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1 SEMINAR AUS INFORMATIONSWIRTSCHAFT WS 2002 B2B Marktplätze Volkswirtschaftliche und wirtschaftliche Aspekte B2B Marketplaces Economic and business aspects Isabelle Seidl E-Mail: [email protected]

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SEMINAR AUS INFORMATIONSWIRTSCHAFTWS 2002

B2B MarktplätzeVolkswirtschaftliche und wirtschaftliche Aspekte

B2B MarketplacesEconomic and business aspects

Isabelle SeidlE-Mail: [email protected]

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Stichworte: Elektronische Marktplätze, B2B Märkte, Kataloge, Auktionen, Börsen, B2BIntegration, Schwarze Bretter, Volkswirtschaftliche Aspekte

Keywords: electronic marketplace, B2B markets, catalogs, auctions, bourses, B2Bintegration, black boards, economic views

Zusammenfassung

Diese Seminararbeit gibt einen Überblick über elektronische Marktplätze, mit speziellemFokus auf Business-to-Business Marktplätze. Ein bedeutender Aspekt in dieser Seminararbeitist die volkswirtschaftliche Seite. Es wird ebenso auf die Kostenseite der B2B Marktplätzeeingegangen und Erklärungen aus dem technischen Bereich wurden einbezogen. Zum Schlußwerden noch einige Beispiele aus der Praxis dargestellt.

Abstract

This seminar paper gives an overview over electronic market places. An essential aspect ofthis seminar paper is the economic side. There is also some detail given about the coststructure of business-to-business marketplaces and some technical explanations about thedifferent kinds of integration is included. The last part describes some practical examples.

Kernpunkte für das Management

B2B Marktplätze gewinnen eine immer größere Bedeutung in Wirtschaftsleben. Viele Firmenbetreiben zusätzlich zu ihren traditionellen Geschäften noch eine Online Plattform. DieseForm von Handel wird immer mehr akzeptiert.

Im Rahmen der Disintermediation ergeben sich Kostenvorteile für Käufer und Verkäufer, daZwischenhändler nicht mehr gebraucht werden. Disintermediation bezeichnet den Ersatzeines klassischen Zwischenhändlers durch einen elektronischen Marktplatz, der Firmen direktmiteinander verbinden kann und deshalb ein Ersatz für verschiedenen Ebenen desZwischenhändlers sein kann.

Obwohl es einige Nachteile gibt, überwiegen die Vorteile eines Elektronischen Marktplatzesbei einer gut geführten Plattform für beide Geschäftspartner. Der Käufer kann Produkteeinfach vergleichen und oft wird auch eine dynamische Preisbildung gewährleistet. DieBestellung des Produktes und der Kontakt mit dem Verkäufer verläuft oft einfacher als nachlangandauernder Korrespondenz. Der Verkäufer kann eine neue Käuferschicht leichterreichen. Wenn der Verkäufer nur online Produkte vertreibt, erspart er sich eineumfangreiche Geschäftsumgebung und Personal. Es muß jedoch ein bedeutendes Augenmerkauf die Logistik gegeben werden.

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INHALTSVERZEICHNIS

1 ELEKTRONISCHE MARKTPLÄTZE 4

1.1 DEFINITIONEN UND BESCHREIBUNG 41.2 ARTEN VON ELEKTRONISCHEN MÄRKTEN 4

2 DER MARKT AUS VOLKSWIRTSCHAFTLICHER SICHT 5

2.1. VOLLSTÄNDIGER WETTBEWERB: 52.2 UNVOLLSTÄNDIGER WETTBEWERB: 52.3 UNTERSCHIEDLICHE AUSFORMUNGEN 52.4 VERGLEICH KLASSISCHER MÄRKTE MIT ELEKTRONISCHEN MARKTPLÄTZEN 72.4.1 PREISSTREUUNG 72.4.2 PREISELASTIZITÄT DER NACHFRAGE AUF ELEKTRONISCHEN MÄRKTEN 72.4.3 AGGREGATIONSMODELLE FÜR ELEKTRONISCHE MÄRKTE 8

3 BUSINESS-TO-BUSINESS MARKTPLÄTZE 9

3.1 EIGENSCHAFTEN 93.1.1 NETZWERKEFFEKTE 93.1.2 STEIGENDE SKALENERTRÄGE 103.1.3 NOTWENDIGKEIT EINER BASISLIQUIDITÄT 113.2 VOR- UND NACHTEILE ELEKTRONISCHER B2B-MARKTPLÄTZE 123.2.1 VOR- UND NACHTEILE FÜR DEN KÄUFER 123.2.2 VOR- UND NACHTEILE FÜR DEN VERKÄUFER 123.3. UNTERSCHEIDUNGSMERKMALE ELEKTRONISCHER B2B-MARKTPLÄTZE 133.3.1 TRANSAKTIONSMECHANISMEN 133.3.1.2 SCHWARZE BRETTER 143.3.1.3 KATALOGE 143.3.1.4 AUKTIONEN 153.3.1.5 BÖRSEN 173.4. KRITERIEN FÜR DIE WAHL DES TRANSAKTIONSMECHANISMUSSES 183.5 ERTRAGSMODELLE: 183.6 KOSTEN-/NUTZENANALYSE DER STANDARDISIERTEN B2B-KOMMUNIKATION 193.7 ALTERNATIVEN ZUR B2B-INTEGRATION 193.7.1 DREI MODELLE ZUR B2B-INTEGRATION 213.8 KOSTENFAKTOREN 23

4 BEISPIELE AUS DER PRAXIS 24

4.1 BUSINESS INTEGRATION VON SEEBURGER 244.2 BIZ2BIZ 25

5 ZUSAMMENFASSUNG25

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1 Elektronische Marktplätze

1.1 Definitionen und Beschreibung

Elektronische Marktplätze bringen jeweils mehrere Einkäufer und Verkäufer zusammen.Oftmals bietet ein neutraler Intermediär eine Online-Handelsplattform an, über die Käuferund Verkäufer handeln können.

In einem digitalen Markt werden alle Teilnehmer und deren Interaktion durch digitaleProzesse dargestellt. Somit wird der reale Marktplatz physischer Märkte durch den virtuellenMarktplatz der digitalen Märkte ersetzt.

Der elektronische Marktplatz kann von anderen Formen des E-Commerce abgegrenzt werden.Klassische E-Commerce Seiten einzelner Unternehmen sind durch einen Anbieter und vieleAbnehmer gekennzeichnet. Beschaffungsnetze großer Unternehmen hingegen, zeichnen sichdurch einen Abnehmer und viele Anbieter aus. Im Vergleich dazu weisen elektronischeMarktplätze sowohl auf Anbieter- als auch auf Abnehmerseite eine Vielzahl an Teilnehmernauf. Wichtig ist außerdem die Abgrenzung zu Online-Communities. Während Online-Communities informationsorientiert sind, haben Marktplätze eine klare Ausrichtung auf dieTransaktion, wobei Informationen zwar eine sehr wichtige aber rein unterstützende Funktioninnehaben.

Zahlreiche Definitionen differenzieren im Übrigen nicht zwischen einem Marktplatz imhistorischen Sinn und einem elektronischen Marktplatz. Die Tatsache, dass es sich um einenelektronischen Marktplatz handelt ist jedoch von großer Bedeutung. Ein Marktplatz im Sinnder neoklassischen Theorie ist ein abstrakter Ort des Tauschens, an dem eine aggregierteNachfrage auf ein aggregiertes Angebot trifft. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass dieMarktteilnehmer über vollständige Informationen verfügen, jederzeit miteinander Kontaktaufnehmen können und keine Transaktionskosten bestehen. Die neoklassische Theorie einesMarktplatzes weicht stark von der Realität des historischen Marktplatzes ab. Die rasantenEntwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologie der letzten Jahrzehntehaben jedoch eine starke Annäherung an den Marktplatz im neoklassischen Sinn ermöglicht.Es handelt sich zwar noch lange nicht um einen perfekten Markt, dennoch haben sich dieInformationsmöglichkeiten der Marktteilnehmer stark verbessert. Die Transaktionskosten sindgesunken und vor allem die räumliche Verteilung der Marktteilnehmer ist unerheblichgeworden. Der elektronische Markt hebt die Bedeutung von Ort und Zeit auf und lässt dieUnwichtigkeit des Ortes Realität werden.

1.2 Arten von elektronischen Märkten

[TeNoHe01]Es bestehen drei verbreitete Arten von digitalen Märkten:

Consumer-to-Consumer (C2C) Märkte ermöglichen Kunden untereinander zu handeln. Diesedigitalen Märkte sind gewöhnlich wie virtuelle Auktionshäuser organisiert. DasParadebeispiel für diese Art von Markt ist Ebay.

Business-to-Consumer (B2C) Märkte sind virtuelle Malls. Ein typisches Beispiel dafür istAmazon, das sich von einem Buchhändler zu einem wahren B2C Markt gewandelt hat.

Business-to-Business (B2B) bezeichnet die Geschäftsmodelle, die sich aus der Nutzung derInternet Technologien zwischen Unternehmen und Handelspartnern ergeben.

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2 Der Markt aus volkswirtschaftlicher Sicht

Ein Markt ist ein Ort, an dem Käufer und Verkäufer zusammenkommen, um Werte zutauschen, das standardisierte Maß von Werten ist der Preis. Aus diesem Grund besteht eineder grundlegenden Handlungen eines Marktes in der Bildung von Preisen unter Einsatz vondiversen Preisbildungsmechanismen. Ein wesentlicher Inhalt dieser Mechanismen ist dieVerhandlung über den Preis.

