Ausbreitung von elektromagnetischer Strahlung Spektroskopie-1.pdfLichtwellen. Die vektorielle...

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Ausbreitung von elektromagnetischer Strahlung E B ! Der elektrische Feldvektor und der magnetische Feldvektor stehen senkrecht aufeinander Die elektromagentische Welle ist beschrieben durch E = E 0 sin(2"#t — —) bzw. B= B 0 sin(2"#t — — ), #: Frequenz: die Anzahl Wellenlängen die die Strahlung in 1 s zurücklegt. t: Zeit x: Ort an dem E und B beobachtet werden v: Ausbreitungsgeschwindigkeit E 0 ,B 0 : Amplitude x v x v

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Ausbreitung von elektromagnetischer Strahlung

EB

!

Der elektrische Feldvektor und der magnetischeFeldvektor stehen senkrecht aufeinander

Die elektromagentische Welle ist beschrieben durch

E = E0 sin(2"#t — —) bzw. B= B0 sin(2"#t — — ),

#: Frequenz: die Anzahl Wellenlängen die die Strahlung in 1!s zurücklegt.

t: Zeitx: Ort an dem E und B beobachtet werdenv: AusbreitungsgeschwindigkeitE0,B0: Amplitude

x

v

x

v

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Spektroskopie und Optische Aktivität

Schematisches Diagramm eines Linear-Dichroismus-Experimentes.

Die Moleküle einer Polymerfolie sind relativ zueinander und mit ihre Längsachse parallel (II) zu Lichtkomponente III orientiert. Diese wird durch das Polymer stärker absorbiert als die relative zu den Polymermolekülen senkrechte (⊥) Lichtkomponente I⊥. Nach Durchtritt durch die Polymerfolie ist das Licht linear polarisiert.

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Die unterschiedliche Absorption von Licht mit elektrischem Feldvektor parallel bzw. senkrecht durch Materie bezeichnet man als Lineardichroismus

Linear Dichroismus eines Polypeptids(Poly-L-glutaminsäure!lm).

Linear Dichroismus

III ,0

III

!I" ,0

I"

III ,0

III

+I" ,0

I"

Absorption

0.5

1.0

1.5

Während die Absorption positiv istkann das Vorzeichen des Lineardichroismus positiv oder negativ sein

Der Lineardichroismus ist definiert durch

D =AII − A⊥

AII + A⊥

=log

III ,0

III

⎛⎝⎜

⎞⎠⎟− log

I⊥ ,0

I⊥

⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

logIII ,0

III

⎛⎝⎜

⎞⎠⎟+ log

I⊥ ,0

I⊥

⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

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Generierung von zirkularpolarisiertem Licht durch Superpositionzweier linearpolarisierter Lichtwellen mit Phasendifferenz λ/4.

A. Links-zirkularpolarisiertes Licht kann durch Überlagerung (Superposition) von linearpolarisiertem Licht erhalten werden.

Die elektrischen Feldvektoren der Lichtwellen stehen senkrecht zueinander und die Lichtwellen haben eine Phasendifferenz von λ/4, wobei E1 gegenüber E2 vorausläuft.

Wenn E2 vorauslaufen würde, dann entstünde rechtszirkular polarisiertes Licht.

B. Zirkularpolarisiertes Licht in Projektion auf die Ausbreitungsrichtung

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Die Komibation aus links- und rechtszirkular polarisiertem Licht von gleicher Amplitude, Wellenlänge und Phase ergibt linear polarisiertes Licht. Die Amplitude des linear polarisi-erten Lichtes oszilliert zwis-chen Position 1 und 5.

Elliptisch polarisiertes Licht entsteht aus der Superposi-tion von zwei zirkular polarisi-erten Wellen von verschie-denen Amplituden.

Beziehung zwischen linear-, zirkular-, und elliptisch-polarisiertem Licht

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Chirale Moleküle

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Die Peptidbindung absorbiert im fernen UV (< 250 nm)

Zwei Hauptabsorptionsbanden werden beobachtet:n → π* (210-220 nm, schwach) and π → π* (um 190 nm, stärker)

α-Helices und β-sheets sind chiral und deshalb optisch aktiv

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Optische Rotationsdispersion (ORD)

α(λ ) =

180° ⋅dλ

nL − nR( ) (Grad)

α[ ]λ =

αλ

c ⋅dGrad ⋅cm2

g⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

M[ ]λ =

αλ ⋅Mr

10 ⋅d ⋅ cGrad ⋅cm2

mol⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

In einer optisch aktiven Substanz ist die Lichtgeschwindigkeit für rechts- und links-zirkularpolarisiertes Licht verschieden.

Nach dem Durchtritt besteht eine Phasendifferenz zwischen beiden zirkularpolarisierten Lichtwellen. Die vektorielle Addition des austretenden Lichtes ergibt eine Drehung der Polarisationsebene.

Der Drehwinkel α ist von der Pfadlänge d des Lichtes durchdie Probe und von der Konzentration c abhängig.

spezifischeDrehung

molareDrehung

n =

cc0

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Frequenz

Konformationsänderungen und CD-Spektren von Poly-L-lysine in wässeriger Lösung

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Zirkular or Elliptisch polarisiertes Licht entsteht, wenn linear polarisiertes Licht durch eine optisch aktives (chirales) Material tritt.

