Aus dem Bauch heraus

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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 35. Ausgabe, Mai 2005 TITELMONTAGE: DPNY Glutamat und das China-Restaurant-Syndrom Körper & Seele Bewegung & Fitness Die neue Einfachheit Überfluss schafft Überdruss Yoga Der Weg zur Harmonie

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In dieser Ausgabe geht es unter anderem um die folgenden Themen:Gicht durch Bier?Alzheimer: Diabetes des Gehirns?Statine und Coenzym Q10GesundheitsmeldungenKopfschmerzen vonKopfschmerztabletten?Wie sich Prophezeiungenselbst erfüllen

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Page 1: Aus dem Bauch heraus

NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

AKTUELLE GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . 35. Ausgabe, Mai 2005

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Page 2: Aus dem Bauch heraus

EditorialEditorial

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihre

Petra WonsVorstand der Medicom Pharma AG

us dem Bauch heraus. Was das be-deutet, wissen wir alle. Und doch

eben auch nicht, weil wir es aus demBauch heraus wissen und nicht vomKopf aus. „Das, was ich weiß, von dem ich nicht weiß, dass ich es weiß, beeinflusst mich mehr, als ich weiß.“Dieser nur scheinbar paradoxe Satztrifft das Wesen des „Bauchdenkens“.Denn tatsächlich „wissen“ wir etwasda ganz tief unten im Körper. Wissen-schaftler haben ein „Bauchhirn“ ent-deckt. Mit dessen erstaunlichen Fähig-keiten beschäftigt sich nun ein ganzerForschungszweig, die Neurogastroen-terologie. In Studien konnte bereits bewiesen werden, dass das Darmhirndas Verdauungssystem kontrolliert, die Immunabwehr koordiniert, seinenNachbarorganen Anweisungen gibt undsogar über ein Gedächtnis verfügt.

Reisen Sie mit uns durch die faszinie-rende Welt des Verdauungssystems undbegleiten Sie einen Apfel durch alle Stationen unseres Körpers.

Doch was ist, wenn „tief da unten“ dochnicht alles so „glatt läuft“? Leider hörenwir oft erst auf den Bauch, wenn dieserÄrger macht. Verdauungsstörungen sind

wohl niemandem unbekannt. Wenn siedauerhaft sind, sollten sie ernst genom-men werden, auch wenn oft eine Krank-heit dahinter steckt, die eigentlich garkeine ist: das Reizdarmsyndrom. Runddie Hälfte aller Patienten mit Magen-Darm-Problemen leidet daran.

Unter der Überschrift „Wenn der Bauchrebelliert und der Arzt nichts findet“sind wir einem Phantom auf der Spur.Schmerzen, Unwohlsein, Verdauungs-probleme – ohne organische Ursache.

Was das ist, wie es sich äußert und wasman dagegen unternehmen kann: ImTitelthema finden Sie die Fakten.

Unter anderem hilft Entspannung. Unddie lernen Sie besonders gut beim Yoga.Auf Seite 18 erfahren Sie warum. Dassder beinahe schon „alte Hut“ unter denEntspannungstechniken im Moment soein fulminantes Revival feiert, kommtnicht von ungefähr. Es gibt kaum kör-perliche und seelische Beschwerden undErkrankungen, die von der Unfähigkeitzur Entspannung nicht negativ beein-flusst würden.

Entspannung ist heutzutage ein hohesGut geworden, denn kaum noch jemandkann es sich leisten, krank zu werden.Wie es weitergeht mit der Gesundheits-reform, bleibt auch weiterhin Thema fürdie MEDICOM. Was auf die Versichertender gesetzlichen Krankenkassen zu-kommt: Sie finden Rechenbeispiele undVorschläge zum Geldsparen, damit Ihnen die Kosten nicht „auf den Magenschlagen“.

Doch das Magengrimmen kann auch an-dere Ursachen haben. Vertragen Sie zumBeispiel das Essen in Asiarestaurantsnicht gut? Dann kann Glutamat die Ur-sache sein – ein Geschmacksverstärker,der so einigen, vor allem vorgefertigtenNahrungsmitteln ihre „Würze“ verleiht.Nahrungsmittelunverträglichkeiten sindjedoch weniger weit verbreitet, als manannimmt. Ob Glutamat zu Gesundheits-schäden führt oder nicht, lesen Sie imBeitrag „Glutamat und das China-Restaurant-Syndrom“.

Ein auf jeden Fall „magenfreundliches“Vitalstoff-Rezept haben wir für Sie zusammengeköchelt. Guten Appetit aufSeite 41.

Nicht nur die Auswahl der Nahrungsmit-tel hat Einfluss auf unser Wohlbefinden,wie Sie sicher wissen. Man kann auchsein Leben und seine Umgebung so„vollstopfen“, dass man sich schließlichselbst blockiert. Wie Sie sich von aufge-stautem Krempel befreien, erfahren Sieauf der Seite 38 unter dem Motto „Dieneue Einfachheit. Überfluss schafftÜberdruss“.

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Was man über Jahrhunderte

vermutet hatte, konnten Wis-

senschaftler jetzt beweisen.

Der Bauch denkt mit. Hier

sitzt ein „zweites Gehirn“ –

die größte Ansammlung

von Nervenzellen außerhalb

des Kopfes.

InhaltTitelthema: Aus dem Bauch heraus:Gibt es tatsächlich ein Bauchgefühl?

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Körper & Seele:Die neue Einfachheit

Kurzmeldungen:Gicht durch Bier?Alzheimer: Diabetes des Gehirns?Statine und Coenzym Q10GesundheitsmeldungenKopfschmerzen von Kopfschmerztabletten?Wie sich Prophezeiungenselbst erfüllen

Gesundheit & Recht:Gerichtsurteile Reform des Gesundheitssystems,Teil 7

Neues aus der Forschung:Glutamat und das China-Restaurant-Syndrom

Mental-Serie:Aufmerksamkeit: Grenzenlos? Eingeschränkt?

MEDICOM informiert:Braunhirse: nichts für Magen-und Darmempfindliche

Bewegung & Fitness:Yoga – der Weg zur Harmonie

Titelthema:Aus dem Bauch heraus

Körper & Seele:Die neue Einfachheit – Überfluss schafft Überdruss

Essen & Trinken:Vitalstoff-Rezept

Rubriken:EditorialImpressumLeserbriefeRätselseite

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Überfluss schafft Überdruss. Das Leben wird immer kompli-

zierter. Es gibt immer mehr Dinge, die man beachten muss

und die unsere Aufmerksamkeit fordern. Zeit, sich selbst das

Leben zu erleichtern und mit dem großen Aussortieren zu

beginnen. Entscheiden Sie sich, was in Ihrem Leben gut und

wichtig ist, und verabschieden Sie sich von dem Rest. Das

gilt für Kleider, Möbel und Gegenstände genauso wie für

negative Denkmuster und hinderliche Überzeugungen.

Neues aus der Forschung:Glutamat

Er ist fast in jedem vorgefertigten Lebensmittel

zu finden: der Geschmacksverstärker Glutamat.

Besonders häufig wird er in der Asiaküche verwendet.

Ist er wirklich gesundheitsschädlich und gibt

es tatsächlich ein China-Restaurant-Syndrom?

Hier lesen Sie die Fakten.

Prominente wie Cindy Crawford, Uma Thurman, Sting,

Wolfgang Joop und Ursula Karven machen es vor und viele

andere folgen ihnen. Sie finden mit Yoga einen Weg zu

körperlicher und seelischer Ausgeglichenheit. Yoga trainiert

Körper und Geist, und das für jeden in angemessener Form.

Yoga ist, neben Computerexperten, Indiens begehrtester

Exportartikel in der westlichen Welt.

Bewegung & Fitness:Yoga – der Weg zur Harmonie

Der Bauch ist sensibel. Er

ist das Zentrum des Kör-

pers und auch der Grad-

messer für unser Wohlbe-

finden. Man „hat die Wut

im Bauch“, „Schmetter-

linge im Bauch“ oder „es

rutscht einem vor Angst

das Herz in die Hose“. 2222Ab Seite

Ab Seite

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Gicht durch Bier?ereits zwei Bier am Tag erhöhendas Risiko, an Gicht zu erkranken,

um das 2,5-Fache im Vergleich zu keinem Bierkonsum. Zu diesem Ergeb-nis kamen Forscher im Rahmen einerStudie des Massachusetts GeneralHospital mit rund 47.000 Männern.

In den Industrienationen leiden etwa20 Prozent der Männer unter einemerhöhten Harnsäurespiegel. Sie sinddamit deutlich häufiger von der Gichtbetroffen als Frauen und das Risikosteigt mit zunehmendem Alter. Dochdie Gicht ist kein unabwendbaresSchicksal, sondern häufig ernährungs-bedingt. Sie galt früher als Krankheitder Reichen, denn vor allem eine energie- und fleischreiche Ernäh-runsgsweise begünstigt die Entste-hung der Erkrankung.

Betroffene sollten sich daher weitge-hend vegetarisch ernähren und folgen-de Ernährungsempfehlungen beachten:

purinreiche Lebensmittel wie Fleisch,Fisch oder Hülsenfrüchte meiden, aufInnereien verzichten

purinarme Eiweißlieferanten wieMilch und Milchprodukte bevorzugen

weitgehender Verzicht auf Alkohol,vor allem auf Bier

Körpergewicht im Normalbereichhalten

regelmäßige körperliche Bewegung

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Nervensystem. Auch hat diese Form derStoffwechselerkrankung keine Auswir-kungen auf den Blutzuckerspiegel. Daherwird sie von ihnen als Diabetes Typ 3 bezeichnet. Das erhöhte Alzheimerrisikovon Diabetespatienten wird schon seitJahren begleitend dokumentiert. Medizi-ner von der Rush Universität in Chicagobeobachteten 824 katholische Nonnen,Priester und Ordensbrüder, die zu Beginnder Studie älter als 55 Jahre alt waren.Jährlich analysierten sie die klinischenDaten und machten neuropsychologischeTests, anhand derer man eine Alzheimer-erkrankung feststellen kann. Alle Teil-nehmer hatten sich zudem bereiterklärt,ihre Gehirne nach ihrem Ableben derWissenschaft zur Verfügung zu stellen.Während der fünfjährigen Studie er-krankten 151 Studienteilnehmer an derAlzheimerkrankheit, 31 davon litten anDiabetes. Gleichzeitig war das Alzheimer-risiko für Diabetiker um 65 Prozent höher als für ihre nichtzuckerkrankenGlaubensbrüder und -schwestern.

iabetespatienten haben ein bis zu65 Prozent höheres Risiko, an Alz-

heimer zu erkranken. Die Wissenschaftlervermuteten deshalb seit längerer Zeit einen Zusammenhang zwischen der Alz-heimerkrankheit und einem niedrigen Insulinspiegel, der für Zuckerkranke typisch ist. US-amerikanische Forschervon der Brown Universität in Providence haben jetzt entdeckt, dass Nervenzellenim Gehirn nicht nur auf Insulin reagieren– die Nervenzellen können es selbst pro-duzieren. Bislang wurde angenommen,dass nur die Bauchspeicheldrüse Insulinproduzieren kann. Doch die Fähigkeit desGehirns, selbst Insulin zu bilden, scheintsogar sehr wichtig für das Überleben vonGehirnzellen zu sein. Denn Menschen, diean der Alzheimerkrankheit leiden, produ-zieren sehr viel weniger davon als gesun-de Menschen. Diese Abweichung lässtsich den Forschern zufolge jedoch nichtmit den üblichen Stoffwechselerkrankun-gen Diabetes Typ 1 und Typ 2 erklären,sondern hat ihren Ursprung im zentralen

Möglicherweise ist ein Insulinmangel im Gehirn für die Alzheimer-krankheit verantwortlich. Gibt es den Diabetes Typ 3?

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Diabetes des Gehirns?Alzheimer:Alzheimer:

Diabetiker leiden öfter an

Alzheimer alsgesunde Men-schen. Ist Alz-

heimer gar einebesondere Form

des Diabetes?

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Gichtanfälle treten oft nach gehaltvollem Essenund reichlichem Alkoholgenuss auf. Betroffenesollten wenig Fleisch essen und auf Alkohol,besonders auf Bier, weitgehend verzichten.

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GesundheitsmeldungenGANZ KURZ

Krebs seltener ein TodesurteilEine schlechte und eine gute Nachricht. Dieschlechte Nachricht: Immer mehr Menschenerkranken an Krebs. Die gute Nachricht: Immer weniger Krebskranke sterben daran.Der Grund für die Zunahme der Erkrankun-gen: Die Bevölkerung wird immer älter unddamit steigt auch die Zahl der Krebskran-ken. Der Grund für die besseren Überlebens-chancen: Schnellere und genauere Diag-noseverfahren, mehr Menschen nutzen Vorsorgeuntersuchungen sowie neue undverbesserte Therapiemöglichkeiten. Heutewerden Tumore oft schon in einem Stadiumerkannt, in dem sie noch gut heilbar sind.

Lakritze gegen HerpesvirenHerpesviren bleiben nach einer akuten Infektion in bestimmten Körperzellen im„Schlummerzustand“. Sobald das Immun-system des Betroffenen geschwächt ist,flammt die Infektion erneut auf. Ein Wirk-stoff der Lakritze lässt die Tarnung der versteckten Viren auffliegen, worauf dieZellen mit einem Schutzprogramm reagie-ren und sich selbst zerstören. Lakritze wirktbislang als erstes Mittel gegen die „schlum-mernden“ Viren.

Grüner Tee hält schlankDie im grünen Tee enthaltenen Substanzen– die Polyphenole – reduzieren die Zunah-me von Körperfett (bei Mäusen). Das habenWissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) Potsdamherausgefunden. Sie vermuten, dass dieserEffekt nicht auf eine Appetitminderung,sondern auf eine verringerte Aufnahme derNahrung im Darm und eine gesteigerteFettverbrennung zurückzuführen ist.

Liebesfilme wecken Romantik bei MännernSowohl bei Frauen als auch bei Männernsteigt beim Schauen von Liebesfilmen derSpiegel des weiblichen GeschlechtshormonsProgesteron. Die Männer gaben in der Studie an, in der Folge habe ihr Bedürfnisnach Anlehnung und Zärtlichkeit zuge-nomen. Actionfilme dagegen treiben denTestosteronwert (männliches Geschlechts-hormon) von Männern in die Höhe. BeiFrauen sinkt er.

Späteres Gebäralter, längeres LebenDie Lebenserwartung von Frauen, die in einem höheren Lebensalter gebären, isthöher als die von Frauen, die jung Kinderbekommen. Das ergaben Untersuchungenvon finnischen Familienstammbäumen. DieForscher vermuten, dass Frauen Anlagenfür das Alter ihrer Erstgeburt und die Zahlder Kinder von ihrer Mutter erben. Auchdas Lebensalter werde davon beeinflusst.Die Biologen nehmen an, dass die Evoluti-on die Langlebigkeit der Frauen, die früherKinder bekommen, zugunsten ihrer Fort-pflanzungsfähigkeit opfert.

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Cholesterin-senkende Medikamente, so genannte Statine, sollten zusammenmit einem Coenzym-Q10-Präparat angewendet werden.

Statine mit Coenzym Q10 kombinieren

kann hier zu einer Verminderung derHerzleistung führen. Coenzym Q10 kommtin fast allen Zellen des menschlichen Organismus vor. Mit diesem bedeutendenElement des Stoffwechsels macht derKörper sich die in Lebensmitteln stecken-de Energie nutzbar. Rund 95 Prozentder gesamten Körperenergie werden dadurch aktiviert.

Neben seiner Funktion als Energieliefe-rant schützt das Coenzym Q10 das LDL-Cholesterin vor dem Angriff durch FreieRadikale. Erst wenn LDL-Cholesterindurch die Freien Radikale oxidiert wird,ist es gefährlich und Ursache für dieVerkalkung und den Verschluss derBlutgefäße. Das bedeutet, dass das Cho-lesterin mit den Statinen zwar gesenkt,aber bei einem Mangel an Coenzym Q10auch vermehrt oxidiert wird, was wie-derum extrem gefährlich für die Blut-gefäße ist. Um Herz und Adern doppeltzu schützen, sollten daher Statine undCoenzym Q10 zusammen eingenommenwerden.

in hoher Cholesterinspiegel ist dergrößte Risikofaktor für Herz-Kreis-

lauf-Erkrankungen, insbesondere für Ar-teriosklerose. Zur Senkung des zu hohenCholesterinspiegels werden meistensStatine verordnet, denn die Medikamen-te hemmen die körpereigene Produktionvon Cholesterin sehr wirkungsvoll. Fastvier Millionen Deutsche sind bereits aufdiese Medikamente angewiesen.

Da Statine jedoch nicht nur die körper-eigene Produktion von Cholesterin, son-dern auch die körpereigene Produktionvon Coenzym Q10 hemmen, solltenPatienten, die Statine einnehmen, auf eine gute Versorgung mit Coenzym Q10 achten und täglich 30 mg Coenzym Q10 zu sichnehmen. Das rät Dr. med. Markus Look,Internist und Autor des Beitrages derArzneimittelkommission der deutschenÄrzteschaft. Der gesamte menschlicheKörper ist auf das Coenzym Q10 ange-wiesen, wegen seines hohen Energie-bedarfs trifft das jedoch ganz besondersauf den Herzmuskel zu. Ein Mangel

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Coenzym Q10 ist ein notwendiger Bestandteil der Zellenund unterstützt diese wesentlich bei der Produktion vonEnergie. Es bindet die Energie aus den Nährstoffen in einMolekül, das ATP (Adenosintriphosphat) genannt wird. Da das Herz einen ganz besonders hohen Energieumsatzhat, ist Coenzym Q10 besonders für die Herzzellen vongroßer Bedeutung.

