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Nr. 213 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Brauerei Bergschlößchen GmbH Anteilschein 500 RM, Nr. 3 Sagan, Dezember 1937 EF (R 7) Gründung als AG im November 1923 zum Betrieb von Brauereien mit den erforderlichen Hilfs- und Nebenbetrieben, insbesondere Erwerb und Fortbetrieb der bisherigen Genossenschafts- brauerei in Sagan. Bierniederlagen in Ost- und Westpreußen. Von 1937 bis 1945: Brauerei Berg- schlößchen GmbH. Doppelblatt, lochentwertet. Nr. 214 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Brauerei Cluss Aktie 1.000 RM, Nr. 305 Heilbronn a.N., August 1929 EF Auflage 650 (R 7). Gründung 1865, ab 1898 AG. Seinerzeit die größte Brauerei des württembergi- schen Unterlandes. Mehrheitsaktionär war zwi- schenzeitlich die später in der Baden-Württem- bergischen Bank aufgegangene Handels- und Gewerbebank Heilbronn AG (über 50 %). 1988 zur Cluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute über die Dinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener Spa- ten-Franziskaner-Bräu. Lochentwertet. Nr. 215 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Brauerei Schwartz-Storchen AG Aktie 100 RM, Nr. 10709 Speyer, Juni 1942 VF Auflage 6.650 (R 8). Auflage 6.650 (R 8).Gründung 1886 als Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweise Übernahme der Brauerei zum Storchen AG und Umfirmierung in “Brauerei Schwartz-Storchen AG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhin durch einen unterirdischen Gangverbunden. 1922 Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonne vorm. H. Weitz (diese hatte 1908 schon die AG Speyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 die Löwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler über- nommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt. 1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produk- tion der weiter vertriebenen Marke “Storchen” in drei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert. 1971 durch Fusion in der Eichbaum-Werger-Braue- reien AG aufgegangen. Stück ohne Lochentwer- tung! Nr. 216 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Brauerei Wulle AG Aktie 100 RM, Nr. 11372 Stuttgart, Januar 1930 EF Auflage 4.000 (R 6). Gründung 1896 als “Aktien- brauerei Wulle” unter Übernahme der Brauerei und Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr. 1861). 1926 Umfirmierung wie oben. Bereits um die Jahrhundertwende wurde die Brauerei an der Neckarstraße bedeutend vergrößert und auf eine für damalige Verhältnisse unglaubliche Produkti- onsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt. 1937 Übernahme des Vermögens der Tochterges. Immobilien-Verein AG in Stuttgart, der u.a. der im Krieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte. Außerdem an der 1907 gegründeten Wilhelmsbau AG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinke- lacker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG. Umfirmiert 1980 in Dinkelacker Brauerei AG und 1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bis heute in Stuttgart und Frankfurt börsennotierten AG ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner- Bräu KGaA, München. Lochentwertet. Nr. 217 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden Aktie 300 RM, Blankette Dresden-Plauen, Juni 1932 EF (R 7) Gründung 1857. Im Laufe der Jahre wurde die Brauerei auf dem 300.000 qm großen Grund- stück in Dresden-Plauen vielfach erweitert und hatte schließlich mit 400.000 hl die 6-fache Kapa- zität wie bei der Gründung. 1905 Angliederung der Malzfabrik Pirna. Mehrheitsbeteiligungen bestan- den an der Schloß-Brauerei Chemnitz AG, der Sächsische Union-Brauerei AG in Zwickau, der Feldschlößchen-Brauerei AG in Chemnitz-Kappel, der Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz, der Brauerei zum Felsenkeller Pirna AG und der Brauerei “Glückauf” Richard Hübsch GmbH in Gersdorf. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. 1952 als “VEB Dresdener Felsenkellerbrauerei” in Volksei- gentum überführt, 1991 reprivatisiert (Sächsische Brau Union AG Felsenkellerbrauerei). Prägesiegel lochentwertet. Nr. 218 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Braunkohlen-Produkte AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 105 Berlin, 26.7.1920 EF Gründeraktie, Auflage zuletzt nur noch 150 Stück. Gründer waren die Generaldirektion der Fürstlich Donnersmarck’schen Verwaltung und die Erdöl- und Kohlenverwertungsges. Zweck: Wissenschaft- liche Ausarbeitung und Verwertung von Verfahren zur Gewinnung, Verarbeitung und Veredelung von Braunkohle. Die Dauer der Gesellschaft war sat- zungsgemäß bis 31.12.1943 beschränkt, Großak- tionär war zuletzt der I.G.Farben-Konzern über die Erdöl- und Kohle-Verwertung AG (50 %) sowie die Petschek & Co., Prag (50 %). 1951 im Handelsregi- ster von Amts wegen gelöscht. Sehr dekorative barocke Muschel-Umrahmung. Von den ursprüng- lich 7500 Gründeraktien à 1.000 M (1924 umge- stellt auf 20 RM) blieben ab 1938 nur 150 wieder auf 1.000 RM hochgestempelte Aktien im Umlauf. Unentwertet, mit Erneuerungsschein. Nr. 219 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR Braunkohlenabbau-Verein zum Fortschritt Aktie 1.000 RM, Nr. 909 Meuselwitz, 30.11.1928 VF+ Auflage 549 (R 9). Gründung 1858. Betrieb von Braunkohlenbergbau im Heinrich- und Wilhelm- schacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben den Tief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfa- briken und Ziegeleien sowie einer Landwirtschaft. Ab 1899 in großem Stil Hinzuerwerb weiterer Koh- lenfelder. Die Gesellschaft gehörte der Mitteldeut- schen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzig sowie der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck- Meuselwitz an. Börsennotiz Leipzig, mit meist zweistelligen Dividenden hoch rentabel. 1947 Ent- eignung durch das Land Thüringen, weshalb der Firmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958 nach Kassel (zur mit 95 % beteiligten Wintershall AG) verlegt wurde. Seit 1968 in Liquidation. Prä- gesiegel lochentwertet. Nur 7 Stücke sind bekannt. 37 Auktionshaus Gutowski • 48. Auktion Historischer Wertpapiere am 14. November 2011 Nr. 214 Nr. 215 Nr. 216 Nr. 217 Nr. 218 Nr. 219 Historische Wertpapiere Das junge Sammelgebiet mit großer Zukunft!

