Ausgabe 101 MosKultInfo 1 · 2020. 11. 1. · Ausgabe 101 MosKultInfo 4 ----- Moskauer Holzhäuser,...

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Ausgabe 101 MosKultInfo 1 ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ausgabe 101 1. November 2020 Herbst an der ul. Povarskaja

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  • Ausgabe 101 MosKultInfo 1

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    Ausgabe 101 1. November 2020

    Herbst an der ul. Povarskaja

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 2

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  • Ausgabe 101 MosKultInfo 3

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    Kolomna

    Kolomna gehört zu den ältesten Städten des Moskauer Umlandes und befindet sich circa 120 km südöst-

    lich von Moskau entfernt am Zusammenfluss der Moskva und der Oka. Bereits 1177 wurde die Stadt in

    der Laurentius-Chronik erwähnt.

    Kolomna ist von Moskau aus relativ gut und schnell zu erreichen und ist eine Stadt mit vielen Architek-

    turdenkmälern.

    Berühmt ist der Kreml, der nach dem Vorbild des Moskauer Kremls Ende des 17. Jahrhunderts gebaut

    wurde. Er ist sehr gut erhalten. Das Ufer zur Moskva wurde aufgeschüttet,

    befestigt und zum Promenieren hergerichtet. Die Kremlmauer mit den Tür-

    men wurde restauriert, die Wege und Straßen sind ordentlich gepflastert, wir

    waren begeistert. Erhalten sind auch der „Sobornaja Ploschtschad‘“ mit der

    Maria-Entschlafens-Kathedrale, dem Glockenturm und der Auferstehungs-

    kirche. Andere Kirchen im Stil des Barocks oder der Pseudogotik vervoll-

    ständigen das Ensemble.

    Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts war der Kolomnaer Kreml eine der

    mächtigsten Festungsanlagen Russlands und hat zahlreichen Angriffen

    standgehalten.

    Im 18. und 19. Jahrhundert zerstörten ihn ausgerechnet die friedlichen Bür-

    ger und gebrauchten einen großen Teil der Verteidigungsanlage als Bauma-

    terial. Ein Gesetz von Nikolai I. machte diesem Prozess 1826 ein Ende, so

    dass immerhin noch ein Fünftel der Türme und Mauern erhalten werden konnte.

    Auf dem Territorium des Kremls sind das Maria-Entschlafens-Brusnenskij Kloster und das Dreifaltig-

    keits-Nowo-Golutvn-Kloster gelegen.

    Das Brusnenskij Kloster wurde im 16. Jahrhundert gegründet, als einzige Kirche ist noch die Maria-Ent-

    schlafens-Kirche von 1522 mit einem Zeltdach übrig. Im 19. Jahrhundert wurde das Kloster im pseudo-

    russischen Stil umgebaut. 1921 wurde es geschlossen und als Wohnraum genutzt.

    Gepflegt erscheint auch das Nowo-Golutvin-Frauen-Kloster mit einer Dreifaltigkeitskathedrale von

    1705 sowie der neogotischen Maria-Schutz-und-Fürbitte-Kirche, die 1823 errichtet wurde. Dort züchten

    die Nonnen mittelasiatische Schäferhunde.

    Vom Kreml führt die ul. Arbatskaja zur Moskwa hinunter. Über eine Fußgängerbrücke ist am gegen-

    überliegenden Ufer das älteste Kloster in Kolomna, das Gottesmuttergeburts-Kloster, zu erreichen. Das

    Männerkloster in Staroje Bobrenowo gehörte im Kampf von Kulikowo zu den Festungsbauten. Nach

    den Kämpfen wurde das Kloster gegründet.

    Geht man durch die Stadt, finden sich viele gut erhaltene Adels- und Kaufmannshäuser. Vor allem längs

    der Straße der Oktoberrevolution ist viel alte Bebauung stehengeblieben.

    In der Vorstadt, ul. Gorodischtschenskaja 102 A, steht auch eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die

    älteste erhaltene Kirche in Podmoskowie.

    Sehr sympathisch ist es durch die malerischen Straßen und Gassen zu spazieren. Vielerorts versucht

    man die alten Holzhäuser mit ihren typischen Holzschnitze-

    reien zu erhalten.

    Überall entdeckt man Kirchen wie beispielsweise eine Kir-

    che der Altgläubigen in der ul. Posadskaja sowie kleine Mu-

    seen. Originelle Süßigkeiten, ein Konfekt aus Fruchtsaft, Zu-

    cker und Eiweiß, werden in der Pastila-Fabrik hergestellt,

    auch ein Museum berichtet darüber. Das Pastila-Museum

    bietet neben der Ausstellung ein Büfett mit interessanten

    Speisen und einen gemütlichen Garten zum Kaffeetrinken.

    Gleich gegenüber lädt das Samowarmuseum ein, ebenfalls mit Möglichkeiten zum Draußensitzen.

    Kolomna mit seinen charmanten Häuschen, Vorgärten und ordentlichen Gehwegen gehört für uns schon

    seit über zehn Jahren zu den mit Abstand saubersten und aufgeräumtesten Städten Russlands. Bereits

    2006 wurde Kolomna zur „wohlgeordnetsten“ Stadt von Podmoskowie gewählt.

    Simone Hillmann

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 4

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    Moskauer Holzhäuser, Teil 6

    Holzhäuser in Samoskworetschie

    Mit jedem Jahr werden es weniger – die kleinen und zum Teil sehr schönen Holzhäuser begegnen uns in

    Moskau nur noch selten, ungefähr 150 aus dem 18. und 19. Jahrhundert soll es noch geben.

    Doch sie gehören zur Geschichte der russischen Hauptstadt, lange Jahrhunderte über bestand Moskau

    nur aus Holzgebäuden, selbst der erste Kreml wurde aus Holz gebaut.

    Im heutigen Beitrag geht es um einige Holzvillen in Samoskworetschie, das zu den ältesten Stadtbezir-

    ken Moskaus gehört und mit vielen Stadtvillen und Anwesen von Adligen und Kaufleuten bezaubert.

    Ul. Bolschaja Ordynka 45

    Das Anwesen der Familie Arsenjew, gebaut Anfang des 19. Jahrhunderts, gehört zu den anerkannten

    Architekturdenkmälern Russlands. Es überstand den Brand von

    1812 relativ unversehrt. Heute befindet sich dort ein Restaurant.

    Das Haus hat einen Giebel, der nicht als einzelne Etage zählte und

    so mussten keine Steuern dafür bezahlt werden. Zu dieser Zeit hin-

    gen die Grundsteuern von der Anzahl der zur Straße zeigenden

    Etagen ab.

    Ul. Bolschaja Ordynka 43

    In unmittelbarer Nachbarschaft steht die Villa der Familien Pet-

    rowskij, Jelisejew und

    Mindowskij. Die Mindowskijs waren bedeutende Textilunternehmer

    und gehörten zu den reichsten Russen im 19. Jahrhundert.

    Ul. Malaja Ordynka 18

    Auch dieses Haus, das nicht später als 1803 errichtet wurde, konnte vor

    dem Feuer gerettet werden.

    Dritte Monetschikowskij Gasse 9

    Das ehemalige Haus des Kaufmanns P. Fjodorow war das Atelier eines Künstlers, davor angeblich eine

    Zahnklinik. Inzwischen ist es restauriert und die Verzierungen

    im russischen Stil wurden wiederhergestellt.

    Erste Kasatschij Gasse 6

    Dieses etwas ungewöhnliche Holzhaus im Jugendstil war unty-

    pisch für das alte Samoskworetschie. Offenbar leben Künstler

    dort.

