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Bau-Lexikon ISBN-10: 3-446-40472-4 ISBN-13: 978-3-446-40472-4 Leseprobe Weitere Informationen oder Bestellungen unter http://www.hanser.de/978 - 3 - 446 - 40472 - 4 sowie im Buchhandel

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Bau-Lexikon

ISBN-10: 3-446-40472-4

ISBN-13: 978-3-446-40472-4

Leseprobe

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Schieber 230

speichern ist eine brauchbare Möglichkeit,den Zeitpunkt der Heizwärmeerzeugung vomZeitpunkt des Heizwärmeverbrauchs zu tren-nen oder anders ausgedrückt, den Zeitpunkt,die Zeitdauer und Intensität der Wärmeer-zeugung vom Zeitpunkt und der Zeitdauerdes Verbrauchs abzukoppeln. Das schont denWärmeerzeuger und spart Heizenergie.

Schieber

Ventil

Schiebetür

Schiebetüren haben einen speziellen Be-schlag, laufen auf Rollen und haben meistoben eine Führung.

Schiedsgutachten

Zweck des Schiedsgutachtens ist es, Un-stimmigkeiten zwischen Vertragsparteien hin-sichtlich des Inhaltes und/oder der Ausle-gung eines Vertrages oder auch von Anpas-sungsregelungen verbindlich zu klären.Das Gutachten sollte ein unabhängiger, neut-raler und fachlich kompetenter Sachver-ständiger im Rahmen eines Rechtsverhält-nisses (eines Vertrages) erarbeiten. Gegen-stand der Begutachtung kann im Prinzip al-les sein, was sich durch Sachverständigebegutachten lässt. Sinnvoll ist das Procederenur, wenn die Aufgabenstellung für denSachverständigen eindeutig und unmissver-ständlich formuliert wurde und die beteilig-ten Parteien sich dem späteren Ergebnis oderUrteil des Sachverständigen, vor der Auf-gabenstellung, unterwerfen.

Schiefer

Sowohl umgangssprachlich als auch in dergesteinsverarbeitenden Industrie wird jedes

in Platten spaltbare Gestein als Schiefer be-zeichnet. Es muss sich spalten, nicht nurschneiden lassen. Im Bauwesen wird derdunkle Tonschiefer zur Dachdeckung undWandverkleidung verwendet. In den klassi-schen „Schiefergegenden“ sind hervorragen-de Wandgestaltungen mit Schieferplattenüberliefert! Der dafür geeignete Tonschieferwird im Tage- und Untertagebau hauptsäch-lich aus Gruben im Rheinischen Schieferge-birge, im Sauerland, in Thüringen (Schiefer-gebirge) und in Spanien gewonnen.

Schieferdeckung

Wabendeckung

Das sind die Dachdeckungen und Wandver-kleidungen aus Schiefermaterial. Als Alter-nativmaterial werden aus Kostengründen gernImitate aus Faserzementplatten eingesetzt.

Deutsche Deckung

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Schildbogen231

S

Schildbogen

Werden an sich offene Gewölbe (z. B.Kreuzgewölbe) an der Seite geschlossen,weil dort die Außenwand des Gebäudes ist,z. B. der Kirche, entsteht ein Schildbogen.Dieser sitzt innen unmittelbar vor der Au-ßenwand.

Schilf

Reet

Schimmelpilz

In Gebäuden sind besonders die Mucor- undPenicillium-Arten weit verbreitet. Soweit sieauf Holz wachsen, leben sie von Zellinhalts-stoffen, von aufgebrachten Anstrichen oderanderen geeigneten dort vorhandenen Abla-gerungen. Schimmelpilze sind fast überall zuHause. Aus diesem Grund atmet jeder täg-lich mehr oder weniger viel Sporen vonSchimmelpilzen ein, besonders in Brauerei-en, in Bäckereien oder in Wohnungen mitfeuchten Wänden. Das Auftreten vonSchimmelpilzen in Gebäuden ist immer einZeichen für das Vorhandensein einer zu gro-ßen Feuchte.

Schindel

Holzlegeschindeln als Dachdeckung

Die Dachdeckung und Wandverkleidung mitSchindeln war eine genauso territorial be-grenzte Technik wie es auch die Deckungenmit Reet, Schiefer oder Steinplatten ur-sprünglich waren. Schindeln sind kurzeBrettstücke, die beim Hausbau als Dachde-ckung oder als Wetterschutz bzw. Verklei-dung an die Außenwände genagelt wurden.

Holzschindeln als Wandverkleidung

Schlacke

Aus Hochofenschlacke, die bei der Rohei-sengewinnung „abfällt“, werden Zuschlag-stoffe für Beton und den Straßenbau sowie„Hüttensteine“ als Mauersteine hergestellt.Gemahlener glasiger „Hüttensand“ wirdZement beigegeben und als geschäumtesProdukt wird „Hüttenbims“ als Zuschlag-stoff für Leichtbeton produziert. Weiterhinwerden aus Hochofenschlacken, vorwiegendim Düsenblasverfahren Mineralfasern (Hüt-tenwolle, früher auch Schlackenwolle oderSchlackenfaser) erzeugt.

