Ausgabe 2 19. Mai 2016 INHALT DIBt-Vizepräsident wird neuer ...

15
02/2016 Ausgabe 2 19. Mai 2016 INHALT DIBt-Vizepräsident wird neuer Präsident der EOTA 1 Aktuelle Übersicht über die Europäischen Bewertungsdokumente 3 Kurzberichte über abgeschlossene Forschungsvorhaben im bauaufsichtlichen Bereich: Dauerhaftigkeit von Stahlbetonkonstruktionen zur Lagerung von Gärresten und Gärsäuremischflüssigkeiten 6 Einfluss von Steingeometrie, Mörtel und Feuchte auf die äquivalente Wärmeleitfähigkeit von wärmetechnisch hochwertigem Mauerwerk 7 Wärmebrückenwirkung der Dübel in WDVS bei verminderter Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs 7 Aus der Arbeit des Sachverständigenausschusses "Gerüste" 8

Transcript of Ausgabe 2 19. Mai 2016 INHALT DIBt-Vizepräsident wird neuer ...

02/2016

Ausgabe 2 19. Mai 2016

INHALT DIBt-Vizepräsident wird neuer Präsident der EOTA 1 Aktuelle Übersicht über die Europäischen Bewertungsdokumente 3 Kurzberichte über abgeschlossene Forschungsvorhaben im bauaufsichtlichen Bereich: Dauerhaftigkeit von Stahlbetonkonstruktionen zur Lagerung von Gärresten und Gärsäuremischflüssigkeiten 6 Einfluss von Steingeometrie, Mörtel und Feuchte auf die äquivalente Wärmeleitfähigkeit von wärmetechnisch hochwertigem Mauerwerk 7 Wärmebrückenwirkung der Dübel in WDVS bei verminderter Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs 7 Aus der Arbeit des Sachverständigenausschusses "Gerüste" 8

DIBt-Newsletter 2/2016 Impressum: Herausgeber: Deutsches Institut für Bautechnik (DIBt) vertreten durch den Präsidenten Gerhard Breitschaft Kolonnenstr. 30 B 10829 Berlin DEUTSCHLAND Telefon: +49 (0)30/ 78730 0 Telefax: +49 (0)30/ 78730 320 E-Mail: [email protected] www.dibt.de Verantwortlich: Dr.-Ing. Doris Kirchner Telefon: +49 (0)30/ 78730 423 E-Mail: [email protected]

DIBt-Newsletter 2/2016

DIBt-Vizepräsident wird neuer Präsident der EOTA Einstimmig wählte die Generalversammlung der EOTA am 19. April 2016 Dr.-Ing. Karsten Kathage an die Spitze der Europäischen Organisation für Technische Bewertung (EOTA). Der neue EOTA-Chef hat einiges vor… Brüssel. Auf der Generalversammlung der EOTA sprachen am 19. April 2016 alle stimmbe-rechtigten Technischen Bewertungsstellen DIBt-Vize Dr.-Ing. Karsten Kathage ihr Vertrauen aus. Der 52-Jährige tritt damit die Nachfolge von Yannick Lemoigne von der französischen Tech-nischen Bewertungsstelle CSTB an. Yannick Lemoigne lenkte vier Jahre lang die Geschicke der EOTA und begleitete insbesondere die Um-stellung von der Bauproduktenrichtlinie auf die Bauproduktenverordnung. Kontinuität und frischer Wind Freundschaftlich schüttelten sich der scheiden-de und der neue Präsident die Hand. Als lang-jährigem Mitglied in den verschiedenen techni-schen Gremien der EOTA sind Karsten Kathage die Abläufe in der EOTA gut vertraut. Dieses Wissen will er nutzen, um Verbesserungen durchzusetzen. Für seine zunächst zweijährige Amtszeit hat er sich klare Ziele gesetzt. "Das Wichtigste ist, die Zeiten für die Erteilung von Europäischen Technischen Bewertungen (ETAs) weiter zu verkürzen und Reibungsverlus-te zu eliminieren", so der frisch gekürte EOTA-Präsident. "Wenn ein Europäisches Bewer-tungsdokument (EAD) vorliegt, können ETAs oft binnen weniger Monate erteilt werden. Doch auch wenn erst ein neues EAD erstellt werden muss, müssen wir den Herstellern zuverlässige und zumutbare Zeiten nennen können." Als wichtigsten Stellhebel hierfür sieht Karsten Kathage den direkten Dialog mit der Europäi-schen Kommission, denn diese muss den EADs grundsätzlich zustimmen. Entsprechende Ge-spräche sind bereits in Vorbereitung, so der tat-kräftige neue Präsident. Hintergrundinfo: EOTA, ETAs und EADs In der Europäischen Organisation für Techni-sche Bewertung (EOTA) sind die Technischen Bewertungsstellen zusammengeschlossen, die von den Mitgliedstaaten ermächtigt wurden, Europäische Technische Bewertungen – be-kannter unter der englischen Abkürzung ETA – auszustellen. Derzeit hat die EOTA 50 Mitglieder aus 25 Ländern.