    Ul. Nowokusnetzkaja 26

    Das Haus an der Ecke zur Ersten

    Nowokusnetzkij Gasse ist typisch für eine Stadtrandbebauung im alten Mos-

    kau. Es besteht zur Hälfte aus Holz und zur anderen Hälfte aus Stein. So bau-

    ten Leute mit einem mittleren Einkommen, die sich Gebäude nur aus Stein o-

    der Ziegel nicht leisten konnten. Dieses Haus wurde in der ersten Hälfte des

    19. Jahrhunderts als Flügel eines größeren Anwesens errichtet. Damals hatte

    es nur ein Stockwerk. 1875 folgte eine Etage aus Holz, die für Mietwohnun-

    gen vorgesehen war. Heute befinden sich dort Büros. Das Haupthaus steht im

    Hof und blieb ebenfalls erhalten.

    Übrigens – hier weht ein süßer Duft, in der Nähe, in der Zweiten Nowokusnetzkij Gasse 13/15 befindet

    sich eins der größten Konfekt- und Schokoladenfabriken Russlands, Rot Front. Seinen Namen erhielt

    das Werk aus Solidarität mit deutschen Kommunisten, die 1931 die Fabrik besuchten.

    Im Werksverkauf kann man die frischen Leckereien gleich mitnehmen.

    Simone Hillmann

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 5

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    Moskauer Toiletten

    Am 19. November wird der Welttag der Toiletten begangen. Der etwas ungewöhnliche Festtag wurde

    im Jahr 2001 auf einer Konferenz in Singapur, die sich mit Problemen der Hygiene beschäftigte, ausge-

    rufen.

    Öffentliche Toiletten gibt es seit vielen Jahrhunderten.

    In der Antike wurden sie nicht nur für die eigentliche Funktion genutzt, sondern man hielt dort auch phi-

    losophische Gespräche und Geschäftstreffen ab. Im Mittelalter ging diese Tradition verloren und Europa

    versank buchstäblich im Schmutz.

    Nach der Anweisung Peters I. „Über die Einhaltung

    der Sauberkeit Moskaus und die Bestrafung für die

    Verunreinigung der Straßen und Gassen“ wurden die

    ersten russischen öffentlichen Bedürfnisanstalten vor

    circa 300 Jahren eingerichtet – ausgehobene Gräben

    mit einem Brett darüber.

    Nachdem Moskau in der zweiten Hälfte des 19. Jahr-

    hunderts mit Kanalisation versehen war, baute man

    Toiletten vor allem im Stadtzentrum, auf den Bahnhö-

    fen und Märkten.

    Besitzer von Mietshäusern wurden verpflichtet, auf ih-

    ren Höfen solche „Zufluchtsorte“ zu schaffen.

    Ab 1912 kümmerte sich die Behörde, die für die Kanalisation zuständig war, um die Aborte. Nach der

    Revolution wurden die Bretter der öffentlichen Klosetts als Feuerholz verheizt. Auch die Toiletten aus

    Stein, die es in jedem Mietshaus gab, wurden geschlossen und in Wohnungen umfunktioniert.

    Erst 1922 begann man wieder über dieses Problem nachzudenken. 1927 gab es immerhin 17 öffentliche

    Pissoirs, die an die Kanalisation angeschlossen waren und von 800-900 Menschen pro Stunde aufge-

    sucht wurden.

    Immer noch funktionieren Toiletten, die 1937-1940 gebaut wurden, beispielsweise am Donskoj und No-

    vodevitschij Kloster, am Miusskaja Platz und auf dem

    Trjochgorny Wal. Zu den ältesten gehören eine Toilette in

    einem Wohnhaus auf der Pokrovka sowie eine in der

    Nähe der Metrostation Semjonovskaja.

    Eine vorrevolutionäre Einrichtung steht im Park auf dem

    Neujungfrauenfeld.

    Eine historische Toilette gibt es im GUM, eigentlich ein

    kleines Museum, der „Eintritt“ beträgt 150 Rubel. Du-

    schen ist dort auch möglich.

    Eine der berühmtesten Toiletten befindet sich im Gorki-

    park. Sie wurde in den dreißiger Jahren im neoklassischen

    Stil errichtet,

    wie ein Palast mit Säulen und Kapitellen und strengen Later-

    nen vor dem Eingang.

    Für die Bedürfnisse der Zarin Katharina II. wurde in Za-

    ryzino extra der Kleine Palast gebaut.

    Auf dem Theaterplatz wurde die erste öffentliche Toilette er-

    öffnet, die mit elektrischem Licht und Heizung ausgestattet

    war. Die Geschlechter waren getrennt und wenn man be-

    zahlte, bekam man Seife, ein Handtuch und Parfüm.

    Gebremst durch den Krieg, baute man erst 1947 die ersten

    unterirdischen Toiletten auf dem Roten Platz und an der

    WDNCh.

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 6

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    Ein Zufall beschleunigte den Ausbau des Netzes der öffentlichen Toiletten: Ein Beamter, der am 1. Mai

    mit Stalin das Volk von der Tribüne des Mausoleums begrüßen sollte, fand sich am frühen Morgen in

    einer total verunreinigten Straße wieder und beschmutzte sich. Es stellte sich heraus, dass neben seinem

    Haus Panzer standen und die Soldaten benutzten zum Verrichten der Notdurft die umliegenden Haus-

    eingänge. Sofort wurde angewiesen, 250 öffentliche Klosetts in Moskau zu bauen. Doch nur wenig spä-

    ter wurden auch sie in Wohn- und Lagerräume umgewandelt.

    Ende der siebziger Jahre wies Moskau circa 200 Toiletten auf. Versteckt vor den Augen der Polizei

    wurde in den Eingängen auch mit ausländischer Bekleidung gehandelt – schließlich konnte man dort gut

    anprobieren.

    Vor der Sommerolympiade 1980 wurde aufgestockt und 1990 arbeiteten bereits um die 500 Bedürfnis-

    anstalten. Mitte der neunziger Jahre erschienen die Kabinen aus Plastik, die zuerst nur zum Stadtge-

    burtstag aufgestellt wurden, später jedoch zur allgemeinen Nutzung freigegeben wurden.

    Heutzutage kümmert sich Dorinvest um die kostenfreien öffentlichen Toiletten, die man auch auf der

    Seite des Unternehmens finden kann, http://dorinvest.ru/index.php/activities/soderzhanie-i-ekspluata-

    tsiya-obshchestvennykh-tualetov/karta-tualetov.

    Simone Hillmann

    Willkommen!

    Liebe Mitglieder der “DeutscheGruppeMoskau”, liebe Wahl-

    Moskauer,

    wir, die „DeutscheGruppeMoskau“

    (www.deutschegruppemoskau.de) würden uns freuen, Ihnen

    den Anfang und den Aufenthalt in dieser Stadt zu erleichtern

    und abwechslungsreich zu gestalten.

    Wir bieten z.B. Führungen und Spaziergänge,

    Russischkurse und Workshops in deutscher Sprache an.

    Zurzeit ist dieses nur unter Einhaltung diverser corona-bedingter Vorschriften möglich. Das heißt, die

    Veranstaltungen finden vorwiegend im Freien oder online statt. Dafür bitten wir Sie um Verständnis.

    Nächste Veranstaltungen sind beispielsweise

    Coffee Morning am Mittwoch, 11. November um 10 Uhr im Ararat Hyatt Hotel

    Exkursionen finden z. B. am 3., 5. und 12. November statt

    Weitere Veranstaltungen finden Sie im Kalender unserer Homepage:

    https://deutschegruppemoskau.de/kalender/.

