AUSSTELLUNGEN – VORSCHAU 2018 bis...

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GEMÄLDEGALERIE | KUPFERSTICHKABINETT DER AKADEMIE DER BILDENDEN KÜNSTE WIEN ZU GAST IM THEATERMUSEUM Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien | Täglich außer Dienstag 10 bis 18 Uhr www.akademiegalerie.at | www.kupferstichkabinett.at www.facebook.com/akademiegalerie | www.instagram.com/akademiegalerie 1 AUSSTELLUNGEN – VORSCHAU 2018 bis 2020 Kupferstichkabinett 5. Dezember 2018 bis 3. März 2019 Von Hexen, Meerwundern und der Apokalypse – Frühe Druckgraphiken von Albrecht Dürer Korrespondenzen 1. Februar bis 5. Mai 2019 Bosch & Legat Maria Legat: Und zur Lage der Welt Kupferstichkabinett 15. März bis 10. Juni 2019 Carte blanche für Anna Reisenbichler – I work too much, work too little Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und das Theatermuseum 11. Mai bis 25. August 2019 Aus dem Stegreif – Ein gemeinsamer Blick auf die Commedia dell’arte Korrespondenzen 17. Mai bis 25. August 2019 Bosch & Kühn Susanne Kühn: Beastville Kupferstichkabinett 20. Juni bis 22. September 2019 Rembrandt zum 350. Todestag – Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett Kooperationsausstellung 4. August bis 10. November 2019 Goldene Zeiten – Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Meisterwerke der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien zu Gast in der Residenzgalerie Salzburg Korrespondenzen 6. September bis 1. Dezember 2019 Bosch & Banisadr Ali Banisadr: We Work in Shadows Kupferstichkabinett 4. Oktober 2019 bis 9. Jänner 2020 Joseph Anton Kochs Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie Korrespondenzen 10. Dezember 2019 bis 1. März 2020 Bosch & Pitié Agathe Pitié: Visionen des Jüngsten Gerichts

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AUSSTELLUNGEN – VORSCHAU 2018 bis 2020

Kupferstichkabinett

5. Dezember 2018 bis 3. März 2019

Von Hexen, Meerwundern und der Apokalypse – Frühe Druckgraphiken von Albrecht Dürer

Korrespondenzen

1. Februar bis 5. Mai 2019

Bosch & Legat Maria Legat: Und zur Lage der Welt

Kupferstichkabinett

15. März bis 10. Juni 2019

Carte blanche für Anna Reisenbichler – I work too much, work too little

Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und das Theatermuseum

11. Mai bis 25. August 2019

Aus dem Stegreif – Ein gemeinsamer Blick auf die Commedia dell’arte

Korrespondenzen

17. Mai bis 25. August 2019

Bosch & Kühn Susanne Kühn: Beastville

Kupferstichkabinett

20. Juni bis 22. September 2019

Rembrandt zum 350. Todestag – Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett

Kooperationsausstellung

4. August bis 10. November 2019

Goldene Zeiten – Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Meisterwerke der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien zu Gast in der Residenzgalerie Salzburg

Korrespondenzen

6. September bis 1. Dezember 2019

Bosch & Banisadr Ali Banisadr: We Work in Shadows

Kupferstichkabinett

4. Oktober 2019 bis 9. Jänner 2020

Joseph Anton Kochs Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie

Korrespondenzen

10. Dezember 2019 bis 1. März 2020

Bosch & Pitié Agathe Pitié: Visionen des Jüngsten Gerichts

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Kupferstichkabinett

Von Hexen, Meerwundern und der Apokalypse – Frühe Druckgraphiken von Albrecht Dürer

