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Basler Liberale NachrichtenUnabhä ng ige In for mat ionspl at t for m – St immen von l ink s bi s recht s aus dem Z ent r um Eu ropa s
Herausgeber Rola nd Ke l le r
H I N T ERGRU N DI N FOR M AT ION EN AUS GE SELLSCH A F T, K U LT U R , W ISSENSCH A F T U N D W IRT SCH A F T
8. Jahrgang. Nummer 6 / 2019 Basel, 31. März 2019
EUROGENDFOR und FRONTEXEU ermöglicht mit „Solidaritätsklausel“Militäreinsatz gegen Bürger
Schweiz: SVPBlochers Vasallen geben auf: Der Zusammenbruch der Zürcher SVP
Migration: Der unverbindliche MigrationspaktPlötzlich doch verbindlich!
Horst Teltschik sagt:“Weggestoßener Putin”: Größter Russland-Fehler des Westens
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Roland Keller
Gründer und Herausgeber «Basler Liberale Nachrichten»
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Inhalt
Titelgeschichte: EUROGENFOREU plant weitere Polizeiausbildung zur AufstandsbekämpfungDie Initiative für die Polizeiausbildung geht auf Pläne der italie-nischen und französischen Regierungen zurück. Beide Länder verfügen über Gendarmerieeinheiten, die auch im Rahmen von Kriegshandlungen eingesetzt werden können.
Schweiz
Bundesrat entscheidet über die
Zukunft des Technologiekonzerns
RUAG
Offizielles Dokument des Bundesrates
in vollem Wortlaut
Kommentar von Klaus Stöhlker
Müssen wir ärmer werden, um
nicht zu verarmen?
Konsum, Koks, Maserati: Die Schweiz
ist beim Vollkonsum zuvorderst dabei
– Wie lange noch? Zeit umzukehren.
Schweiz
SVP, FDP und CVP
rutscht der Boden weg – und der
grüne Tsunami zerstört die Funda-
mente
Von Klaus Stöhlker
Editorial
von Roland Keller/Herausgeber
- RUAG:
Privatisierung nicht im nationalen
Interesse
- URHEBERRECHT:
Demokratie häppchenweise abgebaut
- HOCHRISIKOSPIELE
Sport und Veranstaltungen als Waffe?
- THUNBERGS KINDERDEMOS:
Bisher gewaltfrei
Schweiz, Parteien: SVP
Blochers Vasallen geben auf:
Der Zusammenbruch
der Zürcher SVP
Vor 30 Jahren begann der Tycoon
Christoph Blocher seinen Siegeszug,
führte die 10-Prozent-Bauernpartei an
die Macht. Nun? Aus und vorbei!
Von Klaus Stöhlker
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Inhalt
Finanzen/Gold
In Großbritannien verknappt sich das
Angebot an Goldmünzen und Gold-
barren. Der Goldhändler Sharps
Pixley warnt und befürchtet das
komplette Austrocknen des lokalen
Marktes im Falle eines „No-Deal-Bre-
xit“. Der britische Edelmetallhändler
meldet eine Verknappung der Verfüg-
barkeit von Gold.
Militär
Drohnenmorde vor Gericht
Drehscheibe Deutschland
Die Bundesregierung muss US-Droh-
nenangriffe im Jemen auf ihre Verein-
barkeit mit dem Völkerrecht überprü-
fen und Washington gegebenenfalls
zur Ordnung rufen. Das schreibt ein
gestern verkündetes Urteil des
Oberverwaltungsgerichts Münster
Der unverbindliche Migrationspakt
– plötzlich doch verbindlich!
Systematisch die Bürger getäuscht
Welch‘ eine geschlossene Front tat
sich auf, als im Herbst des Jahres
2018 Tichys Einblick und andere
unabhängige Medien darauf hinwie-
sen, dass der in Marokko zur Annah-
me anstehende UN-Pakt zur Globalen
Migration der ungehinderten Einwan-
derung Tür und Tor öffnete.
Von Tomas Spahn «Tichys Einblick»
Kommentar:
Diplomatenjagd 1971 und 2019
Zum Rahmenabkommen
Schweiz – EU
1971 singt der grosse deutsche
Liedermacher Reinhard Mey seine
Ballade «Diplomatenjagd». Bei der
besungenen Gesellschaftsjagd «findet
der Aussenminister den Tod», und
dies, weil ein klappriger Ahnherr «das
Wort Diplomatenjagd nur etwas zu
wörtlich genommen hat».
Von Prof. Hans Geiger
Meinungen
“Weggestoßener Putin”: Das ist
größter Russland-Fehler des
Westens
„Vertrauen kann man nur schrittweise
aufbauen. Und dazu muss man
reden, reden, reden“, so der ehemali-
ge Berater von Bundeskanzler Kohl
Horst Teltschik
Rückblick
Vizepräsident der EU-Kommission:
monokulturelle Staaten
ausradieren!
Zusammenfassung einer Rede des
Vizepräsidenten der EU-Kommission
Frans Timmermans. Laut der eng-
lischsprachigen Zusammenfassung
auf der YouTube-Seite.
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
- RUAG: Privatisierung nicht im nationalen Interesse - URHEBERRECHT: Demokratie häppchenweise abgeschaft- HOCHRISIKOSPIELE: Veranstaltungen als politische Waffe?- THUNBERGS KINDERDEMOS: bisher gewaltfrei
Editorial
Brexchaos: Niemand weiss niemals
nichts Genaues nicht...
Bis das Vereinigte Königreich eines
Tages weiss, es will, enthalten wir uns
eines Kommentars.
RUAG: Privatisierung nicht im natio-
nalen Interesse
Von der vom Bundesrat beschlossnen
Privatisierung der Sparte Luft- und
Raumfahrt sind nun alle unendlich be-
geistert.
Nicht alle. Der Verkauf der Ruag Muni-
tionssparte ist für Jacqueline Badran
(SP) ein fataler Fehler, der die Landes-
verteidigung schwäche. «Das stoppen
wir», sagt sie. Für sie ist klar: Die bis-
herigen Privatisierungen beim Bund
waren ein Fehler, das Rad lasse sich
aber leider nicht zurückdrehen. Aber:
«Überall dort, wo wir es noch stoppen
können, müssen wir es stoppen».
Das kann man nur unterstützen.
Jacqueline Badran, ist im SP-Gefüge
ein unabhängiger Geist und offen-
sichtlich nicht auf dem Sozialisten-
Tripp der Identitätsversaftung und
Gleichmacherei.
Online-Umfragen zeigen ein interes-
santes Bild:
Auf die Frage, soll die Luft- und Raum-
fahrtsparte privatisiert werden?
Stimmen mit JA= 73% - NEIN= 27%.
Selbst der St. Galler FDP-Nationalrat
und Unternehmer Marcel Dobler vo-
tiert nicht unter allen Umständen da-
für, wenn es um Privatisierungen geht:
[...] «Dass man Privatisierungen oder
Teilprivatisierungen prüft, unterstütze
ich. Aber man muss sich das sehr gut
überlegen. Swisscom zum Beispiel ist
eine Perle, die Leute dort machen ei-
nen hervorragenden Job, der Bund als
Hauptaktionär profitiert finanziell sehr
stark.
Aus Sicht des Bundes macht eine voll-
ständige Privatisierung für mich kei-
nen Sinn.»
Mit neuer Konzernstruktur
zur Entflechtung
Seit der Gründung 1998 hat sich der
Rüstungsbetrieb RUAG zu einem in-
ternationalen Technologiekonzern ent-
wickelt. Die gesetzlich vorgeschrie-
bene Sicherstellung der Ausrüstung
der Armee macht heute nur noch ei-
nen kleinen Teil der Tätigkeiten aus.
2018 hat der Bundesrat beschlossen,
die für die Armee tätigen Teile von den
übrigen, international ausgerichteten
Geschäftsbereichen zu entflechten.
Warum eigentlich?
Soll wieder ein funktionierender
Leistungsausweis der Schweiz dem
Frass der Geier vorgeworfen werden?
China und die USA warten wohl hän-
dereibend, um sich das Schweizer
Filetstück unter den Nagel zu reissen.
Die Entflechtung innerhalb der RUAG
soll auf den 1. Januar 2020 umgesetzt
werden.
EU-Abstimmung zur Unfreiheit
Demokratie häppchenweise
abgeschafft
Das EU-zwei-Hauptstädte-Parlament
mit 751 Sitzen, stimmte
gegen Meinungsfreiheit und für eine
schwammige hinterhältige Paragra-
phensammlung.
348 Abgeordnete von 751 stimmten
BREXITBREXAOS
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dem umstrittenen Vorschlag zum
Urheberrecht im EU-Parlament zu!
274 stimmten dagegen.
Wenn wir das richtig einschätzen, ver-
bleiben 129 Abgeordnete, die sich
entweder der Stimme enthielten oder
nicht im Parlament anwesend waren.
Das Abstimmungsverhalten zeigt:
Vor allem die EU-Abgeordneten von
CDU und CSU stimmten nahezu ge-
schlossen für die umstrittene Reform.
Die SPD und Grüne, die noch vor Wo-
chen teilweise Zustimmung signali-
siert hatten, ließen sich größtenteils
umstimmen und votierten gegen das
Gesetz!
Es geht um etwas ganz Einfaches:
Zuerst hat man die Bürger mit Elek-
tronik und freiem Internet angefixt.
Nun werden die Zwangsjacken und
Daumenschrauben verteilt.
Freiheit im Netz?
Das wollten die Verführer nie.
Aber Kontrolle des Geldflusses, Kon-
trolle der Bürger mittels Mobilephones
und Meinungsschnüffelei durch Face-
book und andere „freie Medien“.
Es zeigt deutlich, dass die Bedenken
der Schweizer EU-Kritiker richtig sind.
Die EU wandelt sich weg vom europä-
ischen Gedanken, zu einem durchre-
gulierten Zentralstaat. Im Zusammen-
spiel mit der Digitalen Entwicklung
eine gefährliche Kontroll-Freak-Veran-
staltung. Die Profiteure sind aus-
schliesslich Mediengiganten auf Ko-
sten der Vielfalt kleiner Kreativer,
Publizisten und freier Bürger.
Darum liebe Schweiz: Finger weg von
einem EU-Reichs-Anschluss.
De Gaulles „Europa der Vaterlän-
der“ entwickelt sich zu einer durch-
regulierten Normierungs-Digital-
Diktatur. Die Eurokratur ist auf dem
Vormarsch - diese gilt es zu stoppen -
mit Bürgerwiderstand! Wenn niemand
mitmacht, kann nichts durchgesetzt
werden. Die Eurokraten können nicht
die ganze Bevölkerung ins Gefängnis
sperren.
Aber auch die Schweiz ist nicht vor
Unfreiheit gefeit. Wir müssen uns drin-
gend gegen Zensur zur Wehr setzen
und für Meinungsunfreiheit einsetzen.
Eine Anbindung an die Eurokratur,
würde unser Land in den Grundfesten
der Demokratie erschüttern.
Hochrisikospiele: Veranstaltungrn
als politische Waffe?
Hochrisikospiele? Was soll das? Die
Regierungen wollen zwar mittels Han-
dy und Kreditkarten die Bürger kon-
trollieren und abzocken, aber die Ver-
hinderung von Gewalt anlässlich von
Fussballspielen scheint nicht möglich
zu sein.
Eigenartig.
Es werden Armeen von Spezialein-
heiten und Polizei aufgeboten, um die
«Fans» in Schach, zu halten, was aber
offensichtlich nicht gelingen will.
Merkwürdig.
«Hochrisikospiele» bedeuten: Unbetei-
ligte Fussballenthusiasten werden an
Leib und Leben gefährdet. Unbetei-
ligte Bürger, die zufällig in den Fuss-
ballhaufen geraten, werden zusam-
mengeschlagen, werden von
Tränengaswolken geschädigt (Tränen-
gas ist nicht harmlos) oder werden
durch Gummigeschosse blind oder zu
Krüppeln geschossen.
Man kann vermuten, dass andere
Gründe eine Rolle spielen.
Sind Regierungen an den Hooligans,
Sammelbegriff für gewalttätige Links-
aktivisten, Rechtsextreme, Schwarzer
Block und Gewalttouristen, gar inte-
ressiert?
Sind die «Gelbwesten» in Frankreich
gewalttätig? Nein, natürlich nicht. Wer
die Demonstranten interviewte, zeigt
ein Bild von besorgten Bürgern. Da-
runter mischen sich zunehmend Ge-
walttäter undefinierter Provenienz.
Maskierte wurde interessanterweise
noch nie interviewt. «Agents Provoca-
teurs der Regierung»?
Oder wissen die Regierungen, dass
sie nicht die geringste Chance ha-
ben, irgend etwas zu kontrollieren?
Erinnern sie sich an die Eigendyna-
mik damals 1989? «Wir sind das
Volk!»
Damals von allen westlichen Regie-
rungen gestützt, waren es «Freiheits-
kämpfer». Allerdings lagen die Waffen
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längst in einigen Gemeinden bereit,
geliefert für den ‚Befreiungskampf’ der
Ostdeutschen.
Wer sich nun gegen das Unrecht im
Westen zur Wehr setzt, ist nun plötz-
lich «Rechtspopulist», «Rechtsextre-
mist».
Links? Grün?. Nein, die sitzen nun in
den Regierungen und wollen Ihre un-
tauglichen, zumeist marxistischen
Ideen von 1968 in die Gesellschaft
pressen. Nein Danke!
Thunbergs Kinderdemos
bisher gewaltfrei
Etwas, was uns sehr erstaunt:
Bei allen Massendemos ist der
„Schwarze Block“ zu Stelle und bringt
Gewalt und Unglaubhaftigkeit in jede
Demo.
Egal ob Fussball oder Gelbwesten.
Die in unseren Augen absolut gerecht-
fertigten Umweltdemonstrationen der
„Thunberg-Demonstrationen“ wurden
bisher noch nicht durch Rot/Schwarz/
Rechts-Gewalttäter unterwandert.
Wer steuert hier die Gewaltlosigkeit?
Am Ende die Regierungen selbst, oder
ihr verlängerter Arm die «Agents Pro-
vocateurs» ?
Im linken Portal Indymedia:
Am 19.03.2019
https://de.indymedia.org/node/30195
unverbindliche friedvolle Hinweise auf
die „Fridays for Future weltweit“.
Hinweise aber kein einen explizinen
Demoaufruf. Man hatte sich aber of-
fensichtlich unter die jugendlichen De-
monstranten gemischt.
[...] More#Nazis vom #Compact-Ma-
gazin, schlichen sich heute bei der
#FridaysForFuture Demo in #Berlin
ein.
Natürlich wurden sie sofort vertrieben,
#Antifa bleibt Handarbeit.
Also böse „Rechte“ wurden vertrie-
ben.
Vermutlich haben sie noch keinen Be-
fehl von oben erhalten, die „Thunberg-
Demos“ gewalttätig umzufunktionie-
ren
Auch im linken Portal Indymedia er-
scheint eine kurze, ruhige Notiz.
Man ist für Klima-Ideologie, allerdings
auch hier wieder mit CO2 im engspu-
rigen Fokus.
Am 19.03.2019: https://de.indymedia.
org/node/30195
unverbindliche friedvolle Hinweise auf
die „Fridays for Future weltweit“.
Hinweise, aber keine einen expliziten
Demoaufrufe. Man hatte sich anschei-
nend friedlich unter die jugendlichen
Demonstranten gemischt.
Umweltschutz ist menschliche Allge-
meinverpflichtung.
Von dieser Allgemeinverpflichtung
schlecht definierte «Rechte» oder so-
genannte «Nazis» auszunehmen, ist
nicht verständlich. Man unterstellt da-
mit, dass alle Kritiker gleichbedeutend
sei mit Umweltzerstörer.
Angesichts der globalen Zerstörung
unseres Lebensraumes durch Milliar-
den von Konsumproletariern durch die
sie aufbauende Schadindustrie, würde
dies eine Inflationierung von Nazis be-
deuten.
Die „heldenhafte Antifa“ hat sich al-
lerdings bislang weder im Umwelt-
schutz, noch in der Propagierung
von Konsumverzicht von Ramsch
hervorgetan.
Positiv gewendet könnten alle diese
Neueingefärbten sich konstruktiv pro-
filieren, indem sie die Engspurigkeit
der CO2-Klima-Propaganda durch-
leuchten, den Lebenswert von CO2
vom tödlichen CO unterscheiden,
die NOx dingfest machen und ihre
Protest- Energie bündeln, um den
Wert von Blattgrün, Plankton breitge-
streut und energisch in Massenauf-
märschen betonen.
