AWO Saarland - Durchblick

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ter Zeit werden über 6000 Men- schen im Saarland Mitglied der Arbeiterwohlfahrt. Die Ge- schäftsstelle in der Brauerstraße genügt schon bald den Anforde- rungen an die Selbsthilfeorgani- sation nicht mehr. 1930 zieht die Arbeiterwohlfahrt in die Hohen- zollernstraße 45 um, wo noch heute der Sitz der AWO im Saar- land ist. Das dem Völkerbund unterste- hende Saargebiet bleibt bis 1935 von der Tyrannei des NS-Regimes verschont. Viele Menschen, da- runter auch die Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, Marie Ju- chacz, finden im Saarland Zu- flucht. Sie gründet in der Saar- brücker Bahnhofstraße (heute in Höhe der Hausnummer 80) eine Fremdenpension, in der Emig- ranten Zuflucht erhalten. Nach dem Ersten Weltkrieg gibt es in Deutschland vielfach unbe- schreibliches Elend. Obdach- und Arbeitslosigkeit, Krankheiten und Alter und völlige Aussichts- losigkeit prägen den Alltag der meisten Menschen. Die Reichs- tagsabgeordnete Marie Juchacz gründet am 13. Dezember 1919 den Hauptausschuss der Arbei- terwohlfahrt als Arbeitsgemein- schaft der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Bis 1927 ver- dreifacht sich die Anzahl der AWO-Ortsgruppen im Saarge- biet. Sie sind Orte der Selbsthilfe der Arbeiterschaft und kümmern sich um Kindererholungen, Schulspeisungen und Sammlun- gen für bedürftige Familien. Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 ver- schärft das Elend der Menschen. AWO-Suppenküchen helfen Ih- nen, über die Runden zu kom- men. Gründung der AWO im Saargebiet und Verbot 1935 durch das NS-Regime Angela Braun-Stratmann ist vom 17. Juli 1924 bis zum 15. Januar 1935 erste Vorsitzende der Arbei- terwohlfahrt Saarland. In der ers- ten Geschäftsstelle in der Saar- brücker Brauerstraße werden Ortsausschüsse gegründet, Volksspeisungen organisiert und Nähstuben eingerichtet. Finan- ziert werden die Hilfsaktionen durch Mittel aus der Wohlfahrts- lotterie. Mit dem ansteigenden Elend vieler Menschen wächst auch die Anzahl der Ortsausschüsse und Hilfsprojekte. Innerhalb kürzes- Rückgliederung an das Deutsche Reich und Verbot der Arbeiterwohlfahrt Am 13. Januar 1935 wird das Saargebiet nach einer Volksab- stimmung an das „Deutsche Reich“ zurückgegliedert. Die Ar- beiterwohlfahrt wird von den Nazis aufgelöst und verboten. Die Hilfsangebote, die viele Men- schen brauchen, kommen zum Erliegen. Viele Funktionäre der Arbeiterwohlfahrt flüchten in andere Länder um einer Verhaf- tung und der Tyrannei zu entge- hen und ihr Leben zu retten oder halfen Mitgliedern, einen Weg ins Exil zu finden. Darunter auch Johanna Kirchner, nach der heu- te ein AWO-Seniorenzentrum in Saarbrücken-Malstatt benannt ist. Auch Angela Braun-Strat- mann und Max Braun, ihr Ehe- mann, emigrieren nach Paris. Max Braun stirbt im März 1945 in England. Wiederaufbau nach 1945 und Aufbau des modernen Wohlfahrtsverbandes Das Land liegt nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern. Viele der Ortsvereine der Arbeiterwohl- fahrt gründen sich nach der Rückkehr der Vorsitzenden, An- gela Braun-Stratmann, neu und lindern das Leid, das über die Menschen ergeht. Die Geschäfts- stelle in der Hohenzollernstraße übersteht den Krieg trotz schwe- rer Schäden. Nach der Instand- setzung durch viele freiwillige Helfer entstehen Ortsberatungs- stellen und Fürsorgeprogramme im Bereich der Alten-, Behinder- ten- und Jugendhilfe. Die AWO leistet einen wesentlichen Bei- trag zum Wiederaufbau. In den darauffolgenden Jahrzehnten verdichtet sich das Netz an Hilfs- angeboten für Menschen. Ein- richtungen und Programme ent- stehen, die eine Teilhabe aller Menschen an unserer Gesell- schaft zum Ziel haben – auch je- ner Menschen, die nicht am Wirt- schaftswunder teilhaben kön- nen. Heute ist die AWO Saarland ein demokratischer, unpar- teiischer und konfessionsloser Verband, der mit über 13 000 Mitgliedern im Saarland Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Hier wird Soli- darität gelebt. Über 5000 Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter sind in über 300 Einrichtungen und Projekten tätig. Die Arbeiterwohlfahrt an der Saar – ein Blick in die Geschichte Links: Eine der Nähstuben, wie sie nach Gründung der AWO im Saargebiet nach 1924 entstanden. Rechts: Fahrbaree Mittagstisch in den 70ern. Liebe Leserin, lieber Leser, Aufgrund der besonderen po- litischen Situation des Saar- gebietes kommt es erst im Jahre 1924 zur Gründung der AWO Saar durch Angela Braun. Doch auch hier nimmt in kürzester Zeit die Zahl der Ortsvereine und offiziellen Hilfeeinrichtungen so zu, dass die AWO rasch zu einem nicht mehr wegzudenkenden sozialen Verband wird. Vor 90 Jahren ahnte noch nie- mand, dass sich die AWO zu dieser vielfältigen und leis- tungsfähigen Organisation entwickeln würde, wie wir sie heute kennen. Unsere AWO vertritt dabei eine faszinie- rende und zeitlose Idee. Die Idee von mehr Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität in ei- nem Gemeinwesen, in dem sich jeder Mensch in Verant- wortung für sich und die Ge- sellschaft frei entfalten kann. Menschen brauchen einan- der. An Orten, an denen so- ziale Beziehungen geknüpft werden und Leben in der Ge- meinschaft außerhalb von Familie und Beruf erfahrbar wird. Die Arbeiterwohlfahrt ist eine offene und lebensnahe Orga- nisation für bürgerschaftli- ches Engagement frei von re- ligiösen Vorbehalten oder kulturellen Ressentiments. Haupt- und Ehrenamtliche können fachliche Entwicklun- gen anregen und damit An- waltsfunktionen für Schwä- chere übernehmen. Diese Aufgabe ist unsere Verpflich- tung, hierfür sind wir in die- ser Gesellschaft unentbehr- lich. Unsere Verpflichtung bleibt aber auch, dass wir das Erbe unserer Gründerinnen be- wahren und die AWO in Zu- kunft ein eigenständiger vita- ler, vielfältiger und leistungs- fähiger sozialer Verband bleibt. Das fordert von uns das verstärkte Engagement um das Profil und die Schwer- punkte unserer zukünftigen sozialen Arbeit. Ihr Marcel Dubois Landesvorsitzender Herausgeber: AWO Landesverband Saarland e.V. (Öffentlichkeitsarbeit) Verantwortlich: Ines Reimann-Matheis Redaktion: Fred Eric Schmitt, Jürgen Nieser Layout/Prepress: m-content – MediaContentGroup, Saarbrücken Druck: Saarbrücker Zeitung Juli 2014 www.awo-saarland.de Ausgabe 26 – Juli 2014 IMPRESSUM Mit einem bunten interkulturel- len Fest ist die Kita Hohenzollern offiziell eröffnet worden. Die Einrichtung in der Hohenzoller- straße in Saarbrücken ist ein Ge- meinschaftsprojekt der Hoch- schule für Technik und Wirt- schaft (HTW) Saar, der AWO Saar- land und der WOGE Saar. Die Kita hat 20 Krippen- und 50 Kinder- gartenplätze und ist von mon- tags bis freitags von sieben bis 18 Uhr geöffnet. Auch Kinder aus dem Stadtteil Alt-Saarbrücken werden hier betreut. Die Kita Hohenzollern ist die dritte betriebsnahe Kindertage- einrichtung, die von der AWO im Saarland geführt wird. „Bildung, Betreuung und attraktive Öff- nungszeiten, die Familie und Be- ruf miteinander vereinbaren las- sen, machen die Besonderheit dieser Kita aus“, sagte der AWO- Landesvorsitzende Marcel Du- bois vor zahlreichen Gästen. Auch Bildungsstaatssekretärin Andrea Becker, Regionalver- bandsdirektor Peter Gillo und Bürgermeister Ralf Latz begrüß- ten die neue Einrichtung. Dass auch Kinder aus dem Stadtteil die Kita besuchen könnten, sei „ein Gewinn für alle“. „Mit der Kita Hohenzollern können wir mehr als eine qualitätsvolle und flexible Betreuungsmöglichkeit für die Kinder unserer Studieren- den und unseres Personals hoch- schulnah anbieten“, sagte Rek- tor Wolrad Rommel. Der Studien- bereich „Pädagogik und Kind- heit“ arbeite intensiv mit der Ki- ta-Leitung zusammen. „So ent- steht ein Wissenstransfer, von dem beide profitieren“, so Rom- mel. Rita Gindorf-Wagner, Ge- schäftsführerin der WOGE Saar, übergab den Schlüssel an Kinder- gartenleiterin Martina Riedel. „Bund, Land, Regionalverband und Stadt Saarbrücken haben dieses Projekt gemeinsam geför- dert. Die Zusammenarbeit funk- tionierte reibungslos“, lobte Wagner alle Beteiligten. Die WO- GE Saar ist Eigentümer des Hau- ses, das insgesamt 3,6 Mio. Euro umgebaut wurde. Hohenzollern-Kita von HTW und AWO eröffnet Bei der Schlüsselübergabe (von links): Wolrad Rommel, Ralf Latz, Rita Gindorf-Wagner, Peter Gillo, Martina Riedel, Marcel Dubois und An- drea Becker. Die Kinder machten die Einweihungsfeier zu einem bunten und inter- kulturellen Fest. Neunzig Jahre Arbeiterwohlfahrt an der Saar. Angela Braun – unterstützt von ihrem Ehemann Max – war die treibende Kraft bei der Gründung im Februar 1924 und folge- richtig die erste Vorsitzende. 1927 bestan- den bereits 104 Ortsgruppen in allen Landes- teilen des Saargebiets. Familienfürsorge, Be- treuung von Alten, „Invaliden“ und Kindern waren schon damals Schwerpunkte der Ar- beit. Auf Initiative von Marie Juchacz war die Arbeiterwohlfahrt im Dezember 1919 als Arbeitsgemeinschaft der SPD ge- gründet worden. Heute ist die AWO ein unabhängiger Wohlfahrtsverband auf der Höhe der Zeit. Die Aufgaben sind geblieben, in anderer Gestalt und mit modernen Ant- worten. Geblieben sind auch die Werte, die weltanschauli- chen Fundamente der Arbeit. Am 31. Juli 1914 wurde der Pazifist und Sozialistenführer Jean Jaures ermordet. Von ihm stammt der Satz: „Tradition heißt nicht die Asche bewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten.“ Wenn wir auf die bewegten 90 Jahre der Arbeiterwohl- fahrt an der Saar zurückblicken, so sind das 90 Jahre prakti- zierte Solidarität, 90 Jahre Einsatz für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Die Flamme, die von Marie Juchacz entzün- det, von Angela Braun an die Saar gebracht und von vielen Frauen und Männern gehütet wurde, brennt noch heute hell wie am ersten Tag. Reinhard Klimmt Ministerpräsident des Saarlandes a.D. Der Historiker und ehemalige Ministerpräsident des Saarlandes hält die Festrede beim Festakt zum 90-jährigen Bestehen der AWO Saarland am Samstag, 19. Juli, 11 Uhr, in der Congresshalle Saarbrücken. Die Aufgaben und Werte sind geblieben Reinhard Klimmt 25 Jahre UN-Kinderrechte FSJ macht happy Täglich für die Awo unterwegs Soziales Bewusst- sein zeigen Kochen, lernen lustig sein