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Nr. 213 Schätzpreis: 200,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Brauerei Bergschlößchen GmbHAnteilschein 500 RM, Nr. 3Sagan, Dezember 1937 EF(R 7) Gründung als AG im November 1923 zumBetrieb von Brauereien mit den erforderlichenHilfs- und Nebenbetrieben, insbesondere Erwerbund Fortbetrieb der bisherigen Genossenschafts-brauerei in Sagan. Bierniederlagen in Ost- undWestpreußen. Von 1937 bis 1945: Brauerei Berg-schlößchen GmbH. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 214 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 125,00 EUR

Brauerei ClussAktie 1.000 RM, Nr. 305Heilbronn a.N., August 1929 EFAuflage 650 (R 7). Gründung 1865, ab 1898 AG.Seinerzeit die größte Brauerei des württembergi-schen Unterlandes. Mehrheitsaktionär war zwi-schenzeitlich die später in der Baden-Württem-bergischen Bank aufgegangene Handels- undGewerbebank Heilbronn AG (über 50 %). 1988 zurCluss-Wulle AG fusioniert, gehört heute über dieDinkelacker AG in Stuttgart zur Münchener Spa-ten-Franziskaner-Bräu. Lochentwertet.

Nr. 215 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Brauerei Schwartz-Storchen AGAktie 100 RM, Nr. 10709Speyer, Juni 1942 VFAuflage 6.650 (R 8). Auflage 6.650 (R 8).Gründung1886 als Bayerische Bierbrauerei-Gesellschaftvorm. H. Schwartz in Speyer. 1914 fusionsweiseÜbernahme der Brauerei zum Storchen AG undUmfirmierung in “Brauerei Schwartz-StorchenAG”. Die beiden Braustätten wurden daraufhindurch einen unterirdischen Gangverbunden. 1922Fusion mit der Brauereigesellschaft zur Sonnevorm. H. Weitz (diese hatte 1908 schon die AGSpeyerer Brauhaus vorm. Schultz und 1921 dieLöwenbrauerei vorm. I. Busch in Annweiler über-nommen). Börsennotiz Mannheim und Frankfurt.1970 wird die Brauerei stillgelegt und die Produk-tion der weiter vertriebenen Marke “Storchen” indrei Braustätten der Eichbaum-Gruppe verlagert.1971 durch Fusion in der Eichbaum-Werger-Braue-reien AG aufgegangen. Stück ohne Lochentwer-tung!

Nr. 216 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 125,00 EUR

Brauerei Wulle AGAktie 100 RM, Nr. 11372Stuttgart, Januar 1930 EFAuflage 4.000 (R 6). Gründung 1896 als “Aktien-brauerei Wulle” unter Übernahme der Brauereiund Branntweinbrennerei von Ernst Wulle (gegr.1861). 1926 Umfirmierung wie oben. Bereits umdie Jahrhundertwende wurde die Brauerei an derNeckarstraße bedeutend vergrößert und auf einefür damalige Verhältnisse unglaubliche Produkti-onsfähigkeit von 400.000 hl im Jahr ausgelegt.1937 Übernahme des Vermögens der Tochterges.Immobilien-Verein AG in Stuttgart, der u.a. der imKrieg später zerstörte Friedrichsbau gehörte.Außerdem an der 1907 gegründeten WilhelmsbauAG beteiligt. 1971 Fusion mit der Brauerei Dinke-lacker (gegr. 1888) zur Dinkelacker-Wulle AG.Umfirmiert 1980 in Dinkelacker Brauerei AG und1996 in Dinkelacker AG. Großaktionär der bisheute in Stuttgart und Frankfurt börsennotiertenAG ist die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA, München. Lochentwertet.

Nr. 217 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Brauerei zum Felsenkeller bei DresdenAktie 300 RM, BlanketteDresden-Plauen, Juni 1932 EF(R 7) Gründung 1857. Im Laufe der Jahre wurdedie Brauerei auf dem 300.000 qm großen Grund-stück in Dresden-Plauen vielfach erweitert undhatte schließlich mit 400.000 hl die 6-fache Kapa-zität wie bei der Gründung. 1905 Angliederung derMalzfabrik Pirna. Mehrheitsbeteiligungen bestan-den an der Schloß-Brauerei Chemnitz AG, derSächsische Union-Brauerei AG in Zwickau, derFeldschlößchen-Brauerei AG in Chemnitz-Kappel,der Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz, der Brauereizum Felsenkeller Pirna AG und der Brauerei“Glückauf” Richard Hübsch GmbH in Gersdorf.Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig. 1952 als“VEB Dresdener Felsenkellerbrauerei” in Volksei-gentum überführt, 1991 reprivatisiert (SächsischeBrau Union AG Felsenkellerbrauerei). Prägesiegellochentwertet.

