BARBARA HANNIGAN LUDWIG - Elbphilharmonie...2017/12/11  · Alban Berg: Lulu-Suite Sie ist Barbara...

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BARBARA HANNIGAN LUDWIG 11. DEZEMBER 2017 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

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  • BARBARA HANNIGAN LUDWIG

    11 . DEZEMBER 2017ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

  • Montag, 11. Dezember 2017 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 3 | 2. Konzert

    LUDWIG ORCHESTER INGRID GEERLINGS FLÖTE

    BARBARA HANNIGAN SOPRAN UND DIRIGENTIN Claude Debussy (1862–1918) Syrinx für Flöte solo (1913) ca. 5 Min.

    Arnold Schönberg (1874–1951) Verklärte Nacht op. 4 / Fassung für Streichorchester (1899/1943) ca. 30 Min.

    Pause

    Alban Berg (1885–1935) Lulu-Suite / Symphonische Stücke aus der Oper »Lulu« (1934) Rondo Ostinato Lied der Lulu Variationen Adagio

    ca. 35 Min.

    George Gershwin (1898–1937) Suite aus »Girl Crazy« (1930) Arrangement: Bill Elliott & Barbara Hannigan

    ca. 10 Min.

    Wir bitten Sie, nicht zwischen einzelnen Sätzen zu applaudieren.

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  • Das Fernsehmagazin aspekte krönte sie schon zur »Kultfigur der Neuen Musik«: Barbara Hannigan. Nicht nur brilliert sie als Sopranistin regelmäßig in Opern der Moderne; seit einiger Zeit steht sie auch als Dirigentin auf den Konzertbühnen die-ser Welt. Und mehr noch: Sie schreibt, spielt und inszeniert, und das am liebsten mit dem Ensemble Ludwig, einem niederländischen Musikerkollektiv, mit dem sie die Leidenschaft für ungewöhnliche Lesarten teilt. Im heutigen Konzert geht es um die Rolle der Frau, die mal als verfolgtes Opfer erscheint und mal als selbstbestimmte Femme fatale. Die Soundtracks dazu stammen aus den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts – darunter Alban Bergs Lulu, Barbara Hannigans Parade-rolle, in der sie jüngst an der Staatsoper Hamburg gefeiert wurde.

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  • WEIBLICHE MUSIK?

    Die Menschheitsgeschichte hielt für die Frau als solche bislang kaum erfreuliche Kapitel bereit. Bis auf Queen Victoria, Marie Curie und Angela Merkel hatte sie sich aus Politik, Bildung und Religion herauszuhalten, und übergroßes Engagement in dieser Richtung endete nicht selten tödlich – man denke an Kleopatra, Jeanne d’Arc oder die Suffragetten. Schon in der Bibel wird der Makel der Verführbarkeit und Erbsünde primär Eva angelastet. Und unter den Kriegen, die Männer vom Zaun brachen, hatten auch und vor allem die Frauen in der Zivilbevölkerung zu leiden.

    Die Vergewaltigung hat selbst in den antiken Mythen einen festen Platz. So wurde die Demokratisierung Roms angeblich erst durch die Vergewaltigung der Lucretia durch einen Ade-ligen ausgelöst. Frauen nachzustellen war offenbar auch der hauptsächliche Zeitvertreib des Göttervaters Zeus/Jupiter und seiner Kollegen. Der römische Dichter Ovid berichtet in seinen Metamorphosen von der Nymphe Syrinx, die sich auf der Flucht vor den eindeutig zweideutigen Avancen des bocksbeinigen Hirtengottes Pan – Stichwort #MeToo – in ein Schilfrohr ver-wandelte. Es half ihr nichts: Pan schnitt das Rohr und baute daraus die nach ihm benannte Flöte, auf der er fortan nach Belieben spielte.

