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1 1/2010 RELIGIONSPÄDAGOGISCHE IMPULSE – B21 Bausteine Material- und Unterrichtshinweise B21 Vaterunser Das Vaterunser Mandala zum Gebet Das Gebet „Vaterunser“ ist das älteste Gebet der Christenheit. Nach bibli- scher Überlieferung hat es Jesus selbst seinen Nachfolgern gelehrt. Er hat damit das Verhältnis Gott – Mensch in eine gefühlsmäßige Beziehung ge- stellt, was die damals revolutionäre Gottesanrede „unser Vater“ zeigt. Das Gebet lässt sich einen ersten Teil, Du-Bitten, und einen zweiten Teil, Wir-Bitten, untergliedern. In den Du-Bitten (Dein Reich/Dein Wille) geht es um Gott und seine Herrschaftsverkündigung auf Erden. Der Betende setzt sich durch seine Worte in ein Verhältnis dazu. Damit sieht sich der Betende im Zusammenhang des Reiches Gottes. Im zweiten Teil, den Wir- Bitten, spricht dann der Betende von sich und seinen existentiellen Bedürf- nissen. Hier sind die Grunderfahrungen und -bedürfnisse des Menschen an- gesprochen. Es geht um allumfassende, lebensrelevante Bitten nach dem menschlich Lebensnotwendigen, nach Versöhnung, Vergebung und Erlö- sung. Das Vaterunser nimmt also den ganzen Menschen in ein Gespräch mit Gott. Nicht zuletzt deshalb hat es sich durch die Jahrtausende hinweg als ein zentrales, universales Gebet der Christenheit erwiesen. Zugleich verbindet das Vaterunser Christen und Juden, denn Jesus hat sich bei der Formulie- rung seiner jüdischen Tradition bedient. Für die Schülerinnen und Schüler zeigt sich dieser vielschichtige universelle Charakter des Gebets in einer Fülle von konkreten Anlässen und Erfahrun- gen. So nehmen sie das Gebet in (Schul-)Gottesdiensten als besonderen und ritualisierten Moment wahr. Die Thematisierung biblischer Jesusge- schichten gibt ihnen eine Ahnung davon, sich als Betende dieses Gebets in der Nachfolge Jesu zu verstehen; schließlich zeigen Gesten (und Überset- zungen) den Gebrauch des Gebets über unsere Sprach- und Kulturgrenzen hinweg. Durch die Erarbeitung der einzelnen Bitten schließlich können die Schüle- rinnen und Schüler ihre eigenen Bedürfnisse und Lebensbedingungen darin erkennen. So kann jedes Kind zu dem Gebet einen individuellen Zugang ge- winnen. In dieser schriftlichen Aufgabe sind die Schülerinnen und Schüler aufge- fordert, ihre eigenen Gedanken, Fragen und Meinungen zu den einzelnen Gebetsversen in Worte zu fassen. Dabei sollte weniger auf die vollständige Bearbeitung aller Gebetsverse Wert gelegt werden als auf das selbstständi- ge Formulieren eigener Gedanken und die Schaffung von Bezügen zu der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Die hier verwendete Mandaladarstellung ermöglicht es auch schon jünge- ren Schülerinnen und Schülern (in der Schuleingangsphase), den Aussagen des Gebets in Farben und Formen (des Mandalas) Ausdruck zu verleihen. Um eine tiefergehende Verbindung zwischen dem Gebet, seinen Inhalten und den zeichnerischen Elementen des Mandalas zu ermöglichen, hat sich eine gründliche mündliche Beschreibung der Darstellung im Schülerge- spräch als hilfreich erwiesen. So entdecken Schülerinnen und Schüler bei- spielsweise im Zentrum des Mandalas den Himmel, in den Fünfecken oder den Halbkreisen das Brot oder in den Dreiecken und Kreisen Schuld und Versöhnung.

