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Handbuch Balltraining Die Initiative der AOK für mehr Sport und Bewegung bei Kindern und Jugendlichen wird unterstützt von Lukas Podolski.

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Handbuch Balltraining

Die Initiative der AOK für mehr Sport und Bewegung bei Kindernund Jugendlichen wird unterstützt von Lukas Podolski.

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„Ohne Kids läuft nix!“Eine Initiative der AOK für mehr Sport undBewegung bei Kindern und Jugendlichen

Hintergrund

Eine aktuelle Studie der AOK, des Deutschen Sportbundes und des Wissenschaft-lichen Institutes der Ärzte Deutschlands (WIAD) zeigt, dass die Kluft zwischen denfitten Kindern und Jugendlichen und ihren konditionsschwachen Altersgenossenimmer größer wird. Weniger fitte Kids verlieren den Anschluss an ihre Sport trei-benden Klassenkameraden. So lautet das Ergebnis der bundesweit größten Daten-sammlung, an der bisher fast 60.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommenhaben.

Für Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Sport und körperliche Aktivitätlängst nicht mehr selbstverständlich. Zu wenig Bewegung, falsche Ernährung, im-mer weniger kindgerechte Bewegungsräume sowie attraktive Freizeitangebote, dieim Sitzen stattfinden (wie beispielsweise Computerspiele oder Fernsehen), führendazu, dass die Kinder und Jugendlichen immer unbeweglicher werden. Schon jetztsind jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Übergewichtige Kinder leiden schon in jungen Jahren häufiger an Diabetes, Blut-hochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darüber hinaus haben sie Beschwer-den an den Gelenken und der Wirbelsäule. Nicht zu unterschätzen sind auch diepsychosozialen Probleme, die diese Kinder bewältigen müssen.

Dieser Entwicklung können wir nur alle gemeinsam begegnen. Deshalb hat die AOKals Deutschlands größte Krankenkasse ihre Initiative für mehr Sport und Bewegungbei Kindern und Jugendlichen ins Leben gerufen.

Was ist das Ziel von „Ohne Kids läuft nix!“?

Die AOK will mit ihrer Initiative die Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu mehrBewegung motivieren und mit einem spielerischen Training rund um den Ball fürFitness begeistern. Das vorliegende Handbuch Balltraining ist Teil der Initiative inSchulen und Vereinen.

Wer sind die Partner?

Als Leitfigur unterstützt Lukas Podolski die Initiative. Der junge Fußballnationalspie-ler steht glaubhaft für Sportbegeisterung und für Spaß an der Bewegung sowie füreine gesunde Lebensführung. Mit am Ball ist die Fußballinitiative FD 21.

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Wer kann teilnehmen?

Alle Schülerinnen und Schüler ab Sekundarstufe I.

Wie läuft die Aktion ab?

Die Aktion läuft von August 2005 bis Mai 2006. Los geht’s mit einer breit angeleg-ten „Aufwärmphase“ von August bis Oktober 2005. Dafür hält die AOK in ihrenmehr als 1.700 Geschäftsstellen Broschüren mit vielen Fitnesstipps für Kinderbereit. Außerdem können sich Kinder und Jugendliche im Internet unterwww.aok.de/kids weiter informieren. Schülerinnen und Schüler können mit den Übungen in dem vorliegenden Hand-buch die Spielfreude mit dem Ball neu entdecken und so ihre Koordination, Aus-dauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Kraft verbessern. Das Handbuch Balltrai-ning bietet zahlreiche Anregungen für Bewegungsspiele mit Ball im Unterricht. Eswurde von Diplomsportlehrern und Bewegungsfachkräften der AOK erarbeitet. Dieverschiedenen Altersstufen sind dabei ebenso berücksichtigt wie die unterschied-lichen sportlichen Voraussetzungen und Interessen. Nach dieser „Trainingsphase“ werden dann Tore geschossen. Am 21. Mai 2006 –dem großen AOK-Familientag – kicken im ganzen Land Kinder und Jugendlicheaufs Tor. Hier zeigt sich, wer erfolgreich trainiert hat. Diese Tore werden gesammeltund kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 symbolisch an Lukas Podolskiübergeben.

Wo erfahren Sie mehr?

Viele weitere Informationen und attraktive Gewinnmöglichkeiten gibt es unterwww.aok.de/kids.

Mitmachen und gewinnen: Auf wen baut die Aktion?

Ganz klar auf engagierte Lehrer. Sie können die Kids motivieren und mit ihnen Fit-ness trainieren. Das Handbuch Balltraining und der Internetauftritt unterstützenSie dabei. Suchen Sie sich aus den vielen Anregungen diejenigen aus, die zu IhremUnterricht passen, und machen Sie mit bei der Initiative „Ohne Kids läuft nix!“. Aufden nächsten Seiten dieses Handbuches finden Sie eine Vorlage, mit der Sie unseine Rückmeldung zum Handbuch Balltraining geben können. Damit nimmt IhreKlasse oder Ihr Kurs an einem Gewinnspiel teil. Zu gewinnen gibt es zum BeispielBesuche von Sportstars an Ihrer Schule.

Wir wünschen Ihnen und den Schülerinnen und Schülern viel Spaß!

Ihre AOK – Die Gesundheitskasse

Mitmachen und gewinnen!Eine Initiative der AOK für mehr Sport undBewegung bei Kindern und Jugendlichen

Wir sind an Ihren Erfahrungen mit dem Handbuch Balltraining interessiert!

Jeder Feedbackbogen nimmt an dem großen Gewinnspiel „Ohne Kids läuft nix!“teil. Als Hauptpreis kommen prominente Fußballspieler wie Stefan Reuter,Jens Nowottny und Matthias Sammer in die Klasse und gestalten mit denSchülern eine Sportstunde. Daneben winken tolle Preise wie: Fußballtore für den Schulsportplatz, Fußbälle, Volleybälle, Basketbälle und vieles mehr. Alle zweiMonate wird neu ausgelost. Jeder Feedbackbogen nimmt einmal an der jeweilslaufenden Verlosung teil. Die Gewinnspielaktion läuft bis zum 21. Mai 2006. EineBarauszahlung der Preise ist nicht möglich, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mehr zur Aktion im Internet unter www.aok.de/kids.

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Feedbackbogen:(Bitte pro Klasse ausfüllen)

1) Welche Übungen/Spiele haben Sie ausprobiert?

2) Wie viele Schüler haben daran teilgenommen?

3) Wie ist das Balltraining in Ihrer Klasse/in Ihrem Kurs angekommen?

4) Welche Übungen können Sie empfehlen?

5) Haben Sie Anregungen für das Handbuch Balltraining?

Vielen Dank! Ihre AOK – Die Gesundheitskasse

Name der Lehrkraft

Name der teilnehmenden Klasse/des Kurses

Name der Schule

Anschrift

E-Mail

Unterschrift Schulstempel

Datenschutzhinweis:

Die Angabe Ihrer persönlichen Daten ist zwargrundsätzlich freiwillig, allerdings benötigen wirzur Bearbeitung des Gewinnspiels mindestensIhren Namen und Ihre Adressdaten, damit wirIhnen den Gewinn zukommen lassen können,wenn Sie gewinnen. Selbstverständlich behan-deln wir Ihre Informationen vertraulich und gebensie nicht an Dritte weiter. Nachdem das Gewinn-spiel beendet ist, werden die Daten gelöscht.

AOK Initiative „Ohne Kids läuft nix!“AOK Bundesverbandz.H. Frau DickKortrijkerstraße 153177 Bonn Sie können den Fragebogen

auch faxen: 0228 843-714

Feedbackbogen:(Bitte pro Klasse ausfüllen)

1) Welche Übungen/Spiele haben Sie ausprobiert?

2) Wie viele Schüler haben daran teilgenommen?

3) Wie ist das Balltraining in Ihrer Klasse/in Ihrem Kurs angekommen?

4) Welche Übungen können Sie empfehlen?

5) Haben Sie Anregungen für das Handbuch Balltraining?

Vielen Dank! Ihre AOK – Die Gesundheitskasse

Name der Lehrkraft

Name der teilnehmenden Klasse/des Kurses

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Die Angabe Ihrer persönlichen Daten ist zwargrundsätzlich freiwillig, allerdings benötigen wirzur Bearbeitung des Gewinnspiels mindestensIhren Namen und Ihre Adressdaten, damit wirIhnen den Gewinn zukommen lassen können,wenn Sie gewinnen. Selbstverständlich behan-deln wir Ihre Informationen vertraulich und gebensie nicht an Dritte weiter. Nachdem das Gewinn-spiel beendet ist, werden die Daten gelöscht.

AOK Initiative „Ohne Kids läuft nix!“AOK Bundesverbandz.H. Frau DickKortrijkerstraße 153177 Bonn Sie können den Fragebogen

auch faxen: 0228 843-714

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FITNESS AM BALL

1. Einleitung1.1. Bewegung macht klug Seite 8

1.2. Fitness am Ball Seite 10

2. Kleine Spiele2.1. Ziele Seite 12

2.2. Einfache Ballspiele (von „Action“ bis „Wo ist das Tor?“) Seite 12

3. Stationen-Training mit dem Ball3.1. Ball Parcours Seite 26

3.2. Ball Zirkel Seite 32

4. Große Spiele4.1. Miniregeln Seite 34

4.2. Beach Sportarten (Beach Basketball, Beach Handball, Beach Soccer, Beach Volleyball) Seite 38

4.3. Blitzball/Flagfootball Seite 44

4.4. Streetball Seite 49

5. Move to the music – Fit durch Bewegung zur Musik

5.1. Aerobic-Grundlagen Seite 52

5.2. Fit am Ball – Ball Aerobic Seite 54

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1. EINLEITUNG

1.1. Bewegung macht klug

Seit deutsche Schüler bei Studien wie Pisa oder OECD unerwartet schlecht abge-schnitten haben, stehen Schulen vermehrt im Blickpunkt des öffentlichen Interes-ses. Experten diskutieren, wie die Bildung der jungen Generation im internationalenVergleich wieder konkurrenzfähig werden kann.

Die Anforderungen, die an Bildungsstätten und Lehrer gestellt werden, sind um-fangreich, oft sehr theoretisch und orientieren sich häufig nicht an den verändertengesellschaftlichen Strukturen. Dabei zeigt die schulische Praxis, dass schwierigeRahmenbedingungen wie zu große Klassen, schlechte räumliche Ausstattungenund zu wenig Personal zu Problemen führen. Zudem sollen Lehrer Erziehungsauf-gaben erfüllen, die originäre Aufgaben des Elternhauses sind. Dieses Spannungs-feld erschwert den Lehrern das Unterrichten und den Schülern das Lernen. Um dasdeutsche Schulsystem wieder konkurrenzfähig zu machen, müssen neue Wegeeingeschlagen werden. Ein Lösungsansatz, der sich besonders dazu eignet, beiSchülern mehr Lernbereitschaft, Lernfähigkeit und Freude am Lernen zu erzeugen,ist die verstärkte Einbeziehung von Bewegung in den schulischen Alltag.

Bewegung als Motor der Gehirnentwicklung

In den letzten Jahren ist Sportunterricht immer häufiger zu Gunsten von Fachunter-richt ausgefallen und die Anzahl der Schulsportstunden insgesamt rückläufig ist. Inder Freizeit von Kindern und Jugendlichen spielen der Computer und das Fernse-hen eine größere Rolle, auch hier findet kein „bewegter“ Ausgleich statt. Dabei ha-ben Studien der kognitiven Neurowissenschaft deutlich gezeigt, wie wichtig Bewe-gung für die Gehirnentwicklung ist.

Kurz gesagt: Bewegung macht (auch) klug.

Viele grundlegende Entwicklungsprozesse des Menschen werden durch Bewegungermöglicht und unterstützt. Durch Bewegungen werden bereits im Mutterleib Kon-taktstellen zwischen Nervenzellen im Gehirn gebildet, die so genannte Synapsen-strukturierung, die sich im frühen Kindesalter fortsetzt. Kinder „begreifen“ und „ver-stehen“ ihre Umwelt durch Bewegung; sie nur anzusehen reicht ihnen nicht aus.

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Bewegung als Basis für den Spracherwerb

So bildet die Bewegung auch die Basis für den Erwerb der Sprache. Jeder kann esbeobachten: Sobald ein Kind frei und sicher laufen kann, nimmt die Sprachent-wicklung rasant zu. Motorische Erfahrungen sind für Kinder auch nötig, um eineBildvorstellung zu entwickeln, die z.B. eine Voraussetzung für Rechenvorgänge bil-det. Sicheres Rückwärtsgehen hilft dabei, das Subtrahieren zu verstehen. Für dieseEntwicklung brauchen Kinder Anreize und Bewegungsräume. Doch die moderne„Mobilität“ ist vor allem durch den Gebrauch von Fahrzeugen und Medien gekenn-zeichnet. Die Bewegung kommt dabei eindeutig zu kurz. Mit dem Auto werden dieKinder zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten gefahren. Per Mausklick ist die schnel-le Verbindung im Internet hergestellt. Um mit den Freunden in Kontakt zu sein, flie-gen die Finger beim Verschicken einer SMS über die Tasten des Mobiltelefons.Durch das Fernsehen wird sitzend die Welt erkundet. Die geringe Nutzung vonBewegungsmöglichkeiten führen zur Einschränkung der körperlichen und geistigenLeistungs- und Belastungsfähigkeit.

Bewegung zur Vorbeugung von Erkrankungen

Vielen Erwachsenen ist es lieber, wenn Kinder und Jugendliche sich still beschäf-tigen, sei es mit dem Game Boy oder durch das Anschauen eines „pädagogischwertvolles“ Videos, anstatt sich lärmend zu bewegen. Dieses Verhalten führt dazu,dass Bewegungsdrang und Experimentierfreude früh gehemmt werden. Heute ist bereits feststellbar, dass sich die feinmotorischen Fähigkeiten von Kindernim Vergleich zu den Vorjahren verbessern, sie aber Schwierigkeiten haben, auf ei-nem Bein zu stehen, rückwärts zu gehen oder auf einer Linie zu balancieren. Diedaraus resultierenden Folgeerscheinungen wie Haltungs-, Koordinations- und Or-ganschwächen führen auch zu Bewegungsunsicherheit, abweichendem sozialemVerhalten und Angst. Je sicherer die Schüler in ihren Bewegungen sind, umso si-cherer und flexibler ist auch ihr Verhalten, sie können Selbstsicherheit gewinnen.

Bewegung zur Verbesserung des Sozialverhaltens

Bewegung schafft Beziehungen zwischen Menschen: Aufeinander zugehen führt zuKontakt. Verbessertes Sozialverhalten kann durch Bewegung erreicht werden, dennGruppenspiele fördern den Gemeinschaftssinn, und aggressives Verhalten kanndurch körperliches „Auspowern“ beim Sport vermindert werden. Sportunterrichtbietet die Möglichkeit, faires Verhalten in der Gruppe und Regelverständnis zu erler-nen, und sorgt für den notwendigen Energieschub zur Bewältigung des Schulall-tags.

„Mein Körper muss in Bewegung sein, wenn es mein Geist sein soll“, stellte derfranzösische Philosoph Jean-Jacques Rousseau bereits in der Mitte des 17. Jahr-

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hunderts fest. Die Wechselbeziehungen zwischen der Motorik und der Kognitionsind lange bekannt, scheinen aber in Vergessenheit zu geraten.

Bewegung führt zu mehr Energie, Vitalität und Kreativität. Sie unterstützt die Schülerdurch verbesserte Konzentration beim stressfreieren Lernen. Bewegung unterstütztdie Suche nach den individuellen und positiven Potenzialen. Sie eröffnet den Zu-gang zu Stärken und Begabungen, die noch nicht voll ausgeschöpft sind. Bewe-gung macht Spaß, Lernen macht mit Bewegung mehr Spaß, und über „bewegteAufgabenstellungen“ ist es den Lehrern möglich, den Schülern positive Erfahrungenzu vermitteln.

