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WORKSHOP LCA, ÖKOBILANZIERUNG, QUAKENBRÜCK SEITE 6 BRANCHENKONFERENZ GILPFELTREFFEN IN LÜBECK SEITE 3 EVENT INNOVATIONEN AUS FLEISCH UND MEHR SEITE 2 1 Mit der Auftaktveranstaltung am Deutschen Institut für Le- bensmitteltechnik e. V. (DIL) in Quakenbrück fiel der Start- schuss für das europäische För- derprojekt FOOD2020. Mehr als 70 VertreterInnen aus Wirt- schaft, Politik und Forschung kamen für den Kick-off nach Quakenbrück. Der grenzüber- schreitende Charakter des Pro- jektes ließ sich auch an der Gästeliste ablesen: Neben dem Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung, Franz-Josef Sickelmann und Jo- hannes Kramer, dem Deputier- ten der Provinz Friesland, prä- sentierten Dr. Michael Raß und Dr. Christian Schein (Teutobur- ger Ölmühle GmbH) als Partner eines deutsch-niederländischen Unternehmenskonsortiums ein Innovationsprojekt, welches im Rahmen des Vorgängerprojek- tes FOOD FUTURE erfolgreich abgeschlossen wurde. Dr. Volker Heinz, Vorstand des DIL, begrüßte als Leadpart- ner von FOOD2020 die Teilneh- merInnen und zeigte sich erfreut über die positive Resonanz. Der Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung, Franz-Josef Sickelmann, Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, hob in seiner Rede die Bedeu- tung des INTERREG-Program- mes als nachhaltigen Plan zur Verbesserung der grenzüber- schreitenden Zusammenar- beit innerhalb Europas hervor: „Der besondere Mehrwert generiert sich gerade aus der FOOD2020 KICK-OFF Zukunftsoffensive für die deutsch- niederländische Lebensmittelwirtschaft deutsch-niederländischen Ko- operation.“, betonte Sickel- mann. „FOOD2020 passt somit hervorragend ins INTERREG-Pro- gramm“. Johannes Kramer, De- putierter der Provinz Friesland, wies auf die Bedeutung der Innovationsentwicklung in den Unternehmen der Ernährungs- wirtschaft hin, die auf eine Stär- kung der Wettbewerbsfähigkeit zielt. Projektkoordinator Christi- an Kircher (DIL e. V.) erläuterte den Aufbau des Projektes und zeigte anhand von Machbar- keitsstudien sowie Innovations- projekten auf, wie Unternehmen der Region Innovationen imple- mentieren können. Ein bereits abgeschlossenes deutsch-nie- derländisches Innovationspro- jekt stellten Dr. Michael Raß und Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch die Food2020-Projektpartner. v.l.n.r.: Siem Jansen (N.V. NOM), Marcel Hendriks (LIOF), Dr. Volker Heinz (Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.), Doris Schröder (NieKE, Uni- versität Vechta), Dr. Martin Hamer (GIQS, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), Chantal Dietvorst (BOM), Tom Cornelissen (Oost N.V.), Roger van Hoesel (Food Valley NL), Norbert Reichl (Food Processing Initiative). Foto: J.Gies Editorial Mit der ersten Ausgabe des NieKE-Journals im Jahr 2016 möchten wir Sie über die bis- herigen und zukünftigen Ak- tivitäten in unserem Netz- werk informieren. Am 11. Mai 2016 wird NieKE auf der IFFA, der internatio- nalen Leitmesse für Fleisch- verarbeitung in Frankfurt mit einem Stand vertreten sein. Informationen dazu finden Sie auf der zweiten Seite der Ausgabe. Zudem informieren wir über die erfolgreiche Fortbildungs- veranstaltung im Rahmen der Landwirte Akademie sowie über die 2. Norddeut- sche Branchenkonferenz, die im Februar in Verbindung mit dem 10. Trendtag der nord- deutschen Ernährungsindust- rie in Lübeck stattfand. Des Weiteren finden Sie in dieser Ausgabe unter ande- rem ein Experteninterview zum Thema Prozesstechno- logie, einen Bericht über den TRUSTEE-Workshop zum Thema Fachkräftesicherung sowie eine Auflistung von anstehenden Branchentermi- nen. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ausgabe 7 | April 2016 Doris Schröder

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Workshop LCA, ÖkobiLAnzierung,QuAkenbrüCkseite 6

JOURNALNiedersächsischesKompetenzzentrum Ernährungswirtschaft

BrANChENkoNFErENZgiLPFeLtreFFenin LübeCkseite 3

EvENtinnovAtionen AusFLeisCh und mehrseite 2

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Mit der Auftaktveranstaltung am Deutschen Institut für Le-bensmitteltechnik e.V. (DIL) in Quakenbrück fiel der Start-schuss für das europäische För-derprojekt FOOD2020. Mehr als 70 VertreterInnen aus Wirt-schaft, Politik und Forschung kamen für den Kick-off nach Quakenbrück. Der grenzüber-schreitende Charakter des Pro-jektes ließ sich auch an der Gästeliste ablesen: Neben dem Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung, Franz-Josef Sickelmann und Jo-hannes Kramer, dem Deputier-ten der Provinz Friesland, prä-sentierten Dr. Michael Raß und Dr. Christian Schein (Teutobur-ger Ölmühle GmbH) als Partner eines deutsch-niederländischen

Unternehmenskonsortiums ein Innovationsprojekt, welches im Rahmen des Vorgängerprojek-tes FOOD FUTURE erfolgreich abgeschlossen wurde.