    Mehrere Komponisten haben sich mit dieser dramatischen Verwandlungsszene beschäftigt: Benjamin Britten etwa, dessen Pan für Solo-Oboe das Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie einleitete, oder Claude Debussy. Sein poetisches Werk für Flöte solo entstand 1913 ursprünglich als Teil einer Schauspielmusik, hat sich aber bald verselbstständigt und wurde zu einem Klas-siker des Flötenrepertoires. Ob die stilisierten Klagelaute unter der besonderen Ausnutzung des tiefen Registers nun den Gott darstellen, der seiner Verflossenen nachweint, oder die Nym-phe, die unter Druck jäh ihre Existenzform wechseln musste, bleibt jedem selbst überlassen. CLEMENS MATUSCHEK

    DIE MUSIK

    Peter Paul Rubens & Jan Brueghel der Jüngere: »Pan und Syrinx«Stockhausen

    MetropolisBeethoven: Missa solemnis

    Sciarrino: LohengrinJ. Dvořák: Frankenstein

    La Scala: Verdi-RequiemDavid Bowie: Blackstar

    Weill: Aufstieg und Fall der Stadt MahagonnyBritten: The Rape of Lucretia

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  • DIE MUSIK

    VOR DEM STURM

    Arnold Schönberg: Verklärte Nacht

    Am Morgen nach einer langen Nacht sieht manches anders aus als am Abend zuvor. Das gilt für das verliebte Pärchen in Richard Dehmels Gedicht Verklärte Nacht, dessen Konflikt sich in Luft auflöst, aber auch für das gleichnamige Musikstück, das Arnold Schönberg darüber schrieb – und das einen epochalen Konflikt vorwegnahm.

    Am Vorabend der Komposition, 1899, war die (Musik-)Welt noch in Ordnung; die Werke der gediegenen Meister Brahms und Wagner beherrschten die Konzert- und Opernbühnen. Doch auch ihre Musik witterte neue Ufer: Wagner hatte durch chromatische Auswüchse, Brahms durch feingliedrige motivi-sche Arbeit das gewohnte Terrain verlassen. Und auch in Claude Debussys impressionistischen Klanggemälden und Franz Liszts spärlich dahingetupften Spätwerken deutet sich eine Um- wälzung an. Dann kam Schönberg – und die europäische Kunst-musik des neuen Jahrhunderts wurde von einem Erdbeben ohnegleichen erschüttert. Akkorde, Harmonien und das seit Epochen vorherrschende Prinzip der Tonalität wurden radikal über den Haufen geworfen.

    Als eines seiner frühen Werke ist das Sextett zwar noch der spätromantischen Klangsprache verhaftet, doch Schönberg deutet bereits eine stellenweise »unbestimmbare Tonalität« an, die »zweifellos als Hinweis auf die Zukunft gelten« kann. Prompt zögerte der konservative Wiener Tonkünstlerverein die Premiere extra hinaus – mit der verächtlichen Begründung, die Musik klinge, als hätte man »über die noch nasse Tristan-Partitur gewischt«. Und die Premiere 1902 löste beim Wiener Publikum hitzige Diskussionen aus; Schönberg berichtet von »Unruhe und Faustkämpfen«.

    Entstanden war das Werk während eines gemeinsamen Urlaubs mit seinem Lehrer Alexander von Zemlinsky und des-sen Schwester Mathilde, Schönbergs zukünftiger Ehefrau. Was man bis dahin nur aus der »Sinfonischen Dichtung« kannte, nämlich, einem Musikstück ein außermusikalisches Programm zugrunde zu legen, projizierte Schönberg hier als Erster auf

    ein kammermusikalisches Werk. In fünf Strophen stellt Verklärte Nacht die Unterhaltung eines Paa-res bei Mondlicht dar, die die noch junge Liebe auf eine Bewährungsprobe stellt: Die Frau gesteht ihrem Geliebten ihre Schwangerschaft – jedoch von einem anderen aus der Zeit vor ihrer Bezie-hung. Glücklicherweise zeigt sich der Mann mit-fühlend und nimmt das fremde Kind als sein eige-nes an.

