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Bayerisches Landesamt für Umwelt Informationen aus der Abfallwirtschaft Hausmüll in Bayern Bilanzen 2009

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Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Hausmüll in BayernBilanzen 2009

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Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in BayernBilanzen 2009

UmweltThemaInformationen aus der Abfallwirtschaft

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Impressum

Informationen aus der Abfallwirtschaft Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Herausgeber:Bayerisches Landesamt für UmweltBürgermeister-Ulrich-Straße 16086179 AugsburgTel.: (08 21) 90 71-0Fax: (08 21) 90 71-55 56E-Mail: [email protected]: www.lfu.bayern.de

Bearbeitung/Text/Konzept:INTECUS GmbHPohlandstr. 17, 01309 DresdenInternet: www.intecus.deBearbeiter:Jan ReichenbachKerstin HeidrichMarko Günther

3m5. Media GmbHGautschweg 2, 01309 DresdenInternet: www.3m5.deBearbeiter:Stefan JahnAlexander LehnRobert Kurek

Redaktion:Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat 31

Bildnachweis:siehe Seite 90

Satz und Druck:Schindler Medienagentur UG, Zeuggasse 7-9, 86150 Augsburg

Gedruckt auf Papier aus 100 % Altpapier

Stand:August 2010

Die Bilanz wird auch im Internet unter www.abfallbilanz.bayern.de veröffentlicht. Dort stehen neben weiteren Aus-wertungen auch die Detaildaten aller entsorgungspflichtigen Körperschaften zur Ansicht bzw. zum Down-load zur Verfügung.

Diese Druckschrift wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Sofern in dieser Broschüre auf Internetangebote Dritter hin gewiesen wird, sind wir für deren Inhalte nicht verantwortlich.

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3Bayerisches Landesamt für Umwelt

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 7

1 Einführung 9

2 Grundlagen der Auswertung 92.1 Entsorgungsstruktur 92.2 Einwohnerdaten 102.3 Strukturdaten 112.4 Definitionen 11

3 Maßnahmen zur Förderung der Abfallvermeidung 143.1 Öffentlichkeitsarbeit 143.2 Abfallberatung 153.3 Förderung der Eigenkompostierung 153.4 Beschaffungswesen 163.5 Satzungsrechtliche Maßnahmen 163.6 Sperrmüll- und Altstoffbörsen, Gebrauchtwarenmärkte 16

4 Maßnahmen zur Abfallverwertung 174.1 Erfassungssysteme für Abfälle zur Verwertung 174.1.1 Holsysteme 174.1.2 Bringsysteme 204.1.3 Problemabfallerfassung 244.1.4 Speiseresteerfassung 244.2 Erfasste Mengen an Abfällen zur Verwertung 244.2.1 Wertstoffe aus Haushalten 254.2.1.1 Papier, Pappe und Kartonagen 254.2.1.2 Behälterglas 274.2.1.3 Metalle 284.2.1.4 Leichtverpackungen 304.2.1.5 Altholz 334.2.1.6 Grüngut 344.2.1.7 Bioabfall 374.2.1.8 Elektro- und Elektronik-Altgeräte (Eigenvermarktung) 404.2.1.9 Sonstige Abfälle aus Haushalten 414.2.2 Wertstoffe aus dem Gewerbe 424.2.3 Baurestmassen (Bauschutt) 434.2.4 Problemabfall 444.3 Sortier-, Aufbereitungs- und Verwertungsanlagen, Umschlaganlagen 46 und Makler4.3.1 Anlagen zum Umschlag, zur Behandlung oder Verwertung von Wertstoffen, 46 Haushaltsabfällen, hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, Baurestmassen,

Baustellenabfällen und sonstigen inerten Abfällen4.3.2 Anlagen zur biologischen Behandlung von organischen Abfällen 474.3.2.1 Anlagen zur Kompostierung oder Vergärung von Grüngut 474.3.2.2 Anlagen zur Kompostierung oder Vergärung von Bioabfall 484.4 Kompostverwertung und -vermarktung 53

5 Maßnahmen zur Restabfallbehandlung 545.1 Anfallende Restabfallmengen 545.1.1 Haus- und Geschäftsmüll 545.1.2 Sperrmüll 555.1.3 Restabfall aus dem Gewerbe (hausmüllähnlicher Gewerbeabfall) 56

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4 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Inhaltsverzeichnis

5.1.4 Sortierreste 575.1.5 Gesamtes Restabfallaufkommen 575.2 Thermische Restabfallbehandlung 595.2.1 Einzugsgebiete der thermischen Behandlungsanlagen 605.2.2 Durchsatzmengen 625.2.2.1 Thermisch behandelte Restabfallmengen 625.2.2.2 Energetisch verwertete Mengen 625.2.2.3 Nutzung des Energiegehalts im Abfall 645.2.3 Kapazitäten zur thermischen Behandlung 645.2.4 Rückstände aus der thermischen Restabfallbehandlung 645.3 Mechanisch-biologische Restabfallbehandlung 65

6 Maßnahmen zur Abfallablagerung 666.1 Deponiestandorte der Deponieklasse I und II 666.1.1 Situation zum Jahresende 2009 und Restlaufzeiten 686.1.2 Verwertung von Abfällen auf Deponien 696.2 Deponien der Deponieklasse 0 (Bauschuttdeponien) 69

7 Bilanz der Abfälle 717.1 Gesamte Wertstoffmenge aus Haushalten 717.2 Gesamtes Restabfallaufkommen 737.3 Gesamtabfallaufkommen 757.4 Verwertungsquote 787.5 Abfallströme 787.6 Situation der Klärschlammentsorgung 80

8 Zusammenfassung 84

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5Bayerisches Landesamt für Umwelt

Kartenverzeichnis

Karte 1: Einwohnerdichte 13

Karte 2: Wertstoffhöfe der entsorgungspflichtigen Körperschaften 23

Karte 3: Erfassungssysteme für Papier, Pappe und Kartonagen 26

Karte 4: Erfassungssysteme für Leichtverpackungen 32

Karte 5: Bioabfallerfassung 39

Karte 6: Kompostier- und Vergärungsanlagen für die Verarbeitung 50 von Bioabfällen

Karte 7: Thermische Behandlungsanlagen 61

Karte 8: Deponien der Deponieklasse I und II 67

Karte 9: Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm 82

Karte 10: Thermische Behandlung oder energetische Verwertung 83 von Klärschlamm

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7Bayerisches Landesamt für Umwelt

Vorwort

Vorwort

Derzeit läuft die Umsetzung der im Dezember 2008 in Kraft getretenen EU-Abfallrahmenricht-linie in deutsches Recht. Der seit August 2010 vorliegende Entwurf enthält auch Vorgaben für die Verwertung von Abfällen. So soll die Recyclingquote beim Hausmüll bis 2020 auf 65 % gesteigert werden. Darüber hinaus soll ab 2015 eine getrennte Erfassung von Bioabfällen erfolgen, außerdem wird die Etablierung einer Wertstofftonne vorgeschlagen. Im Hinblick auf die laufenden Diskussionen ist die bayerische Abfallbilanz 2009 ein wertvoller Beitrag, aus dem ersichtlich ist, dass die o.a. Recyclingquote bei der Verwertung von Abfällen aus Haushal-ten in Bayern bereits überschritten ist.

Die Abfallbilanz bietet auch einen Überblick der Systeme, die in Bayern zur getrennten Erfassung von Wertstoffen eingeführt sind. Bisher können die entsorgungspflichtigen Kör-perschaften selbst entscheiden, wie sie dies organisieren. Neben den üblichen Hol- und Bringsystemen spielen in Bayern auch fast 1700 Wertstoffhöfe eine sehr wichtige Rolle. Hier können engagierte Bürgerinnen und Bürger Wertstoffe abgeben und so zu einer sortenreinen Erfassung der Wertstoffe beitragen. Andererseits zeigt sich, dass mit den für die Bürgerinnen und Bürger komfortablen Holsystemen wie Gelbe Tonne/Gelber Sack und der Papierton-ne das Wertstoffaufkommen gesteigert werden kann. Aus diesem Grund und wohl auch in Konkurrenz zu den gewerblichen Sammlungen führten in 2009 weitere Körperschaften die Papiertonne ein. Inzwischen können bereits 83 % der bayerischen Bevölkerung dieses System nutzen. Aufgrund der Konjunkturlage kam es allerdings noch nicht zu einer erhöhten Erfas-sungsmenge bei der kommunalen Sammlung. Im Hinblick auf die Diskussionen um die im Abfall enthaltenen Rohstoffe ist dies sicherlich ein interessanter Aspekt.

Größere Veränderungen gab es in diesem Jahr im Bereich der Abfallablagerung. Durch die Deponieverordnung wurden zum 16.07.2009 erhöhte Anforderungen an geologische Barriere und Basisabdichtung wirksam. Dies führte an vier Deponiestandorten zu Abstu fungen in die niedrigere Deponieklasse I, fünf Standorte wurden ganz geschlossen. Trotzdem ist mit dem bereits genehmigten und zum Teil ausgebauten Deponievolumen die Entsorgungssicherheit in Bayern für viele weitere Jahre gegeben.

Prof. Dr.-Ing. Albert GöttlePräsident

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9Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

1 Einführung

Entsprechend dem Artikel 12 des Gesetzes zur Vermeidung, Verwertung und sonstigen Ent-sorgung von Abfällen in Bayern (Bayerisches Abfallwirtschaftsgesetz – BayAbfG) erstellen die kreisfreien Städte und Landkreise als entsorgungspflichtige Körperschaften in Bayern für das jeweils abgelaufene Jahr eine Bilanz über Art, Herkunft und Menge der angefallenen Abfälle sowie deren Verwertung und sonstige Entsorgung. Als zentrale Fachbehörde stellt das Bay-erische Landesamt für Umwelt (LfU) in der vorliegenden Broschüre eine Zusammenfassung der Erhebungsdaten der bayerischen Städte und Landkreise als Abfallbilanz für den gesamten Freistaat zur Verfügung.

Mit der Ausgabe für 2009 wird die kontinuierliche Entwicklung der kommunalen Abfallwirt-schaft in Bayern seit dem Jahr 1991 bereits zum neunzehnten Male in Folge in dieser Weise zusammenfassend dokumentiert.

Wie im Vorjahr hat die Bietergemeinschaft aus INTECUS GmbH Abfallwirtschaft und umwelt-integratives Management und 3m5. Media GmbH die Auswertung der Daten der 96 entsor-gungspflichtigen Körperschaften des Freistaates im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt durchgeführt.

Eine Online-Version der Abfallbilanz ist über den Internetauftritt des Bayerischen Landes-amtes für Umwelt unter www.lfu.bayern.de/abfall/daten/index.htm oder direkt unter www.abfallbilanz.bayern.de zu erreichen. Neben der vorliegenden Druckfassung der Broschüre ent-hält das Online-Angebot Einzeldaten der entsorgungspflichtigen Körperschaften sowie eine themenspezifische Datenauswertung. Bilanzdaten zur Abfallwirtschaft werden auch durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit unter www.stmugv.bayern.de/umwelt/abfallwirtschaft/index.htm veröffentlicht.

2 Grundlagen der Auswertung

Bezugsjahr für die vorliegende Bilanz ist das Kalenderjahr 2009. Nach einer Prüfung auf Voll-ständigkeit und Plausibilität wurden die Angaben der einzelnen entsorgungspflichtigen Kör-perschaften entsprechend zusammengefasst und ausgewertet. Redaktionsschluss der hierbei eingeflossenen Daten war Mitte August 2010.

2.1 Entsorgungsstruktur

Gemäß Artikel 3 des BayAbfG sind die Landkreise und kreisfreien Städte als entsorgungspflich-tige Körperschaften mit den sich aus dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz ergebenden Aufgaben betraut. Dabei können sie entsprechend Artikel 5 BayAbfG einzelne Aufgaben der Abfallentsorgung an die kreisangehörigen Gemeinden übertragen. Die Landkreise, die von diesem Recht Gebrauch machen, erstellen ihrerseits mit den Daten der Gemeinden eine zusammenfassende Abfallbilanz für das Kreisgebiet und stellen diese der Auswertung zur Verfügung. Wie bereits aus den Vorjahren bekannt, haben 16 Landkreise und kreisfreie Städte im Freistaat ihre Entsorgungspflicht an Abfallzweckverbände gemäß Artikel 8 BayAbfG über-tragen. In diesem Fall werden die Daten für die Abfallbilanz von den Zweckverbänden zur Verfügung gestellt.

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10 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Insgesamt bestehen im Freistaat Bayern bereits über mehrere Jahre sechs Abfallzweckverbän-de mit den folgenden Mitgliedern:

ZAW Donau-Wald mit der Stadt Passau und den Landkreisen Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau und

Regen ZAW-SR Straubing mit der Stadt Straubing und dem Landkreis Straubing-Bogen AWV Isar-Inn mit den Landkreisen Dingolfing-Landau und Rottal-Inn AZV Hof mit der Stadt und dem Landkreis Hof Nordschwäbischer AWV mit den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries ZAK Kempten mit der Stadt Kempten (Allgäu) und den Landkreisen Lindau (Bodensee) und Oberallgäu

Darüber hinaus sind noch weitere Zweckverbände in Bayern tätig. Diese haben aber nur Tei-laufgaben der Abfallentsorgung von den entsorgungspflichtigen Körperschaften übertragen bekommen und stellen die dazu vorhandenen Daten den jeweiligen Städten und Landkreisen für ihre Abfallbilanz zur Verfügung.

2.2 Einwohnerdaten

Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit werden die abfallwirtschaftlichen Daten einwoh-nerbezogen dargestellt. Hierzu wurden in dieser Bilanz die Einwohnerdaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung mit Stand vom 30. Juni 2009 zugrunde gelegt.

Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem es in Bayern noch einen leichten Bevölkerungszuwachs gab, ist im Jahr 2009 (Stichtag 30. Juni) die Einwohnerzahl (Hauptwohnsitz) mit einer Abnah-me um 0,18 % rückläufig. Nur im Regierungsbezirk Oberbayern war noch ein Bevölkerungsan-stieg um 0,13 % festzustellen. In allen anderen Regierungsbezirken haben sich die Einwohner-zahlen leicht rückläufig entwickelt.

Regierungsbezirk Einwohnerzahl2008 2009

kreisfreie Städte

Landkreise

Oberbayern 4.320.934 4.326.559 3 20

Niederbayern 1.193.444 1.189.953 3 9

Oberpfalz 1.085.216 1.081.770 3 7

Oberfranken 1.085.770 1.078.936 4 9

Mittelfranken 1.714.453 1.710.133 5 7

Unterfranken 1.331.500 1.324.185 3 9

Schwaben 1.787.995 1.785.546 4 10

Bayern 12.519.312 12.497.082 25 71

Tab. 1:Einwohnerzahlen und Gebietskörperschaften in Bayern 2008 / 2009

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11Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

2.3 Strukturdaten

Abfallmenge und -zusammensetzung werden wesentlich durch die Besiedelungsdichte im Entsorgungsgebiet beeinflusst. Dies hat Auswirkungen auf die Verteilung der anfallenden Ab-fallmengen sowie auf die Angebote der entsorgungspflichtigen Körperschaften zur Lenkung der Abfallströme. Vor diesem Hintergrund ist es hilfreich, die Körperschaften vier Strukturklas-sen zuzuordnen, wie dies auch in den Vorjahren erfolgt ist.

