AUSBILDUNGS KONZEPT 2012 - FCKR · 5.4 Junioren E 14 6. Das Training 15 6.1 Grundsätze 6.2 Der...

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18.10.2012 1 Björn Ziegler Paiano FC KILCHBERG - RÜSCHLIKON AUSBILDUNGS KONZEPT 2012 JUNIOREN G – E

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18.10.2012 1 Björn Ziegler Paiano

FC KILCHBERG - RÜSCHLIKON

AUSBILDUNGS KONZEPT 2012

JUNIOREN G – E

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Inhaltsverzeichnis: 1. Vorwort 3

2. Philosophie 4 2.1 Grundsätze 2.2 Immer Ballannahme 2.3 Zusammenfassung 5 2.3.1 Die Kreativität und die Handlungsschnelligkeit 2.3.2 Das beidfüssige Zusammenspiel 2.3.3 Der beidfüssige Torabschluss 2.3.4 Das komplexe Training – Technik und Taktik in einem 6

3. Grundlagen Spielphilosophie SFV 7 3.1 Wir spielen dynamisch 3.2 Wir spielen offensiv 3.3 Wir spielen in der Zone

4. Trainer 8 4.1 Anforderungen 4.2 Umgang mit den Kindern/ Jugendlichen 4.3 Die Eltern 9 4.4 Verhaltenskodex 10

5. Zielvereinbarung 12 5.1 Allgemein 5.2 Junioren G 5.3 Junioren F 13 5.4 Junioren E 14

6. Das Training 15 6.1 Grundsätze 6.2 Der Trainingsaufbau 16 6.3 Das Lektionsschema 6.4 Die koordinativen Fähigkeiten 18 6.5 Der 4er-Drill 19 6.6 Laufschule 25 6.7 Hausaufgaben 28 6.8 Symbole für die Trainingsvorbereitungen 6.9 Merkpunkte für ein effizientes Techniktraining 29 6.12 Coachingpunkte Technik 30

7. Allgemein 7.1 Entwicklungsstufen Junioren 34 7.2 Der F-Junior 36 7.3 Der E-Junior 37

8. Quellenverzeichnis 38

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1. Vorwort Kinder und oft auch ihre Eltern träumen von einer Fussballkarriere und eifern ihren Idolen nach. Und genau da holen wir sie ab, denn die einzelnen Bausteine schulen bestimmte Fussballtechniken. Die Voraussetzung dazu ist ein breiter Fächer an Grundbewegungsformen. Diese üben wir im Fussball entweder ohnehin und selbstverständlich, oder aber wir müssen sie zusätzlich ganz bewusst und ergänzend trainieren. Kinder wollen zunächst einmal spielen. Doch wollen wir ihnen aufzeigen, dass mit dem spielerischen Training auch den verwandten und ergänzenden Grundbewegungsformen ihr Fussballspiel sich langfristig verbessert. Wir lassen sie erleben, dass alle vorbereitenden Spiele und Übungsformen immer auf das Fussballspiel ausgerichtet sind. Darum endet jedes Training mit fröhlichem Fussballspiel. Und vielleicht merken dabei die Kids bereits, dass sie durch das vorherige Training etwas besser geworden sind. Ziel dieses Ausbildungskonzeptes ist eine systematische Ausbildung unserer Juniorinnen und Junioren. Wir möchten damit erreichen, dass die Übergänge zwischen den Altersklassen abgestimmt sind und im Übergang in den Grundlagenfussball die wesentlichen Elemente, vermittelt wurden. Es gibt Trainerinnen und Trainern Anhaltspunkte wie sie mit den Kindern arbeiten sollen und was die Lernziele sind. Auch für unsere Eltern und Sponsoren können durch dieses Konzept unsere Arbeit verstehen und sich damit identifizieren. Wir erhoffen uns damit ein zielorientiertes Training. Das Ausbildungskonzept orientiert sich an dem Ausbildungskonzept des SFV und wurde auf die Bedürfnisse des FC Kilchberg Rüschlikons bezogen. Das Erreichen der Ziele ist ehrgeizig, aber erreichbar. Die Trainerinnen und Trainer erhalten dafür die vollste Unterstützung des gesamten Vereins! Da bei Kindern die Entwicklung nicht immer diesem Alter entspricht, sind individuelle Anpassungen erforderlich. Die Trainingsschwerpunkte gelten für Jungs und Mädchen und jeder Trainer verpflichtet sich nach diesen Kriterien und mit dieser Philosophie zu arbeiten. Björn Ziegler Paiano Bruno D’Angelo Verfasser/ Trainer Juniorenobmann

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2. Philosophie - Wir arbeiten nicht mehr nach Themeninhalt und Wochenplanung, sondern nur noch nach Ausbildungs-Schwerpunkten und Coaching-Punkten. - Die Erkenntnis ist, dass es Coaching-Punkte gibt, die sich auf alle Schwerpunktthemen (Ballführen, Ballan- und -mitnahme, Zuspiel, Torabschluss) adaptieren lassen. - Das permanente Coachen derselben Punkte bringt die Kinder schneller voran. - Das Prinzip basiert auf der Handlungsschnelligkeit. - Der Wettbewerb ist ein fester Bestandteil des Trainings. - Die Grossgruppe generiert Konkurrenzkampf im Training, was ein stetes, hohes Trainingsniveau provoziert. - Der ganze Trainerstab spricht vom Selben und setzt die Coaching-Punkte konsequent um. - In der Ausbildung müssen (Spiel-)Regeln durchgesetzt werden (keine Ballannahme = Freistoss Gegner, etc). 2.1 Grundsätze 2.2 Immer Ballannahme Im Vordergrund als Haupt-Ausbildungsschwerpunkt steht die Ballan- und Mitnahme. Die Kinder übernehmen mit der Ballannahme die Verantwortung für das Spiel.