Dr.-Ing. Karsten Kathage studierte Bauingenieurwe-sen an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte dort mit einem "Beitrag zur plastischen Bemessung durchlaufender Verbundträger mit Verbundanschlüs-sen". Seit 1995 ist er beim DIBt tätig und übernahm 2005 die Leitung des Referats "Metallbau, Verbund-bau, Sonderbauten, Lager und Glaskonstruktionen". Seit 2011 ist er Vizepräsident des Deutschen Instituts für Bautechnik. Zudem engagiert er sich in zahlrei-chen nationalen und europäischen Fachgremien. Die ETA bietet Bauproduktenherstellern einen Weg zur CE-Kennzeichnung, wenn keine har-monisierte Norm vorliegt bzw. eine harmonisier-te Norm hinsichtlich einiger Wesentlicher Merk-male unvollständig ist. Doch auch als internatio-nal akzeptierter technischer Nachweis gewinnt die ETA zunehmend an Bedeutung. Mit Hilfe einer ETA können für bestimmte We-sentliche Merkmale eines Bauprodukts die zu-gehörigen Leistungen bescheinigt werden. ETAs werden auf Grundlage einer produktgruppen-spezifischen technischen Spezifikation, dem so-genannten Europäischen Bewertungsdokument (EAD), erstellt. Für die Ausarbeitung der EADs ist die EOTA zuständig. Die Inhalte der EADs werden im Konsens zwischen den Technischen Bewertungsstellen und der Europäischen Kom-mission beschlossen. So ist gewährleistet, dass die unterschiedlichen technischen Erfahrungen und Anforderungen der Mitgliedstaaten in die Bewertungsgrundlage einfließen, was Baupro-dukten mit einer ETA gute Vermarktungschan-cen sichert.

1

DIBt-Newsletter 2/2016

Kleines Glossar

EOTA European Organisation for Technical Assessment

Europäische Organisation für Technische Bewertung

Von der Bauproduktenverordnung vorgesehene Organisation der Technischen Bewertungsstellen

EAD European Assessment Document

Europäisches Bewertungsdokument

Eine Technische Spezifikation, die von der EOTA als Grundlage für die Erteilung Europäi-scher Technischer Bewertungen erstellt wird

ETA European Technical Assessment Europäische Technische Bewertung

Technische Bewertung der Leistung eines Bau-produkts, für das keine oder keine vollständig harmonisierte Norm vorliegt. Die ETA dient als Grundlage zur CE-Kennzeichnung des Baupro-dukts.

CSTB Centre Scientifique et Technique du Bâtiment

Französische Technische Bewertungsstelle, EOTA-Mitglied

DIBt Deutsches Institut für Bautechnik Deutsche Technische Bewertungsstelle, EOTA-Mitglied

2

DIBt-Newsletter 2/2016

Aktuelle Übersicht über die Europäischen Bewertungsdokumente Die Europäischen Bewertungsdokumente (European Assessment Documents – EAD) bil-den die Grundlage für die Erstellung von Euro-päischen Technischen Bewertungen (European Technical Assessments - ETA). Ein EAD wird dabei von einer Technischen Bewertungsstelle, wie z. B. dem DIBt, erarbeitet und unter allen in der EOTA organisierten Bewertungsstellen ab-gestimmt. Danach muss noch die Europäische Kommission dem jeweiligen EAD zustimmen und es bekannt geben. Übergangsweise dürfen auch noch Leitlinien für die Erteilung europäi-scher technischer Zulassungen (European Technical Approval Guidelines - ETAG) nach der Bauproduktenrichtlinie als Grundlage für die Erstellung von ETAs verwendet werden. Eine aktuelle Übersicht aller zurzeit bekannt ge-gebenen EADs ist der unten stehenden Tabelle

zu entnehmen (siehe auch Amtsblatt der Euro-päischen Union bzw. Official Journal of the European Union C 172 vom 13.5.2016, Seite 3). Weitere EADs sind fertiggestellt und warten auf die Freigabe durch die Kommission. Natürlich ist eine aktuelle Übersicht auch auf der Seite der EOTA www.eota.eu zu finden. Erläuterungen rund um das europäische Bewer-tungsverfahren erhalten Sie bei: Dipl.-Ing. Matthias Springborn Referatsleitung "Europäische Normung, EOTA, UEAtc" Tel.: 030 / 787 30-288 E-Mail: [email protected]

Tabelle: Von der EU bekannt gemachte EADs, Stand Mai 2016

Referenznummer Titel des EAD (deutsch) Titel des EAD (englisch)

020001-00-0405 Mehrachsige, verdeckt liegende Bän-der

Multi-axis concealed hinge assemblies

020002-00-0404 Rahmenlose Balkon- (und Terrassen-)verglasungen

Balcony (and terrace) glazing system without vertical frames

040005-00-1201 Werkmäßig hergestellte Dämmpro-dukte aus pflanzlichen oder tierischen Fasern zur Wärme- und/oder Schall-dämmung

Factory-made thermal and/or acoustic insulation products made of vegetable or animal fibres

