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    Ba lak lava V

    Anar ch ist i sch es B la t t aus W ien

    D ezem ber 20 07

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    Dr innen , auen , gegen : ber d ie Ag i ta t i on i nner ha lb undauerh a lb be lg ischer Gefng n isse

    Dieser Text, in Kombination mit der Chronologie, ist ein Versuch ein grobesBild zu geben von der aktuellen Situation inner- und auerhalb derbelgischen Gefngnisse. Vom Gefngnis auf die Strassen... ber alles wasinnerhalb der belgischen Gefngnisse passiert ist, wurde jahrelanggeschwiegen. Es wurde geschwiegen weil so gut wie gar nichts die Mauernder Gefngnisse berqueren konnte, es gab fast keine Kontakte und diemonstrsen Mauern schienen unberwindbar. Die eigenen Gefangenen selberwaren es die die Situation gendert haben.Anfang 2006 wuchsen die Kontakte zwischen Individuen in Freiheit und

    Gefangenen. Ab Mrz 2006 haben diese Kontakte eine zu einer steigerndeAgitation im Gefngnis von Itrre gefhrt, einem der so genannten ModernenGefngnisse.

    Dem folgte eine Insurrektion im Gefngnis von Mons Ende April sowie in Mai,in dem ein Teil des Gefngnisses von Nivelle brannte.

    Verschiedene Gruppen von GefhrtInnen entschlossen sich damals einesolidarische Demonstration in Brssel zu organisieren. Die Demonstration gabverschiedensten Menschen die Mglichkeit sich dem Kampf gegen

    Gefngnisse anzuschlieen. Dies war auch der Grund der die Verteilung vonFlugblttern und Plakaten auf den Strassen sowie im Eingang derGefngnisse leichter machte. Um die hundertfnfzig Personen demonstriertenam zweiten Juli in Solidaritt mit den kmpfenden Gefangenen und inUntersttzung von deren Forderungen und um einige Gefangene aus demGefngnis zu kriegen. Whrend den folgenden Monaten nach derDemonstration, wurden verschiedene Mittel benutzt um den Kampf gegen dieGefngnisse publik zu machen wie durch Flugbltter, Plakate und durch diealle zwei Monate erscheinende Publikation Uitbraak (Flucht aus demGefngnis) welche weiterhin die Mauern der Gefngnisse berquert. DieDemonstration war sehr unzufrieden weil der Aufruf nicht sehr erfolgreichwar, was die Anwesenheit von Menschen anbelangt.

    EI N SOMM ER VOLLER AUSBRCHE:

    Whrend dem Sommer 2006 haben die belgischen Gefngnisse eine Mengean Ausbrchen erleiden mssen. Ausser ein paar individuellen Ausbrchen,war es der kollektive Ausbruch aus dem Gefngnis von Dendermondewelches den belgischen Staat in eine peinliche Lage gebracht hat. Ein paar

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    Gefangene hatten einige Schlieer als Geisel genommen und schafften es alleZellen in ihrem Flgel aufzumachen. 28 Gefangene konnten ausbrechen. DieDemonstrationen warfen einige Fragen auf die GefhrtInnen auf den Strassenwelche weiter gehen wollten als nur den Kampf gegen Gefngnisse, sondern

    diesen gegen die gesamte Kontroll-Gesellschaft auszudehnen.

    DI E ERMORDUNG VON FAYCAL UND D I E W ELLE VONI NSURREKTI ONEN

    Faycal, ein Junge aus einem Bezirk in Brssel, wurde Ende September ineiner Isolationszelle im Gefngnis ermordet. Er wurde ermordet nach demihm drei Mal eine Spritze mit einem Beruhigungsmittel namens Haldo

    verabreicht wurde. Krawalle verbreiteten sich in seinem Bezirk und inanderen Teilen der Hauptstadt. Whrend dem ganzen Monat Oktober, gab eseinen Aufstand nach dem anderen in den belgischen Gefngnissen undverursachten viele Schden. Es ist nicht leicht die Geschehnisse einzuordnenals eine Verbindung zwischen den einen mit den anderen. Wir knnen auchnicht ihre Verbindung besttigen. Die Aufstnde haben sicherlich mehr mitden lokalen Problemen zu tun als mit der Ermordung von Faycal. Aber eswaren ohne Zweifel diese Insurrektionen welche den Weg ffneten umgewisse Diskussionen innerhalb der Mauern mglich zu machen. Diekollektiven Krawalle sind etwas geworden was greifbar ist. Die GefhrtInnen

