Ausgabe 2/6 neu :rologie Mai 2006 - uni-heidelberg.de · 2006-07-19 · Seit dem 16. März finden...

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neu :rologie Aktuelles aus der Neurologie Heidelberg Informationsblatt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Freunde der Neurologie Heidelberg Neurologie | 01 Ausgabe 2/6 Mai 2006 + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles ++ Ärztestreik, und was mich daran stört Völlig klar: Die Assistenzärzte und Oberärzte sind unterbezahlt, machen unbezahlte Überstunden, werden mit immer neuen Tätigkeiten überschüttet, für die kei- ne neuen Stellen geschaffen werden. Die ärztliche Tätigkeit ist zu mehr als 50% Dokumentation und Bürokratie geworden, und die Patientenzahlen stei- gen, die Behandlungszeiten werden immer kürzer und der Durchsatz höher. Mich stört die Richtung, mit der der Streik kommuniziert wird. Es geht nicht darum, weniger zu arbeiten und dafür mehr Geld zu bekom- men. Ärzte, die an Universitätskliniken arbeiten denken nicht in erster Linie an Stundenzeiten. Eigentlich möchten sie gar nicht, dass irgendjemand ihnen vorschreibt, wie lange sie zu arbeiten haben. Sie wollen nur eine adäquate Bezahlung für geleistete Arbeit. Mich stört auch die Aussage: Ärzte wollen 30% mehr Geld. Dies ist psycholo- gisch unklug, weil etwas ganz anderes gemeint ist. Und mich stört, dass streikende Ärzte, das gleiche Verhalten an den Tag le- gen wie Müllwerker oder Metaller: Gelbe Baseballkappen, Trillerpfeifen und „lustige“ Plakate sind für Ärzte nicht adäquat. Gut sind dagegen Aktionen wie freie Sprechstunden, Informationsveranstaltungen und ähnliches. Ich unterstütze die grundsätzlichen Forderungen unserer Ärzte nachdrücklich, habe nur etwas Sorge, dass der gewählte Kommunikationsweg auf immer we- niger Verständnis bei der Bevölkerung stoßen wird. Prof. Dr. W. Hacke Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der Neurolo- gischen Universitätsklinik ! Seit dem 16. März finden wir angestellte Ärzte der Neurologie uns in einer völlig ungewohnten (und im Herzen sicher ungeliebten), aber unvermeidbar gewordenen Rolle wieder: derjenigen von Arbeitnehmern, die für ihre Rechte streiken müssen. Den Lesern von neu:rologie ist bekannt, wie notwendig dieser Streik gewor- den ist. Die Tarifgemeinschaft der Länder hatte in neun Tarifverhandlungs- runden seit Oktober 2005 die berechtigten Forderungen nach einer Rücknahme voran- gegangener realer Lohnverschlechterung, Bezahlung aller Überstunden und damit nach Aufstockung unserer Gehälter auf ein international vergleichbares, angemes- senes Niveau ignoriert. Damit brüskiert sie nicht nur 22.000 hart arbeitender Kolle- gen, sondern gefährdet auch die künftige Versorgung unserer Patienten. Wir wollen hier noch einmal deutlich zu machen, dass dieser Streik sich nicht ge- gen unsere Klinikleitung, nicht im Sinne eines Umverteilungskampfes gegen die nichtärztlichen Mitarbeiter, und am allerwenigsten gegen unsere Patienten richtet. Wir hoffen, dass es durch die Informationsaktionen im Rahmen der Streiktage und zahlreicher Einzelgespräche gelungen ist, dies zu kommuni- zieren. Die Resonanz, die wir bisher hatten, lässt uns das jedenfalls glauben: In den letzten zwei Wochen wurden, um eine Zahl zu nennen, allein von uns Neurologen über 1000 Solidaritätsunterschriften gesammelt. Auch unseren Streikzielen wird Sympathie entgegengebracht, was sich angesichts unglück licher Slogans wie „30 % mehr“ auf Spruchbändern des Marburger Bundes gar nicht selbstverständlich ist. Wir sollten aber trotz der guten Presse nicht verschweigen, dass unser Streik alles andere als einfach ist. Am problematischsten ist wohl, dass uns ein direkt angehbarer Tarifgegner fehlt, denn jede Streikaktion trifft zunächst uns selbst (jeder Streiktag ist realer Lohn- ausfall) bzw. unser Klinikum. Können die Klinikumsvorstände diesen Druck an die Landesregierungen, und diese wiederum an die TdL überhaupt weitergeben? Wenn diese Zeilen in Druck gehen, ist das Ende unseres Arbeitskampfes immer noch nicht absehbar. Es könnte eine bundes- weite Eskalation des Streiks bevorstehen, wenn ab dem 15. Mai ganzwöchig die Ar- beit auf eine Notfallversorgung nach „Wo- chenendmaßstäben“ reduziert werden soll; auf der anderen Seite, gab es am 28. April doch ein erstes „gutes“ Sondierungs- gespräch mit der TdL, weitere sollen folgen. Drücken wir uns und allen ande- ren Betroffenen die Daumen…! Ihre Sonja Külkens und Christoph Lichy Assistentensprecher