Nr. 218 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Braunkohlen-Produkte AGAktie 1.000 Mark, Nr. 105Berlin, 26.7.1920 EF

Gründeraktie, Auflage zuletzt nur noch 150 Stück.Gründer waren die Generaldirektion der FürstlichDonnersmarck’schen Verwaltung und die Erdöl-und Kohlenverwertungsges. Zweck: Wissenschaft-liche Ausarbeitung und Verwertung von Verfahrenzur Gewinnung, Verarbeitung und Veredelung vonBraunkohle. Die Dauer der Gesellschaft war sat-zungsgemäß bis 31.12.1943 beschränkt, Großak-tionär war zuletzt der I.G.Farben-Konzern über dieErdöl- und Kohle-Verwertung AG (50 %) sowie diePetschek & Co., Prag (50 %). 1951 im Handelsregi-ster von Amts wegen gelöscht. Sehr dekorativebarocke Muschel-Umrahmung. Von den ursprüng-lich 7500 Gründeraktien à 1.000 M (1924 umge-stellt auf 20 RM) blieben ab 1938 nur 150 wiederauf 1.000 RM hochgestempelte Aktien im Umlauf.Unentwertet, mit Erneuerungsschein.

Nr. 219 Schätzpreis: 350,00 EURStartpreis: 175,00 EUR

Braunkohlenabbau-Verein zum FortschrittAktie 1.000 RM, Nr. 909Meuselwitz, 30.11.1928 VF+Auflage 549 (R 9). Gründung 1858. Betrieb vonBraunkohlenbergbau im Heinrich- und Wilhelm-schacht sowie im Germania-Bergwerk. Neben denTief- und Tagebauen auch Betrieb von Brikettfa-briken und Ziegeleien sowie einer Landwirtschaft.Ab 1899 in großem Stil Hinzuerwerb weiterer Koh-lenfelder. Die Gesellschaft gehörte der Mitteldeut-schen Braunkohlen-Syndikat GmbH in Leipzigsowie der Kohlenhandelsgesellschaft Riebeck-Meuselwitz an. Börsennotiz Leipzig, mit meistzweistelligen Dividenden hoch rentabel. 1947 Ent-eignung durch das Land Thüringen, weshalb derFirmensitz 1949 nach Rheine (Westf.) und 1958nach Kassel (zur mit 95 % beteiligten WintershallAG) verlegt wurde. Seit 1968 in Liquidation. Prä-gesiegel lochentwertet. Nur 7 Stücke sindbekannt.

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Historische WertpapiereDas junge Sammelgebietmit großer Zukunft!

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Nr. 220 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Braunkohlenbergwerk Luise AGAktie 1.000 Mark, Nr. 1527Altenweddingen, 7.1.1922 EF/VFGründeraktie, Auflage 2.200 (R 9). Gegründet1922. Das Bergwerk förderte Braunkohle im Tief-bau (unter dem 25 m mächtigen Deckgebirge) ausder fiskalischen Braunkohlengrube „PachtfeldAltenweddingen“ ca. 10 km südwestlich von Mag-deburg. Am 15.8.1925 Eröffnung des Konkursver-fahrens. Lochentwertet.

Nr. 221 Schätzpreis: 80,00 EURStartpreis: 45,00 EUR

Braunschweigische AG für Jute und Flachs-IndustrieAktie 1.000 DM, Nr. 601Braunschweig, September 1953 EF Auflage 1.600 (R 7). Gründung 1868 als erste Jute-Spinnerei und Weberei auf dem europäischen Kon-tinent, außerdem bedeutende Sacknäherei.Bereits 1874 beschäftigte der Betrieb 400 Leute.1920 wurde die riesige Fabrik an der Spinner-straße (von der heute nur noch das imponieren-de, fast 15 m hohe Eingangsportal steht) durcheinen Brand völlig zerstört: 2400 Braunschweigerwurden von heute auf morgen arbeitslos. Auch dieZweigwerke Potsdam-Babelsberg und Vecheldemußten 1926 wegen Arbeitsmangel stillgelegt wer-den. 1932 Verschmelzung mit der „Deutsche Jute-Spinnerei und -Weberei“ in Meißen, deren Aktienaus dem Besitz der Darmstädter und National-Bank übernommen wurden. 1944 wurden dieBraunschweiger Werksanlagen bei einem Bom-benangriff erneut schwer beschädigt, nur ein ganzbescheidener Neubeginn gelang nach dem Krieg;über die bauliche Nutzung des Trümmergeländeswird in Braunschweig bis heute diskutiert. DasWerk Meißen, in seiner Größe Braunschweigebenbürtig, wurde nach 1945 enteignet. 1990erwarben die Brüder Rothenberger aus Frankfurtdie Aktienmehrheit, danach Umbenennung in„Rothenberger AG“ und Sitzverlegung nach Frank-furt/Main. Noch heute börsennotiert. Lochentwer-tet.

