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S AYED O MAR N EUE K OPFSTEUERQUITTUNGEN AUS DEM A RCHIV DES S OTERICHOS aus: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 86 (1991) 215–229 © Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

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SAYED OMAR

NEUE KOPFSTEUERQUITTUNGEN AUS DEM ARCHIV DES SOTERICHOS

aus: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 86 (1991) 215–229

© Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv desSoterichos*

Als das Archiv des Soterichos erschien,1 wußte man nichts über Steuerzahlungen dieserFamilie. In den letzten Jahren aber fanden sich neun Kopfsteuerquittungen und drei Kopfsteuer-quittungsrollen, die den Bauern Soterichos und seine vier Söhne Lykos, Chares, Deios und Didy-mos betreffen.2 Es handelt sich um Stücke aus zwei Gruppen von Papyri, die im Kairener Museumaufbewahrt werden und die Inventarnummern Special Register 3049 und 3732 tragen. Zwei derQuittungen, die den Sohn Didymos betreffen, habe ich in den Akten des 18. InternationalenPapyrologenkongresses veröffentlicht.3 Dazu kommen jetzt sieben weitere Einzelquittungen (Nr. 1;2; 4; 5; 8-10) und drei private Sammelrollen (Nr. 3; 6; 7).4 Alle Quittungen sind in der üblichenForm der Kopfsteuerquittungen des Arsinoites ausgestellt und entstammen einem Zeitraum von 50Jahren (75 - 125 n.Chr.).5 Zusätzlich existiert mit P.Strasb. 502 (= SB XVI 12686) eine privateKopfsteuerrolle aus den Jahren 67 - 69 n.Chr., von der man jetzt mit Sicherheit sagen kann, daßsie demselben Soterichos gehört hat.6

Die Quittung Nr. 2 vom 1. April 76 n.Chr. bringt neue Informationen und eine wichtige Kor-rektur zu schon früher publizierten Kopfsteuerquittungen privilegierter Bürger der Metropole desArsinoites, die vor dem 9. Regierungsjahr Trajans (105-106 n.Chr.) ausgestellt worden sind (vgl.auch zu Nr.2, 5). Diese Quittungen haben die Besonderheit, daß in ihnen keine Prosdia-graphomena bezeugt werden; sie enthalten stattdessen nach der Angabe der bezahlten Steuersummeeine andere, meist mit starker Verschleifung geschriebene Notiz. Für P.Strasb. 502,5 = SB XVI12686 (Ptolemais Euergetis, 24. Mai 67 n.Chr.) und P.Berol. Inv. Nr. 7251,5.7 = SB XVI 12296(Ptolemais Euergetis, 15. Juli 95 n.Chr.) wurde als Lesung der Verschleifung a* mit folgenderErklärung vorgeschlagen: 1 Drachme 1 Obolos für die Steuer ÍÛkÆ.7 Unser Text enthüllt jedoch die

* Ich danke dem DAAD und D.Hagedorn, die mir einen zweimonatigen Aufenthalt in Heidelbergermöglicht und dadurch die Fertigstellung des vorliegenden Aufsatzes erleichtert haben. Für dieÜberprüfung, die Lesung an einigen Stellen und die Druckvorbereitung bin ich D. Hagedorndankbar. Weiterhin danke ich B. Kramer für Anregungen und Hinweise.

1 S. Omar, Das Archiv des Soterichos, Pap.Col. VIII, Opladen 1979 (= P.Soterichos).2 Zur Person des Soterichos und seiner Familie siehe P.Soterichos (oben Fußn.1), S. 17f.3 S. Omar, Zwei Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos (PKairo SR 3732/20,21),

in: Proceedings of the XVIII International Congress of Papyrology, vol. II (Athen 1988), S. 287-91;vgl. auch P.J. Sijpesteijn, ZPE 78, 1989, S. 116.

4 Nr.7 ist schon in BACPS 5, 1988, S. 139-43 von mir veröffentlicht worden. Wegen neuerLesungen und der Zugehörigkeit zu den anderen Quittungen wird die Rolle hier wiederabgedruckt.

5 Vgl. die Übersichtstabelle der Quittungen unten S. 217.6 Vgl. dazu J. Shelton, ZPE 36, 1979, S. 101-2; Cl. Gallazzi, ZPE 44, 1981, S. 141-2 und S. 143-

5.7 S. a.a.O. (Fußn. 6); G.Poethke - P.J. Sijpesteijn, APF 28, 1982, S. 44-5.

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richtige Lesung dieser Verschleifung, da die Buchstaben hier ziemlich deutlich ausgeschriebensind: Nach der Angabe der bezahlten Steuersumme steht kÒllub[on „Wechselgebühr”.8

Im allgemeinen fehlen Belege für die Wechselgebühr kÒllubow im 1. Jh. n.Chr; sie wurdeim 2. und 3. Jahrhundert als Zuschlag, meist in der Höhe von 1/60 des Grundbetrags, erhoben.9

Zum ersten Mal erscheint sie jetzt in den Kopfsteuerquittungen der Metropole des Arsinoites in derZeit von 67 - 105 n.Chr. Sie wird hier jedoch regelmäßig ohne Angabe der Höhe der Zahlunggenannt. Vom 9. Regierungsjahr Trajans an (105/106 n.Chr.) ersetzen die Prosdiagraphomena dieWechselgebühr als Zuschlag. Vor diesem Jahr bezeugen, wie gesagt, die Kopfsteuerquittungen derMetropole des Arsinoites keine Prosdiagraphomena.

Dieser Übergang von der Wechselgebühr zu den Prosdiagraphomena ist durch PSI X 1138(Ptolemais Euergetis, 105-7 n. Chr.) belegt. Dieser Papyrus besteht aus drei Kopfsteuerquittungenaufeinanderfolgender Jahre für den Steuerzahler Heron. Im 8. Regierungsjahr bezahlt Heron 20Drachmen + kÒllubow in zwei Raten, am 4. März und am 13. Juli 105 n. Chr. (Kol. I). Imdarauffolgenden 9. Regierungsjahr bezahlt er 20 Drachmen + 10 Obolen Prosdiagraphomena,ebenfalls in zwei Raten, am 2. April und am 4. Juli 106 n.Chr. (Kol. II). Die Umstellung hat alsozwischen dem 13. Juli 105 und dem 2. April 106 n.Chr. stattgefunden.10 Welche Gründe für dieUmstellung vorlagen und was sie konkret für den Steuerzahler bedeutete, läßt sich kaum sagen.Man könnte vermuten, daß der kÒllubow jedenfalls in den prosdiagrafÒmena enthalten war, daßalso mehr gezahlt werden mußte.11

Die Quittung Nr. 5 bringt auch eine neue Information über die Lebenszeit des Soterichos. InP.Soterichos wurde angenommen, daß er zwischen dem 1. November 95 und dem 7. August 103,vermutlich im Jahr 96, gestorben sei.12 Soterichos zahlte aber Kopfsteuer bis zum 25. April 97(Nr.5). Er muß also mindestens bis zu diesem Tage gelebt haben.