Rot-Grün-Gelb-Schwarz-Braun hätten
dann eine Daseinsberechtigung.
Allerdings wurden nur böse „Rechte“
vertrieben.
Die übrigen Umweltzerstörer blieben
unerwähnt.
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Basler Liberale Nachrichten
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Müssen wir ärmer werden, um nicht zu verarmen?
Konsum, Koks, Maserati:
Die Schweiz ist beim Vollkonsum zuvorderst dabei – Wie
lange noch? Zeit umzukehren.
Klaus Stöhlker
Wir werden es nicht schaffen, die ar-
men Menschen im eigenen Land,
etwa eine knappe Million, und die ar-
men Menschen in Europa, etwa hun-
dert Millionen, sowie die zwei Milliar-
den armer Menschen in der ganzen
Welt reicher zu machen.
Es gibt auf Dauer nur einen Ausweg:
Wir müssen ärmer werden, wollen wir
nicht soziale Auseinandersetzungen
in der Schweiz, in Europa und der
Welt als Dauerzustand akzeptieren.
Wo fangen wir an?
Wenn im reichen Zollikon eine Witwe
nach ihrem Ableben der Gemeinde
eine Million Franken vermacht, ist dies
keine Seltenheit.
Es liegen Milliarden Franken in den
Tresoren wohlhabender Schweizer
Bürger; Geld, d
as in den meisten Fällen nicht produk-
tiv ist.
Es ist parkiert in Immobilien, Kunstob-
jekten oder Goldbarren, die darauf
warten, in einer Krise aktiviert zu wer-
den. Weil gerade die Schweiz solche
Krisen seit Jahrhunderten höchstens
am Rande erlebt hat, ist viel Wohl-
stand museal geworden – was höch-
stens die Auktionshäuser erfreut.
Der, gemessen an den Standards der
Weltbevölkerung, Luxuskonsum un-
serer Bevölkerung dehnt sich über alle
Gesellschaftsschichten bis hin zu den
Neugeborenen aus; die dann als Kin-
der bereits in eine Konsumwelt hinein-
wachsen, derer sie eigentlich nicht
bedürfen.
Sie wachsen in eine konsumgesteu-
erte Welt hinein, die schon im frühen
Alter elektronisch bestimmt und dann
in eine Wunschwelt verwandelt wird,
wo Flugreisen ins Ausland und ein
modisch-exzentrischer Auftritt das
Sein bestimmen.
Niemand will mehr Metzger oder Ré-
ceptionistin eines Hotels werden,
sondern die neuen Modeberufe heis-
sen Influencerin und Fitnesstrainer.
Kein Wunder, dass bei einer stei-
genden Konsumerwartung die Ver-
schuldung vieler Menschen drama-
tisch zunimmt. Wir nehmen es schon
als fast normal hin, dass die Steuern
unpünktlich oder gleich gar nicht
mehr bezahlt werden.
Die neuen Radio- und Fernsehge-
bühren, die höchsten in Europa, wer-
den das gleiche Schicksal erleben.
Bereits ein Viertel der Bevölkerung
behauptet, die Gebühren der Kran-
kenkassen nicht mehr zahlen zu kön-
nen.
Die öffentliche Hand, Telekomfirmen,
Kreditgeber und viele Gewerbetrei-
bende können ein Lied davon singen,
wie es immer mühsamer wird, zu sei-
nem Geld zu kommen. Viele anderen,
von Vermietern bis zu Energieliefe-
ranten, geht es nicht besser. Ihre Kun-
den haben sich übernommen.
Gerade in der Schweiz ist die Kunst
der überhöhten Preise zu einer Kult-
handlung geworden. Wir fühlen uns
gegenüber den armen Deutschen
oder noch ärmeren Franzosen und
Italienern als besser gestellt, wenn wir
für einen Café crème fast sechs Fran-
ken bezahlen – und auch sonst ein
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Vielfaches mehr als im benachbarten
Ausland.
Dieser Konsumstress artet vielerorts
zu einem Sozialstress aus, der die
Zahl der Erkrankungen ansteigen
lässt. Wer über Jahre und Jahrzehnte
hinweg immer eine grenzwertige Be-
lastung ertragen muss, sei es am Ar-
beitsort oder in der Familie, wird
krank. Der Mensch bricht immer an
seiner schwächsten Stelle: sei es der
Rücken, die Lunge oder gleich das
Herz.
Das zunehmende und vielfach staat-
lich geförderte Suchtverhalten ist die
andere Seite des Mondes. Wer nach
harten Arbeitstagen, die zunehmend
von Unsicherheit und Frustrationen
geprägt sind, am Wochenende aus-
gehen will, braucht den „kick“, um in
Schwung zu kommen.
Oft braucht er ihn auch dann, wenn er
Montagmorgens nach langen Staus
wieder perfekt und pünktlich am Ar-
beitsort antreten soll.
Unfälle im Strassenverkehr und in der
Freizeit sind Kostenfaktoren, die nicht
zuletzt auf soziale Zwänge zurück zu
führen sind. Kein Mensch muss auf
engen und vereisten Strassen in die
Berge fahren, um sich dort auf der Pi-
ste die Beine und mehr zu brechen.
Der gleiche Druck liegt auf Paaren
jeglichen Alters, jungen aber ganz be-
sonders, wo unerfüllte Erwartungen
und Hoffnungen zu Trennungen,
Scheidungen und Tod führen. Alles
kostet viel Geld, und eine Scheidung
ist nicht selten der erste Schritt in die
Verarmung.
Wäre es nicht einfacher, weniger zu
konsumieren, um all dem zu entge-
hen?
So einfach ist es nicht, denn auch die
fünf reichsten Kantone der Schweiz
haben sich verpflichtet, die armen
Schweizer Kantone finanziell so lange
zu unterstützen, bis sie 84% des
Schweizer Lebensstandards errei-
chen.
Das sind nicht nur die armen Berg-
kantone, die jedes Jahr Milliarden er-
halten, sondern auch Kantone wie der
Aargau und St. Gallen. Der Aargau
hat, gemessen an seinen Bedürfnis-
sen, zu wenig gute Steuerzahler, und
der Kanton St. Gallen hat – in einem
Anfall von Grössenwahn – überinve-
stiert und sitzt nun auf einem Berg
von Folgekosten.
Es fällt kaum auf, dass die Stadt Ol-
ten regelmässig pleite ist.
Weil dies auch für viele andere Ge-
meinden gilt, hat der Zwang zur Fu-
sion in den letzten Jahren zuge-
nommen.
Wir leben also nicht nur privat zu auf-
wändig, sondern auch die meisten öf-
fentlichen Hände leisten sich Luxus-
ausgaben, die zur Gewohnheit
geworden sind und daher irgendwie
finanziert werden müssen. Schon jetzt
wird erkennbar, dass in vielen Kanto-
nen Steuererhöhungen nicht weit ent-
fernt sind.
Im Kanton Waadt, wo man die Unter-
nehmenssteuern schon seit einiger
Zeit gesenkt hat, um neue Firmen an-
zuziehen, warnen auch grössere
Städte, beispielsweise Nyon, vor Lö-
chern im Budget.
Das ist ein innerschweizerisches und
in den meisten Kantonen, die nach
ähnlichen Spielregeln den Finanzaus-
gleich eingeführt haben, kantonales
Problem.
Die Schweiz ist aber keine Insel, wie
sich Island und Grossbritannien mehr
oder weniger glücklich schätzen, son-
dern als Importland von Arbeit-
nehmern und Touristen sowie als Ex-
portland von Chemie-, Pharma-,
Maschinen-, Metallbau-, Zigaretten-
und Schokoladeprodukten von der
Europäischen Union (EU), den USA
und vielen anderen Staaten abhängig.
Sie betrachten uns als „reiche Tante“,
wo viel Cash abgeholt werden kann.
1,3 Milliarden für die EU, 2,5 Milliarden
für die Entwicklungshilfe und dem-
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nächst eine Milliarde für ausländische
Arbeitnehmer in der Schweiz, die bei
Arbeitslosigkeit ihre Unterstützung
nicht mehr in ihrer Heimat, sondern in
der Schweiz beziehen sollen.
Wie viel Substanz uns die Tributzah-
lungen an die US-Steuerbehörden
gekostet haben, zeigen täglich unsere
beiden am Stock gehenden Gross-
banken, die längst den Anschluss an
die Weltelite ihrer Branche verloren
haben.
Sie haben Fehler gemacht, aber auch
derart viel Geld abliefern müssen,
dass es Jahre dauern wird bis es wie-
der in den Kassen ist.
Doch wir sind reich, und die Welt um
uns ist arm. Sie wird teilweise sogar
immer ärmer, ziehen wir die von Krie-
gen verwüsteten Staaten zwischen
Afghanistan und dem Jemen mit in
Betracht.
Gut, Afghanistan und die Länder des
Mittleren Ostens wurden von den US-
Amerikanern angegriffen und zerstört.
Ihre europäischen wie aussereuropä-
ischen Hilfstruppen müssen nun se-
hen, dass ihre freiwillige Mitwirkung
rasch vergessen wird.
Fakt ist, dass zwischen den gut 500
Millionen Europäerinnen und Europä-
ern und den demnächst 2,5 und mehr
Milliarden zählenden Afrikanern nur
die Badewanne Mittelmeer liegt. Wie
sich schon jetzt zeigt, wird dies auf
Dauer kein Schutz vor noch grösseren
Märschen nach Norden sein.
Die südliche Küste Europas ist durch
Schutzwälle nicht abzuriegeln. Schon
unsere frühesten Vorfahren sind aus
Afrika über den Kaukasus nach We-
sten gezogen, wo wir jetzt unser Erst-
geburtsrecht in Anspruch nehmen.
Schon heute droht die EU an ihren ei-
genen Aufnahmerichtlinien zu zerbre-
chen, weil sich deren Mitglieder nicht
an die EU-Spielregeln halten wollen.
Und morgen, wenn es noch ernster
wird?
Wie die Scheidung eines Paares für
eine Familie, ist der Krieg das höchste
Risiko für eine Völkergemeinschaft.
Wer diese Kosten vermeiden möchte,
muss konsequent für den Frieden sein
– oder mindestens die bewaffnete
Neutralität.
So wenig wie die Schweiz ein funkti-
onsfähiges Heer hat, ist die deutsche
Armee einsatzbereit.
Geben die Amerikaner die NATO auf,
die gerade ihren 70sten Geburtstag
feiert, soll eine EU-Armee die US-In-
vestitionen in Europa wie unsere eige-
nen verteidigen. Dies aufzubauen,
wird bei günstigem Wind mehr als ein
Jahrzehnt dauern. Wer glaubt daran?
Neben künftigen inneren und äus-
seren Auseinandersetzungen droht
die Klimakatastrophe. Wir essen zu
viel und zu gut, wir trinken zu viel und
zu gut, wir fliegen zu viel und leisten
uns Wohnungen, Häuser, Autos, eige-
ne Schiffe und Flugzeuge, dazu eine
in vielem ineffiziente Verwaltung, die
sich auch als Luxusverwaltung inter-
pretieren lassen könnte.
Wollen wir diese kommenden internen
Aufstände, wie wir sie in Italien und
Frankreich schon erleben?
Oder wollen wir unseren Konsum um
mindestens dreissig Prozent zurück
fahren, um in edler Bescheidenheit,
aber nicht ärmlich, uns, andere Men-
schen und die Welt zu retten?
Die Grünen, Grünliberalen, die Ve-
getarier und Veganer werden die-
ses Problem nicht lösen.
Sie sind, ganzheitlich betrachtet,
Luxusformationen, die ein neues
Paradies anstreben, das sie nicht
erreichen werden.
Nur die konservativen Kapitaleigner
und jene, die den Konsum zur inner-
weltlichen Religion gemacht haben,
können die Schweiz, Europa und die
Welt vor diesen drohenden Zerstö-
rungen retten.
Sie werden abends wieder früher ins
Bett gehen, um Energie zu sparen. Sie
werden nur noch einmal im Jahr vier-
zehn Tage Ferien im Ausland machen,
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wie dies in den USA, Japan und China
schon heute die Regel ist. Sie werden
auf Zweit- und Drittwohnungen und
-häuser verzichten und sich, samt Fa-
milien, bescheidener kleiden und ge-
ben.
Für die obersten Post- und Bankenka-
der gibt es keine Luxusfeste im In-
und Ausland mehr.
Der Bundesrat wird auf eine aktive
Aussenpolitik mit persönlicher Prä-
senz in allen Hauptstädten verzichten.
Das World Economic Forum (WEF)
braucht es auch nicht mehr, um den
Energieverbrauch der Gemeinde Da-
vos zu senken.
„Seid Ihr denn verrückt geworden?
Lieber greifen wir zu den Waffen“,
werden jetzt viele antworten.
Vielleicht wird es so sein.
Ganz unvermeidlich.
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Bundesrat entscheidet über die Zukunft des Technologiekonzerns RUAG
Offizielles Dokument des Bundesrates
in vollem Wortlaut
Der Bundesrat
Bern, 18.03.2019 - Der Bundesrat hat
in seiner Sitzung vom 15. März 2019
das Vorgehen bei der Entflechtung
des für die Armee tätigen Bereichs von
RUAG genehmigt. Gleichzeitig hat er
entschieden, dass RUAG International
zu einem Aerospace-Technologiekon-
zern weiterentwickelt und mittelfristig
vollständig privatisiert werden soll. Mit
diesem Vorgehen kann nach Auffas-
sung des Bundesrates den Bedürfnis-
sen der Armee, den Eignerinteressen
des Bundes sowie dem Arbeits- und
Technologiestandort Schweiz optimal
Rechnung getragen werden.
RUAG hat sich in den vergangenen 20
Jahren von einem Rüstungsbetrieb zu
einem internationalen Technologie-
konzern entwickelt. Die gesetzlich vor-
geschriebene Sicherstellung der Aus-
rüstung der Armee macht heute nur
noch einen Teil der Tätigkeiten aus.
Der Bundesrat hat darum letztes Jahr
beschlossen, die für die Armee tätigen
Unternehmensteile von den übrigen
Geschäftsbereichen zu entflechten.
Am Freitag hat er diesen Grundsat-
zentscheid weiter konkretisiert.
Entflechtung ist auf Kurs
Ab 1. Januar 2020 wird die RUAG Hol-
ding AG eine neue Beteiligungsgesell-
schaft mit zwei Subholdings: Einer-
seits MRO Schweiz, die für die Armee
tätig sein wird (ca. 2500 Mitarbeiten-
de, Produktionsstandorte in der
Schweiz); andererseits RUAG Interna-
tional für die übrigen Geschäftsberei-
che (ca. 6500 Mitarbeitende, wovon
zwei Drittel im Ausland).
Diese beiden Subholdings werden se-
parat geführt werden, rechtlich und fi-
nanziell voneinander unabhängig sein
und mit getrennten Informatiksyste-
men arbeiten. Das Informatiksystem
von MRO Schweiz wird in den Sicher-
heitsperimeter des VBS integriert. Da-
mit wird die Informatiksicherheit auch
im Nachgang zum Cyber-Angriff von
2016 weiter gestärkt. Damit die Betei-
ligungsgesellschaft sowie MRO
Schweiz wie bisher im Interesse des
Eigners handeln, soll in den Verwal-
tungsräten der Beteiligungsgesell-
schaft und der MRO Schweiz eine
Mehrheit an unabhängigen, durch den
Bundesrat genehmigten Verwaltungs-
räten Einsitz nehmen.
MRO Schweiz als Materialkompe-
tenzzentrum der Armee
MRO Schweiz wird alle sicherheitsre-
levanten Leistungen für das VBS er-
bringen, welche bisher RUAG erbracht
hat. Dabei handelt es sich in erster Li-
nie um Wartung, Reparatur und Über-
holung (MRO, englisch Maintenance,
Repair und Overhaul) sowie um die
Instandhaltung einsatzrelevanter Sys-
teme wie die Kampfjets.
Damit bekräftigt der Bundesrat, dass
MRO Schweiz die Rolle des Material-
kompetenzzentrums für die Schweizer
Armee wahrnimmt. Gleichzeitig stärkt
er die transparente und kostenopti-
mierte Leistungserbringung gegen-
über dem VBS und entspricht damit
Forderungen von EFK und parlamen-
tarischen Kommissionen.