Dr. Volker Heinz, Vorstand des DIL, begrüßte als Leadpart-ner von FOOD2020 die Teilneh-merInnen und zeigte sich erfreut über die positive Resonanz. Der Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung, Franz-Josef Sickelmann, Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems, hob in seiner Rede die Bedeu-tung des INTERREG-Program-mes als nachhaltigen Plan zur Verbesserung der grenzüber-schreitenden Zusammenar-beit innerhalb Europas hervor: „Der besondere Mehrwert generiert sich gerade aus der

FOOD2020 KICK-OFF

Zukunftsoffensive für die deutsch-niederländische Lebensmittelwirtschaft

deutsch-niederländischen Ko-operation.“, betonte Sickel-mann. „FOOD2020 passt somit hervorragend ins INTERREG-Pro-gramm“. Johannes Kramer, De-putierter der Provinz Friesland, wies auf die Bedeutung der Innovationsentwicklung in den Unternehmen der Ernährungs-wirtschaft hin, die auf eine Stär-kung der Wettbewerbsfähigkeit zielt. Projektkoordinator Christi-an Kircher (DIL e.V.) erläuterte den Aufbau des Projektes und zeigte anhand von Machbar-keitsstudien sowie Innovations-projekten auf, wie Unternehmen der Region Innovationen imple-mentieren können. Ein bereits abgeschlossenes deutsch-nie-derländisches Innovationspro-jekt stellten Dr. Michael Raß und

Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch die Food2020-Projektpartner. v.l.n.r.: Siem Jansen (N.V. NOM), Marcel Hendriks (LIOF), Dr. Volker Heinz (Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V.), Doris Schröder (NieKE, Uni-versität Vechta), Dr. Martin Hamer (GIQS, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg), Chantal Dietvorst (BOM), Tom Cornelissen(Oost N.V.), Roger van Hoesel (Food Valley NL), Norbert Reichl (Food Processing Initiative). Foto: J.Gies

Editorial

Mit der ersten Ausgabe des NieKE-Journals im Jahr 2016 möchten wir Sie über die bis-herigen und zukünftigen Ak-tivitäten in unserem Netz-werk informieren.

Am 11. Mai 2016 wird NieKE auf der IFFA, der internatio-nalen Leitmesse für Fleisch-verarbeitung in Frankfurt mit einem Stand vertreten sein. Informationen dazu finden Sie auf der zweiten Seite der Ausgabe.

Zudem informieren wir über die erfolgreiche Fortbildungs-veranstaltung im Rahmen der Landwirte Akademie sowie über die 2. Norddeut-sche Branchenkonferenz, die im Februar in Verbindung mit dem 10. Trendtag der nord-deutschen Ernährungsindust-rie in Lübeck stattfand.

Des Weiteren finden Sie in dieser Ausgabe unter ande-rem ein Experteninterview zum Thema Prozesstechno-logie, einen Bericht über den TRUSTEE-Workshop zum Thema Fachkräftesicherung sowie eine Auflistung von anstehenden Branchentermi-nen.

Viel Freude beim Lesenwünscht Ihnen

Ausgabe 7 | April 2016

Doris Schröder

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NieKE Journal Ausgabe 7 | April 2016

Dr. Christian Schein vor. Dieses konnte im Rahmen des Vor-gängerprojektes FOOD FUTURE sichtliche Erfolge aufweisen. Die Live-Schaltung der Website www.food2020.eu sowie die Unterzeichnung der Kooperati-onsvereinbarung durch die be-teiligten Projektpartner stellten die Höhepunkte des Tages dar. Im Anschluss präsentierten ei-nige Unternehmen im Foyer in-novative Produkte, die während der FOOD FUTURE-Projektlauf-zeit entwickelt wurden.

Der offizielle Startschuss für FOOD2020 ist gefallen. Unternehmen können sich ab sofort über die Potenziale von FOOD2020 für ihr Unternehmen beraten lassen. Zu den Schwer-

Grenzregion durchgeführt. Pro-jektpartner auf deutscher Seite sind NieKE – Landesinitiative Er-nährungswirtschaft, FPI – Food Processing Initiative e. V. und GIQS. In den Niederlanden sind die Wir tschaftsförderungs-gesellschaften NOM, Oost NV, Lio – NV Industriebank und BOM sowie das Agro-Food Netzwerk Food Valley NL in das Projekt eingebunden.

FOOD2020 wird im Rah-men des INTERREG V A-Pro-gramms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwick-lung (EFRE) und der Nieder-sächsischen Staatskanzlei, dem Nordrhein-westfälischen Mi-

punktthemen des Projektes zählen:· Entwicklung und Einsatz von neuen Verarbeitungs- prozessen· Nachhaltigkeit in der Pro- duktion von Lebensmitteln· Verbesserung von Arbeits- bedingungen

„Parallel hierzu sind Maßnah-men zur Sicherung von qualifi-zierten Arbeitskräften geplant, um die wirtschaftliche Stabilität der Ernährungsbranche in der Region zu fördern.“, fasst Kir-cher zusammen. Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt wird vom DIL koordiniert und ge-meinsam mit acht Partnern aus der deutsch-niederländischen

nisterium für Wirtschaft, Ener-gie, Industrie, Mittelstand und Handwerk, dem niederländi-schen Wirtschaftsministerium sowie der niederländischen Provinzen Drenthe, Flevoland, Fryslân, Gelderland, Groningen, Limburg, Noord-Brabant und Overijssel kofinanziert. Es wird durch das Programmmanage-ment bei der Ems Dollart Region begleitet. (SB)

Wer sich in diesem Jahr auf der Suche nach Innovationen zur IFFA nach Frankfurt aufmacht wird schnell fündig. Spätestens der Ge-meinschaftsstand des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) und des NieKE in Halle 4.0 (Stand A71) bietet Besuchern Einblicke in die Neuentwicklungen der niedersächsischen For-schungsschmiede. „Wir werden in diesem Jahr Technologien und Produkte präsentieren, mit denen viele Besucher in dieser Form nicht gerechnet haben.“, kündigt Dr. Nino Terjung, Leiter der Pro-duktinnovation des DIL an.