Zu laograf¤a im allgemeinen siehe D.H. Samuel, BASP 14, 1977, S. 127-43 mit einerSammlung der früheren Literatur auf S. 130 und einer Liste auf S. 135-43, die in O.Tebt.Pad. S.4Anm.1 ergänzt ist; D. Hagedorn - B. Kramer, P.Hamb. III Einl. zu Nr. 204-7 S. 61; zu ergänzensind: P.Berol. Inv.Nr. 7251 (15. Juli 95), APF 28, 1982, S. 44-5 = SB XVI 12296; P.Berol.Inv.Nr. 7246 (15. März 99), APF 30, 1984, S. 46-7 = SB XVI 12793; P.Lond. III 1099 (29.Juni 133), ZPE 58, 1985, S. 81, korrigiert in ZPE 61, 1985, S. 92; P.Rendel Harris II 180-190,(136-146); P.Warga 9 = P.Fay. 358 descr. (10. September 160); P.Mich. Inv.Nr. 3255 (19. Juli169), ZPE 61, 1985, S. 58-9 korrigiert in ZPE 63, 1986, S. 285; P.Berol. Inv.Nr. 7246 (4. Juni176), APF 28, 1982, S. 45 = SB XVI 12297; P.München I 112 (6. Juli 190); alle stammen ausder Metropole des Arsinoites.

8 Zu kÒllubow s. A. Gara, Prosdiagraphomena e circulazione monetaria, Testi e documenti per lostudio dell’Antichità LVI, 1976, S. 173-185; vgl. ferner die dort S. 173 Anm. 1 erwähnte Literaturund die Liste S. 184-5.

9 S. a.a.O., besonders S. 180; Wallace, Taxation S. 327.10 Vgl P.J. Sijpesteijn, ZPE 42, 1981, S. 115-6.11 Vgl. auch J.C. Shelton, The Extra Charges on Poll-Tax in Roman Egypt, CE 51, 1976, S. 178-

184; V.B. Schuman, The “Rate” of the prosdiagrafÒmena, BASP 16, 1979, S. 125-3012 Siehe P.Soterichos, Einl. S. 17 und Fußn.1.

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 217

Übers icht über die hier veröffentlichten Quittungen

Nr. P.Cairo SR Steuerzahler Monat derZahlung

Datum Betrag

1 3732 / 19 Soterichos Pauni 20. Juni 75 20 Dr. + kÒll.2 3732 / 18 Soterichos Pharmuthi 1. April 76 [ ] + kÒll.3 I 3732 / 28 Soterichos Germanikeios 25. Mai 81 [ ]

II Soterichos Germanikeios 2. Mai 82III Soterichos Germanikeios 26. Apr.- 25. Mai 83 20 Dr.IV Lykos [ ] [ ] [ ]

4 I 3732 / 75 Soterichos Pharmuthi 23. April 86 20 Dr. + kÒll.Lykos dito dito 20 Dr. + kÒll.

II Chares dito dito 20 Dr. + kÒll.5 3049 / 202 Soterichos Pharmuthi 25. April 97 [ ]

[Sohn] [ ] [ ] [Rate] + 8 Dr. +kÒll.

6 I 3732 / 29 Deios Germanikeios 24. Mai 102 20 Dr.II [ ] Germanikeios 17. Mai 103 20 Dr. + kÒll.III Deios Germanikeios 17. Mai 104 [ ]IV Deios [ ] 104 / 105 [ ]

7 I 3732 / 27 [ ] [ ] 113 / 114 20 Dr. + 10 Ob.[ ] dito dito 20 Dr. + 10 Ob.

II Didymos dito dito 20 Dr. + 10 Ob.Deios dito dito 20 Dr. + 10 Ob.

III Lykas Pachon 15. Mai 115 20 Dr. + 10 Ob.Deios dito dito 20 Dr. + 10 Ob.

IV Didymos dito dito 20 Dr. + 10 Ob.V Didymos [ ] 116 / 117 [ ]

8 3732 / 22 Didymos Pauni 11.Juni 117 8 Dr. + 4 Ob.

9 3732 / 61 Didymos Mesore 25. Juli - 23. Aug. 123 20 Dr. + 10 Ob.

10 3732 / 24 Didymos Epeiph 15. - 23. Juli 125 20 Dr. + 10 Ob.

1SR 3732 / 19 10,2 x 10,4 cm 20. Juni 75 n.Chr.

Tafel XVaDas Verso ist unbeschrieben. Oberer, rechter und unterer Rand sind erhalten. An den vertika-

len Faltstellen ist der Papyrus zum großen Teil beschädigt, außerdem ist die Tinte an einigen Stellenabgerieben. Die Wörter werden gelegentlich abgekürzt, wobei der letzte Buchstabe über der Zeilegeschrieben wird.

Soterichos, der Sohn des Lykos und der Apollonus, Enkel des Soterichos, hat am 26. Paunides Jahres 75 den Jahresbetrag seiner Kopfsteuer in Höhe von 20 Drachmen und die zugehörigeWechselgebühr bezahlt. Zur Wechselgebühr s. die Einleitung und zu Nr. 2,5.

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218 S. Omar

¶[touw] z AÈtokrã(torow) Ka¤sarow OÈespasia(noË)SebastoË P`aËni kw. di(°grace)[Sv]tÆrix(ow) LÊko[u] to(Ë) Svthr¤x(ou) mh(trÚw)

4 [ÉApollv]n`[o]Ët(ow) [t∞w] Fi`[l¤ppou to(Ë) k]a‹ Mãr[v(now)]l`a`o`g`r`(af¤aw) t`[oË •]bd≈mou (¶touw) Yar[ap(e¤aw)] (draxmåw) e‡kosi, [(g¤nontai)]

k, k`[Òl(lubon).]5 •bdÒmou

«Im 7. Jahr des Imperator Caesar Vespasianus Augustus, am 26. Pauni. Soterichos, derSohn des Lykos, Enkel des Soterichos, und der Apollonus, der Tochter des Philippos, der auchMaron heißt, hat für Kopfsteuer des siebten Jahres für Tharapeia zwanzig Drachmen, macht 20,und die Wechselgebühr überwiesen.»

1 ¶[touw] z: Über und unter der Jahreszahl sind die Ausläufer des e erhalten.2 Das Datum ist der 20. Juni 75 n.Chr. - Zu der Abkürzung di(°grace) s. Cl. Préaux, CE 30,

1955, 375ff.3 mh(trÚw) steht über der Zeile. Zur Schreibweise der Abkürzung s. H.C. Youtie, ZPE 3, 1968,

S. 164 = Scriptiunculae II, Amsterdam 1973, S. 942.5 Zu dem Stadtviertel Tharapeia in der Metropole des Arsinoites vgl. C. Wessely, Die Stadt

Arsinoe (Krokodilpolis) in griechischer Zeit, Sb. Wien 145, Heft 4, 1902, S. 27; Calderini-Daris, Dizionario dei nomi geografici s.v.; S. Daris, I quartieri di Arsinoe in età romana,Aegyptus 61,1981,143-154, bes. 146. - Zu k`[Òl(lubon)] s. die Einl. und zu Nr. 2,5.

