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info@photomuseum.de · www.photomuseum.de Helmstedter Straße 1 · D-38102 Braunschweig · Telefon +49(0)531 75000 · Fax +49(0)531 75036 Leiterin: Dr. Gisela Parak · 1. Vorsitzender: Prof. Dr. Michael Schwarz Bankverbindung: Nord/LB Braunschweig · BLZ: 250 500 00 · Konto: 416 966 SteuerNr.: 14/204/31878 Schöne Neue BRD? Autorenfotografie der 1980er Jahre 25.04. – 29.06.2014 André Gelpke, Tabu, St. Pauli, aus der Serie Sex-Theater, 1978 Roland Kopp, Rambach – Nordhessen, © André Gelpke November 1982 © Roland Kopp Eine Ausstellung anlässlich des 30. Geburtstages des Museums für Photographie Braunschweig Mit Arbeiten von Aginmar, Wilfried Bauer, André Gelpke, Joachim Giesel, Uwe J. Haack, Roland Kopp, Hans-Martin Küsters, Angela Neuke, Gabriele und Helmut Nothhelfer und Michael Schmidt “The Steinert school is dead!” Lange lebe die Steinert Schule! So müsste man aus dem heutigen Blickwinkel André Gelpkes vehemente Kritik von 1980 an einer am Kommerziellen ausgerichteten Ausbildung an der Folkwangschule für Gestaltung, der ehemaligen Wirkstätte Steinerts wohl folgerichtig ergänzen. Das Jahr 1979 markiert ein Schlüsseljahr der westdeutschen Fotoszene und Fotogeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Mit Klaus Honnefs Schlagwort der „Autorenfotografie“ verdichtete sich in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren eine theoretische Matrix (Christoph Schaden 2013), welche die bisherigen Erörterungen und Ausführungen zum fotografischen Medium in Bewegung versetzte. Eindringlich belegt durch Honnefs Ausstellung „In Deutschland“ präsentierte die Schau zahlreiche der wichtigen jungen Fotografen und aufstrebenden Talente der Epoche. Diese Ausstellung, aber ebenso die vielen anderen zur Kontroverse anregenden fotografischen

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Bankverbindung: Nord/LB Braunschweig · BLZ: 250 500 00 · Konto: 416 966 SteuerNr.: 14/204/31878

Schöne Neue BRD? Autorenfotografie der 1980er Jahre 25.04. – 29.06.2014

André Gelpke, Tabu, St. Pauli, aus der Serie Sex-Theater, 1978 Roland Kopp, Rambach – Nordhessen, © André Gelpke November 1982 © Roland Kopp Eine Ausstellung anlässlich des 30. Geburtstages des Museums für Photographie Braunschweig Mit Arbeiten von Aginmar, Wilfried Bauer, André Gelpke, Joachim Giesel, Uwe J. Haack, Roland Kopp, Hans-Martin Küsters, Angela Neuke, Gabriele und Helmut Nothhelfer und Michael Schmidt

“The Steinert school is dead!” Lange lebe die Steinert Schule! So müsste man aus dem heutigen

Blickwinkel André Gelpkes vehemente Kritik von 1980 an einer am Kommerziellen ausgerichteten

Ausbildung an der Folkwangschule für Gestaltung, der ehemaligen Wirkstätte Steinerts wohl

folgerichtig ergänzen.

Das Jahr 1979 markiert ein Schlüsseljahr der westdeutschen Fotoszene und Fotogeschichte der

Bundesrepublik Deutschland. Mit Klaus Honnefs Schlagwort der „Autorenfotografie“ verdichtete sich

in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren eine theoretische Matrix (Christoph Schaden 2013),

welche die bisherigen Erörterungen und Ausführungen zum fotografischen Medium in Bewegung

versetzte. Eindringlich belegt durch Honnefs Ausstellung „In Deutschland“ präsentierte die Schau

zahlreiche der wichtigen jungen Fotografen und aufstrebenden Talente der Epoche. Diese

Ausstellung, aber ebenso die vielen anderen zur Kontroverse anregenden fotografischen

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Ausstellungsprojekte der Zeit, behaupteten die Fotografie nachdrücklich als künstlerisches

Ausdrucksmittel im Nachklang der so genannten Mediendocumenta 6. Sie bewiesen gleichzeitig,

dass die Steinert Schule alles andere als tot war. Im Gegenteil, die von der wohl charismatischsten

Person der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte ausgebildeten jungen Fotografen – wie auch die

Absolventen anderer akademischer Fotozentren, die sich gerade etablierten – entwickelten mit der

so genannten Autorenfotografie eine neue Stilrichtung und traten nunmehr selbstbewusst als

künstlerische Fotografen auf. Mit einer neuen Herangehensweise, die das subjektive Moment der

Fotografie als Selektion und Konstruktion von Wirklichkeit mit einer prägnanten Inhaltlichkeit

verband, die Fotografie als Analyse der gesellschaftlichen Wirklichkeiten verstand, prägten die

beteiligten Fotografen ein neues Verständnis von Fotografie. So ist es verständlich, dass die

Faszination, die von den Steinert Schülern ausging, in der gesamten Bundesrepublik Deutschland

überaus groß war.

Die sich ausbildende Vielzahl miteinander korrespondierender Fotografen, akademischer

Ausbildungszentren und Fotogalerien stehen aber noch für ein weiteres Kapitel bundesdeutscher

Fotogeschichte: Das spannungsgeladene Diskursfeld Fotografie inspirierte im Vorfeld und Nachklang

der documenta auch die zahlreichen Gründungen fotografischer Sammlungen und Fotogalerien der

Epoche. Erst in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre konnte die Fotografie in Westdeutschland als

autonomes, gleichberechtigtes künstlerisches Medium etabliert und in den Museen institutionalisiert

werden.

Die Ausstellung „Schöne Neue BRD? Autorenfotografie der 1980er Jahre“ bietet einen Einblick in das

Werk von zehn wichtigen Positionen aus dem Umfeld der „Autorenfotografen“ und ihr fotografisches

Werk der 1970er und 1980er Jahre. Die Ereignisse der Zeit werden in Bezug gesetzt zur Gründung des

Hauses als gemeinnütziger Verein im Jahr 1984, die sich somit als eine der vielen maßgeblichen

Initiativen der Etablierung und Institutionalisierung der Fotografie verstehen lässt.

Zur Ausstellung erscheint ein begleitender Katalog. Ausstellungslaufzeit 25.04.–29.06.2014 Pressegespräch Donnerstag, 24.04.2014, 12 Uhr mit Dr. Gisela Parak, Kuratorin der Ausstellung Eröffnung Donnerstag, 24.04.2014, 19 Uhr

Festakt im Großen Saal des Städtischen Museums am Donnerstag, den 24.04.2014, 18 Uhr mit Karen Seggelke, Ulrike Lahmann u.a. Anschließend: Eröffnung der Ausstellung und Umtrunk in den Torhäusern

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Ausstellungsort Museum für Photographie Braunschweig e.V. Helmstedter Straße 1, 38102 Braunschweig Öffnungszeiten Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr Eintritt 2,50 € / 1 € ermäßigt Begleitprogramm Fotohistorisches Symposium mit Karen Seggelke, Dr. Ulrich Pohlmann,

Prof. Dr. Christoph Schaden, Prof. Manfred Schmalriede und Prof. Thomas Weski am Dienstag, den 29.04.2014, 14 – 19 Uhr

Weitere Termine werden auf der Website angekündigt Regelmäßige Führungen: sonntags 16 Uhr

Pressekontakt Kristina Thrien · 0531-75000 · [email protected] Gefördert durch