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RELIGIONSPÄDAGOGISCHE IMPULSE – B21

Bausteine Material- und Unterrichtshinweise

B21 Vaterunser

Das Vaterunser

Mandala zum Gebet

Das Gebet „Vaterunser“ ist das älteste Gebet der Christenheit. Nach bibli-scher Überlieferung hat es Jesus selbst seinen Nachfolgern gelehrt. Er hatdamit das Verhältnis Gott – Mensch in eine gefühlsmäßige Beziehung ge-stellt, was die damals revolutionäre Gottesanrede „unser Vater“ zeigt.Das Gebet lässt sich einen ersten Teil, Du-Bitten, und einen zweiten Teil,Wir-Bitten, untergliedern. In den Du-Bitten (Dein Reich/Dein Wille) geht es um Gott und seine Herrschaftsverkündigung auf Erden. Der Betendesetzt sich durch seine Worte in ein Verhältnis dazu. Damit sieht sich derBetende im Zusammenhang des Reiches Gottes. Im zweiten Teil, den Wir-Bitten, spricht dann der Betende von sich und seinen existentiellen Bedürf-nissen. Hier sind die Grunderfahrungen und -bedürfnisse des Menschen an-gesprochen. Es geht um allumfassende, lebensrelevante Bitten nach demmenschlich Lebensnotwendigen, nach Versöhnung, Vergebung und Erlö-sung. Das Vaterunser nimmt also den ganzen Menschen in ein Gesprächmit Gott.Nicht zuletzt deshalb hat es sich durch die Jahrtausende hinweg als einzentrales, universales Gebet der Christenheit erwiesen. Zugleich verbindetdas Vaterunser Christen und Juden, denn Jesus hat sich bei der Formulie-rung seiner jüdischen Tradition bedient.Für die Schülerinnen und Schüler zeigt sich dieser vielschichtige universelleCharakter des Gebets in einer Fülle von konkreten Anlässen und Erfahrun-gen. So nehmen sie das Gebet in (Schul-)Gottesdiensten als besonderenund ritualisierten Moment wahr. Die Thematisierung biblischer Jesusge-schichten gibt ihnen eine Ahnung davon, sich als Betende dieses Gebets inder Nachfolge Jesu zu verstehen; schließlich zeigen Gesten (und Überset-zungen) den Gebrauch des Gebets über unsere Sprach- und Kulturgrenzenhinweg.Durch die Erarbeitung der einzelnen Bitten schließlich können die Schüle-rinnen und Schüler ihre eigenen Bedürfnisse und Lebensbedingungen darinerkennen. So kann jedes Kind zu dem Gebet einen individuellen Zugang ge-winnen.

In dieser schriftlichen Aufgabe sind die Schülerinnen und Schüler aufge -fordert, ihre eigenen Gedanken, Fragen und Meinungen zu den einzelnenGebetsversen in Worte zu fassen. Dabei sollte weniger auf die vollständigeBearbeitung aller Gebetsverse Wert gelegt werden als auf das selbstständi-ge Formulieren eigener Gedanken und die Schaffung von Bezügen zu derLebenswelt der Schülerinnen und Schüler.

Die hier verwendete Mandaladarstellung ermöglicht es auch schon jünge-ren Schülerinnen und Schülern (in der Schuleingangsphase), den Aussagendes Gebets in Farben und Formen (des Mandalas) Ausdruck zu verleihen.Um eine tiefergehende Verbindung zwischen dem Gebet, seinen Inhaltenund den zeichnerischen Elementen des Mandalas zu ermöglichen, hat sicheine gründliche mündliche Beschreibung der Darstellung im Schülerge-spräch als hilfreich erwiesen. So entdecken Schülerinnen und Schüler bei-spielsweise im Zentrum des Mandalas den Himmel, in den Fünfecken oderden Halbkreisen das Brot oder in den Dreiecken und Kreisen Schuld undVersöhnung.

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Dieser musisch-musikalische Zugang bietet eine kindgemäße und für Kin-der mit geringer Lesekompetenz leichtgängige Möglichkeit, den Gebetstexteinzuüben.Das Lied ist gut mit den Gesten zum Gebet kombinierbar (s.u.).Alternativ ist es auch möglich, zum Lied eigene (im Verlauf der Unterrichts-reihe) selbst erarbeitete Gesten zu kombinieren.