2SR 3732 / 18 10,5 x 10,4 cm 1. April 76 n.Chr.

Tafel XVbDas Verso ist unbeschrieben. Der untere rechte Teil des Papyrus ist abgebrochen; außerdem

ist der Text stark abgerieben. Die Wörter werden gelegentlich abgekürzt, wobei der letzte Buch-stabe über die Zeile gesetzt wird.

Soterichos, der Sohn des Lykos und der Apollonus, Enkel des Soterichos, hat am 6.Pharmuthi des Jahres 76 einen Betrag, der wegen der Lücke unbekannt bleibt, und die zugehörigeWechselgebühr für seine Kopfsteuer bezahlt; s. die Einl und zu Z. 5. Diese Quittung bezieht sichauf das unmittelbar auf Quittung Nr. 1 folgende Jahr.

¶touw h AÈtokrã(torow) Ka¤sarow OÈespasianoËSebastoË FarmoËyi *w`. di(°grace) SvtÆ(rixow)LÊkou toË Svth(r¤xou) mh(trÚw) ÉApollvnoËt(ow)

4 t(∞w) Fil¤[p]pou toË k(a‹) Mãrv(now) Í(p¢r) l[ao(graf¤aw)] ÙgdÒou (¶touw)Yarap(e¤aw) (draxmåw) [ , (g¤nontai) ], kÒllub`[on.]

«Im 8. Jahr des Imperator Caesar Vespasianus Augustus, am 6. Pharmuthi. Soterichos, derSohn des Lykos, Enkel des Soterichos, und der Apollonus, der Tochter des Phlippos, der auchMaron heißt, hat für Kopfsteuer des achten Jahres für Tharapeia … Drachmen, macht … und dieWechselgebühr überwiesen.»

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 219

1-2 Das Datum ist der 1. April 76 n. Chr.4 Í(p¢r) l[ao(graf¤aw)]: Zu dieser Kombination von u und l siehe z.B. D. Hagedorn - B.

Kramer, P.Hamb. III zu Nr. 204,4.5 Zu dem Viertel Tharapeia in der Metropole des Arsinoites s. zu Nr. 1,5. Nach der Lücke

steht ein langer Strich, wohl der Ausläufer der Drachmenzahl.kÒllub`[on]: Das a* bzw. die Punkte, die in den Editionen der unten genannten Kopf-

steuerquittungen aus der Metropole des Arsinoites hinter der Zahlungssumme gedruckt sind,muß man jetzt ebenfalls zu kÒl(lubon) auflösen. Es handelt sich um folgende Stellen:P.Strasb. 502,5.10.15 = SB XVI 12686 (24. Mai 67; 25. Mai 68; 25. Mai 69), vgl. dazu obenFußn. 6; P.Berol. Inv.Nr. 7251,5.7 = SB XVI 12296 (15. Juli 95), vgl. dazu oben Fußn. 7;P.Berol. Inv.Nr. 7389,5.7 = SB XVI 12793 (15. März 99), APF 30, 1984, S. 46-7; PSI X1138,5.6 (4. März 105). Die Abkürzung kol( ) steht auch in Nr. 1,5(?); 4,5.7.9; 5,[5].7(?)und 6,9(?). Die Höhe der Wechselgebühr wird in den vorgenannten Quittungen regelmäßignicht erwähnt. Überhaupt kennen wir die Höhe der Zahlung im 1. Jahrhundert n.Chr. nicht, s.die Einl. Im 2. und 3. Jahrhundert wird kÒllubow als Zuschlag auf die in Kupferdrachmenbezahlten Steuern in einer Höhe von 1/60 der Gesamtsumme + Prosdiagraphomena erhoben,s. Wallace, Taxation S. 327; Gara, a.a.O., S. 179-80 und die Tabelle S. 184-5. Dagegenbeträgt die Wechselgebühr in P.Fay. 56,7 (Steuerquittung, Theadelphia 106 n.Chr.) undP.Tebt. II 352,19 (Quittung für verschiedene Steuern; 158 n.Chr.) 1/33 der Steuersumme,vgl. die Tabelle in P.Ryl. II, S. 240.

In Ägypten werden im 1. Jh. n.Chr. in den Quittungen für ÉIouda¤vn t°lesma, das hier 8Drachmen und 2 Obolen beträgt, keine Prosdiagraphomena erwähnt; vgl. Wallace, a.a.O. S.325-6. In Palästina hingegen, wo die Höhe des ÉIouda¤vn t°lesma 2 Denare = 8 Drachmenbetrug, wurde eine Wechselgebühr von 2 Obolen, in Rechnung gestellt; s. Gara, a.a.O., S.180. Gara folgert daraus, daß die zusätzlich zu den 8 Drachmen in Ägypten erhobenen 2Obolen mit der Wechselgebühr identisch sind, hier stillschweigend auf die Grundgebühraufgeschlagen wurde. Der Satz wäre dann ungefähr 4,2 % der Grundgebühr gewesen.

In P.Tebt. II 345 (Steuerliste, 28 v.Chr.?) steht mehrfach k( ) oder ka`( ) für einen Zuschlagvon 3/40 oder 7,5%, eine Rate, die der der Prosdiagraphomena ähnlich ist; s. Wallace, a.a.O.,S. 325. Als Auflösung hat Wallace k(atag≈gion) „Transportkosten” oder k(ayÆkonta) inHöhe von 1/16 vorgeschlagen, s. a.a.O. S. 330. Man könnte nun auch hier vielleicht ank(Òllubow) denken.

3SR 3732 / 28 45 x 8,5 cm 25. Mai 81 n.Chr.

2. Mai 82 n.Chr.26. April - 25. Mai 83 n.Chr.

Tafel XVIbDas Verso ist unbeschrieben. Oberer und linker Rand sind erhalten. Der untere und der rechte

Teil der Rolle sind weggebrochen. Die Wörter werden gelegentlich abgekürzt, und der letzteBuchstabe wird dabei über der Zeile geschrieben.

Diese Rolle enthält drei in vier Kolumnen geschriebene Quittungen, die für Zahlungen des 3.Regierungsjahres des Titus und des 1. und 2. Jahres Domitians, also für drei aufeinander folgendeJahre, ausgestellt sind, wie in privaten Quittungsrollen üblich.

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220 S. Omar

Die erste und zweite Quittung betreffen den Vater Soterichos allein, während die dritte, die inzwei Kolumnen geschrieben ist, neben dem Vater Soterichos auch seinen ältesten Sohn Lykosbetrifft.

