

Herrn Max Kubli gestorben am 06.07.2020 Frau Margot Langendorf gestorben am 23.07.2020 Frau Christel Feil gestorben am 23.07.2020

Wege führen zusammen, Wege gehen auseinander,

was aber bleibt ist das Wegstück, dass wir miteinander gegangen sind.

Zu uns gezogen sind Frau Rosmarie Mock eingezogen am 01.07.2020 Frau Gertrud Seiler eingezogen am 16.07.2020 Herr Franz Bucher eingezogen am 24.07.2020

Wir heissen die neuen Bewohnenden herzlich willkommen, wünschen ihnen ein gutes Einleben und hoffen, dass sie sich bei uns wohlfühlen werden.

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Diplomabschluss 2020 unserer Lernenden

Wir gratulieren unseren Lernenden ganz herzlich zur bestandenen Abschlussprüfung:

Köchin EFZ:

Sarah Müller

Assistent / in Gesundheit & Soziales EBA:

Damian Keuning

Patricia Rodrigues

Fachfrau / Fachmann Gesundheit EFZ:

Elias Garcia Leonora Balazhi

Myra Palma Paul Stalder

Salmen Bromand Sevgi Sakar

Yildiz Isik

Hauswirtschaftspraktikerin EBA:

Yvette Mawuena

Unseren Absolventinnen und Absolventen wünschen wir auf ihrem weiteren beruflichen

wie auch privaten Lebensweg viel Erfolg, Freude und alles Gute!

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Brief an die Lernenden

Hallo meine Lieben, das Wetter ist heute durchwachsen. Sonne und Regen wechseln sich ab. Ich geniesse trotzdem die Aussicht auf die schöne Terrasse vom Fenster meines Kreativortes (mein Büro). In den letzten Tagen haben 12 Studierende Ihr Berufszeugnis per Post erhalten. Sie haben Ihre Ausbildungen als Köchin, Hauswirtschaftspraktikerin, Assistentin Gesundheit & Soziales und Fachangestellte Gesundheit erfolgreich abgeschlossen. Es ist ein tolles Gefühl, euch nun nach 2 bzw. 3 Jahren Ausbildung, als Berufskollegen und Kolleginnen ansprechen zu dürfen. Dies mit grösstem Vertrauen, dass Ihr euch in euren Tätigkeitsfeldern als fähige Fachpersonen Entfalten könnt. Kein einfaches Pflaster, so ein Job in einem Pflegeheim. Egal ob in der Küche, der Hauswirtschaft oder in der Pflege. Das kann ich euch sagen. Jedoch ist nach meinen Erfahrungen die Arbeit in der Langzeitpflege, bzw. in einem Pflegeheim, die Arbeit, die einem am meisten zurückgibt. Denkt nur mal daran, wie es ist, wenn man durch eine kleine Handlung oder Hilfestellung ein Lächeln in das Gesicht des Gegenübers zaubern kann. Denkt nur mal an die grossen Augen, wenn das Weihnachtsessen auf den Tisch serviert wird. Einige von euch arbeiten oftmals hinter den Kulissen und sehen die lächelnden Gesichter nicht sofort. Lasst euch jedoch sagen, dass unsere Bewohnende eure Arbeit genauso schätzen, wie die Arbeit in der Pflege.

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Wenn ich nun so aus dem Fenster schaue, dann erinnere ich mich an meine eigene Vergangenheit. Damals, als ich noch jünger als 33 Jahre war. Ich sehe mich, als ich angefangen habe, ob im Sportverein oder auch im Beruf. Anfangs war fast alles eine sehr grosse Herausforderung! Das Bewusstsein des nicht Könnens veränderte sich mit der Zeit, vielen Erfahrungen, Gespräche, u.v.m. bis hin zum Erfahrenen, der die Aufgaben mit Leichtigkeit meistert. Ich möchte sehr mit diesem nicht Können konfrontiert werden, damit sich mein professionelles Handeln stärkt. Sodass ich mit Leichtigkeit, spielerisch auf der Klaviatur der Didaktik und Berufsbildung spielen kann. Ich möchte euch auch weiterhin als Berufskollege zur Seite stehen und euch auf dem Weg zur erfahrenen Berufsperson unterstützen. Nun hoffe ich, dass wir auf eure bestandenen Berufsabschlüsse anstossen können! Alles Liebe, Oliver Reinicke