Die Darstellung der Gesten zum Vaterunser greift den Aspekt der Univer -salität des Gebets (s.o.) anschaulich auf. Mit ihrer Hilfe kann im Unter-richtsgespräch die weltumspannende Reichweite des ältesten Gebets derChristenheit thematisiert werden. Die universalverständliche Sprache derGesten verstärkt diesen Gedanken zusätzlich. Das Beten in gemeinsamenGesten hilft auch Schülerinnen und Schülern mit noch geringer Lesekom-petenz, sich die Verse des Gebets anzueignen. Die Seiten folgen – zuerst inder linken Spalte – von oben nach unten den Zeilen des Gebets.

Die Folie zeigt eine kleine und eine große Hand, die sich einander annä-hern, sich aber (noch) nicht berühren. Der Hintergrund ist dabei blau gehal-ten, so dass sich zwar Assoziationen mit Himmel oder Wasser anbieten,letztlich aber unklar bleibt, wem diese Hände gehören und wo sie sich mitihren Körpern befinden.Zur Bilderarbeitung in der Klasse sollte zunächst die größere der beidenHände abgedeckt sein. So erhalten die Schülerinnen und Schüler die Mög-lichkeit, frei zum Bildausschnitt zu assoziieren. Eine Verbindung zu eigenenErfahrungen der „ausgestreckten Hand“ wird hergestellt: Was könnte pas-siert sein, dass jemand die Hand ausstreckt? Was haben solche Situationengemeinsam? Wer kommt und greift nach der Hand? Wen erwartet ihr, dasser die Hand nimmt? In einem zweiten Schritt wird dann das vollständigeBild gezeigt und gemeinsam versucht zu erklären. Die Schülerinnen undSchüler ziehen im Rahmen der Reihe Verbindungen zu der Gottesvorstel-lung „Gott im Himmel“. Gemeinsam kann überlegt werden, warum die Dar-stellung einer einzelnen Hand gewählt wurde. Formulierungen wie „Gott istwie eine gute Hand/wie ein Helfer/wie Vater oder Mutter, die uns an dieHand nehmen“ könnten folgen.

Diese Seite schließt an eine Erarbeitungsphase des Folienbildes an und sollzu dessen Vertiefung dienen. Die beiden Arbeitsaufträge dieser Seite kön-nen dazu je nach Lerngruppe vollständig oder optional bearbeitet werden.Ziel ist es, die Darstellung der Folie mit den schülereigenen Vorstellungeneines „guten Vaters“ zu verbinden. In welchen Situationen wird ein „guter“Vater sichtbar? Was tut dieser dann? Woran ist er zu erkennen? Und wie istder Nachsatz im Gebetsvers „wie im Himmel so auf Erden“ (kindgemäß) zuverstehen?

Einerseits sind die Vorstellungen über das Reich Gottes geprägt von demReden über das „Wie“: Dieses „Wie“ findet in den Worten „Hoffnung auf ei-ne neue/eine bessere Welt“ ihren Ausdruck. Andererseits steht immer wie-der die Frage nach dem „Wo“ im Zentrum der Überlegungen. Je nach theo-logischer Schwerpunktsetzung hat das Reich Gottes dabei oft den Beige-

Lied: Vaterunser

Gesten zum Vaterunser

Zwei Hände (Folie)

Das Bild vom guten Vater

Dein Reich komme

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Bausteine Material- und Unterrichtshinweise

Dein Wille geschehe

Unser tägliches Brotgib uns heute

Und vergib uns unse-re Schuld, wie auchwir vergeben unsernSchuldigern

Und führe uns nichtin Versuchung, son-dern erlöse uns vondem Bösen

Denn dein ist dasReich und die Kraftund die Herrlichkeitin Ewigkeit

schmack von Unerreichbarkeit oder großer Entfernung. Beide Aspekte sindfür Kinder zunächst einmal abstrakt.Der erste Arbeitsauftrag dieser Seite versucht dies aufzubrechen. Er stellteine thesenartige Beschreibung des Reiches Gottes dar und fragt nach kon-kreten Beispielen in unserer Welt. Im zweiten Arbeitsauftrag geht es dannum die örtliche Darstellung. Wo kann Gottes neue Welt stattfinden? Wokann ich sie bereits persönlich spüren?