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Page 1: AWO Saarland - Durchblick

ter Zeit werden über 6000 Men-schen im Saarland Mitglied derArbeiterwohlfahrt. Die Ge-schäftsstelle in der Brauerstraßegenügt schon bald den Anforde-rungen an die Selbsthilfeorgani-sation nicht mehr. 1930 zieht dieArbeiterwohlfahrt in die Hohen-zollernstraße 45 um, wo nochheute der Sitz der AWO im Saar-land ist.

Das dem Völkerbund unterste-hende Saargebiet bleibt bis 1935von der Tyrannei des NS-Regimesverschont. Viele Menschen, da-runter auch die Gründerin derArbeiterwohlfahrt, Marie Ju-chacz, finden im Saarland Zu-flucht. Sie gründet in der Saar-brücker Bahnhofstraße (heute inHöhe der Hausnummer 80) eineFremdenpension, in der Emig-ranten Zuflucht erhalten.

Nach dem Ersten Weltkrieg gibtes in Deutschland vielfach unbe-schreibliches Elend. Obdach- undArbeitslosigkeit, Krankheitenund Alter und völlige Aussichts-losigkeit prägen den Alltag dermeisten Menschen. Die Reichs-tagsabgeordnete Marie Juchaczgründet am 13. Dezember 1919den Hauptausschuss der Arbei-terwohlfahrt als Arbeitsgemein-schaft der SozialdemokratischenPartei Deutschlands. Bis 1927 ver-dreifacht sich die Anzahl derAWO-Ortsgruppen im Saarge-biet. Sie sind Orte der Selbsthilfeder Arbeiterschaft und kümmernsich um Kindererholungen,Schulspeisungen und Sammlun-gen für bedürftige Familien. DieWeltwirtschaftskrise ab 1929 ver-schärft das Elend der Menschen.AWO-Suppenküchen helfen Ih-nen, über die Runden zu kom-men.

Gründung der AWO imSaargebiet und Verbot1935 durch das NS-Regime

Angela Braun-Stratmann ist vom17. Juli 1924 bis zum 15. Januar1935 erste Vorsitzende der Arbei-terwohlfahrt Saarland. In der ers-ten Geschäftsstelle in der Saar-brücker Brauerstraße werdenOrtsausschüsse gegründet,Volksspeisungen organisiert undNähstuben eingerichtet. Finan-ziert werden die Hilfsaktionendurch Mittel aus der Wohlfahrts-lotterie.