„Ich will den Ball erobern und ihn dann mit dem richtigen Körpereinsatz auch verteidigen. Der Ball bleibt in meinem Besitz, bis ich ihn möglichst ideal weiterverarbeitet habe.“

Es ist dies eine bewusste Aufnahme der Eigenverantwortung im Spiel und fördert die Kreativität. Das heisst konkret:

Alles muss schnell, bewusst und in Eigenverantwortung geschehen. - Freilaufen - Körper immer zwischen Ball und Gegenspieler (technisches Verhalten) - Orientierung, Kopf hoch, Blick nach oben und weg vom Ball - Selber entscheiden, was nun die beste Lösung ist (Kreativität fordern)

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2.3 Zusammenfassung 2.3.1 Die Kreativität und die Handlungsschnelligkeit - Schnell mit dem Ball ins nächste Dribbling. - Schnelles Abspiel zum Mitspieler. - Schnell mit dem Ball in den Torabschluss - Das Wichtigste ist die Ballan - und Mitnahme. Sie gibt dem Spieler Sicherheit und Selbstvertrauen. Sie lässt auch Kreativität zu und lädt ein zu diversen Möglichkeiten (siehe oben). Was wir aber wollen ist, dass nach der Ballannahme Tempo reinkommt und die Aktion für den oder die Gegenspieler überraschend wird. Wir müssen mehr machen als der Gegner. Mehr laufen, schneller denken, schneller handeln, schneller spielen. 2.3.2 Das beidfüssige Zusammenspiel - Zuspiele aus dem Lauf (der Ball steht nie still). - Zuspiele anfänglich nur mit Innenrist. - Zuspiele anfänglich nur flach und vor allem scharf. - Der Ball liegt vor dem Zuspiel immer vor dem Körper. Heisst: die Ballmitnahme bereitet das Zuspiel vor. - Ich spiele immer mit dem Fuss, der näher am Ball ist (heisst: links und rechts). - Ich spiele mit dem Fuss, der weiter vom Gegenspieler entfernt ist (Körper zw. Ball und Gegenspieler). - Ich halte den Kopf hoch und orientiere mich. 2.3.3 Der (beidfüssige) Torabschluss - Der Torabschluss ist gleich zu handhaben wie das Zuspiel. Es sind dieselben Ausbildungspunkte. - Noch wichtiger wird da die Orientierung (das bewusste „die freie Ecke suchen“) und die Effizienz. - Der konkrete und bewusste Torabschluss, verbunden mit der richtigen Mentalität. - Das Tor suchen und das Tor unbedingt erzielen wollen! „Ich habe nur eine Chance, und die will ich nutzen. “Auch da gilt: Zuerst die Ballannahme und erst dann der Torschuss. Wir müssen zuerst das lernen, bevor wir den direkten Torabschluss erlauben. Die richtige Technik, die Übersicht (wo steht der Torhüter, der Mitspieler, etc.) und ganz sicher die Effizienz stehen im Vordergrund.

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2.3.4 Das Komplexe Training – Technik und Taktik in Einem Die Ausbildung in Technik und Taktik muss möglichst effizient sein. Wir müssen die Trainingseinheiten, die wir haben, gut nutzen. Die Übungen, die wir auswählen, sollen einen komplexen Inhalt haben. Wir coachen dabei nicht nur einen Schwerpunkt, sondern vermitteln den Kindern auch das Motiv und das Ziel. Beim Technik-Training ist die Ausführung aller Elemente gleichzeitig gleich wichtig. Die Wiederholung spielt im Technik-Training ein grosse Rolle (Durch mehrere Wiederholungen und Serien festigen wir das Erlernte und automatisieren dieses). Selbstverständlich verhält es sich bei Anfängern noch etwas anders. Da ist die präzise Einführung mit den richtigen Bewegungsabläufen der Technikelemente gefragt. Sobald aber alle Elemente eingeführt sind, sollen auch da die Übungen komplex mit Einbezug der Taktik gecoacht werden. In den Übungen werden beispielsweise Markierhütchen zu Gegenspielern. Stellt man einen Gegenspieler hin, wird die Problematik und die Anwendung der richtigen Technik (linker oder rechter Fuss, wo steht mein Gegenspieler) klar sichtbar. Oder man positioniert hinter dem Spieler, der einen Ball annehmen soll, einen Verteidiger, der stört. Dies erschwert die Situation bereits um einiges und macht die Übung anspruchsvoller.

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3. Grundlagen Spielphilosophie SFV

3.1 Wir spielen dynamisch Das unbekümmerte Spielen und die Freude am Spiel müssen bei den Kindern im Vordergrund stehen. Die Spielfreude bei den Kleinen ist die Grundlage für den dynamischen Fussball bei den Aktiven. Die Kinder sollen in Übungseinheiten, an Spielnachmittagen und im regelmässigen Spielbetrieb unbeschwert ihre Begeisterung für den Fussball ausleben können. Der Spass am Spiel fördert die Spielfreude. Die Kinder erhalten auf diese Weise eine Basis, um ihr Leben lang Energie für gutes und letztlich erfolgreiches Spiel zu schöpfen.

3.2 Wir spielen offensiv Wir stellen die Spielfreude ins Zentrum - die Kinder sollen spielen. Alle sollen aus Herzenslust dem Ball nachjagen und versuchen, Tore zu erzielen. Dieses Vorgehen schliesst nicht aus, dass wir sie ermuntern, nicht nur zu dribbeln, sondern sich den Ball auch zuzuspielen und so gut wie möglich zu kombinieren. Jeder Pass führt zu Ballkontakten und damit zu einer besseren Koordination, zu mehr Spielfreude und Selbstvertrauen. Fehler sind erlaubt. So entsteht die Grundlage für ein sicheres Kombinations- und konsequentes Angriffsspiel. Schon bei den F- und E-Junioren müssen solche Ansätze regelmässig erkennbar sein.

3.3 Wir spielen in der Zone Im 5er-Fussball gibt es keine eigentliche Grundordnung. Wir achten aber darauf, dass die Kinder nicht alle gemeinsam zum Ball rennen. Sie müssen lernen, das Spiel zu öffnen und die ganze Grösse des Spielfelds auszunützen. Alle Kinder spielen abwechslungsweise auf allen Positionen, auch auf jener des Torhüters. Im 7er-Fussball muss bereits ein flexibles 3–3 als Grundordnung erkennbar sein. Alle Spieler beteiligen sich am Angriffs- und Abwehrspiel. Eine Grundordnung auf zwei Linien muss gefunden werden. Kompaktheit der Teams mit einem minimalen Abstand zwischen den Linien und den Spielern in der Abwehr und einem nicht zu grossen Abstand im Angriff sind die Merkpunkte. Die Kinder müssen lernen, in Ballbesitz den Raum zu öffnen und die Aussenpositionen zu besetzen, dagegen in der Verteidigung die Räume wieder zu schliessen und sich gegenseitig abzusichern. Diese Spielweise fordert und fördert Wahrnehmungsfähigkeit, Spielintelligenz und Teamgeist. Einen Libero darf es nicht geben.

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4. Trainer

Alle Trainer und Betreuer arbeiten ehrenamtlich in ihrer Freizeit, um den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, Fußballspiel qualifiziert zu erlernen. Trainer und Betreuer üben dabei eine Vorbildfunktion aus und sind zugleich Aushängeschild des Vereins.

