Bauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB) …...Poststrasse 2 Verwaltungsbau, Palazzo, 1891 14...

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Gemeinde Liestal Bauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB) Erstellt im Auftrag der Kantonalen Denkmalpflege durch Claudio Affolter, Oktober - Dezember 2003 Altstadt Liestal, um 1642, Stich von Merian/Ringle Rheinstrasse Liestal, 1964

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Erstellt im Auftrag der Kantonalen Denkmalpflege durch Claudio Affolter, Oktober - Dezember 2003

Altstadt Liestal, um 1642, Stich von Merian/Ringle

Rheinstrasse Liestal, 1964

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Inhalt

Einleitung

Kriterien der kantonalen/kommunalen Schutzwürdigkeit

Situationsplan, Gebäude mit Einstufung

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Empfehlungen für Kanton und Gemeinden 4

kantonal zu schützenGewerbebau, Kaserne, 1600Gestadeckplatz 4 8Wohnhaus, Haus Zeller, 1914Holderstöckliweg 4, 4a 10Wohnhaus, Villa Stutz-Senn, 1940Munzachstrasse 38 12Verwaltungsbau, Palazzo, 1891Poststrasse 2 14Wohnhaus, Villa Otto, 1958Rankweg 3 17Kirche, Kath. Bruder Klaus Kirche, 1960Rheinstrasse 18 20Verwaltungsbau, 1955Rheinstrasse 31 23Verwaltungsbau, 1952Rheinstrasse 33, 33a 26Villa, Haus Garonne, 1903Tiergartenstrasse 16 28Gutshof, Hofgut Gräubern, 1752Waldenburgerstrasse 28 30Schulhaus, Rotacker, 1916Widmannstrasse 5 32

kommunal zu schützenVerwaltungsbau, Amtshaus, 1880Amtshausgasse 7 36Wohnhaus, 1655Fischmarkt 15 38Wohnhaus, 1600Fischmarkt 17 40Wohnhaus, 1655Fischmarkt 36 42Gewerbebau, Schreinerei, 1798Gerberstrasse 11 44Villa, Haus Christen, 1923Holderstöckliweg 7 46Wohnhaus, Haus Zeller, 1914Holderstöckliweg 8 48Wohn-, Geschäftshaus, Schlosserei, 1750Kanonengasse 2 50Altstadthaus, 1890Kanonengasse 17 52Wohn-, Geschäftshaus, Haus Holinger, 1908Kasernenstrasse 23 54Wohn-, Geschäftshaus, Kino Uhu, 1930Kasernenstrasse 24 56Villa, Haus Schweizer, 1913Kasernenstrasse 38 58Wohnhaus, Haus Zeller, 1916Langhagstrasse 5 60Industriebau, Dieselmotorgebäude EBL, 1910Mühlemattstrasse 4 62Industriebau, Werkgebäude EBL, 1926Mühlemattstrasse 10 64Wohnhaus, Haus Bovet, 1886Oristalstrasse 13, 13a 66Wohnhaus, Haus Strübin, 1872Oristalstrasse 16, 16a 68Wohnhaus, Siedlung Pfauenhof, 1957Pfauenhof 1 - 11 70Wohnhaus, Siedlung Pfauenhof, 1957Pfauenhof 2 71Wohn-, Geschäftshaus, Stadtapothekemittelalterl. Substanz im 19. Jh. verändert;, 1865

Rathausstrasse 17 74

Wohn-, Geschäftshaus, Haus Brugger, 1867Rathausstrasse 19 76Wohn-, Geschäftshaus, 1765Rathausstrasse 51 78Wohn-, Geschäftshaus, Ehemaliges Spital, 1869Rathausstrasse 70 80Wohn-, Geschäftshaus, Lüdin AG, 1959Rheinstrasse 3 82Gesundheitsbau, Kantonsspital Liestal, 1964Rheinstrasse 26 84Verwaltungsbau, Heil- und Pflegeanstalt, 1927Rheinstrasse 42 86Villa, Haus Gasser, 1962Römerweg 1 88Wohnhaus, Zweifamilienhaus Grieder, 1930Schulgartenstrasse 4 90Villa, Im Wetterkreuz, 1903Seltisbergerstrasse 11 92Wohnhaus, Haus Zeller, 1916Sichternstrasse 14 94Wohnhaus, Haus Rebmann, 1890Tiergartenstrasse 10, 10a 96Wohnhaus, Haus Gysin, 1896Tiergartenstrasse 12 98Altstadthaus, 1770Zeughausgasse 9 100Wohn-, Geschäftshaus, 1664Zeughausgasse 21 102

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Einleitung

Das Bauinventar Basel-Landschaft umfasst eine kantonsweite Sichtung von Bauten im Siedlungsgebiet und deren Bewertung nach einem feststehenden, kulturgeschichtlichen und architekturhistorischen Kriterienkatalog. Ziel des Bauinventars Basel-Landschaft (BIB) ist es, eine Kurzdokumentation zu den "kantonal und kommunal zu schützenden Baudenkmälern" zu erhalten. Das Bauinventar, das sämtliche Bauten bis 1970 berücksichtigt, bildet die Grundlage für die eigentümerverbindliche Umsetzung im Nutzungsplanverfahren. Es dient Planern und Gemeinden bei der Revision von Nutzungsplänen und führt zu einer fachlich begründeten Zuordnung der Gebäude in die verschiedenen kantonalen und kommunalen Schutzkategorien.

Seit 1833 ist die Kleinstadt Liestal Kantonshauptort mit Sitz der Verwaltung und der Gerichte. Die kantonale Bautätigkeit beschränkte sich anfänglich im Umbau der Stadtschreiberei in ein Regierungsgebäude und im Neubau eines Amtshauses.1854 wurde Liestal durch eine Bahnlinie von Basel aus erschlossen, welche vier Jahre später nach Olten verlängert wurde. Zwei mächtige, öffentliche Bauten dominieren den Bahnhofplatz, das spätklassizistische Oristalschulhaus (Gerichtsgebäude) von 1853/54 und der Neurenaissance-Palazzo der Hauptpost von 1891/92.

Das 1873 am Ergolzufer gegründete Gaswerk bildete den Ausgangspunkt eines kleinen Industriequartiers, das nach 1898 mit einem Elektrizitätswerk ergänzt wurde. Die Industrialisierung des Ergolztals (Giesserei Erzenberg, Schild, Nieder-Schönthal) und die wachsende Bedeutung der Kantonshauptstadt führte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu einem kontinuierlichen Anstieg der Bevölkerung. Als Bauherren traten höhere Beamte auf, die sich ein repräsentatives Landhaus mit gepflegter Gartenanlage leisteten. Der Liestaler Architekt Wilhelm Brodtbeck erfüllte mit mehreren Landhäusern im historistischen Stil und im romantischen Heimatstil den eher konservativen Geschmack der Bauherren.

Südlich der Bahnlinie, westlich und östlich des Orisbaches entstanden nach 1900 zahlreiche Einfamilienhäuser. Genossenschaftliche Siedlungen, wie sie am Rande der älteren Ortschaften (Birsfelden, Münchenstein, Muttenz) entstanden sind, fehlen in Liestal. Offensichtlich blieb die Mehrheit der Arbeiterschaft in den Nachbargemeinden wohnhaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Liestal eine rege Bautätigkeit. Die neu entstandenen Wohnquartiere haben im Wesentlichen das Gefüge der historischen Siedlungsteile ergänzt. Verdichtetes Bauen erfolgte im Pfauenhof und im Weiermatt. Die grössten Veränderungen passierten an der Rheinstrasse. Der Kanton liess in Parkanlagen von bedeutenden Villen mehrere Bauaufgaben verwirklichen, so den grossvolumigen Komplex der Verwaltung und das Kantonsspital, dessen hochragende Bettenhäuser die westliche Ortszufahrt dominieren. Die Katholische Kirche von 1865/66 wurde durch einen modernen Neubau im Jahre 1960 ersetzt.

Aufgrund der ausgeführten Bauinventarisation in den Monaten Oktober-Dezember 2003 werden nebst 29 kantonal geschützten Bauten (Reformierte Kirche, Pfarrhaus, Pfarrscheune, Amtshausgasse 2, 4, 6, Feldsäge, Villa Burggarten, Kanonengasse 3, 19, 51, Villa zur Blumenau, Methodisten-Kapelle, Villa Scholer, Pförtnerhaus, Rathausstrasse 1, 3, 6, Regierungsgebäude, Rheinstrasse 2, Olsbergerhof, Rathaus, Obertor, Villa Gauss, Berrisches Gut, Altersheim, Bad Schauenburg, Schillingsrainhof, Zeughaus) zusätzlich 11 kantonal zu schützende und 33 kommunal zu schützende Bauten (Ensembles) nach einem einheitlichen Kriterienkatalog (siehe S. 4) ausgewählt und gewürdigt.

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Empfehlungen für Kanton und Gemeinden

Die Kantonale Denkmalpflege, die mit dem Bauwesen beschäftigten kantonalen Amtsstellen sowie die Planer und Gemeinden verfügen zum grössten Teil nur über ungenügende sachdienliche Informationen zu den potentiell zu schützendenen Kulturdenkmälern. Nachdem der Landrat den Kredit für das Bauinventar Basel-Landschaft (BIB) genehmigte, ist im November 2001 die Arbeit aufgenommen worden. Mit dem BIB reagiert die Kantonale Denkmalpflege auf die rasante Veränderung der letzten Jahrzehnte, als zahlreiche Kulturdenkmäler Neubauten weichen mussten. Auf kommunaler Ebene verfügen noch nicht alle Gemeinden über eine Kernzonenplanung, welche eine unerlässliche Voraussetzung für die qualitative Pflege der Dorfkerne darstellt. Die Dringlichkeit der Situation erfordert eine zügige, kantonsweite Bestandesaufnahme, die einen vergleichenden Überblick über den aktuellen Bestand an Kulturdenkmälern im Kanton Basel-Landschaft ermöglicht.

Das BIB berücksichtigt sämtliche Bauten im ganzen Siedlungsgebiet, die vor 1970 entstanden sind. Es dokumentiert und bewertet Einzelbauten. Die Bewertung erfolgt nach einem feststehenden kultur- und architekturhistorischen Kriterienkatalog (Kriterien siehe Seite 5). Mit der Inventarisation ist der Kunsthistoriker Claudio Affolter beauftragt worden. Seine Arbeit wird von einem unabhängigen Fachgremium, das sich aus den fünf Fachpersonen Jürg Berrel, Ruedi Brassel, Mirjam Brunner, Brigitte Frei-Heitz und Ueli Kräuchi zusammensetzt, geprüft und begleitet.

Das BIB ist ein Hinweisinventar, das als Grundlage für die eigentümerverbindliche Umsetzung im Nutzungsplanverfahren dient. Sämtliche im BIB dokumentierte Objekte werden der obersten lokalen Schutzkategorie zugeordnet. Ein "kantonal zu schützender" Bau erfüllt zusätzlich die kantonalen Anforderungen und kann gemäss dem Kantonalen Denkmal- und Heimatschutzgesetz in das kantonale Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen werden. Eine allfällige Unterschutzstellung erfolgt mit dem Einverständnis des Eigentümers.

Ein "kommunal/kantonal zu schützender" Bau ist für die Standortgemeinde von kulturhistorischer Bedeutung. Der qualitativ gute Bau soll erhalten und gepflegt werden. Die Einstufung entspricht der obersten kommunalen Bewertungskategorie in den rechtskräftigen Zonenplänen. Nutzungsänderungen und bauliche Massnahmen sind nur unter Wahrung der schutzwürdigen Substanz zulässig und haben mit aller Sorgfalt im Sinne der Substanzerhaltung zu erfolgen.

Das BIB ermöglicht eine fachlich begründete Zuordnung der Gebäude in die verschiedenen kantonalen und kommunalen Schutzkategorien. Das kantonale Raumplanungs- und Baugesetz (RBG § 29, 8.1.1998) sieht vor, dass im Rahmen der kommunalen Nutzungsplanung u.a. Schutzzonen und schützenswerte Einzelobjekte ausgeschieden werden können. Schützenswerte Einzelobjekte werden in den Zonenvorschriften bezeichnet und umschrieben. Das BIB ergänzt bestehende lokale Gebäudeinventare und Nutzungspläne sowie das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS). Es berücksichtigt lediglich Bauten der obersten kommunalen Schutzkategorie und ist somit unvollständig. Die Beurteilung der übrigen Objekte, Ensembles, Plätze und Grünanlagen erfolgt durch die einzelnen Planungsbüros.

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Kriterien der kantonalen / kommunalen Schutzwürdigkeit

1. Bedeutung von Stellung und Gliederung

2. Erhaltungszustand

- Stellung innerhalb eines Quartiers- Hauptakzent/Ergänzung im Ensemble- Konzept von Grundriss und Aufriss

- Originale Bausubstanz: Fassaden, Dach, Fenster und Türen- Originale historische Ausstattung- Qualität von späteren baulichen Veränderungen

3. Typologischer Stellenwert - Seltenheit - Reinheit eines Bautypus- Interessante Sonderlösung

4. Historischer Denkmalwert - Bedeutung für Kanton/Gemeinde- Angewandte Bautechnik/Konstruktion- Ereignis- und personengeschichtliche Bedeutung- Nutzung/Ausstattung

5. Kunsthistorische Bedeutung - Qualität der Architektur, der bildenden Kunst, der Volkskunst und des Kunsthandwerks- Art der Repräsentation (Grösse, Lage, Schmuck)- Vorbildfunktion für die weitere Entwicklung

6. Qualität der Umgebung - Zustand von Hofbereich, Gartenanlage- Materialisierung: Pflästerung, Kies, Rasen- Wegführung und Einfriedung

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

kantonal zu schützenGewerbebau, Kaserne, 1600Gestadeckplatz 4 8Wohnhaus, Haus Zeller, 1914Holderstöckliweg 4, 4a 10Wohnhaus, Villa Stutz-Senn, 1940Munzachstrasse 38 12Verwaltungsbau, Palazzo, 1891Poststrasse 2 14Wohnhaus, Villa Otto, 1958Rankweg 3 17Kirche, Kath. Bruder Klaus Kirche, 1960Rheinstrasse 18 20Verwaltungsbau, 1955Rheinstrasse 31 23Verwaltungsbau, 1952Rheinstrasse 33, 33a 26Villa, Haus Garonne, 1903Tiergartenstrasse 16 28Gutshof, Hofgut Gräubern, 1752Waldenburgerstrasse 28 30Schulhaus, Rotacker, 1916Widmannstrasse 5 32

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Hans Schorendorf liess Ende des 16. Jh. die Gestadeckmühle errichten. 1701 wird die Mühle zu einem Landgut (Ergolzhof) ausgebaut und mit Nebenbauten ergänzt. 1735 entstand ein französischer Lustgarten mit Spalieren, Blumenbeeten, Springbrunnen, Hecken, Bosketts und Gittertoren (1852 aufgehoben). 1813 wird das Landgut zu einem Oberen Spital umgebaut. 1833-1863 dient der Hauptbau als Kaserne. Seit 1878 befindet sich das Haus in Privatbesitz. 1945 brannte ein Nachbargebäude ab. Eine zugehörige Scheune musste 1967 der Strassenkorrektur weichen.

Das gegen Ende des 16. Jahrhunderts errichtete dreigeschossige Hauptgebäude mit Satteldach und Treppengiebel liegt südlich der Ergolz und giebelständig zum Gestadeckplatz. Die Nordfassade ist mit unregelmässig angeordneten, gotisch gekehlten (ein- und zweiteiligen) Fenstern unterteilt. Sie werden mit einem Fragment eines durchlaufenden Gesimses und grossflächigen Fenstern (Ende des 18. Jh.) ergänzt. Die stichbogige Eingangstüre mit Oblicht und eichenen Türflügeln mit Kerbschnittornamenten stammt aus dem 18. Jh. Die Rechteckfenster auf der Giebelfassade West sind mit kleinen Klebdächern geschützt. In der Mittelachse befindet sich ein Rundbogenfenster für den Aufzug. Die Giebelseite Ost ist mit spätgotischen (mit Hohlkehlen und Kreuzstöcken) und barocken Fenstern regelmässig gegliedert. Die Südseite wird durch eine durchlaufende Holzlaube mit Aborthaus akzentuiert. Im Innern führt eine breite Barocktreppe aus Eichenholz ins erste Obergeschoss.

Brandversicherung 1923: 18 Zimmer. 8 Küchen, 4 Mansarden, 2 Kammern, Badezimmer; Verkaufslokal; Südlaube mit Überdachung.

Würdigung:

Die markante, dreigeschossige Gestadeckmühle (spätere Kaserne) von 1600 mit Satteldach und Treppengiebel wurde im 18. Jahrhundert durch grössere Fenster, Türen und Treppenhaus umgebaut. Der spätgotische Charakter des Hauptbaus blieb aussen erhalten. Die Nebenbauten wurden abgebrochen. Im Innern ist das Haus mehrmals umgebaut worden.Der 1852 aufgehobene französische Garten gehörte zu den ersten dieser Art in Liestal. Heute wird der asphaltierte Vorplatz auf der Nordseite als Parkplatz genutzt. Südlich der Kaserne liegen der Bürobau und die Produktionshallen der Maschinen- und Apparatefabrik (erbaut 1947/48) der Firma Rosenmund AG.Das Haus ist heute unternutzt und zum Verkauf ausgeschrieben.

Adresse:

Gestadeckplatz 4Parzelle:

1594

Objekttyp:

GewerbebauObjektname:

Kaserne

Baujahr:

1600Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Schorendorf Hans

Datum der Aufnahme:

24.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282903348

Liestal Gestadeckplatz 4 11.08.2006282903348

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Nordwest

Fassade Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Südost

Liestal Gestadeckplatz 4 11.08.2006282903348

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die reich dekorierte Heimatstilvilla mit hohem Krüppelwalmdach steht südöstlich der Schulanlage Burg und nordöstlich des abgesenkten Bahntrassees. Das Haus wird mit einem Rustikasockel sowie mit zweiseitigen Dachausbauten (Nordwest und Südost) gegliedert.

Auf der Nordwestseite liegt der leicht erhöhte Hauseingang mit Rundbogenportal und Scheitelstein, der von einem darüberliegenden Balkon (Ziergitter in Art Déco-Stil) geschützt wird. Die originale Haustüre hat eingeschobene Füllungen und eine Rundbogenöffnung mit Ziergitter. Die Giebelseite Südwest (Bahnseite) wird mit einem polygonalen Erker auf den zwei Hauptgeschossen akzentuiert. Auf der Gartenseite betont ein Runderker die Veranda. Auf der Giebelseite Nordost führt eine Aussentreppe zum Kellergeschoss. Im ersten Obergeschoss liegt ein Balkon. Fein gesprosste Fenster mit grünen Klappläden, Türen mit Ziergittern und fein ornamentierte Balkongeländer sind original erhalten.

Küche, Wohnzimmer und Veranda liegen auf der Bahnseite. Zwei Schlafzimmer mit eingemittetem Bad befinden sich auf der gegenüberliegenden Seite. In der Mitte liegen Eingang, Treppenhaus, Entree und Salon.

Ein Teil des Obst- und Ziergartens, der längs des Holderstöckliwegs liegt, war ursprünglich bestehend. Mit dem Bau des Hauses Zeller wurde der französische Ziergarten ausgebaut und mit einem klar abgetrennten Nutzgarten ergänzt. "Sehr schöner und gepflegter Garten, heutige Form 1925 erstellt. Koniferen, japanischer Ahorn, Buchsbäume mit Formschnitt, Rasenflächen, Bassinanlage." (Icomos, 2001)

Würdigung:

Emil Bühlmann aus Arlesheim baute nacheinander zwei repräsentative Villen (Holderstöckliweg 4 und 8) für die zwei Töchter des Landrates Treumund Zeller. Die Villa Nr. 4 beeindruckt durch ihre starke Präsenz und durch guterhaltene Details aussen und innen. Mit Erker, Loggien und Balkonen ist der Bauköper allseitig aufgebrochen. Jede Fassade erhält so ihre individuelle, einmalige Gestalt. Die äusserst reiche Ausstattung ist beispielhaft und dokumentiert die damalige Leidenschaft für kunstgewerbliche Dekorationskunst.Der differenziert gestaltete Garten im dreieckigen Grundstück (von 1925) ist in Zier- und Nutzgarten unterteilt. Die Wege sind teils bekiest und teils plattenbelegt. Ein grosses kreisförmiges Bassin bildet den Mittelpunkt. Zur Liegenschaft gehört eine Garage (Nr. 4a) von 1914.