AutomAtisierungsLösungen, industriereifetechnoLogien und neue ProduktkonZePte im fokus

Dass er nicht übertreibt zeigt das diesjährige Messeportfolio. Dr. Volker Heinz, Vorstand des DIL erläutert dies wie folgt: „Wir werden sowohl im Bereich der Verfahrensentwicklungen als auch mit Produktinnovationen Akzente setzen. Unser Spektrum umfasst industriereife Lösungen zum effizienteren Slicen, zum hygienischen

Handling sowie neue Verfahren zur Erwärmung von Lebensmitteln, sowie gänzlich neue Produkte und funktionelle Inhaltsstoffe. Im Rahmen der Landesinitiative haben wir darüber hinaus ein attrakti-ves Rahmenprogramm für unsere Besucher vorbereitet.“

Um aufzuzeigen, dass F&E im Wettbewerb einen entschei-denden Unterschied ausmachen kann, stellt das DIL Produkte aus, deren Entwicklung ohne die oben genannten Innovatio-nen nicht möglich gewesen wäre. Messebesucher bekommen am Messestand also nicht nur die ein oder andere Anlage und Infoflyer zu Gesicht, sondern können sich von den Ergebnis-sen des fleischgewordenen Fortschrittes selbst ein Bild machen.

nieke-technoLogieberAtung und get-together

Um Interessenten aus der Industrie ein bestmögliches Beratungs- und Informationsangebot zu bieten, sind Experten aus Forschung und Entwicklung vor Ort. NieKE, offizieller Mitaussteller, hält für die Fachbesucher der IFFA ein ganz besonderes Programm bereit. Am 11. Mai 2016 ab 15.30 Uhr steht ein Expertenteam am Gemein-schaftsstand exklusiv bereit, um Unternehmen über Möglichkeiten in der Verfahrens- und Produktentwicklung zu informieren und hin-sichtlich der Potenziale zu beraten. Für diejenigen, die zur IFFA rei-sen, um ihr Netzwerk zu erweitern bietet das direkt anschließende Get-together ab 17.00 Uhr die optimale Gelegenheit. (SB)

Weitere Infos zum Messeangebot des NieKE erhalten Sie unter: www.ernaehrungswirtschaft.de

Das Fleischtechnikum im DIL ist eines von über zehn Anwendungszentrendes niedersächsischen Forschungszentrums in Quakenbrück.Foto: Jörg Sarbach

AnsPrechPArtner:

Projektkoordinationchristian [email protected]

Öffentlichkeitsarbeit sebastian [email protected]

DIL unD nIEKE brIngEn nEuE PrODuKtE unD VErFahrEn auF DIE IFFa

innovationen aus fleisch und mehr

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NieKE Journal Ausgabe 7 | April 2016

2. nOrDDEutsChE branChEnKOnFErEnz

gipfeltreffen der norddeutschen ernährungsindustrie in Lübeck

Die Konferenz der Wirtschafts- und Verkehrsminister/-senato-ren der norddeutschen Küsten-länder beschloss am 26. August 2013 regelmäßig Branchenkon-ferenzen mit der Ernährungs-industrie durchzuführen, um angesichts der vielfältigen He-rausforderungen die Weichen für ein innovationsorientiertes, ökologisch und sozial nachhalti-ges Wachstum der Branche, für gute Arbeit, Nachhaltigkeit und Verbraucherakzeptanz zu stel-len. Die erste Branchenkonfe-renz mit dem Schwerpunkt „In-novationen für eine nachhaltige Ernährungsindustrie“ wurde am 20.11.2014 vom Wirtschaftsmi-nisterium Niedersachsen in Han-nover ausgerichtet.

Am 25.02.2016 lud das Mi-nisterium für Wirtschaft, Ar-beit, Verkehr und Technologie Schleswig-Holstein zur 2. Nord-deutschen Branchenkonferenz Ernährungsindustrie nach Lübeck ein. Ca. 220 TeilnehmerInnen waren der Einladung gefolgt. Die Vorträge der Tagung befass-ten sich mit der Digitalisierung in seinen zahlreichen Facetten und Auswirkungen auf die Branche. Die Ernährungsindustrie hat

eine herausragende Bedeutung in Norddeutschland für Wachs-tum und Beschäftigung, dabei stellt die Digitalisierung und Ver-netzung für alle Wirtschaftsbe-teiligten eine Herausforderung dar.

In ihren Grußworten gingen Herr Brüggen, Vorstandsvorsit-zender foodRegio e.V. und per-sönlich haftender Gesellschafter der H. & J. Brüggen KG und Herr Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schles-wig Holstein, auf die Bedeu-tung der Ernährungswirtschaft in Norddeutschland und den Zusammenhang mit Industrie 4.0 ein. Im ersten Impulsvor-trag unter dem Titel „Jenseits der personalisierten Ernährung – Thesen und Antithesen zur Digitalisierung des Essens“ in-formierte Herr Dr. Stephan Si-grist aus der Schweiz über die Zukunft des Essens. Ob sich die zum Teil futuristischen Szenarien in den nächsten Jahren durch-setzen werden, bleibt abzuwar-ten. Dr. Peter Ripphaus, Director Research & Development, Baa-der Food Processing Machinery, ging im zweiten Impulsvortrag

auf die Digitalisierung in der Fischverarbeitung ein.