In einem Marktsystem hat alles seinen Preis, nämlich den Wert der Ware, ausgedrückt inGeld. Die Preise stellen dabei jene Bedingungen dar, zu welchen die Haushalte undUnternehmen bereit sind, bestimmt Waren auszutauschen.

Die Preise koordinieren die Entscheidungen von Produzenten und Konsumenten auf einemMarkt. Höhere Preise dämpfen zumeist die Nachfrage bei den Konsumenten und kurbeln dieProduktion an. Geringere Preise hingegen fördern die Kauflust der Leute und wirken sichhemmend auf die Produktion aus. Preise sind also das ausgleichende Mittel imMarktmechanismus.

2.1 Vollständiger Wettbewerb:

[SaNo98] Ein vollständiger Wettbewerbsmarkt ist ein Markt, auf dem jedes einzelneUnternehmen zu klein ist, um Einfluss auf den Marktpreis nehmen zu können. Das bedeutet,dass jedes Unternehmen, unabhängig davon wieviel es produziert, seine gesamteProduktionsmenge zum gängigen Marktpreis verkaufen kann. Deshalb besteht für einUnternehmen auf einem vollkommenen Wettbewerbsmarkt kein Grund, den Marktpreis zuunterschreiten. Ebenso wird es seine Preise nicht über den Marktpreis anheben, weil es sonichts verkaufen könnte, die Konsumenten würden einfach zum günstigeren Preis bei derKonkurrenz kaufen.

In einem vollständigen Wettbewerb befinden sich viele Firmen im Markt, die ein identischesProdukt verkaufen. Es gibt viele Käufer und es herrschen keine Marktzutrittsbarrieren.Sowohl Firmen, als auch Käufer sind über die Produktpreise jeder einzelnen Firmavollständig informiert.

2.2 Unvollständiger Wettbewerb:

Ein Unternehmen, das den Marktpreis für seine Produktion merkbar beeinflussen kann, wirdals „Marktteilnehmer im unvollständigen Wettbewerb“ bezeichnet.

[SaNo98] Unvollständiger Wettbewerb herrscht in einem Wirtschaftszweig immer dann,wenn einzelne Anbieter ein gewisses Maß an Kontrolle über den Preis ihrer Produkte haben.Unvollständiger Wettbewerb bedeutet jedoch nicht, dass ein Unternehmen die absoluteKontrolle über seine Preise hat, sondern dass es die Preise innerhalb eines Spielraumsgestalten kann.

2.3 Unterschiedliche Ausformungen

Man kann einiges über einen Wirtschaftszweig erfahren, indem ganz genau auf dieMarktstruktur geachtet wird, insbesondere auf Anzahl und Größe der Anbieter und darauf,welchen Prozentsatz dieses Marktes der größte Anbieter kontrolliert. Ökonomen teilen

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unvollständige Wettbewerbsmärkte nach der jeweiligen Marktstruktur in drei unterschiedlicheKategorien ein.

Monopol

[SaNo98] Den Extremfall stellt das Monopol dar. Eine Marktstruktur, in der es nur eineneinzigen Anbieter gibt, der die umfassende Kontrolle über einen Wirtschaftszweig ausübt,wird Monopol genannt. Der Monopolist ist der einzige Produzent in seiner Branche und esgibt keinen verwandten Wirtschaftszweig, der ein entsprechendes, ähnliches Substitutionsguterzeugen würde. Echte Monopolisten sind heute kaum zu finden. Im typischen Fall existierensie unter dem Schutz des Staates.

Preisdiskriminierung:

Pigou, versteht unter Preiskriminierung das Folgende: "den Verkauf von verschiedenenMengeneinheiten eines Gutes zu Preisunterschieden, die nicht direkt auf Kostenunterschiedenberuhen." Voraussetzungen für wirksame Preisdiskriminierungen sind erstens dieMonopolmacht bei diesem Gut (nicht unbedingt für Substitutionsgüter), zweitens dieEinteilung der Nachfragenden in Gruppen mit verschiedenen Nachfrageelastizitäten unddrittens die Verhinderung von Arbitrage, d.h. des Weiterverkaufs der Ware von einemKunden an einen anderen. Er unterscheidet des weitern zwischen Preisdiskriminierung ersten,zweiten und dritten Grades.

Bei der Preisdiskriminierung ersten Grades schöpft der Produzent die gesamteKonsumentenrente ab und verlangt von jedem Konsumierenden dessen Reservationspreis,also den Preis, den dieser höchstens zu zahlen bereit ist. Eine solche Preisdiskriminierung istpraktisch kaum zu bewerkstelligen, weil die Konsumenten ihre Reservationspreise in einemsolchen Fall meist nicht offenbaren und für den Produzenten kein Mechanismus existiert, siezur Offenbarung zu veranlassen. Möglich ist dies nur bei einem sehr knappen, aber nicht zusubstituierbaren Gut.

Preisdiskriminierung zweiten Grades findet durch verschiedene nichtlineare Tarife statt. DieseTarife sind so bemessen, daß je nach Nachfrageelastizität und Verbraucherverhalten ein besterTarif angeboten wird. Die Kunden werden dabei nicht nach formalen Kriterien eingeteilt,sondern haben die Wahl zwischen verschiedenen Tarifkombinationen von Grund- undleistungsabhängiger Gebühr.

Bei der Preisdiskriminierung dritten Grades, wird unterstellt, bestimmte zu identifizierendeVerbrauchergruppen hätten bestimmte Nachfrageelastizitäten. Dieser Fall ist sowohl bei derprivaten als auch bei der öffentlichen Preisfestsetzung außerordentlich häufig und zeigt sich inStudentenpreisen, Seniorenvergünstigungen oder Familientarifen.

Oligopol

[SaNo98] Oligopol bedeutet wenige Anbieter. Wichtig ist, dass die Maßnahmen einzelnerUnternehmen Auswirkungen auf den Marktpreis haben. Oligopole Wirtschaftszweige sind inder Wirtschaft recht häufig anzutreffen, vor allem in den Bereichen Produktion, Transport undKommunikation.

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Monopolistischer Wettbewerb

[SaNo98] Eine große Anzahl von Anbietern produziert differenzierte Produkte. DieseMarktstruktur hat viele Züge des vollständigen Wettbewerbs, weil zahlreiche Anbieterauftreten, von denen keiner einen größeren Marktanteil hat. Sie unterscheidet sich allerdingsauch vom vollständigen Wettbewerb, weil die von den verschiedenen Unternehmenangebotenen Produkte nicht identisch sind. Da die Unternehmen leicht verschiedene Produkteverkaufen, können sie diese auch zu geringfügig unterschiedlichen Preisen verkaufen.

2.4 Vergleich klassischer Märkte mit elektronischen Marktplätzen

2.4.1 Preisstreuung

Preisstreuung lässt sich als das Phänomen zeitgleich existierender, verschiedener Preise für imWesentlichen dieselben Güter auf physischen Märkten beschreiben, die auf die Latenzzeit undIneffizienz der Informationsverbreitung zurückzuführen sind,.

Viel von der Latenz und Ineffizienz der Informationsverbreitung beruht auf den relativ hohenKosten der Informationssuche auf physischen Märkten unter Verwendung „manueller“Prozesse. Man würde daher erwarten, dass Preisstreuung in digitalen Märkten relativabnormal ist. Jedoch, ermöglichen digitale Märkte auch eine dynamische Preisbildung, die dieverschiedenen Bewertungen widerspiegelt, die unterschiedliche Nachfrager demselbenProdukt zur selben Zeit geben können und die verschiedenen Werte, die derselbe Nachfragerdemselben Produkt zu verschiedenen Zeiten beimessen kann. Somit ist es wahrscheinlichrichtiger zu formulieren, dass digitale Märkte eine Preisbildung entsprechend dem echtenWert anstelle von homogenen Preisniveaus für vergleichbare Produkte ermöglichen können.Mit anderen Worten kann die dynamische Preisdiskriminierung basierend aufPersonalisierungsfaktoren auf digitalen Märkten tatsächlich zur Norm werden.

Ein interessanter Effekt der digitalen Märkte ist die bereits beschriebene Rolle, die Vertrauenbei Transaktionen einnimmt. Auf Grund von Sicherheitsbedenken und ähnlichen Aspektenkönnte Vertrauen mit einem Transaktionsaufpreis belegt werden. Ein bekannterZwischenhändler kann somit auf digitalen Märkten einen Preisvorteil besitzen. Dies ist mitden Preisaufschlägen vergleichbar, die auf physischen Märkten für ein Markenimage gezahltwerden.

2.4.2 Preiselastizität der Nachfrage auf elektronischen Märkten

[TeNoHe01] Ein sehr wichtiger Nebeneffekt von elektronischen Märkten besteht in derErhöhung der Preiselastizität der Nachfrage nach einzelnen E-Business Sparten. DiePreiselastizität der Nachfrage spiegelt ihre Sensibilität gegenüber Änderungen des Preiseswider. Daraus folgt, je höher die Preiselastizität der Nachfrage, desto größer die Sensibilitätder Nachfrage in Bezug auf Preisänderungen.