MRO CH wird in begrenztem Ausmass
auch Drittaufträge ausführen können,
aber nur aus der Schweiz heraus und
wenn Synergien mit dem Geschäft für
die Armee vorliegen, etwa bei der
Wartung von Helikoptern.
13
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Strategie für RUAG International:
Fokus auf Aerospace als privatisier-
te Firma
Für die übrigen, international ausge-
richteten Geschäftsbereiche hat der
Bundesrat die von RUAG ausgearbei-
teten Optionen zur Weiterentwicklung
geprüft und unterstützt die vom Ver-
waltungsrat vorgeschlagene Bildung
einer Aerospace-Gruppe. Diese wird
mittelfristig aus den beiden Unterneh-
mensbereichen Aerostructures und
Space bestehen. Die in den letzten
Jahren durch RUAG aufgebauten
Kompetenzen in diesen Geschäftsfel-
dern sollen fokussiert weiterentwickelt
und das technische Knowhow in der
Schweiz erhalten bleiben. Dies steht
auch im Zusammenhang mit der Welt-
raumpolitik der Schweiz. RUAG wird
den Umsetzungsplan dem VBS und
der EFV noch im laufenden Jahr unter-
breiten.
An einem solchen Technologiekonzern
kann der Bund auf Dauer keine Betei-
ligung halten. Es gibt keine gesetzli-
che Grundlage hierfür und der Bun-
desrat sieht auch kein öffentliches
Interesse daran. Der Bundesrat will
deshalb RUAG International mittelfris-
tig vollständig privatisieren.
Gestaffeltes Vorgehen bis zur voll-
ständigen Privatisierung
Für diese Privatisierung hat RUAG
ebenfalls verschiedene Optionen vor-
geschlagen. Der Bundesrat wird zu ei-
nem späteren Zeitpunkt über die wei-
teren Schritte entscheiden. Er sieht ein
gestaffeltes Vorgehen vor, abgestimmt
auf den Aufbau der Aerospace-Grup-
pe. Zu Beginn werden unter RUAG In-
ternational auch jene Unternehmens-
bereiche weitergeführt, die nicht zur
neuen Ausrichtung als Aerospa-
ce-Gruppe passen oder die aufgrund
der Vernetzung mit dem Ausland nicht
in MRO Schweiz überführt werden
können. Für diese Einheiten werden
Partner gesucht, die für sie bessere
Zukunftschancen bieten. Dazu zählen
die Bereiche Cyber, MRO International
und RUAG Ammotec. Für Simulation
& Training wird ein Joint-Venture ange-
strebt.
Der Verkauf von RUAG Ammotec wird
aus Sicht des Bundesrates die Versor-
gungssicherheit nicht beeinträchtigen.
Schon heute sind im Bereich der
Kleinkalibermunition die Schweizer
Produktionsstandorte auf Komponen-
ten aus dem Ausland angewiesen. Der
Bundesrat ist sich bewusst, dass ein
Käufer sehr vorsichtig zu wählen ist.
Insbesondere will der Bundesrat, dass
der Standort Thun weiterbetrieben
wird.
Arbeits- und Technologiestandort
Schweiz
Der Bundesrat ist der Überzeugung,
dass mit diesem Vorgehen sowohl den
Interessen der Armee als auch denen
des Unternehmens Rechnung getra-
gen wird. MRO Schweiz kann sich auf
den Kernauftrag zu Gunsten der Ar-
mee konzentrieren. Gleichzeitig kann
die Aerospace-Gruppe als attraktives
Technologieunternehmen mit Sitz in
der Schweiz fortbestehen.
Obwohl das Wachstum dieser Märkte
primär im Ausland stattfindet, besteht
damit die Möglichkeit, hochspeziali-
sierte technologische Verfahren und
entsprechende Arbeitsplätze in der
Schweiz zu erhalten und weiter auszu-
bauen.
Zudem kann der Bund mit den geplan-
ten Devestitionen und der Privatisie-
rung der Aerospace-Gruppe seine fi-
nanziellen Risiken reduzieren.
Adresse für Rückfragen
Lorenz Frischknecht
Sprecher VBS
+41 58 484 26 17
Links
Herausgeber
Der Bundesrat
https://www.admin.ch/gov/de/start.
html
Generalsekretariat VBS
http://www.vbs.admin.ch
Gruppe Verteidigung
http://www.vtg.admin.ch
armasuisse
http://www.ar.admin.ch/
14
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Klaus Stöhlker
SchweizSVP, FDP und CVP rutscht der Boden weg – und der grüne Tsunami zerstört die Fundamente
Nach den Zürcher Wahlen ist vor
den Nationalrats-Wahlen:
Haben die Grünen+Liberalen mehr
als Träume anzubieten?
Für SVP-Präsident Albert Rösti sind
an der Niederlage alle schuld: die ei-
genen zu träge gewordenen Mitglie-
der, die grünen Redaktionen des
Schweizer Fernsehens, die Asylanten,
die nicht mehr kommen wollen.
Jetzt will er die alte SVP-Garde als
Botschafter in seine Sektionen sen-
den, damit die Schweizer Jugend be-
greift, dass die Zukunft des Landes in
seiner Vergangenheit liegt.
Was er nicht sehen kann und nicht se-
hen darf, ist der Zerfall der SVP-Füh-
rungsspitze. Weil Christoph Blocher in
seinen besten Jahren wütend war, zog
er die Menschen in seinen Bann. Jetzt
führt, nach dem Ostschweizer „Sün-
neli“ Toni Brunner, der die Flucht aus
der Partei angetreten ist, der „aller-
liebste Berner“ Albert Rösti, dem die
Blocher-Tochter Magdalena im Na-
cken sitzt, die „dreamer“ nicht liebt.
Familie Blocher ist von Diadochen um-
geben: Adrian Amstutz, Thomas Ae-
schi und Roger Köppel und einige
mehr.
In der grossen Not wurde in der West-
schweiz, wo die SVP kaum noch exis-
tiert, der SVP-Sänger und Dichter aus
dem Wallis, Oskar Freysinger, zum
Wahlkampfleiter ernannt; bisher ohne
positives Ergebnis. Das grosse
SVP-Erbe wird deshalb nun mehr zer-
fetzt als vergrössert.
Wer meint, die FDP würde dies mit der
Schwyzer Unternehmensberaterin von
Franz Steineggers Gnaden, Petra
Gössi, besser machen, irrt. Sie tritt seit
zwei Jahren, mit einem John F. Kenne-
dy-Kinn ausgestattet, immer lebhafter
und sachkundiger auf. Gerade aber ihr
eher verzweifelter und von der Partei
nicht getragener Schwenk an die grü-
ne Front hat die Freisinnigen in tiefste
Verwirrung gestürzt. Wie soll das Ver-
sprechen eingelöst werden? Niemand
weiss es.
Auch FDP-Fraktionschef Beat (nicht
Peter) Walti nicht, der schon in seinem
Heimatkanton Zürich kaum prägende
Spuren hinterliess.
Er ist das übliche Beispiel eines frei-
sinnigen Karrieristen, der dank seiner
Anwaltsintelligenz die Leiter nach
oben fiel.
Hier muss sogar das Schlachtross
Philipp Müller zu Hilfe eilen, damit die
FDP bei ihrer Stammwählerschaft
noch verstanden wird. Derweil zerfällt
auch die Zürcher FDP, deren Präsident
soeben aus dem Kantonsrat abge-
wählt wurde. Siegerparteien sehen an-
ders aus.
Von den einstigen drei grossen Partei-
en sind nur zerfallende Reste übrig ge-
blieben, die auch ein Gerhard Pfister
für seine CVP nicht mehr flicken kann.
Wenn die Banker sagen „The trend is
your friend“, gilt im Fall unserer einsti-
gen Staatsparteien:
„The trend is your best ennemy“.
Die SVP nennt sich heute, nicht zu
Unrecht, die stärkste Wirtschafts-
partei. Sie hat zumindest die meis-
ten Milliardäre und hundertfache
Millionäre in ihrer direkten oder in-
direkten Führungsspitze.
15
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Unter dem Druck von Christoph Blo-
cher macht sie aber eine Wirtschafts-
politik, so im Falle des unterschriftsrei-
fen Rahmenabkommens mit der EU,
die überhaupt nicht übereinstimmt mit
den Wünschen und Zielen der grossen
Schweizer Banken, Industriefirmen
und anderen Finanzinstituten.
Deshalb ist der einstige Super-Dach-
verband der Schweizer Wirtschaft, die
economiesuisse, ins Schleudern ge-
kommen. Sie läuft Gefahr, in die Inter-
essenwelt der grossen KMU abzurut-
schen, hat doch Swissholdings, der
Verband der Schweizer Grosskonzer-
ne, die meist unter ausländischem
Einfluss oder internationaler Führung
stehen, längst eigene Lobbying-Pro-
gramme entwickelt.
Die „grosse Schweizer Wirtschaft“
hat sich weitgehend von den pro-
vinziellen Interessen kantonaler Po-
litiker getrennt, die in Bern die Bun-
despolitik machen wollen. Die dort
festzustellende Unsicherheit, sei es
in Fragen der EU, der Rechts- und
der Steuerentwicklung, passt den
„Millionen-Managern“ schon lange
nicht mehr.
Typisch dafür ist die UBS Schweiz, die
im UBS-Konzern ausser der Rolle der
Geldmaschine, die hohe Erträge
bringt,
eigentlich keine massgebliche Rolle
mehr spielt.
So sind zwei Schweizen entstan-
den, die der global orientierten
A-Schweiz, die längst in die Welt
und die EU integriert ist, und die tra-
ditionell orientierte B-Schweiz, die
zwar Wilhelm Tell nicht mehr ken-
nen will, aber auch niemand mehr
hat, der ihr eine wahrscheinliche
Zukunft entwerfen kann.
Sie lebt in den Tag hinein und ist einem
Systemwettbewerb ausgesetzt, den
sie auf Dauer nur verlieren kann.
In diese Gefechtslage stürmen nun die
Grünen und Grünliberalen hinein, ge-
tragen von Wohlstandsbürgern und
jungen, eher gebildeten Menschen,
die endlich eine Aufgabe haben wol-
len: Wir retten die Welt und damit uns.
Wer gewinnt, wenn 30jährige junge
und durchaus kluge wie attraktive
Menschen gegen SVP-Altväter,
CVP-Katholiken oder FDP-Juristen
und -Unternehmensberater antreten?
Den Reim darauf kann sich jeder sel-
ber machen.
Dass von den Grünen und Grünlibera-
len Träume verkauft werden, die unter
Bundesrätin Doris Leuthard zu Milliar-
dengewinnen einerseits und hohen
Konsumbelastungen für Normalbürger
anderseits geführt haben, verstehen
nur wenige.
Wer die grüne Politik realisieren will,
muss auf einen erheblichen Teil sei-
ner Einkünfte und seines Vermö-
gens verzichten, wie ich unlängst
hier geschrieben habe, um zur Be-
lohnung einer ungewissen Zukunft
entgegen zu gehen.
Jetzt, sechs Monate vor den nationa-
len Herbstwahlen, ist ungewiss, wie
diese enden werden.
Zu viel ist abhängig von den Tageser-
eignissen, weshalb sich schon daraus
die Schwäche der Schweizer Politiker
und Konzeptionslosigkeit der Parteien
ablesen lässt.
Die Unbeirrtheit, mit der Albert Rösti,
Petra Gössi und Philipp Müller diese
Wahlen ansteuern, lässt eher Schlim-
mes ahnen.
Unseren alten Parteien rutscht der Bo-
den unter den Füssen weg, was nicht
heisst, dass die Grünen und Grünlibe-
ralen ausser Hoffnungen und hohen
Kosten etwas Besseres zu bieten ha-
ben.
Wieso denn, werden mich einige fra-
gen? Ist doch gut so.
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Dr. Daniele GanserDie Charta der Vereinten Nationen verbietet Kriege. Das Gewaltverbot kennt nur zwei Ausnahmen: Selbstverteidigung oder ein Krieg mit einem Mandat des UN-Sicherheitsrates. Das neue Buch von Daniele Ganser schildert illegale Kriege, an denen NATO-Länder von 1945 bis heute beteiligt waren: Iran 1953, Guatemala 1954, Ägypten 1956, Kuba 1961, Vietnam 1964, Nicaragua 1981, Serbien 1999, Afghanistan 2001, Irak 2003, Libyen 2011, Ukraine 2014, Jemen 2015 und der laufende Krieg in Syrien.
978-3-280-05631-8Neupreis: 35.- CHF in der Schweiz bzw. 25.- EUR in Deutschland und Österreich / Vorbestellungen möglich per E-Mail an [email protected]
Daniele Ganser: https://www.danieleganser.ch/kontakt.html
Illegale KriegeWie die NATO-Länder die UNO sabotieren - Eine Chronik von Kuba bis Syrien
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Klaus Stöhlker
Schweiz: ParteienBlochers Vasallen geben auf: Der Zusammenbruch der Zürcher SVP
Vor 30 Jahren begann der Tycoon sei-
nen Siegeszug, führte die 10-Pro-
zent-Bauernpartei an die Macht – Aus
und vorbei.
Nach dem grausamen Wahlwochen-
ende, wo die Zürcher SVP auf kanto-
naler Ebene fast zehn Prozent aller
Stimmen verlor, konnte der Nieder-
gang der kantonalen SVP nicht mehr
verheimlicht werden. Nun trat auch die
ganze Parteispitze samt Parteisekre-
tären in corpore zurück.
Der Zusammenbruch könnte nach 30
Jahren des Aufstiegs und des Erfolgs
nicht schlimmer sein. Wer ist schuld?
Der bedeutendste Politiker der
Schweiz in der 2. Hälfte des letzten
Jahrhunderts, Christoph Blocher, hat
sein eigenes Werk wieder vernichtet.
Er schuf die mit ihren Inseraten, Plaka-
ten und hemmungslosen Wortmeldun-
gen aggressivste rechtsbürgerliche
Partei der Schweiz. Sein Vorbild war
der bayerische Intellektuelle Franz Jo-
sef Strauss, der neben sich auch nie-
mand kannte.
Blocher vernichtete den Zürcher Frei-
sinn, der gleichzeitig mit dem Aufstieg
der Zürcher SVP in die Bedeutungslo-
sigkeit versank. Zusammen mit Partei-
sekretär Ueli Maurer baute er die
Schweizerische Volkspartei nach dem
Vorbild Zürichs auf.
Blocher als Lautsprecher, Maurer als
sehr erfolgreicher Manager. Nebenbei
wurde der weniger radikale Berner
SVP-Flügel abgelöst durch Parteisol-
daten Blocherscher Art.
Der nationale Niedergang dieser Partei
setzte ein, als Blocher die alte Partei-
garde in Zürich in die Wüste schickte,
einen nach dem anderen, und sie er-
setzte durch jüngere Intellektuelle.
Was einmal eine Partei der Bauern
war, wurde zu einer Partei des geisti-
gen Mittelstands,
alle in der Furcht vor dem stets zür-
Grafik:BLN-Satirikon
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
nenden Zeus vom Zürichsee.
Mit der Wahl von Toni Brunner zum
nationalen Parteipräsidenten wurde
die SVP zu einer Partei der Lieben und
Netten, ganz wie Blocher dies einst
der FDP vorgeworfen hatte.
Dieser Trend wurde noch stärker, als
Albert Rösti, ein stets höflicher Ber-
ner Landwirtschaftspolitiker, an die
Stelle von Brunner trat, der langsam
die Lust an der eigenen Partei verlor.
Warum traf Blocher diese Wahl? Er
wollte aus dem 30%-Wahlkäfig nach
oben ausbrechen und suchte Partei-
soldaten, die auch die Mittewähler
überzeugen konnten.
Dieser Versuch ist gescheitert.
Die, wie in Zürich, übrig gebliebenen
Mini-Blochers hatten weder die Ener-
gie noch das Geld noch den Intellekt,
um den Altmeister abzulösen.
Echte Stars wie Peter Spuhler zogen
sich zurück und verweigerten die Blo-
cher-Nachfolge.
Mit Roger Köppel, dem Verleger der
Weltwoche, fand er nochmals einen
Star, der als Zürcher SVP-Nationalrat
glänzend gewählt wurde und seither
die Hallen füllt.
Köppel ist aber mehr ein Entertainer
als ein bodenständiger Politiker.
So begleitete er den Niedergang der
Partei, zeigte in der Weltwoche
Schwächen der SVP-Grossen auf,
fand aber nie Zeit für einen Hebel, um
den Niedergang mindestens zu brem-
sen.