Die Aufteilung der bayerischen Bevölkerung in „großstädtisch“, „städtisch“ sowie „ländlich“ und „ländlich dicht“ geprägte Regionen zeigt die nachfolgende Tabelle 2. Diese Strukturdaten verhalten sich seit Jahren relativ konstant. Auch 2009 gab es bei der Zuordnung der Körper-schaften keine Veränderungen (vgl. Karte 1).

StrukturklasseEinwohner

pro km²Anzahl der

KörperschaftenEinwohnerzahl

Anteil[%]

ländlich bis 125 39 4.265.340 34,1

ländlich dicht über 125 bis 500 36 4.862.862 38,9

städtisch über 500 bis 1.750 17 1.172.548 9,4

großstädtisch über 1.750 4 2.196.332 17,6

Bayern 177,2 96 12.497.082 100

Fast drei Viertel der Bevölkerung Bayerns lebt in „ländlichen“ oder „ländlich dicht“ struktu-rierten Gebieten des Freistaates. Die Landeshauptstadt München mit 1,3 Mio. Einwohnern ist dagegen das mit Abstand größte Gebiet „großstädtischer“ Prägung, hier leben mehr als 10 % der bayerischen Gesamtbevölkerung.

2.4 Definitionen

Die Definitionen der wichtigsten Abfallbegriffe, die in der Abfallbilanz verwendet werden, wurden unverändert vom Vorjahr übernommen.

Restabfall Restabfall ist der nach Abschöpfung von Abfällen zur Verwertung sowie nach der getrenn-

ten Erfassung von Problemabfall aus Haushalten und dem Gewerbe bei den entsorgungs-pflichtigen Körperschaften verbleibende Abfall zur Beseitigung.

Hausmüll Als Hausmüll wird Restabfall definiert, der in Haushalten anfällt und mittels eines Behäl-

tersystems durch die kommunale Hausmüllabfuhr erfasst und der weiteren Entsorgung zugeführt wird. Dieser Fraktion werden die nicht verwerteten Reste aus Sortier-, Kompos-tier- und Vergärungsanlagen und die beseitigten Reste aus der Sortierung von Verkaufs-verpackungen dualer Systeme zugerechnet. Nachstehend beschriebener Geschäftsmüll ist ebenfalls im Hausmüll enthalten.

Tab. 2:Einwohnerzahlen in Bayern 2009 nach Strukturklassen

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12 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Geschäftsmüll Geschäftsmüll umfasst Abfälle, die in kleineren Gewerbebetrieben, Behörden, Schulen usw.

anfallen und zusammen mit dem Hausmüll über die kommunale Hausmüllabfuhr erfasst werden. Geschäftsmüll ist eine Teilfraktion des Hausmülls.

Sperrmüll Sperrmüll umfasst Restabfall aus Haushalten, der aufgrund seiner Größe nicht über die

Behälter der Hausmüllabfuhr erfasst werden kann. Sperrmüll wird in den einzelnen entsor-gungspflichtigen Körperschaften über Hol- und / oder Bringsysteme erfasst.

Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle sind Restabfälle, die z. B. aus größeren Gewerbebetrie-

ben und Institutionen stammen und aus ähnlichen Stoffen wie Hausmüll bestehen. Die Mengenanteile der einzelnen Inhaltsstoffe sind branchenspezifisch sehr unterschiedlich und können deshalb deutlich vom Hausmüll abweichen. Hausmüllähnliche Gewerbeabfälle werden vom Abfallerzeuger selbst oder von einem beauftragten Transporteur direkt an die Entsorgungsanlage oder die Umladestation der entsorgungspflichtigen Körperschaft geliefert und anschließend zusammen mit dem Hausmüll der Beseitigung zugeführt. So-fern nachfolgend beschriebene Baustellenabfälle nicht getrennt in den Abfallbilanzen der einzelnen Körperschaften ausgewiesen werden, sind diese ebenfalls im hausmüllähnlichen Gewerbeabfall enthalten.

Baustellenabfall Mit dem Begriff Baustellenabfall sind überwiegend nichtmineralische Abfälle aus Bautätig-

keit zusammengefasst. Typische Bestandteile dieser Teilfraktion des Restabfalls sind Reste von Baustoffen, Bauchemikalien, Bauhilfsstoffe und Zubehör sowie stark verunreinigte Verpackungen von Baumaterialien. Baustellenabfälle weisen, wie auch hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, ähnliche Bestandteile wie Hausmüll, wenn auch in unterschiedlichsten Mengenanteilen, auf.

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13Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

Miltenberg

Bad Kissingen

HaßbergeLichtenfels

KulmbachWunsiedel

i. Fichtelgebirge

ForchheimErlangen-

Neustadt a.d. Aisch- Bad Windsheim

Höchstadt

Roth

Weißenburg-Gunzenhausen

Neumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Günzburg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Erding

Ebersberg

Altötting

Rottal-Inn

Deggendorf

Miesbach

Bad Tölz-Wolfratshausen

Garmisch-Partenkirchen

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Kitzingen Neustadt a.d. Waldnaab

ErlangenAmberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Fürstenfeld-bruck

Oberallgäu

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Abfallbilanz 2009Quelle:

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Aschaffenburg

SchweiSchweinfurt

CoburgHof

BayreuthBamberg

Würzburg

Weiden i.d. OPf.

FürthNürnberger

Land

NürnbergAmberg

Ansbach

Regensburg

StraubingStraubing

Passau

Mühldorfa. Inn

TraunsteinheimRosenheim

Kempten(Allgäu)

Memmingen

Lindau (Bodensee)Lindau (Bodensee)

Einwohnerdichte*Einwohner / km²

Stand 30.06.2009

Schwabach

großstädtisch:

städtisch:

städtisch im Zweckverband

ländlich dicht:

ländlich:

> 1750 EW/ km2

> 500 - 1750 EW/ km2

> 125 - 500 EW/ km2

bis 125 EW/ km2

* Kreisfreie Städte, die einem Zweckverband angehören, sind der Dichteklasse des Zweckverbandes zugeordnet.

rBerchtesgadenerLand

NordschwäbischerAWV

ZAK Kempten

AWV Isar-Inn

ZAW Donau-Wald

AZV Hof

ZAK Kempten

AWV Isar-Inn

ZAW-SR

ZAW Donau-Wald

AZV Hof

NordschwäbischerAWV

Karte 1: Einwohnerdichte

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14 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

3 Maßnahmen zur Förderung der Abfallvermeidung

Oberstes Ziel abfallwirtschaftlichen Handelns ist es, mittels gezielter Abfallvermeidung dafür zu sorgen, dass Abfälle möglichst überhaupt nicht entstehen. Unter dieser Maßgabe beraten die entsorgungspflichtigen Körperschaften nach Artikel 3 BayAbfG fachkundig über Möglich-keiten zur Abfallvermeidung und Verwertung.

Das erfreuliche Engagement der Körperschaften des Freistaates in diesem Bereich zeigt sich in einem breiten Spektrum verschiedener Maßnahmen. Abfallberatung und Öffentlichkeits-arbeit haben sich als zentrale Tätigkeitsfelder fest etabliert und sind von ständig neuen Ideen und Initiativen aber auch regelmäßig wiederkehrenden Aktionen geprägt. Außerdem wird u. a. über die Förderung der Eigenkompostierung, durch Abfallgebührenregelungen, satzungs-rechtliche Maßnahmen und ökologische Vorgaben für das Be schaffungswesen der Körper-schaften Einfluss genommen.

3.1 Öffentlichkeitsarbeit

Große Aufmerksamkeit widmen alle entsorgungspflichtigen Körperschaften der Öffentlich-keitsarbeit. Sie informieren die Abfallbesitzer über aktuelle abfallwirtschaftliche Entwicklun-gen und sensibilisieren für die Möglichkeiten zur Abfallvermeidung und Rückgewinnung von Wertstoffen aus dem Abfall. Zur Weitergabe der Informationen stellen Abfallberater den direkten Kontakt zu den Bürgern her. Außerdem werden die traditionellen Medien wie Presse, Radio und Fernsehen intensiv genutzt. Das Internet wird inzwischen von fast 90 % der Körper-schaften als bevorzugtes Medium für die gezielte und schnelle Informationsverbreitung und in zunehmendem Maße auch zu Kommunikationszwecken in Anspruch genommen. Anfragen und Anliegen seitens der Haushalte und Gewerbetreibenden werden so auf schnellem Wege bearbeitet und behandelt. Auch für die jüngere Bevölkerung wird durch die Bereitstellung von ansprechenden Lehr- und Aufklärungsmaterialien, Weihnachtskalendern, Online-Spielen u.ä. ein Anreiz geschaffen, sich mit Themen des Umweltschutzes und der Abfallwirtschaft auseinander zu setzen.

Bildungsprogramme und Theaterprojekte in Schulen und Kindergärten helfen beim Verstehen der verschiedenen Umweltproblematiken und vermitteln Kindern und Jugendlichen Werte in Bezug auf den bewussten Umgang mit Natur und Rohstoffen. Zahlreiche Körperschaften haben die positiven Effekte der frühzeitigen Wissensvermittlung erkannt und bieten für die Gestaltung von Unterrichtsstunden und Aktionstagen Bildungsmaterial in Form von Postern, Arbeitsblättern und Videos sowie Führungen an Anlagen der Abfallwirtschaft an. Mehrere Kör-perschaften setzen durch die Verteilung von Mehrweg-Brotboxen an die Schulanfänger einen Akzent zur Abfallvermeidung.

Weitere wesentliche Angebote sind beispielsweise regelmäßig erscheinende Informations-schriften (z. B. Abfallkalender, Zeitschriften, Flyer), Tage der offenen Tür an abfallwirtschaft-lichen Anlagen, Informationsstände, Vorträge, spezielle Sammlungsaktionen oder auch die Unterstützung der bereits bewährten Ramadama-Aktionstage, an denen Freiwillige „wilde Müllablagerungen“ in der Natur bzw. im städtischen Umfeld zusammentragen und zur geord-neten Entsorgung bringen.

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15Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

3.2 Abfallberatung

Die Abfallberatung stellt eine zentrale Aufgabe der entsorgungspflichtigen Körperschaften zur Förderung der Abfallvermeidung dar. Rund 200 hauptamtliche Abfallberater sowie in einigen Körperschaften auch zusätzliche ehrenamtliche Berater stehen den Haushalten und Gewerbetreibenden bei abfallwirtschaftlichen Anliegen und Fragestellungen zur Verfügung. Die Abfallberater sind in der Regel telefonisch, per E-Mail sowie auf postalischem Wege er-reichbar. Auch persönliche Gespräche werden von Ihnen angeboten.

Das Informationsmedium Internet wird inzwischen von einem Großteil der entsorgungspflich-tigen Körperschaften intensiv für die Abfallberatung genutzt. Ein breites Informationsangebot bietet der Internetauftritt www.abfallberatung-unterfranken.de der Arbeitsgemeinschaft Abfallberatung Unterfranken sowie der unter www.abfallratgeber-bayern.de zugängliche Abfallratgeber Bayern, in dem auch die Ansprechpartner der einzelnen bayerischen Körper-schaften zu finden sind. In zunehmender Zahl sind die Körperschaften bemüht auch eigene attraktive und inhaltsreiche Informationsseiten im Internet anzubieten.

3.3 Förderung der Eigenkompostierung

Durch die Eigenkompostierung als haushaltsnahe Möglichkeit zur Verwertung organischer Abfälle wird eine deutliche Verringerung des Gesamtabfallaufkommens bewirkt. Eine direkte Unterstützung der Eigenkompostierung erfolgt in 80 Körperschaften durch Maßnahmen wie: der Gewährung eines Nachlasses bei der Abfallgebühr (35 Körperschaften), die Gebührenbefreiung für die Biotonne bei vollständiger Eigenkompostierung

(24 Körperschaften), die direkte Förderung von Kompostergestellen (26 Körperschaften) oder die Möglichkeit der Reduzierung des vorzuhaltenden Restabfallbehältervolumens

bei Eigenkompostierung (12 Körperschaften).

Weitere Angebote sind beispielsweise der Häckselservice oder die finanzielle Förderung der Anschaffung eines Häckslers. Kompostierkurse werden im Bereich von 17 Städten und Landkreisen angeboten. Viele Körperschaften fördern die Eigenkom-postierung durch mehr als eine Maßnahme.

3.4 Beschaffungswesen

Ein wesentlicher Beitrag zur Abfallvermeidung in öffentlichen Einrichtungen ist ein vorbild-liches Beschaffungswesen. Dazu haben zahlreiche Landkreise und kreisfreie Städte durch

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16 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Vermeidungsvorgaben und Richtlinien die Voraussetzungen geschaffen. Durch den Einsatz ökologisch vorteilhafter Produkte, die langlebig, energie-, emissions- und/oder schadstoffarm sind, lassen sich Abfallanfall und Umweltbelastungen minimieren. Zu den entsprechenden Maßnahmen, die in öffentlichen Einrichtungen umgesetzt werden, zählen die Verwendung von Recyclingpapier, Mehrwegbehältnissen oder nachfüllbaren Tonern sowie die Hinwen-dung zu Geräten und Einsatzstoffen mit Umweltkennzeichnungen. Feste Abläufe für die Beschaffung umweltgerechter Produkte in öffentlichen Verwaltungen regeln u.a. Umweltma-nagementsysteme, die bereits von vielen Institutionen gemäß EMAS oder DIN EN ISO 14001 eingeführt worden sind.

3.5 Satzungsrechtliche Maßnahmen

Satzungsrechtliche Vorgaben sind ein weiteres wichtiges Instrument zur Abfallvermeidung. Hier kann über Ge- und Verbote oder indirekt über die verursachergerechte Gestaltung der Abfallgebühren Lenkungseinfluss auf die Abfallströme genommen werden. Verpflichtungen zum Einsatz von Mehrweggeschirr auf öffentlichen Veranstaltungen werden oftmals unter-stützt durch das Angebot zur Nutzung und Bereitstellung von Mehrweggeschirr und die Aus-leihmöglichkeit von Geschirrspülmobilen. Insgesamt sind im Freistaat Bayern 259 Geschirr-spülmobile bei Landkreisen, Städten und Gemeinden, Vereinen und Unternehmen im Einsatz.