Auf Grund der Allgegenwart und Ausbreitungsgeschwindigkeit von Informationen werdenauch nach oben oder unten gerichtete Preisänderungen eines E-Business fast mit sofortiger

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Wirkung Nachfrager anziehen oder abschrecken. Daher ist auf digitalen Märkten dieWahrscheinlichkeit wohl auch höher, dass sich Preiskriege schnell über den Markt ausbreiten.Es könnte nicht schaden, wenn Architekten digitaler Märkte Mechanismen vorsehen, umderartigen Stürmen zu begegnen und die Lebensfähigkeit und somit die Vielfalt der Anbieterauf dem Markt zu schützen. Es ist allgemein bekannt, dass nur die größten Anbieter mit dengrößten Kapitalreserven normalerweise solche Kriege überleben können. Anbietern mitkleinen Volumen geht in derartigen Situationen schnell die Luft aus, wie auch imumgekehrten Fall die kleinvolumigeren Nachfrager als erste aufgeben müssen.

2.4.3 Aggregationsmodelle für elektronische Märkte

Elektronische Märkte haben vor allem die Funktion, Angebot und Nachfrage elektronisch undauf effiziente Weise zu aggregieren und zu integrieren.

Dies führt uns zu drei Aggregationsmodellen, die auch die Entwicklungsgeschichte derelektronischen Märkte widerspiegeln:

1. Angebotsaggregation2. Nachfrageaggregation3. Angebots- und Nachfrageaggregation

Mit diesen Aggregationsmodellen ist das Konzept der Marktausrichtung verknüpft. Esbestehen zwei grundlegende Arten der Marktausrichtung:

• Gesteuerte Märkte• Neutrale Märkte

Angebotsaggregation: [TeNoHe01] ist die Organisation von Anbietern mit dem Ziel dereinheitlichen Präsentation gegenüber einer Gruppe von Nachfragern. Sie werden in derFachliteratur auch als Forward Aggregators bezeichnet.

Nachfrageaggregation: [TeNoHe01] ist die Organisation von Nachfragern mit dem Ziel dereinheitlichen Präsentation gegenüber einer Gruppe von Anbietern. Sie werden auch ReverseAggregators bezeichnet.

Angebots- und Nachfrageaggregation: ist die gleichzeitige Organisation von Anbietern undNachfragern zur gegenseitigen Präsentation. Aus dieser Taxonomie erwächst diegrundlegende Ausrichtung des Marktes: neutral oder gesteuert.Es bestehen zwei Arten eines gesteuerten Marktes:

• Angebotsgesteuerte Märkte• Nachfragegesteuerte Märkte

Angebotsgesteuerte Märkte werden von Angebotsaggregatoren geschaffen,nachfragegesteuerte Märkte von Nachfrageaggregatoren.

Allgemein ausgedrückt aggregieren gesteuerte Märkte die Seite der Marktgleichung, diezersplittert ist, die Angebotsseite oder die Nachfrageseite. Daher bieten gesteuerte Märkte den

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meisten Wert, wenn eine asymmetrische Organisation oder Desorganisation auf demimplizierten Markt vorherrscht.

Auch wenn neutrale Märkte schwieriger zu schaffen sind, dürfte deren Wert bei einemAnstieg der Teilnehmerzahl schneller steigen als der Wert von gesteuerten Märkten. Der Werteines gesteuerten Markes steigt linear, wenn die Zahl der Teilnehmer wächst, während derWert eines neutralen Marktes in der zweiten Potenz ansteigt, wenn die Anzahl der Teilnehmerzunimmt. Der Grund liegt darin, dass gesteuerte Märkte nur einen einseitigen Wert, neutraleMärkte dagegen einen zweiseitigen Wert besitzen.

In dem Maße, in dem die Zahl der Nachfolger auf einem angebotsgesteuerten Markt zunimmt,profitieren die Anbieter, jedoch die Nachfrager als Gruppe im Allgemeinen nicht. So wie dieZahl der Anbieter auf einem nachfragegesteuerten Markt wächst, profitieren die Nachfrager,die Anbieter als Gruppe jedoch eher nicht. Auf einem neutralen Markt profitieren beideSeiten der Wertgleichung in dem Maße, in dem die Zahl der Anbieter und Nachfragerzunimmt und der Markt liquider wird. Es entsteht ein wahrer Netzwerkeffekt.

Diese Zunahme des Wertes von neutralen Märkten in der zweiten Potenz ist ein wichtigerAspekt im Hinblick auf eine Erklärung für die bezwingende potenzielle ökonomische Machtvon elektronischen Märkten. Der Nutzen des Marktes steigt schneller als die Größe desMarktes. Aus einer theoretischen Perspektive ist es somit durchaus möglich, dasselektronische Märkte eines der wertvollsten wirtschaftlichen Konstrukte werden, die jemalserrichtet wurden.

Diese Analyse wird durch die Möglichkeit kompliziert, dass Oligopole sehr großvolumigerNachfrager marktähnliche Gebilde in spezifischen Branchen schaffen, die lediglich ihreneigenen Interessen dienen sollen. Auf Grund des immanenten, ungleichen Kräfteverhältnisseszwischen einer solchen Konzentration und Einigkeit sehr großvolumiger Nachfrager und ihrerrelativ schwachen Lieferanten kann diese Art Organisation keinen echten Markt darstellen,zumindest nicht zu Beginn. Es handelt sich hier eher um ein Super-Extranet als um einenelektronischen Markt.

Die umgekehrte Situation eines Oligopols sehr großvolumiger Anbieter aus einer spezifischenBranche, die ein marktähnliches Gebilde errichten, erscheint aus wirtschaftlichen Gründenunwahrscheinlich. Der Kern eines solchen Gebildes ist in sich gespalten, da die Kräfte desWettbewerbs im Spiel sind.

3 Business-to-Business Marktplätze

3.1 Eigenschaften

3.1.1 Netzwerkeffekte

[Labi01] Netzwerkeffekte, die alternativ auch als „Metcalfes Gesetz“ bezeichnet werden, sindein wesentliches Phänomen elektronischer B2B-Marktplätze. Bob Metcalfe gilt als Begründerdieses Konzepts, welches besagt, dass der Wert eines Netzwerkes mit dem Quadrat derAnzahl der Netzwerkteilnehmer steigt. Mathematisch kann dies folgendermaßen ausgedrücktwerden: Vn = n²

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Vn ist gleich dem Wert des Netzwerkes für die Teilnehmer und n ist gleich die Anzahl derNetzwerkteilnehmer. Während also die Anzahl der Teilnehmer und damit die Kosten einesNetzwerkes linear steigen, wächst der Wert des Netzwerks exponentiell.

Bild 1: Quelle: Credit Suisse First Boston: B2B eVolution, Mai 2000, S. 101

Als Beispiel für das Metcalfes Gesetz wird häufig die Verbreitung des Faxgerätes verwendet.Ein einzelnes Faxgerät auf der Welt hat keinen Nutzen für seinen Inhaber. Mit jedem neuenInhaber eines Faxgerätes aber steigt der Nutzen aller Faxgerätebesitzer, da die Anzahl dermöglichen Verbindungen zu anderen Faxgeräten zunimmt. So sind bei vier Faxgeräten zwölfVerbindungen möglich und bei eintausend Faxgeräten bereits annähernd eine MillionVerbindungen. Der Wert des „Faxgerätnetzwerkes“ steigt immer schneller und sobaldderjenige Punkt erreicht ist, an dem der Wert des Netzwerkes größer als die Kosten desNetzwerkes ist, wird mit jedem neuen Teilnehmer ein drastisch steigender Nettowert desNetzwerkes bewirkt. Während die Kosten, neue Mitglieder für das Netzwerk zu gewinnenanfangs sehr hoch sind, tendieren sie nach Erreichen einer kritischen Masse gegen null. Diesetheoretischen Überlegungen bestätigen sich in der Praxis.

[Labi01] Das Gesetz von Metcalfe lässt sich problemlos auf einen elektronischen B2B-Marktplatz übertragen, denn auch hier gilt, dass bei jedem neuen Teilnehmer der Nutzen unddamit der Wert des Marktplatzes exponentiell steigt. Diese exponentielle Steigung desMarkplatzwertes fällt sogar noch drastischer aus als von Bob Metcalfe für Punkt- zuPunktverbindungen zweier Personen beschrieben. Auf einem elektronischen Marktplatz isteine Verbindung vieler Teilnehmer zur gleichen Zeit möglich, was den Wert des Netzwerkesbei steigender Teilnehmerzahl noch schneller wachsen lässt. Arthur B. Sculley und W.William A. Woods gehen daher davon aus, dass der potentielle Wert eines Marktplatzes nichtn² sondern nn ist. Einschränkend hierzu ist jedoch zu bemerken, dass es bei vielenelektronischen B2B-Marktplätzen eine klare Rollenverteilung von Käufer und Verkäufer gibt.So wird ein Unternehmen, welches auf einem Marktplatz teilnimmt, um einen Kredit zuerwerben diesen Kredit nur in wenigen Fällen wieder veräußern wollen. Letztlich ist es jedochkaum relevant, entscheidend ist, dass es sich um ein äußerst stark ansteigendes Wachstumhandelt.