Schlammfang

Ein Schlammfang ist ein vorgeschaltetesAbsetzbecken, ein zusätzlicher speziell aus-gerüsteter Behälter, der einem Abscheidervorgeschaltet wird. Hier werden absinkbareStoffe wie Sand, Schlamm oder andere Fest-stoffe „aussortiert“.

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Schlauchwaage 232

Schlauchwaage

Es gibt ein Gerät, dass einen Höhenpunkt,z. B. den Meterriss, unerreicht problemlos„um die Ecke“ oder auch ein oder zweiRäume weiter, ohne Sichtverbindung, über-tragen kann: die Schlauchwaage. Nur derSchlauch muss sich zwischen diesen beidenPunkten verlegen lassen. Zugrunde liegt dasPrinzip der kommunizierenden Röhren: Anbeiden Enden des Schlauches steht der Was-serspiegel in derselben Höhe. Und damitman ihn sieht, befinden sich an beiden En-den Glasröhrchen.

Schlauder

Schlauder ist ein lokal (z. B. in Franken) ge-brauchter Begriff für einen Flachstahl alsBefestigungspunkt für Türen und FensterimMauerwerk.

Schleppgaube

Diese Gaube erinnert an ein Schleppdach,welches mit meist geringerer Dachneigungan ein vorhandenes Dach „angehängt“ wird.Die entstehenden Seitenflächen stehen senk-recht oder wie hier als abgewalmte Dachflä-che.

Schlosser

In Deutschland war Schlosser bis 1989 einAusbildungsberuf im Handwerk mit i. d. R.dreijähriger Lehrzeit. Durch eine Neuord-nung der Ausbildung wurde der Beruf desSchlossers mit dem des Schmiedes zum Me-tallbauer zusammengefasst. Die Lehrzeitdauerte seitdem dreieinhalb Jahre und manunterschied zwischen fünf Fachrichtungen.Im Bereich der Industrie wurden die ehema-ligen Ausbildungsberufe Bauschlosser, Be-triebsschlosser, Blechschlosser, Maschinen-schlosser und Stahlbauschlosser 1987 in dieneue Ausbildung zum Konstruktionsmecha-niker integriert. Eine abschließende Definiti-on ist kaum noch möglich, weil sich derFachbereich in ständiger Bewegung befin-det.

Schlotfeger

Schornsteinfeger

Schluff/Ton

Ton ist ein aus Gesteinstrümmern gebildetessehr feinkörniges Lockergestein mit einerKorngröße kleiner als 0,002 mm. Ton setztsich vorwiegend aus Tonmineralen mit An-teilen von Quarz, Feldspat und Glimmer zu-sammen. Das Ausgangsmaterial ist Stauboder Schlamm, der sich einstmals in Tälernoder Senken abgelagert hat. Die fein ge-schichteten und parallel zu den Schichtflä-chen spaltbaren Tonsteine sind z. B. dieTonschiefer zur Gewinnung von Schiefer-platten. Stark bitumenhaltige Tone enthalteneinen hohen Anteil an biogenen Abbaupro-dukten und werden als Ölschiefer bezeich-net. Verschiedene Versuche mit Ölschieferhaben ergeben, dass er derzeit keine Alterna-tive zum Erdöl darstellt. Reine Tone, ausquellfähigen Tonmineralien, dienen u. a. zurHerstellung hochfeuerfester Schamotte, Zie-

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Schlupfwespe233

S

gel und Töpferwaren. Schluff (auch „Silt“),ist ein aus Gesteinstrümmern gebildetes sehrfeinkörniges Lockergestein mit Mineralkör-nern, die größer sind als bei Ton (Durchmes-ser 0,002 bis 0,063 mm). Diese Böden wer-den noch einmal in Fein-, Mittel- undGrobschluff unterteilt. Ein Sedimentgestein,das vorherrschend aus schluffigem Korn be-steht, wird als Schluffstein (oder Siltstein)bezeichnet.

Schlupfwespe

Schlupfwespen sind im weiteren Sinn alleHautflügler, die ihre Eier in die Larven oderEier anderer Insekten ablegen. Im engerenSinn sind damit die Ichneumoniden, eineFamilie mit rund 30.000 Arten gemeint, dieihre Eier in das Wirtstier ablegen. Die Lar-ven der Schlupfwespe fressen den Wirt dannvon innen her.