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Personelles

Am 1. August beginnen folgende junge Menschen mit ihrer

Ausbildung bei uns:

Hauswirtschaft

Fachfrau Hauswirtschaft EFZ:

Sina Bertschi (3. Lehrjahr) Lilaine Steppacher (Nachholbildung)

Hauswirtschaftspraktikerin EBA:

Kira Elena Bassi

Pflegeberufe

FaGe EFZ (Fachfrau/Fachmann Gesundheit)

Ervanur Celik Dillara Inceler (verkürzt)

Dijana Milenkovic (Nachholbildung) Medina Salih

Lathusha Uthayasooriyan Giulia Lorenzini Akvile Tirunaite Patrick Krichel

AGS EBA (Assistent/in Gesundheit und Soziales)

Sabrina Karla Pereira da Silva

Ajetha Varathakumar Estefani Castro Montero

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Pflegefachmann/Fachfrau HF:

Salmen Bromand (verkürzt Elias Garcia (verkürzt)

Büroassistentin EBA

Alexandra Tajes

Koch EFZ

Özcan Salomon Wir wünschen den jungen Menschen einen guten Einstieg, viel Freude und Motivation während der Ausbildungszeit.

Austritte

Moreta Sabrina hat uns auf Ende Juli verlassen. Wir danken ihr für ihre wertvollen Dienste und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

Danke

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Bericht aus dem Tagesheim

Hat sich jemand betreffend Klavier gemeldet? Ja, und da freuen wir uns sehr! Wir sind so dankbar, dass wir uns nach den Ferien ein Klavier anschauen können. Welche Angebote werden von ihren Gästen am liebsten genutzt? Bewegung / Turnen, Gedächtnistraining, kreative Arbeiten wie zum Beispiel weben (siehe Bild unten).

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Wie gehen Interessierte vor, wenn sie zu einem Probetag kommen möchten und was sind die Kosten? Sie können sich telefonisch anmelden Tel.: 061 645 22 16. Dabei vereinbaren wir einen Besichtigungstermin und organisieren eine Betreuungsperson die sich die Zeit nimmt, den neuen Gast den ganzen Tag zu begleiten. Dabei werden vorhandene Ressourcen abgeklärt oder auch neue entdeckt. Natürlich kommt während des Tages das Essen nicht zu kurz. Es kommt immer wieder vor, dass im Tagesheim alte Bekanntschaften von neuem aufgefrischt werden. Ein Probetag ist kostenlos. Sind neue Gäste zu begrüssen? Als neuen Gast heissen Frau Schluep ganz herzlich willkommen und wünschen ihr ein gutes Einleben. Verabschiedet haben wir uns von einer treuen freiwilligen

Helferin Fr. Y. Wirz. Wir bedanken uns für die wertvolle Zeit,

die sie unseren Tagesgästen geschenkt hat und wünschen

Ihr alles Gute für die Zukunft.

Vielen Dank für das Interview

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Unser Personal stellt sich vor

Ich heisse Verica Babulov, bin 28 Jahre alt und komme aus Mazedonien. Das ist ein wunderschönes kleines Land im Balkan und eine von den sechs ex-Jugoslawien Ländern. Geboren und aufgewachsen in Strumica, wo ich bis vor zwei Jahren mit meinen Eltern und meiner Schwester gewohnt habe. Dort habe ich das Gymnasium absolviert und

nachher an der pädagogischen Universität meine Hoch-schulbildung abgeschlossen. Nach dem Abschluss habe ich als Lehrerin in der Primarstufe ein Jahr lang gearbeitet. Nachdem ich von meiner guten Kollegin alles über Medizin-studium gehört habe, habe ich herausgefunden, dass ich auch Medizin lernen möchte. Ich habe dann angefangen die vierjährige Schule als Krankenschwester zu absolvieren. Danach habe ich mich mit meinem Mann glücklich verheiratet. Er hat schon in der Schweiz gelebt und aus diesem Grund bin ich auch hierhergezogen. In Basel bin ich jetzt fast zwei Jahre lang und bin sehr froh hier zu sein. Basel ist eine wunderschöne Stadt. Für junge und interessierte Menschen gibt es viele Möglichkeiten sich zu integrieren. In Basel habe ich einen Deutschkurs besucht. Danach habe ich mich beim SRK angemeldet und habe mein Diplom als Krankenschwester anerkennen lassen. Ich habe den Kurs als Pflegehelferin abgeschlossen und beim Wendelin mein Praktikum absolviert. Im Wendelin durfte ich auch weiter bleiben, wofür ich dankbar bin. Seit Februar arbeite ich als Pflegehelferin im 2.OG und fühle mich wunderbar mit meinen Kollegen/innen und den Bewohnenden, für welche ich jeden Tag mein Bestes gebe.

