aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769]...

80
aus: W. Pohl, Neue Auswahl ...

Transcript of aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769]...

Page 1: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

aus: W. Pohl, Neue Auswahl ...

Page 2: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–
Page 3: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

2 x 92 SCHÖNE MUSIKSACHEN

ZUM 92. GEBURTSTAG VON

H. S.

___________________

KATALOG NR. 465

MUSIKANTIQUARIAT HANS SCHNEIDER

D 82327 TUTZING

Page 4: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

Es gelten die gesetzlichen Regelungen der Bundesrepublik Deutschland. Alle Angebote sind freibleibend. Preise einschließlich Mehrwertsteuer in Euro (€). Meine Rechnungen sind nach Erhalt ohne Abzug zahlbar. Falls Zahlungen nicht in Euro lauten, bitte ich, die Bankspesen in Höhe von € 10.– dem Rechnungsbetrag hinzuzufügen. Versandkosten zu Lasten des Empfängers. Begründete Reklamationen bitte ich innerhalb von 8 Tagen nach Empfang der Ware geltend zu machen. (Keine Ersatzleistungspflicht). Gerichtsstand und Erfüllungsort für beide Teile Sitz der Lieferfirma. Eigentumsvorbehalt gemäß § 455 BGB. Die angebotenen Werke befinden sich in gutem Erhaltungszustand, soweit nicht anders vermerkt. Unwesentliche Mängel (z. B. Namenseintrag) sind nicht immer angezeigt, sondern durch Preisherabsetzung berücksichtigt. Über bereits verkaufte, nicht mehr lieferbare Titel erfolgt keine separate Benachrichtigung. Mit der Aufgabe einer Bestellung werden meine Lieferbedingungen anerkannt. Format der Bücher, soweit nicht anders angegeben, 8°, das der Noten fol., Einband, falls nicht vermerkt, kartoniert oder broschiert.

ABKÜRZUNGEN: S. = Seiten Pp. = Pappband Bl. (Bll.) = Blatt Kart. = Kartoniert Aufl. = Auflage Brosch. = Broschiert Bd. (Bde.) = Band (Bände) d. Zt. = der Zeit Diss. = Dissertation besch. = beschädigt PN = Platten-Nummer verm. = vermehrt VN = Verlags-Nummer hg. = herausgegeben Abb. = Abbildung bearb. = bearbeitet Taf. = Tafel Lpz. = Leipzig Ungeb. = Ungebunden Mchn. = München o. U. = ohne Umschlag Stgt. = Stuttgart O = Originaleinband Bln. = Berlin des Verlegers Ffm. = Frankfurt/Main Pgt. (Hpgt.) = (Halb-)Pergament o. O. = ohne Verlagsort Ldr. (Hldr.) = (Halb-)Leder o. V. = ohne Verlagsangabe Ln. (Hln.) = (Halb-)Leinen BD = Bibliotheksdublette Köchel6 = Köchel 6. Aufl. Sdr. = Sonderdruck Eigh. = Eigenhändig B&B = Bote & Bock m. U. = mit Unterschrift B&H = Breitkopf & Härtel m. N. = mit Namenszug R-B. = Rieter-Biedermann

© 2013 by Hans Schneider, 82327 Tutzing

MUSIKANTIQUARIAT UND VERLAG PROF. DR. HANS SCHNEIDER OHG 82327 TUTZING · BAHNHOFSTRASSE 9-15

TELEFON 0 81 58 30 50 · TELEFAX 0 81 58 76 36 E-MAIL: [email protected] www.schneider-musikantiquar.de

Ust-IdNr. DE 270 832 844

Page 5: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

5

1 AIR de Malbrouck avec des Variations, Arrangés en Quatuor, Pour deux Violons, Alto et Basse obligés. Paris, Aux adresses ordinaires de Musique (o. PN) [um 1783?] Stimmen. Je (1) S. 350.– Nicht in RISM. – „The melody was originally associated with the Malbrouk song, the words of which appear in a collection of street songs ... The collection is not dated but is believed to be between 1762 and 1778 ... Commencing early in 1783, there was a rash of printings of the Malbrouk melody under that title or the title Marlbourouck, or other variation, apparently brought about when a nurse sang it to one of Marie Antoinette’s infants as a lullaby about 1781 ... In its best known form, For He’s a Jolly Good Fellow, surprisingly, no early printing has been found; this may mean that these words were not sung until well into the nineteenth century“ (Fuld 31985 S. 231/232). – Ohne separates Titelblatt. – Violinstimmen wasserran-dig. 2 ALBERT, EUGEN d’ (1864-1932) Brustbild von vorne. Radierung von Emil Orlik, in der Platte bezeichnet „Eugen d’Albert 1917“ u. vom Künstler eigh. signiert u. datiert. 27 x 19 cm. 950.– Passepartout mit eigh. Widmung u. N. an den bedeutenden Sammler und Li-terarhistoriker Faber du Faur „... in herzlicher Freundschaft und Verehrung. Zürich. Weihnachten 1917. ...“. – Im Werkverzeichnis von Thieme/Becker (XXVI, S. 52) angeführt.

Page 6: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

6

3 ALFANO, FRANCO (1875-1954) Eigh. musikalisches Albumblatt m. N. Paris, Juli 1908. 1 S. qu-fol. (43 x 34,5 cm). 275.– 18 Takte einer Klavierkomposition, anläßlich des 100. Gründungsjahres des Musikverlages Ricordi auf eigens angefertigtem Bütten-Papier niedergelegt. Alfano, auf Grund der großen Erfolge seiner Oper „Risurrezione“ (1904 Tu-rin) zu einem der führenden Opernkomponisten Italiens avanciert, vollendete anhand existierender Skizzenblätter Puccinis Oper „Turandot“. 4 [ANONYM]: Sonate à quatre mains dediée à L.L. A.A. I.I. et R.R. Mes-dames les Archiduchesses Leopoldine & Marie. Musikmanuskript. Ende des 18. od. Anfang des 19. Jh. Titelblatt, (86) S. qu-fol. Falz m. Papierstreifen d. Zt. (am oberen Kapital leicht eingerissen) 275.– Allegro Es-Dur (4/4), Larghetto c-Moll (6/8), Andante con Variazioni Es-Dur (4/4). – Gut lesbares, großzügig notiertes Noten- Manuskript. Die handra-strierten Liniensysteme in brauner, die Noten in schwarzer Tinte.

Page 7: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

7

5 AURIC, GEORGES (1899-1983) Eigh. musikalisches Albumblatt m. U. [Paris ] Juli 1953. 1 S. Titel sowie 2 S. Musik nebst Widmung. fol. 950.– „Ecossaise“ als erste, doch exakte Niederschrift des Particells mit reizenden Widmungszeilen für Marc Pincherle. – Auric gehörte der Gruppe der Six an. Unter diesem Titel schlossen sich um 1920 sechs Musiker (u. a. Poulenc, Arthur Honegger u. Robert Casadesus) zusammen. Ihr Mentor war Eric Satie, ihr Wortführer Jean Cocteau. Das Programm war eine von absolut-musikalischen Werten bestimmte, betont französische Musik.

6 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: (H 244 u. passim; Wq 55) Sechs Clavier-Sonaten für Kenner und Liebhaber ... Erste Sammlung. Lpz., Im Verlage des Autors 1779. 2 Bll., 46 S. qu-fol. Moderner Hln. 750.– Helm S. 56 u. passim sowie S. 262 („Kenner I“); Wotquenne S. 12f; RISM B/BB 85; Kat. Hoboken 1 Nr. 191 (Abb. 22). – Erstausgabe der Sonaten H 244, 130, 245, 186, 243, 187, gedruckt von J. G. I. Breitkopf. Ausgabe mit Violinschlüssel für die rechte und Baßschlüssel für die linke Hand (es existiert auch die in Kat. Hoboken 1 Nr. 190 verzeichnete Erstausgabe mit Diskantschlüssel für die rechte Hand). In Typendruck. – Mit Verzeichnis der Pränumeranten (u. a. Burney, Duschek, Kirnberger, Marpurg, Schubart und Türk). – „Nach den zwei Gipfeln, die in den Württembergischen und in der zweiten Hälfte der Probe-Sonaten zu erblicken sind, erreicht Bach einen letzten Höhepunkt in den 6 Sammlungen ‚für Kenner und Liebhaber‘ ... Die Sonatenform ist so ausgereift wie zuvor noch nicht“ (Georgii, Klaviermusik, 31950, S. 163). – Stockfleckig.

7 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: (H 265 u. passim; Wq 57) Clavier-Sonaten nebst einigen Rondos fürs Forte-Piano für Kenner und Liebhaber ... Dritte Sammlung. Lpz., Im Verlage des Autors 1781. 2 Bll., 38 S. qu-fol. Moderner Hln. 750.– Helm S. 60 u. passim sowie S. 262 („Kenner III“); Wotquenne S. 14; RISM B/BB 88; Kat. Hoboken 1 Nr. 195. – Erstausgabe der Sonaten und Rondos H 265, 247, 271, 208, 266, 173, gedruckt von J. G. I. Breitkopf. Ausgabe mit Diskantschlüssel für die rechte und Baßschlüssel für die linke Hand (es existiert auch die in Kat. Hoboken 1 Nr. 194 verzeichnete Erstausgabe mit Violinschlüssel für die Hand). In Typendruck. – Mit Verzeichnis der Pränumeranten (u. a. Artaria, Duschek, Forkel, Hartknoch und van Swieten). – Stockfleckig.

8 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: (H 686; Wq 194) Herrn Professor Gellerts Geistliche Oden und Lieder mit Melodien. Dritte Auflage. Bln., George Ludewig Winter 1764. 2 Bll., S. 1-6, 11-60. qu-fol. – Nachgeb. ders.: (H 696; Wq 195) Zwoelf geistliche Oden und Lieder als ein Anhang zu

Page 8: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

8

Gellerts geistlichen Oden und Liedern mit Melodien. ebd. 1764. 1 Bl., 14 S. qu-fol. Hldr. 600.– Helm S. 149ff u. S. 155f sowie S. 260f („Gellert-Lieder“ u. „Gellert-An-hang“); Wotquenne S. 70 u. 75; RISM B/BB 124 u. B/BB 128; Kat. Hoboken 1 Nr. 222 u. 224. – Dritte Auflage bzw. Erstausgabe. Für Singstimme und Klavier. Beide Hefte in Typendruck. Titel zu H 686 ornamental gerahmt; vor dem Impressum Vignette (Tempel mit zwei musizierenden Engeln). Im Titel zu H 696 vor dem Impressum Vignette (Orgelspieler); Rahmen mit Ranken und Girlanden. – H 686 ohne S. 7-10. – Stockfleckig, wenige Seiten tinten-fleckig.

9 BACH, CARL PHILIPP EMANUEL: Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen. Zweyter Theil, in welchem die Lehre von dem Accompa-gnement und der freyen Fantasie angehandelt wird. Nebst einer Kupfertafel. In Verlegung des Auctoris. Berlin, 1762. Gedruckt bey George Ludewig Winter. 5 Bll., 341 S., (1) S. Druckfehler-Verzeichnis, eine Notentafel. Pp. d. Zt. (berieben, Ecken bestoßen) 650.– RISM (Écrits impr.) S. 106; Helm No. 870; Hirsch I, 42. – Erstausgabe des in sich abgeschlossenen 2. Teils von C. Ph. E. Bachs berühmter Schrift, die „unumstritten zu den bedeutendsten musikalischen Lehrbüchern (gehört), die das 18. Jahrhundert überliefert hat“ (Hoffmann-Erbrecht). – Die zahlreichen Notenbeispiele im Text in Typendruck. – Wenn auch schwache, so doch durchgehende Wasserränder.

10 BAYON-LOUIS, MARIE EMMANUELLE: Six Sonates pour le Clave-cin ou le piano forte Dont trois avec accompagnement de Violon obligé. Œuvre I. Gravé par Mlle. Vendôme et le Sr. Moria. Paris, L’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.– RISM B 1433 (2 Expl.). – Die Pianistin und Komponistin Marie Emmanuelle Bayon-Louis lebte von 1746 bis 1825. „Her playing, singing and composing were recognized from the 1760s in Parisian intellectual and artistic circles ... Her musical style combines traditional French and new German and Italian expressive techniques in a melodious, Italianate texture ... In her accompa-nied sonatas, the violin part is truly obligé“ (D. Hayes im New Grove). – Seiten 1, 7, 16 und 25 vacant. – Gut erhalten. Mit eingeklebtem Firmenetikett des Pariser Buchbinders und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé.

11 BAZIN, FRANÇOIS: Le voyage en Chine. Opéra-comique en trois actes. Paroles de MM. E. Labiche et A. Delacour. Partition piano et chant réduite par A. Bazille. Paris/Bruxelles, Lemoine & Fils (VN 6252 HL) [nicht vor 1885] 2 Bll., 309 S. 4°. Hldr. (leicht berieben, OU eingebunden). 80.– Die Uraufführung fand am 9. Dez. 1865 in der Pariser Opéra-Comique statt.

Page 9: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

9

12 BEETHOVEN, LUDWIG van: Fidelio. Oper in zwei Acten [Op. 72] Vollständiger Clavierauszug mit deutschem und französischem Texte. Bearbeitet von G. D. Otten. Lpz. u. Winterthur, R-B. (PN 635) [Januar 1870] Porträt, 6 Bll., 2 S. Faks., XXXI S. Text, 269 S. sowie 4 Tafeln. 4°. Original-Halbledereinband m. Rückenvergoldung u. reicher teilvergoldeter Blindprä-gung. 350.– Seltene gestochene Prachtausgabe, anläßlich Beethovens 100. Geburtstag erschienen. Mit einem Porträt des Meisters (gest. v. G. Gonzenbach), vier Bildtafeln gezeichnet von M. v. Schwind (gest. v. H. Merz u. G. Gonzenbach), dem Gedicht-Abdruck „An Beethoven“ von Paul Heyse, einem Vorwort (dt./franz.) u. zwei Seiten Faksimile aus Beethovens Original-Handschrift d. Partitur. – „Indem unsere Ausgabe die E-dur Ouverture selbstverständlich voransetzt, schien es doch geziemend, durch Hinzufügung jener grossen in C-dur dazu beizutragen, dass dieser erhabenen Composition ihr Recht so allgemein wie möglich wieder eingeräumt werde“ (aus dem Vorwort vom Dezember 1869; die beiden Ouvertüren jeweils in der Fassung für Kl. zu 4 Hdn.). – Ausgezeichneter Erhaltungszustand, lediglich der Einbandrücken etwas ausgeblaßt. 13 BEETHOVEN, LUDWIG van: Grosse Sonate für das Hammer-Klavier ... Erzherzog Rudolph von Oesterreich ... gewidmet. Op: 106. Wien, bey Artaria und Comp: (PN 2588) [1832/33] 59 S. Pp. d. Zt. (berieben) 500.– Kinsky S. 295 (4); Kat. Hoboken 2 Nr. 437. – Titelauflage der 1819 erschie-nenen Erstausgabe mit deutschem Titel. Mit der Preisangabe „Pr. 3 f 12 X. C. M.“, ohne Werkverzeichnis. „Spätere Abzüge ohne den Oeuvre-Katalog; Titel als S. 1 gezählt, Rückseite als S. 2 mit Beginn des Notentextes“ (Kinsky). – Fingerfleckig, leicht stockfleckig. 14 BEETHOVEN, LUDWIG van: Terzetto (Tremate, empi, tremate) per Soprano, Tenore e Basso con accompagnamento di grand’Orchestra. Opera 116. Estratto per il Cembalo. Vienna, Tob: Haslinger (PN S: u: C: 4686) [September 1826] 19 S. qu-fol. 125.– Kinsky S. 336. – Titelauflage, mit den Platten der Erstausgabe vom Februar 1826 gedruckt. Mit korrigiertem Titeltext. – Beethoven war über den ur-sprünglichen Eindruck „Terzetto originale ... con acc. di Cembalo“ sehr un-gehalten. – Umschlag mit aufgeklebtem Etikett der Musikalien-Leihanstalt von J. Georg Bössenecker, Regensburg. 15 BEETHOVEN, LUDWIG van: Oeuvres Completes de Piano. 1re Partie No. 49 (- 63). Ffm., Dunst (VN 239 ... 317) [1830-1832] 15 Hefte in einem Bd. fol. Hldr. d. Zt. (Ecken u. Kanten berieben u. bestoßen, im Bund gelockert). 750.– Umfangreicher Teilband des in Lithographie erschienenen Versuchs einer Beethoven-Gesamtausgabe. Inhalt: Op. 35, 110, 112, 112 (recte 119), WoO

Page 10: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

10

80, op. 126, Anhang 10 („Variations sur le Theme [!] Ich hab’ ein kleines Hüttchen nur“. Erstdruck, um 1830), op. 76, WoO 7 (Nr. 1-6), op. 120, WoO 11, WoO 8, WoO 15 u. a., Anhang 14 (Nr. 2/3), WoO 24. – Durchweg guter Erhaltungszustand, nur vereinzelt gering stockfleckig. 16 BEETHOVEN – Schindler, Anton: Biographie von Ludwig van Beetho-ven. Dritte, neu bearbeitete und vermehrte Auflage. 2 Teile in einem Band. Münster, Aschendorff 1860. Porträt, (5), 272 S., 2 Faks.; (4), 373 S., 2 Faks. 8°. Heller Leinenband d. Zt. (fleckig, leicht verfärbt). 200.– Kastner S. 8. – Wichtige Ausgabe. „Mit dem [Stahlstich-] Portrait Beetho-ven’s, nach Schimon’s Oelgemälde ...“. – Das Porträt leicht stockfleckig. 17 BERG, ALBAN (1885-1935) Porträt, nach links. Linolschnitt von Franz Rederer [circa 1935] Bildgröße: 60 x 48 cm. Blattgröße: 68 x 53 cm. Unter Passepartout. 650.– Sehr seltenes Porträt, vom Künstler signiert, mit dem Namen des Komponi-sten versehen und als „Handabzug“ bezeichnet. Vermutlich im Jahre 1935 entstandenes Bildnis, geschaffen von dem in Zürich wohnhaften österreichi-schen Maler Franz Rederer (1899-1965). „Rederer stand dem Schönberg-Kreis nahe, und seine Porträts (u. a. auch von Webern und Hans Erich Apo-stel) zeigten eine diesem nahestehende Kunstauffassung.“ (Rosemary Hilmar

Page 11: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

11

im Alban Berg-Katalog der ÖNB, Nr. 469. Wien 1985; gezeigt wird dort jedoch eine Porträt-Lithographie von Rederer und nicht das vorliegende Bildnis). Nicht in der Alban Berg-Bildbiographie (hg. v. Erich Berg, 1976). – Ausgezeichnet erhalten. 18 BÉRIOT, CHARLES-AUGUSTE de (1802-1870) Halbfigur, von vorne, nach rechts, in offenem schwarzem Rock, mit weißer Weste. Lithographie von Kriehuber, 1839. Gedr. bei Joh. Höfelich. Wien, Artaria u. Pietro Mechetti. 53 x 35 cm. Unter Passepartout. 250.– Wurzbach (Kriehuber) Nr. 161; Abb. in MGG 2. Aufl., Bd. 2 Sp. 1306. – Als einer der größten Violinisten seiner Zeit gepriesen, wurde Bériot durch sein umfangreiches kompositorisches Schaffen von Stücken didaktischen Charak-ters zum Gründer der belgischen Violinschule. – Mit seinem Namenszug in Faksimile. Minimal fleckig. 19 BERNSDORF, EDUARD: Neues Universal-Lexikon der Tonkunst ... Unter Mitwirkung der Herren F. Liszt, H. Marschner, C. G. Reissiger, L. Spohr. 3 Bde. u. Nachtragsband. Dresden, Schaefer - Offenbach, André 1856/1865. 878 S. u. 3 Porträts auf Taf.; 1084 S. u. 4 Porträts auf Taf.; 1 Bl., 912 S. u. 4 Porträts auf Taf.; 1 Bl., 360, 2 S. u. 2 S. Errata u. 1 Porträt auf Taf. gr-8°. Hldr. d. Zt. 600.– Wolffheim I Nr. 200. – Komplettes Exemplar dieses wichtigen und gesuchten Lexikons. – Der Verfasser (1825-1901) war Schüler von Fr. Schneider und A. B. Marx und schrieb u. a. als Kritiker in den Leipziger „Signalen“. – Gut erhalten. 20 BOCCHERINI, LUIGI: (G 20) Six Sonates à Violon seul et Basse. Œuvre [hs.] 7. Paris, Janet et Cotelle (PN 156) [nicht vor 1826] Partitur. 1 Bl., 31 S. Kart. d. Zt. (Rücken gering schadhaft) 175.– Gérard S. 27 (dat. „c. 1820“); RISM B 3021 (kein Expl. in Deutschland u. Frankreich). – Spätere Ausgabe der ursprünglich für Violoncello und Baß komponierten Sontaten G 13, 6, 5, 10, 1 u. 4. – Geringfügig stockfleckig. 21 BOCCHERINI, LUIGI: (G 25-30) Sei Sonate di Cembalo e Violino obbligato ... Gravée par Mme. La Ve. Leclair. Opera Va. Mis au Jour par M. Boyer ... Plusieurs de ces Pieces peuvent s[’]executer sur la Harpe. Paris, Na-derman / Made Le Menu / Lyon, Castaud (PN 1000) [nach 1799] Klavier-stimme. 1 Bl., 42 S. Im Falz ausgebessert. 225.– Gérard S. 34 (dat. „c. 1780?“); RISM B/BB 3031 (kein Expl. in Deutsch-land); CPM Bd. 6, S. 363 (dat. „1770?“); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 55 (dat. „c. 1797“). – Titelauflage der 1769 bei Venier in Paris erschienenen Erstausgabe oder spätere Ausgabe, mit PN 1000. – „... the most important product of“ Boccherinis „visit to Paris was the set of six sonatas for keyboard with violin accompaniment op.5, which Boccherini dedicated to the

Page 12: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

12

amateur keyboard player Anne Louise Boyvin d’Hardancourt Brillon de Jouy, and which was distributed in numerous copies and editions into the 19th century“ (Chr. Speck im New Grove). – Impressum großenteils mit Firmenetikett von Imbault überklebt. Stockfleckig. 22 BRAHMS, JOHANNES: Originalfoto. Brahms im Salon von Victor v. Miller, lesend. [Wien, März 1894] 11 x 8 cm. Auf Foto-Untersetzkarton montiert. 200.– Brahms-Bilderbuch VIII, 9. – „Brahms sitzt beim schwarzen Kaffee, die frisch angezündete Zigarre im Munde, im Millerschen Salon und liest, den Zwicker auf die Nase geklemmt, in einem Notenbande (Klavierauszug von Wagners ‚Siegfried‘).“ (Kalbeck im Brahms-Bilderbuch). – Etwas blasser Abzug. 23 BRAHMS – Unger, William (1837-1932) Brustbild, nach rechts. Original-Radierung, eigh. vom Künstler signiert. Vienna. Published October 1st 1897 by H. O. Miethke. London, Obach & Co. Printed in Vienna. Plattengröße: 55 x 43 cm. 1000.– Prachtvolles Porträt. – „Der Kupferstecher William Unger hat von England aus den Auftrag erhalten, eine Porträtradierung von Brahms nach dem Leben herzustellen. Brahms will ihm nicht sitzen: ‚Ich habe den schönsten Vorwand an meiner Krankheit und werde ihm schreiben, es ginge nicht, da mein Rundbogen- in den Spitzbogenstil übergegangen sei.‘ ... “ (Kalbeck, Brahms Bd. IV, S. 501f). Trotz verschiedener Interventionen gelang es dem Künstler nicht, Brahms zu einer Sitzung zu bewegen. Letztlich war es der persönliche Umgang mit dem Meister, der es Unger ermöglichte, dennoch dieses authentische Bildnis zu schaffen. – Auf dem Blatt findet sich links unten ein Notenzitat (aus dem 5. Satz „Ein Deutsches Requiem“) „Sehet mich an: ich habe eine kleine Zeit Mühe u Arbeit gehabt“ in faksimilierter Handschrift (nebst Unterschrift) von Brahms als Remarque-Radierung. – Ausgezeichneter Erhaltungszustand. 24 BURTON, JOHN: Ten Sonatas for the Harpsichord, Organ, or Piano Forte. London, Printed for the Author (o. PN) [1766] 2 Bll., 55 S. qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. (wasserfleckig) 1.250.– RISM B/BB 5076; CPM Bd. 9, S. 242; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 85; Kassler (Music entries at Stationers’ Hall 1710-1818) S. 22. – John Burton (Yorkshire 1730 - Portici 1782) wirkte als Cembalist, Organist und Komponist. – Erste Notenseite mit eigh. Namenszug des Komponisten („J Burton“). – Die Titelseite wurde von T. Bennett, der Notentext von T. Straight gestochen. Mit Widmungsseite und kgl. Privileg. Seiten 1, 12, 19, 34 und 47 vacant. – Mit eingeklebtem Firmenetikett des Pariser Buchbinders und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé. Kräftiger, sauberer Abdruck in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.