    auf den Strassen leisten zum dem ganzen auch ihre Beitrge, auch wenndiese leider sehr begrenzt sind. Es ist auch wahr, dass der Staat verstandenhat dass etwas auf dem Spiel steht. Dies bewiesen uns die verschiedenenSicherheitsvorkehrungen, die erhht wurden. Die Deportation vonGefangenen, der Bau von neuen Gefngnissen und zwei neue Isolationstraktefr gefhrliche Gefangene, Bestrafungen fr die Gefangene die sich berSchlieer beschweren, Probleme um vorzeitig entlassen zu werden undnoch vieles mehr.

    - Mitte Januar 2007 explodierte die dekadente Haftanstalt von Merksplas.Schockierende Aussagen von den Gefangenen kreisten in der Presse whrendder Woche nach dem Aufstand. Die Schlieer entschlossen sich daher umgegen Anschuldigungen der Gefangenen in den Streik zu gehen, dieseantworteten mit der Besetzung des Hofes. Die Situation heizte sich immermehr auf und endete in einem Aufstand. Einige Wochen spter, stiegen dieGefangenen von Oudenaarde auf das Dach vom Gefngnis und dasselbepassierte auch im Hochsicherheitsgefngnis von Lantin.

    - Im April eine verursachte Insurrektion ernsthaften Schaden im Gefngnisvon Turnhout. Zweifel, Begrenzungen, wir wollen nicht ein falsches Bild

    machen als ob das Thema der Gefngnisse auf den Strassen lebendig sei. Esist sogar so, dass das grte Hindernis fr die zuknftige Entwicklung der

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    Kmpfe die fehlende Solidaritt ist und die verbreitete Stimmung derPazifisierung in dem es so ausschaut dass die Gefangenen die einzigen sindwelche die Konflikte verwalten knnen und gegen deren Situation.

    - Wenn wir Geschehnisse wie die Krawalle nach der Ermordung von Faycalanalysieren, knnten wir einige Konklusionen anbieten. Es gibt keine formelleBewegung gegen die Gefngnisse in Belgien und nichts was auf solchesschlieen liee. Aber wir fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf dieVerbreitung und Erhaltung der Diskussionen zwischen Gefangenen undGefhrtInnen als einen groen Schritt nach vorne. Wir sind vor einerSituation in der die Agitation sich innerhalb der Mauern verbreitet. Wirsuchen Formen der Untersttzung um die Agitation auch auerhalb derGefngnisse zu verbreiten, egal wie schwierig dies sein mag. Wir kmpfengegen die nicht Mobilisierung wir haben auch schon ein paar Schritte nach

    vorne gemacht, aber wir befinden uns noch auf einem langen Weg der zugehen ist. Die schlechten Zeiten sind vorbei.

    Ich denke, dass die Menschen die hier befinden, gegen Gefngnisse sind.Stellen wir uns vor dass das Gefngnis unser Feind ist, Ein Monster mitZhnen, Krallen, ein Mund der dich verschlingen kann, ein Magen um dich zuverdauen und einen Arsch um dich zu verweisen. Eine kolossale Gefahr ohneeine definierte Form auf welche du fluchen, schimpfen und Steine werfenkannst ohne zu erreichen das sich etwas ndert, etwas gegen du nichtsmachen kannst. Aber es ist nicht war. Es ist eine miserable Vision, Produktder Beeinflussung. Das Monster hat weder Krallen, noch Zhne oder sonstwas. Es ist nur eine spezifische soziale Maschinerie welche nach einer klarenArt und Weie funktioniert, in Zusammenhang mit diversen Mechanismen,welches aber seine Risse und Schwache stellen hat, welche angreifbar sind.Es gibt einen groen Unterschied zwischen das Gefngnis auf einesymbolische Art (in anderen Worten etwas verzweifelt) anzugreifen, es gibteinen groen Unterschied zwischen dass und einen realen Angriff gegeneinen Gefngnis, auch wenn es sehr Bescheiden ist, auch wenn es nicht wasentscheidendes ist, auch wenn es zu einer kleinen Guerilla wird, welche nurihren Feind nervt, welchen du in der Realitt nicht zerstren kannst. Aber

    wenn die Initiative nicht in den Hnden des Feindes gelassen wird, ihn nichterlauben dein leben zu kontrollieren, erlaubt es, dass du deinen Leben indeinen eigenen Hnden hast und dich standhaft der Herrschaftentgegenstellst.