Mit dem ansteigenden Elendvieler Menschen wächst auch dieAnzahl der Ortsausschüsse undHilfsprojekte. Innerhalb kürzes-

Rückgliederung an dasDeutsche Reich und Verbotder Arbeiterwohlfahrt

Am 13. Januar 1935 wird dasSaargebiet nach einer Volksab-stimmung an das „DeutscheReich“ zurückgegliedert. Die Ar-beiterwohlfahrt wird von denNazis aufgelöst und verboten.Die Hilfsangebote, die viele Men-schen brauchen, kommen zumErliegen. Viele Funktionäre derArbeiterwohlfahrt flüchten inandere Länder um einer Verhaf-tung und der Tyrannei zu entge-hen und ihr Leben zu retten oderhalfen Mitgliedern, einen Wegins Exil zu finden. Darunter auchJohanna Kirchner, nach der heu-te ein AWO-Seniorenzentrum inSaarbrücken-Malstatt benanntist. Auch Angela Braun-Strat-

mann und Max Braun, ihr Ehe-mann, emigrieren nach Paris.Max Braun stirbt im März 1945 inEngland.

Wiederaufbau nach 1945und Aufbau des modernenWohlfahrtsverbandes

Das Land liegt nach dem ZweitenWeltkrieg in Trümmern. Viele derOrtsvereine der Arbeiterwohl-fahrt gründen sich nach derRückkehr der Vorsitzenden, An-gela Braun-Stratmann, neu undlindern das Leid, das über dieMenschen ergeht. Die Geschäfts-stelle in der Hohenzollernstraßeübersteht den Krieg trotz schwe-rer Schäden. Nach der Instand-setzung durch viele freiwilligeHelfer entstehen Ortsberatungs-stellen und Fürsorgeprogramme

im Bereich der Alten-, Behinder-ten- und Jugendhilfe. Die AWOleistet einen wesentlichen Bei-trag zum Wiederaufbau. In dendarauffolgenden Jahrzehntenverdichtet sich das Netz an Hilfs-angeboten für Menschen. Ein-richtungen und Programme ent-stehen, die eine Teilhabe allerMenschen an unserer Gesell-schaft zum Ziel haben – auch je-ner Menschen, die nicht am Wirt-schaftswunder teilhaben kön-nen. Heute ist die AWO Saarlandein demokratischer, unpar-teiischer und konfessionsloserVerband, der mit über 13 000Mitgliedern im Saarland Hilfe zurSelbsthilfe bietet. Hier wird Soli-darität gelebt. Über 5000 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter sindin über 300 Einrichtungen undProjekten tätig.

Die Arbeiterwohlfahrt an der Saar – ein Blick in die Geschichte

Links: Eine der Nähstuben, wie sie nach Gründung der AWO im Saargebiet nach 1924 entstanden. Rechts: Fahrbaree Mittagstisch in den 70ern.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aufgrund der besonderen po-litischen Situation des Saar-gebietes kommt es erst imJahre 1924 zur Gründung derAWO Saar durch AngelaBraun. Doch auch hier nimmtin kürzester Zeit die Zahl derOrtsvereine und offiziellenHilfeeinrichtungen so zu,dass die AWO rasch zu einemnicht mehr wegzudenkendensozialen Verband wird.

Vor 90 Jahren ahnte noch nie-mand, dass sich die AWO zudieser vielfältigen und leis-tungsfähigen Organisationentwickeln würde, wie wir sieheute kennen. Unsere AWOvertritt dabei eine faszinie-rende und zeitlose Idee. DieIdee von mehr Gerechtigkeit,Toleranz und Solidarität in ei-nem Gemeinwesen, in demsich jeder Mensch in Verant-wortung für sich und die Ge-sellschaft frei entfalten kann.

Menschen brauchen einan-der. An Orten, an denen so-ziale Beziehungen geknüpftwerden und Leben in der Ge-meinschaft außerhalb vonFamilie und Beruf erfahrbarwird.

Die Arbeiterwohlfahrt ist eineoffene und lebensnahe Orga-nisation für bürgerschaftli-ches Engagement frei von re-ligiösen Vorbehalten oderkulturellen Ressentiments.

Haupt- und Ehrenamtlichekönnen fachliche Entwicklun-gen anregen und damit An-waltsfunktionen für Schwä-chere übernehmen. DieseAufgabe ist unsere Verpflich-tung, hierfür sind wir in die-ser Gesellschaft unentbehr-lich.

Unsere Verpflichtung bleibtaber auch, dass wir das Erbeunserer Gründerinnen be-wahren und die AWO in Zu-kunft ein eigenständiger vita-ler, vielfältiger und leistungs-fähiger sozialer Verbandbleibt. Das fordert von unsdas verstärkte Engagementum das Profil und die Schwer-punkte unserer zukünftigensozialen Arbeit.

Ihr Marcel DuboisLandesvorsitzender

Herausgeber: AWO LandesverbandSaarland e.V. (Öffentlichkeitsarbeit)Verantwortlich: Ines Reimann-MatheisRedaktion: Fred Eric Schmitt,Jürgen NieserLayout/Prepress: m-content –MediaContentGroup, SaarbrückenDruck: Saarbrücker ZeitungJuli 2014

www.awo-saarland.de Ausgabe 26 – Juli 2014

I M P R E S S U M

Mit einem bunten interkulturel-len Fest ist die Kita Hohenzollernoffiziell eröffnet worden. DieEinrichtung in der Hohenzoller-straße in Saarbrücken ist ein Ge-meinschaftsprojekt der Hoch-schule für Technik und Wirt-schaft (HTW) Saar, der AWO Saar-land und der WOGE Saar. Die Kitahat 20 Krippen- und 50 Kinder-gartenplätze und ist von mon-tags bis freitags von sieben bis 18Uhr geöffnet. Auch Kinder ausdem Stadtteil Alt-Saarbrückenwerden hier betreut.

Die Kita Hohenzollern ist diedritte betriebsnahe Kindertage-einrichtung, die von der AWO imSaarland geführt wird. „Bildung,Betreuung und attraktive Öff-nungszeiten, die Familie und Be-ruf miteinander vereinbaren las-sen, machen die Besonderheitdieser Kita aus“, sagte der AWO-Landesvorsitzende Marcel Du-

bois vor zahlreichen Gästen.Auch BildungsstaatssekretärinAndrea Becker, Regionalver-bandsdirektor Peter Gillo undBürgermeister Ralf Latz begrüß-ten die neue Einrichtung. Dassauch Kinder aus dem Stadtteildie Kita besuchen könnten, sei

„ein Gewinn für alle“. „Mit derKita Hohenzollern können wirmehr als eine qualitätsvolle undflexible Betreuungsmöglichkeitfür die Kinder unserer Studieren-den und unseres Personals hoch-schulnah anbieten“, sagte Rek-tor Wolrad Rommel. Der Studien-bereich „Pädagogik und Kind-heit“ arbeite intensiv mit der Ki-ta-Leitung zusammen. „So ent-steht ein Wissenstransfer, vondem beide profitieren“, so Rom-mel.