Mit unserem Projekt möchten wir Sie, die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen, denZusammenhang zwischen Bewegung, Konzentration, Lern- und Leistungsfähigkeitzu erkennen und diesen Aspekt – nicht nur im Sportunterricht – zu nutzen.

1.2. Fitness am Ball

Der Ball ist ... viel mehr als nur rund! In einem Ball steckt der geballte Anreiz zu Spielund Bewegung. Die Vielseitigkeit dieses kugelförmigen Körpers wird schon in derQuantität der ihm zugeschriebenen Bewegungseigenschaften deutlich: Er springt,fliegt, titscht, rollt, trifft, prallt ab; er wird geworfen, gestoßen, geschossen, geprellt,gefangen, gepritscht, gedribbelt, geschlagen und jongliert. Kein anderes Objektweckt in dem hohen Maße wie ein Ball, die Lust sich zu bewegen. Ob ledern oderaus Kunststoff, ob rund oder eiförmig, im Spiel mit ihm wird ganz nebenbei, jedochhöchst effektiv die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert.

Ballspiele fördern die Fitness

Sowohl in den großen Ball- und Rückschlagspielen wie z.B. im Fußball, im Basket-ball, im Volleyball oder im Tennis als auch in den zahlreichen abgewandelten undvereinfachten Spiel- und Bewegungsformen mit dem Ball wird die körperliche Fit-ness ganzheitlich angesprochen: Ausdauer und Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeitund Geschicklichkeit werden im Spiel mit dem Ball gefordert und gefördert.

Ballspiele motivieren

Ob Angriff oder Verteidigung – zum Dauerlaufen sonst unmotivierte Schüler sind aufdem Spielfeld laufend unterwegs; im Kampf um die „Pille“ zeigen sich Schnelligkeitund Beweglichkeit. Korb oder Tor werden aus einem kraftvollen Schuss oder

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Sprung erzielt. Fangen, taxieren und passen oder, aus der fußballerischen Perspek-tive formuliert, annehmen, zielen und flanken – neben der Reaktionsfähigkeit, diedas schnelle Spiel erfordert, wird die Auge-Hand- bzw. Auge-Fuß-Koordination aufhohem Niveau trainiert. Diese Beispiele zeigen, dass der hohe motivationale Cha-rakter des Balles einen nicht minderen Trainingseffekt mit sich bringt.

Ballspiele machen Spaß

Doch nicht nur der physischen Fitness soll hier Beachtung gezollt werden. Die so-zialen und emotionalen Aspekte, die das gemeinsame Spiel mit dem Ball aufweist,sind von großem Wert für die Erziehung zu positivem Bewegungsverhalten, Team-fähigkeit und Fairness.

In der folgenden Zusammenstellung werden unterschiedliche Bewegungsformenmit Ball vorgestellt. Kleine Spiele, diverse Beachballarten, Ballzirkel, Ballaerobic undJonglage stellen verschiedene Möglichkeiten dar, sich rund um den Ball zu bewe-gen. Auch dem konventionellen Ballsport abgeneigte Schüler können mithilfe alter-nativer Spiele oder Bewegung zur Musik motiviert werden.

Denn am Ball bleiben heißt: dabei sein, dran sein, mitspielen, auf Zack sein – kurzum – fit sein!

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Action

Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 4 Markierungshütchen, 1 VolleyballZiel: Reaktionsfähigkeit, Schnelligkeit

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. Aufstellung wie beim Brennball. Ei-ne Gruppe befindet sich im Feld, die andere an der Grundlinie. Bei dieser Variantedes Brennballspiels sind alle Spieler in Bewegung.

AblaufEin Spieler der Mannschaft außerhalb des Feldes wirft den Ball ins Feld. Die ganzeMannschaft läuft daraufhin um das Feld herum. Die Mannschaft im Feld versuchtden Ball zu fangen. Hat ein Spieler den Ball gefangen, so stellt er sich schnell mitgegrätschten Beinen auf. Die gesamte Mannschaft im Feld läuft zu dem Spieler undstellt sich ebenfalls mit gegrätschten Beinen in einer Reihe hinter ihm auf. Der vor-dere Spieler rollt nun den Ball durch die gegrätschten Beine bis zum letzten Spieler.Dieser nimmt den Ball auf, läuft zur Grundlinie und legt ihn dort mit dem lauten Ruf

2. KLEINE SPIELE

2.1. Ziele

Die folgenden Spiele können nicht nur zum Aufwärmen und Einstimmen im Sport-unterricht eingesetzt werden. Mit den Spielen lassen sich gezielt bestimmte Bean-spruchungsformen, wie z.B das ausdauernde Laufen mit oder ohne Ball oder dieAuge-Hand-Koordination durch schnelles Pass-Spiel, fördern. Bausteinartig kön-nen so die kleinen Spiele in den Unterricht je nach Bedarf einer differenzierten För-derung eingefügt werden. Zur einfachen Handhabung und einer zielgerichtetenSpielauswahl wurde jede Spielbeschreibung mit einer stichwortartigen Angabe überdas benötigte Material, den geeigneten Ort und seine Zielsetzung versehen.

2.2. Einfache Ballspiele (von „Action“ bis „Wo ist das Tor?“)

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„Action“ ab. Für jeden Spieler der „Außen-Mannschaft“, der es geschafft hat, dasSpielfeld zu umrunden, bevor der Action-Ruf ertönt, gibt es einen Punkt. Die Mann-schaften können entweder nach jeder Runde oder aber nach einer bestimmten An-zahl von Runden gewechselt werden.

Variante Es läuft nicht die gesamte Mannschaft auf einmal um das Spielfeld, sondern nur je-weils drei Spieler. Ein Mitspieler aus der Dreiergruppe wirft den Ball. Je nach Mann-schaftsstärke kann das Feld, welches zu umrunden ist, in der Größe variiert werden(Hütchen aufstellen). Der Ball darf auch außerhalb des Feldes geworfen werden.

Bälle rausOrt: Sporthalle/Sportplatz Material: 20–30 Gymnastikbälle, 1 Stoppuhr, 4 BänkeZiel: Schnelligkeit

Organisation/VorbereitungDie Schüler werden in Dreier- bis Fünfergruppen aufgeteilt. In der Mitte des Spiel-feldes wird – aus vier umgelegten Bänken – ein Ballreservoir aufgebaut, in das alleBälle gelegt werden. Gespielt wird in der gesamten Halle oder in einem Drittel derHalle. Die Anzahl der Bälle im Reservoir richtet sich nach der Gruppenstärke.

AblaufDie erste Gruppe muss versuchen, so schnell wie möglich, die Bälle aus dem Re-servoir herauszuwerfen. Alle anderen Spieler versuchen, die Bälle wieder einzusam-meln und in das Ballreservoir zurückzulegen. Wenn sich kein einziger Ball mehr imReservoir befindet, stoppt der Spielleiter die Zeit, und eine andere Gruppe ist an derReihe. Die Gruppe, welche am schnellsten die Aufgabe bewältigt hat, gilt als Sieger-mannschaft.

Brettball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Volleyball, ParteibänderZiel: Auge-Hand-Koordination, Reaktionsfähigkeit

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und diese spielen gegeneinanderauf einem Basketballfeld.

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AblaufJede Mannschaft versucht, durch geschicktes Zuspiel den Volleyball gegen dasgegnerische Basketballbrett zu werfen. Fällt der abprallende Ball auf den Boden,hat die Mannschaft einen Punkt erzielt. Wird jedoch der Ball von einem Spieler dergegnerischen Mannschaft gefangen, bevor er zu Boden fällt, so gibt es keinenPunkt, und das Spiel geht sofort weiter.Nach einem Punktgewinn erhält die gegnerische Mannschaft den Ball und bringt ihnhinter der eigenen Grundlinie ins Spiel.

Drei Sekunden Regel Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Handball o.Ä., alternativ 1 FrisbeeZiel: Reaktionsfähigkeit, Auge-Hand-Koordination

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. Es gibt keine Tore. Das Spielfeldsollte nicht zu groß sein, damit das Spiel nicht zu leicht wird.

AblaufEine Mannschaft ist im Ballbesitz und muss versuchen, den Ball in den eigenen Rei-hen zu halten. Der Ball darf nicht länger als 3 Sekunden festgehalten werden, sonstsind alle Wurfvariationen erlaubt.

Endlos-TeamballOrt: eine Hallenhälfte (Wände zählen nicht als Aus) / FreiplatzMaterial: SoftballZiel: Vorbereitung auf das Handballspiel, gezieltes Passen, sauberes Fangen,

taktisches Spielen, Reaktionsfähigkeit

Organisation/VorbereitungEs spielen 3 gegen 3 oder 4 gegen 4; der Rest des Teams sitzt in einer festgelegtenReihenfolge auf der Bank.

AblaufBei diesem Spiel handelt es sich um ein körperloses Mannschafts-Abtreffspiel mitHandballelementen. Die Mannschaften versuchen sich gegenseitig abzutreffen. Werabgetroffen wird, setzt sich an das Ende der eigenen Bankreihe. Die Mannschaft,die einen Gegenspieler abgetroffen hat, bekommt einen Mitspieler (= Erster der ei-genen Bankreihe) hinzu, so dass ein Überzahlspiel entsteht.

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Wird der letzte sich auf dem Feld befindliche Spieler einer Mannschaft auch nochabgeworfen, erhält das andere Team einen Punkt. Anschließend setzen beideMannschaften das Spiel 3:3 bzw. 4:4 fort. Die Mannschaft ohne Punktgewinn erhältden Ball.Gespielt wird auf Zeit oder bis zu einer zuvor vereinbarten Punktzahl.

Regeln● Wer den Ball besitzt, darf max. drei Schritte gehen.● Der Ball wird weder gedribbelt noch geprellt.● Bälle, die nach einem Wurf zu Boden fallen oder von der Wand zurückspringen,

dürfen von jedem Spieler aufgenommen werden. Damit wechseln die Rollen vonJägern und Gejagten sehr schnell, und ein Überzahlspiel kann doch noch umge-kehrt werden.

● Wenn nur noch der letzte Spieler einer Mannschaft auf dem Feld ist (z.B. bei derÜberzahlsituation 5:1) und dieser Spieler in Ballbesitz ist, dann muss die Drei-Schritt-Regel entfallen. Ganz ohne Zusatzaufgabe sollte dieser Spieler sich den-noch nicht im Feld mit dem Ball fortbewegen können. Vorschläge: ➜ Schrittanzahl wird erhöht (z.B. fünf Schritte). ➜ Er darf nur mit Ballprellen laufen.➜ Er muss beim Laufen immer den Ball auf den Boden tupfen (Affengang).

VariationEs wird mit zwei Bällen gespielt.

FreilaufenOrt: Sporthalle/Sportplatz Material: 2 Medizinbälle, 4 kleine KästenZiel: Arm- und Rumpfkraft, Laufen ohne Ball

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in vier Gruppen aufgeteilt. Die Halle wird so aufgeteilt, dass jeweilszwei Mannschaften gegeneinander spielen können. Zwei kleine umgedrehte Kästendienen als Tore.

AblaufZwei Mannschaften spielen gegeneinander. Der Ball darf nur geworfen werden.Schritte mit dem Ball und Körperkontakt sind nicht erlaubt. Jede Mannschaft ver-sucht so, den Medizinball in den gegnerischen Kasten zu befördern. Jedes erzielteTor gibt einen Punkt. Nach einem Tor erhält die gegnerische Mannschaft den Ball.

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Fußballtennis Ort: Sporthalle/SportplatzMaterial: Fußball, Tennisball oder Indiaca, zwei Mannschaften benötigen einen

Ball und ein Netz (Bank, Zauberschnur, Zaun usw.), evtl. Markierungen Ziel: Auge-Fuß-Koordination, Geschicklichkeit, Beweglichkeit

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in Mannschaften bis zu 10 Spielern eingeteilt. Die Halle wird in meh-rere kleine Spielfelder (z.B. 4 m x 8 m) aufgeteilt.

AblaufZiel ist es, den Ball mit dem Fuß über das Netz in das gegnerische Feld zu spielen.Gelingt es einer Mannschaft nicht mehr, den Ball zurückzuspielen, erhält die gegne-rische Mannschaft einen Punkt.

Regeln● Angespielt wird der Ball wie beim Volleyball von der hinteren Feldumrandung.

Dabei wird der Ball mit der Hand angeworfen und mit dem Fuß über das Netz gespielt.

● Der Ball hat maximal einen Bodenkontakt (im Feld aufspringen).Nach der Annahme darf der Ball von einem Spieler beliebig lange jongliert wer-den, bevor er zu einem Mitspieler gespielt oder über das Netz gespielt wird. (Variation: Die Anzahl der Ballkontakte in der eigenen Mannschaft wird vorgegeben.)

● Der Ball darf maximal zweimal abgespielt werden, ehe er über das Netz zurück-gespielt werden muss. Beim Abspiel darf der Ball nur einen Bodenkontakt im eigenen Feld haben, ehe er vom Mitspieler angenommen wird.

● Zur Ballkontrolle dürfen alle Körperpartien genutzt werden mit Ausnahme derHände.

Grätschball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Handball Ziel: Auge-Hand-Koordination, Geschicklichkeit, Beweglichkeit

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und spielt gegeneinander auf einemHandballfeld nach Handballregeln ohne Torwart.

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AblaufDurch geschicktes Passen und Dribbeln versuchen die Spieler, in die gegnerischeSpielfeldhälfte zu kommen. Ein Tor wird erzielt, wenn es einem Spieler gelingt, vonaußerhalb des Torraumes den Ball rückwärts durch die eigenen gegrätschten Beinein das Tor zu werfen. Erlaubt sind Würfe mit einer Hand oder mit beiden Händen.

Korblegerwettspiel Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: ca. 20 Basketbälle, 2 Kastendeckel, 1 BasketballkorbZiel: Schnelligkeit, Auge-Hand-Koordination

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. An der Mittellinie (= Startlinie) sindbeide Kästen mit den Bällen stationiert. Jeder Mannschaft ist ein Kastendeckel mitBällen zugeordnet.

AblaufAuf Kommando nimmt sich der jeweils erste Spieler einer Mannschaft einen Ball ausdem Kasten, dribbelt von der Startlinie zum Korb und versucht, mit einem Korblegerabzuschließen. Nach einem Korberfolg wird der Ball zum Kasten der gegnerischenMannschaft gedribbelt und dort abgelegt, bei erfolglosem Korbleger wird er zurückzur eigenen Gruppe gebracht. Gewonnen hat die Mannschaft, bei der der Kastenzuerst leer ist bzw. die nach acht Minuten weniger Bälle aufweist.

Mattenball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: Parteibänder o.Ä., 8–10 kleine Matten, 1 HandballZiel: Vorbereitung auf das Handballspiel, Auge-Hand-Koordination,

Passspiel

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und durch Parteibänder gekenn-zeichnet. Die 8 Matten werden in einem Kreis angeordnet. Je 4 bzw. 5 Spieler einerMannschaft stehen abwechselnd auf einer Matte. Die restlichen Spieler befindensich innerhalb des Mattenkreises. Beide Mannschaften spielen gegeneinander.

AblaufDie Spieler einer Mannschaft passen sich den Ball untereinander zu und versuchen,einen eigenen Mitspieler auf der Matte (die nicht verlassen werden darf) anzuspie-

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len. Immer wenn der Mattenspieler den Ballgefangen hat und ihn danach an einen ande-ren Mitspieler zurückgepasst hat, gibt es ei-nen Punkt. Wird der Ball von der gegnerischenMannschaft unter Kontrolle gebracht, so ver-sucht diese ihrerseits mit geschickten Pässenmöglichst viele Punkte zu erzielen.