Jetzt will er auch nicht zum Retter wer-
den. Seine jetzige Position zwischen
Blocher, Parlament und Weltwoche ist
viel reizvoller und verlangt weniger
Knochenarbeit.
Zum inneren Zusammenbruch der
Parteiorganisation, denn Zürich ist
nicht der einzige geschwächte Kan-
ton, trug auch bei, dass mit Magdale-
na Martullo-Blocher vom Vater eine
Kandidatin in die Führungsspitze auf-
genommen wurde, deren bisherige
politische Leistungen sehr beschränkt
sind.
Ihr berüchtigter Kommandostil ist kein
Instrument, eine Volkspartei zu stär-
ken.
Politiker sind à priori „dreamers“, ein
Ausdruck, der bei Nationalrätin Mar-
tullo als eine der tiefsten Stufen der
Emser Hölle gilt.
Die SVP ist jetzt bis ins Mark ge-
schwächt, in der Westschweiz mehr
noch als in der deutschen Schweiz.
Wie dünn die Personaldecke gewor-
den ist, zeigt die Berufung von Oskar
Freysinger zum welschen Wahl-
kampfleiter. Oskar ist ein passabler
Sänger und Musiker, aber kein zweiter
Ueli Maurer.
Ob und wie die Partei sich in den kom-
menden Monaten bis zu den Wahlen
im Oktober wieder erholt, wird sich
zeigen. Weder die Blocherschen noch
die Walter Freyschen noch die Matter-
schen Millionen werden einen Wahl-
sieg erzwingen können, wenn das
Personal und die Richtung nicht mehr
stimmen.
Christoph Blocher, ein in jeder Bezie-
hung grosser Schweizer Politiker, ein
Herausforderer der Sonderklasse, hat
seine Partei aufgebaut und drückt sie
jetzt in den Untergang.
Ein Held, dies zu verhindern, ist nicht
in Sicht. Eine Heldin auch nicht.
Ob die FDP diese Jahrhundertchance
süsser Rache wahrnehmen kann, darf
auch bezweifelt werden.
Grafik:BLN-Satirikon
19
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Kommentar vom 29. März 2019
von Hans Geiger, em. Professor für Bankwesen, Weiningen ZH
Diplomatenjagd 1971 und 2019 Zum Rahmenabkommen Schweiz – EU
1971 singt der grosse deutsche Lie-
dermacher Reinhard Mey seine Balla-
de «Diplomatenjagd». Bei der besun-
genen Gesellschaftsjagd «findet der
Aussenminister den Tod», und dies,
weil ein klappriger Ahnherr «das Wort
Diplomatenjagd nur etwas zu wörtlich
genommen hat».
Unser Aussenminister ist bei der heu-
tigen Diplomatenjagd wohl ausser Ge-
fahr. Aber wie steht es um seinen
Chefdiplomaten Roberto Balzaretti?
Roberto Balzaretti, gemäss Blick der
Bruce Willis der Schweizer Diplomatie,
handelte letztes Jahr im Auftrag des
Bundesrates mit der Europäischen
Union das Rahmenabkommen aus.
Der heutige Staatssekretär im Aussen-
departement hat mit der EU viel Erfah-
rung. Seit dem 1. Februar 2018 ist er
Chef der Direktion für Europäische An-
gelegenheiten. Von 2012 bis 2016 war
er Schweizer Botschafter in Brüssel.
Die erste Erfahrung mit der EU machte
er 1992, als er als jüngster Diplomat im
Team des Schweizer Botschafters Be-
nedikt von Tscharner in Brüssel das
EU-Beitrittsgesuch überreichte. Damit
hat er, ohne eigenes Verschulden, viel
zur Niederlage des Bundesrates in der
EWR-Abstimmung beigetragen.
Am 7. Dezember 2018 hat der Bun-
desrat das Resultat der Verhandlun-
gen
Balzarettis in Form des Rahmenab-
kommens veröffentlicht, ohne dazu
eine Empfehlung abzugeben. Der
Bundesrat weiss nicht, was er will und
flüchtet sich deshalb in ein Konsultati-
onsverfahren. «Seither wirbelt Staats-
sekretär Balzaretti als selbsternannter
PR-Chef für das Rahmenabkommen
durch die Schweiz» (Tages-Anzeiger).
Darf er das?
Was ist ein Diplomat
Wikipedia sagt: Ein Diplomat ist ein
Regierungsbeauftragter, der seinen
Staat auf Regierungsebene gegen-
über ausländischen Staaten oder in-
ternationalen Organisationen völker-
rechtlich vertritt. Spätestens seit dem
Wiener Übereinkommen über diplo-
matische Beziehungen von 1961 ge-
niessen Diplomaten ein Recht auf Im-
munität: Dies bedeutet, dass ein
Diplomat während der diplomatischen
Mission vor Verfolgung, Verhaftung
und auch vor sonstigen hoheitlichen
Massnahme geschützt ist. Aber als
mögliches Opfer einer Diplomatenjagd
zuhause ist Roberto Balzaretti damit
nicht geschützt.
Giovanni Guareschi, Schöpfer der Ge-
schichten über Don Camillo und Pep-
pone, definierte einen Diplomaten ein-
mal wie folgt: «Ein Diplomat ist ein
Mann, der offen ausspricht, was er
nicht denkt».
Gemäss Duden hat «Diplomat» noch
eine zweite Bedeutung:
Ein Diplomat ist jemand, der geschickt
und klug taktiert, um seine Ziele zu er-
reichen, ohne andere zu verärgern.
Das ist wohl eher weniger die
Stärke des Kampfsportlers Roberto
Balzaretti.
Der Brückenbauer im Konsultati-
onsverfahren
Weil der Bundesrat nicht weiss, was er
will, oder weil der Mehrheit der Bun-
desräte der vorliegende Vertragsent-
wurf nicht passt, flüchtet sich unsere
20
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Regierung in ein innovatives Konsulta-
tionsverfahren, das es so gar nicht
gibt. Angeblich möchte der Bundesrat
in den noch offenen Punkten eine kon-
solidierte Haltung erreichen und allen-
falls mit der EU erneut das Gespräch
suchen. Tatsächlich liegt der Wert des
Verfahrens nur darin, dass sich damit
ein Entscheid bis nach den eidgenös-
sischen Wahlen vom 20. Oktober hin-
auszögern lässt.
Balzaretti ist ein Mann von Ignazio
Cassis. Vom Aussenminister wurde er
auf den Stuhl des Chefunterhändlers
gesetzt. Und weil Ignazio Cassis den
vorliegenden Vertragsentwurf unter-
zeichnen möchte, missbraucht er
Balzaretti jetzt als innenpolitischen
Brückenbauer. Dass das nicht die Auf-
gabe des Chefdiplomaten sein kann,
müsste der Aussenminister wissen.
Wenn schon, dann ist es seine eigene
Aufgabe. Es geht um Innenpolitik,
nicht um Diplomatie nach aussen.
Polit-Cabaret in Brüssel
Stellen wir uns vor, dass sich der Bun-
desrat im November entscheiden wird,
von der EU drei Änderungen am Rah-
menabkommen zu verlangen: Erstens
wird die Rechtsprechung durch den
Europäischen Gerichtshof abgelehnt,
zweitens sollen die flankierenden
Massnahmen als ausgenommen er-
klärt werden. Drittens soll ein allenfalls
überarbeitetes Freihandelsabkommen
nicht dem Rahmenabkommen, also
nicht der neuen Guillotine-Klausel un-
terstellt werden. Stellen wir uns vor,
wie Roberto Balzaretti diese Forderun-
gen seinen Verhandlungspartnern vor-
tragen wird, die ihm während Monaten
zugehört haben, wie er den Schweize-
rinnen und Schweizern dozierte, das
Abkommen sei «Öl für das System»
und «Wir brauchen dieses Abkom-
men».
Das wäre reines Polit-Cabaret. Sowas
tut man nicht.
Will der Bundesrat das Abkommen
retten, muss er den innenpolitischen
PR-Chef für das Rahmenabkommen
von seinen aussenpolitischen diplo-
matischen Funktionen entbinden.
Für Balzaretti gibt es noch viele nützli-
che Funktionen im diplomatischen Be-
reich der Schweiz.
Oder ist alles anders?
Vielleicht sollte man Balzaretti bei der
Diplomatenjagd doch nicht ab-
schiessen. Vielleicht ist er der geniale
Diplomat, wie ihn Giovanni Guareschi
beschrieben hat. Vielleicht ist er der
Diplomat, der offen ausspricht, was er
nicht denkt. Wirbt er für ein schlechtes
Abkommen, weil er überhaupt kein
Abkommen will? Hat er ein verfehltes
Abkommen ausgehandelt, damit es
dann von Volk und Ständen abgelehnt
wird? Als er 1992 das verfehlte
Beitrittsgesuch in Brüssel übergeben
hatte, hat es bei der EWR-Abstim-
mung mit dem Nein auf jeden Fall per-
fekt geklappt. Wenn das alles so kom-
men sollte, dann ist er der König der
Diplomaten, und wir singen mit Rein-
hard Mey: «Das war, bei Hubertus, ein
prächtiger Blattschuss».
Link zum Lied von Reinhard Mey:
https://www.youtube.com/watch?-
v=IXZQoxbBIMI
21
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Der unverbindliche Migrationspakt – plötzlich doch verbindlich! Systematisch die Bürger getäuscht
desverfassungsgerichts ausgekungel-
te Stephan Harbarth von der CDU die
regierungsamtliche Lesart eines „Pak-
tes, der zu nichts verpflichtet“, im
Bundestag zum Besten gab.
Die Kritiker – Verbreiter von Fake-
News?
Lagen die Kritiker falsch? Verbreiteten
sie aus Dummheit und Unkenntnis,
vielleicht sogar aus bösartigen,
„rechtspopulistischen“ Motiven Fake-
News – wie ihnen flächendeckend un-
terstellt wurde?
Nein. Nun haben wir es amtlich. Nicht
TE und Co. waren es, die FakeNews
verbreiteten – es ist die Bundesregie-
rung mit ihren amtlichen und halbamt-
lichen Unterstützern in Parlamenten,
Medien und NGO, die ein phänomen-
ales Lügengebäude aus Nebelkerzen
aufgebaut hat.
Das EU-Papier
zur Rechtswirksamkeit des Paktes
TE liegt ein Papier vor, das das Datum
1. Februar 2019 trägt.
Die Autoren dieses Papieres sind:
Stefano Manservisi, Rechtswissen-
schaftler und seit 2016 Generaldirek-
tor der EU- Generaldirektion Entwick-
lung und Zusammenarbeit (DG
DEVCO),
Tomas Spahn (*1954) Politikwissen-
schaftler und Historiker.
Spahn arbeitete journalistisch als poli-
tischer Redakteur für die „Hamburger
Morgenpost“, „Die Welt“, „Welt am
Sonntag“, „Berliner Kurier“ .
Als Kommunikationsberater gehörten
Töchter der Lufthansa, der Deutschen
Bahn sowie mittelständische Unter-
nehmen zu seinen Kunden.
Mitte der ersten Dekade des 21. Jahr-
hunderts zog er sich aus der aktiven
Consulting-Tätigkeit zurück und kon-
zentrierte sich auf die Publikation von
politologischen und historischen Ana-
lysen.
1989 gründete er die Forschungsge-
meinschaft „Ethik und Politik“ als Zu-
sammenschluss wissenschaftlich und
öffentlich tätiger Menschen, der er
seitdem ehrenamtlich vorsteht und die
es sich zur Aufgabe gemacht hat, non-
konformistische Analysen ebenso zu
publizieren wie jungen, wissenschaftli-
chen Talenten ein Forum zur Publikati-
on zu geben.
Welch‘ eine geschlossene Front tat
sich auf, als im Herbst des Jahres
2018 TE und andere unabhängige
Medien darauf hinwiesen, dass der
in Marokko zur Annahme anstehen-
de UN-Pakt zur Globalen Migration
der ungehinderten Einwanderung
Tür und Tor öffnete.
Welch‘ ein hassverzerrtes Gesicht prä-
sentierte der Hamburger SPD-Abge-
ordnete Johannes Kahrs, als aus den
Reihen der Bundestagsopposition auf
genau diese Problematik hingewiesen
wurde. Wie pseudojuristisch verdreht
hörten sich die Rechtsverdrehungen
an, mit denen der zu diesem Zeitpunkt
bereits als designierter Chef des Bun-
22
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Parskevi Michou, Juristin und seit
März 2018 Generalsekretärin der
EU-Generaldirektion Migration und In-
neres (DG HOME).
Lotte Knudsen, Abteilungsleiterin im
Europäischen Auswärtigen Dienst der
EU,
Joao Vale de Almeida, Vertreter im
Botschaftsrang der EU-Delegation bei
den Vereinten Nationen.
Getitelt ist das Papier an die vier hoch-
rangigen EU-Beamten mit „The legal
effects of he adoption of he Global
Compact for Safe, Oderly and Regular
Migration (CGM) by the UN General
Assembly.“
Das Papier beginnt mit der Darstel-
lung der Verabschiedung – durch
formlose Zustimmung in Marrakesh
am 10. und 11. Dezember 2018 und
dem darauf basierenden, formalen
Beschluss der UN-Hauptversamm-
lung am 19. Dezember des Jahres.
Es wird verdeutlicht, dass in Marra-
kesh 164 Staaten für den Pakt und von
den EU-Mitgliedsstaaten die Länder
Österreich, Italien, Tschechien, Un-
garn, Lettland, Polen, Slovakei und
Bulgarien gegen diesen gestimmt
hatten.
Sodann wird dargelegt, dass am 19.
Dezember nur noch 152 Staaten ein-
schließlich 19 EU-Ländern zugestimmt
hatten, während Tschechien, Ungarn,
Bulgarien, Israel und die Vereinigten
Staaten mit Nein votierten.
Die ursprünglich ablehnenden
EU-Staaten Österreich, Bulgarien,
Italien, Lettland und nun auch Rumä-
nien enthielten sich bei der Schlussab-
stimmung, die Slovakei nahm daran
nicht teil.
Migrationspakt: ist längst EU-Recht
Nach diesen Formalien konzentriert
sich das EU-Papier mit dem Aktenzei-
chen „sj.i(2019)691461 LG/sa“ auf die
EU-Verträge und macht deutlich, dass
der Global Compact im Sinne der von
allen EU-Staaten unterzeichneten
EU-Verträge nunmehr von allen
EU-Staaten befördert werden muss (to
be promoted). Sodann bezieht sich
das Dokument auf ein gemeinsames
Statement aller EU-Institutionen vom
30. Juni 2017, veröffentlicht als „The
New European Consensus on De-
velopment: Our World, Our Dignity,
Our Future“ (deutsch: Der neue euro-
päische Konsens über die Entwick-
lungspolitik „Unsere Welt, Unsere
Würde, Unsere Zukunft“.).
Tatsächlich ist dieses Dokument in
vielen Bereichen deckungsgleich mit
dem GCM, folgt wie die UN der Le-
gende, Migration würde nur Vorzüge
bringen. Erkenntnisse wie jene auf der
23. Fachtagung der Gesellschaft für
angewandte Wirtschaftspsychologie
vorgetragene der Hochschule Werni-
gerode, die anhand von 500 freiwillig
teilnehmenden Migranten feststellte,
dass der Intelligenzquotient von Zu-
wanderern aus Schwarzafrika sich zu-
meist noch deutlich unter dem deut-
scher Hauptschüler bewege, wurden
und werden vorsätzlich ausgeklam-
mert. Stattdessen wird das Hohelied
der Einwanderung gesungen, regel-
mäßig begleitet von den Erzählungen
von einer Population europäischer Na-
tionen, die aufgrund ihrer Überalte-
rung vor dem Aussterben steht.
Abweichende Voten ohne Relevanz
Unter Bezug auf diesen „Konsensus“
und weitere Positionen von Kommissi-
on und EU-Rat zur Einwanderung
nach dem EU-Resettlement-Konzept
kommen die Verfasser zu dem Ergeb-
nis, dass das von der EU-Mehrheits-
meinung abweichende Votum der ge-
nannten Abweichler für das weitere
Vorgehen der EU und all ihrer Staaten
– ohne Relevanz sei. Schließlich, so
die Quintessenz, sei all das, was im
UN-Migrationsrecht als Völkerrecht
beschlossen wurde, längst geltendes
EU-Recht.
Um diese Position zu untermauern,
wird aus verschiedenen Beschlüssen
des EuGH zitiert, die alle auf eines hi-
23
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Darf man da von der Verbreitung von
FakeNews sprechen? Davon, dass
dem Bürger gezielt und vorsätzlich Lü-
gen aufgetischt wurden?
