Selbstkritikein Versuch zum Verständnis

verquerer Hirnwindungen

Ich habe für mich etwas aus dieser Sache gelernt: Ich bin mit Sicherheit keiner der besten Rollenspieler sondern genauso Mensch in meinem Rollenspiel wie im wirklichen Leben.Ich kann mit permanenten Rückschlägen und Situationen, in welchen mein Charakter immer verliert, nicht umgehen. Mit Tharshira habe ich sehr lange am Rande gesessen und durchgehalten, aber ich habe auch erkannt... dass es irgendwann einfach nicht mehr geht.

Ich rede von Rückschlägen, die den Charakter nach und nach zerrissen haben, während ihre Gefährten an Erfahrung gewinnen und einfach nur vorsichtig in ihrem Leben zu immer neuen Höhen aufsteigen - gesegnet von Boran und allem was so dazu gehört.Die letzten Wochen waren besonders... einschneidend, aber es hat quasi mit der Charaktererschaffung schon angefangen. Natürlich war es damals mein Fehler, Tharshira nach DSA 4 zu erschaffen, aber die Anpassung auf DSA3 (mit Sicherheit auch gerechtfertigt) hat dazu geführt, dass Tharshira dramatisch zurückgeschraubt wurde und mit Werten in das Spiel gestartet hat, die sie nach den Vorgaben ihrer Rasse als Firnelfe schon im Vorhinein hätten disqualifizieren müssen. Und das um etwa 5 Level, die ich dann halt bei den Steigerungen nach und nach ausgeglichen habe.Okey – damit konnte ich leben. Dafür hatte sie ein paar Zauber, die so nach dem DSA 3 Regelwerk nicht drin gewesen wären.

Mein "Würfelglück" hat sein übriges getan, mir für Tharshira Erfolgsgefühle zu verwehren. Während andere Charaktere an Stärke oder auch nur einzelnen Fähigkeiten dazu gewonnen haben, blieb ich auf die Steigerungen begrenzt - und die rollenspielerischen Elemente haben vielleicht allenfalls dazu geführt, dass schlechte Eigenschaften mehr und mehr in die Höhe geschossen sind.

Arlenne musste auch einige Schicksalsschläge im RP hinnehmen und Freddies Charaktere sind sogar wegen Würfelpech gestorben. Mehr als einmal - davon streite ich nichts ab. Allerdings... habe ich mich schon sehr lange gefragt, was Tharshira in dieser Gruppe überhaupt noch besonders macht, während andere Charaktere regelmäßig belohnt werden. Und zwar so belohnt, dass man heraussieht: Etwas, das NUR ein Charakter erhält, nicht alle zeitgleich irgendetwas tolles zu Abenteuerabschluss. Einfach etwas... naja, Einzigartiges halt – wobei es wahrscheinlich auch absolut unfair von mir ist, sowas mal eben so zu erwarten und dem Meister zu sagen: „Mach da mal was! Überrasche mich!“ ;)

Letzten Endes will man einfach mal überrascht werden. Positiv. Es geht soweit, dass ich mir inzwischen denke wenn ich würfle: „Okey. In welche Grube fällt Tharshira als nächstes, wenn sie ihren Wurf nicht schafft?“ Ich hab noch nicht einmal gedacht: „Hey, wenn ich jetzt eine Doppel-Eins werfe, dann... passiert vielleicht irgendwas außergewöhnliches, das meinen Charakter wirklich verändern könnte!“

Wiederum: Nicht dein Fehler. Du hast uns Möglichkeiten gegeben, ich habe schlecht gewürfelt und mich selbst in der Art kondizioniert - shit happens. Und wenn dann halt mal so eine Doppel-20 bei der Jagd kommt, ist das halt ganz besonders kacke für den Charakter. Aber in all der Zeit hätte ich mich sehr gefreut über Momente, in denen ich mir hätte denken können: "Hey, Tharshira ist etwas besonderes! Das hätten nur ihre Fähigkeiten erreichen können!"

Irgendwo verlangt es jedem wohl ab und an nach einem Hauch von Einzigartigkeit, aber... ich... nunja.- 7 auf Attribute. (Was, quasi, sieben Level entspricht, ohne die Möglichkeit, sie durch... irgendetwas wieder rein zu holen)

Ein 40 Jahre alter Körper.-5 auf alle Körperlichen Fähigkeiten.-10 auf alle Zauber.-Alle Elfensinne.-Alle Lieder.-Ausrüstung.+Eine von Wiederbelebung zerfressene, wahrscheinlich eigentlich schon quasi tote Seele.+Altersschwäche.+800 Erfahrungspunkte (...die du, fürchte ich, nicht zuende gedacht hast. Der Einschnitt in Tharshiras Leben ist so... heftig, dass ich viel besser mit MINUS 1000 Erfahrungspunkten zurecht gekommen wäre und mit minus auf ihre Level. Warum? Weil dieses Plus von Erfahrungspunkten nur noch mehr den Raum genommen hat, jemals wieder zu anderen Charakteren aufzuholen, selbst wenn sie alle obigen Einschränkungen irgendwie verarbeitet. Es gibt halt nunmal ein Cap nach oben hin – und es wird mit jedem Level auch schwieriger, zur nächsten Stufe zu kommen.)

...das ist einfach nicht die Einzigartigkeit, nach der man nach Monaten und Jahren von Spielen hofft. Es fehlen Erfolgserlebnisse. Möglichkeiten zur Charakterentwicklung, die nicht das völlige (oder teilweises) Aus bedeuten. Vor allem halt nicht, wenn daneben zwei Charaktere seit JAHREN dabei sind, und nie auch nur ansatzweise solche Erfahrungen gemacht haben. Naja... und dann wird man eben zu einem psychischen und körperlichen Wrack, weil... der Meister den Charakter übernimmt und... einmal... schlecht würfelt, während man wegen eines Jobs vorspricht.Auch damit kann ich nicht besonders gut umgehen, fürchte ich. Aber das bin, wiederum, ich. Key... Arlen hat mehrmals alles verloren.Alex hat... Dinge durchgemacht. Viele Dinge.

Mau... vielleicht bin ich einfach nur ein schlechter Rollenspieler, der seinen Charakteren jede Möglichkeit verbaut. Und im Glücksspiel noch deutlich schlechter ;). Darüber hinaus habe ich nicht euren Rollenspielerwartungen bezüglich Firnelfen entsprochen, was ich ehrlich bedaure. Letzten Endes war es wohl unverrmeidlich, dass ich mit diesem Charakter scheiterte.