Ausgewählte Aspekte beruflicher Integration SoSe 2008 Prof. Dr. R. Burtscher.

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Ausgewählte Aspekte beruflicher Integration SoSe 2008 Prof. Dr. R. Burtscher

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Ausgewählte Aspekte beruflicher Integration

SoSe 2008

Prof. Dr. R. Burtscher

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• Praktikum – der Einstieg

• Akquisition (Akquise) – Betriebe anwerben

• Phasenverlauf - idealtypisch

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Praktikum – ein Lernfeld für Praktikant und Arbeitgeber

Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Lernort Schule – Lernort Betrieb

Altersspezifische Entwicklungsphase: Übergang zum Erwachsen werden

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PraktikumKurzzeitpraktikum (ein paar Tage – „schnuppern“), Praktikum 2 – 4

Wochen, Langzeitpraktikum (mehrere Monate)

Praktikant: Gefällt mir das Tätigkeitsfeld? Wie komme ich mit den unterschiedlichen Anforderungen zurecht? Wie ist das Betriebsklima? Wie gestalten sich die Arbeitsbeziehungen? …

Unternehmer: Welche Fähigkeiten bringt die Person mit? Wie gestalten sich die Arbeitsbeziehungen? Welche möglichen Probleme sind zu erwarten? Lohnt es sich für mich? …

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Arbeitsblätter

Empfehlung:

bEO – Hamburger Arbeitsassistenz 2007

Berufliche Erfahrung und Orientierung

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Lernort Schule - Betrieb

• Gleichaltrige (peers) - unterschiedliche Altersstruktur• „Jugendthemen“ – „Themen von Erwachsenen“• Schule: Lernen für ? Note, Eltern, Lehrerin, Abschluss, mich, fürs

Leben? • Betrieb: Lernen für ? mich, Anerkennung der Kollegen,

Lehrabschluss, Aufstieg … mehr Geld• „Schulmüdigkeit“• Neugierde und Angst vor dem Unbekannten• Schule = Theorie, „spielerisch“, Pflicht, abhängig von Eltern

Betrieb = Praxis, „echte“ Arbeit, selbst gewähltes Arbeitsfeld, bekomme Geld

• Andere Unterscheidungsmerkmale ?

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Aufgaben für das Jugendalter

Peer: Freundeskreis, Kontakte, tiefere Beziehungen

Körper: Akzeptanz der Veränderung (Aussehen)

Rolle: Mann bzw. Frau

Beziehung: intime Beziehungserfahrungen

Ablösung: Elternbindung

Beruf: Perspektive und Pläne entwickeln u. beginnen

Partnerschaft: eignes Lebensmodell entwickeln

Selbst: Selbst- und Fremdwahrnehmung erkennen, schärfen

Werte: Weltanschauungen, Klarheit über Werte und Prinzipien

Zukunft: Ziele und Pläne fürs LebenVgl.: Oerter / Dreher 2002, S. 271

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Hurrelmann 2004, S. 37

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Akquisition (Akquise)

Einwerben (Anwerben) von Betrieben

= alle Maßnahmen zur Kundengewinnung

Kaltakquise = neuer Kunde

Warmakquise = bereits bekannt, z. B. aus hausinterner Datenbank

Methoden:

Telefonanrufe, Betriebsbesuche (Exkursionen), Ansprache vor Ort, Branchenverzeichnis, Stellenanzeigen, Inserate, Werbung (Tag der offenen Tür, Plakate, Internet-Foren, …), Nutzung von Netzwerken u.a.

Welche Arbeitsfelder / Branchen haben in Berlin-Brandenburg für Menschen mit Behinderung eine gute Wachstumsprognose?

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Phasenverlauf - idealtypisch

Bei Langzeitpraktika oder Arbeitsaufnahme

1. Einstiegsphase

Hauptperson (HP): meist schüchtern, zurückhaltend, bemüht, aufgeregt, unsicher, ernsthaft, euphorisch, erste Erfahrungen mit Arbeitsinhalten und Arbeitskolleg/innen, Anlernphase

Arbeitskolleg/innen (AK): Kennenlernphase, meist viel Aufsicht und Kontrolle, erste Arbeitsinhalte bestimmen

2. Gewöhnungsphase

HP: Arbeitsalltag wird bewusst, Wiederholung von Arbeitsinhalten und Erfahrungen, innerbetriebliche Kommunikation+, Übernahme von Rollenzuschreibungen, eigenständiges Handeln+

AK: Abnahme von Kontrolle, Verhalten von HP wird bewusst

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Phasenverlauf - idealtypisch

3. KrisenphaseHP: weil z. B. Arbeit zu langweilig oder Überbelastung Neckereien, Streit, Grenzüberschreitungen, Provokationen,

Fehlerhäufung durch Konzentrationsmangel, (scheinbare) Gleichgültigkeit, auch Verstecken oder Verleugnen von Fehlern, häufiger krank, andere Lebensbereiche werden aktualisiert (z. B. Partnerschaft, Wohnen) werden wichtiger, Arbeit = weniger wichtig

AK: Umgang mit diesem Verhalten? Umgang mit behinderten Person?Thema: Grenzen, eigene Positionierung zum Thema Behinderung

4. KorrekturphaseHP: Verhaltensänderung, Akzeptanz oder Aushandlung von Regeln

und Grenzen, Bedeutsamkeit von Arbeit+ (Inhalten, AK)AK: typische Reaktionsformen z. B. Scheinakzeptanz, Schuldgefühle

und –zuschreibungen, Verhaltensunsicherheiten werden durch persönliche Beziehungsmuster abgelöst

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Phasenverlauf - idealtypisch

5. Stabilisierungsphase

= Phase der Normalisierung im Integrationsprozess

Lernleistungen werden deutlich erkannt und formuliert

Arbeitsvertrag wird realistisch

HP: entwickelt Verantwortungsgefühl, Passung zwischen Arbeitsanforderung und –möglichkeit

AK: Arbeitsplatzgestaltung als Kompromissnotwendigkeit und –kunst, Festigung der Arbeitsbeziehungen, Überdenken von innerbetrieblichem Arbeitsklima, eventuell neue Solidaritätsformen unter AK

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Phasenverlauf - idealtypisch

6. Erweiterungsphase

Suche nach neuen Möglichkeiten und Kooperationen, Planung und Erprobung neuer Arbeitsinhalte und Möglichkeiten

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Pädagogische Begleitung z. B. Integrationsberater:

An welcher Stelle werden welche Unterstützungsleistungen erforderlich?