040016-00-0404 Textilglasgitter zur Bewehrung von Zementputz

Glass fibre mesh for reinforcement of cement based renderings

040048-00-0502 Gummifasermatten zur Trittschall-dämmung

Rubber fibre mat to be used for impact sound insulation

040138-00-1201 Lose Wärme- und7oder Schalldämm-produkte aus Pflanzenfasern

In-situ formed loose fill thermal and/or acoustic insulation products made of vegetable fibres

070001-00-0504 Gipsplatten für tragende Anwendun-gen

Gypsum plasterboards for load bearing applications

090001-00-0404 Vorgefertigte Mineralwolleschicht-pressstoffplatten mit organischen und anorganischen Beschichtungen und eigenem Befestigungssystem

Pre-fabricated compressed mineral wool boards with organic or inorganic finish and with specified fastening system

120001-00-0106 Mikroprismatisches retroreflektieren-des Folienmaterial

Microprismatic retro-reflective sheetings

3

DIBt-Newsletter 2/2016

Referenznummer Titel des EAD (deutsch) Titel des EAD (englisch)

120003-00-0106 Lichtmaste aus Stahl Steel lighting columns

130002-00-0304 Massive plattenförmige Holzbauele-mente - Element aus mit Dübeln ver-bundenen Brettern für tragende Bau-teile in Bauwerken

Solid wood slab element - element of dowel jointed timber boards to be used as a structural element in buildings

130005-00-0304 Massive plattenförmige Holzbauele-mente für tragende Bauteile in Bau-werken

Solid wood slab element to be used as a structural element in buildings

130010-00-0304 Brettschichtholz aus Laubholz - Buchenfurnierschichtholz für tragende Zwecke

Glued laminated timber made of hard-wood - structural laminated veneer lumber made of beech

130012-00-0304 Nach Festigkeit sortiertes Bauholz für tragende Zwecke - Baumkantige, rechteckig besäumte Stammab-schnitte - Kastanie

Strength graded structural timber - Square edged logs with wane - Chest-nut

130022-00-0304 Blockbalken für Wände oder Träger aus Vollholz oder Schichtholz

Monolithic or laminated beam and wall logs made of timber

130033-00-0603 Nägel mit profilierter Schaftausbildung und Schrauben zum Anschluss von Blechen und Blechformteilen im Holz-bau

Nails and screws for use in nailing plates in timber structures

190002-00-0502 Schwimmend verlegtes Bodenbelag-system aus vorgefertigten miteinander verzahnten Elementen aus Keramik-fliesen und Gummimatten

Dry floating flooring kit based on pre-fabricated interlocked units made of ceramic tiles and rubber mats

200005-00-0103 Stahlpfähle mit Hohlquerschnitten und steifen Verbindungen

Structural steel piles with hollow sections and rigid splices

200017-00-0302 Warmgewalzte Erzeugnisse und Bau-teile aus den Stahlsorten Q235B, Q235D, Q345B und Q345D

Hot rolled products and structural components made of steel grades Q235B, Q235D, Q345B and Q345D

200019-00-0102 Gabionenbehälter und -matten mit sechseckigem Maschendrahtgeflecht

Hexagonal woven mesh gabion boxes and mattresses

200022-00-0302 Thermomechanisch gewalzte Langer-zeugnissse aus schweißgeeigneten Feinkornbaustahl-Sondergüten

Thermo-mechanically rolled long steel products made of weldable fine grain structural steel of special steel grades

220007-00-0402 Vollflächig unterstützte Bleche und Bänder aus einer Kupferlegierung für Dachdeckungen und Außen- und In-nenwandbekleidungen

Fully supported copper alloy sheet and strip for roofing, external cladding and internal lining

220021-00-0402 Sonnentunnel-Bausätze Sun tunnel kits

220025-00-0401 Horizontal auskragende tragende Verglasung (tragendes Glasvordach/ Dach)

Cantilevered Structural horizontal glazing (structural glass canopy/roof)

230004-00-0106 Drahtringnetzpaneele Wire ring mesh panels

230005-00-0106 Maschendrahtpaneele Wire rope net panels

4

DIBt-Newsletter 2/2016

Referenznummer Titel des EAD (deutsch) Titel des EAD (englisch)

230008-00-0106 Doppelt verdrehte Stahldrahtgewe-be, mit oder ohne Seilverstärkung

Double twisted steel wire mesh rein-forced or not with ropes

260006-00-0301 Organischer Betonzusatzstoff Polymeric concrete addition

280001-00-0704 Vorgefertigtes Rohr zur Entwässerung oder Versickerung

Preassembled line unit for drainage or infiltration

290001-00-0701 Rohrleitungssystem für die Verteilung von kaltem und warmem Trinkwas-ser innerhalb von Gebäuden

Kit for the transport of cold and hot water inside buildings

330011-00-0601 Adjustierbare Betonschrauben Adjustable concrete screws

330012-00-0601 Einbetonierter Anker mit Innenge-windehülse

Cast-in anchor with internal threaded socket

330075-00-0601 Anschlageinrichtung für Aufzüge Elevator lifting device

330083-00-0601 Setzbolzen für Verankerungen von redundanten, nicht-tragenden Syste-men in Beton

Power-actuated fastener for multiple use in concrete for non-structural applications