Soterichos hat am 8. Germanikeios des Jahres 81 (Kol. I) und am 7. Germanikeios des näch-sten Jahres 82 (Kol. II) seine Kopfsteuer bezahlt. Der Betrag ist in beiden Quittungen nicht erhal-ten. Im Monat Germanikeios des folgenden Jahres 83 bezahlt Soterichos 20 Drachmen (Kol. III).Die Zahlung für seinen Sohn Lykos bleibt unbekannt, weil der betreffende Teil des Papyrus weg-gebrochen ist.

Kol. I ¶[tou]w tr¤[to]u AÈtokrãtorow T¤tou Ka¤sarow [O]ÈespasianoËSebastoË mh(nÚw) Germanik(e¤ou) l m(etå) l(Ògon) h. di(°grace)SvtÆrix(ow) LÊko(u) to(Ë) Svth(r¤xou) mh(trÚw)

4 [ÉApo]l`l`[vn]oËt`(ow) [t∞w Fil¤pp(ou) - - - ]- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Kol. II ¶touw [a] AÈt[okrãtor]ow Ka¤sarow DomitianoËSebastoË mh(nÚw) Germa(nike¤ou) m(etå) l(Ògon) z

_. di(°grace) SvtÆrix(ow)

[LÊko(u)] t(oË) [S]vt[h]r¤x(ou) mh(trÚw) ÉApo[l]lv(noËtow)8 [t∞w Fil¤pp(ou) - - - - - - ]

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Kol. III ¶touw b AÈtokrã(torow) Ka¤s[a]row Domit(ianoË)SebastoË m`h`(nÚw) [G]e`rm[a(nike¤ou)] m`(etå) l`(Ògon) [ ]* . di(°gracan) Sv-

tÆrix(ow)LÊkou` [t(oË) Svth(r¤xou)] mh(trÚw) ÉApol[lv(noËtow)]

12 t`∞`(w) F`i`[l¤pp(ou) t(oË) ka‹ Mãrv(now)] k`( ) Í(p¢r) [l(aograf¤aw) deut°r(ou)(¶touw)]

[Yarap(e¤aw) (draxmåw) e‡kosi, (ginontai)] k [

Kol. IV ka‹ LÊk(ow) ufl[Ú]w [mh(trÚw) Yaisçt(ow) t∞w]Xãreito(w) [

«Im dritten Jahr des Imperator Titus Caesar Vespasianus Augustus, am 30. des Monats Ger-manikeios, nach der Abrechnung am 8. Es hat überwiesen Soterichos, der Sohn des Lykos, Enkeldes Soterichos, und der Apollonus, der Tochter des Philippos, …

Im 1. Jahr des Imperator Caesar Domitianus Augustus, im Monat Germanikeios, nach derAbrechnung am 7. Es hat überwiesen Soterichos, der Sohn des Lykos, Enkel des Soterichos, undder Apollonus, der Tochter des Philippos, …

Im 2. Jahr des Imperator Caesar Domitianus Augustus, im Monat Germanikeios, nach derAbrechnung am (?). Es hat überwiesen Soterichos, der Sohn des Lykos, Enkel des Soterichos,und der Apollonus, der Tochter des Philippos, der auch Maron heißt, K( ) (?), für Kopfsteuer deszweiten Jahres für Tharapeia zwanzig Drachmen, macht 20, …; und sein Sohn Lykos, von derMutter Thaisas, der Tochter des Chares …»

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 221

1-2 Das Datum ist der 25. Mai 81 n.Chr.2, 6, 10 m(etå) l(Ògon): Die Bedeutung und Übersetzung sind immer noch ungewiß, vgl.

Preisigke WB s.v. lÒgow: „Steuerquittungen mit den Datierungen Fa«fi metå lÒgon kw …(die Tagesziffern der Quittungen bezeichnen den Tag der Zahlung und Einbuchung, dieQuittungen selber sind an einem nicht genannten späteren Tag geschrieben worden).” Vgl.dazu V.B. Schuman, CE 38, 1963, 306ff.; J. Shelton, ZPE 18, 1975, S. 288.

4, 8 Für die Ergänzung vgl. Z.12f.5 [a]: Die in Quittungsrollen gesammelten Kopfsteuerquittungen sind normalerweise für Zah-

lungen aufeinanderfolgender Jahre ausgestellt; vgl. P.Hamb. III 204 Einl. Da die erste Quit-tung im 3. Jahr des Titus (Z.1) und die dritte im 2. Jahr Domitians (Z.9) ausgestellt ist, erwar-tet man in der zweiten Quittung die Jahreszahl a.

5-6 Das Datum ist der 2. Mai 82 n.Chr.9-10 Das Datum ist der 26. April - 25. Mai 83 n.Chr.12 Das k`( ) ist paläographisch ungewöhnlich und als Lesung unsicher; es steht ohne Abkür-

zungsstrich. Ob die Bezeichnung Soterichos oder Philippos alias Maron betrifft und wie sieaufzulösen ist, bleibt ungewiß. Wegen der Abkürzung kv( ) an der entsprechenden Stelle inP.Berol. Inv. Nr. 7251,4 = SB XVI 12296 und Nr. 7246,4 = SB XVI 12793 könnte maneventuell an ein Wort wie k(vmogrammateÊw) denken; vgl. ferner k( ) unten in Nr. 6,4.

14 Yaisçt(ow): Soterichos’ Ehefrau und Mutter seiner vier Söhne Lykos, Chares, Deios undDidymos heißt auch Yaisãrion, siehe P.Soter. Nr. 23,4; 25,8.14.22.24.

15 Xãreit(ow): Lies Xãrht(ow).

4SR 3732 / 75 33 x 12,7 cm 23. April 86 n.Chr.

Tafel XVIIIaDas Verso ist unbeschrieben. Der Papyrus ist praktisch komplett, nur einige Buchstaben sind

durch Löcher beschädigt; die Tinte ist jedoch an einigen Stellen stark abgerieben. Die Wörterwerden gelegentlich abgekürzt, wobei der letzte Buchstabe zum Zeichen der Abkürzung über dieZeile geschrieben wird. Die Buchstaben r und i werden in derselben Weise so nach unten ausge-zogen, daß man sie kaum unterscheiden kann.

Diese Quittung, die in zwei Kolumnen geschrieben ist, betrifft sowohl Soterichos als auchseine beiden Söhne Lykos und Chares. Jeder von ihnen hat am 28. Pharmuthi des Jahres 86 denvollen Jahresbetrag seiner Kopfsteuer in Höhe von 20 Drachmen zuzüglich der Wechselgebührbezahlt.