    (Auszge aus einem Interview mit GefhrtInnen der Autonomen Gruppen inSpanien in den 70ern. Copel, butrones y otra aportaciones de los GruposAutnomos, 2004)

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    Chrono log ie :

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    05.03-Ittre- ein trkischer Junge wird in eine Isolationszellegeschickt und wird dort von Vermummten Schlieer geschlagen.

    07.03- Als eine Antwort auf die Tracht Prgel zwei Tage vorher,besetzten zwanzig Gefangene den Hof und verlangen mit demGefngnis Direktor zu reden. Sie verlangen, dass dieverantwortlichen Schlieer entlassen werden und das die bergriffeaufhren. Der Direktor weigert sich die Gefangene anzuhren undruft die Polizei. Eine Gruppe von Schlieern mit Sturmhauben

    schlagen die fnf Gefangenen die noch im Hof geblieben sind. Einervon ihnen musste ins Krankenhaus.

    Ende Mrz-Anfang April- Streik von Schlieern in Antwerpen, Vorst(Brssel), Brugge und Turnhout. Die Schlieer verlangen mehrAusrstung, mehr Sicherheit und mehr Mittel gegen dieberbefllung von Gefangenen, mehr Sicherheit vor bergriffen vonGefangenen, etc., etc.

    Mrz-April- Flugbltter werden in den Gefngnissen von Itrre, Sint-Gillis, Antwerpen, Vorst, Gent,... verteilt. Es wird die Folter und dieIsolation verurteilt, auf den Flugbltter waren auch aussagen voneinigen Gefangenen. In ganz Belgien erscheinen auch Plakate gegenGefngnisse und es werden auch Schmierereien in den Umgebungenvon Gefngnissen gemacht.

    20.04- Das Europische Komitee fr die Verhinderung von Folterbesttigt die Folter innerhalb belgischer Gefngnisse. Das Komiteezeigt auf dass in den Gefngnissen von Namur und Andeenegeschlagen wird sowie in den Zellen beim Gericht in Liege. Die

    Untersuchungen zeigte auch den schrecklichen Zustand derPsychiatrischen Flgel/Trakte der Gefngnisse an, wo es keineBehandlungen gab die nicht Drogen oder Medikamente waren. DieStreiks der Schlieer werden als Situationen bezeichnet in denenFolter und Misshandlungen mglich sind und sie sogar strken.

    Mitte April in Itrre- Schon wieder einen kleinen Aufstand innerhalbdes Gefngnis. Ein par Tage spter erscheinen Schmierereien undPlakate in den Gegenden der Gefngnisse von Tubize, Itrre undNivelles in Solidaritt mit den Gefangenen.

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    23.04-Mons- Aufstand im Gefngnis von Mons. Ungefhr 45Gefangene besetzten den Hof und schmeien mit allem mglichenvon Dingen um sich von der Polizei zu schtzen. Es wird ein Brand imHaupteingang verursacht. Als die Polizei kam, wurde diese mit

    Steinen und Ziegelsteinen begrt. Erst um Mitternacht werden dieGefangene in ihre Zellen gebracht.

    25.04-Turnhout- Zwei Schlieer werden whrend dem Hofganggeschlagen. Zwei Tage spter beginnen die Schlieer einen Streikgegen die bergriffe der Gefangenen.

    April-Itrre- Es werden Flugbltter im Eingang des Gefngnissesverteilt. Der Direktor droht den BesucherInnen undFamilienangehrigen dass wenn sie Flugbltter annehmen oder denGefangenen geben, ihnen die Erlaubnis die Gefangenen zu besuchenverweigern wird.

    16.05-Nivelles- Als Reaktion fr den Anfang des Streiks derSchlieer, znden die Gefangene den Dach des Gefngnisses an. EinTrakt und einige anliegende Gebude brennen nieder. Die Feuerwehrstellt fest das es keine Plne fr die Evakuierung der belgischenGefngnisse gibt. Die Armee wird mobilisiert um die Ordnunginnerhalb der Gefngnisse zu halten.

    Mitte Mai- Mehrere Tausend Plakate und Flugbltter werden in ganzBelgien verteilt mit dem Aufruf zu einer Demo am 2 Juli in Brsselzur Untersttzung kmpfenden Gefangenen.

