Aus Alt macht Neu - Kreislaufwirtschaft statt Müllverbrennung

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AUS ALT MACHT NEU Kreislaufwirtschaft statt Müllverbrennung

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Faltblatt zum Thema Abfallpolitik in NRW

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Wir produzieren pro Jahr und Person 450 kg Müll. Vor allem die ver-brannten oder weggeworfenen Kunststoffe belasten stark das Kli-ma und die Umwelt und vermüllen die Meere. Die Natur kennt je-doch keinen Abfall. Kreislaufwirtschaft heißt darum die Kurzformel für mehr Umwelt- und Ressourcenschutz. Das Prinzip ist einfach: Die für die Produktion von Waren eingesetzten Rohstoffe sollen nach dem Gebrauch wiederverwendet und neu genutzt werden.

Wesentlich ist dabei, Abfälle möglichst umfassend stofflich zu verwerten, was bedeutet, diese in natürliche oder technische Kreisläufe zurückzuführen (Recyceln). Die dann noch verbleibenden Abfallstoffe können wir flexibel, effizient und umweltschonend zur Energieerzeugung einsetzen, wie etwa Bioabfälle in Biogasanlagen.

Bereits heute können hierzulande jährlich etwa 15 Millionen Tonnen der Rohstoffe, die schon einmal für ein Produkt verwendet wurden, wieder zurückgeführt werden. Diese Anteile müssen je-doch deutlich gesteigert werden.

WIEDERVERWERTEN

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Kreislaufwirtschaft bedeutet mehr, als nur Abfall zu trennen. Es bedeutet, den Ansatz der Suffizienz (Vermeidung) bereits in den Produktionsprozessen zu verankern. Das heißt, es soll nur so viel produziert werden, wie auch wirklich gebraucht wird. Zahlreiche Unternehmen haben eine solche umweltschonende Produktver-antwortung schon heute in ihren Produktions- und Geschäftsmo-dellen verinnerlicht.

Doch zur Abfallvermeidung kann jedeR einen Beitrag leisten, in-dem wir Sachen länger oder wieder benutzen. Hierfür sind Recy-clingbörsen praktische Ansprechpartner vor Ort. Ein herausra-gendes Beispiel für Wiederverwendung und Abfallvermeidung ist hierbei die Recyclingbörse in Bielefeld (http://www.recyclingboer-se.org). Ähnliche Projekte gibt es in ganz Nordrhein-Westfalen.

KREISLAUFWIRTSCHAFT

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BEISPIEL: SECONDHANDY

Laut Deutscher Umwelthilfe liegen rund 72 Millionen alte Handys in den Schubladen der Deutschen — inklusive darin enthaltener Roh- und Schadstoffe. Durch eine Rückgabe und Recycling kön-nen Schwermetalle und andere Schadstoffe vor der Mülldeponie bewahrt und wertvolle Rohstoffe wie seltene Erden zu neuen Produkten werden. Rückgaben sind beim örtlichen Schadstoff-hof/-mobil möglich, oder man kann sich unter http://www.han-dysfuerdieumwelt.de über kostenloses Recycling informieren.

Wer einen Schritt weiter gehen will, kann auf das Fairphone zurückgreifen: https://www.fairphone.com. Die Produzenten des Fairphones versuchen, bei der Herstellung allen Mitarbeite-rInnen menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und achten überdies noch auf die ökologische Herstellung Ihres Handys.

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SELBST IST DER MÜLL

BIOABFALL — NICHT NUR FÜR DIE TONNEDie Braune Tonne für Bioabfälle ist weit verbreitet. 2010 wurden rund 1,85 Millionen Tonnen Bio- und Grünabfälle in bereits 358 von 396 Kommunen in NRW getrennt erfasst und verwertet. Ziel muss es sein, die Menge an eingesammelten Bioabfällen zur effektiveren Energiegewinnung noch zu steigern, z.B. durch Gasnutzung und hydrothermale Karbonisierung (chemische Her-stellung von Kohle aus Bioabfällen). Überdies ist die flächende-ckende Einsammlung von Bioabfällen die Voraussetzung für eine von uns angestrebte umfassende Wertstofferfassung.

EIGENKOMPOSTIERUNG LOHNT SICH!Blätter, Rasenschnitt und Küchenabfälle lassen sich in Humus-erde verwandeln. Das zahlt sich für die Umwelt aus und tut auch dem Portemonnaie gut. Denn Umweltbewusste sparen nicht nur Mineraldünger und Blumenerde, sondern auch Müllgebühren. Die Verwaltung vor Ort sagt Ihnen, ob es bei Eigenkompostie-rung einen Nachlass bei den Abfallgebühren gibt, wenn sie auf die Biotonne verzichten.

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KOMPOST-TIPPS

KontaktDie GRÜNEN im Landtag NRW Telefon 0211 / 884 2281 [email protected]

Zuständig in der Fraktion Hans Christian MarkertSprecher für Umweltpolitik [email protected] www.hc-markert.de

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1. Kompost immer auf Erdboden, nie auf Beton und möglichst im Halbschatten anlegen.

2. In die unterste Lage grobes Material wie Hecken- oder Baum-schnitt legen.

3. Auf das grobe Material abwechselnd Garten- oder Küchenabfälle (keine Fleisch-, Wurst- und Käsereste) und welken Grasschnitt geben.

4. Die oberste Schicht bildet eine Lage aus Stroh, Laub oder Erde.5. Nach drei bis vier Monaten hat sich Rohkompost gebildet, der

sich zum Mulchen eignet. Nach zehn bis zwölf Monaten ist der Reifekompost fertig.

Ausführliche Tipps gibts hier: http://gruene.fr/kompost

„Klug ist, wer Probleme löst, weise ist, wer sie vermeidet.“

HANS CHRISTIAN MARKERT