Page 13: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

13

Nr. 27 25 CARBONELLI, GIOVANNI STEFANO: (12) Sonate da Camera a Violi-no, e Violone, o Cembalo. [London] o. V. (o. PN) [1729] Partitur. 1 Bl., 65 S. Hldr. d. Zt. (Rücken u. vordere Einbanddecke minimal berieben) 2.250.– RISM C/CC 982; CPM Bd. 10, S. 202; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 101. – Dem Herzog von Rutland gewidmet. – Carbonelli (um 1700 - London 1772) war in Rom Schüler von Corelli und ging 1720 nach London, wo er u. a. in Händels Oratorien-Aufführungen mitwirkte (vgl. Fétis u. Moser/-Nösselt). – Reichverzierte gestochene Titelseite mit Wappen, zwei Einhörnern und den Devisen „Honi soit qui mal y pense“ und „Pour y parvener“. – Die Titelseite stockfleckig.

Page 14: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

14

26 CERVETTO, GIACOBO: VI Trios for two Violins [u.] Violoncello or Harpsicord Composed by G. B. C. London, at Mr Cervetto’s Lodgings (o. PN) [1758] 3 Stimmbücher. Jeweils 1 Bl., 13 S. Hln. 1.000.– RISM C/CC 1723 (1 vollst. Expl.); BUC S. 147. – Erstausgabe. – Giacobo Cervetto, eigtl. Basevi (Venedig? Nov. 1680? - 1783 London), „kam mögli-cherweise 1728, wahrscheinlich jedoch erst ein Jahrzehnt später, als Cellist und Händler für italienische Instrumente nach London ... Viele Jahre lang war er ein beliebtes und illustres Mitglied des Orchesters des Drury Lane Theatre ... Cervetto zählte zu einer Gruppe in London ansässiger Italiener ... die das Violoncello in England als Soloinstrument in Mode brachten“ (G. Sadler in MGG). – Die drei fliegenden Vorsatzblätter der Stimmbücher jeweils mit eigh. Namenszug des schottischen Komponisten Alfred Edward Moffat, 10. 5. 1912. – Oberer Rand der 2. Violinstimme und der Violoncello-stimme z. T. knapp (und stellenweise unter Verlust von Seitenzahlen) be-schnitten.

27 CORELLI, ARCANGELO: [12] Sonate a Violino, é Violone, o Cimbalo. Opera quinta. Parte Prima [u. Parte Seconda]. Derniere Edition. Gravée par Me. Le Clair. 2 Hefte. Paris, Le Clerc, Le Clerc le Cadet, Me. Boivin (o. PN) [1748-1749] Partitur. (3) S., S. 1-40 u. 45-68 (S. 41-44 in Kopie ergänzt). Im Falz ausgebessert. 750.– Spätere Ausgabe. Das Impressum stimmt mit den Impressen der Exemplare Marx S. 182 Nr. 27 (dat. ca. 1740) u. S. 183 Nr. 29a (dat. ca. 1763) nicht überein; RISM C/CC 3831 (dat. 1754); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 134 (dat. c. 1740). – Mit Verlagskatalog von Leclerc, abgebildet bei Devriès/Lesure Bd. 1, Cat. No 129. – Jedes der beiden Hefte mit dekorativem gestochenen Titelblatt. – Leichte Gebrauchsspuren, kleinere Randläsuren ausgebessert.

28 CORRETTE, MICHEL: [6] Sonates pour le Clavecin avec un Accompa-gnement de Violon ... Ces Pieces se peuvent joüer sur le Clavecin seul. Opera XXV. Paris, Me. Boivin, Mlle. Castagnerie, le Sr. Le Clerc / Lyon, Mr. de Bretonne (o. PN) [nicht vor 1747] Partitur. 37 S. fol. Nicht gebunden. 500.– Titelauflage. In RISM C/CC 3988 (2 Expl., nicht in Deutschland) und bei Le-sure (Mus. impr. avant 1800) S. 138 die 1742 erschienene Erstausgabe (im Impressum statt „Mlle. Castagnerie“ „auteur“). – Mit dekorativem gestoche-nen Titel („J. Renou inv. et Sculp.“). – S. 22 vacat. Letzte Seite knittrig und eingerissen. Breitrandiges Exemplar.

29 CZERNY, CARL Brustbild von vorne. Stahlstich von Carl Mayer, Nürnberg [um 1840]. 21,5 x 15 cm. Unter Passepartout. – Stockfleckig. 75.–

Page 15: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

15

Nr. 28 30 DAUPRAT, [LOUIS-FRANÇOIS]: Méthode de Cor-Alto et Cor-Basse (premier & second Cor). 3 Teile in einem Band. Paris, Zetter (1824). 3 Bll. (davon eines unbedruckt), V, 193, 162, 97, (1) S. (mit 2 ausfaltbaren Tafeln, die Tonleitern betreffend). fol. Neuer Hldr. 1.650.– Wichtiges und frühes Lehrwerk für das Horn, durchweg in Kupferstich. Laut Fétis, seinem Zeitgenossen, verfügte Dauprat über einen sehr schönen Ton und phrasierte mit Eleganz. „Dieser Bericht und die Untersuchung seines Unterrichtswerkes lassen ihn ... unter die größten Namen der frz. Hornisten einreihen. Er spielte und unterrichtete nur auf dem Naturhorn (ohne Klap-pen), aber er hatte das Verdienst, sich für die ersten Versuche von Klappen-hörnern interessiert zu haben ...“ (R. Cotte in MGG). – Nachgebunden: Trente études pour le Cor ... par Gallay. Oeuv. 13. Paris, Zetter [ca. 1825]. 31 S. – Von Jacques-François Gallay, einem Schüler Dauprats und dessen Nachfolger als Horn-Professor am Pariser Konservatorium, ist ein eigh. Brief (Paris, 23. Februar 1833) beigefügt. – Stellenweise stockfleckig, nur leichte Gebrauchsspuren.

Page 16: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

16

31 (DAVESNE, PIERRE JUST): (6) Ariettes italiennes Mises en Sympho-nies. Œuvre I. Paris, la Chevardiere (o. PN) [1768 od. 1769] Vollst. Stimmen für V. I, V. II, Va., beziff. Gb., Hr. I u. Hr. II. 1 Bl., 15; 15; 13; 13; 3; 3 S. 500.– RISM D 1183 (1 unvollst. Expl., nicht in Frankreich u. Deutschland); BUC S. 256 (dat. c. 1765). – Sehr seltene Ausgabe. Die sechs Titelseiten jeweils mit gestochener Umrandung. Mit Verlagsverzeichnis von La Chevardière (Johansson S. 75). – Stimme der V. I wasserrandig, Titelseite stockfleckig. 32 DE GIULI BORSI, TERESA (1817-1877) Kniestück, sitzend, nach rechts, mit Lockenfrisur, in dekolletiertem weißem Kleid. Lithographie von Kriehuber, 1843. Ged. b. J. Höfelich. Verlag von Pietro Mechetti, Wien. 41,5 x 31 cm. Unter Passepartout. 200.– Wurzbach (Kriehuber) Nr. 402. – Nach ihrem Bühnendebüt am Teatro Re in Mailand wurde die Sopranistin an die Mailänder Scala verpflichtet. Nach erfolgreichen Jahren an der Hofoper von St. Petersburg „sang sie am 27. 1. 1849 am Teatro Argentina in Rom in der Uraufführung von Verdis Oper ‚La battaglia di Legnano‘ die Partie der Lida; die Aufführung gestaltete sich zu einem überwältigenden Erfolg ...“ (Kutsch/Riemens). 33 DIRIGENTEN – Voll ausgeschriebene Namenszüge fünf bedeutender Dirigenten (z. T. eigh. datiert): Willem Mengelberg, Victor De Sabata, Karl Böhm, Clemens Krauss u. Joseph Keilberth. Montiert, unter einem Passepartout (42 x 30 cm). 400.– 34 DIRIGENTEN – Voll ausgeschriebene Namenszüge vier bedeutender Dirigenten: Hans Knap-pertsbusch, Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler u. Bruno Walter. Mon-tiert, unter einem Passepartout (42 x 30 cm). 600.– 35 DITTERS VON DITTERSDORF, CARL: (Kr. 15) Simphonie Périodique à 9 Instrum: Amsterdam, S. Markordt (o. PN) [um 1766] Vollst. Stimmen (Basso doppelt). 850.– Krebs S. 58; RISM D 3275 (in Deutschland nur 1 Expl.); Brook (Breitkopf Catalogue) Sp. 302. – Sehr seltene Ausgabe. Stimmen für V. principale, V. 1, V. 2, Va., beziff. Gb. und je zwei Ob. u. Hr. – Drei Stimmen mit schönem gestochenen Titel. 36 DREYSCHOCK, ALEXANDER Kniestück, stehend, v. vorne, en face nach links, in offenem Rock, mit ge-streifter Weste, schwarzer Plastronkrawatte und Ordensbändern, den rechten Arm auf einer Stuhllehne. Lithographie von Kriehuber [1845]. Gedr. bei J. Höfelich. Wien, C. A. Spina. 48,5 x 35 cm. 275.– Wurzbach (Kat. d. Porträtlithographien J. Kriehubers) Nr. 456. – Mit faksi-miliertem Namenszug des Pianisten, der 1862 einem Ruf an das neugegrün-dete Konservatorium in St. Petersburg folgte und auch zum Direktor der

Page 17: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

17

dortigen Theatermusikschule wurde. Das darunter abgedruckte Gedicht von M. G. Saphir Welchen Titel der nicht hinke Man dem Meister geben möchte, Der zur Rechten macht die Linke? Nennt ich „Doctor beider Rechte.“ ist als Anspielung auf Dreyschocks auffallend große linke Hand zu verstehen. J. B. Cramer soll geäußert haben, Dreyschock hätte keine linke Hand, sondern zwei rechte Hände gehabt. – Vereinzelt Stockflecken.

Nr. 35

37 EPSTEIN, JULIUS (1832-1926) Kabinett-Fotografie (Atelier K. Neumann Wien – Ischl) mit eigh. Widmung u. U. Wien Juni 1907. 15,4 x 10,2 cm auf Untersatz-Karton d. Fotografen. 100.– An seine Schülerin, die Brahms-Freundin Henriette Hemala. Epstein war Leiter der Klavierklasse des Wiener Konservatoriums und bewegte sich im engeren Freundeskreis von Johannes Brahms. Zu seinen Schülern zählen G. Mahler, I. Brüll und J. Schalk.

Page 18: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

18

38 ERNST, HEINRICH WILHELM (1814-1865) Brustbild, sitzend, nach rechts, Gesicht nach links gewendet. In offenem Rock, mit schwarzer Weste. Lithographie von Kriehuber, 1840. Gedr. bei J. Höfelich. Wien, T. Haslinger. Plattengröße: 32,2 x 20,5 cm. Blattgröße: 49 x 33,5 cm. Unter Passepartout. 300.– Wurzbach (Kriehuber) Nr. 501. – Mit eigh. Namenszug von Ernst. Der Geigen-Virtuose und Komponist konkurrierte auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn mit Paganini, „indem er sogar dessen ungedruckte Kompositionen nach dem Gehör spielte und zu Beginn des Jahres 1837 in Marseille seine ersten Vorführungen kurz vor Paganinis Ankunft gab ...“ (Chr. Hust). – Aufgezogen, kleinere Randläsuren ausgebessert. 39 FERRARI: Sonata Piano Forte Del: Sigre Ferrari. (Eigh.?) Musikmanu-skript. Ende des 18. od. Anfang des 19. Jh. (19) S. fol. 125.– Andantino C-Dur (2/2), Adagio Es-Dur (2/4), Rondo Spiritoso C-Dur (2/4). – Gut lesbares Manuskript. Die handrastrierten Liniensysteme in brauner, die Noten in dunkelbrauner Tinte.

Page 19: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

19

40 FILS, ANTON: Six Quartettos for two Violins a Tenor and a Violoncello Obligato ... by Antonio Filtz. London, C. and S. Thompson (o. PN) [1770] Stimmen. Jeweils 1 Bl., 13 S. 650.– RISM F 763; Littger (Ausst.-Kat. Fils 1983) S. 91. – „Es handelt sich um einen Nachstich der zunächst bei Huberty in Paris erschienenen Sinfonie quatuor ‚a più stromenti‘. Aufgrund der Besetzung konnten die ‚quatuors‘ wahlweise vom Orchester oder vom solistischen Quartett aufgeführt werden“ (Littger). 41 FLOTOW, FRIEDRICH von (1812-1883) Halbfigur, stehend, von vorne, nach rechts, den umgehängten Mantel (mit Quasten) in der Linken haltend. Lithographie von Kriehuber, 1847. Ged. bei J. Höfelich. Verlag von Pietro Mechetti, Wien. 46,5 x 30,5 cm. Unter Passe-partout. 300.– Wurzbach (Kriehuber) Nr. 588. – „Der Erfolg Flotows beruht zweifellos auf der Eingängigkeit seiner melodischen Erfindung, der handwerklich guten Fügung der Kompositionen und der scheinbaren Problemlosigkeit, die vor allem Alessandro Stradella und Martha für das zeitgenössische Publikum so leicht konsumierbar machte ...“ (R. Didion in MGG 2. Aufl.; dort s. auch Teilabbildung des vorliegenden Blattes). Mit faksimiliertem Namenszug des Komponisten. – Wenige kleine Stockflecken. 42 FODOR, JOSEPHUS ANDREAS: Quartetto per due violini viola e viol-oncello. Venezia, Antonio Zatta e figli (o. PN) [1787?] 4; 2; 2; 2 S. 425.– RISM F 1297 (ein Expl., nicht in Europa). – Sehr seltene Ausgabe. Titelseite mit reizvoller Umrandung und großer Druckermarke (Holzschnitt). – Die Titelseite etwas staubrandig. Oberer Rand der 1. Violinstimme mit kleiner Ausbesserung. 43 FRANÇAIX, JEAN (1912-1997) Eigh. vollst. Musikmanuskript m. N. [Paris ca. 1950] Titel u. (11) S. fol. In vom Komponisten eigh. beschriftetem Umschlag. 325.– Die vollständige Partie des Soloinstruments der „Fantasie für Violoncello und Orchester“ mit einer Reihe von Eintragungen (meist Fingersätze in Blei), die von der Hand des Cellisten Maurice Maréchal stammen dürften. Dieser war Empfänger des Manuskripts. 44 FRANCŒUR, FRANÇOIS: (8) Sonates à Violon Seul & Basse Continue. Livre Premier. Amsterdam, Jeanne Roger (Titelseite mit PN 437) [nicht vor 1720] Partitur. 1 Bl., 45 S. 4°. Späterer Hpgt. 950.– RISM F 1805; vgl. Lesure (Bibliographie Roger/Le Cène) S. 91. – Sehr seltene Ausgabe von acht der zehn Sonaten, die ursprünglich 1720 in Paris erschienen waren. – Mit Exlibris (1905) von Arthur Frederick Hill (1860-1939), Mitglied der bedeutenden britischen Geigen- und Bogenbauerfamilie. – Titelseite minimal wasserfleckig.

Page 20: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

20

Nr. 42 45 FRANK, MAURITS (1892-1959) Handschriftliche, teils eigh. Notenbestände, durchweg mit zahlreichen Eintra-gungen und Einrichtungen für den Vortrag. Zus. ca. 350 S. Meist fol. 325.– Für die Aufführungspraxis wertvoller Bestand, zumeist Stimmen für kammer-musikalische Werke, zu denen auch solche von Bartók und Schönberg gehö-ren. – Maurits Frank war für viele Jahre Cellist im Amar-Quartett (nach 1945 im Amsterdamer Streichquartett) und hatte gewichtigen Anteil an be-merkenswerten Aufführungen der Neuen Musik. 46 FREZZA DALLE GROTTE, GIUSEPPE: Il cantore ecclesiastico Per istruzione de’ religiosi minori conventuali, E benefizio comune di tutti gli ecclesiastici. Tomo primo [alles Erschienene]. Terza Impressione. Padova, 1733. Nella Stamperia del Seminario. Appresso Gio: Manfrè. 164, (7) S. u. 1 Tafel. Pp. d. Zt. (ohne Einband-Rücken, Altersspuren). 400.– RISM (Écrits impr.) S. 330. – Wichtige Schrift über den cantus firmus, mit zahlreichen Choralmelodien (in Typendruck). Die Tafel zeigt die Guidoni-sche Hand. Vortitel mit großer Holzschnitt-Illustration. – Leichte Gebrauchs-spuren, schwacher, durchgehender Wasserrand.

Page 21: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

21

Nr. 46 47 FURTWÄNGLER – Mittwoch, den 21. November 1923 [Wien] Zweites Gesellschafts-Konzert. Händel: „Samson“. Dirigent: Wilhelm Furtwängler. Der Singverein der Ge-sellschaft d. Musikfreunde. Das Wiener Sinfonie-Orchester. Programmheft: 1 Bl., XII S. 75.– Unter den Solisten: Paul Schmedes (Tenor), Richard Mayr (Baß) u. Friedrich Wührer (Klavier). 48 GEMINIANI, FRANCESCO: (12) Sonate a Violino e Basso ... dedicate All’ Illustrissima ... Signora Margarita Contessa D’Orrery. Opera IV. London, o. V. (o. PN) 1739. Frontispiz, Titelblatt, 48 S. fol. Späterer Hldr. (Rücken u. Ecken berieben) 1.500.– Careri S. 240, Ausgabe 4a; RISM G/GG 1501; Hirsch III, 219; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 227. – In Partiturform gestochene Erstausgabe der ohne

Page 22: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

22

Verlagsangabe erschienenen zwölf Sonaten. – Das ganzseitige allegorische Frontispiz, nach Edme Bouchardon (1698-1762) von Pierre Aveline (1702-1760) in Kupfer gestochen und 1738 datiert, weist ein kleines Porträt-Me-daillon des Komponisten auf. – Mit Exlibris des britischen Musikwissen-schaftlers und Komponisten Godfrey Edward Pellew Arkwright (1864-1944). – S. 35/36 steht Kopf. Kleiner schwacher Wasserrand. Breitrandiges Exem-plar. 49 GIARDINI, FELICE: Sei Duetti a due Violini dall’ Sigr. Felice Degiardi-no Dedicate a ... il Principe Enrico di Prussia. Opera seconda. London, Author ... J. Cox (o. PN) (1751) 2 Stimmbücher. 2 Bll., 18 S.; 1 Bl., 16 S. Hldr. (Rücken erneuert). m. Ldr.-Tsch. d. Zt. (berieben, hintere Einband-decken tintenfleckig) 600.– RISM G/GG 1900; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 230. – Erstausgabe. – Der Geiger und Komponist Giardini (Turin 1716-1796 Moskau) wurde in Mailand und Turin ausgebildet und wirkte in Italien, Deutschland, Frank-reich und Rußland, v. a. aber in London. – Rückseite der Titelseite und erste Notenseite der 2. Violinstimme wasserfleckig. 50 GIARDINI, FELICE: Dodici sonate di violino e basso ... dicate a ... il ... principe ereditario di Brounsuic e di Lunebourg. [Op. 10]. Londra, o. V. (o. PN) 1765. Partitur. 2 Bll., 73 S. Hldr. d. Zt. (nur der hintere – fleckige u. beriebene – Einbanddeckel vorhanden, Rücken schadhaft) 1.250.– RISM G 1917 (nur 1 Expl., nicht in Großbritannien). – Sehr seltene Ausgabe. – Das Titelblatt, nach Giovanni Battista Cipriani (1727-1785) von Francesco Bartolozzi (1727-1815) gestochen, weist ein Porträt-Medaillon des Komponi-sten auf. – Mit Widmungsblatt, dat. Okt. 1765 (für den – nicht namentlich ge-nannten – Kronprinzen von Braunschweig und Lüneburg). – Am Schluß „Thos. Baker Sculp.“ – Unterer Rand eines Blattes ohne Textverlust etwas beschnitten. 51 GIARDINI, FELICE: Sammlung von 18 Streichtrios. Drei Stimmbücher. Hldr. m. Pgt.-Ecken (Rücken berieben) 1.250.– Six Trios for a Violin Tenor and Violoncello. Opera XVII. London, W. Napier (PN 126) [1783] Jeweils 1 Bl., 13 S. RISM G 1949 ( 2 Expl., nicht in Deutschland). – Spätere Ausgabe. A Second Sett of Six Trios for a Violin Tenor & Violoncello. Op: XX. Ashby fc. London, James Blundell (PN 55) [nicht vor 1780] Jeweils 1 Bl., 25 S. RISM G 1958 (kein Expl. in Deutschland). – Titelauflage der 1778 erschienenen Erstausgabe. Six Trios for a Violin, Tenor, and Violoncello. Opera XXVI. London, S. A. & P. Thomson (PN 7) [1784] Jeweils 1 Bl., 13 S. RISM G 1973 (in Deutschland nur 1 Expl.). – Erstausgabe. Gut erhalten.