    Melden Sie sich und Ihre Gäste gerne per E-Mail an: [email protected]

    http://dorinvest.ru/index.php/activities/soderzhanie-i-ekspluatatsiya-obshchestvennykh-tualetov/karta-tualetovhttp://dorinvest.ru/index.php/activities/soderzhanie-i-ekspluatatsiya-obshchestvennykh-tualetov/karta-tualetovhttp://www.deutschegruppemoskau.de/https://deutschegruppemoskau.de/kalender/mailto:[email protected]

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 7

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    Deutschlandjahr in Russland 2020/2021

    Konstantin Ton

    Der bedeutende russische Architekt deutscher Abstammung Konstantin Ton wurde am 6. November

    1794 in Sankt Petersburg geboren.

    Zwei Jahre lernte er in der Petrischule und bereits mit neun Jahren wurde er

    Schüler an der Kunstakademie. Auf seiner fast zehnjährigen Reise durch Ita-

    lien, die Schweiz, Frankreich und Deutschland studierte er antike Denkmäler

    und analysierte frühchristliche Kirchen und verglich sie mit den neuen Gottes-

    häusern.

    Als junger Architekt arbeitete er als Zeichner im Petersburger Baukomitee und

    lernte bei Wasili Stasov und Karlo Rossi. Eins seiner ersten selbständigen Pro-

    jekte war die Orangerie für den Grafen Platon Subov, für die er eine Vorrich-

    tung erdachte, die gleichzeitig das Gewächshaus und die daneben liegende

    Wäscherei mit Wärme versorgte.

    Sein ehrgeizigstes Projekt war der Bau der Christi Erlöser Kirche im byzanti-

    nisch-russischen Stil in Moskau. Nach ihrem Vorbild entstanden noch weitere

    Kathedralen, beispielsweise in Jelez, Tomsk und Rostow am Don.

    In der Zeit der Herrschaft Nikolaj I. stieg Ton zum Hofarchitekten auf. Zwischen 1838 und 1851 arbei-

    tete Ton an der Konstruktion des Großen Kremlpalasts und der Rüstkammer. 1854 wurde Ton zum Rek-

    tor der Kunstakademie berufen.

    Zu seinen letzten Aufträgen gehörte die Planung von Bahnhöfen, wie des Nikolajewskij, heute Lenin-

    grader Bahnhofs in Moskau und des Moskauer Bahnhofs in Petersburg.

    Zu seinen Bauwerken zählen auch das Haus für Kriegsveteranen auf der Baumann-Insel, der Glocken-

    turm des Simonov Klosters und das Runde Depot am Leningrader Bahnhof.

    Bereits zu seinen Lebzeiten war er Mitglied von vier Akademien und korrespondierendes Mitglied des

    Königlichen Instituts britischer Architekten.

    Er starb mittellos 1881 und wurde auf dem Friedhof Wolkowo in Sankt Petersburg beigesetzt.

    Simone Hillmann

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 8

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    Kirchen verschiedener christlicher Konfessionen in Moskau

    In der fast zweitausendjährigen Geschichte des Christentums hat sich aus unterschiedlichsten Gründen

    eine breitgefächerte Vielfalt von Konfessionen herausgebildet – viele von ihnen haben in dem Schmelz-

    tiegel Moskau mit eigener Kirche einen Platz für ihre Gläubigen gefunden. Wir wollen auf Erkundung

    gehen und deren Besonderheiten erfahren. In 8 Folgen werden wir die jeweiligen historischen Zusam-

    menhänge umreißen und uns vor Ort umschauen.

    Reformation in Europa – Reformatorische Kirchen in Moskau (5/8)

    Während Wassili III. und Iwan IV. im 16. Jhd. die Zentralgewalt in Verwaltung, Rechtswesen und Heer

    stärkten und durch Eroberungen Russlands Grenzen verschoben, hatten andere Länder mit orthodoxen

    Kirchen unter osmanischer Besatzung zu leiden. 1521 eroberte Süleyman I. die stärkste Festung auf dem

    Balkan Belgrad und stand acht Jahre später vor den Toren von Wien.

    Und im katholisch geprägten Europa gab es beispiellose Umwälzungen: Kopernikus beschreibt die Erde

    als Planeten, der um die Sonne kreist und hilft der Naturwissenschaft zum Durchbruch, Magellan brach

    Afrika umsegelnd nach Indien auf, Kolumbus hatte Amerika „entdeckt“, das Buchdruckverfahren von

    Gutenberg intensivierte die Wissensverbreitung und führte zum Aufweichen des Bildungsmonopols der

    Kirche. Es entwickelte sich eine Hinwendung zu den Wissensquellen, zur Antike und zum Wissens-

    schatz der Araber – Gelehrte, die vor den Osmanen aus dem byzantinischen Reich geflüchtet waren,

    brachten von daher die seit 1000 Jahren dort gehüteten Kenntnisse mit. Die Städte erstarkten, die Patri-

    zier erlangten eine Wirtschaftskraft, die das der altangestammten Adelshäuser überstieg und die Infla-

    tion durch den Goldzufluss aus Amerika führte zu massiven sozialen Spannungen bis hin zu Bauernkrie-

    gen. Der Vatikan suchte immer neue windige Quellen (Ablassbriefe) zur Finanzierung der wichtigsten

    Großbaustelle des Petersdoms und der Ruf des Papstamtes litt unter dem Sittenverfall bis hin zu päpstli-

    chem Bordellbetrieb und Korruption (Käuflichkeit von Ämtern). Es musste einfach etwas geschehen –

    die Zeit war im gesamten Einflussbereich der katholischen Kirche reif für tiefgreifende Reformation.

    In Deutschland schlug Luther seine berühmten 95 Thesen an die Schlosskirche Wittenbergs und begrün-

    dete ungewollt die lutherisch-evangelischen Kirchen. In der Schweiz wirkten Zwingli und Calvin, auf

    die die reformierten Kirchen zurückgehen. Die presbyterianischen Kirchen mit Ursprüngen in Schott-

    land leiten sich vom Calvinismus ab, wie er von den schottischen Reformatoren John Knox und Andrew

    Melville vertreten wurde. Die calvinistisch geprägten Protestanten in Frankreich werden, (vermutlich)

    vom Begriff Eidgenosse (allemanisch: Eygenots) abgeleitet, Hugenotten genannt. Eigentlich verbreitete

    sich das reformistische Gedankengut in Windeseile im gesamten Europa mit dem Ziel, die katholische

    Kirche zu reformieren. Doch diese widersetzte sich vehement und verlegte sich auf politischen und

    kirchlichen Druck, was letztendlich zur Spaltung führte. Die entstehenden „reformierten“ Kirchen hat-

    ten national auch sehr ausgeprägte Besonderheiten. Interessant ist dabei, dass im Unterschied zu bisheri-

    gen Kirchenspaltungen die Akteure nicht hochrangige Kirchenvertreter waren, sondern dass die Bewe-

    gung durch das Kirchenvolk, die Gemeinden getragen wurde.

    Einzig die Anglikanische Kirche ist nicht durch Reformdruck von unten, sondern durch Reform „von

    oben“ durch Heinrich VIII. entstanden. Der sah sich vom Papst bei seinen Familienstandsplänen einge-

    schränkt und wollte sich von Rom unabhängig machen und seine absolute Macht festigen. Seit dieser

    Zeit ist die Krone auch weltliches Kirchenoberhaupt der Kirche.

    Bereits 1556 gestattete Zar Iwan IV. englischen Kaufleuten das

    Abhalten von Gottesdiensten und später bis zum großen Brand

    von 1812 wurden sie in der heute nicht mehr existierenden hol-

    ländischen Kirche in der Малый Трёхсвятительский переулок

    3 abgehalten.