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Mein Name ist Simon Carvajal Ortiz, ich bin 26 Jahre alt und arbeite seit dem 01.02.2020 hier im Wendelin. Bevor ich meine Stelle im Wendelin antrat, durfte ich verschiedene Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln. Zuvor arbeitete ich auf einer kleinen Wohngruppe mit Personen mit Demenz. Ebenso durfte ich 3 Jahre Erfahrung im Bereich der Pflege und

Betreuung von Personen mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung sammeln. Die Arbeit mit Menschen machte mir schon von Beginn an sehr viel Freude. Ich bin eine offene, ehrliche und fröhliche Person und geniesse die Kommunikation mit anderen Menschen. Der Respekt und die Wertschätzung gegenüber den Bewohnern, wie auch den Arbeitskollegen sind mir sehr wichtig. Die Zeit ausserhalb der Arbeit verbringe ich hauptsächlich mit meiner Familie, da ich mit ihnen genau dasselbe Unternehme und über dieselben Themen sprechen kann, wie mit meinem besten Freund. Ich interessiere mich für die verschiedensten Arten Sport, von Fussball über Tennis bis hin zum Kampfsport und Darts. Ich liebe Musik und die Art und Weise wie sie gemacht wird. Ob instrumentelle Musik oder auch elektronisch produzierte Musik. Ich reise gerne, koche gerne und mache gerne Kraftsport - mir gefällt alles wobei man seinen Körper und Geist stärken kann.

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Als ich hier im Wendelin anfing merkte ich schnell, dass die Personen, die hier wohnen und arbeiten, mich sehr freundlich und offen aufnahmen. Die meiste Mühe machte mir am Anfang die Umstellung von einer kleinen Wohngruppe zu 7 Bewohnern, auf eine Station mit ca. 20 Bewohnern. Alles kam mir so riesig vor und ich brauchte Tage um auf direktem Wege meine Umkleidekabine zu finden. Am meisten Spass macht mir bei der Arbeit die Zusammenarbeit im Team und die Begegnungen mit den Bewohnern des Hauses. Ich freue mich sehr darauf, weiterhin viele neue und spannende Erfahrungen zu sammeln, mein Wissen zu erweitern und neue Menschen kennen zu lernen.

Mein Name ist Wender Moreira und ich arbeite seit dem 1. März im Pflegeheim Wendelin. In diesen 5 Monaten seit ich hier bin habe ich viel gelernt und es gefällt mir sehr gut. Meine Arbeitskolleginnen/Kollegen und die Bewohnenden sind freundliche und anständige Menschen. In meiner Freizeit gehe ich gerne in die Berge wandern, denn die Natur in der

Schweiz, egal ob es Sommer oder Winter ist, ist sehr schön. Leider habe ich momentan keine Haustiere, aber ich möchte mir gerne einen Hund zulegen.

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Aktivierung & Alltagsgestaltung

Ab Ende März waren wir von der A&A fünf Wochen in

Kurzarbeit zu Hause. Es fand keine Aktivierung mehr statt.

Danach war jeder vom Team für mehrere Wochen nur auf

einer Abteilung eingeteilt. Einzelbetreuung – keine Gruppen.

Ab dem 8. Juni, unter strengen Auflagen, durften wir wieder

mit Gruppenangeboten beginnen. Die Bewohnenden

vermissten ihre Gruppen sehr. Sie wünschten sich ihren

Alltag und ihre Gemeinschaften zurück.

Wegen der Distanzregeln und limitiertem Platz mussten wir

die Teilnehmerzahlen verkleinern. Das war und ist schwierig

den Bewohnenden zu vermitteln. Sie sind sehr motiviert und

möchten unbedingt teilnehmen.

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Um etwas Druck weg zu nehmen, sind wir auf die Lösung

mit der «Reserve» gekommen. Falls jemand, der für die

Gruppe angemeldet ist, nicht kommt, darf eine

Reserveperson teilnehmen.