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MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

er medikamenteninduzierte Kopf-schmerz tritt hier neben anderen

Kopfschmerzformen besonders häufig auf.So leiden hierzulande etwa 100.000 Men-

schen unter diesem dumpf-drücken-den Kopfschmerz. Frauen sind

fünf- bis zehnmal häufigerbetroffen als Männer. Neuere Studien belegeneindrucksvoll, wie wichtigder sorgsame Umgang mitSchmerzmitteln ist. Oftverleiten häufige Kopf-schmerzen den Patienten

dazu, „vorsichtshalber“ ein Schmerz- oderMigränemittel zu nehmen. Menschen, die häufig unter Kopfschmerzen leiden,sollten Kopfschmerzmedikamente abernicht länger als drei Tage hintereinanderund auch nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat einnehmen, sonst kann der medikamenteninduzierte Kopfschmerz die Folge sein. Der Kopfschmerz tritt meistbeidseitig auf. Betroffene beschreiben ihnals dumpf-bohrenden, manchmal auchpulsierenden Schmerz, der oft von Übel-keit und leichter Lärm- und Lichtempfind-lichkeit begleitet wird.

In Deutschland leiden etwa drei Millionen Menschen unter tägli-chen Kopfschmerzen. Auch Schmerzmittel können Kopfschmerzenverursachen.

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Was deutet auf den Teufelskreisaus Schmerz und Tabletten hin?Die Internationale Kopfschmerzgesell-schaft hat Diagnosekriterien erstellt, dieauf einen von Medikamenten verur-sachten Kopfschmerz hindeuten. Wennfolgende Punkte zutreffen, ist die Wahr-scheinlichkeit hoch, dass es sich um einen medikamenteninduzierten Kopf-schmerz handelt:

Die Betroffenen leiden pro Monat mehrals 20 Tage unter Kopfschmerzen

Sie nehmen an mehr als zehn Tagen proMonat regelmäßig Schmerzmittel ein(Mutterkornalkaloide und Triptane oderauch Schmerzmittelmischpräparate)

Sowohl die Schwere als auch die Häu-figkeit des Kopfschmerzes verschlechternsich während dieser Zeit

Grundsätzlich können alle zur Kopfschmerzbehandlung eingesetztenSchmerzmittel zum medikamentenindu-zierten Dauerkopfschmerz führen. Vor allem aber sind Patienten gefährdet, dieein kombiniertes Schmerzmittel mit verschiedenen Wirkstoffen regelmäßig einnehmen. Sicher ist die Diagnose medikamenteninduzierter Kopfschmerzjedoch erst, wenn der Kopfschmerz nach Absetzen der Medikamente entweder ganzverschwindet oder zu seiner früheren Häufigkeit zurückkehrt. Darauf weisen Experten der Deutschen Migräne- undKopfschmerz-Gesellschaft hin. „Nur derEntzug der eingenommenen Präparatekann den Dauerschmerz wieder nehmen“,betonen die Experten.

von Kopfschmerztabletten?Kopfschmerzen

Bei oft auftretenden und lange anhaltendenKopfschmerzen sollten Sie von einem Neurologen die Ursachen abklären lassen

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Fast jeder hat einmal Kopfschmerzen. Etwa 70 Prozent aller Menschen leidenzeitweise daran. Doch Kopfschmerzensind nicht gleich Kopfschmerzen. Migrä-ne und Spannungskopfschmerz lautendie häufigsten Diagnosen. Insgesamtsind aber 165 verschiedene Formen vonKopfschmerzen bekannt.Was unterscheidet die Migräne vomSpannungskopfschmerz?

MigräneMigräne tritt in Attacken auf und äußertsich zumeist in einseitigen pulsierendenKopfschmerzen, die bei körperlicherBetätigung zunehmen. Fast immer ist sievon Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen,Lichtscheu, Lärmempfindlichkeit und derÜberempfindlichkeit gegenüber bestimm-ten Gerüchen begleitet. Die Attackendauern zwischen vier und 72 Stunden.Bei ungefähr zehn bis 15 Prozent der Betroffenen tritt vor den eigentlichenSchmerzen die so genannte „Migräne-aura“ auf. Darunter verstehen Fachleuteneurologische Störungen wie Sehstörun-gen, Wahrnehmung von Lichtblitzen undgezackten Lichtlinien und Gesichtsfeld-einschränkungen. Auch Gleichgewichts-oder Gefühlsstörungen können auftreten.Die Aura entwickelt sich zumeist über einen Zeitraum von zehn bis 30 Minutenund geht dann wieder zurück.

Der Spannungskopf-schmerz tritt meistbeidseitig auf und wird durch körperlicheAktivität nicht verstärkt.Er kann Minuten oderTage dauern. Übelkeit,Geräusch- und Licht-empfindlichkeit können(schwächer ausgeprägt)auftreten.

Bei der Migräne tretendie Schmerzen häufig

einseitig auf. Sie werdenals pulsierend oder

pochend beschrieben.Begleitet werden sievon Appetitlosigkeit

(fast immer), Übelkeit(80 %), Erbrechen

(40–50 %) , Lichtscheu(60 %), Lärmempfind-

lichkeit (50 %) undÜberempfindlichkeit

gegenüber bestimmtenGerüchen (10 %).

Eine genaue Diagnose ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Be-handlung der Migräne. Sie kann am bes-ten in einem ausführlichen Gespräch mitIhrem Arzt gestellt werden. Sonderunter-suchungen wie die Computertomografiesind nur bei bestimmten zusätzlichenSymptomen notwendig. Sie werdendurchgeführt, um eine Hirnblutung odereinen Tumor auszuschließen.

SpannungskopfschmerzDer Spannungskopfschmerz äußert sichdurch leichte bis mäßige Schmerzen beid-seitig im Kopf. Die Schmerzen beginnenhäufig im Nacken und breiten sich dannüber die Kopf- und Schläfenregion bis indas Gesicht aus. Der Schmerz ist dumpf,drückend oder ziehend. Manchmal kön-nen auch Übelkeit, Geräusch- und Licht-empfindlichkeit oder Schwindel vorkom-men, sie sind aber in der Regel schwächerausgeprägt als bei der Migräne. Span-nungskopfschmerz kann Minuten oderTage anhalten. Man unterscheidet zwi-schen gelegentlichem und chronischemSchmerz. Wenn der Kopfschmerz an wenigstens 15 Tagen im Monat auftritt,spricht man von einem chronischenSpannungskopfschmerz. Bewegung undAblenkung können den Schmerz lindern.Treten die Schmerzen häufiger auf, sollteman einen Arzt aufsuchen.

Unterschiedliche Kopfschmerzen und ihre Symptome

Thomas Spengler

Bewahren uns Antioxidantien vor Krebs?

Können Vitamine vor Arteriosklerose schützen?

Verhindern Vitalstoffe Herz-Kreislauf-Erkrankungen?

Oft gestellte Fragen, die niemand eindeutig beant-worten kann. Auch in diesem Buch spielen dieseFragen eine große Rolle. Der Autor verspricht Ihnenkeine Antworten, aber Sie werden sich nach demLesen dieses Buches sicher ein besseres Bild von derLeistungsfähigkeit von Vitalstoffen machen können.

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Informationen und Studien zum Nutzen von Vitalstoffen für den menschlichen Körper

GESUNDHEIT DURCH VITALSTOFFE

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Page 8: Aus dem Bauch heraus

n einer neuen Studie befragten US-Psychologen 115 Elternpaare, wie

viel Alkoholkonsum sie bei ihren Tee-nagerkindern in Zukunft vermuteten. DieKinder selbst füllten zur gleichen ZeitFragebogen aus, in denen sie ihre der-zeitigen Trinkgewohnheiten angaben.

Ein Jahr später wurden die Kinder erneutbefragt. Das Ergebnis: Hatten die Elterndie Trinkgewohnheiten des Kindes über-schätzt, näherte sich der Konsum des Be-troffenen im Laufe eines Jahres der Schät-zung der Eltern an. Zu diesem Ergebniskamen die Forscher, nachdem sie alle anderen Risikofaktoren für einen hohenAlkoholkonsum ausgeschlossen hatten.

Die „sich selbst erfüllende Prophezeiung“war noch stärker, wenn sowohl der Vaterals auch die Mutter von ihrem Kind einenstärkeren Alkoholkonsum erwarteten. Im Gegensatz dazu kam es zu keinem Anstieg des Konsums, wenn die Elternden Konsum des Kindes unterschätzten.

Das Phänomen der „sich selbst erfüllendenProphezeiung“ (engl.: self-fulfilling-prophecy) ist nicht neu. Der Psychothera-peut Paul Watzlawick hat folgende Defini-tion dafür gefunden:

„Eine sich selbst erfüllende Prophezei-ung ist eine Annahme oder Voraussage,die rein aus der Tatsache heraus, dass sie gemacht wurde, das angenommene,erwartete oder vorhergesagte Ereignisszur Wirklichkeit werden lässt und so ihreeigene `Richtigkeit´ bestätigt.“

Mit anderen Worten: Wenn ich der Über-zeugung bin, dass etwas eintritt, sorge ich – oft unbewusst – dafür, dass diestatsächlich geschieht. So erfüllt sich meineVorhersage von selbst. Sind Eltern zumBeispiel der Ansicht, ihr Kind bleibedumm, dann wird es das aller Wahr-scheinlichkeit nach auch – unabhängigvon seiner tatsächlichen Intelligenz – blei-ben. Zum einen weil es versucht, den Erwartungen und Überzeugungen seiner

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Schon Voraussagungen können ausreichen, damit das Voraus-gesagte tatsächlich eintritt. Psychologische Studien haben jetzt die destruktive Kraft von so genannten „self-fulfilling-prophecys“bewiesen.

Prophezeiungenselbst erfüllen

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Eltern in jeder Form gerecht zu werden,und zum anderen, weil es höchstwahr-scheinlich nicht so gefördert wird wie einKind, von dem man annimmt, dass esbesonders intelligent sei. So entsteht einTeufelskreis aus Überzeugung und der Bestätigung der Überzeugung. Schonimmer wurde vermutet, dass sich selbst erfüllende Prophezeiungen gerade bei derEntwicklung von Kindern eine große Rolle spielen. Bislang gab es jedoch nochsehr wenige aussagefähige Studien zudem Thema. Eine weitere Studie hat jetztzudem gezeigt, dass negative Erwartun-gen auch die Leistung mindern können.Was man bisher nur vermutete, konntejetzt bewiesen werden: Abwertende Vor-urteile beeinflussen Menschen so, dass sieden geringeren an sie gestellten Erwar-tungen letztlich entsprechen. Andersgesagt: Negative Vorurteile wirken sichauf destruktive Weise auf die Betroffenenaus – auch wenn diese davon überzeugtsind, dass das Vorurteil unberechtigt ist.

Ein Forschungsprojekt über die Wirkungvon „Blondinenwitzen“ hat bestätigt,dass blonde Frauen, mit dem Urteil„Blondinen sind dumm“ konfrontiert,tatsächlich Leistungseinbußen aufweisen.Der Sozialpsychologe Professor Jens Förster von der Internationalen Univer-sität Bremen hat 80 Frauen, die Hälfte davon blond, mit Witzen – zum Teil überBlondinen – konfrontiert und danachzum Intelligenztest gebeten. Das überra-schende Ergebnis der Studie: Diejenigenblonden Frauen, die Blondinenwitze gelesen hatten, lösten weniger Prüfungs-aufgaben als ihre blonden Geschlechts-genossinnen, die an den Test gingen, ohne derartige Witze gelesen zu haben.

„Wer es glaubt, wird selig“, meinen Zweifler. „Was man

glaubt, wird wahr“, habenWissenschaftler jetzt bewiesen.

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§GERICHTSURTEILE

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GEIN SACHEN GESUNDHEIT§

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9Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.

Alternative Therapienwerden nicht immererstattetEine privat versicherte Patientin nahmnach einer überwundenen Brust-krebserkrankung über die normaleNachsorge hinaus zwei alternativeTherapien in Anspruch (Kohlendioxid-behandlung, vaginale Moortherapie).Da private Krankenkassen alternativeTherapieformen oft auch erstatten,ging die Patientin davon aus, dass ihreKasse dies auch in diesem Falle tunwürde. Die Kasse lehnte ab und bekamRecht. Begründung: Bei alternativenMethoden muss es sich um solche Verfahren handeln, die den Nachweisklinischer Wirksamkeit erbringen können. Außenseitermethoden, die aufspekulativen Denkmodellen beruhen,sind davon abzugrenzen und dahernicht erstattungsfähig.

OLG Köln,AZ: 5 U 211/01

Kassenwechsel beiBeitragserhöhungenEin Versicherter der Taunus Betriebs-krankenkasse (Taunus BKK) solltenach deren Zusammenschluss mit derNovartis BKK einen höheren Versiche-rungsbeitrag zahlen. Er kündigte unterBerufung auf das Recht, bei Beitrags-erhöhungen wechseln zu können. Seine alte Kasse und ihr neuer Partnerakzeptierten die Kündigung nicht, daes sich um eine „erstmalige Beitrags-festsetzung“ einer „neuen Kasse“ han-deln würde. Das Bundessozialgerichtgab jedoch dem Versicherten Recht.Die Kassen dürfen nach einem Zu-sammenschluss und einer Beitrags-erhöhung den Mitgliedern das Sonder-kündigungsrecht nicht verwehren.

BSG,AZ: B 12 KR 15/04

Schlingern: bei Kreuzfahrten normalDie Reisenden auf einem Kreuzfahrt-schiff müssen auf Schlingerbewegun-gen des Schiffes bei starkem Seeganggefasst sein. Stürzen die Passagierean Bord bei einem Sturm und ver-letzen sich dabei, ist der Veranstalterdafür nicht haftbar.

LG Bremen,AZ: 7 0 124/03

Chefarztbehandlungnicht ohne ChefarztHat ein Klinikpatient einen Wahlleis-tungsvertrag für eine Chefarztbehand-lung unterschrieben, diesen währendseines Krankenhausaufenthaltes jedochnie zu Gesicht bekommen, muss derPatient auch nicht für die Spezial-behandlung bezahlen. Um eine Privatrechnung zu schreiben, mussder Chefarzt schon selbst behandeln.

LG Konstanz,AZ: 2 0 58/02

Taube Zunge nachZahnarztbesuchNach einer Betäubungsspritze beimZahnarzt klagte eine Patientin überein dauerhaftes Taubheitsgefühl inder rechten Zungenhälfte. Der Zahn-arzt hatte beim Spritzen den Zun-gennerv beschädigt. Dies kommt sel-ten vor, dennoch hätte der Medizinerseine Patientin über dieses Risiko imVorfeld aufklären müssen. Das Gerichtsprach der Klägerin 6.000 EuroSchmerzensgeld zu.

OLG Koblenz,AZ: 5 U 41/03

Verdauungsproblemekein Grund für Scha-denersatz im UrlaubEine ganze Familie litt während einesUrlaubsaufenthaltes in der Türkei anDurchfall. Wie ihnen ging es von 900 Hotelgästen noch 22 weiterenUrlaubern. Deshalb vermutete die Familie mangelnde Hygiene in derHotelküche und klagte auf Schaden-ersatz. Die Klage wurde jedoch abgewiesen, weil Vermutungen nicht ausreichen und Durchfall im Orientnicht ungewöhnlich ist.

AG Hannover,AZ: 502 C 1714/02

Gut festhalten heißt es bei der Kreuz-fahrt, wenn das Schiff mächtig schaukelt. Für „Sturmschäden“ am Passagier ist der Veranstalter nicht haftbar.

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Page 10: Aus dem Bauch heraus

as ist schon skandalös: Einige Kassen erwirtschaften im Zuge der

Gesundheitsreform hohe Gewinne, sen-ken aber nicht die Beiträge der Versi-cherten, sondern erhöhen die Gehälterihrer Vorstände um erhebliche Summen.

Kein Wunder, dass eine repräsentativeUmfrage der Zeitschrift Stern ergebenhat, dass 47 Prozent aller gesetzlichKrankenversicherten der Meinung sind,dass die Hauptgewinner der Gesund-heitsreform 2004 die Krankenkassensind. Ziel der Gesundheitsreform war es,die Beitragszahler zu entlasten, aber

lediglich ein Prozent der Befragten gabenan, dass sie sich als Begünstigte sehen.Die im Jahr 2004 erwirtschafteten Über-schüsse der gesetzlichen Krankenkassenvon zirka vier Milliarden Euro sollennämlich nach Angaben der Kassen zum Schuldenabbau verwendet werden.40 Prozent der Studienteilnehmer for-dern jedoch die von den Politikern inAussicht gestellte Beitragssenkung.

Das wird jetzt geschehen. Die Kassenwerden ab dem 1. Juli 2005 per Gesetzdazu verpflichtet, die Beiträge der Versi-cherten um 0,9 Prozentpunkte zu senken.

Im Durchschnitt zahlte jeder Bundesbür-ger seit der Gesundheitsreform 150 Euromehr im Jahr.

Auch wenn die Kassen ab Juli ihreBeiträge senken müssen: Die künftigenneuen Zuzahlungen für Zahnersatz undKrankengeld machen für den Versicher-ten ab dem 1. Juli 2005 diese Ersparnisvon 0,9 Prozent wieder zunichte – dabeiist der Arbeitgeberanteil, der dann zumTeil auch vom Arbeitnehmer übernom-men werden muss, noch nicht einmalberücksichtigt.

Herr Meyer, die Internetapotheke und der Hausarzt

Teil 7des Gesundheitssystems

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Reform

10 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005ILLUSTRATIONEN AUF DEN SEITEN 10 UND 11: NILS WASSERMANN

Sparen trotz höherer Gesundheits-ausgaben? Herr Meyer hat es durch-gerechnet und zeigt Ihnen, wie es geht.