Minitennis Ort: Parkplatz/SchulhofMaterial: Schaumstoffbälle, z.B. Tennisschläger jeder Art, FeldbegrenzungenZiel: Vorbereitung auf die Rückschlagspiele, Auge-Hand-Koordination,

Reaktionsfähigkeit

Organisation/VorbereitungMinitennis kann als Einzel oder als Doppel gespielt werden. Die langsam fliegendenSchaumstoffbälle erleichtern den Zugang zum Tennisspiel. Das Spiel eignet sich gutfür den koedukativen Sportunterricht. Die Klasse wird in Paare aufgeteilt.Spielfeld: Auf großen Plätzen werden nebeneinander möglichst viele Einzelspielfel-der eingezeichnet in der Größe von ca. 5 m x 12 m. Als Netz genügt eine Leine, wel-che auf einer Höhe von ca. 1 m gespannt wird (z.B. zwischen den Hochsprungstän-dern).

Regeln● Der Ball hat einen Bodenkontakt im gegnerischen Feld, bevor er zurückgeschla-

gen werden kann.● Jede Partei hat 5 Aufschläge. Diese darf man hintereinander ausführen, so lange

die Partei keine Fehler macht. Das Aufschlagrecht wechselt bei einem Fehler.● Nach 5 nacheinander durchgeführten Aufschlägen kommt ein Aufschlagwechsel.

AblaufTurnierformenKaiserspiel: Spiel 1:1 auf Zeit. Nach der Spielzeit geht der Sieger ein Feld höher/rechts, der Verlierer ein Feld tiefer/links. Ist ein Spieler zuoberst (ganz rechts), ist erKaiser, spielt aber weiter. Bei ungerader Teilnehmerzahl macht der Kaiser eine Run-de Pause und spielt dann weiter. Gongturnier: Auf allen Plätzen wird Minitennis gespielt. In unregelmäßigen Zeitab-ständen wird das Spiel durch einen Gongschlag (oder eine Trillerpfeife) unterbro-chen. Wer sein Spiel gewonnen hat, wechselt zum nächsten Platz, wer verloren hat,bleibt stehen.

Spielaufbau

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Variationen ● Nach jedem Schlag wird die Schlaghand gewechselt.● Beim Doppel steht pro Paar nur ein Schläger zur Verfügung. Dieser muss nach

jedem Schlag gewechselt werden.● Mit der schwächeren Hand spielen● Nur beidhändig spielen (Ausnahme: Aufschlag)● Nur mit der Hand ohne Schläger

Hochball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 aufblasbarer WasserballZiel: Kooperation, Reaktionsschnelligkeit

Organisation/VorbereitungStartlinie festlegen. Die gesamte Gruppe versucht, den Ball so lange wie möglichohne Bodenkontakt in der Luft zu halten. Das Spiel wird dann spannend, wenn die Gruppe versucht, ihr letztes Spielergebniszu verbessern. Die Variation A ist bereits deutlich anspruchsvoller als die Normal-fassung. Variation B ist nur mit sehr hohem Einsatz und sehr guter Planung zu lösen.

AblaufAufgabe der Gruppe bei diesem Spiel ist es, den aufgeblasenen Wasserball so oftwie möglich hoch in die Luft zu spielen, bis er dann auf dem Boden landet. KeinSpieler darf den Ball zweimal hintereinander berühren. Jeder Ballkontakt wird alsPunkt gezählt.

Variation A:Der erste Spieler darf den Ball erst dann wieder spielen, wenn alle übrigen Mitspie-ler ihn auch jeweils einmal gespielt haben. Die Spielübersicht wird verbessert, wennsich jeder auf den Boden setzt, der den Ball in diesem Durchgang bereits einmal ge-spielt hat. Gezählt werden jetzt nicht mehr die Ballkontakte, sondern die Anzahl derRunden, in denen die Gruppe es geschafft hat, den Ball einmal von jedem spielenzu lassen, bevor der Ball den Boden berührt hat.

Variation B:Auch hier darf der Ball erst dann wieder von einem Spieler berührt werden, wenn al-le anderen ihn einmal gespielt haben. Darüber hinaus muss er jetzt über eine be-stimmte Strecke befördert werden, z.B. von einem Ende der Turnhalle zum anderen.Jede Bodenberührung hat einen erneuten Start vom Ausgangspunkt zur Folge.

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No Mercy Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: für ca. 10 Schüler 2 Langbänke, 1 Medizinball pro PaarZiel: Arm-Rumpf-Kraft, Gleichgewichtsschulung

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in Paare (A und B) aufgeteilt. A und B stellen sich auf zwei parallelumgedrehte Langbänke im Abstand von 3–4 Metern.

AblaufEin Medizinball wird nun auf verschiedene Art zugeworfen mit dem Ziel, dass derandere Schüler das Gleichgewicht verliert und die Bank verlassen muss.

Parteiball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 BallZiel: Förderung der Ausdauer Einzelner, Auge-Hand-Koordination, Reaktions-

schnelligkeit

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt.

AblaufMannschaft A versucht, den Ball durch Zupassen in den eigenen Reihen zu halten.Berührt der Ball den Boden oder wird er von Mannschaft B abgefangen, wechseltdas Ballrecht.

Regeln● Es darf mit dem Ball nicht gelaufen werden.● Körperkontakt ist nicht erlaubt.● Wenn jeder Spieler einer Mannschaft einmal geworfen bzw. gefangen hat, gibt es

einen Punkt. Tipp: Am besten mit Mannverteidigung spielen, d.h. jeder hat einen direkten Ge-genspieler.

VariationParteiball mit Joker: Ein Spieler wird als Joker festgelegt. Dieser gehört immer zurMannschaft mit Ballbesitz. Jeder zweite Ball muss zum Joker geworfen werden.Dieser darf mit dem Ball laufen.

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Anmerkung: Die Jokerrolle eignet sich zur Konditionsverbesserung einzelnerSchüler, da der Joker sehr viel laufen muss.

Raufball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Medizinball, evtl. Markierung für TorlinienZiel: Schnelligkeit, Förderung der Kondition, Auge-Hand-Koordination

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt. Das Spielfeld soll ca. 15–20 m breitund 30–40 m lang sein.

AblaufDie beiden Teams versuchen, den Ball durch Tragen und Zuwerfen hinter die Torliniebzw. Matte der anderen Mannschaft zu bringen und ihn dort abzulegen. Zu Beginnund nach jedem erzielten Tor wird der Ball in die Mitte des Feldes gelegt.

Regeln● Der Ball darf gehalten, geworfen und gerollt werden.● Es darf nicht mit den Füßen gespielt werden.● Der Spieler, der im Ballbesitz ist, darf aufgehalten, berührt und so lange fest-

gehalten werden, bis er nicht mehr im Ballbesitz ist. ● Wenn der Spielfluss durch ein „Knubbeln“ von Spielern gestoppt wird, erfolgt

ein Hochball durch den Schiedsrichter. Dabei wirft der Schiedsrichter den Ballzwischen zwei Spielern beider Mannschaften hoch.

● Bei Regelverletzungen wird ein Freiwurf gegeben. ● Nach einem Ausball erfolgt ein Einwurf. ● Es ist verboten, andere zu stoßen, an ihnen zu reißen oder ein Bein zu stellen.

Tipp: Das Spiel ist von Beginn an streng und konsequent zu leiten, damit es nichtzu rau verläuft.

Reaktionsball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 2 SoftbälleZiel: Verbesserung der Fangfähigkeit

Organisation/VorbereitungBei diesem Spiel handelt es sich um eine Variante des Völkerballs. Die Klasse wirdin zwei Mannschaften eingeteilt, die auf dem Volleyballfeld gegeneinander spielen.

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Die Mittellinie des Feldes trennt beide Gruppen voneinander. 3 „Freispieler“ proMannschaft stellen sich hinter die gegnerischen Auslinien (je Auslinie ein “Freispie-ler“). Bei dieser Variante des Völkerballspiels trauen sich die Schüler eher, den Ballzu fangen, denn nach einem Fangfehler können sie ja noch gerettet werden.

AblaufDie Spieler beider Mannschaften versuchen sich gegenseitig abzuwerfen. Ein Spie-ler ist aber nur dann getroffen, wenn der Ball nach Berühren des Spielers über eineder Begrenzungslinien rollt (inklusive Mittellinie). Jeder kann sich selbst „retten“oder von einem Mitspieler „gerettet“ werden. Wenn der Ball das eigene Spielfeldverlässt, ist man getroffen und muss sich hinter die gegnerischen Feldlinien stellen.Von hier aus kann man sich frei werfen, indem man einen Gegner abwirft.

Rettungsball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 2 Schirmmützen, 2–5 verschiedene Bälle oder Ringe

Organisation/VorbereitungZu Beginn des Spiels muss das Spielfeld bestimmt werden, zwei Fänger ausge-wählt und durch die Schirmmützen kenntlich gemacht. Die Aufgabe von jedem Fän-ger ist es, einen Mitspieler abzuschlagen, um dann mit diesem die Rolle tauschenzu können.

AblaufWer sich im Besitz eines Balles (Ringes) befindet, kann nicht abgeschlagen werden.Durch geschicktes Zuspielen versuchen die Spieler, möglichst lange dem Zugriff derFänger zu entkommen. Das Spielfeld muss klar begrenzt sein, damit die Spielernicht weit weglaufen können, sondern sich gegenseitig durch Zuwerfen der Bälle(Ringe) retten können.

Schuh-HockeyOrt: Sporthalle/Sportplatz Material: 2 Bänke, 1 Tennisball, eigener Schuh Ziel: Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Beweglichkeit, Auge-Hand-Koordination

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und bestimmt je einen Torwart. DieBänke werden gekippt, die Sitzfläche bildet das Tor.

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AblaufJeder zieht sich einen Schuh aus, den er als Schläger benutzt (auch der Torwart).Jede Mannschaft versucht den Tennisball gegen die gegnerische Torfläche zuschießen.

Sechstagerennen (in Staffelform)Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 4–6 Bänke, 4–6 Basketbälle und 4–6 StaffelstäbeZiel: Förderung der Ausdauer, Auge-Hand-Koordination

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in 4–6 gleichstarke Gruppen (A bis F) aufgeteilt. In der Halle werdensternförmig 4, 5 oder 6 Bänke aufgestellt (je nach Anzahl der Mannschaften). Um dieBänke herum muss genug Platz sein, damit die Schüler ungehindert um die Bänkelaufen können. Alle Spieler einer Mannschaft setzen sich jeweils auf eine Bank. Injeder Gruppe (A bis F) wird ein Kapitän bestimmt, der für die gesamte Mannschaftdie Runden zählt.

Ablauf Jede Gruppe versucht, in einer vorgegebenen Zeit (5–15 Min.) so viele Runden wiemöglich mit einem Basketball dribbelnd um die Bänke zu laufen. Jeder Schüler in-nerhalb einer Mannschaft entscheidet, wie viele Runden er laufen möchte.

VarianteJede Mannschaft versucht, innerhalb von 5 Minuten so viele Runden wie möglichmit dem Ball zu laufen. Dabei muss der Ball nach jeder Runde an den Nächsten ab-gegeben werden.

TchoukballOrt: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Handball und 2 Tchoukballrahmen

(Tchoukballrahmen sind einem Minitrampolin ähnlich, aber elastischer;da sie sehr teuer sind, können ersatzweise 2 schräg gestellte Kasten-oberteile verwendet werden oder die Prellbretter der Basketballkörbe)

Ziel: Förderung der Ausdauer, Auge-Hand-Koordination, Reaktionsfähigkeit

Das Spiel wurde in der Schweiz entwickelt und ist erst seit ca. 10 Jahren bei uns be-kannt. Der Name des Spiels kommt von dem Geräusch des auf dem Tchoukballrah-men abprallenden Balles. Es handelt sich um ein sehr schnelles Spiel.

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Organisation/VorbereitungEs werden 2 Mannschaften gebildet.

SpielfeldJe nach Spielerzahl. Als Richtwert: Bei je neun Spielern sollte das Spielfeld ca. 20 x40 m groß sein. An den Schmalseiten des rechteckigen Spielfeldes befinden sich ineinem Kreis von 6 m Durchmesser die geneigt aufgestellten Tchoukballrahmen.

ZielDie Mannschaft, die nach einer bestimmten Zeit die meisten Punkte erzielt, hat ge-wonnen.

AblaufDie Tchoukballrahmen werden geneigt aufgestellt. Dadurch prallt der geworfeneBall in Richtung Spielfeldmitte ab. Jede Mannschaft versucht, so viele Treffer wiemöglich zu sammeln.

Regeln● Einen Punkt erhält man, wenn der Ball innerhalb des rechteckigen Feldes zu Bo-

den fällt, ohne dass ein Spieler der gegnerischen Mannschaft ihn fangen konnte. ● Beide Mannschaften dürfen auf beide Rahmen werfen. Es gibt also nicht wie bei

anderen Ballsportspielen ein eigenes Tor. ● Mit dem Ball in der Hand dürfen nur 2 Schritte gelaufen werden. ● Der Gegner darf weder beim Abspiel noch beim Versuch, den abprallenden Ball

zu fangen, behindert werden. Auf körperloses Spiel ist zu achten.

VariationEin Punkt wird erzielt, wenn jemand aus der eigenen Mannschaft den Ball gefangenhat.

Torwartbasketball Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Basketball, Parteibänder, 2 kleine Kästchen Ziel: Technik des Dribblings und des Passspiels, Förderung der allgemeinen

Ausdauer, Verbesserung der Auge-Hand-Koordination

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in zwei Mannschaften eingeteilt und spielt gegeneinander auf einemBasketballfeld. Pro Mannschaft steht ein Spieler auf einem kleinen Kasten in einemfestgelegten Abstand zum Korb.

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AblaufDas Ziel des Spiels ist es, den Ball durchgeschicktes Dribbeln und Zupassen vorden gegnerischen Korb zu bringen, um ihndort zu einem eigenen Mitspieler zu pas-sen, der auf einem kleinen Kasten steht.Nachdem dieser den Ball gefangen hat,darf er ungehindert auf den Korb werfen. Geht der Ball in den Korb, so wechselt erseine Position mit dem Schüler, der ihm den Ball zugespielt hat.

VariationDer Spieler auf dem Kasten darf, nachdem er den Ball gefangen hat, vom Kastensteigen und ungehindert einen Korbleger ausführen.

Wo ist das Tor?Ort: Sporthalle/Sportplatz Material: 1 Ballwagen, Volleyball oder Handball Ziel: Passspiel, Reaktionsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit

Organisation/VorbereitungDie Klasse wird in 4–5 Mannschaften aufgeteilt, die auf dem gleichen Feld gegen-einander spielen. Die Spieler einer Mannschaft passen sich den Ball zu und versu-chen, ihn im Tor abzulegen. Das Tor (der Ballwagen) wird vom Lehrer oder einer neu-tralen Person durch das Spielfeld geschoben, so dass eine Torchance erschwertwird. Die Spieler müssen sich immer wieder neu orientieren. Der Ballbesitz wechseltnach jedem Tor.

VariationDas gleiche Spiel kann auch im Schwimmbad durchgeführt werden. Das Tor istdann ein schwimmender Reifen.

Literatur:LÖSCHER, A. (1993): Kleine Spiele für viele. Frankfurt am Main/Berlin: UllsteinSport.SPORTJUGEND NW (Hrsg.): Praxismappe Spiele/Spielen. Duisburg 1997.BUSCHMANN, J./LAGERSTRØM, D. (1999): ÆØÅ- Kennst du Norwegen? Naturals Partner – Bewegung als Lebensprinzip. Ein Projekt des Königlich NorwegischenAußenministeriums für deutsche Schulen. Oslo: Königlich Norwegisches Außen-ministerium.