3.6 Sperrmüll- und Altstoffbörsen, Gebrauchtwarenmärkte

Trödel- oder Gebrauchtwarenmärkte haben in Bayern eine langjährige Tradition und sind damit ein fester Bestandteil der Abfallvermeidung. Neben diesen Veranstaltun - gen haben sich, insbesondere auch gefördert durch das Engagement von Hilfs- und Sozialeinrichtungen, zahlreiche Gebrauchtwarenkaufhäuser, Sperrmüll- und Altstoffbörsen etabliert. Auf diesem Weg erhalten viele Gegenstände eine verlängerte Verwendungszeit. Zugleich können bedürftige Gruppen darüber aber auch Unterstützung erfahren. Als weiteres Hilfsmittel, um nützlichen Dingen den Weg in den Abfall zu ersparen, werden Reparaturführer angeboten.

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17Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

4 Maßnahmen zur Abfallverwertung

Entsprechend der Hierarchie des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes schließt sich der Abfallvermeidung unmittelbar die Verwertung von Abfällen an. Hierzu stellt die getrennte Erfassung und Sammlung von Wertstoffen eine wichtige Voraussetzung dar. Die bayerischen Körperschaften haben zur Wertstofferfassung umfassende Systeme installiert. Diese werden im Folgenden mit den entsprechend gesammelten Wertstoffmengen ausführlich dargestellt.

Sofern nicht anderweitig kenntlich gemacht, beziehen sich die nachfolgenden Angaben aus-schließlich auf Abfallmengen aus Haushalten.

4.1 Erfassungssysteme für Abfälle zur Verwertung

Zur Wertstofferfassung werden in den entsorgungspflichtigen Körperschaften sowohl Hol- als auch Bringsysteme eingesetzt. Auf Grund des zunehmenden Wertes einzelner Wertstoffe sind parallel zu den Erfassungsangeboten der Körperschaften inzwischen auch Angebote gewerb-licher Sammler hinzugekommen. Verbreitetes Beispiel ist die Einführung von privaten Altpa-piertonnen.

4.1.1 Holsysteme

Mit Holsystemen werden die Wertstoffe direkt bei den Haushalten erfasst. Diese Systeme wurden in einigen Bereichen gegenüber dem Vorjahr erneut weiter ausgebaut, wobei sich der Trend abzeichnet, werthaltigere Materialien verstärkt über Holsysteme zu erfassen. So ist 2009 bei der Aufstellung von Papiertonnen sowie im Bereich der Sammlung von Elektro-Altgeräten ein Zuwachs zu verzeichnen. Von Rückgängen betroffen waren hingegen Holsysteme zur Sammlung von Grüngut und Alttextilien. Auch die Straßensammlung von Papier in Bündeln nimmt zu Gunsten der Sammlung über die Papiertonne weiter ab (vgl. Tab. 3).

Art des Holsystems

2008 2009

Anzahl Körper-

schaften

ange-schlossene Einwohner

Anzahl Körper-

schaften

ange-schlossene Einwohner

Biotonne 78 79 % 78 76 %Papiertonne 82 81 % 87 83 %Papiersack 1 1 % 1 1 %Bündelsammlung Papier 37 31 % 31 25 %Straßensammlung Textilien 35 30 % 32 25 %Abholung Grüngut 31 22 % 26 20 %Abholung Weihnachtsbäume 40 26 % 40 24 %Abholung Kunststoffe (Nichtverpackg.) 4 2 % 4 2 %Tonne für gemischte Verpackungen 10*) 8 % 10 7 %Sack für gemischte Verpackungen 54 47 % 54 46 % davon Ein-Sack-System 52 45 % 52 44 % davon Zwei-Sack-System 2 2 % 2 2 %Elektroaltgeräte 39 38 % 44 42 %

*) Wert wurde aufgrund eines Erfassungsfehlers im Vorjahr nachträglich korrigiert

Tab. 3:Holsysteme zur Wert- stofferfassung in Bayern 2008 / 2009

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18 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

BioabfallUnverändert zum Vorjahr haben 78 Körperschaften des Freistaates die Biotonne im Holsystem angeboten. Lediglich beim Anschluss an dieses System ergaben sich einige Veränderungen. Weniger angeschlossene Einwohner hatten u.a. die Landkreise Neumarkt i.d.OPf., Starnberg und die Zweckverbände ZAK Kempten und ZAW-SR Straubing. Im Landkreis Nürnberger Land erhöhte sich der Anschlussgrad dagegen merklich. Damit konnten im Bilanzjahr 76 % der Einwohner Bayerns das Holsystem Biotonne nutzen.

Papier, Pappe und KartonagenPapier, Pappe und Kartonagen werden in den bayerischen Körperschaften trotz fortschreiten-der Erfassung über die Papiertonne auch weiterhin noch über die Bündelsammlung und den Papiersack gesammelt. 5 weitere Körperschaften führten 2009 die Papiertonne ein. Dafür fiel die Straßensammlung von gebündeltem Papier in 6 Körperschaften weg. Inzwischen bieten 87 Körperschaften die Papiertonne ihren Einwohnern an. Damit waren 83 % der Bevölkerung Bayerns an dieses Holsystem angeschlossen. Auch in Erwartung neuer Gesetzgebungsvorha-ben auf Bundesebene dürften größere Veränderungen im kommenden Jahr nicht mehr zu erwarten sein, da im Freistaat inzwischen ein nahezu flächendeckendes Erfassungsangebot über die Papiertonne existiert. Nur der Landkreis Weilheim-Schongau nutzt noch den Papier-sack zur Sammlung von Papier, Pappe und Kartonagen.

In der Karte 3 im Abschnitt 4.2.1.1 ist die Erfassung von Papier, Pappe und Kartonagen im Über-blick dargestellt.

Gebrauchte Verkaufsverpackungen

Nicht in den Verantwortungsbereich der entsorgungspflichtigen Körperschaften fallen ge-brauchte Verkaufsverpackungen. Diese werden durch die dualen Systeme gesammelt und verwertet. Karte 4 im Abschnitt 4.2.1.4 gibt einen Überblick über die hierzu betriebenen Erfas-sungssysteme. In den meisten Landkreisen und kreisfreien Städten werden zur Erfassung von Leichtverpackungen Hol- und Bringsysteme in Kombination genutzt.

Der Anschlussgrad der Einwohner Bayerns an ein Holsystem für Verkaufsverpackungen fiel gegenüber dem Vorjahr in 2009 um 2 % auf 53 %. Der Anteil der Körperschaften mit Nutzung von Gelbem Sack und Gelber Tonne blieb unverändert. Der Gelbe Sack bildet mit 46 % Bevöl-kerungsanschluss das vorwiegend genutzte System. Ein 2-Sack-System besteht weiterhin nur in der Stadt Regensburg und im Landkreis Schwandorf.

AlttextilienDer Rückgang der Straßensammlung von Alttextilien setzte sich auch im Jahr 2009 fort. Wei-

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19Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

tere 3 Körperschaften haben diese Art der Sammlung aufgegeben, damit verringerte sich der Anschlussgrad der Bevölkerung auf 25%. In zehn Jahren ist die Zahl der bayerischen Körper-schaften, welche Alttextilien im Holsystem erfassen, um 54 % gesunken. Diesem Rückgang stehen jedoch vielerorts adäquate Erfassungsangebote und Sammlungsaktivitäten für Alttex-tilien durch karitative sowie gewerbliche Organisationen gegenüber. Auch im Bringsystem werden Alttextilien wieder in verstärktem Umfang gesammelt.

Elektro- und Elektronik-AltgeräteEinen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Jahr 2008 erfuhren die Holsysteme für Elektro- und Elektronik-Altgeräte. Insgesamt 44 Körperschaften und damit fünf mehr als im Vorjahr boten diesen Service an. Dabei erfolgte die Sammlung vielerorts gemeinsam mit der Sperr-müllabholung.

Andere WertstoffeErgänzend zu den bereits beschriebenen Erfassungsangeboten wird von einigen Körperschaf-ten die Sammlung sonstiger Wertstoffe im Holsystem angeboten. Dies betrifft unter anderem die Abholung von Grüngut, Weihnachtsbäumen oder auch von Nichtverpackungs-Kunststof-fen.

Während die Zahl der entsorgungspflichtigen Körperschaften mit Erfassungsangeboten für Weihnachtsbäume und Nichtverpackungs-Kunststoffe im Jahresvergleich zu 2008 stabil ge-blieben ist, ging diese im Bereich der Grüngutabholung deutlich zurück. Nur noch in insge-samt 26 Städten und Landkreisen des Freistaates existieren hierfür saisonale Angebote. Fünf Körperschaften haben diesen Service in 2009 eingestellt.

Die Abholung von Nichtverpackungs-Kunststoffen spielt nur eine untergeordnete Rolle. 2% der Bevölkerung Bayerns in insgesamt vier Körperschaften haben Anschluss an ein solches System.

4.1.2 Bringsysteme

Bringsysteme sind in allen Körperschaften des Freistaates für die Wertstofferfassung fest eta-

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20 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

bliert. Zusätzlich zum fast flächendeckend vorhandenen Angebot an Wertstoffhöfen besteht vielerorts auch die Möglichkeit, verschiedene Wertstofffraktionen an frei zugänglichen Contai-nerstandorten zu entsorgen. Im Bereich der Bringsysteme bildet sich die bei den Holsystemen bereits erwähnte Verschiebung, wonach für werthaltigere Fraktionen verstärkt Abholange-bote an Haushalte geschaffen werden, in umgekehrter Weise ab. Bringsysteme, insbesondere die Erfassung über Container, kommen zunehmend für die Erfassung von Mischfraktionen zur Anwendung. Dadurch sind im Berichtsjahr 2009 gegenüber 2008 einige Veränderungen zu verzeichnen.

WertstoffhöfeWeiterhin betreiben 95 von 96 entsorgungspflichtigen Körperschaften Bayerns Wertstoffhöfe. Durch die personelle Betreuung dieser Einrichtungen und direkte Beratung der Abfallbesitzer während der Öffnungszeiten wird eine gute Trennung der verschiedenen Wertstoffe sicher-gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich deren Anzahl allerdings um elf Wertstoffhöfe auf insgesamt 1.683 verringert (Abb. 1). Verursacht ist dieser Rückgang vor allem durch eine Redu-zierung im Landkreis Würzburg. Durch die Neueinrichtung eines Wertstoffhofes im Landkreis Berchtesgadener Land verfügt dieser jetzt in jeder Gemeinde über eine solche Einrichtung.

Karte 2 zeigt das Angebot an Wertstoffhöfen in den entsorgungspflichtigen Körperschaften Bayerns im Jahr 2009.

Tab. 4 lässt deutlich werden, dass der Großteil der Wertstoffhöfe (1637 bzw. 97,3 %) in ländlich strukturierten Körperschaften zu finden ist, während der Anteil in den städtischen und groß-städtischen Strukturen bei 46 (2,7 %) liegt.

Abb. 1:Entwicklung der Wert-stoffhöfe in Bayern 1991 bis 2009

943

1.407

1.5961.716 1.744 1.753 1.763 1.707 1.698 1.693 1.694 1.683

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

1.600

1.800

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2006 2007 2008 2009

Anz

ahl d

er W

erts

toff

höfe

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21Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Strukturklasse

Anzahl der Wertstoffhöfe

Einwohner pro Wertstoffhof

Einzugsgebiet je Wertstoffhof

2009 2008 2009 2008 2009 2008

ländlich 910 911 4.687 4.700 48 km² 48 km²

ländlich dicht 727 737 6.689 6.605 36 km² 35 km²

städtisch 24 24 48.856 48.899 46 km² 46 km²

großstädtisch 22 22 99.833 99.836 32 km² 32 km²

Bayern 1.683 1.694 7.425 7.390 43 km² 42 km²

ContainerstandorteFrei zugänglich aufgestellte Großcontainer an zentralen Standorten stellen eine Alternative zur Erfassung über Wertstoffhöfe dar oder unterstützen bzw. ergänzen diese. Die Angaben in Tab. 5 informieren über die Entwicklung bei der Bereitstellung von Containerstandorten für die Wertstofferfassung.

Veränderungen bei der Wertstofferfassung über Container im Bringsystem haben sich im Jahr 2009 im Vergleich zum Vorjahr insbesondere im Bereich der Verpackungsmaterialien der du-alen Systeme ergeben. Die Zahl der Containerstandorte für gemischte Verpackungen hat sich um knapp 150 Standorte erhöht. In 2009 sammelten 41 Körperschaften gemischte Verkaufs-verpackungen im Bringsystem (Vorjahr: 34). Im Gegenzug nahmen die Standorte für materi-algleiche Fraktionen, wie z.B. bei Getränkekartons und Metallverpackungen ab. Nur wenige Körperschaften gaben diese Erfassungsart aber vollkommen auf.

Beim Altpapier, wo sich die Anzahl der Containerstandplätze bereits im Vorjahr deutlich redu-ziert hatte, sind nur noch geringe Veränderungen erfolgt. Sehr konstant zeigt sich die Zahl der Containerstandplätze für Glas.

Das Angebot frei zugänglicher Container zur Bioabfallerfassung gibt es weiterhin nur in zwei Körperschaften. In 2009 sind aber zusätzliche Kapazitäten zur Annahme von Bioabfällen an Wertstoffhöfen bereitgestellt worden. Insbesondere der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. bietet diese Möglichkeit verstärkt an. Damit wird dort das in 2009 etwas zurückgenommene An-gebot der Sammlung von Bioabfällen über die Biotonne durch diese Erfassungsvariante im Bringsystem ergänzt. Möglichkeiten dieser Art sind nun auch in den Landkreisen Schweinfurt, Miltenberg und Augsburg vorhanden.

Tab. 4:Wertstoffhöfe in Bayern gegliedert nach Struktur-klassen 2008 / 2009

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22 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Art des Bringsystems Wertstoffcontainer

Anzahl der Körpersch.

Anzahl der Standorte

Standplatzdichte [EW/Cont.]