    Die heute in der Вознесенский пер. 8/5 befindliche Andreas-

    Kirche wurde auf einem bereits 1826 erworbenen Grundstück

    1884 errichtet. In der Sowjetzeit ereilte sie das Schicksal vieler

    Kirchen, zunächst Botschaftssitz Finnlands, dann Lager, Wohn-

    heim und seit 1960 dann Studio des Schallplattenlabels „Melo-

    dia“ – viele bekannte Musiker haben hier zu Aufnahmen aufge-

    spielt. Die ursprüngliche Brindley & Foster Orgel ist verschollen – 2017 wurde eine gebrauchte deut-

    sche Ludwig Rohlfing Orgel aus 1958 (mit mindestens aus drei älteren Orgeln nachgenutzten Orgelpfei-

    fen) eingebaut.

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 9

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    Die ersten deutschen Lutheraner konnten wohl zurzeit Iwan des Schrecklichen in den gleichen Räum-

    lichkeiten Gottesdienste abhalten, wie es auch den Anglikanern gestattet

    wurde. Mit Peter I., der sehr von der Reformation angetan war, konnten

    dann bereits mehrere Kirchen gebaut werden, die jedoch alle nicht erhalten

    geblieben sind.

    Die Kathedrale der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russ-

    land St. Peter und Paul in der Старосадский пер. 7/10 (Метро „Китай-

    город“) steht an Stelle des nach dem Großen Brand 1812 dort 1817 gebau-

    ten Gemeindehauses. Sie wurde 1905 errichtet, in der Stalinzeit geschlossen

    bzw. „umgenutzt“ zu einem Konzertsaal, dann

    Kino und zuletzt Filmstudio. Seit Mitte der

    90er Jahre erfolgte dann die schrittweise Rück-

    übergabe zur Nutzung und 2017 zur 500-Jahr-

    feier der Reformation die Rückübertragung.

    Auf dem Deutschen Friedhof (wie er von den Moskauern bezeichnet wird)

    bzw. Vvedenskoje Friedhof, der unbedingt einen Besuch wert ist, befindet

    sich in der Наличная ул. 1 (Метро „Бауманская“) auch eine 1912 ge-

    baute evangelische Kirche, die von Anfang an von mehreren Konfessionen

    (evangelisch-lutherisch, katholisch, reformatorisch und anglikanisch) ge-

    nutzt werden sollte. Auch nach der Schließungsperiode in sowjetischer

    Zeit wurde sie nach Neueröffnung weiterhin multikonfessionell genutzt.

    Ein Spaziergang über den Friedhof, auf dem nicht nur Deutsche sondern

    auch andere Ausländer bzw. Andersgläubige bestattet werden, lässt sich gut mit einem Besuch eines

    Gottesdienstes sonntags 12:00 Uhr verbinden.

    Das Gebäude in der Малый Трёхсвятительский переулок 3 (Метро „Китай-город“) ist eng mit der

    Gemeinde der Heiligen Michaelis Kirche verbunden, die ihr Domizil in der bereits 1684 gebauten und

    mehrfach abgebrannten Kirche in der ул. Радио 17 hatte, wo

    leider nichts mehr an die vergangenen Tage erinnert. Noch

    1904 mehr als aus 4500 Kirchgänger bestehend, suchten sie

    nach dem Abriss der Kirche 1928 eine neue Bleibe. Die fand

    sie in dem ursprünglichen Gemeindehaus der Evangelisch-re-

    formatorische Kirche. Diese durfte bereits unter dem ersten Ro-

    manow-Zaren Michael Fjodorow 1629 in der Weißen Stadt

    eine kleine Kapelle bauen, dann in der Deutschen Vorstadt Le-

    fortowo eine Heimstadt suchen und schließlich nach dem Gro-

    ßen Brand 1812 auf diesem Grundstück bauen. Allerdings ge-

    währten in den 1865 umgebauten Kirchenräumen die Evangeli-

    ums-Christen der Michaelis-Gemeinde Zuflucht. Diese hatten 1917 nach der Emigration fast aller Ge-

    meindemitglieder der Evangelisch-reformierten Kirche das Gebäude übernommen. Zum heutigen Bild,

    welches sich dem Besucher ergibt, muss man etwas weiter ausholen.

    In den Anfangszeiten der Reformation entwickelte sich auch noch radikaleres und zu Luther, Zwingli

    und Calvin in Opposition befindliches Gedankengut - der bekannteste Vertreter war wohl Thomas Mün-

    zer und aus den heute noch bestehenden Gemeinden, die auf damalige Entwicklungen zurückgehen,

    sind die Unitarier, die „Schwärmer“ und Quäker, die heutigen Täufer wie Hutterer, Mennoniten, Ami-

    sche und Brüdergemeinden zu erwähnen. Die Täufer besinnen sich auf an Christus angelehnte Lebens-

    entwürfe, sehen die Kirche als Bruderschaft und verstehen die Taufe als bewusste Entscheidung – leh-

    nen mithin die Säuglingstaufe ab. Von diesen Kirchen ist uns kein Gebäude in Moskau bekannt.

    Evangeliums-Christen und Baptisten gehen zwar nicht unmittelbar aus der Täuferbewegung hervor, ha-

    ben allerdings einige Berührungspunkte mit ihnen. Während im zaristischen Russland Ausländern Glau-

    bensfreiheit in gewissen Grenzen gewährt wurde, war es den orthodox geprägten Einheimischen bis

    zum Toleranzedikt von 1905 nicht gestattet, einer anderen als der Russisch-Orthodoxen Kirche anzuge-

    hören. Die mit den Russlanddeutschen und ihrer Bibel- und Gebetstunde in Berührung kommenden

    Russen adaptierten diese, kamen mit ihrer Kirchenführung in Konflikt bis hin zum Kirchenausschluss

    und bildeten die „stundistische Bewegung“ (von Bibelstunde abgeleitet) als erste Freikirche der Russen.

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 10

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    In der Sowjetzeit unterlagen sie den Repressionen – mit der leichten Lockerung während des Krieges

    wurden auf staatlichen Druck dann die Evangeliums-Christen und Baptisten zusammengeschlossen und

    später kamen noch die Pfingstbewegung und die Mennoniten hinzu. Alle kirchlichen Handlungen, auch

    Taufe, Abendmahl und Predigt, können bei ihnen grundsätzlich von jedem Gemeindemitglied vollzogen

    werden. Ein Besuch dieses Hauses ist außerordentlich aufschlussreich – allerdings sollte man bei dem

    Missionseifer von Anfang an klar machen, dass man bei Fragen selbst auf die Engagierten zukommen

    wird.

    Diese Evangeliums-Christen/Baptisten haben aktuell mehr als 20 Gebetsstätten innerhalb des Moskauer

    Stadtgebietes eingerichtet; die interessantesten sind unserer Meinung nach in der Каширское шоссе

    70/2 (Метро „Кантемировская “), in der Варшавское шоссе 12 und die vermutlich größte und recht

    neue Golgotha-Kirche in der ул. Лескова 11 (Метро „Алтуфьево“) sowie die gleich hinter dem

    MKAD in der Амбулаторная ул., 53А in der Siedlung Новоивановское (an der Можайское шоссе).

    Steffen Hillmann

    Der 4. November – Feiertag der Ikone der Gottesmutter von Kasan

    Die Ikone der Gottesmutter zu Kasan wird in der russisch-orthodoxen Kirche besonders gewürdigt. Bei-

    nahe in jeder Kirche ist sie zu finden. Wann genau sie entstanden ist, kann allerdings heute nicht mehr

    nachvollzogen werden. Sie ist leicht zu erkennen – Jesus Christus sitzt nicht auf ihrer Hand, sondern

    steht links von ihr.

    Der Legende nach wurde sie unter folgenden Umständen aufgefunden:

    Kurz nach der Eroberung Kasans durch Ivan den Schrecklichen 1579 er-

    schien einem kleinen Mädchen namens Matrona die Gottesmutter gleich

    drei Mal im Traum und sie fand das Abbild in der Asche ihres abgebrann-

    ten Wohnhauses. Dort wurde später ein Frauenkloster errichtet, in dem

    Matrona und ihre Mutter Zuflucht fanden.