Nr. 222 Schätzpreis: 500,00 EURStartpreis: 250,00 EUR

BraunschweigischeBlechwarenwerke Seesen AGAktie Serie B 1.000 Mark, Nr. 585Seesen, 26.7.1923 EF-VF.Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 9). Das HerzogtumBraunschweig war im 19. Jh. eines der bedeutend-sten Zentren des deutschen Obst- und Gemüsean-baus und in dessen Folge später auch der Konser-venindustrie. Während sich die entsprechendenKonservenmaschinenfabriken direkt in Braun-schweig befanden, entwickelte sich die Konser-vendosenproduktion in zwei Zentren, nämlichnicht nur in Braunschweig (allen voran J. A.Schmalbach), sondern zuerst ganz im Süden desHerzogtums in Seesen. 1830 weilte Baron vonCampen aus einem Dorf bei Seesen in Paris undsah dort erstmals eine Konservendose. Begeisterterzählte er dem Klempner Heinrich Züchnerdavon und bestellte bei ihm für seinen Gutshaus-halt die ersten in Deutschland überhaupt gefertig-ten Konservendosen. 1886 gründete Rudolf Züch-ner in Seesen die erste Konservendosenfabrik(heute Crown Nahrungsmitteldosen DeutschlandGmbH), die schon 1890 zur Serienproduktionüberging. Mit der Gründung der “SeesenerBlechwarenfabrik Fritz Züchner” im Jahr 1907erlangte die Stadt für eine Weile die Spitzenstel-lung in der Konservendosenherstellung. AndereFirmen wie die Braunschweigische Blechwaren-werke Seesen GmbH des Fabrikanten Fritz Bielfolgten. Unter Mitwirkung des BraunschweigerBankhauses H. C. Frehse & Co. wurde die Firma1923 in eine AG umgewandelt, die Aktien notiertenim Freiverkehr der Braunschweiger Börse.Danach ereilte diese Industrie eine schwere Krise:Nachdem Züchner bereits 1926 falliert hatte(allerdings wagte Fritz Züchner jun. sogleich einenNeuanfang), ging auch diese AG 1929 in Liquidati-on und erlosch 1931. Im Gegensatz zu dem einzi-gen sonst bisher bekannten Stück OHNE Reichs-mark-Umstellungsstempel. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 223 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Braunschweigische MaschinenbauanstaltAktie Lit. A 1.000 DM, MusterBraunschweig, November 1953 UNC/EFNullgeziffert (R10). Gründung 1870 unter Über-nahme der seit 1853 bestehenden Maschinenfa-brik Fr. Seele & Co. Bis heute mit aktuell noch 550Mitarbeitern einer der bedeutendsten Anlagen-und Maschinenbauer für die Zuckerindustrie undinzwischen auch die Stärkeindustrie. Ein Zweig-werk bestand bis 1984 in Schladen (das bereits

1840 gegründete und 1949 von der BMA übernom-mene Dippe-Werk). Die bedeutendste Tochterge-sellschaft in den Niederlanden fertigt zudem Aus-rüstungen für Kartoffel- und Kaffeeverarbeitung,Snackindustrie und Käsebehandlung (Weltmarkt-führer bei Vakuumfritteusen), weitere Töchterbestehen in den USA, China und Tunesien. Bör-sennotiz bis 1934 Berlin, danach Freiverkehr Han-nover, ehe der jahrzehntelange Großaktionär(Deilmann-Gruppe, Bad Bentheim) die wenigenfreien Aktionäre 2003 per squeeze-out hinaus-drängte und das Unternehmen anschließend ver-kaufte. Nur 4 dieser Muster lagen im Firmenarchiv.Mit beiliegendem Kuponbogen.

Nr. 224 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

Braunschweigische MaschinenbauanstaltAktie Lit. A 1.000 DM, Blankette Braunschweig, November 1953 UNC/EF(R 8) Gleiche Gestaltung wie das Los davor. Mitbeiliegendem Kuponbogen.

Nr. 225 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Braunschweigische MaschinenbauanstaltAktie Lit. E 100 DM, Blankette Braunschweig, Dezember 1955 UNC/EF(R 10) Gleiche Gestaltung wie die beiden Losedavor. Nur 4 Blanketten lagen im Firmenarchiv.Mit beiliegendem Kuponbogen.

Nr. 226 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 65,00 EUR

Breitenburger Portland-Cement-FabrikAktie 100 DM, Nr. 2975Lägerdorf und Hamburg, Januar 1951 VFAuflage 9.000 (R 8). Gründung 1884 in Hamburg.1905 wurde die Lägerdorfer Portland-Cement-Fabrik (bei Itzehoe) hinzuerworben. Ab 1972 nurnoch Vermögensverwaltung, das operativeGeschäft wurde auf Betreiben der schweizeri-schen Holderbank AG als Großaktionär auf dieALSEN-BREITENBURG Zement- und KalkwerkeGmbH übertragen. 1997 aufnehmende Gesell-schaft bei der Verschmelzung von Alsen/Breiten-burg mit der Nordcement AG in Hannover, ansch-ließend Umfirmierung in Alsen AG. Heute werdenZementfabriken in Lägerdorf (Itzehoe), Höver,Hardegsen, Salzgitter, Bremen (Hansa) undRostock betrieben. Rückseitig mit Stempel “Ungül-tig”.

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Nr. 220

Nr. 221

Nr. 222

Nr. 223

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Nr. 227 Schätzpreis: 300,00 EURStartpreis: 120,00 EUR

Bremer StrassenbahnAktie 1.200 Mark, Nr. 376Bremen, 1.7.1891 EF/VFAuflage 167 (R 6). Eröffnung der Bremer Pferde-bahn 1876, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892. Nor-malspurige Strecken von zusammen 67 km Länge.Noch heute als Bremer Strassenbahn AG börsen-notiert. Mit Abb. eines Strassenbahnwagens mitStromabnehmer. Lochentwertet.

Nr. 228 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Bremer Vulkan AG Schiffbau und MaschinenfabrikSammelaktie 10 x 50 DM, Nr. 97871-80Bremen-Vegesack, Dez. 1982 UNC/EF(R 8) Mit Restkupons.