    Ende Mai- Es wird in den Innenstdten von Itrre, Nivelles und Tubizeplakatiert und auf mehreren Gebuden der Rathuser sindSchmiererein in Solidaritt mit den kmpfenden Gefangenen.

    Ende Mai- Ein gefangener Gefhrte (er nennt sich Ringolvio) wirdnach Itree versetzt weil er viele Probleme verursacht. Einige Tagespter nach seiner Versetzung von Arlon, werden Plakate um denGefngnis aufgehngt.

    01.06- Einige Menschen versammeln sich in Solidaritt mit NordinBenallal. Sie versammeln sich vor dem Gericht wo Nordin angeklagtwird einen Polizisten angeschossen zu haben als er versuchte zufliehen. Nordin war schon wegen Einbruch und Raub fr 27 Jahreverurteilt. Einige Monate spter wurden ihm zustzliche 12 Jahre an

    seinem vorherigen Urteil wegen der Schieerei angehngt.

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    17.06- Es werden in den Gefngnissen von Antwerpen, Hasselt,Gent, Merksplas, Itrre, Nivelles, Mons, Sint-Gillis, Vorst und Leuven-Centraal Flugbltter fr die Demonstration in Brssel verteilt.

    18.06- Um die zwanzig Fahrzeuge werden in der Umgebung von demGefngnis von Arlon mit Zerstrten Scheiben und AufgeschlitzteReifen gefunden.

    20.06- Westen von Flandern- Es werden 2 Molotow Cocktails gegendas Haus von zwei Schlieern geworfen. Einer arbeitet im Gefngnisvon Brgge und der andere im Haftzentrum fr Menschen ohnePapiere. Der Schaden ist gering. Ein Jahr spter, drei Personenwerden fr diese Aktionen zu mehreren Jahren verurteilt. Diesewollten gegen die leidvolle Haft der Mutter einer der Verhafteten dieauch im Gefngnis von Brgge sitzt protestieren.

    24.06- Es werden erneut Flugbltter in vielen Gefngnissen verteilt.Die Polizei versucht aber die Menschen zu verngstigen indem allekontrolliert werden.

    01.07- Es werden Leuchtraketen in die Gefngnisse von Itrre, SintGillis und Vorst geschossen.

    02.07-Brssel- Um die 150 Menschen demonstrieren auf denStrassen von Brssel in Solidaritt mit allen kmpfendenGefangenen. In die Gefngnisse von Sint-Gillis und Vorst werden voneinigen DemonstrantInnen Leuchtraketen geschossen. Der Spektakelder Massen-Medien sagt keinen Wort ber die Demontstration.

    16.07-Brgge- Zehn Personen fliehen aus einemVerhaftungszentrum. Fnf von ihnen werden Stunden spter wiederverhaftet, der Rest ist immer noch auf der Flucht.

    17.07-Itrre- Die Polizei macht eine groe Fahndung um einenGefangenen zu verhaften der von einem Hafturlaub nichtzurckkommt. Seine Freundin wird verhaftet und angeschuldigteinen Gangster zu verstecken. Am 28 Juli verhaftet die Polizei denflchtigen Gefangenen. Dieser schreibt einen Brief an die Massen-Medien in dem er erzhlt wie die Haft Bedingungen im Gefngnis vonItrre sind und warum er ausgebrochen ist.

    22.07-Vorst- Ein Gefangener flieht in dem er sich als ein Gefangenerausgibt der an diesem Tag entlassen werden sollte. Nach dem der

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    falsche Gefangene entlassen wurde, kam der richtige spter zurDirektion und wurde entlassen.

    18.08-Dendermonde- Einige Gefangene brechen die Tren ihrerZellen auf und nehmen einige Schlieer als Geiseln und zwingendiese alle Zellen aufzumachen. Achtundzwanzig Gefangene fliehenber die Mauern des Gefngnisses und schaffen es auch. Die Polizeiorganisiert sofort danach eine unglaubliche Jagd. Whrend demnchsten Jahr schaffen sie es 18 flchtige Gefangene zu verhaften.

    22.08-Dendermonde- Ein Gefangner der angeklagt wird derVerursacher des groen Ausbruchs zu sein wird zu achtzehn Monateverurteilt weil er nicht im Gefngnis war. Anfang 2007 wird erirgendwo in Italien von der Polizei verhaftet.