Fragt man Kinder nach dem Willen Gottes, so kommen oft zunächst Nega-tivbeispiele, also Beschreibungen dessen, wie es nicht sein sollte. Erst in einem zweiten Schritt ist es ihnen dann möglich, konkrete Beispiele zunennen. Diesen Gedankenweg macht sich das vorliegende Gedicht zu eigen,indem es in jeder Strophe zunächst ein Anti-Beispiel nennt und dann zur Verhaltensänderung auffordert. Nach einem Unterrichtsgespräch zum Textsind nun die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, eigene lebensweltbe-zogene Beispiele zu formulieren. Die Zahlenangaben an den Zeilen dienendabei als Anleitungs- bzw. Differenzierungshilfe. So können sprachlich gewandtere Kinder neben den oben beschriebenen inhaltlichen Aspektenauch schon den Textaufbau (z.B. die Wiederholung der 2. bzw. 3. Zeile) be-achten. Eine Möglichkeit des Voneinanderlernens ist es ferner, im Anschlussalle erstellten Strophen zu einem Klassengedicht zusammenzufassen, um sodie Bandbreite des „Willen Gottes“ zu erweitern.

Im Zentrum dieses Gebetsverses steht das Symbol „Brot“ als Sinnbild allenLebensnotwendigen. Dieser Gedanke findet sich auch in der Arbeit mit derSchatzkiste. Das Füllen der Schatzkiste kann alternativ auch in einem Un-terrichtsgespräch (Stuhlkreis) erfolgen.

Das Gefühl, welches vorherrschend ist, wenn man verzeiht (verzeihen soll),wird hier zum Anknüpfungspunkt. Die Schülerinnen und Schüler kennendas „Verzeihen-Wollen/Verzeihen-Müssen“ aus den unterschiedlichsten Situationen, oft auch fremdbestimmt durch Erwachsene. So ist es wichtig,dass Verzeihen auch nicht immer leicht fallen muss. Dies ist Thema dieserAufgabenstellung, ohne dabei den Wert (und Nutzen) eines echten Verzei-hens aus dem Blick zu verlieren (Aufgabe 2).

Inhalt dieses Abschnittes ist die Annäherung an den Begriff „Versuchung“.Anhand von kindgerechten Beispielen können die Schülerinnen und Schülerdarüber nachdenken, was sie in Versuchung bringt und was sie aus solchen„Versuchungen“ befreien (erlösen) kann.

Die Größe, Gestalt und Kraft Gottes ist für uns unfassbar und damit nichtin Gänze beschreibbar. Dieser Tatsache trägt der vorliegende Text Rech-nung, in der er als Traumreise „herrliche“ Gefühle und damit eine positiveinnere Ahnung von Gott, seiner Kraft und Herrlichkeit anbahnen möchte.Unter Ansprache verschiedener Sinne zielt er dabei in erster Linie auf eineinnere Vorstellung eines „herrlichen Ortes“ als Ort mit Gott.Zur Unterstützung kann meditative Musik eingesetzt werden.

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B21 VATERUNSER

VaterunserAufgabe:

Welche Gedanken hast du heute zu dem Vaterunser-Gebet? Schreibe deine Ideen, Beispiele und Überlegungen auf.

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

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Mandala zum Vaterunser

B21 VATERUNSER

Aufgaben:

1. Welche Worte/Verse des Gebets lassen sich in dem Mandala entdecken?2. Überlege dir passende Farben und ordne die Farben dem Gebet/den Gebets-

versen zu (unterstreiche sie).3. Begründe: Was hast du dir überlegt?