Nr. 229 Schätzpreis: 600,00 EURStartpreis: 300,00 EUR

Bremer Vulkan Schiffbau und MaschinenfabrikActie 1.000 Mark, Nr. 3106Vegesack, August 1900 EFAuflage 1.000 (R 6). Gründung 1893 unter Über-nahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vege-sack. 1898 Verlegung der Werft auf ein Gelände amrechten Weserufer in den Bezirken Vegesack undFähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zurJahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eineKapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt,doch später wurden Dividenden bis zu 20 % ver-dient. Der Glanz verblaßte in der Werftenkrise der70er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan dasInstrument der Werftenpolitik des Bremer Senatsunter der hochqualifizierten Führung eines vor-maligen Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzen-

dem - trotzdem oder gerade deswegen ein kra-chender Zusammenbruch mit Milliardenverlust.Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 230 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 85,00 EUR

Briefordnerfabrik Otto Döbich AGAktie 1.000 Mark, Nr. 9744Zuffenhausen, Mai 1923 VFGründeraktie (R 9). Bei der Gründung brachte derFabrikant Otto Döbich seine Briefordnerfabrik inZuffenhausen als Sacheinlage ein. Bereits 1924Zwangsvergleich (die Gläubiger wurden mit 38 %abgefunden), 1925 ist die Firma erloschen. Ausge-sprochen dekorativ, mit Briefordnern undLochern im Unterdruck. Rostfleck durch Büro-klammer, links oben Papierreste einer Quittungo.ä. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 231 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 125,00 EUR

Broschierweberei AGAktie 1.000 Mark, Nr. 4877Elsterberg, 18.12.1922 VF+Auflage 8.400 (R 10). Gründung 1920. Zweck wardie Herstellung und Verarbeitung von Textilwarenund ähnlichen Artikeln sowie der Handel mit sol-chen und Beteiligung an ähnlichen Unternehmen.1935 Zahlungseinstellung, 1936 Auflösung, 1938erloschen. Lochentwertet.

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Nr. 231

Nr. 232

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Nr. 232 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Buderus’sche EisenwerkeAktie 100 DM, Nr. 302957Wetzlar, September 1965 EF+(R 8) Gründung 1731 in Lollar durch Johann Wil-helm Buderus, AG seit 1884 als Buderus’scheEisenwerke in Wetzlar unter Übernahme desgesamten Gruben- und Hüttenbesitzes. Auf derBasis eigener Eisensteingruben entwickelte sicheiner der größten Betriebe der Eisen- und Gieße-rei-Industrie. Ab 1914 auch Stahlerzeugung, die1920 in das Gemeinschaftsunternehmen Röchling-Buderus AG eingebracht wurde (heute Edelstahl-werke Buderus AG). Das 1977 in Buderus AGumbenannte und bis heute börsennotierte Unter-nehmen, eine der ältesten Firmen der deutschenEisenindustrie überhaupt, ist in den BereichenHeizungsprodukte, Guß- und Edelstahlerzeugnis-se (u.a. Teile für den Flugzeugbau) tätig. 2003unwillkomene Übernahme durch die vor allem ander Heizungstechnik interessierte Robert BoschGmbH. Verkäufer war der letzte Großaktionär, derMannheimer Baukonzern Bilfinger Berger AG. Ent-wertet durch Lochung des Prägesiegels und nichtdurch Eckabschnitt, wie sonst gesehen! Die Nach-kriegs-Ausgaben von Buderus zählen zu den größ-ten Seltenheiten im DM-Bereich überhaupt.

Nr. 233 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 75,00 EUR

Bürgerliches Brauhaus Breslau AGAktie 1.000 RM, Nr. 635Breslau, Oktober 1941 VFAuflage 1200, kompletter Aktienneudruck (R 8).Die 1894 von R. Hein in der Hubenstraße 44/48(heute ul. Hubska) erbaute Brauerei folgte dersteigenden Nachfrage, nachdem sich die Ein-wohnerzahl von Breslau in nur einem halben Jahr-hundert fast verfünffacht hatte. 1907 ging dieBrauerei auf die „Genossenschafts-Brauerei Bres-lauer Gast- und Schankwirte e.G.“ über. 1923wurde der inzwischen 100 Mitarbeiter zählendeBetrieb in eine AG umgewandelt. Ab 1926 notier-ten die mit Dividenden bis zu 20 % hochprofita-blen Aktien im Freiverkehr der Börse Breslau.Obwohl die Brauerei den Krieg wundersamerWeise ziemlich unbeschädigt überstand, wurdeder Betrieb erst 1965 als “Browar Mieszczanski”wieder aufgenommen und dann 1997 stillgelegt.Das bis heute erhaltene Brauereigebäude soll als“Seltenheit der industriellen Architektur desbeginnenden 20. Jahrhunderts” erhalten bleiben.Die AG selbst wurde im Westen bis 2005/06 durcheinen in Ludwigsburg ansässigen Notvorstandliquidiert. Rückseitig mit Entwertungsstempel von1985. Nur 15 Stücke wurden Ende 2000 in Altak-tionärsbesitz gefunden. Das allerletzte aus die-sem Fund verfügbare Stück!

Nr. 234 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 40,00 EUR

Butzke-Werke AGAktie 100 DMBerlin, November 1950 EFAuflage 400 (R 8). Gründung 1873 als Metallwaren-und Lampenfabrik von F. Butzke & Co. in Berlin.1888 Umwandlung in die F. Butzke & Co. AG für

Metall-Industrie. 1977 Umfirmierung in AQUAButzke-Werke AG. Hergestellt werden heutesanitäre Spezialarmaturen, Labor- und Gartenar-maturen. 1997 Umwandlung in eine GmbH undSitzverlegung nach Ludwigsfelde. Prägesiegellochentwertet.

Nr. 235 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

C. A. Kühnert AGAktie 1.000 RM, Nr. 304Limbach, April 1928 EFAuflage 150. Gründung 1922 zur Fortführung derunter der Firma C. A. Kühnert in Limbach betrie-benen Handschuhfabrik. 1948 aufgegangen imVEB Textilwerke Clara Zetkin, Burgstädt. Lochent-wertet.

Nr. 236 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

C. W. Emmrich Nachf. & Franz Wiegand AGVorzugsaktie 1.000 Mark, BlanketteLeipzig, 6.5.1922 EF+(R 9) Gründung 1921 als Maschinen- und Armatu-renfabrik AG. Herstellung von Staufferbüchsen,Maschinen und Armaturen sowie Holzbearbei-tung. 1926 in Liquidation. Lochentwertet. Nur 10Stücke sind bekannt.