    Schönberg überträgt nicht nur die Struktur des Gedichts auf die Musik, sondern auch dessen wechselnde Stimmung zwischen banger Angst, Hoffnung und der erlösenden Aussöhnung am Ende. Die Dramaturgie des Werks entspinnt sich in zwei gegensätzlichen Teilen: Seufzende Gesten zeichnen zu Beginn die ahnungsvolle Mond-nacht. Der schwelende Konflikt lodert daraufhin im Bekenntnis der Frau auf; ihre dramatische Lage spiegelt sich in dicht gewobenen Klängen. Doch im Übergang von Moll nach Dur kündigt sich die unerwartete Wende an: laut Schönberg die Stimme des Mannes, »dessen Großmut so erhaben ist wie seine Liebe«. Geige und Bratsche singen nun ein sphärisches Duett. Aus schim-mernden Flageoletts klingt der Zauber der Mond-nacht, »wie um die Wunder der Natur zu ver-herrlichen, die diese Nacht der Tragödie in eine verklärte Nacht verwandelt haben«. So beschreibt Schönberg das Happy End seines Stückes.

    Dehmel zeigte sich in einem Brief an den Kom-ponisten begeistert: »Ich hatte mir vorgenommen, die Motive meines Textes in Ihrer Komposition zu verfolgen. Aber ich vergaß das bald, so wurde ich von der Musik bezaubert.« LAURA ETSPÜLER

    VERKLÄRTE NACHTRichard Dehmel (1863–1920)

    Zwei Menschen geh’n durch kahlen Hain;der Mond läuft mit, sie schau’n hinein.Der Mond läuft über hohe Eichen,kein Wölkchen trübt das Himmelslicht,in das die schwarzen Zacken reichen.Die Stimme eines Weibes spricht:

    »Ich trag ein Kind, und nit von dir,ich geh in Sünde neben dir.Ich hab mich schwer an mir vergangen;ich glaubte nicht mehr an ein Glückund hatte doch ein schwer Verlangennach Lebensfrucht, nach Mutterglückund Pflicht – da hab ich mich erfrecht,da ließ ich schaudernd mein Geschlechtvon einem fremden Mann umfangenund hab mich noch dafür gesegnet.Nun hat das Leben sich gerächt,nun bin ich dir, o dir begegnet.«

    Sie geht mit ungelenkem Schritt,sie schaut empor, der Mond läuft mit;ihr dunkler Blick ertrinkt in Licht.Die Stimme eines Mannes spricht:

    »Das Kind, das du empfangen hast,sei deiner Seele keine Last,o sieh, wie klar das Weltall schimmert!Es ist ein Glanz um Alles her,du treibst mit mir auf kaltem Meer,doch eine eigne Wärme flimmertvon dir in mich, von mir in dich;die wird das fremde Kind verklären,du wirst es mir, von mir gebären,du hast den Glanz in mich gebracht,du hast mich selbst zum Kind gemacht.«

    Er fasst sie um die starken Hüften,ihr Atem mischt sich in den Lüften,zwei Menschen geh’n durchhohe, helle Nacht.

    Arnold Schönberg

  • ERDGEIST AM ABGRUND

    Alban Berg: Lulu-Suite

    Sie ist Barbara Hannigans Paraderolle: Alban Bergs Lulu. Mit ihr brillierte die Sopranistin erstmals 2012 in Brüssel und zuletzt hier in Hamburg an der Staats-oper. Für Hannigan steht fest, dass diese Frau keine Femme fatale oder ein män-nermordender Vamp ist. »Sie ist ein freier Geist, der Erdgeist, wie Wedekind sie nannte«, womit Hannigan auf die gleichnamige Tragödie von Frank Wedekind anspielt. Erdgeist bildet – zusammen mit Die Büchse der Pandora – die Grundlage zu Lulu. Gleichwohl kann der freie Geist schnell zu einem Opfer werden oder das Ergebnis eines furchtbaren Erlebnisses sein.