    22.08-Verviers- Zwei Gefangene schaffen es mit Hilfe vonBettdecken ber die Mauer des Gefngnisses zu klettern. Einer wirdein paar Stunden spter verhaftet, der andere schaft es abzuhauen.

    25.08-Brssel- Der Ministerrat, entscheidet sich 13 Millionen Eurosauszugeben um die Sicherheit innerhalb der belgischen Gefngnissezu verbessern. Nebenbei wird preisgegeben dass zwei neueGefngnisse, eines in Dendermonde und das andere in Namur,

    gebaut werden sollen

    08.09-Tournai- Whrend dem Hofgang, greifen einige Gefangeneeinen Schlieer an. Das verursacht eine kleine Schlacht. DieGefangenen bewaffnen sich mit Eisenstangen und Wurfobjekten.Aber die Polizei reagierte ziemlich schnell und nach einige StundenGefecht wird die Ordnung im Gefngnis wieder hergestellt.

    24.09-Vorst- Faycal wird in einer Isolationszelle ermordetet nachdem ihm drei Spritzen Haldol verabreicht werden.

    25.09 Brssel- Nach dem Tod von Faycal, verbreiten sich Krawalle imBezirk von Marillon, aus dem er selber stammte, sowie in anderenBezirken. Die Krawalle gegen die Polizei dauern mehrere Tage. Eswerden Schaufenster von Lden kaputtgemacht und es werdenFahrzeuge und Gebude angezndet. Die Polizei entscheidet dieGegend drei Tage lang zu militarisieren und es werden prventivVerhaftungen bei Jugendlichen gemacht.

    28.09-Brssel- Zwei Schlieer werden in einer Straenbahn bedroht,sie werden Mrder genannt und ihnen wird ein Messer vorgehalten.8

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    Whrend den nchsten Tagen weigern sich die Schlieer mit Uniformzur Arbeit zu gehen. Die Polizei entscheidet sich diese dann zueskortieren.

    28.09 Bruselas- Im Bezirk von Marillon wird ein Flugblatt verteiltindem fr Solidaritt mit den RebellInnen der Gegend, mit denkmpfenden Gefangenen, gegen die Polizei und gegen dieFremdenpolizei aufgerufen und dafr dass die Revolte sichverbreitet.

    05.10-Vorst- Die Polizei muss eingreifen weil sich zehn Gefangen mitEisenstangen im Hof bewaffnet hatten und diesen besetzten.

    06.10-Leuven- Ein elf Meter langes Transparent wird gegenber demGefngnis aufgehngt. Auf diesem werden Schlieer mit Mrderngleichgesetzt und die Fenster des Gewerkschaftshauses der Schlieerwerden eingeschmissen

    15.10- Um die dreihundert Menschen demonstrieren gegenber vomGefngnis von Vorst um den Tod von Faycal zu gedenken.

    18.10-Lantin- Dutzende von Gefangenen die aus demHochsicherheitstrakt kommen besetzten den Hof. Sie sind mit

    Eisenstangen bewaffnet und zerstren den Trakt indem sie sichbefinden fast komplett. Nach ein paar Stunden schafft die Polizei eswieder sie in ihre Zellen zu bringen.

    29.10-Itrre- Die Polizei zwingt alle BesucherInnen sich auszuziehenund sie werden berall abgetastet. Am Abend, fngt eine Meutereian. Die Gefangenen znden mehrere Zellen, Matratzen, Mlleimerund das Bro der Schlieer an. Die Polizei und die Schlieer werdenmit Eisenstangen und Wurfgeschossen angegriffen. Der Schaden imGefngnis ist riesig. Fnf Schlieer werden auch verletzt. Erst um

    Mitternacht entscheiden sich die Gefangene wieder in die Zellen zugehen.

    30.10-Itrre- Die Gefangene erzhlen dass in der Nacht Feuerwerkgezndet worden ist.

    18.11 Gent- Der neue Justiz Palast wird angegriffen. Ein Fenster wirdeingehauen, es wird Kabeln durchgeschnitten und es werdenSchmierereien angebracht. Whrend dem ganzen Monat vonNovember erleidet das Gebude vandalische Angriffe.

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    21.11-Gent- Das spanische Konsulat wird in Solidaritt mit denF.I.E.S. Gefangenen mit Farbbomben angegriffen.