2008 2009 2008 2009 2008 2009

Glas 96 96 17.542 17.506 714 714 Papier 90 91 6.095 5.997 1.966 2.001 Kunststofffolien (duale Systeme) 41 44 921 929 5.294 5.527 Kunststoffbecher (duale Systeme) 34 34 757 730 5.524 5.721 Kunststoffflaschen (duale Systeme) 39 39 912 885 5.176 5.325 Mischkunststoffe (duale Systeme) 50 48 1.157 1.033 5.054 5.460 Gem. Verpackungen (duale Systeme) 34 41 2.760 2.901 1.934 2.156 Getränkekartons (duale Systeme) 39 38 1.684 1.565 2.760 2.928 PPK-Verbunde (duale Systeme) 26 25 658 630 4.964 4.778 Metallverpackungen (duale Systeme) 51 48 8.039 7.601 889 856 Weißblech sortenrein (duale Systeme) 51 51 4.759 4.476 1.254 1.337 Aluminium sortenrein (duale Systeme) 44 43 1.231 1.166 4.154 4.287 Styropor 74 74 1.604 1.595 5.481 5.503 sonstige Kunststoffe (Nichtverpackg.) 44 45 621 616 10.369 10.850 Altmetall 91 92 1.597 1.591 7.587 7.625 Elektro- und Elektronikaltgeräte Haushaltsgroßgeräte 96 96 1.336 1.325 9.371 9.432 Kühlgeräte 96 96 899 879 13.926 14.217 Geräte d. Unterhaltungselektronik 96 96 1.218 1.240 10.279 10.078 Gasentladungslampen 95 95 1.073 1.165 11.443 10.521 Haushaltskleingeräte 96 96 1.348 1.371 9.287 9.115 Alttextilien 88 91 6.085 6.196 1.911 1.931 Bioabfall (frei zugänglich) 2 2 3.425 3.550 31 29 Bioabfall (Wertstoffhöfe) 3 4 83 73 5.946 6.591 Grüngut 94 94 2.763 2.813 4.440 4.353 davon ganzjährig angeboten 93 93 1.706 1.690 7.133 7.188 davon zeitweise angeboten 57 61 1.063 1.139 6.336 6.285 Altholz 84 82 838 855 13.373 12.918 Altreifen 54 55 364 354 17.938 19.006 Altfett 71 74 1.144 1.183 7.588 7.533 Altschuhe 86 72 3.970 3.061 2.898 3.273 Altwachs 32 31 421 416 9.650 9.536 Naturkorken 82 79 1.809 1.729 5.944 5.998 Flachglas 64 67 525 528 14.637 15.374 Batterien 91 90 2.933 2.923 4.086 4.070 Bauschutt 85 84 964 998 11.785 11.123 Sonstiges 43 49 678 764 9.319 9.250

WertstoffmobilBeim Einsatz von Wertstoffmobilen gab es im Vergleich der Jahre 2008 und 2009 keine Verän-derungen. Auch weiterhin werden Wertstoffe nur im Bereich weniger Städte und Landkreise mobil erfasst.

Tab. 5:Bringsysteme zur Wert-stofferfassung in Bayern 2008 / 2009

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23Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Landshut

Ingolstadt

Kaufbeuren

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

Miltenberg

Bad Kissingen

HaßbergeLichtenfels

KulmbachWunsiedel

i. Fichtelgebirge

ForchheimErlangen-

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Höchstadt

Roth

Weißenburg-Gunzenhausen

Neumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Günzburg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Erding

Ebersberg

Altötting

Rottal-Inn

Deggendorf

Miesbach

Bad Tölz-Wolfratshausen

Garmisch-Partenkirchen

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Kitzingen Neustadt a.d. Waldnaab

Schwabach

Amberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Fürstenfeld-bruck

Oberallgäu

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

hAschaffenburg

Schweinfurt

CoburgCoburgHof

BayreuthBayreuthBambergBamberg

Würzburg

Weiden i.d. OPf.

FürthNürnberger

Land

NürnbergNürnbergAmberg

AnsbachAnsbach

Regensburg

StraubingStraubing

PassauPassau

Mühldorfa. Inn

Traunstein

Kempten(Allgäu)

Memmingen

Lindau Lindau (Bodensee)

BerchtesgadenerLand

Wertstoffhöfe

der entsorgungspflichtigen Körperschaften

Summe der entsorgungspflichtigen

Gebietskörperschaften

96in weniger als 25% der Gemeinden

30

29

6

9

in 25 bis unter 50% der Gemeinden

in 50 bis unter 100% der Gemeinden

pro Gemeinde (100%)

Angebot an Wertstoffhöfen

Ein Wertstoffhof ...

1Landkreisohne Wertstoffhof

21Kreisfreie Städte mit mindestenseinem Wertstoffhof(ohne Städte innerhalb eines Zweckverbandes)

Erlangen

Rosenheim

NordschwäbischerAWV

ZAK Kempten

AWV Isar-Inn

ZAW-SR

ZAW Donau-Wald

AZV Hof

Karte 2: Wertstoffhöfe der entsorgungspflichtigen Körperschaften

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24 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Körperschaft

2008 2009

angeschlossene Einwohner

Turnus angeschlossene Einwohner

Turnus

Landkreis Fürstenfeldbruck 100 % 52 100 % 52Landkreis München 15 % 40 15 % 40Landkreis Cham 9 % 12 9 % 12Landkreis Bayreuth 3 % 12 3 % 12Landkreis Forchheim 12 % 52 12 % 52Zweckverband AZV Hof 33 % 17 34 % 17Stadt Schweinfurt 100 % 12 100 % 12Landkreis Günzburg 22 % 6 22 % 6

4.1.3 Problemabfallerfassung

Zur getrennten Erfassung schadstoffhaltiger Abfälle unternehmen alle entsorgungspflichtigen Körperschaften spezielle Aktivitäten im Bereich der Aufklärung und Vorsorge und unterbreiten entsprechende Erfassungsangebote. Hierzu werden neben mobilen Sammlungen auch statio-näre Annahmestellen, eine Vielzahl davon an Wertstoffhöfen, genutzt.

Wie im Vorjahr sammelten 82 Städte und Landkreise die Problemabfälle mobil. Von diesen boten insgesamt 44 zusätzlich eine stationäre Erfassung an. Über permanent eingerichtete Problemstoffsammlungen an Wertstoffhöfen verfügen insgesamt 42 Körperschaften. In den 14 Körperschaften ohne mobile Erfassungsangebote für Problemabfälle bestehen jeweils Abgabemöglichkeiten an Wertstoffhöfen. Nur im Bereich des ZAW Donau-Wald gibt es ergän-zend eine weitere stationäre Sammeleinrichtung.

4.1.4 Speiseresteerfassung

Die überwiegende Mehrheit der Landkreise und kreisfreien Städte Bayerns überlassen die Entsorgung der Speisereste aus Kantinen, gastronomischen Einrichtungen und Großküchen der privaten Entsorgungswirtschaft. Nur 6 Körperschaften haben die Sammlung von Speiseabfällen mittels Anschlusspflicht an einen Zweckverband bzw. ein bestimmtes Entsorgungsunterneh-men geregelt. Als einzige Körperschaft erfasst lediglich der Landkreis Fürstenfeldbruck die in seinem Kreisgebiet anfallenden Speisereste selbst.

4.2 Erfasste Mengen an Abfällen zur Verwertung

Bei den im folgenden Abschnitt betrachteten Abfälle zur Verwertung wurde zwischen Abfäl-len aus Haushalten und solchen aus dem gewerblichen Bereich differenziert. Soweit nichts anderes vermerkt ist, beziehen sich die nachfolgenden Tabellen und Abbildungen ausschließ-lich auf Abfallmengen aus Haushalten.

Die Darstellung der Abfallmengen erfolgt wie in den Vorjahren für die einzelnen Regierungs-bezirke des Freistaates und bezogen auf die unterschiedlichen Besiedelungsstrukturen. Über Zeitreihen kann in den meisten Fällen die Entwicklung rückläufig bis ins Jahr 1991 nachvollzo-gen werden. Die gewählte einwohnerspezifische Darstellung [kg/EW*a] dient der besseren Vergleichbarkeit.

Tab. 6:Wertstoffmobile in Bayern 2008 / 2009

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25Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

4.2.1 Wertstoffe aus Haushalten

Bei den in dieser Bilanz enthaltenen Wertstoffmengen handelt es sich sowohl um die von den entsorgungspflichtigen Körperschaften als auch die über die dualen Systeme erfassten Wert-stoffe. Außerdem wird zwischen der stofflichen und energetischen Verwertung differenziert. Damit kommen die beiden Hauptverwertungsarten für Abfälle im Freistaat zur Darstellung.

4.2.1.1 Papier, Pappe und KartonagenDie nachfolgenden Mengenangaben zu Altpapier schließen das kommunal erfasste Altpapier sowie die über die dualen Systeme gesammelten Verkaufsverpackungen aus Papier, Pappe und Kartonagen ein.

Der im Vorjahr begonnene Rückgang der erfassten Altpapiermenge setzte sich im Jahr 2009 fort. Mit rund 1,02 Mio. t liegt die Altpapiermenge 23.202 t unter der in 2008 erfassten Menge. Pro Einwohner und Jahr ging die Menge um 1,7 kg bzw. 2 % zurück. Als Grund hierfür ist ne-ben den zunehmenden gewerblichen Sammlungen insbesondere die konjunkturelle Entwick-lung in 2009 anzusehen.

Wie Abb. 2 zeigt, sinkt seit 2001 fortwährend der Anteil der Verkaufsverpackungen aus Papier, Pappe und Kartonagen der dualen Systeme. Die in diesem Bereich erfasste Altpapiermenge von 15,2 kg pro Einwohner und Jahr entspricht einem Anteil von 18,6 % an der Gesamterfassungsmenge in dieser Stoffgruppe.

Der Rückgang der einwohnerspezifischen Altpapiermengen zeigt sich 2009 in allen Regie-

rungsbezirken. Zwischen 1,4 und 3,6 % weniger Altpapier wurde in den einzelnen Verwal-tungsgebieten erfasst. Zum größten Rückgang kam es in Unterfranken, trotzdem werden hier gemeinsam mit Mittelfranken noch immer die höchsten Altpapiermengen im Freistaat erfasst.

Bezogen auf die unterschiedlichen Strukturklassen zeigt die Auswertung von allem in Städten und stadtähnlichen Gebieten einen hohen Rückgang. In den Großstädten kommt es zu einer Verringerung von fast 5 %.

In Karte 3 sind die Erfassungssysteme für Altpapier dargestellt.

Abb. 2:Einwohnerspezifische Altpapiermengen aus Haushalten in Bayern 1991 bis 2009

15,6 17,2 18,3 20,6 20,9 19,6 17,0 16,9 16,8 15,8 15,2

46,1

44,348,5

52,658,8 59,5

56,964,9 66,6 67,8 67,6 66,5

46,1

59,965,7

70,979,4 80,4 76,5

81,9 83,5 84,6 83,4 81,7

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2006 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

kommunale Erfassung

Erfassung über duale Systeme

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26 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Landshut

Erlangen

en

Miltenberg

LichtenfelsKulmbach

Wunsiedeli. Fichtelgebirge

Erlangen-

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Höchstadt

Roth

Weißenburg-Gunzenhausen

Neumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Landshut

Deggendorf

Bad Tölz-Wolfratshausen

Weilheim-Schongau

ErlangenAmberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Starnberg

Augsburg

Ingolstadt

Kronach

Kelheim

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

AschaffenburgAschaffenburg

Schweinfurt

CoburgCoburgHofHof

BayreuthBayreuthBamberg

WürzburgWürzburg

Weiden i.d. OPf.v

FürthFürthNürnberger

Land

NürnbergNürnbergAmbergAmberg

AnsbachAnsbach

RegensburgRegensburg

Straubing

PassauPassau

Rosenheim

Kempten(Allgäu)

Lindau (Bodensee)Lindau (Bodensee)

BerchtesgadenerLand

BerchtesgadenerLand

Erfassungssysteme fürPapier, Pappe und Kartonagen

über 80 %, flächendeckend vorhanden

Holsystem

Anschlussgrad der Bevölkerung

Papiersack

flächendeckend in Nutzung

Papiertonne

unter 80 %, in Teilgebieten eingeführt

Bündelsammlung

14-tägig oder wöchentlich3

73

14

1200 bis unter 500

500 bis unter 1000

1000 und mehr

ausschließlich an Wertstoffhöfen

Einwohner/Standplatz

Bringsystem

Altpapiercontainer

Bad Kissingen

Main-Spessart

Rhön-GrabfeldRhön-Grabfeld

Traunstein

Ebersberg

Miesbach

Altötting

Mühldorfa. Inn

Erding

Garmisch-PartenkirchenOberallgäu

Ostallgäu

UnterallgäuLandsberg

a.Lech

Neu-Ulm

Günzburg

Dillingena.d.Donau

Neuburg-Schrobenhausen

Aichach-Friedberg

Dachau

Fürstenfeld-bruck

Freising Rottal-Inn

Dingolfing-Landau

Straubing-Bogen

Neustadt a.d. WaldnaabForchheim

Haßberge

Kitzingen

Kaufbeuren

mindestens 1 x monatlich4

mindestens 1 x jährlich24

4

16

14

3

SchwabachSchwabach

Donau-Ries

Kitzingen

Memmingen

Schweinfurt

ZAK Kempten

AWV Isar-Inn

ZAW-SR

ZAW Donau-Wald

AZV Hof

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

Karte 3: Erfassungssysteme für Papier, Pappe und Kartonagen

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27Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Regierungsbezirk Strukturklasse

Altpapiermengenspezifische

AltpapiermengenVeränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 364.903 358.685 84,5 82,9 -1,8

Niederbayern 97.970 96.107 82,1 80,8 -1,6

Oberpfalz 92.343 90.077 85,1 83,3 -2,1

Oberfranken 88.415 86.648 81,4 80,3 -1,4

Mittelfranken 152.314 149.817 88,8 87,6 -1,4

Unterfranken 117.709 112.842 88,4 85,2 -3,6

Schwaben 130.697 126.973 73,1 71,1 -2,7

Bayern 1.044.351 1.021.149 83,4 81,7 -2,0

ländlich 343.118 341.272 80,1 80,0 -0,2

ländlich dicht 409.993 399.640 84,2 82,2 -2,4

städtisch 107.042 105.004 91,2 89,6 -1,8

großstädtisch 184.198 175.233 83,9 79,8 -4,9

Die Altpapiererfassungsmengen der einzelnen entsorgungspflichtigen Körperschaften zeigen bei 73 der 96 Körperschaften einen Rückgang. Die einwohnerspezifisch erfassten Mengen lagen im Bereich zwischen 37,9 kg und 136,4 kg pro Jahr, wobei die Spannbreite der Erfas-sungsergebnisse gegenüber dem Vorjahr noch größer geworden ist. Bei Betrachtung der Regierungsbezirke und Strukturklassen sind die Unterschiede allerdings weit weniger deutlich ausgeprägt.

4.2.1.2 BehälterglasIm Jahr 2009 ist die einwohnerspezifische Sammelmenge an Behälterglas erstmals wieder seit 1997 um 0,2 % auf 24,1 kg pro Einwohner und Jahr angestiegen. Dies entspricht einer erfassten Gesamtmenge von 301.133 t.