Vater unser im Himmel,geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,dein Wille geschehe

wie im Himmel so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute

und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reichund die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

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Lied zum VaterunserText: Bibel, E. Arfken, Melodie: aus Amerika, © Strube Verlag GmbH, München

2. Wie im Himmel, so auch auf Erden, geheiligt werde dein Name,unser tägliches Brot, Herr, gib uns heute, geheiligt werde deinName.

3. Und vergib uns unsere Schulden, geheiligt werde dein Name,wie auch wir vergeben unsern Schuldnern, geheiligt werde deinName.

4. Und führ uns, Herr, nicht in Versuchung, geheiligt werde deinName, sondern erlöse uns von dem Bösen, geheiligt werde deinName.

5. Denn dein ist das Reich und die Kraft,geheiligt werde dein Name, und dieHerrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Geheiligt werde dein Name.

1. Va - ter un- ser, der du bist im Him-mel, ge-hei-ligt wer-de dein Na - me, dein

Reich kom -me, dein Wil - le ge- sche- he, ge - hei- ligt wer - de dein Name.

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Gesten zum Vaterunser

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B21 VATERUNSER

Aufgaben:

1. Wie ist ein „guter Vater“? Überlegt euch Beispiele. Wann zeigt er sich beson-ders?

2. Wo fühlst du dich besonders gut? Schreibe Beispielwörter in den „Himmel“des Bildes.

3. Schneidet das Bild aus. Klebt es in die Mitte eines Blattes. Malt es weiter.4. Schreibt eine Geschichte zum Bild. Am Schluss deiner Geschichte könnte es

heißen: „Ich fühle mich so gut wie im Himmel!“

Das Bild vom guten Vater

Illustration: © Elisabeth Lottermoser

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B21 VATERUNSER

Aufgabe:

Was denkst du über dieses Programm? Ist es zu schön, um wahr zu sein?Was unterscheidet diese neue Welt von der, in der wir leben?Überlege dir Sätze, die zu Gottes neuer Welt passen.

Aufgabe:

Das Reich Gottes ist da, wo du dich wohlfühlst. Male einen solchen Ort.

Dein Reich kommeDas Programm für dieses Reich, das auch „Gottes neue Welt“ genannt wird:

Hungernde werden satt.Traurige werden getröstet.Weinende werden lachen.

Sanftmütige erhalten die Erde.

Jesus sagt:Das Reich Gottes kann man nicht sehen wie ein richtiges Land. Niemand kann euch sagen: „Hier ist es.“ Oder: „Dort ist es!“

nach Lukas 17,21

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Dein Wille geschehe

Aufgabe:

Was ist Gottes Wille? Wie wünscht sich Gott die Welt?Schreibt nach dem Muster oben eigene weitere Strophen.Sammelt die Strophen dann anschließend zu einem Klassengedicht.

1 Gott wollte,

2

3 Er sagt:

4 (= 3)

5

1 Gott wollte,

2

3 Er sagt:

4 (= 3)

5

Gott wollte, dass die Menschennicht sind wie Feinde.Er sagt: Lebt miteinander.Er sagt: Lebt miteinander.Seid eine gute Gemeinde.

Gott wollte, dass die Menschen sich vertragen.

Er sagt: Frieden soll über meiner Welt sein.

Er sagt: Frieden soll über meiner Welt sein.

Ihr sollt euch freuen, weil ihr glücklich lebt.

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Unser tägliches Brot gib uns heute

Aufgabe:

Schreibe all das, was lebensnotwendig ist, als Bitte auf.

Unser täglich ... gib uns heute!

Unser täglich ... gib uns heute!

Unser täglich ... gib uns heute!

Unser täglich ... gib uns heute!

Unser täglich ... gib uns heute!

© endrille – Fotolia.com

Aufgabe:

Was brauchst du zum Leben?Fülle die „Schatzkiste“ mit allem,was wirklich wichtig ist. Du kannstmalen oder schreiben.

© philipus – Fotolia.com

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Und vergib uns unsere Schuld,wie auch wir vergeben unsern Schuldigern

Ein Schuldiger: Ein Mensch, der in meiner Schuld steht, der mir etwas Böses getan hat.