Für uns, als Gruppenleitende, in Pflegekleidern arbeitend,

ist der Mundschutz eine Erschwerung der Kommunikation,

da kein Lippenlesen möglich ist. Jetzt dürfen wir

Gesichtsvisiere benützen. Dies entschärft die Situation

etwas, wobei der Lautstrom am Plexiglas eben umgeleitet

wird und nicht direkt zum Angesprochenen gelangt. Wir sind

am Ausprobieren, was in welcher Situation besser geeignet

ist. Insgesamt ist es schön, dass Gruppen wieder

angelaufen sind und Gemeinschaft, mit Distanz, wieder

möglich ist.

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Geschichte von Elisabeth Rüttener-Tappeiner

Im letzten Wendelin Heftli berichtete die Autorin, wie sie als 12-jähriges Mädchen vom Südtirol, wo sie aufgewachsen war, zur Mutter nach St. Moritz zog. Ihre Mutter arbeitete damals als Köchin im Hotel Rosatsch. Bereits ein halbes Jahr später ging es weiter nach St. Gallen. Doch davon im nächsten Heft. Niklaus Schmid-Heimes

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Ich entdecke St. Moritz

Meine Mutter arbeitete schon am Tag nach unserer Ankunft im Hotel Rosatsch. Sie musste um 5 Uhr 30 in der Hotelküche sein. So war ich den ganzen Tag allein in dem kleinen Hotelzimmer mit einem Bett für beide. Ich wollte Mama kennen lernen, daher fing ich mit schlechtem Gewissen an, ihren Zimmerinhalt zu durchsuchen. Da gab es wenig Kleider und Wäsche, drei Paar Schuhe, die meisten geflickt, ein paar Kochbücher, verschiedene Schriften, die ich doch nicht verstand. Es waren Aufenthaltspapiere, sowie Arbeitsverträge. Papiere von Steuer und Krankenkasse und Unterlagen vom italienischen Konsulat. Dies alles waren mir fremde Bereiche. Dann hatte es noch Toilettensachen, Tuben, Crèmetöpfli, auch Puder. Die Marke weiss ich heute noch: Hubigard. Diese war in einer rosa Papierdose mit einem Blumenkorb darauf. Ich machte sie auf, und es roch gut. Ich sah eine Quaste aus flaumigen Federchen, eine Wolke in rosa. Ich probierte sie auf meinem Gesicht aus, es war sehr schön und ich gefiel mir im Spiegel. Da ging die Tür auf und Mama brachte ganz schnell Kaffee und Brot herein. Als sie mich sah, lachte sie so, wie ich sie noch nie lachen sah. Ich stotterte: «Ich möchte nur so schön sein wie du, bitte verzeih mir!». Sie lachte weiter und war schon wieder fort. Was machte ich den ganzen Tag allein? Ich hatte ja meine Puppe, die ich Frieda taufte. Ich kannte niemanden, der so hiess. Der Name gefiel mir einfach, und meine Frieda war mein einziger Besitz und Reichtum. Dies war mein Tagesablauf am ersten Tag: Inspektion des Zimmers, Morgenessen, die Taufe von Frieda am Brünneli mit heiligen Sprüchen und einem Gebet. Nun war es erst 10 Uhr. So probierte ich, aus dem Fenster zu sehen. Leider sah ich nur auf ein Dach, und nicht auf die Strasse. Alles war still.

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Ich blätterte in den Kochbüchern und bekam fürchterlichen Appetit auf all die farbig abgebildeten Speisen. Da ich nur italienisch lesen konnte, wurde es mir schnell langweilig. Um 11 Uhr kam Mama und brachte mir etwas «z’Mittag». Ihre Zimmerstunde war erst nach 14 Uhr. Und fort war sie! Sie musste ja für die Gäste kochen. Was ich zu Essen bekam, weiss ich nicht mehr. Gut ist alles, wenn man Hunger hat. Ich schleckte den Teller aus und wusch alles im Brünneli. So wartete ich bis zwei Uhr. Mama war müde und legte sich ein bisschen hin. Ich war still, da ich merkte, dass sie Ruhe brauchte. Eine halbe Stunde später fragte sie mich, was ich am Nachmittag machen wollte, denn sie musste ja wieder in die Küche. Sie zeigte mir die Treppe, die auf die Strasse führte. Sie sagte, ich solle mich umsehen, und steckte mir einen Zettel mit unserer Adresse in die Tasche: «Hotel Rosatsch», falls ich nicht mehr nach Hause fände. Meine Angst war grösser als mein Staunen über all die Dinge, die ich in unserem kleinen Tal nie zuvor gesehen hatte. In St. Moritz waren zu dieser Zeit Sommer-Schulferien, genau wie bei uns im Südtirol: den Sommer über war frei, jedoch gab es keine Winterferien. Draussen auf dem Platz spielten Kinder. Sie sprachen mich an. Ich verstand zu diesem Zeitpunkt weder Schweizerdeutsch noch Hochdeutsch, geschweige denn Romanisch. Alle wollten mit mir reden. Ob ich hier Ferien mache? Wo ich wohne? Ich nickte verständnislos und streckte ihnen den Zettel mit meiner Adresse entgegen. Sie hielten mich für einen Gast des Hotels und waren erstaunt, dass ich als Italienerin ohne Aufsicht auf die Strasse durfte. So knüpfte ich Kontakt mit diesen Kindern und war fortan nicht mehr allein.