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neu :rologie Aktuelles aus der Neurologie Heidelberg

Informationsblatt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Freunde der Neurologie Heidelberg

Neurologie | 01

Ausgabe 2/6Mai 2006

+ Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles + + Aktuelles ++

Ärztestreik, und was mich daran stört

Völlig klar: Die Assistenzärzte und Oberärzte sind unterbezahlt, machen unbezahlte Überstunden, werden mit immer neuen Tätigkeiten überschüttet, für die kei-ne neuen Stellen geschaffen werden. Die ärztliche Tätigkeit ist zu mehr als 50% Dokumentation und Bürokratie geworden, und die Patientenzahlen stei-gen, die Behandlungszeiten werden immer kürzer und der Durchsatz höher.

Mich stört die Richtung, mit der der Streik kommuniziert wird.Es geht nicht darum, weniger zu arbeiten und dafür mehr Geld zu bekom-men. Ärzte, die an Universitätskliniken arbeiten denken nicht in erster Linie an Stundenzeiten. Eigentlich möchten sie gar nicht, dass irgendjemand ihnen vorschreibt, wie lange sie zu arbeiten haben. Sie wollen nur eine adäquate Bezahlung für geleistete Arbeit.

Mich stört auch die Aussage: Ärzte wollen 30% mehr Geld. Dies ist psycholo-gisch unklug, weil etwas ganz anderes gemeint ist.

Und mich stört, dass streikende Ärzte, das gleiche Verhalten an den Tag le-gen wie Müllwerker oder Metaller: Gelbe Baseballkappen, Trillerpfeifen und „lustige“ Plakate sind für Ärzte nicht adäquat. Gut sind dagegen Aktionen wie freie Sprechstunden, Informationsveranstaltungen und ähnliches. Ich unterstütze die grundsätzlichen Forderungen unserer Ärzte nachdrücklich, habe nur etwas Sorge, dass der gewählte Kommunikationsweg auf immer we-niger Verständnis bei der Bevölkerung stoßen wird.

Prof. Dr. W. Hacke

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde der Neurolo-gischen Universitätsklinik !