Kol. I ¶[tou]w e AÈ[tokrãtor]ow Ka¤s[a]row DomitianoËSebastoË [Ger]manikoË [m]h(nÚw) FarmoËyi m(etå) l(Ògon) k*h. di(°gracan)Svt[Æri]x(ow) LÊkou toË Svthr¤x(ou) mh(trÚw)

4 [ÉApollvnoËt(ow)] t`∞`w` Fil[¤]ppo(u) t`[oË] ka‹ M[ãr]v`(now)lao(graf¤aw) [p°mpt(ou)] (¶touw) Y`a`ra`p(e¤aw) (draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai)

k, kÒl(lubon),ka‹ LÊ[k(ow)] u[flÚ]w mh(trÚw) Yaisçto(w) t∞(w) Xãrhto(w)

(draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai) k, kÒl(lubon),Kol. II 8 ka‹ Xãrhw ê[l]l[ow uflÚw] mh(trÚw) t∞w a(Èt∞w)

(draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai) k, kÒl(lubon).

Page 10: aus: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 86 (1991 ... · PDF fileLÊkou toË Svth(r¤xou) mh(trÚw) ÉApollvnoËt(ow) 4 t(∞w) Fil¤[p]p`o`u` t`o`Ë` k `(a‹) Mãrv(now)

222 S. Omar

«Im 5. Jahr des Imperator Caesar Domitianus Augustus Germanicus, im Monat Pharmuthi,nach der Abrechnung am 28. Es haben überwiesen Soterichos, der Sohn des Lykos, Enkel desSoterichos, und der Apollonus, der Tochter des Philippos, der auch Maron heißt, an Kopfsteuerdes fünften Jahres für Tharapeia zwanzig Drachmen, macht 20, und die Wechselgebühr; und seinSohn Lykos, von der Mutter Thaisas, der Tochter des Chares, zwanzig Drachmen, macht 20, unddie Wechselgebühr; und sein anderer Sohn Chares, von derselben Mutter, zwanzig Drachmen,macht 20, und die Wechselgebühr.»

1-2 Das Datum ist der 23. April 86 n.Chr.2 m(etå) l(Ògon): Vgl. zu Nr. 3,2.6.10.5 Zum Viertel Tharapeia in der Metropole des Arsinoites siehe zu Nr. 1,5.5, 7, 9 Über jeder Drachmenzahl befindet sich ein dicker Punkt. Wahrscheinlich stammen diese

Punkte von einer nachträglichen Kontrolle; vgl. P.Hamb. III zu Nr. 204,4. – Zur Wechselge-bühr vgl. die Einl. und zu Nr.2,5.

5SR 3049 / 202 7 x 9 cm 25. April 97 n.Chr.

Tafel XVIIIbDas Verso ist unbeschrieben. Nur ein Teil des oberen und unteren Randes ist erhalten. Der

Payrus ist an der Stelle der vertikalen Faltung in zwei Teile getrennt; außerdem ist ein großer Teilweggebrochen. Die Wörter werden gelegentlich abgekürzt und der letzte Buchstabe über der Zeilegeschrieben.

Soterichos und einer seiner Söhne – welcher, ist wegen der Verstümmelung des Papyrusunbekannt – haben am 30. Pharmuthi des Jahres 97 Kopfsteuer bezahlt. Wieviel der Vater gezahlthat, ist in der Lücke verloren. Der Sohn hat zwei Raten bezahlt, eine davon beträgt acht Drachmen.

[¶touw a] N°[ro]ua [t]oË kur¤ouF`ar`m`o`Ë`yi m(etå) l(Ògon) *l. di(°gracan) SvtÆr[i]x(ow)LÊ[k]ou to[Ë S]vth(r¤xou) mh(trÚw) ÉApollv(noËtow) t∞[w]

4 [Fi]l¤[ppo(u)] lao(graf¤aw) pr≈t(ou) (¶touw) Yara[p(e¤aw)][(draxmåw) - -, (g¤nontai) - kÒl](lubon),[ka‹ Name uflÚw] mh(trÚw) Yaisçto(w) [t∞w] Xãrht(ow) (draxmåw) `[ - -, (g¤nontai)

- ][ka‹ Monat, Tag ] (draxmåw) Ùkt[≈, (g¤nontai) h, kÒ]l`(lubon).

«Im 1. Jahr des Nerva, des Herrn, nach der Abrechnung, am 30. Pharmuthi. Es haben über-wiesen Soterichos, der Sohn des Lykos, Enkel des Soterichos, und der Apollonus, der Tochter desPhilippos, an Kopfsteuer des ersten Jahres für Tharapeia … Drachmen, macht …, und dieWechselgebühr; und sein Sohn …, von der Mutter Thaisas, der Tochter des Chares, … Drachmen,macht …, und am … acht Drachmen, macht 8, und die Wechselgebühr.»

1 [¶touw a]: Die Jahreszahl ist nach Z. 4 ergänzt.1-2 Das Datum ist der 25. April 97 n.Chr.4 Wegen der Lücke ist Í(p¢r) vor lao(graf¤aw) nicht ausgeschlossen.

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 223

5 Nach der Lücke sieht man noch einen langen Strich, wohl der Ausläufer der Abkürzung fürkÒl(lubon).

6 In der Lücke erwartet man den Namen des Sohnes.(draxmåw) [: Es ist eher Ù[kt≈ als d[≈deka zu lesen.

7 Der Monatsname und der Tag müssen vor (draxmåw) in der Lücke gestanden haben. AmEnde der Zeile befindet sich noch eine Tintenspur.

6SR 3732 / 29 38 x 9,3 cm 24. Mai 102 n.Chr.

17. Mai 103 n.ChrTafel XVII 17. Mai 104 n.Chr

104-105 n.Chr

Das Verso ist unbeschrieben. Oberer und linker Rand sind erhalten, während der untere Randist nur unter Kol. I vorhanden ist. Rechts ist der Papyrus weggebrochen. An der Symmetrie derLöcher kann man sehen, daß das Blatt vertikal gefaltet war.

Es handelt sich um eine Rolle mit vier Quittungen für Kopfsteuerzahlungen in aufeinander-folgenden Jahren, die wohl alle für Deios, den Sohn des Soterichos, ausgestellt waren. In derersten, dritten und vierten Quittung erscheint sein Name; bei der zweiten ist er in einer Lückeverschwunden. Deios hat am 28. Germanikeios des Jahres 102 den Jahresbetrag seiner Kopfsteuerin Höhe von 20 Drachmen bezahlt. Die volle Zahlung der Kopfsteuer und die Wechselgebühr wirdauch am 22. Germanikeios des folgenden Jahres 103 quittiert (Kol. II). Auf denselben Tag desJahres 104 ist die nächste Quittung datiert, bei der die quittierte Summe nicht erhalten ist, ebensowie bei der letzten; bei dieser ist zusätzlich auch das Monats- und Tagesdatum verloren, doch dürftees sich um den Monat Germanikeios des Jahres 105 handeln.