Oder erfüllte ein solcher Vorwurf den
Tatbestand der Beleidigung eines
Bundesverfassungsrichters, dem of-
fensichtlich keine Falschbehauptung
zu schade ist, geht es darum, ein poli-
tisches Ziel gegen jeden und vor allem
berechtigten Widerstand durchzuset-
zen?
Nachtrag
Am 22. März 2019 verbreitete das an-
geblich unabhängige Prüfportal „Cor-
rectiv“ zu dem Artikel über ein internes
EU-Papier folgende Behauptung:
»Bewertung: teilweise falsch
Migrationspakt: Interne Dokumente
zur rechtlichen Bindung geben
nicht die Meinung der EU-Kommis-
sion wieder
von Tania Röttger, 22. March 2019
Im Moment kursieren Berichte über
geheime Dokumente, laut denen der
Migrationspakt doch rechtlich bin-
dend sei. Die Dokumente existieren,
geben aber die Meinung eines einzel-
nen Mitarbeiters des Juristischen
Dienstes der Europäischen Kommissi-
on wieder, nicht die offizielle Einschät-
zung.
Der UN-Migrationspakt ist wieder
Thema. Unter anderem auf der Web-
seite Tichys Einblick, wo am 21. März
ein Artikel mit diesem Titel erschien:
„Der unverbindliche Migrationspakt –
plötzlich doch verbindlich!“
„Geheime Dokumente“ sollen bele-
gen, dass der Juristische Dienst der
Europäischen Kommission meint, der
Migrationspakt sei doch rechtlich bin-
dend.
Obwohl in der Debatte über das Doku-
ment zuvor immer wieder von der
Kommission betont wurde, dass dies
nicht der Fall sei.
Wegen unterschiedlicher Bedenken
waren acht EU-Mitgliedstaaten nicht
zur Migrationspakt-Zeremonie nach
Marrakesh gefahren (Ungarn, Öster-
reich, Italien, Lettland, Polen, Slowa-
kai, Bulgarien, Tschechien). Bei der
späteren Abstimmung hatten Tsche-
chien, Polen und Ungarn gegen den
Pakt gestimmt.
Unsere Recherche ergab: Die Doku-
mente gibt es – aber der EU zufolge
präsentieren sie nicht die offizielle
Meinung der Europäischen Kommissi-
on, sondern die Meinung einer Einzel-
person.
Dokumente
an ungarische Medien geleakt
Anscheinend wurden die Dokumente
zunächst dem ungarischen Fernseh-
nauslaufen: Der Widerspruch einiger
EU-Länder gegen den Globalen
Migrationspakt habe keinerlei Konse-
quenz – auch nicht für jene EU-Länder,
die den Pakt ablehnen. So wird in den
Punkten 36 folgende dann auch statu-
iert: „In Hinblick auf das zuvor Erläu-
terte ist festzustellen, dass der GCM in
diese (Anmerkung: der EU) Politik fällt.
Die Annahme des GCM hat rechtliche
Auswirkungen auf die EU-Entwick-
lungspolitik.“ Sein Einfluss auf die be-
stehende und künftige Gesetzgebung
der EU sei daher und im Sinne der
EU-Beschlusslage zwangsläufig.
Zusammenfassend wird festgehalten:
„Das bedeutet, dass der Migrations-
pakt integraler Bestandteil der EU-Po-
sitionen zur Entwicklungszusammen-
arbeit ist, wie dieser sich am
gesetzlichen EU-Rahmen beteiligt.“
Insofern sei in Übereinstimmung mit
den Prinzipien der EU-Staaten nun da-
für zu sorgen, dass der Migrationspakt
in allen EU-Ländern erfüllt werden.
Ein großangelegtes Lügengebilde
Wir erinnern uns? Ob Bundeskanzler-
amt oder Bundesministerium des Äu-
ßeren – ob Bundestag oder Medien:
Die Zustimmung zum Migrationspakt
sei gänzlich unverbindlich, ließen sie
uns Bürger wissen. Allen voran derje-
nige, der heute bereits oberster Rich-
ter am Bundesverfassungsgericht ist.
24
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
sender M1 zugespielt, der am 9. März
darüber berichtete. Das ungarische
Außenministerium unter Außenminis-
ter Péter Szijjártó, veröffentlichte am
Tag darauf eine Pressemitteilung, in
der Außenminister Szijjártó von der
„größten Lüge Brüssels“ sprach – der
Juristische Dienst der EU arbeite
heimlich daran, den Pakt für alle Mit-
gliedstaaten binden zu machen. Darü-
ber berichtete am 10. März auch die
österreichische Webseite Der Stan-
dard.
Am 11. März fragte eine Journalistin
eines ungarischen Mediums den Pres-
sesprecher der Europäischen Kom-
mission bei einer Pressekonferenz,
was es mit den Dokumenten auf sich
habe. (Im Video zu sehen ab Minute
sechs.) Sprecher Margaritis Schinas
antwortete, er könne dazu nichts sa-
gen, im Haus arbeiteten viele Leute,
die viel schrieben, allerdings würde
das in keiner Weise die offizielle Positi-
on der Kommission wiedergeben.
Das ungarische Außenministerium
gab sich mit dieser Antwort nicht zu-
frieden, und legte am 18. März mit ei-
ner zweiten Pressemitteilung nach (auf
Englisch):
„Es gibt Beweise dafür, dass sie den
UN Kompakt für Migration rechtlich
verpflichtend machen wollen“.
Offizielle Position: Migrationspakt rechtlich nicht bindend
Auf Anfragen von CORRECTIV am 14.
und 20. März hatten die Sprecher der
EU-Kommission das besagte Doku-
ment nicht herausgegeben. Inzwi-
schen hat aber die österreichische
Webseite Unzensuriert die zehn Seiten
veröffentlicht. Sie wurden demnach
mit einer Telefon-Scanner-App foto-
grafiert.
Natasha Bertaud, Sprecherin der
EU Kommission, sagte heute am Te-
lefon gegenüber CORRECTIV: „Das ist
die Meinung von einer Person. Es ist
nicht die offizielle Position des Juristi-
schen Dienstes.“
Anders als etwa auf der Webseite
Tichys Einblick behauptet, sind die am
Anfang des Dokuments genannten
Personen, zum Beispiel der Botschaf-
ter der EU-Delegation in New York,
nicht die Autoren, sondern die Emp-
fänger.“«
Hierzu ist festzustellen:
1. „Correctiv“ bestätigt die Darstel-
lung von TE, wonach es ein ent-
sprechendes, internes EU-Papier
gibt.
2. TE hat zu keinem Zeitpunkt be-
hauptet, dass dieses Papier eine
offizielle Position der EU-Kommissi-
on wiedergäbe. Tatsächlich jedoch
belegt das interne Papier über un-
terschiedliche Quellverweise
(EU-Beschlüsse, EuGH-Gutachten,
Völkerrechtsbezug) genau diese
von TE korrekt dargestellte Positi-
on, wonach der GCM sehr wohl
rechtliche Bindungswirkung auf die
EU-Mitgliedsstaaten entwickelt.
Nichts anderes wurde in dem Artikel
behauptet – es kann daher nicht
„teilweise falsch“ sein.
3. „Correctiv“ übernimmt im Stile
von Verlautbarungsjournalismus die
Aussage einer EU-Sprecherin, wo-
nach das Papier nicht die Auffas-
sung des Juristischen Dienstes Se-
riöser Journalismus hätte in diesem
konkreten Falle nachhaken müssen,
warum dieses Papier dann über-
haupt über den Juristischen Dienst
weitergeleitet wurde und warum es
gezielt an führende Beamte des
EU-Apparats gegangen ist. Da ju-
ristische Mitarbeiter einer Behörde
grundsätzlich nicht aus eigener
Selbstbestimmung heraus Gutach-
ten erstellen, muss eine entspre-
chende Anforderung vorliegen – die
Weitergabe aus dem Autorenbüro
allein ist Beleg genug, dass die dort
behauptete Bindungswirkung der
Auffassung des Juristischen Diens-
tes entspricht.
25
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
4. Tatsächlich hat sich beim Erstel-
len des Berichtes insofern ein Feh-
ler eingeschlichen, indem die hoch-
rangigen Empfänger des Papieres
irrtümlich als Autoren genannt wur-
den. Diesen Fehler bedauern wir –
er ist zwischenzeitlich korrigiert. An
der inhaltlichen Bewertung der in
dem Papier niedergeschriebenen
Position ändert sich hierdurch je-
doch nichts.
5. „Correctiv“ vermittelt den Ein-
druck, dass die Berichterstattung
über dieses „Geheimpapier“ des-
halb unseriös sei, weil es über Un-
garn „geleakt“ wurde. Damit spricht
„Correctiv“ jeglichem investigati-
vem Journalismus das Existenz-
recht ab und degradiert Journalis-
mus auf die Stufe von
Verlautbarungspropaganda und
sich selbst zur staatlichen Zensur-
behörde.
6. Wenn das Ungarische Außenmi-
nisterium in einer Pressemitteilung
die Behauptung aufstellt, es gäbe
Beweise, wonach die EU den GCM
rechtlich verpflichtend machen wol-
le, so hat dieses ohne jeden Zweifel
mehr Gewicht als die unbelegte Be-
hauptung einer subalternen Mitar-
beiterin der EUI-Administration in
Brüssel.
7. Tatsächlich decken sich zahlrei-
che Inhalte des GCM mit Inhalten
und Beschlüssen bzw. Zielpapieren
von EU-Kommission und EU-Rat.
Die Entfaltung rechtlicher Bin-
dungswirkung wurde wiederholt
und bereits vor der Unterzeichnung
durch Staatsrechtler dargelegt.
„Correctiv“ wirft insofern „Nebel-
kerzen“ und verwebt diese mit un-
zutreffenden Behauptungen zur Be-
richterstattung bei TE. In der Sache
hat TE an dem veröffentlichten Text
nichts zu korrigieren.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf
Tichys Einblick online
www.tichyseinblick.de
am 21. März 2019.
https://www.tichyseinblick.de
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Thema EUROGENDFOREU ermöglicht mit „Solidaritätsklausel“ Militäreinsatz gegen Bürger
Militäreinsatz gegen BürgerGegründet wurde die «EUROGEND-
FOR» von Frankreich, Italien, Spanien,
Portugal und den Niederlanden. Sie ist
der Zusammenschluss der französi-
schen Gendarmerie nationale, der ita-
lienischen Carabinieri, der spanischen
Guardia Civil, der portugiesischen Gu-
arda Nacional Republicana und der
niederländischen Koninklijke Ma-
rechaussee. Am 17. Dezember 2008
ist auch Rumänien mit der Jandarme-
ria Română, beigetreten.
Grundsätzlich ist dagegen nichts ein-
zuwenden. Das Europa der Kommis-
sare will die kulturell unterschiedlichen
Staaten unter einem Schirm vereinen,
so auch in Sicherheitsfragen. Eine
zentrale Polizeibehörde und eine ge-
meinsame Armee machen Sinn, aber
eine schlagkräftige Polizeieinheit in Di-
visionsstärke? Wofür?
Auch die Frontex-Truppe wird gerade
auf 12.000 Mann aufgestockt. Militä-
risch organisierte und ausgerüstete
Einheiten für die Abwehr von Krimina-
lität und illegaler Einwanderung oder
eher anonyme schwarze Kommando-
einheiten für den Machterhalt der sozi-
alistischen Kommissare in Brüssel und
ihren Handlangern in den Regierun-
gen. Die Karriere Macrons und sein
unsägliches Versagen im Demokratie-
verständnis sind Beleg genug. Ob es
stimmt, dass Eurogendfor-Truppen in
Frankreich zum Einsatz kamen ist aus
der Ferne nicht abschließend zu beur-
27
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
teilen. Wer aber gesehen hat, wie die
71jährige Geneviève Legay – frühere
Sprecherin von Attac 06 – von den
schwarzen Männern attackiert wurde,
hat keine Fragen mehr zum Miss-
brauch des Gewaltmonopols. In die-
sem Fall war es die französische ka-
sernierte CRS und keine Eurogendfor.
Aber wer weiss! Legay liegt im Kran-
kenhaus mit schweren Kiefernbrü-
chen, der Angriff auf sie scheint Vor-
satz gewesen zu sein. Der Polizeistiefel
auf der Regenbogenfahne wird schon
bald zum Symbol des Befreiungs-
kampfes von der unerträglichen Be-
vormundung selbsternannter Eliten.
HYPERLINK «https://www.zerohedge.
com/s3 / f i l es / i n l i ne - images /o l -
l ies-macbookuserso-r ichdown-
loads8038944_967.jpeg?itok=gxwY-
8kGK»
Der Druck im Kessel steigt. Immer
mehr Menschen wechseln die Seiten
und bekunden Verständnis, die Gelb-
westen sind in Europa angekommen.
Die irrsinnige Einwanderungspolitik
schlägt mittlerweile den Traum der
neuen Rasse von Coudenhove-Kaler-
gi. Er wird heute offensichtlich von der
deutschen Bundeskanzlerin Merkel,
Macron, Timmermanns und so einigen
gekauften Regierungschefs und Mi-
nistern auf Biegen und Brechen weiter
verfolgt. Sie sind auch Gefolgsleute
von Georg Soros, dem mit Sicherheit
größten Verbrecher unserer Zeit. Er
passt in die Reihe von Stalin, Hitler,
Mao und Pol Pot, aber dann wird es zu
spät sein. Soros wird bald tot sein,
aber seine Truppen sind unter uns. Mit
Internetzensur, Medienmanipulation,
Gesinnungsterror, Polizeistaat versu-
chen sie ihre Vision einer neuen Ge-
sellschaft durchzusetzen ... schon hö-
ren wir die schweren Stiefel auf dem
Pflaster.
Der unermüdliche Godfrey Bloom sag-
te es schon vor 6 Jahren im Europa-
parlament, damals noch belächelt ‚...
sie werden euch hängen’. Sehenswert
HYPERLINK «https://www.youtube.
com/watch?v=SQ1WWlcqKuY» htt-
ps://www.youtube.com/watch?v=S-
Q1WWlcqKuY
Es ist jetzt ein letztes Aufgebot. Da-
nach droht ein großes Chaos, vielleicht
sogar gewollt. Wer interessiert sich
schon wirklich für Macron wenn er
hängt, oder Merkel oder..? Niemand,
denn sie sind austauschbar wie auch
ihre Lügen.
Allerdings steht etwas ganz ande-
res dahinter.
Die Belegung der Schweizer Gefäng-
nisse wie auch in der EU weisen eine
„Ausländerrate“ von 70-85% aus. Vie-
le Straftaten werden von eingeschüch-
terten oder auch gehirngewaschenen
Strafvollzugsbehörden nicht mehr er-
fasst, die Dunkelziffer ist erschre-
ckend. Die Alarmzeichen haben die
EU-Verantwortlichen längst erfasst
und im Hintergrund entsprechend ge-
handelt. Das Resultat war die EURO-
GENDFOR, eine anonyme Söldner-
truppe für die schmutzigen Einsätze.
Eine weitere Euronationale
Schutztruppe: FRONTEX
Zum Schutz der europäischen Außen-
grenzen soll die EU-Grenzschutztrup-
pe Frontex bis 2027 auf bis zu 10.000
Einsatzkräfte ausgebaut werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
und ihre Kollegen sagten damals, dass
eine „wirksame Kontrolle der
EU-Außengrenzen“ sichergestellt und
„die effektive Rückführung irregulärer
Migranten deutlich verstärkt werden“
müsse. „In beiderlei Hinsicht sollte die
unterstützende Rolle von Frontex,
auch bei der Zusammenarbeit mit
Drittländern, durch eine Aufstockung
der Mittel und ein erweitertes Mandat
weiter ausgebaut werden.“
Ob Angela Merkel dies ernst meint?
Eher reines Wortgebilde. Sie „schaff-
te“ es ja, wie bekannt ist, nichteuropä-
ische 1.5 Millionen Flüchtlinge nach
Deutschland zu pumpen.
Der Bürger wurde nicht gefragt.
Bedenken: Italien und Griechenland
befürchteten angesichts der erweiter-
terten Befugnisse von FRONTEX um
ihre Souveränität auf ihrem eigenem
Hoheitsgebiet. Noch-EU-Kommissi-
onschef Jean-Claude Juncker warf
den EU-Staaten daraufhin „himmel-
schreiende Heuchelei“ vor.