3.1.2 Steigende Skalenerträge

B2B-Marktplätze profitieren neben Netzwerkeffekten von stark steigenden Skalenerträgen.Elektronische B2B-Marktplätze haben zwar hohe Kosten, durch die dem Marktplatz zugrundeliegende Technologie, doch die Zusatzkosten für das Ausführen weiterer Transaktionen sindsehr gering. Das bedeutet, das hohe Kosten zur Erstellung des Marktplatzes notwendig sind,

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aber für einen zusätzlichen Kunden nicht viel mehr anfällt. Der hohe Fixkostenanteil und diesehr geringe Rate an variablen Kosten lassen die Kosten pro Einheit einer erbrachten Leistungkurzfristig sinken und damit die erzielten Margen schnell ansteigen. B2B-Marktplätze mitvielen Teilnehmern und einer hohen Liquidität haben daher deutliche Vorteile gegenüberilliquiden Konkurrenzmarktplätzen. Der Marktanteil wird damit zu einem entscheidendenWettbewerbsparameter und die Entstehung sogenannter „natürlicher Monopole“ gefördert.

Es gibt auf elektronischen Marktplätzen im Gegensatz zur industriellen Ökonomie, keineWachstumsgrenzen. In der industriellen Ökonomie sind Kostenvorteile ein entscheidenderWettbewerbsvorteil, der vor allem durch Unternehmenswachstum erreicht wird. Es wirdjedoch stets der Punkt erreicht, an dem weiterer Wachstum zu keinen zusätzlichenKostenvorteilen führt. Dies ist auf elektronischen Marktplätzen nicht der Fall. Während in derindustriellen Ökonomie Wachstum selbstlimitierend ist, ist er auf einem elektronischenMarktplatz selbstverstärkend.

3.1.3 Notwendigkeit einer Basisliquidität

Aus dem Konzept des Netzwerkeffektes lässt sich ein weiteres Charakteristikum von B2B-Marktplätzen ableiten, welches ganz besonders bei einer klaren Rollenverteilung von Käufernund Verkäufern zum Tragen kommt. Es besteht kein Nutzen für die Anbieterseite einesMarktplatzes solange keine Liquidität auf der Abnehmerseite vorhanden ist und umgekehrt.

Um einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden, haben Marktplatzbetreiber verschiedeneStrategien entwickelt. Einige Betreiber erzeugen künstlich Liquidität, indem sie selbstProdukte auf dem Marktplatz kaufen oder verkaufen. Zudem wird häufig versucht dominanteUnternehmen des Marktes von Anfang an als Teilnehmer zu gewinnen, indem diesen eineBeteiligung am Marktplatz angeboten wird.

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass die Notwendigkeit von Liquidität umsohöher ist je weniger spezifisch die gehandelten Produkte sind. Auch die Frage, ob dieMarktplatzbetreiber versuchen sollten zuerst Liquidität auf der Anbieter- oder derAbnehmerseite zu schaffen, ist stark abhängig von den Produkt- und Marktgegebenheiten.Das Investmenthaus Bear Stearns geht davon aus, dass die Marktplatzbetreiber primärLiquidität auf der Käuferseite gewährleisten müssen, wenn die Abnehmer ihre eigenenBedürfnisse genau kennen. Umgekehrt sollte versucht werden zuerst viele Verkäufer zugewinnen, wenn die Bedürfnisse der Abnehmer kaum vordefiniert sind. Finanzaktiva zB sindnach dieser Theorie Produkte, bei denen zuerst für Liquidität auf der Anbieterseite gesorgtwerden muss, da die Käufer ihre Bedürfnisse nur zu einem geringen Grad vordefiniert haben.

Eine weitere wichtige Rolle spielt die Frage, inwiefern solche Teilnehmer, die in der Regelschwer zu akquirieren sind, von einer Partizipation auf den Marktplätzen überzeugt werdenkönnen. Häufig sind dies Verkäufer, die bereits einen hohen Marktanteil besitzen, da für diesedie Risiken, die mit einer Marktplatzteilnahme verbunden sind, besonders hoch ausfallen.Daher ist es entscheidend für den Erfolg eines Marktplatzes sowohl für die Käufer als auchfür die Verkäufer einen entscheidenden Mehrwert zu schaffen.

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3.2 Vor- und Nachteile elektronischer B2B-Marktplätze

3.2.1 Vor- und Nachteile für den Käufer

Für die Käuferseite ergeben sich deutliche Vorteile aus der Teilnahme an einemelektronischen B2B-Marktplatz. Die Markttransparenz wird erheblich erhöht, die Käuferkönnen unter vielen Anbietern wählen und die Suche nach neuen Anbietern oder Produktenwird erleichtert. Zugleich wird die Qualifizierung und Beurteilung der Verkäufer vereinfacht.Als Folge der größeren Konkurrenz unter den Anbietern ist es ferner wahrscheinlich, dass diePreise der Produkte nachgeben.

Eine erhöhte Markttransparenz und eine Reduktion des Kaufpreises sind zwar dieSchlüsselmotive für Produktabnehmer an einem Marktplatz teilzunehmen, doch sind diesnicht die einzigen Vorteile die sich ihnen bieten. Ein weiterer entscheidender Vorteil ergibtsich aus niedrigeren administrativen Kosten für den Erwerb des Produktes oder derDienstleistung.

Nachteile einer Partizipation ergeben sich für den Käufer im Grunde nur bei illiquidenMarktplätzen. Solange es nur sehr wenige Anbieter auf dem Marktplatz gibt, besteht dieMöglichkeit, dass die Kosten, die dem Käufer durch die Teilnahme am Marktplatz entstehen,höher sind als der Nutzen, den er durch diese Teilnahme erzielt. Weitere Nachteile könnensich aus Regeln ergeben, die auf einem Marktplatz bestehen. Häufig wird den Verkäufern aufMarktplätzen eine gewisse Anonymität zugesichert, die es dem Käufer nicht erlaubt dieIdentität des Verkäufers vor Abschluss der Transaktion zu ermitteln. Diese Art derBenachteiligung für den Käufer ist jedoch nicht allgemein gültig, sondern von denspezifischen Regeln eines Marktplatzes abhängig.

3.2.2 Vor- und Nachteile für den Verkäufer

Auch für die Verkäuferseite gibt es gute Gründe die eigenen Produkte über einen B2B-Marktplatz zu vertreiben. Ein wesentlicher Grund ist das Erreichen völlig neuerKäuferschichten, ohne hohe Marketingaufwendungen tätigen zu müssen. Dies ist dann vonbesonderer Bedeutung, wenn es sich um Produkte handelt, die unrentabel sind, da über diekonventionellen Vertriebskanäle nicht genügend Käufer angesprochen werden können. Einweiterer Vorteil des Verkaufs über elektronische Marktplätze ist, dass die Kosten für denVerkauf eines Produktes sinken, da der Vertrieb über einen Internet-Marktplatz geringereadministrative Aufwendungen mit sich bringt.

B2B-Marktplätze bieten Verkäufern darüber hinaus bessere Informationen über denAbsatzmarkt. Diese Tatsache stellt ein weiteres Plus dar, das nicht unterschätzt werden sollte.Auch die besseren Preisfindungsmechanismen, die sich durch elektronische B2B-Marktplätzeergeben und die zumeist als reiner Vorteil für die Abnehmer gesehen werden, können zumVorteil für den Verkäufer werden. So besteht die Möglichkeit, dass Produkte über dietraditionellen Vertriebswege zu einem Preis verkauft werden, der unter dem Marktpreis liegt,wenn es sich um einen illiquiden Markt handelt und nicht genügend Transparenz vorherrscht.

Auch andere Ineffizienzen können durch elektronische B2B-Marktplätze beseitigt werden. Sohaben Studien von Wertpapieranalysten gezeigt, dass der größte Anteil derTransaktionskosten für Großinvestoren, die auf den klassischen Börsen agieren, nicht in derKommission des Maklers liegt. Entscheidend ist, dass der Preis des Wertpapiers im Vorfeldder Transaktion bereits ansteigt bzw. nachgibt, da über Broker und sogenannte Market Makler

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Informationen über große Kauf- bzw Verkaufstransaktionen bekannt werden. ElektronischeMarktplätze für den Handel mit Wertpapieren ermöglichen es dieses Phänomen weitgehendzu unterbinden, indem den Teilnehmern sowohl Anonymität als auch eine Veräußerung einesgroßen Wertpapierpaketes in kleinen Teilen angeboten werden kann.

Doch die Teilnahme an einem elektronischen B2B-Marktplatz enthält auch klare Risiken fürdie Anbieterseite. Das offensichtlich größte Risiko besteht in niedrigeren Margen, die durcheine erhöhte Konkurrenz auf Marktplätzen hervorgerufen werden können. Ein weiteresProblem besteht in dem daraus resultierenden Konflikt unter den verschiedenenVertriebskanälen. Der Versuch vieler Unternehmen ihre Produkte direkt über die eigeneInternet-Seite zu vertreiben hat in der Vergangenheit bereits zu Konflikten innerhalb derUnternehmen geführt. Typische Beispiele hierfür sind Banken, die sich bemühten das Internetals neuen Vertriebskanal zu nutzen, um Kosten zu sparen. Die Teilnahme an elektronischenMarktplätzen intensiviert dieses Problem in besonderem Maße, da bei diesem Vertriebskanaldie Angst vor einer Verschlechterung der Kundenbeziehungen eine zusätzliche Rolle spielt.

3.3 Unterscheidungsmerkmale Elektronischer B2B-Marktplätze

[Labi01] Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal elektronischer B2B Marktplätze ist ihreAusrichtung. Horizontale Marktplätze bieten jeglicher Art von Unternehmung ein bestimmtesProdukt oder eine bestimmte Dienstleistung an. Dies ist nur dann sinnvoll, wenn dieangebotenen Produkte und Leistungen von vielen verschiedenen Branchen genutzt werden.Ein Beispiel für einen solchen Marktplatz ist bfinance. Das Unternehmen bietet seine breiteProduktpalette, die vom Kreditgeschäft, über Leasing und Immobilienfinanzierung bis hinzum Einlagengeschäft reicht, jedem Unternehmenstypus an.