330153-00-0602 Setzbolzen zur Verbindung dünnwan-diger Bauteile und Bleche aus Stahl

Cartridge fired pin for connections of thin gauge steel members and sheet-ing

340006-00-0506 * Vorgefertigte Treppenbausätze Prefabricated stair kits

340025-00-0403 System für den Unterbau beheizter Gebäude

Substructure kit for heated buildings

340037-00-0204 Leichte, tragende Stahl/Holz Dachelemente

Light weight steel/wood load bearing roof elements

350003-00-1109 Bausatz für feuerwiderstandsfähige Installationskanäle aus werkseitig vorgefertigten Formstücken (herge-stellt aus maschinell vorbeschichte-tem Stahlblech) und Zubehörteilen

Kit for fire resistant service ducts con-sisting of pre-fabricated connection pieces (made of mechanically pre-coated steel sheet) and accessories

350005-00-1104 Dämmschichtbildende Produkte für Brandschutzzwecke

Intumescent products for fire sealing and fire stopping purposes

* Europäische Bewertungsdokument ersetzt ETAG 008.

5

DIBt-Newsletter 2/2016

Kurzberichte über abgeschlossene Forschungsvorhaben im bauaufsichtlichen Bereich Dauerhaftigkeit von Stahlbetonkonstruktionen zur Lagerung von Gärresten und Gärsäuremischflüssigkeiten Forscher: Gesellschaft für Materialforschung und

Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dehn

Hans-Weigel-Str. 2 B, 04319 Leipzig Lfd. Nr.: 19.75 Behälter aus Stahlbeton zum Lagern von land-wirtschaftlichen Flüssigkeiten sind nach DIN 11622 zu planen und herzustellen. Durch diese Stahlbetonkonstruktionen ist der Schutz der Umwelt vor dem Austreten des Behälter-inhalts, der als allgemein wassergefährdende Flüssigkeit eingestuft wird, zu gewährleisten. In Abhängigkeit von der landwirtschaftlichen Lager-flüssigkeit (Gülle, Silagesickersaft oder Gärres-te) sind unterschiedliche betontechnologische Vorgaben zu berücksichtigen. Für die in den landwirtschaftlichen Betrieben übliche Einleitung von Silagesickersaft in Güllebehälter und die da-raus resultierenden Mischflüssigkeiten existieren bislang keine Vorgaben. Es war deshalb erfor-derlich, auch die entstehenden Mischflüssigkei-ten hinsichtlich ihres Einflusses auf die Lager-behälter zu betrachten Nach den Vorgaben der aktuellen DIN 11622 wurde die Zumischung von Silagesickersäften in Güllebehälter auf 10 % begrenzt. Dieser Vorga-be lagen bislang keine systematischen Untersu-chungen zu Grunde. Es fehlen Informationen über die Auswirkungen von säurehaltigen Misch-flüssigkeiten auf die Dauerhaftigkeit der Behäl-terkonstruktionen aus Stahlbeton. Daher wurden im Rahmen des Forschungsvorhabens neben umfangreichen Recherchen zur Zusammenset-zung von Mischflüssigkeiten und Auswirkungen auf die Bausubstanz experimentelle Untersu-chungen zur Dichtigkeit von Stahlbetonkonstruk-tionen bei variablem Anteil an Silagesickersaft in Gülle bzw. Gärsubstraten durchgeführt. Die gewonnene Datenbasis diente auch als Grundlage der Weiterentwicklung praxisrelevan-ter Referenzflüssigkeiten, mit denen, neben wei-terführenden Untersuchungen zum Durchfluss-

verhalten realer gärsäurehaltiger Flüssigkeiten durch Trennrisse in Stahlbetonbehältern, auch potentielle Betonschädigungen beurteilt werden können. Die experimentellen Untersuchungen umfassten das Durchfluss- und Schädigungs-verhalten sowohl realer gärsäurehaltiger Misch-flüssigkeiten als auch neu modellierter Refe-renzflüssigkeiten bei Beaufschlagung von geris-senem Beton. Im Ergebnis des Forschungsvorhabens lassen sich Erkenntnisse zu den Randbedingungen ab-leiten, unter denen Stahlbetonkonstruktionen zum Lagern landwirtschaftlicher Flüssigkeiten den bestmöglichen Schutz der Umwelt vor dem Austreten von allgemein wassergefährdenden Flüssigkeiten gewährleisten. Die Dichtigkeit von Trennrissen hängt neben der Begrenzung der Rissbreite vom Feststoffgehalt der Lagerflüssig-keiten und der Art der Feststoffe ab. So tragen Silagesickersäfte und Gärsäfte trotz eines ver-gleichsweise hohen Feststoffgehaltes (Trocken-substanz) nicht primär zum Zusetzen des Strö-mungspfades bei. Das liegt daran, dass der we-sentliche Anteil der Trockensubstanz aus orga-nischen und anorganischen Bestandteilen mit Korngrößen kleiner 0,063 mm besteht. Für Güllebehälter, deren Inhalt mit maximal 10 % Silagesickersaft vermischt werden darf, stellt die Begrenzung der rechnerischen Riss-breite auf 0,2 mm eine Größenordnung dar, bei der kein Flüssigkeitsdurchfluss zu erwarten ist. Eine temporäre Durchfeuchtung über die ge-samte Bauteildicke kann jedoch ebenso wie ein langfristig negativer Einfluss auf die Dauerhaf-tigkeit der Stahlbetonkonstruktionen nicht aus-geschlossen werden.