Allgemein will ein Kind im Fussballverein… …Fussball spielen (und nicht Runden laufen) …sich bewegen und austoben …sich mit Gleichaltrigen messen, aber auch zusammen mit ihnen spielen …etwas lernen und Fortschritte erzielen …einen verständnisvollen Trainer haben, der Grenzen setzt und loben kann

Ein guter Trainer ist einer, mit dem man siegen kann

und verlieren darf. 4.1 Anforderungen - Zuverlässigkeit - Pünktlichkeit - positive Kommunikation mit Spielern, Eltern, Schiedsrichtern, Zuschauern und Gästen - Fairness - Respekt und Anstand gegenüber allen Beteiligten sind für Trainer und Betreuer unerlässlich 4.2 Umgang mit den Kindern/ Jugendlichen - Möglichst viel mit den Kindern/Jugendlichen reden (nicht übertreiben) - Sie immer mit dem Vornamen ansprechen - Offen für persönliche Probleme sein - Mit positiver und konstruktiver Kritik animieren (pauschale Aus- und Ansagen wie „Ihr müsst Euch mehr bewegen“, „so geht’s nicht weiter“ bringen doch nichts!!) - Termine frühzeitig durch Handzettel bekannt geben - Spaß am Sport und am Mannschaftsspiel vorleben/vermitteln - Soziales Verhalten vorleben/vermitteln - Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, aber auch des Vereins, fördern Die Trainingseinheiten sollen abwechslungsreich und attraktiv gestaltet werden. Die in der Konzeption aufgeführten Trainingsinhalte der jeweiligen Juniorenmannschaften sind Grundlage und Zielsetzung der ganzheitlichen Trainingsabläufe.

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4.3 Die Eltern Aus den bisherigen Ausführungen geht klar hervor, dass die Eltern eine wichtige Rolle im Kinderfussball spielen. Auf der einen Seite sieht der Verein sie gerne als hilfreiche Mitarbeiter, auf der anderen Seite sind als teils fanatische, parteiische Begleiter weniger erwünscht. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass kaum in einem Fussballverein auf die Mitwirkung von Eltern im Kinderfussball verzichtet werden kann. Dieser Aspekt muss also die Zusammenarbeit zwischen Juniorentrainer und Eltern bestimmen. Am Anfang jeder Saison sollte jeder Trainer einen Elternabend mit folgenden Schwerpunkten durchführen: - Verhalten der Eltern beim Spiel und beim Training - Abmelden - Rechtzeitiges Erscheinen zum Spiel oder Training - Abgabe einer Mannschaftsliste (Telefonalarms), eines Trainingsplanes, eines Spielplanes sowie einer Regelliste an die Eltern Natürlich sind auch die schriftlichen Aufgebote zum Match oder Turnier eine Selbstverständlichkeit. Um das Verhältnis zu den Eltern verbessern zu können, kann man auch ausserordentliche Anlässe mit den Junioren durchführen und die Eltern miteinbeziehen. Da die Kinder in diesem Alter noch stark im Elternhaus verankert sind, haben die Eltern einen grossen Einfluss. Als Trainer müssen Sie die Eltern informieren, beraten und mit ihnen zusammenarbeiten. Mögliche Punkte : Fairness Hygiene (Duschen,...) Ausrüstung (Nockenschuhe, Bälle, Schienbeinschoner, …) Kind nicht überschätzen Lob / Kritik (im richtigen Verhältnis) Interesse zeigen für den Sport ihres Kindes usw. Eltern oder Trainer stehen im Kinderfussball auf verlorenem Posten ohne die Unterstützung

des oder der anderen. In der Zusammenarbeit müssen zwei Regeln, bei denen auch die Umkehrung gilt, beachtet werden: - Eltern sollten die Anweisungen des Trainers akzeptieren und nicht bekämpfen. - Eltern dürfen den Trainer im Beisein der Kinder nicht blossstellen oder lächerlich machen.

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4.4 Verhaltenskodex

1. Pünktlichkeit - Das Team wartet auf mich. - Ohne mich ist das Team nicht komplett. - Meine Unpünktlichkeit stört das gesamte Team. 2. Zuverlässigkeit - Ich versuche, kein Training zu versäumen. Es ist unfair, Trainings leichtfertig abzusagen, weil mein Trainer sich vorbereitet und Zeit investiert. - Ich sage ab, wenn ich nicht zum Training kommen kann. Mein Trainer und mein Team sorgen sich, wenn ich nicht zum Training erscheine. - Nur im Training lernen ich und mein Team das Fußballspielen. Wollen wir erfolgreich sein, müssen wir trainieren.

3. Freundlichkeit - Teamfähigkeit - Spieler und Trainer begrüssen sich mit Handschlag und Augenkontakt. - Mein Auftreten ist geprägt von Anstand und Bescheidenheit - Freundlichkeit ist für mich selbstverständlich. - Das Team und das gesamte Umfeld ermöglichen mir das Fußballspielen. - Ich kann nicht jeden gleich gern mögen, akzeptiere aber jeden Mannschaftskameraden. - Es ist für mich einfach, nett und freundlich zu sein. - Das Umfeld wird nicht nur mich, sondern auch mein Team für meine Freundlichkeit mögen. - Bin ich unfreundlich, schade ich meinem Team. - Ich verhalte mich im Kreis meiner Mannschaft diszipliniert. Nur im Team kann ich Fußball lernen und die Ziele erreichen. - Fußball ist ein Mannschaftssport. Schaffe ich es, allein zu gewinnen? Nein! Jeder auf dem Feld muss dieses Ziel verfolgen und sich ins Team einbringen. - Wie spielen wir erfolgreich Fußball? Indem Ich das Fußballspielen lerne. Nur so kann ich der Mannschaft weiterhelfen. - In Spiel und Training gebe ich immer 100%. Ich bin ein wichtiger Teil des Teams und stelle mich vollständig in den Dienst der Mannschaft.

4. Umwelt und Sauberkeit - Ich gehe pflegsam mit dem Vereinseigentum um. Das Gelände, die Umkleideräume, Duschräume und alle anderen Gemeinschaftsflächen sollen meinem Verein, meinem Team und mir noch lange Freude bereiten. - Der vernünftige Umgang mit Bällen, Trikots, und Trainingshilfen ist für mich eine Selbstverständlichkeit. - Als Gast bei anderen Vereinen gelten die genannten Grundsätze noch stärker. Bei Verfehlungen gegen die Sauberkeitsgrundsätze schade ich nicht nur meinem Team, sondern auch meinem Verein.

