Ausgabe 4/2007

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Nummer 4 54. Jahrgang Juli/August 2007 Zeitung des Fränkischen Sängerbundes e.V. 7. Fortbildungsseminar für Frauenstimmen in Vierzehnheiligen im Sängerkreis Bamberg

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Nummer 454. Jahrgang

Juli/August 2007Zeitung des

Fränkischen Sängerbundes e.V.

7. Fortbildungsseminar für Frauenstimmen in Vierzehnheiligen im Sängerkreis Bamberg

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Fränkische Sängerzeitung Juli/August 20072

Zur Notenzeile auf der TitelseiteText und Melodie in dieser Form seitdem 18. Jahrhundert. Der Stoff ist in ähn-licher Form seit dem 15. Jahrhundert be-kannt. Ernst Klusen – (c) Insel VerlagFrankfurt am Main <1980> • ISBN 3-458-32732-0 2000

Zum Titelbild:

7. Fortbildungsseminar für Frauen-stimmen in Vierzehnheiligen

Der Sängerkreis Bamberg hatte zu einemFortbildungsseminar für Frauenstimmeneingeladen. 48 Sängerinnen aus 17 Ver-einen und 18 Chören trafen sich zu demArbeitswochenende unter Leitung vonDiplomchorleiter und Komponist Chris-toph Dartsch, Katrin Ferenz (beideHochschule für Musik Würzburg) undKreis-Chorleiter Wolfram Brüggemann.

Erarbeitet wurde:

„Kleine Messe über das gregorianischeKyrie Cunctipotens genitor Deus für Frauen-chor und Orgel“, die Christoph Dartschkomponiert und auch einstudiert hat,den Orgelpart übernahm seine Frau EvaDartschova.

Der gregorianische Choral als Grundlageschafft eine Verbindung zur alten Kir-chenmusik. Gleichzeitig entsteht durcheine neue Tonsprache, welche die Disso-nanz nicht scheut, ein zeitgemäßes Ge-sicht. Wichtiger Aspekt war die für Lai-ensängerinnen problemlose Ausführbar-keit, die jedoch ein Sich-Einlassen aufUngewohntes voraussetzt.

Höhepunkt und Abschluss des Seminarswar der Auftritt des Seminarchores mitdrei Chorsätzen aus der Messe in dervoll besetzten Basilika Vierzehnheiligenwährend des 10.30 Uhr Gottesdienstes.Der Kommentar vom Zelebranten PaterChristoph ofm: „zuerst dachte ich, wasist das für neumodisches Zeug, aber ichmuss zugeben, dass mich die Auffüh-rung sehr berührt hat!“, der einhelligeKommentar der Teilnehmerinnen undder meisten Gottesdienstbesucher:

„... einfach genial!“

Das nächste Fortbildungsseminar, dies-mal für gemischte Stimmen, bietet derSängerkreis Bamberg vom 09. – 11. No-vember 2007, wieder im DiözesanhausVierzehnheiligen an. Nähere Informatio-nen bei Kreis-Chorleiter Wolfram Brüg-gemann,

E-Mail: [email protected],

Tel.: (09533) 981041 oder 0174-1682904,Fax: (09533) 981081.

Der aktuellen Ausgabe der FSZ liegen folgende Beilagen bei:

Friständerung für Zuschussanträge

Zuschuss-Antrag

Sängermuseum Feuchtwangen

T-Mobile

Präsidium tagte in FeuchtwangenIm großen Saal des „Sängermuseums“ inFeuchtwangen tagte das FSB-Präsidium am30. Juni 2007. FSB-Vizepräsident Walter O.Neumann war trotz seines 65.Geburtstageszur Sitzung gekommen und überraschte dasKollegium mit einem Sektempfang. Mu-seumsleiterin Helma Kurz begrüßte undgratulierte dem Vize und auch den Präsidi-umsmitgliedern Jutta Schramm ausSchweinfurt zum 6. Lebensjahrzehnt undPaul Kolb Bergrheinfeld ebenfalls zum 65.Geburtstag. Hauptpunkt der anschließenden Tagesord-nung war die rückblickende kritische Analy-se des großen „Bundeschorfestes in Bam-berg“. Lebhaft wurden die musikalischen,organisatorischen und finanziellen Aspektediskutiert. In diesem Zusammenhang wur-de ein Vorschlag von Schatzmeister Meiereinstimmig angenommen, den in Bussenangereisten Chören einen Zuschuss zu denFahrtkosten in Höhe von Euro 2,50 pro ge-meldetem aktivem Mitglied zu gewähren(die volle Übernahme dieser Kosten hätteden Finanzrahmen gesprengt). Das Ergeb-nis der lebhaften Debatte wird den Dele-

gierten bei der GA-Sitzung in Pinzberg vor-gelegt. Als Resümee stellte Peter Jacobifest: Das Chorfest war ein Riesenerfolg, derenorme Aufwand hat sich gelohnt. DasBundessingen in Bamberg hat uns umwertvolle Erfahrungen reicher gemacht, diegewonnenen Ergebnisse werden bei künfti-gen Vorhaben in die Planungen einfließenund das gilt ganz besonders mit Blick aufdie Feierlichkeiten zum 150-jährigen Beste-hen des Fränkischen Sängerbundes im Jahr2012. Abschließend dankte er allen, diezum Gelingen beigetragen hatten, beson-ders den Hauptakteuren, Musikchef Karl-Heinz Malzer, den Organisatoren vor OrtPeter Märkel sowie Wolfram Brüggemann,Schatzmeister Herbert Meier und last notleast Susanne Osmani und Günther Kraatzaus der FSB-Geschäftsstelle für ihren uner-müdlichen Einsatz. Peter Jacobi stellte im Präsidium den neukreierten EHRENAUSWEIS DES FSB (er er-setzt den DSB-Ehrenbrief) vor. Der Eh-renausweis wird laufend nummeriert, die„Nummer l“ erhielt – wie bereits berichtet –Günther Kraatz in Bamberg als er zum FSB-

Heute unter anderem:

Chöre mit überregionaler3 Besetzung

Singen und Sagen:4 frank und frei!

Die Pressereferenten10 berichten

12 Jugend Seiten

Der Bayerische Musikrat22 informiert

22 Pinnwand

23 Personalien

23 Blick nach Feuchtwangen

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Chöre mit überregionaler BesetzungCantorum Mixtura

Das FSB-Ensemble gibt im Herbst zweiKonzerte:Am Samstag, den 22. September, um 20 Uhrin der Spitalkirche in Bad Windsheim undam Samstag, den 17. November, um 19.30Uhr in der Karlshalle in Ansbach. Nähere Information erteilt: Karin Hassel,Tel. 09823-267.

FSB-Frauenchor

Termine der Tageschorproben jeweilsvon 10 bis 16 Uhr 2007/2008

2007:23. September im Gemeindehaus nebender Kirche in (91236) Alfeld02. bis 04. November Chorwochenende inder Franken-Akademie Schloss Schney,Lichtenfels25. November in der Jahnhalle (91083) Bai-ersdorf

2008:13. Januar im Gemeindehaus neben der Kir-che in (91236) Alfeld17. Februar im Gemeindehaus neben derKirche in (91236) Alfeld09. März in der Jahnhalle (91083) Baiersdorf25. April in der Jahnhalle (91083) Baiersdorf18. Mai im Gemeindehaus neben der Kirchein (91236) Alfeld15. Juni im Gemeindehaus neben der Kir-che in (91236) Alfeld13. November in der Jahnhalle (91083) Bai-ersdorfNähere Informationen erhalten interessier-te Sängerinnen bei Ingrid Hammerbacher(1. Vorsitzende) unter Telefon 09128-15791oder per e-Mail [email protected]

Chor der Chorleiter gibt Benefizkonzert

Einer großen Zuhörerschar wurde in derPuschendorfer Konferenzhalle erlesene

Musik geboten. Das Benefizkonzert zu Guns-ten des russischen Kinderheimes „Swet-latschok-Glühwürmchen“ gestalteten das„Blechbläser-Quintett Schuh“ aus Veits-bronn, Rolf Otto, Klavier und Bass, HeribertWildenauer, Bariton und der „Chor derChorleiter“ unter Dirigent Heinz Wilk. Dasinteressante Programm war wie bei voran-gegangenen Auftritten in fünf Blöcke ge-gliedert: „Gottes Beistand“, „Im Volkston“,„Aus fernen Welten“, „Witziges“ und „Zumguten Schluss“. Die niveauvollen Chor- undInstrumentalwerke stammten überwiegendaus der Feder zeitgenössischer Komponis-ten, unter ihnen Gustav Gunsenheimer undWolfgang Kurz, doch fehlten auch altbe-währte Meister wie Rossini, Silcher oderMendelssohn Bartholdy nicht. Die Männersangen klangschön, schwungvoll und über-zeugten mit gekonntem Vortrag. Das galtbesonders für Gunsenheimers Gospel-Sui-te mit Stücken wie „Go down Moses“ und„Kum ba ya’my Lord“, bei denen BaritonHeribert Wildenauer und Bass Rolf Ottovom Klavier aus solistisch agierten.

/nach FN-G. GREB/

Ehrenmitglied ernannt wurde. Alle Sänge-rinnen und Sänger ab 50-jährigem „Singenim Chor“, die auf Grund des DSB-Beschlus-

ses, diese Ehrengabe abzuschaffen, leerausgingen, erhalten nunmehr den FSB-Eh-renausweis automatisch rückwirkend aus-gehändigt.

Mit Sorge wurde auch die derzeitige heikleSituation im DCV erörtert. Bereits bei derBundesversammlung in Offenburg konntensich die Delegierten des FSB’s weder mitdem bereits für 2008 geplanten „Chorfest inBremen“ noch mit der angestrebten Um-siedlung der „DCV-Geschäftsstelle nachBerlin“ solidarisch erklären. Bei der mo-mentanen Haushaltslage sind aus unsererSicht beide Projekte finanziell nicht ausrei-chend abgesichert. Auch dazu mehr auf derGA in Pinzberg. E.H. und WON

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Fränkische Sängerzeitung Juli/August 20074Friedhelm Brusniak

Singen und Sagen: frank und frei!Vortrag zur Eröffnung des FSB-Bundes-Chorfestes in Bamberg am 27. April 2007anlässlich des Jubiläums 145 Jahre Fränkischer Sängerbund

Horst Leuchtmann(26.04.1927-10.04.2007)in dankbarer Erinnerung

Bei der Vor-bereitungdes Bundes-Chorfestesdes Fränki-

schen Sängerbundes 2007 in Bamberg aus An-lass des 145-jährigen Bestehens wurde ichgebeten, im Rahmen einer Gesamtaus-schusssitzung des FSB in Pinzberg 2005Kommentare und Anregungen zu den ZehnEssener Thesen zum Chorsingen im 21. Jahrhun-dert zu formulieren, also genau das zu tun,was diese Thesen, die 2002 beim Jubiläumder Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände(ADC) öffentlich zur Diskussion gestelltwurden, bezwecken sollten: sie als „Ideen-Pool“ zu nutzen.1 Bewusst hatte ich meineAusführungen unter das Motto Cantare hu-manum est gestellt, um mit der lateinischenÜbersetzung symbolisch die überzeitlicheKernaussage von These 1 „Singen stellt einHumanum dar“ in den Mittelpunkt zurücken. Als der Vorschlag kam, den in derFränkischen Sängerzeitung im vergangenenJahr publizierten Vortrag zum Bundes-Chor-fest auch in einem Sonderdruck zugänglichzu machen, zögerte ich, hatte ich mich dochnur auf eine stellenweise gekürzte Fassungbeschränkt.2 Meine Bedenken wurden je-doch mit der Bemerkung zurückgewiesen,zu weiteren Aspekten könne ich mich ja inBamberg selbst „frank und frei“ äußern. Fürdiese erneute Gelegenheit, mich in denDienst einer dem humanitären Geist vonHeinrich Pestalozzi und Hans Georg Nägeliverpflichteten Volksbildungsidee zu stellen,danke ich dem Fränkischen Sängerbund sehrund gratuliere dem traditionsreichen Chor-verband zu seinem Jubiläum.

In meinem Kommentar zur Essener These 1hatte ich nicht nur die Feststellung vonChristfried Brödel zitiert, es müsse „unsereAufgabe sein, in einer technisch-materiellgeprägten Gesellschaft das wahrhaft Hu-mane stärker zur Geltung zu bringen“, son-dern auch an Christa Reichs bedenkenswer-te Reflexionen über „Singen und Sagen“ alsein „Klang-Geschehen“ in den beiden Di-mensionen des Wortes und der Musik erin-nert. Diese klugen Beobachtungen über dieWirkung des gleichzeitigen „Singens als Sa-gen“ und „Sagens als Klingen“, des „Sin-gens und Sagens“ als „klingendes Gesche-hen des Wortes in der Zeit, durch das Medi-um der menschlichen Stimme vermittelt“,wobei wir im Singen „mit anderen in einGeschehen hineingenommen“ werden, „das

um so intensiver ist, je engagierter jedersich ganz und gar hingibt“, und von dem wirnachhaltig geprägt werden, sollen uns imFolgenden leiten,3 kritisch beobachtet vomgenius loci, sind es doch genau zweihun-dert Jahre her, seit E. T. A. Hoffmann sichum die Stelle eines Musikdirektors amBamberger Theater bewarb, wo er von 1808bis 1812 als Kapellmeister und Komponist,vor allem aber als Musikredakteur der Allge-meinen Musikalischen Zeitung und als Schrift-steller wirkte.4

Zur Soziologie des Chorgesangs

In der ersten Essener These wird unter ande-rem hervorgehoben, dass Chorsingen Stim-men vereint und Stimmung und Abstim-mung auch sozial erfahrbar macht, wobeisich chorische Gruppierungen vom Ensem-ble bis zum großen Chor „in beeindrucken-der Vielfalt“ präsentieren – das heute be-ginnende Bundes-Chorfest des FSB wirdden Beweis erbringen.

Wer würde dem großen und traditionsrei-chen Fränkischen Sängerbund nicht eine er-folgreiche Veranstaltung mit einer Signal-wirkung wünschen, die in weite Kreise derBevölkerung hineindringt und vielleicht so-gar jene Verantwortlichen in Politik, Bil-dung und Kultur erreicht, die nicht anwe-send sein können oder wollen?

Kein Geringerer als Max Weber hat in sei-nem „Geschäftsbericht zum Ersten Deut-schen Soziologentag 1910“ erklärt, das ers-te Thema, welches die Gesellschaft für So-ziologie „als geeignet zu einer rein wissen-schaftlichen Behandlung befunden habe“,sei eine „Soziologie des Zeitungswesens“,das zweite jedoch sei die „fundamentaleAufgabe“, „diejenigen Gebilde zum Gegen-stand ihrer Arbeiten zu machen, welcheman konventionell als ‚gesellschaftliche’“bezeichne, d.h. „alles das, was zwischenden politisch organisierten oder anerkann-ten Gewalten – Staat, Gemeinde und offizi-elle Kirche – auf der einen Seite und der na-turgewachsenen Gemeinschaft der Familieauf der anderen Seite in der Mitte“ liege,„also vor allem: eine Soziologie des Ver-einswesens im weitesten Sinne des Wor-tes“. Vor allem das Gesangvereinswesen inDeutschland übe seines Erachtens „be-trächtliche Wirkungen“ auch auf Gebieten

aus, wo man es nicht gleich vermute, z. B.auf politischem Gebiete. Ein Mensch, dertäglich gewohnt sei, „gewaltige Empfindun-gen aus seiner Brust durch seinen Kehlkopfherausströmen zu lassen, ohne irgend eineBeziehung zu seinem Handeln, ohne daßalso die adäquate Abreaktion dieses ausge-drückten mächtigen Gefühls in entspre-chend mächtigen Handlungen“ erfolge –und das sei „das Wesen der Gesangvereins-kunst“ –, das werde ein Mensch, der, „kurzgesagt, sehr leicht ein ‚guter Staatsbürger’“werde, „im passiven Sinn des Wortes“. Essei „kein Wunder“, dass die Monarchen –Weber spielt hier auf die Rolle Kaiser Wil-helms II. im Zusammenhang mit dessenPolitik der „Kaiser-Wettsingen“ und derPublikation der „Kaiserliederbücher“ an –„eine so große Vorliebe für derartige Veran-staltungen“ hätten.5

Welche Zustimmung Max Weber in Kreisender Chorverbände fand, zeigt die Reaktionvon Georg Schünemann, der gleich zu Be-ginn seines Vortrags „Zur Soziologie desChorgesangs“ anlässlich des „I. Kongressesfür Chorgesangwesen in Essen“ 1928 dieBedeutung einer „historischen“ und einer„analytischen Soziologie des Chorlebens“hervorhob, da eine solche Betrachtung „tiefin die Organik“ der Gesellschafts- und Ge-meinschaftsbildung einführen und „dieWurzeln gewordener und werdender Kulturfreilegen“ würde:

„Sobald wir uns mit Fragen der Chormusik und desChorlebens beschäftigen, stehen wir mitten in denProblemkreisen der Soziologie. Kein Gebiet in derMusik spiegelt die menschlichen Beziehungen nachihrer inneren Bestimmtheit klarer, zeigt soziale Pro-zesse und Gebilde deutlicher und schärfer als dieChormusik.“6

Webers wie Schünemanns Erklärungen ha-ben auch am Anfang des 21. Jahrhundertsnichts von ihrer Aktualität verloren und soll-ten allen Chorsängerinnen und Chorsän-gern, Wissenschaftlern und Politikern immerwieder in Erinnerung gerufen werden.

Lobby-Arbeit und Mut zurSelbstkritik

Singen sei ein „lebenserhaltendes, lebens-langes Kulturerlebnis“, griff die Neue Musik-zeitung im November 2006 eine überzeugen-de Aussage des Präsidenten des Deutschen

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Fortsetzung auf Seite 6 �

Chorverbandes, Henning Scherf, auf, der darü-ber hinaus selbstbewusst erklärte:

„Wir sind die klassische Lobbygruppe unserer Ge-sellschaft für Musikunterricht in Kindergärten,Schulen und Hochschulen. Wir sind die klassischeLobbygruppe dafür, dass Orte und Anregungen ge-schaffen werden, an denen das aktive Beteiligenmöglich ist und nicht nur das Bestaunen und Klat-schen. Mit unseren Singangeboten sind wir kultu-rell, sozial- und gesundheitspolitisch bei denen, diesagen: Wenn ihr aktiv lebt und etwas für euch undandere tut, dann geht es uns allen besser.“7

Sich aktiv in die Diskussion einschalten,bedeutet Mut zu konstruktiver Kritik, ummit offenen Augen und vor allem natürlichOhren wahrzunehmen, ob sich eine „fröh-lich singende“ Chorgemeinschaft nur selbstfeiern möchte oder ob sie mit ihrem Tuntatsächlich „mehr zu sagen“ hat. KritischeBemerkungen über Sängerfeste, Liederfes-te, Chorfeste hat es seit den Anfängen derLaienchorbewegung schon immer gegeben,sie werden jedoch wesentlich seltener zi-tiert. Das sei doch wohl verständlich undnachvollziehbar, wird häufig eingewendet,schließlich gehe es um eine grundsätzlichpositive kulturelle Initiative, wobei nie-mand so naiv sei zu glauben, jede Festver-anstaltung von Chorvereinigungen würdepannenfrei und friedfertig verlaufen, abereinen aus welchen Gründen auch immerentstandenen Imageschaden müsse mandurch Negativschlagzeilen nicht auch nochvergrößern, zumal die Presse in der Regelohnehin Schwierigkeiten in der Berichter-stattung über Musikveranstaltungen ge-genüber „Kulturereignissen in der Welt desSports“ habe, da es immer problematischerwerde, kompetente Kritiker zu finden.8

Die Klagen sind nicht neu.9 Doch weder mitLamentieren über mutmaßliche oder tat-sächliche unsachliche bzw. inkompetenteBerichterstattungen noch mit Medien-schelte wird man das Problem in den Griffbekommen können, sondern nur durchsachliche Information und mit konkretenGegenmaßnahmen, wie etwa durch das An-gebot von Schulungen, Fort- und Weiterbil-dungsmaßnahmen für potentielle Musikkri-tiker. Hier sollten die Chorverbände künftignicht nur auf die Absolventen bereits eta-blierter Studiengänge für Musikjournalistikzugehen, sondern auch auf die inzwischenangelaufenen Bachelor- und Master-Studi-engänge mit Schwerpunkten in „angewand-ter Musikwissenschaft“ und „angewandterMusikpädagogik“.10

Substantielle, konstruktive Kritik wirktnachhaltig und bleibt innovativ. Einige Bei-spiele aus der Geschichte der Laienchorbe-wegung in Deutschland,11 die sich einmalnicht nur auf die politischen und gesell-schaftlichen, sondern auch auf die musika-lischen Momente beziehen, mögen diesverdeutlichen:

Der von Robert Schumann hoch geschätzteCarl Kosmaly (1812–1893) kritisierte in derNeuen Zeitschrift für Musik Nr. 21 vom 11. Sep-tember 1838 die Einförmigkeit in der Pro-grammauswahl zum „1. Sängerfest der Mo-zart-Stiftung“ in Frankfurt am Main 1838,das eine enorme Vorbildwirkung auch aufdie Entwicklung in Franken12 hatte:

„Was uns zuvörderst hier auffällt, ist die unvermeid-lich aus solcher Zusammenstellung hervorgehendeMonotonie. Zuerst, warum beschränkte man sichbei den musikalischen Aufführungen denn lediglichauf die kirchliche, strenge, ernste Gattung, warumschloß man ferner die Frauenstimmen gänzlich da-von aus – doppelte Einförmigkeit sowohl in derWahl der Musikstücke, als der dabei verwandtenausübenden Kräfte und Mittel. Wollte man einmal(und dies war doch wohl die ursprüngliche Absichtbei diesem Sängerfest) etwas Großartiges, einen un-vergänglichen Total-Eindruck Hinterlassendes, et-wa zugleich in artistischer [d. h. künstlerischer]und historischer Bedeutung Denkwürdiges hinstel-len, und dabei der Meister [d. h. Wolfgang Ama-dé Mozart] in j e d e m F a c h e, j e d e m G e n r e als Musiker dasteht, und zu dessen Ge-dächtniß doch auch die Feier gehalten wurde, nachGebühr und Verdienst ehren, so durfte man nichtausschließlich und einseitig eine Gattung bevorzu-gen, sich nicht blos auf G e s a n g f ü r M ä n -n e r s t i m m e n beschränken; die bedeutendstenSchöpfungen der deutschen Musik-Heroen mußtenhauptsächlich, freilich in höchst gedrängter, ge-schickter Auswahl, von der frühsten bis zur gegen-wärtigen Epoche dem Publicum vorgeführt, jedeRichtung, jede Gattung und jedes Musik-Genre,genug die verschiedenartigsten Bestrebungen in derMusik mußten repräsentiert werden: Instrumental-Musik sowohl, als Vokalmusik, Symphonie wieOratorium, Vocal- und Instrumental-Quartett,Concert und Oper, so wie das einfache Lied, wozusowohl Zeit als die geeigneten Mittel und Kräfte ingroßer Bedeutendheit hier vorhanden waren.“13