[Labi01] Vertikale B2B-Marktplätze hingegen konzentrieren sich auf die Erfüllung derBedürfnisse einer bestimmten Branche. Entscheidend für die Betreiber dieser B2B-Marktplätze ist es konkrete Probleme der Branche zu lösen. Als Zusatznutzen für dieMarktplatzteilnehmer werden außerdem häufig industriespezifische Informationen oderDienstleistungen angeboten. Als Beispiel für einen vertikalen B2B-Marktplatz eignet sichCATEX. Auf diesem Marktplatz, der sich an Rückversicherer, Makler und Erstversichererrichtet, werden Rückversicherungen gehandelt.

Aus dieser Abgrenzung der Begrifflichkeiten geht hervor, dass bei einem vertikalen B2B-Marktplatz alle Marktplatzteilnehmer in der selben Branche tätig sind, während bei einemhorizontalen Marktplatz zwar die Unternehmen der Anbieterseite aus einer Branche stammen,die Unternehmen der Abnehmerseite jedoch in unterschiedlichen Branchen tätig sein können.

3.3.1 Transaktionsmechanismen

Je nach Preisbildung und Produktkomplexitaet sind verschiedene Arten von Architekturenmoeglich, die je nach Bedarf eingesetzt werden muessen. In Bild 3 werden dieseArchitekturen aufgezeigt und anschliessend kurz erklaert.

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Bild 3: Virtuelle Marktplaetze veraendern die E-Business Landschaft

3.3.1.1. Schwarze Bretter

[Merz01] Die einfachste und technisch unaufwendigste Form über B2B-MarktplätzeHandelstransaktionen durchzuführen sind die sogenannten „Schwarzen Bretter“, die auch alsPublisher Modell bezeichnet werden. Bei dieser Form des Handelns haben autorisierteTeilnehmer des Marktplatzes die Möglichkeit konkrete Kauf- oder Verkaufswünsche zuäußern. Diese sind nach bestimmten Kategorien geordnet und für andere Mitgliederzugänglich. Bei den Produkten und Dienstleistungen, die über Schwarze Bretter gehandeltwerden, handelt es sich zumeist um Produkte, die nur schwer standardisierbar sind und daherVerhandlungen zwischen potentiellen Transaktionspartnern erfordern. [Labi01] Ein Beispielfür einen B2B-Marktplatz, der den Handel durch Schwarze Bretter ermöglicht, istCreditTrade.

Um diese Art des Handels möglich zu machen, kommt der Marktplatzbetreiber nicht daranvorbei, eine Reihe von Dienstleistungen anzubieten, die über die Funktion des reinenSchwarzen Brettes hinausgehen. So müssen die Marktplätze es den Verhandlungspartnernermöglichen, online miteinander zu kommunizieren, Dokumente und Informationenauszutauschen und gegebenenfalls sogar gemeinsam den Vertragsinhalt vorzubereiten.Natürlich sind ein hohes Maß an Sicherheit sowie eindeutige rechtliche Rahmenbedingungengrundlegend für diesen Transaktionsmechanismus.

3.3.1.2 Kataloge

Entscheidendes Element dieses Transaktionsmechanismusses ist ein aggregierterProduktkatalog aller Verkäufer des Marktplatzes. Ähnliche Produkte oder Dienstleistungenwerden dem Käufer unter einer Kategorie offeriert. Die Käufer können die gewünschtenProdukte aus dem Online-Katalog vergleichen und das geeignete erwerben. Häufig gibt esauch eine Suchfunktion, die es den Käufern ermöglicht, die elektronischen Katalogeautomatisch nach Produkten mit bestimmten Merkmalen zu durchsuchen. Der Preis derProdukte und Dienstleistungen wird jedoch zumeist im Voraus festgelegt.

Die Vorteile, die dieses Transaktionsmodell bietet, sind denen der Verkaufslösungeneinzelner Unternehmen ähnlich. Dies sind im Wesentlichen Kosteneinsparungen durch dieAutomatisierung von Bestellvorgängen, kürzere Bearbeitungsgebühren, Aktualität derInformationen sowie ein direkter Vergleich von Produkten verschiedener Anbieter. Alsnegativ ist jedoch anzusehen, dass Online-Kataloge keine dynamische Preisfindungunterstützen.

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3.3.1.2 Auktionen

Online-Auktionen sind ein Beispiel dafür, dass durch den elektronischen Handel nicht nur dieEffizienz gesteigert werden kann, sondern auch neue Handelsformen an Bedeutung gewinnen.Ohne Internet waren Unternehmen meist genötigt, für Produkte fixe Preise zu zahlen. DasInternet hat es jedoch ermöglicht, dass der Preis von immer mehr Produkten durch Auktionenund Börsen über dynamische Preisfindungsmechanismen ermittelt werden kann. Dies ist einwesentlicher Vorteil, den elektronische B2B-Marktplätze gegenüber anderen Handelsformenbieten. Nicht zuletzt aufgrund dieser Eigenschaft gewinnen Online-Auktionen zunehmend anBedeutung.

Für das Auktionsmodell sind prinzipiell solche Produkte und Dienstleistungen geeignet, diesich so genau beschreiben lassen, dass der Preis als alleiniges Zuschlagskriterium ausreicht.Grundsätzlich ist zwischen verkäufergetriebener und käufergetriebener Auktion zuunterscheiden. Bei einer verkäufergetriebenen Auktion gibt der Verkäufer an, welchesProdukt oder welche Dienstleistung er veräußern möchte. Die potentiellen Käufer bietengegeneinander um das Produkt oder die Dienstleistung zu ersteigern und treiben so den Preisin die Höhe. Bei der käufergetriebenen Auktion, der sogenannten „reverse auction“,konkurrieren potentielle Verkäufer darum, dass der Käufer sich für ihr Produkt entscheidet.

Ein Beispiel für einen Markt, in dem „reverse auctions“ großen Erfolg versprechen, ist derRückversicherungsmarkt für Katastrophenrisiken. Der traditionelle Ablauf solcherTransaktionen beginnt in der Regel damit, dass der Erstversicherer einen Makler damitbeauftragt, einen geeigneten Rückversicherer für eine bestimmte Risikoposition zu finden.Der Makler fordert im Folgenden eine gewisse Anzahl an Rückversicherern auf, den Preis zunennen, den sie für die Übernahme der Versicherungsrisiken fordern. Die Rückversichererwissen dabei jedoch weder welche anderen Rückversicherer mitbieten, noch wie derenAngebote ausgestattet sind, noch können sie ihr einmal gemachtes Angebot verbessern. Einekäufergetriebene Auktion über einen elektronischen B2B-Marktplatz, bei der dieRückversicherer wissen, was für Angebote ihre Mitbewerber gemacht haben und bei der diesedie Möglichkeit haben, das einmal gemachte Angebot zu verbessern, scheint daher vongroßem Wert für den Käufer zu sein. Es ist wahrscheinlich, dass er einen besseren Preiserzielt und dass die Kommission des Vermittlers erheblich abnimmt.

Während „reverse auctions“ in der Regel einen Vorteil für den Käufer darstellen, bergenverkäuferinitiierte Auktionen Vorteile für den Verkäufer, da viele potentielle Käufer umdessen Produkt im Wettbewerb stehen und der Preis für das Produkt aufgrund dessen in derRegel hoch ausfällt. Verkäufergetriebene Auktionen erlauben außerdem eine abgewandelteVariante der klassischen Auktion. Bei der sogenannten „holländischen“ Auktion“, fällt derPreis des Produktes in festen Intervallen und der Käufer, der als erster bereit ist, denentsprechenden Betrag zu zahlen, erhält den Zuschlag.

Einseitige, offene Auktionstypen

Englische Auktion

• Aufsteigende Auktion• Die Gebote sind für alle Bieter einsehbar• Die Bieter können sich gegenseitig überbieten• Der Gewinner ist der Bieter mit dem höchsten Bietpreis

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Holländische Auktion

• Absteigende Auktion• Der Auktionator beginnt mit einem sehr hohen Preis und geht langsam nach unten (oft

mit einer Auktionsuhr)• Der Gewinner ist der Bieter, der die Uhr anhält

Japanische Auktion

• Äquivalent zur Englischen Auktion• Allerdings nennen die Bieter hier den Preis nicht selbst, sondern der Preis geht

kontinuierlich nach oben, bis nur mehr ein Bieter über bleibt

Einseitige, geschlossene Auktionen

Höchstpreis-Auktion (Fist Price Sealed Bid)

• Bieter schicken verschlossene Gebote an den Auktionator• Jeder Bieter kann nur einmal bieten• Die Gebote werden gleichzeitig geöffnet• Der Gewinner ist der Bieter mit den höchsten Gebot

Zweitpreis- (Vickrey-) Auktion

• Äquivalent zur Höchstpreis-Auktion• Gewinner ist wiederum der Bieter mit dem höchsten Gebot• Der Gewinner zahlt hier allerdings nur den Preis des zweitbesten Gebotes• Dominante Bietstrategie

Zweiseitige Auktionsverfahren

Continuous Double Auction

Kauf – und Verkaufsorders werden kontinuierlich zusammengeführt, wodurch sich wieder einneuer Kurs bildet (äquivalent zur variablen Notierung auf Börsen)

Clearing-house Auction (oder Call Market)

• An Wertpapierbörsen auch Einheitsnotierung genannt• Gebote werden über eine bestimmte Zeitspanne gesammelt• Danach setzt ein Auktionator einen Preis, der den größtmöglichen Umsatz erzielt

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Wo werden Auktionen derzeit verwendet?