Rita Gindorf-Wagner, Ge-schäftsführerin der WOGE Saar,übergab den Schlüssel an Kinder-gartenleiterin Martina Riedel.„Bund, Land, Regionalverbandund Stadt Saarbrücken habendieses Projekt gemeinsam geför-dert. Die Zusammenarbeit funk-tionierte reibungslos“, lobteWagner alle Beteiligten. Die WO-GE Saar ist Eigentümer des Hau-ses, das insgesamt 3,6 Mio. Euroumgebaut wurde.

Hohenzollern-Kita von HTW und AWO eröffnet

Bei der Schlüsselübergabe (von links): Wolrad Rommel, Ralf Latz, RitaGindorf-Wagner, Peter Gillo, Martina Riedel, Marcel Dubois und An-drea Becker.

Die Kinder machten die Einweihungsfeier zu einem bunten und inter-kulturellen Fest.

Neunzig Jahre Arbeiterwohlfahrt an derSaar. Angela Braun – unterstützt von ihremEhemann Max – war die treibende Kraft beider Gründung im Februar 1924 und folge-richtig die erste Vorsitzende. 1927 bestan-den bereits 104 Ortsgruppen in allen Landes-teilen des Saargebiets. Familienfürsorge, Be-treuung von Alten, „Invaliden“ und Kindernwaren schon damals Schwerpunkte der Ar-beit.

Auf Initiative von Marie Juchacz war die Arbeiterwohlfahrtim Dezember 1919 als Arbeitsgemeinschaft der SPD ge-gründet worden. Heute ist die AWO ein unabhängigerWohlfahrtsverband auf der Höhe der Zeit. Die Aufgabensind geblieben, in anderer Gestalt und mit modernen Ant-worten. Geblieben sind auch die Werte, die weltanschauli-chen Fundamente der Arbeit.

Am 31. Juli 1914 wurde der Pazifist und SozialistenführerJean Jaures ermordet. Von ihm stammt der Satz: „Traditionheißt nicht die Asche bewahren, sondern die Flamme amBrennen zu halten.“

Wenn wir auf die bewegten 90 Jahre der Arbeiterwohl-fahrt an der Saar zurückblicken, so sind das 90 Jahre prakti-zierte Solidarität, 90 Jahre Einsatz für Frieden und sozialeGerechtigkeit. Die Flamme, die von Marie Juchacz entzün-det, von Angela Braun an die Saar gebracht und von vielenFrauen und Männern gehütet wurde, brennt noch heutehell wie am ersten Tag.

Reinhard KlimmtMinisterpräsident des Saarlandes a.D.

Der Historiker und ehemalige Ministerpräsident des Saarlandes hältdie Festrede beim Festakt zum 90-jährigen Bestehen der AWO Saarlandam Samstag, 19. Juli, 11 Uhr, in der Congresshalle Saarbrücken.

Die Aufgaben undWerte sind geblieben

ReinhardKlimmt

25 JahreUN-Kinderrechte

FSJ macht happy

Täglich für dieAwo unterwegs

Soziales Bewusst-sein zeigen

Kochen, lernenlustig sein

Page 2: AWO Saarland - Durchblick

Ausgabe 26 – Juli 2014www.awo-saarland.de

Als Schnittstelle zwischen Haupt-und Ehrenamt sieht sich JosefWölfl, seit 2004 Vorsitzender desAWO-Kreisverbandes Merzig-Wadern. Damals hat er als relativneues AWO-Mitglied die Geschi-cke des Kreisverbandes mit sei-nen vielen Ortsvereinen undzahlreichen Mitgliedern in dieHand genommen, und ist seit-dem dabei geblieben. Trotz odergerade wegen des ländlichenUmfeldes, gibt es im GrünenKreis sehr rührige Ortsver-eine. „So haben wir in derStadt Merzig noch einefunktionierende Sterbe-kasse“, sagt Wölfl. DieOrtsvereine wirkten auchstark unterstützend in denEinrichtungen der AWO.Beispielsweise in den Se-niorenzentren oder in denNunkircher Einrichtungenfür behinderte Menschen.In seinem Kreis gibt es sogar Orts-vereine wie den in Honzrath, derin einem Ort mit 1500 Einwoh-nern 350 Mitglieder auf die Bei-ne bringt. Praktisch jeder Fünfte,ob Baby oder Senior, ist AWO-Mitglied. Wie geht das? „Wir ha-ben starke Ortsvorsitzende, diedie AWO hochhalten“, freut sichWölfl. Eine gemeinsame Leis-tung ist beispielsweise die jährli-

che Ferienfreizeit für rund 80Kinder. „Dafür brauchen wir 30Helfer und Betreuer“, rechnetWöfl vor. „Und das jeweils 14 Ta-ge lang“. Die Helfer kommen ausdem gesamten Landkreis, genauwie diejenigen AWO-Ehrenamt-lichen, die bei der „Saar-Pedal“dafür sorgen, dass keiner hun-gern oder dürsten muss.Beim Kreisverband Merzig gibtes auch eine umfangreiche Bera-tung rund um die Rente. „Hier

konnten wir schon oft ver-mittelnd eingreifen“, sagtDiplom-Kaufmann Wölfl.Vor allem denjenigen, dienicht so gut gestellt sind,gilt das Augenmerk desKreisvorsitzenden undseiner Mitstreiter. Sokommt es auch, dass derKreisverband die Merzi-ger Tafel regelmäßig mitvierstelligen Beträgen un-

terstützt. Das „Essen, Trinken,Schwätzchen halten“ hat Wölflin den nunmehr 14 Jahren seinesSaarländer-Daseins gut verinner-licht. Beim Jahresabschlussessenim Heinrich-Albertz-Haus schaffter es regelmäßig, 80 Ehrenamtli-che um einen Tisch zu versam-meln. „Die Ortsvereine lebenund stehen mit der Arbeit ihrerVorstände“, weiß er.

Ein Mittler zwischen Haupt- und Ehrenamt

JosefWölfl

Viele Menschen setzen Maßstä-be im ehrenamtlichen Engage-ment. Eine von ihnen ist Wal-traud Trauthwein aus Sulzbach.1943 geboren, ist sie zusammenmit vier Geschwistern aufge-wachsen.

Das und die Zeit nach dem Krieghat sie maßgeblich geprägt. Siehat gelernt, wie wichtig es ist,dass einer für den anderen daist. Nach der Schule hat sie zu-erst Apothekenhelferingelernt, später eine Aus-bildung zur Heimerzie-herin gemacht. Dann hatsie sechs Jahre lang imAWO-Wohnheim in Neu-weiler gearbeitet. Nachder Geburt des viertenKindes hat sie sich ent-schlossen, ihre Berufstä-tigkeit aufzugeben. Heu-te hat sie schon sechs En-kel.Seit 1965 ist Waltraud Trauth-wein AWO-Mitglied, seit 1969engagiert sie sich im Ortsverein.Seit 1992 ist sie Vorsitzende desAWO-Ortsvereins und seit 2000stellvertretende Vorsitzendedes Kreisverbandes Regional-verband Saarbrücken.

Sie ist Vorsitzende des Fachaus-

schusses Organisation und Öf-fentlichkeitsarbeit und arbeitetauch bei der AWO auf Bundes-ebene mit. Damit nicht genug.Seit 30 Jahren ist TrauthweinPresbyterin der evangelischenKirchengemeinde, war langestellvertretende Vorsitzendeder SPD Sulzbach-Innenstadt,ist Mitglied im städtischen Se-niorenausschuss und Fürspre-cherin für die Bewohner imAWO-Seniorenzentrum. Für ih-

re Tatkraft wurde sie mitdem Bundesverdienst-kreuz und der Bürgerme-daille ausgezeichnet.