5. Dezember 2018 bis 3. März 2019

Albrecht Dürer (1471–1528): Das Meerwunder, um 1498, Kupferstich

© Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien,

Inv.-Nr. DG-382

Das Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien verwahrt unter seinen geschätzten 100 000 Druckgraphiken auch eine Sammlung von mehr als 500 Blättern Albrecht Dürers (1471–1528). Diese markieren wenige Jahrzehnte nach dem Aufkommen der ersten Holzschnitte und Kupferstiche eine Hochblüte der geschnittenen und gestochenen Kunst. Der Fokus der Ausstellung liegt auf zwischen 1495 und 1500 entstandene Graphiken aus dem Frühwerk Dürers. Nach seinen Wanderjahren kehrte der Nürnberger Meister 1495 in seine Heimatstadt zurück und schuf aufgrund ausbleibender Gemäldeaufträge einen Grundstock an Holzschnitten und Kupferstichen. In dieser Zeit entstandene Blätter wie Vier nackte Frauen (Die vier Hexen), Die Versuchung de Müßiggängers (Der Traum des Doktors) oder das Meerwunder und die Buchserie der Apokalypse gelten als erste Höhepunkte der Druckgraphik. Mit ihrer Größe, handwerklichen Präzision und durchdachten Komposition erhoben sie den Holzschnitt und den Kupferstich zur eigenständigen und vollwertigen Kunstgattung. Aufgrund der bereits hier zum Ausdruck kommenden künstlerischen Virtuosität, der technischen Perfektion, der Vielfalt der behandelten Themen und seines kaufmännischen Geschicks trugen diese Werke maßgeblich zu Dürers späterem Bekanntheitsgrad und seiner unangefochtenen Stellung in der Geschichte der Druckgraphik bei. Die im Kupferstichkabinett vorhandenen Holzschnitte, Kupferstiche und Eisenradierungen von Albrecht Dürer repräsentieren sein gesamtes druckgraphisches Œuvre. Die Ausstellung ermöglicht nun mit den ersten Höhepunkten der Drucke Dürers aus den Jahren vor 1500 einen Einblick in diesen Bestand.

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Korrespondenzen

Bosch & Legat Maria Legat: Und zur Lage der Welt

1. Februar bis 5. Mai 2019

Maria Legat (geb. 1980): Und zur Lage der Welt XXIXoder Das

Fleisch darunter , Detail, 2017/18, Mischtechniken auf

vorgeleimtem Leinen

© Maria Legat

Das Herzstück der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ist der dreiteilige Altar mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516). In der Ausstellungsreihe Korrespondenzen werden Verbindungen zwischen diesem und Werken andere Künstler_innen hergestellt. In der Gegenüberstellung mit unterschiedlichsten künstlerischen Arbeiten können die Besucher_innen immer wieder neue Facetten von Boschs 500 Jahre altem Meisterwerk entdecken. Die 1980 in Villach geborene Maria Legat studierte von 2009 bis 2018 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Ashley Hans Scheirl und Daniel Richter. Legat lebt als selbstständige Künstlerin in Wien und Niederösterreich, ihr Wirken passiert national und international. Ihre Kunst wurzelt in der Willkür der Zeichnung und wächst über die Intensität der fordernden Komposition zur reagierenden fast ausschließlich großformatigen Malerei. Legat ist geprägt von Gedanken zu gesellschaftlichen Einflüssen, und ihre Bildsprache reflektiert die sozialpolitischen Spannungsfelder unserer Zeit. Seit 2014 arbeitet sie an einer Werkserie mit dem Titel Und zur Lage der Welt. Die eigene Zubereitung der Farben ist Auftakt zur Reaktion auf die Eigendynamik der Materialien nach einem intensiv-figurativen Aufbau. Legats Gemälde sind narrativ, jedoch niemals eindeutig. Sie schüren den Willen zu verstehen, ohne unangenehme Ambivalenzen zu ersparen, sind abhängig von Interpretation und Dialog. Während ihres Studiums an der Akademie der bildenden Künste Wien waren die Besuche in der Gemäldegalerie geliebte Zwischenzeit auf dem Weg in das Atelier. Die Weltlage, Kritik an Gesellschaft und Habitus der Menschheit verbinden Bosch und Legat. In der Ausstellung wird Legat eine neue großformatige Arbeit präsentieren.