Im Fachforum „Personal“ haben die Vorträge zur Mitar-beiterqualifizierung im Zeitalter von 4.0, zur Digitalisierung am Arbeitsplatz und die Digitale Transformation von Human Res-sources deutlich gemacht, was auf Unternehmen und Arbeit-nehmerInnen, Sozialpartner, Verbände und Verwaltung in nächsten Jahren zukommt. Axel Graefe, Institutsleiter und Ge-schäftsführer vom KIN Lebens-mittelinstitut, hat in seinem Vortrag deutlich gemacht, dass die Mitarbeiterqualifikation im Zeitalter von 4.0 enorm wich-tig ist, damit den Unternehmen nicht der „analoge Analphabe-tismus“ droht. Die Digitalisie-rung am Arbeitsplatz und die Anforderungen an die Mitar-beiterInnen bei Nestlé wurden anschaulich von Jens Erhardt, Werksleiter, und Frieder Boha-cek, freigestellter Betriebsrats-vorsitzender, dargestellt. Alle MitarbeiterInnen haben dabei Zugriff auf die Prozessdaten, die für alle transparent werden. Dadurch werden Gespräche ge-strafft und Ressourcen gespart.

Im letzten Vortrag ging Stefan Schüßler, Direktor Customer Value Sales HCM, SAP Deutsch-land SE & Co. KG, auf die digi-tale Transformation von „Hu-man Ressources“ und worauf in Zukunft geachtet werden sollte, ein. Die Tagung lieferte insgesamt zahlreiche Informati-onen für wichtige Weichenstel-lungen.

Dabei fand die 2. Branchen-konferenz in Verbindung mit dem 10. Trendtag der nord-deutschen Ernährungsindus-trie in den Media Docks in Lübeck statt. In den Pausen konnten die TeilnehmerInnen zum einen die Informations-stände besuchen und zum an-deren sich untereinander aus-tauschen. Den Abschluss der Veranstaltung gestaltete das Start-up-Unternehmen Bocu-sini mit dem weltweit ersten Plug & Play 3D Food Printing System, das Live den Lebens-mitteldruck demonstriert hat. Holstentore aus Marzipan standen synonym für Produkte aus verschiedenen Lebensmit-telkategorien. Die 3. Branchen-konferenz wird voraussichtlich in 2018 stattfinden. (DS)

v.l.n.r.: Prof. Dr. Uwe Koch (FH Lübeck), Jens Ehrhardt (Werkleiter, Nescafé Dolce Gusto Werk Schwerin), Frieder Bohacek (freigestellter Betriebsratsvorsitzender, Nescafé Dolce Gusto Werk Schwerin), Axel Graefe (Institutsleiter & Geschäftsführer, KIN Lebensmittelinstitut), Stefan Schüßler (Director Customer Value Sales HCM, SAP Deutschland SE & Co. KG). Foto: Rautenberg/Arndt Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH

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fachkräftesicherung in derernährungswirtschaft inLandkreis und stadt osnabrück

erfoLgreicher WorkshoP mit Vorträgenund diskussion

Das Thünen-Institut und die Wirtschaftsförderung des Landkreises organisierten in Kooperation mit der Landesinitiative Ernährungs-wirtschaft und der Wirtschaftsförderung der Stadt Osnabrück am 11. Januar 2016 einen Workshop zum Thema Fachkräftesicherung. Knapp 40 VertreterInnen aus der Wirtschaft, den Bildungsträgern, den Landkreisen und weiteren Institutionen nahmen an der Veran-staltung im Kreishaus Osnabrück teil.

Der Workshop bot den TeilnehmerInnen die Möglichkeit sich über den aktuellen Bedarf sowie mögliche Maßnahmen zum Thema Fachkräftesicherung auszutauschen. Ein besonderer Fo-kus lag dabei auf der Situation in der für die Region wichtigen Ernährungswirtschaft. Die Mobilisierung von Arbeitskräften und ihre Fähigkeiten, die Bedeutung der Fachkräftesicherung für den wirtschaftlichen Erfolg sowie bestehende und benötigte Dienstleis-tungsangebote waren u.a. Themen der Veranstaltung.

In der Begrüßung ging Landrat Dr. Michael Lübbersmann auf den stetigen Zuwachs an Beschäftigten in der Region ein, der mit-tels zahlreicher Projekte und Maßnahmen bereits gefördert wird. In Bezug auf den demographischen Wandel sei es für die Branche dennoch wichtig Zukunftsperspektiven zu schaffen und sich mit dem Thema Fachkräftesicherung verstärkt auseinanderzusetzen.

Anschließend stellte Frau Dr. Anne Margarian, Wissenschaftlerin am Thünen-Institut, erste Ergebnisse einer Unternehmensbefra-gung in Niedersachsen zum Thema Fachkräftesicherung vor. Das Thünen-Institut erforscht im Rahmen des europäischen Projektes TRUSTEE in Landkreis und Stadt Osnabrück wie Betriebe der Er-nährungswirtschaft Arbeitskräftepotentiale mobilisieren. Mit den ersten Ergebnissen konnte u.a. aufgezeigt werden, dass sich Unter-nehmer bei der Fachkräfteakquise an erster Stelle mit Defiziten in der Motivation und Arbeitsbereitschaft der Bewerber konfrontiert sehen. Die formalen Qualifikationen spielten dabei eine unterge-ordnete Rolle. Weiteres Vorgehen der Forscher und Forscherinnen sei es nun, in den Fallregionen die Akteure zu identifizieren, die Unternehmen bei der internen und externen Mobilisierung von Ar-beitskräften unterstützen sowie deren Zusammenarbeit zu fördern.

In einem Impulsvortrag stellte Herr Werner Lager, Betriebsrats-vorsitzender des fleischverarbeitenden Familienunternehmen H.

Kemper GmbH & Co KG, das Personalmanagement des erfolgrei-chen regionalen Unternehmens vor. Das Unternehmen wurde 2011 als Ausbilder des Jahres ausgezeichnet. Lager nannte vor allen Din-gen ein gutes Betriebsklima sowie interne und externe Weiterbil-dungsmaßnahmen als wichtiges Instrument, um Mitarbeiter auch dauerhaft im Unternehmen halten zu können.