Zu ihren Lieblingsprojek-ten gehören die Beteili-gung bei der SulzbacherKinderkarawane undbeim ökumenischenMartinsumzug sowie diealljährliche Ferienfrei-

zeit für Kinder. Und weil die Ar-beit mit und für Migranten im-mer wichtiger wird, hilft sie re-gelmäßig mit, interkulturelleFrauentreffen zu stemmen. Fürdie älteren Sulzbacher ist Wal-traud Trauthwein ebenfalls ger-ne da, beispielweise mit ihrenAusflugsfahrten, die für etwasAbwechslung und neue Eindrü-cke sorgen.

Füreinander da zu sein ist für sie ganz wichtig

WaltraudTrauthwein

„Du machst das!“, habe ein gu-ter Freund zu ihm gesagt undihm 2000 den Vorsitz des ver-waisten AWO-Ortsvereins Stadt-verband Saarlouis angetragen,erinnert sich Hans Martin. Derfreiberufliche Architekt, damalsnoch nicht einmal Mitglied derAWO, hat nicht lange überlegt,sondern zugesagt. „Mitglied inder AWO war ich allerdings be-reits in den 70ern, die Mitglied-schaft ist aber leider bei einemUmzug irgendwie durchsRaster gefallen“, sagt er.Gleich das erste Projekt,das sich Hans Martin vor-genommen hatte, wurdeein voller Erfolg. Die„AWO-Uhus“, alles Senio-ren im Alter von 70 bisweit über 90, treffen sichregelmäßig in der Senio-renresidenz Saarlouis zuGesprächen, Bewegungs-übungen, Spielen, Gedächtnis-training oder zu gemeinsamenAusflügen. „Gerade in der Stadthaben vor allem ältere Men-schen und besonders die mit nurkleinem Geldbeutel weniger so-ziale Kontakte“, weiß er. Des-halb lag ihm dieses Angebot amHerzen.Nach den Ferien wird ein weite-res Projekt starten, das Martin er-

funden hat. Das „Reparatur-café“. „In unserer Gesellschaftlandet viel zu viel auf dem Müll“,sagt er. „Das Reparatur-Café sollAnregung geben, nicht allesgleich wegzuwerfen, sondern eserst einmal mit einer Reparaturzu versuchen“. Das könnte, sostellt er sich vor, beim Knöpfe an-nähen beginnen und übers Fli-cken von Fahrradschläuchen bishin zur Reparatur defekter Haus-haltsgeräte gehen. Für das AWO-

Reparaturcafé hat Martinehrenamtlich tätige Ex-perten aus vielen hand-werklichen Bereichen undBerufen gefunden, sodass sachverständige An-leitung gewährleistet ist.„Das Tolle daran: Die brin-gen sogar ihr eigenesWerkzeug mit“, freut ersich.Neben dem Ortsverein

Stadtverband Saarlouis leitet der65-Jährige auch den Kreisver-band Saarlouis. Hier sieht er sei-ne Aufgabe vor allem darin, dieOrtsvereine zu vernetzen.

Das Kochteam des Kreisver-bandes, dem Martins Ehefrauvorsteht, sorgt übrigens auch da-für, dass die Drachenbootfahrerbeim Dillinger TAM TAM nichthungern.

Auf seine Ideenkann die AWO bauen

Hans Martin

Wenn man sie fragt, wie vieleStunden sie in etwa in ihr ehren-amtliches Engagement bei derAWO Saarland investiere, dannwinkt Ingrid Klauck lachend ab.„Lieber nicht“, meint sie. Dieehemalige Kaufmännische An-gestellte der AWO-Geschäftsstel-le in Saarlouis ist seit dem Jahr2000 Vorsitzende im OrtsvereinSiersburg. Seit 2002 ist die agile71-Jährige im Ruhestand, kannsich also voll ihrem Hobbywidmen, das sich AWOnennt. Die Menschen zu-sammenbringen, ihnenKontakte untereinanderermöglichen, das ist einesder Hauptanliegen vonIngrid Klauck. Das ist ihrauch in Siersburg gelun-gen. In der AWO Begeg-nungsstätte gegenüberdem Rathaus trifft mansich oft und gerne. Jeden Don-nerstagnachmittag zum Beispiel.Dann gibt’s auch ein gemeinsa-mes Abendessen. Und Samstag-vormittags gibt’s Frühstück.Ganz wichtig ist es Ingrid Klauckauch, die Siersburger mit Handi-cap in die Gemeinschaft einzube-ziehen. Die werden zum Ge-burtstag und zu Weihnachtenbesucht und erhalten immer ein

kleines Geldgeschenk. Traditio-nell gibt es das Karfreitags-Käs-schmier-Essen und den AWO-Ge-tränkestand bei Festen im Ort.Runde Geburtstage der Mitglie-der werden ebenfalls ausgiebiggefeiert. Auch sonst ist man un-ternehmungslustig. Damit dieReisebusse bei Fahrten und Aus-flügen voll werden und weil esmit Vielen mehr Spaß macht alsmit Wenigen, tut sich Ingrid

Klauck für die Fahrten mitanderen Ortsvereinen ausder Region zusammen. Ih-ren 170 Mitgliedern habesie übrigens „Sterbever-bot“ erteilt, lacht sie.Nachdem sie sich durch ih-re frühere Tätigkeit in derGeschäftsstelle bei denOrtsvereinen im ganzenKreis bestens auskennt,übernimmt sie aushilfs-

weise überall dort die Führung,wo es gerade brennt. So etwa inHostenbach oder in Schwalbach,wo sie neue Vorsitzende gesuchtund gefunden hat.Den Saarwel-linger Ortsverein leitet die stell-vertretende Kreisvorsitzendederzeit noch kommissarisch. Au-ßerdem arbeitet Ingrid Klauck imLandesvorstand mit. „Es machteinfach viel Spaß“.

Menschen zusammenbringenund da sein, wo es brennt

IngridKlauck

Kurt John (79), lange Vorsitzen-der und heute Ehrenvorsitzen-der des Ortsvereins im OttweilerStadtteil Steinbach, war schon ei-nige Jahre in der AWO aktiv, be-vor er ihr 1975 auch formell bei-trat, um ein Vorstandsamt zuübernehmen.

„In meiner Familie war esselbstverständlich, Sozialdemo-krat und zugleich Mitglied derAWO zu sein“, erzählt der ehe-malige Elektromechani-ker bei Saarberg stolz. Sein Vater war einer derMitbegründer der zu-nächst noch „illegalen“SPD Anfang der 50er Jah-re. Das Aufwachsen untervier Geschwistern, derkommunalpolitisch aktiveältere Bruder - alles dashat ihn geprägt. Er wurdeOrtsvorsteher in Stein-bach und auch als Knappschafts-ältester stand bei ihm die Tür im-mer offen. Da lag es nahe, dassauch in der ehrenamtlichen Ar-beit für die AWO die Hilfe für an-dere, besonders für sozial schwa-che Menschen, im Mittelpunktstand. „Als ich zur AWO kam, waren wiretwa 50. Anfang der 90er Jahrewaren wir 190. Heute zählt die

AWO Steinbach immerhin noch120 Mitglieder“, berichtet John.Zum Glück habe man wiederholtjunge Menschen nachziehenkönnen.