6

DIBt-Newsletter 2/2016

Einfluss von Steingeometrie, Mörtel und Feuchte auf die äquivalente Wärmeleitfähigkeit von wärmetechnisch hochwertigem Mauerwerk Forscher: Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. Dipl.-Ing. Sprengard

Lochhamer Schlag 4, 82166 Gräfelfing Lfd. Nr.: 5.110 Im Rahmen der Bearbeitung des Forschungs-projektes wurde untersucht, wie sich Art und Abmessungen der Mörtelfugen, Feuchtegehalt, Grifftaschen, Steinabmessungen und Ausrich-tung der Hohlräume und Luftkammern auf die äquivalente Wärmeleitfähigkeit des Mauerwerks auswirken. Hierfür wurden umfangreiche Mes-sungen und Berechnungen an Mauerwerk mit verschiedenen Methoden gemacht und die Er-gebnisse miteinander verglichen. Aufbauend auf den Ergebnissen für die einzelnen Einflüsse wurden Schwellen-U-Werte für das Mauerwerk festgelegt, für die die o. g. Einflüsse das 3%-Kriterium aus DIN EN ISO 6946 überstei-gen. Weiterhin wurden die Verfahren zur Bestimmung von wärmetechnischen Nenn- und Bemessungs-werten für Mauerwerk in DIN 4108-4 und DIN EN 1745 miteinander verglichen. Einige im europäischen Kontext unklare Aspekte in der DIN 4108-4 wurden dargestellt und Empfehlun-gen zur Anpassung ausgearbeitet. Der verwendete Mörtel und die vorliegende Lagerfugendicke haben einen großen Einfluss

auf die Wärmeleitfähigkeit des Mauerwerks. Schon 2 mm Dünnbettmörtel mit einer Wärme-leitfähigkeit von etwa 0,4 W/(m·K) führen zu einer Erhöhung des U-Werts der Wand von ca. 3 %. Da die Einflüsse auf den U-Wert kumu-liert werden müssen, wird schnell die 3 % Baga-tellgrenze erreicht. Einen großen Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit und den U-Wert von Mauerwerk hat auch die durch Sorption aus der Luft aufgenommene Feuchte. Bei numerischen Simulationen ist da-rauf zu achten, dass für alle beteiligten Materia-lien der jeweilige Feuchtekorrekturfaktor ange-setzt wird. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die bis-her in numerischen Simulationen vernachlässig-ten Einflüsse der Anisotropie des Ziegelscher-bens unbedingt berücksichtigt werden sollten. Durch die Nicht-Berücksichtigung der Anisotro-pie liegen die Simulationsergebnisse zwischen 6 % und 8 % zu niedrig und damit deutlich zu günstig.

Wärmebrückenwirkung der Dübel in WDVS bei verminderter Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs Forscher: Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. Dipl.-Ing. Simon

Lochhamer Schlag 4, 82166 Gräfelfing Lfd. Nr.: 5.116 Die Befestigung eines WDVS auf dem Unter-grund erfolgt in der Regel durch eine Verdübe-lung. Die einzelnen Dübel stellen dabei punkt-förmige Wärmebrücken dar und können zu einer Erhöhung des Wärmedurchgangskoeffizienten einer gedämmten Außenwand führen. Allerdings ist nach DIN EN ISO 6946 eine Erhöhung des U-Wertes von bis zu drei Prozent akzeptabel, ohne dass eine Korrektur erfolgen muss. Streng genommen gilt die 3-Prozent-Grenze für die

Summe der Einflüsse und nicht nur für den Ein-fluss aus den Befestigungsmitteln, wobei im Fal-le eines fachgerecht montierten WDVS davon ausgegangen werden kann, dass der ebenfalls in der Norm genannte Einfluss aus Luftspalte (zwischen dem WDVS und dem Untergrund) nicht auftritt. In dieser Forschungsarbeit wurde untersucht, mit welcher maximalen Anzahl an Dübeln ein

7

DIBt-Newsletter 2/2016

WDVS auf dem Untergrund befestigt werden kann, ohne dass diese im U-Wert der Konstruk-tion berücksichtigt werden müssen. Die Anzahl der maximal zulässigen Dübel hängt dabei von der Dicke des Wärmedämmverbundsystems und seiner Leitfähigkeit ab. Je dicker das WDVS und je niedriger seine Wärmeleitfähigkeit sind, umso stärker wirkt sich der Einfluss der Dübel auf den U-Wert der gedämmten Außenwand aus. D. h., mit steigendem Wärmedurchlass-widerstand der Dämmung geht die Anzahl der maximal zulässigen Dübel zurück, die noch nicht zu einer Korrektur des U-Wertes führt. Schließ-lich hat auch der Dübel selbst großen Einfluss darauf, ob eine Korrektur des U-Wertes erfolgen muss oder nicht. Aus diesem Grund werden heutzutage Dübel eingesetzt und entwickelt, die einen möglichst kleinen punktförmigen Wärme-durchgangskoeffizienten aufweisen. Wenn der χ-Wert kleiner als 0,0005 W/K beträgt, gilt die Verdübelung als wärmebrückenfrei und der Dübel braucht nicht mehr berücksichtigt zu werden.