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Kupferstichkabinett

Carte blanche für Anna Reisenbichler – I work too much, work too little

15. März bis 10. Juni 2019

Gertrude Cornélie Marie de Pélichy (1743–1825): Frauenkopf, 1770, Kreide

und Rötel auf Papier © Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden

Künste Wien, Inv.-Nr. HZ-3843

Der Sammlungsbestand des Kupferstichkabinetts spiegelt auch die gesellschaftliche Situation von weiblichen Kunstschaffenden wider. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts professionalisierte sich die künstlerische Ausbildung für Frauen; ab der Jahrhundertmitte kamen etliche Arbeiten von Künstlerinnen in die Sammlung, seit 1996 werden regelmäßig auch Werke von Absolventinnen der Akademie angekauft. Aus der Zeit vor 1900 besitzt das Kupferstichkabinett nur rund 20 Handzeichnungen von Frauen. Mit Ausnahme von Angelika Kauffmann und Maria Sibylla Merian erlangten die wenigsten dieser Künstlerinnen wirkliche Bekanntheit; mehrere Töchter der Maria Theresia und die Malerin Gertrude de Pélichy waren der Akademie als Ehrenmitglieder verbunden. Ein ordentliches Studium an der Akademie war keiner dieser Frauen möglich. Für die Ausstellung bringt Reisenbichler die Handzeichnungen in einen Dialog mit eigenen gestickten Textarbeiten. Das Sticken war über Jahrhunderte eine der wenigen Kunstgattungen, die Frauen ungehindert ausüben durften. So war Merians erste Publikation eine Vorlagensammlung für Dilettantinnen, die sich in ihrer Freizeit dem Zeichnen und Sticken widmeten. Reisenbichlers Arbeiten hinterfragen formal wie inhaltlich die vermeintlichen Kategorien Vergangenheit und Gegenwart, Privatheit und Beruf, Potentialität und Aktualität. Anna Reisenbichler ist bildende Künstlerin und Kunsthistorikerin. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit Prozessen der Informationsgenerierung, deren Dokumentation, Visualisierung und Faktizität; insbesondere interessiert sie die Relation von individuell-biografischem und kollektivem Wissen sowie von Text und Bild.

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Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien und das Theatermuseum

Aus dem Stegreif Ein gemeinsamer Blick auf die Commedia dell’arte

11. Mai bis 25. August 2019

Lodovico Ottavio Burnacini (1636–1707): Pantalone, Arlecchino und Capitano, Theatermuseum, Sammlung der Handzeichnungen, Fotomontage © Theatermuseum

Die Commedia dell’arte mit ihren charakteristischen Masken, wie z. B. Arlecchino, Pantalone, Capitano, Brighella oder Dottore, nahm ihren Ausgang von den Darbietungen der Jahrmarktskünstler und Scharlatane, die im Mittelalter auf Straßen und Märkten auftraten. Diese Künstler entwickelten sich in der Renaissance zu angesehenen Berufsschauspielern. Immer auf Reisen und allseits wegen ihrer gewitzten und akrobatischen Auftritte gefragt, fanden sie bald auch Zutritt zu den europäischen Höfen.

Wie beliebt die Commedia dell’arte, ihre Figuren und Verkleidungen im 17. Jahrhundert waren, zeigt eine kleine Auswahl von erlesenen Exponaten. Die auf Leinwand gemalte Genreszene des in Rom tätigen Flamen Jan Miel (1599–1664) gibt zum Beispiel Einblick in das närrische Treiben des römischen Karnevals, bei dem die volkstümlichen Figuren der Commedia dell’arte niemals fehlen. In seinem Tanz in der Trattoria hat sich die fröhliche Maskengesellschaft von dichtem Gedränge und lautem Geschrei, das während des Karnevals stets auf den Straßen Roms herrschte, in den ruhigen Hinterhof einer Gaststätte zurückgezogen, um dort fernab von Publikum bei Tanz und Musik den Tag ausklingen zu lassen.

Der Szene in der Trattoria von Jan Miel werden einige kostbare und farbenfrohe Entwürfe von Lodovico Ottavio Burnacini (1633–1707) gegenübergestellt, der ein halbes Jahrhundert lang für die Ausstattung sämtlicher Theateraufführungen und Feste am Hofe Kaiser Leopolds I. verantwortlich war. Seine klassischen wie auch fantasievollen »Typen« zeichnen ein lebendiges Bild der Komödien und Faschingsfeste am kaiserlichen Hof.