Seit dem 16. März finden wir angestellte Ärzte der Neurologie uns in einer völlig ungewohnten (und im Herzen sicher ungeliebten), aber unvermeidbar gewordenen Rolle wieder: derjenigen von Arbeitnehmern, die für ihre Rechte streiken müssen. Den Lesern von neu:rologie ist bekannt, wie notwendig dieser Streik gewor-den ist. Die Tarifgemeinschaft der Länder hatte in neun Tarifverhandlungs-runden seit Oktober 2005 die berechtigten Forderungen nach einer Rücknahme voran-gegangener realer Lohnverschlechterung, Bezahlung aller Überstunden und damit nach Aufstockung unserer Gehälter auf ein international vergleichbares, angemes-senes Niveau ignoriert. Damit brüskiert sie nicht nur 22.000 hart arbeitender Kolle-gen, sondern gefährdet auch die künftige Versorgung unserer Patienten. Wir wollen hier noch einmal deutlich zu machen, dass dieser Streik sich nicht ge-gen unsere Klinikleitung, nicht im Sinne eines Umverteilungskampfes gegen die nichtärztlichen Mitarbeiter, und am allerwenigsten gegen unsere Patienten richtet. Wir hoffen, dass es durch die Informationsaktionen im Rahmen der Streiktage und zahlreicher Einzelgespräche gelungen ist, dies zu kommuni-zieren. Die Resonanz, die wir bisher hatten, lässt uns das jedenfalls glauben: In den letzten zwei Wochen wurden, um eine Zahl zu nennen, allein von uns Neurologen über 1000 Solidaritätsunterschriften gesammelt. Auch unseren

Streikzielen wird Sympathie entgegengebracht, was sich angesichts unglücklicher Slogans wie „30 % mehr“ auf Spruchbändern des Marburger Bundes gar nicht selbstverständlich ist.Wir sollten aber trotz der guten Presse nicht verschweigen, dass unser Streik alles andere als einfach ist. Am problematischsten ist wohl, dass uns ein direkt angehbarer Tarifgegner fehlt, denn jede Streikaktion trifft zunächst

uns selbst (jeder Streiktag ist realer Lohn-ausfall) bzw. unser Klinikum. Können die Klinikumsvorstände diesen Druck an die Landesregierungen, und diese wiederum an die TdL überhaupt weitergeben? Wenn diese Zeilen in Druck gehen, ist das Ende unseres Arbeitskampfes immer noch nicht absehbar. Es könnte eine bundes-weite Eskalation des Streiks bevorstehen, wenn ab dem 15. Mai ganzwöchig die Ar-beit auf eine Notfallversorgung nach „Wo-chenendmaßstäben“ reduziert werden soll; auf der anderen Seite, gab es am 28. April doch ein erstes „gutes“ Sondierungs-

gespräch mit der TdL, weitere sollen folgen. Drücken wir uns und allen ande-ren Betroffenen die Daumen…!

IhreSonja Külkens und Christoph LichyAssistentensprecher

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Neue Gesichter

Magdalena C. Kraushat in Heidelberg Humanmedizin studiert und absolvierte ihr Praktisches Jahr in Aberdeen, Bern und Heidelberg. Zuletzt arbeitete sie am Deut-schen Krebsforschungszentrum im Rahmen ihrer Promotion zum Thema: K-ras Mutationen bei Karzinompatienten – Nachweis durch PCR-Assays im Vergleich mit Etablierung einer neuen Methode. Seit Anfang März 2006 ist sie als Assistenzärztin in unserer Klinik auf der Neurologie 2 tätig.

Dr. Christine ReichardtSeit dem 1.3.2006 ist Frau Dr.Christine Reich-ardt auf der STWA. Nach dem Medizinstudium

in Frankfurt/Main hat sie im St. Marienkrankenhaus (ebenfalls in Frankfurt) in der radiologischen und internistischen Abteilung gearbeitet. Auf die Facharztaner-kennung folgte eine Elternzeit. Die letzten zwei Jahre war Sie auf der Stroke-Unit der J.W. Goethe-

Universität in Frankfurt tätig.

Sandra UrbanKommt von der visceral-chirurgischen Station 6a, wo sie sechs Jahre beschäftigt war. Davor fanden verschiedene Einsätze in Sozialstationen, Inten-sivstationen, Plastische Chirurgie, Diakonissenhaus und Psychia-trischen Häusern statt. Ihr Examen absolvierte sie in der psychia-trischen Klinik Dr. Fontheim in Liebenburg. Seit März arbeitet sie auf der Schlaganfallstation unserer Klinik.