Vor diesem Hintergrund wurden Tabellen erar-beitet, mit welchen es möglich ist, die maximale Dübelanzahl rasch abzulesen. Die Tabellen sind nach unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten des WDVS gestaffelt und decken den Bereich von λ = 0,040 W/(m·K) bis 0,015 W/(m·K) ab. Die Dicke des WDVS innerhalb der Tabellen ist von kleiner 50 mm bis größer 250 mm abgestuft. Die hier dargestellten Tabellen unterscheiden sich von der bisher geltenden Tabelle aus dem Beschlussbuch des SVA B1 „Wärmeleitfähigkeit und Wärmedämmstoffe“. Dort erfolgt die Eintei-lung über einen einzelnen χ-Wert, der den Dübel charakterisiert. Hier erfolgt die Ermittlung der maximal zulässigen Dübelanzahl n nun sowohl in horizontaler als auch vertikaler Richtung in den Tabellen, über die für die jeweiligen Dämm-dicken berechneten Dübelklassen. Das führt da-zu, dass für eine differenziertere Berechnung ei-nes Dübels, mit unterschiedlichen Dämmdicken, sich auch eine größere Varianz bei der mögli-chen Dübelanzahl ergibt.

Hinweis: Die vollständigen Schlussberichte der Forschungsarbeiten können beim Fraunhofer IRB Verlag, Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau, Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart, Tel. +49(0)711 9702500, Fax +49(0)711 9702508, www.baufachinformation.de, bestellt werden. Aus der Arbeit des Sachverständigenausschusses "Gerüste" Stand: Januar 2016 Dr.-Ing. Thomas Gilow-Schiller, DIBt Um die interessierten Kreise so früh wie möglich über geplante Änderungen im Gerüstbereich zu informieren, wurde vom zuständigen Sachver-ständigenausschuss des DIBt (SVA) empfohlen, den Stand der Beratungen über einzelne Punkte regelmäßig und zeitnah zu veröffentlichen. Der erste Bericht aus der Arbeit des SVA "Gerüste" wurde im DIBt-Newsletter 2/2014, Seiten 1 - 9 publiziert.

Die Beratungsergebnisse sind in Tabellenform zusammengestellt und für eine eindeutige Be-zugnahme fortlaufend durchnummeriert worden. Mit dieser Veröffentlichung wird die Tabelle fort-geführt sowie teilweise ergänzt und geändert. Geänderte oder ergänzte Empfehlungen sind durch den Index "a" bei der laufenden Numme-rierung gekennzeichnet.

8

DIBt-Newsletter 2/2016

Beratungsergebnisse des SVA "Gerüste", B1 "Arbeits- und Schutzgerüste", B2 "Gerüstbauteile", Stand 01/2016 Nr. Thema Beratungsergebnisse

5a Ermüdungsnach-weis von ange-schweißten Trep-penstufen aus Aluminium

Nr. 5 des DIBt-Newsletter 02/2014 wird wie folgt ergänzt:

Es kann bei dem Nachweis der Ermüdungsfestigkeit von Alu-Treppen im Gerüstbau durch Versuche nach Anhang C von DIN EN 12810-2 auf eine zerstörungsfreie Prüfung der Schweißnähte im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle verzichtet werden.

10a Verzinken von Gerüstbauteilen

Nr. 10 des DIBt-Newsletter 02/2014 wird wie folgt ergänzt:

Bauteile für Arbeits- und Schutzgerüste sind mit der Zinkbadklasse 1 nach DASt-Richtlinie 022 zu verzinken und der Vertrau-enszone 1 zuzuordnen; sie sind durch eine Sichtprüfung zu kontrollieren. Der Umfang der Sichtprüfungen bei Serienfertigung ist im Zulassungsverfahren festzulegen.

Auf den rechnerischen Nachweis gegen Rissbildung nach Abschnitt 4.2.2 der DASt-Richtlinie 022 kann verzichtet werden.

Bei Bauteilen mit außerordentlich großer Kaltumformung, wie z. B. Klauen von Gerüstbelägen, sind weitergehende Maßnah-men zur Absicherung gegen eine Sprödbruchgefahr erforderlich.

12a Lagebeiwert Anlage 1 wird durch Anlage 1a ersetzt.