Adresse:

Holderstöckliweg 4Parzelle:

1732

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Zeller

Baujahr:

1914Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Bühlmann EmilBauherrschaft:

Zeller Treumund

Datum der Aufnahme:

19.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282901610

Liestal Holderstöckliweg 4 11.08.2006282901610

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Südost

Eingang Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Ansicht Nord

Liestal Holderstöckliweg 4 11.08.2006282901610

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die zweigeschossige Villa Stutz liegt auf einem nach Norden abfallenden Grundstück, am Ende der Munzachstrasse. Sie grenzt an das Areal der Psychiatrischen Klinik.

Der bekannte Architekt Otto Senn beherrschte das Vokabular der Moderne, die Lehren von "Licht, Luft und Sonne", doch wendete er diese auf eine moderate, ihm gemässe Weise an. Im Erdgeschoss liegen die grosszügigen, nach Süden gerichteten Wohn- und Esszimmer. Auf der Westseite befand sich ursprünglich das abgetrennte Bibliotheks- und Arbeitszimmer, das wie bei früheren Bauten Senns als Kubus in den Wohnraum ragt. Auf der Ostseite liegt die Küche. Das Obergeschoss ist mit sechs Schlafzimmern und einem Schrankzimmer unterteilt. Ein Absatz im flachgeneigten Satteldach bringt Oberlicht in den Erschliessungsgang. Im Obergeschoss liegen zwei Südbalkone vor den Eckzimmern.

Das Erdgeschoss Süd ist mit einem durchlaufenden Bandfenster durchbrochen. Im Gegensatz zur Südseite wirkt die Nordfassade geschlossen mit schmalem Bandfenster (Korridor), drei kleinen Fenstern im Obergeschoss sowie je einem Rechteckfenster auf beiden Geschossen.

1994/95 baute Architekt Heini Dalcher das Wohnhaus in ein Zweifamilienhaus um. Ess- und Wohnzimmer wurden komplett getrennt und in zwei Wohnzimmer umgenutzt. Die Bibliothek baute Dalcher in eine Küche um. Das Obergeschoss hat noch die ursprüngliche Raumunterteilung. Sonnenkollektoren wurden auf dem Dach montiert. Schiebefenster, Treppenhaus, Bodenbeläge sowie Farbgebung (helle Fassade, blaugraue Fensterrahmen) blieben erhalten.

Die Garage mit anschliessender Gartenhalle (= ohne Einstufung) mit Sichtsteinmauern und Flachdach steht rechtwinklig zum Wohnhaus und stammt von 1947. Auf der Südseite des Hauses breitet sich eine Rasenfläche mit Umzäunung (Holzstaketenzaun) aus. Auf der Nordseite befindet sich ein Gehege mit Kleintieren und auf der Ostseite ein Nutzgarten.

Würdigung:

Vier Jahre nach der Villa in Binningen (1936, Hasenrainstrasse 21) baute Otto Senn eine moderne Villa für seine Schwester und seinen Schwager. Der hellverputzte Stahlskelettbau mit flachen, leicht versetzten Pultdächern ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Aufgliederung der Baumassen entsprechend ihrer Funktion und die Formung der entsprechenden Aussenräume. Der Wohntrakt und die Schlafzimmer im Obergeschoss orientieren sich nach Süden. Erschliessung, Bibliothek und Nasszellen befinden sich im schmaleren, rückseitigen Trakt. Entsprechend sind die Fensterzuordnungen mit kleinen Fenstern für die Badezimmer und ein schmales Bandfenster (Schiebefenster) für den Korridor. Die Küche und die Bibliothek im Erdgeschoss sowie zwei Schlafzimmer im Obergeschoss werden mit Südbalkonen ergänzt. Der Kanton erwarb die Liegenschaft 1991 von der Erbengemeinschaft Stutz-Senn, um sie drei Jahre später an Private zu verkaufen.

Adresse:

Munzachstrasse 38Parzelle:

2224

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Villa Stutz-Senn

Baujahr:

1940Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Senn OttoBauherrschaft:

Stutz-Senn Georg

Datum der Aufnahme:

20.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282901368

Liestal Munzachstrasse 38 11.08.2006282901368

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Südwest

Fassade Ost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Eingang Ost

Liestal Munzachstrasse 38 11.08.2006282901368

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Der blockhafte, zweigeschossige Palazzo mit flachem Walmdach (und ursprünglich aufgesetztem Dachreiter) liegt direkt an der Bahnlinie. Die Fassadengliederung besteht aus kräftigen Quaderlisenen, durchlaufenden Gesimsen über dem Erdgeschoss, einem Zahnfries längs der Dachtraufe sowie aus hohen Rechteckfenstern, die mit Rustikaquadern eingefasst und (im Obergeschoss) mit Dreieckgiebeln verdacht sind.

Die ursprünglichen drei Eingänge auf der Nordostseite (Strassenfassade) mit Freitreppe werden mit rustizierten Säulen und einem verzierten Fries mit Triglyphen und Rundmedaillons gefasst. Über dem Mittelfenster im Obergeschoss befinden sich beidseits des Schweizerwappens zwei sitzende Frauenfiguren. Das Fries längs der Dachtraufe wird mit Masken, Girlanden und floralen Verzierungen ergänzt.

Die Südwestfassade (Bahnseite) ist analog zur gegenüberliegenden Längsseite gegliedert. Allerdings ist das rückseitige Erdgeschoss mit Perrondach und angebautem Bistro stark verändert worden. Die beiden Stirnseiten sind regelmässig dreiachsig gegliedert. Der Seiteneingang Nordwest besteht aus einer hohen zweiflügeligen Türe mit Oblicht, vier Glasfüllungen und Ziergittern. Das seitliche Treppenhaus, der Terrazzoboden beim Eingang und das Treppenhaus mit geschwungenen Brüstungen sind erhalten. In der Kunsthalle im Obergeschoss sind die Holzböden (Fischgratparkett) und die Fenster mit Einfachverglasung und alten Beschlägen noch erhalten.

Der heutige Zustand der graugrünen Sandsteinfassaden bedingt eine fachgerechte Sanierung. Der Eingang auf dem Postplatz ist mit hellgrünen Stahl-Glastüren unsorgfältig erneuert worden. Raumprogramm 1920: Postbüro, Schalterhalle, 3 Zimmer, Küche, 4 Büros, 7 Dachräume. Zentralheizung um 1940.

Würdigung:

Das kubisch klar gegliederte Postgebäude, erbaut 1891-1892, ist ein hervorragendes Werk der Neurenaissance. Der Palazzo stammt vom bekannten Semperschüler Hans Wilhelm Auer. Nach dem monumentalen Postgebäude Liestal baute er 1893 das Hauptpostgebäude in Solothurn und 1894-1902 das Bundeshaus Bern. Das Postgebäude sollte entsprechend seiner funktionalen und städtebaulichen Bedeutung an die grossartige Palastarchitektur der florentinischen Renaissance erinnern. Bemerkenswert sind die künstlerische Ausschmückung der Hauptfassade, das Seitenportal und das Treppenhaus und die Räume der Kunsthalle.1934 Umbau der Schalterhalle und Purifizierungen am Äussern: Entfernung des Dachreiters (Abspanngerüst) und der vier Akroterien (Weltkugeln). Der Palazzo ist seit 1979 im Besitz des Kulturhauses Palazzo AG.

Adresse:

Poststrasse 2Parzelle:

906

Objekttyp:

VerwaltungsbauObjektname:

Palazzo

Baujahr:

1891Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Auer Hans WilhelmBauherrschaft:

Direktion der eidg. Bauten

Datum der Aufnahme:

24.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282902327

Liestal Poststrasse 2 11.08.2006282902327

14

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Nord, 1974

Ansicht Nord

FOTOSEITEN_FORMAT: CB

Liestal Poststrasse 2 11.08.2006282902327

15

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

FOTOSEITEN_FORMAT: CB

Ansicht Süd

Fassade Nordost Eingang Nordwest

Liestal Poststrasse 2 11.08.2006282902327

16

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die Villa Otto liegt an einem abfallenden Südhang. Durch die Terrassierung der Westseite ergeben sich kleine, ebene Gartenplätze. Ein langer, schmaler Zementplattenweg führt durch die Obstbäume zu der Eingangshalle. Im L-förmigen Untergeschoss befindet sich ein Malatelier auf der Südseite. Hangseitig reihen sich längs des durchgehenden Korridors Heizungs-, Luftschutz- und Kellerräume auf. Die einläufige Treppe liegt in der Längsachse.

Im Obergeschoss ist der grosse Wohnraum nach Süden ausgerichtet und wird mit einer nach drei Seiten offenen Feuerstelle akzentuiert. Auf der Südostseite folgt ein Aussenhof, der als Grünhof und Sitzplatz unterteilt und mit Holzlamellen geschützt ist. Der weit dimensionierte, nach allen Seiten offen gehaltene Raum ist äusserst sparsam möbliert. Auf der Hangseite reihen sich Esszimmer, Küche, Kinderbad und Kinderzimmer sowie Elternbad und Elternzimmer auf. Vom Wohnzimmer führt eine einläufige Treppe auf die Arbeitsgalerie.

Die Eisenbetonkonstruktion tritt innen und aussen (Deckenuntersicht, Konstruktion) sichtbar in Erscheinung. Alle Fenster und Zwischenwände wie auch die Wandverkleidung (Wärmedämmung) sind in Tannenholz ausgeführt. Die Böden sind mit dunklen Kunststeinplatten und dunkelgrauem Spannteppich belegt.

Der streng gerasterte Sichtbetonbau in der freien Landschaft ist heute von wild wuchernden Pflanzen überwachsen und dadurch in seiner Gesamtheit kaum mehr zu erkennen.

Würdigung:

Vorbilder für die Villa Otto sind skandinavische Bauten. Typisch sind die Einbettung in die Landschaft (asymmetrisches Satteldach in Entsprechung zur Neigung des Hanges, plastische Auflösung des Baukörpers), die innere Organisation (freier Grundriss mit ineinanderfliessenden Räumen, Cheminée und Galerie) sowie die Materialwahl mit Sichtbeton und Holz.Der Garten besteht primär aus Wiesland. Ein grosses Atrium und ein kleiner Westgarten zwischen dicht wuchernden Pflanzen bilden die zwei privaten Aussenbereiche. Der grosszügig konzipierte Wohnraum und das Elternschlafzimmer im Obergeschoss sind auf einen halboffenen Hof ausgerichtet. Dem Essraum ist ein Aussenraum auf der Nordwestseite zugeordnet. Das introvertierte und stark eingewachsene Haus ist in seiner Originalsubstanz gut erhalten geblieben.

Adresse:

Rankweg 3Parzelle:

1896

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Villa Otto

Baujahr:

1958Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Rolf G. Otto Bauherrschaft:

Rolf G. Otto

Datum der Aufnahme:

20.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282901863

Liestal Rankweg 3 11.08.2006282901863

17

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Ansicht Süd

Fassade Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: BC

Fassade Südwest

Liestal Rankweg 3 11.08.2006282901863

18

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

FOTOSEITEN_FORMAT: BC

Wohnraum

Treppenhaus, Korridor OG

Liestal Rankweg 3 11.08.2006282901863

19

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die Vorgängerkirche (an gleichem Ort) stammte von Bauinspektor Benedikt Stehle und wurde 1865-1866 erbaut. 1956 schrieb die katholische Kirchgemeinde einen beschränkten Projektwettbewerb für vier Architekturbüros aus. Die Grundsteinlegung fand am 13. März 1960, die Kirchenweihe am 7. Mai 1961 statt. Die Katholische Kirche liegt von der Rheinstrasse leicht zurückversetzt. Das alte Pfarrhaus von 1939/40, eine Betonmauer (mit zwei Eingangstoren) und der freistehende, konisch geformte Turm begrenzen den Vorhof (Asphalt und Granitplatten), der mit zeittypischen Lampen und Sitzbänken ergänzt wird.

Der Kirchenbau wirkt als Solitär durch das Abrücken von der Strasse, seine spezielle Grundform sowie seine symmetrische Hauptfassade. Einem Quader ist ein Ovalkörper eingeschrieben. Von diesem gerundeten und überhöhten Körper, dessen Oblicht aussen sichtbar ist, ragt ein Vordach über den Primärkubus hinaus und schafft mit den zwei freien Säulen eine baldachinähnliche Eingangssituation. Der Eisenbetonbau ist innen und aussen weiss verputzt. Die Stützen im Innern, die Emporenbrüstung und die Chorwand sind hellgrau bemalt. Auf der Südwestseite dominiert das dreiteilige Mittelportal in der Mittelachse. Hauptportal und Seitenportale sind mit Messingplatten verkleidet.

Innen: Die ovale Decke wird mit einer konkaven Chorwand, einer gerundeten Emporenbrüstung sowie mit schrägen Stützen zusätzlich betont. Der Boden (anthrazitfarbene Marmorplatten) senkt sich leicht gegen den Chor. Der halbrunde (erhöhte) Chor ist mit hellen Marmorplatten belegt sowie mit hellen Ambo und Altar gegliedert. Seitlich führen einläufige Treppen auf die Empore. In der südöstlichen Ecke neben dem Eingang befindet sich ein Marienaltar. Die Nischenfiguren im Chor stammen von August Bläsi, Luzern: Bruder Klaus, Katharina, Christus, Maria und Petrus. Das farbige Fries (Bandfenster mit Engel- und Pflanzenmotiven) stammen von Verena de Nève, Basel. 1972 wurden Ambo und Altar in hellem Marmor im Chorraum aufgestellt. 1981/82 schuf Verena de Nève einen Bilderzyklus mit dem Leidensweg Christi und den Visionen des Heiligen Niklaus von Flüe.

Würdigung:

Die moderne Kirche stammt vom bedeutenden Kirchenbauer Fritz Metzger. Die Bruder Klaus Kirche in Liestal gehört zu den wichtigsten modernen Kirchen im Kanton Basel-Landschaft, erbaut nach Hermann Baurs Bruder Klaus Kirche in Birsfelden (1957-59) und vor Ernst Gisels reformierter Kirche in Reinach (1961-63). Metzgers wichtiger Vorgängerbau ist die Kirche St. Franziskus in Riehen (1944-50).Schützenswert sind die Kirche, der anschliessende Saalbau auf der Nordwestseite sowie der konisch sich verjüngende Kirchturm mit dem originellen, leicht vorkragenden Zifferblatt. Das an den Saalbau anschliessende alte Pfarrhaus (= ohne Einstufung) schliesst den Vorhof nach Nordwesten.Im Innern sind Arbeiten der Basler Künstlerin Verena de Nève wichtig: ein Glasfries (Laternenlicht) sowie die Bilder mit Passionsgeschichte und Darstellungen von Niklaus von Flüe. Die Nischenfiguren (Katharina, Bruder Klaus, Christus, Maria, Petrus) in der Chorwand stammen von August Bläsi, Luzern.

Adresse:

Rheinstrasse 18Parzelle:

983

Objekttyp:

KircheObjektname:

Kath. Bruder Klaus Kirche

Baujahr:

1960Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Metzger FritzBauherrschaft:

Röm.-kath. Kirchgemeinde

Datum der Aufnahme:

15.08.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282902364

Liestal Rheinstrasse 18 11.08.2006282902364

20

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Südwest

Fassade Nordost mit Saalbau

FOTOSEITEN_FORMAT: BC

Fassade Südost mit Turm

Liestal Rheinstrasse 18 11.08.2006282902364

21

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

FOTOSEITEN_FORMAT: BC

Ansicht Chor Nordost (Foto F.Gysin)

Farbfenster von Verena de Neve

Liestal Rheinstrasse 18 11.08.2006282902364

22

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Parallel zu den 1953 entstandenen Verwaltungsbauten (Nrn. 33, 33a) baute Wilhelm Arnold 1955 einen ähnlichen Verwaltungsbau. Rechtwinklig dazu entstand 1968 das sechsgeschossige Verwaltungsgebäude mit Attika (1968 erbaut, Nr. 29 = ohne Einstufung) für die Bau- und Umweltschutzdirektion.

Der dreigeschossige, längsgerichtete Bau hat ein flaches Walmdach. Die Südostseite ist in 16 Fensterachsen unterteilt, die Nordwestseite in 12 Achsen. Auf der Südwestseite schliesst ein leicht erhöhter eingeschossiger Flachdachbau, dessen Fenster des Untergeschosses sichtbar sind. Durch die rückspringende Fassade längs der Traufe bekommt das flache Walmdach etwas Schwebendes. Charakteristisch ist das Betonskelett, das mit hellbraunen Kunststeinplatten ausgefacht wird. Eine mehrfach gestaffelte Fassade bildet die Übergangszone von aussen nach innen und ermöglicht ein Spiel von Licht und Schatten. Charakteristisch ist die strassenseitige Stirnseite mit den eingemitteten Lichtschlitzen.

Der Eingang mit fein profilierten Alurahmen (Natur und schwarz eloxiert) befindet sich auf der Nordwestseite mit Vordach. Bemerkenswert ist die Eingangshalle mit Plattenboden (Schachbrettmuster hellgrau/dunkelgrau) und Holzdecke mit Leistenkassettierung. Die Holzfenster haben neue Isolierverglasung. In der geschwungenen, kurvig geführten Treppe zeigt sich die leichtfüssige Eleganz der fünfziger Jahre auf hohem Niveau. Die Treppe wird begleitet von einem schlichten Stahlgeländer mit Messinghandlauf. Raumprogramm EG: 4 Büros, 4 Labore. 1. und 2. OG: je 8 Büros und 2 Zeichensäle, Toiletten. Anbau Südwest: 4 Büros, 2 Archive, Materialräume.

Der Hof auf der Nordwestseite wurde mit einem eingeschossigen Pavillon ergänzt. Der Originalzustand des eleganten Verwaltungsbaus von 1955 ist im Wesentlichen erhalten.

Würdigung:

Der Verwaltungsbau Nr. 31 bildet eine wertvolle Ergänzung zu den drei Jahre älteren Verwaltungsbauten (Nrn.33, 33a). Das Streben nach Einbezug der Aussenräume, nach Gruppenbildung und sanfter Staffelung der Bauhöhe sind typische Merkmale.Bemerkenswert sind die fein detaillierten Fassaden, die typische Stahl-Glas-Türe sowie die Eingangshalle mit Plattenboden und fein unterteilter Kassettendecke. In manchen Einzelheiten (Dachvorsprung, Fassadengliederung) wird die neue, auf Leichtigkeit bedachte Eleganz der fünfziger Jahre spürbar. Der Zustand der Bauzeit ist am Äussern und in den Treppenhäusern erhalten geblieben. Die Büros wurden später modernisiert.