Kol. I ¶touw e AÈtok[rã(torow)] Ka¤sa(row) N°roua Traian(oË)Seba(stoË) Germa(nikoË) mh(nÚw) Germa(nike¤ou) m(etå) l(Ògon) ky. di(°-

grace)De›ow Svt(hr¤xou) to(Ë) LÊk(ou) mh(trÚw) Yaisç(tow)

4 t∞(w) X[ã]rh(tow) k( ) Í(p¢r) lao(graf¤aw) p°mpto(u) (¶touw)Yarap(e¤aw) (draxmåw) [e‡kos]i, (g¤nontai) k [

Kol. II ¶touw [w] AÈtokrã(torow) Ka¤sa(row) N°roua Traia(noË)S`e`b`a`(stoË) Germa(nikoË) Dakiko(Ë) [m]h(nÚw) Germa(nike¤ou) m`(etå) l(Ògon)

kb. di(°grace)8 [ ± 5 ] Svt(hr¤xou) to(Ë) LÊk(ou) [mh(trÚw)] Yai[sç(tow)] t∞(w)

[Xãrh(tow) Í(p¢r) lao(graf¤aw) ß]k`[t]o`[u] (¶touw) [Yarap(e¤aw) (draxmåw)e‡kos]i¨`, (g¤nontai) k, k`Ò`l`(lubon).

Kol. III ¶touw z AÈtokrã(torow) [Ka¤sa(row)] N°roua Traia(noË)Seba(stoË) Germa(nikoË) Da[kiko(Ë) mh(nÚw)] Germa(nike¤ou) m(etå) l(Ògon)

kb. di(°grace)

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224 S. Omar

12 [D]e[›o]w Svt(hr¤xou) t[o(Ë) LÊk(ou)] mh(trÚw) [Yai]sçt(ow)[t∞w Xãrh(tow) - - - ]

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Kol. IV ¶[touw] h [A]È[t]okrã(torow) [Ka¤sa(row) N°roua Traia(noË)]Sebasto(Ë) Ger[ma(nikoË) Dakiko(Ë) - - -. di(°grace)]

16 De›ow Sv[th(r¤xou) to(Ë) LÊk(ou) mh(trÚw) Yaisç(tow)][t]∞(w) Xãrh(tow) lao(graf¤aw) [ÙgdÒou (¶touw) Yarap(e¤aw) - - ][ ] ` ` `[

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

«Im 5. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus, im Monat Germa-nikeios, nach der Abrechnung, am 29. Es hat überwiesen Deios, der Sohn des Soterichos, Enkeldes Lykos, und der Thaisas, der Tochter des Chares, K( ) (?), für Kopfsteuer des sechsten Jahresfür Tharapeia zwanzig Drachmen, macht 20, … .

Im 6. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus Dacicus, im MonatGermanikeios, nach der Abrechnung, am 22. Es hat überwiesen …, der Sohn des Soterichos,Enkel des Lykos, und der Thaisas, der Tochter des Chares, für Kopfsteuer des sechsten Jahres fürTharapeia zwanzig Drachmen, macht 20, und die Wechselgebühr.

Im 7. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus Dacicus, im MonatGermanikeios, nach der Abrechnung, am 22. Es hat überwiesen Deios, der Sohn des Soterichos,Enkel des Lykos, und der Thaisas, der Tochter des Chares, ….

Im 8. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus Dacicus, …. Es hatüberwiesen Deios, der Sohn des Soterichos, Enkel des Lykos, und der Thaisas, der Tochter desChares, für Kopfsteuer des sechsten Jahres für Tharapeia ….»

1-2 Das Datum ist der 24. Mai 102 n.Chr.4 k( ) ist wieder sehr unsicher, die Transkription k`v`( ) wäre zur Not auch vertretbar; vgl. den

Kommentar zu Nr. 3,12.6 Da die erste Quittung im 5. Jahr Trajans (Z.1) und die dritte im 7. Jahr (Z. 10) ausgestellt

sind, erwartet man hier die Jahreszahl w; siehe zu Nr. 3,5.6-7 Das Datum ist der 17. Mai 103 n.Chr.7 Trajan trägt den Titel Dacicus vom 6. Regierungsjahr (102/103) an; siehe P.J. Sijpesteijn,

Traianus Dacicus and the Papyri, Mnemosyne 36, 1983, S. 359-66.8 Da die drei anderen Quittungen Deios gehören, dürfte sein Name auch hier in der Lücke ge-

standen haben.10-11 Das Datum ist der 17. Mai 104 n.Chr.13 Zu der Ergänzungen siehe Z. 4f.14 Das 8. Jahr Trajans ist 104/105.

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 225

7SR 3732 / 27 45 x 7,5 cm 113-117 n.Chr.

Tafel XVIaDas Verso ist unbeschrieben. Entlang den vertikalen Faltungen ist der Papyrus stark be-

schädigt. Der untere und der rechte Teil sind weggebrochen. Nur der obere Rand ist teilweiseerhalten.

Es handelt sich um eine Rolle, die in fünf Kolumnen drei Quittungen enthält. Die ersteQuittung, die in zwei Kolumnen geschrieben ist, bezeugt eine Vollzahlung der Kopfsteuer für dievier Brüder Lykos, Chares, Deios und Didymos für das 17. Jahr Trajans (113-114 n.Chr.), siehezu Zeile 3 und 6. Die zweite, ebenfalls in zwei Kolumnen geschriebene Quittung, betrifft eineVollzahlung für die Brüder Lykos, Deios und Didymos für das 18. Jahr Trajans (114-115 n.Chr.).Die dritte Quittung (Kol.V), die zum großen Teil weggebrochen ist, hat nur den Namen desDidymos bewahrt und ist anscheinend für das 1. Jahr Hadrians (116-117 n.Chr.) ausgestellt; vgl.den Kommentar zu Z. 24-25.

Kol. I¶touw iz [A]Ètokrã(torow) Ka¤sa(row) N°roua

[Traia(noË) ÉAr¤stou Seba(stoË)] G[erm]a(nikoË) D[akiko˨¨¨¨¨¨¨¨]¨¨¨¨¨ m(etå) l(Ògon) kh__

.di(°gracan)

[¨¨¨¨¨¨¨¨¨] S[v]t[hr¤x(ou) to(Ë) LÊko(u)] mh(trÚw)4 [Yaisçt(ow) Í(p¢r) lao(graf¤aw) •ptakaidekãtou] (¶touw)

[Yarap(e¤aw) (draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai) k, pros(diagrafom°nvn) x(alkoË)Ù(boloÁw)] d°ka.

[ka‹ Name (draxmåw) e‡kosi], (g¤nontai) k,[pros(diagrafom°nvn) x(alkoË) Ù(boloÁw) d°ka.]