Zu einer festen Größe im Ge-meinschaftsleben ist der Ortsver-ein spätestens seit dem Ankaufvon „Schleppers Haus“ gewor-den. Die Begegnungsstätte istheute praktisch der einzige Ort,an dem sich Senioren regelmäßig

treffen und unterhaltenkönnen.Die Kinder im Dorf warenseit der Gründung desOrtsvereins immer einebesondere Zielgruppe.„Möglichst viele Kinderaus minderbemitteltenFamilien in Erholung zuschicken“ zitiert KassiererKnut Franzisky (53) einesder frühen Ziele. Er ist mit

dabei, zum bevorstehenden 50-jährigen Jubiläum die Chronikder Steinbacher AWO zu schrei-ben.

Kurt John freut sich, dass auchheute noch viel für die Kinder ge-tan wird, beispielsweise mit demalljährlichen Kindertheater oderdem Ostereiersuchen mit Quiz-wanderung rund um das Dorfam Karfreitag.

Soziales Bewusstsein warihm in die Wiege gelegt

KurtJohn

Wolfgang Gelff, ehemaliger Ar-beitsdirektor bei Halberg-Gussund Vorsitzender des OrtsvereinsBrebach-Fechingen seit 2004,weiß noch einiges davon, wie dieAWO nach dem Zweiten Welt-krieg wieder startete: „1947/48hat sie in einer Baracke auf demFriedhof in Brebach ihre ersteBleibe gefunden“.

Für den Nachwuchs war fürserste gesorgt, auch mit Unter-stützung der Gemeindeund der Halberger Hütteals größtem Arbeitgeberam Platz. Zunächst hatte es in Bre-bach und Fechingen nochzwei selbständige Ortsver-eine gegeben. Die wur-den bald zusammenge-legt. 1963 wurde eineneue Schule gebaut. In deralten Schule richteten sichdie AWO und das Rote Kreuz ein.Der Kindergarten zog ebenfallshierher. Heute ist die 2013 kom-plett renovierte Begegnungs-stätte Dreh- und Angelpunkt desOrtsvereins. Gelff, Mitglied in der AWO seit1976, zeigt eine breite Palette anAktivitäten auf. Da ist zuerst dassich Kümmern: Soziale Unter-stützung für Familien oder Pa-

tenschaften für Kinder von Hüt-ten-Mitarbeitern ausländischerHerkunft, Kinderfreizeiten undeiniges mehr. Dann das Geselli-ge, Zusammenhaltende wie et-wa Ausflugsfahrten, Nähstubeoder Backstube.

Sehr beliebt sind auch die wö-chentlichen Kaffeenachmittagemit selbst gebackenen Kuchen.„Wir haben sogar einen Männer-kochclub“, schmunzelt Gelff und

schließt genießerisch dieAugen. Für andere da sein, wennman gebraucht wird, unduntereinander zusam-menhalten - das ist es, wasfür Wolfgang Gelff heutedie AWO ausmacht. Daskann auch ein kleiner,rühriger Ortsverein wieder in Brebach-Fechin-gen, wenn alle mit anpa-

cken. Und welchen Wert hätte die

Nähe zu Frankreich, wenn mansie nicht nutzte? Seit dem Jahr2009 treiben Gelff und seine Mit-streiter(innen) das Projekt „Ge-nerationensolidarität“ voran,bei dem grenzüberschreitendeKita-Besuche gefördert werden,„damit wir uns noch besser ver-stehen“.

Zusammenhalten und sich um andere kümmern

WolfgangGelff

Sie machen Besuche bei alten,kranken oder einsamen Men-schen, veranstalten Feste und Ba-sare zu Gunsten Notleidender,begleiten behinderte Menschenauf Behördengängen, organisie-ren Ferienfreizeiten für Kinderoder lesen in Schulen vor: DieAufgaben, denen sich die Ehren-

amtlichen der AWO stellen, sindvielfältig. Und auch die Gesellig-keit und der Kontakt untereinan-der kommen nicht zu kurz (sieheFotos). Die rund 13 000 Mitglie-der in den sieben Kreisverbändenund 120 Ortsvereinen der sind inder breiten Bevölkerung tief ver-wurzelt. Dadurch ist die AWO

Saarland als Wohlfahrtsorganisa-tion immer an den konkreten so-zialen Problemen der Menschenin unserem Land ausgerichtet. Ei-nige der Ehrenamtlichen stellenwir Ihnen heute auf dieser Seitevor – stellvertretend für die Vie-len, die tagtäglich gerne für dieAWO unterwegs sind.

90 Jahre AWO Saarland – Die Ehrenamtlichentagtäglich gerne für die AWO unterwegs Für die AWO in Hassel tun sie vie-

les gemeinsam, daher treten sieauch ganz gerne im Duett auf: El-friede Holweck (75) und ihreTochter Gabi Junk. Elfriede Hol-weck hat 1997 den Vorsitz imOrtsverein übernommen, wäh-rend ihre Tochter dort schon seit1991 das Amt der Schriftführerinausübte und dies auch heutenoch tut. Mitglied in der AWOsind beide schon länger: ElfriedeHolweck seit 1980, Gabi Junk seit1984. Freunde und Bekannte ha-ben sie geworben.„Unser Schwerpunkt ist die Al-tenarbeit“, berichtet ElfriedeHolweck. Bei der AWO könnensich die Älteren treffen, am Ge-meinschaftsleben teilnehmenund Kontakt halten. „Bei uns füh-len sie sich wohl“, ergänzt GabiJunk und zitiert eine Besucherin:„Bei euch ist es immer so schön.Was würden wir nur machen,

wenn wir die AWO nicht hätten“.Und da Liebe bekanntlich durchden Magen geht, ist man auchschnell bei den gemeinsamenMittagessen, die es drei Mal imJahr angeboten werden, mitSchweinebraten im Frühjahr,„Gefillden“ zum Tag der Deut-schen Einheit am 3. Oktober, undRindfleisch mit Meerrettich imNovember. Nicht zu vergessen die

Vorspeise: Echte Rindfleischsup-pe mit Markklößchen. Darüberhinaus werden die Feste gefeiertwie sie fallen, mit vierzehntägi-gen Kaffeenachmittagen und ei-nem Sahnehäubchen obendraufan Fetten Donnerstag, Ostern,Erntedank oder Nikolaustag.Das alles hat auch viel mit Arbeitzu tun. Und mit dem Glück, im Al-ten Wasserwerk eine schmuckeBegegnungsstätte und tollen An-ziehungspunkt zu haben. 1987hat es der Ortsverband erworbenund mit großem Organisations-talent, hilfreichen Spenden undZuschüssen sowie rund 11 000Stunden eigener Arbeit zur Be-gegnungsstätte ausgebaut. Fürsein hervorragendes ehrenamtli-ches Engagement hat der Orts-verein, der heute über 200 Mit-glieder zählt, als einer der erstenden Lotte-Lemke-Preis des AWOBundesverbandes erhalten.