In der anschließenden Diskussion fand ein reger Austausch über Potenziale und Beschränkungen in der Arbeitskräftemobilisierung statt. Dabei spielte auch das negative Image der Branche eine ent-scheidende Rolle. Die Akteure waren sich darüber einig, dass es ein wichtiges Ziel sei, die Attraktivität bestimmter Berufe in der Ag-rar- und Ernährungswirtschaft für den potenziellen Nachwuchs zu steigern. (AM)

v.l.n.r.: Dr. Michael Lübbersmann (Landrat Landkreis Osnabrück), Dr. Anne Margarian (Thünen-Institut), Siegfried Averhage (Wirtschaftsförderungsge-sellschaft Osnabrücker Land mbH), Doris Schröder (NieKE), Werner Lager (H. Kemper GmbH & Co KG). Foto: Müller-Detert, Presse- und Öffentlich-keitsabteilung des Landkreises Osnabrück.

Der Sicherstellung einer dauerhaften Proteinversorgung in der Fut-termitteltechnologie liegen Innovationen zugrunde. Gemäß diesem Motto veranstaltete das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) vom 1. bis zum 3. März 2016 erneut das Seminar „Herstel-lung von Mischfutter“. Der Breite und der Relevanz des Themenspek-trums gebührend zog die Veranstaltung zahlreiche VertreterInnen aus der regionalen Futtermittelwirtschaft nach Quakenbrück.

Ziel des Seminars war es, den über 40 TeilnehmerInnen Sach-kenntnisse zur effizienten und sicheren Herstellung von Mischfutter unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen zu vermitteln. Die dreitägige Veranstaltung gliederte sich in neun Module mit Vorträ-gen zu den Themen Futtermittelkunde, Futtermittelrecht, Tierernäh-rung und Futtermitteltechnologie.

Neben aktuellen Themen aus der Futtermittelkunde, die unter anderem von Dr. Michael Egert und Dr. Franz-Peter Engling (LUFA Nord-West) vorgestellt wurden, boten die Vorträge tiefe Einblicke in die Bereiche der Viehfütterung sowie in die Trends der Qualitätsma-nagementsysteme. Ein weiteres fachliches Highlight wurde den Gäs-ten von Dr. Hans-Detlef Jansen und Hermann Massmann (DIL e.V.) in ihren Vorträgen zu Mischtechniken, der Verschleppungsproblematik und Vermeidungsstrategien sowie innovativen Verfahren der Misch-futterproduktion geboten.

Insgesamt gestaltete sich die Veranstaltung aus Sicht der Referen-ten und TeilnehmerInnen als voller Erfolg, sodass die Seminarreihe auch im Jahr 2017 mit neuen Themen fortgesetzt wird. (IH)

sEmInar „hErstELLung VOn mIsChFuttEr“In QuaKEnbrüCK

innovationen grundlegendfür dauerhafteProteinversorgung

Zahlreiche VertreterInnen aus der regionalen Futtermittelwirtschaft nah-men am Seminar in Quakenbrück teil. Foto: DILZahlreiche VertreterInnen aus der regionalen Futtermittelwirtschaft nah-men am Seminar in Quakenbrück teil. Foto: DIL

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NieKE sprach mit Prof. Dr. Ste-fan Töpfl vom Deutschen Insti-tut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) über das Thema Lebens-mitteltechnologie und suchte Antworten auf die Frage „Wie kann Technologieentwicklung im Lebensmittelsektor ein Prob-lemlöser sein?“.

Stefan Töpfl hat Lebensmit-teltechnologie an der Techni-schen Universität Berlin studiert und ist seit 10 Jahren am Deut-schen Institut für Lebensmittel-technik in Quakenbrück e.V. tä-tig. Darüber hinaus vertritt Töpfl das Fachgebiet Lebensmittel-verfahrenstechnik an der Hoch-schule Osnabrück. Durch seine Erfahrungen in Forschung, Leh-re und Industrie ist dem Techno-logen bewusst, dass sichere und qualitativ hochwertige Lebens-mittel für den Verbraucher eine immer wichtigere Rolle spielen. Innovative Prozesstechnologien begreift der 39-jährige als Mög-lichkeit für die Lebensmittelin-dustrie dem strukturellen Wan-del und den Anforderungen der Gesellschaft weiterhin gerecht zu werden.

„Neue technologische Lö-sungen können wesentlich zu einer Verbesserung der Ressour-cennutzung, der Verringerung von Lebensmittelverlusten und der Entwicklung neuer quali-tativ hochwertiger Produkte

beitragen“, so Töpfl. Im Fokus seiner Arbeit stehen Verfahren, die einen gezielten Einsatz von Energie und anderer Ressour-cen ermöglichen. Konventionel-le Verfahren haben sich über viele Jahre bewährt, würden aber nicht immer zu optimalen Produkteigenschaften führen, weiß der Technologieexperte. Das größte Potential technolo-gischen Fortschritts sieht Töpfl in der Reduktion unerwünsch-ter Veränderungen im Produkt durch eine geeignete Kombina-tion aus Verfahren, Produkt und Prozessbedingungen.