Spielaufbau

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3. STATIONEN-TRAININGMIT DEM BALL

3.1. Ball Parcours

Ort: Sporthalle, Sportplatz, SchulhofMaterial: unterschiedliche Bälle, z.B. Volleybälle, FußbälleZiel: Grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit dem Ball

● Verbesserung der Koordination● Ballgewöhnung● Förderung der Antizipationsfähigkeit in Bezug auf Mitspieler● Einschätzen von Ballflügen (zeitlich und räumlich)● visuelle Beobachtungstechniken (fokussierendes und peripheres

Sehen, Blicksprungtechnik)● Auge-Hand- und Auge-Bein-Koordination● taktile Wahrnehmung des Balles ohne optische Unterstützung● differenzierte Krafteinsätze bei der Kraftübertragung auf Bälle

(werfen, stoßen, schießen usw.)

Möglichkeit für den vernetzten Unterricht

Physik: Flugkurvenberechnung

OrganisationDie im Folgenden vorgestellten Übungen verfügen über unterschiedliche Schwierig-keitsstufen (1 = leicht bis 4 = schwer). Sie können so nach den entsprechendenLeistungsvoraussetzungen der Schüler individuell ausgewählt und zusammenge-stellt werden. Der Lehrer bestimmt die Ballart (Volleyball, Handball etc.) für die je-weilige Übung selbst. Es wird ein fester Parcours mit einer Anzahl entsprechend derhalben Schülerzahl aufgebaut. Jeweils 2 Schüler bilden ein Team und verteilen sichbeliebig an den Stationen. Auf ein Signal des Lehrers startet jede Gruppe an derStation mit ihrer Übung. Nach einer bestimmten Zeit erfolgt auf ein Zeichen desLehrers ein Stationenwechsel. Alle Schüler müssen jede Station mindestens einmaldurchlaufen haben.

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Stationen

JojoZiel: Ballflüge einschätzenSchwierigkeitsstufe: 1 (leicht)Der Ball wird von der Stirn weg nach oben geworfen (Hände in Pritschhaltung) und wieder gefangen. Die Hände bleiben dabei in Pritschhaltung.

KreiselZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Gleichgewicht/Sicht)Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Der Ball wird hochgeworfen, der Schüler dreht sich einmal im Kreis und fängt denBall wieder.

FahrstuhlZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten BedingungenSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Der Ball wird von der Stirn weg nach oben geworfen, der Schüler setzt sich ab,berührt mit dem Po den Boden und fängt anschließend den Ball wieder in derAusgangsposition.

RisikoZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Der Ball wird vor dem Körper hochgeworfen und hinter dem Körper gefangen(beidhändig).

ZauberballZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Der Ball wird hinter dem Körper hochgeworfen und vor dem Körper gefangen(beidhändig).

DoppelballZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)Schwierigkeitsstufe: 2 (mittel)In jede Hand einen Ball legen. Die Bälle gleichzeitig hochwerfen und mit derjeweils gleichen Hand wieder fangen. Es sollte dabei kein Ball verloren gehen.

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TorbogenZiel: Differenzierungsfähigkeit entwickeln, einarmiges FangenSchwierigkeitsstufe: 1 (leicht)Der Ball wird seitlich mit gestrecktem Arm hochgeworfen und auf der anderenSeite wieder einhändig gefangen.

GrätschballZiel: Differenzierungsfähigkeit, Geschicklichkeit, BeweglichkeitSchwierigkeitsstufe: 4 (schwer)Der Ball wird vor dem Körper hochgeworfen und, nach einem Schritt nach vorn,durch die gegrätschten Beine hindurch beidhändig gefangen.

Kopf VolleyZiel: Ballflüge einschätzen, DifferenzierungsfähigkeitSchwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Der Ball wird von der Stirn weg hochgeworfen, einmal mit dem Kopf hoch-gespielt und dann wieder beidhändig an der Stirn gefangen.

PoldiZiel: Ballflüge einschätzen, GeschicklichkeitSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Der Ball wird hochgeworfen, einmal mit dem Oberschenkel hochgespielt undwieder gefangen.

SchweiniZiel: Differenzierungsfähigkeit, GleichgewichtSchwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Der Ball wird möglichst oft mit der Stirn hochgespielt, ohne die Hände oderandere Körperteile zu verwenden.

KuranyZiel: Ballflüge einschätzen, Differenzierungsfähigkeit, GeschicklichkeitSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Der Ball wird jedes Mal mit einem anderen Körperteil hochgespielt. Es sollendabei möglichst viele Ballberührungen geschafft werden.

Balancier KünstlerZiel: Wahrnehmungsfähigkeit (Blicksprungtechnik, peripheres Sehen)Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Der Schüler steht in einem Reifen und soll versuchen, den Ball mit Kopf, Handoder Fuß möglichst lange in der Luft zu halten, ohne den Reifen dabei zuverlassen.

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KreuzungZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Sicht)Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Zwei Bälle werden über Kreuz hochgeworfen und mit der jeweils anderen Hand gefangen.

JongleurZiel: Geschicklichkeit, WahrnehmungsfähigkeitSchwierigkeitsstufe: 4 (schwer)Es wird mit drei Bällen jongliert.

Zip-zapZiel: Rhythmisierungsfähigkeit, BlicksprungtechnikSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Es wird mit 2 Bällen gegengleich gedribbelt. Die Bälle sollen dabei nicht verlorengehen.

Balance AktZiel: Wahrnehmungsfähigkeit (Blicksprungtechnik, peripheres Sehen)Schwierigkeitsstufe: 4 (schwer)Es wird mit 2 Bällen gleichzeitig gedribbelt und dabei auf einer Linie gelaufen.

Namens StartZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Zeit)Schwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Partnerübung. Ein Schüler ist Ballbesitzer. Der andere steht mit dem Rücken zumBallbesitzer. Der Ballbesitzer wirft den Ball zu seinem Partner und ruft dabei des-sen Namen. Erst jetzt darf sich dieser umdrehen und versuchen, den Ball zu fan-gen. Danach Wechsel.

Blindes SehenZiel: Einschätzen von BallkurvenSchwierigkeitsstufe: 1 (leicht)Partnerübung. Die Partner stehen sich gegenüber. Der Ballbesitzer wirft den Ball über den Partner hinweg. Dieser versucht zeitgleich mit der Bodenberührung desBalles in die Hände zu klatschen (ohne hinzusehen).

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Zahlen sehenZiel: Blicksprungtechnik, Einschätzung von BallkurvenSchwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Der Ballbesitzer wirft denBall zu seinem Partner und zeigt mit einer Hand eine Zahl an. Der Partner versuchtdie Zahl zu erkennen und diese laut zu rufen, bevor er den Ball fängt.

1 oder 2Ziel: Blicksprungtechnik, EntscheidungshandlungSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Der Ballbesitzer wirft denBall zu seinem Partner und zeigt mit einer Hand eine „1“ oder eine „2“ an. DerPartner soll bei „1“ versuchen, den Ball einhändig, bei „2“ den Ball beidhändig zu fangen.

Balltausch IZiel: Blicksprungtechnik, Einschätzung von BallkurvenSchwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder ist im Besitz einesBalles. Beide Partner werfen sich den Ball zeitgleich zu und versuchen, den Balldes anderen zu fangen (einer wirft links, einer rechts).

Balltausch IIZiel: Blicksprungtechnik, Einschätzen von Ballkurven, DifferenzierungsfähigkeitSchwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder ist im Besitz einesBalles. Beide Partner werfen sich den Ball zeitgleich zu und versuchen, den Balldes anderen zu fangen, dabei wirft der eine über oben, der andere über unten.

KunststückZiel: Ballflüge einschätzen unter erschwerten Bedingungen (Zeit), GeschicklichkeitSchwierigkeitsstufe: 4 (schwer)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder ist im Besitz einesBalles. Beide Partner werfen sich den Ball zeitgleich zu, wobei ein Ball direkt undder andere indirekt (über den Boden) zugeworfen wird. Es können zwei verschie-dene Bälle verwendet werden.

PartnerjongleurZiel: Blicksprungtechnik, DifferenzierungsfähigkeitSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Es wird mit drei Bällen ge-spielt. Beide Partner versuchen, mit diesen drei Bällen gemeinsam zu jonglieren.

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Boden und LuftZiel: Blicksprungtechnik, DifferenzierungsfähigkeitSchwierigkeitsstufe: 2 (mittel)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Es sind drei Bälle im Spiel.Die Partner versuchen, sich gleichzeitig einen Ball mit dem Fuß zuzuspielen undzwei Bälle zuzuwerfen.

DoppelwechselZiel: Blicksprungtechnik, Differenzierungsfähigkeit, GleichgewichtSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder besitzt zwei Bälle, es sind also vier Bälle im Spiel. Beide werfen ihre zwei Bälle gleichzeitig los und versuchen, die anderen zwei Bälle des Partners zu fangen.

BillardZiel: Differenzierungsfähigkeit, ReaktionSchwierigkeitsstufe: 4 (schwer)

Partnerübung. Beide Partner stehen sich gegenüber. Jeder besitzt einen Ball.Beide Partner versuchen, ihre Bälle so zu werfen, dass sich diese in der Luftberühren und jeder wieder einen Ball fängt.

Pendelstaffel Ziel: Geschicklichkeit, Auge-Hand-Koordination, Gleichgewicht, Beweglichkeit,KoordinationSchwierigkeitsstufe: 3 (mittel bis schwer)Material: 1 Ball, 2 Hütchen

In Form einer Pendelstaffel im Abstand von 5–10 m wird der Ball von einer Seitezu anderen transportiert mit folgenden Zusatzaufgaben:

● Während des Laufens den Ball vor dem Körper schulterbreit hin und her werfen.● Während des Laufens den Ball um die Hüfte kreisen lassen. Mit und gegen den

Uhrzeigersinn. ● Während des Laufens den Ball durch die Beine achtern (Umso höher der

Kniehub ist, umso einfacher ist das Achtern des Balles).● Während des Laufens den Ball hochwerfen und mit ausgestreckten Armen über

dem Kopf fangen. Dem Ball kann auch entgegengesprungen werden. ● Zusätzlich können durch koordinative Zusatzaufgaben (z.B. Änderung der Lauf-

techniken) die Anforderungen noch gesteigert werden.

Literatur: WARN, M. (2000): Workies 3. Ballolympiade. Donauwörth: Auerverlag.

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Ort: TurnhalleMaterial: abhängig von den Stationen (siehe dort)Ziel: Schulung der koordinativen Fähigkeiten, Werfen, Fangen, Teamfähigkeit,

Freude an der Bewegung

1. Einäugiges Dribbeln Material: 1 Basketball, 6 Hütchen Staffelform paarweise auf beide Seiten der Hütchen verteilen, Ball mit der rechtenHand um die Hütchen prellen, linkes Auge mit der linken Hand zuhalten; beimzweiten Durchgang links prellen, rechtes Auge mit rechter Hand zuhalten.

2. Trampolin-KorblegerMaterial: Minitrampolin, Weichbodenmatte, Basketball, BasketballkorbWeichbodenmatte vor Basketballkorb auslegen, Minitrampolin vor die Weich-bodenmatte stellen. Mit Anlauf auf das Trampolin springen, ein Mitschüler passtnach dem Absprung einen Basketball zu einem anderen Spieler, dieser fängt denBall und versenkt ihn in den Korb.

3. Jonglieren im Gleichgewicht Material: je nach Gruppengröße pro Schüler 1 zusammengerollte Isomatte und

1 Tennisball Einbeinig auf der zusammengerollten Isomatte balancieren und einen Ball hoch-werfen und fangen. Als Variante von einer Hand in die andere werfen. (Wer schafft 10 Mal?)Variation: Zwei Schüler werfen sich einbeinig auf der Isomatte stehend im Wech-sel 1–2 Tennisbälle zu.

4. SchmetterballMaterial: 3 aufgepustete Luftballons Sich die Luftballons paarweise oder in Kleingruppen gegenseitig zuschmettern.Bodenkontakt des Ballons möglichst vermeiden.

5. HochhaltenMaterial: Häckisack (mit Plastikteilen gefüllter Sack) oder ÄhnlichesDer Häckisack soll nicht den Boden berühren. Mit Füßen, Armen, Händen, Kopfetc. in der Luft halten und den anderen Gruppenteilnehmern zuspielen.

3.2. Ball Zirkel

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6. SchwungschussMaterial: 1 Paar Ringe, 1 Fußball, 4 Matten, 1 Weichbodenmatte

Matten unter den Ringen auslegen. Einen „Graben“ bauen, indem die Weich-bodenmatte in einiger Entfernung von den Ringen an der Wand aufgestellt wird.Ein Schüler hängt sich an die Ringe und versucht, aus dem Schwingen herausden Ball auf die Weichbodenmatte zu schießen. (1 Schüler kann dabei den Ballpositionieren – dann Wechsel.)Variante: Der Ball wird dem Schüler an den Ringen beim Schwung zugeworfen.

7. ZielwerfenMaterial: 1 Tau, ein umgedrehtes Kastenoberteil, drei TennisbälleDer Schüler nimmt sich einen Tennisball. Aus dem Schwingen soll der Tennisballim Kastenoberteil „versenkt“ werden. Nach zwei Versuchen wird gewechselt.

8. Schießbude Material: 1 Kasten, ca. 7 Hütchen, 5 Gymnastikbälle Kasten an einer Wand aufstellen, Hütchen aufreihen. Der Schüler zielt aus einemfestgelegten Abstand zum Kasten auf die Hütchen, und versucht diese mit denGymnastikbällen abzutreffen. Schüler wechseln sich mit Werfen und Aufstellender Hütchen ab.

9. Rope Ball Material: 1 großes Springseil (alternativ: Zauberschnur), 1 Basketball 2 Schüler schwingen das Seil gleichmäßig mit weiter Armführung. Ein Schüler sollmit dem Ball in der Hand Seilspringen. Er beginnt am besten im Stand, kann aberauch von außen in das schwingende Seil laufen. Sobald er seinen Springrhythmusgefunden hat, soll der Basketball gleichzeitig am Boden geprellt werden.

Variante: Ball werfen und fangen, Ball einem außen stehenden Partner zupassen.

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Trotz der Absicht, in dieser Zusammenstellung zum Thema Ball, Alternativen zu dengroßen Sportspielen vorzustellen, soll dennoch ein Überblick über die wichtigstenRegeln einiger ausgewählter Ballspiele gegeben werden. Die Grundlagenregeln desVolley-, Basket- und Handballspiels dienen den zahlreichen Abwandlungen dieserSpiele als Basis und Ausgangspunkt. Dieser kleine Überblick, die so genanntenMiniregeln, können bei der Einführung in neuere Spielformen hilfreich sein und denEinstieg ins Spiel vereinfachen.

Diese Ausführung dient dem allgemeinen Überblick über die wichtigsten Spielregelnund erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

BasketballBasketball ist ein körperloses Spiel, bei dem zwei Mannschaften versuchen, einenBall in den Korb der gegnerischen Mannschaft zu werfen. Es spielen jeweils fünf ge-gen fünf Feldspieler. Dabei dürfen die Spieler ohne Einschränkungen ausgewech-selt werden.

Die Verteidigung darf jederzeit versuchen, in Ballbesitz zu kommen. Dabei wird einKörperkontakt mit dem angreifenden Spieler, z.B. ein Schlag auf die Hand, als Foulgerechnet. Wird ein Spieler gefoult, so wird ein Freiwurf verhängt. Das heißt, dassder gefoulte Spieler innerhalb von 5 Sekunden ungehindert von der Freiwurflinie ausauf den gegnerischen Korb werfen darf.