Adresse:

Rheinstrasse 31Parzelle:

2332

Objekttyp:

VerwaltungsbauObjektname:

Baujahr:

1955Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Arnold-Kempin WilhelmBauherrschaft:

Kanton Basel-Landschaft

Datum der Aufnahme:

20.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282905360

Liestal Rheinstrasse 31 11.08.2006282905360

23

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Ost

Fassade Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: CB

Liestal Rheinstrasse 31 11.08.2006282905360

24

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

FOTOSEITEN_FORMAT: CB

Entrée

Eingang Nordwest Detail Treppe

Liestal Rheinstrasse 31 11.08.2006282905360

25

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Schräg gegenüber der barocken Villa Berri (1768 erbaut und kantonal geschützt) liegen die zwei parallel gesetzten Verwaltungsbauten mit quergestelltem Verbindungsbau (Rheinstrasse 33, 33a). Auf der Südostseite liegt der langgezogene, viergeschossige Verwaltungsbau mit flachem, weit vorkragendem Walmdach. Parallel dazu steht der halb so lange, dreigeschossige Bau mit gleicher Detaillierung. Ein zweigeschossiger Verbindungsbau steht parallel zur Rheinstrasse. Charakteristisch sind die geschlossenen Stirnseiten mit den eingemitteten Lichtschlitzen des Treppenhauses. Die Fassaden sind mit grau-grünen Kunststeinplatten verkleidet. Der Boden der Eingangshalle ist mit Andeerer Granitplatten belegt. Das Treppenhaus hat noch die ursprüngliche feingliedrige Brüstung. Eine mehrfach in die Tiefe gestaffelte Fassade bildet die Übergangszone von aussen nach innen mit einem reichen Spiel von Licht und Schatten. Die schlanke Dimensionierung des Betonrasters wird durch Rippen und flächige Vertiefungen betont.

Nr. 33: Die drei Obergeschosse ruhen auf Rundstützen. Das Erdgeschoss ist vollständig verglast.Raumprogramm 1953: 60 Büros, 4 Putzräume, 4 Archivräume, Werkstätte, Kellerräume, Toiletten, Garderoben. Velorampe auf Nordwestseite.Nr. 33a: Die äussern Betonrippen rhythmisieren die beiden Obergeschosse. Im Erdgeschoss werden je vier Fenster zu Bandfenstern zusammengefasst. Die originale dreiteilige Fenstergliederung mit weissen Holzfenstern ist teilweise noch erhalten. Raumprogramm 1953: 13 Büros, Theoriesaal, Sitzungszimmer, 3 Archivräume, Toiletten und Werkstatt.

Der Aussenbereich wird durch Rasenflächen und Hartplätze auf unterschiedlichen Ebenen (mit Granitplatten, mit hellen und dunklen Kopfsteinen) sowie eine grosszügige Freitreppe unterteilt. Auf der Nordwestseite schliesst ein Erweiterungsbau (3b = ohne Einstufung) von 1992 an. Im Garten befand sich bis 2003 (Versetzung neben Villa Gauss) eine Bronzeplastik von August Suter, Basel: Volk und Staat, 1956.

Würdigung:

Die Bedeutung des Gebäudekomplexes (Rheinstrasse 33 und 33a) liegt im städtebaulichen Konzept. Gegenüber der hufeisenförmigen Anlage des Berri-Gutes reagieren die Architekten Bohny und Otto mit zwei quer zur Rheinstrasse gestellten, unterschiedlich hohen Verwaltungsbauten, die mit einem zweigeschossigen Querbau verbunden werden. Das Streben nach Einbezug der Aussenräume, nach Gruppenbildung und sanfter Staffelung der Bauhöhe sind typische Merkmale.In manchen Einzelheiten (Dachvorsprung, Fassadengliederung) wird die neue, auf Leichtigkeit bedachte Eleganz der fünfziger Jahre spürbar. Der Zustand der Bauzeit bleibt am Äussern, in den Eingangshallen sowie in den Treppenhäusern erhalten. Die Büros wurden später modernisiert.

Adresse:

Rheinstrasse 33Parzelle:

2332

Objekttyp:

VerwaltungsbauObjektname:

Baujahr:

1952Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Bohny & Otto Bauherrschaft:

BL Gebäudeversicherung

Datum der Aufnahme:

20.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282902357

Liestal Rheinstrasse 33 11.08.2006282902357

26

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Ost

Fassade Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Südwest

Liestal Rheinstrasse 33 11.08.2006282902357

27

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die zweigeschossige Villa mit ausgebautem Walmdach und Treppenhausturm auf der Nordostseite steht in erhöhter Lage und in unmittelbarer Nachbarschaft zu den spätklassizistischen Villen (vgl. Tiergartenstrasse 10 und 12).

Auf der Südwestseite fügt sich eine eingeschossige Veranda mit darüberliegendem Balkon an. Im Dachgeschoss sind die Mauern mit sichtbarer Riegelkonstruktion gestaltet. Der Haupteingang befindet sich auf der Nordostseite. Fenstergewände, Gesimse und Eckquaderungen bestehen aus rotem Elsässer Sandstein. Im Dachgeschoss ist das Fachwerk sichtbar und blaugrün bemalt. Auffallend sind die unterschiedlichen Fensterformen: neugotische Zwillings- und Drillingsfenster, ein dreiteiliges Stichbogenfenster sowie neuromanische Rundbogenfenster. Beidseits der Eingangshalle liegen Küche und Salon. Nach Südwesten orientieren sich Ess- und Wohnzimmer mit vorgesetzter Veranda. Veranda und Küche haben separate Ausgänge zum Garten. Im Obergeschoss befinden sich vier Schlafzimmer und ein Bad. Im Dachgeschoss liegen zwei Mansardenzimmer. Bemerkenswert sind die alten Holztüren mit zierlichen Beschlägen, die reich ornamentierten Jugendstilfenster, Wandverkleidungen mit Brusttäfer sowie Eichen- und Tannenparkettböden.

Hochstämmige Bäume, Kieswege und Ruheplätze zeichnen den Garten aus, der im Nordwesten mit einem zeitgleichen Gartenhaus ergänzt wird. Bauherr war der Stadtförster und Oberst Alexis Garonne: "Der Charakter desselben sollte durch sichtbares, grün gestrichenes Holzwerk speziell an den Giebeln, ausgesprochen werden. Auf den Treppenhausturm hätte ich gerne verzichtet, der Bauherr wollte aber einen Turm haben. Das Forstliche wurde durch bescheidene Blattwerkbildhauereien und durch entsprechende Kunstschmiedearbeiten hervorgehoben." (Tagebuch W. Brodtbeck, 1955)

Brandversicherung 1923: 3 Kellerräume, Waschküche, Gastzimmer, Heizkeller, 9 Zimmer, Küche, Badezimmer, 2 Mansarden, 2 Erker, Treppenturm, Veranda und Terrasse, 2 Eingangstreppen. Gartenhaus.

Würdigung:

Nach seiner Mitarbeit im Büro von Karl Moser (er war verantwortlich für die Villa Brown in Baden) eröffnete Wilhelm Brodtbeck 1901 sein Büro in Liestal. Seine ersten Aufträge waren die Villa Thommen in Waldenburg und die Villa Garonne in Liestal. Als direktes Vorbild für die Villa Garonne diente vermutlich Karl Mosers Villa Langmatt (1900-01) in Baden.Für die formale und stilistische Gestaltung bediente sich Brodtbeck der damals üblichen neuromanischen und neugotischen Stile sowie des Jugendstils. Diese reizvolle Mischung und der üppige Garten zeichnen das wichtigste Frühwerk von Brodtbeck aus.

Adresse:

Tiergartenstrasse 16Parzelle:

780

Objekttyp:

VillaObjektname:

Haus Garonne

Baujahr:

1903Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck Wilhelm (II.)Bauherrschaft:

Garonne Alexis

Datum der Aufnahme:

20.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282900974

Liestal Tiergartenstrasse 16 11.08.2006282900974

28

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südost

Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Eingang Nordwest

Liestal Tiergartenstrasse 16 11.08.2006282900974

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Südlich des Stadtkerns von Liestal, auf dem freien Feld beim "Altmarkt" ist im 18. Jahrhundert das barocke Hofgut erbaut worden. Der Name "Gräubern" geht auf das Wort "Griebe" oder "Gräube" zurück, das die beim Aussieden von Fett zurückbleibende Schlacke bezeichnet.

Das zweigeschossige Wohnhaus wird von einem französischen Halbwalmdach mit Lukarnen bedeckt. Die regelmässig gesetzten Fenster mit Brettläden sind hochrechteckig. Die Westfassade deutet mit den unregelmässig gesetzten Fenstern die Etappen der Baugeschichte an. Im ersten Obergeschoss auf der Westseite hat sich ein originales Eichenholzfenster mit Putzenscheiben erhalten. Die Haupterschliessung erfolgt über eine Türe mit Kalksteinlaibung auf der Ostseite. Auf der Rückseite befinden sich zwei Türen, wobei diejenige am Nordwestende ein zweitverwendetes Türblatt mit geschnitzten Rosetten besitzt. Auf der Westseite befindet sich eine zweigeschossige, mit Holzschalung geschlossene Laube. Im Innern hat sich eine historisch wertvolle Ausstattung erhalten: Eine eichene Treppe mit geschwungenen Trittstufen führt ins Oberschoss. Im ersten Obergeschoss befinden sich zwei Zimmerdecken mit originalem Stuckdekor. In der Mitte ist ein grosser, aus mehreren Teilkartuschen aufgebauter Deckenspiegel aufgebracht, während die Ecken mit kleineren Kartuschen verziert werden. Das flache Bandwerk und die lineare Gestaltung der Muschel- und Blütenformen weisen auf einen späten Régence-Stil hin. Bemerkenswert sind die originalen Türblätter mit wertvollen Beschlägen, originale Wandvertä-felungen und ein älterer Kachelofen mit patronierten Kacheln. Dieser Kachelofen stammt vermutlich von 1841/42. Die Kacheln zeigen die traditionellen Baselbieter Nelkenmuster aus verschiedenen Stilstufen. Das Ofentürchen ist aufwendig geschmückt. Ein Jugendstil-Zimmerofen und ein grosser Wandkasten aus der Erbauungszeit mit Gesimsverdachung schmücken die weiteren Räume.

Zurzeit wird das Wohnhaus Gräubern in Zusammenarbeit mit der Kantonalen Denkmalpflege restauriert und renoviert.

Würdigung:

Das Hofgut Gräubern (Hauptbau Nr. 28) soll als historisch besonders wertvolles Kulturdenkmal in das kantonale Inventar aufgenommen werden. Die Gräubern, 1752 erbaut und um 1790 ausgebaut, ist der letzte, gut erhaltene Einzelhof ausserhalb des Stadtzentrums und bezeugt mit seiner Ausstattung die Wohn- und Baukultur der wohlhabenden ländlichen Bevölkerung. Bemerkenswert sind eine eichene Treppe, Zimmerdecken mit Stuckdekor, originale Türblätter, Wandtäfelungen und Kachelöfen. Die wechselvolle Baugeschichte gibt vielfältigen Aufschluss über die Bauvorgänge und Bautechniken des 18. und 19. Jahrhunderts.

Adresse:

Waldenburgerstrasse 28Parzelle:

6247

Objekttyp:

GutshofObjektname:

Hofgut Gräubern

Baujahr:

1752Art der Datierung:

dendro

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.12.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282903597

Liestal Waldenburgerstrasse 28 11.08.2006282903597

30

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Nordost

Eingang Südost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Rückfassaden Nordwest

Liestal Waldenburgerstrasse 28 11.08.2006282903597

31

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Breit und massig dominiert das dreigeschossige und 21 Fensterachsen lange Schulhaus Rotacker mit hohem, ausgebautem Walmdach den Schulplatz, der in eine Spiel-, Parkier- und Erschliessungszone unterteilt ist. Winkelförmig fügt sich nordwestlich eine Turnhalle von 1916 sowie ein Erweiterungsbau von 1970 an.

Die hochrechteckigen Fenster sind fein gesprosst und werden mit durchlaufenden Gesimsen verbunden. Die mit Rundbogen ausgezeichneten Haupteingänge liegen auf der Südost- und Nordostseite. Der Sockel ist rustiziert und wird mit Rundbogenfenstern gegliedert. Aussen bemerkenswert ist ein Wandbrunnen mit Rundtrog und einer stehenden Frauenfigur sowie einem rahmenden Rundbogen mit Sternzeichen auf der Südostseite. Auf der Nordostseite ist der Rundbogen vor dem Eingang mit Bienen (Symbol für Bienenfleiss) geschmückt. Die zweiflügeligen Eingangstüren sind kassettiert und werden mit einem Portal mit gesprengtem Dreiecksgiebel gefasst. Über der Arkade des Verbindungsbaus befinden sich zwei Medaillons mit der Inschrift "erbaut 1916-1918 in Jahren des Weltkriegs". Darunter liegt ein reich ornamentierter Wandbrunnen.

Im Innern sind die beigen Plattenboden, das Treppenhaus, die Fenster (mit Beschlägen) sowie diverse Brunnen noch original erhalten. Der Massivbau hat einen Natursteinsockel, ist beige verputzt und mit braunen Fensterrahmen gegliedert. Die Zimmer werden mit Holzstoren beschattet. Die Schulzimmer sind später modernisiert worden.

Raumprogramm Schulhaus: UG mit 2 Handfertigkeitsräumen, 3 Modellbauzimmern, Schulküche, Baderaum, Heizraum, Toiletten. EG/OG mit 20 Klassenzimmern, 4 Handarbeitsräumen, Zeichensaal, Singsaal, mit 3 Materialräumen, 2 Lehrerzimmern, Toiletten. Verbindungstrakt mit Wohnung.Turnhallentrakt: UG mit Turnraum, Schwingkeller, Geräteraum, Garderoben, Duschen, Toiletten. EG mit Turnhalle, Garderoben, Duschen, Toiletten.

Würdigung:

Der beige verputzte, asymmetrisch gegliederte Schulbau mit hohem Walmdach symbolisiert das Selbstbewusstsein einer damals aufstrebenden Kleinstadt. Der bekannte Architekt Wilhelm Brodtbeck baute vorher ähnliche Schulhäuser: 1903 Oltingen, 1907 Lausen und 1914 Pfeffingen.Ein Rustikasockel, ein ausgebautes Walmdach, reichverzierte Vorhallen mit Tonnengewölben beleben den mit 21 Fensterachsen langen, streng gegliederten Baublock. Der Einfluss des abklingenden Jugendstils äussert sich in reichverzierten Brunnen und Rundbögen. Ornamentierte Türen, Fenster, Steinboden, Klinkerverkleidungen, sowie Treppenhäuser sind original erhalten. Eher störend wirkt der Ergänzungsbau von 1970 (= ohne Einstufung) auf der Nordwestseite.

Adresse:

Widmannstrasse 5Parzelle:

772

Objekttyp:

SchulhausObjektname:

Rotacker

Baujahr:

1916Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck Wilhelm (II.)Bauherrschaft:

Einwohnergemeinde

Datum der Aufnahme:

20.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kantonal zu schützenInventarnummer:

282901250

Liestal Widmannstrasse 5 11.08.2006282901250

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südost

Fassade Nordwest, Turnhalle

FOTOSEITEN_FORMAT: CC

Liestal Widmannstrasse 5 11.08.2006282901250

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

FOTOSEITEN_FORMAT: CC

Eingangshalle (Bildarchiv Seiler)

Pausenhalle Nordost (Bildarchiv Seiler)

Liestal Widmannstrasse 5 11.08.2006282901250

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

kommunal zu schützenVerwaltungsbau, Amtshaus, 1880Amtshausgasse 7 36Wohnhaus, 1655Fischmarkt 15 38Wohnhaus, 1600Fischmarkt 17 40Wohnhaus, 1655Fischmarkt 36 42Gewerbebau, Schreinerei, 1798Gerberstrasse 11 44Villa, Haus Christen, 1923Holderstöckliweg 7 46Wohnhaus, Haus Zeller, 1914Holderstöckliweg 8 48Wohn-, Geschäftshaus, Schlosserei, 1750Kanonengasse 2 50Altstadthaus, 1890Kanonengasse 17 52Wohn-, Geschäftshaus, Haus Holinger, 1908Kasernenstrasse 23 54Wohn-, Geschäftshaus, Kino Uhu, 1930Kasernenstrasse 24 56Villa, Haus Schweizer, 1913Kasernenstrasse 38 58Wohnhaus, Haus Zeller, 1916Langhagstrasse 5 60Industriebau, Dieselmotorgebäude EBL, 1910Mühlemattstrasse 4 62Industriebau, Werkgebäude EBL, 1926Mühlemattstrasse 10 64Wohnhaus, Haus Bovet, 1886Oristalstrasse 13, 13a 66Wohnhaus, Haus Strübin, 1872Oristalstrasse 16, 16a 68Wohnhaus, Siedlung Pfauenhof, 1957Pfauenhof 1 - 11 70Wohnhaus, Siedlung Pfauenhof, 1957Pfauenhof 2 71Wohn-, Geschäftshaus, Stadtapothekemittelalterl. Substanz im 19. Jh. verändert;, 1865

Rathausstrasse 17 74

Wohn-, Geschäftshaus, Haus Brugger, 1867Rathausstrasse 19 76Wohn-, Geschäftshaus, 1765Rathausstrasse 51 78Wohn-, Geschäftshaus, Ehemaliges Spital, 1869Rathausstrasse 70 80Wohn-, Geschäftshaus, Lüdin AG, 1959Rheinstrasse 3 82Gesundheitsbau, Kantonsspital Liestal, 1964Rheinstrasse 26 84Verwaltungsbau, Heil- und Pflegeanstalt, 1927Rheinstrasse 42 86Villa, Haus Gasser, 1962Römerweg 1 88Wohnhaus, Zweifamilienhaus Grieder, 1930Schulgartenstrasse 4 90Villa, Im Wetterkreuz, 1903Seltisbergerstrasse 11 92Wohnhaus, Haus Zeller, 1916Sichternstrasse 14 94Wohnhaus, Haus Rebmann, 1890Tiergartenstrasse 10, 10a 96Wohnhaus, Haus Gysin, 1896Tiergartenstrasse 12 98Altstadthaus, 1770Zeughausgasse 9 100Wohn-, Geschäftshaus, 1664Zeughausgasse 21 102

Liestal 11.08.2006

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Auf dem Boden des Amtshauses standen ursprünglich mindestens vier Häuser. Diese wurden 1657 durch ein Deputantenkornhaus (Nordtrakt) und um 1750 durch ein Staatskornhaus (Südtrakt) ersetzt. 1819 wurde ersteres als Schulhaus (Realschulhaus) umgebaut. 1836-1907 diente es als Bezirksschulhaus. Das Staatskornhaus diente 1835-78 als Zuchthaus. 1878 wurden Nord- und Südtrakt abgebrochen und ein Amtshaus nach Plänen von Bauinspektor Johannes Bay errichtet.

Das Amtshaus, das zur Hälfte in den Zeughausplatz hineinragt, steht in der nordöstlichen Verlängerung des kantonal geschützten Regierungsgebäudes. Ein durchgezogenes Satteldach deckt das stattliche, dreigeschossige Gebäude. Die Traufseiten werden mit eingemitteten Dreiecksgiebeln durchbrochen. Beidseits des vier-, respektive fünfachsigen Mittelbaus schliessen vierachsige Seitenflügel an. Das rustizierte Erdgeschoss des Hauptgeschosses (Amtshausgasse) wird von Rechteckfenstern mit Konsolgesimsen und drei Portalen durchbrochen. Die Eingänge (Türen teils rekonstruiert) werden durch Doppelpilaster und Gebälk gerahmt. Die Fenster im ersten Obergeschoss haben Verdachungen. Die Mittelachse wird mit Drillingsfenstern und der Jahreszahl "1880" akzentuiert. Die Türfüllungen und Fenster sind mit neubarocken Gittern geschmückt. Die symmetrisch gegliederte Rückseite (Nordwestfassade) ist schlichter gestaltet. Am Sockel sind ein Steinsturz und eine Inschrifttafel ("AG 1678 MK", mit zwei Steinmetzzeichen in Wappenschildern) des ehemaligen Deputantenkornhauses eingemauert.

Das Amtshaus wurde 1997/98 umfassend renoviert. Das Dach wurde mit Schleppgauben ausgebaut.