Page 23: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

23

52 GIORDANI, TOMMASO: Six Concertos for the Piano-Forte, or Harpsi-chord. Op: XIV. London, Longman, Lukey, & Broderip (o. PN) [1776] Kla-vierstimme. 1 Bl., 45 S. 900.– RISM G/GG 2255; CPM Bd. 23, S. 316. – Erstausgabe. Das Konzert ist für Kl./Cemb., 2 V. und B.c. komponiert. – Ob Tommaso Giordani (Neapel um 1730/33 - Dublin 1806) der Autor der berühmten Arie „Caro mio ben“ (1783) ist, ist immer noch unklar. – Das Titelbatt (auf einer antiken Ehren-säule der auf dem Delphin reitende Arion) wurde von Angelo Albanesi gesto-chen. – Nachgeheftet ders.: A Second Sett of Six Concertos for the Harpsichord or Piano Forte, with Ac-companiments. Opera XXIII. ebd., Longman & Broderip (o. PN) [1779] Kla-vierstimme. 1 Bl., 65 S. RISM G 2265 (kein Expl. in Deutschland); CPM Bd. 23, S. 317; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 233; Kassler (Music entries at Stationers’ Hall 1710-1818) S. 28. – Erstausgabe. Das Konzert ist ebenfalls für Kl./Cemb., 2 V. und B.c. komponiert. – Mit allegorischem gestochenen Titelblatt. – Seite 11 vacat.

Page 24: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

24

53 GOSSEC, FRANÇOIS-JOSEPH: Six Simphonies A Grande Orchestre. Œuvre XII. Paris, Venier / Lyon, aux Adresses de Musique (o. PN) [1773] Stimmen für V. 1, Va., Basso, Ob. 1-2, Hr. 1, Hr. 2. 1 Bl., 25 S.; S. 5-20; 16; 22; 5; 5 S. In Umschlägen d. Zt. 500.– RISM G 3147; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 245 (dat. 1770); Brook (Breitkopf Catalogue) Sp. 341; Brook (La symphonie française) Bd. 2 S. 295ff (Nr. 54-59). – Frühe Ausgabe. „De l’Imprimerie de Richomme“. Mit Verlagsverzeichnis von Venier (nicht bei Johansson S. 165-166). Wiedergabe der Titelseite bei Brook (La symphonie française) Bd. 1 S. 161. – Die ersten zwei Blätter der 1. Violinstimme m. kl. Schadstelle. 2. Violinstimme und S. 1-4 der Bratschenstimme nicht vorhanden. Nicht frei von Gebrauchsspuren. 54 GOUNOD, CHARLES (1818-1893) Eigh. Musikmanuskript o. N. o. O. u. D. [ca. 1872] 13 beschr. S. imp-fol. 1.450.– Partiturentwurf (Fragment) zu seiner Bühnenmusik nach Jules Barbiers „Jeanne d’Arc“. Während auf drei Seiten lediglich drei Instrumentalstimmen und auf weiteren 4½ Seiten nur die Melodiestimme mit Text aufgezeichnet sind, liegt für die Folge der fertig instrumentierte Chor „Dieu Tout-Puissant que l’univers adore“ ausgeschrieben vor.

55 GRAUN, CARL HEINRICH: Auserlesene Oden zum Singen beym Cla-vier. Erste Sammlung. Bln., Arnold Wever (o. PN) 1761. 2 Bll., (24) S. qu-4°. Moderner Hln. 500.– RISM G 3564; Eitner IV, 350; Friedlaender Nr. 96; Ledebur S. 200; nicht bei Hirsch u. Wolffheim. – Erste Sammlung von zwei. Enthalten sind 24 Oden. –

Page 25: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

25

Aus typographischer Sicht ist der Band von besonderem Reiz. Über den Text-strophen steht jeweils die Melodie in sehr schönem Kupferstich. Daneben verzieren zahlreiche Vignetten den Band. – Eine Seite fleckig. Wenige Eintra-gungen in Blei. 56 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH: (HWV 56) Messiah ... Der Messias. Oratorium mit deutschem und englischem Texte ... Vollständiger Klavier-Auszug nach der Mozart’schen Bearbeitung unter Benutzung der Londoner Partitur neu eingerichtet von F. E. Wilsing. Bln., B&B (PN 600) [1842] 1 Bl,. 151 S. qu-fol. Neuer Hln. mit Rückenschild (der vordere OU eingebunden). 150.– Vereinzelt Feuchtigkeitsspuren, am Schluß Randausbesserungen.

57 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH/GEMINIANI, FRANCESCO: (HWV 348-350) Handel’s Celebrated Water Musick Compleat. Set for the Harpsicord. To which is added, Two favourite Minuets, with Variations for the Harpsicord, By Geminiani. London, Walsh (o. PN) [1743] 1 Bl., 27 S. Neuer Buntpapier-Umschlag. 1.000.– Baselt S. 120; RISM H/HH 1323; Smith/Humphries S. 255 Nr. 3; Hirsch IV, 1608; Careri (Geminiani) S. 267 Nr. 11c. – Erstausgabe des Klavierauszugs

Page 26: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

26

zur „Wassermusik“. Der Satz HWV 348 Nr. 10 ist in dieser Ausgabe nicht enthalten. – Der Beginn des ersten Menuetts von Geminiani wie im Incipit bei Careri S. 260 (PC 1/xiii), doch mit Triller auf dem f2 in Takt 2 wie im Incipit bei Careri S. 267 (M/1). Der Beginn von Geminianis zweitem Menuett wie im Incipit bei Careri S. 260 (PC 1/xiv). – Titelseite stockfleckig und mit zwei Besitzvermerken von alter Hand, zwei kleine Ecken ergänzt. Kleine Randeinrisse in der letzten Seite geschlossen. 58 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH: (HWV 426-433) Clavier Suiten. Zürich, Hans Gëorg Nägeli (o. PN) [um 1803] 1 Bl., 69 S. qu-fol. Moderner Hln. 1.250.– RISM H/HH 1443 („Johann Georg Nägeli“); Kat. Hoboken 5 Nr. 180 („Klavier Suiten“) (Abb. 50). – Spätere Ausgabe. Ohne den Reihentitel „Musikalische Kunstwerke im Strengen Style ...“ (vgl. Kat. Hoboken 1 Abb. 12). – Stockfleckig, Ränder der Titelseite staubfleckig, kleine Ecke der ersten drei Blätter wasserrandig. 59 HÄNDEL, GEORG FRIEDRICH: (HWV 605-610) Six Fugues Pour le Clavecin oú L’Orgue. Troisieme Ouvrage. Paris, Boivin, le Clerc (o. PN) [um 1738] 1 Bl., 23 S. qu-fol. 500.– Baselt S. 332; RISM H/HH 1476; Smith/Humphries S. 237 Nr. 6; BUC S. 441 (dat. c. 1735); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 291 (dat. c. 1739). – Zweite Ausgabe. Die Erstausgabe war 1735 in London erschienen. Gestochenes Ti-telblatt mit Darstellung von Musikinstrumenten. Exemplar ohne Katalog und Privileg.

Page 27: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

27

60 HARDER, AUGUST: Gesänge mit Begleitung des Pianoforte. Op. 17. Bln., Kunst- und Industrie Comptoir (o. VN) [1808] 1 Bl., 16, (1) S. qu-fol. 225.– Eitner V, 21. – Erstausgabe der sechs Gesänge. In Typendruck. – Vertont wurden Gedichte von Rochlitz, A. W. Schlegel, Goethe, A. Kuhn, Hölty und A. Mahlmann. – Titel- und letzte Seite mit hübscher Umrandung. 61 HASSE, JOHANN ADOLF: Six Concertos Set for the Harpsicord or Or-gan. London, Walsh (o. PN) [um 1743] 1 Bl., 42 S. Hldr. d. Zt. (geringfügig berieben, unteres Kapital leicht bestoßen; der Bezug der hinteren Einband-decke beginnt sich zu lösen) 750.– Mennicke S. 549 Nr. 14 (dat. 1760); RISM H 2292; CPM Bd. 27, S. 120 (dat. [1741?]); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 297 (dat. c. 1743); Smith/-Humphries (Walsh) Nr. 802. – Bearbeitungen aus Hasses Konzerten op. 3 und 4. – Exlibris mit der Devise „æquo adeste animo“ aus Terenz’ „Andria“-Prolog. 62 HAYDN, JOSEPH: (Hob. XXbis) Passionsmusik des Stabat Mater, mit ei-ner deutschen Parodie, in einem Klaviermaeßigen Auszuge herausgegeben von Johann Adam Hiller. (dt.) Lpz., Schwickert (o. VN) [1782] 2 Bll., 72 S. qu-fol. Kart. d. Zt. m. hs. Titelschild (an den Kapitalen m. kl. Papierverlust). 500.– Hob. Bd. 2, S. 14; RISM H/HH 4630; Kat. Hoboken 9 Nr. 1386 (Abb. 3). – Erstausgabe des Klavierauszugs. In Typendruck. Mit gestochener Titelvignet-

Page 28: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

28

te von Geyser (Engel bei Überreichung einer Harfe; im Hintergrund Golga-tha). – Wenige Seiten am oberen Rand knapp beschnitten, einige Seiten mit Feuchtigkeitsspuren bzw. gebräunt.

63 HAYDN, JOSEPH: (Hob. XXII:10) No. 3. Missa in B. a 4tuor Vocibus. 2bus Violinis 2bus Clarinettis. 2bus Clarinis. Fagotto Tympani con Violon et Organo [sowie Viola]. Musikmanuskript vom Ende des 18. od. Anfang des 19. Jh. 15 Stimmhefte. 4°. In Pp.-Mappe d. Zt. (Rücken berieben), sign. „Seyfert“. 350.– Stimmen zur „Missa Sancti Bernardi von Offida“, der sog. „Heiligmesse“. Im Notentext gekürzt. Ohne eine zweite Fagottstimme und ohne Stimmen für die laut MGG und New Grove möglicherweise mitwirkenden zwei Hörner. Die Klarinetten spielen nicht nur im „Incarnatus“ und „Vitam“ (wie bei Ho-boken Bd. 2 S. 92 vermerkt), sondern in der gesamten Messe. Das „Gratias agimus tibi“ steht nicht (wie in Hobokens Incipit) im ¾-Takt, sondern bleibt mit vom Incipit abweichendem Notentext im 4/4-Takt. Und auch das „Et ressurrexit tertia die“ (in B-Dur) weicht von Hobokens Incipit S. 93 (in c-Moll) ab. – Haydn komponierte die Messe 1796 und brachte sie vermutlich im September desselben Jahres in Eisenstadt zur Uraufführung. Die Erstaus-gabe erschien 1802 bei B&H in Leipzig. „Die wohl erste der seit 1796 kom-ponierten sechs Messen, nämlich die 1796 datierte und anscheinend schon im April 1796 in Wien begonnene Missa Sancti Bernhardi von Offida, trägt den Namen eines 1795 selig gesprochenen Kapuziner-Laienbruders, dessen Festtag der 11. Sept. ist ... Die volkstümliche Bezeichnung ‚Heiligmesse‘ kommt von dem Zitat eines mit dem Wort ‚Heilig‘ beginnenden Kirchenliedes im Sanctus her“ (G. Feder in MGG). – Fingerfleckig, davon abgesehen insgesamt gut erhalten.

64 HAYDN – Carpani, Giuseppe: Le Haydine ovvero Lettere su la Vita e le Opere del celebre Maestro Giuseppe Haydn. Milano, Buccinelli 1812. Por-trät, VIII, 298, (1) S. u. 2 numismat. Tafeln. Späterer Hldr. 500.– Eitner II, 343; Wolffheim II, 523; Fétis I, 402. – Sehr seltene Erstausgabe eines der wichtigsten Bücher der Haydn-Literatur. Unter dem Pseudonym Bombet plagiierte Henri Beyle (Stendhal) 1814 das Werk und gab es unter dem Titel „Lettres écrites de Vienne ... sur le célèbre compositeur Joseph Haydn ...“ ohne Hinweis auf den Ursprung als eigenes Werk in Paris heraus. Carpani protestierte 1815 mit seiner Schrift „Lettere due al Sgr. Bombet“ dagegen. Der Verfasser ist auch der Übersetzer von Haydns „Schöpfung“ ins Italienische. – Mit dem häufig fehlenden Porträt Haydns in Punktiermanier (Peint par Zitterer. Gravé par J. Neidl). Titelseite stockfleckig.

Page 29: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

29

Nr. 64

65 HAYES, PHILIPP: Six Concertos, with Accompaniments; for the Organ, Harpsichord or Forte-Piano; to which is added a Harpsichord Sonata. Lon-don, Published for the Author (o. PN) (1769) Klavierstimme. 5 Bll., 43 S. 350.– RISM H/HH 4884; CPM Bd. 27, S. 336; Kassler (Music entries at Stationers’ Hall 1710-1818) S. 24. – Mit Widmungsblatt, Ankündigung, dat. Juli 1769, und Subskribentenliste. – Unter den Subskribentinnen und Subskribenten Samuel Arnold, William Boyce, Robert Bremner und William Randall. – Seiten 1 u. 35 vacant. – Am Schluß der Eindruck „Pasquali Sculp:“. – Philip Hayes (Oxford 1738-1797 London) wirkte als Komponist, Organist, Sänger und Dirigent. „Seine Werke zeugen von einem phantasievollen Umgang mit der Instrumentierung: Von 1763 an verwendete er häufig Klarinetten, und die sechs Konzerte für Tasteninstrumente (1769) waren die ersten englischen Kompositionen, die wahlweise auf dem Pianoforte gespielt werden konnten“ (S. Heighes in MGG). 66 HERTEL, JOHANN WILHELM: Die Geburt Jesu Christi. Ein Singge-dicht von Tode und Hertel. Zeitgenöss. Manuskript der Partitur, höchstwahr-scheinlich von der Hand eines Kopisten. [Schwerin? um 1775?] 111 S. (lose, in sieben Lagen mit gefalzten Bogen). qu-4°. In neuer bibliophiler Halblei-nen-Mappe mit Titelschild. 500.–

Page 30: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

30

Vermutlich ungedruckt gebliebenes geistliches Singstück nach dem Text des „Herrn Praepositus“ Heinrich Julius Tode, der Prediger in Pritzier (Ge-meinde im Bezirk Schwerin) war. Hertel, zum Zeitpunkt der Komposition aus dem Jahre 1774 bereits Hofkapellmeister und Hofrat in Schwerin, „gehörete seit der Mitte dieses [18.] Jahrhunderts zu unsern geschmackvollesten Komponisten, sowohl was die Instrumental- als Vokalmusik anlangt“ (GerberATL). In Schwerin existieren zwei von verschiedenen Schreibern stammende Partituren, wobei es sich bei einer der beiden um das Autograph des Komponisten handeln könnte. Schenk (J. W. Hertel, S. 70) kennt keine ge-druckte Ausgabe der Komposition. – Titelseite gering fleckig u. m. Stempel-Rasur. Ausgezeichneter Erhaltungszustand, ohne jegliche Gebrauchsspuren.

67 HILLER, JOHANN ADAM: Die Liebe auf dem Lande, eine comische Oper in drey Acten. Zweyte Auflage. Lpz., Bernhard Christoph Breitkopf und Sohn (o. VN) 1770. XII, 86 S. qu-4°. Kart. d. Zt. (Falz m. altem Papier-streifen) 500.– RISM H/HH 5266; Hirsch IV, 1162. – Zweite Auflage des Klavierauszuges in Typendruck mit reizender gestochener Titelvignette. – Besondere Bedeutung erlangte Hiller „durch seine Singspiele, die den Ausgangspunkt der deutschen Spieloper bildeten und sich eigenartig neben der italienischen Opera buffa und der französischen Opéra comique entwickelten. Hs. Prinzip dabei war, daß Leute aus dem Volk nur schlicht liedmäßig singen durften, während er Standespersonen Arien in den Mund legte. Die Lieder seiner Operetten bilden den Ausgangspunkt der Hochblüte des deutschen Liedes, da

Page 31: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

31

sie Goethe zu seinen volksmäßigen lyrischen Dichtungen anregten“ (Riemann). Der Text stammt von Christian Felix Weisse. 68 HONEGGER, ARTHUR (1892-1955) Eigh. musikalisches Albumblatt m. U. Boston Jan. 1929. 1 S. 8° (16,5 x 14 cm). Unter Passepartout. 1.250.– Thema aus seinem 1924/25 entstandenen „Concertino“ für Klavier und Or-chester, geschrieben für ein Mitglied des Bostoner Symphonie-Orchesters. Unter der Widmung des Komponisten wiederholt Madame Honegger, die Pianistin Andrée Vaurabourg, in geringfügig abweichendem Wortlaut die Dedikation. – Sehr ansprechendes Sammelobjekt. 69 HONEGGER, ARTHUR: Jeanne d’Arc au Bûcher. poème de Paul Clau-del. Paris, Éditions Salabert / Collection Maurice Senart (VN E.M.S.8819) (1947) XV, 141 S. OU. 125.– Tappolet S. 240. – Erstausgabe der Fassung mit Prolog. 70 HORN, FERDINAND: Six Sonates Pour le Clavecin ... Dediés A sà Ma-jeste [!] Charlotte Reine de la Grande-Bretagne. Oevre [!] Premiere. London, Welcker (o. PN) [1770?] 1 Bl., 45 S. qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. (leicht berie-ben) 750.– RISM H 7407; CPM Bd. 29, S. 219. – Beim Komponisten handelt es sich möglicherweise um den in Gerbers Historisch-Biographischem Lexicon der Tonkünstler und in Mendels Musikalischem Conversations-Lexikon verzeich-neten Harfenvirtuosen Ferdinand Horn. – S. 36 vacat. Breitrandiger Abzug in ausgezeichnetem Erhaltungszustand.

Page 32: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

32

71 INDY, VINCENT d’ (1851-1931) Eigh. Albumblatt m. U. o. O. [1908] 1 S. qu-fol. (43 x 34,5 cm) 150.– Ausführliche Glückwünsche zum Zentenarium des 1808 in Mailand gegrün-deten Musikverlages Ricordi, auf eigens dafür angefertigtem Bütten-Papier niedergeschrieben („l’Art italien prendra une nouvelle vie et redeviendra ce qu’il fut ...“). Auf der (aufgezogenen) Rückseite ein eigh. Albumblatt mit Gratulationen des italienischen Dichters und Literaturwissenschaftlers Guido Mazzoni (1859-1943) zum selben Anlaß.

72 JANÁČEK, LEOŠ (1854-1928) Eigh. Postkarte m. U. (Brünn 21. 1. 1898). Tschechisch. 1.250.– Vereinbarung eines Zusammentreffens. Bittet Studenten, die in einem Orche-sterwerk von Tschaikowsky die erste Geige spielen, zu einer Probe in seiner Wohnung in der Altstadt von Brünn. 73 KAMMEL, ANTONÍN: Six Duets For two Violins. Opera II. London, Welcker (o. PN) [1770?] 1 Bl., 13 S.; 1 Bl., 13 S. 250.– RISM K 83. – Erstausgabe. – Der Violinist und Komponist Kammel (getauft 1730 in Běleč, Böhmen – gest. 1784 in London?) erhielt seine musikalische Ausbildung in Slaný und bei Tartini in Padua. Später wirkte er in London, wo er von seinem Freund Joh. Chr. Bach unterstützt wurde. „Von besonderem dokumentarischen Wert sind Kammels Briefe, die er zwischen 1765 und 1778 aus England an den Grafen Vincenc von Waldstein geschrieben hat und in denen er sich als scharfsinniger Kommentator, zuweilen auch als Kritiker des musikkulturellen und gesellschaftlichen Lebens in England erweist. Äußerst interessant ist Kammels Schilderung über die Auftritte des jungen W. A. Mozart in London“ (M. Freemanová in MGG). – Titelseiten fleckig, 2. Violinstimme mit schwachem Wasserrand.