Page 11: Aus dem Bauch heraus

Ab dem 1. Juli 2005 sinken die Kranken-kassenbeiträge um 0,9 Prozentpunkte.Davon profitieren Arbeitnehmer Meyerund sein Arbeitgeber jeweils zur Hälfte.Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen abjetzt 163,75 Euro, sie sparen also jeweils11,25 Euro. Ab Juli muss Herr Meyer aberauch einen zusätzlichen Beitrag für Zahn-ersatz in Höhe von 0,4 Prozentpunktenzahlen. In seinem Fall sind dies 10 Euro.

Zudem muss er künftig auch den neuenBeitrag zum Krankengeld in Höhe von 0,5 Prozentpunkten allein übernehmen,der Arbeitgeber trägt hier nicht die Hälfte. Herr Meyer zahlt für das neueKrankengeld also zusätzlich 12,50 Euro.Der Krankenkassenbeitrag von HerrnMeyer erhöht sich demnach insgesamtauf 186,25 Euro, während der Arbeit-geberbeitrag bei 163,75 Euro bleibt.

Herr Meyer muss also zusätzlich den Beitragsanteil (11,25 Euro) tragen, um densich der Anteil seines Arbeitgebers verrin-gert. Höchste Zeit für Herrn Meyer, sichnach Möglichkeiten zum Sparen umzu-sehen! Neben einem Wechsel in eine günstigere Kasse bieten sich ihm und anderen gesetzlich Krankenversicherteneinige Möglichkeiten. Wir stellen Ihnenhier drei Varianten vor.

Was ändert sich ab dem 1. Juli 2005 ?Arbeitnehmer Meyer hat ein Bruttogehalt von 2.500 Euro.Der Beitragssatz seiner Krankenkasse beträgt im Moment 14 Pro-zent seines Einkommens. Er zahlt für seine Krankenversicherungim Moment also einen Arbeitnehmeranteil von 175 Euro. SeinArbeitgeber zahlt die andere Hälfte, ebenfalls 175 Euro.

Die meisten Krankenkassen bieten bereits ein Haus-arztmodell an oder testen es gerade. Das Programmbedeutet für Herrn Meyer, dass er im Krankheitsfallimmer erst zu seinem Hausarzt geht. Der Hausarztkoordiniert seine Behandlung, überweist ihn im Bedarfsfall an Fachärzte und Kliniken und sammeltseine Unterlagen. Wenn er an einem Hausarztpro-gramm teilnimmt, winken für Herrn Meyer, je nachKasse, bei der er versichert ist, Vergünstigungen wie

zum Beispiel der Wegfall derPraxisgebühr. Herr Meyerund andere Versichertekönnen sich freiwillig fürein solches Programmentscheiden. Fragen Siebei Ihrer Kasse nach,wenn Sie wissen möch-ten, welche BedingungenIhre Kasse anbietet.

Das Hausarztmodell1.TIPP Die Internetapotheke

2.TIPP

Herr Meyer kann seine apotheken-pflichtigen Arzneimittelauch bei einer Versandapo-theke bestellen – per Post,per Telefon oder per Inter-net. In Internetapothekenzu bestellen, kann sichlohnen. Besonders, wennHerr Meyer regelmäßigMedikamente braucht.

Finden Sie das interessant?Klären Sie mit Ihrer Krankenkasse, welcheVersandapotheken sie anerkennt, und lassen Sie sich ein Verzeichnis zuschicken.Informieren Sie sich bei den einzelnen Versandapotheken ganz genau nach denPreisen, Lieferbedingungen, -zeiten und wieSie Ihre Rezepte einreichen müssen.

Herr Meyer kann Bonusprogramme in Anspruchnehmen. Ein Bonus können beispielsweise eine Er-mäßigung bei Zuzahlungen oder niedrigere Beiträgesein. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Kasse nach Boni

für gesundheitsbewusstes Verhalten, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungenoder für die Teilnahme an zugelassenenstrukturierten Behandlungsprogram-men (so genannten Diseasemanage-mentprogrammen).

Die Bonusprogramme3.TIPP

Spartipps

11MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

Page 12: Aus dem Bauch heraus

ach dem Essen in China- und ande-ren Asiarestaurants verspüren man-

che Menschen immer wieder seltsameSymptome: Kribbeln oder Taubheits-gefühl im Nacken, in den Armen und imRücken, Schwächegefühl, Herzklopfen,

Schwindel, Kopfschmerzen, Engege-fühl in der Brust. Als Aus-

löser verdächtigt:

der Geschmacks-verstärker Glutamat, der in derasiatischen Küche besonders reichlichzum Würzen verwendet wird. Als Verursacher des China-Restaurant-Syndroms geriet Glutamat so bereits inden 70er-Jahren in die Schlagzeilen.Zahlreiche Untersuchungen konntendiese Un-verträglichkeitsreaktionen jedoch nichtdirekt mit dem Glutamat im Essen in Verbindung bringen, zumal in derAsiaküche auch andere, für Europäerfremde Zutaten und Gewürze verwendet

werden, die theoretisch ebenfalls Aller-gien oder pseudoallergische Reaktionenauslösen können. Im Gegenteil: DieErnährungsministerien fast aller Länderstufen den Geschmacksverstärker, derauch unter den E-Nummern E 620 bis E 625 bekannt ist, auf Basis verschiedenerStudien als unbedenklich ein. Inzwischenhat Glutamat seinen Weg auch in die europäische Küche gefunden. Keineswegs

nur beim Chinesen begegnen wir demvon Glutamat erzeugten Ge-

schmack, den Japaner

als „umami“, als„köstlich“ bezeichnen.

Glutamat wird also nicht nur wegen sei-ner geschmacksverstärkenden Wirkungeingesetzt, sondern gilt inzwischen nebensüß, sauer, salzig und bitter als fünfte Geschmacksrichtung. Sie ähnelt dem Geschmack einer Bouillon und schmeckt

12 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

Der Geschmacksverstärker Glutamat gerät erneut in die Schlagzeilen.Ist er wirklich gesundheitlich bedenklich oder doch unschädlich?

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und das China-Restaurant-Syndrom

Glutamat

Auch in Tomaten enthalten: Glutamat.Von vielen wird er wegen seinergeschmacklichen Eigenschaften und derMöglichkeit der Salzreduktion geschätzt.

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Page 13: Aus dem Bauch heraus

würzig-pikant. Vor allem industriell vor-gefertigten Lebensmitteln wie Fertigge-richten wird zusätzlich Glutamat zugege-ben. Allen voran: Brühwürfeln und Tüten-suppen. Auch Knabbereien wie Kartoffel-chips und Würzmitteln wird viel Glutamatzugefügt. (Welche weiteren Lebensmittelviel Glutamat enthalten, entnehmen Siebitte der nebenstehenden Tabelle.)

Nun wurde ein neuer Verdacht geäußert,nach dem Glutamat das Risiko, an einerbestimmten Art von grünem Starzu erkranken (Normaldruckglaukom), erhöhen soll. Diese spezielle Glaukom-erkrankung, die besonders oft in Asienvorkommt, wo viel Glutamat konsumiertwird, könne jedoch auch genetisch bedingt sein, räumen die Forscher ein.

Was ist nun von Glutamat zu halten?Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaftfür Ernährung (DGE) ist die Verwendungvon Glutamat zur Würzung von Speisenfür die Allgemeinheit unbedenklich.Glutamat findet sich von Natur aus infast allen Lebensmitteln und auch in der Muttermilch. Die wissenschaftlichkorrekt als Glutaminsäure bezeichneteAminosäure und ihre Salze, die Gluta-mate, geben zum Beispiel Käse und Tomaten ihren besonders würzigenGeschmack. Auch der Körper selbst bil-det Glutaminsäure, die als Botenstoff imGehirn eine wichtige Rolle spielt. AlsNeurotransmitter, also als Nervenboten-

stoff, ist Glutaminsäure unter andereman der Schmerzübertragung, am Körper-wachstum, an der Gewichtsregulierungund an der Appetitsteuerung beteiligt. ImGehirn wird Glutamat (Glutaminsäure)von den Hirnzellen selbst produziert. Dieüberwiegende Zahl der Experten ist derAnsicht, dass das über die Nahrung auf-genommene Glutamat nicht ins Gehirnvordringen kann, weil es die so genannteBlut-Hirn-Schranke nicht passieren kann.Die Blut-Hirn-Schranke sorgt dafür, dasskeine unerwünschten Stoffe aus dem Blutins Gehirn vordringen können.

Hier setzen die Kritiker an und stel-l e n infrage, ob Glutamat bei

Menschen mit Erkrankungen, die dieBlut-Hirn-Schranke beeinträchtigen –wie zum Beispiel bei Morbus Alzheimeroder nach einem Schlaganfall – tatsäch-lich nicht ins Gehirn vordringen undwichtige Nervenvorgänge beeinflussenkann. Selbst bei gestörter Blut-Hirn-Schranke kann eine schädigendeWirkung jedoch, wenn überhaupt, nurbei extrem hohen Dosen auftreten. Unddiese sind bei normalen Ernährungs-gewohnheiten nur sehrschwer

Ob Roquefort, Parmesan, Gouda,Camembert oder Brie – als natürlicherBestandteil ist Glutamat reichlich inKäse enthalten

Unser Körper enthältvon Natur aus etwa zehn Gramm freiesGlutamat. Der größteAnteil ist im Gehirn, in den Muskeln, derLeber und in denNieren zu finden.

GRAFIK: DPNYFOTO: IMAGESOURCE

Gehirn 2,3 g

Nieren 0,7 g

Blut 0,04 g

Muskeln 6,0 g

Leber 0,7 g

Als natürlichen Bestandteil:Tomaten, Tomatensaft

Käse (Roquefort, Parmesan, Gouda, Camembert, Brie)

Als Zusatzstoff:pikantes Knabbergebäck aus Kartoffeln oder Getreidewie Käsestangen, Kartoffelchips usw.

Sojasoße, Tomatenketchup, Würzsoßen, Worcester-soße, Brühwürfel, Hefeextrakte, Fleischextrakte

Fisch, Fleischpasteten, Dosen- und Tütensuppen

Welche Lebensmittel enthalten viel Glutamat?

Sojasoße enthältbesonders vielGlutamat undwird in der Asia-Küche reichlichverwendet.

Page 14: Aus dem Bauch heraus

z u erreichen. Eine andere Risikogruppe sindMenschen, die pseudoallergisch aufGlutamat reagieren.

Zur ErklärungAllergie und PseudoallergieBei einer „echten“ Allergie wird dasKrankheitsbild durch eine fehlgeleiteteAntikörperfreisetzung des Immunsystemsverursacht. Bei einer Pseudoallergie istder Wirkmechanismus direkter und erfolgt ohne Antikörperfreisetzung. DiePseudoallergie wird vor allem durch Lebensmittelzusatzstoffe (z. B. Glutamat,Azofarbstoffe) ausgelöst, aber auch durchbestimmte Lebensmittelbestandteile (z. B.Histamin). Fakt ist, dass einzelne Perso-nen möglicherweise tatsächlich extremsensibel auf Glutamat reagieren können.

Was tun?Sollten Sie der Ansicht sein, auf Glutamatempfindlich zu reagieren – zum Beispielnach dem Besuch eines Asiarestaurants –,sollten Sie beim Allergologen prüfen las-sen, ob bei Ihnen eine Glutamatempfind-lichkeit vorliegt. Es empfiehlt sich, vorherein Ernährungssymptomtagebuch zuführen, in dem alle eventuellen Verdachts-momente festgehalten werden. So könnenSie der Unverträglichkeit besser auf dieSpur kommen und dem Allergologen bei

seiner Diagnosestel-lung behilflich sein. Imgegebenen Fall solltenSie von mit Glutamatgewürzten Speisen ab-sehen und Lebensmittel mit einemhohen natürlichen An-teil an Glutamat mitVorsicht genie-ßen.Am besten mei-denSie Fertiggerichte völlig. Wie bereits erwähnt ist Glutamat, wenn es Lebens-mitteln hinzugefügt wird, üblicherweisemit denE-Nummern E 620 bis E 625 auf der Zutaten-liste aufgeführt.Es kann sich jedoch auch hinter Bezeich-nungen wie Hefeextrakt, Geschmacksver-stärker, Würze oder Würzmittel verber-gen. Ein Hinweis: Oft wird Glutamat Lebensmittelnzugegeben, denen vorher Wasser ent-zogen wurde und die dadurch an natürlichem Geschmack verloren haben(z. B. Tütensuppen).

Gefährlich oder nicht?Gesunden Personen, die keine Glutamat-unverträglichkeit haben, werden eine gelegentliche Tütensuppe und ein paarKartoffelchips oder der Besuch eines Asiarestaurants sicher nicht schaden,wenn sie sich ansonsten gesund und aus-gewogen ernähren. Und das ist der sprin-gende der Punkt. Zu gesundheitlichenBeeinträchtigungen kann es dann kom-men, wenn man sich nur noch vonFertigprodukten, Knabbergebäck und Tü-tensuppen ernährt. Denn der Geschmackvon Glutamat verleitet dazu, zu viel zuessen, außerdem gewöhnt man sich anihn. Gerade Kinder und Jugendliche soll-

Chips schmackhaft gemacht: DieGeschmacksintensivierung durch denZusatz von Glutamat spielt bei derAuswahl von Lebensmitteln eine entscheidende Rolle

Natürlich vorkommendesGlutamat (z. B. in der Tomate)und industriell gewonnenesGlutamat (z. B. in Brühwürfeln)werden vom Körper gleichbehandelt und unterscheidensich weder in der Aufnahmenoch in ihren Stoffwechsel-eigenschaften.

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Page 15: Aus dem Bauch heraus

Manchmal hat man das Gefühl, die ganze Welt habe sich gegen einen ver-schworen. Das Leben scheint in Schleifen zu verlaufen und uns immerwieder mit denselben unliebsamen Ereignissen zu konfrontieren.

osehr man sich auch bemüht, mangerät doch immer wieder an die

falsche Frau oder den falschen Mann, manwird bei Beförderungen ständig übergan-gen oder man fühlt sich von allen falschverstanden. Auch wenn es schwer fällt,das zu glauben: Man ist niemals hilflosden Umständen ausgeliefert – meist stehtman sich selbst im Weg. Wie merkt man,ob das tatsächlich so ist und man selbstdie Ursache für die eigenen Missgeschickeist? Man muss sich selbst und sein Verhal-ten aufmerksam beobachten können. Imzweiten Teil dieser Reihe zur mentalen Gesundheit sind wir bereits auf die Bedeu-tung der Aufmerksamkeit eingegangen.Jetzt wollen wir dieses Thema noch einwenig vertiefen.

Unsere Aufmerksamkeit ist begrenzt.Wollten wir alle Informationen, die unserUmfeld bietet, vollständig aufnehmenund verarbeiten, würde es uns schwerfallen, gezielte Entscheidungen zu tref-fen, da unser Gehirn mit der Fülle der Informationen überfordert wäre. Daswäre dann etwa so, als wäre man auf einem orientalischen Basar, auf demman von so vielen Händlern gleichzeitig angesprochen wird, dass man bei denvielen Angeboten gar nicht mehr weiß,welches man nun annehmen soll.

Um bei unserer mehr oder weniger begrenzten Aufnahmefähigkeit einiger-maßen sichergehen zu können, dass wirdie Dinge erfassen, die von Bedeutung füruns sind, hat unser Verstand Aufmerk-samkeitsraster für bestimmte Situationen

entwickelt. DieseAufmerksamkeitsraster nehmen situati-onsbezogen nur bestimmte Informationenwahr, andere Informationen werden aus-geblendet. Stellen Sie sich vor, Sie lesenaufmerksam in einem Buch. Während Sielesen, steht die Welt um Sie herum nichtstill, eine Uhr tickt, ein Flugzeug fliegt in weiter Ferne am Fenster vorbei, die Feuerwehr fährt mit lauter Sirene vorbei.Doch diese Dinge nehmen Sie währenddes Lesens nicht wahr, sie werden aus Ihrer Wahrnehmung ausgeblendet.

Wie entstehen Aufmerksamkeitsraster,und wie entscheidet unser Verstand, welche Informationen wichtig sind undwelche nicht? Er hat aus vergangenen Ereignissen gelernt, aus der gebotenenInformationsfülle bestimmte Kombinatio-nen von Informationen herauszufiltern –sie wiederzuerkennen. Dann kann er siezuordnen und Reaktionen auslösen, die

sich in der Vergangenheit in dieser Situation als erfolgreich

erwiesen haben. Wir wissen dann sofort,was zu tun ist, wenn bestimmte Um-stände eintreten. Entscheidungen, die wir intuitiv treffen, unterscheiden sich hier-von, weil unsere Intuition keine klarenAnweisungen erteilt. Sie gibt lediglicheine Empfehlung oder Einschätzung ab.Man hat dann „ein Gefühl“ dafür, was inder betreffenden Situation richtig ist, undunser Verstand kann demgemäß handelnoder eine andere Entscheidung treffen.