Nicht alle Staaten lassen sich ihre na-
28
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
tionale Eigenständigkeit im EU-Teig
vergären.
Eine zentrale Militär- und Polizeitruppe
ist im EU-Zentralstaat ein verständli-
che Schutzeinheit, weist aber auf
deutliche Anzeichen faschistischer
Züge, die man unterbinden muss. rk
Mit der sogenannten „Solidaritäts-
klausel“ verabschiedete der EU-Rat
für Allgemeine Angelegenheiten
einen gesetzlichen Zusatz, der
einen juristischen Rahmen für einen
EU-weiten militärischen und poli-
zeilichen Einsatz bietet.
Damit hat sich Brüssel die Möglichkeit
geschaffen, europaweit militärisch
und polizeilich gegen die eigenen Bür-
ger vorzugehen. Die „Solidaritätsklau-
sel“ ist quasi die Basis für die EU-Ar-
mee, die laut Verteidigungsministerin
Ursula von der Leyen „Gestalt an-
nimmt“.
Vordergründig, so die Erklärung der
EU, wurde die Solidaritätsklausel ver-
abschiedet, damit bei etwaigen Katas-
trophen oder Terroranschlägen für die
Mitgliedstaaten künftig der Bündnisfall
eintritt. Die genauen Bedingungen für
das Inkrafttreten der Klausel sind aller-
dings ebenso vage beschrieben, wie
die möglichen Maßnahmen im Bünd-
nisfall.
Die Verabschiedung der Solidaritäts-
klausel war so geheim, dass das The-
ma bei dem Treffen des EU-Rats für
Allgemeine Angelegenheiten nicht ein-
mal auf der Agenda erschienen.
Zudem war die Presse nicht darüber
informiert. Bekannt ist nur, dass ein
EU-Staat die „Solidaritätsklausel“ be-
anspruchen kann, wenn eine Krise sei-
ne „Bewältigungskapazitäten deutlich
übersteigt“, sagte der EU-Rat in einer
Stellungnahme. Im Bündnisfall müss-
ten dann die EU-Staaten „alle ihnen
zur Verfügung stehenden Kräfte mobi-
lisieren“. Dazu gehören politische und
finanzielle, jedoch jetzt auch polizeili-
che und militärische Maßnahmen.
Gleichzeitig arbeitet die EU-Kommis-
sion an der Schaffung einer EU-Poli-
zeieinheit sowie an einer EU-Staatsan-
waltschaft.
Die Solidaritätsklausel bietet den
rechtlichen Rahmen für Einsätze poli-
zeilicher Spezialkommandos wie die
deutsche GSG9, das österreichische
Einsatzkommando Cobra oder EURO-
GENDFOR – eine Polizeieinheit mit mi-
litärischem Status, der die Länder
Frankreich, Italien, die Niederlande,
Portugal und Spanien angehören. EU-
ROGENDFOR bietet seine „Dienste“
der EU, der NATO oder der UNO an.
Prinzipiell ist die Solidaritätsklausel
überflüssig, denn die EU hat bereits
einen Wirkmechanismus zur Gegen-
seitigen Hilfe bei Katastrophen. Wozu
wurde sie also erlassen? Diese Ent-
wicklung muss von den demokrati-
schen Kräften in der EU im Interesse
der Bürger sehr genau beobachtet
werden.
Quelle:
NEOPresse 18. Januar 2019
Matthias Monroy 26.01.2015:
Zivil-militärische Übungen europäi-
scher und afrikanischer Einheiten wer-
den feste Einrichtung. Deutsche Ein-
satz-Prioritäten liegen
«schwerpunktmäßig im osteuropäi-
schen und nordafrikanischen Bereich»
Die EU ist mit der Vorbereitung einer
weiteren Staffel internationaler Trai-
nings von Polizeitruppen befasst. Wie
das Bundesinnenministerium auf
Nachfrage mitteilte[1], hat die
EU-Kommission einen Workshop zur
«Neuausrichtung bzw. Fortführung»
der seit sieben Jahren stattfindenden
Ausbildungsmaßnahmen abgehalten.
2008 zunächst als «European Police
Force Trainings» (EUPFT) gestartet,
folgten 2011 die «European Union Po-
lice Services Trainings» (EUPST). Fast
alle großen EU-Mitgliedstaaten nah-
men bislang mit Polizeibehörden und
Gendarmerien daran teil.
Die Verantwortung für die Vorberei-
tung obliegt dabei stets der Kommis-
sion. Während die EUPFT noch mit 2,4
Millionen Euro finanziert wurden, kos-
teten die EUPST mit 5,6 Millionen be-
reits mehr als das Doppelte. Auch die
29
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Ziele der Trainings haben sich im Lau-
fe der Jahre verändert. Zunächst soll-
ten die EUPFT das Zusammenwirken
europäischer Polizeibehörden verbes-
sern. Auch die Entwicklung einheitli-
cher Standards für europäische Poli-
zeimissionen stand auf der Agenda.
Mittlerweile steht die Zusammenarbeit
mit (derzeit afrikanischen) «Drittstaa-
ten» im Fokus.
Die Initiative für die Polizeiausbildung
geht auf Pläne der italienischen und
französischen Regierung zurück. Bei-
de Länder verfügen über Gendarme-
rieeinheiten, die auch im Rahmen von
Kriegshandlungen eingesetzt werden
können. Auf den EU-Gipfeln unter
schwedischer Ratspräsidentschaft im
Jahr 2000 schlugen Italien und Frank-
reich die Einrichtung einer europäi-
schen Gendarmerietruppe unter
EU-Mandat vor, konnten sich aber da-
mit nicht durchsetzen. Allerdings hat-
ten die EU-Mitgliedsstaaten die Unter-
stützung von militärischen
EU-Missionen auch durch Polizeiein-
heiten beschlossen. Dieser «Krisenre-
aktionsmechanismus»[2] führte später
zum Start der Trainingsprogramme
EUPFT und EUPST.
Trainings auch zur Weitergabe militäri-
scher Fähigkeiten
Italien und Frankreich gründeten die
Europäische Gendarmerietruppe (EU-
ROGENDFOR[3]Y) schließlich im Al-
leingang und nahmen jene Länder auf,
die ebenfalls Gendarmerien unterhal-
ten (Peacekeeping mit Gummiknüppel
und Tränengas[4]). Zunächst von den
Verteidigungsministern Frankreichs,
Italiens, Spaniens, Portugals und der
Niederlande besiegelt, kamen Rumä-
nien, Polen und Litauen als Mitglieder
oder Partner hinzu. Die Türkei erhielt
Beobachterstatus. Operationen der
EUROGENDFOR können unter das
Mandat der EU, der Vereinten Natio-
nen oder der NATO gestellt werden.
Auch die Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE) könnte die EUROGENDFOR
anfordern.
Sitz der Truppe ist das italienische
Vicenza, wo mit dem «Centre of Excel-
lence for Stability Police Units» zudem
eine Polizeiakademie betrieben wird.
An den europäischen Polizeitrainings
sind die Länder der EUROGENDFOR
überproportional vertreten. Das führt
dazu, dass sie auch der Weitergabe
militärischer Fähigkeiten dienen, wie
sie die Bundespolizei beispielsweise
gar nicht trainieren darf.
Der quasi-militärische Charakter der
EUPFT-Trainings wurde 2010 beson-
ders deutlich, als die mehrwöchige
Veranstaltung unter Leitung der Bun-
despolizei auf einer «Ortskampfanla-
ge» eines Truppenübungsplatzes der
30
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Bundeswehr abgehalten worden war
(Bundespolizei lädt zum Häuser-
kampf[5]). Zu den rund 1.800 Teilneh-
mern gehörten außer der Ukraine aus-
schließlich EU-Mitgliedstaaten.
Ausweislich von Fotos hatten damals
mit den Berkut jene ukrainischen Spe-
zialeinheiten teilgenommen, die bei
den Aufständen 2013 und 2014
schwere Menschenrechtsverletzun-
gen vorgenommen haben sollen. Auf
Bildern ist zu sehen[6], wie sie vor
deutschen Wasserwerfern posieren.
Menschenhandel und die illegale
Müllentsorgung in «Limanistan»
Kurz nach Ende der EUPFT folgte der
Aufruf für die Weiterführung als EU-
PST[7], diesmal allerdings mit Beteili-
gung des für Militärmissionen zustän-
digen Europäischen Auswärtigen
Dienstes und der EU-Polizeiakademie.
Die zunächst drei Staffeln des EUPFT
wurden auf sieben aufgestockt. Erst-
mals wurden auch afrikanische Länder
eingebunden, zwei der Trainingsein-
heiten fanden in Kamerun und Kenia
statt. Anfangs waren auch Ausbil-
dungsinhalte in Ägypten geplant, wo-
möglich kamen die Revolten des ara-
bischen Frühlings dazwischen. In einer
kenianischen Tageszeitung wird be-
sonders der Anti-Terror-Aspekt der
Trainings betont[8]. Demnach hätten
die EU-Mitgliedsstaaten eine beson-
dere Erfahrung in der Bekämpfung ter-
roristischer Gruppen. Genannt werden
die italienischen Roten Brigaden, die
baskische ETA, die deutsche RAF und
die irische IRA.
Im EUPST wurde für ein fiktives «Li-
manistan» geübt, in das eine EU-Mili-
tärmission entsandt worden ist. Die
Polizei- und Gendarmerieeinheiten
sollen nun zur Stabilisierung einge-
setzt werden. Dabei kommt es zu
«ethnischen und politischen Rivalitä-
ten», Aktivitäten von Mafiagruppen
und Machtkämpfen, die auch zivile
Opfer fordern. Auch die Vereinten Na-
tionen haben eine Mission nach «Li-
manistan» entsandt. Es gibt Hinweise
auf Anschläge in einer Shopping Mall,
Menschenhandel und die illegale Ent-
sorgung von Müll.
Die Durchführung der EUPST oblag
mit Frankreich, Italien, Spanien und
der Niederlande jenen Staaten, die
auch die EUROGENDFOR dominieren
(Polizei spielt Häuserkampf für zi-
vil-militärische EU-Politik[9]). Außer
aus Kenia und Kamerun nahmen Spe-
zialeinheiten aus Ruanda, Uganda und
dem Sudan teil. Laut der EUPST-Web-
seite[10] war auch das Internationale
Rote Kreuz, die Internationale Organi-
sation für Migration und die OSZE be-
teiligt. Wieder waren auch Einheiten
aus der Ukraine vertreten, nach Be-
richten zusammen sogar noch in 2014
bei der fiktiven Bekämpfung einer
pro-separatistischen Demonstration
mit Kräften aus Litauen und Polen.
Vor einem Monat lud die EU-Kommis-
sion nach Brüssel, um gemeinsam
über die «Neuausrichtung bzw. Fort-
führung» der seit 2008 andauernden
Maßnahmen zu beraten. Deutsche
Polizeibehörden hatten zwar an den
EUPFT, nicht aber an den EUPST teil-
genommen. Das könnte sich ändern,
denn zum Workshop in Brüssel reisten
nach Angaben des Bundesinnenmi-
nisteriums Vertreter der Bundespolizei
und der Landespolizei Nord-
rhein-Westfalen und Baden-Württem-
berg an. Außer den EUROGEND-
FOR-Staaten folgten bulgarische,
estnische, belgische, zypriotische,
tschechische, britische und slowaki-
sche Behörden der Einladung. Unklar
ist, ob auch die «Euromed Police»-Trai-
ningsprogramme[11] weitergeführt
werden sollen, die von der EU von
2011 bis 2014 ebenfalls mit rund 5 Mil-
lionen Euro finanziert wurden. Von
«Euromed Police» wurden alle südli-
chen und östlichen Mittelmeeranrainer
adressiert, die Durchführung oblag
wieder den Gründern der EURO-
GENDFOR.
Deutsche Beteiligung folgt «außen-
und sicherheitspolitischen Prioritäten»
Vor zwei Jahren hatte der Europäische
Auswärtige Dienst alle EU-Mitglieds-
staaten angeschrieben und abgefragt,
welche zivilen Kapazitäten diese für
militärische EU-Mission beisteuern
können (EU sucht Polizeieinheiten der
Mitgliedstaaten für «robuste Missio-
nen»[12]). Von Interesse sind die «Inte-
grated Police Units» (IPU) und «For-
31
Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
med Police Units» (FPU).
Als «Integrated Police Units» gelten
Gendarmerien, die für Einsätze in Bür-
gerkriegsszenarien besonders geeig-
net sind. «Formed Police Units» sind
Einheiten der Bereitschaftspolizei, die
gewöhnlich nicht in Bürgerkriege ents-
andt werden dürfen und einem zivilen
Kommando unterstehen müssen.
Nach einer Befriedung kriegerischer
Auseinandersetzungen können FPU
jedoch auch zur Bekämpfung von Un-
ruhen und Aufständen eingesetzt wer-
den. Im Gegensatz zu den IPU-Kräften
verfügen sie meist nicht über entspre-
chende Logistik für Einsätze in Krisen-
regionen. Deutschland unterhält mit
seiner Auslandshundertschaft der
Bundespolizei ebenfalls eine «Formed
Police Unit».
Kürzlich hatte die Bundesregierung
beschrieben[13], nach welchen Ver-
fahren den «Gestellungsbitten» für in-
ternationale Polizeimissionen entspro-
chen wird. Wegen seiner «anders
gelagerten außen- und sicherheitspo-
litischen Prioritäten» hatte die Bun-
desregierung etwa die Beteiligung an
der VN-Mission in der Demokratischen
Republik Kongo abgelehnt. Obwohl
das Land derzeit von einem Bürger-
krieg zerrüttet wird, stellt das Bundes-
innenministerium allerdings Polizisten
nach Libyen ab. Nach dem erneuten
Aufflammen der Kämpfe bummeln
diese ihren Resturlaub ab, von einem
Ende der Maßnahme möchte das
Bundesinnenministerium bislang nicht
sprechen. Eine Ausweitung solcher
Operationen ist in Sicht: Laut der Bun-
desregierung soll sich die Bundespoli-
zei «schwerpunktmäßig im osteuropä-
ischen und nordafrikanischen Bereich»
engagieren.
Links
[1]
http://dipbt.bundestag.de/dip21/
btd/18/037/1803766.pdf
[1]
http://www.eupst.eu/html/Italy_vi-
deolb/thumbnails/FinalClip.png
[2]
http://eeas.europa.eu/ifs/index_de.
htm
[3]
http://www.eurogendfor.org/
[4]
http://www.heise.de/tp/arti-
kel/31/31626/
[5]
http://www.heise.de/tp/news/Bun-
despolizei-laedt-zum-Haeuser-
kampf-1988223.html
[6]
http://www.eupst.eu/html/eupft2010.
html
[7]
http://www.eupst.eu/
[8]
http://www.the-star.co.ke/news/
article-140243/transfer-skills-fight-
against-terrorism
[9]
http://www.heise.de/tp/arti-
kel/36/36342/
[10]
http://www.eupst.eu/html/news.html
[11]
http://www.euromed-police3.eu/
[12]
http://www.heise.de/tp/arti-
kel/40/40034/
[13]
http://dipbt.bundestag.de/dip21/
btd/18/037/1803768.pdf
Artikel URL: http://www.heise.de/tp/
artikel/43/43963/
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Alterspfl ege-«Da-heim» Humanitas, Rauracherstrasse 111 CH-4125 Riehen Tel. 061/ 645 20 40 Fax 061/ 426 13 98
Homepage: http://www.humanitas.ch Kontakt E-mail: [email protected]
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Das Gold wird knapp, weil die Raffine-
rien ausgelastet sind: Britische Gold-
münze 1 Pfund Sovereign (Foto: Gol-
dreporter)
In Großbritannien verknappt sich das
Angebot an Goldmünzen und Gold-
barren. Der Goldhändler Sharps
Pixley warnt und befürchtet das kom-
plette Austrocknen des lokalen Mark-
tes im Falle eines „No-Deal-Brexit“.
Der britische Edelmetallhändler
Sharps Pixley meldet eine Verknap-
pung der Verfügbarkeit von Goldmün-
zen und Goldbarren in Großbritannien.
Der jüngste Goldpreis-Anstieg spiege-
le sich auch in einer erhöhten Nachfra-
ge von Investoren wider, erklärt der zu
den größten Anbietern der Insel zäh-
lende Händler.
Da die Lieferkette von den Raffinerien
zum Endkunden relativ dünn bestückt
sei, führe dies zu einem Mangel an
physischem Gold, heißt es in einer
Mitteilung des Unternehmens.