Kol. II8 ka‹ D¤dumo(w) Svthr¤x(ou) to(Ë) LÊko(u)

mh(trÚw) Y`[a]i`s`[ç]t`(ow) ım(o¤vw) (draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai) k, pros(dia-grafom°nvn) x(alkoË) Ù(boloÁw) d°ka.

ka‹ De›ow [édel(fÚw) mh(trÚw) t]∞(w) [aÈ]t∞w ım(o¤vw) (draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai)k,

[pros(diagrafom°nvn) x(alkoË) Ù(boloÁw) d°k]a.Kol. III

12 ¶touw ih AÈtokrã(torow) Ka¤sa(row) N°roua Traia(noË)ÉAr¤stou Seba(stoË) Germa(nikoË) DakikoË P`a`x`∆`(n) m`(etå) l(Ògon) k`. di(°-

gracan)Lukçw Svthr¤x(ou) [to(Ë) LÊ]ko(u) mh(trÚw)Yaisçt(ow) Í(p¢r) lao(graf¤aw) Ùk[tvkaide]kãtou (¶touw)

16 Yarap(e¤aw) (draxmåw) e‡`[kosi, (g¤nontai) k, pros(diagrafom°nvn) x(alkoË)]Ù`(boloÁw) d°ka.

ka‹ D›ow [ - - - (draxmåw)] e‡kosi, (g¤nontai) k,[pros(diagrafom°nvn) x(alkoË) Ù(boloÁw) d°ka.]

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226 S. Omar

Kol. IVka‹ D¤dumo(w) Svthr¤x(ou) to(Ë) LÊko(u)

20 mh(trÚw) Yaisçto(w) ım(o¤vw) (draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai) k,pr[os(diagrafom°nvn)] x(alkoË) Ù(boloÁw) d[°k]a.

ka‹ [Xar∞w - - - - - - - ]¨¨¨`¨¨` ımo¤(vw)[ ]¨¨¨`¨¨`[ ]

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -Kol. V

24 ¶touw a [AÈ]tokr(ãtorow) K[a¤sarow TraianoË]ÑAdr(ianoË) ÉAr¤`s`t`o`u` Seba(stoË) Germa(nikoË) [Dak(ikoË) Pary(ikoË) Monat,

Tag. di(°grac-)]D¤dumo(w) Sv[thr¤xou toË LÊkou mh(trÚw)]Y[ai]sçto(w) Í(p¢r) l(aograf¤aw) [

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

«Im 17. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Optimus Augustus Germanicus Dacicus…, nach der Abrechnung, am 28. Es haben überweisen …, der Sohn des Soterichos und derThaisas, Enkel des Lykos, für Kopfsteuer des siebzehnten Jahres für Tharapeia zwanzigDrachmen, macht 20, und 10 Kupferobolen Zuschlag; und … … zwanzig Drachmen, macht 20,und 10 Kupferobolen Zuschlag; und Didymos, der Sohn des Soterichos und der Thaisas, Enkeldes Lykos, ebenfalls zwanzig Drachmen, macht 20, und 10 Kupferobolen Zuschlag; und seinBruder Deios, von derselben Mutter, ebenfalls zwanzig Drachmen, macht 20, und 10 Kupfer-obolen Zuschlag.

Im 18. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Optimus Augustus Germanicus Dacicus imPachon, nach der Abrechnung, am 20. Es haben überwiesen Lykas, der Sohn des Soterichos undder Thaisas, Enkel des Lykos, für Kopfsteuer des siebzehnten Jahres für Tharapeia zwanzigDrachmen, macht 20, und 10 Kupferobolen Zuschlag; und Deios … zwanzig Drachmen, macht20, und 10 Kupferobolen Zuschlag; und Didymos, der Sohn des Soterichos und der Thaisas,Enkel des Lykos, ebenfalls zwanzig Drachmen, macht 20, und 10 Kupferobolen Zuschlag; undChares … … ebenfalls … .

Im 1. Jahr des Imperator Caesar Traianus Hadrianus Optimus Augustus Germanicus DacicusParthicus … … Es hat überwiesen Didymos, der Sohn des Soterichos und der Thaisas, Enkel desLykos, für Kopfsteuer …»

1 Das 17. Regierungsjahr Trajans ist 113-114 n.Chr.3, 6 Die Steuerzahler müssen Lykos und Chares sein, da die beiden anderen Brüder Didymos

(Z.8) und Deios (Z.10) eine Vollzahlung für dasselbe Jahr geleistet haben.5 Da der Zuschlag zehn Obolen beträgt, muß die Zahlung in der Lücke sich auf 20 Drachmen

belaufen haben.6, 9, 10, 17, 20 Ein nachträglich eingesetzer Punkt steht über der Drachmenzahl in Z. 6, 9, 10,

rechts von der Zahl in Zeile 17 und unter ihr in Zeile 20; vgl. zu Nr.4,5.7.9.6, 17. 22 Zu der Ergänzung vgl. Z. 10.7, 11, 18 Die Lücken sind nach Z. 21 ergänzt, da die Drachmenzahl am Ende der Zeilen 6, 10 und

17 ebenso wie Z. 20 geschrieben ist.12-13 Das Datum ist der 15. Mai 115 n.Chr.

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 227

14 Lukçw steht für LÊkow.17 D›ow: lies De›ow.22 Da die anderen drei Brüder Lykas alias Lykos, Deios und Didymos (Z. 14, 17, 19) eine

Vollzahlung für dasselbe Jahr geleistet haben, muß hier Xãrhw in der Lücke gestanden haben.24-25 Die Lesung ¶touw a in Z. 24 ist ganz sicher. Das bedeutet, daß diese Quittung für das 1.

Regierungsjahr Hadrians ausgestellt worden ist, das 116-117 n.Chr. entspricht und mit dem20. Regierungsjahr Trajans identisch ist. Zeugnisse aus dem 1. Jahr Hadrians sind in Ägyptennur sehr selten, weil sein Regierungsantritt in Alexandria erst am 25. August 117 verkündetwurde (vgl. das in P.Oxy. LV 3781 erhaltene Schreiben des Praefectus Aegypti RammiusMartialis), so daß man in der Chora erst in seinem 2. Jahr nach ihm datieren konnte, das am29. August 117 begann. Wahrscheinlich ist die vorliegende Quittung bald danach geschriebenworden, wobei man rückwirkend den Namen des neuen Kaisers auf eine Zeit übertragen hat,zu der man eigentlich noch nicht nach ihm datieren konnte. Auch Hadrians korrekte Titulaturwar anfangs noch nicht bekannt. Deswegen hat man, abgesehen von TraianÚw ÑAdrianÒwanstelle von N°rouaw TraianÒw, dieselbe Titulatur verwendet, die Trajan in seinem 20. Jahrtrug; vgl. auch J. Rea zu P.Oxy. LV 3781,7-10 und unten S. 249f.

Die Zahlung, die hier quittiert wird, war vielleicht die Ergänzung zu der in Nr. 19 bezeugtenTeilzahlung für dasselbe Jahr 20 Trajan = 1 Hadrian. Auffällig und ungewöhnlich ist bei dervorliegenden Rolle, daß die Quittung für das 19. Regierungsjahr Trajans, die man eigentlich inKol. V erwartet, fehlt.

8SR 3732 / 22 9,5 x 10,3 cm 11. Juni 117 n.Chr.