    In den folgenden Jahrhunderten wurde die Gottesmutterikone als Unterstüt-

    zerin des russischen Heeres angesehen – in Kriegen gegen Polen, Schwe-

    den und Frankreich. In Moskau und Sankt Petersburg wurden Kasaner Kir-

    chen zum Dank für die Hilfe der Ikone in Friedens- und Kriegszeiten er-

    richtet. Die Kasaner Kathedrale in Moskau ließ Stalin in den dreißiger Jah-

    ren sprengen, in den neunziger Jahren wurde sie am Roten Platz wiederaufgebaut.

    Wo das Original verblieben ist, bleibt im Dunkeln, möglicherweise wurde es aus der Kasaner Kathed-

    rale 1904 gestohlen. Wahrscheinlich wurde sie verbrannt, andere meinen, die Bolschewiki hätten sie

    verkauft, vielleicht befindet sie sich auch in Sankt Petersburg.

    Eine Kasaner Gottesmutter-Ikone tauchte in den siebziger Jahren in Westeuropa auf, gelangte in den

    Vatikan und wurde nach langen Diskussionen 2004 nach Russland gebracht, wo sie ihren Platz in der

    Maria-Verkündigungs-Kathedrale in der Hauptstadt Tatarstans fand.

    Zwei Festtage werden in jedem Jahr zu Ehren der Gottesmutterikone von Kasan zelebriert - am 21. (8.)

    Juli und am 4. November (22. Oktober). Der 4. November ist heute auch der „Tag der Einheit des Vol-

    kes“, ein Nationalfeiertag in Russland.

    Simone Hillmann

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Einheit_des_Volkeshttps://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_Einheit_des_Volkes

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 11

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    Moskauer Löwen

    Der Löwe ist in der Architektur und Bildhauerei so häufig wie kein zweites Tier anzutreffen. In Form

    von Skulpturen, Masken, Panneaus sind sie auch in Moskau oft zu sehen. Als König der Tiere symboli-

    siert er Mut, Kraft, Macht und Königlichkeit.

    Löwen wurden als Symbole der Herrscher gesehen, in Asien findet man sie meist paarweise als Wäch-

    terfiguren vor den Toren der Paläste, Tempel, Gräber und Amtsgebäuden. Traditionell steht links das

    weibliche, mit einem Jungtier in der Pranke – steht für Gedeihen der Nachkommen, Wachstum und

    Wohlbefinden, und rechts das männliche Tier, mit einem Ball, ursprünglich eine Perle, die die Einheit

    und Kraft des Reiches symbolisiert.

    Stark stilisiert wird der Löwe in der heraldischen Darstellung, herausgehoben werden solch typische

    Körpermerkmale wie der Kopf, die Pranken und der Schwanz. Meist wird er aufgerichtet, also stehend

    auf den Hinterfüßen dargestellt.

    Die ältesten Löwen in Moskau finden wir in der ul. Varvarka, wo sich an den Gemächern der Familie

    Romanov ihr Wappentier befindet, halb Löwe und halb Adler, das in den Pfoten Schwert und Schild

    hält.

    Auch auf dem Spasski-Turm, etwas schwer zu erkennen, sitzen Löwen auf ihren Hinterbeinen neben

    dem Zifferblatt, zwischen den Vorderbeinen halten sie Kugeln.

    Oft wird der Löwe mit einem Einhorn, das in Russland Gelehrtheit bedeutete, beispielsweise waren

    diese beiden Tiere das Symbol der Druckerei des Zaren in der ul. Nikolskaja.

    In Mode kamen die Löwen in der Zeit des Klassizismus.

    So schmücken Löwen das Eingangstor eins der schönsten Anwesen des frühen 19. Jahrhunderts in der

    ul. Jauskaja, heute befindet sich dort ein Krankenhaus.

    Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Klassizismus neu aufgelegt – das aufstrebende Bürgertum wollte

    sich mit dem Adel gleichgesetzt fühlen. Löwen vor dem Eingang ihrer Villen, wie beispielsweise vor

    der heutigen Residenz des belgischen Botschafters in der Chlebny Gasse oder dem Haus des Bauunter-

    nehmers Jakob Reck in der ul. Pyatnitzkaya unterstrichen das.

    Der König der Tiere bewacht auch das Haus der Wissenschaftler in der ul. Ostoschenka und das Kran-

    kenhaus, in dem Dostojewskijs Vater arbeitete.

    In Moskau gab es außerdem einen Architekten, dessen Markenzeichen der Löwe war, auch sein Vor-

    name bedeutete Löwe – Lew Kekuschew. So steht auf dem Giebel seines Wohnhauses in der ul. Osto-

    schenka ein Löwe.

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 12

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    Auch Mietshäuser wurden von Löwenstatuen beschützt, wie in der ul. Malya Moltschanovka 8 oder in

    der Jermolajewskij Gasse auf der Mauer vor dem „Haus der Offiziere“.

    Die größten Löwen wurden 2005 vom Bildhauer A. Rukawischnikow vor der Christi Erlöser Kirche

    aufgestellt.

    Simone Hillmann

    Kurzer Ausflug nach Mytischtschi und Koroljow

    Einen Trip zur Wolkow-Brauerei in Mytischtschi gleich hinter dem Autobahnring verbanden wir mit

    einer Stippvisite im benachbarten Städtchen Koroljow, benannt nach dem Chefkonstrukteur der sowjeti-

    schen Raumfahrt, Sergej Koroljow. Mit einer seiner Raketen begann 1957 die Erforschung des Weltalls.

    An der Kljasma gelegen wurde der Ort Ende des 19. Jahrhunderts vor allem als Datschensiedlung be-

    kannt.

    Nach dem Großen Vaterländischen Krieg wurden in der Stadt zahlreiche Forschungsinstitute, Konstruk-

    teurbüros und Fabriken angesiedelt, die sich zum Zentrum der sowjetischen Raketen- und Weltraum-

    technik entwickelten. Zu den zentralen Forschungseinrichtungen gehören der Raumfahrtkonzern RKK

    Energija, das Zentrale Forschungsinstitut für Maschinenbau sowie das Konstruktionsbüro für Chemi-

    sche Technik. Außerdem befindet sich in Koroljow das Kontrollzentrum, das die Internationale Raum-

    station (ISS) überwacht.

    Im Jahr 1924 wurde auf Anweisung Felix Dziershinskijs in Bolschewo, heute ein Stadtteil Koroljows,

    eine Arbeitskolonie für straffällige Jugendliche gegründet, die dort umerzogen werden sollten. Sie wur-

    den nicht eingeschlossen, sondern konnten sich frei bewegen und waren für ihr Leben selbst verantwort-

    lich. Sie konnten einen Beruf erlernen, arbeiteten und bekamen Lohn – ein pädagogisches Experiment,

    das viele Besucher aus dem In- und Ausland anzog.

    In den ersten Jahren kam die Kommune im ehemaligen Anwesen der Familie Kraft unter, in kleinen

    Holzhäusern gab es eine Kantine, einen Klub und Wohnheime.

    1928 wurde für die Kommune ein Gebäudekomplex im damals angesagten konstruktivistischen Stil ge-

    plant. Einige Bauten stehen immer noch, das „Lehr-Kombinat“, heute Technikum, das Kaufhaus, die

    etwas heruntergekommenen Internate „San Francisco“ und „Chicago“, eine Fabrikküche, ein Kranken-

    haus, ein „Kinder-Kombinat“ und das Stadion „Metallist“.

    Seit 2016 wird die Siedlung als Architekturdenkmal geführt.