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5. Kritikfähigkeit (Umgang mit Kritik) - Diskussionen - Ich überprüfe mein Teamverhalten ständig. - Kritik an meinen Verhaltensweisen nehme ich ernst. - Ich kann ungerechtfertigte Kritik jederzeit in Gesprächen zurückweisen. - Ich habe schlecht gespielt, verliere aber nicht den Willen, fleißig zu trainieren, um meine Leistung zu verbessern. - Das frühzeitige Ansprechen und das Diskutieren von Teamproblemen helfen dem Team und mir. - Ich akzeptiere auch, dass mich der Trainer mal nicht aufstellt. Durch mehr Trainingsfleiß dränge ich mich für das nächste Mal auf. 6. Hilfsbereitschaft - Ich helfe jedem aus dem Team, wenn er Probleme hat und um Hilfe bittet. - Ich übernehme das Wegräumen von Bällen und Trainingshilfen bei Spiel und Training. - Ich akzeptiere auch schwächere Teammitglieder und gebe Tipps, damit sie sich verbessern können. 7. Fairplay - Ich verhalte mich stets freundlich und korrekt zu meinen Gegenspielern, egal ob im Training oder im Spiel gegen einen anderen Verein. - In meinem Team spielt jeder Fußball. Bei Fehlern unterstütze ich jeden Einzelnen im Team, damit es beim nächsten Versuch besser klappt. - Der Schiedsrichter ist mein Freund. Er ermöglicht mir das Spiel. - Ich spiele harten und dynamischen Fußball, werde aber niemals jemanden absichtlich foulen. 8. Ehrlichkeit - Mein Trainer erträgt Ehrlichkeit. Habe ich mal keine Lust zum Training, kann ich das sagen.

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5. Zielvereinbarung

5.1 Allgemein - Für jedes Kind muss ein Trainingsball zur Verfügung stehen. - Die Schulung von Beweglichkeit und Muskulatur des ganzen Körpers ist altersunabhängig und soll daher von den G-Junioren an regelmäßiger Bestandteil der Trainingseinheiten sein. - Ab den E-Junioren erfolgt die Einteilung und Förderung der Kinder und Jugendlichen nach dem jeweiligen Entwicklungsstand (Training / Mannschaftsmeldungen). Diese Einteilung ist wichtig, um die Kinder und Jugendlichen entsprechend ihrem Leistungsstand und ihren körperlichen Merkmalen (Wachstumsphase) individuell gezielt zu fördern und Schwächen gezielt angehen zu können. Sie ermöglicht es, die Kinder und Jugendlichen nicht zu über, aber auch nicht zu unterfordern, und vermittelt allen gleichzeitig die notwendige Spiel- und Trainingspraxis. Die Einteilung wird vom Trainer vorgenommen. - Ab E-Junioren (Promotion & 1.Stärkeklasse) werden neben der immer erforderlichen Förderung der technischen Grundfertigkeiten die Grundlagen der ballorientierten Raumdeckung (Kettensysteme) trainiert und im Spiel umgesetzt. Das Erlernen gruppen- und mannschaftstaktischer Mittel ist erforderlich, da diese Spielformen übergreifend im Aktivenbereich praktiziert werden und es einer Leitlinie des schweizerischen Fußballverbandes entspricht. 5.2 Junioren G - Förderung der Freude am Sport und am Spiel - Vermittlung der Spielidee „Tore erzielen und Tore verhindern“ - Spielerisches Erlernen der Ballführung in Grobform, Ballgewöhnung - Förderung von Teamgeist - Keine Systemvorgaben (freies Spiel) - Training 1 x / Woche

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5.3 Junioren F - Spielerisches Erlernen der wichtigsten Fußballtechniken Ballführung, Ballannahme und Passen mit der Innenseite - Spielerisches Erlernen des Dribblings (einfache Finten) - Torschuss - Schulung der Beidfüssigkeit beginnt - Laufschulung ohne Laufgitter - Regelmäßiges Wechselspiel der Positionen - Vermittlung von Mindestregeln (Anstoß, Einwurf und indirekter Freistoß) - Ballorientiertes Spielsystem 3-er Ketten - Training 1 x / Woche Das Spiel muss im Mittelpunkt stehen Sportartenübergreifend trainieren Oftmaliges Wiederholen von Übungen Übungen spielerisch erlernen In kleinen, übersichtlichen Gruppen trainieren Förderung der koordinativen Fähigkeiten Technische Fussball - Grundausbildung (Wichtig: Beidfüssigkeit !): Ball führen Passen, Stoppen, Abschluss Dribblings, Ballgeschmeidigkeit (Finten) Ballannahme im Stand und aus dem Lauf Elementare Regelkenntnissse: Einwurf, Foul und Eckball Taktische / spielerische Ausbildung: Spielerpositionen bewusst machen (Torhüter, Stürmer, Verteidiger) Spielermassierungen vermeiden, durch die Grundlagen für Anbieten, Freilaufen, Decken Junioren spielen auf allen Positionen

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5.4 Junioren E - Weiterentwicklung der wichtigsten Fußballtechniken (Ballführung, Ballannahme und Passen mit der Innenseite) - Festigung der Beidfüssigkeit - Schulung Ballannahme- und –mitnahme - Laufschule mit Laufgitter - Weiterentwicklung von Dribbling (Finten) und Torschuss - Torschuss nach Ball An- oder Mitnahme - Spielverhalten im 1:1, 2:2 - Überzahl- / Unterzahlschulung (3:1, 4:1) - Regelmäßiges Wechselspiel der Positionen (kein „Festspielen“ im Training und in den Trainingsgruppen!!) - Erlernen von Standartsituationen Eckball, Freistoß, Einwurf - Erlernen der Spielvorbereitung („warm machen“, „aufs Spiel vorbereiten“) - Vertiefung der Regelkenntnisse (Anstoß, Einwurf, Eck-, Frei-, Straf- und Anstoß) - Erläuterung des Abseits in Grobform (nur kleine Regelkunde, Learning by doing) - Ballorientierte Spielsysteme 3er Kette - Training 2 x / Woche Kein Druck sondern Zeit geben Den Spieler fördern und fordern è Junioren auf allen Positionen einsetzen Kern des Kinderfussballs Kleine Spiele (2 : 2 / 2 : 3 / 3 : 3) Polysportiv trainieren Förderung der koordinativen Fähigkeiten Technisch immer alles beidfüssig: alle Varianten von Ball führen, Flachpass, Ballannahme Finten, Dribblings, Ballgeschmeidigkeit Schusstraining (nur bewegte Bälle) Taktische / spielerische Ausbildung: Zweikampfverhalten Standardsituationen Vermittlung positionsgebundener Verhaltensweisen Freilaufen, Decken, Risikobereitschaft wann und wo, Tore schiessen, Tore verhindern Grundsätzliches Verhalten bei Über- und Unterzahl (2:1, 3:1, 3:2, 1:2 usw.) Regelkunde, Offside usw. Konditionelle Ausbildung: Schnelligkeit und Beweglichkeit