Bettina Mürlestudierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Humanmedizin. Im Rahmen ihrer Pro-

motion verbrachte sie ein Jahr am Department of Physiology and Pharmacology der University of Queensland in Brisbane (Austra-lien), wo sie als „Kanalarbeiterin“ die Regulation des epithelialen Na+-Kanals ENaC untersuchte. Ihr PJ-Tertial Chirurgie absolvierte

sie in Brisbane und Melbourne, das der Inneren Medizin in Zürich und das Neurologie-Tertial in Freiburg. Seit April 2006 arbeitet sie als Assis-tenzärztin in unserer Klinik auf Station Neuro 3.

Sven Polihat in Heidelberg und Mannheim Humanmedi-zin studiert. Seine Facharztausbildung begann er 2004 am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München, wo er klinisch auf der geschlossenen Akutstation und wissenschaftlich im Bereich der funktionellen Bildgebung tätig war. Anfang 2006 wechselte er an die Neurologische Klinik in Ludwigsburg. Seine Promotion zum Thema

„Multimodale tierexperimentelle Evaluation der hypothermievermittelten Neuro-protektion in der Akutphase der Subarachnoidalblutung“ führte er an der Neurochirurgischen Uni-versitätsklinik Mannheim in Koo-peration mit der Abteilung Neuro-radiologie der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg durch. Seit April arbeitet er als Assistenzarzt auf der Schlaganfallstation unserer Klinik.

Dr. Esther Sammlerstudierte Medizin in Rostock und München und absolvierte ihr PJ in Dublin, London und Toronto. Die Promotion erfolgte am Institut für Immuno-logie des Haunerschen Kinderspitals der LMU München. Seit 2003 ist sie in der Kopfklinik als Assisten-

zärztin beschäftigt: Zuerst im Rahmen eines kombinierten For-schungs- und Klinik - ÄiP in der Abteilung für Klin. Neurobiologie bei Frau Professor Monyer und in der Neurologie auf der Allge-meinstation. In den Jahren 2004 und 2005 war sie auf der Inten-

sivstation der Neurochirurgischen Abteilung bei Herrn Professor Unterberg tätig. Seit April ist sie nach einem kurzen Forschungsaufenthalt in England wieder zurück in der Neurologie und ar-beitet derzeit in der Notfallambulanz und auf der Schlaganfallstation.

Dr. Josef Schillstudierte Humanmedizin an der Universtät Hei-delberg und an der Fakultät für klinische Medi-zin Mannheim. Im Jahr 2000 begann er seine klinische Tätigkeit als Arzt im Praktikum in der Neurologischen Klinik des Städ-tischen Klinikum Ludwigshafen. Hier war er bis Ende 2004 als As-sistenzarzt beschäftigt. Im Verlauf arbeitete er in der Klinik für Allge-meine Psychiatrie des Universi-tätsklinikums Heidelberg. Im März 2005 erlangte er die Anerkennung des Facharzt für Neurologie. Seit April ist er auf der Schlaganfall- und Wachstation als Assistenz-arzt tätig.

Wir begrüßen herzlich unsere neuen Sekretä-rinnen. Frau Katherina Krämer (li) tritt die Nachfolge von

Frau Annette Groß an und Frau Ursula Uhrig-Rummel hat die Stelle von Frau Eri-ka Niedergesess übernom-men. Dienstantritt war der 20. März 2006.