Nur ein Jahr später fällte Eduard Krügerebenfalls in der Neuen Zeitschrift für Musik eingeradezu vernichtendes Urteil über das„Unkraut“ des „heuer wuchernde[n] 4-stim-migen Männergesang[s]“ und die „dilettan-tische Verflachung“ „eines bis in die niede-ren Stände verbreiteten Kunsttriebes“:

„Das hatte der gute alte Zelter wohl nicht geahnt,als er vor einem Vierteljahrhundert die erste Lieder-tafel in Berlin stiftete zur Veredelung der früher bar-barischen norddeutschen Geselligkeit, daß kaumnach seinem Tode dies anspruchslose Institut mitder unglaublichsten Anmaßung sich gebahren wür-de [...] Nicht genug, daß jedes Städchen, Oertchen,ja Dörflein, ehe es an wahre Musik denkt, seinewohlconditionierte Liedertafel einrichten muß, daßder neue Orpheus, ungleich dem alten, Feld undWald täglich, stündlich beunruhigt [...] Es werdensogar jährlich Liederfeste angesetzt, zu denen mitdem Scheine und der Anmaßung, der Welt einenrechten Gefallen zu thun, weit und breit Einladun-gen ergehen durch die Posaunen des Gerüchtes undder Zeitungen, um was zu hören? Verkrüppelten,verzerrten, harmonieleeren Gesang, wenn’s hoch

kommt, erträglich vorgetragen, aber weder durchStoff noch Gehalt der Rede werth, sobald man es mitder Kunst und sich selber ernst meint. [...] Und da-zu sind die Gründe nicht schwer zu finden. Überallin der Welt sind hohe Tenore, die bis zum eingestri-chenen a aus voller Brust singen, höchst selten; ebenso tiefe Bässe bis zum großen F oder E; jede Lieder-tafel pflegt sich einzelner, ja mehrer solcher auserle-sener Stimmen zu rühmen: ein edler esprit de corps,den jedoch die That widerlegt. Ohne jene hohen Te-nore sind aber die Melodieen meist unausführbar;also müssen aller Orten krähende Fisteln denHauptgesang übernehmen. Tiefe Bässe [...] sind[...] selten zahlreich genug, um ein tüchtiges Fun-dament zu dem Maße der drei Oberstimmen abzu-geben. So habe ich häufig das Mißverhältniß be-merkt, daß die Mittelstimmen gleich stark waren,wo nicht stärker, als die beiden Randstimmen. [...]Zehn fistulirende Tenore können durch zwei reellegetragen werden, ein einziger Posaunenbaß über-tönt zehn schmächtige Stimmen.“14

Noch 1923 propagierte Walther Hensel (Ju-lius Janiczek, 1887–1956) im Vorwort zu sei-nem über die Kreise des Finkensteiner Bundeshinaus weit verbreiteten Das aufrecht Fähnleindie Dreistimmigkeit für gleiche Stimmenmit dem Hinweis auf den „Liedertafelstil“:

„Nicht nur, daß die äußeren Stimmen sich in mäßi-gen Grenzen bewegen und so vor Verzerrungenbehütet sind (Brummbässe und ‚Krawattentenö-re’); auch die Mittelstimme erfreut sich ihrer Frei-heit; da sie nun ansehnlichen Spielraum hat undnicht, wie in den bekannten vierstimmigen Lieder-tafelsätzen, wie ein Würmlein getreten wird.“15

Man muss sich fragen, warum sich eine ge-wisse Art von Komponisten ungeachtet sol-cher Kritik bis in die Gegenwart hinein nichtvon einem offensichtlich problematischenvierstimmigen Männerchor-Ideal trennenkonnte und kann.16

Nicht minder deutlich prangerte Paul Bek-ker (1892–1937) 1914 die „falsche heuchle-rische Pflege des Liedes“ als „verhängnis-vollsten Fehler des gegenwärtigen Männer-gesangs“ an, die „zu einer unwahren Naivi-tät und gleichzeitig zu einer zweckwidrigenKünstelei der Kunstübung“ führe und denMännerchor in eine „Zwitterstellung“ zwin-ge, die kein Ernsthafter „ganz ernstnehmen“könne. Die „gegenwärtige unechte Volkstü-melei“ führe den Männergesang „in eineSackgasse“. Offen wandte sich Bekker damitgegen die Volksliedideologie und -politikdes Kaisers und stellte sich auf die Seiteführender Vertreter des Deutschen Sängerbun-des, die bereits vor 1900 vergeblich gegendie Bestrebungen Wilhelms II. anzukämp-fen suchten.

Das 145-jährige Jubiläum des FränkischenSängerbundes bietet die willkommene Gele-genheit, daran zu erinnern, dass es derzweite Präsident des FSB, der Nürnberger

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Rechtsanwalt und spätere Justizrat (1896)Hermann Beckh (1832–1908), war, der von1887 bis zu seinem Tode für den DSB sei-nerzeit dem Kaiser die Stirn bot. Diplomati-scher als sein Amtsvorgänger als FSB-Prä-sident und „Demagoge“ Dr. Carl Gerster(1813–1892), der als „Demosthenes derdeutschen Sänger“ stets „frank und frei“ sei-ne Meinung geäußert hatte, aber nicht we-niger konsequent in der Sache ist Beckh alseine der überragenden Führungspersön-lichkeiten nicht nur des Fränkischen, sondernauch des Deutschen Sängerbundes anzusehen,der als Gründungsmitglied beider Sänger-bünde 1862, als Redner des 1. DeutschenSängerbundes-Festes in Dresden 1865, als Vor-sitzender des 7. Deutschen Sängertages desDSB in Würzburg 1880 und als Geschäfts-führender DSB-Präsident (1887) die Ent-wicklung des gesamten deutschsprachigenLaienchorwesens wesentlich mitgeprägthat. Aus Anlass der Erinnerung an BeckhsTod am 1. April 1908 werden im kommen-den Jahr seine Verdienste wohl angemes-sen gewürdigt werden, so dass hier daraufverzichtet werden darf.17

Nicht oft genug kann jedoch daran erinnertwerden, welche historischen LeistungenVertreter der fränkischen Sänger- undChorbewegung erbracht haben. Hierzuzählen Gerster und Beckh ebenso wie deraus Ansbach stammende, 1932 verstorbe-ne DSB-Präsident Karl Hammerschmidt, indessen Amtszeit die längst überfällige Auf-nahme von Frauen in den Deutschen Sänger-bund fällt, aber auch Initiatoren wie derNürnberger Sänger Ernst Seiferth, von demdie Idee eines Deutschen Sängermuseumsstammte, oder der Komponist und Musik-schriftsteller Wilhelm Matthes (1889–1973), Anreger der wegweisenden „Nürn-berger Sängerwochen“, des Forums zeit-genössischer Chormusik. Mit Matthes undArmin Knab (1881–1951), den – nach Hein-rich Werlé (1954) – „wohl größten deut-schen Liedmeister“ der ersten Hälfte des20. Jahrhunderts18 und erstes Ehrenmit-glied des Fränkischen Sängerbundes nach demZweiten Weltkrieg, wird jedoch zugleich dieAufmerksamkeit auf die noch immer nichtumfassend aufgearbeitete Problematik vonVerstrickungen und Vereinnahmungen indie nationalsozialistische Kulturpolitik ge-lenkt. Diese noch nicht angemessen gelei-stete Aufarbeitung scheint einer der Grün-de zu sein, warum auch das ChorschaffenArmin Knabs heute längst mehr nicht denStellenwert hat, den es aus musikalischerSicht verdient.19

Bei der Diskussion über den Umgang mitder eigenen Geschichte ist daran zu erin-nern, dass es auch eine Rückert-Gesellschaftgibt und fränkische Komponisten, die auchheute noch Rückert vertonen. Dass es auchandere Ansätze für einen Austausch zwi-

schen Literaturwissenschaft und Musikwis-senschaft sowie Freunden der Dichtungund der Musik gibt, zeigt die rührige Valen-tin-Rathgeber-Gesellschaft, die in Oberelsbachwissenschaftliche Tagungen veranstaltet.20

Ein I. Internationales Rathgeber-Symposiumzum Thema „Rathgeber im Kontext“ wirdam 3. Juni 2007 stattfinden, wo ich anregenwerde, sich auch wieder kritisch mit älterenRathgeber-Bearbeitungen für mehrstimmi-gen Gesang und Chor, etwa aus den Volkslie-derbüchern für Männerchor, für gemischten Chorund für die Jugend, auseinanderzusetzen, umdie Diskussion über Stilfragen undKlangästhetik wiederzubeleben. Einigedieser Sätze sind jedenfalls satztechnischorigineller und klanglich überzeugenderals manche anachronistisch anmutendenBearbeitungen aus den 1960-er, 1970-erund sogar noch 1980-er Jahren nach demVorbild „volkstümlicher Männerchorsätze“des 19. Jahrhunderts,21 bei denen sich dieFrage stellt, ob die Arrangeure damit viel-leicht lediglich vermeiden wollten, auchnur in den Verdacht jenes „Stils der Stillo-sigkeit“ zu geraten, der in den Jahren„stählerner Romantik“ gepflegt wurde.22

Doch heiligt der Zweck wirklich die Mittel?Gerade im Falle von „Volkslied“-Bearbei-tungen sollten Komponisten und Chorlei-ter der „Generation Ruhestandsalter“ nichtdas Stilgefühl vieler gleichaltriger Sänge-rinnen und Sänger unterschätzen, deren„(musik-)kulturelles Gedächtnis“ zwar –wenn überhaupt – nur noch rudimentär ineine nostalgisch verklärte (Nachkriegs-)Zeit „deutscher Volkslied-Seligkeit“ zurück-reicht, die aber dann, wenn der „alleweilein wenig lustige“ Sänger zum Mitsingenauffordert, vielleicht lieber einen frisch-fröhlichen historischen als einen histori-sierenden geschweige denn pseudomoder-nen Chorsatz bevorzugen möchten. Dieheutige Jugend hat sich von solchen „deut-schen Volkslied-‚Zwangssätzen’“ schonlange verabschiedet, bevorzugt stattdes-sen den „Original-Rathgeber“, den „echtenSilcher“ und Johannes Brahms oder wen-det sich gleich ausländischer Folklore zu.Dabei gibt es noch genug „zu Unrecht ver-gessene“ Chorsätze und Arrangements zuentdecken, deren Aufführung lohnend er-scheint, darunter Rathgeber-Bearbeitun-gen von Eduard Mandyczewski (1857–1929)23 und Leo Blech (1871–1958)24 sowieBeiträge von dem Erlanger StadtkantorChristoph Preis (1821–1902)25, dem Erlan-ger Musikwissenschaftler Rudolf Steglich(1886–1976)26 und dem Würzburger Her-mann Zilcher (1881–1948)27.

Entsprechendes gilt für Vertonungen vonTexten fränkischer Dichter, die wie FriedrichRückert zum „kulturellen Gedächtnis unse-rer Region“ gehören, aber heute längstnicht mehr diesen Bekanntheitsgrad genie-ßen wie der gebürtige Schweinfurter. Pro-minente Beispiele sind Johann Peter Uzund Oskar von Redwitz.

Johann Peter Uz, geboren am 3. Oktober1720 in Ansbach und dort auch am 12. Mai1796 gestorben, war ein dichtender Jurist,bei dem immer „das Interesse an dem Bildeiner Kuß-, Trink-, Scherz-, Sing-, Tanz-, Ge-selligkeitskultur, also einer Kultur der Sinn-lichkeit, leitend“ war, in der bereits gewisseFormen und Ausprägungen der Gesellig-keitskultur des 19. Jahrhunderts erkanntwerden können, deren Auswirkungen bis indie Gegenwart hinein spürbar sind.28 Es ver-wundert nicht, dass kein Geringerer alsFranz Schubert im Juni/Juli 1816 acht Uz-Gedichte vertonte, davon drei als mehr-stimmige Gesänge für Sopran, Alt, Tenor,Baß und Klavier: Gott im Ungewitter (D 985),Gott der Weltschöpfer (D 986) und An die Sonne(D 439).29 Wer sich mit den Wurzeln der Lai-enchorbewegung des 19. Jahrhunderts be-fasst, muss daher ins 18. blicken, in ein„Jahrhundert der Freundschaft“30 mit poe-tisch orientierten Lebensformen und eineranakreontisch geprägten Geselligkeitskul-tur, deren „Gesellschaftsmusik“ durch „Auf-führungsfreiheit“ gekennzeichnet war.31

Dann erst wird verständlich, warum in ei-nem Bericht über das „erste allgemeinedeutsche Sängerfest“ in Würzburg 1845 der„Zweck und Nutzen derartiger Vereinigun-gen“ aus Sicht des musikalischen (Volks)-Bildungsgedankens mit den Worten be-schrieben wurde:

„Stets allgemeiner werdende Gesangescultur unterden Mittelständen; Bekanntschaft mit den Meisternder Tonkunst und mit der lyrischen Poesie; veredel-tere Lebensbegriffe durch eben den moralischen Ein-fluss dieser Poesie; die Vereinigung so vieler hetero-gener Elemente zu einem Brennpunct, und die da-mit verbundenen Berührungen und Sympathien.“32

Doch in diesem Sinne bereichert Musik, wiees in der Essener These 2 heißt, auch heutenoch „das Dasein ästhetisch“ und hat „kon-struktive, Gesellschaft und Kultur teilsüberhöhende, teils neu in Bewegung set-zende Kraft“.

Auch das Beispiel Oskar Freiherr von Red-witz, geboren am 28. Juni 1823 in Lichtenaubei Ansbach und gestorben am 6. Juli 1891in Bayreuth, dessen Gedichtzyklus Amaranthseit seinem Erscheinen 1849 in 37 Jahren 36Auflagen erlebte, lenkt die Aufmerksamkeitauf bisher vernachlässigte Wechselbezie-hungen zwischen Dichtung und Musik. Zumersten Mal gab es um 1850 in der Geschich-te der deutschen Literatur eine Art Ver-kaufsboom mit „Bestsellerautoren“, zu de-nen, neben Oskar von Redwitz, Otto Ro-quette (Waldmeisters Brautfahrt, 1851, mit 65Auflagen in 42 Jahren) und Viktor vonScheffel (Der Trompeter von Säckingen, 1854,mit 200 Auflagen in 38 Jahren) zählten.33

Wie sich die „vom Geschmacksideal des Bil-dungsbürgertums geprägte Literaturwis-senschaft“ „mit diesen Erfolgswerken und -autoren schwer getan“ hat, hat sich auchdie Musikwissenschaft mit solchen Themen

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nur zögernd anfreunden können, obwohlvergleichende Analysen gleichtextiger Ver-tonungen schon immer ein probates Mittelwaren, zu differenzierten ästhetischen Ur-teilen zu gelangen.

Welche Überraschungen solche Studien inwirkungsgeschichtlicher Hinsicht bieten,zeigt die Fallstudie Oskar von Redwitz, zudessen Komponisten von Liedern aus Ama-ranth und anderen Dichtungen der Ansba-cher Johann Rupprecht Dürrner (1810–1859)mit seiner Vertonung des Reiterlieds („DerWald steht schwarz“) Op. 22, 3 (1849) fürvierstimmigen Männerchor ebenso gehörtwie ein halbes Jahrhundert später JulesMassenet (1842–1912) mit seinen Chansonsdes bois d’Amaranthe (Übersetzung Marc Le-grand) für Vokalquartett und Klavier(1900),34 der Bayreuther Stadtkantor undMännerchorkomponist Friedrich Buck(1801–1881) ebenso wie der Würzburger„Frankenlied“-Komponist Valentin EduardBecker (1814–1890), der blinde SchwäbischGmünder Musiklehrer und LiederkomponistLeopold Kraft (geb. 1810)35 ebenso wie des-sen Landsmann Friedrich Silcher (1789–1860), der Kemptener Bernhard Mettenlei-ter (1822–1901) ebenso wie der MünchnerFranz Lachner, Carl Loewe ebenso wie FranzLiszt, Anton Bruckner und Hans Pfitzner, we-niger bekannte und populäre Männerchor-komponisten aus dem gesamten deutsch-sprachigen Raum wie Johann NepomukKösporer (1828–1908) und der Grazer Chor-meister August Püringer (1838–1916), FranzAbt (1819–1885) ebenso wie der WienerAdolf Kirchl (1858–1936) und der Zürcher Ig-naz Heim (1818–1880). Die Popularisierungvon Liedern wie Reiterlied („Der Wald stehtschwarz“), Es muß ein Wunderbares sein („Esmuß ein Wunderbares sein / ums Liebenzweier Seelen“), Sängers Gebet („Du, der dubist der Geister Hort“), Der Thautropfen („DuTropfen Thau / seh’ ich dich an“) durch sol-che Vertonungen kann nicht hoch genugeingeschätzt werden. Erst vor einem sol-chen Hintergrund wird verständlich, mitwelchem Stolz die Bayreuther Liederkränz-ler ihr Ehrenmitglied feierten, das mit Fest-hymnen, Festprologen und Sängergrüßenanlässlich der Fünfzigjahrfeier der Zu-gehörigkeit Bayreuths zu Bayern 1860 unddes 3. Coburger Sängertags im selben Jahr so-wie des 5. Fränkischen Sängerbundesfestes 1879die Sängerbewegung unterstützte.36

Dass Chorsingen – wie weiter festgestelltwird – „in besonderer Weise zu Gemein-schaftsbildung, sozialer Integration undPersönlichkeitsentfaltung“ beiträgt, „dasHin-Hören und das Zu-Hören, die Selbst-und die Fremdwahrnehmung“ schult undStimmbildung und Atemerziehung darüberhinaus „positive Auswirkungen auf Gesund-heit und sprachliche Kommunikation“ ha-ben, wird heute bei jeder passenden Gele-genheit betont und prägt natürlich auchdas Bundes-Chorfest hier in Bamberg – völ-

lig zu Recht, wie ich ja auch in meinemPinzberger Vortrag vor zwei Jahren hervor-gehoben habe. Denn dies gilt es mitzube-denken, wenn Vereine heute alle Hoffnun-gen bezüglich Nachwuchs auf die „Konzert-pädagogik“ setzen, die „das klassisch päda-gogische Feld der education programmes“umfasst: „Es geht darum, altersspezifische (meistfür Kinder und Jugendliche) Konzertprogrammeoder besser -foren zur Musikerfahrung zu erarbei-ten. Die Palette reicht vom Mitmach- und Mitsing-Ereignis, das eher in der musikalischen Früherzie-hung anzusiedeln ist, bis hin zu dramaturgischdurchgestalteten Konzerten mit Orchester, Ge-schichtenerzählern, Clowns, Jongleuren etcetera.Das moderierte Konzerte, das Familienkonzert wieauch die ausführliche Konzerteinführung gehörenebenfalls in diesen Arbeitsbereich.“ 37

Der „plurale und integrative Ansatz“ istzweifellos „vonnöten“, wie Martin Tröndle,zum Stichwort „Musikvermittlung“ in der Ju-li/August-Ausgabe der Neuen Musikzeitung2005 schreibt, er warnt jedoch zu Recht,dass Vermittlung „langfristige stete Be-mühung“ brauche: „Ein einziger Kinder-workshop wird selten nachhaltige musikali-sche Elementarerfahrungen auslösen.“

Musikalische Bildung in lang-fristiger Perspektive

Der Erlanger Historiker Karl H. Metz, Ver-fasser einer kontextuellen Technikgeschich-te mit dem Titel Ursprünge der Zukunft. DieGeschichte der Technik in der westlichen Zivilisati-on“ (Paderborn 2005), geht von einem Be-griff der Bildung aus, „die einen Weltblicköffnet, über die Grenzen des Ich, der kurzenGegenwart mit ihren immer rascheren Ver-fallsdaten hinaus.“ Bildung sei „mehr dennje unentbehrlich, wenn wir nicht von derKurzzeit überrannt werden sollen“. Bildungjedoch sei „gekennzeichnet von jenemMehr-Wert des Wissens, der sich erst lang-fristig realisiert“: „Sie ist Relativierung desJetzt [...], eine Positionierung von Bedeu-tung über die Kurzfristigkeit hinaus.“38

Musik darf – wie Hans Günther Bastian ge-fordert hat – niemals „vernutzt“ werden füraußermusikalische Zwecke, um etwa „Kin-der in ihren Persönlichkeitsmerkmalen effi-zienter zu machen“. Es gilt, die Freude derKinder an der Musik zu fördern, am Schö-nen, am Spiel, am kreativen Selbsterleben„in den Spiel-Räumen der Musik“: „DerGrund für die Beschäftigung mit Musik istprimär und immer die Musik selbst undsonst nichts!“39

Bereits 1913 war das Thema „Gesangverei-ne und Jugendfürsorge“ brandaktuell, wieaus der Monatsschrift für Schulgesang zu ent-nehmen ist. Es sei „eine eigentümliche Er-scheinung“, dass die Gesangvereine sichfast gar nicht um einen Einfluss auf die mu-sikalische Ausbildung der Jugend geküm-

mert hätten, aus der sie doch ihren Nach-wuchs bezögen, während bei den Turnverei-nen gerade das Gegenteil der Fall sei. Man-gel an den nötigen Beziehungen könnenicht daran schuld sein, sei doch ein großerTeil der Gesangvereinsleiter zugleich Schul-gesanglehrer. Es hätten sich also Fädenzwischen Schulsingen und Vereinssingenebenso leicht ziehen lassen können, wie sievon den Turnlehrern zwischen Schulturnenund Vereinsturnen tatsächlich gezogenworden sein. Und diese „innigen Beziehun-gen“ hätten „für beide Teile eine Reiheäußerer und innerer Vorteile mit sich ge-bracht“. Auf den langen Vorschlagskatalogdes aus Dresden stammenden Autors undoffensichtlich leidenschaftlichen Vertretersjugendbewegter Ideale möchte ich hiernicht näher eingehen – selbst nach fast ein-hundert Jahren kommt einem manches be-kannt vor –, doch der Schluss des Artikelskönnte uns besonders nachdenklich stim-men: „Und wenn die Anwesenheit solchscharf beobachtender und gern zur Kritikneigender Jugend vielleicht auch manch-mal euch selbst noch etwas erziehen wür-de? Schadete auch nichts!“40