Die Freiwurflinie ist eine Begrenzungslinie der gegnerischen Zone vor dem Korb, derso genannten Freiwurfzone. Sie begrenzt die Freiwurfzone zur Spielfeldmitte hin ineinem Abstand von 5,80 m zur Endlinie. Dieser durch Linien gekennzeichnete Raumist entscheidend für die Wertung der Körbe:

● Wurf von außerhalb der Freiwurfzone = 3 Punkte● Wurf von innerhalb der Freiwurfzone = 2 Punkte● direkt verwerteter Freiwurf = 1 Punkt

4. GROSSE SPIELE

4.1. Miniregeln

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Zudem gilt innerhalb der Freiwurfzone die Drei-Sekunden-Regel: Es ist verbotensich länger als drei Sekunden in der gegnerischen Zone aufzuhalten, wenn der Ballim Besitz der eigenen Mannschaft ist. Die drei Sekunden werden nicht gerechnet,wenn der Ball sich bei einem Korbwurf in der Luft befindet, vom Brett abprallt odernach einem erfolgreichen Korbwurf.

Der Ball darf nur gepasst oder gedribbelt (s. Anmerkung) werden. Es darf dabei nurmit einer Hand gedribbelt werden, wobei die Hand auch gewechselt werden darf.Mit dem Ball in der Hand dürfen nur drei Schritte (= 2 Fußkontakte) ausgeführt wer-den. Wird der Ball nach einem Dribbling wieder in die Hand genommen, darf keinweiteres Mal gedribbelt werden (= Doppeldribbling).

Spätestens nach 30 Sekunden muss ein Angriff zu einem Korbwurf führen (Dreißig-Sekunden-Regel). Andernfalls wird abgepfiffen, und die gegnerische Mannschafterhält den Ball. Berührt der Ball innerhalb eines Angriffs das Brett oder den Ring desKorbs, gilt der Angriff als abgeschlossen, und die Zeit wird neu gezählt.

Zudem muss die ballführende Mannschaft innerhalb von 10 Sekunden die eigeneSpielfeldhälfte verlassen. Ein Rückpass ist nicht zulässig und wird mit Verlust desBalles bestraft.

Das Spiel dauert 2 x 20 Minuten. Wird das Spiel unterbrochen, so wird die Zeit an-gehalten. Bei Unentschieden zum Ende der zweiten Halbzeit wird das Spiel um fünfMinuten verlängert, bis eine Mannschaft eine höhere Punktzahl erreicht hat.

Info: www.basketball-schiedsrichter.de

HandballBeim Handball versuchen zwei Mannschaften, mit einem Ball so viele Tore wie mög-lich auf der gegnerischen Seite zu erzielen. Gespielt werden darf der Ball mit denHänden, Armen, Kopf, Rumpf, Oberschenkel und den Knien. Die Benutzung derFüße ist verboten. Der Ball kann dabei geworfen, gefaustet, geschlagen, gestoßen,gestoppt und gefangen werden. Dabei darf er maximal drei Sekunden gehalten wer-den, und der Spieler darf sich mit dem Ball höchstens drei Schritte fortbewegen.

Es spielen jeweils Mannschaften von 7 Spielern gegeneinander, darunter ein Tor-wart. Ausgewechselt werden darf ohne Einschränkungen, solange sich die ersetz-ten Spieler nicht mehr auf dem Feld befinden.

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Das Tor wird von einem Torraum, einem gekennzeichneten Halbkreis von 6 MeternDurchmesser, umzogen. Im Torraum darf sich nur der Torwart aufhalten. Die Tor-raumlinie darf nur dann von den Feldspielern übersprungen werden, wenn sie denBall abgeworfen haben, bevor sie erneuten Kontakt mit dem Boden haben.

Regelverstöße werden mit Freiwürfen, gelben Karten oder Zwei-Minuten-Strafengeahndet. Begeht ein Spieler zum dritten Mal einen Regelverstoß, so kann er mitdem Anzeigen der roten Karte vom Spiel disqualifiziert werden.

Das Spiel hat eine Dauer von 2 x 30 Minuten mit 10 Minuten Pause.

Info: www.handballregeln.de

Volleyball Auf einem Spielfeld von 18 Metern Länge und 9 Metern Breite spielen zwei Mann-schaften von je sechs Spielern gegeneinander. Sie versuchen, einen Ball so über einNetz zu spielen, dass er den Boden der gegnerischen Hälfte berührt oder nicht kor-rekt zurückgeschlagen wird. In diesem Falle erhält die angreifende Mannschaft ei-nen Punkt. Pro Mannschaft darf der Ball nur dreimal berührt werden, er kann mitdem ersten oder zweiten Mal, muss jedoch mit dem dritten Mal zurückgespielt wer-den.

Zu Spielbeginn wird die aufschlagende Mannschaft ausgelost. Jede Mannschaft hatso lange Aufschlagrecht, bis ihr ein Fehler unterläuft. Die sechs Spieler des neu auf-schlagenden Teams müssen dann im Uhrzeigersinn auf eine neue Position rotieren.Die Spieler stehen in jeweils zwei Reihen in ihrer Hälfte: in der vorderen Reihe ste-hen die drei Angriffsspieler, in der hinteren Reihe die drei Abwehrspieler. Der Balldarf nicht zweimal unmittelbar hintereinander von demselben Spieler berührt wer-den. Ein Spieler darf den Ball jedoch annehmen, an einen Mitspieler abgeben unddann den Ball über das Netz zurückspielen. Es verstößt gegen die Regeln, den Ballzu fangen, zu führen oder zu halten.

4 Techniken sind im Spiel auszuführen:● Pritschen:

Beidhändiges Berühren des Balles mit den Fingern; eignet sich zum Zuspiel anden eigenen Spieler (= oberes Zuspiel)

● Baggern: die Innenseiten der Unterarme treffen den Ball von unten nach oben; wird meistvon Abwehrspielern zur Ballannahme und Weitergabe benutzt (unteres Zuspiel).Auch einarmiges Baggern ist erlaubt.

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● Schmettern: Einarmiges Schlagen des Balles aus dem Sprung heraus. Das Handgelenk wirddabei fixiert und die Hand bei geschlossenen Fingern gestreckt. Der Ball wirdmit Kraft so geschlagen, dass er direkt auf den Boden der gegnerischen Hälfteauftrifft.

● Blocken: Abwehrbewegung gegen einen gegnerischen Schmetterball; beide Hände wer-den dem Ball über der Kante des Netzes entgegengestreckt. Dabei wird ver-sucht, den Ball gleich am Netz allein, zu zweit oder zu dritt abzublocken und imSprung in das gegnerische Feld zurückzuspielen. Führt meist zum Punkt. DerBlock wird nicht als Ballberührung gezählt.

Gepunktet werden kann unabhängig des Aufschlagrechts. Für einen Satzgewinnsind 25 Punkte notwendig. Sieger ist das Team, das zuerst fünf Sätze zu je 25 Punk-ten gewonnen hat.

Info: www.volleytotal.ch

Anmerkung

Dribbeln bezeichnet in einer Ballsportart das Vorantreiben des Balles in der Fortbe-wegung, bei der je nach spezifischer Sportart verschiedene Regeln zu beachtensind:

Basketball/Handball: Der Ball wird wiederholt mit einer Hand zu Boden geprellt, da-bei darf ein Handwechsel erfolgen. Das Dribbling ist beendet, sobald der Ball wiederaufgenommen wird. Einen am Boden liegenden Ball zu rollen ist ebenfalls erlaubt.

Fußball: Der Spieler führt den Ball im Laufen möglichst dicht am Fuß, um so an denGegenspielern ohne Ballverlust vorbeizugelangen.

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In den letzten Jahren haben sich die Beachsportarten, allen voran Beachvolleyball,auch in Europa durchgesetzt. Nicht nur in den traditionellen Hochburgen Kalifornienund Brasilien begeistern diese Funsportarten die junge Generation. Der ungewohnte Untergrund bietet neue Bewegungserlebnisse, und einige Spiel-techniken können im Sand sogar leichter ausgeführt werden (z.B. Hechtbaggern).Die klassischen Sportarten (Volleyball, Basketball, Handball und Fußball) werdenneu entdeckt und gewinnen durch andere Anforderungen an Attraktivität. Neben der Kraftausdauer werden vor allem die koordinativen Fähigkeiten sowie dieAntizipations- und Reaktionsfähigkeit geschult.

Möglichkeit für den vernetzten Unterricht

Englisch: Fachbegriffe aus den Beachsportarten

Allgemeine HinweiseBesonders in der Anfangsphase ist es sinnvoll, von den international festgelegtenRegeln abzuweichen, um schneller ins Spiel zu kommen. Einfache Regeln könnenauch selbst entwickelt werden. Fouls sollten jedoch unterbunden werden; auch dieskann von den Schülern selbst geregelt werden.

Um an die Sportarten heranzuführen, ist eine Spielreihe sinnvoll, aber nicht zwingendnotwendig:

4.2. Beachsportarten

Spiel

Basketball

Fußball

Handball

Volleyball

Nummernball

Nummernball

Nummernball

Ball über die Schnur

Parteiball

Parteiball

Parteiball

Volley über die Schnur(1:1)

Turmball

Turmball

Volley über die Schnur (2:2)

Minibasketball

Streetsoccer

Minihandball

Minivolleyball

Beach-basketball

Beachsoccer

Beach-handball

Beach-volleyball

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BeachbasketballZiel: Schulung der Auge-Hand-Koordination und der Reaktions- und

Antizipationsfähigkeit, Verbesserung der KraftausdauerOrt: Beachanlage, Weitsprunganlage oder RasenplatzMaterial: Basketbälle, Korbballständer

Beachbasketball stellt im Vergleich zum klassischen Basketballspiel und zumStreetball andere Anforderungen an die Schüler. Da der Ball nicht gedribbelt werdenkann, ist schnelles Zuspiel erforderlich. Die technische Überlegenheit einzelnerSpieler wird reduziert, und laufschwache Schüler können gut in das Spiel integriertwerden.

Organisation/VorbereitungAls Anspielstationen dienen Körbe. Alternativ werden Mitspieler, die auf kleinenKästen postiert sind, angespielt (= Turmball). Je nach äußeren Bedingungen können die Spielfeldgröße und die Größe der Mann-schaften variiert werden.

SpielgewöhnungEine kurze Eingewöhnung und technische Schulung ist bei den veränderten Bedin-gungen empfehlenswert. Hierzu bieten sich Korbleger und Sprungwürfe an.

RegelnEs kann nach den Regeln des Basketballspiels gespielt werden.● Es spielen 3:3.● Die Körbe stehen 12–15 m auseinander.● Gespielt wird barfuß oder in Socken.● Die Dauer des Spiels beträgt 2 x 5 Minuten.● Der Ballbesitz zu Beginn des Spiels wird festgelegt und geht zu Beginn der

2. Halbzeit an die andere Mannschaft.● Ausball: Wer den Ball im Aus als Erstes berührt, ist im Ballbesitz.

Info: www.beachbasketball.de

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BeachhandballZiele: Schulung der Auge-Hand-Koordination und der Reaktions- und

Antizipationsfähigkeit, Verbesserung der Kraftausdauer und der Schnell-kraft (der Arme)

Ort: Beachanlage, Weitsprunganlage Material: Handbälle, Tore

Beachhandball ist wesentlich ungefährlicher als die Hallenversion. Hier könnenauch Fallwürfe relativ gefahrlos ausprobiert werden. Es wird am Strand auch mitwesentlich weniger Körperkontakt gespielt. Beim Beachhandball ist das Feld etwaskleiner, und es spielen weniger Spieler in einer Mannschaft. Es kann auf Tore oderMatten gespielt werden; der Torraum wird dabei mit einem Tau markiert.

Das Spielfeld

RegelnEs kann nach den Regeln des Handballspiels gespielt werden. Die Mannschaftenbestehen aus bis zu 8 Spielern.

Info: www.beach.handball.info

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BeachsoccerZiel: Schulung der Koordination und der Ausdauer Ort: Beachanlage, WeitsprunganlageMaterial: Fußbälle

Beachsoccer ist in Brasilien und Argentinien Volkssport Nummer eins. Internatio-nale Fußballstars wie Elber oder Ronaldo lernten den Umgang mit dem Ball amStrand. Am Strand von Rio de Janeiro (Copacabana) findet vor zehntausenden vonZuschauern auch ein Weltmeisterschaftsturnier statt.Durch den tiefen Sand sind die Spieler gezwungen, oft mit akrobatischen Tricks,den Ball in der Luft zu halten.

Organisation/VorbereitungGespielt wird barfuß, mit Mannschaften zu je 5 Schülern, wobei ein Spieler als flie-gender Torwart eingesetzt wird. Diesem ist es erlaubt, im Strafraum den Ball mit denHänden zu berühren. Das Spielfeld wird durch farbige Bänder abgegrenzt. Es ist28 m breit und 37 m lang. Die Tore sind 5,5 m breit und 2,2 m hoch (ähnliche Größewie Fußball E-Jugendtore).. Bei kleineren Spielfeldern kann die Mannschaftsgröße entsprechend reduziert werden.Es empfiehlt sich, vor dem Beginn des Spieles eine Ballgewöhnung im Sand durch-zuführen.

Regeln ● Gespielt wird barfuß. Bandagen oder Tapes sind erlaubt.● Der Ball sieht aus wie ein „normaler Fußball“, ist aber wesentlich leichter und

weicher. (Umfang: 68–71 cm, Gewicht: 396–440 Gramm, Druck: 7 bar) ● Die Mannschaften bestehen aus 4 Feldspielern + 1 Torwart (s.o.), max. 5 Aus-

wechselspieler. Es wird „fliegend“ gewechselt.● Die Dauer des Spiels beträgt 3 x 12 Minuten. Auf Turnieren wird meistens bis zu

2 x 10 Minuten gespielt.● Freistoß: Wird ein Spieler gefoult, so darf der gefoulte Spieler von der Stelle ei-

nen direkten Freistoß ohne Mauer ausführen. ● Rückpassregel: Zwischen der Berührung des Balles durch den Torwart mit den

Händen, muss mindestens eine Berührung des Balles durch den Gegner liegen.Das heißt, dass der Torwart den Ball nicht nach wiederholtem Zuspiel einer sei-ner Mitspieler mit den Händen aufnehmen darf.

● Abseits: Es gibt kein Abseits.● Ecke/Einwurf: Verlässt der Ball das Spielfeld über das Begrenzungsband, folgt

der altbekannte Einwurf bzw. Eckball.

Info: www.dbsv.net

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BeachvolleyballZiel: Schulung der Auge-Hand-Koordination und der Reaktions- und

Antizipationsfähigkeit, Verbesserung der Kraftausdauer Ort: Beachanlage, Weitsprunganlage Material: Beachvolleybälle

Die populärste Beachsportart ist das Beachvolleyball. Seit 1996 ist diese Sportartolympisch. Der Ursprung von Beachvolleyball liegt in Kalifornien und Brasilien. Vorteile gegenüber der Hallenversion sind die leichtere Ausführung einiger Techni-ken und die Hinzunahme neuer Schlagarten. So wird das Spiel auch wieder fürSchüler interessant, die die Motivation für das klassische Volleyballspiel verlorenhaben.

OrganisationBeim Beachvolleyball stellt jedes Team zwei Spieler, die im Turnier nicht ausge-wechselt werden dürfen. Das Feld ist 18 x 9 Meter groß, die Netzhöhe beträgt2,43 Meter bei den Männern und 2,24 Meter bei den Damen.

RegelnIm Folgenden sind die Grundlagenregeln des Beachvolleyballs im Unterschied zumHallenvolleyball aufgelistet. Bis auf die neuen Techniken kann aber auch nach denüblichen Volleyballregeln gespielt werden.

● Es gibt keine Positions- und Rotationsfehler. ● Verdeckt der Mitspieler des Aufgabespielers dem Gegner die Sicht auf den Auf-

gabespieler oder die Flugbahn des Balles durch einen Sichtblock, müssen diesesich auf Anfrage des Gegners seitwärts bewegen.