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6. Das Training

6.1 Grundsätze Trainiere altersgerecht: nicht einfach das Training der Aktiven übernehmen. Allgemein gilt: Je jünger die Junioren, desto mehr muss der reine Spielgedanke im Zentrum stehen. Trainiere ausbildungsbewusst: Auch die jüngsten Junioren wollen etwas lernen und Forschritte machen und nicht nur beschäftigt werden. Wichtige Begriffe in diesem Zusammenhang sind:

– Einführung = den richtigen Bewegungsablauf lernen – Schulung = Variationen einbauen, üben in der Bewegung und mit passivem / teilaktivem Gegner – Training = unter wettkampfnahen Bedingungen üben (mit aktivem Gegner)

Trainiere mit einer Saisonplanung: Um dieser Anforderung gerecht zu werden, benötigt der Trainer unbedingt eine Saisonplanung in groben Zügen, die die Zielsetzung für die Mannschaft beinhaltet. Der Trainer bereitet jedes Training schriftlich vor, weil der vorbereitete Trainer besser trainiert. Trainiere zielgerichtet: Setze Schwerpunkte für eine Trainingseinheit. Sie darf nicht zu viele Komponenten beinhalten ( z.B. 1. Übung Kopfball, 2. Übung Schuss, 3. Übung Passen usw.). Lieber nur etwas trainieren und dafür Variationen einbauen. Zielgerichtet heisst aber auch, folgende Richtlinien zu befolgen:

– Vom Bekannten zum Unbekannten. – Vom Einzelnen zum Zusammengesetzten.

Trainiere mit vielen Wiederholungen: Nur eine hohe Anzahl von Wiederholungen eines Elements verspricht den Erfolg (Ziel: 1000 Ballberührung). Trainiere und korrigiere: vor allem beim Techniktraining müssen Fehler sofort korrigiert werden, damit sie nicht zu Automatismen werden, die später nur noch schwer zu ändern sind. Bei den Fehlerkorrekturen gelten folgende Grundregeln:

– Nur zum Thema / zur Sache (nicht zur Person) korrigieren. – Nur den Hauptfehler korrigieren. – Aufmunternd korrigieren. – Fehler nicht vordemonstrieren, sondern den richtigen Bewegungsablauf zeigen.

Trainiere mit Lernzielkontrollen: Bei den D-Junioren können von Zeit zu Zeit Lernzielkontrollen eingebaut werden. Trainiere beidfüssig Trainiere kindergerecht: Nutze den natürlichen Bewegungsdrang und die kindliche Spielfreude und sorge dafür, dass alle Kinder in Bewegung sind. Kinder suchen und brauchen (persönliche) Erfolgserlebnisse. Kinder bedürfen immer wieder der Anerkennung der Trainer. Alle Spieler kommen auf allen Positionen zum Einsatz. Verwende eine einfache, den Kinder angepasste Sprache bei Anweisungen (auf gleicher Höhe, z.B. kniend). Gehe individuell auf den Lernprozess der Kinder ein.

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6.2 Der Trainingsaufbau Die Trainingslektion im Juniorenfussball ist in fünf Teile gegliedert:

Einstimmen – Spiel 1 – Üben – Spiel 2 – Ausklingen

Wer sein Training so aufbaut, trainiert nach der: GAG - Methode (Ganzheit–Analyse–Ganzheit)

Mit Ganzheit bezeichnen wir das Spiel, mit Analyse den Übungsteil. Eingerahmt wird das Kernstück Spielen–Üben–Spielen vom Einstimmen, das die Lektion eröffnet, und vom Ausklingen, das sie abschliesst. Damit erhält die Lektion einen Rhythmus, der dem Bedürfnis der Kinder nach Abwechslung und Vielfalt gerecht wird. 6.3 Das Lektionsschema

Phase Thema Inhalt Zeit

Einstimmen Spielerisches

Bewegen Ein kleines Spiel danach koordinative Übungen Beweglichkeit oder Schnelligkeit

15 Minuten

Spielen

G

Spiel 1 Ein Spiel mit bestimmten Aufgaben, die dem Lektionsschema entsprechen 5:5 , 4:4 , 3:3 , 2:2 , 1:1 oder in Unterzahl 3:2 , 4:3 , 5:4

15 – 20 Minuten

Üben

A

Nur 2 Teile aus den folgenden auswählen

Technische Fähigkeiten – Ballführen – Torschuss – Zuspiel – Ballannahme – Kopfball

Koordinative Fähigkeiten Spielverständnis schulen

– Raumaufteilung Vierer-Drill In jedem Training ein Drill Übungsspiel mit bestimmten Aufgaben zum Thema

20 – 30 Minuten

Spielen

G

Spiel 2 Freies Spiel mit den Zielen: Spielfreude, Kreativität Der Trainer zieht sich zurück: – Beobachten – Loben und aufbauende Kritik

15 – 20

Minuten

Ausklingen

Spielerisches Auslaufen

Kooperatives Spiel oder Wahrnehmungsspiel oder Auslaufen mit lustigen Aufgaben Ein paar Worte des Trainers

10 Minuten

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– Loben und aufbauende Kritik Einstimmen:

Das Training beginnt mit einer spielerischen Form, welche dazu dient, die Kinder zu sammeln, motivieren und vorzubereiten, sich in den kommenden Sequenzen konzentrieren zu können.

Spiel 1: Die Grundlage für das Spiel 1 ist der Trainingschwerpunkt. Wenn man sich als Ziel gesetzt hat, die Kopfballfähigkeit zu verbessern, sollte man in diesem Teil ein Spiel wählen, welches vorwiegend Kopfbälle beinhaltet (2:2 nur Kopfballtore).

Üben: In diesen Teil wird der Schwerpunkt (z.B. Kopfball) in verschiedenen Variationen geübt (z.B. 4er Drill Kopfball).

Spiel 2: Das Spiel 2 dient ganz dem Spielerlebnis. Dies ist der wichtigste Teil des Trainings. Kinder brauchen das Spiel. Es gibt keine Aufträge, es gibt keinen Zwang mehr. Der Trainer zieht sich zurück und ist nur stiller Beobachter.

Ausklingen: In diesem Teil sollte man die Kinder wieder zusammenführen, die Emotionen aus dem Spiel 2 wieder beruhigen und einen harmonischen, gemeinsamen Abschluss finden.

Die besten Übungsspiele zu diesem Schema findet man im Buch „1020 Spiel- und Übungsformen im Kinderfussball“ von B. Bruggmann, das in den KIFU-Kursen abgegeben wird.