Jan Miel (1599–1664): Tanz in der Trattoria, um 1650, Öl auf Leinwand © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Inv.-Nr. GG-1372

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Korrespondenzen

Bosch & Kühn Susanne Kühn: Beastville

17. Mai bis 25. August 2019

Susanne Kühn (geb. 1969): Beastville, Detail, 2018,

Mischtechnik auf Leinwand, Fotograf: Bernhard Strauss © Bildrecht 2019

Das Herzstück der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ist der dreiteilige Altar mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516). In der Ausstellungsreihe Korrespondenzen werden Verbindungen zwischen diesem und Werken andere Künstler_innen hergestellt. In der Gegenüberstellung mit unterschiedlichsten künstlerischen Arbeiten können die Besucher_innen immer wieder neue Facetten von Boschs 500 Jahre altem Meisterwerk entdecken. Susanne Kühn wurde 1969 in Leipzig geboren, wo sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte. Dank eines Stipendiums folgte ein Aufenthalt an der School of Visual Arts und dem Hunter College in New York. Bis 2002 lebte und arbeitete sie in New York und Boston, 2001/02 war sie Fellow am Radcliffe Institute for Advanced Study an der Harvard University in Cambridge/USA. Seit 2002 lebt die Künstlerin in Freiburg im Breisgau und hat seit 2015 eine Professur für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg inne. Susanne Kühns Arbeiten aus jüngerer Zeit changieren zwischen Zeichnung und Malerei. Seit Langem jedoch spielt sie auf Meisterwerke der Kunstgeschichte an und diskutiert diese in ihren Arbeiten mithilfe zeitgenössischer künstlerischer Ausdrucksformen. Für die Korrespondenz in Wien malt sie eigens zwei neue monochrome Diptychen, in denen sie sich mit ihrer Rolle als Künstlerin im Kontext ernster Entwicklungen unserer Zeit auseinandersetzt. Die Ausstellung ist die erste museale Präsentation von Kühns Werken in Österreich.

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Kupferstichkabinett

Rembrandt zum 350. Todestag

Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett

20. Juni bis 22. September 2019

Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606–1669): Selbstbildnis

zeichnend mit Saskia, 1636, Radierung © Kupferstichkabinett

der Akademie der bildenden Künste Wien, Inv.-Nr. DG-6770

Rembrandt Harmensz. van Rijn (Leiden 1606–1669 Amsterdam) gehört gemeinsam mit Albrecht Dürer sicherlich zu jenen Künstlern, die die Geschichte und Entwicklung der Druckgraphik am nachhaltigsten prägten. Nachdem Dürer bereits in den Techniken des Holzschnitts und des Kupferstichs lange Zeit unübertroffene Meisterwerke geschaffen hatte, leistete Rembrandt Vergleichbares auf dem Gebiet der Radierung. Etwa 300 Radierungen von ihm sind bekannt, die er teils selbst in die Platten ritzte. Durch sie wurde er europaweit einer der berühmtesten Künstler des Barock. Aus Anlass des Jubiläums von Rembrandts 350. Todestag zeigt das Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien erstmals einen Querschnitt durch seinen Bestand von rund 150 Druckgraphiken des Künstlers. Die Blätter wurden bereits im 19. Jahrhundert von der Wiener Akademie erworben und dienten den Studierenden zunächst als Anschauungs- und Vorlagematerial. Nachdem diese Zweckbindung an den Unterricht im beginnenden 20. Jahrhundert mit einer Neuorientierung in der Künstlerausbildung weggefallen war, wurden die Rembrandt-Graphiken nur noch selten der Öffentlichkeit präsentiert. Vielfach unerforscht und unbeachtet fristen sie seit Jahrzehnten ein Schattendasein im Depot. Darunter befinden sich berühmte Blätter wie das so genannte „Hundert-Gulden-Blatt“ (auch: Christus heilt die Kranken oder Christus, dem die kleinen Kinder gebracht werden) oder Rembrandts Selbstbildnis mit seiner Ehefrau Saskia.

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Kooperationsausstellung

Goldene Zeiten – Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts

Meisterwerke der Gemäldegalerie der Akademie der bilden-

den Künste Wien zu Gast in der Residenzgalerie Salzburg

4. August bis 10. November 2019

Nicolaes Maes (1634–1693): Bildnis eines Jungen als Adonis,

um 1670, Öl auf Leinwand © Gemäldegalerie der Akademie der

bildenden Künste Wien

Freiheit, religiöse Toleranz und einzigartige wirtschaftliche Bedingungen inmitten einer vom Absolutismus geprägten Welt bereiteten den fruchtbaren Boden für die glanzvolle Blüte der holländischen Malerei. All dies ließ den holländischen Schriftsteller und Maler Arnold van Houbraken (1660–1719) vom Gouden Eeuw/Goldenen Zeitalter sprechen.