Internationale MitarbeiterDiesmal: unsere Chinesischen Gäste

Yilin ZhouKommt aus Wuhan in China, wo sie den vorkli-nischen Teil des Medizinstudiums an der Tongji-Universität absolvierte. 1999 kam sie nach

Deutschland, um ihr Studium an der Universitätsklinik in Heidel-berg fortzusetzen.In der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Meyding-Lamadé, Neuro-logie begann sie ihre Promotion mit dem Titel „Experimentelle

Herpes-simplex-Virus-Enzephalitis und CXCL9-, CXCL10-, CXCL11-, Perforin-, FasL mRNA Expres-sion im Krankheitsverlauf der HSVE unter Einsatz verschiedener Therapeutika“, welche in Kürze abgeschlossen sein wird. Im November 2005 hat sie ihr Medizinstudium beendet und seit Januar 2006 ist sie als Assistenzärztin auf der Schlagan-fallstation unserer Klinik tätig.

Li SunStudierte Humanmedizin an der Universität Da-lian in China, wo er den vorklinischen Teil des Medizinstudiums absolvierte. 2000 begann er sein Studium an der Universität Heidelberg, wo er auch sein Prak-tisches Jahr absolvierte. 2003 begann er seine Promotion zum Thema „Protektive Mechanismen der Sauerstofftherapie beim ex-perimentellen Schlaganfall“. Teile der Arbeit sind bereits in zwei Journals veröffentlicht. Im November 2005 hat er sein Medizinstudium beendet und seit De-zember 2005 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Neurologie unserer Klinik in AG Dr. Veltkamp. Ying SuKommt aus Wuhan in China, wo sie das Medi-zinstudium an der Tongji-Universität absolvierte. 2002 begann sie die klinische Tätigkeit in der neurologischen Abteilung des Universitätskli-

nikums Tongji. Zum Thema „Effect of chronic L-dopa administration on striatal prodynorphin mRNA ex-pression in a rat model of Parkin-son Disease“ hat sie gleichzeitig an einem Forschungsprojekt ge-arbeitet. Im Februar 2005 kam sie

nach Deutschland und promoviert seitdem als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeits-gruppe von Frau PD Dr. Simone Wagner in un-serer Klinik. Die Forschungsschwerpunkte sind tierexperimentelle MRT und Metalloproteinasen beim Schlaganfall.

Ming-Fei Langhat Medizin in China an der China Medical University in Shenyang studiert. Zusätzlich besitzt er ein Master in Physiologie. Nach der Beendigung seines Studiums arbeitete er im Labor von Prof. Xi-nyuan Liu am Shanghai Institute of Biochemistry and Cell Biology,

Mitarbeiter

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Neuerscheinungen

Thrombolytic and Antithrombotic Therapy for Stroke, Herausgeber: Julien Bogousslavs-ky & Werner Hacke

Neurologie 12. Auflage (Springer Verlag)Herausgeber: Klaus Poeck und Werner Hacke

Neurologische Labordiagnostik, Herausgeber: Frau Prof. Wilde-mann, Hansotto Reiber, Patrick OschmannErschienen im Thieme Verlag

Academy of Science, in der Gentherapiefor-schung bei Krebserkrankungen. Seit September 2004 arbeitet er an seiner Doktorarbeit im Labor von Prof. Schwaninger. Er beschäftigt sich mit der Rolle von NF-kB in der zerebralen Ischämie und ist derzeit dabei eine Transgene Maus zu etablieren, die die Cre-Rekombinase in der Blut-Hirn-Schranke exprimiert.

Junliang HanMachte seinen „Bachelor of Medicine“ von 1988

bis 1993 in China an der Tongs-han Universität. Anschließend absolvierte er seinen „Master of Medicine“ von 1995 bis 1998 in Xian an der Fourth Military Uni-versität. Danach arbeitete er 10 Jahre im Xijing Krankenhaus, wo

er sich auf Schlaganfall spezialisierte. Seit Janu-ar 2005 arbeitet er an seiner Doktorarbeit in der AG Dr. R. Kollmar. Sein Forschungsthema bein-haltet Neuroprotektion durch G-CSF und Hypo-thermie beim akuten Schlaganfall.