Seit 1997 hatte sich die erfasste Behälterglasmenge kontinuierlich verringert. Dabei war in den Jahren 2006 bis 2008 zu beobachten, dass der Rückgang geringer wurde. Diese Tatsache sowie der leichte Anstieg der erfassten Menge im Jahr 2009 deuten darauf hin, dass der den

Tab. 7:Altpapiermengen aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

28,1

31,9 33,1 33,9 33,131,5

28,925,7 24,6 24,0 24,1

0

5

10

15

20

25

30

35

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Abb. 3:Einwohnerbezogene Be-hälterglasmengen aus Haushalten in Bayern 1991 bis 2009

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28 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Verpackungsmarkt lange bestimmende Wandel hin zum Einsatz von Kunststoffen oder Ver-bundmaterialien nun weitestgehend zum Abschluss gekommen sein könnte.

Bei den einwohnerspezifischen Behälterglasmengen gab es in den einzelnen Regierungsbe-

zirken im Vergleich zum Vorjahr in Schwaben einen Anstieg von über 3 %, dagegen fielen die Änderungen in den anderen Regierungsbezirken eher gering aus.

In den ländlich dicht besiedelten Gebieten kam es personenbezogen zu einem Rückgang der Erfassungsmenge um 2,1 % während in den anderen Strukturklassen Steigerungen des Sam-melergebnisses zwischen 0,5 % und 2,6 % erreicht wurden.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Behälterglasspezifische

BehälterglasmengenVeränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 106.223 104.823 24,6 24,2 -1,4Niederbayern 26.636 26.841 22,3 22,6 1,1Oberpfalz 25.592 25.613 23,6 23,7 0,4Oberfranken 27.475 27.277 25,3 25,3 -0,1Mittelfranken 42.703 42.814 24,9 25,0 0,5Unterfranken 31.975 31.903 24,0 24,1 0,3Schwaben 40.474 41.862 22,6 23,4 3,6

Bayern 301.078 301.133 24,0 24,1 0,2

ländlich 100.648 102.455 23,5 24,0 2,2ländlich dicht 123.512 120.739 25,4 24,8 -2,1städtisch 31.164 31.949 26,6 27,2 2,6großstädtisch 45.754 45.990 20,8 20,9 0,5

4.2.1.3 MetalleDie Erfassungsmenge an Metallen, die auch die Metalle aus der thermischen Behandlung der Haushaltsabfälle einschließt, betrug in 2009 insgesamt 150.685 t und stieg damit innerhalb einer Jahresfrist um 12,1 %. Damit sind im Bereich der Metallerfassung erhebliche Veränderun-gen bei den Sammelmengen festzustellen. Diese liegen bei allen Auswertungen fast durch-weg im zweistelligen Bereich. Die erfasste Altmetallmenge von 12 kg pro Einwohner und Jahr entspricht dem Niveau des Jahres 2005.

Tab. 8:Behälterglasmengen aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

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29Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Der Anteil der Metalle, der aus der Behandlung der Haushaltsabfälle stammt, hat sich mit 3,8 kg pro Einwohner und Jahr (entspricht 31,7 % der Gesamterfassungsmenge) gegenüber 2008 nicht verändert. Die erhöhten Sammelmengen sind deshalb auf die Erfassungsbemühungen der entsorgungspflichtigen Körperschaften zurückzuführen. Die Metallmenge aus der kommunalen Sammlung und Sortierung ist von 6,9 kg auf 8,2 kg pro Einwohner und Jahr gestiegen.

Die in diesem Abschnitt angegebene Metallmenge enthält keine Metalle aus der Elektro- und Elektronik-Altgerätesammlung. Eine separate Auswertung für die durch die Körperschaften eigenvermarkteten Altgeräte erfolgt in Abschnitt 4.2.1.8.

Metalle aus Sammlung und SortierungNach dem kontinuierlichen aber im letzten Jahr schon deutlich abgeschwächtem Rückgang der von den entsorgungspflichtigen Körperschaften gesammelten Metallmengen ist es in 2009 zu einem Anstieg um fast 19 % im Vergleich zum Vorjahr gekommen. Grund hierfür dürf-te die Entwicklung an den Rohstoffmärkten sein. Das Preisniveau für Sekundärmetall lag nach dem drastischen Einbruch Ende 2008 zum Anfang des Jahres 2009 noch relativ niedrig und erholte sich erst im weiteren Jahresverlauf langsam, was sich auf die gewerblichen Sammlun-gen auswirkte und im Gegenzug bei den entsorgungspflichtigen Körperschaften zu verbes-serten Erfassungsergebnissen beitrug.

Der beachtliche Anstieg im Freistaat Bayern zeigt sich auch durchweg in allen Regierungsbe-zirken. Lediglich für Mittelfranken, das aber bereits ein hohes Erfassungsniveau aufweist, fällt der Zuwachs etwas moderater aus. Zuwächse um die 30 % sind für Oberfranken, die Oberpfalz und Schwaben festzustellen.

Die Auswertung bezogen auf die Besiedelungsstrukturen zeigt, dass vor allem in den ländli-chen Regionen die erfassten Altmetallmengen stark angestiegen sind. Nur in den Großstädten war ein merklicher Mengenrückgang zu verzeichnen.

Abb. 4:Einwohnerbezogene Metallmengen aus Haus-halten in Bayern 1997 bis 2009

3,1 3,3 3,4 3,6 3,3 3,4 3,4 3,6 3,5 3,8 3,8

14,5 14,012,8 12,5

11,5 10,98,9 8,4

7,5 6,98,2

17,6 17,316,2 16,1

14,8 14,312,3 12,0

11,0 10,712,0

0

3

6

9

12

15

18

21

24

1997 1999 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Metallschrott aus kommunaler Sammlung und Sortierung

Metalle aus der thermischen Abfallbehandlung

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30 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Regierungsbezirk Strukturklasse

Metallschrott aus Sammlung und Sortierung

spezifische Metallschrottmengen

Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 30.405 34.417 7,0 8,0 13,0Niederbayern 11.398 14.189 9,6 11,9 24,9Oberpfalz 5.396 7.013 5,0 6,5 30,4Oberfranken 4.367 5.794 4,0 5,4 33,5Mittelfranken 14.030 14.492 8,2 8,5 3,6Unterfranken 6.958 8.681 5,2 6,6 25,5Schwaben 14.244 18.452 8,0 10,3 29,7

Bayern 86.798 103.038 6,9 8,2 18,9

ländlich 28.829 36.403 6,7 8,5 26,7ländlich dicht 36.886 45.915 7,6 9,4 24,6städtisch 6.867 7.926 5,9 6,8 15,5großstädtisch 14.216 12.794 6,5 5,8 -10,0

Metalle aus der thermischen AbfallbehandlungBei der Aufbereitung der Rückstände aus der thermischen Abfallbehandlung werden auch Metalle zur anschließenden Verwertung abgetrennt. In diesem Zusammenhang werden Metalle, die der Behandlung von Abfällen aus Haushalten zugeordnet werden können (siehe Anschnitt 4.2.2) im Rahmen dieser Bilanz mit betrachtet.

Insgesamt wurden im Bilanzjahr 47.647 t auf diese Weise erfasste Metalle verwertet. Dies entspricht einer einwohnerspezifischen Menge von 3,8 kg, die damit im Vergleich zum Vorjahr gleich blieb.

4.2.1.4 LeichtverpackungenLeichtverpackungen werden durch die dualen Systeme gesammelt und verwertet. In diese Wertstoffgruppe fallen Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech, Aluminium sowie Getränke-kartons und Verbundverpackungen, die aus mehreren Stoffkomponenten bestehen.

Im Jahr 2009 wurden im Freistaat Bayern insgesamt 237.401 t Leichtverpackungen erfasst. Die Sammelmenge stieg damit um 2,3 % und erreichte 19,0 kg pro Einwohner und Jahr.

Im Regierungsbezirk Oberbayern blieb die einwohnerspezifische Erfassungsmenge unverän-dert. Dagegen nahm in Niederbayern die erfasste Menge an Leichtverpackungen leicht ab. In den anderen Regierungsbezirken stiegen die Erfassungsmengen mehr oder weniger stark an. In Unterfranken, dem Regierungsbezirk mit der größten einwohnerspezifischen Sammelmen-ge, kam es zu einer Steigerung von 26,3 auf 27,2 kg pro Jahr.

Die Betrachtung nach Besiedelungsstrukturen zeigt einen Zuwachs in allen Strukturklassen. Wie im Vorjahr werden in den großstädtischen Gebieten vergleichsweise geringe einwoh-nerspezifische Sammelmengen für Leichtverpackungen weit unter dem bayerischen Durch-schnitt erfasst.

Tab. 9:Metalle (Sammlung und Sortierung) aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

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31Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Regierungsbezirk Strukturklasse

Leichtverpackungenspezifische Menge der Leichtverpackungen

Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 70.965 71.084 16,4 16,4 0,0Niederbayern 17.404 16.935 14,6 14,2 -2,4Oberpfalz 18.538 18.618 17,1 17,2 0,8Oberfranken 20.088 20.741 18,5 19,2 3,9Mittelfranken 36.808 36.936 21,5 21,6 0,6Unterfranken 34.987 35.998 26,3 27,2 3,5Schwaben 33.232 37.089 18,6 20,8 11,8

Bayern 232.022 237.401 18,5 19,0 2,5

ländlich 75.300 78.454 17,6 18,4 4,6ländlich dicht 101.391 102.688 20,8 21,1 1,4städtisch 26.946 27.526 23,0 23,5 2,2großstädtisch 28.385 28.733 12,9 13,1 1,2

Abbildung 5 zeigt die ab 2006 langsam, aber stabil steigenden Erfassungsmengen für Leicht-verpackungen in Bayern auf inzwischen 19 kg pro Einwohner und Jahr. Seit 2005 kann keine Aufschlüsselung der Leichtverpackungen in die einzelnen Fraktionen mehr erfolgen, da hier-für nur noch bundesweite Zahlen vorliegen.

In Karte 4 sind die Erfassungssysteme für Leichtverpackungen der dualen Systeme in den entsorgungspflichtigen Körperschaften Bayerns dargestellt.

Tab. 10:Erfassungsmengen an Leichtverpackungen aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

Abb. 5:Einwohnerbezogene Sam-melmengen gebrauchter Leichtverpackungen in Bayern 1995 bis 2009

5,76,8 6,4 7,1 6,3

4,7

1,22,4 2,4 2,2 2,6

2,7

7,0

7,8 8,3 8,3 8,8 9,6 17,7 18,3 18,4 18,5 19,014,0

17,0 17,1 17,6 17,717,1

0

3

6

9

12

15

18

21

24

1995 1997 1999 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Metallverpackungen Verbundverpackungen Leichtverpackungen

Verpackung aus Kunststoff

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32 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Karte 4: Erfassungssysteme für Leichtverpackungen

Landshut

Erlangen

Schwabach

München

Augsburg

Ingolstadt

Kaufbeuren

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

Miltenberg

HaßbergeLichtenfels

Kulmbach

ForchheimErlangen-

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Höchstadt

RothNeumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Günzburg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Erding

Altötting

Rottal-Inn

Deggendorf

Miesbach

Garmisch-Partenkirchen

Weilheim-Schongau

Kitzingen Neustadt a.d. Waldnaab

Erlangen

Schwabach

Amberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

AschaffenburgAschaffenburg

SchweinfurtSchweinfurt

CoburgCoburgHofHof

BayreuthBayreuthBambergBamberg

WürzburgWürzburg

Weiden i.d. OPf.Weiden i.d. OPf.

FürthFürthNürnberger

Land

NürnbergNürnbergAmbergAmberg

AnsbachAnsbach

RegensburgRegensburg

StraubingStraubing

PassauPassau

Mühldorfa. Inn

TraunsteinRosenheimRosenheim

Kempten(Allgäu)Kempten(Allgäu)

MemmingenMemmingen

Lindau (Bodensee)Lindau (Bodensee)

BerchtesgadenerLand

BerchtesgadenerLand

Erfassungssystemefür Leichtverpackungen

der dualen Systeme

1121218

21

22

3

16

Erfassung über

58

39

19

Wertstoffhof

Wertstoffhofund Ergänzung Container bzw.Holsystem in Teilgebieten

Summe der entsorgungspflichtigen Gebietskörperschaften

Summe der entsorgungspflichtigen Gebietskörperschaften

Gelber Sack bzw. Tonneund Ergänzung Bringsystem

Gelber Sack bzw. Tonne

1313

Miltenberg

Main-Spessart

Bad Kissingen

Rhön-Grabfeld

KitzingenErlangen-

Höchstadt

Forchheim

Lichtenfels

Kronach

Wunsiedeli. Fichtelgebirge

Tirschenreuth

Neustadt a.d. Waldnaab

Schwandorf

Neumarkt i.d. OPf.Roth

NürnbergerLand

Weißenburg-Gunzenhausen

Eichstätt

Kelheim

Freising

Donau-Ries

Dillingena.d.Donau

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Starnberg

Fürstenfeld-bruck

Dachau

Miesbach

Ebersberg

Erding

Bad Tölz-Wolfratshausen

Garmisch-PartenkirchenOberallgäu

frei zugängliche Container

frei zugängliche Containerund Ergänzung Wertstoffhof bzw.Holsystem in Teilgebieten

Summe der entsorgungspflichtigenGebietskörperschaften

Neu-Ulm

Bad Kissingen

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

ZAK KemptenZAK Kempten

AWV Isar-InnAWV Isar-Inn

ZAW-SRZAW-SR

ZAW Donau-WaldZAW Donau-Wald

AZV HofAZV Hof

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33Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

4.2.1.5 AltholzBei der Altholzerfassung kam es in 2009 zu einem deutlichen Zuwachs um fast 4%. Einwohner-spezifisch wurden damit 19,5 kg Altholz pro Jahr erfasst. Weiter fortgesetzt hat sich im Freistaat der auch in anderen Bundesländern zu beobachtende Trend, dass immer mehr Altholz der ener-getischen Verwertung zugeführt wird. Dieser Anteil ist in 2009 um 1,1 kg auf 12,9 kg pro Einwoh-ner und Jahr gestiegen. Dagegen ist der Anteil des stofflich verwerteten Altholzes um 0,4 kg auf 6,6 kg pro Einwohner und Jahr gesunken (vgl. Abb. 6). Inzwischen werden 66 % des insgesamt erfassten Altholzes energetisch verwertet.

Weiterhin sehr unterschiedlich gestalten sich die Erfassungsergebnisse in den einzelnen Regierungsbezirken. Die erfassten Mengen bewegen sich in etwa der gleichen Bandbreite des Vorjahres, d.h. zwischen 7,5 kg pro Einwohner und Jahr in Niederbayern und 26 kg pro Einwohner und Jahr in Schwaben. Im Bereich der absoluten Erfassungsmengen verzeichnen die Oberpfalz und Oberfranken in 2009 leichte Rückgänge während alle anderen Regierungs-bezirke Zuwächse aufwiesen, darunter Unterfranken mit über 10 % den stärksten.