Würdigung:

Das 1880 entstandene Amtshaus ist, wie nahezu alle Staatsbauten des 1833 gegründeten Kantons Basel-Landschaft, im spätklassizistischen Stil erbaut worden. Ursprünglich befanden sich die drei wichtigen Institutionen Statthalterei, Bezirksschreiberei und Bezirksschule (drei Eingänge auf der Hauptseite) im symmetrisch dreiteiligen Repräsentationsbau. Das Amtshaus war das erste zentrale Verwaltungsgebäude des jungen Kantons und ergänzte das 1834 umgebaute spätbarocke Regierungsgebäude, das vorher als Stadtschreiberei diente. Charakteristisch sind der streng symmetrische, dreiteilige Bau, die spätklassizistischen Fassadenelemente sowie die drei reichverzierten Portale.Nur die nordöstliche Hälfte der symmetrischen Schaufassade gelangt zu räumlicher Wirkung. Mit der Renovation von 1997/98 ist die innere Originalsubstanz weitgehend verloren gegangen.

Adresse:

Amtshausgasse 7Parzelle:

1261

Objekttyp:

VerwaltungsbauObjektname:

Amtshaus

Baujahr:

1880Art der Datierung:

Inschrift

Architekt:

Bay JohannesBauherrschaft:

Kanton Basel-Landschaft

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282903394

Liestal Amtshausgasse 7 11.08.2006282903394

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südost

Eingang Südost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Rückfassade Nordwest

Liestal Amtshausgasse 7 11.08.2006282903394

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das dreigeschossige Wohnhaus mit Satteldach ist zwischen den Häusern Nrn. 13 und 17 mit höher gelegenen Firsten eingespannt.

Die dreiachsige Hauptfassade wird durch ein Rundbogenportal und ein Rechteckfenster im Erdgeschoss akzentuiert. Bemerkenswert ist das Rundbogenportal (letzte Rundbogentüre am Fischmarkt) mit asymmetrisch gegliederter, zweiflügeliger Holztüre, mit überschobenen Füllungen (Rautenform) sowie Glasfüllungen mit Ziergittern. Rechts befindet sich ein grosses sechsteiliges Rechteckfenster, das auf einen ehemaligen Gewerberaum hindeutet. Die Rechteckfenster mit grünen Klappläden (eingelassene Ziergitter) sind im 1. Obergeschoss höher als jene im 2. Obergeschoss. Die Fenster (mit Doppelverglasung) wurden erneuert. Die Dachfläche ist geschlossen.

Die zweiachsige Rückseite zeigt unterschiedlich grosse Fenster mit teils gefasten Gewänden. Ein Ausgang mit schlichter Holztüre führt zum Hinterhof. Vermutlich wurde das Haus von 1655 auf der Voderseite mit neuen Posamenterfenstern um 1850 umgebaut.

Auf der Hinterseite befindet sich ein schmaler Hof, der quer zur Spitalgasse verläuft.

Brandversicherung 1923: 1 Gewölbekeller, 8 Zimmer, 3 Küchen, 1 Waschküche, 1 Magazin.

Würdigung:

Im Unterschied zu den übrigen Altstadtstrassen weitet sich hier die Gasse platzartig aus und diente deshalb als Fischmarkt, durch dessen Mitte vom Wasserturm her der Mühlekanal floss.Das spätgotische Wohnhaus, das um 1850 umgebaut wurde, besticht durch eine dreiachsige Gassenfassade. Gut erhalten sind das Rundbogenportal mit überschobenen Füllungen (Rautenform) und Glasfüllungen mit schmucken Ziergittern sowie das dreiteilige Rechteckfenster daneben. Die Rückseite ist mit unterschiedlich grossen Fenstern (teils gotische Fenster mit gefasten Gewänden) gegliedert. Der schmale Hinterhof ist erhalten geblieben.

Adresse:

Fischmarkt 15Parzelle:

1356

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Baujahr:

1655Art der Datierung:

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902168

Liestal Fischmarkt 15 11.08.2006282902168

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassaden Südwest

Eingang Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Nordost

Liestal Fischmarkt 15 11.08.2006282902168

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Der Kernbau des schmalen, viergeschossigen Wohnhauses mit Satteldach stammt vermutlich aus der Zeit um 1600. Auch die bildlichen Quellen, so der Merian-Plan aus dem Jahre 1642, halten an dieser Stelle ein Gebäude fest. Vermutlich wurde das Gebäude um 1850 aufgestockt.

Besonders hervorzuheben sind das Erdgeschoss mit der schmalen Rechtecktüre (Glasfüllung) und dem danebenliegenden Fenster sowie das gotische Staffelfenster (dreiteilig, gotisch gekehlt) mit durchlaufender Gesimsgurte im 1. Obergeschoss. Die Fenster im 2. und 3. OG sind zweiteilig und haben gerade Fensterstürze. Die feingliedrigen Fassadenelemente wie das Türblatt, die gefasten Fenstergewände und die fein gesprossten Fenster haben sich erhalten und vermitteln ein stimmiges Erscheinungsbild.

Auf der Rückseite ist die Nordostfassade mit einfachen Rechteckfenstern und einem Hinterausgang (Rechtecktüre aus Holz) schlicht gestaltet. Ein überdimensionierter Dachaufbau mit Terrasse (1938) stört die sonst wohlproportionierte Fassadengliederung. Erhalten sind ein gewölbter Keller und eine Wendeltreppe.

Brandversicherung 1923: Gewölbekeller, 2 Magazine, 6 Zimmer, 3 Küchen. Dachaufbau 1938.

Würdigung:

Das schmale, spätgotische Wohnhaus ist aufgrund seiner Lage am Fischmarkt und als Teil der kleinparzellierten Bebauung ein wertvoller Zeuge der Stadtgeschichte von Liestal. Der turmartige Bau mit dem gut proportionierten Staffelfenster auf der Hauptseite vermittelt noch den spätgotischen Charakter und ergänzt sich gut mit dem Nachbarhaus Nr. 15. Die übrigen Fenster- und Türformen verweisen auf einen umfassenden Umbau von 1850. Im Gegensatz zur lebendig gestalteten Fischmarktfassade ist jene auf der Hinterhofseite mit schlichten Rechteckfenstern regelmässig gegliedert. Störend wirkt der rückseitige Dachaufbau von 1938.

Adresse:

Fischmarkt 17Parzelle:

1357

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Baujahr:

1600Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902167

Liestal Fischmarkt 17 11.08.2006282902167

40

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Detail Fenster

Liestal Fischmarkt 17 11.08.2006282902167

41

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das viergeschossige Wohnhaus steht - als Sonderfall - giebelständig zum Fischmarkt. Der Kernbau des schmalen Altstadthauses mit Satteldach stammt vermutlich aus der Zeit um 1650. Auch die bildlichen Quellen, so der Merianplan aus dem Jahre 1642, halten an dieser Stelle ein Gebäude fest. Vermutlich ist das Gebäude im 19. Jahrhundert auf der Rückseite mit einer dreigeschossigen Erweiterung ergänzt worden.

Besonders hervorzuheben sind das Erdgeschoss mit der schmalen Rechtecktüre (überschobene und gläserne Füllung) sowie das gotische Staffelfenster (dreiteilig, gotisch gekehlt) mit durchlaufender Gesimsgurte im 1. Obergeschoss. Die Fenster im 2. und 3. OG sind zweiteilig und haben gerade Fensterstürze. Die feingliedrigen Fassadenelemente wie das Türblatt und die fein gesprossten Fenster wurden erneuert.

Die Rückseite wurde mit einem dreigeschossigen Anbau mit Holzverkleidung ergänzt. Auffallend sind die Balkone über dem EG und über dem 2. OG. Das Dach ist rückseitig mit einer Schleppgaube ausgebaut worden. Erhalten sind ein gewölbter Keller und eine Wendeltreppe. Der rückseitige Vorplatz ist als Hartplatz (Autoabstellplatz) mit Kopfsteinpflaster definiert.

Brandversicherung 1923: Gewölbekeller, 7 Zimmer, 3 Küchen, Laube (zweistöckig), Anbau Waschküche.

Würdigung:

Das spätgotische, schmalbrüstige Altstadthaus überragt mit seinem Quergiebel die Nachbarbauten und fällt als formaler Sonderfall in der südwestlichen Fischmarktzeile auf. Die dreigeschossige Erweiterung auf der Rückseite stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und wurde um 1990 umgebaut.Bemerkenswert ist die spätgotische Hauptfassade mit schmalen Fenstern und Türen sowie mit einem Staffelfenster im ersten Obergeschoss. Sämtliche Fenster haben gotisch gefaste Gewände. Im Innern sind Wendeltreppe und gewölbter Keller erhalten. Die Gliederung der Hauptfassade ist ähnlich jener des Wohnhauses am Fischmarkt 17.

Adresse:

Fischmarkt 36Parzelle:

1414

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Baujahr:

1655Art der Datierung:

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902193

Liestal Fischmarkt 36 11.08.2006282902193

42

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Nordost Fassade Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Eingang Nordost

Liestal Fischmarkt 36 11.08.2006282902193

43

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Der zweigeschossige Gewerbebau (ehemalige Schreinerei) liegt zwischen den Wohnhäusern Nrn. 9 und 13. Über eine mögliche Nutzung als Gerberei sind keine Dokumente gefunden worden.

Die fünfachsige Hauptfassade (Südwestseite) ist mit dem eingemitteten Eingang streng symmetrisch gegliedert. Das Satteldach ist in der ganzen Länge aufgeschnitten und wird mit einem durchlaufenden Fensterband belichtet. Darüber befinden sich zusätzlich drei Lukarnen in der Dachfläche. Die Haustüre besteht aus einem Türblatt mit überschobenen Füllungen sowie einem schmalen Flügel mit Glasfüllung. Die Fenster sind noch einfach verglast.

Auf der Rückseite sind die Holzlaube und die dazugehörige Toilette noch erhalten. Die Überdachung der Laube wurde erneuert. Der anschliessende Flachdachbau stammt vermutlich von 1919. Die Türe besteht aus zwei aneinandergefügten Holzriemen und einem zweiteiligen Lüftungsfenster. Die Fenster sind einfach verglast.

Als prägende Einrichtungsteile können die Treppe mit dazugehörigem Geländer und zwei unterschiedliche Kachelöfen hervorgehoben werden. In der Küche sind hinter dem blauen Ofen der Eisenherd sowie ein Tonplattenboden erhalten. Erwähnenswert sind auch das Brusttäfer und das Holzwerk im Erdgeschoss sowie das Stuckfries im südöstlichen Raum des Obergeschosses.

Im Jahre 2002 hat die Kantonale Denkmalpflege das Haus ausführlich untersucht: Für alle konstruktiven Holzteile ergab die dendrochronologische Untersuchung das Jahr 1797/98 als frühestes Baudatum. Im Erdgeschoss finden sich noch ältere Bauteile aus dem 16. Jahrhundert. In den Brandlagerbüchern sind eine Schreinerwerkstätte (1861 aufgehoben) und ein Ausbau von 1919 registriert. Haupt- und Rückfassade sind wenig verändert worden. Heute befindet sich der Haupteingang durch die Anhebung der Gerberstrasse leicht abgesenkt unter Strassenniveau.

Würdigung:

Das markante zweigeschossige Gewerbehaus von 1798 (EG 17. Jh.) zeichnet sich durch eine strenge Symmetrie sowie ein durchlaufendes Fensterband im Dachbereich aus und kann als typologische Rarität bezeichnet werden. Nachweisbar wurde der Bau als Schreinerei genutzt. Ob er auch als Gerberei diente, ist nicht nachweisbar.Das äussere Erscheinungsbild sollte erhalten bleiben. Im Innern sind Treppe, Kachelöfen, Brusttäfer sowie Stuckfries zu erhalten. Anpassungen wären vor allem auf der Rückseite möglich. Das dazugehörige Wohnhaus (Nr. 9 = ohne Einstufung), das an der Nordwestseite anschliesst, wurde stark verändert.

Adresse:

Gerberstrasse 11Parzelle:

1202

Objekttyp:

GewerbebauObjektname:

Schreinerei

Baujahr:

1798Art der Datierung:

dendro

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

29.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282905329

Liestal Gerberstrasse 11 11.08.2006282905329

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest

Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Eingang Südwest

Liestal Gerberstrasse 11 11.08.2006282905329

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die neuklassizistische zweigeschossige Villa mit leicht geknicktem Walmdach liegt südöstlich der Schulanlage Burg. Auf der Südostseite liegt ein symmetrisch gegliederter Garten, der durch eine Buchenhecke in einen Zier- und einen Nutzgarten unterteilt ist.

Die Hauptfassade Südost ist streng symmetrisch gegliedert. Die Mittelachse wird durch eine eingeschossige Veranda mit darüberliegendem Balkon und einem grossen Dreiecksgiebel betont. Der Gartenausgang und die einläufige Treppe befinden sich ebenfalls in der Mittelachse. Die Fenster und die Türen sind noch original gesprosst.

Die Südwestseite ist regelmässig gegliedert. Zwei kleine Lukarnen mit stichbogigem Abschluss befinden sich auf der Dachfläche. Die Haustüre hat eine überschobene Füllung und eine darüberliegende Glasfüllung mit Ziergitter. Der leicht erhöhte Eingang wird mit einer einläufigen Treppe erschlossen und mit einem Vordach mit Walmdach geschützt. Zwei dorische Säulen tragen das Gebälk, das mit einer Kartusche und der Inschrift "zum grüene Heim, 1923" geschmückt wird.

Die Rückseite (Nordwestseite) ist mit kleinen Drillings- respektive Zwillingsfenstern sowie mit zwei Rundfenstern gegliedert. Das Haus wird mit Lisenen gefasst.

Im Innern sind zwei gleichgrosse Wohnzimmer mit Parkettböden zum Garten ausgerichtet. Auf der Rückseite befindet sich eine eingemittete Treppe zwischen Diele (Wohnraum mit sichtbarem Treppenaufgang) und Küche.

Würdigung:

Die Villa Christen ist ein gutes Beispiel für den Neuklassizismus von 1923. Nach 1914 wenden Architekten den sachlichen Klassizismus der Epoche um 1800 für Landhäuser des Bürgertums an. Dieser Stil - Symbol der wirtschaftlichen Erholung nach dem ersten Weltkrieg - endet um 1925, als die Avantgarde das Neue Bauen proklamiert.Charakteristisch ist die streng symmetrische Hauptfassade mit eingemitteter Veranda und Dreiecksgiebel. Typisch sind die streng vornehme Fassadengliederung, die Betonung des Hauptportals und die Akzentuierung der Mittelachse auf der Gartenseite. Eindrücklich ist der zweiteilige symmetrisch gegliederte Garten, dessen Buchenhecke parallel zur Hauptfassade steht und den Zier- vom Nutzgarten trennt.

Adresse:

Holderstöckliweg 7Parzelle:

1735

Objekttyp:

VillaObjektname:

Haus Christen

Baujahr:

1923Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck Wilhelm (II.)Bauherrschaft:

Christen Erwin

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901578

Liestal Holderstöckliweg 7 11.08.2006282901578

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südost

Fassade Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Eingang Südwest

Liestal Holderstöckliweg 7 11.08.2006282901578

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige Wohnhaus mit Rustikasockel und Pyramidendach steht in südöstlicher Verlängerung zur Villa am Holderstöckliweg 7. Das dreieckige Grundstück wird durch einen Fussgängerweg und das anschliessende Bahntrassee begrenzt.

Die Hauptfassade (Nordwestseite) ist dreiachsig unterteilt. Der eingemittete Eingang hat einen Rundbogensturz mit Scheitelstein. Die neubarocke Holztüre wird mit einer ovalen Glasfüllung und einem Holzgitter akzentuiert. Der erhöhte Eingang mit einläufiger Treppe wird mit einem Balkon und Ziergitter (Jugendstil) geschützt. Das Hochparterre und das erste Obergeschoss werden mit einem durchlaufenden Gesims getrennt. Eine vierteilige Lukarne mit Dreiecksgiebel betont die nordwestliche Dachfläche.

Die Südostseite wird mit gerundeten Ecktürmen sowie einem gerundeten Mittelbau (Laube) ergänzt. Eine einläufige Treppe führt vom Hochparterre zum Garten. Seitlich vom Eingang befinden sich Küche und Salon. Auf der Gartenseite liegen zwei gleichgrosse Zimmer mit Runderker und anschliessender Laube.

Bemerkenswert ist der differenziert gestaltete Aussenraum mit Nutz- und Ziergarten.

Würdigung:

Der Arlesheimer Architekt Emil Bühlmann baute gleichzeitig für Treumund Zeller zwei repräsentative Jugendstilvillen am Holderstöckliweg 4 und 8. Das Wohnhaus mit Pyramidendach und Rustikasockel ist im Vergleich zum Nachbarhaus Nr. 4 strenger im Stil des romantischen Neuklassizismus erbaut. Das Landhaus beeindruckt durch seine starke Präsenz und durch guterhaltene Details aussen und innen. Das Wohnhaus mit Runderker, mit geschweifter Laube und schmuckem Hauseingang ist noch original erhalten.Die Villa steht in einem gepflegten Garten mit Rasenfläche, Nutzgarten und Tannenbäumen.

Adresse:

Holderstöckliweg 8Parzelle:

1736

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Zeller

Baujahr:

1914Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Bühlmann EmilBauherrschaft:

Zeller Treumund

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901577

Liestal Holderstöckliweg 8 11.08.2006282901577

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Nordwest Eingang Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Südost

Liestal Holderstöckliweg 8 11.08.2006282901577

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Ein markantes dreigeschossiges Gewerbe- und Wohnhaus (ehemalige Schlosserei) mit Satteldach steht an der Ecke Zeughausplatz/Rosengasse. Der Kern stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Dach wurde um 1980 erneuert.

Die Hauptfassade Nordost ist mit vier Fensterachsen (ungesprosste Rechteckfenster) gegliedert. Die Türe und das Schaufenster im Erdgeschoss haben hölzerne Stichbogenstürze. Über dem Mitteleingang befindet sich der Schriftzug "Schlosserei". Die Biedermeiertüre mit Oblicht hat überschobene Füllungen. Das Gewerbe wird mit einem Gesimse vom Wohnteil abgetrennt. Zwei kleine Schleppgauben sind im Dach eingelassen.

Die Giebelseite Nordwest ist mit unterschiedlichen Öffnungen (gotisch gefastes Fenster, stichbogiges Barockfenster) perforiert. Im Erdgeschoss befindet sich eine sorgfältig gestaltete Ladenfront mit Eierstab, Eichentäfer (Rautenmuster) und Gusseisenkapitell, die 1890/91 von Bm Ludwig Sauer für Schmied Jakob Ehnis eingebaut wurde.

Auf der Südwestseite befinden sich zwei verglaste Holzlauben (durchlaufende Fenster im 1. Obergeschoss) über einem Backsteinsockel. Die Lauben wurden nachträglich auf der Giebelseite vermauert. Die Glasfüllungen der zwei Türen auf der Giebelseite Nordwest und Traufseite Südwest werden durch kunstvolle Schmiedeeisengitter geschützt. Die einfach verglasten Holzfenster stammen noch aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die ehemalige "Schlosserei" dient heute einer "Schneiderei". Über dem Eingang befindet sich ein Aushänger (Vogelkopf) mit Laterne.

Würdigung:

Das ehemalige Wohn- und Gewerbehaus von 1750 wurde 1890 umfassend umgebaut. Es zeichnet sich vor allem durch die markante Stellung (Eckhaus an der Rosen- und Kanonengasse) und das guterhaltene Erdgeschoss mit der ehemaligen Schlosserei sowie dem anschliessenden Laden von 1891 aus. Bemerkenswert sind die schmucke Ladenfront auf der Nordwestseite sowie die Eingänge zu den Wohnungen und zur Schlosserei auf der Nordostseite. Der Laden wurde im Jahre 2003 sanft restauriert und als Schneiderei umgenutzt. Erhalten geblieben sind die zweigeschossige, verglaste Holzlaube auf der Südwestseite, die Türen mit kunstvollen Schmiedeeisengittern sowie die einfach verglasten Holzfenster.