Es spricht für sich, wenn das aktuelle April-Heft 2007 der vom Städte- und Gemeinde-bund Nordrhein-Westfalen herausgegebe-nen „Fachzeitschrift für Kommunal- undLandespolitik in Nordrhein-Westfalen“Städte- und Gemeinderat unter das Motto „Mu-sikalische Bildung“ gestellt wurde, die Leis-tungen der Laienchorverbände mit ihreminnovativen „FELIX“-Projekt hier aber nichtberücksichtigt werden, sondern die Lobbyder Musikinstrumentenindustrie und derMusikschulen ihr auf eine Initiative der Mu-sikschule Bochum aufbauendes Projekt „Je-dem Kind ein Instrument“ präsentierenkonnten. Dagegen ist prinzipiell nichts zusagen, und an eine „Konkurrenz“ zwischenMusik- und Chorverbänden sollte ange-sichts der desolaten Lage der Schulmusikgar nicht erst gedacht werden, doch wärenBeiträge auch von Seiten der Chor- und derSchulmusikverbände aus der Perspektivedes Landesmusikrates und des DeutschenMusikrates wünschenswert gewesen, umweitere Perspektiven musikalischer Bil-dung, etwa im Hinblick auf „Chorklassen“als Pendant zum „instrumentalen Klassen-musizieren“,41 gleichwertig einzubeziehen.42

Es hat sich in der grundsätzlichen Wahr-nehmung von „Singen als etwas Positives“viel zum Positiven gewendet: Das GEO-HeftMärz 2007 titelte „Glückserlebnis singen“und erklärte schon auf dem Titelblattselbst: „Die Wissenschaft: Singen kann ge-sünder machen. Und klüger – Die Erfah-rung: Singen verändert. Und kann verzau-bern“.43 – Ob Singen wirklich „klüger“ ma-chen kann, sei dahingestellt, aber gesündersicher. Das Interesse jedenfalls am Singen

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heute in solchen Leserkreisen ist bemer-kens- und nachdenkenswert: auch ein Er-folg nachhaltiger Politik unserer Chorver-bände, unter denen der Fränkische Sänger-bund von der Gründung 1862 bis in die Ge-genwart hinein eine maßgebliche Rolle ge-spielt hat und spielt.Eine angesichts der demographischen Ent-wicklung zu Recht immer mehr in das Blick-feld genommene Auseinandersetzung mitFragen der „Chorarbeit mit Senioren“ sollteauch die Fort- und Weiterbildung von Chor-leitern in diesem musikpädagogisch wie -therapeutisch gleichermaßen wichtigen Be-reich intensiver als bisher vorangetriebenwerden.44 Neben einer Fülle von populär-wissenschaftlichen Abhandlungen und No-tenausgaben, die einen seriösen Überblicküber die sehr komplexen Fragestellungenunter Umständen erschweren, liegen je-doch auch bereits richtungweisende bil-dungstheoretische Entwürfe vor.45

„Angesichts der Tatsache, dass in unsererGesellschaft das Singen als kollektiv geübteKulturtechnik zu verkümmern droht“, wiePeter Ebenbauer im vergangenen Jahr kon-statiert hat, wird die Frage nach einer „Ge-genkultur intensiver und humanisierendermusikalisch-kreativer Praxis“ immer dring-licher.46 Christa Reich erkennt einen „verlo-renen Zusammenhang von Klang und Sinn“und verweist auf den entscheidendenSchnittpunkt von „Singen und Sagen“.„Konzentration“ sei angesagt, „Konzentrati-on auf das, was wir singen und sprechenund hören“:

„Dabei ist zu beachten, dass Singen und Sprechennie nur zum ‚Ausdruck’ von Person, sondern alsKlangereignis immer zugleich auch ‚Eindruck’ sind.Erst das Lied ist gesungen, auf das der Mensch, deres singt, auch hören gelernt hat. Im Glücksfall kanndie Musik dabei den Eindruck vermitteln, dass imLied auch Unaussprechliches mitklingt (‚der unhör-bare Rand der Worte’).“47

Ich wünsche allen Teilnehmern des Bun-des-Chorfestes 2007 des Fränkischen Sänger-bundes solche Glücksmomente und schließemit der zuversichtlichen Hoffnung, die ichbereits 2005 geäußert hatte, dass der FSB,der im Laufe seiner nunmehr 145-jährigenGeschichte eindrucksvoll unter Beweis ge-stellt hat, dass er mit einer erstaunlichenVielfalt an Erscheinungsformen und Akti-vitäten die musikalische Entwicklung einesgroßen Kulturraums entscheidend und vor-bildhaft mitgestaltet und geprägt hat, die-sen Weg auch weitergehen wird, „frank undfrei im Singen und Sagen“, wie bereits Hoff-mann von Fallersleben dichtete:

„Das freie Wort von Ort zu Ort,In jedem Munde das freie Wort!Wir wollen es singen, wir wollen es sagen,Im Herzen wie auf Lippen tragen.“48

Quellen:

1 Chor – Visionen in Musik. Essener Thesen zum Chor-singen im 21. Jahrhundert, mit einem Reprint desBerichtes vom I. Kongress für Chorgesangwe-sen in Essen 1928 (Leipzig 1929) hrsg. im Auf-trag der Arbeitsgemeinschaft DeutscherChorverbände von Friedhelm Brusniak, Kas-sel 2003 (Bärenreiter-Verlag: 313 Seiten, miteinem Geleitwort von Johannes Rau und mitRegistern).

2 Friedhelm Brusniak, „Cantare humanum est.Mit den Zehn Essener Thesen zum Chorsingen im21. Jahrhundert zum FSB-Chorfest 2007 in Bam-berg“, in: FSZ 53 (2006), H. 4, S. 6–8; H. 5, S. 5–7; H. 6, S. 2–4; erweiterter Sonderdruck, hrsg.vom Fränkischen Sängerbund, Bamberg 2007(zu beziehen über die Geschäftsstelle desFSB). Auch der vorliegende Text konzentriertsich auf Aspekte, die beim Pinzberger Vortragbesonderes Interesse fanden.

3 Christa Reich, „‚...davon ich singen und sagenwill’ – Überlegungen zum Verhältnis von Mu-sik und Evangelium“, in: Musik und Kirche[MuK]62 (1992), S. 1–11; Wiederabdruck in:Dies., Evangelium: klingendes Wort. Zur theologi-schen Bedeutung des Singens, Stuttgart 1997, S.11–27. Zum Thema vgl. aus der älteren Litera-tur u.a. Gustav Thurau, Singen und Sagen. EinBeitrag zur Geschichte des dichterischen Ausdrucks,Berlin 1912 sowie Walter F. Otto, Die Musenund der göttliche Ursprung des Singens und Sagens,Darmstadt 1954.

4 Zum Forschungsstand vgl. Werner Keil, „Hoff-mann, Ernst Theodor Amadeus (Wilhelm)“,in: MGG2, Personenteil 9, Kassel-Stuttgart2003, Sp. 113–122. Der Zufall will es, dass dievon E.T.A. Hoffmann angebetete Julia Mark(1796–1865) nach ihrer Heirat mit dem späte-ren Finanzrat Dr. Louis Marc (1796–1857) inArolsen, der Residenzstadt meiner waldecki-schen Heimat, lebte, wo sich auf dem histori-schen Friedhof auch ihr Grab befindet. ZumKontext vgl. Friedhelm Brusniak, „Mozart-Spuren in Waldeck: E.T.A. Hoffmann/JuliaMark, Heinrich Stieglitz, Fritz Busch, ChristineBrückner“, in: [Programmbuch] 17. Arolser Ba-rock-Festspiele/51. Deutsches Mozart-Fest: Musik-landschaft Tschechien/Mozart und Prag, Arolsen2002, S. 20–25.

5 Max Weber, „Geschäftsbericht zum ErstenDeutschen Soziologentag 1910“, in: Verhand-lungen des Ersten Deutschen Soziologentages, 19.-22.11.1910, hrsg. von Georg Simmel, Ferdi-nand Tönnies und Max Weber, Frankfurt-Tübin-gen 1911, S. 39–62, hier: S. 42, 52f., 57f.; Fried-helm Brusniak, „‚Rahvalaulukogu meeskoori-le’ (‚keisrilaulik’) ja selle muusikaloolinetähendus“ [„Das ‚Volksliederbuch für Männer-chor’ (‚Kaiserliederbuch’) und seine musikhis-torische Bedeutung“], in: Meeskoor ja meestelaul,hrsg. von Urve Lippus, Tallinn 2007 (= Eestimuusikaloo toimetised 8), S. 23–38 (mit Zusammenfassung in deutscher Sprache, S. 39–41).

6 Georg Schünemann, „Zur Soziologie desChorgesanges“, in: Organisationsfragen des Chor-gesangwesens. Vorträge des I. Kongresses für Chorge-sangwesen in Essen, hrsg. von der Interessenge-meinschaft für das deutsche Chorgesangwe-sen und vom Zentralinstitut für Erziehungund Unterricht, Berlin, Leipzig 1929, Reprint2003 (wie Anm. 1), S. 9–17, hier: S. 9.

7 Susanne Fließ, „Singen – lebenserhaltendes,lebenslanges Kulturerlebnis. Die neue musik-zeitung im Gespräch mit Henning Scherf, Prä-sident des Deutschen Chorverbandes“, in:Neue Musikzeitung [nmz]11/06, S. 25.

8 Es mag dahingestellt sein, ob es für einenSportreporter einfacher ist, das Foul einesFußballers zu registrieren, als für einen Mu-sikkritiker, einen falsch gesungenen Ton zu or-

ten, und es mag auch durchaus zutreffen,dass es dem Bedürfnis einer johlenden Fuß-ball-Fangemeinde entgegenkommt, denÜbeltäter öffentlich anzuprangern, währendeine vergleichbare Berichterstattung bei Mu-sikern und Chorsängern problematischer er-scheint, doch dürfte ein wesentlicher Grundfür die Schwierigkeit, kompetente Musikkriti-ker zu finden, eher in deren defizitärer musi-kalischer Ausbildung liegen.

9 Bereits Anfang der 1950-er Jahre war das The-ma aktuell. Vgl. Hans Albrecht, „Der musikali-sche Lokalreporter“, in: Musica 8 (1954), S. 44–47, dazu: Friedrich Baser, „Auswege aus demMusikkritiker-Elend. Zum Thema ‚Lokalrepor-ter’“, in: Ebda., S. 384–486.

10 Zu den Termini vgl. u.a. Fred Hamel, „Ange-wandte Musikwissenschaft?“, in: Musica 7(1953), S. 207–211 und Bernd Schabbing,„Forschung für die Praxis: Hermann Rauhe alsGesellschaftsforscher und Vorkämpfer einer‚angewandten Musikpädagogik’“, in: Musik imNetzwerk von Wissenschaft und Praxis. AusgewählteSchriften von Hermann Rauhe, hrsg. von AndreasEckhardt, Hans-Peter Reinecke und BerndSchabbing, Mainz 2000, S. 9–27. – Die Musik-pädagogik-Studiengänge an der UniversitätWürzburg werden über „Angewandte Musik-pädagogik“ hinaus auch Module zum Bereich„Kulturerschließende Musikpädagogik“ an-bieten.

11 Vgl. Friedhelm Brusniak, Art. „Chor und Chor-musik: II. Chorwesen seit dem 18. Jh.“, in:MGG2, hrsg. von Ludwig Finscher, SachteilBd. 2, Kassel etc. 1995, Sp. 774–824.

12 Vgl. Friedhelm Brusniak, Das große Buch desFränkischen Sängerbundes, München 1991, S. 50.

13 C[arl] K[osmal]y, „Das Sängerfest in Frankfurtam Main“, in: Neue Zeitschrift für Musik[NZfM]10 (1838), S. 84.

14 Eduard Krüger, „Ueber Liedertafeln“, in: NZfM11 (1839), S. 138–143, hier: S. 138 f.

15 Augsburg 1923, zitiert von Karl Vötterle imVorwort zur Neuauflage 1962. Vgl. hierzu Wer-ner Grütter, „Das Studentenlied im Spiegelder deutschen Geschichte“, in: Einst und Jetzt46 (2001), S. 69–80, hier: S. 77.

16 Vgl. hierzu Paul Hindemith, „Wie soll derideale Chorsatz der Gegenwart oder besserder nächsten Zukunft beschaffen sein?“[1927], in: Andres Briner, Dieter Rexroth undGiselher Schubert, Paul Hindemith. Leben undWerk in Bild und Text, Zürich/Mainz 1971, S.258f.; dazu: Friedhelm Brusniak, „Chorgesang-wesen, Volksliedpflege und Schulmusikerzie-hung am Ende der Weimarer Republik. An-merkungen zum Gedenkblatt ‚Carl Hanne-mann’ von Carl Hannemann jun. (1997)“, in:Musikpädagogische Forschungsberichte 1996, hrsg.von Heiner Gembris, Rudolf-Dieter Kraemerund Georg Maas, Augsburg 1997 (= ForumMusikpädagogik 27), S. 279–286.

17 Vgl. Brusniak, Das große Buch (wie Anm. 12), S.140–157. Hermann Beckh wurde nach juristi-schem Studium Protokollführer des Gesetz-gebungsausschusses der Abgeordnetenkam-mer (1859–1861) und Advokat in Lindau(1863), bevor er 1870 nach Nürnberg übersie-delte. Politisch war er selbst aktiv als Mitbe-gründer und Mitglied der Fortschritts- undDeutschfreisinnigen Partei (1864), als Mit-glied des Landesausschusses (seit 1864), desNürnberger Gemeindekollegiums (seit 1881),des Bayerischen Landtags für Kitzingen(1875–1881) und Nürnberg (1889–1893), desReichstags für Coburg (1889–1903) sowie desLandrates von Mittelfranken (seit 1893). Erzählte nicht nur zu den Gründern des FSB unddes DSB (1862), sondern davor bereits zu denGründern der Bubenruthia-Erlangen (1849) so-wie zu den Mitbegründern der Burschen-schaft Germania-Erlangen (1849) und erhielt

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Fränkische Sängerzeitung Juli/August 2007 9hohe Ehrungen und Auszeichnungen als In-haber des österreichischen Ordens der Eiser-nen Krone II. Kl. (1891) sowie als Ritter I. Kl.des Herzoglichen Sächsischen Ernestini-schen Hausordens. Zehn Jahre nach der Er-nennung zum Justizrat (1896) wurde ihm diesilberne Bürgermedaille Nürnbergs über-reicht. Stadtarchiv Nürnberg, Sign. F2 VB1908. Wolfgang Eubel, Die politische VertretungNürnbergs im Bayerischen Landtag 1848–1933: dieMitglieder der Kammer der Abgeordneten (Lebens-läufe), Zulassungsarbeit zur Wissenschaftli-chen Prüfung an den Gymnasien, UniversitätErlangen-Nürnberg 1977 (Ex. StadtarchivNürnberg, Av 4263. 4°), S. 35; Helge Dvorak,„Beckh, Hermann Albrecht“, in: Ders., Biogra-phisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Bd.I,1, hrsg. von Christian Hünemörder, Heidel-berg 1996, S. 72 f. (mit Sterbedatum 02.04.1908).

18 Zitiert bei Brusniak, Das große Buch (wie Anm.12), S. 184.

19 Zum Forschungsstand über Armin Knab vgl.Franz Krautwurst, Franconia cantat. FränkischeMusikgeschichte in Lebensbildern aus sechs Jahrhun-derten, hrsg. von Friedhelm Brusniak, Würz-burg 2006 (= Veröffentlichungen der Gesell-schaft für fränkische Geschichte IX/51), S.103–126; zur problematischen Haltung Knabsgegenüber dem Nationalsozialismus vgl.neuerdings Helmke Jan Keden, Zwischen ‚Sin-gender Mannschaft’ und ‚Stählerner Romantik’. DieIdeologisierung des deutschen Männergesangs im‚Nationalsozialismus’, Stuttgart 2003, S. 240.

20 Am 4. Juni 2000 fand aus Anlass des 250. Ge-burtstages des Komponisten in dessen Ge-burtsort Oberelsbach ein erstes Valentin-Rath-geber-Colloquium statt. Zum Forschungsstandvgl. neuerdings den von der Valentin-Rathgeber-Gesellschaft herausgegebenen Katalogband:Erasmus und Berthold Gaß, Johann Valentin Rathgeber (1682–1750). Leben – Werk – Bedeu-tung. Eine Wanderausstellung der Valentin-Rath-geber-Gesellschaft e.V., Oberelsbach 2007 (= Mu-sica Buchonica 1).

21 Vgl. etwa das als Manuskript gedruckte Chor-heft zum Valentin Rathgeber Abend in Bad Neu-stadt/Saale, Bad Neustadt/Saale 1967, hrsg.vom Arbeitskreis Valentin Rathgeber unddem Bezirksheimatpfleger von Unterfranken,bearb. von Erhard Nowak und Andreas Pam-puch (mit Sätzen von Alfred von Beckerath,Gustav Gunsenheimer, Walter Hamm, KarlHaus, Jürgen Müller-Bernhardt, Erhard No-wak, Robert Saar), die Bearbeitungen in derAnthologie Fränkische Lieder (Fränkische Volkslie-der Bd. 1, ausgewählt und bearb. von ErhardNowak), hrsg. vom Bezirksheimatpfleger vonUnterfranken und Rhönklub, Würzburg 1977oder die Valentin Rathgeber-Chorblattreihe desSaaleck-Verlags Hammelburg 1986 (mit Sät-zen von Robert Saar und Erhard Nowak).

22 Zu den Termini vgl. Keden, Zwischen ‚SingenderMannschaft’ und ‚Stählerner Romantik’ (wie Anm.19) und Ders., „‘Kas tuelmas on stiilituse sti-il?’ Mõtteid saksa meestelaulu repertuaari-kaanonist Kolmanda Riigi ajal“ [„‘Wird es einStil der Stillosigkeit?’ Überlegungen zum Re-pertoirekanon des deutschen Männergesangsim Dritten Reich“], in: Meeskoor ja meestelaul(wie Anm. 5), S. 91–106 (mit Zusammenfas-sung in deutscher Sprache, S. 107–109).

23 Vgl. bes. Volksliederbuch für Männerchor, hrsg. aufVeranlassung Seiner Majestät des DeutschenKaisers Wilhelm II., Partitur Bd. I, Leipzig[1906], Nr. 90 Das gute Gewissen („Wenn jemandden stärkesten Helden“).

24 Volksliederbuch für die Jugend, hrsg. von derStaatl. Kommission für das Volksliederbuch,Band II: Gemischte Chöre [Heft 5: Vierstimmig,ohne Begleitung: Alte und neue Volkslieder inneuen Sätzen 1. Teil], Leipzig 1930, S. 7, Nr.

236 Von der edlen Musik („Der hat vergeben“).25 Franz Krautwurst, „Christoph Preis (1821–

1902)“, in: Fränkische Lebensbilder Bd. 21, Würz-burg 2006, S. 243–265.

26 Neues Volksliederbuch für gemischten Chor, hrsg.von Ernst Hermann Meyer, Karl Schleifer undWilhelm Weismann, Leipzig 1955, S. 214, Nr.110 Verlangen tut mich kränken (aus dem Lochei-mer Liederbuch, Satz: Rudolf Steglich); S.215, Nr. 111 Ach, Meiden, du viel sehr’nde Pein(aus dem Locheimer Liederbuch, Satz: RudolfSteglich).

27 Volksliederbuch für die Jugend (wie Anm. 24), BandII: Gemischte Chöre [Heft 6: a) vierstimmig, ohneBegleitung: Alte und neue Volkslieder in neu-en Sätzen], Leipzig 1930, S. 131, Nr. 314 Wachauf, meins Herzens Schöne (Joh. Friedrich Rei-chardt, 1778, Satz: Hermann Zilcher).

28 Theodor Verweyen/Gunther Wittig, „Uz, Jo-hann Peter“, in: Literaturlexikon. Autoren undWerke deutscher Sprache, hrsg. von WaltherKilly, Gütersloh/München 1991, Bd. 11, S.500–502, hier: S. 501.

29 Vgl. Schubert-Handbuch, hrsg. von WaltherDürr und Andreas Krause, Kassel 1997, S. 279.

30 Vgl. Ute Pott (Hrsg.), Das Jahrhundert derFreundschaft. Johann Wilhelm Ludwig Gleimund seine Zeitgenossen, Göttingen 2004 (=Schriften des Gleimhauses Halberstadt 3), zuUz S. 62, dazu Ernst Rohmer/Theodor Verwey-en (Hrsg.), Dichter und Bürger in der Provinz.Johann Peter Uz und die Aufklärung in Ans-bach, Tübingen 1998 (= Frühe Neuzeit 42).

31 Vgl. auch hierzu die Bemerkungen vonWalther Dürr in: Schubert-Handbuch (wieAnm. 29), S. 279 (mit weiterführenden Hin-weisen).

32 [Leipziger] Allgemeine musikalische Zeitung47 (1845), Sp. 577; vgl. dazu Brusniak, Dasgroße Buch (wie Anm. 12), S. 70.

33 Hier und im Folgenden nach Jost Schneider,Sozialgeschichte des Lesens. Zur histori-schen Entwicklung und sozialen Differenzie-rung der literarischen Kommunikation inDeutschland, Berlin 2004, S. 203.