● Der Block zählt als erste Berührung mit dem Ball. Nach einer Blockberührungsind nur noch zwei weitere Berührungen erlaubt. Dies ist ein sehr wichtigerUnterschied, denn wie auch in der Halle muss der zweite Ball technisch ein-wandfrei gespielt werden. Selbst ein leichtes Touchieren des Balles durch denBlockspieler gilt als erste Ballberührung.

● Das Pritschen auf die gegnerische Seite ist nur im rechten Winkel (senkrecht) zurSchulterachse möglich, außer wenn der Spieler zu seinem Mitspieler spielen willund der Ball unbeabsichtigterweise zum Gegner gelangt.

● Der Lob ist nicht gestattet. Der Ball darf nur mit den Fingerknöcheln (poke shot),jedoch nicht mit der so genannten offenen Hand über das Netz gespielt werden.

● Der erste Ball darf bei einem hart geschlagenen Angriff einen Moment lang mitden Fingern im oberen Zuspiel gehalten werden. In diesem Sinne ist die Aufgabeallerdings kein Angriff. Da es in der Halle üblich ist, die Aufgabe pritschenderWeise anzunehmen, wird noch einmal darauf hingewiesen, dass diese Form derAnnahme im Beachbereich nur technisch einwandfrei erlaubt ist.

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● Das Übertreten der gegnerischen Linie ist nur dann kein Fehler, wenn diesernicht in seinem Spiel gestört oder berührt wird.

● Bei Unterbrechungen des Spiels durch äußere Einflüsse wird der Spielzug wie-derholt.

Info: www.beachvolleyball.de

Die Technik

SkyballSehr hoher Aufschlag von unten, durch Wind und Sonne für den Gegner schwer zuberechnen, aber leicht für die Schüler erlernbar. Der Ball wird dabei mit der Faustoder der Handkante gespielt, um eine möglichst hohe Flugkurve zu erreichen. Dieskommt der Aufschlagsweise der Schüler oftmals entgegen.

TomahawkDer Tomahawk ist ein Überkopfabwehrschlag mit offenen oder geschlossenen Hän-den. Man gibt sich über Kopf selbst die Hand, mit den Daumen nach unten. DieHandgelenke sind leicht nach hinten abgewinkelt. Sobald der Ball die Händeberührt, werden die Arme gestreckt; der Ball erhält so eine flache oder steile Flug-bahn, je nach Stärke der Streckung. Beim Tomahawk mit geschlossenen Händenberühren sich die zu Fäusten geballten Hände über dem Kopf.

Poke ShotEin Angriffsschlag, bei dem der Ball mit den Fingermittelknochen statt mit derHandinnenfläche gespielt wird (Ersatz für den Lob, der im Beachvolleyball verbotenist). Eine schnelle Streckung des Unterarmes und des Handgelenkes gibt dem Balldie Richtung; jüngere Schüler (weniger Kraft) sollten das Handgelenk fixieren.

ChickenwingabwehrDie Chickenwingabwehr stellt einen seitlichen Abwehrbagger dar, der meist in Not-situationen angewandt wird. Der Ball wird mit dem im Ellenbogen angewinkeltenArm gespielt („Hühnerflügel“). Die Trefferfläche befindet sich dabei auf dem unterenOberarm und dem oberen Unterarm.

Variationen● Netz höher, um hohe Bälle zu üben● Netz niedriger, um den Schülern eine Chance zum Schmettern zu geben

Literatur: Fischer, P. (2000): TIMaX Sport: Themen, Hintergrund-Informationenund viele neue Materialien auf X-Medien für die Sekundarstufe. Kissing: WEKA.

Deutscher Handball Bund: www.dhb.de/f_beach/f_12htm Info: www.sport.rtl.de

Zwei Mannschaften (3 bis 15 Spieler) stehen sich auf dem Spielfeld gegenüber undversuchen, einen Ball in das gegnerische Spielfeld bis hinter die so genannte Touch-downlinie zu tragen. Der Ball darf getragen, geworfen und gekickt werden. Gespieltwird normalerweise mit einem ovalen Rugbyball, es können aber auch andere Bälleverwendet werden. Ist ein Spieler in Ballbesitz, läuft er in Richtung gegnerischesTouchdownfeld. Die Mitspieler der anderen Mannschaft können den Ballträgerdurch Abschlagen auf den Rücken (Touch) stoppen. Ansonsten ist kein Blockenoder Tackeln erlaubt. Nach dem Touch muss der Spieler den Ball innerhalb von3 Sekunden mit den Händen oder Füßen an einen Mitspieler seiner Mannschaft ab-spielen; zusätzlich darf er noch drei Schritte mit dem Ball laufen. Dieses Abspiel darf

Ziel: Förderung der Ausdauer und Koordination, Teamwork und Fair Play(Ausbildung sozialer Kompetenzen im Mannschaftsspiel)

Ort: Sportplatz (Rasen- oder Hartplatz)Material: Football oder Rugbyball

Blitzball und Flagfootball stellen Spielvariationen des American Football und desRugbyspiels dar. Es wird ein intensives Spiel ermöglicht, ohne den sonst beim Ame-rican Football üblichen kämpferischen Körperkontakt. Auf einer großen Spielflächekann es so zu einem sehr dynamischen Spiel kommen. Blitzball oder Flagfootball kann auch gut als Turnier für die ganze Schule organisiertwerden. Informationen über Vereine in der Nähe bekommt man über die deutschenProfiteams (Rhein Fire in Düsseldorf, Team Berlin und Frankfurt Galaxy).Die beiden Sportarten fördern vor allem Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination.Die Schüler lernen, sich in ein großes Team zu integrieren und auf schnell wech-selnde Situationen zu reagieren.Das ungewohnte Sportgerät und die verschiedenen Möglichkeiten des Ballhand-lings (Werfen, Kicken, Tragen) bieten ein variationsreiches und motivierendes Spiel.

OrganisationDas Spielfeld hat bei 10–15 Spielern eine Größe von 100 x 55 m. Die letzten 5 m bil-den die Endzone, in der mit dem Ball nicht geworfen werden darf. Die Dauer desSpiels, die Spielfeldgröße und die Anzahl der Spieler können je nach unterschied-lichen Voraussetzungen individuell gewählt werden.

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4.3. Blitzball/Flagfootball

4.3.1. Blitzball

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nicht in Richtung der gegnerischen Touchdownlinie erfolgen. Es muss nach hintenzu einem Mitspieler gehen, der mit dem Ball wieder in Richtung Touchdownfeldläuft. Ein Ballwechsel erfolgt, wenn der Ball beim Passen abgefangen wird oder einRegelverstoß (z.B. nach Vornewerfen, nicht rechtzeitiges Abspiel, Rempeln, Fest-halten, Schlagen) festgestellt wird. Das Anspiel hat danach die gegnerische Mann-schaft von der Spielfeldmitte aus. Jede Mannschaft ist beim Anspiel mindestens 5 m vom Ballträger am Anspielpunktentfernt, der den Ball durch seine Beine nach hinten zu einem Mitspieler wirft. Aufdie gleiche Weise soll nach einem Foul der Ballwechsel vom jeweiligen Spielfeld-punkt durchgeführt werden.

Es ist wie beim Blitzball das Ziel, den Ball durch Tragen, Werfen oder Kicken in diegegnerische Touchdownzone zu bringen. Im Gegensatz zum Blitzball darf der Ballnur nach vorne gespielt werden. Seitwärts- oder Rückwärtspässe sind nicht erlaubt. Zusätzlich tragen alle Spieler ein Tuch oder Band im Hosenbund. Gestoppt wird derballführende Gegner, wenn man ihm das Tuch aus dem Bund zieht. Gelingt dies,wird das Spiel unterbrochen und der nächste Angriff beginnt. Das Tuch/Band wirddemjenigen wiedergegeben, dem es gezogen wurde. Jede Mannschaft hat wie beim American Football vier Versuche, zum Touchdown zugelangen, erst dann erfolgt ein Angriffswechsel der Mannschaften. Die übrigen Regeln sind dem Spiel „Blitzball“ zu entnehmen oder unter www.flagfootball.de genau nachzulesen.Ein reguläres Spiel dauert 40 Minuten. Ein Spielzug ist dann beendet, wenn dasBand des Ballträgers gezogen wurde, wenn der Ballträger die Seitenlinien über-schreitet, ein Touchdown erzielt wurde, ein Paß abgefangen wurde oder nach einemFoul.Als Verteidigungsstrategien können entweder die Mann-zu-Mann-Verteidigung oderdie Zonenverteidigung angewandt werden. In der Mann-zu-Mann-Verteidigungmüssen die Verteidiger sehr viel mehr laufen. In der Zonenverteidigung helfen diebenachbarten Verteidiger aus, wenn mehr als ein Angreifer in eine Zone läuft.

WurftechnikDer Ball wird gegriffen, indem man den Ringfinger an ein Ende der Naht des Balleslegt. Der Daumen ist gegenüber vom Mittelfinger auf der anderen Seite des Balles. Bei der Wurfbewegung zeigen die Schulter und die Hüfte des Nichtwurfarmes inRichtung Ziel. Der Arm schwingt nach dem Abwurf des Balles ebenfalls in RichtungZiel. Den Ball nicht höher als Ohrhöhe loslassen. Brust und Kopf zeigen nach Been-

4.3.2. Flagfootball

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digung der Wurfbewegung in Richtung Ziel. Der Daumen zeigt nach dem Durch-schwingen des Armes nach unten.

FangtechnikWird der Ball auf Brusthöhe oder höher gefangen, beschreiben Daumen und Zeige-finger beider Hände einen Kreis. Die restlichen Finger bilden – ähnlich wie beim Prit-schen im Volleyball – einen Korb. Bei Bällen, die unterhalb der Brusthöhe ankommen, wird der Kreis von den kleinenFingern beschrieben. Die Hände sind beim Fangen weich und entspannt. Wichtig für das genaue Fangenist, dass sich die Augen bis zum Schluss nicht vom anfliegenden Ball lösen.

Methodische Vorgehensweise

Wurf- und Fangübungen:

Für die folgenden Übungen wird der Ball verwendet, der später auch während desSpieles gebraucht wird. Im Idealfall ist dies ein Rugby- oder Football.

● Die Schüler werden in zwei parallel stehende Gruppen aufgeteilt. Zuerst werfensie ihrem Partner den Ball von beiden Knien aus zu. Nach mehreren Versuchenwechseln die Schüler auf das rechte Knie am Boden; das linke Knie wird aufge-stellt. Danach Wechsel auf das linke Knie (rechtes Knie aufstellen) und schließlichWerfen aus dem Stehen. Zum Schluss folgen Würfe aus drei Schritten angehenbzw. anlaufen.

● Die Klasse wird in drei Mannschaften unterteilt. Jeweils ein Schüler aus Mann-schaft eins passt einem Schüler aus Mannschaft zwei zu und läuft dem Ball hin-terher. Ein Schüler aus Mannschaft drei passt zu einem Schüler aus Mannschaftdrei und läuft wieder hinterher usw. Die Laufwege und Passarten können beliebigvariiert werden.

● Bälle fangen im Laufen: Auf Kommando des Werfers läuft der Fänger geradeausund versucht, den Ball vom Werfer zu fangen. Danach stellt er sich bei den Wer-fern auf der anderen Seite an (Rotationsprinzip).

Spielformen zum Passen und Fangen

● ParteiballMannschaft A versucht, den Ball durch Pässe in den eigenen Reihen zu halten. Esdarf mit dem Ball nicht gelaufen werden. Körperkontakt ist nicht erlaubt. Berührt derBall den Boden oder wird er von Mannschaft B abgefangen, wechselt das Ballrecht.Wenn jeder der Mannschaft einmal geworfen bzw. gefangen hat, gibt es einen Punkt.

TIPP: Am besten mit Mannverteidigung spielen, d.h. jeder hat einen direkten Gegenspieler.

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● Parteiball mit JokerWie Parteiball (s.o.), nur muss jeder zweite Ball zum Joker geworfen werden, der mitdem Ball auch laufen darf. Der Joker gehört immer der Mannschaft mit Ballbesitz zu.Durch die Jokerrolle kann gezielt die Ausdauer einzelner Schüler gefördert werden,da der Joker viel laufen muss.

● Parteiball mit EndzoneGrundregeln wie beim Parteiball. Der Ball darf in alle Richtungen geworfen werden.Erst nach der Mittellinie darf er in die Endzone geworfen werden, wo er von einemMitspieler gefangen werden muss (Touchdown). Die Endzone kann für dieses Spielvergrößert werden, damit mehr Punkte erzielt werden (motivationsfördernd). Klappt dies gut, kann zusätzlich die Regel eingeführt werden, dass nur mit Vorwärts-pässen gespielt werden darf. Der Spieler mit dem Ball muss außerdem warten, bisalle seine Mitspieler vor ihm sind, bevor er den Ball weiterpassen darf.

Spielform zum Bandziehen

● JailbreakDie Schüler stehen an der Stirnseite des Spielfeldes. Das Band ist an der Hose be-festigt. Sie müssen versuchen, mit ihrem Band bis zur Mittellinie zu gelangen. EinSchüler (der Fänger) steht gegenüber und versucht durch das Ziehen möglichst vie-ler Bänder, die anderen Schüler zu Mitfängern zu machen. Alle gefangenen Läufersowie der letzte Läufer, der die Mittellinie überquert, werden zu Mitfängern. Die Läu-fer dürfen nicht quer über das Spielfeld rennen, sondern immer nur in ihrem 3–5 mbreiten Korridor.

Literatur:BUSCHMANN, J./LAGERSTRØM, D. (1999): ÆØÅ – Kennst du Norwegen? Naturals Partner – Bewegung als Lebensprinzip. Ein Projekt des Königlich NorwegischenAußenministeriums für deutsche Schulen. Oslo: Königlich Norwegisches Außenmi-nisterium.

REIMANN, E./BUCHER, W. (1998): Lehrmittel Sporterziehung Band 5. 6.–9. Schul-jahr. Eidgenössische Sportkommission ESK (Hrsg.). Bern: Sporterziehung

GOTTSCHALK, B. (1998): Play American Football. NFL Flag-Football-Handbuch.

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Stundenverlaufsplan für Wurf-/FlagfootballThema: Einführung in das Spiel Zeit: EinzelstundeMaterial: Football- oder Rugbybälle

Phase

Aufwär-mung

Hauptteil

Schlussteil

Methodik/Hinweis

Die Seitenlängen desQuadrates sollten 15–20 Meter betra-gen, können aber je nach Leistungs-fähigkeit der Klassevariiert werden.

Um die Wartezeit zuverkürzen, könnenauch immer zweiSchüler zusammenlaufen.

Die Schüler haben ei-nen Ball in der Handund ahmen die Bewe-gungen des Lehrersnach, während er dieTechniken erläutert.

Die Schüler stehensich gegenüber.

Kreisform

Lernziel

● Anregen des Herz-Kreislauf-Systemsdurch Ganzkörper-bewegungen,Verbesserung der Balance und Fußarbeit

● Die Schüler sollen ein Gefühl für den ungewohnten Ballbekommen und vonBeginn an die rich-tige Handhaltunglernen.

Erlernen der Wurf- undFangtechniken

Cool down

Lerninhalt

Jingle-JangleDie Schüler laufen die vier Seiteneines Quadrates mit unterschied-lichen Techniken: 1. im schnellen Dauerlauf zum

ersten Hütchen2. seitwärts zum zweiten Hütchen3. rückwärts zum dritten Hütchen4. im schnellen Dauerlauf zum

vierten Hütchen. Nach dem Durchlaufen wirft derLehrer dem jeweiligen Schüler ei-nen Football zu.

Kurze Erläuterung der richtigenHandhaltung des Football undanschließend noch ein Durch-gang des Jingle-Jangle mit Foot-ball in der Hand.