    Simone Hillmann

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 13

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    MALTESER MOSKAU laden herzlich ein

    zum „Tag der offenen Tür“

    am Samstag, 19. Dezember von 10 bis 18 Uhr Kljasminskaja Straße 6, Bau 1

    UNSER PROGRAMM FÜR SIE:

    Erleben Sie selbst... …einen Film über die Aktivitäten der MALTESER Moskau,

    …jede Stunde: einen interaktiven Rundgang durch die Sozialstation,

    …wie spannend und einfach es ist, Deutsch oder Englisch zu lernen,

    …wie toll es ist, mit uns noch einiges andere zu lernen,

    …wie Sie Ihr eigenes Leben gestalten können,

    …wie man mit eigenen Händen etwas Schönes schaffen kann,

    …wie man sparsam ein leckeres Abendessen kochen kann,

    …wie Malteser unterstützen – fleißig und lohnenswert

    WAS WIR LEISTEN:

    ▪ Unterstützung von Hilfesuchenden in Moskau seit 1991

    ▪ 9 Mitarbeiter und 39 Ehrenamtliche (5928 ehrenamtliche Stunden)

    ▪ Neue Ehrenamtliche kommen ständig hinzu

    ▪ Mehr als 4 000 Hilfesuchende bekommen Hilfe in jeder Notsituation (mit steigender Anzahl)

    ▪ 84 292 Lebensmittelausgaben

    ▪ Besuchsdienst bei 4 551 alleinstehenden, älteren Leuten und Behinderten

    ▪ Kurse, Schulungen, Veranstaltungen für 645 Kinder und Jugendliche

    ▪ Unser Leitsatz: Von Hilfe zur Selbsthilfe

    Anmeldung zum „Tag der offenen Tür“ unter www.maltesermoscow.ru oder

    per E-Mail auf [email protected]

    Wir laden Sie auch persönlich zu uns ein:

    Natalia Nikolaeva – Generaldirekorin

    Ulf Schneider – Präsident

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 14

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    Stadtspaziergänge

    Abseits der breiten Magistralen und allseits bekannten Sehenswürdigkeiten lädt das historische, typisch

    russische Moskau ein, entdeckt und erkundet zu werden. In dieser lauten und hektischen Stadt gibt es

    charmante, oftmals versteckte und gemütliche Ecken, meine kleinen Besonderheiten, die ich Ihnen im

    Rahmen einer individuellen Exkursion gern zeigen möchte.

    Wer also nicht nur den Roten Platz kennenlernen will, ist hier genau richtig.

    Momentan sind Touren nur für kleine Gruppen mit maximal 5 Teilnehmern möglich.

    NEU!

    In den vergangenen Monaten habe ich neue interessante Touren vorbereitet und getestet, auf denen man

    das mehr oder weniger unbekannte Moskau kennen lernen kann,

    beispielsweise durch die Gassen am Alten und Neuen Arbat,

    auf einem der Hügel Moskaus nördlich der Metro Taganskaya,

    zu ehemaligen Webereien in der Moskwa-Schleife im Bezirk Chamovniki, zwischen den Metrostatio-

    nen Park Kultury und Sportivnaya,

    zur Timirjasew-Landwirtschafts-Akademie mit nicht nur konstruktivistischen Gebäuden und

    einen Teil der ersten Station des Pilgerwegs nach Sergejew Posad durch den Park an der Jausa.

    Gern organisiere ich auch Nordic Walking Touren durch das Moskauer Grün.

    Im Deutschlandjahr in Russland, das Ende September begonnen hat, werden wir deutsche Spuren in

    Moskau suchen und uns mit dem Wirken von Kaufleuten, Pädagogen, Unternehmern, Apothekern und

    Architekten deutscher Abstammung bekanntmachen. Zu ihnen gehören beispielsweise Franz Schechtel,

    der ein Architekt nicht nur des Jugendstils war, der Schokoladenfabrikant Theodor von Einem, der Un-

    ternehmer Ludwig Knoop oder der erste Postdirektor in Moskau Thomas Fademrecht.

    Viele weitere Stadtspaziergänge in Moskaus Zentrum und auch außerhalb finden Sie unter

    https://simonehillmann.wordpress.com/spaziergaenge-durch-moskau-und-mehr/ veröffentlicht.

    Bitte melden Sie sich unter E-Mail: [email protected] oder per Telefon: +7 915 242 3679

    und wir finden gemeinsam Thema und Termin für einen Spaziergang.

    Ihre Simone Hillmann

    https://simonehillmann.wordpress.com/spaziergaenge-durch-moskau-und-mehr/

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 15

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    Programm «November 2020» - stage4russia

    Private Stadtrundfahrten - auf Anfrage

    Sind Sie neu in Moskau oder haben Sie sich noch nie Zeit für eine ausgiebige Stadtrundfahrt genom-

    men? Jetzt wäre die ideale Zeit dafür. Der beste und schnellste Weg, um einen Überblick über die Met-

    ropole mit ihren lebendigen Straßen und Plätzen und vielen ruhigen Oasen zu gewinnen, ist eine Stadt-

    rundfahrt.

    Die Alte Tretjakow-Gemälde-Galerie in der Lawruschinskij Gasse sowie die Neue Tretjakowka in der

    Straße Krymskij Wal sind wieder im Rahmen von Führungen (geführten Touren) zu besichtigen.

    «Russland von der Eiszeit bis zu Peter dem Großen», am Samstag, 14. November, wird die erste

    Folge einer Serie von Führungen sein, die der russischen Geschichte gewidmet ist. In der ersten Folge

    im November vertiefen wir uns in die Zeiten der Kiewer und Moskauer Rus’ (1. Etage des Historischen

    Museums), in der zweiten Folge im Dezember beschäftigen wir uns mit dem Russischen Reich, das Pe-

    ter der Große gegründet hat (2. Etage des Historischen Museums) und in der dritten Folge sprechen wir

    über die drei russischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts im Museum für moderne russische Ge-

    schichte in der Twerskaja-Straße. (Gruppenführung / Deutsch)

    «Sergij-von-Radonesch-Weg»- eintägiger Ausflug nach Sergijew Possad

    Die Stadt Sergijew Possad, in der sich eines der bedeutendsten Männer-Klöster Russlands befindet, ge-

    hört zur touristischen Route «Der Goldene Ring». Mit einem Minibus fahren wir etwa 70 km nach Nor-

    den, den ersten Stop machen wir im Dorf Radonesch, wo der heilige Sergej geboren wurde, besichtigen

    die Heilige Wasserquelle und genießen die malerische Landschaft. Danach fahren wir durch kleine

    Siedlungen nach Sergijew Possad (in Sowjetzeiten Sagorsk genannt) und besichtigen das Dreifaltig-

    keits-Kloster. Nach einer Mittagspause begeben wir uns noch zum Tschernigowskij Skit (Einsiedelei)

    mit unterirdischen Höhlenkirchen.

    Dauer: etwa 7 Stunden

    (Gruppenführung / Deutsch) (genaues Datum wird nach dem 10. November bekannt gegeben)

    Bei Interesse an den aufgeführten Touren schreiben Sie bitte per E-Mail an [email protected] oder

    WhatsApp: +7 926 229 10 61. Wir schicken Ihnen dann den genauen Verlauf der Tour und die allge-

    meinen Informationen wie Treffpunkt etc. zu.

    Außerdem planen und organisieren wir für Sie gerne Führungen in Moskau sowie Ausflüge in die

    Moskauer Umgebung (mit oder ohne Reiseleitung). Einige Inspirationen finden Sie unter:

    www.stage4russia.ru

    Ihr Garant für einen erlebnisreichen Aufenthalt in unserer Stadt

    Olga Varlamova & das Team

    mailto:[email protected]://www.stage4russia.ru/

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 16

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    Gottesdienste und Veranstaltungen im November

    01. November 2020, 11.15 Uhr Gottesdienst

    08. November 2020, 11.15 Uhr Gottesdienst, anschließend Gemeinde-

    versammlung

    15. November 2020, 9.30 Uhr ökumenischer Gottesdienst zum

    Volkstrauertag

    22. November 2020, 11.15 Uhr Gottesdienst

    29. November 2020, 11.15 Uhr Gottesdienst

    Unsere Gottesdienste finden, wenn nicht anders angegeben, im Festsaal

    der Deutschen Botschaft Moskau, Mosfilmowskaja Ul. 56, statt.