    Tatsächlich spricht viel dafür, dass Lulu als Kind schwer missbraucht wurde. Hierfür steht eine bezeichnende Szene gegen Ende der Fragment gebliebenen Opern von Berg. Als 15-jähriges Mädchen habe sie das »Glück« gehabt, drei Monate in einem Krankenhaus zu verbringen, fern von den »Augen und Händen der Männer«, erinnert sich Lulu. »In jener Zeit gingen mir die Augen über mich auf, und ich erkannte mich.« Dieses Ereignis nennt Hannigan einen »wichtigen Wendepunkt« in der Jugend Lulus. Im Folgenden dreht Lulu gewissermaßen den Spieß um, und genau hier setzt die Oper an.

    Um für sein Werk zu werben, kreierte Alban Berg zwischen 1928 und 1934 die Lulu-Suite mit Kolo-ratursopran. Diese brillant gesetzten konzertan-ten Auszüge verdichten das Geschehen auf eigene Weise, um gleichzeitig konzis die Persönlichkeit der Lulu zu fassen. Nur zwei Figuren kommen in der Suite direkt vor, nämlich Lulu und die lesbi-sche Gräfin Geschwitz, gesungen von der Sopran-solistin im dritten und fünften Satz. Auch Männer treten in Erscheinung, allerdings in den »wortlo-sen Klängen verschiedener Instrumente«, so Han-nigan. Ihre Stimmen sind das Saxofon, die Solost-reicher oder die Holzbläser.

    Das Rondo zu Beginn dreht sich um den Tod von Dr. Schön, dem langjährigen Liebhaber Lulus: Lulu tötet ihn mit einem Schuss aus sei-ner eigenen Pistole. Für das jazzartige Ostinato des zweiten Satzes hat sich Berg eine Filmein-blendung in Zeitraffer gedacht, die Lulus Verhaf-tung und Befreiung zeigen soll. Der dritte Satz ist das berühmte Lied der Lulu: »Wenn sich die Menschen um meinetwillen umgebracht haben, so setzt das meinen Wert nicht herab«, heißt es. Hannigan hört darin ein »Manifest, in dem Lulu, kurz bevor sie Dr. Schön erschießt, ihr absolutes Recht verteidigt, zu sein, wer und was sie ist«.

    Nachdem Lulu die ganze Oper von einem Mann zum anderen – ja, was? gedrängt wurde, geflo-hen, geflattert ist? –, endet sie als Prostituierte am Boden der Gesellschaft und wird von Jack the Ripper ermordet. Für Hannigan steht fest, dass sich Lulu wissentlich mit ihrem Mörder einlässt – ein selbst gewähltes Schicksal. Was nachhallt, ist die Klage der Gräfin: »Lulu! Mein Engel!« MARCO FREI

    LIED DER LULUFrank Wedekind (1864–1918)

    Wenn sich die Menschen um meinetwillen umgebracht haben,So setzt das meinen Wert nicht herab.

    Du hast so gut gewusst, weswegen du mich zur Frau nahmst,Wie ich gewusst habe, weswegen ich dich zum Mann nahm.

    Du hattest deine besten Freunde mit mir betrogen,Du konntest nicht gut auch noch dich selber mit mir betrügen.

    Wenn du mir deinen Lebensabend zum Opfer bringst,So hast du meine ganze Jugend dafür gehabt.

    Ich habe nie in der Welt etwas anderes scheinen wollen,Als wofür man mich genommen hat.

    Und man hat mich nie in der Welt für etwas anderes genommen,Als was ich bin.

    Alban Berg

    DIE MUSIK

    TEXT

  • EINE FRAU STEHT IHREN MANN

    George Gershwin: Suite aus »Girl Crazy«

    Als eine Art Pendant zur Lulu-Suite kann die Suite aus Girl Crazy verstanden werden, die Bill Elliott für und mit Barbara Hannigan arrangiert und orchestriert hat. Der Komponist und Bandleader gilt als absoluter Gershwin-Kenner; 2015 erhielt er einen Tony Award für die Musical-Fassung von An American in Paris. Die Verzahnung mit der Lulu-Suite besteht nicht nur in der identi-schen Orchesterbesetzung, sondern auch in einigen musika-lischen Zitaten. Außerdem huschen Ligeti, Weill, Mahler und der Kanadier Claude Vivier durch die Partitur. Sonst aber folgt die 2016 beim Lucerne Festival uraufgeführte Suite der Story des Musicals Girl Crazy von George und Ira Gershwin aus dem Jahr 1930, das später mit Judy Garland in der Hauptrolle ver-filmt wurde.