Erläuterung der Wurf- und Fang-technik durch den Lehrer.

Übungsform: Die Schüler werden in zwei Grup-pen aufgeteilt. Zuerst werfen sieihrem Partner den Ball von beidenKnien aus zu. Nach mehreren Ver-suchen wechseln die Schüler aufdas rechte Knie am Boden. Da-nach Wechsel auf das linke Knieund schließlich Werfen aus demStehen. Zum Schluss folgen Wür-fe aus drei Schritten Angehenbzw. Anlaufen.

Dehnen der wichtigsten Muskel-gruppen, v. a. der Schulter- undArmmuskulatur

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Ziel: ● Verbesserung der Koordination (Auge-Hand-Koordination) und der Kondition

● Fair Play! ● Schulung der Antizipations- und Reaktionsfähigkeit

Ort: Pausenhof, Sportplatz, HalleMaterial: Basketbälle, Körbe

Spezielle Hinweise: ● Basketballtechniken müssen beherrscht werden. Die Steigerung zum

Streetball stellt das Beachbasketball dar. ● Das Ablegen von Spielabzeichen in Bronze, Silber und Gold ist

möglich: Anforderungen siehe www.basketball-bund.de

Möglichkeit für den vernetzten Unterricht

Englisch: Fachsprache/Begriffe des Streetball

EinleitungDie Abwandlung des klassischen Basketballspiels hat sich zur eigenständigenSportart entwickelt, die unter Jugendlichen als „cool“ gilt und somit bei denSchülern oftmals mehr Begeisterung als Basketball hervorruft. Dabei werden diegleichen Fähigkeiten (Auge-Hand-Koordination, Antizipations- und Reaktionsfähig-keit) geschult.Streetball bietet die Gelegenheit, Aggressionen abzubauen sowie Fairness und To-leranz einzuüben. Erfolgserlebnisse stärken das jugendliche Selbstbewusstsein,und die Jugendlichen haben die Chance, ohne Ansehen von Herkunft, Bildung oderGeldbeutel miteinander zu wetteifern.

Das Spiel

Die wichtigste Regel heißt „Fair Play“. Deshalb gibt es beim Streetbasketball keineSchiedsrichter, sondern nur Courtbeobachter, die den Spielstand und die Foulsnotieren und bei Unstimmigkeiten einschreiten. In letzter Instanz entscheidet derSupervisor. Ein Team besteht aus 4 Spielern einschließlich einem Ersatzspieler, derbeliebig oft ein- und ausgewechselt werden darf. Gespielt wird 3:3, die Spielrollensind austauschbar.

4.4. Streetball

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Streetball wird auf einen Korb auf dem Halbfeld des normalen Feldes gespielt.Streetball kann also überall gespielt werden, wo sich ein Basketballkorb befindet –auf Schulhöfen, Spielplätzen, Hinterhöfen etc.Bis auf wenige Abweichungen, insbesondere für den organisatorischen Rahmendes Spiels, entsprechen die Regeln denen des normalen 5:5-Basketballs. Streetballist wie Basketball ein Nicht Kontaktspiel.

Das Spielfeld

10 x 10 bis 13 x 13 m

Die Regeln● Das Spiel beginnt hinter der Distanzlinie (6,25 m vom Korb).● Vor dem ersten Spielen des Balles durch den Angreifer muss der Ball „gecheckt“

werden. Dies bedeutet, dass der Ball einmal dem Verteidiger zugeprellt wird, derdiesen dem Angreifer zurückprellt. Danach kann das Spiel beginnen.

● Es müssen vor einem Korbwurf mindestens zwei Angreifer in Ballbesitz gewesensein (Double Pass). Der Einwurf-Pass darf nicht direkt vom Verteidiger abgefan-gen werden (Free Pass), und der Empfänger des Passes darf nicht direkt auf denKorb werfen.

● Das Nachwerfen (Straight up) der Verteidiger auf den Korb, z.B. bei einem Rebound, ist nicht regelgerecht; der Ball muss zuerst hinter die Distanzlinie gebracht werden. Der Ballbesitz wechselt nach jedem Korberfolg hinter die Distanzlinie, um einen Angriff zu beginnen – kein „make it, take it“.

● Wird der Ball nicht regelgerecht hinter die Distanzlinie gebracht, bekommt diegegnerische Mannschaft den Ball, und ein erzielter Korb zählt nicht.

● Wer gefoult wird, ruft „Foul“ – Fair Play! Auch der Spieler, der das Foul begangenhat, kann rufen. Die Mitspieler dürfen sich nicht in die Situation einmischen und

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selber „Foul“ rufen. Wird ein Spieler beim Korbwurf gefoult und trifft, zählt derKorb, und der Ball wechselt in den Besitz der anderen Mannschaft.

● Bei nicht eindeutigen Fouls/Spielsituationen wird mithilfe von „Gerade“-„Unge-rade“ die Entscheidung getroffen. Der eine Spieler ruft „gerade“ und der andere„ungerade“. Auf ein Signal hin strecken beide Spieler einen oder zwei Fingeraus. Die Addition der Finger bringt die Entscheidung, und das Spiel kann fort-gesetzt werden.

● Bei längeren Spielverzögerungen erhält die gegnerische Mannschaft den Ball.● Ein Korb innerhalb der 6,25 m Linie zählt 1 Punkt, außerhalb der 6,25 m Linie

(die Füße des Werfers müssen hinter dieser Linie sein) 2 Punkte.

Streetball-SpracheAirball: Ein Wurf, der Ring, Netz und Brett nicht berührtApple, Pill, Rock, Money: Der BasketballBogart: Power move zum BasketballkorbDowntown: Würfe hinter der DistanzlinieLook: Ein Pass, der zum direkten Korberfolg führtStud fish: Basketballcrack, der „weiß, wo der Korb hängt“

SpielgewöhnungDie Regeln können nach und nach an die offiziellen Streetballregeln angepasst wer-den. Die erste Regel könnte lauten, dass der Ball, wenn er vom Gegner auf den Korbgespielt wurde und dort Brett oder Ring berührt hat, aus dem Trapez herausgespieltwerden muss. Das bringt mehr Bewegung ins Spiel und vermeidet andauerndeKorbwürfe. Ein Schiedsrichter ist vor allem zu Beginn erforderlich, bis die Regeln beherrschtund umgesetzt werden.

Variation● Es darf nur dreimal (zweimal, einmal) gedribbelt werden, und jeder Mitspieler

muss den Ball gespielt haben, bevor ein Korbversuch erfolgen darf.● Korberfolg zählt zwei Punkte, ein Foul gibt einen Punkt für die gegnerische

Mannschaft und Foul beim Wurf zwei Punkte.

Literatur: www.basketball-bund.de, Zugriff am 21.04.2004

www.mentor.de/foryou/infocorner/freizeit_streetball.html, Zugriff am 29.04.2004

NIEDLICH, D. (1995): Streetball Training. Aachen: Meyer & Meyer.

Fischer, P. (2000): TIMaX Sport: Themen, Hintergrund-Informationen und viele neueMaterialien auf X-Medien für die Sekundarstufe. Kissing: WEKA.

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Möglichkeiten für den vernetzten Unterricht

Musik: ● Schlagzahl (bpm) für unterschiedliche Bewegungen● Rhythmus-/Taktgefühl

Sprachen: ● englische Fachbegriffe erläutern

Einleitung

In Kapitel 5.2. wird ein Bewegungstrend vorgestellt, der mit der Aerobic, der aero-ben Gymnastik auf Musik, verwandt sind. Es handelt sich um eine Mischform vonAerobic und einer Ballsportart, und ihr liegt ein umfassendes Fitnesstraining zu-grunde, das Ausdauer, Kraftausdauer, Koordination und Beweglichkeit fördert unddurch die Anpassung an moderne Musik Spaß macht.

Aerobic bietet sich vor allem als Fitnesstraining für eine 45-minütige Sportstundean. Aber auch eine Doppelstunde kann unter Einbeziehung der anderen Unterrichts-aspekte wie Kreativität und soziales Miteinander gestaltet werden.

Besondere Beachtung wurde hier der Kreativität geschenkt, die durch gestalteri-sche Aufgaben beim Schüler geweckt werden soll. Die Schüler wirken so am Unter-richtsgeschehen aktiv mit; Bewegungen werden nicht nur wie im Fitnessstudio kon-sumiert und imitiert, sondern als Material zur Eigengestaltung vorgegeben.

Aerobic ist einfach! Im Folgenden wird ein Überblick über die wichtigsten Begriffeund Schrittformen von A–Z vorgestellt. Die englischen Bezeichnungen wurdenübernommen, da diese die Bewegungen treffend und unkompliziert benennen (zu-dem bietet sich hier die Gelegenheit, den englischen Wortschatz zu erweitern). Diespeziellen Arm- und Beinbewegungen der einzelnen Aerobicvarianten werden imfolgenden Kapitel erläutert und abgebildet.

5. MOVE TO THE MUSIC –FIT DURCH BEWEGUNGZUR MUSIK

5.1. Aerobic-Grundlagen

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Kleines Aerobic-Vokabular:

Basic Step = auf 4 ZZ re vor, li anstellen, re zurück und li anstellen (dasselbe mitlinkem Bein)

Double Steptouch = zweimal Stept ouch zu einer Seite

Heel Dig = Die Ferse des unbelasteten Beines wird nach vorne aufgesetzt.

Hopscotch (auch: Legcurl) = aus dem Side to Side das unbelastete Bein nach hinten anwinkeln

Jumping Jack = Aus der parallelen Ausgangsstellung Sprung in die Grätsche und zurück

Kick (Lowkick) = kleiner Tritt nach vorn

Knee Up = das Knie des unbelasteten Beines auf Hüfthöhe hochziehen

Knee Lift = wie Knee up, dabei Sprung auf dem Standbein

Lunge = großer Ausfallschritt in die angegebene Richtung und zurück in die parallele Ausgangsstellung

Lunge back = Lunge nach hinten

Lunge side = Lunge zur Seite

Lunge forward = Lunge nach vorn

Side to Side = Gewichtsverlagerung über unten Mitte von einem auf das andere Bein in gegrätschter Beinstellung

Steptouch = Schritt seitwärts und unbelastetes Anstellen des anderen Fußes

Tap = Ballen des unbelasteten Beines tippt auf

Twist = Schlusssprünge mit abwechselndem Eindrehen der Hüfte

V-Step = die Beine schreiten auf vier Zählzeiten die äußeren Punkte eines Vs ab. Aus der parallelen Ausgangsstellung wird der erste Schritt schräg nach vorne au-ßen gesetzt, der zweite geht zur Seite, der dritte schräg zurück zur Mitte, der viertewird angestellt.

Walking (marching) = Marschieren auf der Stelle

walk in = paralleles Marschieren hüftbreit

walk out = paralleles Marschieren gegrätscht

Abkürzungen:

An = Bein wird neben das andere angestellt

Li = links

Re = rechts

Vw = vorwärts

Rw = rückwärts

Sw = seitwärts

Wdh. = Wiederholungen

ZZ = Zählzeiten

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5.2. Fit am Ball – Ballaerobic

Ziel: ● Verbesserung der Ausdauer (Kraftausdauer) ● Schulung der Koordination, der Rhythmisierungs- und

Kopplungsfähigkeit● Förderung der Kreativität, Kooperations- und Teamfähigkeit

Ort: SporthalleMaterial: Bälle

Einleitung

Diese Form der aerobischen Fitnessgymnastik eignet sich besonders gut für denkoedukativen Schulsport, da hier Elemente der Aerobic mit sportarttypischen Ball-bewegungen (wie z.B. Fußball, Basketball und Volleyball) kombiniert werden. DieBallbewegungen lenken vom gymnastischen Charakter ab, und der Einsatz von ak-tueller Musik fördert die Motivation der Schüler.

Neben der Verbesserung der Ausdauer und der Kraftausdauer zielt die Ballaerobicvor allem auf die Verbesserung koordinativer Fähigkeiten ab. Das rhythmische Zu-sammenspiel der Arme und Beine fördert Rhythmisierungs- und Kopplungsfähig-keit. Doch nicht nur physiologische Fähigkeiten werden verbessert, sondern auchkognitive und soziale Fähigkeiten werden angesprochen. Kreativität, Kooperations-und Teamfähigkeit werden infolge der gestalterischen Arbeit in kleinen Gruppen ge-schult.

Zunächst führt der Lehrer in die Grundlagen der Arm- und Beinbewegungen ein. Mitden erlernten Bewegungen können die Schüler selbst Kombinationen entwickelnund erproben. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Lehrer stehtdabei den Gruppen beratend zur Seite und erleichtert den Bewegungseinsatz und-wechsel auf Musik durch Mitzählen.

Ballaerobic eignet sich zur Aufwärmung sowie zum umfangreichen Konditions- undKoordinationstraining.

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Es werden zwei Gruppen von Schritten unterschieden:

a) Low-Impact-SchritteDas sind alle Schritte ohne Hüpf- oder Sprungbewegung. Sie werden vorwiegendwährend der Aufwärmphase oder zur Einführung neuer Ballbewegungen eingesetzt.

b) High-Impact-SchritteDiese umfassen alle Schritte mit einer kurzen Phase ohne Bodenkontakt.Da hier eine hohe Belastung der Knie- und Fußgelenke auftritt, sollten diese Schrit-te erst nach einem ausgiebigen Aufwärmtraining eingesetzt werden.

Low Impact (Beispiele)

Up & Down (Federn am Ort)➜ Im Parallelstand bei aufrechter Haltung

Knie beugen und strecken. Eignet sichals Pausenbewegung und zum Einübenverschiedener Armbewegungen.

➜ Variation: in der Hüfte auswärtsgedreht

Heeldig (Ferse vor)➜ Aus dem Parallelstand wird abwechselnd

die rechte und linke Ferse nach vorn auf-gesetzt und wieder angestellt. DasStandbein wird dabei leicht gebeugt.

5.2.1. Aerobicschritte

Tap➜ Aus dem Parallelstand werden abwechselnd der rechte und der linke Fußballen

nach vorne aufgesetzt. Das Standbein wird dabei leicht gebeugt. Das Gleichegilt für den Tap seitwärts und Tap rückwärts.

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Basic Step➜ Aus dem Parallelstand rechts vor, links an, rechts zurück, links an.

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V-Step➜ Wie Basic Step, aber die Beine beschreiben dabei ein V. Die Vorwärtsschritte

werden diagonal nach außen gesetzt, die Rückwärtsschritte gehen zurück indie Ausgangsstellung.

Knee Up➜ Beim Knee Up

werden die Knieaus dem Parallel-stand abwech-selnd bis zurWaagerechtenhochgezogen.

Hopscotch➜ Aus dem Stand, die Beine

leicht geöffnet, das Gewichtabwechselnd auf rechts undlinks verlagern. Das jeweiligeSpielbein wird dabei nachhinten angewinkelt.

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Steptouch➜ Aus dem Stand erfolgt ein

Schritt mit rechts zur Sei-te. Das linke Bein wirdnachgestellt und tippt kurzauf (Tap). Dasselbe zur an-deren Seite, abwechselndmit links und rechts aus-führen.

➜ rechts – Tap, links – Tap, ...

Variationen Steptouch:➜ single (einfache Ausführung)

➜ double (doppelte Ausführung)

➜ single-single-double (Kombination von zwei einfachen undeiner doppelten Ausführung)

➜ Steptouch vor und zurück (rechts vor – Tap, links vor – Tap, ...)

➜ im Quadrat (1 Double Steptouch – 4 Steptouch vor – 1 Double Steptouch –4 Steptouch zurück)

➜ Steptouch um 90 Grad

➜ den Anstellschritt kreuzen, vor oder rück

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High Impact (Beispiele)

Jumping Jack➜ Mit jedem Sprung die Beine öff-

nen und schließen.