Klinik und Forschung

Neurologie | 03

Preise und Ernennungen

Herr Professor Dr. Werner Hacke, Direktor der Abteilung Neurologie der Neurologischen Uni-versitätsklinik ist zum dritten Vorsitzenden der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und damit zum nächsten Präsidenten dieser Fachgesell-schaft gewählt worden.

Felix-Jerusalem-Preis 200623Na MRI for evaluation of paramyotonia pati-ents during cold-induced weakness Marc-André Weber, Sonia Nielles-Vallespin, Hagen B. Huttner, Johannes Wöhrle, Karin Jur-kat-Rott, Frank Lehmann-Horn, Lothar R. Schad, Hans-Ulrich Kauczor, Marco Essig and Hans-Michael MeinckDieser Preis wurde am 24. März 2006 im Rah-men der 50. Jahrestagung der Deutschen Ge-sellschaft für Klinische Neurophysiologie in Bad Nauheim verliehen.

Wir gratulieren Prof. Dr. Thorsten Steiner zum „Master of Medical Education“

Zitate und Zitathäufigkeit

Während Drittmittel und Impact-Faktoren sehr häufig, auch hier in Heidelberg, zur internen Beurteilung der Leistungsfähigkeiten der Abteilungen und Institute herangezogen werden, wird ein weiteres Muß, die Zitathäufigkeit, im Ausland stärker berücksichtigt. Die Zitathäufigkeit einzelner Arbeiten oder einzelner Autoren gibt an, wie häufig eine bestimmte Arbeit oder die Arbeiten eines einzelnen Autoren in der Weltliteratur zitiert werden und welchen Ein-fluss sie tatsächlich in der wissenschaftlichen Welt gehabt hat.

Man kann eine gute Arbeit in einer herausragenden Zeitschrift veröffentlichen, aber sie kann für die meisten so wenig interessant sein, dass sie nie von anderen Autoren als Grundlage ihrer eigenen Untersuchung zitiert wird. Andererseits kann es vorkommen, dass eine wichtige Arbeit nur in einer mittelmä-ßigen Zeitschrift veröffentlicht wurde, aber hunderte Male in der Weltliteratur zitiert wird.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies nachzusehen:Am einfachsten gelingt es über Google Scholar. Hier bekommt man eine Liste der am häufigsten zitierten Arbeiten eines Autoren.

Wie gelangt man dorthin?Gehen Sie ins Internet, öffnen Sie Google.de und geben als Grundbegriff „Google Scholar“ ein. Wenn diese Seite erscheint, können Sie sofort mit der Suche starten. Es reicht der Name und Initiale, und ggf. der Ort (z.B. Maier A, Heidelberg)

Hier geben wir in zwei Listen die TOP Zitate für die Neurologie an. Dies sind Zahlen, auf die wir ganz besonders stolz sein können, wie man leicht erkennen kann.

I. (Frühere) Mitarbeiter der Neurologischen Klinik haben Arbeiten geschrie-ben, die mehr als Einhundertmal zitiert wurden (Google Scholar, nur Erst- oder Seniorautorenschaft).

1. Werner Hacke JAMA (1995) 10882. Werner Hacke Lancet (1998) 3903. Stefan Schwab Stroke (1998) 2174. Markus Schwaninger Nature Neuroscience (2000) 2025. Brigitte Wildemann Science (1998) 2006. Werner Hacke Stroke (1988) 1967. Rüdiger von Kummer Stroke (1988) 1858. Peter Schellinger Stroke (1999) 1619. Stefan Schwab Crit Care Med (1995) 14010. Werner Hacke Lancet (2004) 11911. Werner Hacke Neurology (1999) 102

II. Die am häufigsten zitierten Mitarbeiter der neurologischen Klinik(TOP 5 zitierte Arbeiten)(Quelle Google Scholar nur Erst- und Seniorautorenschaft)