    Gleichzeitig ist Kindergottesdienst.

    Konfirmanden-Unterricht:

    Samstag, 21. November, 11.00 Uhr - 15.00 Uhr in der Pfarrwohnung

    Aufgrund der noch unsicheren Pandemie-Lage kann es zu kurzfristigen

    Änderungen kommen.

    Ich bitte deshalb alle, die zu unseren Gottesdiensten kommen möchten,

    sich auch über unsere Homepage zu informieren und/oder sich für den

    wöchentlich Newsletter der Gemeinde über info@emmausgemeinde-

    moskau.de anzumelden.

    Bleiben Sie behütet und gesund!

    Pfarrerin Aljona Hofmann

    Prospekt Vernadskogo 103/3/26 (Pfarrwohnung), 119526 Moskau

    Telefon +7 495 433 22 95, [email protected]

    www.emmausgemeinde-moskau.de

    mailto:[email protected]:[email protected]

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 17

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    St. Elisabeth Deutschsprachige Katholische Gemeinde Moskau

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    Gottesdienste und Veranstaltungen im November 2020

    Noch immer bestimmt die Pandemie unser Leben und die ganze Welt.

    Mit den entsprechenden Sicherheits- und Hygienevorschriften, wie z. B.

    Kontaktlose Temperaturmessung am Eingang

    Desinfektion der Hände

    Tragen von Mund- und Nasenmasken auf dem Gelände der Deutschen Botschaft

    Einhalten der Distanzen zueinander

    Eintragung der Gottesdienstteilnehmer in eine ausgelegte Liste

    Personen mit Krankheitssymptomen bleiben zu Hause bzw. in Quarantäne.

    können wir sonntags um 10.00 Uhr unsere Gottesdienste feiern:

    01.11.: Fest Allerheiligen;

    08.11.: besonders für die Kinder mit St. Martin;

    22.11.;

    29.11.

    Am 15. November begehen wir den Volkstrauertag.

    Aus diesem Anlass findet bereits um 09.30 Uhr ein Ökumenischer Gottes-

    dienst statt.

    Die Sicherheitsbestimmungen lassen eine Platzkapazität von 40 Personen zu.

    Anders als in den vergangenen Jahren ist die An- und Abreise zur Gedenkfeier

    (Beginn: 11.30 Uhr) auf dem Soldatenfriedhof in Ljublino individuell zu regeln.

    Die Gottesdienste finden in der Deutschen Botschaft Moskau, u. Mosfil-

    mowskaya 56; 119285 Moskau statt. Für den Einlass benötigen Sie ein Personal-

    dokument mit Lichtbild.

    Die Katechesen zur Vorbereitung auf die Erstkommunion und zur Firmung ha-

    ben bereits begonnen.

    Herzliche Segenswünsche

    Ihr Lothar Vierhock

    Pfarrer der Deutschsprachigen Katholischen St. Elisabeth-Gemeinde zu Moskau

    Prospekt Vernadskogo 103/3/187

    RU – 119526 Moskau

    +7 917 527 5580 – Mobile

    +7 495 433 1280 – Festnetz

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 18

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    Aktuelle Veranstaltungen Museen, Theater, Konzertsäle

    In der Alten Tretjakowgalerie

    Lawruschinski pereulok 10, Metro Tretyakovskaya

    Im Vorgefühl des 20. Jahrhunderts

    Bis zum 15. November werden in der Alten Tretjakowka Werke von Serow, Repin, Wasnetzow

    und anderen russischen Malern gezeigt.

    In der Neuen Tretjakowgalerie

    Krymskij Wal 10, Metro Park Kultury oder Oktjabrskaja

    Andrej Krasulin

    Eine Retrospektive seines Schaffens wird bis zum 6. Dezember gezeigt.

    Fantastik Plastik

    Diese Ausstellung bis zum 17. Januar 2021 ist dem Recycling von Polymeren gewidmet.

    Im Museum für Impressionismus

    Leningradskij Prospekt 15

    Sergej Vinogradov. Gezeichnetes Leben

    Bis zum 10. Januar nächsten Jahres werden Arbeiten des russischen Malers ausgestellt.

    Parallel kann die Exposition „Konstantin Korowin und Valentin Serow“ besucht werden.

    Im Volkskunstmuseum

    Ul. Delegatskaya 3, Metro Zvetnoi Boulevard

    Hier wird bis zum 25. Dezember Volkskunst aus Holz gezeigt, außerdem gibt es bis zum

    10. November eine Ausstellung zum Thema Bernstein.

    Im Historischen Museum

    Krasnaja Pl. 1

    Faberge und die Juweliere des Zaren

    Bis zum 28. Februar 2021 werden über 300 Schmuckstücke, Miniaturen, Kirchengerät, Geschirr

    und vieles mehr ausgestellt.

    Im Schtschusew-Architektur-Museum

    Ul. Vosdvishenka 5

    Fresken

    Fresken des überfluteten Klosters in Kaljasin werden bis auf weiteres gezeigt.

    In der Galerie AS

    Ul. 2. Tverskaya-Yamskaya 20-22

    Die Auswahl Kostakis

    Die Galerie zeigt bis zum 8. November eine beeindruckende Exposition über den bedeutenden

    Sammler Georgij Kostaki, vor allem Avantgarde- und Nonkonformistenkunst.

    Museum für Moderne Kunst

    Ul. Petrovka 25

    Pavel Leonov

    Anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers werden bis zum 14. Februar die Werke des Au-

    todidakten ausgestellt.

    Gogolevskij Boul. 10

    Katja Isajewa. Das Museum der Natur

    Schöne Natur-Kunstwerke sind bis zum 22. November zu sehen.

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 19

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    Veranstaltungen des Goethe-Instituts

    Die Arbeit des Goethe-Instituts steht ganz im Zeichen des Deutschlandjahres in Russland, das Ende

    September begonnen hat.

    Programm und Informationen unter https://godgermanii.ru/de/.

    Moskau auf dem Gelände des Paschkow-Hauses, 26.09.2020 - 30.06.2021

    INTERAKTIVE LICHTFIGUR IN FORM DES DEUTSCHLANDJAHR LOGOS

    Das interaktive Objekt in Form des Deutschlandjahr-Logos wurde speziell für das Deutschlandjahr in

    Russland 2020/2021 entwickelt. Es ermöglicht das Zusammenwirken zwischen Mensch und Skulptur –

    digital und vernetzt mit der Umgebung.

    Die Leuchtskulptur wird Teil des städtischen Raums und reagiert zugleich auf Distanz und Nähe von

    Passant*innen. Experimentieren Sie vor dem Objekt mit Gesten und Bewegungen, erhöhen oder ver-

    mindern Sie die Distanz – dann erhalten Sie jeweils eine eigene Reaktion.

    Machen Sie ein Selfie vor der interaktiven Leuchtskulptur, senden Sie es an #Deutschlandjahr20_21 und

    werden Sie auf diese Weise Teil der großen „Deutschlandjahr-in-Russland-Gemeinschaft“.