Aufmerksamkeitsraster sind lernfähig,denn im Laufe unseres Lebens ändert sichdie Bedeutung bestimmter Informationenund unsere Reaktionen passen sich daranan. Die Schritte unseres strengen Grund-schullehrers zu hören, hat uns im Kindes-alter möglicherweise geängstigt, währendsie uns im Erwachsenenalter mit einemLächeln an vergangene Zeiten denkenlassen. So wie mit dem strengen Grund-schullehrer verhält es sich mit fast allenDingen. Wir bewerten im Laufe unseresLebens viele Situationen neu, weil wir mitzunehmendem Alter andere Prioritäten

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3.TEIL

GRENZENLOS? EINGESCHRÄNKT? AUFMERKSAMKEIT

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ZUM AUSSCHNEIDEN UND SAMMELN

Page 16: Aus dem Bauch heraus

Es gibt Menschen, die ihre ungeteilteAufmerksamkeit ihrem Leid und ihrenWidrigkeiten widmen und glauben, nur

dadurch wirklich zu leben ...(Rose von der Au) “

MENTAL–MENTAL–MENTAL–MENTAL–SERIE

Am Tage des Jüngsten Gerichtes wirdman uns nicht fragen, was wir gelesen,

sondern was wir getan haben.(Thomas von Kempen)

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setzen. Es kann aber ausden unterschiedlichsten Gründen

dazu kommen, dass ein Aufmerksam-keitsraster seine Anpassungsfähigkeitverliert. Wie und warum das passiert, da-rauf wollen wir hier nicht näher eingehen,das würde den Rahmen dieses Beitragessprengen. Ist ein Aufmerksamkeitsrasterunflexibel geworden, wird es zu einerÜberzeugung, über die unser Verstandkeine Kontrolle mehr hat. Vorurteile oderVoreingenommenheit gegenüber Perso-nen oder Dingen sind ebenfalls Überzeu-gungen. Eine Überzeugung nutzt die Aufmerksamkeit als „Sucher“, der nachInformationen Ausschau hält, die derÜberzeugung entsprechen und das zuge-hörige Reaktionsmuster auslösen. Wäredas Aufmerksamkeitsraster für die Schrit-te unseres Grundschullehrers starr geblie-ben, würden wir auch im hohen Alternoch erschrecken. Wir wären dann derÜberzeugung, dass wir immer noch Angsthaben müssten, wenn er sich nähert. DieReaktionen aufgrund unserer unflexiblenÜberzeugungen sind uns meist nicht be-wusst, daher reagieren wir in bestimmtenSituationen oft unangebracht, ohne es zu merken. Überzeugungen können unserLeben in eine Sackgasse führen, ohnedass uns das bewusst ist.

Was können wir tun, um solch starre Aufmerksamkeitsraster und die dahinter-liegenden Überzeugungen zu entlarven?Wir müssen unsere Aufmerksamkeitschulen und verbessern. Denn nur wersich selbst aufmerksam und wertfrei beobachten kann, ist in der Lage, Über-zeugungen zu entdecken. Sie finden auf dieser Seite zwei einfache Übungen, die Ihnen helfen können, an Ihrer Aufmerk-samkeit zu arbeiten. Bei regelmäßiger Anwendung werden Ihnen die Übungenauch helfen, unflexible Aufmerksamkeits-raster und Überzeugungen zu entdeckenund insgesamt bewusster zu werden.

Führen Sie Dinge, die Sie tagtäglich wieselbstverständlich ausführen, mit der an-deren Hand aus. Wenn Sie Ihre Zähneimmer mit der Rechten putzen – nehmenSie die Linke. Nehmen Sie Ihr Glas mitder anderen Hand und tauschen Siebeim Essen Gabel und Messer. Sie müssen diese alltäglichen Dinge, die Sieimmer wie selbstverständlich ausgeführthaben, nun mit mehr Aufmerksamkeiterledigen. Halten Sie diese neue Ange-wohnheit mindestens eine Woche bei und versuchen Sie, auch in anderen Bereichen IhresLebens die „linke Hand“ zu benutzen. Versuchen Sie so zu reagieren, als wären Sie zum ersten Mal mit einer Situation konfrontiert. Wie reagieren Sie, wenn Sie verärgert sind? Wie verhalten Sie sich, wenn Sie viel zu tun haben?

Essen Sie drei Äpfel gleicher Sorte auf unterschiedliche Art und Weise. Essen Sieeinen Apfel aus der Hand, während Siefernsehen. Schneiden Sie den zweitenApfel klein, legen Sie ihn auf einen Tellerund essen Sie ihn dann. Nehmen Sie dendritten Apfel mit in einen Park und ver-zehren Sie ihn auf einer Parkbank. Ach-ten Sie jedes Mal auf das Geschmacks-erlebnis. Sie werden überrascht sein, wieunterschiedlich Sie den Geschmack desApfels ein und derselben Sorte erleben, wenn Sie ihn ganz bewusst wahrnehmen. Was können wir daraus lernen? Diese Übung kann Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, wiefassettenreich Dinge sind, von denen wir das nicht erwartet hätten. Versuchen Sie auch diese Übung auf andere Bereiche Ihres Lebens auszudehnen. Sie haben Ansichten oder Meinungen zu bestimmten Dingen, sei es in der Politik, in Beziehungen oder in Glaubens-fragen. Versuchen Sie den „Geschmack“ dieser Meinung anders zu erleben.

ZUM AUSSCHNEIDEN UND SAMMELN

ILLUSTRATIONEN : NILS WASSERMANN

Eckhart Tolle:Jetzt! Die Kraft der

Gegenwart, J. Kamphausen Verlag,

240 Seiten

€ 19,50

Harry Palmer: Avatar. Die Kunst befreit

zu leben, J. Kamphausen Verlag

170 Seiten

€ 17,80

B U C H - T I P P S

ZWEI LINKE HÄNDE

GESCHMACKSTEST

Page 17: Aus dem Bauch heraus

MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

INFORMAT IONEN FÜR KUNDEN DER MED ICOM PHARMA AG 3 5 . A U S G A B E , M A I 2 0 0 5informiertinformiert

17MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

ie Bundesforschungsan-stalt für Ernährung und

Lebensmittel (BFEL) in Det-mold warnt jedoch vor einemallzu sorglosen und über-mäßigen Verzehr der Braun-hirse. Denn es ist nicht aus-zuschließen, dass die Braun-hirse auch gesundheits-bedenkliche Stoffe enthält. Hirse ist wegen ihrer harten,kieselsäurehaltigen Schaleeigentlich nur geschält genießbar und bekömmlich. Die gelbe Speisehirse wird deshalb von ihren Spelzen befreit und geschält, bevor sie in den Handel kommt. Durch das Kochen der Hirse wird dann auch ihre gute Verdaulichkeit gewährleistet. Im Gegensatz dazu soll dieBraunhirse aber ungeschältverwendet werden. Die Kör-ner werden vom Hersteller le-diglich durch ein speziellesMahlverfahren zu Mehl verarbeitet. DiesesBraunhirsemehl soll nach Empfehlung derAnbieter sogar – eingerührt in Speisenund Getränke – roh verzehrt werden. Dadie Braunhirse samt ihrer Schale vermah-len wird, können aber auch bedenklicheInhaltsstoffe der Schale mit in das Mehl

beeinträchtigend angesehen. Zwar ist die botanische Herkunft der Braunhirse nochnicht endgültig geklärt. Es ist aber davonauszugehen, dass die schädlichen Tannineauch in der Schale und somit im Mehl der Braunhirse enthalten sind.

Außerdem vermutet man, dass die extremharten Bestandteile der Hirseschale dieMagen- und Darmschleimhaut reizenkönnen. Magen- und darmempfindlichePersonen sowie Zöliakiekranke sollten die Braunhirse daher auf keinen Fall ver-zehren. In den Randschichten von Hirse istaußerdem Phytinsäure enthalten, eineSubstanz, die Mineralstoffe wie Eisen,Zink und Calcium aus der Nahrung fest ansich bindet, sodass sie vom Körper nicht

mehr genutzt werden können.Auch Oxalsäure, die Calciumbindet, kommt in der Schalevor. Das aus der ungeschältenBraunhirse hergestellte Mehlenthält nun wesentlich höhereMengen an Phytinsäure undOxalsäure als die handelsüb-liche Speisehirse – nicht nurwegen der Schale, sondernweil bei der Speisehirse durchdie Zubereitung (Einweichen,Keimen, Kochen) die negati-ven Effekte des Oxalats undder Phytinsäure noch zusätz-lich minimiert werden. Des-halb hält die BFEL den Roh-verzehr des Braunhirsemehlsfür besonders problematisch.Kritisiert wird außerdem dasspezielle Zentrofan-Mahlver-fahren, mit dem die unge-schälte Braunhirse zermahlenwird. Nach Ansicht der BFEList die Zentrofan-Vermahlungfür die fettreichen Hirsekörnergrundsätzlich ungeeignet,denn der starke Luftkontakt

während des Mahlvorgangs fördert dieOxidation und damit den Verderb derin der Hirse enthaltenen ungesättigtenFettsäuren. Das gemahlene Mehl istdeshalb im Grunde nur zum Sofortverzehrgeeignet. Wird es nicht umgehend ver-braucht, schmeckt es schnell ranzig.

Braunhirse:

gelangen, betont die BFEL. So ist bekannt,dass die Schale braun gefärbter Hirse-sorten besonders viel Tannine (Gerbstoffe)enthält. Die tanninhaltigen phenolischen Pigmente der braunen Schale haben dieEigenschaft, Proteine an sich zu binden,und werden daher als gesundheits-

nichts für Magen- und Darmempfindliche

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Enthält viele Gerbstoffe: Braunhirse. Zudem kann sie die Magen- undDarmschleimhaut reizen. Vor dem übermäßigen Verzehr wird daher gewarnt.

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Sie wird als „Heilgeschenk der Natur“ gepriesen: die Braunhirse.Neuerdings in Reformhäusern, Naturkostläden und im Internet angepriesen, soll die angebliche „Urform“ unserer Speisehirse beiden verschiedensten Beschwerden heilsam sein.

Page 18: Aus dem Bauch heraus

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der Weg zur Harmonie„Namasté“ ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet: „Ich verneige mich vor dem Göttlichen in dir“. Bei der Gestewerden die Hände vor dem Herzen gegeneinander gehalten.

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Page 19: Aus dem Bauch heraus

19MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

ie Geste signalisiert Respekt undVerständnis und wird in Yoga-

klassen zum Abschluss der Übungen verwendet.

Schon dadurch wird deutlich, dass Yogaweit mehr als eine exotisch anmutendeGymnastikstunde ist. Yoga ist eine Le-bensphilosophie für Geist und Körper,die zu mehr Zufriedenheit, Gelassenheitund Lebensfreude verhilft, die keine Vorkenntnisse erfordert und von jedemerlernt werden kann. Der Begriff Yogahat seinen Ursprung im „yui“, was so vielbedeutet wie „verschmelzen“, „verbinden“,„vereinen“. Yoga ist in Indien seit etwa4.000 bis 5.000 Jahren in Schriften bekannt, obgleich man davon ausgeht,dass die Lehre noch viel älter ist. Seitdemhaben sich viele Richtungen entwickelt,die aber alle das gleiche Ziel verfolgen:die Befreiung vom Leiden durch das be-wusste Zusammenspiel zwischen Körper,Geist und Seele.

Yoga ist keine Religion. Menschen allerGlaubensrichtungen und jeden Alterskönnen es praktizieren. Wie in allen anderen Lebensbereichen kommt der Erfolg beim Yoga aus der Motivation, regelmäßig zu üben und aus der Erfah-rung zu lernen.

Das Hatha-YogaVon allen eingeschlagenen Richtungenhat das Hatha-Yoga die größte Ver-breitung. Die Idee, die dem Hatha-Yoga zugrunde liegt, besagt stark vereinfacht,dass man ohne einen flexiblen und star-ken Körper keinen regen und klarenGeist haben kann.

Die Grundlagen des Hatha-Yoga sind dieAtmung, die Körperübungen, Entspan-nung, Meditation und eine gesundeErnährung.

Hatha spiegelt die Gegensätze wider:„Ha“ steht für Sonne, „tha“ für Mond. In die Praxis umgesetzt bedeutet das die Vereinigung von gegensätzlichen Energien. Die einströmenden und dieausströmenden Energien sollen imGleichgewicht gehalten werden. Ausdiesem Grund spielt die Atmung eineganz besondere Rolle. Aus dem Zusam-menwirken von Körperbewegung, At-mung und Konzentration wird der ganzeMensch positiv beeinflusst. Die Muskelnwerden gestärkt, der Bewegungsapparatund die inneren Organe in Harmonie gebracht, der Kreislauf wird angeregt,das Nervensystem beruhigt, die Atmungverbessert und die Konzentrationsfähig-keit wird gestärkt.

Die richtige AtmungBabys praktizieren es noch ganz natür-lich: das gleichmäßige tiefe Atmen; viele Erwachsene haben diese Fähigkeitverloren. Verantwortlich dafür sind oftnegativer Stress, seelische Anspannun-gen und körperliche Verspannungen. Jeder reagiert anders auf Belastung. Dieeinen bekommen Kopfschmerzen, andereDurchfall. Bei vielen wirkt sich der Stressallerdings auf die Atmung aus. Unbe-merkt setzt eine Kurzatmigkeit ein, diezu einer flachen Atmung führt. Es stelltsich das Gefühl ein, keine Luft mehr zu bekommen. Folge einer schlechten Atmung ist der Sauerstoffmangel im Organismus. Die Leistungsfähigkeit derOrgane reduziert sich. Müdigkeit undKonzentrationsschwäche sind oft dieFolge. Doch das muss nicht sein, denndagegen kann man etwas tun: Durch eine gezielte Atmung können die Ener-giereserven wieder aufgefüllt und dieSauerstoffversorgung verbessert werden.Wir zeigen Ihnen hier Übungen, die Sieleicht zu Hause ausführen können. WennSie sich weitergehend mit Yoga beschäf-tigen möchten, empfehlen wir Ihnen,Yogaklassen zu besuchen, die vie-lerorts angeboten werden.

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Im Mittelpunkt des Hatha-Yoga stehen die Körperübungen,die Asanas. Sie entstehen durch die Verbindung vonKörperbewegung, Atmung und Konzentration.

Yoga geschieht, wenn die Gedanken-

bewegungen in der unteilbaren Intelligenz zur Ruhe kommen, ohne den Gedanken Ausdruck

zu verleihen oder sie zu unterdrücken.

(Patanjali, indischer Gelehrter)“

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Page 20: Aus dem Bauch heraus

Der Geist muss leer sein,um klar zu sehen.

(Krishnamurti,indischer Philosoph) “

„Mit Yoga kann man auch ganz gezielt Be-schwerden lindern. Ein erfahrener Yoga-lehrer wird Ihnen zeigen, welche Übungenfür Sie speziell geeignet sind.

Goldene RegelnSie üben am besten auf nüchternen Ma-gen nach dem Aufstehen. Wenn Sie sichfür eine andere Tageszeit entscheiden,sollten Sie zwei Stunden vorher nichtsmehr essen, weil ein voller Magen beimÜben behindert. Nehmen Sie sich Zeit,und stellen Sie alles ab, was Sie störenkönnte: z. B. Radio und Fernseher.

Üben Sie regelmäßigBeginnen Sie immer mit einer Atem-übung

Vergessen Sie jedes Leistungsdenken,und üben Sie so, wie Ihre Kräfte es erlauben. Sie werden mit zunehmenderÜbungserfahrung körperlich und geis-tig beweglicher werden

Versuchen Sie jede Übung 20 Sekun-den lang zu halten. Machen Sie min-destens zwei, höchstens vier Übungs-reihen pro Tag

Halten Sie durch, Übung macht denMeister

Eine Atemübung Setzen Sie sich in einer bequemen Sitz-haltung auf einen Stuhl oder auf einSitzkissen. Der Oberkörper ist aufrecht,der Nacken gedehnt und der Kopf aufge-richtet. Beugen Sie nun den Zeige- undden Mittelfinger der rechten Hand zurHandfläche. Schließen Sie mit dem rech-ten Daumen das rechte Nasenloch undatmen Sie durch das linke Nasenloch ein.Jetzt schließen Sie das linke Nasenlochmit dem Ringfinger und nehmen den Daumen vom rechten Nasenloch.Während des Wechselns halten Sie denAtem an.

Anschließend atmen Sie durch das rech-te Nasenloch aus und ein. Zu Beginnführen Sie die Wechselatmung sechsmaldurch, und dann steigern Sie die Anzahlder Übungen langsam.

Diese Übung verbessert die Zellatmung,sie hilft bei kalten Füßen und Händenund wirkt entspannend. Bei verstopfterNase sollte diese Übung nicht angewandtwerden.

20 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

Die vier großen Yogawege Karma-Yoga: Yoga des selbstlosenTuns Jnana-Yoga: Yoga der spirituellenErkenntnisBhakti-Yoga: Yoga der selbstlosenLiebeRaja-Yoga: Yoga der Beherrschung

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Page 21: Aus dem Bauch heraus

Die Übung dehnt die Rückenmuskulaturund löst Verspannungen im Nacken- undSchulterbereich. Bei regelmäßiger An-wendung verbessert die Übung die Be-weglichkeit der Hüftgelenke.

Wenn Sie Probleme mit der Hüfteund/oder dem Rücken haben, sollten Siediese Übung nur besonders langsam undvorsichtig, ja behutsam durchführen.

KonzentrationEine richtig durchgeführte Körperübungbesteht aus der Verbindung der drei Ele-mente Atmung, Körperübung und Kon-zentration. Die Konzentration währendjeder Übung bündelt die geistigen Kräfteund stärkt das positive Denken. Seien Sienicht verzweifelt, wenn Ihre Gedankenzum Beginn der Übungen noch ab-schweifen, das ist für jeden Anfängerganz normal. Es legt sich mit der Zeit!

Durch regelmäßiges Üben intensivierenSie Ihr Körpergefühl, das heißt, Sie gewinnen an Sensibilität für Bewegungs-abläufe. Durch regelmäßige Übung er-langen Sie immer mehr Selbstsicherheitund Selbstbewusstsein; das wird auch Ihr Handeln im Alltag harmonisieren.

Das letztendliche Ziel von Yoga ist es,mehr Selbstkontrolle und mehr Unab-hängigkeit von äußeren Einflüssen zu erzielen.

21MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

KörperübungenAsanas – Körperübungen – sind der Mittelpunkt des Yoga. Sie sind eine Mischung aus Dehn- und Streckübungen,Atem- und Konzentrationsübungen.Jedes Asana hat eine ganz bestimmteWirkung und beeinflusst Körper, Geistund Seele des Menschen.

Halber Drehsitz Sie benötigen eine weiche Unterlage (ambesten eine Yogamatte oder eine Iso-matte, wie man sie beim Zelten benutzt),bequeme Kleidung und, falls Sie zu kalten Füßen neigen, ein paar warmeSocken. Setzen Sie sich mit gestrecktenBeinen hin. Stellen Sie den rechten Fußparallel an die Außenseite des linkenKniegelenkes. Drehen Sie Ihren Ober-körper, die Arme und das Gesicht nachrechts und stützen Sie sich mit derrechten Hand hinter dem Gesäß auf den Boden auf. Mit der linken Hand umfas-sen Sie das rechte Fußgelenk von außen.Jetzt drücken Sie mit dem linken Arm,möglichst dem Oberarm, das rechte Kniesanft nach außen. Den Blick richten Sieüber die rechte Schulter nach hinten.Versuchen Sie, ruhig zu atmen und mitbeiden Gesäßknochen den Bodenkontaktzu halten. Führen Sie diese Übung imWechsel auf jeder Seite zwei- bis dreimaldurch.

Harry Waesse: Yoga für Anfänger,

Gräfe und Unzer Verlag,€ 12,90

Ursula Karven: Yoga für die Seele,

Rowohlt Taschen-buch Verlag,

€ 9,90

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Behutsam, nach und nach und mit viel üben machtYoga den Körper wieder so gelenkig, wie er gewesenist, als wir ein Kind waren. Dabei gilt: der eine kanndies besser, und ein anderer etwas anderes. Das, was Ihnen am wenigsten gelingt, sollte Sie zu nochmehr üben anspornen.

Page 22: Aus dem Bauch heraus

Geahnt haben wir es immer schon: Der Bauch denkt mit.Wann immer sich dieses „Bauchgefühl“ bemerkbar macht,haben wir das Gefühl, etwas Bestimmtes tun oder etwas unterlassen zu müssen. Manchmal meldet sich unser Bauch-gefühl auch mit „durchschlagenden“ Argumenten, und das

meistens dann, wenn es am wenigsten passt. Der Durchfallvor einer wichtigen Prüfung oder die Bauchschmerzen beim

Gedanken an einen dringenden Termin scheinen uns nicht gerade hilfreich zu sein. Leider schenken wir unserem Darm nur

dann Aufmerksamkeit, wenn er Ärger macht. Zu Unrecht, dennder Darm ist ein Schwerstarbeiter, er ist ehrlich und er lässt sich

nicht alles vorschreiben – nicht einmal vom Gehirn. Und wenn ersich bemerkbar macht, sollten wir ihm zuhören, denn der Darm hat

mehr Einfluss, als wir glauben. Wie genau uns dieses Gefühl im Bauch zu etwas rät oder von etwas abrät, ist

noch nicht erwiesen. Dass es jedochein zweites Gehirn im Bauch gibt,

ist mittlerweile unumstritten.

Gibt es tatsächlich ein Bauchgefühl?

Page 23: Aus dem Bauch heraus

Vom Magenpförtner, der Ausgangsklappe des Magens, bis zum Enddarm übernimmt eineandere Instanz als das Gehirn die Regie im Bauch:das Bauchhirn oder Darmhirn, medizinisch „ente-risches Nervensystem“ (ENS) genannt. Langeglaubten die Wissenschaftler, das vegetative (unbewusste) Nervensystem, das die Funktionder inneren Organe ohne unsere Mitwirkungselbstständig steuert, würde nur aus zwei Teilenbestehen – dem sympathischen und dem para-sympathischen Nervensystem. Jetzt weiß man:Es gibt auch noch einen dritten Bereich im vegetativen Nervensystem, der sogar unab-hängig vom Gehirn agieren kann.

Neurogastroenterologie

Die Nervenforschung im BauchBereits Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckteder deutsche Nervenarzt Leopold Auerbach einungewöhnliches Netzwerk von Nervenzellenin der Darmwand. Doch erst Jahrzehnte späterpostulierten die englischen Mediziner WilliamBayliss und Ernest Starling das „Gesetz desDarmes“. Sie hatten entdeckt, dass die peristal-tischen Reflexe des Darmes – also die wellen-artigen Bewegungen der Darmmuskulatur, dieden Darminhalt vorwärts schieben – allein aufDruck hin erfolgen und auch dann noch funk-tionieren, wenn keine Nervenverbindung mehrzwischen dem Darm und dem Gehirn besteht.Bayliss und Starling hegten schon die Vermu-tung, dass das von Leopold Auermann ent-deckte Nervennetz den peristaltischen Reflexsteuert. Aus dieser Vermutung ist inzwischenGewissheit geworden und Fachleute wie der US-amerikanische Neurobiologe MichaelGershon bezeichnen das enterische Nerven-system heute sogar als „zweites Gehirn“. Mitden erstaunlichen Fähigkeiten des Bauchhirnsbeschäftigt sich nun ein ganzer Forschungs-zweig, die Neurogastroenterologie. Studienhaben inzwischen erwiesen, dass das Darm-hirn das Verdauungssystem kontrolliert, dieImmunabwehr koordiniert, seinen Nachbar-organen Anweisungen gibt und sogar über einGedächtnis verfügt.

Page 24: Aus dem Bauch heraus

Die Darmschleimhaut (Mukosa), mit einem Rasterelektronenmikroskopvergrößert. Sie ist die innere Auskleidung des Darmes und enthält

Drüsen zur Bildung von Darmsaft, Zellen zur Aufnahme vonNährstoffen aus dem Darm ins Blut und Zellen zur Abwehr von

Krankheitserregern.

syndrom zu entwickeln. Die erlernteFehlfunktion ist in Erinnerung geblie-ben. Doch das Bauchhirn merkt sichnoch mehr: Da es sich schon im Mutter-leib entwickelt, übernimmt es nach derGeburt sofort seine Aufgaben. Von da anmerkt es sich alles: die Nahrungsstoffe,die es bekommen hat, und auch die zärt-liche Zuwendung. Das Bauchhirn merktsich auch Stimmungen und Gefühle.Denn in ständigem Kontakt mit demGroßhirn nimmt es an dessen Wahrneh-mung teil.

Die meisten Forscher sind sich darübereinig, dass die emotionalen Erinnerun-gen des Bauchhirns unsere Entschei-dungen beeinflussen. Wie sie das jedochgenau tun, ist noch weitgehend unbe-kannt. Das bekannte Bauchgefühl ent-steht vermutlich aus dem Wechselspielder beiden Gehirne. Offenbar existiertim Kopfgehirn ein Bereich, der sich dievom Bauchhirn ausgesendeten Informa-

er menschliche Darm ist von einemNetz von Nerven umhüllt. Mit über

100 Millionen Nervenzellen verfügt esüber mehr Neuronen als das gesamteRückenmark. Das enterische Nerven-system (ENS) arbeitet mit exakt dengleichen Zelltypen, Wirkstoffen und Ner-venrezeptoren wie das Gehirn, weshalbes auch „Bauchhirn“, „Darmhirn“ oder„zweites Gehirn“ genannt wird. Das ENSist in der Lage, unabhängig vom Gehirnzu arbeiten, und sorgt zum Beispieldafür, dass Sekrete in Magen und Darmausgeschüttet werden, Nährstoffe insBlut gelangen und die Darmbewegungenkoordiniert ablaufen.

Ständig tauscht es dabei mit dem Kopf-hirn Informationen aus. Dabei gehen nurwenige Befehle vom Kopf zum Darm, dasKopfhirn wird jedoch mit einer Vielfaltvon Informationen aus dem Bauchraumversorgt – nur dringen diese Infor-mationen in der Regel nicht in unser

Bewusstsein vor. Lediglich Alarmzeichenwie Übelkeit, Erbrechen und Schmerzenwerden an unser Bewusstsein weiterge-leitet. Diese Einschränkung ist durchaussinnvoll, denn würden wir jede Regungdes Darmes registrieren, dann wären wirnicht mehr in der Lage, zu denken oderein sinnvolles Gespräch zu führen. DieAusblendung der Darmaktivitäten istdeshalb ein wichtiger Reizschutz für un-ser Bewusstsein. Bei Menschen, die unterdem so genannten „Reizdarmsyndrom“leiden, scheint dieser Schutzmechanis-mus aber nicht mehr richtig zu funk-tionieren. (Mehr dazu auf Seite 30.)

Das Gedächtnis im Bauch Wie das Gehirn, so entwickelt sich auchdas Bauchhirn nach der Geburt weiter.Daher verfügt es auch über eine Art vonGedächtnis. Beispielsweise neigen Er-wachsene, die als Babys unter Darmkoli-ken litten, häufig dazu, das Reizdarm-

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Neben dem Kopfhirn fanden Forscher auch ein Bauchhirn. Dieses befindetsich im Darm und hat ähnliche Eigenschaften wie das Gehirn. Beide Systemekommunizieren miteinander, wobei wesentlich mehr Informationen vomDarm zum Hirn geleitet werden als umgekehrt.

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Informationzum Gehirn

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tionen merkt. Zum Beispiel die Gefühlein beängstigenden Situationen. JedesMal, wenn eine Entscheidung gefordertist, wird auch die „Bauchdatenbank“mit abgefragt. Kommt dem Bauchhirnschließlich eine Situation bekannt oderbedrohlich vor, rutscht einem buchstäb-lich „das Herz in die Hose“ und derDarm meldet „Alarmstufe eins“ – mitden bekannten Folgen. Das hat seinenbiologischen Sinn, denn je besser wiruns an starke Gefühle wie die Angst erinnern, desto besser und schnellerkönnen wir das nächste Mal über dasweitere Vorgehen entscheiden. DerDarm erzählt uns letztlich pausenlosGeschichten, doch wir hören sie nur,wenn die Stimme des Bauches künstlichlauter gestellt wird – zum Beispiel beiStress. Bei andauerndem Stress wird derMensch sensibler, und es wird ihm auch„von tief unten“ gemeldet, dass die Seele in Unordnung geraten ist.

Das vegetative NervensystemDer menschliche Körper verfügt überzwei Nervensysteme: das somatischeund das vegetative Nervensystem.

Das somatische Nervensystem kanngrößtenteils durch den Willen kon-trolliert werden. Damit koordiniertman zum Beispiel seine Bewegungen,wie das Heben einer Hand oder dieKrümmung eines Fingers. Das vegeta-tive Nervensystem wird auch als au-tonomes Nervensystem bezeichnet,weil es nicht direkt kontrolliert werden kann. Es regelt den innerenBetrieb des Körpers, hält alle lebens-wichtigen Organtätigkeiten aufrechtund passt den Körper an wechselndeUmweltbedingungen an. Es steuertbeispielsweise Kreislauf, Atmung,

Stoffwechsel, Verdauung, Drüsentätig-keit, Temperatur, Ausscheidungen,Schlaf, Wachstum und die Sexual-organe.

Beide, das vegetative und das somati-sche Nervensystem, arbeiten jedoch„Hand in Hand“. Außerhalb des Ge-hirns kann man die Nerven der beidenSysteme klar trennen, im Gehirn hingegen kann man beide Nerven-systeme nicht mehr deutlich vonein-ander abgrenzen.

Das vegetative Nervensystem unter-gliedert sich in drei verschiedene Untersysteme. Man unterscheidet denSympathikus, den Parasympathikusund das enterische Nervensystem.Dieses Bauchhirn kann völlig unab-hängig vom zentralen Nervensystem,also von Gehirn und Rückenmark,agieren.

Angst und andere starke Gefühle können die Verdauungsfunk-tionen beeinträchtigen. Man sagt nicht von ungefähr, dass sicheiner „vor Angst in die Hosen macht“.

Nervenzellen oder Neuronensind Zellen im Körper, die für

die Reizaufnahme sowie für die Weitergabe und

Verarbeitung von Informa-tionen zuständig sind

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Speiseröhre

Leber

Zwölffingerdarm

Magen

Dünndarm

Kehldeckel

AufsteigenderDickdarm

Querdickdarm

Gallenblase

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Die Verdauung

Mund

Page 27: Aus dem Bauch heraus

Hier geht die Reise los. Die Zähne zerkauen die Frucht unddie Zunge mischt den Speichel bei, damit aus dem Bissenein Brei wird, der heruntergeschluckt werden kann.

Im Mund wird in der mechanischen Pha-se die Nahrung beim Kauen zerkleinert,mit Speichel versetzt und zu einem Breiverarbeitet, den wir schlucken können.Die chemische Phase beinhaltet die Spaltung der Nahrung in Stoffe, dievom Organismus aufgenommen werden können. Das geschieht durch mehrereVerdauungssäfte, die von verschiedenenDrüsen abgesondert werden.

Ist der Apfel ausreichend zerkleinert,schlucken wir ihn hinunter und überge-ben ihn sozusagen an unser Verdauungs-system. Durch die Speiseröhre reisen dieApfelstücke jetzt in Richtung Magen. DieSpeiseröhre ist ein Zentimeter langerSchlauch, der den Rachen mit dem Magenverbindet. Ihre Innenwände bestehen ausMuskeln, die sich in wellenförmigen Bewegungen zusammenziehen und die Apfelstücke durch die Speiseröhre hin-durch vorwärts schieben. Diese Kontrak-tionen sind so stark, dass sie auch gegendie Schwerkraft wirken, wir also auch imKopfstand schlucken können. Im oberenTeil der Speiseröhre befindet sich derKehlkopfdeckel, eine kleine Klappe, dieden Kehlkopf während des Schluckaktesverschließt – dies verhindert, dass derSpeisebrei in die Atemwege gerät.

Essen wir zum Beispiel einen Apfel, sotritt er eine lange Reise durch unserenKörper an. Seine erste Station: der Mund.Hier wird er zerkleinert und der Speisebreiwird mit Speichel vermengt. Die Mengedes hinzukommenden Speichels ist unteranderem auch abhängig vom Anblick derSpeisen, von deren Geruch und vom Appetit, den man darauf hat. Der Ver-dauungsapparat arbeitet in zwei Phasen.

Etwa 30 Tonnen an Nahrungsmitteln und 50.000 Liter Flüssigkeit durchwan-dern das Verdauungssystem in einem Menschenleben – keine Kleinigkeit. Sowie wir die Nahrung zu uns nehmen, ist sie für unseren Körper nicht ver-wertbar. Sie muss erst vom Verdauungssystem aufbereitet werden, damit wirdie enthaltenen Nährstoffe verwerten können. Bis zum Ausgang des Magens,dem Magenpförtner, erteilt das Gehirn hierzu die Befehle, bei Eintritt desSpeisebreis in den Darm übernimmt das Bauchhirn die Regie.

Einen Apfel essen. Sie finden das nichtweiter spektakulär? Dann begleiten Sie ihn einmal auf dem Weg durch

das Verdauungssystem!

Die Muskeln der Speiseröhre schiebenden zerkauten Apfel mit wellenförmigenBewegungen in Richtung Magen weiter

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Muskel-schicht inder Speise-röhren-wand

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und seine Reise durch den Verdauungstrakt

Die Speiseröhre

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Eine gesunde Magenschleimhaut sieht aus der Nähe betrachtet so aus. Die Magenschleimhaut, die

das Mageninnere auskleidet, produziert die Magensäure, dieverdauungsfördernd und keimabtötend ist. Durch die Bewegung

der Magenwand wird der Magensaft mit der Nahrung vermischt.

Der Magen befindet sich in der Mitte der Bauchhöhle und erstreckt sich vomunteren Ende des Ösophagus (Speiseröhre) bis zum Duodenum (Zwölffinger-darm). Er sieht aus wie ein Beutel, der am oberen Teil weniger, am unteren mehrgekrümmt ist. Der Speisebrei gelangt von der Speiseröhre in den Magen und wirddurch peristaltische Bewegungen durchgemengt. In der Magenschleimhaut sindkleine Drüsen, die Magensäure, Schleim und Enzyme freisetzen.

gen. Er fungiert als eine Art Schleuse. DerMagenpförtner kann sich unterschiedlichweit öffnen und so dafür sorgen, dassgroße Nahrungsstücke länger im Magenbleiben. Die Mageninnenwand ist von einer Membran, der Magenschleimhaut,überzogen, die den Magen vor seiner eige-nen Säure, der aggressiven Magensäure,schützt.

Der Magensaft, von dem etwa zwei bisdrei Liter am Tag produziert werden, besteht im Wesentlichen aus Schleim,Salzsäure und Eiweiß spaltenden Enzy-men. Die Aufgabe des Magens ist es, diebereits zerkaute und eingespeichelteNahrung aufzunehmen, sie mit dem ab-gesonderten Magensaft zu vermischen,in der Nahrung befindliche Eiweiße

Zweite Station des Apfels: der Magen.Der Magen ist ein Hohlorgan, das zwischen Speiseröhre und Dünndarm im linken Oberbauch unter dem Zwerchfellliegt. Der Magen hat eine Länge von zirka 20 Zentimetern, einen Durchmesservon zirka zwölf Zentimetern und ein Fassungsvermögen von ungefähr 1,5 bis2,5 Litern. Wobei die Form und die Lagegroße funktionsbedingte Unterschiedeaufweisen können.