Laut Töpfl zeigen die tech-nologischen Entwicklungen im Bereich der Extrusion vielfälti-ge Möglichkeiten zur Struktur-gestaltung auf und erlauben die Herstellung von Produkten auf Basis alternativer Protei-ne, welche aus Rohstoffen wie Pflanzen, Insekten und Algen gewonnen werden. Die Ent-wicklungsarbeiten des DIL im Bereich der Extrusion alterna-tiver Proteine bringen zudem marktfähige Alternativen hervor und tragen somit zu einer Diver-sifikation der Eiweißquellen für die Human- und Tierernährung bei. Langfristig werden sich aus Töpfl`s Sicht eigene Produktka-tegorien pflanzlicher Protein-komponenten und Snacks ent-wickeln und etablieren.

nIEKE-ExPErtEnIntErVIEw zu aKtuELLEn thEmEn aus DEr branChE

technologieentwicklung: Problemlöserim Lebensmittelselektor

Insbesondere in den entwickelten Ländern sei eine starke Seg-mentierung und Individualisierung des Markts zu beobachten. Laut Töpfl kann dies eine Dezentralisierung der Lebensmittelherstellung erwirken. Verstärkt werde diese Entwicklung durch die neuen Mög-lichkeiten der Angebote im E-Commerce und der Logistik. „Im Anbe-tracht der globalen Bedeutung der Lebensmittelindustrie sind inno-vative Prozesstechnologien eine unabdingbare Entwicklung“ betont Töpfl. (IH)

Weitere Fragen zum Thema beantwortete Stefan Töpfl im Experteninterview. Lesen Sie das vollständige Interview

auf www.ernaehrungswirtschaft.de.

FOrsChungsPrOjEKt

Verantwortungslogiken alsdeterminanten nachhaltiger handlungspraktiken

Im Rahmen des Programms »Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung« des Niedersächsischen Ministeriums für Wissen-schaft und Kultur und der VolkswagenStiftung ist 2015 das interdisziplinäre Forschungsprojekt »Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: Alternative Proteinquellen in so-zio-technischer Perspektive« gestartet (Laufzeit: 2015 bis 2018). Ziel des Verbundvorhabens ist die Erforschung der Potenziale durch die Nutzung alternativer Proteinquellen. In den letzten Ausgaben des NieKE-Journals wurden bereits Teilprojekte vor-gestellt. In dieser Ausgabe wird ein Forschungsprojekt der Uni-versität Vechta vorgestellt.

Vor dem Hintergrund einer Potentialabschätzung für die Erschließung alternativer Proteinquellen auf Algen- und In-sektenbasis, als Futtermittel in der Geflügel - und Schweine-fleischwirtschaft, wird im Teilprojekt „Verantwortungslogiken als Determinanten nachhaltiger Handlungspraktiken“ eine ver-gleichende Analyse akteursspezifischer Handlungslogiken in agrarischen Intensivgebieten in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich vorgenommen. Gemeint sind jene Perspektiven, aus welcher Akteure längs der Wertschöpfungsketten ihr Han-deln und Tun begründen und rechtfertigen.

Ziel des Teilprojektes ist es, durch qualitative Interviews jene Nachhaltigkeits- und Verantwortungslogiken zu erheben, auf welche sich die Akteure – vor dem Hintergrund des eigenen

Im Interview: Herr Prof. Dr. Stefan Töpfl vom Deutschen Institut fürLebensmitteltechnik e.V. Foto: J.Gies

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NieKE Journal Ausgabe 7 | April 2016

mEssung VOn naChhaLtIgKEIt unD umwELtPErFOrmanCE

Workshop zu Life cycle Assessment in osnabrück

Workshop am 26.04.2016 am ICO in Osnabrück

jeweiligen Nachhaltigkeitsverständnisses – berufen. Sind jene ak-teursspezifischen Perspektiven bekannt, sowie die die dazugehö-rigen Koventionen mit denen die Akteure konfrontiert sind, dann können diese Erkenntnisse im Sinne des Bottom-up-Prinzips hin-sichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht, ggf. geformt, mit entsprechenden Programmen bedient und somit die Wertschöpfungsketten hinsichtlich der pluralisierten Nachhaltig-keitsgedanken optimiert werden.

Nachhaltigkeit ist zum prägenden Leitwort politischer, sozialer und wirtschaftlicher Praxis der Gegenwart geworden. Gemeint ist zumeist eine gleichwertige Beachtung ökologischer,- ökonomischer und sozialer Belange (die drei Säulen der Nachhaltigkeit) innerhalb spezifischer Entscheidungsfindungen und Zielvereinbarungen. Von einem gesamtgesellschaftlichen Konsens kann hinsichtlich der De-finition(en) und Auslegungen jedoch nicht gesprochen werden, was vor allem in der konkreten Anwendung deutlich wird. Auch treten in der Praxis zum Teil immer wieder Zielkonflikte auf, nicht nur zwischen den Inhalten der einzelnen Säulen, sondern auch in-

nerhalb der Säulen selbst. Die Deutungshoheit über die genauen Inhalte von Nachhaltigkeit unterliegt folglich einem permanenten Verhandlungsprozess, weshalb Auslegungen eher dynamisch und akteursspezifisch sind als endgültig und konsensual. Das Gleiche gilt für den Begriff Verantwortung, der in vielen Definitionen von Nachhaltigkeit explizit vorhanden ist oder implizit angesprochen wird. Um handlungsfähig zu bleiben, müssen zwischen den unter-schiedlichen Perspektiven jedoch Kompromisse ausgehandelt wer-den. Nur so ist es möglich, zumindest temporär eine Art vermeintli-che Kompatibilität zwischen den Säulen oder innerhalb einer Säule zu erzeugen. Es sind dementsprechend die Akteure längs der Wert-schöpfungsketten die in der Situation sind, täglich diese verschie-denen und ggf. konkurrierenden Interessen abzuwägen und auch Kompromisse eingehen zu müssen, um in ihren Rollen Handeln zu können. Deshalb sind sie es auch die Akteure der Wertschöpfungs-ketten − mit ihren jeweiligen Perspektiven – die der Ankerpunkt der Fragestellung sind und somit im Fokus des Forschungsvorhabens stehen. (AW)

nisse bilden die Grundlage zur Entwicklung und Umsetzung maß-geschneiderter Lösungen zur Prozessoptimierung.