Adresse:

Kanonengasse 2Parzelle:

1461

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Schlosserei

Baujahr:

1750Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282903421

Liestal Kanonengasse 2 11.08.2006282903421

50

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Fassade Nordost Fassade Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Eingang Nordwest

Liestal Kanonengasse 2 11.08.2006282903421

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das dreigeschossige Wohnhaus fügt sich nördlich an das kantonal geschützte Barockhaus Nr. 19 (Kern 17. Jh., Ausbau 1774) an. Im Kern könnte die Substanz von Nr. 17 ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert (siehe Merianplan von 1642) stammen. Offensichtlich wurde das Haus aber 1890 umfassend um- oder neugebaut. Türe und Fenster auf der Hauptseite stammen von 1890.

Das schlichte, dreiachsige und dreigeschossige Altstadthaus mit geknicktem Satteldach steht traufständig an der Kanonengasse und in der Fassadenflucht der Nachbarbauten. Der leicht erhöhte Haupteingang mit Oblicht und Türblatt mit eingeschobenen und überschobenen Füllungen (Rautenmuster) ist durch zwei Stufen von der Gasse abgesetzt. Die ungesprossten Fenster daneben verweisen auf Schaufenster eines früheren Ladens. Die Rechteckfenster im Obergeschoss mit profilierten Gesimsen sind feingesprosst (Fenster 2. OG noch original) und haben fein verzierte Storenkasten (Ornament mit Herzformen). Das Dach ist mit einer niedrigen Schleppgaube (mit Zwillingsfenster) durchbrochen.

Die Rückfassade ist holzverkleidet. Die zwei Recheckfenster im ersten Obergeschoss stammen vermutlich aus dem 19. Jahrhundert. Das grossflächige Rechteckfenster im 2. Obergeschoss könnte aus der Zeit von 1920 stammen. Kleine Öffnungen bezeichnen die Lage der Toiletten. Ein offener Velounterstand in Holzkonstruktion und eine Haustüre begrenzen ein geschlossenes Atrium. Ein kleiner Vorgarten bildet die Zwischenzone zur Büchelistrasse. Auf der Rückseite des Daches befinden sich zwei übereinanderliegende kleine Dachausbauten.

Die Hauptfassade ist hell verputzt. Die Holzfassade auf der Rückseite ist rotlasierend eingefärbt.

Würdigung:

Das typische Wohnhaus aus der Biedermeierzeit (Ende 19. Jh.) hat einen Kern aus dem 17. Jahrhundert. Das Haus existierte bereits im Merianplan von 1642. Im Vergleich zu den luxuriösen Bürgerhäusern an der Rathausstrasse waren die Wohnverhältnisse an der Kanonengasse eher bescheiden. Das Haus Nr. 17 ist eine wertvolle spätklassizistische Variante zum barocken und kantonal geschützten Nachbarhaus Nr. 19. Es besticht durch die fein gegliederte Hauptfassade mit ornamentierten Storenkasten und einer gut proportionierten Haustüre mit Oblicht. Während die Fenster im Erdgeschoss (ohne Sprossen) modernisiert wurden, ist die Detaillierung in den Obergeschossen noch gut erhalten. Die Rückseite ist holzverkleidet. Ein Unterstand ermöglicht ein rückseitiges Atrium.

Adresse:

Kanonengasse 17Parzelle:

1434

Objekttyp:

AltstadthausObjektname:

Baujahr:

1890Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

29.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282904686

Liestal Kanonengasse 17 11.08.2006282904686

52

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Fassade West Fassade Ost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Detail Fenster

Liestal Kanonengasse 17 11.08.2006282904686

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige Wohnhaus mit ausgebautem Mansardwalmdach liegt leicht zurückversetzt an der östlichen Ausfallstrasse. Die Strassenfassade ist mit zwei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Das Erdgeschoss der zweiachsigen Strassenfassade (Südwestseite) wird mit einem polygonalen Erker und einem rustizierten Sockel ausgezeichnet. Im Dachraum befindet sich ein Drillingsfenster.

Die Traufseite (Südost) wird mit einem Quergiebel, der als Seitenrisalit mit Krüppelwalmdach vorspringt, akzentuiert. Im Erdgeschoss rahmt ein rustizierter Korbbogen die Werkstätte des Bildhauers Emil Holinger. Im Scheitelstein befindet sich (vermutlich) ein Portrait des Hausherrn. Die anschliessende Haustüre (Türblatt mit gesprosster, gläserner Ovalfüllung) wird mit einem Rundbogen auf Konsolengesimse bekrönt. Bemerkenswert sind die flankierenden Löwenköpfe und die Kartusche mit der Inschrift "Anno Dom. 1908". Die Fenster (mit Kunststoffrahmen) und die Stahl-Glas-Front der Werkstätte wurden erneuert.

Auf der Nordostseite sind Korbbogenfenster und ein Erker mit Pultdach. Die Fassade Nordwest wird lediglich durch zwei gestaffelt eingefügte Fenster gegliedert. Hingegen ist die Dachfläche mit drei liegenden Fenstern und einer Schleppgaube durchbrochen. Der Ziergarten auf der Strassenseite wird mit Natursteinmauern und Hecke umfasst. Der Garten ist mit diversen Grabsteinen (Beispiele aus der Grabmalwerkstätte) besetzt.

Brandversicherung 1923: 3 Balkenkeller, 1 Waschküche, 10 Zimmer, 2 Küchen, 1 Badezimmer. 1937 Zentralheizung mit Ölfeuerung.

Würdigung:

1908 baute Wilhelm Brodtbeck die reich geschmückte Villa und 1930 das sachlich nüchterne Kino Uhu auf der andern Strassenseite. Das stattliche Wohnhaus mit rustiziertem Sockel und malerischer Dachlandschaft ist ein typischer Heimatstilbau. Bemerkenswert sind die aufwendig gestalteten Erker auf der Vorder- und Rückseite sowie der reich geschmückte Eingang auf der Südostseite. Die Fassaden weisen wertvolle Steinmetzarbeiten auf. Vermutlich stellt das Portrait auf dem Scheitelstein des Korbbogens den Bauherrn und Bildhauer Emil Holinger dar.Die Innenräume sind purifiziert und zu Räumen für eine Arztpraxis umgenutzt worden. Die Grabmalwerkstätte von Paul Holinger (heute in Bubendorf) nutzt Garten und Hauptraum im Erdgeschoss als Präsentationsräume.

Adresse:

Kasernenstrasse 23Parzelle:

4691

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Haus Holinger

Baujahr:

1908Art der Datierung:

Inschrift

Architekt:

Brodtbeck Wilhelm (II.)Bauherrschaft:

Holinger Emil

Datum der Aufnahme:

24.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901698

Liestal Kasernenstrasse 23 11.08.2006282901698

54

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Giebelseite Nordost Giebelseite Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassadenausschnitt Südost

Liestal Kasernenstrasse 23 11.08.2006282901698

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus mit flachem, leicht zurückspringendem Walmdach, Treppenhausturm und angebautem Kinotrakt steht an der östlichen Ausfallstrasse. An der Nordwestseite schliesst das vom Büro Otto + Partner AG ausgeführte Wohn- und Geschäftshaus Spittelerhof (1966-82) an. Das Dach wurde um 1933 mit einer strassenseitigen Schleppgaube ausgebaut. Das Sockelgeschoss ist dunkelgrau gestrichen, die Obergeschosse sind hell verputzt.

Im dritten Obergeschoss befindet sich ein durchlaufender Balkon, der an der Südostkante übereck geführt wird. Im Turmsockel befindet sich der Eingang zu den ehemaligen Wohnungen, der als dreiteilige Stahl-Glastüre mit graubemalter Backsteineinfassung ausgezeichnet wird. Der danebenliegende zentrale Eingang (ehemaliger Kinoeingang) und die seitlichen Schaufenster werden von einem schmalen Vordach mit Hohlkehle geschützt. Darüber sind je sechs Rechteckfenster (alte Sprossenfenster im 1. und 2. OG) mit durchlaufenden Gesimsen und Stürzen miteinander verbunden. Auf der Südwestseite schliesst der ehemalige zweigeschossige Kinosaal an. Das Dach des Kinoanbaus dient als Sonnenterrasse.

Die Umfassungsmauern bestehen aus Backstein, die Decken aus Stahlträgern und Hourdisplatten. Turm und Kinoanbau haben Flachdächer aus Bimsdielen und Asphalt. Die graue Sockelbemalung und die gelben Türrahmen stammen von 1995. Die Struktur des Kinoraumes mit Galerie ist noch erhalten. Der Raum dient heute als Spielwarenladen. Die Wohnungen in den Obergeschossen wurden zu Büroräumen umgenutzt. Das originale Treppenhaus mit Geländer sowie die Leuchtschrift "UHU" sind noch erhalten.

Brandversicherung 1923: 2 Verkaufslokale, Vestibül, Garderobe, 13 Zimmer, 3 Küchen, 3 Badezimmer. 1933: Dachausbau mit 3 Mansardenzimmer.

Würdigung:

Das 1930 erbaute Wohn- und Geschäftshaus (Kino Uhu) mit flachem Walmdach, Treppenhausturm und zweigeschossigem Kinoanbau liegt an der östlichen Ausfallstrasse und zeigt typische Merkmale des Neuen Bauens. Durchlaufende Gesimse und Stürze verbinden die fein gesprossten Rechteckfenster und horizontalisieren die Hauptfassade. Eher störend sind der Dachausbau von 1933 auf der Hauptseite sowie die direkt anschliessende Überbauung Spittelerhof.Auf der Rückseite sind die grosszügige Sonnenterrasse auf dem Flachdachanbau und der durchlaufende Balkon wichtig. Erhalten geblieben sind die original gesprossten Fenster, die Eingänge (Stahl-Glas-Türen) sowie das Treppenhaus. Der Kinoraum dient heute als Spielwarenladen, die Wohnungen wurden zu Büroräumen umgenutzt.

Adresse:

Kasernenstrasse 24Parzelle:

1536

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Kino Uhu

Baujahr:

1930Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck & BohnyBauherrschaft:

Affolter-Müller Paul

Datum der Aufnahme:

24.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901622

Liestal Kasernenstrasse 24 11.08.2006282901622

56

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Treppenhaus Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Südwest

Liestal Kasernenstrasse 24 11.08.2006282901622

57

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die neubarocke Villa mit leicht geknicktem Walmdach und Rustikalisenen liegt an der Ausfallstrasse und gegenüber dem kantonal geschützten Hauptbau des Lehrerseminars (1847). Das Dach ist ausgebaut und mit Lukarnen geöffnet.

Das streng symmetrische Wohnhaus zeichnet sich mit feingesprossten Stichbogenfenstern mit Scheitelsteinen aus. Die Mittelache der dreiachsigen Hauptfassade (Nordostseite) wird mit einem Stichbogenportal und einem darüberliegenden Balkon akzentuiert. Das Türblatt hat eingeschobene Füllungen und eine Glasfüllung mit Jugendstil-Ziergitter. Eine zweiläufige Treppe führt zum erhöhten Eingang. Der darüberliegende Balkon (mit Ziergitter in Art Déco-Stil) ruht auf zwei toskanischen Säulen. Beidseits des Eingangs und der Balkontüre befinden sich vergitterte Ovalfenster.

Auf der Rückseite liegt eine eingeschossige Veranda mit drei Rundbogenfenstern. Auf der Südostseite befindet sich ein Gartenausgang. Das Flachdach der Veranda dient als Balkon, der mit einem Ziergitter geschützt wird. Eine kleine Rundung in der Traufe betont die Mittelachse. Die zwei übrigen Fassaden (Nordwest-/Südostseite) sind mit je drei Fensterachsen regelmässig gegliedert.

Die fast quadratische Grundfläche ist ebenfalls symmetrisch in einen mittleren Erschliessungsteil (Entrée, Korridor, Treppe) mit flankierenden zwei Zimmern unterteilt. Entsprechend gegliedert ist auch das Obergeschoss mit den Schlafzimmern.

Die zwei seitlich gepflanzten Kegeleiben betonen zusätzlich die strenge Symmetrie. "Sehr schöner alter Baumbestand mit Zeder, Taxus, Fichte, geschnittene Buchsbäume, Efeu und Rasen." (Icomos, 2002). Der rückseitige Garten wurde mit dem anschliessenden Turnplatz stark beschnitten.

Brandversicherung 1923: 4 Holzbalkenkeller, Heizkeller, Waschküche, 9 Zimmer, Küche, 2 Dachzimmer, Badezimmer, Terrassenanbau.

Würdigung:

Das harmonisch gegliederte, einheitliche Landhaus mit geknicktem Walmdach steht an der östlichen Ausfallstrasse gegenüber dem spätklassizistischen (kantonal geschützten) Hauptbau des Lehrerseminars.Das neubarocke Wohnhaus von Wilhelm Brodtbeck nimmt die barocke Formensprache des Restaurants "Zum Neuhaus" (Ende 18. Jh.) auf und lässt mit seiner grosszügigen Gartenanlage das opulente Zeitalter von Louis XV aufleben. Die Stichbogenfenster, das Portal sowie diverse Ziergitter im Art Déco-Stil sind gut erhalten. Bemerkenswert ist der strassenseitig symmetrisch gegliederte Garten mit zwei geschnittenen Kegeleiben sowie altem Baumbestand mit Zeder, Taxus, Fichte und Rasen.

Adresse:

Kasernenstrasse 38Parzelle:

2898

Objekttyp:

VillaObjektname:

Haus Schweizer

Baujahr:

1913Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck Wilhelm (II.)Bauherrschaft:

Schweizer Heinrich

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901614

Liestal Kasernenstrasse 38 11.08.2006282901614

58

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Nordost Eingang Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Südwest

Liestal Kasernenstrasse 38 11.08.2006282901614

59

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige würfelförmige Einfamilienhaus mit hohem Satteldach und zwei Quergiebeln steht etwas zurückversetzt in einem locker bebauten Einfamilienhausquartier. Das beige verputzte Haus mit den dunkelgrünen Läden ist ein typisches Beispiel für den hier beliebten Heimatstil.

Die Giebelfassade West (Strassenseite) wird mit einem Klebedach unterteilt. Eine einläufige Treppe führt zum erhöhten Eingang. Das Pultdach ruht auf gedrechselten und farbig bemalten Säulen. Die Holztüre wird mit eingeschobenen und gläsernen Füllungen (Ovalform) gegliedert. Das Dach auf der Südseite wird mit Quergiebel und Schleppgaube aufgebrochen. Die Ostseite wird mit einer flachgedeckten Holzveranda ausgezeichnet. Die Dachfläche auf der Nordseite wird mit einem Schweifgiebel akzentuiert. Die Rechteckfenster mit Vorfenster sind noch original erhalten.

Entrée, Treppenhaus und Küche sind nach Norden orientiert. Die Veranda dient als Esszimmer. Nach Süden sind Wohnzimmer und ein Zimmer ausgerichtet. Im Obergeschoss befinden sich drei Schlafzimmer und ein Bad. Die Liegenschaft wird mit einem gepflegten, von einem Staketenzaun umfassten Nutzgarten ergänzt.

Brandversicherung 1923: 2 Holzbalkenkeller, Waschküche, 6 Zimmer, Küche, Badezimmer. Zweigeschossiger Anbau: Laube und Schopf.

Würdigung:

Das harmonisch proportionierte Einfamilienhaus mit steilem Satteldach und zwei markanten Quergiebeln steht in einem locker bebauten Einfamilienhausquartier. Von den zahlreichen Heimatstilbauten, die Wilhelm Brodtbeck ausführte, ist dieses Wohnhaus das besterhaltene. Charakteristisch sind die lebendig durchgestaltete Dachlandschaft, der schmucke Eingang mit Vordach und gedrechselten Säulen sowie eine kunstvoll verzierte Haustüre mit überschobener Füllung und Ziergitter. Bemerkenswert sind die originalen Fenster (mit Vorfenster) sowie eine flachgedeckte Holzveranda auf der Ostseite. Der mit einem Staketenzaun eingefasste Nutzgarten wirkt gepflegt.

Adresse:

Langhagstrasse 5Parzelle:

525

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Zeller

Baujahr:

1916Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck Wilhelm (II.)Bauherrschaft:

Zeller Traugott

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902814

Liestal Langhagstrasse 5 11.08.2006282902814

60

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Südwest

Ansicht Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Ansicht Nordost

Liestal Langhagstrasse 5 11.08.2006282902814

61

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das würfelförmige Dieselmotorgebäude von 1910 wurde an der Südwestseite des alten Betriebsgebäudes angebaut. Heute liegt der um 1970 umgenutzte Solitärbau an der südwestlichen Peripherie des Areals der Elektra Baselland, in unmittelbarer Nähe des Kantonsspitals. Das Gebäude diente ursprünglich zur Aufnahme eines Dieselmotors zur Erzeugung elektrischer Energie.

Je drei Achsen mit Stichbogenfenstern belichten den Innenraum. Der Bau ist mit Lisenen und mit überschobenen Füllungen in der oberen Hälfte geschmückt. Heute ist die Maschinenhalle hell verputzt und mit pastellgrünen Feldern (mit roten Umfassungslinien) und Lisenen unterteilt. Die Stichbogenfenster haben noch die ursprüngliche Einfachverglasung mit der feingliedrigen Sprossenunterteilung. Die Halle mit kassettierter Betondecke wird mit einem eingemitteten Glassatteldach belichtet. Das Fundament (bis Oberkante Sockel) besteht aus Beton. Die Umfassungsmauern sind in Backstein ausgeführt. Die Deckenunterzüge (Doppel-T-Träger in Stahl) sind sichtbar. Der schwarz-weisse Plattenbelag stammt noch aus der Erbauungszeit. Der diffus graue Plattenbelag wurde nach Entfernung des 1000 PS Sulzer-Dieselmotors (um 1970) eingefügt. Das Oblicht (mit Klappflügel) wurde später mit Eternitplatten verkleidet. Eine zweistöckige Galerie liegt auf der Südostseite. Ein Anbau mit dem Kommandoraum wurde 1970 entfernt und das alte Einfahrtstor (4 x 5.80 m) durch ein Rolltor ersetzt. Die Kranbahn ist noch erhalten.

Die nachträglich aufgemalte Datierung "1901" entspricht dem Baudatum des Vorgängerbaus. Die Baubewilligung für einen Neubau (17,9 m lang, 16 m breit, 9,5 m hoch) erfolgte am 21. Oktober 1909.

Würdigung:

Der Vorgängerbau und das nordöstlich anschliessende Betriebsgebäude bildeten die ersten Bauten der 1898 gegründeten Genossenschaft Elektra Baselland.Das blockhafte, dreiachsige Maschinenhaus für Dieselmotoren mit Flachdach und Glasoblicht stammt von 1910 und wird mit zeittypischen Zierelementen (Lisenen, überschobene Wandfüllungen, Stichbogenfenster) ausgeschmückt. Im Innern sind die Deckenkonstruktion, Kranbahn und ein Teil der Bodenplatten original erhalten. Bis 1970 diente die Halle als Kraft-Reserve-Anlage (von 1909) mit einem 1000 PS Sulzer-Dieselmotor samt Generator. Seit 1970 wird die Halle als Materialgebäude genutzt.

Adresse:

Mühlemattstrasse 4Parzelle:

1136

Objekttyp:

IndustriebauObjektname:

Dieselmotorgebäude EBL

Baujahr:

1910Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Elektra BasellandBauherrschaft:

Elektra Baselland

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902381

Liestal Mühlemattstrasse 4 11.08.2006282902381

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht West

Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Lagerhalle

Liestal Mühlemattstrasse 4 11.08.2006282902381

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das alte Magazin- und Transformatorenhaus stammte von 1913 und musste 1926 einer neuen Unterzentrale weichen. Um 1926 wird das Areal EBL mit einer Unterzentrale (Nr. 10), einem Wohnhaus (Nr. 12) sowie einer Remise (Nr. 14) auf der Nordseite erweitert.