Business-to-Business 7%Business-to-consumer 52%B2B und B2C 16%Consumer-to-Consumer 25%

Quelle: Survey des Fisher Center, UC Berkeley, Beam und Segev, 1998

Verw endung von Auktionen

7%

52%16%

25%

1

2

3

4

Bild 2: Verwendung von Auktionen

3.3.1.3 Börsen

Gegenwärtig werden Börsen insbesondere mit dem Handel von Wertpapieren und Devisen inVerbindung gebracht. Das Börsenmodell ist jedoch auch auf andere Produkte undDienstleistungen übertragbar, wenn diese keiner Verhandlungen bedürfen, standardisierbarsind und gleichzeitig ausreichend Marktliquidität vorhanden ist.

Börsen ähneln von ihrem Grundprinzip den Schwarzen Brettern. Verkäufer- undKäuferwünsche werden jedoch vom Dienst des Marktplatzes automatisch zusammengeführt.Ein Verkäufer gibt dem Marktplatz beispielsweise den Mindestverkaufspreis für einbestimmtes Produkt ab. Der Marktplatz übernimmt das sogenannte „Matching“ und führt dieTransaktion direkt aus, wenn Angebot und Nachfrage eines Produktes in Einklang zu bringensind. Die Transaktion findet also nicht wie bei den Schwarzen Brettern zwischen Käufer undVerkäufer statt, sondern wird über den Dienst des Marktplatzes abgewickelt. Sollte dasSystem kein Gegenstück für ein Kauf- oder Verkaufsangebot finden, wird das Gebotgespeichert bis es mit einem entsprechenden Gegenangebot zusammengeführt werden kann.

Auch Börsen haben den großen Vorteil, dass sie eine dynamische Preisfindung ermöglichen.Zudem eigenen sie sich besonders für Gegebenheiten bei denen Anonymität eine große Rollespielt. B2B-Marktplätze, die Börsen als Transaktionsmechanismen verwenden, sollten außerder reinen Matchingfunktion unbedingt Clearing- und Abwicklungsservices anbieten. Auchdie Sicherstellung, dass es sich bei den Marktteilnehmern um seriöse und zahlungskräftigeUnternehmen handelt, ist sehr wichtig, da der Handel über Börsen häufig anonym stattfindetund ein regelmäßiges Scheitern des Abschlusses, der Abwicklung oder der Erfüllung vonTransaktionen schädlich für den Markplatz wären.

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3.4 Kriterien für die Wahl des Transaktionsmechanismusses

Welcher Transaktionsmechanismus auf einem Marktplatz Anwendung finden sollte, ist starkvon der Art des Produktes abhängig. So sind Produkte mit hoher Komplexität nur für denHandel über Schwarze Bretter oder Auktionen geeignet, während Produkte mit einerniedrigen Produktkomplexität auch über Kataloge oder Börsen vertrieben werden können. Einweiteres Kriterium ist die Preisvolatilität des Produktes. So machen beispielsweise bei einemProdukt mit stark schwankenden Preisen Börsen besonders viel Sinn, Kataloge hingegen sehrwenig. Auch die Geschwindigkeit mit der ein Produkt oder eine Dienstleistung erworbenwerden muss, ist von Bedeutung. Handelt es sich um ein Produkt, bei dem es besonderswichtig ist, es sofort zu erwerben, sind Schwarze Bretter und Auktionen wenig sinnvoll,Kataloge und Börsen hingegen sehr geeignet.

Da die dynamische Preisbildung einen wesentlichen Wertbeitrag für die Marktplatzteilnehmerdarstellen kann, sollten Marktplatzbetreiber, die Schwarze Bretter und Kataloge alsTransaktionsmechanismen verwenden, versuchen alternative Handelsmodelle zu entwickeln.So kann versucht werden, sehr komplexe Produkte über das Auktionsmodell zu vertreiben,indem diese so genau beschrieben werden, dass der Preis als alleiniges Kriterium für denZuschlag ausreicht. Natürlich gibt es Sachverhalte, im Rahmen derer eine dynamischePreisbildung nicht zu realisieren erscheint, was ganz besonders bei hoch komplexenProdukten und bei unzureichender Liquidität der Fall ist. Daher kann auch eine Kombinationunterschiedlicher Transaktionsmodelle eine gute Alternative für einen Marktplatz und dessenTeilnehmer darstellen.

3.5 Ertragsmodelle:

[Baum02] Es gibt viele Möglichkeiten für einen elektronischen B2B-Markplatz, Einkommenzu generieren. Die naheliegendste und meist genutzte Form der Ertragsgenerierung basiert aufeiner wertabhängigen Transaktionsgebühr, die der Betreiber für seine Dienste vom Verkäufer,Käufer oder aber von beiden verlangt. Zumeist ist es der Verkäufer, der einen bestimmtenProzentsatz zu zahlen hat. Wie hoch dieser Prozentsatz liegt, ist stark abhängig vom Markt indem gehandelt wird und von dem Mehrwert, den der Marktplatzbetreiber bietet. Märkte indenen ein besonders starker Wettbewerb herrscht, die von sehr hohen Umsätzen geprägt sindund in denen die Gewinnspanne der Verkäufer sehr gering ist, lassen nur sehr geringe Margenzu. In Märkten hingegen, in denen hohe Gewinnspannen vorherrschen und die besondersineffizient sind, können höhere Margen geltend gemacht werden. Ein großer Vorteil dieserErtragsform besteht darin, dass die Höhe der erzielten Transaktionsgebühr abhängig vomWert der Transaktion ist. Dadurch werden kleineren Unternehmen, die kein so großesTransaktionsvolumen erreichen, nicht diskriminiert.

Es besteht jedoch auch die Möglichkeit durch wertunabhängige Gebühren, Einnahmen für denMarktplatz zu erzielen. So kann beispielsweise eine Gebühr für ein Inserat oder für dasEinstellen einer Ausschreibung berechnet werden, wenn dadurch ein Geschäft zustandegekommen ist.

Eine weitere Möglichkeit Einkommen zu erzielen, besteht in der Erhebung vonMitgliedschaftsbeiträgen. Bei dieser Einnahmequelle haben alle Teilnehmer des Marktplatzeseinen einmaligen Mitgliedsbeitrag und monatliche oder jährliche Beiträge zu entrichten, umauf dem Marktplatz handeln zu dürfen.

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Ein Marktplatz kann auch über Werbung Einnahmen erzielen. Dabei kann es sich umklassische Banner-Werbung, aber auch um andere Werbefomen wie zB E-Mail-Marketinghandeln. Da elektronische B2B-Marktplätze ein spezifisches Mitgliederprofil besitzen, kannferner ein sehr gezieltes Marketing betrieben werden.

Die Analyse und Aufbereitung der durch den Handel auf dem Marktplatz entstehendenInformationen und der anschließende Verkauf dieser Informationen kann eine weitereMöglichkeit der Ertragserzielung darstellen. Besonders in intransparenten Märkten könnenPreis- und Mengeninformationen einen großen Mehrwert für die Marktteilnehmer bedeuten.

Auch durch den Verkauf der eigenen Expertise und der entwickelten Technologien könnenMarktplätze Einnahmen generieren. So können Markplatzbetreiber, die bereits seit längererZeit operieren, neue Marktplätze bei der Umsetzung ihres Konzeptes beraten und diesen ihreTechnologie gegen ein entsprechendes Entgelt zur Verfügung stellen.

Eine weitere Einnahmequelle, die besonders in der Zukunft eine entscheidende Rolle spielendürfte, findet sich im Angebot von Mehrwertdiensten. Solche Dienstleistungen können zBRating- oder Logistikdienstleistungen sein, die direkt über den Marktplatz angeboten werden.Zwar wird der Marktplatzbetreiber diese Zusatzdienstleistungen nicht immer selberofferieren, doch kann er eine Provision von den Unternehmen erzielen, die ihreZusatzdienstleistungen auf dem Marktplatz anbieten.

3.6 Kosten-/Nutzenanalyse der standardisierten B2B-Kommunikation

[Merz02] Wenn die Kommunikation zwischen Unternehmen bei der B2B-Integrationstandardisiert werden soll, dann sollte diese Standardisierung alle Aspekte derKommunikation umfassen, nur dann lassen sich Kostenvorteile vollständig ausschöpfen. Dasbedeutet hier: die Vereinheitlichung von

• Geschäftsprozessen• Dokumentenformaten sowie• Kommunikationssoftware und –protokollen.

Erfolgt die Standardisierung nur teilweise, bleibt häufig der Netzwerkeffekt aus, der einwesentlicher Treiber der Kostenreduktion ist.

[Merz02] Um die Kostensituation eines Unternehmens zu berechnen, ist eine gute Methode,die Total Cost of Collaboration (TCC) als Kennzahl zu definieren, mit deren Hilfe derGesamtaufwand der B2B-Integration je Teilnehmer, aber auch für eine gesamte Branchequantifiziert werden soll.