Schlussabnahme

Zur Kontrolle der Ausführung genehmi-gungsbedürftiger Bauvorhaben gehört maß-geblich (neben der Rohbauabnahme) dieabschließende Abnahme des Bauwerkesdurch die Untere Bauaufsichtsbehörde, überdie ein Abnahmeschein ausgestellt wird.Hierbei wird der Rohbau oder der fertig ge-stellte Bau als Ganzes nach bestimmten Re-geln abgenommen. Dadurch werden die Be-lange der Abnahme und des Abnahmepro-tokolls für einzelne Gewerke und einzelneUnternehmer nicht berührt.

Schlüsselfertig

Bei einer einzugsfertigen Erstellung einesEigenheimes kann der Besteller erwarten,dass er mit dem Umzugskarton unter demArm das Haus übernimmt. Bei einer schlüs-selfertigen Erstellung eines EFH kann der

Besteller erwarten, dass das Haus rundumgeschlossen und abschließbar ist, er kannden „Schlüssel empfangen“.Ein andere sowie deutlich treffendere Be-zeichnung dafür ist „geschlossener Roh-bau“. Schlüsselfertig ist nicht gleich ein-zugsfertig. Es ist Vorsicht geboten mit einemsolchen Begriff in unklaren Verträgen! An-gebote für schlüsselfertige Häuser gibt es inunüberschaubar großer Zahl zu sehr unter-schiedlichen Preisen. Sie unterscheiden sichnormalerweise gewaltig in der Ausstattung.Deshalb ist es wichtig, den Preis und die da-für angebotene Leistung detailliert zu ver-gleichen.Wer keine Branchenkenntnisse besitzt, sollteeinen Architekten, Planer, Bauingenieuroder Sachverständigen um Hilfe bitten. DasGeld dafür ist sehr gut angelegt!

Schlussrechnung

Ist die Baumaßnahme beendet, das Bauwerkfertig gestellt sowie die Abnahme der Ar-beiten erfolgt, steht die Abrechnung der ge-leisteten Arbeiten noch aus. Dabei kommt esganz erheblich auf die Nachvollziehbarkeitder vom Bauunternehmer/Bauhandwerkergestellten Schlussrechnung an. Das geht ameinfachsten, schnellsten und sichersten beistrikter Einhaltung der Positionen und Be-zeichnungen aus den Vertragsunterlagen,z. B. aus den Unterlagen der Ausschreibung.Ansonsten ist wesentlich, welche Vereinba-rung zwischen den Parteien getroffen wurde:Handelt es sich bei dem geschlossenen Ver-trag um einen Einheitspreisvertrag, einenPauschalpreisvertrag oder einen Stunden-lohnvertrag. Letzterer ist eher selten undwird nur bei ungewöhnlichen und schwer zukalkulierenden Aufgaben eingesetzt (Regie-arbeit). Einen Festpreisvertrag, wie man hinund wieder hört, gibt es dagegen nicht.

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Schlussstein 234

Schlussstein

Der Scheitelpunkt eines Bogens, eines Ge-wölbes oder auch einer gemauerten Kappe,ist der höchste Punkt der Konstruktion unddie Stelle, an welcher der letzte Stein, ebender „Stein zum Schluss“, eingesetzt wird. Erwird oft, je nachdem wie repräsentativ er inErscheinung tritt, ornamental oder als Ab-hängling ausgebildet, mit der Jahreszahl derFertigstellung des Bauwerkes, dem Wappenoder anderen Sinnbildern und Symbolen so-wie figürlichem Schmuck verziert.

Schmelzsicherung

Es handelt sich hierbei um eine inzwischentechnisch überholte Schutzvorrichtung, dieeinen Stromkreis bei Kurzschluss oderÜberlastung selbsttätig abschaltet. Diese her-kömmliche Sicherung besteht aus dem in ei-nem Porzellan- oder Glasrohr in Quarzsandeingebetteten Schmelzdraht, der zu heiß wirdund durchschmilzt (deshalb Schmelzsiche-rung), wenn die Stromstärke einen be-stimmten Höchstwert überschreitet.

Schmiege

Die Schmiege, auch Winkelschmiege oderStellschmiege genannt, ist ein in vielenHandwerksberufen verwendetes Messwerk-zeug zum direkten Übertragen von un-bestimmten Winkeln auf Werkstücke. DieSchmiege besteht aus einem geschlitztenSchenkel und einer verstellbaren Zunge, diesich unter einem bestimmten Winkel auf-klappen und sich dann durch eine Schraub-verbindung, ähnlich wie bei einem Tafelzir-kel in der Schule, fixieren lässt. Sie kann ausHolz oder aus Metall sein.

Schmutzwasserfallleitung

Fallleitung

Schneefang

Oft territorial verschieden ausgebildete Rück-halteeinrichtungen auf Dachflächen gegenabrutschenden Schnee, werden als Schnee-fang bezeichnet.

Ein Schneefang auf einer kleinen Schleppgaube