Der dreiteilige, neuklassizistische Bau mit Satteldach besteht "aus dem Kopfbau Gösgen, der die 50 0000 Volt-Transformatoren und -Leitungen der Werke Olten-Aarburg enthält, aus dem Kopfbau Augst, der den Strom vom Augster Kraftwerk durch Gabel- und Freileitungen bekommt sowie aus einer langgestreckten Mittelhalle, die die automatischen Ölschalter, Sammelschienen und die abgehenden Leitungen birgt." (Mangold 1936, S. 97-101)

Der langgezogene Bau besticht durch den basilikalen Querschnitt im Mittelteil. Die anschliessenden Kopfbauten sind unterschiedlich gross und demonstrieren unterschiedliche Funktionen. Äusserlich ist die Hülle noch traditionell mit Rundbogen, Blendarkaden und zentralem Portal gegliedert. Im Innern findet sich eine zeitgemässe Konstruktion mit Eisenbetonstützen und Auflagern. "Der Bau vereinigt die knappste Zweckform mit edler Gestaltung und bietet ein Bild technischer Schönheit eigenster Art." (Tagebuch W. Brodtbeck)

Die äussere Gliederung entspricht noch dem Originalzustand. Einzig ein Anbau aus Profilitglas auf der Stirnseite Nordwest entstand um 1990. Das Innere wurde 2002/03 vom Architekturbüro Rosenmund + Rieder umgebaut.

Würdigung:

Die 1926 von den Architekten Wilhelm Brodtbeck und Fritz Bohny erbaute Unterzentrale ist das eigentliche Herzstück der ganzen Anlage. Äusserlich ist der Bau mit Rundbogenfenstern, Blendbogen und einem zentralen Portal noch dem Historismus des späten 19. Jahrhunderts verpflichtet. Im Innern ist das Werkgebäude mit Eisenbetonstützen und Auflagern ein zeittypischer Ingenieurbau. Im Mittelteil findet sich ein symmetrischer Aufbau (basilikaler Querschnitt) mit unterschiedlichen Raumhöhen und einer guten Lichtführung. Unterschiedlich grosse Kopfbauten (Kopfbau Gösgen und Kopfbau Augst) betonen unterschiedliche Funktionen. 2002/03 wurde die Unterzentrale umfassend umgebaut.

Adresse:

Mühlemattstrasse 10Parzelle:

1136

Objekttyp:

IndustriebauObjektname:

Werkgebäude EBL

Baujahr:

1926Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Brodtbeck & BohnyBauherrschaft:

Elektra Baselland

Datum der Aufnahme:

24.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282903240

Liestal Mühlemattstrasse 10 11.08.2006282903240

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Süd

Eingang Südost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Eingang Südwest

Liestal Mühlemattstrasse 10 11.08.2006282903240

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige Wohnhaus (ursprüngliches Zweifamilienhaus) mit ausgebautem Mansardwalmdach ist über einem nahezu quadratischen Grundriss erbaut. Gurten, Triglyphenfries und Konsolgesimse trennen die zwei Hauptgeschosse. Lisenen unterteilen zusätzlich die Fassaden. Eine Gurte trennt den Sockel vom Erdgeschoss. Die Fenster im Obergeschoss sind mit Verdachungen bekrönt. Die Lukarnen werden mit Rundbogenstürzen und Voluten gefasst.

Der Eingang liegt auf der Nordseite. Die zweiflügelige Haustüre ist mit eingeschobenen Füllungen und Glasfüllungen sowie mit einem floral ornamentierten Gusseisengitter geschmückt. Ein neueres Glasdach, das mit Stahlprofilen gefasst ist, schützt das Portal mit Oblicht und Sturzinschrift: "Erst wiegs, dann wags". Die Rückseite (Ostseite) ist analog zur Strassenseite gegliedert.

Der Vorplatz ist mit Platten belegt und dient als Parkplatz. Er wird mit einer Buchenhecke entlang des Strassenrandes begrenzt. Die Rückseite ist mit Kies belegt. Eine Remise (ehem. Waschküche, Schopf) ergänzt das blockhafte Haus, das als Arztpraxis umgebaut wurde.

Brandversicherung 1923: Holzbalkenkeller, Heizraum, Kohlenraum, 9 Zimmer, 2 Küchen, 4 Dachzimmer, 2 Badezimmer, Zentralheizung.

Würdigung:

Die würfelförmige Villa mit flachem Mansarddach ist typisch spätklassizistisch und bildet einen markanten Akzent an der südlichen Ausfallstrasse. Bemerkenswert ist die streng geometrische Fassadengliederung mit Lisenen, Gurten, Konsolgesimse und Triglyphenfries. Ungewohnt für den klassizistischen Stil ist der seitliche Hauseingang auf der Nordseite. Die zweiflügelige Haustüre ist mit eingeschobenen Füllungen sowie mit Glasfüllungen und floral ornamentierten Gusseisengittern geschmückt. Der ursprünglich gepflegte Ziergarten wurde zu Parkplätzen und das Wohnhaus in eine Arztpraxis umgenutzt. Auf der Ostseite liegt eine um 1900 entstandene Remise (Nr. 13a), die parallel zum Wohnhaus gesetzt ist.

Adresse:

Oristalstrasse 13Parzelle:

867

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Bovet

Baujahr:

1886Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Sauer LudwigBauherrschaft:

Bovet Gustav

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282900881

Liestal Oristalstrasse 13 11.08.2006282900881

66

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade West

Fassade Ost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Eingang Nord

Liestal Oristalstrasse 13 11.08.2006282900881

67

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige Wohnhaus mit Satteldach und gesägten Verzierungen im Giebel steht etwas zurückversetzt an der Oristalstrasse und gegenüber dem spätklassizistischen Wohnhaus Nr. 13.

Ein giebelständiger Wohnteil wird auf der Nordseite mit einem etwa gleichgrossen Querbau in der Mittelachse ergänzt, dessen Traufseiten mit doppelstöckigen Lauben flankiert werden. Die Grundform der gemauerten Hausteile ist somit T-förmig. Hohe Rechteckfenster mit Klappläden (mit Verdachungen im EG) gliedern den Bau regelmässig. Die drei Giebelfelder werden mit Sichtfachwerk ausgezeichnet.

Die strassenseitige, doppelstöckige Laube ist im Baukörper integriert und wird durch zwei Stützen dreigeteilt. Die Stirnseiten sowie die Längsseite OG sind mit feingesprossten Glasscheiben und einem ornamentierten Glasfries (Halbrund- und Spiralsprossung) geschlossen. Die Brüstungen und Blumengesimse sind im Laubsägestil ornamentiert. Beim doppelstöckigen Laubenanbau (mit Abortanlagen) auf der Rückseite ist das Holzskelett sichtbar und die Verschalung mit ornamentierten Längs- und Sternenschlitzen perforiert.

Brandversicherung 1923: 5 Zimmer, Küche, Vorplatz mit Treppe, 4 Dachzimmer, Laube, 2 Laubenzimmer mit Abortanlagen. Schopf mit Waschküche, 2 Magazine

Würdigung:

Das originelle Wohnhaus steht an der südlichen Ausfallstrasse und orientiert sich typologisch sowohl am Arbeiterhaus wie am Chalet im romantischen "Schweizerhäuschenstil". Die gut erhaltenen Holzlauben und Laubsägeornamente werden zum unverwechselbaren Erkennungszeichen dieser neuen Architektursprache. Die Giebel sind mit gesägten Verzierungen dekoriert. Die aufwändige und pittoreske Gestaltung der Holzteile macht den Solitärbau zum Blickfang. Der Vorgarten wurde mit Platten belegt und als Parkplatz umgenutzt. Der rückseitige Giebel wurde ausgebaut. Auf der Nordwestseite befindet sich ein langgezogener Schopf (erbaut 1884, Nr. 16a) mit Magazin und Waschküche.

Adresse:

Oristalstrasse 16Parzelle:

788

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Strübin

Baujahr:

1872Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt: Bauherrschaft:

Strübin Samuel

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282900873

Liestal Oristalstrasse 16 11.08.2006282900873

68

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Nordost

Laube Ost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Laube West

Liestal Oristalstrasse 16 11.08.2006282900873

69

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Zwischen Arisdörfer- und Heidenlochstrasse verteilen sich locker zwölf Mehrfamilienhäuser einzeln und als Baugruppen zusammmengefügt auf einem fünfeckigen Grundstück. Ein Querbau (Nrn.4-5) unterteilt den Innenraum in zwei Hälften.

Die traufständigen Bauten (Nrn.1, 8-9 = 6+8 Wohnungen) sowie der dazwischenliegende Querbau mit Laden (Nrn. 4-5 = 3+6 Wohnungen) sind zweigeschossig. Der Bau Nr. 2 (= 9 Wohnungen) ist dreigeschossig und die Häuser Nrn. 6-7 und 10-11 (15 +15 Wohnungen) sind viergeschossig. Das Haus 3-3a (= ohne Einstufung) wurde später erweitert und umfassend renoviert.

Jedes Mehrfamilienhaus hat ein flaches Satteldach und Balkone auf der Südwestseite. Die Balkone des Querbaus sind nach Südosten gerichtet. Die halb eingezogenen, halb auskragenden Balkone werden mit Sichtbacksteinwänden ausgezeichnet. Die Eingänge befinden sich jeweils auf der Rückseite im zentralen Mittelrisalit. Die Türgewände bestehen aus Granitplatten. Die dreiflügeligen Haustüren sind Holzrahmen mit Glasfüllungen (Riffelglas). Die Vordächer (in Stahl-Glas) wurden um 2000 erneuert. Die zweiachsigen Stirnseiten werden mit Blumenfenstern akzentuiert. Ein Sonnenrad ziert jeden Giebel. Im Erdgeschoss des Querbaus befindet sich ein Laden (ursprünglich Lebensmittelladen, heute Berufs- und Freizeitbekleidungsladen). Die Tür- und Schaufensterrahmen sind rot eloxiert und mit Messingrahmen gefasst. Die Fassadenfarben variieren zwischen hellgelb, pastellgrün und hellbraun. Die Mittelrisalite sind rot gestrichen.

Zeittypisch sind die liegenden dreiteiligen Fenster mit quadratischem Mittelfenster, die Balkonbrüstungen mit gelochten Zementplatten und die feingesprossten Blumenfenster. Leicht geschwungene Granitplattenwege verbinden die einzelnen Bauten. Im Zentrum liegt ein Gemeinschaftsplatz, der mit Natursteinmauer, Buche und Tannenbaum begrenzt wird. Die Erschliessungszonen zwischen den Bauten dienen auch als Zufahrtswege zu den Autogaragen.

Würdigung:

Die Gruppe von zehn ähnlichen Mehrfamilienhäusern (mit 3-9 Wohnungen pro Haus) zeigt in ihrer Anordnung wesentliche zeittypische Merkmale: die Suche nach einem eigenständigen Siedlungscharakter, die lockere Anordnung der teils zusammengebauten Mehrfamilienhäuser und die starke Durchgrünung sowie die Bildung von Aussenräumen. Die meisten Häuser sind nach Westen und Südwesten ausgerichtet. Die zwei- bis dreigeschossigen Häuser mit flachen Satteldächern sind farblich fein abgestuft und haben halb eingezogene, halb auskragende Balkone mit Sichtbacksteinwänden sowie rückseitig ein Mittelrisalit mit der Eingangszone. Das Haus Nr. 3 ( = ohne Einstufung) wurde erweitert, modernisiert und farblich verändert.

Adresse:

Pfauenhof 1Parzelle:

1666

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Siedlung Pfauenhof

Baujahr:

1957Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Cueni ErnstBauherrschaft:

Cueni Ernst

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901886

Liestal Pfauenhof 1 11.08.2006282901886

70

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Kurzbeschrieb und Würdigung siehe Pfauenhof 1.

Das Ensemble bestehend aus 62 Wohnungen im Pfauenhof 1, 2 , 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, ist kommunal zu schützen.Das stark veränderte und erweiterte Mehrfamilienhaus Nr. 3 wird ohne Einstufung bewertet.

Würdigung:

Adresse:

Pfauenhof 2Parzelle:

1666

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Siedlung Pfauenhof

Baujahr:

1957Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Cueni ErnstBauherrschaft:

Cueni Ernst

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901853

Liestal Pfauenhof 2 11.08.2006282901853

71

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Süd

Innenhof, Ansicht Südost

FOTOSEITEN_FORMAT: CB

Liestal Pfauenhof 2 11.08.2006282901853

72

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

FOTOSEITEN_FORMAT: CB

Ansicht Süd, Nr. 2

Fassade Südwest, Nr. 11 Eingang, Nr. 5

Liestal Pfauenhof 2 11.08.2006282901853

73

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die Rathausstrasse ist die Hauptader der Altstadt. Sie diente stets einem bedeutenden Durchgangsverkehr und war zugleich Marktgasse. Das Haus an der Rathausstrasse 17 gehört zum innersten Altstadtkern und bildet zusammen mit den Nachbarliegenschaften den eigentlichen Kirchhof. Die Gesamtanlage dieses Altstadtkerns mit der Kirche St. Martin geht vermutlich auf die Anlage eines spätrömischen Kastells zurück, dessen vier Zugänge sich bis heute erhalten haben.

Ein ähnlich proportioniertes Haus ist bereits in der Darstellung von Jakob Meyer, 1663 erkennbar. 1865 wird das Haus für Margaretha Rosenmund neubarock umgebaut. Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus ist in eine Zeile eingebunden und liegt traufständig an der Rathausstrasse. Die Hauptfassade (Südwestseite) ist dreiachsig und liegt bündig mit denen der Nachbarhäuser Rathausstrasse 15 und 19.

Das Ladengeschoss mit Lisenengliederung wird durch ein Gesimse von den Obergeschossen getrennt. Erst nach 1945 wurde der Eingang (vorher rechts) in die Mittelachse verschoben. Die stichbogigen Fenster (Kreuzstöcke) mit ihren Klappläden nehmen die ganze Fassadenbreite ein. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln bedeckt. Ein kleines liegendes Dachfenster ist auf der Vorderseite des Daches eingelassen.

Die Rückseite Nordost ist zweiachsig und wird mit einem Hintereingang akzentuiert. Ein Aufzugsgiebel durchbricht die Dachtraufe. Bemerkenswert ist die alte Holztüre mit Oblicht sowie das vergitterte Fenster daneben.

Würdigung:

Das traufständige Haus in unmittelbarer Nähe des Regierungsgebäudes (= kantonal geschützt) gehört zum innersten Altstadtkern und bildet zusammen mit den Nachbarhäusern den eigentlichen Kirchhof. Typologisch kann es mit dem barocken Altstadthaus an der Rathausstrasse 3 verglichen werden.Das dreiachsige Altstadthaus wirkt als Teil der kleinparzellierten Bebauung spätgotisch. Die Stichbogenfenster, die Ladengestaltung und der Fassadenschmuck auf der Hauptseite sind neubarocke Ergänzungen von 1865. Der Ladeneingang wurde in den 1950er Jahren von der rechten Achse in die Mitte verlegt. Die feingliedrige zweiachsige Rückseite wird mit Hinterausgang und Aufzugsgiebel akzentuiert.

Adresse:

Rathausstrasse 17Parzelle:

1291

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Stadtapotheke

Baujahr:

1865Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Rosenmund Margaretha

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902225

Liestal Rathausstrasse 17 11.08.2006282902225

74

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Nordost

Liestal Rathausstrasse 17 11.08.2006282902225

75

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das Haus an der Rathausstrasse 19 gehört zum innersten Altstadtkern und bildet zusammen mit den Nachbarliegenschaften den eigentlichen Kirchhof. Die Gesamtanlage dieses Altstadtkerns mit der Kirche St. Martin geht vermutlich auf die Anlage eines spätrömischen Kastells zurück, dessen vier Zugänge sich bis heute erhalten haben.

Ein Vorgängerbau stammte aus dem 16. Jahrhundert. 1867 liess Mechaniker Josef Brugger das Haus umfassend umbauen und vermutlich dem Nachbarhaus Nr. 17 (Umbau 1865) formal anpassen. 1881 wurde die Fassade spätklassizistisch erneuert. Das schmale, viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus mit Zierbalken an den Dachuntersichten ist in eine Zeile eingebunden und liegt traufständig an der Rathausstrasse. Die Hauptfassade (Südwestseite) ist zweiachsig und liegt bündig mit denen der Nachbarhäuser Rathausstrasse 17 und 21. Das modernisierte Ladengeschoss wird durch einen Storenkasten zusätzlich von den Obergeschossen abgetrennt. Die hochrechteckigen Fenster haben profilierte Stürze und Kreuzstöcke und nehmen mit ihren Klappläden die ganze Fassadenbreite ein. Eine kleine Lukarne ist auf der Vorderseite des Dachs aufgesetzt.

Die einachsige Hinterfassade (Nordostseite) ist mit hochrechteckigen Fenstern, gotisch gekehlten Gewänden und einem erhöhten Hinterausgang gegliedert. Eine Dachterrasse befindet sich im 3. Obergeschoss. Bemerkenswert ist die rückseitige moderne Holztüre mit Glasfüllung sowie das sechsteilige Rechteckfenster daneben. Im Obergeschoss sind die Fenster erneuert worden.

Würdigung:

Das schmale und traufständige Altstadthaus mit Satteldach ergänzt sich gut mit dem Nachbarhaus Nr. 17. Es gehört zum innersten Altstadtkern und bildet zusammen mit den Nachbarhäusern den eigentlichen Kirchhof. Typologisch kann es mit dem spätklassizistisch umgebauten Altstadthaus an der Amtshausgasse 4 verglichen werden.Die Proportionen (Höhe zu Breite) und die gekehlten Gewände auf der Rückseite stammen noch aus spätgotischer Zeit. Die Hauptfassade wurde 1867 spätklassizistisch umgebaut. Die feingliedrigen Fassadenelemente mit profilierten Stürzen, gesprossten Fenstern und alter Türe auf der Hinterseite vermitteln ein stimmiges Erscheinungsbild. Das Ladengeschoss wurde modernisiert.

Adresse:

Rathausstrasse 19Parzelle:

1290

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Haus Brugger

Baujahr:

1867Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Brugger Josef

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902226

Liestal Rathausstrasse 19 11.08.2006282902226

76

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Nordost

Liestal Rathausstrasse 19 11.08.2006282902226

77

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Auf dem Merianplan von 1642 sind an dieser Stelle zwei schmale Bauten erkennbar. Rechts befindet sich ein Eckpfeiler aus Quadersteinen mit Jahreszahl "1690". Das barocke Haus entstand "1765" aus zwei Häusern zu je zwei Achsen. 1845-1965 diente das Haus als Bäckerei und Wirtschaft.

Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus ist in eine Zeile eingebunden. Auffallend ist das Hauptportal auf der Südwestseite mit Korbbogenportal, Kämpfer und Scheitelstein. Im Scheitelstein befindet sich die Inschrift "1765 SB". Die Türe wurde um 1970 erneuert. Links befanden sich ursprünglich zwei Fenster, rechts ein einzelnes. 1970 wurden die zwei Fenster eliminiert und ein neuer Laden eingebaut. In den drei Obergeschossen reihen sich regelmässig vier Fensterachsen mit Stichbogenfenstern, Scheitelstein und Kreuzstock auf. Das Dachgeschoss ist mit zwei kleinen Lukarnen geöffnet.Bemerkenswert sind der Kalksteinplattenboden im Korridor EG sowie die alten Turmöfen in den Obergeschossen. Das Dach hat noch die alten Biberschwanzziegel. Die Rückfront hat einen Holzaufzug.

Auf der Rückseite (Kanonengasse) befindet sich das Ökonomiegebäude mit Krüppelwalmdach. Ursprünglich war das eingemittete Tenn von je einem Stall flankiert. Der Stall rechts wurde zu einer Garage umgebaut. Das Innere wurde zu einem Rahmenatelier umgebaut. Die Primärstruktur (Trennwände zwischen Tenn und Ställen, Dachstuhl) blieb erhalten. Ein Hinterausgang führt in das Atrium.