34 Vgl. dazu auch den Bericht von Felix Vogt im„Schiller-Heft“ 15 (Erstes Maiheft) von DieMusik 4 (1905), S. 223: Am 15. März 1905 „ließsich Massenet aus alter Freundschaft fürDambé herbei, sich als Begleiter seiner eige-nen Werke ‚ovationieren’ zu lassen und dasverschaffte uns die Bekanntschaft mit seinergefälligen Liederserie für vier Stimmen, dieauf eine Übersetzung von Redwitz’ ‚Amaranth’komponiert sind. Das Vokalquartett Battalliemachte soviel Glück damit, dass sie es amnächsten Sonntag im Orchesterkonzert LeRey wiederholen durfte.“

35 Die Kenntnis des Liedes Der Thautropfen(„Du Tropfen Thau, seh’ ich dich an“) in demseltenen Druck Drei Lieder / für eine Sing-stimme / mit / Begleitung des Pianoforte /componirt von / Leopold Kraft, / blinder Mu-siklehrer / in / Gmünd. [o.O. u. J.], Nr. 2 ver-danke ich meinem Kollegen Prof. Dr. Her-mann Ullrich, Schwäbisch Gmünd, der einebiographische Studie über Kraft vorbereitet.

36 Fest-Hymne / zur Feier des / 50jährigen Ju-biläums / der / K. Kreis-Hauptstadt/ BAY-REUTH / gedichtet / vom Königlichen Kam-merherrn u. Landtags-Abgeordneten / HerrnOscar Freiherrn von Redwitz, / componirt vomHerrn Stadtcantor Buck, / vorgetragen von denvereinigten Gesangskräften / DES GESANG-VEREINS UND LIEDERKRANZES / am 30. Juni1860. / Druck v. H. Höreth („Was heut’ dieStadt so prangen mag?“) (Textdruck in Stadt-archiv Bayreuth, Akte Nr. 27183); Anonym,„Das Coburger Sängerfest“, in: Repertoriumder pädagogischen Journalistik und Literatur14 (1860), S. 549–553 (darin: S. 549: Fränki-scher Sängergruß den deutschen Sängern in

Coburg 21.–24. Juli 1860 dargebracht vom Lie-derkranz Bayreuth [„Aus Franken sind wir sin-gend hergereist“] von Oskar von Redwitz);Festprolog zum V. fränkischen Sänger-Bun-desfeste, gedichtet von Oscar von Redwitz,Ehrenmitglied es Liederkranzes Bayreuth(„Die feierlichen Töne sind verklungen“), in:Bayreuther Tagblatt. Oberfränkische Volkszei-tung 24 (1879), Nr. 221 vom 11. Aug. 1879. ZuBuck vgl. Friedhelm Brusniak, „Friedrich Buck,ein Bayreuther Zeitgenosse Richard Wagners,und sein Wirken für die Blasmusik- und Sän-gerbewegung in Bayern“, in: Bläserklang undBlasinstrumente im Schaffen Richard Wag-ners. Kongreßbericht Seggau/ Österreich1983, hrsg. von Wolfgang Suppan. Tutzing1985 (= Alta Musica 8), S. 149–162, zum 3. Co-burger Sängertag und zu Redwitz’ FränkischenSängergruß den deutschen Sängern in Coburgdargebracht sowie zum 5. Fränkischen Sänger-bundesfest Ders., Das große Buch (wie Anm.12), S. 95 und S. 139.

37 Martin Tröndle, „Variation oder Invention?Was sollte, was kann Musikvermittlung leis-ten“, Teil 2, in: nmz 54 (2005), Nr. 7, S. 24 (ers-ter Teil Ebd., Nr. 6, S. 24).

38 Karl H. Metz, „Technik als Geschichte. ZumOrt der Technikgeschichte in einem moder-nen Begriff von Bildung“, in: Forschung &Lehre 11/2005, S. 610–612, hier: S. 612.

39 Hans Günther Bastian, „Die Substanz – vomEtikettenschwindel verdeckt“, in: nmz04/2001, S. 1 und 8.

40 A. Pöhler, „Gesangverein und Jugendfürsor-ge“, in: Monatschrift für Schulgesang 7 (1913),S. 289–293, hier: S. 293.

41 Zur Essener These 5 vgl. etwa Franz Riemer(Hrsg.), Chorklassen in Niedersachsen. Kon-zeption, Erfahrungsbericht, Handreichung,Hannover 2005 (= IfMpF-Praxisberichte 8).

42 Das Heft 4 von Städte- und Gemeinderat 61(2007) enthält u.a. folgende Beiträge: Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, „Instrumenten-koffer für eine ganze Region“ (S. 6f.); VolkerGerland/Juliane Schmidt, „Wachstum ist dasGebot der Stunde“ (S. 8f.); Brigitte Bleser,„Angebots-Vielfalt lockt die Leute an“ (S.10f.); Stefan Prophet, „Dank GEMSE werdenInstrumente günstiger“ (S. 12f.); AngelikaNiescier, „Begeisterung schlägt Hörbequem-lichkeit“ (S. 14–17); Agnes Pohl-Gratkowski,„Grundschüler lieben ‚Spontan-Musik’“ (S. 20f.); Alexandra Bloch-Pfister, „Besser lernenmit Flöten und Trommeln“ (S. 22f.).

43 Johanna Romberg (Text)/Andreas Reeg (Fo-tos), „Und jetzt alle aus voller Kehle!“, in: Geo03/2007, S. 30–52.

44 Ingo Hahn, „Chorarbeit mit Senioren. Ein Er-fahrungsbericht“, in: MuK 72 (2002), S. 300–302. Der Beitrag befindet sich in dem The-menheft 5/2002 „Musizieren mit alten Men-schen“, das weitere Beiträge und Literatur-hinweise enthält.

45 Vgl. vor allem Theo Hartogh, Musikgeragogik– ein bildungstheoretischer Entwurf: musika-lische Altenbildung im Schnittfeld von Musik-pädagogik und Geragogik, Augsburg 2005 (=Forum Musikpädagogik 68).

46 Peter Ebenbauer, „Liturgie und Kirchenlied.Hymnologische und liturgietheologische Be-merkungen zu ihrer anhaltend spannungsrei-chen Beziehungsgeschichte“, in: Jahrbuch fürLiturgik und Hymnologie 45 (2006), S. 156–182, hier: S. 177.

47 Christa Reich, „Interdisziplinäres Ökumeni-sches Seminar zum Kirchenlied in KlosterKirchberg. Ein Arbeitsbericht“, in: Ebd. 45(2006), S. 219–232, hier: S. 220.

48 [August Heinrich] Hoffmann von Fallersleben,„Das freie Wort“, in: Ders., Deutsche Liederaus der Schweiz, Leipzig 41848, S. 138f. (Mel.„Das Volk steht auf, der Sturm bricht los“).

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Sängerkreis AnsbachUlrich Lutz, 96732 Öttingen, Schützenstraße 11

Together 5 – ein Projektchor der beson-deren ArtSingen bringt Menschen zueinander. Dasbestätigt der Erfolg der Projektchöre derChorGemeinschaft Ansbach: 29 Teilnehmerzählte man beim Start 2005, beim Projekt 5hatten sich sage und schreibe 62 Sängerin-nen und Sänger von 8 bis 74 aus Ansbachund fünf mittelfränkischen Landkreisen so-gar aus Würzburg, Aalen in Baden-Würt-temberg und Riedstadt in Hessen eingefun-den, um an drei Wochenenden Songs ausMusicals, Filmen oder der Popmusik einzu-studieren und dann bei Konzerten das Er-lernte vorzuführen. Es machten erfahreneSängerinnen und Sänger mit, aber auchsolche, die bisher noch nie in einem Chorgesungen haben oder sich nicht an einenGesangverein binden wollten. Fünf Elternmit ihren Kindern waren diesmal dabei. Ei-ne blinde Frau fühlte sich schon zum zwei-ten Mal wohl bei Together wie Menschen,die sich nur an Krücken oder im Rollstuhlbewegen können. Auch die Hautfarbe derTeilnehmer spielt keine Rolle.Diesmal waren es unter anderen die Ohr-würmer-Melodien von der schwedischenPopgruppe ABBA. Und das „more“ stand fürweitere mitreißende Songs. Sie einzustu-dieren erforderte allerdings schon einigesan Konzentration und Ausdauer. Pro Wo-chenende 13 Stunden Probe samt Stimm-bildung sind kein Pappenstiel. Aber das Er-gebnis konnte sich wieder hören lassen: am19. Mai 2007 in Dietenhofen und einen Tagspäter im Onoldiasaal in Ansbach jeweilsvor vollen Häusern. Es herrschte Bomben-stimmung und gab tosenden Applaus. Dass die Projektchöre Together, die sich jajedes Mal neu formieren, keine „geschlos-senen Gesellschaften“ sind, war von Anfangan durch die Einladung weiterer Chöre undMusikgruppen zur Mitwirkung konzipiert. InDietenhofen war „Together“ beim Jugend-chor „Young Voices“ sowie dem 1. Europa-Musikzug zu Gast. In den Ansbacher Onol-diasaal hatte „Together“ eingeladen. Ge-kommen waren Solisten der Realschule Ans-bach (Leitung Dr. Wolfgang Kornder), derausgezeichnete Jugendchor Petersaurach(Leitung Michael Waldenmayer), nicht nurein Ohren- sondern seiner gekonnten Cho-reografie (einstudiert von Andy Taubald)wegen auch ein Augenschmaus. Wieder da-bei waren, unterstützt von einer Projekt-band des 1. Europa-Musikzuges, aus Die-tenhofen die Young Voices (Leitung Fran-ziska Seidler). Erfolgsgaranten für alle bis-herigen neun Together-Konzerte waren diejungen, dynamischen Chorleiter. MichaelWaldenmayer, er hatte die Gesamtleitung

im Ornoldisaal, steht zwar gerade mitten inden Abschlussprüfungen für seinen künfti-gen Beruf zum Lehramt, aber er ließ undlässt es sich trotzdem nicht nehmen, „sei-ne“ vier Chöre zu immer neuen Höchstleis-tungen zu motivieren: den Jugendchor Pe-tersaurach, die HardChor Harmoniker, denStammchor der ChorGemeinschaft Ans-bach und eben Together. Er hatte auch dieGesamtleitung des Ansbacher Konzerts.Engagierte Unterstützung bei den Probenfand er in den ebenso charmanten wie tem-peramentvollen Damen Heike Kiefer undKatrin Daubinger. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – das giltnicht nur beim Sport. Also laufen schon dieVorbereitungen für die nächsten Projekte.Und wer Appetit auf das Mitsingen verspürt,wer irgendwo zwischen 8 und 80 Jahre alt istund ein bisschen Ahnung von der engli-schen Sprache hat, kann sich jetzt schon an-melden. Es locken Musical-Broadway-Le-genden. Die Proben-Wochenenden sindam 21. bis 23. September, 12. bis 14. Ok-tober und 9. bis 11. November. Weitere In-formationen entweder www. chorgemein-schaft-ansbach.de oder Telefon beim 1.Vorsitzenden der ChorGemeinschaft Ans-bach, Herrn Dietmar Wagner, 0981-84512. Der Mitmach-Spaß kostet nur 25 Eu-ro und für Schüler 12,50 Euro. Wer sich abernicht ans Englisch herantraut, darf gerneauch mittwochs ab 20 Uhr im Angletsaal beider ChorGemeinschaft schnuppern.

8. „Querbeet-FestivallEin Genuss war das diesjährige „Querbeet-Festival“ zu dem der Hit- und Gospelchor„Querbeet“ aus Gerolfingen ins Evangeli-sche Bildungszentrum auf dem Hesselberggeladen hatte. Ein buntes Potpourri vonChor- und Gospelmusik, Hits und Schla-gern, aber auch besinnliche Stücke botenabwechselnd die Gastgeber selbst sowiedie Chöre „Vokalis“ aus Gnotzheim und die„LöpSingers“ aus der Nähe von Nördlingen.Das Publikum dankte den Sängern mitgroßem Applaus. /nach FLZ-pes)

Ein Abend voller Harmonie und FreudeEhrungen von langjährigen aktiven und för-dernden Mitgliedern des MGV Ansbach-Hennenbach standen im Mittelpunkt desAbends, der mit ausdrucksstarken und ho-mogenen Liedvorträgen des FSB-Leistungs-chores der C-Stufe umrahmt wurde. ZuGehör kamen die Lieder „Guten Abend, seidwillkommen“, „Musica, du schönste Kunst“,„Singen ist Leben“, „Frisch gesungen“, dasbekannte „Bundeslied“, „Frühlingsboten“mit eindrucksvollem Sologesang, „Fein sein,beinander bleib’m“. Den Wünschen nachZugaben kamen die Sänger gerne nach underfreuten die begeisterten Zuhörer mit „Tri

Sulara“, einer Volksweise aus Dalmatien,und „Oj-ja“ einem Volkslied aus Kroatien.Besonders zu erwähnen ist, dass die zu eh-renden Mitglieder zu den eigentlichen Eh-rennadeln der Dachverbände auch die ver-einseigene „Georg-Ippach-Nadel“ verliehenbekamen, welche den Namen des langjähri-gen und äußerst verdienten Ehrenvorsitzen-den des Vereins trägt. /nach U. Lutz/

Gruppensingen in HesselberghalleDas Gruppensingen der SängergruppeHesselberg war erneut ein voller Erfolg.Das Chorkonzert der 17 aktiven Gesangver-eine in der Sängergruppe und des Gastcho-res der Sängervereinigung Concordia 1831Dinkelsbühl stand unter dem Motto „Let’ssing!“ Die dargebotenen Lieder, vom Publi-kum mit großem Beifall bedacht, hättenauch jungen Leuten gefallen, wurden dochbekannte und beliebte Ohrwürmer wie „Ma-rina, Marina“, „Wann wird’s denn endlichwieder Sommer?“, „Zeig mir den Platz ander Sonne“ und viele andere mehr vorgetra-gen. Wieder einmal bewährten sich die Auf-tritte in Untergruppenchöre, zusammenge-stellt aus zwei, drei und vier Chorgemein-schaften, die durch stärkere Stimmgewaltwohltuend auffiel. Fulminanter Abschlussdes chorischen Teils der Veranstaltung wa-ren zwei Gesamtchöre. Die Männer gefie-len, geleitet von Gruppenchorleiter HelmutSchimmer mit „Die Legende von Babylon“,den Gemischten Gruppenchor leitete Moni-ka Zischler, er brachte „Sing mit mir!“ DieGäste aus Dinkelsbühl machten mit seinen„Goldenen Evergreens“ vor allem den ältes-ten Zuhörern eine Freude. SchriftführerinErika Danner führte durch das Programm.Wo Klavierbegleitung erwünscht war, grif-fen Sarah Zischler und Matthias Flierl in dieTasten. /nach FLZ-hk/

Friedrich Bickel mit Bundesverdienst-kreuz ausgezeichnetMit der Verleihung des Bundesverdienst-kreuzes durch Staatssekretär im Bayeri-schen Staatsministerium für Unterricht undKultus, Karl Freller, wurde Friedrich Bickelaus Obermögersheim eine hohe Ehrung zu-teil. Gewürdigt wurde mit dieser hohen Aus-zeichnung Bickels ehrenamtliches Engage-ment auf kommunaler, sozialer und beson-ders auch kultureller Ebene. Zwölf Jahre warer ehrenamtlicher erster Bürgermeister sei-ner Heimatgemeinde Obermögersheim,und er wirkte in mehreren Chören – davon53 Jahre als Chorleiter des mitgliederstar-ken MGV „Sängerlust“ Obermögersheim,über 50 Jahre als Chorleiter des Kirchencho-res (und zugleich Organist) seiner Heimat-gemeinde. Der MGV Obermögersheim, derKirchenchor „Orgelpfeifen“ und der MGV Al-tentrüdingen umrahmten die würdevolleFeierstunde. /nach FLZ-wa/

Die Pressereferenten der Sängerkreise berichten

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Fortsetzung auf Seite 14 �

Sieben Chöre gestalten GruppensingenZu einem Gruppensingen trafen sich die sie-ben Chöre der Sängergruppe „Obere Re-zat“ in der Kirche St. Maria in Obersulzbach.Auf dem Programm standen überwiegendLieder, die dem Ort der Veranstaltung ange-messen waren und einen religiösen Hinter-grund hatten. Den musikalischen Reigeneröffnete der MGV Obersulzbach unter sei-nem Leiter Heinz Wellhöfer mit dem „Grußan die Gäste“. Einen Frühlingsgruß entbotder Chor aus Obersulzbach gemeinsam mitdem MGV Rügland unter Dirigentin BarbaraHenzold. Der GV Flachslanden (LeitungGerd Gesell) intonierte „In der Marienkir-che“, „Swing Low“ der GV Colmberg (Diri-gentin Renate Weber). Die Instrumental-gruppe des Posaunenchores Obersulzbachleitete mit „Winds of Change“ zum Beitrag„Go now in Peace“ des GV Mitteldachstetten(Ulrike Bellemann) über. Es folgte „ Ich betean die Macht der Liebe“ vom GV Lehrberg(Rarsten Wagner). Mit „Abendfrieden“ und „Frieden“ von Gotthilf Fischer beschloss derMGV Oberdachstetten (Johanna Bodächtel)das Gruppensingen. Durch das abwechs-lungsreiche Programm führte Heinz Wellhö-fer, das durch Grußworte von Lehrbergs Bür-germeister Reiner Grimm und Hans Fromm-knecht von der Vorstandschaft des Sänger-kreises Ansbach bereichert wurde.

/nach FLZ-ubr/

Benefizkonzert für Kinderwerk LimaDer Hit- und Gospelchor Gerolfingen„Querbeet“ gab in der vollbesetzten St.-Martins-Kirche in Schopfloch ein Benefiz-konzert. Mit „Freedom is’coming“ zogen dieMitwirkenden singend in den Chorraumdes Gotteshauses ein. Mitreißende Chor-werke, überwiegend Gospelmusik, aus dembreiten Repertoire der 38 Chormitgliederfolgten – darunter Stücke wie „Kyrie“ vonJohn Lesvit, „A Closer Walk“, „Halleluja Sal-vation and Glory“, „Deep In My Soul“. Zuhören waren mit „Siyahamba“, „N’kose Si-kele-li“ und“ ,,Akamandla/Siphamandia“von Anders Neyberg auch afrikanischeKlänge, aber auch Highlights aus dem Gen-re des Musicals, unter anderem „I will fol-low Him“, „The Best From Dirty Dancing“oder ABBA-Klassiker. Zwei Zugaben legtendie Sängerinnen und Sänger drauf. Dirigen-tin Monika Zischler war neunzig Minutengefordert, ihren Chor bei Konzentration zuhalten. Der anhaltende und frenetische Bei-fall der Zuhörer war ein Beweis dafür, dassdie Menschen in der Schopflocher Martins-kirche von dem musikalischen Abend be-geistert waren. Am Klavier begleitete SarahZischler bravourös.Der Erlös des Konzertes fließt der Organisa-tion „Kinderwerk Lima – Chancen fürs Le-ben“ zu und so hat der Hit- und Gospelchor„Querbeet“ Gerolfingen einen Beitrag für dieperuanischen, notleidenden Kinder geleis-tet und damit gezeigt, dass die Armen nichtausgegrenzt werden dürfen. /nach FLZ-eb/

Sängerkreis BambergErwin Pager, 96103 Hallstadt, Am Sportplatz 22

Heinrich Sender zum Ehren-Chorleiterernannt„Erinnerungen an eine schöne Zeit“ war dasMotto des Jubiläumskonzertes des MGV„Liederhort“ Reckendorf, bei dem Diri-gent Heinrich Sender nach 34 Jahren imAmt offiziell als Chorleiter verabschiedetund dabei zum „Ehren-Chorleiter“ ernanntwurde. Zugleich feierte der Chor, der imJahr 2006 Anette Stähli als Chorleiterin ge-winnen konnte, fulminant und fröhlich sein45-jähriges Bestehen im Haus der Kultur.Im Rahmen des Konzertes wurden zudemlangjährige Sänger durch den Kreisvorsit-zenden Peter Märkel ausgezeichnet.Mit einer Melodienfolge europäischer Lie-der eröffnete der Männerchor das Konzertund stellte im weiteren Verlauf mit Liedernvon Liebe und Leid, Pferden und der Pusz-ta, vom Abschiednehmen und vom Friedeneinmal mehr unter Beweis, dass sich derChor nicht nur deutsches, sondern auch eu-ropäisches Liedgut auf seine Fahnenschrieb. Zusammen mit Franz Wagner amKlavier, boten A. Stähli (Violine) und OliverHerrmann (Saxophon) begeisternde solisti-sche Instrumentalmusiken.