Bei ihnen dreht sich alles ums Alte Wasserwerk

Elfriede Holweck und ihre Tochter Gabi Junk.

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Ausgabe 26 – Juli 2014www.awo-saarland.de

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Zuerst brachten sie den Saal inder Kongresshalle zum Beben,dann stürmten sie im „Happy“-Dance den Vorplatz der Europa-Galerie: 250 meist junge Teilneh-mer am Freiwilligen SozialenJahr (FSJ) und Bundesfreiwilli-gendienst (BFD) bei der AWO imSaarland ließen es bei ihrer Jah-resabschlussfeier gehörig kra-chen. Im überwiegend selbstge-machten Programm ließen sie ihrFreiwilligenjahr unter dem Mot-to „FSJ macht happy!“ humorvollRevue passieren.

Die Staatssekretärinnen ElkeFerner vom Bundesfamilienmi-nisterium und Gaby Schäfer vomsaarländischen Sozialministeri-um als Mitveranstalter über-reichten gemeinsam mit AWO-Landesgeschäftsführer Karl Fi-scher die Teilnehmerurkunden.Die Freiwilligendienste seien ei-ne einzige Erfolgsgeschichte undvon besonderem Wert für die Ge-sellschaft, betonten die Politike-rinnen in ihren Grußworten mitBlick auf 50 Jahre FSJ in der Bun-desrepublik.

„Solidarität ist ein tragendes

Prinzip unserer Gesellschaft, unddem haben Sie sich durch ihr En-gagement in besonderer Weiseverpflichtet. Dafür gebührt ih-nen Dank und Anerkennung“, soStaatsekretärin Ferner. JungenLeuten gebe der Dienst oft auchOrientierung für den weiterenLebensweg. Die Aufnahme einerAusbildung in einem sozialen Be-ruf sei keine Seltenheit. FernersWunsch: Künftig noch mehrMenschen mit Migrationshinter-

grund für die Freiwilligendienstezu gewinnen. Lob auch von GabySchäfer. „Sie haben der Allge-meinheit ein Jahr Ihres Lebensgeschenkt“. Der Dank gelte auchden Betreuern sowie der AWOfür die Organisation und die Be-reitstellung der Freiwilligenplät-ze. „Ich hoffe sehr, das FSJ undBFD als solide Pfeiler sozialer Ar-beit in unserer Gesellschaft auchweiterhin gesicherten Bestandhaben“, so die Staatssekretärin.

Landesgeschäftsführer Fischerverwies auf lehrreiche Erfahrun-gen. „Menschen, denen wir hel-fen, zeigen Dankbarkeit. Ihr Lä-cheln gibt den Beschäftigten inden sozialen Berufen die Bestäti-gung, dass wir das Richtige tun“.Für die AWO seien die Freiwilli-gendienste auch ein wichtiges In-strument, um spätere Mitarbei-ter zu finden.

Im Jahrgang 2013/2014 habenmehr als 290 Teilnehmer ein FSJoder BFD bei der AWO Saarlandoder in den Einrichtungen derAWO-Bezirksverbände Rhein-land und Pfalz absolviert. Sie wa-ren in der stationären Altenpfle-ge, Behindertenhilfe, Kinder-und Jugendhilfe, Kitas oder in so-zialpsychiatrischen Einrichtun-gen eingesetzt. Dass Alter keinHemmnis sein muss, bewies ein-drucksvoll Alois Hugo Horn ausVölklingen. Auf die Frage vonModerator Kai Borchers, warumer sich in seinem Alter noch zu einFreiwilligendienst entschiedenhabe, meinte Horn nur lächelnd:„Mit 66 Jahren fängt das Lebenerst an!“

„FSJ macht happy!“ – AWO-Freiwillige ließen es noch einmal richtig krachen

Zum Abschluss ließen sie es noch einmal richtig krachen: Absolventenbeim „Happy“-Dance vor der Europa-Galerie.

Eine positive Bilanz zog derStiftungsrat der AWO-Saar-land-Stiftung nach der Vor-stellung des Jahresberichts2013. So konnte im letztenJahr dank zahlreicher Spen-den wieder in 79 Fällen eineeinmalige, individuelle Hilfefür Menschen in Not bewil-ligt werden; 49 dieser Hilfendavon betrafen Familien mitKindern. In der Regel werden die Hil-fen über eine Einrichtung derAWO beantragt, beispiels-weise wenn in betreuten Fa-milien das Geld für Kinder-kleidung oder -möbel, Schul-ausstattung oder Ferienfrei-zeiten fehlte.

Auch Zuschüsse zu medizini-schen Hilfsmitteln sowieFahrt- oder Heizkosten wur-den in mehreren Fällen be-willigt und damit Familienvor noch größerer Not be-wahrt. Zusätzlich leistete die

Notschlafstelle der AWO in70 besonders akuten Fälleneine Direkthilfe in Form vonLebensmittelgutscheinenoder kleinen Geldbeträgen,beispielsweise wenn Men-schen über das Wochenendeoder am Monatsende nichtsmehr zu essen hatten. Außer-dem förderte die Stiftung 15Projekte mit dem Ziel der ver-besserten Teilhabe, Bildungund Gesundheit von sozialbenachteiligten Kindern undFamilien.

Auch bezogen auf die Ent-wicklung der Stiftung seit ih-rer Gründung im April 2009konnte der Stiftungsrat einepositive Bilanz ziehen: MitHilfen im Gesamtwert vonrund 155 000 Euro konntenbislang in 585 Fällen beson-ders benachteiligte Men-schen im Saarland unter-stützt und 63 Projekte geför-dert werden.

Vielfach Hilfe in der Not geleistet –Fünf Jahre AWO-Saarland-Stiftung

men um in Anbetracht der wach-senden Kinderarmut zusammenLösungsmöglichkeiten zu suchen,um betroffenen Kindern trotz Ar-mut reelle Chancen und Möglich-keiten zu bieten.

Ja, es gibt sie, die Wege aus derKinderarmut, sagt Professor Ro-nald Lutz von der FachhochschuleErfurt: Indem man die „erschöpf-ten Familien“ aus ihrem prekärenZustand herausholt und ihnengrößere Entscheidungs- undHandlungsspielräume gibt. DieKindheitsforscherin Sabine And-resen, Professorin an der Frank-furter Goethe-Universität undMitautorin der „World Vision Kin-derstudie“, betonte die Notwen-digkeit, zukünftig stärker „kind-zentriert“ zu intervenieren undzu forschen.

Und ja, die Förderung junger inArmut aufwachsender Menschenrechnet sich. Das hat die Ökono-min und Soziologin Professor UtaMeier-Gräwe von der UniversitätGießen nachgewiesen. „Es istwichtig, den ökonomischen Wert

„Wenn ich das Meer sehen will,kann ich auch ins Schwimmbadgehen.“ Dieser Satz eines Mäd-chens sei typisch für viele jungeMenschen, die in Armut aufwach-sen, sagt Petra Spoo-Ludwig vomJugendamt des Regionalver-bands Saarbrücken in ihrem „Zwi-schenruf“ anlässlich der jüngstenAWO-Fachtagung zur Kinderar-mut. Trotziger Verzicht eines Ju-gendlichen auf etwas, von dem erdenkt, dass er es ohnehin nicht er-reichen wird? „Es fehlt der Glau-be an die Möglichkeit, das eigeneLeben aktiv zu gestalten“, soSpoo-Ludwig. Auch das muss sichändern.