Der Muskel an der oberen Öffnung – derMagenmund – verhindert den Rückflussder Nahrungsmittel in die Speiseröhre.Und ein weiterer Muskel an der unterenÖffnung des Magens, der Pförtner, sorgtdafür, dass immer nur kleine Mengen desNahrungsbreis in den Dünndarm gelan-

enzymatisch aufzuspalten und den Spei-sebrei dann langsam durch den Pförtnerweiter in den Darm zu leiten. Bei Flüs-signahrung dauert das nur 20 Minuten,bei schlecht gekautem Fleisch hingegenbis zu fünf Stunden. Während des Ver-dauungsvorgangs bewegt der Magen denSpeisebrei hin und her und gibt ihn dannnach unterschiedlich langer Verweildau-er schubweise an den Dünndarm ab.

Mit dem Magen verlässt unser Apfel denEinflussbereich des Gehirns. Schon imMagen hat das Bauchhirn ein wenig Einfluss, aber ab dem Magenpförtner verliert das Gehirn endgültig seine Be-fehlsgewalt, die es erst ganz am Ende des Dickdarms wiedergewinnt. Versuche haben gezeigt, dass der Darm selbst danneigenständig weiterarbeiten kann, wenner völlig vom Gehirn getrennt ist. Dervom Magen zu Brei verarbeitete Apfeltritt jetzt seine Reise durch den Darm an.

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MagenpförtnerZwölffingerdarmGroße

MagenkrümmungKleine

Magenkrümmung

Speiseröhre

Magenkörper

Magengrübchen

Magendrüsen

Magenwand

Der Magen

Page 29: Aus dem Bauch heraus

Die oberste Schicht der Darmschleimhaut: Die engnebeneinander liegenden Mikrovilli lassen denNahrungsbrei mit schlagenden Bewegungen

zwischen den Darmzotten zirkulieren

Zunächst geht es für den Apfel durchden etwa vier Meter langen Dünndarm,der sich vom Magenpförtner bis zumDickdarm erstreckt. Er gliedert sich indrei Abschnitte: den Zwölffingerdarm(Duodenum), den Leerdarm (Jejunum)und den Krummdarm (Ileum). In diesenAbschnitten kommt der zerkleinerte Apfel mit weiteren Verdauungssäften inKontakt. Diese sind das Bauchspei-cheldrüsensekret, das den Nahrungsbreiin seine Bestandteile zerlegt, und dasDünndarmsekret, das die Magensäureneutralisiert. Ein weiteres Hilfsmittel beider Nahrungsverwertung ist die Gallen-flüssigkeit, die die Fette aus der Nahrungverwertbar macht. Die dafür notwendigenGallensalze werden in der Leber produ-ziert und der Gallenflüssigkeit zugesetzt.

Innen ist der Dünndarm mit einerSchicht mikroskopisch kleiner Fortsätzeübersät – den so genannten Mikrovilli.Jeder dieser Fortsätze wird von einemdichten Netz aus kleinen Blutgefäßenumgeben, die sich zu den größten Aderndes Dünndarmes vereinigen. Diese Mil-lionen von Fortsätzen bilden zusammen-genommen die Oberfläche eines halbenFußballfeldes. Sie nehmen die verdautenNährstoffe in sich auf. Die vom Körperverwertbaren Nahrungsbestandteile (z. B.Aminosäuren, Zucker und Fettsäuren)werden dann durch die Dünndarmwandan das Blut und die Lymphflüssigkeitabgegeben und über ein weit verzweigtesAder- und Lymphsystem zur Leber unddann zu anderen Körperregionen trans-portiert.

Die letzte Station des Apfels ist derDickdarm. Mit zirka 1,5 Metern Länge istdieser vergleichsweise kurz, doch derSpeisebrei verbringt hier die meisteZeit – je nach Nahrungspartikel zwischenfünf und 70 Stunden.

Für den Verdauungsvorgang benötigtder Mensch täglich neun Liter Flüssig-keit, mit denen die Drüsensekrete gebil-det werden. Der Dickdarm entzieht demBrei die Flüssigkeit wieder und führt siedem Organismus wieder zu. Außerdemspalten die in der Dickdarmwand an-gesiedelten Mikroorganismen (Darm-bakterien) viele im Speisebrei befindliche Ballaststoffe auf, also Nahrungsbestand-teile, die von den menschlichen Enzymennicht abgebaut werden können, undtragen somit zur Gesundheit des Men-schen bei. (Mehr über die Darmbakterien erfahren Sie auf Seite 34.)

Was jetzt noch vom Apfel im Darm übrigund nicht mehr verwertbar ist, wirdschließlich ausgeschieden. Am Schließ-muskel des Afters endet die Macht desBauchhirns. Das Gehirn nimmt denStuhldrang wahr und entscheidet, wannder Zeitpunkt gekommen ist, den Darmauf der Toilette zu entleeren.

Die Zotten des Dünndarmes ragen als winzige, fingerartige Ausstülpungen inden Hohlraum des Darmes hinein. An ihrer Oberfläche tragen sie eine dünneZellschicht mit Schleim bildenden Zellen.

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Der Darm

Aufnahme der Nährstoffe Mikroville

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Leber

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Page 30: Aus dem Bauch heraus

Ein Parasit in der Darmschleimhaut:Nach bereits abgeklungenenInfektionen mit Parasiten oder anderen Mikroorganismen kann sich trotzdem später noch einReizdarmsyndrom entwickeln

Was sich wie eine Lappalie anhört, kannden Alltag der Betroffenen sabotieren.Die Verdauung beginnt, den Tagesablaufzu diktieren. Arbeit, Freizeitgestaltungund das Verhältnis zu Mitmenschen können erheblich beeinträchtigt werden,wenn sich der Verdauungsapparat per-manent schmerzhaft und unangenehmbemerkbar macht, und damit das Wohl-befinden stark einschränkt.

Da Verdauungsbeschwerden in der Regelals Tabuthema gelten, werden sie zudemungern angesprochen.

Die gute Meldung: Das Reizdarmsyn-drom an sich ist nicht gefährlich. Esist nicht bösartig oder ansteckend underhöht auch nicht das Risiko für

Darmkrebs oder andere schwere Krank-heiten. Obwohl das Reizdarmsyndromoft über Monate und Jahre andauert unddas Allgemeinbefinden stark beeinträch-tigt, wird die Lebenserwartung nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: Die Be-troffenen leben laut Statistik sogar einbisschen länger als der Durchschnitt derBevölkerung. Der Grund: Menschen mit diesem Leiden leben oft wesentlich gesünder als der Durchschnitt, weil siemehr auf ihren Körper hören, sich bewusster ernähren und meist auch dieMöglichkeiten der Gesundheitsvorsorgebesser nutzen, da sie häufiger zum Arztgehen als der Durchschnittsbürger.

Da die Symptome des Reizdarmsyndromsanderen Erkrankungen ähnlich sind, sollte ein Arzt zunächst schwer wiegendeErkrankungen wie Morbus Crohn, Colitisulcerosa oder Darmkrebs ausschließen.Auch Virusinfektionen, eine Magen-schleimhautentzündung (Gastritis) oderGeschwüre können ähnliche Symptomeerzeugen wie das Reizdarmsyndrom.

ie Symptome reichen von Blähun-gen und Völlegefühl über Ver-

stopfung und Durchfall bis hin zuBauchkrämpfen. Einige Patienten leidenständig unter Beschwerden, bei den meisten treten sie nur gelegentlich auf.Nachts verschwinden die Symptome inder Regel. Nicht bei allen Betroffenensind die Beschwerden derart ausgeprägt,dass sie damit zum Arzt gehen. Wer jedoch stark darunter leidet, fürchtethäufig eine schwere Krankheit und be-gibt sich oft auf eine lange Odyssee vonArzt zu Arzt, bis es endlich zur richtigenDiagnose kommt. Oft ist es für die Pati-enten dann eine Erleichterung, zu wis-sen, dass es sich bei ihren Beschwerden„nur“ um ein Reizdarmsyndrom handelt.

Wenn der Bauch rebelliert und der Arzt nichts findetEinem Phantom auf der Spur: Die Hälfte aller Patienten mit Magen-Darm-Problemen leiden am so genannten Reizdarmsyndrom. Rund 15 Prozent derDeutschen sind davon – mehr oder weniger – betroffen. Vor allem sind diesMenschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren und zum Großteil Frauen.

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Beschwerden, bei denen Sie un-bedingt den Arzt aufsuchen sollten:

anhaltende Schmerzen im Bauchbereichandauernder heftiger DurchfallSchluckproblemesehr starkes Erbrechendeutlicher GewichtsverlustGelbfärbung der Augen und der Hautschwarzer Stuhl (Teerstuhl) blasses Aussehen, Herzklopfen

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Krank – und doch nicht krankNoch gibt es keine eindeutig bewiesenenUrsachen für die Beschwerden des Reizdarmsyndroms. Da kein wirklicherAuslöser für die Fehlfunktion im Darmgefunden werden kann, galten die Beschwerden bislang häufig als reinpsychosomatisch – also „von der Psycheausgelöst“. Nicht selten wurden die Betroffenen hinter vorgehaltener Hand daher auch als Hypochonder bezeichnet.Seit der Entdeckung des Bauchhirnskann man sich inzwischen in der Fach-welt auch vorstellen, dass nicht nur dasKopfhirn falsche Befehle erteilen und sozu psychosomatischen Störungen führenkann, sondern dass auch das Bauchhirnfalsche Entscheidungen trifft oder dieKommunikation zwischen Kopfhirn undBauchhirn fehlerhaft sein kann. Sonimmt man zum Beispiel an, dass die Informationen aus dem Bauchraum, die normalerweise nicht bewusst wahr-genommen werden, beim Reizdarmsyn-

drom ungefiltert ins Bewusstsein der Patienten dringen. Die Verdauungsvor-gänge – die andere Menschen gar nichtwahrnehmen – können so bei diesenMenschen Beschwerden oder sogarSchmerzen auslösen. So haben Tests ergeben, dass Reizdarmpatienten einenim Darm aufgepusteten Ballon bereits in einer Größe spüren, die von nicht betroffenen Menschen noch gar nichtwahrgenommen wird.

Doch warum ist bei manchen Menschendie Reizschwelle für Schmerzen imBauchraum so niedrig? Darüber gibt esbis jetzt nur Vermutungen. Bekannt ist,dass die Schmerzschwelle bei Frauen imLaufe des weiblichen Zyklus schwankenkann. Frauen sind häufiger vom Reiz-darmsyndrom betroffen als Männer.Auch Stress, Ängste und Ärger machenfür Schmerzen empfindlicher. DieSchmerzen und die Angst vor einerschlimmen Krankheit treiben die Betrof-fenen dann zum Arzt – was gut ist –,

denn nur so kann festgestellt werden, ob ein organisches Leiden vorliegt oderob der Patient organisch gesund ist. Esist ebenfalls möglich, dass eine Fehl-funktion im Haushalt der Neurotransmit-ter (Nervenbotenstoffe) im Darm dasReizdarmsyndrom auslösen kann. Bei-spielsweise könnte ein Mangel an Sero-tonin, der im Gehirn zu Depressionenführen kann, im Darm ein Reizdarmsyn-drom auslösen. Denn Neurotransmitterwirken gleichermaßen in Hirn und Darm.Das erklärt auch, warum bestimmte Antidepressiva – die ja eigentlich gezieltauf Neurotransmitter im Gehirn ein-wirken sollen – sich auch positiv auf dasReizdarmsyndrom auswirken können.

Natürlich spielen auch Belastungen wiepsychischer Stress eine große, wenn auchnicht die alleinige Rolle bei der Entwick-lung eines Reizdarmsyndroms. Oft leidenMenschen darunter, die auch anfällig fürdepressive Verstimmungen oder Depres-sionen sind. Meist sind dies Personen, die

Wer unter einem Reizdarm leidet, wird des Öfteren plötzlich vonVerdauungsbeschwerden heimgesucht. Das kann in manchenSituationen sehr unangenehm sein.

Heute Übelkeit, morgen aufgebläht und übermorgenMagenschmerzen: Der Reizdarm äußert sich durch wech-selnde Beschwerden

Mit Röntgenbildern kann der Weg einesKontrastmittels durch den gesamten

Magen-Darm-Trakt verfolgt werden. Sokann der Arzt genau

erkennen, wo eine eventuelle Störungvorliegt. In diesem Fall ist alles

in Ordnung.

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generell empfindlicher als andere sind.Nicht ganz klar ist allerdings, was am Anfang steht: die Verstimmung oder dasReizdarmsyndrom. Denn die Belastungendurch die Beschwerden sowie dieEinschränkungen im Alltag, die damit einhergehen, schlagen wiederum auf die Stimmung. Auch kann das Gedächtnis des Bauchhirns für die Fehlfunktion ver-antwortlich sein. Wie bereits erwähnt, entwickeln besonders oft diejenigen dasReizdarmsyndrom, die bereits als Babysunter Darmkoliken litten. Das Bauchhirnhat die Koliken in Erinnerung behalten.

Das Gleiche, so vermuten Forscher, kannnach schweren Magen-Darm-Infektionenpassieren. Die Reaktionen des Darmes aufdie Bakterien und Viren „brennen“ sich indas neuronale Netzwerk des ENS ein undbleiben diesem in Erinnerung. Auch wenndie Infektion abgeklungen ist, gibt dasBauchhirn noch Alarm, und der organischGesunde fühlt sich krank.

Was hilft?Um andere Erkrankungen auszu-schließen, sollten Reizdarmpatienten einen Spezialisten aufsuchen, der mit-hilfe unterschiedlicher Untersuchungen die Diagnose „organisch gesund“ stellenkann. Schon dies ist eine große Erleich-terung für Betroffene, die häufig be-fürchten, an schlimmeren Erkrankungenzu leiden. Wegen der Verschiedenartigkeitder Beschwerden ist eine medikamentöseTherapie oft schwierig, weil ein Arznei-mittel, das das eine Symptom lindernkann, möglicherweise ein anderes ver-stärkt. Auch Ernährungsempfehlungensind schwer zu geben, weil die Patientenrecht unterschiedlich auf Lebensmittelreagieren. Wer allerdings weiß, auf welche Nahrungsmittel sein Verdauungs-trakt empfindlich reagiert, sollte diesemeiden. Hilfreich ist es deshalb auch,mögliche Lebensmittelunverträglichkei-ten durch den Arzt ausschließen zu las-

sen. Doch hier sollten Sie aufmerksamsein, denn manche der angebotenenTests auf Lebensmittelunverträglich-keiten sind umstritten in ihrer Aussage-fähigkeit und zudem sehr teuer. Ambesten suchen Sie daher einen Facharztfür Allergologie auf, wenn Sie eineLebensmittelunverträglichkeit vermuten.

Grundsätzlich wird Reizdarmpatientenzu einer ballaststoffreichen Ernährunggeraten: viel Vollkornprodukte, Obst undGemüse. Das kann zwar zunächst zuBlähungen führen, ist auf lange Sicht jedoch am gesündesten. Zu heilen ist dasReizdarmsyndrom bislang leider nochnicht. Betroffene sollten sich daher darauf einstellen, langfristig mit denSymptomen zu leben. Oft kann aller-dings eine psychotherapeutische Be-handlung oder eine alternative seelischeAuseinandersetzung helfen. WeitereTipps für einen gesunden Magen undDarm finden Sie am Ende des Textes.

Mithilfe der Endoskopie kann im Darm nach der Ursache der

Beschwerden gesucht werden. In manchen Fällen kann siesogar beseitigt werden. Hierwird ein Darmpolyp mit einerSchlinge entfernt.

Mit solchen kleinen Kameras schaut der Gastroenterologein den Darmtrakt. Die Bilder werden gleichzeitig auf einenMonitor übertragen.

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Page 33: Aus dem Bauch heraus

und zum anderen wird die Nahrung durchdie Magensäure „angedaut“ und für dieweitere Verdauung vorbereitet. Ist zu we-nig Magensäure vorhanden, stellen sichVerdauungsprobleme sowie ein allgemei-nes Unwohlsein, ein Völlegefühl, Druck-schmerzen im Oberbauch und zum Bei-spiel Übelkeit ein. Was für die Verdauungschlecht ist, ist für die Helicobacter Pylorivon Vorteil. Das Bakterium fühlt sich ineinem säurearmen Milieu so richtig wohlund findet die besten Voraussetzungen füreine Vermehrung vor. Aber auch bei einernormalen Magensäureproduktion hat derKrankheitserreger nicht nur gute Chancen,zu überleben, sondern kann sich auchnoch vermehren. Dies schafft die Helico-bacter Pylori, indem es mithilfe des En-zyms Urease Ammoniak bildet. Diese Lau-ge ist in der Lage, in der Umgebung des Helicobacters die aggressive Magensäurezu neutralisieren, sodass sich das Bakteri-um in den Schleimhautfalten des Magenseinnisten kann. Der von diesen gebildeteSchleim schützt das Bakterium zusätzlich

vor der Magensäure. So kann sich dasHelicobacter ungehindert in der Magen-schleimhaut vermehren – und schädigt dieZellen der Magenschleimhaut, wodurch eszur Entzündung (Gastritis) kommt.

Wie kann man eine Infektionmit dem Helicobacter Pylorifeststellen?1) Gastroskopie (Magenspiegelung)Bei der Magenspiegelung wird durch denMund ein Schlauch in den Magen ein-geführt. Durch diesen Schlauch können eine kleine Kamera und spezielle medi-zinische Instrumente eingeführt werden.Dabei kann auch eine Gewebeprobe derMagenschleimhaut entnommen werden,die dann auf Helicobacter Pylori unter-sucht werden kann. Gleichzeitig kannüber das Kamerabild festgestellt werden,ob das Helicobacter schon einen Schadenan der Magenschleimhaut angerichtet hat(z. B. Entzündungen, Geschwüre, Tumore).

ach Überzeugung des SpezialistenDr. Manfred Stolte vom Klinikum

Bayreuth gehört die Helicobacteriose zuden häufigsten Infektionskrankheitender Welt. Allein in Deutschland sollen 90 Prozent aller Magenschleimhaut-entzündungen auf eine Infektion mitHelicobacter Pylori zurückzuführen sein.