    Das »crazy girl«, um das sich alles dreht, heißt in diesem Fall Molly Gray. Sie hat die Hosen an, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Als Cowboy gekleidet, trägt sie die Post aus in Custer-ville, Arizona, einem verschlafenen Nest im Wilden Westen. In diesem Kaff herrscht trostlose Langeweile, seit 50 Jahren wurde keine Frau mehr gesichtet. Nun kommt Molly – doch sie ist eben kein braves Girlie im Kleidchen, das mit den Wimpern klimpert, sondern wirbelt in der rauen Männergesellschaft die Geschlech-terrollen gehörig durcheinander.

    Während die Cowboys die Emanzipierte kaum als Frau wahr-nehmen, verdreht sie Danny den Kopf, der zunächst gar nicht kapiert, dass der westernmäßig gekleidete Postbote eine Frau ist. Er ist gerade per Taxi (!) aus New York angekommen, um die Ranch seines Vaters zu übernehmen und daraus eine Ver-gnügungsfarm à la Trump zu machen, samt Hotel, Casino und Showgirls. Molly kann das nicht gutheißen und droht, mit dem feschen Sam durchzubrennen. Am Ende versöhnen sich Danny und Molly natürlich und heiraten. Doch bis dahin hat Molly aus dem mondänen Großstädter einen harten Cowboy gemacht. Hier folgt also nicht die Frau dem Mann, hier gibt die Frau den Ton an und zeigt, wo es langgeht.

    MARCO FREI

    Ira (links) und George Gershwin

    GEORGE GERSHWIN

    But not for meText: Ira Gershwin

    They’re writing songs of love,But not for me.A lucky star’s above,But not for me.

    With love to lead the way,I’ve found more skies of greyThan any Russian playCould guarantee.

    I was a fool to fall and get that way.Heigh-ho alas, and also lakaday.Although I can’t dismissThe memory of his kiss,I guess he’s not for me.

    It all began so wellBut what an end.This is the time a fella needs a friend.

    The climax of the plot should be the marriage knot,But there’s no knot for me.

    Aber nicht für mich

    Sie schreiben Liebeslieder,Aber nicht für mich.Dort oben steht ein Glücksstern,Aber nicht für mich.

    Mit Liebe als WegweiserHabe ich mehr graue Wolken gefundenAls jegliches russisches Theaterstück garantieren könnte.

    Ich war ein Narr, zu scheitern und so zu werden.Heigh-ho! Leider! Und auch ach!Obwohl ich die Erinnerung an seinen Kuss nicht verbannen kann,Fürchte ich, dass er nicht für mich ist.

    Alles ging so gut losAber was für ein Ende!Das ist der Moment, wo der Kumpel einen Freund braucht.

    Der Höhepunkt der Geschichtesollte der Ehebund seinaber für mich gibt’s keinen Bund.

    DIE MUSIK

    TEXT

  • Embraceable youText: Ira Gershwin

    Dozens of men would storm up,I had to lock my door.Somehow I couldn’t warm upTo one, before.

    What was I that controlled me?What kept my love life lean?My intuition told me you’d come on the scene.

    Mister, listen to the rhythm of my heartbeat,And you’ll get just what I mean.

    Embrace me, my sweet embraceable you!Embrace me, you irreplaceable you!Just one look at you, my heart grew tipsy in me.You and you alone bring out the gyspy in me.

    I love all the many charms about you.Above all, I want my arms about you.Don’t be a naughty baby,Come to mama, come to mama do …My sweet embraceable you.

    Embrace me, my sweet embraceable you!Embrace me, you irreplaceable you!In your arms I find love so delectable, dear.I’m afraid it isn’t quite respectable, dear …

    But hang it, come on, let’s glorify love!Ding dang it! You’ll shout »Encore!« if I love!

    Don’t be a naughty baby,Come to mama, come to mama do …My sweet embraceable you.