    Ende November- Einige Schlieer des Gefngnis von Mons werdenverhaftet und beschuldigt Drogen verkauft zu haben und Gefangenegeschlagen und gefoltert zu haben ( sie zwangen Gefangene nacktauf allen vieren zu gehen mit einer Halsbinde oder dass Gefangenenvor ihnen Gegenseitig Masturbierten). Sie werden zu einigenMonaten Gefngnis verurteilt.

    08.12-Itrre- Die freien Vgel malen Sprche in Solidaritt mitGefangenen um das Gefngnis herum, das Bro der Schlieer, einigeATM und Banken auch sabotiert werden

    14.12-Leuven- In Heverlee werden die Fenster einer Polizeiwacheeingeschmissen und diese angezndet. Eine Polizei Patrouille schafftes das Feuer zu lschen. Der Schaden ist betrchtlich.

    15.12-Luik- In Dorixe, wird die Polizeiwache von fnfzig Jugendlichenumstellt. Ein Molotow Cocktail wird gegen eine Polizeiwannegeworfen. Nachdem hauen alle ab, niemand wurde festgenommen.

    18.12-Beamount- Zwei Polizei Fahrzeuge werden in einem Parkhausangezndet.

    23.12 Brgge- Ein par dutzend AnarchistInnen treffen sich beimVerhaftungszentrum in Brgge in Solidaritt mit einen ihrerGefhrten der dort verhaftet war. Sie protestierten auch gegen dieAbschiebungen sowie gegen alle Abschiebe- und Verhaftungszentren.

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    06.01-Merkslas- Einige Flugbltter erscheinen mit Aussagen vonGefangenen ber die Misshandlungen und die Haftbedingungen imGefngnis von Merksplas. Du musst die Klappe halten. Die Klappehalten wenn sie deine Post aufmachen, wenn sie in deine Zellereinkommen, wenn sie deinen Hofgang streichen, wenn sie deineAusgnge verweigern mit falschen Begrndungen. Auf all diesenEbenen; Schlieer, Psychologen, Sozialhelfer, der Direktor und dieanderen Gefangenen auch. Die Gefangenen werden mit starkenBeruhigungsmittel neutralisiert welche gromtig verteilt werden.

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    macht welcher im Fernsehen dies alles ber die Schlieer aus demGefngnis von Mons besttigte.

    20.01- Die Schlieer von Brgge, Lantin, Mons und Andenneschlieen sich den Forderungen von den Schlieern aus Mons an undzeigen an das Opfer einer Diffamations-Kampagne zu sein.

    20.01- Der Justizminister Onkelinx verspricht die Gefangene vonMerksplas zu bestrafen welche ber die Haftbedingungen imGefngnis beschwert haben.

    21.01-Antwerpen- Es werden Plakate ber die Meuterei in Merksplasaufgehngt Krieg den Gefngnissen und deren Welt

    21.01-Leuven- Es werden die Fenster des Justizpalastes kaputtgemacht.

    21.01-Mons- Der Angeklagte A.V. erscheint vor der Richtern imJustizpalast in einem Gelben T-Shirt angezogen auf denGuantanMons gelesen werden kann, um die Folter in denGefngnissen aufzuzeigen.

    23.01-Oudenaarde- Ein dutzend Gefangene besetzten den Hof undklettern auf dem Dach wo sie sich fr ein paar Stundenverbarrikadieren. Der Gefngnis leidet minimalen Schaden.

    23.01-Vottem- AnarchistInnen versammeln sich in einemVerhaftungszentrum in Solidaritt mit einem Gefhrten.

    25.01-Brssel- Mehr als zehntausend Menschen versuchen am Tagdes Aufrufes fr eine Stelle als SchlieerInnen zu bewerben.

    26.01 Brssel- Ein Schlieer wird von einem Gefangenen aus demGefngnis von Sint-Gillis angegriffen, die Schlieer reduzieren ihrenArbeitstag auf den minimalen Service.

    28.01-Charleroi- Die Polizei erschiet einen dreiundzwanzig JhrigenJugendlichen Namens Henaday Numei whrend er mit einemgestohlenen Auto fuhr. Kleine Krawalle verbreiten sich in Charleroi,dutzende Autos werden angezndet und es werden Steine gegenLden und Regierungsgebude geworfen.

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    30.01-Charleroi- Eine Polizeistation wird mit Molotow Cocktailsangegriffen. Es wird ernsthafter Schaden verursacht.