Nach wie vor ist aber nicht eindeutig ge-klärt, warum es Menschen gibt, die sichmit Helicobacter Pylori infiziert haben,ohne je unter den genannten Symptomenzu leiden. Ebenfalls ist man sich nochnicht ganz im Klaren darüber, warum trotzder hohen Infektionsrate nicht jede In-fektion zur Entstehung von Zwölffinger-darmgeschwüren oder Magenkrebs führt.

Die Lebensbedingungen des Helicobacters PyloriDie Magensäure hat zwei wichtige Funk-tionen. Zum einen schützt sie den Magenvor vielen schädlichen Bakterien, diedurch die Nahrung aufgenommen werden,

Ein tückisches BakteriumÄhnliche Symptome wie beim Reizdarmsyndrom können sich auch bei einer Infektion des Magens mit demBakterium Helicobacter Pylori einstellen. Die Infektion führt jedoch leider in der Regel zu einer Magenschleim-hautentzündung (Gastritis) und häufig auch zu Folgeerkrankungen, wie z. B. Magengeschwüren.

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Das Helicobacter Pylori: Die Bakterien sind spiralförmig gewun-den und haben bis zu sieben Geißeln. Sie besiedeln ausschließlichdie Magenschleimhaut.

Ist die Magenschleimhaut vom Bakteriumbefallen, kann eine Magenschleimhaut-entzündung (Gastritis) die Folge sein.

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2) Harnstoff-AtemtestBei diesem Atemtest trinkt der Patient eine Lösung mit Harnstoff, dessen Koh-lenstoffatome markiert sind. Liegt eineInfektion mit Helicobacter Pylori vor,verwandelt dessen Enzym Urease denHarnstoff in Ammoniak, dabei wird dermarkierte Kohlenstoff frei, den der Patient ausatmet. Nach halbstündigerWartezeit bläst der Patient deshalb in ein Röhrchen und seine Atemluft wird im Labor mit bestimmten Messgeräten(Massenspektrometer) auf Kohlenstoff-atome analysiert. Lassen sich markierteKohlenstoffatome in der Atemluft fest-stellen, leidet der Betroffene an einerHelicobacterinfektion.

TherapieLiegt eine Infektion mit Helicobacter Pylori vor, lässt sich das Bakterium in sehrkurzer Zeit abtöten. Drei verschiedenePräparate müssen hierzu sieben Tage langeingenommen werden. Ein Säurehemmer(Antacidum) hemmt die Magensäure-produktion und zwei Antibiotika ver-nichten das Helicobacter Pylori. Wird diemedikamentöse Behandlung konsequentsieben Tage lang durchgeführt, so ist dasBakterium abgetötet, und die Magen-probleme sind beseitigt.

chon im Magen werden viele Krank-heitserreger durch die Magensäure

abgetötet. Weiter unten im Verdauungs-trakt, im Dickdarm, unterstützt die so genannte Darmflora mit Billionen vonBakterien die Abwehr schädlicher Erre-ger und Pilze.

Bakterien sind überall. Sie besiedeln unsere Haut und die Schleimhäute wie eindicker Rasen. Mit unserer Geburt beginnteine lebenslange Auseinandersetzung mitdiesen Keimen, aber auch eine Lebensge-meinschaft mit der Bakterienmikrofloraim Darm. Wir geraten häufig aus demGleichgewicht, wenn irgendein Einflussdazu führt, dass sich die normale Zusam-mensetzung der Darmflora ändert. Daskönnen Stress, Antibiotika oder Mikro-organismen wie Viren und Bakterien sein.Man kann dem Immunsystem helfen, indem man der Darmflora „freundliche“Bakterien zuführt, die unschädlich sind,weil sie ohnehin zur Darmflora gehörenund diese deshalb bei ihrer Regeneration

unterstützen. Zu den wirkungsvollstenHelfern der Darmflora gehören die Milch-säurebakterien (z. B. Lactobacillen, Bifi-dobakterien). Der Lactobacillus beispiels-weise haftet bevorzugt an der Darmwandund regt dort die Produktion von Anti-körpern an, die gezielt fremde Substanzenbinden, und stimuliert die natürlicheSchutzfunktion körpereigener Zellen.

Die Milchsäurebakterien können auchnachweislich die Ansiedlung des Helico-bacters Pylori verhindern. Damit sie ihregesundheitliche Wirkung im Darm ent-falten können, müssen die Bakterien einehohe Resistenz gegenüber Magensäureund Verdauungsenzymen aufweisen, umlebend und in aktiver Form im Darmtraktanzukommen. Deshalb empfiehlt sich derVerzehr von Produkten mit probiotischenKulturen, d.h. Bakterien, die resistentgegen die Magensäure sind. Hierfür bietensich möglichst frische probiotische Jogurtsund Milchprodukte an oder aber hochwer-tige Nahrungsergänzungen mit probioti-

Bei den Bakterien der Gattung Entero-bacter handelt es sich um eine Gruppe von Stäbchenbakterien, die in fast allenLebensräumen einschließlich desmensch-lichen Darmes vorkommen. Dortgehören sie zur normalen Darmflora.

Das Magenbakterium Helicobacter Pylori kann auch überKüsse übertragen werden – allerdings sehr selten beiErwachsenen. Oft überträgt es die Mutter auf ihr Baby.

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Über die Nahrung nehmen wir nicht nur Nützliches für unsere Gesundheitauf. Tagtäglich gelangen auch Gifte und Krankheitserreger in unseren Körper.Doch unser Organismus ist darauf bestens vorbereitet.

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Page 35: Aus dem Bauch heraus

MEDICOM-TippsIngwer – Schutzschild für Magen und DarmDie ätherischen Öle und Scharfstoffedes Ingwers regen die Galleprodukti-on an und unterstützen so die Fett-verdauung. Außerdem fördert Ingwerdie Erhaltung der Darmflora, schütztdie Magenschleimhaut und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Beiwarmen Gerichten sollte Ingwer eini-ge Minuten mitgaren, um sein vollesAroma zu entfalten. Zum Würzen mitfrischem Ingwer drücken Sie ihn ambesten durch eine Knoblauchpresse,dann bleiben die harten Fasern zurück. Sie können sich auch einenschmackhaften Ingwertee zubereiten,indem Sie die Knolle mit kochendemWasser übergießen.

Artischockebringt die Fettverdauung auf TourenArtischocken schmecken nicht nurgut, sondern sie sind auch sehr gutfür die Gesundheit. Die Artischockeunterstützt die Leber bei der Fettver-dauung, kann den Cholesterinspiegelsenken und bei der Entwässerung desOrganismus helfen. Ein so aktivierterStoffwechsel wirkt sich positiv aufden Darm aus, Blähungen und Völle-gefühl verschwinden.

Diese Effekte lassen sich aber wenigerdurch den Verzehr handelsüblicherArtischockenherzen erreichen, son-dern viel besser durch die Anwen-dung von Artischockenpräparaten.Denn diese Arzneimittel enthaltenmeist einen Trockenextrakt, der ausden Kelchblättern der Blüte von Artischocken gewonnen wird – demPflanzenbestandteil, der üblicher-weise gar nicht verzehrt wird.

Bei Magen- und Darmbeschwerdenist es sehr wichtig, viel zu trinken.

Besonders gut ist Wasser. Ganzbesonders bei Verstopfung.

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Hilfe für Magen und DarmAchten Sie auf eine ballaststoffrei-

che Nahrung (Vollkorn, Obst, Gemü-se) und meiden Sie fettige Speisen

Trinken Sie täglich 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit

Vermeiden Sie Fastfood und vor-gefertigte Lebensmittel

Machen Sie Ihre Ernährungsan-sichten jedoch nicht zur „Religion“:Hin und wieder darf man auch maletwas „Falsches“ essen – man solltesich dessen nur bewusst sein

Vermeiden Sie Genussgifte wieKaffee, Alkohol und Nikotin

schen Kulturen. Nehmen Sie probiotischeKulturen in Kapselform ein, etwa durchein Multivitalstoff-Präparat, können Siesicher sein, dass Sie stets eine fest defi-nierte Menge der Milchsäurebakterien auf-nehmen. Mit diesen probiotischen Kultu-ren können Sie die Verdauung fördern undsogar Durchfallerkrankungen verkürzen.

Studien zufolge steigt die Zahl der „guten“ Darmbakterien nach dem Verzehrprobiotischer Produkte deutlich an. DieseLebensmittel können ihre spezifische Wir-kung aber nur dann entfalten, wenn Siesie regelmäßig, das heißt täglich, verzeh-ren. Im Zusammenhang mit Probiotikafällt häufig auch das Schlagwort Prebioti-ka. Während es sich bei den Probiotikawie beschrieben um lebende Bakterienhandelt, sind Prebiotika besondere Bal-laststoffe wie Oligofructose oder Inulin.Sie können von den menschlichen Ver-dauungsenzymen zwar nicht abgebautwerden, aber sie dienen den nützlichenDarmbakterien als Nahrung. Damitfördern die Prebiotika das Wachstum derprobiotischen Keime, wodurch sich derenpositive gesundheitliche Wirkung ver-stärkt. Mit einem Multivitalstoff-Präparat,das sowohl Probiotika als auch Prebiotikaenthält, können Sie Ihre Darmflora somitbesonders gut unterstützen.

35MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

Page 36: Aus dem Bauch heraus

DurchfallMeistens geht Durchfall auf eine Darm-infektion zurück, die von selbst wiederabklingt. Wenn er länger anhält, solltenSie allerdings einen Arzt aufsuchen. Medikamente, die den Durchfall stoppen,sind nur sinnvoll, um einen erhöhtenWasserverlust zu vermeiden. Ansonstensollte der Durchfall nicht mit Medikamen-ten unterbunden werden (außer auf Anweisung des Arztes). Denn in der Regelhandelt es sich dabei um eine natürlicheReaktion des Körpers. Der Durchfall ist eine Art Reinigungsmechanismus, der denKörper möglichst schnell von Krankheits-erregern oder schädlichen Substanzen be-freien soll. Wird der Durchfall unterbun-den, verbleiben die schädlichen Keime imMagen-Darm-Trakt. Bei Durchfall solltenSie sehr viel Wasser oder Kräutertee trinken, um den Flüssigkeitsverlust aus-zugleichen. Den Kräutertee können Sieauch mit etwas schwarzem Tee mischen,um den Kreislauf zu unterstützen.

VerstopfungVon einer Verstopfung kann erst nachAblauf von drei Tagen ohne Stuhlganggesprochen werden. Die Einnahmevon Abführmitteln darf höchstens zwei Wochen lang erfolgen, weil man sonst Gefahr läuft, dass die Medikation nichtmehr anschlägt. Missbrauch von Abführ-mitteln verstärkt die Darmträgheit nurnoch zusätzlich. Man sollte es daherzunächst mit natürlichen „Abführhilfen“versuchen.

Natürliche Alternative zu Abführmitteln: Leinsamen

Für die Anwendung von Leinsamen alsAbführmittel wird von der Sachverstän-digenkommission E des Bundesgesund-heitsamtes eine Dosierungsanleitung an-gegeben. Für Erwachsene wird zwei- bis drei mal täglich ein Esslöffel (zirka zehnGramm) ganzer oder nur angestoßener(nicht geschroter) Leinsamen mit ausrei-chend Flüssigkeit (mind. die zehnfache

Menge des Leinsamens) empfohlen. Kin-der von sechs bis zwölf Jahren sollen beiVerstopfung die Hälfte der Erwachsenen-dosierung einnehmen. Auch ein GlasWasser nach dem Aufstehen kann helfen,die Darmtätigkeit anzuregen.

Bauch- und MagenschmerzenBauchschmerzen können eine Fülle vonUrsachen haben. Halten sie länger an,sollten Sie einen Arzt konsultieren. GegenMagenschmerzen hilft Kamillentee. BeiBauchschmerzen, die auf einen aufge-blähten Darm zurückgehen, verschaffenKümmel- und Fencheltee Linderung.

SodbrennenVerzichten Sie bei Sodbrennen auf Kaffeeund Alkohol (insbesondere Sekt undWeißwein), denn diese fördern die Bildung von Magensäure, die bei Sod-brennen schmerzhaft in die Speiseröhreeintritt. Kamillen- oder Pfefferminzteekönnen beruhigend wirken.

Hausmittel bei Magen- und Darmbeschwerden

Aus Omas Apotheke: Altbekannt ist Kamillentee sehr wirksam bei Magenschmerzen. Gegeneinen aufgeblähten Bauch helfen Tees aus Fenchel oder Kümmel.

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Bei Sodbrennen kannPfefferminzteeberuhigend wirken

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MedikamenteWie bereits erwähnt ist die Therapie desReizdarmsyndroms mit Medikamentenwegen der Unterschiedlichkeit der Be-schwerden nicht einfach. In Zukunft sollder Wirkstoff Cilansetron, der sich nochin der Testphase befindet, Reizdarmpati-enten helfen können. Man rechnet miteiner Markteinführung noch in diesemJahr. Der Wirkstoff soll die gestörte Koordination im Darm durch eine gezielteBeeinflussung des Darmhirns positiv beeinflussen und auch gegen Durchfallhelfen. Bis dahin helfen bei sehr starkenBeschwerden andere Medikamente. DieBehandlung richtet sich dabei nach denBeschwerden: Schmerzen, Verstopfung,Durchfall oder Blähungen.

Gegen die Schmerzen helfen Krampf-löser, wie Mebeverin oder Butylscopo-lamin. Verstopfung kann man mitAbführmitteln wie Lactulose oder Tega-serod behandeln. Gegen Durchfall hilft Loperamid. Dieser Wirkstoff bremst dieDarmbewegung.

Gegen Blähungen helfen entschäumendeMedikamente (Wirkstoff: Dimeticon).Sodbrennen ist in den meisten Fällen aufzu üppiges Essen zurückzuführen. Isstman wieder normal, ist das Sodbrennen

vorbei. Doch es gibt auch Menschen, diegesund essen und dennoch ständig unterSodbrennen leiden. Hier spricht man voneinem Reflux. Dagegen helfen so genann-te Antacida, die die Magensäure binden.Außerdem helfen Präparate, die einenFilm über die Magenschleimhaut legen(Gaviscon). Vom Arzt verschrieben wer-den H2-Blocker und Protonenpumpen-blocker, die jedoch nicht rezeptfrei sind.

Entspannter Geist – entspannter BauchTipps für körperliches und geistiges Wohlbefinden

Treiben Sie mindestens einmal die Wo-che Sport!

Bewegen Sie sich so oft wie möglich ander frischen Luft – auch wenn es regnetoder schneit!

Genießen Sie schöne Stunden, ohne siesich durch unbegründete Sorgen zu ver-miesen!

Achten Sie beim Sitzen auf eine geradeHaltung! Wer krumm sitzt, behindert Magen und Darm bei der Verdauung

Benutzen Sie immer die Treppe stattden Aufzug!

Lernen Sie mit Stress umzugehen – zumBeispiel durch Entspannungsübungen,Meditation oder Yoga (siehe Seite 18)!

Lassen Sie öfter die Seele baumeln undträumen Sie von schönen Dingen!

Sorgen Sie für ausreichend Schlaf!

Meiden Sie enge, einschnürende Klei-dung, weil sie die Darmbewegungen be-hindert!

Legen Sie kurze Strecken zu Fuß odermit dem Fahrrad zurück!

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Michael Gershon:Der kluge Bauch.

Die Entdeckung deszweiten Gehirns,

Goldmann, 479 Seiten,

€ 10,—

Dr. med. Amrei Pfeiffer:Magen und Darm

natürlich behandeln,Gräfe und Unzer

Verlag, 45 Seiten,

€ 12,90

B U C H - T I P P S

Vitalstoffe für Magenund DarmVitamin A und Vitamin C sind gut fürdie Erhaltung der Darmschleimhäute

Vitamin B1 ist gut für die Darmmus-kulatur

Alle B-Vitamine sind wichtig für Pati-enten mit Darmerkrankungen

Magnesium hilft bei Verstopfung

Eisen ist wichtig bei entzündlichenDarmerkrankungen, bei Blutungen im Magen-Darm-Bereich und nachMagen- oder Darmresektionen

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Auch wenn Obst und Gemüse bei manchenBeschwerden wie Durchfall mit Vorsicht zu

genießen sind – auf Dauer ist eine ausgewogeneMischkost mit viel Vitaminen und Mineralstoffen

das Beste für unser Verdauungssystem.

Page 38: Aus dem Bauch heraus

s handelt sich nicht nur um einevorübergehende Mode. Studien von

Zukunftsforschern kommen zu dem Ergebnis, dass ein weit reichender Werte-wandel hin zur Einfachheit stattfindet.Die Idee ist nichts Neues. Schon die altenGriechen suchten nach dem richtigenMaß. „Pan metron ariston“ – alles inMaßen – lautete eine der zentralen Bot-schaften ihrer Lebensphilosophie.

Die vielen neuen Ratgeberzum Thema „Einfacher leben“

zeigen: Einfachheit und „Ballastabwerfen“ liegen im Trend. Immer

mehr Menschen sind der Auffassung„Weniger ist mehr“ und entrümpelnihr Leben. Das große Ausmisten be-

zieht sich nicht nur auf angesammel-ten Kram und überflüssigen Ballast,

sondern auch auf angestaubte Über-zeugungen und sperrige Denkmuster.

Man muss nicht alles haben – undman muss nicht alles können.

38 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

E

Wenn einer das rechteMaß überschreitet,

kann ihm das Erfreulichste zum

Unerfreulichsten werden.(Demokrit,

griechischer Philosoph)

Ballast macht unfrei. Wer mit schweremGepäck durchs Leben reist,wird unbeweglich.