3.7 Alternativen zur B2B-Integration

Im Folgenden soll näher auf die Netzwerkeffekte der B2B-Integration eingegangen werden.Zudem soll auch noch der Ansatz der zentralisierten Kommunikation über Marktplätze undMessaging Hubs zugunsten einer direkten Kommunikation der Geschäftspartner (Peer-to-Peer) in Frage gestellt werden. Voraussetzung für die Peer-to-Peer-Kommunikation ist jedochdie vorherige Vereinheitlichung von Geschäftsprozessen, Dokumentenformaten undKommunikationsprotokollen.

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[Merz02] Von einer Vielzahl an Industrien ist bekannt, dass die Kollaboration entlang derLieferkette in ganz unterschiedlicher Form vonstatten gehen kann. In einigen Fällen wird einPortal bevorzugt, über das der EDI-Nachrichtenverkehr sowie Benutzerinteraktionen erfolgen,in anderen Fällen findet sich wiederum der direkte Datenaustausch im Sinne des EDI(Bankennetze, Lebensmittelindustrie etc.). Die Entscheidung dezentral vs. zentral wird voneiner Vielzahl von Faktoren beeinflusst, vor allem jedoch von den jeweiligen Produkt-,Transaktions-, und Markteigenschaften. Während in der einen Branche vom gemeinsamenProduktentwurf bis zur Abwicklung eine intensive Kollaboration zwischen einer Vielzahl anParteien erforderlich ist, können sich andere auf das Austauschen recht einfacherStandardnachrichten wie Bestellungen, Lieferpapiere oder Rechnungen beschränken.Beispiele für den ersten Fall sind zB die Automobil- oder Schiffbauindustrie. Während imzweiten Fall die Papier- oder Lebensmittelindustrie genannt werden kann.

3.7.1 Zentral oder Dezentral?

Bild 4: HMD Elektronische Marktplaetze Heft 223 S 93

[Merz02] Die Abbildung zeigt verschiedene Ansätze zur B2B-Integration:

1. Klassisches EDI: Hier werden Nachrichten direkt zwischen Kunden und Lieferantenausgetauscht. Dazu setzen beide einen VAN-Provider ein, der die Daten auf Basisproprietärer Adaptoren, Formate und Produkte überträgt.

2. EDI mit XML: Hier werden Dokumentenformate auf der Basis von XML definiertund repräsentiert. Preiswerte, standardisierte Kommunikationskomponenten stehen zurVerfügung, um eine sichere und garantierte Übertragung der Geschäftsdaten über dasInternet zu gewährleisten.

3. Marktplatz bzw. Hub: Dieser Ansatz zentralisiert den Nachrichtentransfer zwischenzwei Partnern. Der Hub in der Mitte hilft, Datenformate und beispielsweiseProduktcodes zu konvertieren und bietet zusätzliche Anwendungslogik wiePreisfindungsmechanismen (zB Auktionsmodule) oder Module zur Erstellung vonMarktstatistiken.

4. Portale mit einseitigem Web-Zugang: Diese Architektur erlaubt die Integration kleinerPartner mit sporadischem, webbasiertem Zugang auf der einen Seite und Partnern mithohem Transaktionsdurchsatz auf der anderen Seite. Bei Letzteren wird eineNachrichtenschnittstelle im Sinne des XML-basierten EDI eingesetzt. Diese Lösungfindet zB bei der webbasierten Auftragseingabe ihren Einsatz.

5. Portale mit bilateralem Web-Zugang: Falls sich auf beiden Seiten kleine Unternehmenbefinden, sind Portale mit zweiseitiger Web-Schnittstelle denkbar. Die gesamte

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Anwendungslogik ist dabei innerhalb des Portals zentralisiert. Ein solches System istzB denkbar bei der Integration von Werbeagenturen und kleinen Druckereien, diegemeinsam Druckaufträge erarbeiten wollen.

Für die nachfolgende Untersuchung soll der Fokus auf die Integration von Unternehmen mithohem Datendurchsatz einschränkt werden.

3.7.2 Drei Modelle zur B2B-Integration

Bild 5: HMD Elektronische Marktplaetze Heft 223 S 98

Aus der Vielzahl möglicher Ansätze zur B2B-Integration sollen folgende dreiherausgenommen werden:

Modell: Spaghetti-Kommunikation:

Diese Situation wird in vielen Branchen vorgefunden. Es existiert jedoch kein vereinbartesDatenformat für Dokumententypen wie Bestellungen, Abrufe oder Lieferpapiere, nochwerden einheitliche Prozesse oder Kommunikationsprotokolle entlang der Lieferkettedurchgesetzt. Wird ein Dokument transferiert, muss es für jeden individuellen Partner vominternen Format des Senders in das des Empfängers konvertiert werden, da kein Standardexistiert. Im schlimmsten Fall besteht dieser individuelle Mehraufwand auch fürGeschäftsprozesse und Kommunikationsprotokolle. Die führt am Ende zu einerKommunikation auf dem minimalen zu vereinbarenden Niveau (http oder smtp), obwohlZusatzdienste wie das Verschlüsseln oder die Authentisierung von Dokumenten bei derVerwendung einheitlicher Software nur wenig Mehraufwand bedeuten würden. Stattdessenerfolgt die Kommunikation über ganz unterschiedliche Softwareprodukte, so dassinsbesondere die Verarbeitung von Fehlermeldungen und Envelope-Daten prohibitiv wird.

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Modell: Marktplatz bwz Hub

Der Mehrwert dieser Lösung wird in der Abschirmung der einzelnen Partner von derProtokollintegration und Dokumentenkonvertierung gesehen. Der Hub unterstützt für jedenPartner das von ihm präferierte Protokoll und leistet den Integrationsaufwand intern. DasVersprechen liegt in der Reduktion der „Switching Costs“, da jeder Partner nur noch die eineVerbindung zum Hub zu pflegen braucht. Dieser Vorteil kann jedoch durch einige Nachteileeingeschränkt werden. Erstens ist der Switching-Aufwand durch Nutzung des Hubs nichteliminiert, sondern lediglich ausgelagert. Natürlich bedarf es auch seitens des Hubs Personalähnlich hoher Kosten wie beim Partner, um die Konvertierung durchzuführen. Zweitens kannes vorkommen, dass Daten, die für den Empfänger erforderlich sind, vom Senderbereitzustellen sind. Hier hilft folglich auch kein Hub, wenn diese Daten fehlen. EinEinigungsprozess ist also immer noch zwischen den Endpunkten der Kommunikationdurchführbar. Schließlich kann die Einbindung eines Hubs dazu führen, dass jetzt drei (undnicht mehr zwei) Stellen in einem Fehlerfall zu prüfen sind, die Kommunikation wird alsoinsgesamt komplexer. Neben der technischen Argumentation spricht auch die Transparenz derDatenkommunikation gegen den Hub, da dessen Betreiber in vielen Fällen dieVerwertungsrechte der anfallenden Transaktionsdaten für sich in Anspruch nimmt.

Modell: Konzertierte Aktion

Dieses Modell basiert auf der gemeinsamen Standardisierung von Daten, Protokollen undProzessen und folgt dem dezentralisierten Modell der Peer-to-Peer-Kommunikation. AusGründen der Standardisierung ist die erforderliche Zahl an Konvertern die Gleiche wie imHub-Modell, da jeder Partner nur die Konvertierung zwischen dem internen und demStandardformat durchführen muss. Da von allen Partnern angenommen wird, dass sie diegleiche Software einsetzen, wird davon ausgegangen, dass der Integrationsaufwand proGeschäftsbeziehung erheblich reduziert werken kann, nachdem die Kommunikationssoftwarefür die erste Beziehung mit dem ERP-System verbunden wurde, ist der Aufwand für jedeweitere Beziehung marginal.

Eine interessante Frage, die sich im Rahmen des Hub-Modells nicht elegant lösen lässt, istfolgende. Wenn Dokumente für den Nachrichtenaustausch zu signieren sind, damit über sierechtsverbindliche Transaktionen durchgeführt werden, wie kann dann die Authentizität desempfangenen Dokuments überprüft werden, wenn zwischen beiden Parteien ein Hubpositioniert ist, der gegebenenfalls Transformationen am Dokument durchführt? Es kannlediglich das vom Sender verschickte Dokument als signiertes Original an die konvertierteVersion angehängt werden, damit es vom empfängerseitigen Administrator verifiziert werdenkann. Die Software des Empfängers kann jedoch das Original per Definition nicht direktverarbeiten, sonst wäre der Hub nicht erforderlich.

Es folgt daraus, dass für den Fall der B2B-Integration auf der Basis desNachrichtenaustausches ein Hub-Modell nicht in Frage kommt, wenn die transferiertenDokumente in ihrer Originalfassung vom Sender signiert werden sollen. Aus diesem Grundwerden im Folgenden nur die Modelle Spaghetti-Kommunikation und Konzertierte Aktionnach Kosten und Nutzen verglichen.

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3.8 Kostenfaktoren

Bei der B2B-Integration zwischen zwei Unternehmen sind ganz unterschiedlicheKostenfaktoren zu berücksichtigen.

1. Adaptionskosten

Dieser Faktor steht für die Integration des ERP-Systems mit demKommunikationssystem, so dass Geschäftsdokumente generiert und verarbeitetwerden können. Die Adaptionskosten können erheblich variieren, je nach Komplexitätdes ERP-Systems und der Dokumentenformate, aber auch aufgrund derProzesskomplexität und der Erfahrung des IT-Personals. In der Praxis liegen dieAdaptionskosten zwischen wenigen Personentagen und bis zu mehrerenPersonenmonaten. Da diese Kosten stark von internen Rahmenbedingungen abhängen,sollten sie als Konstante betrachtet werden, die nicht von dem Modell der B2B-Integration abhängt.