Page 33: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

33

74 KIRNBERGER, JOHANN PHILIPP: Die wahren Grundsätze zum Ge-brauch der Harmonie ... als ein Zusatz zu der Kunst des reinen Satzes in der Musik. Bln. u. Königsberg, bey G. J. Decker und G. L. Hartung 1773. 113 S. (letzte S. m. irriger Pagina: 115 statt 113), durchgehend mit Notenbeispielen in Typendruck. 8°. Ldr. d. Zt. m. Rückenvergoldung (leicht berieben, Ecken wenig bestoßen; Einband sperrt etwas). 750.– Stuttgarter Bach-Katalog Nr. 63; Wolffheim I, 737; Hirsch I, 271. – Gut er-haltenes Exemplar der seltenen Erstausgabe, in der zwei Stücke aus dem „Wohltemperierten Klavier“ von J. S. Bach erstmals gedruckt erscheinen. „Neben der Wiedergabe der h-Moll-Schlußfuge des ersten Teils (S. 55ff.) enthält der Band auch das a-Moll-Präludium des zweiten (BWV 889/1)“ auf S. 107ff. „Es ist dies insofern ein Sonderfall, als in der musiktheoretischen Literatur auch einmal einem Präludium aus einer der beiden Sammlungen Beachtung geschenkt wird ...“ (Bach-Kat.). – Guter Erhaltungszustand, nur vereinzelte Stockflecken. 75 KNECHT, JUSTIN HEINRICH: Allgemeiner musikalischer Katechismus oder kurzer Inbegriff der allgemeinen Musiklehre ... Mit vielen Noten-beyspielen. Vierte, verbesserte und vermehrte Ausgabe. Freyburg, Herder

Page 34: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

34

1816. X, 114 S. Hldr. d. Zt. (berieben, Rückenschild fehlt teilweise, Ecken bestoßen). Im Schnitt etwas tintenfleckig. 200.– Eitner V, 391 (kennt die vorliegende Auflage nicht). – Die zahlreichen Noten-beispiele in Typendruck. 76 KNECHT, JUSTIN HEINRICH: Elementarwerk der Harmonie, als Ein-leitung in die Begleitungs- und Tonsetzkunst, wie auch in die Tonwissen-schaft. 2 Teile in einem Bd. Zweite, ganz umgearbeitete und vermehrte Aus-gabe. Mchn., Falter und Sohn 1814. 1 Bl., IV S., 1 Bl., 110 S.; 2 Bll., SS. 111-264 (jeweils ohne die Notenbeispiele). Kart. d. Zt. (etwas berieben u. bestoßen, Rücken braunfleckig). 450.– Eitner V, 391; H. Schneider (Musikverlag Falter) S. 350. – Zweite Ausgabe des zuerst in den Jahren 1792 - 1797 erschienenen „Gemeinnützlichen Ele-mentarwerks der Harmonie und des Generalbasses“, eines der beiden Hauptwerke Knechts (neben der „Vollständigen Orgelschule“), hier ohne die seltenen Notentafeln. – „Immerhin ist auch dieses Werk heute noch würdig, gelesen zu werden, sei’s auch nur um der zahlreichen kritischen Anmerkun-gen willen, die eine Menge seiner Beobachtungen enthalten ...“ (E. Kauff-mann, Justinus Heinrich Knecht, Tübingen 1892, S. 50). – Leichte Ge-brauchsspuren, stellenweise etwas stockfleckig, Titel mit Anstreichung in Blaustift. 77 KRAUSS, CLEMENS (1893-1954) Umfangreiche Korrespondenz mit dem Stuttgarter (später Düsseldorfer) Kon-zertmeister Reinhold Rohlfs-Zoll. Diverse Orte (u. a. Prag, Stettin, Graz, Wien, Berlin, München) 1917 – circa 1953. 16 eigh. Briefe u. 1 eigh. Brief-karte, 9 masch. Briefe m. U., 9 eigh. Postkarten (davon 8 Porträt-Postkarten). 2.500.– Interessante Mitteilungen, die neben privaten Belangen ebenso häufig Diri-gierwünsche erörtern oder seinen Aufgabenbereich als Intendant verschiede-ner städtischer Bühnen beleuchten. So berichtet Krauss in einem Schreiben vom März 1922: „... Ich habe in der vorigen Woche an der Wiener Staats-oper ‚Rheingold‘, ‚Walküre‘ und ‚Rosenkavalier‘ dirigiert und wurde nach einem beispiellosen Erfolg ab Herbst in erster Stellung an dieses Institut verpflichtet. Jahresgage K 5,000.000,-- , Dienstwohnung in der Hofburg ...“. Ebenfalls aus Graz schreibt er: „Dass die Stuttgarter so lange auf mich ge-wartet haben, ist ihr Schade. Wie ich höre ist Knappertsbusch als Nachfolger des Busch engagiert worden, also auch ein Busch. Hoffentlich ist er so gut wie der einsilbige. ...“. Auf Briefpapier der Wiener Staatsoper teilt er im Juni 1924 mit, „... daß ich eine sehr schwerwiegende Unterredung mit Richard Strauss gehabt habe. Ich war Tagsüber bei ihm am Semmering; wir haben ... meine Zukunft erörtert ...“. Und nahezu 20 Jahre später, jetzt als General-

Page 35: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

35

intendant der Bayerischen Staatsoper München, kann er berichten: „... Wir haben hier die Strauß-Uraufführung von ‚Capriccio‘ gerade hinter uns. Ich erlaube mir, Ihnen beiliegend als Lebenszeichen das Textbuch zu schicken. Wie Sie sehen, bin ich an diesem Werk nicht ganz unbeteiligt, hoffe aber, daß es bei diesem einen Seitensprung bleibt ...“. – Beigefügt: 7 (unbeschriebene) Porträt-Fotos (2 davon zeigen Krauss zusammen mir Rohlfs-Zoll) sowie 2 weitere, mit einer eigh. Widmung an Konzertmeister Rohlfs-Zoll versehene Fotos von Krauss (eins davon mit teils versagendem Federhalter geschrie-ben). Das Briefkonvolut streift die maßgeblichen Stationen im Leben des Dirigen-ten Clemens Krauss, der von Zeitgenossen als „nüchterner, unpathetischer Orchesterleiter“ geschildert wird, „der als abwägender Klangspezialist be-strebt war, ‚ein klares, analytisches, von übertriebenen emotionellen Beiga-ben befreites Musikbild‘ zu erreichen“ (H. Cullmann in MGG, 2. Aufl.). – Ebenfalls beigefügt: „Der Prinzipal. Clemens Krauss. Fakten, Vergleiche, Rückschlüsse“. Hg. vom Clemens Krauss-Archiv Wien (Signe Scanzoni/Götz Klaus Kende). Tutzing 1988.

78 KROMMER, FRANZ: (Padrta I:2) Sinfonie à grand orchestre. Oeuvre 40. Offenbach, André (VN 3878) [um 1819] Stimmen (ohne Ob. II). 250.– Padrta S. 75; RISM K/KK 2479. – Spätere Ausgabe. Inkunabel der Lithogra-phie. – Titelseite fleckig und mit kleiner Rasur. Rechter Rand der Pauken-stimme mit kleinem Papierverlust ohne Texteinbuße.

79 [LA BORDE, JEAN-BENJAMIN de]: Essai sur la musique ancienne et moderne. 4 Bde. Paris, Imprimerie de Ph.-D. Pierres 1780. XX, 445 S. u. 59 S. Musik; 444 S. u. 178 S. Musik; 702 S. u. 59 S. Musik; 475 S. u. 59 S. Musik sowie zahlr. Abbildungen u. Tabellen auf mehr als 50 Kupfertafeln. 4°. Dekorative Halblederbände d. Zt. 2.250.– RISM (Écrits impr.) S. 466; Wolffheim II, 229; Hirsch I (hist. Anh.) 36. – „Der Ungenauigkeiten ungeachtet stellt der Essai sur la musique ancienne et moderne ein Werk enzyklopädischen Zuschnitts dar, in dem die Musikge-schichte auch außereuropäischer Länder (Samoa, China), die Ursprünge alter Instrumente, Künstler und Gattungen behandelt und auch vollständige Kompositionen (u. a. von Cl. Le Jeune und O. di Lasso) abgedruckt werden.“ (M. Calella in MGG 2. Aufl.). – Die Kupfertafeln zeigen in erster Linie historische Musikinstrumente, zum Teil auch solche aus außereuropäischen Ländern. Im Notenanhang eines jeden Bandes findet sich jeweils eine Gesangs-Stimme des „Choix de Chansons Françaises mises à quatre parties“. – Ausgezeichnet erhaltenes Exemplar der auch in drucktechnischer Hinsicht bedeutenden Enzyklopädie.

Page 36: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

36

80 LACÉPÈDE, BERNARD GERMAIN ÉTIENNE MÉDARD DE LA VILLE-SUR-ILLON: La Poëtique de la musique. Tome premier [von 2]. Paris, Imprimerie de Monsieur 1785. XII, 384 S. Marmorierter Franzband d. Zt. mit vergoldeter Rückenprägung (leicht berieben, Ecken u. Kapitale besto-ßen). 150.– RISM (Écrits impr.) S. 467; Fétis V, 152f. – „Lacépèdes musikhistorische Bedeutung resultiert aus seiner theoretischen Schrift La Poétique de la musique: Zum einen handelt er dort über die zentrale Gattung des französi-schen Musiktheaters, die Tragédie lyrique, in systematischer Form, und zum anderen kommt in diesem Traktat neben der Kirchenmusik auch die Instru-mentalmusik zu ihrem Recht ...“ (Betzwieser in MGG). – Mit dem Exlibris des englischen Musikforschers und Schriftstellers James E. Matthew.

81 LAMPUGNANI, GIOVANNI BATTISTA/SAMMARTINI, GIOVANNI BATTISTA: Six Sonatas for two Violins with a Through [!] Bass for the Harpsicord or Violoncello. London, Walsh (o. PN) [1744] 1 Bl., 13 S.; 1 Bl., 13 S.; 1 Bl., 8 S. 450.– RISM L/LL 518 (kein Expl. in Deutschland); RISM (Recueils impr. XVIIIe siècle) S. 363; Smith/Humphries (Walsh) Nr. 918. – „Als Mozart sich 1770 in Mailand aufhielt, um seine Oper Mitridate, rè di Ponto zu beenden, half Lampugnani den Sängern bei der Einstudierung ihrer Rollen (u. a. der Primadonna Antonia Bernasconi). Während der ersten drei Aufführungen spielte er am zweiten Cembalo, und in den folgenden Darbietungen leitete er das Orchester selbst“ (MGG).

82 LAMPUGNANI, GIOVANNI BATTISTA/SAMMARTINI, GIOVANNI BATTISTA: A Second Set of Six Sonatas for two Violins with a Through [!] Bass for the Harpsicord or Violoncello. London, Walsh (o. PN) [um 1750] 1 Bl., 13 S.; 1 Bl., 11 S.; 1 Bl., 10 S. 375.– RISM L/LL 524; RISM (Recueils impr. XVIIIe siècle) S. 103; Smith/Hum-phries (Walsh) Nr. 921. – Frühe Ausgabe.

83 LECOCQ, CHARLES: Le petit Duc. Opéra-Comique en trois actes. Pa-roles de H. Meilhac et L. Halévy. Partition chant & piano. Arrangée par L. Roques. Paris, Brandus (VN 12367) [1878] 3 Bll., X, 297 S. 4°. Roter Hldr. m. vergoldeter Rückenprägung. 100.– „Représenté pour la première fois, a [!] Paris, le 25 janvier 1878 au Théatre [!] de la Renaissance“. Mit dem ganzseitigen Widmungsblatt für die Sänge-rin Jeanne Granier, die in der Uraufführung die Titelrolle kreierte. – Leicht stockfleckig.

Page 37: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

37

84 LEDUC, SIMON/GOSSEC, FRANÇOIS-JOSEPH: Three Symphonies for Two Violins, Two Hoboys, Two Horns Viola & Bass [u. Trp. 1, Trp. 2, Pk.] Op. I. London, Longman & Broderip (o. PN) [ca. 1782] Stimmen. Um-schläge d. Zt. (z. T. mit leichten Gebrauchsspuren) 850.– RISM L 1362 u. RISM (Recueils impr. XVIIIe siècle) S. 383 (jeweils das vor-liegende Exemplar); Brook (Breitkopf Catalogue) Sp. 673; Brook (La sym-phonie française) Bd. 2 S. 411 u. 413 (Nr. 7f), S. 320 (Nr. 83c), S. 325 (Nr. 86f). – Sehr seltene Ausgabe. Bezifferte Basso-Stimme; in der 2. Symphonie „Basso è Fagotti“. Die erste Symphonie mit Flöten statt Oboen, die zweite mit Oboen oder Klarinetten.

Page 38: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

38

85 LISTENIUS, NICOLAUS: Musica Nicolai Listenii, ab authore denuo recognita, multisq[ue] novis regulis & exemplis adaucta. Norimbergæ apud Iohan. Petreium 1541. (86) S. kl-8°. Pgt. d. Zt. (Einband sperrt) 2.750.– RISM (Écrits impr.) S. 507; Eitner VI, 190; Hirsch I, 322 (spätere Ausg. v. 1549); Wolffheim I, 777 (spätere Ausg. v. 1550). – Eines der wichtigsten mu-sikalischen Lehrbücher des 16. Jahrhunderts mit einer Fülle an zukunftswei-senden Theorien. Hier findet sich auch erstmals das konsequent ausgeführte Beispiel eines Kanons („fuga“) nebst Hinweisen auf Kompositionen von Josquin und Walther. – „Listenius folgt in seinem Lehrbuch Rhaw und Agricola, stößt jedoch unter dem Einfluß der neuen Pädagogik des Kreises um Melanchton zu einer Methodik vor, die seiner Musica mit über vierzig Aufl. in den Lateinschulen Mitteldeutschlands, Pommerns, Württembergs und Österreichs zu einer Verbreitung verhalf, die nur Fabers weniger anspruchs-volles Compendiolum übertraf“ (Niemöller in MGG). – Mit lat. und griech. Marginalien des Humanisten Joannes Thenn in roter und brauner Tinte. Aus der Bibliothek d. franz. Musikwissenschaftlers Henry Prunières, der 1920 die „Revue Musicale“ begründete.

Page 39: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

39

86 MARPURG, FRIEDRICH WILHELM: Anleitung zur Singcomposition. Bln., Gottlieb August Lange 1758. Porträt, 5 Bll., 206 S. 8°. Ldr. d. Zt. m. goldgepr. Rücken, die Einbanddecken m. goldgepr. Randleiste (berieben, bestoßen, etwas wasserfleckig; Einbandrücken gering schadhaft). Titelblatt (fleckig) aufgezogen. 1.800.– RISM (Écrits impr.) S. 542; Eitner VI, 341; Hirsch I, 357; Wolffheim I, 806; Gregory/Sonneck S. 167. – Erstausgabe. – Gerade diese Gesangschule, eine der ersten in deutscher Sprache, trug weitgehend dazu bei, in Marpurg „ei-nen der frühesten und verdientesten Lehrer des musikalischen Deutschlands“ (Spazier) und „einen der größten musikalischen Theoretiker in ganz Europa“ (Schubart) zu sehen. – Das Frontispiz zeigt das berühmte Kupferstich-Porträt von Friedrich Kauke (sculp: Berol.; MGG VIII, 1669). Nachgeb. ders.: Kritische Einleitung in die Geschichte und Lehrsätze der alten und neuen Musik. Bln., Gottlieb August Lange 1759. 6 Bll., 246 S., 4 Bll. Register u. 8 ausfaltb. Tafeln. – RISM (Écrits impr.) S. 544; Eitner VI, 341; Wolffheim II, 246; Hirsch I, 358; Ledebur (Tonkünstler Lexicon Berlin’s) S. 349. – Erste und einzige Ausgabe. Einer der frühesten Versuche einer Musikgeschichte in Deutschland, wobei sich Marpurg in erster Linie mit der antiken Musik beschäftigt. – „... Meine Absicht ist gewesen, etwas vollständiger zu seyn, als Prinz in seiner Geschichte der Musik, und etwas ordentlicher als Bonnet und Bourdelot in der ihrigen ...“ (aus dem „Vorbe-richt“). – Ohne das Porträt. Die Tafeln zeigen neben Musik der alten Grie-chen (Tonstücke nebst Übertragungen) auch Beispiele zur Neumenschrift sowie antike Musikinstrumente. – Die beiden Bände (in einem) gut erhalten.

Page 40: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

40

87 MARPURG, FRIEDRICH WILHELM: Versuch in figurirten Chorälen sowohl für die Orgel, als für das Clavichord. Berlin und Amsterdam bey J. J. Hummel in der Königlich privilegirten Musik-Handlung (PN 656) [1789 od. 1790]. 21, (1) S. Moderner Hln. 500.– RISM M/MM 720 („Berlin, Johann Julius Hummel; Amsterdam, grand ma-gazin de musique“); BSB-Musik Bd. 10, S. 4060; CPM Bd. 38, S. 53; Hirsch III, 384 („Erster Versuch ...“); Johansson (J. J. & B. Hummel) Bd. 1, S. 99. – Erstausgabe. Titel mit Holzschnitt-Vignette. Am Schluß ein „Nachbericht“: „... Die Bewegung von allen Gesängen wird besser etwas zu langsam als zu geschwinde seyn. Die Auszierungen mit Spielmanieren bleiben dem Ge-schmack eines jeden überlassen. Ich empfehle meine Arbeit der geneigten Be-urtheilung vernünftiger Kenner.“ 88 MATTHESON, [JOHANN]: Les doits [!] parlans en Douze Fugues doubles à deux et trois Sujets pour le clavessin ... Seconde Edition [Stecher-vermerk: „S tor sc.“]. Nuremberg, Haffner [Pl.Dr. o. Nr.] 1749. 1 Bl., 27 S. fol. Moderner Pp. (leicht berieben u. bestoßen). 3.500.– RISM M/MM 1402; Hirsch III, 398; BSB-Musik 10, S. 4121. – Zweite Ausga-be der 12 Doppelfugen, die zuerst unter dem Titel „Die wol-klingende Finger-Sprache, in Zwölff Fugen“ in den Jahren 1735 und 1737 in zwei Tei-len in Matthesons Hamburger Selbstverlag erschienen waren (s. B. C. Can-non: Johann Mattheson. Spectator in music, Nr. 129 u. 135). „... Anderer-seits fehlen bei Mattheson im Unterschied zu Händel kontrapunktisch gear-beitete Sätze fast vollständig. Eine umfassende kontrapunktische Stilprobe legte Mattheson erst mit den ‚rather routine fugues‘ (Seares 1991, S. 191) seiner beiden Sammlungen ‚Die wol-klingende Fingersprache‘ ... vor ...“ (H.-J. Hinrichsen in MGG). – Prächtig ausgestatteter Druck (Kupferstich), jede Notenseite mit gestochener Kopf- (z. T. auch Fuß-) Leiste sowie verein-zelten Vignetten. Ausbesserungen an Falz u. Rändern, durchgehende Wasser-ränder. Die Titelseite weist den Musikforscher A. v. Dommer als Vorbesitzer aus (Besitzstempel in Blindprägung), von dem möglicherweise die spärlich angebrachten hs. Eintragungen in brauner Tinte stammen. 89 MAZZINGHI, [JOSEPH]: Le Premier Navigateur or the Force of Love a Grand Pantomime Ballet, by Mons.r Gardel. Performed at the King’s Theatre, Hay Market, by Mons.r Vestris ... Selected, and adapted for the Piano Forte or Harpsichord. Part I [part II nicht vorhanden]. London, Longman and Brode-rip 1786. 34 S. qu-gr-8°. (Falz erneuert) 250.– RISM M/MM 1651 (zwei vollständige Exempl. nachgewiesen); CPM 38 S. 336; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 426. – Klavierauszug in Kupferstich. Nach Studien bei Joh. Chr. Bach, Sacchini, Anfossi u. a. wurde Mazzinghi als Hauskomponist am Londoner King’s Theatre engagiert. Besonders seine Ballettmusiken fanden große Anerkennung. – Leichte Gebrauchsspuren, ge-ring fleckig.

Page 41: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

41

Nr. 88

90 MAZZINGHI, TOMMASO: Six Solos for the Violin with a Thorough-Bass for the Harpsichord. Opera I. London, Printed for the Author by Peter Welcker (o. PN) [1763] Partitur. 1 Bl., 27 S. 400.– RISM M 1670. – Der Londoner Geiger Tommaso Mazzinghi leitete das in den Marylebone Gardens spielende Orchester. Er lebte bis November 1771. – S. 22 vacat. Frischer und gratiger Abzug von guter Erhaltung. 91 [MELODICON. Oeuvre périodique pour le chant avec accompagnement de pianoforte (hg. v. A. Diabelli)]. Hefte 2, 3, 5 u. 6 in einem Band. Wien, Diabelli (PN 4489-4490, 4492-4493) 1833. 27 S.; 1 Bl., 53 S.; 23 S.; 1 Bl., 29 S. qu-gr-8°. Hldr. d. Zt. (berieben) 150.–

Page 42: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

42

Heft 2 (Februar-Heft 1833): Gesang-Motive aus der Oper: Anna Bolena ... v. Donizetti (ital.); Heft 3: Norma. Oper v. V. Bellini. Kleiner Clavierauszug mit deutsch und italienischem Texte; Heft 5 (Mai-Heft 1833): Gesang-Motive aus der Oper: La Sonnambula ... v. V. Bellini (ital.); Heft 6: Gesang-Motive aus der Oper: Il Pirata ... v. V. Bellini (ital.). – Ein Heft mit nicht durchgehendem schwachen Wasserrand. 92 MENDELSSOHN BARTHOLDY, FELIX: (MWV SD 32) Sechs Lieder ohne Worte für das Pianoforte ... Fräulein Sophie Rosen zugeeignet. VItes Heft. Op. 67. Bonn, Simrock (VN 4478) [nach 1845] 21 S. fol. 75.– Zweite, jetzt in Lithographie hergestellte Ausgabe, Sophie Rosen, der Braut von Mendelssohns engem Freund Karl Klingemann, zugeeignet. Der Erst-druck war im Oktober 1845 noch gestochen erschienen. – Titel auf blauem Grund ornamental gerahmt, mit einer hs. Widmung („... Weihnachten 1850-51 ...“).

93 MINGUET Y YROL, PABLO: Reglas, y advertencias generales que en-señan el modo de tañer todos los instrumentos mejores ... como son la Gui-tarra, Tiple, Vandola, Cythara, Clavicordio, Organo, Harpa, Psalterio, Ban-durria, Violin, Flauta Travesera, Flauta Dulce, y la Flautilla, con varios tañidos, danzas, contradanzas, y otras cosas semejantes ... figuradas en dife-rentes Laminas finas, por Musica, y cifra, al estilo Castellano, Italiano, Cata-làn, y Francès ... 6 Teile in einem Band. Madrid, Joaquin Ibarra. (Privileg in Teil 1:) Madrid 1752. Datierung von Teil 3 und 6: 1754. 120 gez. S., davon

Page 43: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

43

24 gestochene S. mit Abbildungen, Noten bzw. Tabulaturen. qu-gr-8°. Flexi-bler Ganzpergamenteinband d. Zt. (etwas fleckig), Vorsatz erneuert. 8.000.– Eitner VII, 3 (ohne das Werk gesehen zu haben); RISM S. 587 (in Deutsch-land lediglich das Exemplar der Hessischen Landesbibliothek; weltweit nur sechs Fundorte); Wolffheim I, 846; Wolf, Notationskunde Bd. II (mehrfache Hinweise). – Faszinierende Sammlung instruktiver Abhandlungen von gro-ßem historischen und instrumentenkundlichen Interesse, besonders wertvoll durch die von Minguet selbst gestochenen Illustrationen und Notenbeispiele. Die einzelnen Teile sind betitelt: 1) Reglas ... para tañer la Guitarra, Tiple, y Vandola 2) Reglas ... para acompañar ... con la Guitarra, Clavicordio, Organo, Arpa, Cithara ... 3) Reglas ... para tañer el Psalterio 4) Reglas ... para tañer la Bandurria 5) Reglas ... para tañer el Violin 6) Reglas ... para tañer la Flauta travesera, la Flauta dulce, y la Flautilla Der aus Barcelona stammende Pablo Minguet y Yrol wirkte hauptsächlich in Madrid, wo er 1801 starb. Er bezeichnet sich auf verschiedenen Titelblättern als „Gravador de Sellos, Laminas, Firmas, y otras cosas“.

94 MOZART, LEOPOLD: Gründliche Violinschule, mit vier Kupfertafeln u. einer Tabelle. Dritte vermehrte Auflage. Augsburg, J. J. Lotter u. Sohn 1787. 3 Bll., 268, (8) S., 4 Kupfertafeln u. eine ausfaltbare Tabelle (auf starkem Papier). 8°. Hldr. (Einbandrücken – m. Rsch. – sowie Ecken im Stil d. Zt. erneuert, beide Deckel mit zeitgenöss. Buntpapier-Bezug, berieben). 1.750.– RISM (Écrits impr.) S. 601; Rheinfurth (Musikverlag Lotter) Nr. 306; Wolffheim I, 862. – Die Ausgabe letzter Hand, mit der „Vorrede“ zur ersten Auflage von 1756. – Gering stockfleckig.