    Du Umarmungswürdiger

    Dutzende Männer kamen gestürmt,ich musste meine Tür abeschließen.Irgendwie konnte ich mich für keinen erwärmen – bislang.

    Was hielt mich so unter Kontrolle?Was hielt mein Liebesleben so dürftig?Meine Intuition sagte mir,Du würdest auf der Bildfläche erscheinen.

    Mister, hör auf den Rhythmus meines Herzensund du verstehst schon, was ich meine.

    Umarme mich, du Umarmungswürdiger, du!Umarme mich, du Unersetzlicher, du!Nur ein Blick auf dichund mein Herz wurde ganz besäuselt.Du und nur du weckst die Zigeunerin in mir.

    Ich liebe deinen Charme.Ich möchte meine Arme um dich legen.Sei kein ungezogenes Kind,komm zu Mama, na los …Du mein süßer Umarmungswürdiger.

    Umarme mich, du Umarmungswürdiger, du!Umarme mich, du Unersetzlicher, du!In deinen Armen ist die Liebe so köstlich.Ich fürchte, das ist nicht besonders anständig …

    Aber egal, komm, lass uns die Liebe preisen!Ding dong! Wenn ich loslege, rufst du »Zugabe«!

    Sei kein ungezogenes Kind,komm zu Mama, na los …Du mein süßer Umarmungswürdiger, du.

    I Got RhythmText: Ira Gershwin

    I got rhythm,I got music,I got my man,Why could ask for anything more?

    I got daisiesIn green pastures,I got my man,Why could ask for anything more?

    Old man trouble?I don’t mind him.You won’t find him’Round my door.

    I got starlight,I got sweet dreams,I got my man,Why could ask for anything more?

    Ich hab’ den Rhythmus

    Ich hab’ den Rhythmus,Ich hab’ Musik,Ich hab’ meinen Mann,Was könnte ich mehr verlangen?

    Ich hab’ GänseblümchenAuf der grünen Weide,Ich habe meinen Mann,Was könnte ich mehr verlangen?

    Ein alter Mann macht Ärger?Ich achte nicht auf ihn.Man wird ihn nichtin der Nähe meiner Tür finden.

    Ich hab’ das Sternenlicht.Ich hab’ süße Träume.Ich hab’ meinen Mann,Was könnte ich mehr verlangen?

    TEXT

  • BARBARA HANNIGAN SOPRAN UND DIRIGENTIN

    Barbara Hannigan ist auf den wichtigsten Bühnen der Welt gleichermaßen als Sängerin und als Dirigentin führender Orchester aktiv. Sie pflegt enge Beziehungen zu den Berli-ner und Münchner Philharmonikern, zum Göteborg Symphony Orchestra, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia und dem Mahler Chamber Orchestra. Dabei arbeitet sie regelmäßig mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Kent Nagano, Esa-Pekka Salonen, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin und Kirill Petrenko zusammen. Ihr Engagement für zeitgenössische Musik hat zu einer umfangreichen Partnerschaft mit Komponis-ten wie Pierre Boulez, Henri Dutilleux, György Ligeti, Karlheinz Stockhausen und Salvatore Sciarrino geführt.

    Die vielbeachteten Opernauftritte von Barbara Hannigan umfassen die Mélisande in Debussys Pelléas et Mélisande sowie die Titelrolle in Alban Bergs Lulu, die sie 2012 in Brüssel und jüngst in Christoph Marthalers Neuproduktion an der Staats-oper Hamburg sang. Auch in den Wiederaufnahmen 2018 und 2020 wird sie zu erleben sein.

    Darüber hinaus sang sie in Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten an der Bayerischen Staatsoper unter Kirill Petrenko. Für ihre Gestaltung wurde sie mit dem Deutschen Theaterpreis »Faust« geehrt. Nach ihrem erfolgreichen Debüt 2015 an der Opéra de Paris mit La voix humaine von Francis Poulenc kehrt sie im Frühjahr 2018 für die Wiederaufnahme dieser Produktion dorthin zurück. 2017 wirkte sie an der Uraufführung von Brett Deans Oper Hamlet beim Glyndebourne Festival mit; 2012 an der Uraufführung von George Benjamins Oper Written on Skin, die jüngst wieder am Royal Opera House in London auf dem Spiel-plan stand. Dort wird sie im kommenden Mai auch in Benjamins nächster Oper Lessons in Love and Violence zu sehen sein. Han-nigan arbeitete zudem mehrfach mit der Choreografin Sasha Waltz zusammen.