EINFACHHEITEINFACHHEITDIE NEUEDIE NEUE

ÜBERFLUSS SCHAFFTÜBERDRUSS

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Page 39: Aus dem Bauch heraus

Eine Liste erstellen

Machen Sie in Gedanken eine Tour durchIhre Wohnung und notieren oder merkenSie sich die unordentlichen Stellen. Siewerden feststellen: Sie wissen genau, woder Krempel steckt.

Fangen Sie klein an

Nehmen Sie sich zunächst die kleinerenBereiche vor und arbeiten Sie sich lang-sam zu den großen Zonen vor. KleinereBereiche sind etwa einzelne Schubladen,Badezimmerschränkchen, Handtaschenoder Werkzeugkästen. Mittelgroße Zonensind Kleider-, Küchen- und Wäsche-schränke und Schreibtische. Große Zonen sind Rumpelkammern, Keller,Speicher, Gartenschuppen oder Garagen.

Übung macht den Meister

Am Anfang mag Ihnen das Ausmistennoch etwas schwer fallen, nach und nachwird es Ihnen leichter fallen und sogarSpaß machen. Und am Ende bleibt einGefühl der Befreiung.

Seien Sie konsequent!

Alles, was Sie seit zwei Jahren nicht be-nutzt haben, fliegt raus!

Was ist wirklich wichtig?Was ist wirklich wichtig im Leben? Studien zufolge wird diese Frage immerzentraler für die Menschen. Und sie führtzu den einfachen Dingen: Liebe, Freund-schaft, Gelassenheit und Zufriedenheit.Doch das Einfache ist oft gar nicht soeinfach.

„Einfachheit ist das Resultat der Reife“,wusste auch Friedrich von Schiller.

Wer sich auf das Wesentliche reduziert,erhöht die Lebensqualität und vermindertStress und Abhängigkeiten. Tipps fürStrategien, wie Sie Ihr Leben zufriedenergestalten können, finden Sie hier.

Strategien zum AusmistenEntrümpeln Sie Ihren Besitz. Wer mit

schwerem Gepäck durchs Leben reist,wird unbeweglich

Welche Dinge in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus mögen oder benötigen Sie wirklich? Was hat sich im Laufe der Jahre nur angesammelt?

Gegenstände, Kleider und Möbel, dienicht ständig gebraucht werden, müssengepflegt werden. Das kostet Zeit. Was zweiJahre lang nutzlos war, werden Sie auchdie nächsten Jahre nicht vermissen. Ver-schenken Sie es, werfen Sie es weg oderverkaufen Sie es zum Beispiel auf demFlohmarkt

Wenn Sie meinen, dafür zu beschäftigtzu sein, sollten Sie sich daran erinnern,dass Sie die Zeit hatten, sich alles zuzule-gen. Daher werden Sie sicher auch dieZeit finden, es wieder loszuwerden

39MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

EINE HEIKLE ANGELEGENHEIT

UNGELIEBTE GESCHENKEAllein schon der Gedanke, sie weg-zuwerfen oder sie anderweitig los-zuwerden, ist für manche Menschenerschreckend. Doch wenn man je-mandem etwas schenkt, gibt mandem Empfänger auch die Freiheit, damit zu machen, was er möchte.

Wenn Sie mit einem Geschenk nichtmehr anfangen können, als es in denMülleimer zu werfen, ist das in Ord-nung. Wenn Sie das nicht „übers Herzbringen“, können Sie damit ja auchanderen Menschen, die es gebrau-chen können, eine Freude machen.

TIPPS ZUM ENTRÜMPLEN

Glaubenssätze, die Sie über Bord werfen sollten:

• Nur wenn ich perfekt bin, werde ich geliebt!

• Ich muss immer 100%ige Leistung bringen!

• Ich darf nie die Kontrolle verlieren! K

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Page 40: Aus dem Bauch heraus

Ich kaufe, also bin ich?Konsumfreuden hinterfragenViele Konsumgüter versprechen Ent-spannung. In Wirklichkeit aber sind sieFreizeitfresser! Das neue Handy will beherrscht werden, die edle Kleidungbraucht Platz und muss gepflegt werden.Stellen Sie Kosten und Zeit dem Nutzengegenüber. Rentiert sich das Konsumgutfür Sie, oder geht es nur um die kurze Befriedigung der Konsumgelüste, demder Konsumkater folgt, wenn das Erwor-bene seinen Reiz verloren hat? Wer beimKonsumieren ein wenig zögert, erhält oft die richtige Antwort. Wenn Sie dasbegehrte Gut zwei Wochen später immernoch haben möchten, könnte es die richtige Entscheidung sein.

Vorstellungen überprüfenIst es das Essen im Nobelrestaurant oderdie Karibikreise? Werden sie Ihnen denGenuss verschaffen, den Sie sich davonversprechen? Versuchen Sie Ihre Vor-stellungen hin und wieder zu überprü-fen, und finden Sie heraus, was Ihnenwirklich Freude bereitet. Diesen Dingensollten Sie so viel Zeit wie möglich ein-räumen. Oft sind dies die einfachen undweniger spektakulären Freuden wie derSpaziergang am Morgen, ein Schaum-bad bei Kerzenlicht oder ein Telefon-gespräch mit einem Freund.

Auszeiten nehmenMuße zur Muße. Für Muße braucht esZeit: um sich treiben zu lassen und tagzuträumen. Das klärt den Geist, erholtden Körper und fördert neue Ideen.Nehmen Sie mindestens einen Tag in der Woche als bewusste Auszeit. Nutzen Siediesen Tag als Ruhetag, also als einenTag, an dem Sie wirklich zur Ruhe kom-men und nichts tun, was Sie anstrengt.

Machen Sie generell weniger – dies aber mit mehr Engagement. Sie werden bemerken, dass daszufriedener macht.

40 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

WAS BRINGT WIRKLICH GENUSS?

Vollkommenheit entsteht nicht dann,wenn man nichts mehr hinzufügenkann, sondern wenn man nichts

mehr wegnehmen kann.

(Antoine de Saint-Exupéry) “„

MEDICOM-TIPP

WAS MACHT MICHGLÜCKLICH?Das Leben zu vereinfachen heißt,Unwichtiges und Unnützes aus demLeben zu verbannen, sodass mehr Zeitfür das Wesentliche bleibt. Doch dasist individuell. Um herauszufinden,was Ihnen wirklich Freude macht,sollten Sie sich die drei folgendenFragen stellen:

Welche Ziele, Pläne, Tätigkeiten,Aufgaben und Hobbys gibt es in meinem Leben?

Welche davon sind mir wirklichwichtig, sodass ich sie vermissenwürde, wenn sie nicht mehr dawären?

Was könnte ich problemlos ausmeinem Leben verbannen, ohne dassich es vermissen würde?

40 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

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Page 41: Aus dem Bauch heraus

ZubereitungDie Garnelen in kleine Stücke schneidenund zusammen mit den kleingeschnitte-nen Knoblauchzehen in einer beschichte-ten Pfanne mit Olivenöl anbraten. DenFenchel in kleine Streifen schneiden, zuden Garnelen geben und mit Salz undPfeffer gut abschmecken. Zwei Minutenaufkochen lassen, anschließend die saureSahne und die Tomatenhälften hinzuge-

ben und weitere fünf Minuten ko-chen. Währenddessen die Spaghetti

in gesalzenem Wasser bissfest garen. Anschließend die Spa-

ghetti auf einen Pastatellergeben und mit der

Soße anrichten.

Spaghetti mit Garnelenund Fenchel(Für 4 Personen)

Vitalstoff-Rezept Dies Gericht ist der Beweis, dass eine magenfreundliche undbekömmliche Küche nichts mit fader „Schonkost“ zu tunhaben muss. Im Gegenteil: Es darf sogar ein wenig pikantzugehen! Das liegt zum Beispiel am Fenchel, dessenFrüchte in der Heilkunde vor allem bei Husten undBlähungen eingesetzt werden. Die fleischige Knollekann man als Gemüse essen. Beide haben diesen typischen Fenchelgeruch bzw. -geschmack, der diesem Rezeptseine besondere Noteverleiht.

Zutaten§ §

Nährwertangaben§ §

350 g Spaghetti200 g Tomaten (z. B. Cocktail-

tomaten), halbiert150 g Garnelen150 g Fenchel150 ml saure Sahne, 20 %50 ml Milch, 1,5 %

1 EL Olivenöl zum Anbraten1 Zehe Knoblauch

Salz und Pfeffer

(Pro Portion)Energie 475 kcalEiweiß 23 gFett 15 gKohlenhydrate 60 gBallaststoffe 5 g

Vitamin A 548 µgVitamin B1 0,2 mgVitamin B2 0,3 mgVitamin B6 0,3 mgVitamin C 27 mgVitamin E 5,8 mgCalcium 160 mgCarotin 2 mgFolsäure 36 µgMagnesium 60 mgEisen 4 mgZink 2 mgCholesterin 238 mg

41MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005FOTOS AUF DER SEITE 41: DPNY

Page 42: Aus dem Bauch heraus

42 MEDICOM 35. Ausgabe, Mai 2005

MEDICOM 32

Aus dem Schlaflabor Liebe Redaktion,

mit Interesse lese ich immer die MEDICOM und möchte Ihnen und anderen Lesern gern meine Erfahrungen zum Thema „Die Bedeutsamkeit des Schlafes“mitteilen. Ich war eine junge Frau, Krie-gerwitwe mit einem Kind und Heimatver-triebene aus Schlesien. Beruflich war ichzudem sehr im Stress, sodass ich in dieAngewohnheit verfiel, abends im Bett immer noch über alle Probleme nachzu-denken. So wurde mein Schlaf immerschlechter, bis ich merkte, dass es so nichtweitergehen durfte, weil ich immer frühum fünf Uhr wieder aufstehen musste. Soließ ich mir vom Arzt ein Schlafmittelverschreiben. Zu der Zeit las ich zufälligeinen Artikel über Bauchatmung beiSchlafstörungen. Die führte ich nun kon-sequent nach Vorschrift 20 Minutenabends im Bett durch. So hatte ich keineZeit mehr, Probleme zu wälzen. Baldmerkte ich, dass ich allmählich besser einschlafen konnte. Nach zirka sechs bissieben Wochen hatte ich es geschafft, dass ich nach den Atemübungen sofort einschlafen konnte, ohne weitere Schlaf-

mittel einnehmen zu müssen.Seit damals habe ich mir nie-mals wieder angewöhnt,abends im Bett über etwasnachzudenken. Stattdessenmache ich wegen inzwischenaufgetretener Krampfadernseit langem fünf MinutenVenengymnastik und kanndanach sofort gut schlafen.Wie man morgens dannschnell und mühelos ausdem Bett kommt – diesenTipp möchte ich auch nochweitergeben: Seit zirka 40

Jahren mache ich Chirogymnastik nachDr. Laabs. Es handelt sich dabei um einProgramm von fünf Minuten, das manmit geschlossenen Augen beginnen kann.Diesen Leitfaden gibt es auch heute nochunverändert. Die Übungen halten aucharthrotische Gelenke beweglich. Inzwi-schen bin ich 84 Jahre alt und konntemein Leben bisher ohne Kaffee und sonstige Aufputschmittel meistern undbin schon recht zufrieden mit mir.

Mit freundlichen GrüßenLotte Wolff-Lorke, Weißenstadt

Sehr geehrte Frau Wolff-Lorke,

herzlichen Dank für Ihre sehr persönlichenRatschläge zum Thema „besser schlafen“.Die MEDICOM-Redaktion möchte denLesern gern auch ein paar Tipps mit aufden Weg in den gesunden Schlaf geben,denn fast jeder Dritte hat Ein- oder Durch-schlafprobleme. Versuchen Sie es mit täglich wiederholten Einschlafritualen wiezum Beispiel einem kleinen Spaziergang,ruhiger Musik, einem heißen Bad oderauch einem Stückchen Schokolade vor demSchlafengehen. Es gibt auch Hilfe aus derNatur. Ob als Tee oder in Tablettenform,Baldrian, Melisse und Johanniskraut helfen ins Reich der Träume.

Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen kann keine Haftung übernommen werden.

Liebe MEDICOM-Redaktion,

ich kann von meinen zahlreichen Alters-kameraden eine Erfahrung mitteilen, diezu einem erholsamen Schlaf verhilft.

Abends am besten immer zur gleichenZeit ins Bett gehen, da ein regelmäßigerSchlafrhythmus beruhigend wirkt.

Ferner sollte man sich gut zudecken undden Kopf so bequem aufs Kissen legen,dass es nirgends drückt. Falls Licht insSchlafzimmer scheint, sollte man sichzur dunklen Seite drehen. Dann die Au-genlider schließen und bewusst ein- undausatmen. Nun jeden Atemzug dabei fürsich im Stillen zählen und, auch wenn eslänger dauert, weiterzählen. Irgendwannbeginnt man einzuschlafen. Diese Me-thode ist einfach und erfolgreich und sobenötigt man keine Schlafmittel. Siewird im Übrigen auch in Kinderheimenzum besseren Einschlafen praktiziert.

Mit freundlichen Gesundheitsgrüßenaus Bielefeld

Peter Pankratz

Sehr geehrter Herr Pankratz,

auch Ihnen recht herzlichen Dank für Ihre Einschlaftipps, die sicher ebenfallssehr wirkungsvoll sind.

Da das Thema „gesund schlafen“ offen-sichtlich sehr bedeutsam für die MEDI-COM-Leser ist, planen wir für die näch-ste Medicom erneut einen Artikel rundum das entspannte Schlummern. Dabeiwird es zudem um das Schnarchen gehen.

Da eine gute Nachtruhe wichtig für Körper und Seele ist, finden wir es sehrwichtig, dass die MEDICOM-Leser aus-geschlafen in ihren Tag starten. Deshalbfreuen wir uns auch besonders über Ihre persönlichen Tipps.

ImpressumHerausgeber: Medicom Pharma AG

Sedemünder 2 , Altenhagen I31832 SpringeTel. 05041 78-0Fax 05041 78-1169

Verlag,Redaktion,Gestaltung: DPNY communicationsDruck: Westermann-Druck

„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der Medicom Pharma AG; sie erscheint fünfmaljährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitschriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Liebe MEDICOM-Leser,möchten Sie kritisch oder zustimmend zu einzelnen Themen im Heft Stellung nehmen? Oder interessante Tipps zum Thema „Gesund werden – gesund bleiben“ an andere Leser weitergeben? Dann schreibenSie uns! Unsere Anschrift lautet: MEDICOM-Redaktion, Sedemünder 2,Altenhagen I, 31832 Springe.

Leserbriefe

Page 43: Aus dem Bauch heraus

Und so können Sie gewinnenHaben Sie das richtige Lösungswort? Dann schrei-ben Sie es auf eine Postkarte, und schicken Sie diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Preis-rätsel“, Sedemünder 2, Altenhagen I, 31832 Springe.Einsendeschluss ist der 31.07.2005 (Datum desPoststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Mitarbeiter der Medicom Pharma AG und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

Lösung:

Lösungen aus dem Dezember-Heft

Kreuzworträtsel Liebe Rätselfreunde, diesmal geht es umetwas, was unter einem anderen Namenden Zucker einer Rebfrucht bezeichnet.Tragen Sie die Buchstaben in der rich-tigen Reihenfolge in die nummeriertenFelder ein.1. Preis: ein Reisegutschein im Wert von1.000 Euro2. bis 4. Preis: je ein Exemplar des Ratgebers: „Yoga für Anfänger“.aus dem Gräfe und Unzer Verlag

Wovon die Körpergröße abhängtFakt ist: In Deutschland herrscht einAufwärtstrend – die junge Generationwächst den Eltern über den Kopf. Wo-ran liegt das? Forscher sind sich sicher,dass ein Zusammenhang zwischen Kör-pergröße und Lebensstandard besteht:Ausreichende Ernährung, medizinischeVersorgung und gute hygienische Bedingungen fördern einen hohen Wuchs. Armut, Hunger und Krankheiten können dagegen die körperliche Ent-wicklung beeinträchtigen.

S C H O N G E W U S S T ?

Noch ist der Vater größerals der Sohn. Das wird sich

aber wohl noch ändern.Aller statistischen

Wahrscheinlichkeit nachwird der Sohn den Papa

später überragen.

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Page 44: Aus dem Bauch heraus

„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie IhrenTag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstüt-zen. Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesundheitsinnvoll unterstützen. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit undVitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilungwerden Ihnen gern all Ihre Fragen in einem persönlichen Gesprächam Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gernAuskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter unserergebührenfreien Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesund-heit stehen bei der Medicom Pharma AG an erster Stelle. Unser Be-streben ist es, Ihrem Vertrauen, das Sie uns als Kunde entgegenbrin-gen, in jeder Form gerecht zu werden – sowohl mit unseren hoch-wertigen Produkten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Bei der Herstellung

unserer Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe. Die Her-stellung erfolgt nach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sie ein Produkt der

MEDICOM erwerben, dann entscheiden Sie sich für Qualität. Bei derMEDICOM endet die Beziehung zum Kunden nicht mit der bezahltenRechnung. Mit unseren Serviceleistungen – die weit über das Üblichehinausgehen – wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Siebekommen als Kunde 5-mal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM.Sie erhalten auf all unsere Produkte eine Geld-zurück-Garantie. Sieerhalten Ihre Produkte innerhalb von 48 Stunden frei Haus gegenRechnung. Sie können unsere Produkte per Post, per Fax, am Telefonund im Internet anfordern. Und als Sammelbesteller erhalten Sie einen interessanten Preisnachlass. Wir wollen alle Ihre Bedürfnisse inSachen Gesundheit befriedigen und Ihnen in Ihrem täglichen Leben

zur Seite stehen. Wir sind für Sie da. Wir sind Ihr Partner in Sachen Gesundheit.

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