/nach FT-rb und am/

Frühlingskonzert zum JubiläumIm Zeichen des Jubiläums 85 Jahre Sänger-kreis Bamberg und 145 Jahre „FränkischerSängerbund“ veranstaltete die Sängergrup-pe „Regnitz-Ebrachgrund“ ein Frühlings-konzert. Gastgeber war der „Liederkranz“Strullendorf. Als erste Gruppe betrat unterder Leitung von Wolfram Dresel der Jugend-chor „N’Most“ die Bühne. Mit jugendlichemEsprit und Charme eroberten die Mädchenmit einem Calypso, einem „Beach Boys“-Titel, einem Spiritual und dem afrikani-schen „Siya-hamba“ rasch die Herzen derZuhörer. Fein intoniert trug der Musik- undGesangverein Buttenheim (Leitung CarolaWeishar) neben „An hellen Tagen“ Liedervon zeitgenössischen Komponisten vor.Stimmgewaltig präsentierte der große Ge-mischte Chor des GV Hirschaid (LeitungAnna Nikolay) seine Liedbeiträge, bei de-nen Willi Saam mit „Wonderful World“ so-listisch überzeugte. Geleitet von AndreasBrunner brillierten schließlich die „CHOR-hythmix“ ihre Songs aus der Popszene. Zwi-schen den einzelnen Chordarbietungenfügten sich die „Trompetenduos“ der Mu-sikschule Strullendorf gut ein. Lang anhal-tender Beifall belohnte die Akteure und be-wies, dass sowohl die Liedauswahl als auchalle Darbietungen vom Publikum begeistertangenommen wurden. /nach FT/

Ehrungskonzert in BurgwindheimDer Musikrat Stadt und Landkreis Bamberghatte die Qual der Wahl, konnte er doch auseiner Vielzahl herausragender Musiker und

Chöre nur wenige zur aktiven Mitwirkungdes Ehrungskonzertes 2007 einladen, beidem die Zuhörer wie in den vergangenenJahren wieder wahre musikalische Höchst-leistungen erleben konnten. Das Los zogenheuer zwei Chöre, die sich beim FSB-Leis-tungssingen in Sulzbach den Titel einesLeistungschores ersungen hatten: der Ju-gendchor body & soul „All Saints“ GVSchönbrunn (Leitung Rolf Nikolay) und derPolizeisängerchor Bamberg (Leitung FranzUllmann). Beide Ensembles bereichertendas hochkarätige Musikprogramm mitihren Vorträgen. So schreibt der FränkischeTag: Den Auftakt machte der Jugendchor body &soul mit dem Satz „Ride the Chariot“. Der Chorüberzeugte mit ausgewogenen Stimmen auch beiden weiteren Darbietungen „Have a nice day“ unddem Gospel „Joshua fought the battle of Jericho“.Und den ersten Part des Konzerts beendete der Po-lizeisängerchor Bamberg. Diese Formation errangbeim Leistungssingen in der höchsten Stufe dasPrädikat „Leistungschor des FSB“. In bewährterManier brachten die Sänger unter Leitung vonFranz Ullmann die Sätze „O du schöner Rosengar-ten“ von Kurt Lissmann, den Verführ-Tango“ vonUli Führe und die „Mitgift“ von Bedrich Smetanazu Gehör. /nach FT-pa/

Sängerkreis BayreuthKlaus-Peter Wulf, 95362 Kupfer-berg, Steigergasse 8

Rehauer Maxplatz wurde zur Freiluft-Bühne „Wir hätten kaum einen besseren Ort alsdie Mitte Rehaus, zugleich „Mittelpunkt dergesamten EU“, finden können für unserenChortag, auf dem durch die Musik die Men-schen zusammenfinden sollen.“ In Zusam-menschlüssen von je einigen Chören zele-brieren Sängerinnen und Sänger Lieder,Songs und Stücke verschiedenster Genres,huldigen im Lied dem Leben, der Freudeund der Heimat. Sie singen von „knistern-den Fichten“ und „erblühter Heimat“ im„Kornberglied“, rufen zum Stiefelschnürenund Losmarschieren oder geben schlichtdie Empfehlung „Have a nice day“ – Hab’ ei-nen schönen Tag. Immer angesagt und mo-deriert von Hans-Jochem Wölfel, wechselnsich Jugend-, Frauen-, Männer- und ge-mischte Chöre auf der Bühne ab, und stel-len sich in Formation vor bunt wehendenFlaggen auf. Nicht nur auf dem Podest tum-meln sich Musiker, wohin man blickt.Grüppchenweise sitzen und stehen sie zu-sammen – leicht zuzuordnen immer durcheinheitliche Trachten oder T-Shirts. Wohinman sieht, werden Notenmappen aufge-klappt und Textauszüge begutachtet: fachli-cher Austausch zwischen Bratwürsten undSchostakowitsch-Klängen. Mit einem Got-tesdienst am Vormittag eingeläutet, dauertdas Sängertreffen bis zum späten Nachmit-tag. Auch durch kleinere Regenschauer las-

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Zu ihrem fünfjährigen „Geburtstag“ habensich die „Goldkehlchen“ selbst reich be-schenkt: Anlässlich des kleinen Jubiläumsführte der Kinderchor des Sängerkranzesdas Musical „Freundschaft in der Savanne“auf, das vom Publikum in der Aula derGrundschule begeistert aufgenommen wur-de. Großen Applaus spendeten die Zu-schauer – unter ihnen die Familien der klei-nen Sänger, aber auch Bürgermeister PeterRiedel, der Vorsitzende des SängerkreisesCoburg, Günter Freitag, Ehrengruppenvor-sitzender Horst Ladegast, der Vorsitzendeder Sängergruppe „Kordigast“, RolandDietz, und Kreisjugendleiter Henry Schi-manksi. Im Mittelpunkt der musikalischen Ge-schichte stehen zwei verfeindete Herden,Giraffen und Zebras, in der Savanne, dasganze gewürzt um gruselige Traumgeisterund wilde Tiere und drei frechen Erdmänn-chen. Die zahlreichen Hauptdarsteller wer-den von den entsprechend kostümiertenKindern solistisch dargestellt und durchmehrere Chorszenen wie der „Wir sindFreunde“-Song untermalt. Die fabelhafteGeschichte zeigt wie bei gutem Willen ausFeindschaft endlich Freundschaft wird,dass Friede einkehren kann, wo ToleranzTrumpf ist. Die kurze, erst fünfjährige Vitades Chores wird durch dieses zweite Musi-cal, die „Freundschaft in der Savanne“, ge-krönt. Das Vorhaben setzte ein erheblicherAufwand voraus: Seit Anfang des Jahreswurde mit den 34 Darstellern im Alter vonfünf bis 15 Jahren geprobt, wobei lautHelena Schneider das Einstudieren derTexte mit den Kleinsten die größte Heraus-forderung war. Dankenswerterweise halfenauch die Eltern kräftig mit: Sie basteltensowohl die Kulissen als auch die Tiermas-ken. Die Lobesworte der Ehrengäste fielendeshalb auch nicht zu knapp aus.

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Im Rahmen eines Kinderchortages präsen-tierte die Chorjugend Dietenhofen das Pop-musical „Die unglaubliche Reise mit derZeitmaschine“. An der Veranstaltung in derSchulturnhalle der Volksschule Dieten-hofen nahmen Kinderchöre aus Großha-bersdorf, Lehrberg und Cadolzburg teil, vonden Gastgebern die „Ohrwürmchen“ und„Ohrwürmer“. Im ersten Teil brachten dieGastchöre jeweils drei Lieder, anschließendsangen die fünf Chöre gemeinsam das Lied„Willkommen zum Fest“, wofür sie einenSonderapplaus bekamen. Im zweiten Teilführten die beiden Dietenhöfer Kinderchö-re dann das Popmusical von Martin Falkauf. Dabei geht es um zwei neugierigeMädchen, die sich verbotenerweise imDachboden aufhalten, dabei eine Zeitma-schine aufstöbern und mit deren Hilfemehrere musikalische Reisen sowohl in dieVergangenheit als auch in die Zukunft un-ternehmen. Besonderes Lob ernteten diesolistischen Theater- und Gesangseinlagender „Ohrwürmer“, die aufwändige Bühnen-dekoration und die von Kindern und Elterngestalteten Kostüme. Die Gesamtleitunghatte Petra Held. /nach FLZ-fe/

zeichnet, beziehungsweise das bereits vor-handene, für drei Jahre gültige Prädikat ver-längert werden. Die Plakette überreichte imSängerkreis Fürth Dagmar Riedmüller anden katholischen Kindergarten St. Hein-rich (hier wirken zwölf, von Schwester Do-minika Beilein betreute Fachkräfte). UtaSchwarz-Meixner, stv. Bundeschorleiterinund FELIX-Beauftragte des FSB, zeichneteden städtischen Kindergarten Adam-Kraft-Straße aus. Beim Kindergarten„Kunterbunt“ Dietenhofen hat das Gütesi-gel bereits Tradition, konnte der FELIXdoch bereits zum dritten Mal (von UtaSchwarz-Meixner und Ehemann und Kreis-Chorleiter Walter Schwarz) überreicht wer-den. Bei der Übergabe sagten beide, dassfrühes gemeinsames Musizieren den Ge-meinschaftssinn fördere, Lieder unterstütz-ten besonders das tägliche Lernen der Kin-der. Gerade in einer Zeit, in der immer mehrKinder Sprachdefizite aufweisen, sind Sin-gen und Freude am spielerischen Einsatzmit Ton und eigener Sprache so wichtig. Im Sängerkreis Erlangen-Höchstadtkonnte Kreis-Chorleiter Manfred Meier imBeisein des Oberbürgermeisters SiegfriedBalleis den FELIX an den evangelischenJohanneskindergarten in Alterlangenübergeben. Hier singt man nicht nur täg-lich, sondern die Kindern treten regelmäßigin Altenheimen oder auf Festen auf. Meierstellte bei seiner Laudatio an Leiterin Ursu-la Nitsche fest: „Das Ziel ist es, die Kinderauf diesem Weg an die Musik heran zuführen. Damit hoffe man zugleich, dass dieNachwuchssänger auch im Erwachsenenal-ter der Musik und dem Chorwesen verbun-den blieben“.Im Rahmen eines Festes im evangelischenKindergarten Eschenfelden übergab derVorsitzende des Sängerkreises Nordober-pfalz Herbert Kick den FELIX an die Leite-rin Gabi Appel-Piehler im Kindergarten St. Johannes Eschenfelden. Ein Singspiel,gestützt durch die Flötengruppe der Grund-schule mit Gerhard Knahn, umrahmte dieFeier. Die Kinder, die auch an der Früh-förderung der städtischen Sing- und Mu-sikschule teilnehmen, führten mit HeidiBurkhart den Hexentanz nach Carl Orff auf.Auch der Kindergarten Hl. Dreifaltigkeitin der Stadt Amberg, der erste in der kreis-freien Stadt und der fünfte im LandkreisAmberg- Sulzbach, wurde von Herbert Kickmit dem FELIX ausgezeichnet. Die Email-plakette ist bereits angebracht und der„singende Spatz“ lädt ein in den Kinder-garten mit seiner engagierten Leiterin EviLobenhofer.

Mit dem FELIX, dem Gütesigel des Deut-schen Chorverbandes für besondere Leis-tungen bei der musikalischen Früherzie-hung konnten nach vorangegangener Prü-fung wieder mehrere Kindergärten ausge-

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sen sich die Besucher nicht stören – dasgroße Finale allerdings fällt schweren Re-genfällen zum Opfer.Unter den 800 Sängern, die den Maxplatzbevölkern, sind an diesem Samstag auchChöre aus Tschechien – mehr als 70 Gästeinsgesamt. Die Veranstaltung wird deshalbauch zweisprachig moderiert – und immerzweifach beklatscht. Wie auch die Eröff-nung durch den Schirmherrn, Bürgermeis-ter a.D. Edgar Popel. Der heißt die mehr als30 Chöre in Rehau willkommen, und bes-tätigt Organisator Wölfel: „Dieser Tag setztZeichen, er verbindet Menschen.“

/nach Frankenpost-cp/

Liederkranz Oberkotzau überzeugteRund 200 Besucher in der Oberkotzauer St.-Antonius-Kirche waren begeistert: Der Ge-sangverein Liederkranz zog bei seinem ers-ten Kirchenkonzert alle Register und über-zeugte mit Klangreinheit und -feinheit,auch bei den Passagen in den hohen Tö-nen. Souverän geführt von Chorleiter Jür-gen Ocker, der auch viele der dargebotenenStücke selbst arrangiert hatte, unterstri-chen die 25 Damen und 15 Herren ihr Mot-to „Der Gute-Laune-Chor“ mit einem bun-ten Querschnitt durch die moderne Chor-musik. Da gab es sowohl Festliches alsauch Poppiges, dazu beeindruckende Eth-no-Songs sowie Gospels und Spirituals. Espasste einfach alles: Gesang/Akustik, Am-biente, Publikum, und das instrumentaleRahmenprogramm (Christoph Günther, Vi-bra- und Marimbaphon). Mären Arping mo-derierte und steuerte Lesungen bei. DerEintritt war frei. Es wurde lediglich um eineSpende für die Aktion „Leben und Lernen inKenia“ gebeten. Das sehens- und hörens-werte Konzert wird übrigens am 14. Oktoberin der Hofer St-Konradskirche wiederholt.

/nach Frankenpost Hof- A. K./

Gelungenes FrühlingskonzertDen Neubeginn in der Natur hat der MGVMünchsteinach mit einem Frühlingskon-zert (Gesamtleitung Hans-Dieter Loscher)gefeiert. Neben dem Männerchor Münch-steinach (Leitung H.-D. Loscher), demChörlein Münchsteinach (Leitung UrsulaHahn) und der Gitarrengruppe des Ortes(Leitung Marianne Dorn) standen als Gästeder Gemeinschaftschor Simmershofen-Un-terickelsheim (Leitung Karl-Heinz Falk) undder MGV Rügland (Leitung Barbara Hen-zold) auf der Bühne. Zu hören war unter an-derem eine Frühlingskantate, die BiankaFeilhauer mit Texten über das Frühlingser-wachen untermalte. Außerdem brachtendie Sänger und Sängerinnen klassischesLiedgut Schuberts und Mozarts, volkstüm-liche Titel wie „La Pastorella“ und Schlagerzum Besten. Die Gitarrengruppe gefiel mitdem kubanischen Volkslied-Titel ,,Guan-tanamera“. Durch das facettenreiche Pro-gramm führte Erwin Bruch. /nach FLZ-bes/

Gruppenvorsitzender bestätigtDie Sängergruppe Bayreuth hielt im Ge-meindehaus Aichig ihre Jahresversamm-lung ab. Neben den Berichten stand dieNeuwahl des Vorstands im Mittelpunkt derVeranstaltung. Der bisherige Gruppenvor-sitzende, Klaus Ringlein, wurde in seinemAmt bestätigt und steht für zwei weitereJahre an der Spitze der Sängergruppe. Wie-dergewählt wurden Konrad Goldfuß ausEckersdorf als Kassier und Marion Fick ausHeinersreuth als Schriftführerin. Peter Frickist weiterhin Gruppenchorleiter. Neu alsRevisoren sind dabei Heidi Weingessl undChristian Bär, beide vom GesangvereinSängerlust Haag.

Sängerkreis Coburg-Kronach-LichtenfelsHeidi Bauer-Vetter, 96274 Itzgrund,Mühlacker 4

Kreissängertag in HochstadtNeben dem ausführlichen Bericht desKreisvorsitzenden Günter Freitag standenzahlreiche Ehrungen und Neuwahlen aufdem Programm des Kreissängertages2007 in der voll besetzten Katzogelhalle inHochstadt.Den jährlich stattfindenden Kreissängertag,zu dem Vertreter aller Vereine eingeladensind, richtete diesmal die SängergruppeMaintal aus. Für die musikalische Einstim-mung sorgten eindrucksvoll die vereintenMännerchöre aus Schwürbitz, Kösten, Let-tenreuth, Marktzeuln und Neuensee unterder Leitung von Gruppenchorleiter HeribertRitzel sowie eine Chorgemeinschaft ausden gemischten Chören der Harmonie Seu-belsdorf und des Gesangvereins Schney unter der Leitung der GruppenchorleiterinElisabeth Müller-Beck, die jeweils zwei Mu-sikstücke zu Gehör brachten. Kreisvorsitzender Günter Freitag, der zahl-reiche Ehrengäste begrüßen konnte, erin-nerte in seinem Rechenschaftsbericht aneine ganze Reihe bedeutender Veranstal-tungen und Ereignisse im Bereich des Sän-gerkreises. Der Kreisvorsitzende sprachauch das Problem der Überalterung derChöre an, die nur durch eine stärkere Nach-wuchsförderung behoben werden könne.Diese müsse bereits in den Kindergärtenbeginnen und in der Schule fortgesetzt wer-den. Er bat deshalb die Vereine, das Inte-resse für eine musikalische Früherziehungin ihren Heimatorten zu wecken. Er lobtedie Kindergärten in Untersiemau, Scheuer-feld und Gauerstadt, die der musikalischenBildung der Kinder breiten Raum einräum-ten und mit dem „Felix“ des DeutschenChorverbandes ausgezeichnet wurden.Zum Schluss musste Günter Freitag nochden Rücktritt des Kreischorleiters LeopoldSchindler aus gesundheitlichen Gründenmelden, für den bis auf weiteres seine Stell-vertreterin Elisabeth Müller-Beck einsprin-gen wird.

Die Neuwahlen des Kreisvorstands gingenunter der Leitung des Coburger LandratsKarl Zeitler schnell über die Bühne. Ein-stimmig wählten die Delegierten der Verei-ne des Sängerkreises Günter Freitag erneutzu ihrem Vorsitzenden. Auch die drei Stell-vertreter Manfred Niewelt (Harmonie Seu-belsdorf, Sängergruppe Maintal), HeinzStelzner (Sängergruppe Coburg) und Bern-hard Zipfel (Sängergruppe Frankenwald)wurden einstimmig in ihren Ämtern be-stätigt. Der frühere Redwitzer Bürgermeis-ter Jochen Neumann ist weiterhin als Kreisgeschäftsführer tätig. Weiter wähltedie Versammlung Horst Ladegast zumSchatzmeister, Hildegard Weberpals zurSchriftführerin und Heidi Bauer-Vetter zurPressereferentin. Als Kassenprüfer fungie-ren Klaus Lorper und Manfred Fehn.

/nach -thi/

Zentrale Verleihung der Ehrenzeichen anlangjährige Sänger/innen.

Kreis-Chorjugendtag in Hochstadt Dass Singen fröhlich macht und die Herzender Zuhörer erfreut, bewiesen die Mädchenund Jungen der „Burgkunstadter Orgelpfei-fen“ unter der Leitung von Chorleiterin Dia-na Christoph bei der musikalischen Ein-stimmung auf den diesjährigen Kreisju-gendtag. Für ihre schönen Stimmen unddie choreografisch gelungene Darbietungerhielten die Nachwuchssänger einen langanhaltenden Applaus.In seinem Rechenschaftsbericht lobte derKreisjugendleiter des Sängerkreises Co-burg-Kronach-Lichtenfels, Henry Schi-manski, die gute Zusammenarbeit inner-halb des Vorstands während der vergange-nen Amtsperiode. In diesem Zusammen-hang bedauerte Schimanski, dass der stell-vertretende Vorsitzende, Jochen Kästner,der stets neue Impulse und Anreize setzte,aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Wie-derwahl stand. Das abgelaufene Jahr 2006war von vielfältigen Veranstaltungen ge-prägt. Ein Highlight war das Kinder- und Ju-gendchortreffen zum 150-jährigen Beste-hen des MGV Cäcilia Schwürbitz, bei dem

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über 150 Kinder und Jugendliche (Knaben-chor Cantate, die Burgkunstadter Orgel-pfeifen, die Schernecker Spatzen, die Weis-mainer Goldkehlchen, die Redwitzer Ohr-würmer und der Jugendchor Redwitz sowieder Theater- und Konzertkinderchor Co-burg) in einem rund zweistündigen Pro-gramm vom einfachen Kinderlied übermehrstimmig gesungene Kinder- undVolkslieder bis zu Spirituals und geistlichenChorgesang vom Feinsten boten.Kreisjugendleiter Schimanski wies auf einewissenschaftliche Studie hin, nach der Kin-der und Jugendliche, die in ihrer Freizeitsingen und musizieren, wesentlich bessereschulische Leistungen erzielen als ihre Al-terskameraden, die kein musisches Hobbypflegen. Daher sollte die Jugendarbeit in

den Gemeinden und Schulen intensiviertund vorhandene Talente gezielt gefördertwerden, lautete die Forderung des Kreisju-gendleiters. Zum Sängerkreis Coburg- Kro-nach-Lichtenfels gehören zehn Kinderchö-re, sechs Jugendchöre, fünf Kinder- und Ju-gendchöre sowie vier Instrumentalgruppen.Insgesamt singen und musizieren 736 Kin-der und Jugendliche im Alter zwischensechs und 18 Jahren. Und Gruppenvorsit-zende der „Sängergruppe Maintal“, Hilde-gard Weberpals, unterstrich in ihrenGrußworten den Wert der Jugendarbeit fürdie Zukunft des Sängerkreises. Dem schlos-sen sich der Kreisvorsitzende Günter Frei-tag und der Geschäftsführer des Fränki-schen Sängerbundes, Günter Kraatz, an.Der Pressereferent der FSB-Chorjugend,

Robert Rattel, forderte die Verantwortli-chen in den Vereinen auf, die Jugendschrittweise an Führungsaufgaben heran-zuführen. „Damit in drei oder vier Jahren einengagierter Nachwuchs zur Verfügungsteht“. Bei den Neuwahlen wurde Henry Schi-manski einstimmig als Kreisjugendleiterbestätigt. Nicht besetzt werden konnte derPosten seines Stellvertreters. Zum Schrift-führer wurde Roland Dietz gewählt. AlsSchatzmeister wurde Wolfgang Flurschützund als Kreisjugendchorleiterin Alina Frie-drich wiedergewählt. Als Beisitzer wurdenWerner Löffler, Antoinetta Bafas, HelenaSchneider und Thomas Günther gewählt.Zu Rechnungsprüfern wurden Christa Rau-scher und Günter Korn bestimmt. -gst-

Sängerkreis Erlangen-ForchheimTheo Schnitzerlein (kommisa-risch), 91356 Kirchehrenbach,Oberköhrstraße 3

Jedes Blatt wird neu sortiertDas Ehepaar Emilie und Manfred Meieraus Heßdorf überarbeitet derzeit dasKreissängerarchiv, das kürzlich vonAdelsdorf nach Höchstadt zog.