Das Unternehmen verweist zudem auf
den Umstand, dass die Zentralbanken
im vergangenen Jahr so viel Gold
nachfragten wie zuletzt 1967 und
Gold-ETFs im Dezember und Januar
nie zuvor erreichte 145 Tonnen Gold
abgenommen hätten.
„Sharps Pixley schätzt, dass es in
Großbritannien nur etwa 2 Tonnen
kleine Barren und Münzen gibt – ange-
sichts der 66 Millionen Einwohner des
Vereinigten Königreichs bedeutet dies,
dass nur 1 Pfund pro Person jederzeit
verfügbar sind. Sollte ein wirtschaftli-
ches `Ereignis´eintreten, dann erwar-
ten wir, dass die Nachfrage die be-
grenzten Vorräte überfordern wird und
das Angebot über Nacht austrocknet“,
sagt Ross Norman, CEO der Sharps
Pixley Ltd.
So rechne man im Falle eines „No-De-
al-Brexit“ damit, dass Nachfrage nach
physischem Gold in UK schnell alle
verfügbaren kleinen Stückelungen ab-
sorbieren werde. Sharps Pixley be-
müht sich derweil, mehr Gold von An-
legern aufzukaufen. Man hat eine
Medienkampagne gestartet und bietet
Verkäufern für Goldbarren und Gold-
münzen die Zahlung von 99 Prozent
des Feingoldgehaltes.
Eine Bestätigung der getätigten Aus-
sagen liefern die im gleichen Zeitraum
stark geschrumpften Goldexporte
Großbritanniens in die Schweiz. Gol-
dreporter berichtete erst kürzlich dar-
über (Schweiz: Gold-Lieferungen aus
USA und UK trocknen aus).
Auch in Deutschland kam es nach
2008 mehrfach zu teils dramatischen
Lieferengpässen im Edelmetallhandel.
Welche Alternativen man im Notfall
hat, wenn auf dem lokalen Markt kein
Gold und Silber mehr verfügbar ist (al-
ternative Produkte, Bezugsquellen, In-
vestments, Anlageformen) erklären wir
in unserem Ratgeber „Notfallplan für
Goldanleger“.
(Quelle:Goldreporter)
Finanzen/GoldIn Großbritannien wird das Gold knapp
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
MilitärDrohnenmorde vor GerichtDrehscheibe Deutschland
Die Bundesregierung muss US-Droh-
nenangriffe im Jemen auf ihre Verein-
barkeit mit dem Völkerrecht überprü-
fen und Washington gegebenenfalls
zur Ordnung rufen. Das schreibt ein
gestern verkündetes Urteil des Ober-
verwaltungsgerichts Münster vor, das
einer Klage dreier Angehöriger jemeni-
tischer Drohnenopfer teilweise statt-
gegeben hat. Demnach hat die Bun-
desregierung womöglich ihre
«Schutzpflicht» gegenüber den zivilen
Opfern - drei Al Qaida-Gegnern - ver-
letzt, weil die US-Drohnenangriffe über
die US-Luftwaffenbasis Ramstein ab-
gewickelt wurden. Ramstein, Haupt-
quartier der United States Air Force in
Europe, ist nicht nur Hauptumschlag-
platz für US-Militärtransporte nach
Mittelost, sondern auch Standort einer
Relaisstation, über die Signale zur
Steuerung der Drohnen aus den USA
in die Operationsgebiete weitergeleitet
werden. Zu den Mordoperationen, die
US-Drohnenkrieger via Ramstein
durchführten - auf der Basis gilt deut-
sches Recht -, gehörten auch tödliche
Angriffe auf deutsche Staatsbürger,
die ohne die Zuarbeit deutscher Be-
hörden nicht durchführbar gewesen
wären.
Zivilisten umgebracht
Das Gerichtsverfahren, in dem das
Oberverwaltungsgericht Münster am
gestrigen Dienstag geurteilt hat, war
im Oktober 2014 von drei Jemeniten
angestrengt worden. Die drei, Ange-
hörige der Familie Bin Ali Jaber aus
dem Dorf Khashamir im Osten des Je-
men, hatten gegen die Bundesregie-
rung geklagt, weil drei ihrer Verwand-
ten am Abend des 29. August 2012
durch einen Angriff von US-Drohnen
getötet und viele andere schwer trau-
matisiert worden waren. Der Angriff
galt offiziell Al Qaida-Terroristen. Die
Todesopfer waren als Al Qaida-Geg-
ner bekannt; einer von ihnen hatte sich
kurz zuvor in einer Predigt öffentlich
gegen die Terrororganisation gewandt.
[1]
Abgesehen davon, dass offensichtlich
Zivilisten umgebracht wurden, denen
nichts vorzuwerfen war, ist zumindest
zweifelhaft, ob es für den Angriff über-
haupt eine juristisch zulässige Grund-
lage gab. Das Gericht in Münster hat
jetzt ein Urteil des Verwaltungsgerichts
Köln vom Mai 2015, das die Klage ab-
gewiesen hatte, revidiert und den Klä-
gern in Teilen Recht gegeben.
«Als Mord einzustufen»
Das Münsteraner Gericht geht dabei
von der für die Bundesregierung güns-
tigen Annahme aus, dass der Einsatz
von US-Drohnen im Jemen «nicht ge-
nerell unzulässig» sei.[2]
Das ist keineswegs Konsens. «Außer-
halb bewaffneter Konflikte ... sind Tö-
tungen mittels Drohnenangriffen straf-
rechtlich als Mord einzustufen»,
konstatiert das European Center for
Constitutional and Human Rights (EC-
CHR), das die Angehörigen der Opfer
unterstützt.[3]
Die Vereinigten Staaten befinden sich
nicht im bewaffneten Konflikt mit dem
Jemen. Das Oberverwaltungsgericht
macht sich nun aber die Auffassung zu
eigen, die US-Drohnen würden im Je-
men lediglich «mit Zustimmung der
dortigen Regierung eingesetzt». Bei
der Regierung handelt es sich um pro-
saudische Kräfte, die im Bürgerkrieg
gestürzt wurden und die Riad mit
US-Unterstützung zurück an die
Macht zu bringen sucht.[4]
Freilich ist auch dann der Einsatz töd-
licher Gewalt klar geregelt. Angriffe
dürfen sich «grundsätzlich nur gegen
Kämpfer der am Konflikt beteiligten
bewaffneten Gruppe richten», hält das
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Gericht fest; ob das nun aber bei den
US-Drohneneinsätzen der Fall sei, da-
ran bestünden erhebliche «Zweifel».
Zahllose Tote
Tatsächlich kommen bei US-Drohnen-
angriffen keineswegs nur «bewaffnete
Kämpfer», sondern vielmehr zahllose
Zivilisten ums Leben. So sind etwa im
Jemen laut Angaben des Bureau of In-
vestigative Journalism in London von
den mehr als 1.000 Personen, die
durch Drohnenangriffe getötet wur-
den, zwischen 174 und 225 zivile Op-
fer gewesen.[5]
Ob die Angaben wirklich umfassend
sind, ist unklar. So zählten die Londo-
ner Journalisten in Pakistan zwischen
424 und 969 zivile Todesopfer. Pa-
kistanische Stellen gaben die Anzahl
hingegen mit 2.714 an.[6]
Klar ist, dass Zahl der Opfer zunimmt.
Wurden während der Amtszeit von
US-Präsident Barack Obama 1.878
Drohnenangriffe durchgeführt, so hat
die Trump-Administration bereits
2.243 Attacken genehmigt. US-Präsi-
dent Donald Trump hat Anfang des
Monats die von Obama im Jahr 2016
auf massiven öffentlichen Druck hin
eingeführte Pflicht zur Veröffentlichung
der Zahl ziviler Todesopfer bei Droh-
nenangriffen aufgehoben.[7]
Kritiker waren ohnehin nicht über-
zeugt, über die wirkliche Gesamtzahl
umgebrachter Zivilisten informiert zu
werden.
Drehscheibe Ramstein
Die Bundesregierung ist, wie das Ge-
richt in Münster bestätigt, in die An-
griffe involviert, da für die US-Droh-
nenangriffe die US-Luftwaffenbasis in
Ramstein nahe Kaiserslautern genutzt
wird. Ramstein, Hauptquartier der
United States Air Forces in Europe -
Air Forces Africa (USAFE-AFAFRICA),
ist mit über 8.000 Militärs und Hunder-
ten zivilen Beschäftigten der größte
US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb
der Vereinigten Staaten. Er hat eine
zentrale Funktion als Drehscheibe für
US-Material- und Truppenverlegungen
nach Mittelost sowie ans Horn von Af-
rika; Berichten zufolge sollen geheime,
nach deutschem Recht illegale Waf-
fenlieferungen an Aufständische in Sy-
rien über Ramstein abgewickelt wor-
den sein.[8]
Zudem wird Ramstein für die Evakuie-
rung von Verletzten aus dem Mittleren
Osten genutzt - im unmittelbar an-
grenzenden Landstuhl befindet sich
mit dem Landstuhl Regional Medical
Center das größte US-Militärlazarett
außerhalb der Vereinigten Staaten. In
Ramstein ist zudem das Air and Space
Operation Center (AOC) unterge-
bracht, in dem mehr als 500 US-Sol-
daten den Luftraum über Europa und
Afrika überwachen. Über das AOC
werden zudem Drohnenangriffe im
Mittleren Osten und in Afrika abgewi-
ckelt: Piloten in den USA steuern die
Drohnen mit Hilfe von Signalen, die
über ein Glasfaserkabel nach Ramstein
geleitet und von dort via Satellit in die
Einsatzgebiete übertragen werden.
Ramstein ist für den Drohnenkrieg der
Vereinigten Staaten unersetzlich, weil
die direkte Signalübertragung aus den
USA in den Mittleren Osten wegen der
Erdkrümmung nicht möglich ist.[9]
«Auf die Einhaltung des Völker-
rechts hinwirken»
Wie das Oberverwaltungsgericht in
Münster gestern geurteilt hat, obliegt
der Bundesrepublik, weil die Drohnen-
angriffe mit ihren zahllosen zivilen To-
desopfern über deutsches Territorium
abgewickelt werden, eine «Schutz-
pflicht» für potenzielle Opfer, der sie
bislang nicht nachgekommen ist.
Sie müsse sich nun, heißt es in der Ur-
teilsbegründung, vergewissern, «ob
die generelle Praxis der amerikani-
schen Drohneneinsätze ... mit dem
geltenden Völkerrecht in Einklang
steht». «Erforderlichenfalls» müsse sie
«durch ihr geeignet erscheinende
Maßnahmen auf die Einhaltung des
Völkerrechts» hinwirken.[10]
Dazu sei sie auch deshalb verpflichtet,
weil die Vereinigten Staaten in ihren
Stationierungsvereinbarungen zuge-
sagt hätten, sich an deutsches Recht
zu halten. Tatsächlich wäre die deut-
sche Justiz im Grundsatz verpflichtet
zu prüfen, ob sich US-amerikanische
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Soldaten in Ramstein der Beteiligung
an Drohnenmorden etwa im Jemen
oder in Somalia schuldig gemacht ha-
ben.
Auf der Anklagebank
Dabei gerieten allerdings auch deut-
sche Regierungsbehörden auf die An-
klagebank. Mit Hilfe von US-Drohnen
sind zumindest in Pakistan auch deut-
sche Staatsbürger umgebracht wor-
den. Das war möglich, weil ihre Mobil-
funknummern von deutschen
Behörden an US-Stellen weitergeleitet
wurden, die damit den Standort der
Betroffenen präzise orten und Droh-
nen zur Exekution losschicken konn-
ten.[11]
Die Aushändigung von Daten an
US-Behörden ist dabei Routine. Laut
den Snowden-Unterlagen gab der
Bundesnachrichtendienst regelmäßig
«gewaltige Mengen an
Verbindungsdaten» an die NSA weiter,
darunter «Telefonnummern,
E-Mail-Adressen, IP-Daten».
Es gebe keinerlei Beweise dafür, dass
der BND die US-Stellen darauf zu ver-
pflichten suche, die Daten nicht für
tödliche Drohnenangriffe zu nutzen,
hielt im vergangenen Jahr Amnesty In-
ternational in einer ausführlichen Un-
tersuchung der Attacken fest.[12]
Auch damit haben sich deutsche Stel-
len demnach umfassender zu
US-Drohnenmorden schuldig ge-
macht.
Quellen:
[1] European Center for Constitutional
and Human Rights: Fallbeschreibung.
ecchr.eu März 2019.
[2] US-Drohneneinsätze im Jemen:
Kläger erzielen Teilerfolg. ovg.nrw.de
19.03.2019.
[3] European Center for Constitutional
and Human Rights: Questions and An-
swers. ecchr.eu März 2019.
[4] S. dazu Die Schlacht um Al Huday-
dah.
[5] Drone Strikes and Covert Opera-
tions. thebureauinvestigates.com.
[6] Munawer Azeem: Thousands killed
in drone strikes, terror attacks since
2004. dawn.com 09.11.2018.
[7] Trump revokes Obama rule on re-
porting drone strike deaths. bbc.co.uk
07.03.2019.
[8] Frederik Obermaier, Paul-Anton
Krüger: Heikle Fracht aus Ramstein.
sueddeutsche.de 12.09.2017.
[9] Der Krieg via Ramstein. spiegel.de
17.04.2015.
[10] OVG NRW, Urteil vom 19.3.2019
- 4 A 1361/15 - Wortlaut der mündli-
chen Urteilsverkündung.
[11] S. dazu Feindliche Kämpfer und
Zur Tötung vorgeschlagen.
[12] Amnesty International: Deadly As-
sistance: The Role of European States
in US Drone Strikes. Amnesty Interna-
tional, April 2018.
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
Meinung“Weggestoßener Putin”: Das ist größter Russ-land-Fehler des Westens
Putin ist laut Horst Teltschik, seinerzeit
außenpolitischer Berater Helmut
Kohls, von Anfang an offen für engste
Beziehungen zur EU sogar bereit ge-
wesen, über eine Mitgliedschaft in der
Nato zu reden. Teltschik äußerte sich
dazu in einem Interview für den „Spie-
gel“. Kanzlerin Merkel bezeichnet er
als führungsschwach.
Im Hinblick auf das baldige Erschei-
nen seiner Fundamentalkritik der
deutschen Russlandpolitik „Russi-
sches Roulette. Vom Kalten Krieg zum
Kalten Frieden“ sagte Teltschik kürz-
lich in einem Gespräch mit Sputnik, er
finde nicht, dass Putin ein Gegner Eu-
ropas sei, denn dieser suche nur nach
Alternativen.
„Er fühlt sich von den Europäern weg-
gestoßen. Und was ihn tief getroffen
hat, war die Aussage von US-Präsi-
dent Barack Obama, Russland sei
eine Regionalmacht. Das mag man
denken, aber man darf es niemals sa-
gen“, so Teltschik.
Der Außenpolitikexperte bat auch dar-
um, Putins Gipfeltreffen mit Chinesen
und Indern zu Beginn seiner Präsi-
dentschaft nicht zu vergessen. Die
drei Mächte hätten deutlich gemacht,
dass sie eine unipolare Ordnung ab-
lehnen und sich als Mitspieler einer
multipolaren Welt verstehen würden,
deren Existenz Obama aber bestritten
hätte.
Er, Teltschik, habe Putin als charman-
ten, aufgeschlossenen, offenen Ge-
sprächspartner erlebt. „Wir trafen uns
erstmals 2001 in Moskau. Es ging um
seine Teilnahme an der Münchner Si-
cherheitskonferenz. Ich habe ihn ein-
geladen, es gab zwei Bedingungen. Er
müsse offen reden, und es werde dis-
kutiert. Das war für ihn selbstverständ-
lich. Nicht wie US-Vizepräsident Mike
Pence auf der Sicherheitskonferenz
vor wenigen Wochen, der verkündete,
was US-Politik ist, was die Amerikaner
von uns erwarten, und dann abreiste“,
so Teltschik weiter. Übrigens sei Putin
zur Anfangszeit offen für engste Bezie-
hungen zur Europäischen Union, so-
gar bereit gewesen, über eine Mit-
gliedschaft in der Nato zu reden.
„Natürlich nicht in der militärischen
Organisation“, sagte der Ex-Berater.
„Sein Verteidigungsminister sagte mir,
er erwarte nicht, dass die Bundeswehr
in einem Krisenfall Russland an der
chinesischen Grenze verteidigen wür-
de. Da konnte ich ihm nur recht geben.