    Für ihre zahlreichen Aufnahmen erhielt Hannigan Preise der Royal Philharmonic Society, bei den Victoires de la Musique sowie den Gramophone und Edison Award. 2013 wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt als Sängerin des Jahres ausgezeichnet.

    Barbara Hannigan stammt aus Nova Scotia, dem östlichsten Bundesstaat Kanadas. Sie studierte in Toronto, Banff und Den Haag. Heute lebt sie überwiegend in Amsterdam.

    Die Suiten von Berg und Gershwin sind auch auf Barbara Hannigans aktueller CD Crazy Girl Crazy enthalten. Die Künstlerin signiert nach dem Konzert am CD-Stand im 13. Stock rechts neben der Bar.

    DIE KÜNSTLER

  • Im Jahr 2013 beschlossen sechs Musiker aus den Niederlanden, ein Künstlerkollektiv zu gründen, um sich gegenüber aktuellen Trends zu positionieren. Dabei definiert sich die Gruppe beson-ders über ihre Flexibilität: Die Besetzung variiert; vom kleinen Solistenensemble bis zum Sinfonieorchester ist alles möglich. Das Kollektiv, das zahlreiche herausragende Konzerte an der Seite renommierter Musiker spielt, verbindet immer auch eine soziale Komponente. Den Namen »Ludwig« gab sich die Gruppe in Erinnerung an Beethoven.

    Die Programme des Ensembles sind ebenso durchdacht wie entdeckungsfreudig. Peppie Wiersma, die Künstlerische Leiterin, setzt gern Komponisten unterschiedlicher Stile und Epochen miteinander in Beziehung. Zudem lässt das Ensem-ble Erkenntnisse aus Kunst, Medizin, Forschung und Technik in seine Konzepte einfließen. Beispielhaft dafür steht das Projekt »Ludwig and the Brain«.

    In den vergangenen Jahren musizierte Ludwig mit Barbara Hannigan, Cristina Zavalloni, Christianne Stotijn und Remy van Kesteren. 2014 erhielt das Ensemble den Preis der Dutch Asso-ciation of Theatre and Concert Hall Directors in der Kategorie »Klassische Musik«. Er wurde dem Ensemble in dessen erster offizieller Saison im Rahmen des Konzertes »Ludwig loves Bar-bara« mit Barbara Hannigan übergeben.

    Die Flötistin INGRID GEERLINGS erhielt ihre Ausbildung am Amsterdamer Konservatorium und ist heute Erste Flötistin beim Niederländischen Radiosinfonieorchester sowie bei Ludwig und dem Asko|Schönberg Ensemble. Während ihrer Karriere arbei-tete sie mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Bernard Haitink und Vladimir Jurowsky zusammen und spielte als Gastflötistin unter anderem beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und dem Chamber Orchestra of Europe. Heute ist sie Professorin am Konservatorium in Den Haag.

    LUDWIG

    DIE KÜNSTLER

  • VIOLINE INadia Wijzenbeek*Sonja van Beek Julija Hartig Judith van DrielDiamanda DrammLonneke van StraalenJoanna WronkoJosje ter HaarMyrthe Helder

    VIOLINE IIEmmy StormsHeleen HulstPieter van LoenenMarleen WesterNadia Strijbos Tineke de JongMichiel CommandeurCasper Donker Vanessa Damanet

    VIOLAFrank BrakkeeGijs Kramers Lotte de VriesNadia FrissenÖrsze Ádám Mark MulderFrank GoossensJudith Wijzenbeek