Zum wiederholten Mal hattedie AWO die Kinderarmut in denMittelpunkt einer Fachtagunggestellt, diesmal gemeinsam mitdem Regionalverband Saarbrü-cken. „Aufwachsen im Wohlerge-hen bei leeren Kassen, Chancen-gerechtigkeit gegen Kinderar-mut“ hieß das Thema. 170 Fach-kräfte aus Verwaltung, Politikund Familienhilfe waren gekom-

der Sozialpolitik zu bewerten, al-so die Ausgaben in der Jugendhil-fe als Investition zu sehen.“ LautMeier-Gräwe ergab eine ameri-kanische Langzeitstudie, dass je-der in ein Kind investierte Dollarim Lebensverlauf einen Rückflussvon 16 Dollar erbringt. Dabei gilt:Je früher Risiken und Benachtei-ligungen aufgefangen werden,umso besser. In Deutschland kos-tet eine frühe Intervention imKindesalter bis zu drei Jahren imDurchschnitt 7200 Euro, im Kin-dergartenalter sind es bereits400 000 Euro, bei Schulkindernentstehen Kosten in Höhe von oftmehr als eine Million Euro proFall im Lebensverlauf. Deshalbgelte es in der Politik nicht iso-liert auf einen einzelnen Etat aneiner Stelle zu blicken, sonderneinen „Integrierten Sozialplan“zu entwickeln, der auch den Out-put der Kinder im späteren Le-bensverlauf berücksichtige. Da-bei sei dann ein „Return of In-vestment“ von eins zu 40 keineSeltenheit, so die Ökonomin.

Thema Kinderarmut: Kluge Sozialpolitik hat auch einen ökonomischen Wert

„Erziehung heißt Kinder ins Le-ben zu begleiten mit Dankbar-keit, Demut und Humor“, schärf-te Dr. Jan-Uwe Rogge in der St.Ingberter Stadthalle seinen Zu-hörern ein. Etwa 700 Eltern undErzieher waren gekommen, umsich von dem bekannten Famili-en- und Kommunikationsberaterunterhaltsam und humorvoll er-mutigen zu lassen, ihre Kindermit mehr Gelassenheit und Freu-de beim Aufwachsen zu beglei-ten.

Nach Ansicht von Rogge sindviele Eltern heute „hyperaktivpädagogisch“, was Kindern denRaum für eigene Erfahrungen imLeben nimmt und zudem den El-tern viel Stress bereitet. Nebenviel kabarettistischem Humorauch nachdenkliche Momente:Der Kommunikationsprofi er-zählt Geschichten aus seiner Be-ratungspraxis, in denen sich vieleEltern wiedererkennen können.Jedes Kind sei einzigartig, soRogge, und habe ein Recht da-rauf, auch dann geliebt und ak-zeptiert zu werden, wenn es ein-mal nicht im Sinne Eltern laufe. Insolchen Phasen bräuchten Kin-der die elterliche Zuwendung ammeisten. Ob im Trotzalter oder inder Pubertät: Für die Eltern heißees immer Ruhe zu bewahren undmit dem Kind in Beziehung zubleiben.

Die Veranstaltung wurde vonden Familienhilfezentren imSaarpfalzkreis organisiert, einemKooperationsprojekt des Saar-pfalz-Kreises und des Sozialpä-dagogischen Netzwerks derAWO. Unterstützt wurde derVortrag vom Bundesfamilienmi-nisterium, der Stadt St. Ingbert,dem Caritas-Zentrum Saarpfalzund der Buchhandlung Friedrich.

Vom Trotzalter in diePubertät – Ein Lebenin Übergängen

Mal kabarettistisch, mal sachlichernst: Dr. Jan-Uwe Rogge hielt vielLehrreiches für Eltern parat.

In diesem Jahr feiern die UN-Kin-derrechte 25. Geburtstag. Am 20.November1989 verab-schiedeten dieVereinten Na-tionen dasÜbereinkom-men über dieRechte desKindes undlegten damiterstmals welt-weite Stan-dards zum Schutz von Kindernund deren Wertschätzung fest.

Dabei geht es nicht nur um denSchutz vor Krieg, Verfolgung undArmut, sondern auch um das

Recht auf Gesundheit, Bildung,Spiel, Beteiligung oder Mei-

nungsfreiheitvon Kindern inaller Welt. ImJubiläumsjahrgreifen vieleAWO-Einrich-tungen und–Gliederun-gen das Themagezielt aufund planenda-zu auch einige

besondere Aktivitäten.

Den Veranstaltungskalender dazu finden Sie unter www.awo-saarland.de

25 Jahre UN-Kinderrechte –die AWO Saarland feiert mit

Sich unterhalten, voneinanderlernen, etwas Leckeres zuberei-ten und gemeinsam essen - dasalles gibt es in der Ferienfreizeit„Zwergenküche“, die von Mon-tag, 28. Juli, bis Freitag, 1. Au-gust, jeweils von 10 Uhr bis 13Uhr, im Seniorenzentrum Ott-weiler stattfindet. Teilnehmenkönnen Jungen und Mädchen imAlter von acht bis elf Jahren ausOttweiler und Umgebung, die In-

teresse am Kochen haben, expe-rimentierfreudig sind und gerneZeit zusammen mit älteren Men-schen verbringen.

„Bei uns können Kinder erfah-ren, wie sich aus gesunden Le-bensmitteln leckeres Essen her-stellen lässt. Unsere Bewohnersteuern ihr Wissen und ihre Er-fahrungen bei und es werden mitSpaß Rezepte ausprobiert“, er-klärt Ehrenamtslotsin Christa

Mossconi das Angebot an Kinderin Ottweiler und Umgebung. DasEssen soll dann gemeinsam an ei-nem schön gedeckten Tisch ver-zehrt werden. „Hierbei lernendie Kinder auch Hygieneregeln,den Umgang mit Naturproduk-ten und wie man einen Tisch de-koriert“.

Dazu werden unter Anleitungvon ehrenamtlichen Kochpatin-nen „Teams“ aus jeweils einemKind und einer Bewohnerin odereinem Bewohner gebildet, DasProjekt wird in der Vor- undNachbereitung und der Durch-führung durch eine sozialpäda-gogische Fachkraft begleitet.

„Wir wollen die Generationenzusammenbringen“, freut sichMossconi schon auf die gemein-same Woche, bei der man auchan einzelnen Tagen mitmachenkann. Für die Bewohner soll es ei-ne lebhafte und freudige Erfah-rung werden. Gesucht werdenauch noch ehrenamtliche Helfer,die die Initiatoren bei diesem An-gebot unterstützen.

Informationen und Anmeldung:AWO-Seniorenzentrum OttweilerMaria-Juchacz-Ring 7066564 OttweilerTel. (0 68 24) 9 00 40 (Frau Öxler, Frau Colle, Frau Mossconi, Frau Thul).

Kochen, lernen, lustig sein

In der Zwergenküche finden sich jung und alt zusammen.

Jetzt anmelden für die Kinderferienfreizeit „Zwergenküche“ im AWO-Seniorenzentrum Ottweiler