Page 44: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

44

95 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: Partitions des cinq principaux Quintetti pour deux Violons, deux Altos, et Violoncelle ... No. 1 (-5). Offen-bach, André (VN 4791 ... 4795) [ca. 1824] 5 Hefte. gr-8°. In den grauen Ori-ginal-Papierumschlägen, jeweils m. gedrucktem Titelschild („Bibliothèque musicale ...“). 360.– Köchel (6. Aufl.) S. 924; RISM M/MM 5968 (für Deutschland nur ein Exempl. nachgewiesen); Constapel S. 271. – Lithographierte Ausgaben der Partituren zu den Streichquintetten KV 406 (= KV 516b), 515, 516, 593 und 614. – Stellenweise leicht stockfleckig. 96 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: (KV 503) Concert pour le Piano-forte avec Accompagnement de 2 Violons, Alto et Basse, Flûte, 2 Hautbois, 2 Bassons, 2 Cors, 2 Clarini et Tympani. ... No. 16 [folgt Incipit] Lpz., B&H (o. VN, jedoch mit diversen BBz.) [1804] Klavierstimme u. 14 Orchester-stimmen. qu-fol./fol. In OU. 440.– Köchel (6. Aufl.) S. 561 ; Kat. Hoboken 12 Nr. 734. – „Oeuvres de W. A. Mozart. Concert pour le Pianoforte. No. 16.“ – Vollständiger Stimmensatz in Typendruck. Vorbesitzer war der früh erblindete Pianist und Komponist Josef Labor (1842-1924), der in Gmunden bei J. E. Habert Unterricht im Orgel-spiel nahm und zu einem der bedeutendsten Organisten Österreichs wurde. Jede der Orchesterstimmen weist seinen Namenszug auf. – Guter Erhaltungs-zustand, nur geringfügig gebräunt. 97 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: (KV 626) Missa pro defunctis. Requiem ... Seelenmesse mit untergelegtem deutschem Texte. Im Verlage der Breitkopf & Härtelschen Musikhandlung in Leipzig (o. VN) [1800] Kupfer-stich (Kininger. del. - W. Böhm. sc.), Titelseite, Notentext auf SS. 6-178, 1 Textblatt. Zerschlissener Pp. d. Zt. (Bindung gelockert), der grüne Original-umschlag („Oeuvres de Mozart. Messe de Requiem. No. I. des Partitions en 2 Cahiers.“) ist vorhanden u. eingebunden. 850.– Köchel (6. Aufl.) S. 729; Haberkamp S. 385 (Abb. 345-350); Hirsch IV, 870. – Seltene Erstausgabe der Partitur (in Typendruck), bei Haberkamp als 4. Abzug geführt. Titel mit der bereits im 3. Abzug enthaltenen neuen Formulie-rung „... mit / untergelegtem deutschem Texte ...“. – „Am Schluß, nach dem Notentext, ein Blatt mit der deutschen Übersetzung des lateinischen Textes von Christian August Heinrich Clodius ... und auf der Versoseite mit einer ‚Parodie des Requiem‘ von Johann Adam Hiller ...“. – Gebrauchsspuren (fingerfleckig), durchgehender schmaler u. relativ schwacher Wasserrand im oberen Randbereich (zu Beginn etwas stärker). Der Kupferstich fleckig u. mit Ausbesserung. In der Organo-Stimme hs. Eintragungen in brauner Tinte. – Ohne das Widmungsblatt an den Kurfürsten Friedrich August III. von Sachsen.

Page 45: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

45

98 MOZART, WOLFGANG AMADEUS: (KV 626) Messe de Requiem ... Exécutée pour la premiere fois à Paris, par le Conservatoire de Musique le 30 Frimaire An 13. Cet ouvrage est précédé d’un extrait de la vie de l’Auteur. Paris, A l’Imprimerie du Conservatoire (o. PN) [1804] 1 Bl., V, 138 S. qu-fol. Hldr. d. Zt. (Ecken bestoßen) 650.– Köchel6 S. 729; RISM M 4066; Kat. Hoboken 12 Nr. 607; Hirsch IV, 877 (dat. 1805). – Sehr seltene französische Erstausgabe der Partitur, von der in Frankreich und Deutschland kein Exemplar in einer Bibliothek nachgewiesen werden kann. Die Ausgabe ging mit der ersten Aufführung des Requiems in Frankreich konform (21. Dez. 1804). – Titel mit Namensstempel des Verle-gers Ozi und aufgeklebtem Firmenetikett des Musikalienhändlers Weltin, Lissabon. 99 MRACZEK, JOSEPH GUSTAV: Der Traum. Oper in 3 Akten nach Grillparzers: „Der Traum ein Leben“. Vollständiger Klavierauszug m. dt. Text v. F. Rumpel. Bln., „Harmonie“ (VN 291) 1909. 1 Bl., 300 S. 4°. Neu kart. m. Titelschild. 240.– Mit einer ausführlichen eigh. Widmung (mit Namen) des Komponisten an den Hugo Kaun-Schüler und späteren Kapellmeister an der Wiener Staatsoper, Alwin Pinkus. – Kleiner Einriß in der Titelseite (fleckig) ausgebessert. 100 MÜLLER, CHRISTIAN HEINRICH: Drey Sonaten, fürs Clavier, als Doppelstücke für zwo Personen mit vier Händen, Einem ... Dom-Capitul zu Halberstadt ... zugeeignet. Auf Kosten des Verfassers. Bln., Friedrich Wil-helm Birnstiel (o. VN) 1782. 2 Bll., 35 S. fol. Kart. 500.– RISM M 7851 (in Deutschland nur 1 Expl.). – In Typendruck. Titelblatt mit Vignette. Das Subskribentenverzeichnis führt u. a. E. Chr. T. Krebs (Sohn von J. L. Krebs), Forkel, G. A. Benda und Gleim auf. – Christian Heinrich Müller war Domorganist in Halberstadt. „Das einzige Werk, so von ihm ge-druckt ... sind vier Klaviersonaten für 4 Hände“ (GerberATL). – Stockfleckig. Die letzten vier Blätter jeweils mit Randausbesserungen. 101 MÜLLER, JOHANN CHRISTIAN: Anleitung zum Selbstunterricht auf der Harmonika. Lpz., Siegfried Lebrecht Crusius (gedruckt in Christian Gott-lob Täubels Noten-Druckerey) 1788. 4 Bll., 48 S. kl-4°. Kart. d. Zt. (berie-ben, kleine Randeinrisse) 900.– RISM (Écrits impr.) S. 603; Eitner VII, 107. – Frühe Glasharmonika-Schule. Titelseite mit gestochenem Porträt-Medaillon von Benjamin Franklin (C: Schule fec: Lips: 1788). „1761 konzertierte ... Edmund Delaval ... Mitglied der Royal Society, auf den Musical glasses. Durch ihn sah und hörte Benja-min Franklin, der sich schon seit 1757 in London aufhielt ... nach eigener Aussage zum ersten Mal die Musical glasses. Dieses Erlebnis regte ihn zu einer ... Erfindung an, der Glasharmonika“ (S. Reckert in MGG). – Johann Christian Müller (Langen-Sohland bei Bautzen 1750-1796 Leipzig) kam

Page 46: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

46

„1788 ... nach Leipzig und fand im Breitkopf’schen Hause die gastfreund-lichste Aufnahme. Hiller stellte ihn daraufhin als Violinist beim Orchester des Theaters und des grossen Concertes an ... Fast berühmter noch als durch sein Violinspiel ist Johann Christian M. durch seine Virtuosität auf der Har-monika geworden“ (Mendel/Reissmann). – Der Musikverleger (und Amateur-Liqueurfabrikant) Heinrich Philipp Boßler war am 8. September 1812 im Hause des Leipziger Verlegers Crusius verstorben. – Die Noten in Typen-druck. – Titelseite wasserfleckig, wenige Stockflecken. Kleiner Wasserrand im Falz (nicht ganz durchgehend), die letzten Seiten stärker wasserrandig. Fingerfleckig. 102 NEUJAHRSGRÜSSE empfindsamer Seelen. Eine Sammlung von Lie-dern mit Melodien und Bilderschmuck aus den Jahren 1770-1800. Hg. v. Max Friedlaender. Bln. 1922. 8 Bll. Text u. 75 faksimilierte u. m. d. Hand kolorierte Blätter. qu-gr-8°. Ganzledereinband v. E. A. Enders (Leipzig) m. Innenkantenvergoldung u. dreiseitigem Goldschnitt, in Schuber. 425.– Veröffentlichungen der Musik-Bibliothek Paul Hirsch, hg. von J. Wolf, Bd. III. – Eines von nur 80 mit römischen Zahlen numerierten Exemplaren der Luxus-Ausgabe in Ganzleder (Gesamt-Auflage: 275 Expl.). – Enthält u. a. den Faksimiledruck von „Kleine Lieder für Kinder ...“ der 1777 in Leipzig erschienenen Originalausgabe. 103 NOFERI, GIOVANNI BATTISTA: Six Trios for two Violins and a Vio-loncello ... Inscribed to Ralph Milbank Esqr. Op. 17. London, J. Blundell (o. PN) [ca. 1780] Drei Stimmbücher. 1 Bl., 17 S.; 1 Bl., 14 S.; 1 Bl., 14 S. Für den Widmungsträger gebundene grüne Maroquin-Bde. (Rücken, Einbanddek-ken u. Stehkanten unter Fileten-Verwendung goldgeprägt; Titelschilder in ro-tem Maroquin; dreiseitiger Goldschnitt), wenig berieben. 1.250.– RISM N 764 (kein Expl. in Deutschland). – Seltene Erstausgabe der Trios für zwei Violinen und bezifferten Generalbaß. – Noferi, „ein italiaenischer Vir-tuose auf der Violin“ (GerberATL), veranstaltete in London zwischen 1774 und 1781 zahlreiche Benefizkonzerte, an denen Komponisten wie J. Chr. Bach, C. F. Abel und W. Cramer mitwirkten. „Noferis Musik zeigt die typi-schen Stilmerkmale des galanten Stils aus dem dritten Viertel des 18. Jahr-hunderts“ (M. Sala). – Ausgezeichneter Erhaltungszustand, frischer u. kräfti-ger Abdruck. 104 ORFF, CARL (1895-1982) Eigh. vollst. Musikmanuskript. [Dießen ca. 1975?] 1 S. fol. In Tinte. 1.250.– Spätere Niederschrift des „Bolero“ (No. 10) aus der „Klavierübung“ (Schul-werk). – 1924 gründeten Dorothee Günther und Carl Orff die „Güntherschu-le“, an der das Fach „Klavierübung“ verbindlich war und auch vorliegendes Stück entstand. – „... nur zu verstehen als Anregung, Hinweise und Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten elementarer Improvisation. Sie gehen auf unse-

Page 47: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

47

re seinerzeitigen Versuche in der Güntherschule zurück. Aus der Improvisati-on kommend, wollen sie wieder zur Improvisation hinführen“ (C. Orff, III, S. 30). – Der „Bolero“ ist in der Orff-Dok. III, S. 50 abgedruckt.

Nr. 100 105 ORFF, CARL (1895-1982) Eigh. Schriftstück m. N. [München? ca. 1941?] 1 S. fol. (auf Partitur-Notenpapier, gefaltet). 250.– Titelentwurf zur Neufassung seiner Catull-Chöre: „Carl Orff. Catulli Carmi-na. Ludi scaenici. ‚Rumoresque senum severiorum Omnes unius aestimemus assis‘.“ (Catull und Lesbia, Duett in Actus I). – „Mit dem Erfolg der Carmi-na Burana war schon bald von verschiedenen Bühnen immer wieder der Wunsch laut geworden, daß ich dieses solitäre, nicht abendfüllende Werk durch ein zweites ergänzen sollte. Nach vielen wieder verworfenen Plänen kam mir 1941 der Gedanke, auf die so schnell in Vergessenheit geratenen Catull-Chöre, die mir noch immer am Herzen lagen, zurückzugreifen. ... Am 6. November 1943 erlebten die Catulli Carmina im Opernhaus Leipzig ihre Uraufführung ...“ (Orff-Dokumentation IV, S. 91 u. 144; Abb. S. 99).

Page 48: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

48

106 ORGELBAU – HALBERSTADT – Gründliche Beschreibung der Wunder-schönen Kirchen und kunstbahren Orgelwercks, Wie auch des Grosses Fasses Auff dem ... Residentz-Hause Grüningen. Halberstadt, Gedruckt bey J. E. Hynitzsch 1700. 16 S. kl-8°. Mit altem Buntpapier bezogener Pappband. 375.– „Anno 1580. biß 94. hat Heinrich Julius ... Bischoff des Stiffts Halberstadt, Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg ec. das herrliche Schloß zu Grünin-gen ... erbauet ...“. Der vorliegende Druck enthält u. a. „Disposition und Verzeichnüß Des kunstbahren Orgel-Wercks In der Grüningischen Schloß Capellen ... 1596. von M. David Becken, Bürgern und Orgelmachern in Hal-berstadt, auffgerichtet ...“. 107 (ORTLEPP, ERNST): Großes Instrumental- und Vokal-Concert. Eine musikalische Anthologie. 16 Bde. in 4. Stgt., Köhler 1841. kl-8°. Hln. d. Zt. (nahezu uniform, Ecken leicht bestoßen). 175.– Fétis VI, 382. – Seltene, wertvolle und interessante Anthologie mit einer Fülle biographischen Materials. Daneben enthält die Sammlung zahlreiche nur dort veröffentlichte Musikerbriefe, Anekdoten, Aphorismen und Original-beiträge. – Erschienen in der „Bibliothek des Frohsinns. Neue Folge“, 2. u. 3. Section. – Stellenweise stockfleckig.

Page 49: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

49

108 PARADIES, PIETRO DOMENICO: (12) Sonate di Gravicembalo dedi-cate A Sua Altezza Reale La Principessa Augusta. London, Printed for the Author by John Johnson (o. PN) [1754] 3 Bll., 47 S. Späterer Hldr. von Hou-ard, Paris (berieben, Kapitale u. Ecken bestoßen, im Bund gebrochen).1.500.– RISM P/PP 893; CPM Bd. 44, S. 143; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 482. – Erstausgabe. – Paradies (Neapel 1707-1791 Venedig) „erhielt seine ... Ausbildung ... bei N. Porpora in Venedig ... später arbeitete er für das Conservatorio dei Mendicanti in Venedig ... 1746 ließ sich Paradies ... in London nieder ... Im Gedächtnis geblieben ist er ... wegen seiner 12 Sonate di gravicembalo, die schon während des 18. Jh. 11 Neuauflagen erlebten und in ganz Europa Verbreitung fanden. Sie erfreuten sich bei zeitgenössischen Mu-sikern wie der Familie Mozart, M. Clementi und Joh. B. Cramer eines guten Rufs für die Schulung im virtuosen Cembalospiel und folgen sämtlich dem Typus der zweisätzigen italienischen Klaviersonate D. Scarlattis“ (D. Glo-wotz in MGG). – Das reizvolle Titelblatt wurde vom englischen Ornament-stecher und Karikaturisten Matthew Darly gestochen. – Mit Widmungsblatt und Privileg. – Titelseite wasserrandig. Vereinzelte Eintragungen in Blei.

Page 50: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

50

109 PASQUALI, NICCOLÒ: La Basse continuë renduë aisée; ou Explication succinte des Accords que le Clavessin renferme; de la meilleure maniere de les combiner; & des régles générales & spéciales, de l’Accompagnement pour toutes sortes de Piéces ... Revuë & augmentée par Jaques Guillaume Lustig. (frz./ndl.) Amsterdam, J. J. Hummel [ca. 1763] 2 Bll., 27 S. qu-4°. Umschlag d. Zt. (Falz erneuert). 480.– RISM (Écrits impr.) S. 639; Gaspari Bd. 1, S. 284. – Französisch-niederlän-dische Erstausgabe, zweispaltig gedruckt. Ohne die 14 Tafeln mit gestoche-nen Notenbeispielen. – Niccolò Pasquali (Cosenza 1718-1757 Edinburgh) kam um 1743 nach London und zog 1752 nach Edinburgh. „Sein Thorough-Bass Made Easy (1757) wurde zu einem Standardwerk“ (C. Johnson in MGG). „Pasquali also wrote a figured bass instruction book, Thorough-bass made Easy, which was published in Edinburgh in 1757 ... It went through at least three British Editions and – translated into French and Dutch – one in Amsterdam; it contains excellent advice which is still of value, e.g. on different ways to break chords when accompanying recitative“ (D. Johnson im New Grove). – Ein Blatt mit kleiner Fehlstelle ohne Beeinträchtigung des Textes. 110 PELLEGRINI, FERDINANDO: Six Sonates pour le clavecin Avec Ac-compagnement de Violon ... da Ferdinando Pellgrino. Opera IV. Gravée par Mell. Vendôme. Paris, La Chevardiere (o. PN) [1768 od. 1769] Partitur. 1 Bl., 38 S. Grüner Hpgt. d. Zt. m. Ldr.-Rsch. 1.750.– RISM P 1157 (kein Expl. in Deutschland); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 484; CPM Bd. 44, S. 382 (dat. c. 1760). – Nachdruck der 1759 erschienenen Erstausgabe. Mit Verlagskatalog von La Chevardière; vgl. Johansson S. 75 „Catalogue of 1768 or 1769“. – „Über“ Pellegrinis „Leben und seinen Wer-degang ist wenig bekannt; seine Hauptwirkungsfelder scheinen ... Paris ... und ... London gewesen zu sein ... Die Sonaten für Cembalo und Violine ... scheinen typisch für einen Stil, in dem Tasteninstrument und Streichinstru-ment gleichrangig miteinander konzertieren“ (H. Schulze in MGG). – S. 11 u. 21 vacant. – Nachgebunden ders.: IV Concert Pour Le Clavecin Avec deux Violons et Violoncelle d’accompagnement A Grande Simphonie. [hs.:] Opera 8e. Gravé par Melle. Vendôme. Paris, la Chevardiere (o. PN) [1764] Klavierstimme. 1 Bl., 19 S. – RISM P 1168 (kein Expl. in Deutschland); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 484. – Nachdruck der 1758 erschienen Erstausgabe. Mit Verlagskatalog von La Chevardière; vgl. Johansson S. 68f „Catalogue of 1764“. – Titelseite stockfleckig. – Einband mit eingeklebtem Firmenetikett des Pariser Buchbinders und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé.

Page 51: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

51

111 PELLEGRINI, FERDINANDO: Six Concerts nouvaux [!] pour le Clavecin Avec deux Violons Alto Viola Et Violoncelle d’Accompagnement a grande simphonie ... par Mr. Ferdinando Pellegrino. IXme. et derniere Œuvre du dit Auteur. Paris, Venier / Lyon, le Goux, Castau (o. PN) [1768] Klavierstimme. 1 Bl., 34 S. Grüner Hpgt. d. Zt. m. Ldr.-Rsch. 1.250.– RISM P 1171 (nur Klavierstimme). – Nachdruck der 1766 erschienenen Erst-ausgabe. Mit Verlagskatalog von Venier; vgl. Johansson S. 162f „Catalogue of 1768 in G. Mislivecek“. – S. 15 u. 23 vacant. – Nachgeb. STAMITZ, J.: Concerto pour le clavecin. Avec Accompagnement De Violon, Alto, Basse, Flûtes Et Cors de Chasse. Paris, la Chevardiere / Lyon, Le Goux, Castaud (o. PN) [1768] Klavierstimme. 1 Bl., 7 S. – Gradenwitz S. 303 (Konzert Nr. 1 D-Dur); diese Ausgabe nicht in RISM. – Frühe Ausgabe. Mit Verlagskatalog von La Chevardière; vgl. Johansson Faks. 53. – Vorgeb. ZACH, J.: Sei Sona-te di Cembalo con Violino ò Flauto Traverso. Gravée par Melle. Vendôme. Paris, la Chevardiere (o. PN) [1768?] Partitur. 1 Bl., 24 S. – RISM Z 6 („Paris, aux adresses ordinaires“; 1 Expl., nicht in Deutschland); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 654 (ebd.). – Mit Verlagskatalog von La Che-vardière; bei Johansson zwischen dem „Catalogue of 1768 (?)“ auf S. 73f und Faks. 53 einzuordnen. – Die Erstausgabe war um 1750 (MGG) oder 1767 (New Grove) in Paris erschienen. – Kleine Ecke des Titelblatts ergänzt. – Einband mit eingeklebtem Firmenetikett des Pariser Buchbinders und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé. 112 PERGOLESI, GIOVANNI BATTISTA: La Servante Maîtresse. Opéra-comique en deux actes. Paroles françaises de Baurans. Partition réduite pour piano et chant par Soumis. Seule édition conforme aux représentations de l’Opéra-Comique et précédée d’une notice historique par Albert de Lasalle. Paris, E. Girod (VN 4590) 1862. 3 Bll., 68 S. 4°. OU (fleckig, vorderes Blatt m. Quetschfalte). – Stockfleckig. 45.– 113 PICHL, WENZEL: Tre Quartetti à due violini, viola & violoncello ... Dedicati Al Signore ... Carlo Ditters de Dittersdorf. Opera XIII. Bln., J. J. Hummel / Amsterdam, Grand Magazin de Musique (PN 723) [1788] 14; 14; 11; 11 S. Kart. (Falz jeweils m. Leinenstreifen) 600.– RISM P/PP 2260 (kein Expl. in Deutschland); BUC S. 784 (dat. c. 1792); Jo-hansson (J. J. & B. Hummel) Bd. 1, S. 46. – Erstausgabe. Alle vier Stimmhef-te mit großem gestochenen Titel. – Wenzel Pichl (1741-1805), „ein hervorra-gender Violinspieler, gehörte zu den bedeutenden Vertretern böhmischer Musik in Italien und Wien ... Später gewannen vor allem Pichls Kirchenmusik und Violinkonzerte hohe Anerkennung“ (V. Kapsa in MGG).

Page 52: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

52

Nr. 113 114 PLEYEL, [MARIE] (1811-1875) Halbfigur, stehend, von vorne, nach links. In weißem dekolletiertem, spitzen-besetztem Kleid. Lithographie (auf gewalztem Chinapapier) von Kriehuber, 1839. Gedr. bei Joh. Höfelich. Verlag von Tobias Haslinger in Wien. 36 x 24 cm (mit faksimiliertem Namenszug). Unter Passepartout. 250.– Wurzbach (Kriehuber) Nr. 1690. – Für kurze Zeit die Verlobte von Berlioz, heiratete die Pianistin und Klavierpädagogin den Klavierfabrikanten Camille Pleyel, Sohn des Komponisten und Verlegers Ignaz Josef Pleyel. Marie Pleyel (geb. Moke), Schülerin von J.-S. Herz und Kalkbrenner, konnte ihre Zeitgenossen auch als Komponistin überzeugen. Chopin, Kalkbrenner und Liszt widmeten ihr Klavierkompositionen. – Schwacher Wasserrand im unteren Randbereich, Untersetzkarton des Verlegers gering fleckig.