    Moskau, VDNKH, 03.10. – 03.11.2020

    OPEN AIR: SKULPTUREN-AUSSTELLUNG BEETHOVENS GARTEN

    Bei der Ausstellung des deutschen Künstlers und Bildhauers Ottmar Hörl handelt es sich um eine künst-

    lerische Installation von 80 Beethoven-Figuren. 40 grüne Skulpturen verweisen auf das historische

    Denkmal von Hörl für den Komponisten; 40 goldene auf das Beethoven-Jubiläum in diesem Jahr zum

    250. Geburtstag des Komponisten. Die Idee, lächelnde Skulpturen zu schaffen, die dem etablierten Bild

    von Beethoven entgegengesetzt sind, soll den Menschen die Möglichkeit geben, selbst eine neue Idee

    von Beethoven zu entwickeln.

    Moskau, KARO, 11. Oktober, Zentrum für Dokumentarfilme, bis zum 9. November

    DEUTSCHES TRICKFILMFESTIVAL MULTFEST.DE

    Die Kunst des deutschen Zeichentrickfilms, die mit einer Champagner-Werbung, magischen Märchen

    von Lotte Reiniger und abstrakten Kurzfilmen von Walther Ruttmann und Hans Richter begann, ist in-

    zwischen mehr als 110 Jahre alt. Sie verfügt über große Erfahrung, eine komplizierte Geschichte und

    eine faszinierende Gegenwart.

    Das deutsche Trickfilmfestival MULTFEST.DE startet mit einer Einführung in die deutsche Animation.

    Gezeigt werden Filme, die auf internationalen Festivals ausgezeichnet wurden, darunter „Balance“, ein

    Puppentrickfilm von Christoph und Wolfgang Lauenstein, „Letters“ von Raimund Krumme und „Ru-

    bicon“ von Gil Alkabetz. Außerdem wird ein Programm mit Zeichentrickfilmen präsentiert, die Ende der

    1990er- und Anfang der 2000er-Jahre in Deutschland beliebt waren sowie eine Auswahl der besten stu-

    dentischen Trickfilmarbeiten der Filmakademie Baden-Württemberg aus den vergangenen zehn Jahren.

    Online-Kino: https://multfest.de

    DIE GROSSE STILLE, 12.11.2020

    Am 12. November um 19 Uhr laden wir Sie ein zur Diskussion mit der Filmexpertin Marina Toropy-

    gina, Mitglied im Auswahlbeirat des Moskauer Internationalen Filmfestivals (MIFF), und dem Kunst-

    wissenschaftler und Priester Stefan Vanejan (Live-Übertragung).

    Diskussion anlässlich des Films „Die Große Stille“ - eines mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms

    des deutschen Regisseurs Philip Gröning (2005), der das Leben in „La Grande Chartreuse“, dem Mut-

    terkloster des legendären Schweigeordens zeigt. Eine strenge, fast stumme Meditation über das Kloster-

    leben in seiner reinen Form. Nur der Lauf der Zeit, der Wechsel der Jahreszeiten und das sich immer

    wiederholende Element des Tages: das Gebet. Philip Gröning beschreibt ein Leben, das vom Gebot des

    Schweigens und weltlicher Abgeschiedenheit geprägt ist, und erzählt von Menschen, die ihre Lebenszeit

    in aller Klarheit Gott gewidmet haben.

    https://godgermanii.ru/de/https://multfest.de/

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 20

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    Anzeigen

    Njanja und/oder Haushaltshilfe

    Unsere ehemalige Njanja und Haushaltshilfe Tamara sucht weitere Haushalte/Familien für ihre Tätig-

    keit.

    Für uns war sie als Njanja wie auch als Haushaltshilfe tätig. Sie ist absolut zuverlässig und gründlich,

    ein sehr offener und liebenswerter Mensch. Meine Töchter haben sie sehr gemocht. Tamara spricht nur

    russisch. Bei Interesse an ihrer Arbeit vermittele ich gerne.

    Tamara Maximenko +7 965 3648691, Heide Mehring +7 985 9203091

    Zuverlässige Mieter für möblierte 2-Zimmer-Wohnung (40 qm, Zweitwohnung) gesucht

    Die Wohnung liegt im Grünen, direkt neben einem Teich. Ganz in der Nähe befindet sich der

    Bitzewski Park mit dem Pferdesportzentrum.

    Die nächstgelegene Metrostation (Kachowskaja/Sewastopolskaja) ist zu Fuß in 10-15 Minuten erreich-

    bar. Es gibt freie Parkmöglichkeit.

    Die Wohnung befindet sich auf der 6. Etage eines 9-Geschossers. Sie hat eine komfortable Raumauftei-

    lung: Wohnzimmer mit offener Küche – 20 qm. Schlafzimmer – 12 qm. Badezimmer mit Toilette. Die

    Wohnung ist voll möbliert und frisch renoviert. Die notwendige Haushaltstechnik, wie Gasherd, Kühl-

    schrank, Waschmaschine, Staubsauger usw., ist vorhanden.

    Langzeitvermietung wird bevorzugt. Miete 40 000 RUR/Monat. Mietkaution – 1 Monatsmiete.

    Die Vermieter sprechen Deutsch und Englisch.

    Kontakt über Telefon: +7 916 362 80 72 oder E-Mail: [email protected]

    Hilfe im Haushalt gesucht?

    Unsere Haushaltshilfe, Tessa, sucht eine neue Stelle, da ihre bisherigen Familien, in denen sie tätig war,

    Moskau verlassen haben.

    Tessa spricht Englisch, ist sehr ordentlich, zuverlässig und hilfsbereit. Tessa würde auch an WE/Feierta-

    gen oder in den Ferien mit auf die Datscha fahren und dort aushelfen, wenn ihre Hilfe gebraucht würde.

    Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung (+7 910 417 4258); Tessa ist erreichbar unter der Num-

    mer (+7 925 844 4689).

    mailto:[email protected]

  • Ausgabe 101 MosKultInfo 21

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    Öko-Camping „Babushka Holle“ … … das ist ein schönes Fleckchen Natur am Rande des kleinen Dorfes Krasnogor, 150 km von Moskau,

    im Gebiet Yaroslavl, mitten im Goldenen Ring mit seiner historischen Architektur. Das Flüsschen Nerl

    lädt zum Baden ein.

    Wir, zwei Deutsche, Gudrun und

    Anja, begannen hier, einen großen

    Obst- und Gemüsegarten anzulegen.

    Wir haben unser Holzhaus bauen las-

    sen und wohnen nun rund ums Jahr

    hier.

    Es gibt bei uns 4 kleine beheizbare

    Holzhäuschen für Gäste: ungefähr

    12 qm Fläche, ausgelegt für 1-3 Per-

    sonen, ausgestattet mit Ofen, elektri-

    schem Heizkörper, Wasserkocher, einer Kochplatte, einer eigenen Torftoilette und einem Waschtisch.

    Auch für Camper gibt es alles Not-

    wendige: Strom (220 V), Wasser

    aus dem Brunnen, Torftoiletten,

    Gartenduschen mit warmem Was-

    ser, eine Banja.

    In der nahegelegenen Stadt

    Pereslavl-Zalesskiy gibt es ausrei-

    chend Einkaufsmöglichkeiten.

    Bei uns kann man aktiven Urlaub

    machen oder einfach ausspannen, im Wald spazieren gehen, Pilze und Beeren sammeln, das Trampolin

    nutzen, oder einfach draußen sitzen und unsere Tiere beobachten, die Natur und die Ruhe genießen.

    Die Preise für den Aufenthalt:

    Buchung eines Häuschens: 800 Rubel/Tag oder 10 500 Rubel/14 Tage,

    Banjanutzung 500 Rubel.

    Sie können bequem vor Ort mit Kreditkarte zahlen.

    Anmeldung oder Rückfragen: [email protected]

    Sie finden das Öko-Camping „Babushka Holle“ auch hier: http://www.airbnb.ru/rooms/22930716.

    mailto:[email protected]://www.airbnb.ru/rooms/22930716