Im Sammlungsbestand der Residenzgalerie Salzburg bildet die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts einen herausragenden Schwerpunkt. Die Gemälde sind ein Teil der altösterreichischen Adelssammlung Czernin, erworben vom Land Salzburg im Jahre 1980. Ähnlich verfügt die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien durch die altösterreichische Adelssammlung Lamberg-Sprinzenstein über herausragende holländische Malerei.

Eine hochkarätige Auswahl von Stillleben, Landschaften, Historien-, Genre-, Marine-, Architekturbildern, Porträts und Nachtstücken schenkt Einblick in ein regional und zeitlich begrenztes, einmaliges Phänomen der europäischen Kunst. In seiner faszinierenden Form der Weltaneignung wurde hier ein neuer, zukunftsweisender Bildbegriff begründet.

Die Ausstellung verdeutlicht nicht zuletzt die Sammlungspraxis von zwei bedeutenden Kunstsammlungen im Wien des 19. Jahrhunderts – erstmals gemeinsam. Die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste ist mit voraussichtlich 30 Meisterwerken zu Gast in der Residenzgalerie Salzburg. Aus deren Sammlungsbestand werden insgesamt 42 Gemälde des Goldenen Zeitalters zu sehen sein.

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Korrespondenzen

Bosch & Banisadr

Ali Banisadr: We Work in Shadows

6. September bis 1. Dezember 2019

Ali Banisadr (geb. 1976): We Work in Shadows, 2017, Öl auf Leinwand © Ali Banisadr, Courtesy der Künstler und Blain|Southern und Sperone Westwater, New York Foto von Jeffrey Sturges

Das Herzstück der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ist der dreiteilige Altar mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516). In der Ausstellungsreihe Korrespondenzen werden Verbindungen zwischen diesem und Werken andere Künstler_innen hergestellt. In der Gegenüberstellung mit unterschiedlichsten künstlerischen Arbeiten können die Besucher_innen immer wieder neue Facetten von Boschs 500 Jahre altem Meisterwerk entdecken. Ali Banisadr (geb. 1976 in Teheran/Iran) übersiedelte als Kind mit seiner Familie in die USA. Im Jahr 2000 begann er sein Studium an der School of Visual Arts in New York, in der Stadt, in der er bis heute lebt und arbeitet. Seine komplexen und großformatigen Gemälde bewegen sich zwischen Figuration und abstraktem Expressionismus, und der Künstler lässt sich von Alten Meistern wie Bosch und Bruegel ebenso inspirieren wie von Max Beckmann oder Wassily Kandinsky. Banisadrs dynamischer Pinselstrich und die Vielfalt von Formen und Figuren, die er malt schaffen Kompositionen, die oft das Chaos der Welt widerspiegeln. Klang und Musik sind ein integraler Teil seiner Arbeit, sie beeinflussen die Art und Weise seiner Arbeit. Banisadr hat ein ausgeprägtes synästhetisches Vermögen (ein Sinn beeinflusst den anderen, das Sehen den Klang und umgekehrt). Während seiner Arbeit hört er einen inneren Klang, der ihn durch die Komposition seiner Bilder führt. Seine Werke wurden oft mit denen von Bosch verglichen, und es ist seine Erschaffung von Welten innerhalb von Welten, die man von einer Mikro- zu einer Makroperspektive erleben kann. Banisadr sieht sie als Verbindungslinien zwischen seinen Arbeiten und denen Boschs. „Hieronymus Bosch erschafft diese Welten alle aus seiner Imagination, er beschäftigt sich mit unbekannten Orten der Psyche, das ist etwas, das mich ebenfalls in meiner Arbeit interessiert.“ Die Ausstellung zeigt neue und neueste Werke von Banisadr und ist die erste museale Präsentation von Arbeiten des Künstlers in Österreich.