    CELLOMichael Müller Genevieve VerhageAnsfried PlatEvelien Prakke David Faber

    KONTRABASSWilmar de VisserBas VliegenthartJames Oesi

    FLÖTEIngrid GeerlingsMarjolein Vermeeren

    PICCOLOAdeline Salles

    OBOEAisling Casey Valerie Colen

    ENGLISCHHORNAnita Janssen

    KLARINETTEArjan WoudenbergJesse FaberEsther MisbeekIlse Eijsink

    FAGOTTHajime KonoeMarieke Stordiau

    KONTRAFAGOTTGordon Laing

    SAXOFONLars Niederstrasser

    HORNLaurens OttoSander van DijkMargreet MulderMartijn Appelo

    TROMPETECyrus Allyar Jeroen SchippersSven Berkelmans

    POSAUNEVictor BelmonteSebastiaan Kemner

    BASSPOSAUNEMarijn Migchielsen

    TUBADani Sanchez Marcos

    KLAVIERHenry Kelder

    HARFEAstrid Haring

    PAUKEPaul Jussen

    SCHLAGWERKMarianna Soroka Gerda Tuinstra

    * Konzertmeisterin

    STOCKHAUSEN BEIM MUSIKFEST»Utopie« heißt das Motto des 3. Internationalen Musikfests Hamburg, das vom 27. April bis zum 30. Mai 2018 den glanz- vollen Höhepunkt der ersten vollständigen Elbphilharmonie-Saison darstellt. Ein besonderer Schwerpunkt ist dem 2007 verstorbenen Komponisten Karlheinz Stockhausen gewidmet, den die Süddeutsche Zeitung einmal als »streitbar, immer hell-wach und visionär in die Zukunft stürmend« charakterisierte. Beim Musikfest erklingen in sechs Konzerten gleich mehrere seiner Werke, darunter Donnerstag aus seinem gigantischen Opernzyklus Licht sowie Gruppen, ein Stück für drei Orchester, das selbst die Dimensionen der Elbphilharmonie sprengt und deshalb im Mehr! Theater am Großmarkt aufgeführt wird.

    Alle Infos und Konzerte unter: www.musikfest-hamburg.de

    Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

    IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeneralintendanz: Christoph Lieben-SeutterGeschäftsführung: Jack F. KurfessRedaktion: Clemens Matuschek, Simon ChlostaLektorat: Reinhard HellingGestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: flyer-druck.de

    Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

    BILDNACHWEISPan und Syrinx: Gemälde von Peter Paul Rubens und Jan Brueghel dem Jüngeren; Arnold Schönberg, 1926 (Ullstein Bilderdienst); Alban Berg, 1926 (Österreichische National- bibliothek); Ira und Georges Gershwin (unbezeichnet); Barbara Hannigan (Raphael Brand); Ludwig (unbezeichnet); Karlheinz Stockhausen (unbezeichnet)

    BESETZUNG VORSCHAU

  • WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

    PRINCIPAL SPONSORSBMWMontblancSAP

    FÖRDERSTIFTUNGENStiftung ElbphilharmonieKlaus-Michael Kühne StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungHonorarkonsulat der Tschechischen Republik Hamburg

    Freundeskreis Elbphilharmonie + Laeiszhalle e.V.

    MEDIENPARTNERNDRDer SpiegelByte FMVAN MagazinNDR Kultur

    PRODUCT SPONSORSCoca-ColaHaweskoLavazzaMeßmerRicolaRuinartStörtebeker

    CLASSIC SPONSORSAurubisBankhaus BerenbergCommerzbank AGDG HYPGALENpharmaHamburger FeuerkasseHamburger SparkasseHamburger VolksbankHanseMerkur VersicherungsgruppeHSH NordbankJyske Bank A/SKRAVAG-VersicherungenM.M.Warburg & CO

    ELBPHILHARMONIE CIRCLE

    ALS OFFIZIELLER WEINPARTNER DER ELBPHILHARMONIE BEGRÜSSEN WIR HAMBURGS NEUES WAHRZEICHEN FÜR KULTUR.

    ES IST DAS BESONDERE, DAS WELLEN SCHLÄGT.

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