Wann ist es dir zuletzt passiert, dass du verzeihen musstest?

Aufgaben:

1. Überlege und kreuze an: Wie leicht fällt es dir, deinen Schuldigern zu verzei-hen, wenn:

☺ � � ... dich jemand im Vorbeigehen rempelt.

☺ � � ... dir jemand dein Lieblingsspielzeug kaputt macht.

☺ � � ... jemand deinen Freund/deine Freundin beleidigt.

☺ � � ... jemand deine kleine Schwester/deinen kleinen Bruder ärgert.

☺ � � ... dich jemand ungerecht behandelt.

☺ � � ... jemand sich beim Warten an der Kasse vordrängelt.

2. Diskutiert eure Ergebnisse. Wovon war eure Entscheidung abhängig?Male ein Bild mit dem Titel „Versöhnung nach einem Streit“. Du kannst dasThema auch nur mit Farben ausdrücken.

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Aufgabe:

Teilt euch in Gruppen. Sucht euch einen der folgenden Begriffe aus.Ihr könnt anschließend auch ein anderes Beispiel suchen und damit arbeiten.Schokolade – Fernsehen gucken – Computer spielen – Playstation – Fußball –Geschwister ärgern – der tollste Sticker der Freundin ...

Und führe uns nicht in Versuchung,sondern erlöse uns von dem Bösen

Von „Versuchung“ sprechen wir, wenn wir merken, dass eine Tätigkeit oder einDing eine gute und eine schlechte Seite haben kann. Wenn wir also merken, dassdie Sache einen Vorteil (etwas Gutes) und einen Nachteil (etwas Schlechtes) füruns hat.

Überlege: Was kannst du tun, damit du nur noch Freude hast und sich dieschlechte Seite (die Versuchung) nicht zeigt oder nicht mehr zeigt (= Erlösung)?

Mein Begriff

Gut daran finde ich

Schlecht daran finde ich

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Denn dein ist das Reich und die Kraftund die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

PhantasiereiseSetze dich bequem hin. Wenn du magst, lege den Kopf auf deinen Armen ab und schließe die Augen. Höre eine Weile auf deinen Atem. Atme ein und aus, ein und aus ...Spüre deinem Atem nach, wie er jeden Winkel deines Körpers erreicht und schließlich bis zu den Füßen den Boden erreicht.

Träume dich nun weg von deinem Platz und reise in Gedanken an einen herrlichen Ort.Sieh dich dort um! Was gefällt dir dort besonders?Was gibt diesem Ort seine besondere Kraft und Herrlichkeit?Wie sieht es dort aus? Warum gefällt es dir dort?

Setze dich im Traum dorthin.Setze dich so, dass du diesen Ort in seiner Kraft und Herrlichkeit gut überblicken kannst.Schau dich noch einmal in Ruhe um. Was macht diesen Ort so besonders?

Gibt es Geräusche an diesem Ort? Was hörst du? Oder ist es vielleicht die Stille, die diesem Ort eine besondere Kraft und Herrlichkeit verleiht?Was gibt es sonst noch an diesem Ort? Welche Gerüche kommen dir in den Sinn?

Bist du allein dort? Wer begleitet dich, um diesen Ort zu einem besonders schönen Ort für dichzu machen?

Versuche dir diesen Ort genau zu merken. Vielleicht gibt es eine besondere Stelle, die du in deiner Erinnerung mitnehmen möchtest.Vielleicht das Gefühl, das du dort hast. Spüre noch einmal genau nach, wie sich der Ort für dich anfühlt.

Nimm diese Gedanken mit auf deinen Rückweg ...Bis du wieder auf deinem Stuhl ankommst. Atme tief durch und hebe den Kopf.Öffne die Augen, strecke dich einmal und setze dich wieder aufmerksam hin ...

Aufgabe:

Male diesen Ort! Du kannst auch über ihn schreiben.

© Andreas Fischer – Fotolia.com

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FOLIE 25

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Abb.

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