Bezogen auf die verschiedenen Besiedelungsstrukturklassen ist in 2009 nur der großstädti-

sche Bereich von Rückgängen betroffen, für alle anderen Gebietsstrukturen sind Zuwachsra-ten zwischen 4,6 % und 6,5 % festzustellen. Nach wie vor sind in den ländlichen Strukturen die Erfassungsmengen mit durchschnittlich 14,8 kg pro Einwohner und Jahr am niedrigsten.

Abb. 6:Einwohnerbezogene Alt-holzsammelmengen in Bayern 2000 bis 2009

12,5

16,4

18,4 18,9 18,8 19,5

0

4

8

12

16

20

10,6

2000

10,6

2001

11,0

2002

10,5

2003

5,4

7,1

2004

7,9

8,5

2005

9,6

8,8

2006

11,5

7,4

2007

11,8

7,0

2008

12,9

6,6

2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

stoffliche Verwertung

energetische Verwertung

Altholz - gesamt

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34 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Regierungsbezirk Strukturklasse

Gesamtmenge Altholzspezifische

AltholzmengeVeränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 86.552 88.713 20,0 20,5 2,4Niederbayern 8.356 8.920 7,0 7,5 7,1Oberpfalz 11.632 11.187 10,7 10,3 -3,5Oberfranken 15.494 15.347 14,3 14,2 -0,3Mittelfranken 38.281 40.141 22,3 23,5 5,1Unterfranken 30.819 33.894 23,1 25,6 10,6Schwaben 44.656 46.469 25,0 26,0 4,2

Bayern 235.790 244.671 18,8 19,5 4,0

ländlich 59.457 63.103 13,9 14,8 6,5ländlich dicht 107.378 112.186 22,1 23,1 4,6städtisch 24.023 25.512 20,5 21,8 6,3großstädtisch 44.932 43.870 20,5 20,0 -2,4

4.2.1.6 GrüngutAuch bei der Grünguterfassung ist 2009 in Bayern einwohnerspezifisch ein Anstieg um gut 4 % zu verzeichnen. Von den insgesamt erfassten 1.134.813 t (knapp 91 kg pro Einwohner und Jahr) entfallen 76,1 kg pro Einwohner und Jahr auf Grüngut aus Haushalten (83,8 %) und 14,6 kg pro Einwohner und Jahr auf Material aus der Pflege der kommunalen Grünflächen. Den Anstieg bewirkte ein wiederum starker Zuwachs beim Grüngut aus Haushalten um 3,8 kg pro Einwohner und Jahr. Dem stand beim kommunalen Grüngut ein Rückgang um 0,6 kg pro Einwohner und Jahr gegenüber.

Abb. 7:Einwohnerbezogene Grüngutmengen in Bayern 1991 bis 2009

19,515,7 17,5 19,6 19,9 19,3 18,8 15,2 15,7 15,2 14,6

26,6

42,848,4

55,759,3

65,169,4

65,6 67,072,3 76,1

46,1

58,565,9

75,379,2

84,488,2

80,8 82,787,5 90,7

0

20

40

60

80

100

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Grüngut aus Hausgärten

kommunales Grüngut

Tab. 11:Erfassungsmengen an Altholz aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

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35Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Die für Grüngut angebotenen Erfassungsmöglichkeiten und zusätzliche Anreize insbesondere bei der Gebührenveranlagung haben erheblichen Einfluss auf die Sammelergebnisse. Zudem kann stellenweise auch von Zuflüssen an Grüngut aus dem gewerblichen Bereich ausgegan-gen werden. Dies spiegelt sich letztlich in einer breiten Streuung der einwohnerspezifischen Grüngutmengen in den einzelnen entsorgungspflichtigen Körperschaften wider. So wurde in 2009 der Spitzenwert im Freistaat mit erfassten 309 kg Grüngut pro Einwohner und Jahr im Landkreis Rhön-Grabfeld erreicht, im Landkreis Main-Spessart lag die Sammelmenge hingegen bei nur knapp 8 kg pro Einwohner und Jahr.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Grüngutmengenspezifische

GrüngutmengeVeränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 309.115 308.452 71,5 71,3 -0,3Niederbayern 114.307 124.939 95,8 105,0 9,6Oberpfalz 125.647 129.471 115,8 119,7 3,4Oberfranken 134.612 144.071 124,0 133,5 7,7Mittelfranken 117.162 124.626 68,3 72,9 6,6Unterfranken 140.776 141.575 105,7 106,9 1,1Schwaben 153.054 161.679 85,6 90,5 5,8

Bayern 1.094.673 1.134.813 87,5 90,7 3,9

ländlich 388.032 412.461 90,6 96,7 6,7ländlich dicht 520.647 534.506 107,0 109,9 2,8städtisch 113.483 113.007 96,7 96,4 -0,3großstädtisch 72.511 74.839 33,0 34,1 3,2

Bis auf Oberbayern und Unterfranken mit annähernd gleichgebliebenen Erfassungsmengen ha-ben alle weiteren Regierungsbezirke gegenüber dem Vorjahr bei der Grünguterfassung zulegen können. Am deutlichsten mit fast 10 % Zuwachs fiel die Steigerung in Niederbayern aus. Nach wie vor führend bei der Erfassung ist der Regierungsbezirk Oberfranken, wo in 2009 pro Einwoh-ner und Jahr eine Grüngutmenge von 133,5 kg gesammelt wurde. Demgegenüber kommt der Regierungsbezirk Oberbayern auf nur 71,3 kg pro Einwohner und Jahr, was der niedrigsten einwohnerspezifischen Sammelquote im Freistaat entspricht.

Tab. 12:Grüngutsammelmengen aus Hausgärten und kom-munaler Grünflächenpflege in Bayern 2008 / 2009

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36 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Wesentlich geringer als in allen anderen Besiedelungsstrukturen fällt das Erfassungsergebnis im großstädtischen Bereich aus. Obwohl hier in 2009 eine Zunahme um 3,2% erreicht wur-de, liegt diese Strukturklasse mit 34,1 kg pro Einwohner und Jahr weiter deutlich hinter den anderen Gebietsstrukturen zurück. Ein natürlicher Grund hierfür ist der wesentlich geringere Grünflächen- und Gartenanteil in dicht besiedelten urbanen Räumen gegenüber ländlicheren Gegenden.

Für die als Grüngut miterfassten holzigen Abfälle bietet sich die energetische Nutzung als in vielen Belangen vorteilhafter Verwertungsweg an. Im Jahr 2009 hatte diese Verwertungsart einen Anteil von 3,9 % an der insgesamt erfassten Grüngutmenge, was 43.776 t entspricht. Damit erhöhte sich im Vergleich zu 2008 die energetisch verwertete Menge um 16.156 t bzw. um über 58 %.

Grüngut aus HausgärtenAuch in 2009 erneut gewachsen ist der aus Haushalten erfasste Grüngutanteil. Mit einem An-stieg um gut 5 % gegenüber 2008 erreichte die insgesamt gesammelte Menge im Bilanzjahr 950.641 t. Damit wurde auch der seit 1991 höchste Pro-Kopf Erfassungswert in diesem Bereich erzielt.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Grüngutmengen aus Haushalten

spezifische Grüngutmenge

Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 255.207 256.196 59,1 59,2 0,3Niederbayern 100.496 107.337 84,2 90,2 7,1Oberpfalz 112.473 116.131 103,6 107,4 3,6Oberfranken 114.102 126.690 105,1 117,4 11,7Mittelfranken 95.670 101.990 55,8 59,6 6,9Unterfranken 109.230 117.251 82,0 88,5 7,9Schwaben 117.787 125.046 65,9 70,0 6,3

Bayern 904.965 950.641 72,3 76,1 5,2

ländlich 320.640 345.636 74,9 81,0 8,2ländlich dicht 448.164 467.020 92,1 96,0 4,3städtisch 94.621 94.347 80,6 80,5 -0,2großstädtisch 41.540 43.638 18,9 19,9 5,1

Am größten fiel der Zuwachs im Regierungsbezirk Oberfranken aus. Statt der 105,1 kg pro Einwohner und Jahr im Vorjahr wurden hier 117,4 kg pro Einwohner und Jahr an Grüngut aus Hausgärten erfasst. Damit wurde der zum Jahr 2008 registrierte Rückgang mehr als kompen-siert und die Spitzenposition bei der einwohnerspezifischen Erfassungsmenge gehalten. Auch alle anderen Regierungsbezirke legten bei der Erfassung zu.

Von einer deutlichen Zunahme um 5,1 % gegenüber dem Vorjahr gekennzeichnet ist das einwohnerspezifische Grüngutaufkommen in Großstadtgebieten. Dies liegt allerdings mit 19,9 kg pro Jahr auch in 2009 auf deutlich niedrigerem Niveau als in den restlichen Besiedelungs-strukturen.

Grüngut aus der kommunalen Grünflächenpflege

Tab. 13:Grüngutsammelmengen aus Hausgärten in Bayern 2008 / 2009

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Informationen aus der Abfallwirtschaft

Mit erfassten 14,6 kg pro Einwohner und Jahr ist ein weiterer Rückgang der Grüngutmengen aus der kommunalen Grünflächenpflege zu verzeichnen. Insgesamt wurden in 2009 aus die-sem Bereich 182.296 t erfasst, was einen Rückgang von rund 4 % gegenüber 2008 bedeutet.

Bei der Grünguterfassung aus kommunalen Anfallstellen auf der Ebene der Regierungsbezirke lassen sich sehr gegensätzliche Entwicklungen feststellen. So ist für den Regierungsbezirk Nie-derbayern personenbezogen ein Anstieg um 27,4 % festzuhalten, während Ober- und Unter-franken Rückgänge um 14,7 % bzw. 22,5 % zu verzeichnen hatten. Die spezifischen Erfassungs-ergebnisse sind mit Werten zwischen 12 und 20,5 kg pro Jahr dennoch relativ ausgeglichen. Spitzenreiter ist der Regierungsbezirk Schwaben, in dem ein Großteil der Körperschaften beim kommunalen Grüngutanteil Erfassungswerte von weit über 25 kg pro Einwohner und Jahr er-reicht. Der im Landesdurchschnitt zu beobachtende Rückgang an kommunalem Grüngut macht sich über alle Strukturklassen bemerkbar. Im Gegensatz zum Grüngut aus Haushalten, liegt beim kommunalen Grüngut auch in großstädtischen Strukturen die Erfassungsmenge mit 13,5 kg pro Einwohner und Jahr mit der in den ländlichen Regionen auf etwa gleichem Niveau.

Regierungsbezirk Strukturklasse

kommunale Grüngutmengen

spezifische Grüngutmenge

Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 53.908 51.995 12,5 12,0 -3,7Niederbayern 13.861 17.602 11,6 14,8 27,4Oberpfalz 13.174 13.342 12,1 12,3 1,6Oberfranken 20.510 17.381 18,9 16,1 -14,7Mittelfranken 21.492 21.019 12,5 12,3 -2,0Unterfranken 31.545 24.324 23,7 18,4 -22,5Schwaben 35.265 36.633 19,7 20,5 4,0

Bayern 189.755 182.296 15,2 14,6 -3,8

ländlich 67.442 66.567 15,8 15,6 -0,9ländlich dicht 72.480 67.485 14,9 13,9 -6,8städtisch 18.862 18.660 16,1 15,9 -1,0großstädtisch 30.971 29.584 14,1 13,5 -4,5

4.2.1.7 BioabfallEine getrennte Erfassung von Bioabfällen aus Haushalten erfolgte im Jahr 2009, wie auch in den Vorjahren, in 80 kreisfreien Städten und Landkreisen des Freistaates. Insgesamt konnten dadurch 637.430 t Bioabfälle erfasst werden. Damit hat sich das Gesamtaufkommen im Ver-gleich zum Vorjahr nochmals um rund 2,7 % erhöht. Einwohnerspezifisch stieg die Erfassungs-menge bezogen auf die Gesamtbevölkerung Bayerns gegenüber 2008 von 49,6 kg auf 51,0 kg pro Jahr. Bezogen auf die an die getrennte Bioabfallsammlung angeschlossenen Einwohner erhöhte sich in 2009 das Erfassungsergebnis sogar um 7,3 % und erreichte 66,8 kg pro Ein-wohner und Jahr. Die Menge energetisch verwerteter Bioabfälle hat sich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und mit 26.391 t nun einen Anteil von 4,1 %.

Tab. 14:Grüngutsammelmengen aus der kommunalen Grünflächenpflege in Bayern 2008 / 2009

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Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Regierungsbezirk Strukturklasse

Bioabfallmengenspezifische

Bioabfallmenge*)Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 169.748 173.922 52,4 54,8 4,5Niederbayern 89.895 91.291 79,8 85,3 7,0Oberpfalz 14.407 14.333 39,3 56,5 43,5Oberfranken 66.327 67.385 85,1 86,8 2,1Mittelfranken 96.101 98.623 66,2 67,2 1,4Unterfranken 102.479 105.466 80,7 83,6 3,6Schwaben 81.901 86.410 47,0 56,3 19,6

Bayern 620.858 637.430 62,2 66,8 7,3

ländlich 224.467 231.042 69,5 75,7 8,8ländlich dicht 230.153 235.941 61,5 67,7 10,0städtisch 77.949 79.647 96,4 99,0 2,7großstädtisch 88.289 90.800 40,2 41,3 2,8

*) bezogen auf alle angeschlossenen Einwohner

Die Regierungsbezirke Oberpfalz und Schwaben haben Zuwächse von 43,5 % bzw. 19,6 %. In der Oberpfalz geht diese Veränderung vor allem auf einen deutlich geringeren Anschlussgrad der Bevölkerung des Landkreises Neumarkt i.d.OPf an die Biotonne zurück. Mit weniger an das System Biotonne angeschlossenen Einwohnern teilt sich die Gesamterfassungsmenge an Bioabfällen auf diese verringerte Zahl auf, was rechnerisch zum Anstieg des einwohnerspezi-fischen Erfassungswertes führt. Tatsächlich konnte trotz reduzierter Erfassung im Holsystem durch zusätzlich geschaffene Erfassungsmöglichkeiten an Wertstoffhöfen die absolute Sam-melmenge im Landkreis in etwa konstant gehalten werden. Der Regierungsbezirk Schwaben hatte stattdessen allein im Bereich des Nordschwäbischen AWV einen Mengenzuwachs an erfassten Bioabfällen von rund 3.000 t zu verzeichnen.

Einen Überblick über die Bioabfallerfassung in Bayern gibt Karte 5.