Um neue Wege in der nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu kommunizieren, richten das NieKE und das INTERREG-Netzwerk FOOD2020 gemeinsam am 26. April 2016 einen Workshop zur Ökobilanzierung im InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) aus. Ziel des Workshops ist es, Unternehmen der Lebensmittelbranche zu vermitteln, wie sie durch Ökobilanzierung Ihre Produktionskosten und Umweltauswirkung reduzieren können. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, wie diese Verbesserungen an die Zielgruppen wirksam und authentisch kommuniziert werden können.

Bei Interesse melden Sie sich gerne telefonisch, per E-Mail oder per Fax bei Frau Janina Niehaus an

Tel.: +49 (0)5431.183-149; Fax: +49 (0)5431.183-114; E-Mail: [email protected]

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Plätze sind auf 45 Teilnehmer begrenzt.

Das Interesse der Verbraucher an Ökobilanzen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Rund ein Drittel der Umweltauswirkungen ist auf die Ernährung und den privaten Konsum zurückzuführen.

Verbraucher sind nach wie vor preissensibel. Allerdings spielt der Faktor „Qualität“ eine zunehmend wichtige Rolle im Kaufent-scheidungsprozess. Soziale und ökologische Bedingungen von der Produktion bis zur Lieferkette werden kritisch hinterfragt und be-einflussen die Kaufentscheidungen. Das Gesundheitsbewusstsein und die Ernährungsweise der Generation Y werden zum Lifestyle. Transparenz und Sinnhaftigkeit der Produktion sind unverzichtba-re Alleinstellungsmerkmale, welche die Lebensmittelindustrie her-ausfordern, auf den Wertewandel der Konsumenten zu reagieren. WAs bedeutet eigentLich ökobiLAnZierung?

Die Ökobilanzierung ist eine neuartige standardisierte Methode zur Erfassung der ökologischen Auswirkung industrieller Verfahren und Güter. Sie dient der Analyse von kritischen Hotspots innerhalb der gesamten Lieferkette. Durch Ökobilanzierung können Ansät-ze zur Steigerung der wirtschaftlichen und ökologischen Leistung eines Unternehmens identifiziert werden. Die gewonnen Erkennt-

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NieKE Journal Ausgabe 7 | April 2016

FOrtbILDungsrEIhE: LanDwIrtE-aKaDEmIE

erfolgreiche Veranstaltung zum thema „tiergesundheitin der schweineproduktion“ an der universität Vechta

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, MSD Tierge-sundheit, die Universität Vechta sowie das NieKE veranstalteten am 16. März 2016 zum zweiten Mal die gemeinsame Fortbil-dungsreihe zur „Tiergesundheit in der Schweineproduktion“.

Die Bandbreite der Vortrags-themen ging vom Tierschutz, über Tiergesundheit, Fütterung und Diätetik, zu Bau- und Um-weltrecht, öffentliche Wahr-nehmung bis zu Desinfektion. Hochkarätige und fachkompe-tente Referenten konnten für die Veranstaltung gewonnen werden, die im Anschluss an die Vorträge für die Diskussion mit dem Auditorium zur Verfügung standen. Die Veranstaltung wurde von Herrn Dr. Johannes Wilking, Universität Vechta, mo-deriert.

Der Präsident der Universität Vechta, Herr Prof. Dr. Burghart Schmidt, begrüßte als Gastge-

nährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, analysier-te in seinem Referat, inwieweit Fütterung und Diätetik einen Beitrag zur Minderung des Anti-biotika-Einsatzes leisten kön-nen. Dabei kam er zu dem Schluss, dass der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhal-tung zunehmend limitiert und dies u.a. Konsequenzen für die Tierernährung haben wird.

Auch rechtliche Belange waren Thema der Veranstal-tung. Insbesondere im Bereich Umwelt stellte Herr Dr. Helmar Hentschke, Dombert Rechtsan-wälte Potsdam, die aktuellen Bau- und Umweltrechtlichen Rahmenbedingungen vor. Im Anschluss ging seine Kollegin Frau Dr. Daniela Schäfrich auf die Situation der Schweinehalter im Fokus von Öffentlichkeit und Verwaltung ein. Die einzelnen Vorhaben in der Schweinepro-duktion wurden im rechtlichen

Kontext bis hin zum angestreb-ten Verbandsklagerecht durch Tierschutzorganisationen dar-gestellt. Ohne rechtliche und gesellschaftliche Akzeptanz ist die moderne Schweinehaltung schwer umsetzbar, so die Refe-rentin.

Abschließend berichtete Frau Dr. Sylvia Baier, Landwirt-schaftskammer Niedersachsen, aus einer Praxisstudie über den Einsatz nutzbringender Mik-roorganismen im Vergleich zur Desinfektion. Es konnte aufge-zeigt werden, dass die Verdrän-gung der „schlechten“ durch die „guten Keime“ anhand der durchgeführten Nachweise bei bestimmten Viren nicht zu se-hen ist. Daher sei die einzelbe-triebliche objektive Bewertung von Verfahren nach wie vor sinnvoll. (DS)

ber die TeilnehmerInnen und stellte die Aktivitäten der Uni-versität in Verbindung mit der Agrar- und Ernährungswirt-schaft dar. Im ersten Vortrag präsentierte Herr Dr. Friedrich Delbeck von der Landwirt-schaftskammer Niedersachsen eine praxistaugliche Vorlage zur Feststellung der Transportfähig-keit und Untersuchung von Schlachtschweinen. Aktuelle Er-gebnisse zur Relevanz der Tier-schutzindikatoren für Mast-schweine rundeten seinen Vortrag ab. Ziel sollte es seiner Meinung nach sein, einheitliche und abgestimmte Indikatoren zugrunde zu legen. Im An-schluss ging Frau Dr. Jasmin Mi-schok, MSD Tiergesundheit, auf die Möglichkeiten zur Errei-chung einer verbesserten Tier-gesundheit mit modernen Impf-konzepten und Impftechniken (IDAL) ein. Herr Prof. Dr. Josef Kamphues, Direktor für Tierer-