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6.4 Die Koordinativen Fähigkeiten Definition des Begriffes „koordinative Fähigkeiten“: „Die koordinativen Fähigkeiten sind Grundlage für das Bewegungslernen und beeinflussen sowohl die technisch-taktische als auch die konditionelle Entwicklung. Für das Fussballspielen sind sie deshalb unverzichtbare Lern- und Leistungsvoraussetzungen.“ Im Allgemeinen gilt: Je besser die koordinativen Fähigkeiten, desto besser die technischen Fertigkeiten. Deshalb gilt: In jedem Training dieser Alterskategorien müssen die koordinativen Fähigkeiten trainiert werden! Die fünf verschiedenen Koordinationsfähigkeiten Koordinative Fähigkeit Beschreibung Beispiele Orientierungsfähigkeit Sich auf dem Platz zurecht

finden. Position von Mitspielern und Gegnern erkennen

Reaktionsfähigkeit Informationen schnell aufnehmen, analysieren und „antworten“ (reagieren)

Im Spiel auf neue Situationen reagieren

Differenzierungsfähigkeit Krafteinsatz dosieren können ein Zuspiel zum Mitspieler (nicht zu scharf, nicht zu kurz)

Rhythmisierungsfähigkeit Fähigkeit, einen Bewegungsablauf dynamisch und rhythmisch zu gestalten

den Ball führen und dann eine

Körpertäuschung/Finte einbauen

Gleichgewichtsfähigkeit Gleichgewicht halten können die Landung nach einem Kopfball

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6.5 Der 4er-Drill Der 4er-Drill ist die beste Methode zur Schulung eines Bewegungsablaufes (z.B. Zuspiel). Er hat nur einen positiven Effekt, wenn er in jedem Training über mehrere Wochen wiederholt wird. Die 5 Vierer-Drills (Ballführen, Zuspiel, Torschuss, Ballannahme und Kopfball) sind im Buch „1020 Spiel und Übungsformen im Kinderfussball“ von B. Bruggmann genau beschrieben. Wichtige Informationen zu den Vierer-Drills:

– In jedem Training (Übungsteil) einen Vierer-Drill durchführen. – Den gleichen Drill In mehreren Trainings hintereinander durchführen (Lerneffekt). – Mit der Zeit kennen die Spieler jeden Drill: kleinerer organisatorischer Aufwand. – Ein Drill läuft ohne Unterbrechung zwischen sieben und zehn Minuten. – In den Drills wird die Beidfüssigkeit konsequent geübt. – Der Trainer korrigiert individuell.

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6.6 Laufschule

• Statistisch gesehen haben Spieler in einem 90-minütigen Spiel den Ball weniger als 2 Minuten. Viel Zeit wird mit Laufen verbracht, um zum Beispiel taktische Konzepte vernünftig umzusetzen oder sich wieder freizulaufen.

Training mit Laufschule.ch verbessert deinen Laufstil, was dir hilft, schneller und ökonomischer zu laufen, d.h., weniger Energie zu verbrauchen. Nebenbei vermindert es auch merklich das Verletzungsrisiko.

Laufkoordination: Die Laufleistung eines Fussballers unterscheidet sich erheblich von der eines Leichtathleten! (Stopps, Rückwärts, unterschiedliche Unterlagen) = Training „schnelle Füsse“, flexible Schrittfrequenz und –länge Koordination und Kraft: Kombination aus Springen und Laufen. Bessere Koordination der intramuskulären Abstimmung, steigert Schnell- wie auch Maximalkraft = indirektes Krafttraining (Lauf- und Sprungschule) Koordination und Ausdauer: Ökonomischer Einsatz der Bewegung (Verbesserung der intra- und intermuskulären Koordination) führt zu energiesparenden Bewegungen= Einfluss auf die Ausdauerleistung

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6.7 Hausaufgaben Um eine Verbesserung in bestimmten Techniken zu erzielen, sollten die Kinder (ab E-Junioren) auch selbstständig üben. Daher soll der Trainer aus den Bereichen Jonglieren, Ballführen/Ballgefühl, Finten/Tricks, Passen und Schiessen Hausaufgaben aufgeben, die die Kinder üben können (z.B. Jonglieren Fuss–Knie–Kopf). Die Kontrolle dieser Hausaufgaben soll in Tests mit Wettkampfcharakter im Training erfolgen. 6.8 Symbole für die Trainingsvorbereitungen Zeichen Bedeutung Zeichen Bedeutung

Ball Weg des Balles

Weg des Spielers mit Ball

Weg des Spielers ohne Ball

X

Spieler der eigenen Mannschaft

O

Spieler der gegnerischen Mannschaft

A, B, C, usw.

Spieler-bezeichnung

A, A1, A2, A3, usw.

Position des Spielers A

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6.9 Merkpunkte für ein effizientes Techniktraining Auf folgende Punkte gilt es beim Techniktraining besonders zu achten: • Stoffauswahl - Möglichst viele Ballkontakte pro Einheit („1000 Ballberührungen“ pro Training) - Situationsbezogene technische Lösungen trainieren, d.h. Situationen, welche im Spiel vorkommen (z.B. Ballannahme und Ballmitnahme, Flachpass) • Methodischer Aufbau des Techniktrainings - Alters- und stufengerechter Wechsel von Spielen und Üben. - GAG-Methode, wobei im analytischen Teil speziell auf die korrekte Ausführung geachtet werden soll und unbedingt korrigiert werden muss (Übungs- und Drillformen). • Methodik des Coaching - Vom Einfachen zum Schwierigen! - Vorzeigen und erklären. Der Junior versteht die Zielsetzung und hat eine präzise Sollwertvorstellung - Organisation, Gruppengrösse, Platz- und Materialausrüstung ermöglichen möglichst viele Ballkontakte - Kleine und ausgeglichene Gruppen vereinfachen das Coaching - Präzise, zielbezogene und unmittelbare Korrektur von fehlerhaften Bewegungsausführungen. - Korrektur des Hauptfehlers! - Beharrlich weiter trainieren, auch wenn nicht immer alles beim ersten Mal klappt. - Die Junioren motivieren. - Trainiere beidfüssig! • Lernaktivität der Junioren - Konzentration und Aufmerksamkeit. Das Wichtigste sehen, spüren und hören - Selbstständigkeit verlangen (Motivation) - Bewegungsvorstellung verbalisieren und speichern • Kindergerechtes Training - Den natürlichen Bewegungsdrang und die kindliche Spielfreude dafür nutzen, dass alle Kinder in Bewegung sind. - Kinder suchen und brauchen (persönliche) Erfolgserlebnisse. Kinder bedürfen immer wieder der Anerkennung (Motivation). - Alle Spieler kommen auf allen Positionen zum Einsatz. - Verwende eine einfache, den Kindern angepasste Sprache bei Anweisungen (auf gleicher Höhe, z.B. kniend) • Regelmässigkeit - Zweimal in der Woche, um Fortschritte zu erreichen. - Gleiche technische Ausführung über mehrere Wochen fokussieren und festigen

(Trainingsplanung, Schwerpunkte setzen) - Übungsgelegenheiten auch ausserhalb des organisierten Trainings. - - „Hausaufgaben“ geben. • Trainingsfeld und Material - Für jeden Junior mindestens ein Ball im Training! - Breites Angebot an Hilfsmitteln wie verschiedenartige, bewegliche Tore, Hütchen, Reifen, verschiedene Bälle (Grösse und Härte) etc.