14a Abminderung der Windkräfte auf

hintereinander liegende gleiche

Stäbe, Tafeln oder Fachwerke

Nr. 14 des DIBt-Newsletter 02/2014 wird durch folgende Fassung ersetzt:

Als Alternative zu DIN EN 12811-1, Abschnitt 6.2.7 mit dem einheitlichen Kraftbeiwert cf = 1,3 (der Abschattungseffekte typischer Gerüstbauteile bereits berücksichtigt) für ein Gerüst mit allen seinen Bauteilen darf die Abschattung hintereinanderliegender Stäbe, Tafeln oder Fachwerke mit dem Abminderungsbeiwert nach Abschnitt 12.10 von DIN 1055-4:2005-03 berücksichtigt werden, wenn die aerodynamischen Kraftbeiwerte nach DIN EN 1991-1-4 angesetzt werden. Das Verbot der Berücksichtigung von Abschattungen in Abschnitt 6.2.7.1 bezieht sich nur auf die einheitliche Anwendung der aerodynamischen Kraftbeiwerte cf = 1,3 in Absatz 3 von Abschnitt 6.2.7.2.

22a Kupplungen nach DIN EN 74-1 und DIN EN 74-2

Nr. 22 des DIBt-Newsletter 02/2014 wird durch folgende Fassung ersetzt:

• Nach Prüfung der Rutschkraft der Kupplung darf das Gewinde der Hammerkopfschraube nicht beschädigt worden sein. • Die Schrauben sind entsprechend der Verwendungsanleitung des Herstellers leicht gangbar zu halten. • Konstruktiv ist sicherzustellen, dass sich der Hammerkopf nach dem Vorspannen zwangsläufig in seiner planmäßigen Position

befindet und dort gehalten wird.

9

DIBt-Newsletter 2/2016

Nr. Thema Beratungsergebnisse

24 Netzbekleidete Gerüste bei Wind parallel zur Fassade

Für den Nachweis von netzbekleideten Gerüsten unter Windlast gelten folgende Empfehlungen:

• Die Regelungen zur Ermittlung von Windlasten parallel zur Fassade gelten nur für Fassadengerüste vor einer Fassade. • Entsprechend DIN EN 12811-1:2004-03 dürfen Gerüstbauteile und Gegenstände hinter der Bekleidung bzgl. des Windangriffs

vernachlässigt werden.

25 Horizontalsteifig-keitsversuche bei Modulgerüsten

Bei verschiedenen Anschlussmöglichkeiten an Lochscheiben von Modulgerüsten, z. B. am "großen" oder "kleinen" Loch, können Horizontalsteifigkeitsversuche mit Belagriegelanschluss nach Ermessen des Herstellers durchgeführt werden. Die zulässige An-schlussvariante ist in den Zulassungen festzuschreiben. Beim statischen Nachweis sind die Beanspruchbarkeiten der horizontalen Kopplungsfeder der jeweiligen Variante sowie des Belagriegelanschlusses zu berücksichtigen.

26 Aluminium-Baustützen

Bis zum Inkrafttreten einer übergeordneten Lösung gelten folgende Regeln:

• Die weitere Verwendung von bislang zugelassenen Baustützen aus Aluminium ist durch eine allgemein bauaufsichtliche Zulas-sung zu regeln, die sich ausschließlich auf die Verwendung bezieht.

• Baustützen aus Aluminium, die DIN EN 16031:2012-09 entsprechen und für die ein entsprechendes Übereinstimmungszertifikat erteilt wurde, können im Rahmen von DIN EN 12812:2008-12, Abschnitt 9.5 mit dem Teilsicherheitsbeiwert γM = 1,1 verwendet werden.

27 Leichte Gerüst-spindeln

Für leichte Gerüstspindeln gelten folgende Empfehlungen:

• Gerüstspindeln nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung sind entsprechend der Regelungen dieser Zulassung zu kenn-zeichnen. Die erforderlichen Prüfungen im Rahmen des Zulassungsverfahrens in Anlehnung an DIN 4425 sind in Abstimmung mit dem DIBt durchzuführen.

• "Freie Spindeln nach DIN 4425" sind entsprechend den Regelungen von DIN 4425 zu kennzeichnen.

28 Modellierung der Gerüstverankerun-gen

Für die Modellierung der Gerüstverankerungen gilt Folgendes:

• Ankerpunkte sind als starr und unverschieblich anzusetzen (rechtwinklig und parallel zur Fassade). • Bei Kombination von kurzen Haltern mit V-Haltern in einer horizontalen Ebene sind alle Halter als Pendelstäbe zu modellieren. • Kombinationen von langen Haltern mit V-Haltern in einer horizontalen Ebene als Rechenmodell für die Regelausführung sind

nicht anzusetzen. Andere Modellierungen der Halter sind zulässig, sofern sie in beiden Ebenen (rechtwinklig und parallel zur Fassade) konsistent modelliert werden.

10

DIBt-Newsletter 2/2016

Nr. Thema Beratungsergebnisse

29 Fußriegelanschluss in Rahmengerüsten

Da die Beanspruchbarkeit und Steifigkeit der Verbindung von Fußriegelanschluss mit dem Ständerrohr des Vertikalrahmens u.a. auf Grund der erhöhten Streckgrenze (S235 mit fy,k = 320 N/mm²) nicht widerspruchsfrei nach den Technischen Baubestimmungen beurteilt werden kann, darf die Ermittlung der Kennwerte für diesen Anschluss durch Versuche erfolgen.