Pauline LindnerHöchstadt. Sie halten den Sängerkreishoch, das Ehepaar Emilie und ManfredMeier aus Heßdorf. Seit Jahren und in vie-len Ämtern: 30 Jahre war Manfred Meierstellvertretender Kreis-Chorleiter, ehe erselbst zum Kreis-Chorleiter berufen wurde.Seine Ehefrau steht nicht nur den Sanges-freunden in ihrem Wohnort vor, sondern istauch die stellvertretende Vorsitzende desSängerkreises. Gesang, speziell der Chorgesang, ist beiderLeben, noch viel mehr, seitdem sie zu denRuheständlern zählen. Wenn man denn ihrEngagement Ruhestand nennen darf. Au-genzwinkernd plaudert Emilie Meier dennauch über ihre Schlafzimmergespräche.„Chor“ sei mit Sicherheit das am häufigstenangesprochene Thema. Und derzeit haben sie eine neue Aufgabeübernommen. Gemeinsam überarbeitensie das Sängerarchiv, das kürzlich vomAdelsdorfer Schloss nach Höchstadt um-zog. Der Landkreis hat dem einmaligen Ar-chiv die früheren Räume der Kreisbildstellein der Kerschensteiner Straße zur Verfü-gung gestellt. Halfen ihnen noch 22 Chor-sänger beim Umzug, sind die beiden nunschon Wochen dabei, die Archivalien zusortieren, zu ordnen und zu beschriften. Historische UnterlagenUnterstützung hatihnen Reinhold Leisgang aus dem Forch-heimer Stadtteil Buckenhofen zugesagt. Erwill die historischen Akten und Unterlagenaufarbeiten, um eine kurz gefasste Doku-mentation zusammenzustellen. „In den al-

ten Ordnern fallen die Schriftstücke mitdem Hakenkreuz sofort ins Auge“, sagt Emi-lie Meier. Das Sängerleben im Dritten Reichdürfte durch sie beleuchtet werden, hofftsie. Denn gewiss ist diese Zeit mit der ideo-logischen Gleichschaltung aller Lebensak-tivitäten nicht spurlos am Musikleben vor-beigegangen. Übrigens: Die Organisation der Sänger undChöre in Dachverbänden ist wesentlich äl-ter. 1921 wurde der heutige Sängerkreis Er-langen-Forchheim gegründet - im ErlangerSängerlokal Römming. „Sängergau Regnitz“war damals der Name des drei Landkreiseübergreifenden Zusammenschlusses von39 Chören. Der schaffte sich auch alsbald eine Fahnean, edel bestickt mit den wichtigsten Wap-pen. Auf ihr trägt er aber schon einen ande-ren Namen: Sängerbund „Regnitz“ Erlangenist aufgestickt. Fahne gibt es nur eine, aber Ehrungsme-daillen, Festanstecker und Fotografien sta-peln sich im Kreis-Sängerarchiv. Dicke Al-ben sind dabei, in denen Chöre ihre Erinne-rungen an ihre Aktivitäten eingeklebt ha-ben. Von Sängerfesten, von Konzerten, aberauch von fröhlichen Feiern. Liebevoll ha-ben sie zusammengestellt, was ihnen erin-nernswert schien. Es muss ja nicht ein Er-

eignis der Größe gewesensein, wie das Festkonzertzum 25. Jahr der Partner-schaft Erlangen-Eskilstu-na. Großereignisse hat aberauch der Sängerkreis aus-gerichtet. Die Chortage1995 hat Meier noch inguter Erinnerung. RainerMichel und Ruth Behnerstanden damals an derSpitze. Eine ganze WocheChorgesang in allen Varia-tionen bis hin zur Stimm-bildung boten sie mit denMitgliedschören den Er-langern. Das bunte Bild

der Chorarbeit setzte sich aus den Mosaik-steinen von Themenabenden zusammen.Das Steinchen hat das Ehepaar Meier noch

in bester Erinnerung: „Gegenüberstellun-gen“ war es betitelt. Mehrere Chöre sangenden gleichen Text, aber in ganz unter-schiedlichen Vertonungen. „Das klang jedesMal ganz anders, je nach Temperament undKomponierstil des Autors.“

Zu einem farbenfrohen Kunstwerk lassen sich inzwischen die Jahres-programme des Sängerkreises anordnen. Sie werden die Blicke einfan-gen, wenn das Kreissängerarchiv am 12. Mai seine neuen Pforten inder Kerschensteiner Straße in Höchstadt öffnet. Fotos: Pauline Lindner

Der Klang eines Konzerts ließ sich bis vor Kurzemnur schwer festhalten. So müssen als Erinnerung Fo-tos, Prospekte und andere Schriftstücke genügen. DieAlben füllen inzwischen Schränke im Sängerarchiv.

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Gastchor aus Polen bereichert Sommer-serenadeGanz im Zeichen der deutsch-polnischenPartnerschaft zwischen den Landkreisen Er-langen-Höchstadt und Tarnowskie Gorystand die diesjährige Sommerserenade desHeßdorfer Singkreises im Hof der Hannber-ger Wehrkirche. Emilie Meier konnte sichüber eine stattliche Zuhörerschaft freuenund auch etliche Vertreter des öffentlichenLebens begrüßen, wie Landrat Eberhard Ir-linger, den Initiator der noch jungen Land-kreispartnerschaft.Der knapp 60 Personen zählende Singkreis,unter der Leitung von Manfred Meier hul-digte seinem Gastchor mit einem polni-schen und einem schlesischen Lied, trugdann im weiteren Verlauf des abwechs-lungsreichen Programms vornehmlich in-ternationales Liedgut vor. Die Sänger desSchönwalder Trachtenchores unter der Lei-tung von Johannes Tlatlik beschränktensich gemäß ihrer kulturellen Zielsetzungausschließlich auf traditionell überlieferteWeisen deutscher und schlesischer Her-kunft. Zur instrumentalen Bereicherungmusizierte der Gitarrenchor des Walter-Rein-Chores aus Erlangen, unter der Lei-tung von Klaus Schnieber, sehr gekonntrussische und südamerikanische Stücke.

/nach FT/

Hessdorfer Singkreis begeistert in derHeinrich-Lades-HalleEinen gelungenen Konzertnachmittag bo-ten der Hessdorfer Singkreis und die Or-chestergemeinschaft Nürnberg in der Hein-rich-Lades-Halle mit dem Volksliederorato-rium „Das Lied im Jahr“ von Joseph Haas.Eindrucksvoll wurden Chor und Orchestervon den Solisten Christine Ganslmayer (So-pran), Laura Baxter (Alt), Reiner Geissdör-fer (Tenor) und Uwe Schenkter-Primus(Bass), der auch die verbindenden Wortezwischen den Liedern sprach, unterstützt.Das feine Werk mit raffinierten musikali-schen Details wurde vom Ensemble bra-vourös vorgestellt, wobei ChordirektorManfred Meier seine rund 80 Sänger, dasgroße, traditionsreiche Amateurorchesterund die vier Solisten präzise und mit vielTemperament führte. Minutenlanger Beifallwar der Lohn für die gelungene Darbietung.

/nach EN-kds/

Neunkirchner Nacht der ChöreDas Konzert „Neunkirchner Nacht der Chö-re“ im Zehntspeicher im Rahmen der Neun-kirchner Kulturtage, welches der Neun-kirchner Männerchor „Sängerkranz-Cäcilia“und sein Kinder- und Jugendchor, die „Cäci-lia-Spatzen“ durchführten, war wieder einvoller Erfolg! Sehr viel Beifall gab es auchfür die beteiligten Chöre „Happy Voices“aus Uttenreuth, geleitet vom gemeinsamenChorleiter und Chordirektor ADC Udo Rein-hart sowie dem Neunkirchner Ensemble

„Total Vokal „ unter der Leitung von Dr. For-berg. Die Chöre überzeugten mit einembunten Strauß von Liedern und Chorwer-ken mit qualitativ hochwertigen Darbietun-gen. Der Kinder- und Jugendchor erfrischtemit seinen unbekümmert vorgetragenenLiedern. Viel Spaß hatte der Kinderchorbeim gemeinsamen Auftritt mit ihren Grün-dungsvätern, den Männern des Sängerkran-zes Cäcilia, der anschließend neue einstu-dierte Chorwerke und Gospels gekonnt zumBesten gab. Die Happy Voices begeistertenmit Gesänge aus alter Zeit bis in die Mo-derne. Das ausdrucksstarke Ensemble „To-tal Vokal „ riss das Publikum zu begeister-ten Ovationen hin. Durch das Programmführten mit amüsanten und lockeren Erläu-terungen die Sänger Helmut Zinner undEnno Diercks. Einhelliges Urteil der Besu-cher am Schluss: Ein Chorereignis der Ex-traklasse. /nach H.L. Hahn/

Sängerkreis FürthUta Schwarz-Meixner, Spitzwiesen-straße 86, 96075 Fürth

Frühjahrskonzert der Sängergruppe Neun Chöre beziehungsweise Chorgemein-schaften der Sängergruppe Uffenheimstellten sich auf der Bühne der Sporthalleder Volksschule Uffenheim mit durchwegsansprechendem sängerischen Niveau vor.Die Chorleiter hatten aus dem Repertoireihrer Chöre deren Paradestücke ausge-wählt. Entsprechend international undbunt wie eine Frühlingswiese war Vielfaltder Lieder aus dem Reich des Volksliedesbis zum Schlager. Zu hören waren: unterKurt Pfadler der GV Golostheim, der Män-nerchor des MGV Ippesheim (Leitung Rich-ard Alt), der Gemischte Chor des GV Lieder-kranz Uffenheim (Susanne Holzmann), dieChorgemeinschaft Martinsheim-Geißlin-gen (Erhard Zankel), der Männerchor desMGV Weigenheim, abwechselnd geleitetvon Ernst Schülke und Bernd Schneider,der Gemischte Chor des GV Reusch (Ros-witha Herbst), die Chorgemeinschaft Sim-mershofen-Unterickelsheim (Karl-HeinzFalk), der GV Oberickelsheim mit ChorleiterHelmut Brand und der MGV Herbolzheim(Erwin Mari). Die meisten Chorwerke wur-den a cappella vorgetragen, teils vonGünther Hoffmann und Kurt Pfadler amKlavier begleitet und für weitere instrumen-tale Klänge sorgten Ernst Schülke (Viola)und abermals Kurt Pfadler (Klavier). DenSchluss bildete – gemeinsam gesungen –„Der Mai ist gekommen“. /nach FLZ-hh/

Liederabend mit WeinprobeMusikalisch begrüßte der gastgebendeMännerchor Weigenheim die Sanges-freunde vom Männerchor Naumburg an derSaale aus Sachsen-Anhalt und den GVHeimdal 1861 Wilhermsdorf zum gemein-samen Liederabend. Geboten wurde einabwechslungsreicher und weit gespannter

Bogen an Melodien über die Heimat, anWein- und Trinkliedern. Die Sänger ausNaumburg waren mit nur 13 Sängern ange-reist – acht waren leider verhindert – den-noch sangen sie unter ihrem DirigentenWolfgang Wiegand schwungvoll und mitkräftigen Stimmen. Vom Wanderlied biszum Gospelsong reichte der Beitrag desGemischten Chores aus Wilhermsdorf (Lei-tung Karl Christel). Die 25 Sänger des gast-gebenden MGV Weigenheim boten – ab-wechselnd dirigiert von Ernst Schülke undBernd Schneider – unter anderem „In mei-nes Vaters Garten“, „Lacrimae Christi“. DieGrußwortredner, Landrat Walter Schneider,Bürgermeister Reinhard Kloha und derSängergruppenvorsitzende Richard Geuder,äußerten sich lobend über den wertvollenkulturellen Beitrag der Sängerinnen undSänger und die entstehenden Freundschaf-ten. /nach FLZ-fs/

Einzigartiger Operngenuss unter freiemHimmelEin entspannender Klassikabend imSüdstadtpark FürthMit Bravour hat das ERSTE KLASSIKOPEN AIR im Südstadtpark Fürth vor ca.4000 Zuhörern seine Feuertaufe bestanden.Das ist umso erstaunlicher, als am Nach-mittag noch starke Zweifel angebracht wa-ren, ob die Veranstaltung nicht ins Wasserfallen würde. Doch am Abend spannte sichein leuchtend, blauer Himmel über denPark und von allen Seiten strömten dieMenschen herbei. Walter Schwarz, Modera-tor und Dirigent, hatte zusammen mitBernd Müller, dem Leiter des Symphonie-orchesters der Fürther Streichhölzer einfaszinierendes, mit Hits gespicktes Pro-gramm zusammengestellt. Die blendenddisponierten Chöre Gesangverein Stadelnund Musica Viva brachten dabei unter an-derem Ausschnitte aus der Zauberflöte(Schlusschor), Carmen (Torerolied) undVerkaufte Braut (Chor der Landleute).Natürlich durften auch das Trinklied aus LaTraviata und der Gefangenenchor aus Na-bucco nicht fehlen. Zu den umjubeltenChor- und Orchesterdarbietungen geselltensich die überregional bekannten SolistenChristine Ganslmayer – Sopran, Erwin Feith– Tenor und Markus Simon – Bariton. Dasbegeisterte Publikum hatte sich schon vierZugaben erklatscht, als Walter Schwarz al-len Beteiligten für ihr großes Engagementdankte und ein Wiedersehen in Aussichtstellte. /nach FN vom 25. Juni 2007/

Frühlingshaftes KurkonzertChorleiter Peter Mayer des VolkschoresBad Windsheim hatte ein Kurkonzert derKinder, Chöre und Harmonikagruppe arran-giert, das viele Besucher aller Altersgrup-pen in den voll besetzten Saal der Franken-land-Klinik lockte. Temperamentvolle „Hitsfür Kinder“ des Gemeinschaftschores derbeiden Bad Windsheimer Grundschulen(Leitung Irmgard Müller und Renate Kass-

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Dank und Urkunde verabschiedet. Alle Chö-re sangen zum Schluss die Europahymne(Ode an die Freude) in der jeweiligen Lan-dessprache. /nach Eigenbericht/

„Groß“artiges GruppenkonzertUnter dem Motto „Musik erfüllt die Welt“boten Chöre der Sängergruppe Schwarz-achtal in der vollbesetzten Reichswaldhallein Feucht ein buntes, vom Akkordeon-En-semble Schwabach unter ihrem Leiter Mar-tin Dechet lautmalerisch mitgestaltetesLiederprogramm. Moderator Horst Eckertführte mit Witz und interessanten Informa-tionen zu den Interpreten und ihren „Bra-vourstücken“ durch den niveauvollenAbend. Von den 24 Chorvereinen der Sän-gergruppe konnte Gruppenchorleiter UdoFrisch, der auch die Gesamtleitung innehatte, folgende Ensembles aufbieten: AusLeinburg den MGV „Germania 1872“ (Ltg.Klaus Bimüller), aus Schwarzenbach-Dörl-bach die Männer der „Eintracht“ (Ltg. HansWagner), der Gemischte Chor „Liedertafel“Altdorf (Ltg. Ralf Tochtermann), aus Win-kelhaid der GV „Liederkranz“ (Ltg. IngridSpatek), aus dem Nürnberger StadtteilFischbach die Herren der „Lyra“ (Ltg. JörgZitzmann). Der ausrichtende Verein war der„GV 1862 Feucht“ (Ltg. Martin Dechet). ImPublikum konnte Gruppenvorsitzende ErikaGroß einige hochrangige Ehrengäste, soden Schirmherrn des Abends, Feuchts 2.Bürgermeister Heinz Satzinger, KreisrätinMonika Nette, Kreisvorsitzenden Walter O.Neumann und den Kreis-Chorleiter Fried-helm Treiber, begrüßen. So groß wie dieZahl der beteiligten Ensembles war auchdie Breite der gebotenen Kompositionen,sie reichte vom gediegenen Volkslied wie„Funiculi – funicula“ über Operetten- undMusicalmelodien z.B. aus „My Fair Lady“bis zum poppigen „Halleluja, sing ein Lied“oder „Der Löwe schläft heut Nacht“. Abge-rundet wurde der Liederabend durch beein-druckende Gesänge des Gruppenmänner-chores und des Gemischten Gruppencho-res, beide souverän geleitet von Udo Frisch.

/WON/

Konzert für zwei 60-jährige Sängerjubi-lareDer gastgebende Sängerbund Oed – als Ge-mischter Chor mit Dirigentin Ulrike Bauerund als Männerchor mit H.G. Pickel –, derLiederkranz Hirschbach (Leitung SeppGösl) und der Liederkranz Alfeld (KarinLehnerer) gestalteten im „musikanten-freundlichen“ Vereinslokal „Zur Traube“ ei-nen gemeinsamen Liederabend zu Ehrenvon Hans Rahm und Hans Kellner. Es er-klangen neben beschwingten Frühlings-und heiteren Mozartweisen anspruchsvolleTrinklieder, schmissige Wanderlieder undeine „Uraufführung“ auf die Weise „Hearstes net“ vom „Alpenrocker“ Hubert von Goi-sern. Starker Beifall belohnte die Chöre für

eckert) eröffneten das Konzert. Dann sorgteder stattliche Männerchor mit beschwing-ten und bekannten Volksliedern für auf-gelockerte Stimmung, wozu die flotte Kla-vierbegleitung von Wolfgang Jokisch ihrÜbriges beitrug. Angenehm überraschteder Auftritt der Sängerinnen und Sängerdes GV Rüdisbronn. Der ehemalige Män-nerchor stellt sich nun unter seiner jungenChorleiterin Manuela Friedrich als moder-ner Klangkörper, einfühlsam von Hans Seitzam Klavier begleitet, vor. Einen besonderenmusikalischen Leckerbissen servierten dieHarmonika-Senioren aus Wilhermsdorf(Leitung und Akkordeonbegleitung IgnatzAugustin) schwungvoll mit Mundharmoni-kas untermalt. Beim Publikum kam dieseArt des Musizierens sicht- und hörbar gutan, wie überhaupt das gesamte Kurkonzertmit reichlich Beifall bedacht wurde.

/nach FLZ-krh/

Sängerkreis HersbruckAlbert Flügel, Buchenweg 4, 91217 Lauf/Pegnitz

Musik krönt FestabendMit einem liederreichen Festabend begingder MGV 1907 Velden, der sich weitsichtigschon 1963 mit der Singgesellschaft 1846Velden zur Chorgemeinschaft zusammen-schloss, sein 100-jähriges Jubiläum in dervoll besetzten Turnhalle. RanghöchsterGratulant war Landrat Helmut Reich, derdie Bedeutung der Chöre für ein intaktesGemeinwohl erneut deutlich machte. Meh-rere Chöre und die Veldtuna Brass (LeitungPeter Grund) gestalteten den niveauvollenmusikalischen Rahmen. Aus ihrem breitenSpektrum erfreuten die angereisten Chor-ensembles das große Publikum mit gernegehörten Chorwerken. So bot die Chorge-meinschaft, unterstützt von Streichern undQuerflöte, mit der Uraufführung „Hommagean Franken“, einem Heimatlied an „Velden“(Musik und Text Walter Taubmann) ein be-sonderes „Bonbon“ des Abends. KlingendeLiedgaben steuerten bei: die LiedertafelHartenstein, der Gesangverein Königstein,der MGV Neuhaus, der MGV Plech und derMGV Rothenbruck und sorgten mit diesemklingenden, bunten Melodienstrauß für denwürdigen Rahmen zahlreiche aktive Sän-ger/innen durch Gruppenvorsitzenden PaulSteger im Namen des FSB und des DCVauszuzeichnen. /nach H. Manderscheid/

Gemeinsamer LiederabendUnter dem Motto „Wie’s daheim war“ botenmehrere Chöre im Saal des Gasthauses „Al-ter Fritz“ einen bunten Melodienstrauß undunterstrichen abermals die gutnachbar-schaftliche, sängerische Verbundenheit un-tereinander. Die Mitwirkenden waren: dergastgebende Männerchor Haunritz, derGemischte Chor aus Königstein (beide un-ter Leitung von Robert Merkl) und der Män-

nerchor Högen (Leitung Hans GeorgPickel). Das abwechslungsreiche Programmbot gefällige Trinklieder und besang dieHeimat, unter anderem erklang die „Ober-pfälzer Nationalhymne“ „Grün die Wälder“,sowie stimmungs- und sehnsuchtsvolleWeisen von der Nachtigall und dem Ab-schiednehmen. Gruppenvorsitzender Ge-org Haas dankte allen Mitwirkenden für denschönen Liederabend. /nach fm)

Sommerserenade des MGV 1884 Auer-bachEinen tollen Liederabend bot der MGV1884 Auerbach im dicht gefüllten „GroßenSaal im Hotel Goldener Löwe“. Mitgewirkthaben seine Vokal- und Instrumentalsolis-ten, sein Gemischter Chor und sein Män-nerchor. Das aufmunternde Lied „Wir ma-chen Musik“ stimmte auf den musikali-schen Reigen ein, in dessen Mittelpunktvon Carl Orff in Töne gesetzte lateinischeund mittelhochdeutsche Verse aus „Carmi-na Burana“ standen. Begleitet wurden diebeiden MGV-Chöre am Klavier oder durchFlötenklänge. Anja Kasseckert übernahmdas Altsolo, Hermann Dünzl (Tenor) undHerbert Appl (Bass) die Solopartien derMänner. Zu einen Glanzpunkt des Abendswurde darüber hinaus Markus Weberssamtweich gesungenes Baritonsolo. Abge-rundet wurde das niveauvolle Programmmit vierstimmig gesetzten Liedern zeit-genössischer Komponisten. Mit LudwigMeierhofers „Neigen sich die Stunden“ fanddie Sommerserenade des MGV Auerbacheinen melodiösen Ausklang. /nach sck/

Wienreise der Singgemeinschaft LaufDer absolute Höhepunkt des Chorjahres2006 war eine Reise nach Wien zum „Inter-nationalen Adventssingen“ in der Donau-metropole. Organisiert und koordiniert vorOrt wurde das Treffen internationaler Chörein bewährter Weise durch „Chor-Contact International“ mit Sitz in Bonn. Neben deminteressanten Besichtigungsprogramm, indem auch ein „Heuriger“ in Gumpoldskir-chen nicht fehlte, werden die konzertantenChorauftritte noch lange in allerbester Er-innerung bleiben. So konnte sich der Chorin der Senioren-Wohnanlage der „WienerKaufmannschaft“ gewissermaßen einsin-gen. Den Höhepunkt der Reise bildete ausmusikalischer Sicht der Auftritt im WienerRathaussaal unter dem Motto „LebendigeWeihnacht in Wien“. Jeder Chor hatte 30 Mi-nuten für seinen Vortrag zur Verfügung. Mitseinen Liedern, meist im fränkischen Dia-lekt vorgetragen, erfreute die Singgemein-schaft die rund 1000 Zuhörer und sorgte fürbesonderen Flair. Ein weiteres Mal bewähr-ten sich die Sängerinnen und Sänger, die-ses mal auf offener Bühne im SchlossSchönbrunn im Rahmen des „Kultur undWeihnachtsmarkts“. Unvergesslich bleibtallen schließlich der Abschlussabend imRathaussaal. Dort wurden alle Chöre vonAbgeordneten des Bürgermeisters mit

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ihre gekonnt interpretierten Lieder. Die Eh-renurkunden des Deutschen Chorverbands,des Fränkischen Sängerbunds und des Ver-eins überreichte Karl Schmidt, Vorsitzendervom Sängerbund Oed. /nach fm/

„Klinge, kleines Frühlingslied“Der Text des großen Dichters Heinrich Hei-ne diente als Motto für ein rundum gelun-genes Konzert der sieben Ensembles in derSängergruppe „Jura“. Moderiert von KarlWindisch, Gruppenchorleiter und Dirigentdes beteiligten MC Etzelwang) wurde ex-quisite Chormusik mit Kompositionen ausmehreren Jahrhunderten geboten. Zum rie-sigen Erfolg des Abends trug auch ManfredSüß (Klavier) und Birgitt Rösch mit ihrenSopransoli bei. Alle Chöre waren intensivauf ihre Auftritte vorbereitet. Es wurdefrisch gesungen und die Chöre überzeugtenauch bei komplizierten Sätzen. Moderator,zugleich programmverantwortlicher Grup-penchorleiter Karl Windisch, stellte dieChöre und ihre Stücke vor. Mitgewirkt ha-ben: der MGV Fürnried unter Werner Müller,der MGV Högen und der Männerchor desSängerbundes Oed (beide unter Hans Ge-org Pickel), der MGV Haunritz (Robert Merkl) und zwei gemischte Chöre, vom Sän-gerbund Oed (Ulrike Bauer) und vom gast-gebenden Chor aus Hartmannshof (BirgitRösch) – beide Chöre traten mit entspre-chendem Klangvolumen auch gemeinsamauf. Groß wie das Aufgebot der Ensembleswar die Programmvielfalt, sie reichte vonKomponisten wie Mendelssohn Bartholdy,Edvard Grieg und Robert Schumann überCarl Orff bis zu einem englischen Shanty.

