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  • Aus der Kinderklinik und Poliklinik

    der Universitt Wrzburg

    Direktor: Prof. Dr. med. C. Speer

    Infrarot-Thermographie als nicht-invasive Untersuchungsmethode

    in der Pdiatrie

    Inaugural- Dissertation

    zur Erlangung der Doktorwrde der

    Medizinischen Fakultt

    der

    Bayerischen Julius-Maximilians-Universitt Wrzburg

    vorgelegt von

    Danielle Meyer auf der Heide

    aus Bielefeld

    Wrzburg, Dezember 2006

  • Referent: Hr. Prof. Dr. med. D. Singer

    Koreferent: Hr. Prof. Dr. med. K. Darge

    Dekan: Hr. Prof. Dr. med. M. Frosch

    Tag der mndlichen Prfung: Freitag, der 29. Juni 2007

    Die Promovendin ist rztin

  • Inhaltsverzeichnis

    1 Einleitung ____________________________________________________1 1.1 Physikalische Grundlagen der Infrarot-Thermographie _____________________________2 1.2 Medizinische Anwendungen der Infrarot-Thermographie ____________________________6 1.2.1 Anwendungen bei Erwachsenen _______________________________________________7 1.2.2 Anwendungen bei Kindern ___________________________________________________8 1.3 Gelenkentzndungen und Durchblutungsstrungen im Kindesalter ___________________14 1.3.1 Differentialdiagnose und Merkmale der juvenilen idiopathischen Arthritis ____________14 1.3.2 Definition und Vorkommen des Raynaud Phnomens ____________________________21 1.4 Fragestellungen der Arbeit _____________________________________________________22 2 Material und Methoden ________________________________________23 2.1 Apparative Voraussetzungen _____________________________________________________23 2.2 Vorgehensweise der Testmethode Voraussetzung thermographischer Untersuchungen ______23 2.3 Durchfhrung des Kaltwassertests _______________________________________________24 2.4 Auswertung der Messergebnisse ________________________________________________24 3 Ergebnisse ___________________________________________________25 Kasuistik I (Sudeck`sche Reflex Dystrophie) ______________________________________26 Kasuistik II (Purpura Schnlein- Henoch) __________________________________________29 Kasuistik III (Purpura Schnlein- Henoch) _________________________________________32 Kasuistik IV (Hemiparese links) _________________________________________________34 Kasuistik V (Mykoplasmeninfektion) ________________________________________________36 Kasuistik VI (Trikolore-Phnomen) _________________________________________________42 Kasuistik VII (M. Raynaud) _______________________________________________________44 Kasuistik VIII (Systemisch-progressive Sklerodermie) __________________________49 Kasuistik IX (Oligoarthritis) ________________________________________________56 Kasuistik X (Osteomyelitis) ______________________________________________________58

  • 4 Diskussion __________________________________________________________________59

    4.1 Gelenkentzndungen im Kindes- und Jugendalter ____________________________60

    4.1.1 Rheumatische Entzndungen ________________________________________________60

    4.1.2 Bakterielle Entzndungen ________________________________________________61

    4.1.3 Andere Entzndungen ______________________________________________________63

    4.2 Durchblutungsstrungen im Kindes- und Jugendalter ______________________65

    4.2.1 Raynaud-Phnomen ______________________________________________________65

    4.2.2 Sudeck`sche Reflexdysthrophie ________________________________________________70

    4.2.3 Andere Durchblutungsstrungen _________________________________________74

    4.3 Stellenwert statischer und dynamischer Thermographie-

    Untersuchungen im Kindes- und Jugendalter __________________________74

    5 Zusammenfassung ______________________________________________________77

    6 Literaturverzeichnis ______________________________________________________81

    7 Abbildungsverzeichnis __________________________________________________89

  • 1

    1 Einleitung Die Infrarot-Thermographie findet weltweit eine vielseitige Anwendung. In Europa ist

    der medizinische Einsatz bisher jedoch nicht gro. Die klinische Thermographie ist ein

    nicht-invasives bildgebendes Untersuchungsverfahren, das Wrmebilder mit hohem

    Auflsungsvermgen aufzeichnet und mittels hochentwickelter Computer-Software-

    Programme eine Analyse der vom Krper ausgesandten Infrarotstrahlung ermglicht

    [1].

    Die thermographischen Untersuchungen knnen interessante Aufschlsse ber

    pathologische Vernderungen der Durchblutung geben. Bei einer physiologischen

    peripheren Durchblutung zeigt sich im Infrarot-Thermogramm eine symmetrische

    Temperaturverteilung der Krperoberflche im Normbereich. Abweichungen dieser

    Oberflchentemperaturen im Sinne einer Hypo- oder Hyperthermie knnen auf

    pathologische Zustnde hinweisen.