30 Wegfedern für Kupplungen

Für den Nachweis von Gerüsten unter Verwendung von Kupplungen dürfen folgende Kennwerte angesetzt werden:

• Die Federkennwerte für Wegfedern von Normalkupplungen sind in der "Anwendungsrichtlinie für Arbeitsgerüste nach DIN EN 12811-1", veröffentlicht in den DIBt Mitteilungen 02/2006, festgelegt.

• Die Federkennwerte für Drehkupplungen können nach DIN 4420-1:1990-12 verwendet werden.

31 Reduzierung der Schrägstellung

Eine Reduzierung der Schrägstellung in Abhängigkeit der Anzahl an Ständerrohren darf auch bei Arbeitsgerüsten aus Systembau-teilen in Ansatz gebracht werden, da die Längen der horizontalen Tragglieder aufgrund des erforderlichen Anschlussspiels und der Fertigungstoleranzen nicht vollständig vorbestimmt sind. Ein systematischer Einfluss in Form einer statistischen Abhängigkeit ist somit als gering zu bewerten.

Alternativ zu den Regelungen von DIN EN 12811-1 darf folgender Ansatz verwendet werden:

ϕ⋅

+⋅=ϕ tan

n11

21tan n n: Anzahl der Ständerrohre

Der Wert für tan ϕ für geschlossenen Rahmen ist mit 0,01 anzusetzen.

32 Seitenschutz an Treppentürmen

An Treppen und auf Podesten darf auf das Bordbrett verzichtet werden.

33 Schweißen von Aluminiumbauteilen

Bei geschweißten Aluminiumbauteilen sind in den Anlagenzeichnungen das Schweißverfahren, der Zusatzwerkstoff und die Schweißnahtdicken anzugeben. Alternativ sind Grenzschnittgrößen anzugeben.

34 Fließlinientheorie Rechtwinklig zur Plattenebene belastete Belagteile (zum Beispiel Durchstiegsklappen), die keinen Beitrag zur Gesamtsteifigkeit und Systembeanspruchbarkeit leisten, dürfen im Tragsicherheitsnachweis des Einzelbauteils nach Fließlinientheorie nachgewiesen werden.

35 Befestigung von Bekleidungen

Werden Arbeits- und Schutzgerüste nach DIN EN 12811-1 und DIN 4420-1 mit textilen oder starren Bekleidungen versehen, so müssen diese kontinuierlich an allen Ständersträngen des Gerüstes befestigt werden. Die Bekleidung darf – auch im Bereich ihrer Stöße – keine größeren Öffnungen als 4 cm² aufweisen, wobei kein Maß mehr als 2,5 cm betragen darf.

Die Beschränkung der Öffnungsgröße gilt nicht für die Schutzwand oder Schutznetze im Dachfanggerüst.

11

DIBt-Newsletter 2/2016

Anlage 1a zu Nr. 12 – Lagebeiwert

Aufstellvariante Lagebeiwert cs

unbekleidetes Gerüst

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

Windrichtung

Bs fc ϕ=

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

Windrichtung

Bs fc ϕ=

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

Windrichtung

Bs fc ϕ=

Gra

ph 1

1,0B ≤ϕ 0,1cs =

Gra

ph 4

1,0B ≤ϕ 0,1cs =

Gra

ph 2

0,1B ≤ϕ 0,1cs = 0,11,0 B ≤ϕ< Bs 833,0083,1c ϕ⋅−=

33,01,0 B ≤ϕ< Bs 79,118,1c ϕ⋅−=

0,133,0 B ≤ϕ< Bs 50,075,0c ϕ⋅−=

mit Netzen be-kleidetes Gerüst

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

c =

1,0

s|| c

= 1

,0s|

|

Windrichtung

Netz )(fc Bs ϕ=⊥

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

c = f( )s|| ϕB

Windrichtung

Netz

c =

1,0

s

c =

1,0

s

Gra

ph 1

1,0B ≤ϕ 0,1cs =⊥

Gra

ph 1

1,0B ≤ϕ 0,1csII =

0,11,0 B ≤ϕ< Bs 833,0083,1c ϕ⋅−=⊥ 0,11,0 B ≤ϕ< BsII 833,0083,1c ϕ⋅−=

12

DIBt-Newsletter 2/2016

Aufstellvariante Lagebeiwert cs

mit Planen be-kleidetes Gerüst

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

c =

1,0

s||

c =

1,0

s||

Windrichtung

Plane 0,1cs =⊥

nur zur Ermittlung der Zug-Ankerkräfte

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

c =

1,0

s||

c =

1,0

s||

Windrichtung

Plane )(fc Bs ϕ=⊥

Fassade mit Völligkeitsgrad ϕB

c = 1,0s||

Windrichtung

Plane

c =

1,0

s

c =

1,0

s

Gra

ph 2

0,1B ≤ϕ 0,1cs =⊥

Gra

ph 3

1,0B ≤ϕ 0,1cs =⊥

Gra

ph 2

0,1B ≤ϕ 0,1cc sIIs ==⊥ 70,01,0 B ≤ϕ< Bs 333,0033,1c ϕ⋅−=⊥

0,170,0 B ≤ϕ< Bs 833,1083,2c ϕ⋅−=⊥

13