Vielstimmiger FrühlingsstraußUnter dem Motto „Musikalisches Frühlings-erwachen“ fand im festlich geschmücktenWollner-Saal in Heuchling der Liederabendder Sängergruppe Eichelberg statt. „Gottachtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebtmich, wenn ich singe!“, dieses Zitat desbengalischen Dichters und PhilosophenRabindranath Tagore stellte ModeratorinHelga Schmidt an den Beginn des Abends.Alle mitwirkenden Chöre überzeugten diezahlreichen Zuhörer, unter ihnen LandratHelmut Reich, einem begeisterten und be-kennenden Förderer der Chormusik. Nachdem Auftakt durch den Männerchor aus Si-monshofen unter Leitung von Jürgen Ei-chenlaub, brachten weitere sechs Chöreaus der Sängergruppe Kostproben ausihrem riesigen Repertoire zu Gehör: DerKinderchor 1990 Neunhof unter der AstridLierenfeld bot traditionelle amerikanischeWeisen, der Männerchor der HarmonieNeunhof thematisierte unter anderemklangvoll einen Elvis-Klassiker, unter MariaRadke präsentierte sich die Liedertafel1881 Günthersbühl, noch einmal trat Chor-leiter Eichenlaub mit dem MGV 1875 Bul-lach auf das Podium, und Christine

Schmidt dirigierte den Liederkranz 1928Bullach bei bekannten Volksweisen überden Frühling. Der GV 1848 Neunhof been-dete gefühlvoll den musikalischen Vortrag.Vor dem gemeinsamen Auftritt aller Chöredankte Helga Schmidt dem Ehrenvorsitzen-den Heinrich Gottschalk für seine über 20Jahre währende aufopferungsvolle Tätigkeitals Vorsitzender der Sängergruppe Eichel-berg. Der Reinerlös des Abends fließt derRenovierung der Kunigundenkapelle Laufzu. /nach PZ-LN./

Musikalisch gestalteter Ehrenabend Zum Ehrenabend im Gasthof Vogel konnteder MGV 1863 Pommelsbrunn eine langeReihe von Mitgliedern willkommen heißen,die für ihre Treue zum Verein durch FSB-Vi-ze Walter O. Neumann geehrt wurden. DerMännerchor umrahmte, geleitet von Ein-hard Lauffer-Königer, die feierliche Festver-anstaltung mit mehreren Liedern aus sei-nem reichhaltigen Repertoire und einemmit besonderem Beifall bedachten moder-nen Chorsatz, dem „Kriminal-Tango“ des le-gendären Esterhazi-Sextetts. Extra-Beifallgab es für Johann Friedrich Kunst und LeoHaas, die zu Ehrenmitgliedern des Vereinsernannt wurden, aber auch für eine nuan-ciert und brillant gespielte Mozart-Sonatefür Violine (Einhard Lauffer-Königer) undKlavier (Ehefrau Ute Königer). (nach H.M.)

Jubiläumskonzert zum 100-jährigenMit einem sorgfältig vorbereitetem Festkon-zert in der bis auf den allerletzten Platz be-setzten Leinburger St. Leonhardskirchemachte sich der GV Vorwärts Leinburg selbstdas schönste Geburtstagsgeschenk. Der Ju-bilar steuerte unter der Leitung von Stanis-lav Mann sechs Chorsätze darunter ein Spiri-tual, das Halleluja von Taizé oder Mozarts„Ave verum“ bei. Das mit sehr lebhaftem Ap-plaus bedachte Konzert gestalteten drei wei-tere Klangkörper mit. Da ist zum einen diestattliche Flötengruppe des Vorwärts Lein-burg zu erwähnen, die zwischen den Chor-werken für interessante instrumentale Zwi-schentöne sorgte. Zudem brachte der Män-nerchor der Germania Leinburg unter KlausBimüller profunden Männerchorsound undder FSB-Frauenchor überzeugte, geleitet vonMartina Baumann, mit zehn ansprechendenWerken unter anderem von Friderici, Rhein-berger und Bresgen oder dem zeitgenössi-schen „Christ the Lord is risen again“. Insge-samt eine runde Leistung, für welches dasPublikum herzlichen und hochverdientenApplaus spendete. /nach PZ-A.S./

14. Frühlingssingen des GV LiederkranzVilseck Eine lange Tradition hat inzwischen dasFrühlingssingen zu dem der Liederkranz dieChöre der Sängergruppe Vilseck eingeladenhat. Im vollbesetzten Saal des FV-Sport-heims Vilseck konnten sich die zahlreichenZuhörer vom Leistungsstand im VilseckerRaum überzeugen. Die Ensembles brach-

ten vornehmlich Kompositionen, die derHeimat und dem Frühling gewidmet waren.Gut geschult und niveauvoll eröffnete derGemischte Chor aus Vilseck unter Gruppen-chorleiter Lothar Huttner und trat spätermit dem Titel „Balkanfeuer“ ein weiteresmal auf. MGV „Edelweiß“ Kürmreuth brach-te mit seinem Leiter Wolfgang Prasse zweigefühlvolle Volkslieder, dem stand der GVFreihung unter Leitung von Sigrid Seidl innichts nach. In ausgewogener Harmoniegefiel auch der GV Schönlind unter der be-währten Leitung von Heinz Krob mit „Wenndie Sonne erwacht in den Bergen“ und „DieWelt ist voll Musik“. Stilvoll umrahmt,nahm Walter O. Neumann zusammen mitFranz Eschenwecker und dem Gruppenvor-sitzenden Hans Weiß die Ehrungen lang-jähriger Mitglieder des Liederkranzes Vils-eck vor. /nach zip/

Chorgemeinschaft Schwaig besucht Ora-dour sur Glane in FrankreichEinen wertvollen Beitrag zur Völkerverstän-digung steuerte die ChorgemeinschaftSchwaig mit ihrer zweiten Konzertreise inLimousine bei. Erstmals durften die beidenvon Horst Günter Lott geleiteten Ensem-bles, der Gemischte Chor aus Schwaig unddas Kammerorchester Fürth, an geschichts-trächtiger Stelle, in Oradour sur Glane, de-ren 642 Bewohner im zweiten Weltkrieg von„SS-Kommandos“ in einem ebenso sinnlo-sen wie unmenschlichen Vergeltungsakthingemordet wurden, in der Kirche St. Mar-tin, dem Ort des Massakers, ein Konzert ge-ben. Unter den Kompositionen, die zur Auf-führung kamen, waren unter anderem zuhören: von Georg Philipp Telemann – Psalm117 (Laudate Jehovam omnes gentes), vonWolfgang Amadeus Mozart – Te Deum lau-daumus und Ave verum corpus, von DimitriBortniansky – Tebje pajom – O Dieu, Seig-neur, von Pepi de Marzi – Signore delle ci-me, von Johann Christoph Vogel – Rondofür Violine, Violoncello und Streicher undzum überzeugenden Abschluss von Ludwigvan Beethoven die Europahymne. Die Auf-führung war ein großer Erfolg und beimSingen der Europahymne standen dieZuhörer spontan auf. Neben einem umfangreichen Besichti-gungsprogramm und zahlreichen offiziellenBegegnungen gestalteten die Sänger undMusici aus Mittelfranken zusammen mitden „Les Petits Chanteurs Limousins“ in St.Pierre in Limoges ein weiteres Konzert mitähnlichem, um Spirituals bereichertemProgramm. Wie die erste Reise vor Zweijah-resfrist war auch diesmal Bezirksrat FritzKörber (zugleich Schwaigs Altbürgermeis-ter) Mitinitiator dieser völkerverbindendenChorbegegnung. Er war es auch, der im Bei-sein der derzeitigen Bürgermeisterin ausSchwaig, Ruth Thurner und zusammen demBürgermeister von Oradure, Monsieur Rai-mond Frugier an der Erinnerungsstätte fürdie Hingemordeten ein Blumengebindeniederlegte.

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Sängerkreis NordoberpfalzErich Hiltl, Vilstalstraße 63a, 92245 Kümmersbruck

Konzert im Andenken an Franz BieblDem Oberpfälzer Komponisten Franz Biebl(1906–2001) hat die Sängergruppe Ambergein Open-Air-Konzert auf dem schönenKirchplatz in Wutschdorf gewidmet. Bereitsam 1. September 2006 – dem 100. Geburts-tag von Franz Biebl – hatte der FränkischeSängerbund auf Initiative der GemeindeFreudenberg sowie des mit Biebl zu dessenLebzeiten persönlich befreundeten Chordi-rektors Erich Hiltl den großen Komponis-ten in Pursruck mit einem Fest- und Geden-kabend gewürdigt. Dr. Markus Lommer ausSulzbach-Rosenberg hat dies im Band26/2006 der Reihe „Der Eisengau“ unter derÜberschrift „Franz Xaver Biebl – ein populä-rer Komponist aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach“ festgehalten.Der renommierte frühere Bundeschorleiterim DSB, Franz R. Miller aus Augsburg, hatschon 1986 festgestellt, dass es wohl kei-nen Chor in Deutschland gibt, „der nichtmit einem Chorlied oder Chorsatz vonFranz Biebl in Berührung gekommen ist“.Biebls Arbeit hat auch in Amerika Spurenhinterlassen. Rektor a. D. Karl Schwämmlein war zurFreude vieler in Wutschdorf dabei. Der ver-dienstvolle Erforscher der Musikgeschichteder Stadt und Region Amberg hat sich umFranz Biebl und dessen Werk sehr verdientgemacht. Schirmherr der Freiluft-Großveranstaltung“am Sonntag war Landrat Armin Nentwig,der sich von den Leistungen der Chöre ausStadt und Land sowie den Gästen begeis-tert zeigte. Biebls Schaffen sei ein „Schatz“,sagte er. Mit dem Hinweis auf den „Felix“des Sängerbunds, eine Auszeichnung fürsingende und musizierende Kindergärten,rief er die Abgeordneten im Landtag auf,dafür zu sorgen, dass in den Schulen ent-schieden mehr gesungen und musiziertwerde.

Nach einem klangvollen Beitrag des Nach-wuchsorchesters im Musikverein Freuden-berg mit Dirigentin Barbara Fellner unddem musikalischen Gruß des „Monte-Cho-res“ mit Sängern aus Hirschau, Schnaitten-bach, Ehenfeld und Freudenberg, begrüßteGruppenvorsitzender Adolf Gassner mitseinem Gruppenchorleiter Franz Hanauskadie Sänger und Sängerinnen sowie alleGäste. Er freute sich, auch das FSB-Präsi-dialmitglied , ADC-Chordirektor Erich Hiltl,den Sängerkreisvorsitzenden Herbert Kickaus Waldthurn, Geschäftsführer MartinGäckle und Schatzmeister Georg Ebenhochaus Neustadt und Bürgermeister JohannSchwarz willkommen heißen zu können.Dann stellten sich die Chöre vor, die aus-schließlich Lieder und Chorsätze von FranzBiebl darboten. Der Gesang- und Orches-terverein Schönsee (Leitung: AndreasWirnshofer), die Kirchenchöre Beratzhau-sen (Resi Dinauer) und Wutschdorf (ReginaFibich-Wiesneth) ergänzten das Repertoireklangvoller Kompositionen. Aus der Regiontraten der Amberger Oratorienchor, dieChorgemeinschaft Ammerthal und Pop-penricht (Hans Koller), der Gemein-schaftschor Gebenbach mit Landfrauen-singkreis und MGV Frohsinn unter Josef Bäumler, der Männerchor Haselmühl-Küm-mersbruck unter Franz Hanauska, der Mon-te-Chor unter Leitung von Anja Pschibl so-wie Otto Meier, der Projektchor Geben-bach/Ursulapoppenricht unter Josef Bäum-ler und Helmut Zintl auf. Verantwortlich fürdas musikalische Programm war Hanauska.

/nach ahi/

Liederabend zum VereinsjubiläumTradition ist für die Sänger von Neuhauskein Fremdwort, dies bewiesen sie mit ei-nem Liederabend unter dem Motto „Lasstuns singen und fröhlich sein“ zu ihrem80.Geburtstag, auf den sich Dirigent Sieg-fried Wilhelm zum Abschluss des Patrozini-ums der Hl. Agathe musikalisch bestenseingestellt hatte. Bürgermeister MatthiasSchandri kam als Gratulant ebenso wie derKirchenchor und die Bläsergruppe der„Neuhauser Boum“. 2. Vorstand ReinhardFütterer dankt den Sängern, dem Chorleiterund allen Honorationen und Sponsoren fürdie Unterstützung zum Jubiläum.

/nach E.H./

„Singe, wem Gesang gegeben.... „ so erklang es mit 14 Chören in der Mehr-zweckhalle Kemnath der SängergruppeMax Reger. Wie die Presse groß berichtete,stimmten über 300 Sänger und -innen amEnde der Chorgala das Volkslied „WahreFreundschaft soll nicht wanken..“ an, dasdankbare Publikum fiel ein. Die LiedertafelKemnath präsentierte sich mit drei Chörenmit Alexander Hecht und Elisabeth Liedlam Dirigentenpult, der Frauenchor sangdas Wanderlied „Wer recht in Freuden wan-dern will“. Der Gemischte Chor beteiligtesich verstärkt um die Sänger aus Speichers-

dorf. Gleich viermal gefordert war der MGVPullenreuth unter Alexander Hecht, der Ini-tiator der Gala. Viel Beifall bekamen derSängerbund Immenreuth, der MGV Wir-benz, der MGV Neusorg, MGV Trabitz undNeustadt am Kulm mit Josef Sloot. Gut ge-fiel auch der Gemischte Chor Brand, der GVKulmain mit Andrea Krauß und der MGVMax Reger sang „auswendig“ Stücke seinesNamenspatrons. Als eine feste Größe warder Gruppenchor Max Reger mit AlexanderHecht mit mehreren Chorwerken, daruntereinem „Western Potpourri,“ zu hören. DerMassenchor musste sein begeisterndesLied „Wahre Freundschaft soll nicht wan-ken.“ sogar wiederholen. /nach E.H./

Frauenchor feiert JubiläumMit einem gelungenen Jubiläumskonzertund einem ansprechenden, von GeorgSchmidbauer moderierten Liederreigen be-ging der Frauenchor „vera musica“ vor 350Zuhörern sein 35-jähriges Bestehen. Nebendem Frauenchor steuerten der Kinder- undJugendchor und der Gesang- und Orches-terverein Waldthurn ihre „Geburtstagsstän-dchen“ bei. Zu hören waren unter anderem„Grüß euch Gott“ vom Frauenchor, „So einTag, so wunderschön wie heute“ vom Män-nerchor und beide Ensemble intoniertenzusammen mit dem Orchester den „Gefan-genenchor aus Nabucco“. Zahlreiche Gratu-lanten lobten dankbar die Arbeit der „veramusica“, darunter stellv. Landrat Willi Neu-ser, Bürgermeister Josef Beimler und Sän-gerkreisvorsitzender Herbert Kick.

E.H.

Tag des Liedes in PirkDer „Tag des Liedes“, von der ARGE Deut-scher Chorverbände vor 45 Jahren ins Le-ben gerufen, ist für den MGV Pirk zur Tradi-tion geworden, bei der auch Laienchöregutes Liedgut pflegen können. Heuer bezogMGV Pirk eine Maiandacht ins chorischeProgramm mit ein. Der Gastchor der „LyraWeiden“ intonierte in der Auferstehungskir-che „Wunderschön prächtige“ und „SalveRegina“, eine Muttergotteslitanei gestalte-ten die Tenöre Johann Niklas und JohannLindner. Die sich anschließende Vorabend-messe wurde u.a. durch die Lechrainermes-se mit Stefanie Reich-Hammerl an der Or-gel verschönert. Der Tag des Liedes klangmit einem geselligen Singen im Gasthausaus.

Benefizkonzert in Wallfahrtskirche„Lichtblicke“ heißt eine Initiative der Fraudes Landrats Simon Wittmann, ElisabethWittmann (zusammen mit dem Neuen Tag ),die in der nördlichen Oberpfalz enorm vielGeld für bedürftige Menschen und Familieneinbringt. In einer ,,Stunde der Besinnung“in der Wallfahrtskirche am Fahrenberg ei-nem Ort der Marienverehrung traten zu die-sem guten Zweck viele Sänger und Musi-Von links: Adolf Gassner, Schirmherr Landrat

Armin Nentwig, Franz Hanauska, Kreisvorsitzen-der Herbert Kick.

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kanten auf, und spielten beachtliche 1455Euro ein. Über 400 Menschen waren alsZuhörer gekommen. Elisabeth Wittmanndankte den Mitwirkenden, fünf Ensemblesaus dem Landkreis Neustadt/WN für ihrMittun. Neben den Sängern gab es Klängevon Flügelhorn, Hackbrett, Zither, Querflö-te und Orgel. Pfarrer Marek Baron sprachmeditative Texte. Für die für großartige Be-nefiz Veranstaltung gab es viel Beifall. E.H.

Ehrenabend und Konzert zum 100-jähri-genDas 100-jährige Jubiläum des MGV Flos-senbürg fand eine außergewöhnliche Prä-senz in der Presse. Zum Ehrenabend undzum großen Konzert waren aus dem Nach-barland Tschechien der Kammerchor Tach-au, Künstler aus Waldthurn, Floß und Flos-senbürg eingeladen. „Die Meßlatte war hoch ge-legt“, schreibt der Neue Tag. Ein Quintettspielte auf, das Vokalensemble „Siyaham-ba“ brillierte, der Frauenchor „vera musica“aus Waldthurn gastierte. Geboten wurdenu.a. Volkslieder oder ABBA-Gesänge undder Jubelverein sang kroatische Lieder, dar-unter die Nationalhymne „Lebe, liebe, la-che“. Die Verdienste des Chorleiters Her-bert Kraus wurden gebührend gewürdigt.An den auch überörtlich guten Ruf des Cho-res erinnerte Sängerkreisvorsitzender Her-bert Kick, und stellte fest: „die Zelter-Pla-kette beweist die Leistungen des Chores“.Es gab viele Glückwunschadressen. Unterden Gästen war auch FSB-Bundesschatz-meister Herbert Meier und Josef Barth vonder Sängergruppe Floß. Die Feierstunde amKriegerdenkmal wurde von Bläsern mitFranz Völkl umrahmt. E.H.

Sängerkreis NürnbergHamel Werner, Weingasse 6, 91227 Leinburg

Der Palestrina Chor Nürnberg beein-druckt beim Festgottesdienst der IONAm Sonntag, den 1. Juli, ging die Internatio-nale Orgelwoche ungewohnt „weltlich“ miteinem heiter-virtuosen Orgelwettstreit inSt. Lorenz zu Ende. Am Vormittag freilichrückte noch einmal der Ursprungsgedankedes größten Festivals für geistliche Musikin Deutschland in den Vordergrund. In derFrauenkirche wurde der katholische Fest-gottesdienst im Rahmen der ION gefeiert,mit Generalvikar Monsignore Georg Kestelals Hauptzelebrant. Wie der Geistliche RatRichard Förster (Mitglied des Kuratoriumsder ION) in seiner Begrüßung vor der litur-gischen Eröffnung der Meßfeier betonte,sind die Festgottesdienste der Orgelwochenicht als nebensächliches Beiwerk zu be-trachten, sondern als der Teil des Festivals,der es ermöglicht, die Musica sacra in ihrer

ursprünglichen Funktion als Bestandteilder Liturgie zu erleben. Derartige Gelegen-heiten gibt es in Zeiten zunehmender musi-kalischer Verarmung unserer Gottesdiensteleider Gottes immer weniger.Die musikalische Gestaltung des Festgot-tesdienstes war traditionsgemäß den be-währten Kräften von Regionalkantor a. D.Rolf Gröschel und seinem Palestrina Chor(der heuer sein 30-jähriges Bestehen feierndarf) anvertraut. Als weiteren Mitstreiterhatte sich Gröschel Professor NorbertDüchtel an der Orgel herbeigeholt. Siewählten für das Ordinarium die „Messe so-lennelle“ des Franzosen Jean Langlais, derneben Olivier Messiaen zu den wichtigstenVertretern der großen französischen Orga-nist-Komponisten-Tradition im 20. Jahr-hundert gehört.Langlais Messe für Gemischten Chor undOrgel stützt sich auf Motive aus der Grego-rianik und auf die Bandbreite der Klangfar-ben einer großen Orgel. Die gregoriani-schen Motive wählte der Komponist ent-sprechend der liturgischen Funktion; be-sonders gut war dies im stets wiederholtenKyrie-Ruf des Tenors im Kyrie und in denFugenthemen des Gloria zu hören. Farben-reiche, frei-tonale Harmonik der Orgel um-spielen die gregorianischen Linien. Be-denkt man die Entstehungszeit (nach dem2. Weltkrieg), verwundern die flehentlichenAusbrüche und die bisweilen scharfen Dis-sonanzen nicht, doch gibt es auch Passa-gen von zarter, schwebender Schönheit, sodas Benedictus, das über den Pastelltönender Orgel nur von den Frauenstimmen ge-sungen wird. Organist, Chor und Dirigentzeigten sich dem anspruchsvollen Werkvollauf gewachsen, und die Gottesdienst-gemeinde in der vollbesetzten Frauenkircheließ sich von der Wucht und Aussagekraftder Musik in den Bann ziehen. Die relativknapp komponierten Teile der Messe er-laubten es, an den Schluss des Gottes-dienstes das Te Deum für Chor und Orgelvon Joseph Renner junior zu setzen. Es gab der Messfeier mit warmen romantischenKlängen und einem triumphalen „non con-fundar in aeternum“ einen würdigen Ab-schluss. Der kräftige und lang anhaltendeApplaus der Gemeinde zeigte, dass an-spruchsvolle Musik im Gottesdienst immernoch sehr wohl geschätzt wird.