Würdigung:

Das stattliche viergeschossige und vierachsige Barockhaus mit Satteldach hebt sich von den neueren Nachbarbauten klar ab. Bemerkenswert ist die Hauptfassade mit dem imposanten Korbbogenportal und den drei Obergeschossen mit je vier Stichbogenfenstern. Ein neuerer Ladeneinbau stammt von 1970. Auf der Rückseite ist die Ökonomie mit seiner Primärstruktur erhalten, die als Rahmenatelier umgenutzt wurde. Reizvoll ist der Innenhof zwischen Wohnhaus und Ökonomie. Im Innern sind Kalksteinboden (Korridor EG), Barocktreppe und Turmöfen erhalten.

Adresse:

Rathausstrasse 51Parzelle:

1485

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Baujahr:

1765Art der Datierung:

Inschrift

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282903849

Liestal Rathausstrasse 51 11.08.2006282903849

78

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest Eingang Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Nordost

Liestal Rathausstrasse 51 11.08.2006282903849

79

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das ehemalige Spital wurde 1602 durch den Ratsherrn Andreas Ryff und seine Gemahlin Margrethe Brunner erbaut. Nach dem Merianplan zeichnet sich das viergeschossige Haus durch Treppengiebel, Dachreiter und einen Brunnen aus. Nachdem das Spital 1813 in die Gestadeckmühle (siehe Gestadeckplatz 4) verlegt worden war, kam das Haus 1816 in Gemeinde- und 1862 in Privatbesitz. 1869 liessen die Tuchmacher Gebrüder Eduard und Johannes Spinnler das Haus in neubarockem Stil umbauen. Eine Inschrifttafel und eine Justitia (steinerne Frauenfigur mit Schwert, um 1600) an der abgeschrägten Hausecke erinnern an das ehemalige Spital. Die Inschrifttafel stammt von 1602 (Text siehe KDM, BL II, 1974, S.258). Die Frakturinschrift wird von dekorativem Beschlägwerk mit Putto und Blumengirlanden umrahmt und mit einem Wappen von Ryff-Brunner bekrönt. Anstelle des alten Brunnens steht an der Ecke ein Trog, datiert "1955", mit dem Liestaler Wappen und einer Schlange als Wasserspender.

Der markante viergeschossige Eckbau mit abgewalmtem Satteldach (Biberschwanzziegel, zwei Lukarnen) steht an der Ecke Spitalgasse/Rathausstrasse. Jedes Geschoss der viergeschossigen, dreiachsigen Hauptfassade (Nordostseite) ist anders gestaltet. Über dem Erdgeschoss mit neueren Schaufenstern eines Schuhladens liegen die drei Rechteckfenster im piano nobile mit durchlaufendem Gesimse, Konsolgesimse und Rosetten. Die Fenster werden abwechselnd mit Dreieck- und Segmentbogengiebeln bekrönt. Die Fenster im zweiten Obergeschoss sind mit Voluten bekrönt. Die Fenster im dritten Obergeschoss werden mit profilierten Stürzen ausgezeichnet. Die Storenkasten sind fein ornamentiert.

Die Giebelfassade Südost ist mit schlichten Rechteckfenstern (ohne Bekrönungen) regelmässig gegliedert. Die Stichbogenfenster im Erdgeschoss werden mit Scheitelsteinen bekrönt. Durchlaufende Gesimse im ersten und dritten Obergeschoss gliedern die Fassaden in drei Zonen. Auf der Rückseite Südwest schliesst ein Seitenrisalit mit privatem Eingang (neuere Holztüre) und Treppenhaus an. Die Fenster wurden erneuert.

Würdigung:

Die Tuchmacher Gebrüder Eduard und Johannes Spinnler liessen 1869 anstelle des alten Spitals einen viergeschossigen neubarocken Palast in städtebaulich markanter Lage erbauen. Die Hauptfassade ist mit Konsolgesimse, Dreieck- und Segmentbogengiebeln, Volutenbekrönung und durchlaufenden Gesimsen reich ornamentiert. An der abgeschrägten Hausecke verweisen eine Justitia von 1600 und eine Inschrifttafel von 1602 auf die historische Bedeutung des ehemaligen Spitals. Eckbrunnen, Ladeneinbau, Dachausbau, neue Fenster und Haustüre stammen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Adresse:

Rathausstrasse 70Parzelle:

1348

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Ehemaliges Spital

Baujahr:

1869Art der Datierung:

Urkunde

Architekt: Bauherrschaft:

Spinnler Eduard und Johannes

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902154

Liestal Rathausstrasse 70 11.08.2006282902154

80

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Ost Eingang Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Ansicht Ost

Liestal Rathausstrasse 70 11.08.2006282902154

81

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das viergeschossige Geschäftshaus mit Attika ist dreifach exponiert: Es bildet den Kopfbau einer Zeile an der Schützenstrasse, es dominiert den Platz an der Gabelung Rheinstrasse/Rebgasse und es kontrastiert mit dem benachbarten, barocken Regierungspalast. An seiner Südseite schliesst ein Wohn- und Geschäftshaus (Schützenstrasse 4) aus dem 19. Jahrhundert an.

Drei Vollgeschosse in Beton ruhen auf filigranen blauen Stahlstützen. Das abgesetzte Ladengeschoss ist eingezogen und wird mit einer Arkade (Fussgängerpassage) ergänzt. Das Attikageschoss ist vom übrigen Bau deutlich abgesetzt. Die auskragende Dachplatte scheint über dem Bau zu schweben. Während die Stirnseiten leicht zurückversetzt und mit sechsteiligen Bandfenstern regelmässig gegliedert sind, wird die Hauptfassade (Nordostseite) mit einem Betonrahmen und achtteiligen Bandfenstern ausgezeichnet. Charakteristisch ist die Fassadenverkleidung mit dunkelgrauen Mosaikplatten.

Auf der Westseite ist das Terrain abgesenkt. Vom Vorplatz des Untergeschosses (mit Garagen, Lager- und Archivräumen) führt eine Rampe an die Rheinstrasse. Im Erdgeschoss befinden sich die Papeterie sowie Fotoladen und Buchhandlung im Altbau. Im Zwischenbau liegen die Erschliessungen. Im ersten Obergeschoss sind Sitzungszimmer, Halle, 3 Büroräume sowie Nasszellen. Im zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich 14 Büros, 6 Archiv- und Kopierräume. Die Wohnung im Attikageschoss ist mit sechs Zimmern und einer Küche unterteilt.

Der anschliessende Bau an der Schützenstrasse 4 (umgenutztes Wohnhaus des 19. Jh. = ohne Einstufung) ist erweitert und modernisiert worden.

Würdigung:

Der präzis gesetzte Flachdachbau zeigt in seiner grosszügigen Gestaltung das Selbstbewusstsein der erfolgreichen Druckerfirma Lüdin. Ernst Cuenis Klassiker der 1950er Jahre steht als Prototyp für eine ganze Reihe von Bauten mit ähnlicher Aufgabenstellung, bei denen versucht wurde, die grosse Baumasse durch die Loslösung vom Boden (Arkaden und offenes Ladengeschoss), durch Bandfenster und durch ein abgesetztes Flachdach in ihrer Wirkung leichter zu gestalten. Wesentliche Merkmale von Le Corbusiers Bauten der 1920er Jahre werden aufgenommen: der kantige Bau auf Stützen, das begehbare Flachdach und die Horizontalisierung der Fassaden durch Bandfenster. Typisch ist der Gegensatz von hell verputzten zu dunkelgrau (mit Mosaiksteinen) verkleideten Fassaden.

Adresse:

Rheinstrasse 3Parzelle:

913

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Lüdin AG

Baujahr:

1959Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Cueni ErnstBauherrschaft:

Lüdin AG

Datum der Aufnahme:

24.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282903775

Liestal Rheinstrasse 3 11.08.2006282903775

82

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Nordost

Fassade Ost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Ansicht Nordwest

Liestal Rheinstrasse 3 11.08.2006282903775

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Page 84: Bauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB) …...Poststrasse 2 Verwaltungsbau, Palazzo, 1891 14 Rankweg 3 Wohnhaus, Villa Otto, 1958 17 Rheinstrasse 18 Kirche, Kath. Bruder Klaus Kirche,

Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Der Standort des Kantonsspitals liegt im Areal der historischen Gartenanlagen des Berri-Gutes und der Villa Gauss (beide kantonal geschützt). Die Lage zwischen bestehenden Spitalbauten und Stadtzentrum sowie die Atmosphäre der gepflegten Gärten waren für die Standortwahl ausschlaggebend. 1957 beauftragte der Kanton die bekannten Architekten Rudolf Steiger und Hermann Fietz mit der Bauausführung. 1964 wurde das Kantonsspital eröffnet. Das Bauprojekt umfasste die Errichtung des Kantonsspitals mit zwei Personalhäusern, einer Zentralwäscherei und eines Fernheizwerkes.

Die diagonale Anordnung, das parallele Versetzen der einzelnen Baukörper unter Berücksichtigung der funktionalen Aufgaben bewirkt die Dynamik und Eleganz der Gesamtanlage. Sämtliche Teilgebäude inklusive die achteckige Spitalkapelle sind baulich miteinander verbunden. Einzig das rückwärtige Personalhaus ist als Solitärbau ausgebildet. Die Staffelung der Bauten ermöglicht eine optimale Ausnutzung des natürlichen Lichteinfalls. Alle Patienten- und Personalzimmer haben freie Sicht auf die Gartenanlage. Durch die Tiefenstaffelung der eigentlichen Fassadenfläche mit leicht vorkragenden Fensterpartien und übereckgeführten Terrassen wirken die Grossvolumen schlank und feingliedrig. Das in der Fassadengestaltung anklingende Moment des Ineinandergreifens von Innen- und Aussenraum wird in den Eingangspartien mit Vordach und Eingangshalle wiederholt.

Die Auflösung des komplexen Betriebes eines Kantonsspitals in verschiedene Teilbauten führt zur Schaffung von verschiedenen Aussenräumen und zu einer stärkeren Einbindung der bestehenden Gartenräume. Der Landschaftsarchitekt Samuel Eigenheer ist für den Entwurf der Gartenräume, des Lichthofes und der Eingangspartien verantwortlich. 1979-84 wurde das Kantonsspital nach Entwürfen des Basler Büros Suter und Suter erweitert. 1993-2002 wurde die ganze Anlage umfassend saniert.

Würdigung:

Der Neubau des Kantonsspitals - 1957-1964 erbaut von Rudolf Steiger und Hermann Fietz - ist beispielhaft. Rudolf Steiger baute 1955-61 das Inselspital Bern, 1957-70 das Kantonsspital Fribourg sowie 1962-68 die Erweiterungen des Kantonsspitals Zürich. Mit der dynamischen Anordnung der Teilbauten sowie der entsprechenden Bepflanzung werden neue Aussenräume geschaffen und damit eine moderne Forderung eingelöst. Bemerkenswert sind die sorgfältig gestalteten Übergänge von Aussen nach Innen, die vielfältig gestaffelten Fassaden und die gute Belichtung. Die Erweiterungsbauten von 1979-84 sind flächenhafter gehalten. 1993-2002 wurde die ganze Anlage umfassend saniert und die Innenräume modernisiert. Die Kapelle ist im Innern grösstenteils original erhalten.

Adresse:

Rheinstrasse 26Parzelle:

2778

Objekttyp:

GesundheitsbauObjektname:

Kantonsspital Liestal

Baujahr:

1964Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Steiger & Fietz, ZürichBauherrschaft:

Kanton Basel-Landschaft

Datum der Aufnahme:

03.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282905366

Liestal Rheinstrasse 26 11.08.2006282905366

84

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Süd

Eingang Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Ansicht Südost

Liestal Rheinstrasse 26 11.08.2006282905366

85

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Zwischen der gewerblich-industriellen Berufsschule (von 1966) und der Rheinstrasse liegt der dreigeschossige Verwaltungsbau mit ausgebautem Krüppelwalmdach. Der Garten ist mit Rasenflächen und Buchen grosszügig unterteilt. Ein asphaltierter Weg mit Kopfsteinumrandung betont zusätzlich die Mittelachse. Rebenranken zieren die Fenster im Erdgeschoss.

Die Hauptfassade Südwest ist streng symmetrisch gegliedert. In der Mittelachse liegt der Eingang, der durch eine einläufige Treppe und eine rustizierte Portaleinfassung überhöht wird. Das Portal wird mit Rustikaquaderung und einem Scheitelstein (mit Baslerstab und Datierung "ANNO 1927") ausgezeichnet. Die Haustüre ist mit einem Holzrahmen, einer Glasausfachung sowie einem geometrisch ornamentierten Eisengitter (Art Déco-Stil) unterteilt und wird von je vier schmalen hochrechteckigen Fenstern flankiert. Das Obergeschoss ist mit fünf feingesprossten Rechteckfenstern regelmässig unterteilt. Im Dachgeschoss befindet sich eine Dachgaube mit drei Fenstern.

Die Stirnseite Südost ist mit zwei Fensterachsen in den Hauptgeschossen sowie drei Fenstern im Dachgeschoss unterteilt. Die Stirnseite Nordwest wird regelmässig mit je drei Achsen gegliedert. Auf der Rückseite durchbricht ein Mittelrisalit mit Hinterausgang die Dachtraufe. Asymmetrisch liegt ein Balkon im Obergeschoss. Die Fenster im Erdgeschoss haben keine Klappläden. Ursprünglich war die Verwaltung im Erd- und eine Wohnung im Obergeschoss.

Brandversicherung 1928: 2 Keller, Waschküche, Heizkeller, Kohlenkeller; 4 Büros, 1 Archiv, 4 Zimmer, 1 Küche, 1 Badezimmer, 6 Dachzimmer, 1 Balkon.

Würdigung:

Der streng symmetrische Verwaltungsbau für die Kantonale Kranken-, Heil- und Pflegeanstalt veranschaulicht den Übergangsstil von repräsentativem Neuklassizismus (Vorderseite) und funktionaler Moderne (Rückseite). Die Hauptfassade Südwest ist streng symmetrisch mit reich dekoriertem Eingang gegliedert. Unterschiedlich sind die Fensterunterteilungen an den Stirnseiten. Auf der Rückseite veranschaulichen verschieden grosse Fenster sowie ein asymmetrisch gesetzter Balkon die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Zimmer. Bemerkenswert ist der grosszügige Garten mit Rasenflächen und Buchen. Der Zustand der Bauzeit (ursprüngliche Fenster und Türen) ist im Wesentlichen erhalten.

Adresse:

Rheinstrasse 42Parzelle:

1000

Objekttyp:

VerwaltungsbauObjektname:

Heil- und Pflegeanstalt

Baujahr:

1927Art der Datierung:

Inschrift

Architekt:

Bohny FerdinandBauherrschaft:

Kirchen-, Landarmengut

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282902428

Liestal Rheinstrasse 42 11.08.2006282902428

86

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest

Eingang Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Nordost

Liestal Rheinstrasse 42 11.08.2006282902428

87

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Der grosszügig konzipierte Sichtbetonbau lag ursprünglich in der nördlichen Hälfte eines rechteckförmigen Grundstücks. Das Raumkonzept war auf die damalige, direkt neben dem Zugangsweg liegende Grenze abgestimmt. Ursprünglich wurde die Westseite mit einzelnen Rechteckfenstern und schmalen Bandfenstern spärlich belichtet. Auf der geschlossenen Nordseite befinden sich Garage, Hauseingang sowie ein abgeschlossener Innenhof an der Nordwestecke. Ein schmales Fensterband liegt auf der Ostseite. Zusätzlich sorgen Büsche und eine Stützmauer für Sichtschutz an der Mattenstrasse. Die introvertierte Anlage öffnete sich 1962 lediglich gegen den Garten auf der Südseite. Um 1990 wurden das Flachdach mit breiteren Kupferplatten gefasst und neue Holz-Metall-Fenster auf der Gartenseite eingesetzt.

Mit dem Kauf der westlich angrenzenden Parzelle wurde die Ausrichtung einzelner Räume korrigiert. Im Jahre 2000 baute das Architekturbüro Rosenmund + Rieder das Untergeschoss des Schlaftraktes um, indem es die alte Eingangshalle in ein zusätzliches Schlafzimmer umbauten und das schmale Bandfenster durch grossflächige Fenster ersetzten. Hauseingang und Erschliessung wechselten von der Süd- auf die Westseite. Vor dem eingebauten Schlafzimmer befindet sich ein Aussenraum, der mit einem Holzrost belegt wird. Von der Eingangshalle aus ermöglicht eine Glasschiebetüre den direkten Zugang in den kleinen Hof, der Licht über die angrenzende Wand in die Eingangshalle einfliessen lässt. Der Garten wurde von den Zürcher Landschaftsarchitekten Vetsch und Nipkow gestaltet.

Drei halbgeschossig versetzte Ebenen sind mit einer zentralen, zweiläufigen Treppe verbunden. Im zweigeschossigen Trakt längs der Langhagstrasse sind Elternschlafzimmer und Nebenräume im Untergeschoss, Kinderzimmer, Arbeitszimmer und Bad im Obergeschoss untergebracht. Rechtwinklig dazu befindet sich der eigentliche Wohntrakt, der um ein halbes Geschoss versetzt ist. Nördlich und östlich sind die kubisch betonten Baukörper geschlossen. Gegen Süden und Westen öffnen raumhohe Fensterfluchten die Fassaden. Wohn- und untere Schlafebene werden mit grosszügig begrünten Gartenflächen ergänzt.

Würdigung:

Die Bauherren wünschten sich ein nach aussen geschlossenes Haus, das sich lediglich gegen den Garten auf der Südseite öffnet. Der differenziert gestaltete Sichtbetonbau besteht aus zwei Trakten: Dem zweigeschossigen Schlaftrakt fügt sich rechtwinklig der um ein halbes Geschoss versetzte Wohntrakt an. Der Wohnbereich ist mit grossen Glasschiebetüren direkt mit dem Garten verbunden. Mit dem Kauf der angrenzenden Parzelle wurden die Erdgeschossräume auf der Westseite umgebaut. Die sorgfältig ausgeführte Korrektur stammt vom Architekturbüro Rosenmund + Rieder. Der Zugang wurde entlang der nördlichen Grenze an der Langhagstrasse gelegt, wodurch die frühere gedeckte Eingangsvorzone und das Entrée für die neue Nutzung als Schlafzimmer mit Nebenräumen frei wurde. Bemerkenswert ist die differenzierte Gartengestaltung.

Adresse:

Römerweg 1Parzelle:

2972

Objekttyp:

VillaObjektname:

Haus Gasser

Baujahr:

1962Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Rolf G. Otto Bauherrschaft:

Gasser-Gnemmi Urs

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901556

Liestal Römerweg 1 11.08.2006282901556

88

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Südwest

Fassade West

FOTOSEITEN_FORMAT: C

Liestal Römerweg 1 11.08.2006282901556

89

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Südwestlich des Schulareals Rotacker, in erhöhter Lage, liegt das breitgelagerte zweigeschossige Haus mit flachem, ausgebautem Walmdach. Die Dachausbauten stammen aus der Bauzeit. Der Nutzgarten ist mit einer Stützmauer von der Schulgartenstrasse abgesetzt.

Die fünfachsige Hauptfassade Nordost ist streng symmetrisch gegliedert. Eine einläufige Treppe führt axial zum zentralen Hauseingang. Ein schmales Flachdach ruht auf feinen Rundstützen und schützt die Haustüre, die aus einem Holzrahmen und einer sechsteiligen Glasfüllung mit Ziergitter besteht. Die fünf Rechteckfenster mit Klappläden im Obergeschoss werden mit einem durchlaufenden Gesimse verbunden. Die Ecken werden mit sichtbaren Klinkersteinen betont.

Beide Stirnseiten sind mit zwei Fensterachsen regelmässig unterteilt. Auf der Stirnseite Südost befindet sich ein übereck gezogener Balkon. Auf der Rückseite steigt das Terrain markant an. Ursprünglich waren zwei Vierzimmerwohnungen mit Küchen sowie drei Mansardenzimmer vorgesehen.