1. Werner Hacke 17702. Stefan Schwab 6253. Peter Schellinger 4824. Markus Schwaninger 3445. Brigitte Wildemann 2846. Hans-Michael Meinck 1567. Thorsten Steiner 1418. Brigitte Storch-Hagenlocher 106

Veröffentlichung des Monats

Deepak L. Bhatt, M.D., Keith A.A. Fox, M.B., Ch.B., Werner Hacke, M.D.,Peter B. Berger, M.D., Henry R. Black, M.D., William E. Boden, M.D.,Patrice Cacoub, M.D., Eric A. Cohen, M.D., Mark A. Creager, M.D.,J. Donald Easton, M.D., Marcus D. Flather, M.D., Steven M. Haffner, M.D.,Christian W. Hamm, M.D., Graeme J. Hankey, M.D., S. Claiborne Johnston, M.D., Koon-Hou Mak, M.D., Jean-Louis Mas, M.D., Gilles Montalescot,M.D.,

Ph.D., Thomas A. Pearson, M.D., P. Gabriel Steg, M.D., Steven R. Steinhubl,M.D., Michael A. Weber, M.D., Danielle M. Brennan, M.S., Liz Fabry-Ribau-do, M.S.N., R.N., Joan Booth, R.N., and Eric J. Topol, M.D., for the CHARISMA Investigators* (2006)Clopidogrel and Aspirin versus Aspirin Alone for the Prevention of Atherothrombotic EventsNew England Journal IF 38,570

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„Ich war Down Under“

Klinischer Forschungsaufenthalt in Australien

Durch die Unterstützung und Vermittlung von Prof. Dr. med. Hacke erhielt ich ein Forschungssti-pendium (Stroke Research Fellowship) am Royal Melbourne Hospital in Australien. Zwischen Mai 2005 und Januar 2006 war ich für insgesamt 9 Monate in Melbourne. Das Royal Melbourne Hos-pital ist das Lehrkrankenhaus der University of Melbourne.

Zu meinen Aufgaben zählte die Betreuung kli-nischer Studien sowohl in der Akutversorgung als auch in der Sekundärprophylaxe von Schlag-anfall-Patienten. Darüber hinaus führte ich eine retrospektive Studie bei Patienten mit spontaner Hirnblutung durch. Da der Stellenwert der ope-

rativen Versorgung dieser Patienten trotz vieler bislang durchgeführter Studien immer noch ungeklärt ist, analysierte ich die CT-Aufnahmen operierter Hirnblutungspatienten bezüglich des Auftretens einer postoperativen Nachblutung. Über die 9 Monate profitierte ich von einer aus-gezeichneten wissenschaftlichen Ausbildung. Der Einstieg in den Job war aufgrund der Hilfs-bereitschaft der Kollegen sehr unkompliziert. Verglichen mit Deutschland ist der Anteil aus-ländischer Kollegen in Australien sehr hoch und insofern fiel die Integration ins Team sehr leicht. Etwas ungewohnt war die ärztliche Arbeitsklei-dung. Der gewohnte weiße Kittel wurde gegen Hemd und Krawatte eingetauscht.

Neben der Forschung blieb mir zum Glück auch etwas Zeit, um Australien von einer nichtme-dizinischen Seite kennenzulernen. Melbourne beispielsweise ist ein Eldorado für Sportfans. Bislang hatte ich mich z. B. noch nie wirklich für Cricket interessiert. Trotzdem konnte ich mich für ein 12-stündiges Cricket-Match bis zur letzten Mi-nute begeistern. Auch Eindrücke von Reisen zum Great Barrier Reef, Ayers Rock, Great Ocean Road und Sydney werden unvergesslich bleiben.