    31.01-Charleroi- In nur einer halben Stunde werden dreiPolizeistuben mit Brandstzen angegriffen. Das Gebude Kind undFamilie (sie treffen Entscheidungen ber die Erziehung vonKindern), welches sich in der nhe einer Polizeiwache befindet wirdauch mit Brandstzen angegriffen. Die Polizei ruft nach Verstrkungund militarisiert mehrere Bezirke in Charleroi.

    04.02-Charleroi- Das Rathaus von Damprey wird mit Brandstzenangegriffen.

    08.02-Tubize- Die Polizei bringt einen Autodieb mitten auf derStrasse um. Der Dieb hatte keine Waffe bei sich und die Polizei sagtesie htte in Selbstverteidigung gehandelt.

    08.02- Die Polizei strmt eine Wohnung von drei Personen die inVerdacht stehen mit den Drohbriefen gegen die Schlieer inVerbindung zu stehen. Es werden Dokumente und Computermitgenommen.

    14.02- Schlieer von Merksplas, Turnhout, Hoogstraten und Wortelbeschlieen einen Streik gegen die Diffamierung und Kampagnenvon Ex-Gefangenen gegen sie

    15.02-Brssel- Die Schlieer von Voirst und Sint-Gillis versehen nurnoch den minimal Dienst. Sie geben an dass sie unter Stress leidenund dass ein paar Tage zuvor ein Schlieer von einem Gefangenengeschlagen wurde.

    20.02- Der Justizminister Onkelinx macht eine ffentliche Aussageber die neuen Vorkehrungen gegen die Gewalt von Gefangenengegen Schlieer. Es sollen Stressgruppen organisiert werden welchebegleitet vom Roten Kreuz die Schlieer trainieren sollen um mitKonflikten besser umzugehen. Genauso befiehlt er zweiIsolationsblcke zu bauen wo konfliktive und gefhrlicheGefangene untergebracht werden. Dieser Plan umgesetzt wrdebedeuten ein Gefngnis in einem Gefngnis zu bauen.

    22.02-Votterm- Um die hundertfnfzig Menschen demonstrieren vordem Verhaftungszentrum gegen die Verhaftung eines Mitglieds einer

    Gruppe fr die Untersttzung von Menschen ohne Papiere. Nebenbei

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    gibt es auch Schmierereien gegen Verhaftungszentren undAbschiebungen.

    22.02-Vottern- Krawalle in einem Verhaftungszentrum. Es gibt hohenSchaden. Ein Schlieer wird angegriffen. Einige Meuterer werden indas Gefngnis von Merksplas gebracht.

    22.02 Brssel- Die Fassade von FEDASIL (die Firma welche dieoffenen Lager verwaltet wo Menschen wohnen die Asyl beantragthaben) wird komplett zerstrt.

    25.02-Merksplas- Vierzig Menschen demonstrieren vor einerVerhaftunsstelle wo einige der Meuterer von Vottern in Isolation sind.

    Es gibt ein riesiges Polizei Aufgebot (Antikrawallpolizei,Wasserwerfer, etc.). Die DemonstrantInnen mssen ber ein Feldrennen um zur Verhaftungsstelle zu kommen. Die Gefangenen hauenauf die Fenster und auf die Gitter.

    Anfang Mrz- In Merksplas und Turnhourt werden Sprche gegen alleGefngnisse und alle Abschiebegefngnisse geschmiert. In Merksplaseine ATM wird beschdigt und die Scheiben von einigen Ldenwerden beschdigt.

    Vorst- Die Gefangenen besetzten den Hof als Antwort von dem Streikund sind mit Eisenstangen bewaffnet. Am Ende muss die Polizeieingreifen um sie wieder in ihre Zellen zu fhren.

    Mons- Plakate gegen die Folter, gegen Gefngnisse und in Solidarittmit allen meuterenden Gefangene wird um den Gefngnis von Monsherum aufgeklebt.

    02.03-Lantin- Ein dutzend Gefangene klettern auf das Dach desGefngnisses. Einige Stunden spter kommen sie wieder runter weilihnen einem gewaltigen Polizei Einsatz gedroht wird.

    05.03-Lantin- Die Gefangenen besetzten den Hof. Es gibtZusammenste mit Polizei und Schlieer.

    07.03-Louvain-la-neuve- Es wird ein Transparent auf der AutobahnBrssel-Charleroi in Solidaritt mit allen aufstndischen Gefangenenund gegen Abschiebungen aufgehngt.