Bemerkenswert ist der gepflegte Nutzgarten. 1957 wurde eine Garage an der östlichen Peripherie gebaut. Das begehbare Flachdach dient als zusätzlichen Sitzplatz.

Würdigung:

Das streng symmetrische Zweifamilienhaus ist formal ähnlich wie das Verwaltungsgebäude an der Rheinstrasse 42. Beide veranschaulichen den Übergangsstil von repräsentativem Neuklassizismus und funktionaler Moderne. Die Hauptfassade Nordost ist streng symmetrisch mit reich dekoriertem Eingang gegliedert. Unterschiedlich sind die Fensterunterteilungen an den Stirnseiten. Auf der Rückseite veranschaulichen verschieden grosse Fenster sowie ein asymmetrisch gesetzter Balkon die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Zimmer. Bemerkenswert ist der grosszügige Nutzgarten und die klare Abgrenzung mit einer Stützmauer. Der Zustand der Bauzeit (ursprüngliche Fenster und Türen) ist im Wesentlichen erhalten.

Adresse:

Schulgartenstrasse 4Parzelle:

775

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Zweifamilienhaus Grieder

Baujahr:

1930Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Bierl TraugottBauherrschaft:

Grieder-Ingold Albert

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901222

Liestal Schulgartenstrasse 4 11.08.2006282901222

90

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Ost

Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Ansicht Nord

Liestal Schulgartenstrasse 4 11.08.2006282901222

91

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Mitten in einem grossen, nach Osten abfallenden Grundstück liegt das zierliche zweigeschossige Wohnhaus mit kreuzförmigem Grundriss und Quergiebeln auf allen Seiten.

Die Hauptfassade Nordost wird mit einem zentralen polygonalen Erker ausgezeichnet. Seitlich werden eine doppelstöckige Laube und ein Eckerker mit Sichtfachwerk ausgezeichnet. Ein vorkragender Quergiebel, der mit Schrägstützen gesichert ist, ist holzverschalt und segmentbogenförmig aufgeschlitzt.

Der erhöhte Eingang befindet sich auf der Nordwestseite. Eine Freitreppe führt auf ein Podest, das durch ein Pyramidendach mit Rundsäulen geschützt wird. Die zweiflügelige Türe hat eingeschobene und gläserne Füllungen. Die Fenster und Vorfenster sind noch in ursprünglichem Zustand. Feingesprosste Rechteckfenster in den Zwischengeschossen belichten das Treppenhaus. Ein einzelnes Stichbogenfenster zeichnet den Salon aus. Die fassadenbündige Ergänzung an der Südecke (zweigeschossige Erweiterung mit Sonnenterrasse) wurde von Meinrad Mangold für Major R. Häusermann 1914 erbaut.

Um das zentrale Entrée reihen sich Treppenhaus, vier Zimmer, Veranda und Küche auf. Das erste Obergeschoss ist analog zum Erdgeschoss gegliedert. Im Dachgeschoss liegen drei Zimmer. Heute dient der Bau mit 13 Zimmern als Zweifamilienhaus. Holzböden, Brusttäfer und alte Fensterbeschläge sind erhalten geblieben. 1938 wurde ein zusätzlicher Holzofen eingebaut.

Bemerkenswert ist der alte Villenpark mit Koniferen, Buchen. Fagus asplenifolia (seltene farnblätterige Buche), Eiben und Buchs (Icomos, 2001).

Würdigung:

Eine reiche Dachlandschaft, unterschiedliche Fensterformen, Lauben und Erker auf allen Geschossen sowie jugendstilartig eingesetzte Fachwerkdekorationen sind vom Basler Baumeister Rudolf Aichner mit lockerer Hand zu einem stimmungsvollen, malerischen Ganzen zusammengefügt worden. Vielfalt wird auch im Innern mit unterschiedlich grossen und differenziert gestalteten Räumen demonstriert, deren sinnliche Qualitäten in der Art der Bearbeitung eine zusätzliche Steigerung erfahren. Bemerkenswert ist der grosszügig gestaltete Landschaftsgarten mit Koniferen, Buchen (seltene farnblätterige Buche), Eiben und Buchs.

Adresse:

Seltisbergerstrasse 11Parzelle:

601

Objekttyp:

VillaObjektname:

Im Wetterkreuz

Baujahr:

1903Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Aichner RudolfBauherrschaft:

Buri-Steffen Oscar

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901436

Liestal Seltisbergerstrasse 11 11.08.2006282901436

92

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Nordwest

Eingang Nordwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Laube Südost

Liestal Seltisbergerstrasse 11 11.08.2006282901436

93

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die neuklassizistische zweigeschossige Villa mit leicht geknicktem, ausgebautem Walmdach liegt westlich der Schulanlage Rotacker. Ein grosszügiger Zier- und Nutzgarten breitet sich auf der Südwest- und Nordostseite aus.

Die dreiachsige Hauptfassade Südwest ist symmetrisch gegliedert. Die Mittelachse wird durch einen Erker mit darüberliegendem Balkon sowie drei Lukarnen betont. An den Schmalseiten des Erkers befinden sich Gartenausgänge mit einläufigen Treppen. Die Fenster und die Türen sind original gesprosst. Die Stirnseiten sind zweiachsig gegliedert. Auf der Nordostseite durchbricht ein geschweifter Quergiebel die Dachtraufe. Im Mittelrisalit befinden sich eine rundbogige Gartentüre sowie Treppenhausfenster in den Zwischengeschossen. Zwei kleine Lukarnen befinden sich seitlich des Quergiebels.

Der leicht erhöhte Eingang wird mit einer einläufigen Treppe erschlossen und mit einem Vordach geschützt. Die Haustüre auf der Strassenseite (Südost) hat einen Holzrahmen und eine grossflächige Glasfüllung, die mit einem Art Déco-Gitter geschützt wird. Bemerkenswert sind die Kastenfenster (Blumenfenster) mit abgeschrägter Verglasung. Auf der Nordwestseite schliesst ein eingeschossiger Annexbau mit darüberliegender Terrasse an. Die Fassaden werden mit Quadrat-, Rauten- und Volutenmustern geschmückt.

Das Innere ist symmetrisch dreigeteilt: In der Mittelachse befinden sich Treppenhaus/WC, Vorplatz und Veranda. Auf der Strassenseite liegen Wohnzimmer, Nebenzimmer und Eingang/Garderobe. Analog dazu liegen Esszimmer und Küche nebeneinander. Der eingeschossige Anbau ist in Laube und Remise unterteilt. Im Obergeschoss befinden sich vier Zimmer mit Badezimmer.

Würdigung:

Die Villa Zeller ist ein gutes Beispiel für den damaligen Neuklassizismus. Nach 1914 wenden Architekten den sachlichen Klassizismus der Epoche um 1800 für Landhäuser des Bürgertums an. Charakteristisch ist die streng symmetrische Hauptfassade mit eingemitteter Veranda und Balkon. Typisch sind die streng vornehme Fassadengliederung, die Betonung des Hauptportals und die Akzentuierung der Mittelachse auf der Gartenseite. Eindrücklich ist der grosszügig gegliederte Landschaftsgarten mit hochstämmigen Bäumen und Rasenflächen. Der Grundriss ist ebenfalls streng symmetrisch dreigeteilt.

Adresse:

Sichternstrasse 14Parzelle:

706

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Zeller

Baujahr:

1916Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Meyer ArnoldBauherrschaft:

Zeller Walter

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282901100

Liestal Sichternstrasse 14 11.08.2006282901100

94

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht West

Erker Südwest

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Nordost

Liestal Sichternstrasse 14 11.08.2006282901100

95

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige, spätklassizistische Wohnhaus mit Mezzaningeschoss und flachem Walmdach steht in erhöhter Lage, östlich des Schulareals Rotacker. Charakteristisch sind die vorspringenden Gebäudeteile (Risalite) auf allen Seiten.

Das Erdgeschoss ist rustiziert und hell verputzt, das Ober- und das Mezzaningeschoss sind hellgrau verputzt. Durchlaufende Gesimse trennen die Geschosse. Die Traufe wird mit einem Zahnfries gefasst. Eine einläufige Treppe mit filigranem Gusseisengeländer führt zum erhöhten und geschützten Eingangsbereich. Bemerkenswert sind die feinen Rundstützen und das Fachwerk mit floraler Ornamentierung. Die Haustüre besteht aus einem Holzrahmen, einer eingeschobenen Füllung sowie zwei Glasfüllungen mit Ziergitter.

Im Mittelrisalit auf der Nordwestseite befindet sich ein Gartenausgang (alte Türe, Vordach in Stahl-Glas) mit darüberliegenden Treppenhausfenstern in den Zwischengeschossen. Sämtliche Fenster haben schmale Klappläden, jene im Obergeschoss werden mit Verdachungen bekrönt.

Ein differenziert gestalteter Ziergarten mit Kieswegen und Rasenflächen wird mit reizenden Gartenhäuschen ergänzt.

Brandversicherung 1923: 3 Balkenkeller, 7 Zimmer, Küche, Badezimmer, 2 Mansarden, Vordach in Eisen und Glas. Pavillon, Holzhaus.

Würdigung:

Der Basler Architekt Alfred Romang baute für den Regierungsrat Gustav Adolf Rebmann eine zweigeschossige Villa mit Mezzaningeschoss und flachem Walmdach. Das streng gegliederte, spätklassizistische Wohnhaus bildet einen markanten Akzent an der Tiergartenstrasse. Im Gegensatz zur etwa zeitgleichen Villa an der Oristalstrasse 13 ist der Bau stark modelliert und die Fassadengliederung weniger geometrisiert. Bemerkenswert ist der Eingangsbereich auf der Nordostseite mit diversen fein ornamentierten Konstruktionsdetails aus Gusseisen. Die einflügelige Haustüre ist mit eingeschobener Füllung sowie mit Glasfüllungen und geometrisch ornamentierten Gusseisengittern geschmückt. Der gepflegte Ziergarten mit Natursteinmauern und reizendem Gartenhaus (Nr. 10a = kommunal zu schützen) ist gut erhalten.

Adresse:

Tiergartenstrasse 10Parzelle:

782

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Rebmann

Baujahr:

1890Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt:

Romang AlfredBauherrschaft:

Rebmann Gustav Adolf

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282900963

Liestal Tiergartenstrasse 10 11.08.2006282900963

96

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Ansicht Süd

Ansicht West

FOTOSEITEN_FORMAT: C

Liestal Tiergartenstrasse 10 11.08.2006282900963

97

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das zweigeschossige Wohnhaus mit Eckquaderungen, ausgebautem Mansardwalmdach und Quergiebeln steht an der Tiergartenstrasse und bildet zusammen mit den zwei Nachbarhäusern Nrn. 10 und 16 ein bemerkenswertes Ensemble der Jahrhundertwende. Die Traufseiten auf Vorder- und Rückseite sind mit abgewalmten Quergiebeln aufgebrochen. Die Haustüre mit neubarock gerundeten Türfüllungen befindet sich auf der Nordostseite. Bemerkenswert ist die Veranda mit Gusseisensäulen und einem darüberliegenden Balkon mit Schmiedeeisengeländer. Eine Treppe führt in den Garten, der teils mit einem Kiesbelag belegt wurde. Auf der Südwestseite sind hochrechteckige Fenstertüren im Erdgeschoss erhalten. Ein eingeschossiger Anbau (von 1932) mit darüberliegendem Balkon und angebauter Doppelgarage liegt auf der Nordwestseite.

Die Villa wurde renoviert und hell verputzt. Die Fenster wurden erneuert. Ein gemalter ornamentaler Fries (Grisaillemalerei) befindet sich unter der Dachtraufe. Der alte Villengarten mit Koniferen, Lindenbäumen, Ahornbäumen und Rasenflächen ist gut erhalten (Icomos, 2001). Im gleichen Grundstück liegt eine zweite Villa (Umnutzung in ein Bürogebäude, Nr. 14 = ohne Einstufung), die Wilhelm Brodtbeck 1913 für den Advokaten Alfred Veit erbaut hat.

Brandversicherung 1923: 3 Holzbalkenkeller, Waschküche, 6 Zimmer, Küche, Badezimmer, 3 Mansarden, Veranda mit Terrasse. Eingeschossiger Anbau von 1932: Eingangsvorbau mit Terrasse, Garderobe, Toilette, Kellerausgang, Kellertreppe aussen.

Würdigung:

Das zweigeschossige, neubarocke Wohnhaus mit Eckquaderung, Quergiebeln und flachem Mansardwalmdach steht an der Tiergartenstrasse und bildet zusammen mit den zwei spätklassizistischen und neugotischen Nachbarhäusern Tiergartenstrasse 10 und 16 ein bemerkenswertes Ensemble der Jahrhundertwende. Im gleichen Grundstück liegt eine zweite Villa (Umnutzung in ein Bürogebäude, Nr. 14 = ohne Einstufung), die Wilhelm Brodtbeck 1913 für den Advokaten Alfred Veit erbaut hat. Am Hauptbau ist die neubarocke Ausschmückung mit Veranda, Haustüre und Grisaillemalerei bedeutend. Die Villa wurde umfassend renoviert. Der alte Villengarten mit Koniferen, Lindenbäumen, Ahornbäumen und Rasenflächen blieb erhalten.

Adresse:

Tiergartenstrasse 12Parzelle:

781

Objekttyp:

WohnhausObjektname:

Haus Gysin

Baujahr:

1896Art der Datierung:

Baugesuch

Architekt: Bauherrschaft:

Gysin Adam

Datum der Aufnahme:

21.11.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282900972

Liestal Tiergartenstrasse 12 11.08.2006282900972

98

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest

Laube Südost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Nordwest

Liestal Tiergartenstrasse 12 11.08.2006282900972

99

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Die winkelförmige Hauptfront war schon im 17. Jahrhundert mit der Stadtmauer und dem überdeckten Aufgang (siehe Zeichnung Jakob Meyer von 1663) vorgegeben. Das dreigeschossige Eckhaus mit abgeschrägter Hausecke und differenzierter Dachgestaltung (Hauptbau mit Satteldach, Vorbau Südost mit Walmdach) schliesst an der nordöstlichen Stirnseite des Amtshauses an und vermittelt gleichzeitig zur anschliessenden, zurückspringenden Häuserzeile. Bemerkenswert sind die grossflächigen und feingesprossten Fenster (alte Kreuzstöcke) mit teils geraden und teils stichbogigen Stürzen. Die Fassade Nordwest ist mit schlichten zweiflügeligen Rechteckfenstern regelmässig gegliedert.

2002 wird das ganze Haus renoviert und mit einem dreigeschossigen Ergänzungsbau auf der Nordwestseite (Steinmann + Rey Architekten, Oberdorf) ergänzt. Ein dreigeschossiger Anbau mit Holzverkleidung über einem Autoabstellplatz wurde auf der Rückseite (Schleifewuhrweg) angefügt. Ein modernes fassadenbündiges Quadratfenster und eine Schleppgaube ergänzen die Hauptseite. Materialisierung und Detaillierung sind sorgfältig gewählt und innerhalb der anspruchsvollen Bausubstanz kontrolliert eingesetzt.

Brandversicherung 1922: Gewölbekeller, Holzbalkenkeller, 9 Zimmer, 3 Küchen, 2 Dachzimmer. Anbau Laube mit Schweinestall. Anbau Schopf mit Waschküche.1955 wurden Schweinestall und Schopf abgebrochen.

Würdigung:

Das schmalbrüstige Altstadthaus gehört zum zentralen Altstadtkern und ist als Teil der kleinparzellierten Bebauung ein wertvoller Zeuge der Liestaler Stadtgeschichte. Das vorbildlich umgebaute Wohnhaus (2002, Steinmann + Rey Architekten, Oberdorf) bildet mit der gestaffelt gegliederten Hauptfront ein Scharnier zwischen dem Amtshaus und der anschliessenden, zurückversetzten Zeile 11-13. Fenster mit teils geraden und teils stichbogigen Stürzen lassen auf eine Erbauung um 1770 und einen Umbau um 1850 schliessen. Die Holzfenster sind fein gesprosst. Der Eingang (Holzrahmen und Glasfüllung) wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erneuert. Ein dreigeschossiger Anbau mit Holzverkleidung (2002) über einem Autoabstellplatz fügt sich auf der Rückseite an.

Adresse:

Zeughausgasse 9Parzelle:

1262

Objekttyp:

AltstadthausObjektname:

Baujahr:

1770Art der Datierung:

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

29.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282903395

Liestal Zeughausgasse 9 11.08.2006282903395

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südost

Ansicht Ost

FOTOSEITEN_FORMAT: B

Fassade Nordwest

Liestal Zeughausgasse 9 11.08.2006282903395

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Situationsplan:

Kurzbeschrieb:

Das markante Haus überragte bereits im 17. Jahrhundert (vgl. Zeichnung von Jakob Meyer, 1663) die übrigen Bauten der nordöstlichen Altstadtzeile. Vermutlich stammt die linke Hälfte aus der Zeit um 1664 (Sturzinschrift "1664"), die rechte Hälfte aus der Barockzeit von 1750. Vermutlich wurde das Haus um 1850 aufgestockt.

Die viergeschossige Hauptfassade Südwest ist unregelmässig gegliedert. Im Erdgeschoss, das durch ein Gurtgesimse von den Obergeschossen getrennt wird, wird das Stichbogenportal von je einem Barockfenster flankiert. Darüber befindet sich ein gekuppelt gotisches (mit gefasten Gewänden) neben einem gekuppelt barocken Fenster. Im zweiten Obergeschoss ist die Gliederung ähnlich. Allerdings haben sämtliche Fenster gerade Stürze. Im dritten Obergeschoss befinden sich zwei schlichte Rechteckfenster mit Klappläden aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Auf der Rückseite Nordost fügt sich eine Holzlaube an. Die zweigeschossigen Hinterhäuser längs der Meyer-Wiggli-Strasse entstanden mehrheitlich Ende des 19. Jahrhunderts und dienten damals als Hafner-, Wagner und Sattlerwerkstätte.

Die Haustüre (Holzrahmen und grossflächige Glasfüllung mit Holzsprossen) wurde in den 1960er Jahren erneuert. Bemerkenswert ist der gepflästerte Vorplatz auf der Hauptseite.

Brandversicherung 1922: Gewölbekeller, Ladenlokal, 11 Zimmer, 3 Küchen, 2 Kammern, Anbau Laube. Anbau Hinterhaus (zwei Stockwerke) mit Werkstatt. 1930 übernahm die Brauerei Ziegelhof die Liegenschaft.

Würdigung:

Direkt gegenüber dem kantonal geschützten Zeughaus steht das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus von "1664", das um 1750 erweitert und umgebaut wurde. Die spätgotische Struktur und die barocken Veränderungen sind an der Hauptfassade gut ablesbar. Vermutlich wurde das Altstadthaus um 1850 um ein Geschoss aufgestockt. Gut erhalten sind die gekuppelten gotischen Fenster mit gefasten Gewänden und die feingesprossten Barockfenster. Die Eingangstüre wurde um 1960 erneuert. Bemerkenswert ist der gepflästerte Vorplatz. Auf der Rückseite ist die Holzlaube gut erhalten. Der rückseitige Garten wurde mit zweigeschossigen Hinterhäusern Ende des 19. Jahrhunderts überbaut.

Adresse:

Zeughausgasse 21Parzelle:

1266

Objekttyp:

Wohn-, GeschäftshausObjektname:

Baujahr:

1664Art der Datierung:

Inschrift

Architekt: Bauherrschaft:

Datum der Aufnahme:

17.10.2003Inventarisator:

Claudio Affolter

Bewertung:

kommunal zu schützenInventarnummer:

282905343

Liestal Zeughausgasse 21 11.08.2006282905343

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Gemeinde LiestalBauinventar Kanton Basel-Landschaft (BIB)

Fassade Südwest Fassade Nordost

FOTOSEITEN_FORMAT: A

Fassade Südwest

Liestal Zeughausgasse 21 11.08.2006282905343

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