2. Lizenzkosten

Diese hängen von der Funktionalität der B2B-Integrationssoftware ab. Je nachLizenzmodell können diese zwischen 1.000 Euro und 50.000 Euro und darüber liegen.

3. Kosten der Dokumentenkonvertierung

Diese Kosten skalieren mit der Anzahl an Dokumentenformaten, die zurKommunikation zu unterstützen sind. In der Praxis können 10-20 Personentage für dieFormatvereinbarung, das Entwickeln und das Testen eines Konverters zwischen deminternen und dem externen Format angenommen werden.

4. Einrichten einer Kommunikationsverbindung

Das Kommunikationsprotokoll einer Verbindung ist unabhängig vomDokumentenformat. Ist das Protokoll nicht standardisiert, muss mit hohem Aufwandfür Programmierung, Integration und Testen gerechnet werden.

5. Transaktionskosten

Dieser Faktor ist üblicherweise nicht relevant für die Peer-to-Peer-Kommunikationüber das öffentliche Internet. Nur im Fall des Hub-Modells könnenTransaktionsgebühren durch Dritte erhoben werden. Im Fall von Hubs, die durchunabhängige Dritte betrieben werden, kann davon ausgegangen werden, dasslangfristig die Transaktionskosten die intern zu tragenden Kosten des Peer-to-Peer-Modells übersteigen, da beim Hub auch dessen Marketing- und Vertriebsaufwand undGewinn zu zahlen ist (zumindest bei einem Profitcenter oder einem unabhängigenUnternehmen). Nur im Fall eines Hubs, der von den beteiligten Partnern als Cost-Center betrieben wird, kann auch von einer signifikanten Kostenreduktion gegenüberdem Spaghetti-Modell ausgegangen werden.

6. Kosten der Integration von Zusatzdiensten

Normalerweise besteht in der industriellen Praxis noch kein Standardansatz zur

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Integration von Zusatzfunktionen in die Kommunikationssoftware. So istbeispielsweise die Integration einer PKI (Publik Key Infrastructure) in der Regel sehrkostspielig, da alle Parteien ihre jeweiligen Softwaresysteme individuell daraufabstimmen müssten. Eine erhebliche Vereinfachung tritt ein, wenn dieGeschäftspartner sich vorab auf ein Softwareprodukt einigen, das für alle einheitlichdiese Integration erlaubt.

Neben den erwähnten Kostenfaktoren, sollte noch berücksichtigt werden, dass angesichts derinternationalen Geschäftsbeziehungen ein nicht unerheblicher Aufwand an Meetings, Reisenund weiteren administrativen Prozeduren zu berücksichtigen sind.

4 Beispiele aus der Praxis

4.1 Business Integration von Seeburger (www.seeburger.de)

Seeburger ist der führende Anbieter im europäischen Markt für Business-to-BusinessIntegration. Im Vordergrund steht die Integration von B2B-Lösungen wie virtuelleMarktplätze, Portalen, E-Procurement-Systemen, Web-Lösungen, EDI und XML in dieunternehmensweite IT-Architektur.

Produktangebot

Die Firma Seeburger AG entwickelt und vertreibt Produkte und Lösungen zur Integration vonProzessen mit externen Geschäftspartnern im Rahmen des Collaborative Commerce. Mitseiner Business Integration Solution bietet sie eine umfassende, modulare Lösungsplattform.Ziel ist es, im Rahmen der Business Integration einen hohen Rationalisierungseffekt durch diekomplette Anbindung der Geschäftspartner zu erreichen.

Der Seeburger Business Integration Server ist eine skalierbare und auf neuesten Technologien(XML, Java, OO-Design) aufbauende Plattform zur nahtlosen Integration vonGeschäftsprozessen.

Mit iMartOne (www.iMartOne.com) bietet diese Firma ein kostenfreies Web-EDI-Portal fürIndustrie und Handel zur standardisierten Lieferantenanbindung. Die individuelleLieferantenanbindung erfolgt über die Datenbank-basierenden Web Applications. Siebeinhalten vorkonfigurierte Geschäftsprozesse zur Partneranbindung und ermöglichen eineschnelle Realisierung von E-Business-Szenarein mit Partnern, die ein geringes Datenvolumenhaben. Das Feature für Vendor Management Inventory (VMI) unterstützt Lieferanten bei derDisposition und Steuerung ihrer Lagerbestände. Out-of-Stock Situationen und Überbeständewerden dadurch vermieden.

EDI-Classics wickelt große Datenvolumina bei standardisierten Geschäftsprozessen undhoher Transaktionshäufigkeit papierlos ab. Alle gängigen Formate wie zum BeispielEDIFACT, TRADACOM, VDA und ODETTE sowie Kommunikationsprotokolle wie OFTP,X.400, TCP/IP werden unterstützt.

Das Produkt FAX2XML steht für die automatisierte Erkennung und Umwandlung einesPapierbelegs wie Bestellung oder Rechnung in eine XML-Datenstruktur zurWeiterverarbeitung im ERP-System.

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Bild 6: E-Commerce Guide 2003

4.2 Biz2Biz (www.biz2biz.com)

Biz2Biz ist ein B2B Portal im Internet für klein- und mittelgroße Betriebe. Es stelltkostengünstige Tools und E-Comerce Applications für den B2B Markplatz zur Verfügung.Biz2Biz ist ein globales Netzwerk, welches es Unternehmen leicht macht mit Kunden,Lieferanten und Partnern schnell und effizient Geschäfte zu machen. Es sind auch zahlreicheB2B Services wie E-Advertising, E-Marketing und PR Services angeboten.

Tools für den Käufer

Der B2B Markplatz macht den Kaufprozess für ein Unternehmen einfach. Die beteiligendenUnternehmen erfahren eine bedeutende Senkung der Bearbeitungsgebühren und haben nochzahlreiche andere Vorteile.

Bild 7: eigene Darstellung in Anlehnung an Biz2Biz.com

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Einkaufen war nie leichter und produktiver. Im B2B Marktplatz gibt es folgende Funktionen:

• Die gesamten Einkaufsfunktionen unter einem Dach. Jeder Schritt kann onlinenachfolzogen werden.

• Die Produkte können zum gewünschten Preis platziert werden und mit derSuchmaschine gefunden werden

• Produkte können im Einkaufswagen organisiert werden• Um den günstigsten Preis zu bekommen, kann man Anfragen an mehrere Lieferanten

schicken• Zeit kann gespart werden, indem Informationen nur einmal eingegeben werden

müssen und gespeichert werden können• Alle Transaktionen können online überprüft und entsprechend sortiert werden

Bild 8: eigene Darstellung in Anlehnung an Biz2Biz.com

Vorteile für den Käufer Vorteile für den VerkäuferKaufen wird leicht gemacht Verkaufszahlen erhöhenZeit sparen Auflistung des Unternehmens im Online

Yellow Page SystemKosten koennen gesenkt werden Leichter ZugriffGünstige Preise bei einer breiten Auswahl anLieferanten

Fokussieren von möglichen Kundengruppen

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5 Zusammenfassung:

Electronic Business stellt traditionelle Strukturen, Regeln und Abläufe der Wirtschaft in Frageund verändert sie fundamental. Neue Wettbewerber erschließen neue Märkte oder dringen intraditionelle Märkte ein. Eine erfolgreiche Positionierung etablierter Unternehmen hängtdeshalb zunehmend davon ab, wie schnell und überzeugend Wertschöpfung in der virtuellenWelt des Internet generiert wird.

Prognosen über die Potenziale und Umsätze im E-Business kommen häufig zuunterschiedlichen Ergebnissen. Jedoch geht der Trend immer mehr in Richtung B2B Märkte.

Bisherige Schätzungen für den deutschen E-Business-Markt gingen von einem Überschreitender Umsatzwelle von 10 Mrd. Euro für 2001 aus. In aktuellen Studien gilt dieses Bildmittlerweile als überholt. Die Marktforscher sehen Deutschland im Jahr 2005 bei einemUmsatz von alleine 406 Mrd. Euro als mit Abstand größten E-Business-Markt in Westeuropa(25 % Marktanteil), gefolgt von Großbritannien und Frankreich mit 282 bzw. 200 Mrd. EuroUmsatz.

Von dem gesamten Umsatzvolumen des europäischen E-Business-Marktes von 1,5 BillionenEuro (83 %) entfällt der größte Anteil auf den Bereich Business-to-Business. In denkommenden Jahren wird sich noch einiges in diesem Bereich tun und Unternehmen müssenimmer auf dem neuesten Stand der Technik sein um im Wettbewerb bestehen zu können.

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Literatur

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[Bran02]Brandstaetter Gerd: Branchenanalyse fuer elektronische Marktplaetze in derAutomobilindustrie 2002

[Fern01]Fernandez de la Torre Gonzalez Ofelia: Acessing Business to Business E-CommerceApplications – The Perceived User Value Model Applied to Universal 2001

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[Meye00]Meyer Jan-Bernd: Hype oder Hoffnung? New Economy ante Portal, COMPUTERWOCHENr. 12 vom 24.03.2000

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[SaNo98]Samuelson Paul A., Nordhaus W.D: Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsverlag CarlUeberreuter 1998

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