Frau Dr. Jasmin Mischok, MSD Tiergesundheit, informierte die TeilnehmerInnen über die Möglichkeiten zur Erreichung einer verbesserten Tiergesundheitmit modernen Impfkonzepten und Impftechniken. Foto: NieKE

FaChKräFtEsIChErung

nieke aktualisiert und erwei-tert unternehmensdatenbank

Im Jahr 2013 hat das NieKE eine neue Datenbank installiert, die sämtliche Unternehmen der niedersächsischen Agrar- und Ernäh-rungswirtschaft beinhaltet. Der besondere Vorteil dieser Datenbank besteht darin, dass die Unternehmen die Möglichkeit haben, über die eignen Berufe, Ausbildungsmöglichkeiten, Praktika-Angebote, etc. zu informieren. Insgesamt bietet die Datenbank somit einen zusätzlichen Nutzen, um sich über die beruflichen Perspektiven in der Branche zu informieren und Unternehmen bei der Akquirierung

von Fachkräften zu unterstützen. Zur Aktualisierung der Datenbank hat das NieKE die Unternehmen zu Beginn des Jahres 2016 erneut schriftlich kontaktiert, um die bisherigen Angaben zu ergänzen oder zu verändern. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Unterneh-men, von denen bislang keine Informationen zu Berufsperspektiven enthalten sind, diese nun anzugeben. (AM)

Die Datenbank finden Sie unter: www.ernaehrungswirtschaft.de Weitere Informationen zur Datenbank erhalten Sie bei:

Anne-Lene Mahr, [email protected] Tel.: +49 (0)4441.15-442

Page 8: Ausgabe 7 April 2016 - li-food.de · NieKE-Journals im Jahr 2016 möchten wir Sie über die bis-herigen und zukünftigen Ak-tivitäten in unserem Netz-werk informieren. Am 11. Mai

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NieKE Journal Ausgabe 7 | April 2016

FaChKräFtEInItIatIVE nIEDErsaChsEn

Zentrale beratungsstelleArbeitsmarkt und flüchtlinge

Eine seit Herbst 2014 verbesserte Rechtslage eröffnet Arbeitge-berInnen weitreichende Möglichkeiten Asylsuchende, Geflüchtete und Geduldete stärker als bisher bei Ihrer Personalrekrutierung zu berücksichtigen.

Damit niedersächsische Unternehmen von den Verbesserungen des Arbeitsmarktzugangs für Asylsuchende und Geflüchtete künf-tig stärker profitieren und diese Zielgruppe als Arbeitskräftepoten-tial stärker berücksichtigen können, fördert das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr die „Zentrale Bera-tungsstelle Arbeitsmarkt und Flüchtlinge“ beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück e. V.. Dort können Unternehmen Auskünfte rund um Recht und Praxis der Beschäftigung von Asylsuchenden und Geflüchtete erhalten. Neben der Möglichkeit, konkrete Fragen zu Einzelfällen zu stellen, können UnternehmerInnen dort allgemei-ne Informationen und Hilfestellungen zur Kontaktaufnahme mit ggf. an einer Ausbildung oder Beschäftigung interessierten Flücht-lingen, über ggf. relevante Verwaltungsverfahren oder zu Förder-möglichkeiten erfahren. Darüber hinaus können Unternehmen und Multiplikatoren auch im Haus Schulungen erhalten. Das Beratungs-angebot ist kostenlos.

Die Anlaufstelle ist zu erreichen unter: kostenfreie Telefon-Hotline: 0160 3640364, und E-Mail

[email protected] sowie über die Website.

Autor/Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

WorkshoP: LiFe CyCLe Assessment ÖkobiLAnzierungQuakenbrückwww.dil-ev.de

26.April2016

15. kooPerAtionsForum ForsChungs-kreis der ernährungsindustrie e.vBerlinwww.fei-bonn.de

26.April2016

13. niedersäChsisCherAussenWirtsChAFtstAghannoverwww.mw.niedersachsen.de/aussenwirtschaftstag

27.April2016

iFFA - internAtionALeFLeisCherei FAChAussteLLungFrankfurt a. M.www.iffa.messefrankfurt.com

07. bis 12.mai2016

CentrAL euroPeAn Congresson Food 2016kiev/Ukrainewww.cefood2016.in.ua

23. bis 26.mai2016

ConFerenCe„CoLd-ChAin-mAnAgement“Bonnwww.ccm.uni-bonn.de

06.Juni2016

innovAtionstAgFAChkräFte Für die regionBerlinwww.fachkraeftebuero.de

15.Juni2016

dLg-Forum innovAtion:LebensmitteLindustrie 4.0Frankfurt a. M.www.dlg.org

15.Juni2016

7. AussenWirtsChAFtstAg derAgrAr- und ernährungsWirtsChAFtBerlinwww.bmel.de

16.Juni2016

internAtionAL ConFerenCe on environment & Food monitoringhamburgwww.iaec.com

19. bis 22.Juli

2016

LAndtAgenordoldenburgwww.landtagenord.de

19. bis 22.August

2016

Jobmesse oLdenburgermünsterLAndvechtawww.haug-ausstellungen.de

09.sept.2016

termine

Gesamtredaktion: Anne-Lene Mahr, Jessica Behrens und

Doris Schröder (NieKE)

Beiträge: Anne-Lene Mahr (AM), Doris Schröder (DS),

Sebastian Biedermann (SB), Isabell Hoppe (IH), André Wölk (AW)

Layout/Prepress: Running Frames GmbH

Druck: Druckerei B. Heimann GmbH, Auflage: 2000 Exemplare

Universität Vechta

Institut für Strukturforschung

Und Planung in agrarischen

Intensivgebieten

Driverstraße 22, 49377 Vechta

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Fax 04441 15-465

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Lebensmitteltechnik e.V.

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