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Eines der Mädchen hiess Maia. Sie war in meinem Alter und wir wurden schnell gute Freundinnen. Sie zeigte mir Vieles, z.B. den Statzersee, wo wir nach Heidelbeeren suchten. Sie fuhr mit mir auf die Tschantarella, ein schönes Ausflugsziel. In St. Moritz-Bad besuchten wir das Segantini-Museum, in dem namhafte Künstler ihre Werke ausgestellt hatten, darunter auch viele Schweizer. Einer war Giacometti, er machte mir unglaublichen Eindruck. Im Sommer hatte es nicht so viele Gäste in St. Moritz. Viele der grossen Hotels waren geschlossen. z.B. das Kulm oder das Grand Hotel. Ein Anziehungspunkt für mich war das Café Hanselmann. Ich war nur zwei Mal drinnen, ansonsten genügte uns ein Blick durchs Schaufenster. Es war wunderbar, die reichen Auslagen zu bestaunen. Wir genossen den Duft der Schokolade, der in der Luft hing. Bezahlt hat stets Maia. Sie war die Tochter des Besitzers der grössten Metzgerei in der Stadt. Viele schöne Momente meines jungen Lebens verdanke ich ihr. Es war eine wunderbare Zeit, nur viel zu kurz. Im Café Hanselmann war damals eine wunderschöne Verkäuferin. Sie war nicht nur schön, sondern auch lieblich in ihrem Wesen und ihrem Umgang mit den Menschen.

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Nicht nur der Kundschaft gefiel sie, sondern auch dem Kurgast Aga Khan. Er war damals der Herrscher seines Volkes, und wurde als direkter Nachkomme ihres Gottes Mohamed angesehen. Aga Khan wurde immer an seinem Geburtstag auf eine Waage gesetzt. Soviel wie er wog, soviel Gold wurde an seine Untertanen verteilt. Aga Khan war nicht sehr gross, aber korpulent. Er verliebte sich in die schöne Verkäuferin des Café Hanselmann und heiratete sie. Sie wurde die Begum. Sie war beim Volk sehr beliebt und wurde verehrt. Sie überlebte ihren Mann. Soviel ich weiss, wurde Aga Khan 1957 in Ägypten beigesetzt. Sein Nachfolger, Prinz Karim, war ein Lebemann. Er wurde nicht mehr mit Gold aufgewogen. Insgesamt dauerte mein Aufenthalt in St. Moritz nur sechs Monate. Meine Mutter brauchte nämlich eine Jahresstelle, da ich in der Schweiz noch schulpflichtig war. Sie fand eine Stelle im Hotel Hecht in St. Gallen. Wieder einmal musste ich Abschied nehmen von einem kurzen, aber erfahrungsreichen Abschnitt meiner Kindheit.

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Monatshit August

Mittagessen

Menü 1

Spaghetti Bolognesse mit Reibkäse Saisonsalat

Menü 2

Fischfilets gebraten Kräuterquark

Reis und Tagesgemüse

Menü 3

Pouletbrüstli gebraten Rahmsauce

Kartoffelstock und Rüebli

Wir wünschen «En Guete» Ihr Küchenteam

Kalb-, Schweins- und Rindfleisch stammen von Tieren aus der Schweiz.

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Wendelin Pflegeheim Wendelin Tagesheim Inzlingerstrasse 50 Inzlingerstrasse 46 4125 Riehen 4125 Riehen Eingang Spittlerwegli Tel: 061 645 22 22 Tel: 061 643 22 16 [email protected] [email protected] www.aph-wendelin.ch www.th-wendelin.ch