  • 21.1 Physikalische Grundlagen der Infrarot-Thermographie

    Die Infrarotstrahlung, auch Wrmestrahlung genannt, gehrt zum Spektrum der

    elektromagnetischen Strahlung. Zu der elektromagnetischen Strahlung zhlen:

    Gammastrahlung mit einer Wellenlnge < 10-12 m (= 1 pm)

    und einer Frequenz von f > 3 . 1014 Megahertz

    Rntgenstrahlung mit einer Wellenlnge 10-12 m < < 10-8 m

    und einer Frequenz von 3 . 1014 Megahertz > f > 3 . 1010 Megahertz

    UV-Strahlung mit einer Wellenlnge 10-8 m < < 380 nm

    und einer Frequenz von 3 . 1010 Megahertz > f > 109 Megahertz

    Sichtbares Licht mit einer Wellenlnge 380 nm < < 760 nm

    und einer Frequenz von 3 . 10 9 Megahertz > f > 3 . 108 Megahertz

    Wrmestrahlung mit einer Wellenlnge von 760 nm < < 10-3 m

    und einer Frequenz von 3 . 108 Megahertz > f > 3 . 105 Megahertz

    Mikrowellen mit einer Wellenlnge von 10-3 m < < 50cm

    und einer Frequenz von 3 . 105 Megahertz > f > 3 . 103 Megahertz

    Rundfunkwellen mit der Wellenlnge 50cm < < 104 m

    und einer Frequenz von 3 . 103 Megahertz > f > 3 . 10-2 Megahertz [3].

    Mit steigender Frequenz der elektromagnetischen Strahlung nimmt die Wellen-

    lnge ab und umgekehrt (Vgl. Abb.1).

    Abb.1: Das Spektrum der elektromagnetischen Strahlung

    Wellenlnge in Meter 106,105,104,103 102, 10,1,10-1,10-2,10-3,10-,10-5,10-610-14 Lang-,Mittel-,Kurzwelle,UKW, TV

    3 . 10-4, 3 .10 -3, 3 .10-2, 0,3, 3, 30, 300, 3 .10 3,3 .10 4, ...3 .10 16 Mikrowellen, Infrarot-, sichtbares Licht, UV-, R-, Gammastrahlung

    Frequenz in Megahertz

  • 3Der Infrarotbereich ist nach DIN 5031, d.h. dem radiometrisches Grundgesetz, das zur

    Grundlage der Definition der strahlungsphysikalischen Gren dient, dem Bereich der

    optischen Strahlung zugeordnet, der auch die sichtbare und ultraviolette Strahlung

    umfasst. Bei der Infrarotstrahlung handelt es sich um elektromagnetische Strahlung im

    Spektralbereich von 0,8 m bis 1 mm. Hierbei wird zwischen dem nahen, dem

    mittleren und dem fernen Infrarotbereich unterschieden.

    Nahes Infrarot 0,78 m 1,40 m

    Mittleres Infrarot 1,40 m 3,00 m

    Fernes Infrarot 3,00 m 1,00 mm [4].

    Die von der menschlichen Haut ausgehende Wrmestrahlung, die von der Infrarot-

    kammer aufgezeichnet werden kann, liegt im Bereich des fernen Infrarot-Bereiches bei

    einer Wellenlnge von 3.000 bis 5.000nm.

    Zu der Strahlungsphysik gehrt der Begriff des idealen schwarzen Strahlers, welcher

    je nach Temperatur eine andere Ausstrahlungsenergie und Wellenlnge hat. Die

    physikalischen Zusammenhnge der einzelnen Parameter gehen aus dem Wienschen

    Verschiebungsgesetz hervor.

    Abschlieend beschreibt das Kirch`hoffsche Strahlungsgesetz den Zusammenhang

    zwischen einem idealen und realen Strahler. Diese Umrechnung ist erforderlich, da ein

    idealer schwarzer Strahler in der Natur nicht existiert und nur durch diese Formel die

    reale Wellenlnge und Ausstrahlungsenergie ermittelt werden kann.

  • 4Schwarzer Strahler :

    Der schwarze Strahler ist ein Idealbild eines Krpers, der 100% der aufgetretenen

    Strahlung fr alle Wellenlngen und Temperaturen absorbiert. Dieser Idealfall existiert

    in der Natur nicht, da aufgrund unterschiedlicher Materialien und Strukturen immer

    Strahlungsverluste durch Transmission oder Reflexion erfolgen.

    Wiensches Verschiebungsgesetz :

    Das Wiensche Verschiebungsgesetz beschreibt die ausgesandte Strahlungsleistung

    eines schwarzen Krpers als Funktion der Wellenlnge, ein Maximum, dessen Lage

    von der Temperatur des Strahlers abhngt. Mit steigender Temperatur ( Vgl. Abb.2;

    T4 < T3 < T2 < T1) erhht sich die Energie der Ausstrahlung (W/cm2) und das

    Ausstrahlungsmaximum verschiebt sich zu krzeren Wellenlngen hin. Zwischen

    Temperatur und Wellenlnge des Strahlungsmaximums besteht folgende Beziehung:

    Formel 1: Wellenlnge ( ) max = TK

    m2898 [5].

    Abb.2

  • 5Das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz stellt den Zusammenhang zwischen einem

    schwarzen und einem realen Strahler her. Es wird die Strahlleistung eines beliebigen

    Strahlers mit der eines schwarzen Strahlers gleicher Flche i