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6.10 Coachingpunkte Technik Wir beschränken uns hier auf die wichtigsten Technikelemente, die in diesen Alterskategorien geschult werden sollen:

• Ballannahme und Ballmitnahme • Kurzpass • Übersteiger • Dribbling/Ballführung • Finte/Täuschung • Torschuss • Einwurf

Die Coachingpunkte sollen im Training beobachtet werden und bei falscher Ausführung korrigiert werden.

Ballannahme und Ballmitnahme (Ball muss immer in Bewegung bleiben)

Orientierung zum

Ball, leicht gebeugtes

Spielbein.

Lockeres Spielbein federt mit der

Ballberührung leicht zurück (Netzeffekt).

Ball wird eng vor dem Standbein mit dem Innenrist quer und flach gespielt.

Fussspitze des Spielbeins ist leicht

angehoben.

Mit dem nächsten Schritt wird der Ball sofort in den Lauf mitgenommen (Fusswechsel).

Kurzpass

Rhythmischer Anlauf.

Orientierung zum Mitspieler.

Leicht gebeugtes Standbein zeigt in

Spielrichtung, Standbein neben

dem Ball. Spielbein holt aus.

Spielbein ausgedreht,

Fussgelenk fixiert!

Spielbein durchschwingen.

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Übersteiger

Ballführung Richtung

Gegner (Kegel), Oberkörper leicht

nach vorne geneigt.

Vor Gegner (Kegel) Ausfallschritt nach

rechts über den Ball machen,

Gewichtsverlagerung, Standbein gebeugt.

Spielbein kreuzt vor Körper und mit der

Aussenseite des Fusses wird der Ball auf die linke Seite

gespielt.

Gegner mit einem Rhythmuswechsel

umspielen, Bewegung fliessend.

Dribbling/Ballführung

Oberkörper leicht

nach vorne geneigt. Führen/Treffen des Balles in der Mitte,

Beidfüssig.

Viele Ballberührungen bei

flüssigem Ablauf (jeder Schritt eine

Berührung), Ballführung eng am

Fuss.

Blick vom Ball lösen, Spielumgebung

beobachten, „Kopf hoch“.

Laufrichtung wechseln,

Rhythmus- und Tempowechsel.

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18.10.2012 32 Björn Ziegler Paiano

Finte/Täuschung

Ballführung Richtung

Gegner (Kegel), Oberkörper leicht

nach vorne geneigt.

Vor Gegner (Kegel) Ausfallschritt nach

rechts mit entsprechender

Gewichtsverlagerung, Standbein gebeugt.

Spielbein kreuzt vor Körper und mit der Aussenseite dieses Fusses wird der Ball auf die linke Seite

gespielt.

Gegner wird mit einem

Rhythmuswechsel umspielt,

Bewegung fliessend.

Torschuss

Orientierung zum Tor. Rhythmischer, leicht

schräger Anlauf.

Standbein federnd neben dem Ball, leicht gebeugtes Standbein zeigt in

Schussrichtung.

Ausholen des Spielbeins, Fussspitze

zeigt nach unten, Gelenk fixiert,

Schnellkräftiges durch- schwingen

des Spielbeins. Der Ball wird in der

Mitte getroffen.

Spielbein wird durchgeschwungen.

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Kopfball (im Sprung: Absprung mit einem Bein) ACHTUNG: nur mit weichen Bälle/ Ballone

Ballbeobachtung

und Zielorientierung. Bogenspannung

durch zurücknehmen des Oberkörpers, Arme leicht nach vorne.

Augen offen, Kinn zur Brust, Nacken steif

(fixiert).

Treffen des Balles mit der Stirn durch

vorschnellen des Oberkörpers, Arme gleichzeitig zurück

ziehen (keine

Stossbewegung des Kopfes).

Gezielter Kopfball. Bewegung nach

vorne zu Ende führen.

Einwurf

Ball mit beiden

Händen umfassen, Füsse hinter der Linie,

Gesicht zum Spielfeld.

Bogenspannung durch

zurücknehmen des Oberkörpers,

Ball hinter dem Kopf.

Ball wird in einem Zug von hinten über den Kopf gezogen und weggeschleudert.

Beide Füsse bleiben am Boden.

Arme beenden Schwung vor Oberkörper.

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7. Allgemein 7.1 Entwicklungsstufen Junioren

Entwicklungsstufen Mädchen Knaben Frühes Schulkindalter 7. bis 10. Lebensjahr 7. bis 10. Lebensjahr Spätes Schulkindalter 10./11. bis 12./13. Lebensjahr 10./11. bis 13./14.

Lebensjahr Erste puberale Phase (Pubeszens)

11./12. bis 13./14. Lebensjahr 12./13. bis 14./15. Lebensjahr

Diese verschiedenen Entwicklungsstufen bedeuten Unterschiede in den körperlichen, psychischen und sozialen Merkmalen, welche auch das Training bestimmen.

Allgemein Die F- und E-Junioren (6 bis 10 Jahre) sind im Kinderfussballalter, die D-Junioren (10 bis 12 Jahre) bereits im so genannten Grundlagenalter. Diese Tatsache verlangt unterschiedliche Schwerpunkte. Kinderfussball Für die F- und E-Junioren gilt: - Erstes Ziel ist es, die Kinder gut auszubilden, die Mannschaft ist (noch) unwichtig. - Die technischen Elemente (Ballführen, Torschuss, Zuspiel und Ballannahme)werden korrekt geübt (Qualität von Quantität!). - Mehrere Spiele mit kleinen Gruppen gehören in jedes Training - Die koordinativen Fähigkeiten werden mit einfachen Übungen gefördert - Es gibt kein spezifisches Ausdauertraining, ein gut organisiertes Training ist so intensiv, dass es die Ausdauer automatisch altersgerecht fördert - An den Turnieren (F = Fünferteams, E = Siebnerteams) spielen alle Kinder auf allen Positionen (keine Frühspezialisierung) - gelegentlich wird polysportiv trainiert (im Hallentraining gibt es viele Möglichkeiten dazu)