Page 53: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

53

115 POHL, WILHELM: Neue Auswahl Scherzhafter und Zärtlicher Lieder aus neuern vorzüglichsten und beliebtesten Dichtern zum Singen und Spielen am Klavier oder Fortepiano. Wien, Gedruckt auf Kosten der Musikalisch-Typographischen Gesellschaft 1801. 15 S. qu-4°. Hln. 350.– RISM P 4981 (3 Expl., davon eins in Deutschland). – Seltene Ausgabe in Typendruck. Mit reizvoller Titelumrandung in Holzschnitt. Liedertexte von Hölty, Blumauer, Uz und aus der „Göttinger Blumenlese“. – Titelseite mit eigh. Namenszug des Sängers, Musikwissenschaftlers und Volksliedforschers Max Friedlaender in Blei. 116 PORPORA, NICOLA: Sonate XII. di Violino, e Basso Dedicate A’ S. A. R. La Principessa Elettorale di Sassonia Maria Antonia Walburga di Baviera da Niccolò Porpora Maestro di Cappella di S. M. il Re di Polonia. In Vienna d’Austria. 1754. 2 Bll. (Titel u. Widmung hs., in Kalligraphie), 65 S. (Ste-chervermerk am Schluß: Nicolai Sculps: Vienne.). qu-fol. Brauner Lederband d. Zt., Vorder- u. Rückdeckel m. vergoldeten Randleisten, Eckfleurons u. goldgeprägtem, blumenverziertem Mittelstück in Rautenform, dreiseitiger Goldschnitt. Altersspuren, stärker berieben, Ecken leicht bestoßen, Außenge-lenke etwas eingerissen. 2.250.– RISM P/PP 5121 (auch des Exemplar d. Sächs. Landesbibl. Dresden enthält Titel u. Widmung handschriftlich); BUC S. 802; nicht bei Hirsch u. Wolff-

Page 54: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

54

heim. – Originaldruck von Porporas bedeutendstem Werk für die Violine. „Es besteht aus sechs Kirchensonaten, deren Kernsatz stets eine mehrgriffige Fuge bildet, und sechs weiteren, die sich in ihrem äußeren Wesen mehr der Gattung von Kammersonaten nähern ...“ (Moser/Nösselt I, S. 214f). Gewid-met sind die Sonaten der komponierenden Kurfürstin von Sachsen, Maria Antonia Walpurgis, älteste Tochter des Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern, die ihre musikalischen Studien nach ihrer Vermählung mit dem sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian bei Porpora und J. A. Hasse fortsetzte. – Der im kalligraphierten Titel namentlich nicht erwähnte Wiener Verleger Friedrich Bernardi wirbt für sein in schönem klarem Notenstich erschienenes Verlagswerk mit einer großformatigen Annonce im „Wiener Diarium“ (Jg. 1755, Nr. 8), die neben dem Hinweis auf die Druckausführung („Sie seynd zierlich in Kupfer gestochen“) kenntnisreich auf den musikalischen Gehalt der Sonaten eingeht (s. Gericke, „Der Wiener Musikalienhandel“, S. 81). – Auf starkem Papier gedruckt, sehr guter Erhaltungszustand.

117 PROGRAMME – Freitag den 27. December 1844. Zum Besten der hiesigen Armen. Concert im Saale der Erholung [Bromberg] 1 S. 8°. 50.– Größtenteils Gesänge aus Opern von Auber, Boieldieu, Mercadante u. Rossi-ni.

118 PROGRAMME – Kaiserl. Königl. privilegirtes Theater an der Wien ... 28. November 1856. Zum ersten Male: Der Roaga (Reiber). Ländliche Scene mit Gesang von Franz v. Kobell. Musik vom Kapellmeister Ignaz Lachner. 1 Bl. 67 x 52 cm. 150.– Neben dem darauf folgenden Singspiel „Nina“ (frei bearb. v. M. A. Grand-jean) „zum Beschluß“ des Theaterabends ebenfalls angekündigt: Zum ersten Male: Liebeszauber. Singspiel ... Musik vom Kapellmeister A. Müller. – Schwach wasserfleckig, Knickfalten.

119 PROGRAMME – Philharmonie. (Berlin) ... 29. März 1888 ... Zweites und letztes Concert: Pablo de Sarasate unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters unter Leitung des Herrn Kapellmeister Gustav F. Kogel. 1 S. gr-8°. 75.–

120 PROGRAMME – Berlin. 11. November 1889. III. Philharmonisches Concert. Dirigent: Dr. Hans von Bülow. Solisten: Frau Fursch-Madi (Gesang). Bernhard Stavenha-gen (Clavier). 1 S. 8°. – Unbedeutende Randläsur. 75.–

Page 55: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

55

Nr. 116 121 PROGRAMME – Berlin. 25. November 1889. IV. Philharmonisches Concert. Dirigent: Dr. Hans von Bülow. Solist: Stanislaw Barcewicz. (Violine.) 1 S. 8°. (leicht ge-bräunt, randfleckig) 65.– Auf dem Programm u. a. die Ouverture zum „Gefesselten Prometheus“ von C. Goldmark „(Manuscript, z. I. Mal) Unter Leitung des Componisten“. 122 PROGRAMME – Achtes Abonnement-Concert im Saale des Neuen Gewandhauses zu Leipzig. 1. Dez. 1892. Doppelblatt. 4°. (Falz m. kl. Löchern einer früheren Heftung) 40.– Auf dem Programm u. a. die Symphonie Nr. 2 von Heinrich von Herzogen-berg (unter Leitung des Komponisten). 123 PROGRAMME – Zehntes Abonnement-Concert im Saale des Neuen Gewandhauses zu Leipzig ... den 15. December 1892. Doppelblatt. 4°. 60.– Auf dem Programm u. a. „Drei Bilder ... aus ‚Moses‘, geistlicher Oper von Anton Rubinstein ... Unter Leitung des Componisten.“ – Seite 1 polychrom gedruckt, leicht fleckig, Ausbesserungen.

Page 56: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

56

124 PROGRAMME – Grosser Musikvereins-Saal. (Wien) 2. April 1895. I. Symphonie-Concert der Berliner Philharmoniker unter gefälliger Mitwirkung von Frau Teresa d’Albert-Carreño, und unter der Leitung des königl. bayer. Hof-Kapellmei-sters Herrn Richard Strauss. Doppelblatt. 8°. 100.– Ebenfalls angekündigt: 2. u. 3. Symphonie-Concert der Berliner Philharmo-niker (3. u. 4. April 1895, Leitung Felix Weingartner bzw. Felix Mottl. Solisten: Sofie Menter bzw. Eugen d’Albert).

125 PROGRAMME – WIEN – Saal Bösendorfer. Donnerstag den 13. Februar 1896. IV. Soirée. Böhmisches Streich-Quartett aus Prag (Hoffmann, Suk, Nedbal, Wihan). 2 Bll. gr-8°. 75.– Auf dem Programm u. a.: „A. Borodin: Streich-Quartett A-dur (neu), ange-regt durch ein Thema von Beethoven“.

126 PROGRAMME – Philharmonie. (Berlin) 23. März 1896. Concert des Philharmonischen Orche-sters ... unter Leitung von Prof. Franz Mannstaedt. 8 S. gr-8°. 45.– Mitwirkende u. a. die Kammersänger Heinrich Gudehus (Berlin), Carl Perron (Dresden) u. Hofopernsänger Ernst Wachter (Dresden).

127 PROGRAMME – Philharmonie. (Berlin) ... 19. Januar 1905. IV. populäres Konzert der König-lichen Kammersängerin Lilli Lehmann. Am Klavier: Fritz Lindemann. 7 S. 8°. – Leicht fleckig, Knickfalte. 50.– Auf dem Programm Werke von Robert Schumann, Robert Franz, Händel, S. Rosa u. A. Scarlatti.

128 PROGRAMME – Philharmonie (Berlin) 17. November 1924. IV. Philharmonisches Konzert. Dirigent: Wilhelm Furtwängler. Solistin: Maria Ivogün. 19 S. 8°. (gelocht) 65.– Neben Werken von Händel, Mozart u. Tschaikowsky „zum ersten Mal“: „Don Juan“, eine klassisch-romantische Phantasmagorie, von Walter Braunfels.

129 PROGRAMME – Hochschule für Musik, Berlin. 2. Juni 1931. Aufführung d. Opernschule. Der fliegende Holländer ... v. R. Wagner. Musikalische Leitung: Julius Prüwer. Doppelblatt. 4°. 50.– Mit weiteren Konzert-Ankündigungen, u. a. unter der Leitung von Ferdinand Leitner sowie Schönbergs Gurre-Liedern unter Franz Schreker.

Page 57: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

57

130 PROGRAMME – München, 3. März 1936. Die Entführung aus dem Serail ... von W. A. Mo-zart. Musikalische Leitung: Meinhard v. Zallinger. Ausschnitt (mit d. vollst. Besetzungsliste, aufgezogen). 16 x 31 cm. 125.– Mit den eigh. Namenszügen von Odo Ruepp, Felicie Hüni-Mihacsek, Paul Bender, Julius Patzak, Adele Kern u. Walther Carnuth. – Auf der Rückseite (ebenfalls Ausschnitt): München, 8. März 1936. Fidelio. Musikal. Leitung: Wilhelm Sieben. – Mit dessen eigh. Namenszug u. dem der Sänger Georg Hann, Carl Hartmann u. Ludwig Weber. Signatur von Martha Fuchs (Leono-re) angeschnitten. 131 PROGRAMME – München, 6. Sept. 1938. In neuer Inszenierung: Tosca ... von G. Puccini. Musikalische Leitung: Clemens Krauß. Inszenierung: Rudolf Hartmann. Ausschnitt (mit d. vollst. Besetzungsliste, aufgezogen). 17,5 x 31 cm. 150.– Mit den eigh. Namenszügen von Clemens Krauss, Viorica Ursuleac (Tosca), Karl Ostertag (Cavaradossi) u. Carl Seydel (Spoletta). – Aufgeklebt: Rollen-Foto mit der Ursuleac u. K. Ostertag, von beiden Künstlern zusätzlich signiert. 132 PROGRAMME – Stuttgart, 20. Januar 1939. Festsaal der Liederhalle. VII. Meister-Konzert. Die Münchener Philharmoniker. Leitung: Oswald Kabasta. Doppelblatt. 4°. 50.– Mit weiteren Konzert-Ankündigungen, u. a. mit den Solisten Georg Kulen-kampff (Violine) u. Wilhelm Kempff (Klavier) sowie den Dresdner Philhar-monikern unter Willem Mengelberg. 133 PROGRAMME – Stunde der Musik. Klavierabend Wilhelm Kempff. Deutsche Konzert- u. Gastspieldirektion [Berlin? 1955] Doppelblatt. 8°. – Von Kempff eigh. signiert u. datiert „25/11.55“. 50.– 134 PROGRAMME – Teatro alla Scala. 24 Giugno 1963. Il Diluvio. Azione musicale di Igor Stravinski ... Oedipus Rex. Opera-oratorio di Igor Stravinski. 1 Bl. fol. 250.– Schönes Dokument anläßlich eines Gastspiels der Hamburgischen Staatsoper bzw. des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg an der Mailänder Scala. Von Strawinsky (zweifach) signiert. 135 RADZIWILL, ANTON HEINRICH Fürst von (1775-1833) Eigh. Albumblatt m. U. Göttingen 10. 3. 1794. 1 S. qu-kl-8°. Aufgezogen (Größe über alles: qu-8°). 250.– Gedicht „Freude heißt die starke Feder / In der ewigen Natur, / Freude, Freude treibt die Räder / In der großen Weltenuhr ...“ und Widmung. Auf

Page 58: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

58

demselben Blatt (von anderer Hand): „... am 18. Junius, mit der Prinzeßin Louise, Tochter des Prinzen Ferdinand von Preussen, verlobt.“ – Der polni-sche Musikliebhaber Radziwill betätigte sich als Violoncellist und Kompo-nist. 1794 heiratete er Friederike Dorothea Luise, Schwester von König Friedrich Wilhelm und von Prinz Louis Ferdinand von Preußen. „As a composer, Radziwill is known particularly for his music to Goethe’s Faust which he began to compose before 1810 and completed in 1831 ... the whole work was given in Berlin on 25 October 1835, and the score was published there in the same year“ (New Grove). – Leicht fleckig.

136 RADZIWILL, ANTON HEINRICH Fürst von (1775-1833) Eigh. Brief m. U. o. O. 9. 5. 1829.1 S. 4° u. eigh. Adresse sowie Siegel. 250.– An Madame de Horn. „Je suis bien sensible a l’attention de Mr le Conseiller Dorow et vous prie Madame de vouloir bien lui en témoigner ma Reconnois-sance ... Je serois bien charmé de pouvoir voir chez Vous, Madame, les desseins des vases de Mr Dorow – Veuillez me faire savoir si cela vous conviendroit pour demain entre une et deux heures apres midi ...“. – Der Diplomat, Archäologe und Historiker Wilhelm Dorow (1790-1846) leitete „seit 1827“ Ausgrabungen „in Rom und machte sich durch Ausgrabungen in etruskischen Ruinenstädten verdient“ (DBE). – Kleiner Ausriß durch Öffnen des Siegels. Minimal fleckig.

137 REICHARDT, JOHANN FRIEDRICH: (18) Romances d’Estelle par M. Florian ... dediées A ... la Princesse de Prusse Louise Auguste Wilhelmine Amelie. Bln., Au Nouveau Magazin de Musique (o. VN) [1794] 1 Bl., 34 S. 4°. Moderner Hln. (fleckiger Umschlag d. Zt. eingebunden) 350.– RISM R/RR 876; Eitner VIII, 168; Ledebur S. 440 (nur „Arbre charmant“ und „Je vous salue“). – Gedichte des franz. Dichters Jean-Pierre Claris de Florian (1755-1794) in Vertonungen für Singstimme und Klavier. In Typendruck. Umschlag mit eigh. Namenszug (Besitzvermerk) von Minna Dorow, möglicherweise einer Verwandten oder der Ehefrau des Diplomaten, Archäologen und Historikers Wilhelm Dorow (1790-1846). „Freunde und Verwandte [Reichardts], wie Heinrich Steffens oder Wilhelm Dorow, schil-derten in ihren Lebenserinnerungen den Menschen und Künstler aufgrund persönlicher Begegnungen“ (Salmen S. 9). – Wenige Ecken etwas staubflek-kig.

138 RIMSKY-KORSAKOW, NIKOLAI: Capriccio espagnol pour grand orchestre. Op. 34. Partition d’orchestre. Lpz., Belaieff (VN 97) [nicht vor 1900] 1 Bl., 93 S. 4°. 250.– Titelauflage der 1888 erschienenen Erstausgabe der Partitur. Mit der schö-nen, farbig lithographierten Titelseite von A. Antipoff (Abb.: R. B. Davis, The Beauty of Belaieff, S. 250).

Page 59: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

59

Nr. 134 139 RIMSKY-KORSAKOW, NIKOLAI: Scheherazade d’après „Mille et une nuits.“ Suite symphonique. Op. 35. Partition d’orchestre. Lpz., Belaieff (VN 178) [nach 1889] 227 S. 4°. Neuer Hln. m. Rückenschild. 275.– Kunin (dt. Ausg.) S. 209; Yastrebtsev (engl. Ausg.) S. 543; Mühlbach (Russ. Musikgesch.) S. 535. – Titelauflage, hergestellt unter Verwendung der Platten der im Januar 1890 erschienenen Erstausgabe. Auf der Rückseite der farbig lithographierten, reich verzierten Titelseite (Abb. einer Variante s. R. B. Davis, „The Beauty of Belaieff“, S. 252) ist das Programm der Kompositi-on abgedruckt. – Arbeitsexemplar eines (vermutlich englischen) Dirigenten mit überaus zahlreichen Einträgen in Farbstift u. Blei. Gebrauchsspuren. 140 RORE, CIPRIANO de: I madrigali a cinque voci, nuovamente posti in luce. Venetijs apud Hieronymum Scotum. 1542. Altus-Stimme. 20 Bll. qu-8°. In neuem Buntpapier-Umschlag m. Titelschild. 750.– RISM R/RR 2479 (3 Expl. d. vollst. Stimmensatzes, nicht in Italien). – Seltene Ausgabe der Altus-Stimme. Titelblatt mit Vignette. Die Noten in Typendruck. Mit verzierten Initialen. – „Madrigale nehmen den größten Teil von Rores

Page 60: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

60

Œuvre ein ... Mit seinem Debüt Madrigali a cinque voci ... profilierte Rore sich gleich als ‚reifer‘ Komponist. Die Madrigale zeigen einen starken vene-zianischen Einfluß, der u.a. in der kompakten ... Polyphonie ... sowie der Vorliebe für das Sonett im Allgemeinen und Petrarcas Canzoniere im Beson-deren deutlich wird ... Das Madrigalbuch von 1542 ist außerdem die erste Sammlung, deren Anlage der modalen Ordnung folgt“ (K. Schiltz in MGG). – Titelblatt mit Papierverlust ohne Texteinbuße, fleckig und aufgezogen. Der Notenteil nur vereinzelt etwas stockfleckig. 141 ROSSINI, GIOACCHINO (1792-1868) Eigh. Brief m. U. [Paris] 29. 11. 1828. 1 S. 4° u. eigh. Adresse. 1.750.– An Luigi Cherubini, seinerzeit Direktor des Pariser Konservatoriums, dem er Fräulein Cajani zur Aufnahme an das dortige Institut empfiehlt. „... Io la raccomando come figlia di un compatriota, e nella certezza che se avvi mezzo sarà protetta da V. S. siccome lo pratica colla gioventù di ambo i sessi ...“ Rossini begann um diese Zeit mit der Komposition seiner Oper „Wilhelm Tell“, die bereits am 3. August 1829 in Paris uraufgeführt wurde. 142 SABBATINI, LUIGI ANTONIO: Trattato sopra le fughe musicali ... Corredato da copiosi Saggj del suo Antecessore Padre Francesco Antonio Vallotti ... Maestro di Capella nella Basilica di S. Antonio di Padova. 2 Bde. Venezia, Presso Sebastiano Valle 1802. 2 Bll., 150 S.; 1 Bl., 16, (2), S. 153-230, 1 Bl. 4°. In neuer Hln.-Bindung (unter Verwendung von altem Bezugs-papier) m. Rsch. 450.– Gaspari I, 310; Wolffheim I, 989. – Seltenes Werk des Kapellmeisters an Sant’Antonio zu Padua. Durchgehend mit Notenbeispielen in Typendruck, auf starkem Bütten hergestellt. – Ohne das Porträt des Verfassers; Bd. II z. T. stärker wasserfleckig. Titelblatt m. kl. Brandloch im äußersten Randbereich. 143 SAINT-GEORGES, JOSEPH BOULOGNE Chevalier de: Second œuvre de deux Symphonies concertantes Pour deux Violons principaux, deux Violons ripieno, Alto et Basse, deux Hautbois et deux Cors, ad Libitum. Œuvre IX. Gravées par Mme Lobry. Paris, Henry (o. PN) [nicht vor 1778] Stimmen. 450.– Nicht in RISM (dort nur bei Le Duc erschienene Drucke); Brook (La symphonie française) Bd. 2 S. 634f (Nr. 3-4). – Sehr seltene Ausgabe. Titel („Ecrit par Ribiere“) abgebildet bei Brook Bd. 1 S. 379. – Von der Stimme der 1. Solo-Violine sind nur die letzten drei Seiten vorhanden. Wasserrandig. Drei Ecken ohne Textverlust abgerissen. 144 SAMMARTINI, GIOVANNI BATTISTA: Six Sonatas for two Violins with a Thorough Bass for the Harpsicord or Violoncello. Opera Quinta. Lon-don, Walsh (o. PN) [1756] 1 Bl., 12 S.; 1 Bl., 10 S.; 1 Bl., 8 S. 500.– RISM S 678; Smith/Humphries (Walsh) Nr. 1308. – Incipits der beiden Sätze der fünften Sonate („Allegro“ und „Minuet“) in Jenkins/Churgin S. 189 (J-C

Page 61: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

61

App. A-2/I u. III). – Seite 7 der 2. Violinstimme vacat. – Ein Blatt wasserran-dig. 145 SAMMARTINI, GIOVANNI BATTISTA: Sei Sonate di Cembalo e Violino ... Dedicate A ... la Signora Marchesana di Rockingamme. Londra, o. V. (o. PN) (1766). Partitur. 2 Bll., 29 S. 4°. 450.– RISM S 685 (kein Expl. in Deutschland). – Londoner Erstausgabe. Mit Wid-mungsblatt des Herausgebers Ercole Ciprandi, dat. London 28. April 1766. – Am Fuß des Titelblattes und am Schluß der Eindruck „Baker Sculpt.“ – Stel-lenweise knapp beschnitten. Die letzten zwei Blätter mit schwachem Wasser-rand. 146 SAMMARTINI, GIUSEPPE: Six Concertos In Seven Parts for four Vio-lins, one Alto Viola a Violoncello, and a Thorough Bass for the Harpsichord. Opera Seconda. London, John Johnson (o. PN) [1760?] Stimmen. 650.– RISM S 701. – Spätere Ausgabe. 147 SAMMARTINI, GIUSEPPE: XII Sonate a due Violini, e Violoncello, e Cembalo, Se piace, Opera Terza, Dedicata All’ Altezza Reale di Augusta Principessa di Vallia. London, Walsh (o. PN) [1747]. 1 Bl., (1), 36, (1) S.; 1 Bl., 36, (½) S.; 1 Bl., 34, (½) S. Buntpapier-Umschläge d. Zt. m. hs. Titelschildern (im Falz jeweils m. Papierverlust, leicht berieben). 1.250.– RISM S/SS 722; Smith/Humphries (Walsh) Nr. 1330. – Frühe Ausgabe. – Die Sonate Nr. 10 weist in allen Stimmen zum Zwecke der Wendeerleichterung eine eingeklebte gestochene ganze bzw. halbe ausfaltbare Seite auf. Leichte Gebrauchsspuren. 148 SAMMARTINI, GIUSEPPE: Eight Overtures in eight parts for Violins, Hoboys, French Horns, &c. with a Through Bass for the Harpsicord or Vio-loncello ... [Op. 7] London, I. Walsh (o. PN) [1752] Vollst. Stimmen. 750.– RISM S/SS 703; CPM Bd. 50, S. 148; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 562; Smith/Humphries (Walsh) Nr. 1318 (S. 294). – Erstausgabe. – Stimmen für Vl. 1, Vl. 2, Va., Vc./Cemb. (2 Expl.), Ob. 1, Ob. 2, Hr. 1, Hr. 2, Trp. 1, Trp. 2, Pk. Die im Titel zusätzlich angezeigten sechs Konzerte [op. 8], laut Smith/-Humphries mit separatem Titelblatt u. separater Paginierung, sind nicht vorhanden. 149 SCHÖNBERG, ARNOLD – PROGRAMMZETTEL – Hochschule für Musik [Berlin] ... Sonnabend, den 7. Oktober 1922, abends 8 Uhr. Dreimal sieben Gedichte aus Albert Girauds „Pierrot lunaire“ (Deutsch von Otto Erich Hartleben). Melodramen von Arnold Schoenberg op. 28 [!] ... unter Leitung von Hermann Scherchen. (4) S. 4°. – Gelocht, Knickfalten. 350.– Das Konzert wurde vom Verband der konzertierenden Künstler Deutschlands e. V., Konzertabteilung Berlin veranstaltet. Ausführende waren Elfriede