Entstehung von zirkular oder elliptisch polarisiertem Licht

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Intensität und Absorption

Elektrischer Feld Vektor (E), Intensität (I) und Elliptizität (Θ)

Elliptizität des austretenden Lichtes:

Entwicklung in eine Taylorreihe, Umwandlung von Bogenmaß in Grad

IR = I0 ⋅10−AR = I0 e– AR ln(10)

Θλ  (Grad) ≈ 180°

πln(10)

4⎛⎝⎜

⎞⎠⎟⋅ ΔAλ ≈ 32.98° ⋅ εL ,λ − εR ,λ( ) ⋅ c ⋅d

Θλ  (Bogenmaß) ≈ tan(θ) = ER − EL

ER + EL

=IR

1/2 − IL1/2

IR1/2 + IL

1/2

Θλ  (Bogenmaß) ≈ e

–AR2

ln(10)− e

–AL2

ln(10)

e–

AR2

ln(10)+ e

–AL2

ln(10)=

eAL −AR

2ln(10)

− 1

eAL −AR

2ln(10)

+ 1

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Molare Elliptizität und Normierung der Elliptizität für Proteine

Die Konstanten können zur Vereinfachung zusammengefasst werden, sodass man für die Elliptizität erhält:

Normiert auf die Stoffkonzentration und die Schichtdicke der Küvette:

c in g/cm3, d in cm, ε in cm2/g

Θλ  (Grad) ≈ 180°

πln(10)

4⎛⎝⎜

⎞⎠⎟⋅ ΔAλ ≈ const ⋅ εL ,λ − εR ,λ( ) ⋅ c ⋅d

const = 180°

πln(10)

4⎛⎝⎜

⎞⎠⎟≈ 33°

Θλ  (Grad) ≈ 32.98° ⋅ εL ,λ − εR ,λ( ) ⋅ c ⋅d

Θ[ ]λ =

MrΘλ

d ⋅ cGrad ⋅cm2

mol⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

Mißt man die Stoffkonzentration in mol/l statt in g/cm3, so folgt:

Θ[ ]λ = 1000 Θλ

d ⋅ cGrad ⋅cm2

mol⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

Für Proteine aus n Aminosäuren bezieht man das auf einen Aminosäurerest und gibt die “Mittlere molare Elliptizität pro Rest in der Einheit “Grad cm2 dmol–1” an:

Θ[ ]λ = 100 Θλ

n ⋅d ⋅ cGrad ⋅cm2

dmol⎛⎝⎜

⎞⎠⎟

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CD-Spektrum (a) und Absorptionsspektrum (b)von Poly-L-alanin in α-Helix Konformation. Die Absorptionsbanden sind den Übergängen n → π* bei 220 nm und zu den π → π* Übergängen bei 204 und 190 nm zugeordnet.

(Nach Quadrifoglio, F., Urry, D.W. (1968) J. Am. Chem. Soc. 90,. 2755-2760)

Absorptions- und Circulardichroismus Spektrum eines α-helicalenPolypeptids

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Wellenlänge, ! (nm)

Konformationsänderungen und CD-Spektren von Poly-L-lysine in wässeriger Lösung

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Berechnete CD-Spektren mit verschiedenem Gehalt an α-Helix, β-Faltblatt und

ungeordneter Struktur

Prozentuale Anteile von α-Helix, β-Faltblatt undZufallsknäuel Struktur sind in den Tabellen gelistet

a variabler Anteil of α-Helix und Zufallsknäuel

b variabler Anteil of α-Helix und β-Faltblatt

c variabler Anteil of α-Helix und β-Faltblatt bei 20% Zufallsknäuel.

d CD-Spektrum von Myoglobin: Die ausgefüllten Kreise wurden berechnet aus Spektren des Poly-L-lysins und ergaben einen Anteil von 68.3% α-Helix, 4.7 % β-Faltblatt und 27% Zufallsknäuel.

(Nach Greenfield and Fasman, 1969 Biochemistry 8, 4108).

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CD-Spektren von Adenosinmonophospatnativem Poly-AMP und denaturiertem PolyAMP

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-15

-10

-5

0

5

240230220210200

Wavelength, ! (nm)

Beispiel: Renaturierung eines Membranproteins

Entfaltet in 8 M Harnstoff

Gefaltet in Detergens

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600

590

580

570

560

550

Wav

eleng

th o

f Ab

sorp

tion

Max

imu

m (n

m),

2.01.51.00.50.0

Concentration, diC8-PC (mM)

-10

-8

-6

-4

-2

! a

t 2

00

nm

(1

03 d

eg c

m2d

mo

l-1),

Die Renaturierung hängt von der Konzentration an Detergensmicellen ab.

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Kernabstände und Schwingungszustände

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Elektronische Übergänge und Schwingungszustände

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InterneUmwandlung:

Schwingungs-relaxation

S2

S1

S0

Absorption Fluoreszenz Phosphoreszenz

Intersystemcrossing

Jablonski Diagram

SingulettZustand

TripletZustand

T1

S0

• Schwingungsübergänge sind dargestellt durch

• Elektronische Übergänge sind dargestellt durch

• Elektronische Übergänge in den Grundzustand sind durch die Emission von Fluoreszenzstrahlung charakterisiert. Wenn der angeregt Zustand ein Triplettzustand war, durch Emission von Phosphoreszenz.

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Schematischer Aufbau eines Fluoreszenzspektrometers

Stationäre Fluoreszenzmessungen

L ist eine Lichtquelle

M1 ist der Anregungsmonochromator

M2 der Emissionsmonochromator

PM ist ein Photomultiplier

S die Probe

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Strukturen einigerin Fluoreszierender Farbstoffe

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Lösungsmitteleffekte auf die Lage des Fluoreszenzemissionsmaximums