Nr. 237 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

C. W. Emmrich Nachf. & Franz Wiegand AGAktie 1.000 Mark, BlanketteLeipzig, August 1922 EF+(R 9) Gleiche Gestaltung wie das Los davor. Loch-entwertet. Nur 10 Stücke sind bekannt.

Nr. 238 Schätzpreis: 150,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Cammann & Co. AGAktie 1.000 Mark, Nr. 720Chemnitz, 18.4.1921 EF+Auflage 1.300 (R 7). Gründung 1919. Herstellungvon Gobelinstoffen, Velours, Dekorations- undWebstoffen. Das 1925/26 vom Architekten WillySchönfeld als erstes Chemnitzer Hochhaus erbau-te Firmengebäude beherbergt neben der CammanGmbH noch zahlreiche weitere Betriebe. Die Cam-

mann GmbH produziert noch heute Möbel- undDekorationsstoffe. Großformatiges Papier. Loch-entwertet.

Nr. 239 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 60,00 EUR

Carl Dürfeld AGAktie 100 RM, Nr. 1426Chemnitz, März 1930 UNC/EFAuflage 1.200 (R 6). Gründung 1907. Die Webereispeziell für Möbelstoffe in der Röslerstr. 27 besaßca. 300 Webstühle und beschäftigte knapp 300Leute. Börsennotiz in Leipzig, Dresden und Chem-nitz. Die Übernahme des Betriebes der Chemnit-zer Teppichfabrik Oscar Kohorn & Co. im Jahr1930 konnte die in der Weltwirtschaftskrise chro-nisch unterbeschäftigte Weberei nicht mehr ret-ten: Nach Liquidation 1934 im Handelsregistererloschen. Lochentwertet.

Nr. 240 Schätzpreis: 650,00 EURStartpreis: 350,00 EUR

Carl Lindström AGAktie 1.000 Mark, Nr. 9838Berlin, Februar 1920 VFAuflage 7.500 (R 12). Gründung 1908 unter Über-nahme der Carl Lindström GmbH. Herstellung undVertrieb von Phonographen, Sprechmaschinen,Schallplatten, Rechenmaschinen und Kinemato-graphen, außerdem wesentliche Beteiligung ander Universum-Film-AG (UFA). 1910 Übernahmeder Beka-Rekord AG in Berlin. 1925 Abschlußeines Interessenvertrages mit der Columbia Gra-phophone Comp. in London, die auch Großak-tionär war. 1936 wurde die Sprechmaschinenfabri-kation auf die neugegründete 100 % Tochter Bran-denburgische Metallverarbeitungs-GmbH übertra-gen. Weitere Töchter: Odeon Musik-Haus GmbH,Kristall-Schallplatten-GmbH und Frey Radio-GmbH (alle in Berlin). Bis 1935 in Berlin börsen-notiert. Im Dritten Reich stand die Gesellschaftwegen des britischen Großaktionärs unter Feind-vermögensverwaltung, hinterher übernahmen dieAlliierten die Kontrolle. Trotz starker Kriegsschä-den konnte die im amerikanischen Sektor (BerlinSO 36, Schlesische Str. 27) liegende Fabrik schon

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Page 5: Auktionshaus Gutowski • 48. Auktion Historischer ... fileNr. 213 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Brauerei Bergschlößchen GmbH Anteilschein 500 RM, Nr. 3 Sagan,

wenige Monate nach Kriegsende die Produktionvon Schallplatten und Plattenspielern wieder auf-nehmen. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld. Die bedeu-tendste Firma in der deutschen Unterhaltungs-Industrie der Vorkriegszeit! Hübscher G&D-Druck,kleine Vignette mit einem Grammophon. Nichtentwertet, aus einer alten Sammlung und in die-ser ungelochten Form sehr wahrscheinlich einUnikat.

Nr. 241 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

Carl Tuchscherer AGAktie 20 RM, Nr. 1409Ohlau (Schlesien), August 1925 EFAuflage 36.000 (R 10). Gründung der AG 1921unter Übernahme der Deutsche Holzbau-WerkeCarl Tuchscherer. Eines der größten deutschenUnternehmen der Branche überhaupt mit Zweig-niederlassungen in Berlin, Bremen, Danzig, Düs-seldorf, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Leip-zig, München, Osterwieck, Stettin und Wittena.d.Ruhr. Börsennotiz Breslau. Nach erheblichenZahlungsschwierigkeiten seit 1926 in Liquidation.Ohne Lochentwertung, es sind überhaupt nur 2unentwertete Stücke bekannt.

Nr. 242 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 30,00 EUR

Caro & Jellinek Speditions- und Lagerhaus AGAktie 100 RM, Nr. 411Wien, April 1940 EFAuflage 15.000 (R 6). Gründung 1921. Die Gesell-schaft besaß Lagerhäuser in Wien, Bodenbach,Karlsbad und Zwittau. 1926 wurde im Zusammen-hang mit der Interessengemeinschaft mit der Rot-terdamer Speditionsfirma Lassen & Co. eine Reor-ganisation der Gesellschaft durchgeführt. 1927 istdie Ges. in engere Interessengemeinschaft mit denFirmen “Intercontinentale” AG für Transport- undVerkehrswesen vorm. S. & W. Hoffmann, Jos. J.Leinkauff AG, Central-Speditions-Bureau GmbH,Th. Bindtner Nfg. GmbH de Brousse, getreten.1941 umfirmiert in „‘Intercontionentale’ AG fürTransport- & Verkehrswesen“. Nicht entwertet!