Page 62: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

62

John, Egon Petri, Hendrik de Vries, Gustav Havemann, Adolf Steiner und Woldemar Conrad (Rezitation, Klavier, Flöte, Violine, Violoncello und Klari-nette) sowie der Dirigent Scherchen. Der Programmzettel besteht aus Titel-seite, Text und Besetzungsangaben. – Schönbergs „Pierrot lunaire“ op. 21 war 1912 in Berlin unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt worden. – Hermann Scherchen wurde 1891 in Berlin geboren und starb 1966 in Flo-renz. „Durch A. Schönberg erhielt er im Rahmen der Uraufführungstournee des Pierrot lunaire (1912) erstmals Gelegenheit, öffentlich zu dirigieren. 1913 leitete er die Berliner EA von Schönbergs I. Kammersinfonie“ (Thomas Schipperges in MGG). 150 SCHOSTAKOWITSCH, DMITRI: Symphony No. 12 „The year of 1917“. Op. 112. Score. Moscow, Soviet Composer (VN 2802) 1961. 192 S. u. Erratazettel. 4°. OKart. 200.– Mac Donald (21988) S. 48. – Erstausgabe. 151 SCHUBERT, FRIEDRICH WILHELM: Neujahrswünsche, Walzer für Pianoforte ... dem ... Hause Sr: Königl: Hoh: des Prinzen Friedrich von Preussen ... gewidmet. (Eigh.?) Musikmanuskript aus der 1. Hälfte des 19. Jh. Titelblatt, (11) S. qu-gr-8°. Hellblauer Pp. d. Zt. 75.– Randverzierungen und Liniensysteme der Notenseiten blau lithographiert. Die Noten in Tinte. – Stärkere Feuchtigkeitsspuren, die unteren Seitenränder mit kleinen Einrissen. 152 SCHULHOFF, JULIUS (1825-1898) Eigh. Brief m. U. Dresden 20. 6. 1875. 3 S. gr-8°. 125.– Schöner und ausführlicher Empfehlungsbrief, gerichtet an den Bibliothekar des Pariser Konservatoriums, für „mon ami Charles Banck, un de nos juges et critiques musicals [!] les plus estimés de l’Allemagne ...“ – Zunächst Schüler von Tomaschek, gehörte der ausgezeichnete Pianist und Komponist in Paris zum engsten Freundeskreis von Chopin. 153 SCHULZ, JOHANN ABRAHAM PETER: Johann Peter Uzens lyrische Gedichte religiösen Innhalts nebst einigen andern Gedichten gleichen Gegen-standes ... mit Melodien zum Singen bey dem Claviere. Hbg., Johann Hen-rich Herold (o. VN) 1784. 5 Bll., 46 S. qu-fol. Hln. (Ecken leicht bestoßen) 750.– RISM S/SS 2371; Eitner IX, 93; Hirsch III, 1909; Friedlaender I, 1 Nr. 367. – Erstausgabe der Liedersammlung, die Herzog Ferdinand von Braunschweig und Lüneburg zugeeignet ist. Mit großer Titelvignette, von Geyser gestochen nach Oeser. Die Noten in Typendruck. Neben Gedichten von Uz wurden Texte von Kleist, Cronegk, C. A. Schmid und Eschenburg vertont. In seinem „Magazin der Musik“ Jahrgang I, 1783 (S. 1339ff) gibt C. F. Cramer aus-führlichen Bericht über die Lieder: „... Er (Schulz) hat nicht nur jedes Ge-

Page 63: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

63

dicht innigst gefühlt, den eigentlichen Affect desselben richtig ausgedruckt, die Regeln der musikalischen Declamation aufs genaueste beobachtet, son-dern er hat auch alles, was seine ihm eigene Kenntniß, der Grundsätze der richtigen Harmonie darbot, mit dem glücklichsten Erfolg auf den wahren und geschmackvollen Ausdruck des Gesanges selbst angewandt.“ – Stockfleckig. 154 SCHULZ, J[OHANN] A[BRAHAM] P[ETER]: Religioese Oden und Lieder aus den besten deutschen Dichtern mit Melodien zum Singen bey dem Clavier. Zweyte Auflage, Im Discant- und Violinschlüssel zu haben. Bln., Rellstab (o. VN) [1792] 1 Bl. (Titel u. Inhalt), 58 S. qu-4°. Neuer Pp. im Stil d. Zt. 450.– RISM S/SS 2375; Friedlaender I, 1 Nr. 409. – In Typendruck, auf der Titel-seite von Rellstab als „Op. CLXXXVIII“ seiner Verlagswerke bezeichnet. – Hat Friedlander zunächst lobende Worte für den Komponisten („Unter den norddeutschen Musikern, die im letzten Viertel des Jahrhunderts das volks-thümliche Lied begründeten, nimmt Johann Abraham Peter Schulz die her-vorragendste Stelle ein. ... vermochte Schulz’ reichere Musikernatur für seine Weisen warme Herzenstöne und Wohllaut zu finden“), so ändert er seine Be-geisterung im Hinblick auf die vorliegenden (44) Gesänge: „Weniger glück-lich als in den ‚Liedern im Volkston‘ ist der Componist in seinen Gesängen religiösen Inhalts: ... Es scheint, als versage hier Schulz’ Begabung, deren sonst so frischer Quell von der empfindelnden Philistrosität der Texte ver-schüttet wird.“ – Durchgehend randfleckig (Feuchtigkeitsspuren). 155 SCHUMANN, ROBERT: 40 Clavierstücke für die Jugend. Op: 68. Hbg. & New-York, Schuberth & Comp. (PN 1232) [Dez. 1848] 2 Bll., 62 S. Kart. (Falz m. Leinenstreifen) 350.– McCorkle S. 301; Hofmann S. 150/151; Kat. Hoboken 15 Nr. 116. – Erstaus-gabe. Das schöne Titelblatt mit bildlichen Darstellungen zu einzelnen Kom-positionen (Knecht Ruprecht, Landmann usw.) schuf Ludwig Richter. Das In-haltsverzeichnis und die Notenseiten sind mit Zierlinien eingefaßt. – Fingerfleckig, stellenweise stockfleckig. 156 SMITH, JOHN CHRISTOPHER: Suites de Pieces Pour le Clavecin. Premier volume. London, the Author / Thos. Cobb (o. PN) [1732] 4 Bll., 59 S. qu-4°. Hldr. (Rücken leicht berieben) 1.250.– RISM S/SS 3680 (kein Expl. in Deutschland); CPM Bd. 53, S. 55; Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 580. – Erstausgabe. – John Cristopher Smith jun. (Ansbach 1712-1795 Bath) „erhielt ... Klavierunterricht bei Händel ... Seit 1727 wirkte er in Händels Kapelle als Viola-Spieler mit ... Angesichts von Händels großem Erfolg in England wurde Smith lange ... lediglich als dessen Schüler, Kopist und Assistent wahrgenommen ... Smiths Suiten für Cembalo solo op. 1 und op. 2 folgen dem Stil Händels, die Lessons op. 3 und op. 4 hin-gegen sind eher an D. Scarlatti angelehnt ...“ (C. Harasim in MGG). – Mit

Page 64: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

64

Widmungsblatt und Verzeichnis der Subskribentinnen und Subskribenten, u. a. Carlo Arrigoni, Pietro Castrucci, Willem de Fesch, Maurice Greene, Hän-del, Charles Jennings, John Frederick Lampe, John Christopher Pepusch und John Walsh. Der mit Sicherheit im Auftrag des Londoner Verlegers John Walsh geschaffene Stich der Titelseite zeigt sich absolut identisch mit dem der nahezu zeitgleich erschienenen Suiten-Folge von G. F. Händel. Lediglich der Name des Komponisten, Heft-Bezeichnung und Verlags-Impressum wur-den verändert. – Titel- und Widmungsblatt nicht frisch. 157 SOLNITZ, ANTON WILHELM: Six Sonatas for two Violins with a Thorough Bass for the Harpsicord or Violoncello. [Op. 1]. London, Walsh (o. PN) [1750] 1 Bl., 12 S.; 1 Bl., 10 S.; 1 Bl., 10 S. 500.– RISM S/SS 3936; Smith/Humphries (Walsh) Nr. 1389. – Solnitz (Böhmen um 1708 - 1752 od. 1753 Leiden od. Den Haag) soll „Gerber zufolge ... nur be-trunken oder in Geldnot komponiert haben ... Solnitz gehört zur ersten Gene-ration Sinfonien schreibender Komponisten in den Niederlanden ... Seine zu-meist dreisätzigen kammermusikalischen Werke ... reflektieren melodisch den Übergang vom barocken zum galanten Stil“ (R. Rasch in MGG). – Stimme der 1. Violine mit kleiner Schadstelle im Randbereich. 158 SOMIS, GIOVANNI BATTISTA: (12) Sonate da Camera a Violino Solo, e Violoncello, ò Cembalo [Op. 1] ... dedicate Alla Reale Altezza di Maria Giovanna Battista Duchessa si Savoia ... Regina di Cipro &c. Amster-dam, Jeanne Roger (Titelseite mit PN 456) [um 1717] Partitur. 2 Bll., 46 S. Späterer bibliophiler Ldr. (Rücken, Ränder der Einbanddecken, Steh- und Innenkanten goldgeprägt, Kopfgoldschnitt). 950.– RISM S 3941; vgl. Lesure (Bibliographie Roger/Le Cène) S. 91. – Erstausga-be. Mit ganzseitigem Widmungsblatt. – Mit Exlibris (1905) von Arthur Frede-rick Hill (1860-1939), Mitglied der bedeutenden britischen Geigen- und Bo-genbauerfamilie. 159 SORGE, GEORG ANDREAS: Vier und zwantzig kurtze Praeludia zum nützlichen Gebrauch kleiner Clavier Schüler componiret von Georgio Andrea Sorgio, Græfl - Reuß - Plauischen Hof- und Stadt - Organisten zu Lobenstein. Nürnberg, B. Schmid N. XVI (o. PN) [1746]. (1), 24 S. qu-4°. Kart. d. Zt. (mit später beschrift. Titelschild). 750.– RISM S 3976 (zwei Exempl. nachgewiesen); BSB-Musik Bd. 15, S. 6148; GerberATL Sp. 534. – „Die Tätigkeit des Komponierens war für Sorge weni-ger bedeutsam. In seinen Werken für Tasteninstrumente zeigte er sich als ge-wandter, aufgeschlossener und einfallsreicher Komponist, der ganz dem Kontrapunkt verpflichtet war ... aber seine Sympathie allem Italienischen ge-genüber nicht verleugnete“ (C. Oefner in MGG, 2. Aufl.). – Nur wenige Jahre zuvor, 1742, waren beim Nürnberger Verleger Balthasar Schmid J. S. Bachs „Goldberg-Variationen“ (als Teil IV seiner „Clavier-Übung“) gesto-chen worden. Auch Bachs zweitältester Sohn Carl Philipp Emanuel wurde

Page 65: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

65

von Schmid verlegerisch betreut. So erschienen nahezu zeitgleich mit dem vorliegenden Druck zwei seiner Cembalo-Konzerte (Wq 11 u. 25), sechs Sonaten für das Cembalo (Wq 48) sowie zwei Trios (Wq 161). – Titelseite leicht randfleckig, guter Erhaltungszustand.

Nr. 155

160 SPAZIER, JOHANN GOTTLIEB CARL: Lieder und Gesänge am Kla-vier ... von J. Karl Gottlieb Spazier. Halle, Auf Kosten des Verfassers / Des-sau, in Commission der Buchhandlung der Gelehrten [1781; Erscheinungs-jahr unleserlich]. 3 Bll., 30 S. qu-4°. Hln. 350.– RISM S/SS 4056; Friedlaender I,1 Nr. 288. – Seltene Ausgabe in Typendruck. – Die 23 Gesänge enthaltende Sammlung stellt das Erstlingswerk des damals 20jährigen Spazier dar, der als Musikschriftsteller sicher einen größeren Na-men hat denn als Komponist. Er zeichnet ja auch als Herausgeber der Dit-tersdorfschen Lebensbeschreibung. Dennoch zeigt sich Friedlaender gerade von den vorliegenden Liedern stark beeindruckt. – Das Pränumerantenver-zeichnis nennt u. a. den Kapellmusikus Benda, Reichardt und Türk. – Titel-seite fleckig und mit kleiner Schadstelle. Ecke von Titelseite und Blatt 2 ergänzt. Einige Seiten wasserrandig.

Page 66: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

66

161 SPIESS, MEINRAD: Tractatus musicus compositorio-practicus. Das ist, Musicalischer Tractat, In welchem alle gute und sichere Fundamenta zur Mu-sicalischen Composition aus denen alt- und neuesten besten Autoribus ... er-kläret, und mit untersetzten Exemplen ... erläutert werden ... Samt einem An-hang ... Herausgegeben von R. P. Meinrado Spiess ... Opus VIII. Augsburg, J. J. Lotters seel. Erben 1745. Frontispiz, 8 Bll., 220 S., (8) S. Register, 11 S. Anhang „Musicalischer Kunst-Wörter“ und 1 S. Werkverzeichnis. 4°. Neuer Halbledereinband (Buchdeckel mit altem Buntpapier bezogen). 4.500.– RISM (Écrits impr.) S. 801; Rheinfurth (Musikverlag Lotter) Nr. 95; Hirsch I, 565. – Schön ausgestattetes und sehr seltenes Werk des einstigen Musikdirek-tors der Benediktiner-Reichsabtei Irsee bei Kaufbeuren im heutigen bayeri-

Page 67: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

67

schen Schwaben. „Er war nicht nur der berühmteste unter den Künstlern und Gelehrten seines um Kunst und Wissenschaft und vor allem um die Pflege der Musik verdienten Klosters; als Komponist war er der wohl bedeutendste Re-präsentant des süddeutschen kirchenmusikalischen Spätbarock und als Mu-sikgelehrter einer der führenden Theoretiker des 18. Jahrhunderts“ (A. Gold-mann: Meinrad Spieß. 1987). Als Mitglied der „Correspondierenden Societät der musikalischen Wissenschaften“ hatte er auch Kontakte mit J. S. Bach und L. Chr. Mizler. Leopold Mozart schickte wiederholt Kompositionen zur Kor-rektur und Begutachtung. Mit seinem Hauptwerk verfolgte Spieß die Absicht, „die Lehrlinge der musicalischen Composition in so weit zu unterweisen, wie sie nach denen Contrapuncts-Reguln eine Solide, ferme, gründlich, gravitä-tisch- und Majestätische Kirchen-Music gut practisch solle setzen lernen“. Das von dem Maler Franz Joseph Degle entworfene und von den Brüdern Klauber in Augsburg gestochene Frontispiz zeigt inmitten allegorischer Dar-stellungen der Wissenschaften und Künste Bildnis und Wappen des Ottobeu-rer Abtes Anselm Erb, dem das Werk gewidmet ist. Darunter ein vierstimmi-ger Kanon auf den Text „Ecce quam bonum, et quam jucundum, habitare fratres in unum“ („Seht, wie gut und freundlich es ist, wenn Brüder in Ein-tracht beisammen wohnen“, Psalm 132,1). – Gut erhaltenes Exemplar mit nur wenigen Eintragungen bzw. Anzeichnungen von alter Hand in Farbstift und Tinte. Kleiner Randeinriß ausgebessert. 162 SPOHR, LOUIS: Porträt-Lithographie (Halbstück, im Sessel) von Gustav Schlick, 1855. Dr. v. J. G. Fritzsche in Leipzig. Verlag von C. A. Klemm in Leipzig (VN 625). Blattgröße: 40 x 29,5 cm. 200.– Homburg (L. Spohr. Bilder u. Dokumente) S. 158. – Vorlage für das authentische Altersbild war möglicherweise eine 1852 in London entstandene Fotografie, „auf (der) die schlanken, feingliedrigen Hände des Geigers zu sehen sind“ (Homburg S. 148). Mit Namenszug Spohrs in Faksimile. – Leicht randfleckig, obere Ecke mit schwachem Wasserrand. 163 SPOHR, LOUIS: Quintetto op. 52. [Für Flöte, Klarinette, Fagott, Horn und Klavier]. Handschriftliche Partitur aus der 1. Hälfte des 19. Jh. Titelblatt u. (55) S. qu-fol. Hln. 200.– Sehr gut lesbares Manuskript in Tinte mit in Blei eingetragenen Orientie-rungsbuchstaben. – Die Klavierstimme (= Partitur) und die Bläserstimmen waren 1821 bei Peters in Leipzig erschienen. – Im ersten Takt des ersten Satzes spielt die Flöte zwei Halbe, wobei die zweite Halbe mit einem Triller versehen ist und ihr zwei Sechzehntel-Nachschlagsnoten folgen; in Göthels auf S. 92 wiedergegebenem Incipit finden sich weder der Triller noch die Nachschlagsnoten.

Page 68: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

68

164 SPOHR, LOUIS: Violinschule. Mit erleuternden Kupfertafeln. Original Ausgabe ... Bln., Schlesinger (VN T.H. 6050) [um 1880] 1 Bl., 250 S. 4°. Ln. d. Zt. (gering fleckig, restauriert). 125.– Nachdruck (Flachdruck) der 1832 bei Haslinger in Wien erschienenen Erstausgabe. – Leichte Gebrauchsspuren. 165 STEGMAYER, FERDINAND (1803-1863) Eigh. Brief m. U. Leipzig 14. 5. 1834. 1 S. fol. 200.– Der aus Wien stammende Stegmayer war in seiner Leipziger Zeit einer der engsten Freunde Schumanns und Mitarbeiter der von ihm begründeten „Neuen Zeitschrift für Musik“. – Der an Friedrich Schneider gerichtete Brief betrifft in erster Linie die Kontrabassisten, besonders aber den Leipziger F. C. Franke, Verfasser einer Schule für den Kontrabaß. – „... Die Natur der Contrabaßisten ist gewöhnlich immer etwas homogen mit ihrem Instrumente; das muß wohl eben in der Natur liegen ...“ – Briefe von Stegmayer, der sich auch als Bearbeiter von Bühnenwerken einen guten Namen gemacht hat, sind sehr selten.

166 STERKEL, JOHANN FRANZ XAVER: Sammlung neüer Lieder Zum Singen beim Clavier ... Gräfinn von Rottenhann geborne Reichsfreÿe von Lichtenstein gewidmet. I. (u. II.) Theil. 2 Hefte. Mainz, Hofmusikstecher [Schott] (PN 42 u. 80) [1787] 1 Bl., 16; 15 S. qu-fol. Grüne Karton-Umschlä-ge d. Zt. mit hs. Titelschildern. 2.500.– RISM S/SS 5798 u. S/SS 5801; H.-Chr. Müller (Schott) S. 96f u. S. 112. – Sehr früher Schott-Druck, bei dem der Name des Verlegers offenkundig vergessen wurde. Die beiden Hefte jeweils mit Titelvignette. – Titelseiten mit unterschiedlichen aufgeklebten Firmenetiketts von Gayl & Hedler, Frankfurt.

Page 69: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

69

167 STRAUSS, JOHANN (Sohn; 1825-1899) Honorar-Abrechnung m. U. Wien 15. April 1856. qu-4°. – Unter Passepar-tout. 980.– Honorar-Abrechnung zwischen Johann Strauß und der „Kunst- und Musika-lienhandlung Carl Haslinger quondam Tobias in Wien“ (Briefkopf) mit Ver-rechnung von Guthaben und Zahlungen, „französisches Honorar“ für den Strauß-Walzer „Knall-Kügerln“ (op. 140) betreffend. Von Carl Haslinger mit dem eigenhändigen Zusatz m. U. „so abgeschlossen“ bestätigt und von Joh. Strauß gegengezeichnet. Die Erstaufführung dieser Walzerpartie erfolg-te im Rahmen eines der spektakulären „Monstrekonzerte“, bei dem Strauß die Aufführung von Riottes „Schlacht bei Leipzig“ unter Teilnahme von 224 Musikern vornahm (siehe Mailer I S. 98). – Gegengerechnet wird ein Ge-schäftsvorgang mit der Brüsseler Filiale des Verlages Schott. Auch der Name von Bruder Josef Strauß wird auf dem Dokument im Zusammenhang mit Zah-lungsmodalitäten erwähnt. – Leicht gebräunt, Knickfalten.

Page 70: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

70

Nr. 170

168 STRAUSS, RICHARD (1864-1949) Eigh. Brief m. U. Garmisch 15. 10. 1935. 2 S. 8°. Gelocht. 1.200.– An den Dirigenten Richard Kraus. „... die sog. Neueinrichtung der Salome-partitur kostet ‚gar kein Geld‘! Sie brauchen von Fürstner (berufen Sie sich auf mich!) nur die Musterpartitur kommen lassen u. Ihre Orchesterstimmen vom Copisten darnach einrichten! ...“. Erwähnt „Frau ohne Schatten“ und „Arabella“ und schreibt begeistert über die Sängerin Marie Schulz-Dorn-burg. 169 STRAUSS, RICHARD (1864-1949) Eigh. Bildpostkarte m. U. (auf der Bildseite). 15. 2. [19]42. 500.– „Liebes Fräulein! Meine Frau bittet ein kleines Weihnachtsgeschenk in Ge-stalt eines Wiener Papierkorbs freundlich aufzunehmen u. dankt mit mir für die guten Gaben, mit denen Sie uns wieder erfreut haben! Wie geht es Ihnen? Welche Sträusse haben Sie zuletzt wieder gesungen? Und wie sieht’s im lie-ben Stuttgart aus? Bitte grüßen Sie schönstens Generalintendant u. Collegen Albert! ...“. Der Dirigent Herbert Albert (1903-1973) wirkte in den Jahren 1937-1944 als GMD in Stuttgart. Möglicherweise verbirgt sich hinter dem „lieben Fräulein“ in der Anrede die aus Leipzig stammende Sopranistin Ma-rianne Warneyer (1907-1982), die in den Jahren 1935-44 an der Stuttgarter Staatsoper wirkte und mehrfach in Strauss-Opern zu hören war. Die Post-karte zeigt das „Strauss-Schlößl“ in Wien, Jacquingasse 10. Das von M. Ro-senauer erbaute Haus wurde am 10. Oktober 1925 von der Familie Strauss bezogen, nachdem am 13. Mai 1924 die Übergabe der Rosenkavalier-

Page 71: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

71

Partitur für die Österreichische Nationalbibliothek als „Pachtschilling“ für die Jacquingasse 10 erfolgt war. 170 STRAWINSKY, IGOR (1882-1971) Fotoporträt-Postkarte mit eigh. Widmung u. U. [Paris] 5. 11. [19]35. qu-kl-8. Unter Passepartout. 1.200.– „pour Dagmar Godovsky ...“, die Tochter des amerikanischen Komponisten und Pianisten polnischer Herkunft Leopold Godowsky (1870-1938). Das Foto mit Strawinsky am Klavier wurde 1929 im Pariser Studio Lipnitzki aufgenommen. – Kleiner Knick, Ecken leicht bestoßen.