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Kupferstichkabinett

Joseph Anton Kochs Zeichnungen

zu Dantes Göttlicher Komödie

4. Oktober 2019 bis 19. Jänner 2020

Joseph Anton Koch (1768–1839): Luzifer in der Mitte der

Hölle. Judas, Brutus, Cassius, um 1803, Illustration zu

Dante: Göttliche Komödie, Hölle, 24. Gesang, Feder über

Bleistift © Kupferstichkabinett der Akademie der

bildenden Künste Wien, Inv.-Nr. HZ-6537

Das Kupferstichkabinett der Wiener Akademie besitzt einen der größten Bestände an Zeichnungen von Joseph Anton Koch (Obergiblen/Tirol 1768–1839 Rom), die bis auf wenige Ausnahmen als geschlossenes Konvolut aus dem Nachlass des Künstlers 1865 in die Sammlung gelangten. Koch zählt zu den bedeutendsten Landschaftsmalern seiner Zeit und verband oft Naturdarstellungen mit Szenen aus der antiken Mythologie oder der biblischen Geschichte. Er lebte über Jahrzehnte in Rom und wurde dort zum Mentor vieler junger deutscher Künstler im Kreis der Nazarener, aber auch darüber hinaus. Nachdem an der Akademie 2011 zuletzt eine Auswahl an Werken von Joseph Anton Koch gezeigt wurde, legt diese Sonderausstellung nun den Fokus auf die Zeichnungen zu Dantes Göttlicher Komödie, insbesondere auf die Höllendarstellungen. Zu Dantes berühmtem Werk sind von Koch 210 Arbeiten aus den Jahren 1801 bis 1809 überliefert, 55 von ihnen, vorwiegend um 1803 entstanden, befinden sich im Kupferstichkabinett. Einige von ihnen wurden von Kochs Schwiegersohn Michael Wittmer überarbeitet; teils handelt es sich um Vorstudien zu den großen, 1826 von Koch ausgeführten Wandgemälden in der römischen Villa Massimo. Koch war einer der profundesten Kenner der Divina Commedia und konnte weite Passagen auswendig zitieren. Die Zeichnungen gehören zu einem gescheiterten Illustrationsprojekt. Der Maler ließ sich von Giotto, Signorelli und Michelangelo ebenso inspirieren wie von Albrecht Dürer. In Kochs Zeichnungen zu Dante lassen sich auch Bezüge zu Hieronymus Boschs Weltgerichts-Triptychon herstellen.

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Korrespondenzen

Bosch & Pitié

Agathe Pitié: Visionen des Jüngsten Gerichts

Kurator: Dr. Klaus Speidel

10. Dezember 2019 bis 1. März 2020

Agathe Pitié (geb. 1986): Apokalypse, 2010, Zeichnung auf Papier mit Tusche, Gold und Aquarell © Agathe Pitié

Das Herzstück der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ist der dreiteilige Altar mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516). In der Ausstellungsreihe Korrespondenzen werden Verbindungen zwischen diesem und Werken andere Künstler_innen hergestellt. In der Gegenüberstellung mit unterschiedlichsten künstlerischen Arbeiten können die Besucher_innen immer wieder neue Facetten von Boschs 500 Jahre altem Meisterwerk entdecken. Die Werke der 1986 in Sastres (Frankreich) geborenen Künstlerin Agathe Pitié sind singulär und unverkennbar. Während aktuelle Kunst die große Geste schätzt, arbeitet Pitié an Details; während die Gegenwart minimalen Interventionen viel Raum gibt, bearbeitet Pitié ihre Blätter so dicht, dass sie uns ständig kognitiv überfordern; während viele Zeichner_innen ihren persönlichen Stil wie einen Filter über die Wirklichkeit legen, macht Pitié sich durchlässig für Formen verschiedenen Ursprungs; Narration ist ein Grundprinzip ihrer zeichnerischen und malerischen Arbeit und die formale Anmutung ihrer Werke erinnert an alte Kunst. All dies und auch, dass sie Bilder lächerlicher Gewalt entwirft, deren präzise Struktur erst auf den zweiten Blick erkennbar wird, erinnert an Hieronymus Bosch. Für jede ihrer großformatigen Zeichnungen macht Pitié ein virtuelles Casting in ihrem Zeichenbuch, bei dem sie reale und fiktionale Figuren für verschiedene Rollen in Betracht zieht. Weil dabei Geschichtsbücher, der Koran oder anthropologische Studien keine geringere Rolle spielen als Comics oder das Darknet, trifft in ihrer Apokalypse Stalin auf die Jungfrau Maria und mittelalterliche Allegorien kämpfen mit Einfällen der Popkultur. Die Ausstellung zeigt Werke zu christlichen und mythologischen Themen und gibt Einblick in den Entstehungsprozess des Jüngsten Gerichts, das die Künstlerin speziell für die Ausstellung entwirft. Dabei reagiert sie auf das Werk Boschs und dessen Struktur, ergänzt um den Stoff unserer Träume und Albträume der letzten 500 Jahre.