Tab. 15:Erfasste Bioabfallmengen aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

Abb. 8:Einwohnerbezogene Bioab-fallmengen aus Haushalten in Bayern 1991 bis 2009

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Informationen aus der Abfallwirtschaft

Karte 5: Bioabfallerfassung

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Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

4.2.1.8 Elektro- und Elektronik-Altgeräte (Eigenvermarktung)Elektro- und Elektronik-Altgeräte sind grundsätzlich von den Herstellern zu verwerten. Aller-dings ist auch eine Eigenvermarktung durch die Körperschaften möglich. In 2009 haben sich weitere 18 Städte und Landkreise des Freistaates entschlossen, die Vermarktung von be-stimmten Elektro- und Elektronik-Altgerätegruppen aus privaten Haushalten in Eigenregie zu betreiben. Damit stieg deren Zahl auf insgesamt 89 und die entsprechende Erfassungsmenge um fast 45 % auf über 51.000 t. Tab. 16 gibt einen Überblick zur Verteilung dieser Mengen.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Elektro- und Elektronik-Altgeräte

spezifische Menge Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 20.784 27.619 5,1 6,4 25,1Niederbayern 3.233 4.080 2,7 3,4 26,6Oberpfalz 1.946 3.298 2,2 3,0 41,4Oberfranken 1.078 2.922 1,4 2,7 90,4Mittelfranken 1.252 3.163 2,5 1,8 -26,1Unterfranken 2.774 4.292 2,3 3,2 39,9Schwaben 4.617 6.075 2,6 3,4 31,8

Bayern 35.684 51.449 2,9 4,1 44,4

ländlich 10.249 16.576 2,7 3,9 45,6ländlich dicht 14.309 20.975 3,6 4,3 21,0städtisch 2.542 3.725 2,9 3,2 8,0großstädtisch 8.584 10.173 5,1 4,6 -8,7

Bei den im Jahr 2009 von den Körperschaften pro Einwohner im Durchschnitt erfassten 4,1 kg Elektro- und Elektronik-Altgeräten zur Eigenvermarktung handelte es sich in der Hauptsache um Geräte der Gruppen 1 (Haushaltsgroßgeräte) und 5 (Haushaltskleingeräte, elektrische und elektronische Werkzeuge, Spielzeuge, Sport- und Freizeitgeräte, Überwachungs- und Kontrol-linstrumente). Ein zunehmendes Interesse war auch bei den Geräten der Gruppe 3 (Informa-tions- und Telekommunikationsgeräte, Geräte der Unterhaltungselektronik) erkennbar.

Die veränderte Situation kommt in der Tab. 16 deutlich zum Ausdruck. Für alle Regierungsbe-zirke sind erhebliche Veränderungen festzustellen. Aufgrund von Zuwächsen im zweistelligen Prozentbereich werden nun in fast allen Regierungsbezirken in etwa um die 3 kg Elektro- und Elektronik-Altgeräte pro Einwohner und Jahr von den Körperschaften eigenvermarktet. In Oberfranken hat sich das einwohnerspezifische Ergebnis der Eigenvermarktung zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Weiterhin mit deutlichem Abstand an der Spitze liegt der Regierungsbe-zirk Oberbayern, in dem dieser Wert auf 6,4 kg pro Jahr anstieg. Nur Mittelfranken verzeich-nete einen merklichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr und erreichte weniger als 2 kg pro Einwohner und Jahr.

Bezogen auf die Strukturklassen stieg 2009 die Eigenvermarktung von Elektro- und Elektro-nik-Altgeräten in den ländlichen Gebieten am deutlichsten, nur der großstädtische Bereich verzeichnete einen leichten Rückgang.

Tab. 16:Elektro- und Elektronik- Altgeräte in Eigenver-marktung in Bayern 2008 / 2009

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Informationen aus der Abfallwirtschaft

4.2.1.9 Sonstige Abfälle aus HaushaltenMit den bislang dargestellten Wertstoffen wurde der überwiegende Teil der in den Körper-schaften des Freistaates zur Verwertung anfallenden Abfälle behandelt. Darüber hinaus gibt es aber auch Erfassungsangebote für weitere Gebrauchtmaterialien und Wertstofffraktionen. Hierbei bestehen örtlich große Unterschiede.

Kunststoffe (keine Verkaufsverpackungen)Für das Bilanzjahr 2009 liegen von insgesamt 37 entsorgungspflichtigen Körperschaften Anga-ben zu den erfassten Mengen an Nichtverpackungskunststoffen vor. In Bayern wurden 10.660 t dieser Materialfraktion gesammelt. Pro an die entsprechenden Sammlungen angeschlos-senem Einwohner sind dies 2,7 kg, was eine Steigerung des Erfassungsergebnisses aus dem Vorjahr um ca. 10% bedeutet. Rund 45 % der erfassten Menge wurden stofflich verwertet. Der Anteil der einer energetischen Verwertung zugeführt wurde, ist im Vergleich zu 2008 erneut um etwa 5 % gesunken.

Alttextilien91 Städte und Landkreise und damit 10 mehr als im Vorjahr machten Angaben zur Erfassung von Alttextilien. Die Körperschaften erfassten insgesamt 37.850 t (Vorjahr: 37.583 t). Die leicht erhöhte Sammelmenge und veränderte Anschlusszahlen wiegen sich nahezu auf, so dass die Sammelmenge pro angeschlossenem Einwohner und Jahr konstant bei 3,2 kg blieb. Die Gesamterfassungsmenge an Alttextilien darf in Bayern aufgrund der Aktivitäten gewerblicher und karitativer Sammler aber als deutlich höher angenommen werden.

FlachglasZur Erfassung von Flachglas liegen für 2009 Angaben von 59 Städten und Landkreisen vor. Dies ist wieder die gleiche Anzahl wie in 2007. Das Sammelergebnis stieg um 0,1 kg auf 1,6 kg pro angeschlossenem Einwohner und Jahr. Damit wurden in Bayern 11.251 t oder rund 5,5 % mehr als in 2008 erfasst.

AltfettObwohl 2009 mit 66 entsorgungspflichtigen Körperschaften fünf mehr als im Vorjahr eine ge-trennte Sammlung von Altfett gemeldet haben, sank das Gesamterfassungsergebnis gering-fügig auf 982 t (2008: 1.009 t). Der schon im Vorjahr verzeichnete Rückgang hielt damit weiter an, einwohnerspezifisch bleibt der Wert von 0,1 kg pro Jahr jedoch unverändert.

AutobatterienAngaben zu den erfassten Autobatterien machten in 2009 insgesamt 84 Landkreise und Städ-te. Damit stieg deren Zahl zum Vorjahr um zehn und lag in etwa wieder auf Höhe der Zahl des Jahres 2007 (damals 82). Insgesamt wurden 1.094 t (2008: 996 t) bzw. 0,1 kg Autobatterien pro Einwohner und Jahr gesammelt. Obwohl Handel und Kfz-Werkstätten Rücknahmesysteme anbieten, ist die durch die Körperschaften erfasste Absolutmenge angestiegen.

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Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Weitere sonstige Abfälle zur VerwertungÜber die Erfassung sonstiger Wertstoffe wurden Angaben von 73 Städten und Landkreisen gemacht. Dabei handelt es sich insbesondere um:

– Korken (39 Nennungen; 2008: 36) – Altreifen (30 Nennungen; 2008: 24) – CDs/DVDs (25 Nennungen; 2008: 23) – Teilfraktionen aus dem Sperrmüll (20 Nennungen; 2008: 8) – Schuhe (16 Nennungen; 2008:19) – Altwachs (14 Nennungen; 2008:10) – PU-Schaumdosen (10 Nennungen; 2008: 9) – Kabelreste (10 Nennungen; 2008: 5) – Altteppiche (8 Nennungen; 2008:12) – Tonerkartuschen (8 Nennungen; 2008: 5) – Styropor (3 Nennungen).

Weitere Erfassungsangebote betreffen zum Beispiel Matratzen, Federbetten, Ölfilter und Agrarfolien. Insgesamt wurden an sonstigen Abfällen zur Verwertung 50.059 t ermittelt. Der Mengenrückgang gegenüber dem Jahr 2008 (57.892 t) erklärt sich im Wesentlichen durch die Nichtberücksichtigung von Mengen an Nichtwertstoffen und Fraktionen, die den Bauabfällen (>7.000 t) zuzurechnen sind. Bezogen auf die Einwohnerzahl Bayerns wurden rund 4 kg pro Jahr an sonstigen Wertstoffen getrennt gesammelt. Der energetisch verwertete Anteil beträgt ca. 55 %. Dieser Verwertungsweg wird vor allem für schwere Fraktionen wie Altreifen und Einzelfraktionen des Sperrmülls genutzt.

Aschen aus der thermischen Behandlung von Abfällen aus HaushaltenDem Wertstoffaufkommen aus Haushalten werden neben den bereits dargestellten Fraktio-nen auch die verwerteten Aschen aus der Restabfallbehandlung zugerechnet. Abgeschiedene Metalle sind darin nicht enthalten. Im Jahr 2009 wurden insgesamt 335.398 t Aschen verwertet, dies ist ein Anstieg zu 2008 um gut 4 %. Der einwohnerspezifische Wert stieg entsprechend um etwa 1,1 kg auf 26,8 kg verwertete Aschen pro Jahr.

4.2.2 Wertstoffe aus dem Gewerbe

Für Abfälle zur Verwertung aus dem Gewerbe besteht keine Andienungspflicht an die entsor-gungspflichtigen Körperschaften mit der Folge, dass diese über keine vollständigen Informati-onen zum Aufkommen dieser Abfälle verfügen. Aus diesem Grund kann auch keine umfassen-de Darstellung des Bereiches im Rahmen dieser Abfallbilanz erfolgen. Tab. 17 fasst das durch

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43Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

die bayerischen Körperschaften gemeldete Aufkommen der einzelnen Wertstofffraktionen zusammen.

Fraktionen

in der Abfall-bilanz ausgewie-

sene Menge [t]

davon zur energetischen

Verwertung [t]

Anzahl der

Körper-schaften

Grüngut 76.944 554 49Bioabfall 12.974 0 19Baustellenabfälle 40.734 3.606 31verwerteter Schrott aus thermischer Behandlung 8.835 - 81verwertete Asche aus thermischer Behandlung 57.280 - 69sonstige gewerbliche Abfälle zur Verwertung 502.353 242.674 51

Gesamt 699.120 246.834 -

Deutliche Mengenanstiege im Vergleich zu 2008 sind bei den Baustellenabfällen (+8,2 %) und den sonstigen gewerblichen Abfällen zur Verwertung (+9,8 %) festzustel-len. Sowohl bei den gewerblichen Grüngutmengen als auch dem Bioabfall kam es zu beachtlichen Rückgängen um 18 % bzw. 25 %. In der Summe stieg die Gesamtanfall-menge an Wertstoffen aus dem Gewerbe um gut 4,5 % auf 699.120 t. Gegenüber dem Vorjahr rückläufig sind mit Ausnahme des Grünguts die der energetischen Verwertung zugeführten Anteile. Waren es von der Gesamtmenge sonstiger gewerblicher Abfälle in 2008 noch 55 % so sank der Anteil in 2009 auf etwas mehr als 48 %. Bei den Bau-stellenabfällen wurde nur noch gut ein Drittel der Menge des Vorjahres so verwertet. Insgesamt verringerte sich damit der energetisch verwertete Anteil an der Gesamter-fassungsmenge gewerblicher Abfälle zur Verwertung von 39 % auf 34 %.

4.2.3 Baurestmassen (Bauschutt)

Mit 88 von 96 Körperschaften Bayerns haben annähernd die gleiche Anzahl von Städten und Landkreisen wie im Vorjahr Angaben zur Erfassung und Verwertung von Baurestmassen gemacht. Allerdings kann damit nur ein unvollständiges Bild zur Anfall- und Entsorgungssitu-ation von Bauabfällen im Freistaat nachgezeichnet werden. Häufig fehlt es den entsorgungs-

Tab. 17:Abfälle zur Verwertung aus dem Gewerbe in Bayern 2009

Abb. 9:Energetische Verwertung gewerblicher Abfälle in Bayern 1997 bis 2009

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

61.194

1997

211.183

1999

208.672

2001

213.196

2002

177.064

2003

158.205

2004

171.038

2005

253.349

2006

243.568

2007

261.481

2008

246.834

2009

Tonn

en

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44 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

pflichtigen Körperschaften, was die Entsorgung von Baurestmassen durch die gewerbliche Entsorgungswirtschaft angeht, an kompletten Informationen. Die hier angegebenen Daten zeigen somit nur einen Teilbereich der Entsorgung von Baurestmassen.

Mit fast 10 % nochmals deutlich höher als im Vorjahr (-2 %) fällt der Rückgang der von den Körperschaften mitgeteilten Gesamtmenge an Baureststoffen aus. In 2009 fiel diese unter 3 Millionen Tonnen und belief sich auf rund 2,94 Mio. t.

FraktionenMenge

2008Anteil 2008

Anzahl der Körper-

schaften

Menge 2009

Anteil 2009

Anzahl der Körper-

schaften

[t] [%] 2008 [t] [%] 2009

Aufbereitung zu Baumaterial

818.938 26 52 824.937 28 60

Wiederverwertung als Schüttmaterial

901.872 28 61 805.669 27 59

Wiederverfüllung von Abbaustellen

1.034.290 32 33 936.208 32 34

Zwischenlagerung zur späteren Auf bereitung

299.243 9 32 191.658 7 34

keine Aufschlüsselung 164.024 5 12 174.647 6 12

Gesamt 3.218.367 100 - 2.933.119 100 -

Bei der Verteilung dieser Menge auf die unterschiedlichen Verwertungswege gab es kaum Veränderungen. Der Aufbereitungsanteil von Baureststoffen für den Wiedereinsatz als Baumaterial hat sich bezogen auf die Gesamtanfallmenge von 25 % auf 28 % erhöht und die Zwischenlagerung dagegen verringert. Dies ist mit der Pufferfunktion von Zwischenlagern zu erklären. Zentrale Verwertungswege sind weiterhin die Nutzung von Baurestmassen als Schüttmaterial und für die Wiederverfüllung von Abbaustellen und Tagebauen. 6 % der Bau-abfälle konnten keinem der vorstehenden Verwertungs wege zugeordnet werden.

4.2.4 Problemabfall

Die Sammlung von Problemabfällen blieb auch im Bilanzjahr 2009 auf dem Niveau der letzten beiden Jahre. Mit insgesamt 5.549 t wurden 50 t weniger als 2008 erfasst. Dies ergibt pro Kopf eine Sammelmenge von 0,44 kg pro Jahr.

Bei der Betrachtung der Regierungsbezirke zeigen sich allerdings einige Verschiebungen. In Oberbayern ging das Pro-Kopf Aufkommen um 12,5 % zurück, Niederbayern verzeichnete einwohnerspezifisch hingegen einen Zuwachs in etwa gleicher Höhe. Auch in Unterfranken wuchs das Ergebnis vergleichbar, mit 0,65 kg pro Einwohner und Jahr wurde hier erneut der höchste Wert erreicht.