Grundlagenalter Für die D-Junioren gilt: - Sie sind im so genannten „goldenen Lernalter“, jetzt lernen sie besonders leicht - Was sie jetzt nicht lernen, lernen sie später nur noch mit viel mehr Aufwand - Folglich: Technische Elemente und koordinative Fähigkeiten intensiv üben - Folglich: perfekt organisiertes, ziel-orientiertes, klar geführtes Training - Das Spiel ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses (nicht nur für das Gemüt) - Übergang zum Positionsspiel: Das Kind findet allmählich seine Position im Team - Der Einzelne bleibt wichtig, die Mannschaft wird wichtiger

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Die verschiedenen Entwicklungsstufen Vorbemerkung zu den folgenden Charakteristiken Die Entwicklung eines Kindes verläuft nicht linear. Einmal macht das Kind grosse Fortschritte, dann wieder scheint es zu stagnieren. Die Unterschiede zwischen dem biologischen und dem chronologischen Alter sind gerade in dieser Lebensphase recht gross. Ganz allgemein kann man sagen, dass Kinder in diesem Alter einen ungestümen Bewegungsdrang haben, psychisch im Gleichgewicht leben, eine optimistische Lebenseinstellung haben, unbekümmert leben und sich leicht begeistern lassen.

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7.2 Der F-Junior Körperliche Merkmale - Die Unterschiede zwischen Mädchen und Knaben sind noch gering - Längen- und Breitenwachstum verlaufen harmonisch und ruhig - Allmählich entwickelt sich die Rumpfmuskulatur - Die Kinder sind zwar rasch müde, aber auch schnell wieder erholt - Eine körperliche Überforderung (beim gesunden Kind!) ist fast nicht möglich - Die koordinativen Fähigkeiten entwickeln sich - Dazu gehören Grundbewegungen wie Laufen, Hüpfen, Springen, Werfen und Fangen Daraus ergibt sich für das Training: - Alles mit dem Ball machen (Förderung des Ballgefühls) - Den Ball führen, den Ball beherrschen, mit dem Ball spielen (werfen, fangen, rollen) Psychische Merkmale Kinder in diesem Alter… …haben ein ausgesprochenes Spiel- und Bewegungsbedürfnis …lernen durch Zuschauen (visuell) und durch Ausprobieren, also durch Nachahmen …können kurze Informationen verarbeiten, lange Anweisungen verstehen sie nicht …haben Verständnis für ganz einfache Regeln …sind spontan und kreativ (erfinden plötzlich ein lustiges Spiel) …empfinden das Fussballspiel als einfach: Tore schiessen - Tore verhindern …haben ein schlechtes Verhältnis zu Raum- und Zeitrelationen …können sich nicht lange konzentrieren, werden rasch einmal abgelenkt …weinen gelegentlich im Training, weil das Gefühlsleben labil ist Daraus ergibt sich für das Training: - Spielen, spielen, spielen (Fussball) - Dazu auch Lauf- und Fangspiele, sowie Stafetten - Die GAG-Methode (spielen - üben - spielen) ist ideal - Gut zeigen, wenig reden Soziale Merkmale - Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen - Der Trainer spielt oft auch noch die Eltern-Rolle - Eltern und Trainer werden kritiklos anerkannt - Die Kinder denken ich-bezogen, erkennen den Sinn des Teamworks noch nicht - Die Kinder suchen die Vaterfigur - Das Verhältnis zum anderen Geschlecht ist unverkrampft - Gruppen mit bis zu fünf Kindern sind noch überblickbar Daraus ergibt sich für das Training: - Übungen und Spiele nur in ganz kleinen Gruppen durchführen, also 2:2 oder 3:3

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7.3 Der E-Junior Körperliche Merkmale - Die Unterschiede zwischen Mädchen und Knaben sind immer noch gering - Gestaltwandel, durch verstärktes Längenwachstum kann kurz ein Ungleichgewicht zwischen Rumpf und Gliedmassen entstehen - In der Regel aber harmonisches körperliches Erscheinungsbild - Die Rumpfmuskulatur entwickelt sich - Körperliche Beschwerden sind möglich (Ermüdung, Knochenschmerzen) - Gelenke und Wirbelsäule sind wenig belastbar (Knochenbau nicht gefestigt) - Das Koordinationsvermögen ist verbessert, Bewegungen sind besser steuerbar, komplexere Bewegungsabläufe sind möglich

Daraus ergibt sich für das Training: - Alle technischen Elemente immer wieder üben (vormachen - nachmachen) - Viele Ballkontakte und Beidfüssigkeit sind entscheidend - Erste Korrekturen behutsam vornehmen: Fehler nicht als falsch oder schlecht bezeichnen, sondern einfach den richtigen Ablauf nochmals zeigen - Die Anforderungen im koordinativen Bereich steigern - Schnelligkeitstraining in spielerischer Form ist jetzt möglich

Psychische Merkmale Kinder in diesem Alter… …haben ein ausgesprochenes Spiel- und Bewegungsbedürfnis …erfassen Bewegungsabläufe schnell …entwickeln einen starken Gerechtigkeitssinn …bilden sich allmählich eine eigene Meinung, denken und urteilen kritisch …entwickeln zunehmend grösseres Selbstvertrauen …sind leistungsorientiert, optimistisch und motivierbar, wollen etwas lernen …suchen Erfolgserlebnisse, entwickeln einen gewissen Ehrgeiz …lernen visuell (gutes Vorzeigen ist entscheidend) …sind begeisterungsfähig (aber: nur ein begeisterter Trainer begeistert!) …reagieren oft verzögert

Daraus ergibt sich für das Training: - Das Spiel ist noch immer das Wichtigste (deshalb kommen die Kinder in den Verein) - Mit kleinen Wettbewerben immer wieder neue Anreize setzen (Wer kann mehr…) - Der Trainer sucht das Positive, findet immer wieder ein lobendes Wort

Soziale Merkmale - Die Autorität der erwachsenen Führungspersonen wird anerkannt - Die Kinder spüren die Vorbildwirkung und erahnen die Fachkompetenz des Trainers - Sie sind nicht mehr so ich-bezogen, allmählich wird das Denken team-bezogen - Die Kinder werden selbständiger und haben stabilere Beziehungen untereinander - Gruppen mit bis zu sieben Spielern sind überblickbar - Sie suchen ihren Platz und die Anerkennung in der Mannschaft (Rangordnung)

Daraus ergibt sich für das Training: - Der Trainer überzeugt durch gut vorbereitetes und organisiertes Training - Spiele und Übungen noch immer in kleinen Gruppen (bis 4:4)

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8. Quellenverzeichnis Das Ausbildungskonzept ist eine Zusammenfassung verschiedenster Vorlagen: - SFV - FVRZ - Tanner Laufschule - 1020 Spiel und Übungsformen - Football.ch - FCZ Letzi Kids - C-Diplom - Sportclub Cham