/nach Dr. Sonja Mayer/

Frühjahrskonzert mit neuem KonzeptDer Eibacher Sonntagschor bot mit sei-nem völlig neu konzipierten Frühjahrskon-zert den Zuhörern einen interessanten undanregenden Abend. Zwei Künstler, dieselbst im Chor mitsingen, stellten ihre Wer-ke aus: Bettina Reinecke-Karg zeigte „Faszi-nation in Farbe“ und Michael Berning„Stimmungen in Grafiken“. Die in Themenaufgeteilten Bildergruppen untermalte derChor mit entsprechenden Liedern undschaffte so eine Verknüpfung von Lied undKunst. In drei kurzen Pausen hatte das Pu-

blikum Gelegenheit, mit den Künstlernüber ihre Werke zu diskutieren oder sogardas eine oder andere Bild zu kaufen. DerChor ließ sehr überzeugend die passendeStimmung dazu aufkommen, so die Sehn-sucht nach Geborgenheit („Nur ein Zim-merchen irgendwo“) oder das Thema Liebe(„Can’t help falling in love“). Perfekt einge-passt und keineswegs verstaubt oderkitschig wurden auch einige klassischedeutsche Volkslieder vorgetragen, etwa derwunderbare Satz von Herbert Paulmichl„Kein schöner Land“. Bei diesem Konzertwurden tatsächlich alle Sinne angespro-chen: durch Zuhören, Betrachten, Mitemp-finden, Anregungen, Kommunikation undnicht zuletzt die Pausenverkostung konnteman den Abend rundum genießen.

Ehrenkonzert für Walter SporerZu Ehren ihres zum Jahresende verabschie-deten Chorleiters Walter Sporer veranstal-tete der Nürnberger Shanty-Chor eine mu-sikalische Feier im festlichen Ambiente desSüd-West-Park-Hotels in Nürnberg-Gebers-dorf. Es musizierte das SoundorchesterBurgthann unter der Leitung von ErhardFeil schmissige und bekannte Rhythmen imBigbandsound und der Shanty-Chor sangmit Akkordeon- und Gitarrenbegleitung un-ter der neuen Leitung von Waldemar Wel-ker mehrere Shanties, darunter wie „An-chors Awaigh“ oder „Einmal noch nachBombay“. Als Solist sang Hannes Lehr-mann, begleitet von Waldemar Welker amKeyboard, den Evergreen von Frank Sinatra„It’s my Way“ und die Jazztanzgruppe derKarnevalsgesellschaft „Schwanenritter“ ausEibach zeigte ihr Können. Als weiterenHöhepunkt erlebten die Anwesenden diePremiere von fünf Mitgliedern des NSC, der„Shanty Chor Singers“ mit Freddy-Songsaus den 50-er Jahren. Klaus Lehnert gab ein Resümee über das Wirken von WalterSporer, würdigt seine vielen Orden und Eh-renzeichen und begrüßte ihn als Ehren-chorleiter und Sänger im 1. Tenor des NSC.Auch Polizeipräsident Gerhard Haupt-mannl, er wurde an diesem Abend zum Ehrenmitglied des Nürnberger Shanty-Chores ernannt, dankte Walter Sporer miteiner Urkunde für sein jahrelanges Engage-ment.

Sängerkreis Oberpfälzer JuraXaver Sturm, Postbauer-Heng

Ihr Auftrag: Pflege des deutschen Chor-liedesKreissängertag des Sängerkreises „Ober-pfälzer Jura“ im Landkreis Neumarkt. ImSängerkreis sind 15 Vereine mit zusammen1307 Mitgliedern, davon 390 Männer, 133Frauen und 784 passive Mitglieder sowie 60Kinder und Jugendliche bei „vocaliminisund vocali-kids“ organisiert. Der Sänger-kreis ist Mitglied im Fränkischen Sänger-

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Fränkische Sängerzeitung Juli/August 2007 21bund, im Deutschen Chorverband und An-gehöriger des Oberpfälzer Kulturbundes.Die Berichte des Vorsitzenden Hans-JürgenMüller, des Geschäftsführers Franz XaverSturm, des Kreiskassenwarts Helmut Ben-zinger und des Kreis-Chorleiters Hans Hut-ter spiegelten die Arbeit eines rührigenSängerkreises wieder. Höhepunkt 2006 wardie Versammlung des Fränkischen Sänger-bundes mit mehr als 2000 organisiertenChören und rund 128 Tausend aktiven undfördernden Mitgliedern in Neumarkt. Ergebnisse der Neuwahlen: Hans-JürgenMüller, Kreisvorsitzender; Heribert Bogner,2. Kreisvorsitzender; Franz Xaver Sturm,Kreisgeschäftsführer; Helmut Benzinger,Kreiskassenwart; Hans Hutter, Kreis-Chor-leiter; Johann Rupp, 2. Kreis-Chorleiter;Ernst Feyerabend und Helmut Schubert,Kassenprüfer. /nach mz/

Sängerkreis SchwabachChrista Riehn, 9426 Schwabach,Mecklenburger Straße 8

Kammerchor Schwabach präsentiertedie „Walpurgisnacht“Mit einem bemerkenswerten Konzertbrachte der Kammerchor Schwabach die„erste“ Walpurgisnacht von Felix Mendels-sohn Bartholdy als konzertante Chorauf-führung mit den Solisten Renate Kaschmie-der und Erwin Feith. Ungewöhnlich, vollerGeheimnisse, reizvoll und spannungsgela-den und dem Anlass gebührend, trat derChor unter der souveränen Leitung von Jo-sef Laußer auf. Zuverlässig begleitete dasCollegium Noricum. Die instrumentale Ein-stimmung übernahm ebenfalls das Collegi-um Noricum mit der sehr bewegten Ouver-türe „Hebriden“. Zudem brachte der Kam-merchor Franz Schuberts äußerst an-spruchsvollen „Gesang der Geister überden Wassern“ zu Gehör. Josef Laußer hatteden ursprünglich als achtstimmiger Chorfür Männer gesetzten für Gemischten Chorumgeschrieben und wirkungsvoll erstmaligin der Öffentlichkeit aufgeführt. Zudemwurden drei A-cappella-Chöre von Johan-nes Brahms geboten.

Chöre und Solisten brillierten mitHöchstleistungen Vor „vollem Haus“ in der Sporthalle der Ge-meinde bot der Liederkranz 1860 Wen-delstein mit seinem gemischtem Chor unddem Kinderchor (beide geleitet von Uta Ad-ler) sowie hochrangigen Solisten dem Pu-blikum unter dem Motto „Im WonnemonatMai“ einen begeisternden musikalischenFrühlingsstrauß mit Stücken europäischerKomponisten des 18. bis 20. Jahrhunderts.Es moderierte Wilfried Weisel. Der Ge-mischte „Liederkranz“-Chor eröffnete mit„Hymne an die Musik“. Im weiteren Verlaufwaren Kompositionen von Mozart überTschaikowsky bis zu zeitgenössischen Kom-

ponisten zu hören. Zur Chormusik steuer-ten Li Jianlin, Tenor aus Shanghai und Nor-man Widjaja, Klavier professionelle Tönebei. Der 17-jährige Thomas Schleicher,deutscher Bundessieger bei „Jugend musi-ziert“ im Fach Trompete, brachte, begleitetvon der Pianistin Ludmilla Portnova, unteranderem „Rhapsodie in Blue“ von GeorgesGershwin. Seinen großen Auftritt hatte derKinderchor des Liederkranz Wendelstein.Die 12 Buben und Mädchen überzeugtenmit insgesamt sechs Liedern und durch ihrmusikalisches Können. Als „Schlussfeuer-werk“ angekündigt, begeisterte der ge-mischte Chor mit Melodien aus Carl ZellersOperette „Der Vogelhändler“.

/beides: Auszüge aus Berichten im Schwabacher Tagblatt/

Sängerkreis Schweinfurt,Wolfgang Sittler, Georg-Nickel-Straße 1, 97520 Röthlein

Chorleiterin rettet Verein vor Insolvenz!!Der Kommentar der seit 1990 in der Chorar-beit tätigen, gleichermaßen sportbegeister-ten jetzigen 1. Vorsitzenden des Gesamtver-eins Renate Meth gegenüber der Presse:„Es war die Arbeit einer Dirigentin – Analy-se, Umsetzen, Einstudieren, Korrektur undSteuern.“ Die Geschichte: Der Freie Turn- und Ge-sangverein 1905 e.V. Schonungen hatte seitVollendung seines neuen Baues 1992 einezu hohe Schuldenlast zu tragen. Der größteTeil lag bei der Bank, des weiteren Zu-schuss aus Staatsmitteln, bewilligt überKultusministerium, BLSV und Brauereikre-dit. Auch Mitglieder waren zu Darlehen be-reit. Der Traditionsverein wurde 1905 als Ar-beiter-Gesangverein gegründet und zweiJahre später (1907) zum heutigen FreienTurn- und Gesangverein erweitert. Seit 1927besteht der Gemischte Chor mit damals 40(!) Frauen. 2005 wurde zum 100-jährigen Ju-biläum die Zelter-Plakette verliehen. Andiese Stelle zitieren wir den ersten Satz desGrußwortes von Prof. Karl Haus sozusagenals tonangebend: „Meine ersten chorischenEindrücke verdanke ich dem FTGV“.Bis heute ist es nicht zuletzt der Treue derseit 1950 etwa konstant gebliebenen 350Mitgliedern zu verdanken, die StrukturSport und Kultur aufrecht zu erhalten undTiefs immer wieder zu überwinden. Seit Jah-resbeginn 2006 fand sich kein Vorsitzendermehr und zum Jahresende wäre die Insol-venz unvermeidlich gewesen, wenn dieChorleiterin sich nicht zur Führungsüber-nahme bereit erklärt hätte. Die Bank signa-lisierte den Teilschuldenerlass unterGleichschaltung der anderen Gläubiger.Der im Oktober 2006 begonnene Kampfwurde am 18.4.07 im Petitionsausschussdes Bayer. Landtags positiv entschieden.Auch Peter Jacobi leistete Hilfe – VielenDank!

Sängerkreis Würzburg,Hans-Michel, Schulstraße 40, 97837 Erlenbach

Oratorienchor Würzburg und Valentin-Becker-Chor trauern um 1. VorsitzendenJoachim LangerAm Abend des 12. Mai 2007 beging derWürzburger Sängerverein 1847 e.V. sein160. Gründungsjubiläum. Die beiden indiesem Chorverein angesiedelten ChöreOratorienchor Würzburg und Valentin-Becker-Chor gestalteten aus diesem Anlassein festliches Konzert im Würzburger Con-gress Centrum. Unmittelbar nach dem Kon-zert kam die erschütternde Nachricht, dass1. Vorsitzender, Joachim Langer, der nocham Nachmittag aktiv an der Generalprobemitgewirkt hatte, ganz plötzlich im Altervon 44 Jahren verstorben sei. Langer warauf dem Weg zum Konzert zusammenge-brochen und einige Mitwirkende und Diri-genten musizierten in banger Hoffnung. Seit 2001, dem Gründungsjahr des Oratori-enchores hat Langer aktiv im OratorienchorWürzburg gesungen und hat sich neben sei-nem intensiven Beruf als Fernsehjournalistbeim Bayerischen Rundfunk unermüdlichefür den Würzburger Sängerverein einge-setzt. Zunächst hat er als Verantwortlicherfür Presse und Öffentlichkeitsarbeit zweiJahre im Vorstand mitgearbeitet und dann2004 den 1. Vorsitz übernommen. Er wirktemaßgebliche an der Ausarbeitung der neu-en Vereinssatzung und der Namensgebungfür den Valentin-Becker-Chor mit. Durchdiese neue Identität konnte der Chor unterder engagierten Leitung von Sebastian Glaseinen entscheidenden Aufschwung neh-men.Joachim Langer arbeitete als 1. Vorsitzenderauch sehr eng und gut mit dem künstleri-schen Leiter Matthias Göttemann zusam-men. Er trat mit ihm zusammen für eine Pro-fessionalisierung der Kulturarbeit des Ora-torienchores Würzburg in Form und Inhalt(z.B. Engagement professioneller Orchester)ein und stellte die musikalische Arbeit alsVereinszweck klar und deutlich heraus. Sowar es in erster Linie seine Idee, zum 160.Vereinsgeburtstag ein großes Konzert zu ver-anstalten. Er wirkte aufopfernd an dessenOrganisation mit; leider durfte er diesesKonzert nicht mehr miterleben. Die Sängerinnen und Sänger beider Chörevermissen seine klangvolle Tenorstimme,sein professionelles Management, seinepositiven Visionen und sie vermissen einenguten Freund!Sein Tod hinterlässt eine schmerzlicheLücke, die nur schwer zu füllen sein wird.

EilmeldungEin weiterer Trauerfall ist aus dem Sänger-kreis zu vermelden. Der ehemalige Kreis-vorsitzende im Sängerkreis Würzburg Tho-mas Göttfert ist im Alter von nur 57 Jahrenam 21. Juli verstorben. Ein Nachruf er-scheint in der nächsten FSZ.

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Der Bayerische Musikrat informiertWürdigung der ehrenamtlichen Tätig-keit von Jugendlichen in Schulzeugnis-senDer Bayerische Musikrat weist darauf hin,dass die ehrenamtliche Tätigkeit von Ju-gendlichen (z. B. in einem Musikverein)

im Schulzeugnis mit einem Formblatt ge-würdigt werden kann. Diese Formblätter„Würdigung der ehrenamtlichen Tätigkeit“sind über die Schulen erhältlich und kön-nen den jeweiligen Vereinen und Verbän-den zum Ausfüllen vorgelegt werden. Diese

Würdigung kann auf Wunsch jedemSchulzeugnis beigelegt werden.V.i.S.d.P.: Bayerischer Musikrat, PräsidentWilfried HillerMaria-Theresia-Straße 20, 81675 Mün-chen, Fon (0 89) 52 04 64-0, Fax -64

Pinnwand

Voice Connection sucht dringend neuen ChorleiterWer sind wir? 20 begeisterte und geübte Sängerinnen undSänger im Alter zwischen 30 und 60 Jahren; unser Chor be-steht seit zehn Jahren. Repertoire: 4-stimmige, breitgefächerte Werke von der Re-naissance bis zur Gegenwart, darunter auch Gospels, Spiri-tuals, Musical- und Popweisen. Wir sind offen für allesNeue.Proben: wöchentlich (außer in den Ferien) montags von 20bis 22 Uhr in (91161) Hilpoltstein bei Roth.Kontakt: Ruth Grimm, Tel: 09171-70095 Mobil: 0170-7762675, Email: [email protected]

Liederverein Forchheim sucht ChorleiterWir sind ein gemischter Chor, der auf musikalischeVielfalt Wert legt. Unser Repertoire umfasst heiter-be-schwingte bis anspruchsvolle Literatur. Werke wie das„Weihnachtsoratorium“ von J.S. Bach und das „Requi-em“ von W.A. Mozart, standen ebenso auf unseremProgramm wie ein Musicalabend oder ein heiteresPop- und Swingfest. Wir sind Kulturpreisträger desLandkreises Forchheim.Da unser derzeitiger Dirigent Carl Friedrich Meyer eineweiter entfernte A-Musiker Position annimmt, suchenwir einen neuen Chorleiter zum Januar 2008.Nähere Informationen können Sie unserer Homepageentnehmen (www.liederverein-forchheim.de)Wir freuen uns auf Sie.Kontaktadresse: Heidi Neubauer (1. Vorsitzende), Neu-enbergstr. 39, 91301 ForchheimTel.: 09191/67322; Fax: 09191/6156120

Projektchor „d’accord“ suchtSänger/innenDer Sängerkreis Schweinfurt sucht für seinen Projekt-chor „d’accord“ laufend interessierte Sängerinnen undSänger. Unser Repertoire enthält alles vom Madrigalüber Gospel bis zur modernen Chorliteratur (z.B. Gershwin) auch Bach, Mozart und Mendelssohn Bartholdy gehören dazu. Unser nächstes großes Pro-jekt für 2008 wird Orffs „Carmina burana“ sein. Wer also dazu Lust verspürt, der ist herzlich eingeladenam 22. September die Proben im Celtis-Gymnasiumin Schweinfurt und/oder am 13. Oktober im Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt mit zu machen.Beginn ist immer um 15:00 Uhr. Auch Sänger/innen ausanderen Sängerkreisen sind herzlich willkommen. ZurZeit singen im Projektchor ca. 60 Sängerinnen undSänger, Dirigent ist Kreis-Chorleiter Heinz Pallor.Nähere Informationen erhalten Sie unter Rufnummer09723 - 935288, oder nehmen Sie Kontakt über die E-Mail [email protected] auf.

Werkverzeichnis Waldram Hollfelder 2001-2007 fortgeschriebenIn der Halbjahresschrift der Gesellschaft für Bayerische Mu-sikgeschichte „Musik in Bayern“, verlegt bei Hans Schneider2007, wurde auf den Seiten 151 bis 159 ein von Prof. Dr.Friedhelm Brusniak überarbeitetes Werkverzeichnis aufge-nommen.

Der Sängerbund 1880 Amberg und derMGV Ensdorf 1921 sind auf der Suche nach einer neuen Chorleitung. Wir pro-ben immer zusammen, bis jetzt dienstags abwechselnd inAmberg und Ensdorf. Wir sind ca. 35 Männer (beide Chörezusammen).Bei Interesse bitte melden bei: Peter Stadler, Bayreuther Str. 2, 92224 Amberg, Tel.: 09621/9121388 der E-Mail: [email protected]

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Liebe Sängerinnen und Sänger,auf diesem Weg möchte ich mich für die vielen gut gemeinten Glückwünsche und Spenden (für das Kinderhaus Coburg) ganz herzlich bedanken.Euer Sangesfreund Günther Kraatz

Gustl Suttner wurde 70

Gut 16 Jahre lang hat Gustl Suttner mehrals 100 organisierte Chöre in der ganzenNordoberpfalz als „Geschäftsführer desSängerkreises Nordoberpfalz“ betreut, be-

Personalien

• SängermuseumAm Spittel 2- 691555 FeuchtwangenTel.: 09852-4833 · Fax: 09852-3961E-mail: [email protected] Internet: www.saengermuseum.de

• Öffnungszeiten: März bis Oktobermittwochs bis sonntags jeweils von 10.00 bis 12.00 Uhr, 14.00 Uhrbis 17.00 Uhr Für Gruppen empfiehlt sich eine Anmeldung.

Blick nach Feuchtwangen

Das 1. Chorfest der Romantischen Straße,zu dem am 1. Juli 2007 über 800 Sängerin-nen und Sänger aus 16 Mitgliedsorten derbeliebten Ferienroute nach Feuchtwangenkamen, übertraf alle Erwartungen. Die 22Ensembles, die Kostproben Ihres Könnensauf vier verschiedenen Bühnen zum bestengaben, sangen allesamt vor begeistertemPublikum, insgesamt mehr als 3.000 Besu-chern. Zum großen Finale sangen alle Chö-re mit den Besuchern und Gästen unter derkompetenten Anleitung von Star-DirigentGotthilf Fischer auf dem FeuchtwangerMarktplatz!

Das Sängermuseum, dessen Wiedereröff-nung nach Umbau den Anlass für das Chor-fest lieferte, platze aus allen Nähten: DieBegeisterung für die Chormusik und dieDarbietungen der 22 Chöre war angesichtsder Massen offensichtlich. Nicht anders sahes in der Johanniskirche aus: Die Zuhörerdrängten sich an den Wänden und den Aus-gängen um verschiedene Versionen des AveMarias oder das Kyrie aus der Missa in Cvon Franz Xaver Schnitzer genießen zu kön-nen. In der Jahnturnhalle mussten eilig wei-tere Stühle aufgestellt werden, um den Zu-schauerströmen Platz zu bieten. Und auch

der Kreuzgang war nach einem kurzen re-genbedingten Intermezzo in der StadthalleKasten zum bersten gefüllt, als skandinavi-sche Gesänge erklangen.Das gemeinsame Abschlusssingen auf demMarktplatz unter der Anleitung eines um-werfenden Gotthilf Fischers schweißteTrachtenchöre, Kirchenensembles und Ju-gendgesangsgruppen zu einer großen Fa-milie zusammen, die in der Begeisterungfür das Singen tief miteinander verbundensind. In der begeisterten Menge zu findenwaren auch bis zum Schluss der Schirmherrdes Chorfestes, Bayerns Staatsminister fürWirtschaft, Forschung und Kunst, Dr. Tho-mas Goppel, sowie der Ansbacher Bezirks-rat Rudolf Schwemmbauer. Beide sangenaus Leibeskräften mit!Sichtlich gerührt zeigte sich Helma Kurz,Geschäftsführerin des Deutschen Sänger-museums, als Fischer ihr mitteilte im kom-menden Jahr anlässlich der Konzerttour zuseinem 80. Geburtstag wieder auf demFestsaal Frankens Station machen zu wol-len. Auch Jürgen Wünschenmeyer, Ge-schäftsführer von Deutschlands ältester Fe-rienstraße zog eine sehr positive Bilanz undlud Fischer sowie alle Sängerinneren undSänger auf ein Wiedersehen im Jahre 2010ein, „wenn die Romantische Straße 60 Jahrejung wird“.

/Pressemitteilung der Tourist Information Feuchtwangen/

Romantische Straße singt

vor er das Amt an Martin Gäckle aus Am-berg übergab – verständlich ist deshalb,dass neben den vielen Gratulanten auchVorsitzender Herbert Kick zum 70. Geburts-tag gratulierte und dem Jubilar für sein En-gagement dankte. /nach ahi/

„Runde“ Geburtstage feiern

Am 19. August wird Erich Hiltl 75Am 25. Oktober wird Rolf Gröschel 70.

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ISSN 0946-9265