Nr. 243 Schätzpreis: 100,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

CasMaker gaming & entertainment AG1 Stückaktie, Nr. 438Hannover, Oktober 2005 UNC/EFAuflage 487. Gültige Aktie der heutigen MioBetAG. Gegründet 2005 als “integrierter Anbieter vonProdukten und Dienstleistungen (One-Stop-Shop)in allen Segmenten des Online-Glückspiels wieEvent-Wetten, Casino-Spiele und Player-to-Player-Angebote”. Toll: Das waren zwar nur Ideen, aberes zog bei gläubigen Investoren. Gleich mal an dieBörse gebracht, erreichte der Kurs Anfang 2006fast 100 Euro und der Börsenwert rd. 300 Mio.Euro. Umfirmiert 2006 in Betonusa AG und im Mai2007 in MioBet AG. Zur Zeit wird noch eine Betei-ligung an der Blitztrade Ges. für elektronischeMärkte und Börsensysteme mbH sowie derenTochter Tipgate Internetwetten GmbH gehalten.Wie viel man der AG heute noch zutraut, sagt derBörsenkurs von aktuell (9/08) 2 cent pro Aktie,was eine Marktkapitalisierung von 64.500 Euroergibt. Ganzflächiger Unterdruck mit Glücksspiel-Szenen. Mit komplettem Kuponbogen.

Nr. 244 Schätzpreis: 300,00 EURStartpreis: 100,00 EUR

Centralheizungswerke AG4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark, Nr. 146Hannover-Hainholz, 1.9.1905 EFAuflage 300 (R 10). Gründung 1884 als „Hannover-sche Centralheizungs- und Apparate-Bau-Anstalt“,1903 umbenannt wie oben. Hergestellt wurdenHeizungs-, Ventilations-, Trocken-, Verdampf-,Bade- und verwandte Anlagen, ferner Fabrikationvon Rippenrohren, Kesseln und Radiatoren. Die

Jahresproduktion betrug ca. 9 Mio. kg Eisenguss.Zweigwerk in Mährisch-Ostrau, Niederlassungenin Berlin, Köln, Frankfurt a.M., Leipzig, Mannheim,Görlitz, Saarbrücken und Amsterdam. Börsenno-tiz Berlin und Hannover. Ruinöser Wettbewerb inder Branche erzwang 1925 die Produktionseinstel-lung, nur das Installationsgeschäft wurdezunächst weitergeführt. 1926 Vergleichsverfahrenmit anschließender Liquidation. Das Grundstückin Hannover-Hainholz (Hüttenstr. 23) ging 1927 inder Versteigerung an die AG für Heizung und Lüf-tung, Hannover (vorm. Fritz Kaeferle). Teil einervon der Dresdner Bank in Hannover vermitteltenAnleihe von 1,5 Mio. Mark, die auf den Fabrik-grundstücken in Hannover-Hainholz undMährisch-Ostrau an erster Stelle hypothekarischabgesichert war. Mit Originalunterschriften. Dop-pelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Lochent-wertet. Mit beiliegendem Erneuerungsschein.

Nr. 245 Schätzpreis: 1.000,00 EURStartpreis: 150,00 EUR

Charlottenburger WasserwerkeActie 1.000 Mark, Nr. 5358Berlin, 5.11.1890 FAuflage 1.000 (R 10). Gründung 1878 unter Über-nahme des auf fiskalischem Gelände liegendenWasserwerks am Teufelssee. Später Errichtungder eigenen Wasserwerke Beelitzhof (am Wann-see), Jungfernheide, Johannisthal und Tiefwerder.

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Kataloggebühr 10,00 EURinkl. Ergebnisliste nach der Auktion

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Page 6: Auktionshaus Gutowski • 48. Auktion Historischer ... fileNr. 213 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Brauerei Bergschlößchen GmbH Anteilschein 500 RM, Nr. 3 Sagan,

Die Wasserwerke am Teufelssee und in der Jung-fernheide wurden 1906 an die Stadt Charlotten-burg verkauft. 1920 Umfirmierung in Charlotten-burger Wasser- und Industriewerke AG. Die Gesell-schaft belieferte im Westen und Süden von Groß-Berlin etwa 20 % der Berliner Gesamtbevölkerungmit Wasser. Die Konzessions-Verträge, vor der Bil-dung Groß-Berlins vor allem mit den Umland-Gemeinden geschlossen, hatten eine Laufzeit teil-weise bis zum Jahr 2000. Immer wieder gab esaber Streit wegen ständiger Versuche, die Wasser-versorgung zu kommunalisieren, aber auch wegender Wasserpreise. Dieser Streit wurde beendetdurch Ablösung der insgesamt 23 Konzessions-Verträge, an deren Stelle ab 1.10.1935 der „Vertragüber die einheitliche Bewirtschaftung der Wasser-versorgung Groß-Berlins“ trat, der auch eine Divi-dendengarantie beinhaltete. Zwischen der Gesell-schaft und Gross-Berlin wurde am 31.12.1947 einÜbertragungsvertrag für sämtliche Aktiven undPassiven geschlossen. Die Aktionäre erhielten 60% des RM-Aktiennennwertes per 1957 in DM aus-gezahlt. Für die Restansprüche, insbesondere hin-sichtlich des Ostvermögens, wurden (noch heutebörsennotierte) Anteilscheine ausgegeben. DieAktien der Gesellschaft waren an den Börsen vonBerlin und Amsterdam notiert. Großformatig,viele Bezugsrechtsstempel. Ohne Lochentwer-tung, in dieser Form sind seit Jahren nur 3 Stückebekannt. Mit Restkupons. Randbeschädigungen.