Dr. Andreas Hug

FilmtippMatchpoint

Woody Allen präsentiert in seinem neuen Film eine moderne Parabel über den Aufstieg um je-dem Preis und das Glück, das nach seiner Aussa-ge einzig für den Veraluf des Lebens ausschlag-

gebend ist. Gleich die erste Einstellung des Films zeigt die Situati-on der Möglichkeiten an, als ein Tennisball das Netz berührt und langsam in dem Mo-ment gefangen bleibt, wenn nicht sicher ist, auf welcher Seite er aufschlagen wird. So verhält es sich auch im Film: jeder Moment

ist vom individuellen Glück bestimmt, mit der Möglichkeit in die Katastrophe zu kippen. Dieser verstörende Film ist brilliant gemacht und sehr sehenswert.

Prof. Dr. B. Wildemann

CD des MonatsDemons&Wizards Touched By the Crimson King

Dieses Doppelalbum ist die zweite Kollaborati-on des Bandleaders von „Iced Earth“ Jon Schaf-fer mit dem Sänger der Gruppe „Blind Guardian“ Hansi Kürsch, 5 Jahre nach der ersten Platte „Demons&Wizards“. Die Songs sind sehr straight, fast schon simpel gehalten und legen das Schwergewicht ganz deutlich auf Jons na-nometergenaues Maschinengewehr-Riffing und Hansis unverwechselbaren Gesang. Touched By The Crimson King ist ein hochwertiges Genre-Album mit vielen Akustikgitarre-Passagen. Ein guter Einstieg für Neulinge dieser Musikrichtung und ein Muss für Fans von Iced Earth und Blind Guardian.

Prof. Dr. P. Schellinger

BuchtippMichael Cordy „Das Nazareth Gen“

Können Sie sich vorstellen, dass bald ein Com-

puter aus einer Genprobe das Aussehen der Person erstellen kann? In diesem Gentech-Kri-mi ist es schon soweit, und daraus macht Cordy ein su-perspannender Buch um Bru-derschaften und Jesus-Heiler-gene. Das ist fast so flott und informativ wie bei Dan Brown und ebenso spannend wie Ken Folletts Bücher. Nichts für Realitätsfanatiker, mit der typisch amerikanischen Übertriebenheit und Oberflächlichkeit in der Charakterisierung, aber das Buchlegt man nicht mehr aus der Hand - und das ist doch auch et-was, oder?

Prof. Dr. W. Hacke

Die private Seite

Der Strand von Melbourne (Melbourne Beach) liegt im süd-östlichen Teil Melbournes

Das Royal Melbourne Hospital befi ndet sich im Norden Melbournes im Stadtteil Parkville.

ImpressumHerausgeber:

Neurologische Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg

Redaktion:

Prof. Werner Hacke, Prof. Brigitte WildemannProf. Dr. Thorsten SteinerDr. Andrea Viehöver, Dr. Marion SchölzkePetra Günter, Marion Wilczek

Satz, Layout, DruckStabsstelle MedienzentrumLeitung Medienzentrum Klinikum: Markus WinterTel.: 06221 / 56 3 76 [email protected]@med.uni-heidelberg.dewww.klinikum.uni-heidelberg.de/medien

Zu guter Letzt:Wir gratulieren der Familie Lichy zur Geburts des kleinen Johannes *04.03.2006Wir gratulieren der Famlie Knöll zur Geburt von Alexander, der am 31.3.06 zur Welt kam.

Verabschiedungen

Wie im ersten Newletter erwähnt, haben uns Frau Annette Groß, Herr Dr. Tobias Steigleder, Herr Dr. Martin Köhrmann, Herr Dr. Rainer Kollmar so-wie Herr Professor Peter Schellinger verlassen. Alle vier Mitarbeiter werden zu Herrn Professor Schwab nach Erlangen wechseln. Herr Professor Schwab kann sich glücklich schätzen; die Neuro-logie Heidelberg muss versuchen die Lücken zu schließen.

Frau Erika Niedergesess, Stationssekretärin, welchselte in die Neurochirurgische Universi-tätsklink.

Wir wünschen alles Gute,Die Neurologie Heidelberg