171 TAPRAY, JEAN-FRANÇOIS: Six Sonates pour le Clavecin Avec ac-compagnement de Violon ad Libitum. Gravées par Melle. Desjardin. Œuvre Ir. Paris, l’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1770] Klavierstimme. 1 Bl., 26 S. qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. (unteres Kapital leicht bestoßen, hintere Einband-decke m. leichtem Feuchtigkeits-Schaden) 750.– RISM T 101 (1 vollst. Expl., nicht in Deutschland); Lesure (Mus. impr. avant 1800) S. 603. – Erstausgabe. – Tapray wirkte als Komponist, Organist und Cembalolehrer. Seine „Musik umspannt die Übergangszeit vom Cembalo zum Klavier in Paris ... Der Musik eignet eine schlichte Anmut und gelegentliche Tiefe“ (B. Gustafson in MGG). – Einband mit eingeklebtem Firmenetikett des Pariser Buchbinders und Schreibwarenhändlers Jollivet l’ainé. Letztes Blatt u. hinterer Vorsatz m. Feuchtigkeitsspuren.

Page 72: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

72

172 TAPRAY, JEAN-FRANÇOIS: [3] Sonates Pour le Clavecin Avec accompagnement de Violon ad libitum. Gravés par Melle. Desjardin. Œuvre II. Paris, l’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1770] Klavierstimme. Titelseite, 10 S. qu-fol. Grüner Hpgt. d. Zt. m. Ldr.-Rsch. (Einband fleckig) 750.– RISM T 102 (nur Violinstimme der ersten beiden Sonaten; 2 Expl., nicht in Deutschland); CPM Bd. 55, S. 337. – Erstausgabe der Sonaten in C, D und A. MGG und New Grove verzeichnen unter op. 2 nur die ersten beiden Sona-ten. – Nachgeb. ders.: Concerto pour le Clavecin Avec Symphonie Premier et Second Violon Alto et Basse. Gravé par Melle Desjardin. Œuvre III. Paris, l’Auteur / Lyon, Castaud (o. PN) [1771] Klavierstimme. 1 Bl., 6 S. – RISM T 103 (nur Klavierstimme; 1 Expl.). – Erstausgabe. – Titelseiten von op. 2 und 3 jeweils mit eigh. Namenszug des Komponisten („Tapray“). – Einband mit eingeklebtem Firmenetikett des Pariser Buchbinders und Schreibwarenhänd-lers Jollivet l’ainé.

173 [TARTINI, GIUSEPPE]: Trattato di Musica secondo la vera Scienza dell’ Armonia. Padova, Nella Stamperia del Seminario. Appresso Giovanni Manfrè 1754. 4 Bll., 175, (1) S. mit Vignetten, Figuren und Notenbeispielen sowie einer Tafel. – Angebunden ders.: De’ Principj dell’ Armonia Musicale

Page 73: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

73

contenuta nel Diatonico Genere. ebd., Nella stamperia del Seminario 1767. 6 Bll., 120 S. mit Notenbeispielen. Späterer Hldr. m. Pgt.-Ecken (Kanten berie-ben). 2.500.– RISM (Écrits impr.) S. 819f; Eitner IX, 356; Hirsch I, 571 (ohne den 2. Titel); Wolffheim I, 1055; Gaspari I, S. 259 u. 290. – „Von seinem zähen Violin-Studium ... zeugt, daß er schon 1714 ... in Ancona die Kombinationstöne entdeckte, die er für die Erzielung reiner Intonation praktisch verwertete. T. veröffentlichte allerdings seine Entdeckung erst 1754 in seinem Trattato di musica, so daß ihm darin G. A. Sorge um 9 Jahre zuvorkam“ (Riemann). Der nachgebundene Traktat „De principj“ ist die erweiterte Neuauflage. Die 14 vor- und nachgebundenen Seiten enthalten interessante handschriftliche Er-gänzungen. – Im ersten Traktat ist die Seite 161 ganz gestochen und enthält Noten. Der zweite Teil ohne die nur bei Eitner und Gaspari angegebenen 6 Tafeln. – Exemplar aus der Bibliothek J.-B. Weckerlin (s. Wolffheim). Gelegentlich Randnotizen (in Italienisch) und Anzeichnungen von alter Hand. Kleiner Ausschnitt im Titelblatt ergänzt. 174 TESSARINI, CARLO: Six Sonatas or Duets for Two Violins. Opera Se-conda. London, John Johnson (o. PN) [um 1745] Partitur. 1 Bl., 25 S. 425.– RISM T 548; CPM Bd. 56, S. 73 (dat. [1750?]). – Frühe Ausgabe. – Ur-sprünglich 1734 in Urbino unter dem Titel „Il Maestro, e Discepolo. Diuerti-menti da camera a due violini“ veröffentlicht. Auch in der bei Johnson er-schienenen Ausgabe wird jede Sonate als „Divertimento“ bezeichnet. 175 TESSARINI, CARLO: (6) Sonate a Violino solo Violoncello e cimbalo. Opera XVI. Libro Secondo. Paris, aux adresses Ordinaires (o. PN) [um 1753] Partitur. 1 Bl., 25 S. 500.– RISM T 570 (lediglich 3 Exempl. weltweit nachgewiesen, davon keines in ei-ner deutschen Bibliothek); CPM Bd. 56, S. 73 (dat. [1750?]). – Nach seiner Ernennung zum Violinisten an S. Marco in Venedig, belegt durch eine Ur-kunde vom 15. Dez. 1720 (dem ersten sicheren Anhaltspunkt über Tessarinis Leben), wird Urbino der Mittelpunkt seines musikalischen Schaffens, wo er auch Mitbegründer eines Musikverlages wird. „Das Œuvre Tessarinis ist ausschießlich der Instrumentalmusik gewidmet und beschränkt sich vornehm-lich auf Sonate und Konzert. Obwohl Einflüsse Vivaldis spürbar sind, ist dessen Lehrerschaft dokumentarisch ebenso wenig bewiesen wie die Corellis ...“ (A. Dunning in MGG, 2. Aufl). – Oberer Rand der Notenseiten durchweg mit Numerierung von alter Hand. 176 WEBER, CARL MARIA von: (J 106) Abu Hassan. Oper in einem Act. Gedicht von J. F. Hiemer. Vollständiger Clavierauszug vom Componisten. Bonn und Cöln, N. Simrock (PN 1661) [1819] 1 Bl., 66 S. qu-fol. Umschlag d. Zt. m. hs. Titelschild. 250.– Jähns S. 127; Hirsch IV, 1289; Kat. Hoboken 15 Nr. 293. – Erstausgabe. Li-bretto von Franz Karl Hiemer. – Titel oval gerahmt.

Page 74: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

74

177 WEGENER, HEINRICH: Melodien zu den Liedern für Volksschulen. Zweiter Theil. Hannover, Hahn (o. VN) 1819. 2 Bll., 64 S. 4°. Neuer Hldr. 250.– RISM WW 494 I,1 (4 Expl., 3 in Deutschland); Eitner X, 201. – In Typen-druck. – Heinrich Wegener war Organist in Hannover. – Der 1. Teil der „Melodien“ stammt von F. B. Beneken und erschien 1809 in 3. Aufl. bei Hahn. – „In diesen schlichten Weisen mit einfacher Klavierbegleitung ... zeigt sich die starke Verbundenheit zum spätbarocken Kunstlied der Leipzi-ger, besonders aber der Braunschweiger Liederschule“ (H. Sievers, Die Mu-sik in Hannover, S. 739); vgl. auch Sievers, Hannoversche Musikgeschichte II S. 191. – Titelblatt und Vorbericht mit kleiner Quetschfalte. Wenige Bll. etwas gebräunt. 178 WEINGARTNER, FELIX ( 1863-1942) Kabinett-Fotografie, Brustbild von vorne (Marceau New York) mit eigh. Widmung u. U. auf dem Untersatz-Karton des Foto-Ateliers. München, 25. 1. 1907. 18,3 x 12,3 cm. – Untersatz leicht stockfleckig. 225.– „1904 gab Weingartner sein Amerika-Debüt mit dem New York Philharmo-nic Orchestra, dem sich 1905/06 zwei weitere Gastspiele anschlossen. 1908 folgte er G. Mahler als Dir. der Wiener Hofoper nach und verblieb in dieser Stellung bis 1911 ...“ (W. Behrens in MGG). 179 WESTPHAL, AUGUST WILHELM: Tre Sonate per il Clavicembalo o Pianoforte con Accompagnamento di Violino ... dedicate alla Contessa Augusta di Schwicheld. Opera 7. Rinteln, Steuber (o. VN) [um 1810] 24; 6 S. Neuer Pp. 600.– RISM WW 960 II,1 (nur 1 Expl.). – Sehr seltene Ausgabe in Typendruck. Der Komponist war bereits im Jahre 1800 Organist an der Heiliggeistkirche zu Hannover. – „Steuber, Karl August, Buch- und Musikdrucker in Rinteln 1807“ (Eitner, Buch- und Musikalien-Händler). 180 WESTPHAL, AUGUST WILHELM: Variations instructives pour le Piano Forte ... dedièes à ... la Comtesse de Oberg. Oeuvre 8. Rinteln, Steuber (o. VN) [um 1810] 12 S. Neuer Pp. 500.– RISM WW 960 II,2 (nur 1 Expl.). – Sehr seltene Ausgabe in Typendruck. Mendel/Reissmann kennt eine (vermutlich spätere) Ausgabe der „Instrukti-ven Variationen“, erschienen bei Hahn in Hannover. 181 WIEDEMANN, JOSEF Eigh. vollständiges Musikmanuskript m. N. (in Kalligraphie). Theresienstadt am 6. Juli 1874. Titelblatt, (10) S. qu-fol. Roter Samteinband mit verzierter Randleiste in Blindprägung, Moirépapier-Vorsätze. 450.– „Jubiläums Marsch. Allerunterthänigst gewidmet Ihrer Majestät der Königin Marie von Hannover von Josef Wiedemann Kapellmeister des 42. Infanterie

Page 75: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

Regimentes.“ Partitur für große Militär-Kapelle. – Beigefügt eigh. Schrift-stück m. U. (2 S., 4°): Huldigungsschreiben an die Königin mit der Bitte um Widmungs-Annahme. 182 WOLF, ERNST WILHELM: Ostercantate, in Musik gesezt ... Dessau, auf Kosten der Verlagscasse für Gelehrte und Künstler (o. VN) 1782. 2 Bll., 136 S. Neuer Hln. 900.– RISM W 1784; Wolffheim II, 1700. – Erstausgabe der Partitur zu der be-rühmt gewordenen und damals weitverbreiteten Osterkantate nach einem Herderschen Text (s. Schering, Geschichte des Oratorium S. 377). Mit der Herstellung des Bandes (in Typendruck) war die Offizin J. G. I. Breitkopf in Leipzig betreut worden. Der „Verlag für Gelehrte und Künstler“, mit dem auch Lessing in Verbindung stand, war ein alsbald gescheiterter Versuch, den Verlagsbuchhandel zu umgehen. – Das Subskribentenverzeichnis nennt u. a. den Musikdirektor Rolle aus Magdeburg. – Mit einer Titel-Vignette (Harfenistin). – Knapp beschnitten, z. T. Seitenzahlen angeschnitten. 183 ZEMLINSKY – Saal Bösendorfer [Wien] Mittwoch den 18. December 1895. Concert Fanny Davies, Julius Klengel unter Mitwirkung von Herrn Arnold Rosé. Accompa-gnement: Herr Alexander Zemlinsky. 2 Bll. gr-8°. 100.– Mit verschiedenen Vorankündigungen, u. a. Kammermusik-Abende des Rosé-Quartetts. 184 ZUMSTEEG, JOHANN RUDOLPH: Colma, ein Gesang Ossians, von Goethe fürs Clavier und Gesang. Lpz., bey Breitkopf und Härtel (o. VN) [nicht vor 1796] 1 Bl., 28 S. qu-fol. Kart. d. Zt. m. hs. Titelschild. 175.– Landshoff S. 181 (VII/3); RISM Z 509. – Späterer Druck. Die Erstausgabe war 1793 bei Breitkopf erschienen. In Typendruck. – Stockfleckig. Ränder stellenweise etwas knapp beschnitten.

Redaktion des Kataloges: Jürgen Fischer; Eduard Hempel M. A.; HS

Page 76: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

AKTUELLE MUSIKLITERATUR

Manfred Eger

WAGNERS WITZ UND ABERWITZ Vorträge, Rundfunksendungen, Aufsätze

2012. 180 S. gr-8°. Kart. 978 3 86296 038 5. € 28.— Inhalt „… sonst schlagen mich die Wagnerianer tot!“ Heiteres Sammelsuri-um aus Selbstironie, Ulk und Esprit. • „Bach hat mir besser gefallen als ich“ Richard Wagner als enthusiastischer Bewunderer des Tho-maskantors. • Die Mär vom gestohlenen Tristan-Akkord. Ein grotes-kes Kapitel der LisztWagner-Forschung. • „Der Not entwachsen Flü-gel“. Zur Entstehungsgeschichte der „Meistersinger“ • „Keine Sorge, ich bin unsterblich“. Das Revolutionsabenteuer Richard Wagners. • „Meine Krone trage ich um Ihretwillen“. Die Königsfreundschaft zwi-schen Ludwig II. und Richard Wagner. • Wie aus einem Roman von Dostojewski. Ein Gedenkblatt für Joseph Rubinstein. • Wagner hat hier gerade noch gefehlt. Warum Bayreuth zur Festspielstadt werden mußte. • „Im Schatten einer Heckenrose stieg Siegfried aus der Reckenhose“. Richard Wagners Werke und Helden in der Parodie. • Thomas Mann, der wankende Wagnerianer und der fatale Einfluß Friedrich Nietzsches.

Page 77: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

Christian Lemmerich

Winfried Zillig Komponist unter wechselnden Vorzeichen

WÜRZBURGER BEITRÄGE ZUR MUSIKFORSCHUNG.

Im Auftrag des Instituts für Musikforschung Würzburg herausgegeben von Ulrich Konrad

Editionskollegium: Friedhelm Brusniak, Andreas Haug, Bernhard Janz, Ulrich Konrad, Eckhard Roch, Elena Ungeheuer

Band 1 2012. 418 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen. gr-8°. Leinen. 978 3 86296 045 3. € 80.— Winfried Zillig (1905–1963) als Komponisten und Dirigenten gerecht zu werden, stellt für Biographie und Werkbetrachtung eine besondere Herausforderung dar. Hat er doch als Schüler Arnold Schönbergs nicht nur die kompositorischen und technischen Neuerungen des Mu-sikbetriebes in sich aufgenommen, sondern war auch dem politischen Spannungsfeld ausgesetzt, das Leben und Werk unterschiedlich stark aufeinander abrichten und durchtränken. „Sein kompositorisches Schaffen deckt in großer Vielfalt eine unge-wöhnliche musikalische Bandbreite ab, von politisch-funktionaler Musik über teils populäre Film-, Schauspiel-und Hörspielmusiken bis hin zu hochartifiziellen Werken, die Zeugnis von einer selbstbestimm-ten Position des Schönberg-Schülers in einer als kontinuierliche Fort-entwicklung verstandenen Kompositionsgeschichte geben. Bei aller Wandlungsfähigkeit des Komponisten bleibt dabei aber fast aus-nahmslos ein individuelles Idiom Zilligs erkennbar, dessen kompositi-onstechnischer Kern analytisch greifbar ist; er tritt aber in sehr ver-schiedener Gestalt auf, vom blassen Abbild seiner selbst in funktional dienender Rolle bis zur konsequenten Verwirklichung im nur für sich selbst stehenden Werk.“ Zwischen den Vätern Schönberg und Strawinsky (und spätromanti-schen Nachwehen) werden die künstlerischen Entwicklungen der Ge-neration Zilligs geprägt von der Suche einer eigenständigen Position, „während ihre persönlichen und künstlerischen Biographien durch die

Page 78: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

Zeitumstände zerschnitten und in besonders drastischer Weise geformt sind. In diesem Sinne möchte die Studie über Winfried Zillig einen musikhistoriographischen Beitrag zu dieser bislang wenig erforschten kompositionsgeschichtlichen Phase leisten.“ Vorliegende Arbeit wagt hinsichtlich der konventionellen Darstellung von Leben und Werk einen methodischen Neuansatz, um die Persön-lichkeit Zilligs in allen Facetten und im Kontext verankert zu begrei-fen.  

IN KÜRZE ERSCHEINEN

MUSIK IN BAYERN. Jahrbuch der Gesellschaft für Bayerische Musikgeschichte e.V.

Band 75 / Jahrgang 2010 2012. 197 S. mit zahlreichen Abbildungen. gr-8°. Engl. Klappenbro-schur. 978 3 86296 040 8. € 65.— Mit folgenden Beiträgen: Günther Grünsteudel: Georg Feldmayr (1756-1834) – Eine Übersicht über sein Schaffen. • Robert Münster: Zur Herkunft des Baryton-Virtuosen und Komponisten Andreas Lidl. • Martin Weichmann: „Wie mach ich’s, daß Dir zu Ohren es kommt“. Johann Rupprecht Dürrner, Heinrich Weiser und das „fränkische Dichter-Netzwerk“. • Gerhard Weinzierl: Zum Streichquartettschaffen Karl Höllers (1938-1949). Die Zwillingsquartette op. 42/43 und die Familie Hoelscher aus Steinheim. • Gertrude Quast-Benesch: „Der kultivierte, begabte, men-schenfreundliche und leichtlebige Mensch“. Hermann Levi und seine engsten Freunde in seiner Zeit als Münchner Hofkapellmeister.

Page 79: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

Joseph Haydn im 21. Jahrhundert

Bericht über das Symposium

der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Internationalen Joseph Haydn Privatstiftung Eisenstadt

und der Esterházy Privatstiftung vom 14. bis 17. Oktober 2009

in Wien und Eisenstadt

In Gedenken an Gerhard J. Winkler

Herausgegeben von Christine Siegert, Gernot Gruber & Walter Reicher 2013. 612 Seiten mit zahlreichen Notenbeispielen und Abbildungen. gr-8°. Leinen. Eisenstädter Haydn-Berichte. Veröffentlichungen der Internationalen Joseph Haydn Privatstiftung Eisenstadt. (Hrsg. v. Walter Reicher & Christine Siegert); Band 8. 978 3 86296 044 6. ca. € 100.— Inhalt: Gernot Gruber: Haydn im 21. Jahrhundert. Einführung. • Gerhard J. Winkler: Fürstendiener und wiedererstandener Orpheus. Zur Künst-lerphysiognomie Joseph Haydns. • Ingrid Fuchs: Die Londoner No-tizbücher. Aspekte zu Persönlichkeit und Weltsicht Joseph Haydns. • Oswald Panagl: Sprachwissenschaftliche Beobachtungen zum Brief-stil von Joseph Haydn. • Otto Biba: Joseph Haydn: der Kunstsammler. • Joachim Brügge: Charaktere, Physiognomien und Wahlverwandt-schaften des 18. Jahrhunderts. Joseph Haydn zwischen Laurence Ster-ne und George Washington? • Manfred Wagner: Haydn und Mozart: Brüder von gleichem Geist? • Marc Vignal: Gedanken zum Dreieck Michael Haydn – Wolfgang Amadeus Mozart – Joseph Haydn. • Hartmut Krones: „[…] dann ließ ich lieber einen kleinen grammati-schen Schnitzer stehen“. „Schönheit“ versus (?) Grammatik und Rhe-torik in Joseph Haydns „Jahreszeiten“. • Peter Ickstadt: Haydns späte Messen im Spannungsfeld von konventionellem und individuellem Ausdruck. • Manfred Hermann Schmid: Vokales und Instrumentales

Page 80: aus: W. Pohl, Neue Auswahlschneider-musikbuch.de/media/Kataloge/465.pdf · Castaud (o. PN) [1769] Klavierstimme bzw. Klavierpartitur. 2 Bll., 41 S. Grüner Hpgt. m. Ldr.-Rsch. 850.–

bei Joseph Haydn. Bemerkungen zum Spätwerk. • James Webster: Das Erhabene und das Pastorale in Haydns Symphonien. • Wolfram Steinbeck: Witz und Werk. Zur Konstitution musikalischer Form in Haydns Symphonik. • Hans-Joachim Hinrichsen: Form / Denkform / Aufklärung. Joseph Haydns Streichquartette und die selbstverschulde-te Unmündigkeit der Formenlehre. • Reinhard Strohm: Haydns offene Satzstruktur und die klassizistische Theorie von Heinrich Christoph Koch. • Hermann Danuser: Papapostmodern. Genießerische Reflexi-on beim frühen Haydn. • Wolfgang Fuhrmann: „Es gehört nicht bloß zum Componiren, es gehört auch zum Zuhören Talent“. Ansätze zur ästhetischen und historischen Neubewertung Haydns im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. • Bryan Proksch: Recomposing H–A–Y–D–N: The French Revival of Haydn in 1909. • Armin Raab: Rezepti-on durch Edition. Wie die Philologie das Haydn-Bild des 20. Jahrhun-derts veränderte. • Caryl Clark: Encountering Others: Haydn’s “L’anima del filosofo” as Directed by Jürgen Flimm. • Christine Sie-gert: Haydn als „Theaterkritiker“ und die Aufführungen seiner Opern heute. • Philipp Thoman und Rainhard Wiesinger: Joseph Haydn im Konzert (Wiener Konzerthaus und Musik-verein, Haydnfestspiele Eisenstadt, Salzburger Festspiele und Styriarte Graz) und auf der Opermbühne. • Josef Pratl: Zur Topographie von Haydns Eisenstadt. • Peter Gülke: Nachlese zum Symposion. • Siegfried Mauser: Traditi-onsbegründung und Innovationsschub: Bemerkungen zu Haydns Kla-viertrios. • Alfred Wopmann: „Im Inneren bei Haydn angekommen“: „Armida“ und „Orlando paladino“ im Haydn-Jubiläumsjahr 2009. • Alfred Brendel: Großmeister der Überraschung. • Register.

VERLEGT BEI HANS SCHNEIDER · TUTZING www.schneider-musikbuch.de