Tafel XIXaDas Verso ist unbeschrieben. Der Papyrus ist in seinen Umrissen praktisch komplett, aber

die Tinte ist zum großen Teil abgerieben; außerdem gibt es größere Lücken.Didymos, der Sohn des Soterichos, hat am 17. Pauni des Jahres 117 eine Teilzahlung seiner

Kopfsteuer in Höhe von 8 Drachmen bezahlt. Die Restzahlung ist vielleicht in Kol. V von Nr. 7bestätigt worden; vgl. den Kommentar zu Nr. 7,24-25.

¶touw k [A]Ètokrã(torow) Ka¤s(arow) N°[rou]aT[raia(noË)] ÉAr¤(stou) Seb(astoË) Germ(anikoË) [Da]k(ikoË) Par-

[y]ik(oË)PaËni metå l(Ògon) •ptakaid(ekãt˙). di°(grace)

4 D¤dumow Svth(r¤xou) [to(Ë) LÊk(ou)] mh(trÚw)Yaisçto(w) Í(p¢r) l(aograf¤aw) efiko[stoË (¶touw)]Yarap(e¤aw) (draxmåw) Ùkt∆, (g¤nontai) h, [pros(diagrafom°nvn) x(alkoË)

Ù(boloÁw) t°ssaraw].

«Im 20. Jahr des Imperator Caesar Nerva Traianus Optimus Augustus Germanicus DacicusParthicus, nach der Abrechnung, am siebzehnten Pauni. Didymos, der Sohn des Soterichos undder Thaisas, Enkel des Lykos, hat für Kopfsteuer des zwanzigsten Jahres für Tharapeia achtDrachmen, macht 8, und vier Kupferobolen Zuschlag überwiesen.»

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228 S. Omar

1-3 Das Datum ist der 11. Juni 117 n.Chr.5 Zu der Kombination von u und l in Í(p¢r) l(aograf¤aw) siehe zu Nr. 3,14.

9SR 3732 / 61 8,2 x 9,6 cm 25. Juli - 23. August 123 n.Chr.

Tafel XIXbDas Verso ist unbeschrieben. Oberer, linker und unterer Rand sind erhalten, der rechte Teil

des Papyrus dagegen ist weggebrochen. Außerdem ist die Urkunde an den vertikalen Falten starkbeschädigt. Die Tinte ist an einigen Stellen abgerieben.

Didymos, der Sohn des Soterichos, hat im Monat Mesore des Jahres 123 den vollen Jahres-betrag seiner Kopfsteuer in Höhe von 20 Drachmen und zehn Kupferobolen Zuschlag bezahlt.

¶touw z AÈtok[r]ãtorow [K]a¤sarow [TraianoË]ÑAdrianoË Seb[ast]oË M[e]s[orØ * ¨¨¨. di(°grace)]D¤dumo(w) Svth(r¤xou) to(Ë) LÊko(u) mh(trÚw) [Yaisç(tow)]

4 Í(p¢r) l(aograf¤aw) •bdÒmo(u) (¶touw) [Yarap(e¤aw)](draxmåw) e‡[kosi, (g¤nontai)] k, pros(diagrafom°nvn) x(alkoË)

Ù(boloÁw) d[°ka.]

«Im 7. Jahr des Imperator Caesar Traianus Hadrianus Augustus am [ ] Mesore. Didymos,der Sohn des Soterichos und der Thaisas, Enkel des Lykos, hat für Kopfsteuer des siebten Jahresfür Tharapeia zwanzig Drachmen, macht 20, und zehn Kupferobolen Zuschlag überwiesen.»

1-2 Das Datum ist 25. Juli - 23. August 123 n.Chr.4 Zu der Kombination von u und l in Í(p¢r) l(aograf¤aw) siehe zu Nr. 2,4.5 Über der Drachmenzahl steht ein kleiner Strich, wohl das Zeichen einer nachträglichen

Kontrolle; vgl. Nr.4,5.7.9 und Nr. 7,6.9.10.17.20.

10SR 3732 / 24 8 x 11 cm 15. - 23. Juli 125 n.Chr.

Tafel XIXcDas Verso ist unbeschrieben. Oberer, linker und unterer Rand sind erhalten. Der rechte Teil

des Papyrus ist weggebrochen. An den vertikalen Faltungen ist der Papyrus beschädigt.Didymos, der Sohn des Soterichos, hat im Monat Mesore des Jahres 123 den Jahresbetrag

seiner Kopfsteuer in Höhe von 20 Drachmen zuzüglich zehn Kupferobolen Zuschlag bezahlt.

¶touw y AÈtokrãtorow Ka¤sarow [TraianoË]ÑAd[r]ianoË S[eba]stoË ÉEpe‹f k¨¨¨. [di(°grace)]D¤dumo(w) Svth(r¤xou) to(Ë) LÊko(u) [mh(trÚw) Yaisç(tow)]

4 Í(p¢r) l(aograf¤aw) §nãtou (¶touw) [Yarap(e¤aw)](draxmåw) e‡kosi, (g¤nontai) k, pros(diagrafom°nvn) x(alkoË) Ù(boloÁw) d°[ka.]

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Neue Kopfsteuerquittungen aus dem Archiv des Soterichos 229

«Im 9. Jahr des Imperator Caesar Traianus Hadrianus Augustus am (?)undzwanzigstenEpeiph. Didymos der Sohn des Soterichos, Und der Thaisas, Enkel des Lykos, hat für Kopfsteuerdes neunten Jahres für Tharapeia zwanzig Drachmen, macht 20, und zehn Kupferobolen Zuschlagüberwiesen.»

1-2 Das Datum ist 15. - 23. Juli 125 n.Chr.2 In der Tageszahl ist nach k der untere Teil der zweiten Ziffer noch erkennbar; b und d sind

nicht ausgeschlossen.5 Über der Drachmenzahl steht ein kleiner Strich, der von einer nachträglichen Kontrolle

stammt; vgl. Nr. 4,5.7.9; 7,6.9.10.17.20 und 9,5.

Kairo Sayed Omar

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TA

FEL

XV

b)a)

Kopfsteuerquittungen: a) P.Cairo SR 3732/19, Nr. 1, b) P.Cairo SR 3732/18, Nr. 2

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TA

FEL

XV

I

a)

b)

Kopfsteuerquittungen: a) P.Cairo SR 3732/27, Nr. 7, b) P.Cairo SR 3732/28, Nr. 3

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TAFEL XVII

Kopfsteuerquittungen: P.Cairo SR 3732/29, Nr. 6, a) Kol. I und II, b) Kol. III und IV

b)

a)

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TAFEL XVIII

a)

b)

Kopfsteuerquittungen: a) P.Cairo SR 3732/75, Nr. 4, b) P.Cairo SR 3049/202, Nr. 5

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TAFEL XIX

a) b)

c)

Kopfsteuerquittungen: a) P.Cairo SR 3732/22, Nr. 8, b) P.Cairo SR 3732/61, Nr. 9, c) P.Cairo SR 3732/24, Nr. 10