Jogging➜ Laufen auf der Stelle

Lowkick➜ Wie beim Rock ’n Roll führen die Beine abwechselnd Kickbewegungen

nach vorn aus.

Knee Lift➜ Wie beim Knee Up, aber das Standbein drückt sich vom Boden ab.

Twist➜ Schlusssprünge in der Verwringung, Unterkörper nach links gedreht,

Oberkörper nach rechts gedreht etc.

Marching➜ Auf der Stelle marschieren

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Armcurl➜ Ball wird in beiden Händen vor

dem Körper hoch und herunterbewegt. Die Arme beugen undstrecken sich dabei.

Ballheben➜ Arme mit Ball in der Vorhalte.

Aus dieser Position den Ball mitgestreckten Armen über Kopfführen und zurück.

Ballpressen➜ Ball wird mit beiden Händen auf Brusthöhe zusammengepresst.

Abstand zum Körper ist variabel.

Prellen➜ Ball wird vor dem Körper mit beiden Händen auf den Boden geprellt.

Variation: Einhändiges Prellen, abwechselnd einhändiges Prellen.

5.2.2. Arm- und Ballbewegungen

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Hochwerfen & Fangen➜ Im Takt der Musik wird der Ball vor dem Körper hochgeworfen und gefangen.

Die Wurfhöhe richtet sich nach dem Tempo der Musik.

Schwingen➜ Vor dem Körper wird der Ball mit beiden Händen über Mitte unten von einer

Schulter zur anderen geschwungen.

Ballkreis um den Körper➜ Der Ball wird in einer fließenden Bewegung um den Körper geführt.

Der Ballkreis kann auf 4 Zählzeiten festgelegt werden.

Ballkreis vor dem Körper➜ Der Ball wird mit beiden Händen vor dem Körper auf einer Kreisbahn geführt.

Die Kreisbahn beginnt vor dem Bauch, geht zur Seite bis zum Kopf und endetwieder vor dem Bauch.

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Ball vor und zurück➜ Der Ball wird mit

beiden Händen aufBrusthöhe gehalten.Durch Beugen undStrecken der Armewird der Ball vomKörper weggeführtund wieder heran-geholt.

Hochziehen➜ Der Ball wird mit beiden Händen vom

Nabel bis zum Kinn hochgezogen undwieder zurückgeführt. Die Arme sindauswärtsgedreht, Ellenbogen zeigennach außen.

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Die Wiederholungen sind beliebig, sollten jedoch festgelegt werden.

a) Steptouch & Pressen/Hopscotch & Prellen

Tap Seit Tap

Hopscotch re/Prellen Hopscotch li/Prellen

5.2.3. Beispiele für Mini-Kombinationen

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b) Tap vw & Armcurl/Tap sw & Schwingen (parallel)/Tap rw & Ballheben

Tap vw/Armcurl Tap sw/Schwingen Tap rw/Ballheben

c) Schlusssprünge & Hochwerfen-Fangen auf 4 Zeiten/Twist & Ball mit der Armbewegung mitgehen lassen

Hochwerfen Hochwerfen Twist li Twist re (seit) (frontal)

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d) Kneelift & Ball abwechselnd um das erhobene Knie kreisenlassen/Jumping Jack & Prellen auf jeden 2. Jack

Kniekreisen Jumping Jack/Prellen

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5.2.4. Partnerformen

Aufbauend auf den vorgestellten Grundlagen der Ballaerobic können nun Bewe-gungsformen zu zweit entwickelt und erprobt werden. Die Partnerformen stellen er-höhte koordinative Anforderungen an die Schüler, da sie sich auf die eigenen undauf die Bewegungen des Partners konzentrieren und abstimmen müssen. Selbst-ständig sollen die Schüler das erlernte Bewegungsmaterial auf die Partnerform um-setzen oder neue Bewegungen kreieren. Entscheidend ist dabei die Art des Ball-wechsels. Hier können Techniken aus den Sportspielen wie z.B. Pritschen, Bag-gern, Werfen, Prellen und Rollen eingesetzt werden. Der koordinative Anspruch er-höht sich, wenn zwei Bälle im Spiel sind.

Man kann 3 grundlegende Partnerformen unterscheiden:

a) Gegenüberstellung➜ spiegelbildliches Bewegen

➜ gegengleiches Bewegen

➜ Vor- u. Rückbewegungen

➜ Ball wird in der Mitte übergeben

➜ Abstand zueinander ca. 1–2 Meter

➜ Variation: Rücken an Rücken

b) Seite an Seite➜ Ball wird innen übergeben

➜ Ball wird in Achterform übergeben

➜ Vor- und Rückbewegungen parallel

➜ Vor- und Rückbewegungen gegengleich

➜ Seitwärtsbewegungen aufeinander zu und voneinander weg

c) Hintereinander➜ Parallele Bewegungen sw, vw, rw

➜ Aufeinander zu – voneinander weg, vw, rw, sw

➜ Ball wird nach hinten bzw. nach vorne über-geben über Kopf, durch die Beine

➜ Ball kreist über die Seiten

➜ Ball in Achterform übergeben

Die Partnerformen können auch durch Drehungen um 90 Grad miteinanderverbunden werden.

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Geeignete Schritte für Partnerformen:➜ March

➜ Up & Down

➜ Tap vw, sw, rw

➜ Steptouch

➜ Hopscotch

➜ V-Step

➜ Side to Side

➜ Jogging

➜ Jumping jack

➜ Kneelift

➜ Kicks

Ballwechsel mit zwei Bällen:➜ 1 Ball prellen und ein Ball werfen bzw. rollen

➜ einarmig prellen und werfen (links werfen, rechts fangen und umgekehrt)

Sportartspezifische Ballwechsel:➜ Volleyball: Pritschen und Baggern

➜ Basketball: Brustpass, Bodenpass, einarmige Würfe

➜ Handball: Schlagwurf

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5.2.5. Gruppenformen

Die Gruppenform bedeutet für die Schüler ein Höchstmaß an Konzentration undTeamfähigkeit. Schritte, Bewegungsrichtung, Wurfrichtung und Wurfgenauigkeitmüssen aufeinander abgestimmt werden. Auf der Grundlage der Partnerformen las-sen sich Schritte und Ballbewegungen auf verschiedene Gruppenformationen über-tragen. Mögliche Formationen:

MusikeinsatzDa Musik einen hohen Motivationswert aufweist, sollte darauf nicht verzichtetwerden.Für die Aufwärmphase und das Cooldown sollte das Tempo der Musik 135 bpmnicht überschreiten. Für das Herz-Kreislauf-Training darf das Tempo auch darüberliegen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass auch bei hohem Tempo die Be-wegungen sauber ausgeführt werden.

Literatur:SCHREINER, P. (1999): Ballkorobics (Bildtonträger). Essen: Institut für Jugendfußball. BIRR, I./SCHREINER, P.: Ballkorobics (2). In: Sportpraxis 6/2002 23f.Weitere Informationen unter www.ballkorobics.de

Reihe

Diagonalreihe

Linie

V-Aufstellung Quadrat (Variation Dreieck)

Kreis

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StundenverläufeStundenverlaufsplan I:Thema: Einführung in die BallaerobicZiel: Förderung der Kreativität, Verbesserung der Ausdauer, Kraftausdauer und

KoordinationZeit: 45 MinutenMaterial: Musikanlage, 1 Ball pro Schüler

Phase

Aufwär-mung

Belastungs-phase

Kreativ-phase

Cool Down

Methodik/Hinweis

Frontalunterricht;sukzessives Vorge-hen: erst die Beinbe-wegung, dann dieArmbewegung, dannin Kombination. BeimErlernen der Armbe-wegung Up & Downausführen o. Mar-chingWechsel vorbereitendurch Zählen: „noch4, noch 3, noch 2,noch 1 und (Ansageder neuen Bewe-gung) ...“Schüler sollen dieganze Zeit in Bewe-gung bleiben.

● Zeit für die Lösungder Aufgabe be-grenzen.

Lernziel

Einstimmung auf dasGerät, Anregen desHerz-Kreislauf-Systems

Erlernen und Üben von Aerobicschrittenund Arm- u. Ballbewe-gungen, Koordination,Kraftausdauer, Freudean der Bewegung zurMusik

● Kreieren eigenerKombinationen mitdem gegebenenBewegungsmaterial,Absprechen mitPartner

● Vorzeigen der eige-nen Lösung, Anlei-tung der Gruppedurch Schüler

● Verbesserung derBeweglichkeit, Ent-spannung

Lerninhalt

Aufwärmspiel mit Ball

1. Up & Down & Armcurl in ver-schiedener Höhe

2. Up & Down auswärtsgedreht& Armcurl

3. Marching & Armcurl überKopf/hinterm Rücken

4. Jogging & Schwingen5. Jogging & Hochziehen 6. Tap vw/sw/rw & Ballheben7. Heeldig & Ballheben (Bewe-

gungsausmaß variieren)8. Up & Down & Prellen

(beidarmig/einarmig)9. Up & Down & Hochwerfen

10. Steptouch & Ballkreisen umden Körper

11. Steptouch kreuzen & Ballkrei-sen vor dem Körper

12. Double Steptouch & Prellen13. Hopscotch & Ball vor und

zurück14. Kneelift & Pressen15. Jumping Jack & Hochwerfen16. Lowkicks & Ballkreisen um

den Körper

● Gestaltungsaufgabe: Sucht zuzweit zwei Schrittformen undzwei Armbewegungen und kom-biniert diese miteinander. Ver-sucht euch synchron zu bewe-gen und macht klare Wechsel.

● Lösungen werden gezeigt undvon allen Schülern aufgegriffen.

● Stretching der Arm-, Schulter-u. Schultergürtelmuskulatur, derOberschenkel, Waden und derBeinrückseite

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Stundenverlaufsplan II:Thema: Ballaerobic – PartnerformenZiel: Förderung der Kreativität, Verbesserung der Ausdauer, Kraftausdauer

und KoordinationZeit: 45 MinutenVoraussetzung: Einführung in die BallaerobicMaterial: Musikanlage, 1 Ball pro Paar

Phase

Aufwär-mung

Belastungs-phase

Cool Down

Methodik/Hinweis

● Beugt und strecktdie Beine dabei!

● Schnell wechselnund immer neue Arten der Ballüber-gabe finden, z.B.durch die Beine,hoch über Kopf, zu-werfen, zuprellen.

● Lehrperson regt an,gibt Beispiele,wiederholt kurz dieSchritte.

● Zeit zum Überlegeneingrenzen.

● Lehrperson hilftdurch lautes Mit-zählen.

● Auch beim Wechselder Paare in Bewegung bleibendurch Marching o.Up & Down.

Lernziel

Einstimmung auf dasGerät, Anregen desHerz-Kreislaufsystems,Anregen der Kreativi-tät, Einstimmung aufdie Partnerarbeit,selbstständiges Findenvon Bewegungsmög-lichkeiten

Verbesserung derGestaltungsfähigkeit,Rhythmusschulung,Abstimmen mit Partner, Entschei-dungsfähigkeit

Vorzeigen, Anleitungder Gruppe, Erlernenverschiedener Kombi-nationen, Koordination,Ausdauer

Verbesserung der Be-weglichkeit, Entspan-nung

Lerninhalt

1. Aufgabe: Lauft zu zweit mit ei-nem Ball, ohne diesen festzu-halten. Probiert verschiedeneMöglichkeiten!

2. Ihr bleibt am Platz, während derBall in alle Richtungen wandert,ohne dass ihr ihn mit den Hän-den berührt.

3. Versucht dabei zu Boden zugehen und wieder aufzustehen,ohne dass ihr den Ball verliert!

4. Versucht euch den Ball zuübergeben und dabei jedes Maleine andere Position einzuneh-men: Frontal zueinander, Seitean Seite, hintereinander.

1. Wählt drei verschiedene Artender Ballübergabe in drei ver-schiedenen Positionen aus!

2. Zur Musik versucht ihr für jedeForm einen passenden Aero-bicschritt zu finden.

3. Legt 16 Zählzeiten pro Formfest.

4. Wiederholt die ganze Kombina-tion so oft, bis ihr sicher seid.

5. Bringt Fortbewegung in dieFormen, z.B. aufeinander zu –voneinander weg, Seitwärts-bewegungen, parallele Bewe-gung.

● Alle oder ausgewählte Paaredemonstrieren und leiten dieGruppe zum Erlernen ihrerKombination an.

Stretching der Arm-, Schulter- u.Schultergürtelmuskulatur, derOberschenkel, Waden und derBeinrückseite

Stundenverlaufsplan III:Thema: Ballaerobic – GruppenformenZiel: Förderung der Kreativität, Verbesserung der Ausdauer, Kraftausdauer

und KoordinationZeit: 45 MinutenVoraussetzung: Einführung in die Ballaerobic, PartnerformenMaterial: Musikanlage, 1 Ball pro Gruppe

Phase

Aufwär-mung

Belastungs-phase

Cool Down

Methodik/Hinweis

● Aufteilung in Fünfer-gruppen. Für jedenSieg 1 Punkt an-schreiben (Tafel,Plakat).

● Auf genügendAbstand der Spielerzueinander achten.

● Variationen: im Langsitz, imGrätschsitz, Bauch-lage, Rückenlageetc.

● Die ganze Gruppeläuft bzw. hüpft imKreis. Dabei wirdder Ball immer zumHintermann geprelltbzw. geworfen.

● Der Ball durchläuftdie Gruppe voneiner Seite zuranderen.

● Lehrperson regt an,gibt Beispiele,wiederholt kurz die Schritte.

● Zeit zum Überlegeneingrenzen.

● Lehrperson hilftdurch lautes Mit-zählen. Auch beimWechsel der Paarein Bewegung blei-ben durch Marchingoder Up & Down.

Lernziel

Einstimmung auf dasGerät, Anregen desHerz-Kreislauf-Systems, Einstimmungauf die Kleingruppe,Rhythmusschulung,Motivieren durchWettkampfcharakter

Vorzeigen, Anleitungder Gruppe, Erlernenverschiedener Kom-binationen, Koordi-nation, Ausdauer

Verbesserung der Be-weglichkeit, Entspan-nung

Lerninhalt

Staffelformen:● in der Reihe: Ball übergeben

nach hinten (über Kopf, durchdie Beine, abwechselnd, rollen,in Achterform, werfen etc.)

● in der Linie: über Kopf, durchein gehobenes Bein, in Achter-form; in der Bankstellung aufTuchfühlung, Ball rollt über dieRücken

● im Kreis: in der Fortbewegung(Laufen, Hüpfen), dabei wird derBall mit der inneren Hand zumHintermann geprellt usw. o.hochgeworfen und vom Hinter-mann gefangen usw. WelcheGruppe schafft als Erste dreiRunden?

Aufgabe:1. Für jede der drei Formationen

Reihe, Linie u. Kreis dreiverschiedene Weisen der Ball-übergabe finden.

2. Zur Musik versucht ihr für jedeForm einen passenden Aero-bicschritt zu finden

3. Legt 16 Zählzeiten pro Formfest. Wiederholt die ganzeKombination so oft, bis ihrsicher seid.

4. Bringt Fortbewegung in dieFormen, z.B. aufeinander zu –voneinander weg, Seitwärts-bewegungen, parallele Bewe-gung.

● Alle oder ausgewählte Gruppendemonstrieren und leiten dieGruppe zum Erlernen ihrerKombination an.

Stretching der Arm-, Schulter- u.Schultergürtelmuskulatur, derOberschenkel, Waden und derBeinrückseite

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Impressum

Herausgeber: AOK – Die Gesundheitskasse

Redaktion: Regine Ehrgott, Dipl.-SportlehrerinDunja Paterok, Dipl.-SportlehrerinAnita Zilliken, Dipl.-Oecotrophologin

Stand: August 2005© AOK Rheinland