Aber Russland zumindest als Mitglied
in der politischen Organisation der
Nato“.
Ob das unrealistisch war? – „Nein“.
Als die Debatte über die Nato-Oster-
weiterung in den 1990ern gelaufen sei,
habe Teltschik einmal bei einem Din-
ner neben US-Präsident Bill Clinton
gesessen, der erzählt habe, er habe
dem damaligen russischen Präsiden-
ten Boris Jelzin in einem Gespräch
und schriftlich angeboten, Mitglied der
Nato zu werden. Und möglicherweise
hätte Putin innerhalb der Nato einen
konstruktiveren Kurs verfolgt. Auf das
Gegenargument des Journalisten des
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
„Spiegel“, die Nato sei eine Wertege-
meinschaft, lachte Teltschik. „Genau,
deswegen haben wir die Türkei da-
bei“. Eigentlich sei Putins Politik auf
eine enge Zusammenarbeit in Europa
ausgerichtet, einschließlich gemeinsa-
mer Sicherheit. Doch viele Akteure
seien sich der Geschichte Russlands,
der Ukraine nicht bewusst, so der Ex-
perte. In dieser Hinsicht war es seiner
Meinung nach einer der großen Fehler
des Westens, dass die Europäer und
die Amerikaner die besondere Verbin-
dung zwischen Russland und der Uk-
raine nicht berücksichtigt hätten. „Als
Europäer und Amerikaner darüber
nachdachten, wie sie mit der Ukraine
umgehen sollen, bis hin zur Mitglied-
schaft in EU und Nato, hätten sie
gleichzeitig Russland Angebote unter-
breiten müssen. Es gab ein Riesenthe-
ma, was bis zur Stunde auf dem Tisch
liegt: eine gesamteuropäische Freihan-
delszone. Aber wir haben dazu nichts
angeboten. Warum nicht?“
Teltschik pocht darauf, dass das
entscheidende Thema mit Russland
die Sicherheit sei. „Im gemeinsa-
men europäischen Haus hat jeder,
auch Russland, die gleiche Sicher-
heit.
Jeder… Das war schon 1989/90 so“.
Übrigens: „Unser Angebot, als ge-
eintes Deutschland sicherheitspoli-
tische Garantien zu geben, brachte
damals den Durchbruch. Als Putin
Präsident wurde, war seine große
Sorge, dass Russland zerfallen
könnte. Deshalb hat er in Tschet-
schenien brutal zugeschlagen, um
deutlich zu machen, wo die Grenze
ist. Nur vor diesem Hintergrund
kann man ihn verstehen“.
Im Rückblick auf die „Annexion der
Krim“ hat Teltschik kein Problem zu
sagen, dass diese rechtswidrig sei.
Das würden die Russen selbst wissen.
Er habe allerdings auch Putin im Ohr,
der gesagt habe, alle ukrainischen
Präsidenten seien Lumpen.
Da habe er recht. Und wenn man die
Kandidaten jetzt für die Wahlen dort
ansehe, gehe die Lumperei weiter.
Die von ihm beobachtete Einseitigkeit
der deutschen Öffentlichkeit hält Telt-
schik für ein Erbe des Kalten Krieges.
Ob der Westen also darauf verzichten
würde, von Russland die Einhaltung
elementarer Regeln zu verlangen?
Nach seiner Erfahrung kann man
Wahrheiten unmissverständlich auf
den Tisch legen, aber Deutschland
muss auch einen Umgang finden, der
konstruktiv ist. „Denken Sie an Willy
Brandt. Bald nach der Niederschla-
gung des Prager Frühlings 1968 hat er
den sowjetischen Vorschlag einer eu-
ropäischen Sicherheitskonferenz auf-
gegriffen. Er hat den Moskauer Vertrag
verhandelt und ist auf der Krim mit
Breschnew schwimmen gegangen.
War Breschnew besser als Putin?“
Damit rechtfertige Teltschik Putin
nicht, sondern versuche, dessen Moti-
ve zu verstehen.
Was er heute raten würde, sei die För-
derung des Austausches. „Russland
ist nicht die Sowjetunion, es gibt keine
Ideologie mehr. 40 Millionen der 140
Millionen Russen wurden nach dem
Ende der Sowjetunion geboren“, so
der Experte. Er würde vorschlagen,
die Visafreiheit bis zum 25. Lebensjahr
zu gewähren, mehr den Studenten-
austausch zu fördern.
Bei der Frage nach der hohen Politik
verwies Teltschik auf den letzten Auf-
tritt des russischen Außenministers
Sergej Lawrow auf der Sicherheits-
konferenz. Lawrow sprach da über eu-
ropäische Sicherheit. „Das wäre ein
Anknüpfungspunkt für den Na-
to-Russland-Rat…Warum holt man
nicht die Staats- und Regierungs-
chefs, Außenminister, Verteidigungs-
minister an einen Tisch?“, fragt Telt-
schik. Vermutlich scheitere das an der
angeblichen Bedrohung des Balti-
kums und Polens durch Russland.
In dieser Hinsicht erinnert sich Telt-
schik an die Aussage des russischen
Ex-Verteidigungsministers und lang-
jährigen Chefs der Präsidialverwaltung
Sergej Iwanow: „Wir sind doch nicht
lebensmüde. Wenn wir im Baltikum
etwas tun würden, dann hätten wir
es nicht mit den Balten zu tun, son-
dern mit der Nato“.
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
So hält der Politologe die Russen nicht
für so blöd, die Nato anzugreifen.
Auf das Gegenargument, die Osteuro-
päer hätten Russland in den vergan-
genen Jahrhunderten als expansive
Macht erlebt, konterte Teltschik: „Die
Russen haben auch eine historische
Erfahrung. Es war immer der Westen,
der sie überfallen hat: Karl XII., Napo-
leon, Adolf Hitler…. Moskaus Interes-
sen sind im Kern defensiv“. Sollte die
Nato deutsche Soldaten in den Osten
verlegen, würde das zur Verschärfung
der Situation beitragen. „Macht die
eine Seite ein Manöver, macht die an-
dere Seite ein Manöver. Schickt der
eine Flugzeuge entlang der Grenze,
schickt der andere Flugzeuge an die
Grenze. Das ist ein verdammt gefährli-
ches Spiel. Dabei bieten uns die Na-
to-Russland-Akte oder das Abkom-
men der EU mit Russland so viele
Möglichkeiten – wir machen nur nichts
daraus“.
Die Kanzlerin Merkel hätte viel mehr
bewirken können, wenn sie gewollt
hätte, meint er. Sie sei die Einzige im
Westen, die jederzeit Zugang zu Putin
habe, telefonisch oder persönlich. In
der Ukrainekrise habe sie den damali-
gen französischen Präsidenten an die
Hand genommen, sei mit ihm zu Putin
gegangen, dann seien sie alle nach
Minsk gegangen, haben mit den Uk-
rainern verhandelt, „und siehe da, es
gab ein Ergebnis: das Minsker Ab-
kommen“.
Helmut Kohl hätte an Merkels Stelle
laut seinem Vertrauten versucht, eine
persönliche Beziehung zu Putin aufzu-
bauen. Er hätte den Altkanzler Ger-
hard Schröder eingesetzt, der offen-
bar eine gute Beziehung zu Putin
habe.
Auch Merkel sei kein Mensch, der
gern die Führung übernimmt. Das lie-
ge ihr nicht, wie der Umgang mit Em-
manuel Macron gezeigt habe. Der
Mann sei für Deutschland ein Glücks-
fall, so Teltschik, und Kohl wäre nach
Macrons berühmter Rede über die Zu-
kunft Europas nach Paris gereist, hätte
ihn umarmt und gesagt: „Auf geht›s“.
Merkel habe zwar 2007 vorgeschla-
gen, die Beziehungen der Nato mit
Russland weiterzuentwickeln.
Aber niemand habe nachgefragt, und
sie habe es auch nie konkretisiert.
Es wäre genau der richtige Zeitpunkt
gewesen, findet Teltschik.
Der CDU-Vorsitzenden Annegret
Kramp-Karrenbauer empfahl er ab-
schließend, möglichst früh Gespräche
mit dem Osten zu führen, unabhängig
davon, ob man die Verantwortlichen
möge.
„Vertrauen kann man nur schrittweise
aufbauen. Und dazu muss man reden,
reden, reden“, so Teltschik zum
Schluss.
https://de.sputniknews.com/poli-
tik/20190311324277839-telt-
schik-merkel-weggestossener-pu-
tin-interview/?fbclid=IwAR2bdu5G-
JgGpa8cNllKxPTKQd75ZbaMP-
Nu8F-hXPeCqOlgMhFveT1c0Rd-Y
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Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
RückblickVizepräsident der EU-Kommission: monokulturelle Staaten ausradieren!
Zusammenfassung einer Rede des Vi-
zepräsidenten der EU-Kommission
Frans Timmermans
Laut der englischsprachigen Zusam-
menfassung auf der YouTube-Seite,
der auch der obige Videoausschnitt
entstammt (https://www.youtube.
com/watch?v=N14U5ZE-N2w), hat
Frans Timmermans, niederländischer
Diplomat und seit 1. November 2014
Erster Vizepräsident der EU-Kommis-
sion und EU-Kommissar für „Bessere
Rechtssetzung, interinstitutionelle Be-
ziehungen, Rechtsstaatlichkeit und
Grundrechtecharta“, während einer
Rede während des sog. „Grundrech-
te-Kolloquiums der EU“ (EU Funda-
mental Rights Colloquium) die Mitglie-
der des EU-Parlaments aufgefordert,
vermehrt dazu beizutragen, dass mo-
nokulturelle Staaten verschwinden (in
der englischen Zusammenfassung
wörtlich: erase = [diese] auszuradie-
ren) und den Prozess der Umsetzung
der „multikulturellen Vielfalt“ in allen
Staaten weltweit zu beschleunigen.
Die Zukunft der Menschheit, so Tim-
mermans, beruhe nicht länger auf ein-
zelnen Nationen und Kulturen, son-
dern auf einer vermischten Superkultur.
Die heutigen Konservativen, die ihre
eigenen Traditionen wertschätzen und
eine friedliche Zukunft für ihre eigenen
Gemeinschaften wollen, berufen sich
laut Timmermans auf eine „Vergan-
genheit, die nie existiert hat“ und kön-
nen deshalb nicht die Zukunft diktie-
ren. Europäische Kultur und
europäisches Erbe seien lediglich so-
ziale Konstrukte und jeder, der etwas
anderes behaupte, sei engstirnig. Eu-
ropa sei immer schon ein Kontinent
von Migranten gewesen und europäi-
sche Werte bedeuteten, dass man
multikulturelle Vielfalt zu akzeptieren
habe. Wer dies nicht tue, stelle den
Frieden in Europa in Frage.
Die Masseneinwanderung von mosle-
mischen Männern nach Europa ist ein
Mittel zu diesem Zweck. Kein Land
soll der unvermeidlichen Vermischung
entgehen, vielmehr sollen die Zuwan-
derer veranlasst werden, auch die ent-
ferntesten Plätze des Planeten zu er-
reichen, um sicherzustellen, dass
nirgends mehr homogene Gesell-
schaften bestehen bleiben.
Timmermans ist einer der ersten unter
den EU-Führern, der die Maske fallen
lässt und seine Vorstellungen so deut-
lich ausspricht.
Was seine Aussagen implizieren, ist
klar: die Existenz aller europäischen
Völker steht auf dem Spiel!
Frans Timmermans, a Dutch diplomat
and Vice-President of the European
Commission, urged all members of the
EU parliament to increase efforts to
„erase single, monocultural nation sta-
tes“ and accelerate the process in
which „every single nation on earth
must eventually become diverse“. Du-
ring his speech in the EU Fundamental
Rights Colloquium 2015 he put special
emphasis on the importance of „not
allowing even the remotest places on
the planet to exist without diversity“.
The future of humanity, so he says, no
longer belongs to individual nations
and cultures, but rather a mixed su-
per-culture. Contemporary conservati-
ves, who value their own traditions and
want a peaceful future for their own
communities, value a „past that never
existed“ and can therefore not dictate
the future. Timmermans therefore im-
plies that European culture and herita-
ge are nothing but social constructs
and anybody who says otherwise is
narrow-minded. He concludes his
speech by stating that Europe has al-
ways been a continent of migrants and
European values inherently mean ac-
cepting diversity.
He expresses concerns that if EU does
not increase efforts to ensure diversity
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Basler Liberale Nachrichten
Basel, 31. März 20198. Jahrgang. Nummer 6/2019
gets to every single spot on Earth as
fast as possible, the peace in Europe
will be at stake.
The means to achieve this are, of cour-
se, large scale, illegal mass immigrati-
on of Muslim men into Europe; the ef-
forts to „ensure no country can escape
from inevitable diversity“ imply forcing
immigrants onto the very last, I quote,
„remotest places on the Planet“ to en-
sure that there are no homogeneous
societies left anywhere.
It is very unusual to hear a EU politician
speak his intentions so clearly.
It appears that he no longer feels the
need to hide the fact that „diversity“
means nothing less than chasing down
the last remaining Europeans on Earth
and flooding their neighborhoods with
foreigners.
If this man were an authentic ethn-
opluralist and his intention would be
true diversity, he would support the
protection of every people in their own
respective cultures rather than floo-
ding Europe with hostile immigrants,
because right now birth rates are so
low and immigration levels so high that
the very existence of all European peo-
ples is at stake.
PS. Da uns immer wieder zweifelnde
Leseranfragen erreichen, veröffentli-
chen wir nachstehend das komplette
englische Transkript des im Video ge-
zeigten Redeausschnitts sowie eine
wortgetreue deutsche Übersetzung.
Urteilen Sie bitte selbst, ob die Schlag-
zeile „monokulturelle Staaten
ausradieren“ (transitiv) oder die zu-
sammenfassende Formulierung „mo-
nokulturelle Staaten werden ver-
schwinden“ (intransitiv) durch den –
aus naheliegenden Motiven heraus –
äußerst vorsichtig-diplomatisch
formulierten Text der Rede Timmerm-
ans gedeckt sind oder nicht – wir ha-
ben daran keinerlei Zweifel!
Diversity is now in some parts of Euro-
pe seen as a threat. Diversity comes
with challenges. But diversity is huma-
nity’s destiny. There is not going to be,
even in the remotest places of this pla-
net, a nation that will not see diversity
in its future. That’s where humanity is
heading. And those politicians trying
to sell to their electorates a society
that is exclusively composed of people
from one culture, are trying to portray a
future based on a past that never exis-
ted, therefore that future will never be.
Europe will be diverse, like all other
parts of the world will be diverse. The
only question is, how do we deal with
that diversity? And my answer to that
is, by ensuring that our values determi-
ne how we deal with diversity and not
giving up our values to refuse diversity.
That will bring us down as a society. If
we don’t get this right, I truly believe
Europe will not remain the Europe we
built. Europe will not remain a place of
peace and freedom, for very long.
Vielfalt wird jetzt in einigen Teilen Euro-
pas als Bedrohung angesehen. Vielfalt
bringt Probleme mit sich. Aber die
Vielfalt ist das Schicksal der Mensch-
heit. Es wird keinen Staat, selbst in
den entferntesten Orten dieses Plane-
ten geben, der künftig nicht mit Vielfalt
konfrontiert sein wird. Dort liegt das
Ziel der Menschheit. Und jene Politi-
ker, die versuchen, ihren Wählern eine
Gesellschaft einzureden, die aus-
schließlich aus Menschen einer Kultur
besteht, versuchen, eine Zukunft zu
schildern, die auf einer Vergangenheit
aufgebaut ist, die es niemals gab, und
daher wird es diese Zukunft niemals
geben. Europa wird vielfältig sein, wie
alle anderen Teile der Welt vielfältig
sein werden. Die einzige Frage ist, wie
gehen wir mit der Vielfalt um? Und
meine Antwort darauf ist, Ihnen zu ver-
sichern, daß unsere Werte davon ab-
hängen, wie wir mit der Vielfalt umge-
hen und nicht indem wir unsere Werte
aufgeben, um Vielfalt abzulehnen. Das
würde uns als Gesellschaft vernichten.
Wenn wir dieses Recht nicht erhalten,
glaube ich wirklich, daß Europa nicht
das Europa bleibt, das wir gebaut ha-
ben. Europa würde (dann) für sehr lan-
ge kein Ort des Friedens und der Frei-
heit bleiben.
https://unser-mitteleuropa.
com/2016/05/04/vizeprasi-
dent-der-eu-kommission-monokultu-
relle-staaten-ausradieren/
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