    12.03-Vottem- Elf Menschen brechen aus einer Verhaftunsstelle aus.14

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    15.03 Brssel- Offiziell gibt es mehr als zehntausend Menschen inden belgischen Gefngnissen. In den Gefngnissen in Brssel gibt39% mehr Gefangene als sie aufnehmen knnten. Im Rest vom Landsind es 20%.

    15.03-Brssel- Der Justizpalast muss nach einer Bombenwarnunggerumt werden. Drei Pakete werden gefunden, einer mit einemZnder welches dann auch von der Polizei gesprengt wird. ZweiZeitungen berichten dass der Angriff gegen das Gebude ging undnicht gegen Menschen. Die zwei Pakete ohne Znder wurdenpositioniert um die Polizei zu verwirren.

    24.03-Brssel- Die Christdemokratische Partei verlangt das aus demPrivatsektor angefangen werden sollte Gefngnisse zu bauen.

    27.03-Leuven- Das Gebude der Stadtpolizei verklebt, die Fensterwerden mit Ngeln blockiert und die Tren werden kaputtgemacht.Vor Ort werden Flugbltter gelegt gegen dieberwachungsgesellschaft.

    27.03-Gent- Das niederlndische Konsulat wird in Solidaritt mit denVerhafteten Anarchisten NN (Anonym) welcher sich in denNiederladen befindet angegriffen. Die Scheiben werden

    eingeschlagen.

    Anfang April - Antwerpen Zwei niederlndische Banken werden inSolidaritt mit dem Anarchisten NN angegriffen. NN wird ein parWochen spter abgeschoben.

    08.04-Turnhout- Um die achtzig Gefangene besetzten den Hof undfangen eine Meuterei an. Sie fangen an alles zu zerstren(elektrische Kabel, berwachungskameras, Bro der Schlieer). Alsdie Polizei eingreift verteidigen sie sich mit Eisenstangen und Steine.Am Ende gehen die meisten der Gefangenen zurck in ihre Zellen.Eine Handvoll klettert auf das Dach und wird stundenlang von derFeuerwehr mit Wasser angespritzt. Um Mitternacht klettern siewieder runter. Ein Polizist und ein Schlieer sind verletzt.

    11.04-Turnhout- Es wird ein Molotow Cocktail in einen Gerichtssaalgeworfen. Die Schden sind gro. Die Computer knnen zweiWochen lang nicht benutzt werden.

    11.04-Brgge- Ein Molotow Cocktail wird gegen das Richteramtgeworfen. Der Eingang vom Gebude ist beschdigt.15

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    15.04-Lantin- Ein Gefangener bricht mittels eines Hubschraubersaus. Er ist immer noch auf der Flucht. Dieser Ausbruch verursachtneue Sicherheitsvorkehrungen. Der Justizminister studiert dieMglichkeit alle Hfe mit Gitterdchern zu verstrken.

    16.04-Arlon- Ein Gefangener greift einen Schlieer an. Spontan rufendie Schlieer einen Streik auf und verlangen seine Verschiebung. DerGefangene wird nach Gent verschoben wo er in Isolationshaftkommt.

    19.04-Vottem- Sechs Personen brechen aus demVerhaftungszentrum aus, zwei werden wenig spter verhaftet.

    Die letzten Wrter zu dieser Nummer:

    Da wir immer noch nicht wirklich wissen was Balaklava ist, was fr ein Platzes haben soll, was damit erreicht werden soll, schreiben und publizieren wirweiterhin was uns gefllt und dies wird weiterhin bleiben. Eins ist klar, wirmachen die Balaklava weil es Spa macht, weil es fr uns einen Sinn hat,auch wenn wir nicht wirklich wissen welchen. Wir wissen vieles noch nicht,aber wir wissen wo wir es finden knnen. Balaklava ist nicht eine Zeitung imklassischen Sinne, aber ein Fanzine ist es auch nicht und von einer Broschreknnte manchmal geredet werden. Eher ist es eine Mischung von dem allem.Das anstreben von Diskussionen ist eher unsere Streben. Das Praxis undTheorie eins werden, denn nie war es was leichtes dies zu verbinden. Daherwirst du LeserIn hier ein Misch an Texten und Infos finden die aber alle einelogische Reihenfolge in der Balaklava haben.

    Lang geredet, das Leben findet auf den Strassen statt. Die Revolte auch

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