Nr. 246 Schätzpreis: 300,00 EURStartpreis: 150,00 EUR

Chemnitzer Actien-SpinnereiAktie 1.000 Mark, Nr. 7165Chemnitz, 11.4.1921 VF+Auflage 3.300 (R 8). Altes, bereits 1857 gegründe-tes Textilunternehmen, das in Alt-Chemnitz zweiSpinnereien neu errichtete. Hergestellt wurdenGarne und Zwirne, außerdem auf weiteren Verar-beitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche.Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener Verlusteeine Sanierung mit einem Kapitalschnitt 5:1 erfor-derlich, dessen Durchführung sich wegen kriegs-bedingter Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügel-te Beteiligungspolitik in den 1920er Jahren hatteerneut hohe Verluste zur Folge und erzwangschließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzigund Dresden börsennotierten AG. GroßformatigesPapier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet.Nur 12 Stücke sind bekannt.

Nr. 247 Schätzpreis: 250,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Chr. Adt. Kupferberg & Co. KGaANamensaktie 300 RM, Nr. 3594Mainz, 2.1.1937 EFAuflage 4.700 (R 7). Gründung 1872 zur Übernah-me der schon seit 1850 bestehenden Sektkellerei.Eine der bekanntesten deutschen Sektmarken.Erst nach über 1 1/4 Jahrhunderten wurde demBörsendasein dieser Aktie im Jahr 2002 durchSqueeze-Out des Großaktionärs ein Ende bereitet.Rückseitig mehrere Übertragungsvorgänge. Nichtlochentwertet!

Nr. 248 Schätzpreis: 175,00 EURStartpreis: 90,00 EUR

COLONIA Kölnische Feuer- undKölnische Unfall-Versicherungs-AGNamensaktie 1.000 Mark, Nr. 1398Köln, 1.3.1920 EFAuflage 5.625. Gründung 1839 als „KölnischeFeuer-Versicherungs-Gesellschaft Colonia“ durchKölner Wirtschaftskreise unter Führung des Han-delskammerpräsidenten Merkens. 1929 Fusion mitder Kölnischen Unfall-Versicherungs-AG. 1969Fusion mit der früher in Stettin ansässigen, nachdem Krieg nach Lübeck verlagerten “National” All-gemeine Versicherungs-AG zur Colonia NationalVersicherung AG. 1970 Verschmelzung mit derGladbacher Feuerversicherung, der SchlesischeFeuerversicherung und der WestdeutscheSchlachtviehversicherung, Köln, außerdem Über-nahme der Versicherungsbestände der Gladba-cher Rückversicherung, der Stettiner Rückversi-cherung, der Silesia Allg. Versicherung und derKölnische Glas-Versicherung. 1991 Ausgründungdes Versicherungsgeschäfts und Umfirmierung inColonia Konzern AG, nunmehr Führungsgesell-schaft des Colonia-Konzerns. 1997 nach Übernah-me der Mehrheit durch den französischen Bran-chenriesen AXA erneute Umfirmierung in AXAColonia Konzern AG. Eingetragen auf das Bank-haus Emil Knoop in Köln, lochentwertet.

Nr. 249 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

COLONIA Kölnische Feuer- undKölnische Unfall-Versicherungs-AGNamensaktie 1.000 Mark, Nr. 15630Köln, 20.6.1923 EFAuflage 47.775. Lochentwertet.

Nr. 250 Schätzpreis: 75,00 EURStartpreis: 50,00 EUR

COLONIA Kölnische Feuer- undKölnische Unfall-Versicherungs-AGNamensaktie 100 RM, Nr. 67332Köln, 5.4.1929 EFAuflage 2.940. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 251 Schätzpreis: 125,00 EURStartpreis: 80,00 EUR

Concordia Lebens-Versicherungs-AGNamensaktie 100 RM, Nr. 4980Köln, 1.4.1939 EFAuflage 10.000. Hervorgegangen aus der 1853gegründeten Concordia Cölnische Lebens-Versi-cherungs-Gesellschaft, die 1922 die Tochtergesell-schaft Neue Concordia Lebens-Versicherungs-AGgründete, welche den Versicherungsbestand unddie Deckungskapitalien der 1930 in Liquidationgetretenen Muttergesellschaft übernahm. Ab 1926als Concordia Lebens-Versicherungs-Bank AG fir-mierend, seit 1937 Concordia Lebens-Versiche-rungs-AG. 1955 Fusion mit der RothenburgerLebensversicherungs AG, gegr. 1856 in Rothen-burg (1923 Görlitz, 1946 Köln), 1970 Fusion mit derNational Lebensversicherungs-AG, gegr. 1924 Stet-tin (1946 Lübeck) und mit der Gladbacher Lebens-versicherungs AG, gegr. 1858 Haynau (1925 Berlin,1931 Mönchengladbach). 1971 Umbennung inColonia Lebensversicherung AG, Köln, 1997 AXAColonia Lebensversicherung AG, ab 2001 AXALebensversicherung AG, Köln. Eingetragen aufDirektor Dr. Wilhelm Bierlein, Köln-Lindenthal,Aufsichtsratmitglied der “Concordia”, Vorstands-mitglied der Rückvers.-Vereinigung AG (“Vaterlän-dische” und “Rhenania”-Konzern). Prägesiegellochentwertet.

Nr. 252 Schätzpreis: 500,00 EURStartpreis: 240,00 EUR

Conrad Scholtz AGAktie 1.000 Mark, Nr. 537Hamburg, 25.9.1913 EFGründeraktie, Auflage 2.000 (R 7). Gründung 1884als oHG, seit 1913 AG. Herstellung von Förder- undElevatorgurten sowie Treibriemen. Das Stamm-werk Barmbek wurde 1943 größtenteils zerstörtund nach dem Krieg ganz stillgelegt, seitdem Pro-duktion im 1938 eröffneten Werk Wandsbek. DieVereinsbank Hamburg baute ihre Schachtelbeteili-gung Ende der 60er Jahre zur Mehrheit aus, wenigspäter erwarb auch der Gabelstaplerhersteller

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