Tab. 18:Verwertete Baurestmas-sen in Bayern 2008 / 2009 nach Angaben der entsor-gungspflichtigen Körper-schaften

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45Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Bei den großstädtischen Gebieten fällt der starke Rückgang um ca. 30 % ins Auge. Hier wirkt sich der Rückgang der in der Stadt München erfassten Problemabfälle auf nur noch 60 % der Vorjahresmenge aus. In dieser Veränderung ist auch der Grund für den Rückgang im Regie-rungsbezirk Oberbayern zu suchen.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Problemabfallmengen aus Haushalten

spezifische Problem abfallmengen

Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 2.071 1.815 0,48 0,42 -12,5Niederbayern 407 457 0,34 0,38 12,6Oberpfalz 496 526 0,46 0,49 6,4Oberfranken 576 584 0,53 0,54 2,0Mittelfranken 773 830 0,45 0,49 7,6Unterfranken 781 860 0,59 0,65 10,7Schwaben 495 477 0,28 0,27 -3,5

Bayern 5.599 5.549 0,45 0,44 -0,7

ländlich 1.815 1.944 0,42 0,46 7,5ländlich dicht 2.474 2.493 0,51 0,51 0,9städtisch 509 554 0,43 0,47 8,9großstädtisch 801 558 0,36 0,25 -30,3

Abb. 10:Einwohnerbezogene Problemabfallmengen in Bayern 1991 bis 2009

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

0,88

1991

0,71

1993

0,58

1995

0,59

1997

0,55

1999

0,55

2001

0,50

2003

0,46

2005

0,44

2007

0,45

2008

0,44

2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Tab. 19:Problemabfallsammel-mengen in Bayern 2008 / 2009

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46 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

4.3 Sortier-, Aufbereitungs- und Verwertungsanlagen, Umschlaganlagen und Mak-ler

4.3.1 Anlagen zum Umschlag, zur Behandlung oder Verwertung von Wertstoffen, Haushaltsabfällen, hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, Baurestmassen, Baustellenabfällen und sonstigen inerten Abfällen

Im Vorjahr wurden erstmals auch Umschlaganlagen und Maklertätigkeiten zusätzlich zur Behandlung der Wertstoffe, Haushaltsabfälle, hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle sowie der Baurestmassen, Baustellenabfälle und inerten Abfälle in Sortier-, Aufbereitungs- und Verwertungsanlagen bei der Auswertung berücksichtigt. Dies wird in der Abfallbilanz 2009 fortgeführt. Vor dem Hintergrund der sich ausweitenden Behandlung unterschiedlichster Materialien in einer Anlage werden Wertstoffe, Haushaltsabfälle, hausmüllähnliche Gewerbe-abfälle, Baurestmassen, Baustellenabfällen und inerte Abfälle seit 2008 bei der Auswertung nicht mehr strikt getrennt betrachtet und auch auf die Unterscheidung zwischen mobilen und stationären Behandlungsanlagen wird an dieser Stelle inzwischen verzichtet.

Von den Körperschaften Bayerns wurden insgesamt 651 Behandlungs- bzw. Umschlaganlagen oder Makler genannt, wobei für 44 dieser Anlagen nur unvollständige oder keine Angaben zur Anliefermenge vorlagen. Die gesamte angegebene Anliefermenge betrug 5,11 Mio. t.

Von den angeführten Anlagen befanden sich 588 im Freistaat Bayern, die 4,99 Mio. t an Abfäl-len behandelt haben. Außerhalb von Bayern wurden Anlagen in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beliefert. Außerdem wurden Abfälle zur Ver-wertung nach Österreich und Italien verbracht. Die Abfallmenge, die an Anlagen außerhalb Bayerns geliefert wurde, belief sich im Bilanzjahr auf 119.000 t.

Sortieranlagen157 der von den bayerischen Körperschaften belieferten Anlagen arbeiten ausschließlich als Sortieranlagen. Diese setzten eine Anliefermenge von insgesamt 1,21 Mio. t um. In Bayern liegen 136 dieser Anlagen, sie behandelten 1,17 Mio. t Abfälle.

Die Fraktion Papier und Pappe war mit 55 Nennungen die in bayerischen Sortieranlagen am häufigsten sortierte Fraktion. Weitere relevante Sortierfraktionen waren Verkaufsverpackun-gen aus dualen Systemen mit 32 Nennungen sowie Metalle/Schrott (26 Nennungen), Altholz (21 Nennungen) und Glas (20 Nennungen). Neben der Belieferung von 10 Bauschuttsortieran-lagen wurden noch einige Anlagen zur Sortierung mineralischer Abfälle genutzt.

VerwertungsanlagenDie Anzahl der belieferten Verwertungsanlagen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 10 auf 114 Anlagen erhöht. In Bayern liegen 87 dieser Anlagen, deren Anliefermenge betrug 0,45 Mio. t.

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47Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Die bayerischen Verwertungsanlagen verarbeiteten ein breites Spektrum von Abfallfraktio-nen. Von den 24 betrachteten Abfallarten liegen für 20 Fraktionen Nennungen vor. Am häu-figsten werden die Abfallarten Altholz, Altpapier und sonstige Abfälle verwertet.

Sonstige Behandlungsanlagen 372 Anlagen wurden von den Körperschaften als sonstige Behandlungsanlagen eingestuft. 356 davon liegen in Bayern und haben 2009 eine Abfallmenge von 2,69 Mio. t behandelt.

Die mit Abstand am häufigsten behandelte Abfallfraktion in diesen Anlagen in Bayern ist Bauschutt mit 180 Nennungen. Weitere mengenmäßig relevante Abfallfraktionen sind Altas-phalt und Straßenaufbruch mit 67 Nennungen, Metallschrott (44 Nennungen) und Altholz (34 Nennungen).

UmschlaganlagenAlle genannten 70 Umschlaganlagen liegen im Freistaat Bayern. 0,78 Mio. t Abfälle wurde an diese Anlagen geliefert. Umgeschlagen werden vor allem die Fraktionen Metallschrott mit 25 Nennungen, Papier/Pappe mit 24 Nennungen und Altholz mit 15 Nennungen.

MaklerAbfälle zur Verwertung wurden an insgesamt 14 Makler abgegeben, von denen 11 in Bayern ansässig sind. Rund 0,17 Mio. t Abfälle wurden im Jahr 2009 über Makler mit Sitz im Freistaat verwertet, wobei es sich wie 2008 in der Hauptsache um Metallschrott handelte.

4.3.2 Anlagen zur biologischen Behandlung von organischen Abfällen

Die in Bayern aus Haushalten und dem Gewerbe erfassten Bioabfall- und Grüngutmengen stiegen in 2009 im Vergleich zum Vorjahr um gut 30.000 Tonnen auf insgesamt 1,86 Mio. t an. Mit 96,1 % der Gesamtanfallmenge wird nach wie vor der Großteil des erfassten Grün-guts kompostiert sowie als Häckselgut direkt verwertet. Auch Anteile des Bioabfalls wurden energetisch verwertet. Die Gesamtmenge an energetisch verwertetem Bioabfall (26.391 t) und Grüngut (mit Anteilen des gewerblichen Grünguts insgesamt 44.330 t) belief sich auf 70.721 t und hat sich somit fast verdoppelt. Zu Häckselgut verarbeitet und im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt wurden 190.958 t Grüngut. Dies waren knapp 16 % weniger als 2008. Insgesamt rund 1,61 Mio. t an Bio-abfällen und Grüngut wurden Kompostier- oder Vergärungsanlagen zugeführt.

Wiederum nicht in diese Bilanzierung eingeschlossen sind gewerbliche Speisereste, deren Erfassung und Verwertung im Wesentlichen über die private Entsorgungswirtschaft erfolgt.

4.3.2.1 Anlagen zur Kompostierung oder Vergärung von GrüngutInsgesamt haben die Städte und Landkreise für das Bilanzjahr 260 Anlagen zur biologischen Behandlung von Grüngut benannt, an die sie ihr erfasstes Grüngut (Gartenabfälle und ggf. Straßenbegleitgrün) zur Kompostierung und/oder Vergärung übergeben haben.

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48 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Die Gesamtmenge der von diesen Anlagen in 2009 behandelten Grüngutabfälle betrug 710.070 t und sank damit gegenüber 2008 nur geringfügig. Bezogen auf die insgesamt in Bayern erfasste Menge an Grüngut und Bioabfällen waren dies 40 %. Grüngut wird nur in An-lagen behandelt, die im Freistaat liegen. Tab. 20 zeigt die Anlagenstruktur mit den jeweiligen Kapazitäten und Anliefermengen.

Verwertungsanlage nach Anlagengröße

Anzahl der Anlagen

Kapazität [t/a]

Anliefermenge [t/a]

Anteil [%]

Kompostieranlagenunter 3.000 t/a 174 153.677 152.484 21,53.000 bis unter 10.000 t/a 62 313.023 259.897 36,610.000 bis unter 30.000 t/a 15 224.405 187.564 26,4ab 30.000 t/a 7 242.000 95.963 13,5Summe Kompostieranlagen 258 933.105 695.908 98

Vergärungsanlagenunter ca. 3.600 t/a (< 10 t/d) 1 200 162 < 0,1über 3.600 t/a 1 14.000 14.000 > 1,9Summe Vergärungsanlagen 2 14.200 14.162 2,0

Gesamt 260 947.305 710.070 100

Fortschritte im Bereich der verfügbaren Technik und Prozessanpassungen gestatten es inzwischen zunehmend, auch höhere Grüngutanteile in die Vergärung einzubringen und zur Erzeugung von Biogas zu nutzen. Nach Anpassungen und voller Betriebsaufnahme der Vergärungsanlage der BBG Donau-Wald mbH werden nunmehr 2 % des Grünguts auf diese Weise verwertet. In 2008 hatte dieser Anteil bei noch weniger als 0,1 % am erfassten Grüngut gelegen. Die Kompostierung und Verarbeitung zu Häckselgut werden aber in absehbarer Zeit weiterhin die vorrangigen Verwertungswege für die anfallenden Grüngutmengen bleiben.

Obwohl weiterhin kleinere Kompostieranlagen mit Kapazitäten unter 3.000 Jahrestonnen zahlenmäßig die Hauptadressaten für die Behandlung von Grüngut waren, gab es in 2009 einen deutlichen Zuwachs im Bereich der Anlagenkapazitäten über 30.000 Jahrestonnen. In Folge haben sich die Anliefermengen an diese Anlagenkategorie gegenüber dem Vorjahr auch mehr als verdoppelt. Bei allen anderen Anlagengruppen schrumpfte der Anteil an der Gesamtbehandlungsmenge. Stärker betroffen als die kleineren Anlagen (-1,1 %) waren die der mittleren Größenklasse zwischen 3.000 und 10.000 t Jahreskapazität (-4,7 %) und Anlagen der Kategorie von 10.000 bis 30.000 Jahrestonnen Kapazität (-3,3 %). Aus Effizienzgründen ist zu erwarten, dass der Trend zu höheren Durchsatzleistungen anhalten wird.

4.3.2.2 Anlagen zur Kompostierung oder Vergärung von BioabfallZur Behandlung von Bioabfällen nutzten die bayerischen Körperschaften im Jahr 2009 insge-samt 90 Kompostier- und Vergärungsanlagen, also zwei weniger als im Vorjahr. Davon lagen 85 Anlagen in Bayern und 5 Anlagen außerhalb. Bei den bayerischen Anlagen verringerte sich die Zahl der genutzten Kompostwerke von 70 auf 67, während die Zahl der Vergärungsanla-gen von 16 auf 18 anstieg.

In den meisten Bioabfallkompostieranlagen werden neben Bioabfällen auch Grüngutanteile mitkompostiert. Innerhalb Bayerns wurden 930.147 t Bioabfälle (inkl. Grüngutanteile) behan-

Tab. 20:Kompostier- und Vergä-rungsanlagen für Grüngut in Bayern 2009

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49Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

delt.

Anlagen in Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen erhielten insgesamt 16.033 t Bioab-fälle aus dem Freistaat angeliefert. Der Anteil der außerhalb Bayerns verwerteten Bioabfälle belief sich damit auf nur noch 1,7 % der Gesamterfassungsmenge.

Verwertungsanlage nach Anlagengröße

Anzahl der

Anlagen

Kapazität

[t/a]

Anliefermenge (mit Grüngutanteilen)

[t/a]

Anteil

[%]

Kompostieranlagenunter 3.000 t/a 26 46.855 37.876 4,03.000 bis unter 10.000 t/a 18 109.942 110.285 11,710.000 bis unter 30.000 t/a 18 335.765 325.546 34,4ab 30.000 t/a 5 248.000 186.806 19,7Summe Kompostieranlagen 67 740.562 660.513 69,8

Vergärungsanlagenunter ca. 3.600 t/a (< 10 t/d) 1 2.600 2.298 0,2ca. 3.600 bis unter 18.000 t/a (10 t/d bis < 50 t/d)

8 80.983 61.482 6,5

ab ca. 18.000 t/a (ab 50 t/d) 9 235.000 205.854 21,8Summe Vergärungsanlagen Verwertung außerhalb Bayerns

18 5

318.583 nicht bekannt

269.634 16.033

28,5 1,7

Gesamt 90 1.059.145 946.180 100

An den Zahlen verdeutlicht sich die Fortsetzung des Trends zum Ausbau und Einsatz anaero-ber Vergärungsprozesse zur Behandlung von Bioabfällen. Neben Zuwächsen an verfügbarer Kapazität für die Vergärung von Bioabfällen wuchs auch die Anliefermenge an entsprechende Anlagen im Freistaat gegenüber 2008 um rund 30.000 t. Auch bei den zur Kompostierung von Bioabfällen (meist zusammen mit Grüngut) genutzten Anlagen in Bayern ergeben sich aus den Angaben für 2009 Erhöhungen bei verfügbaren Kapazitäten und Anliefermengen.

Bei den Anlagengrößen der Kompostierwerke und deren Anteilen an den Anliefermengen gab es kaum Veränderungen. Weiterhin bestimmen mittelgroße Anlagen im Bereich zwischen 3.000 und 30.000 Tonnen Jahreskapazität das Behandlungsgeschehen im Bereich der Bioab-fallkompostierung.

Bei den Kapazitätsangaben in Tab. 22 handelt es sich um Mindestkapazitäten. Wenn keine Angaben zur Auslegungskapazität der Anlagen verfügbar waren, werden die Anliefermengen als Kapazität angenommen. Tatsächlich dürften die in Bayern vorhandenen Kapazitäten zur Behandlung von Bioabfällen daher höher liegen als in der Tabelle ausgewiesen.

Karte 6 gibt einen Überblick über die Größe und Verteilung der 2009 in Bayern zur Behand-lung von Bioabfällen genutzten Kompostier- und Vergärungsanlagen.

Tab. 22 – Teil 1: Kompostieranlagen für Bioabfälle in Bayern 2009Tab. 22 – Teil 2: Kompostieranlagen für Bioabfälle in Bayern 2009Tab. 22 – Teil 3: Vergärungsanlagen für Bioabfälle in Bayern 2009

Tab. 21:Kompostier- und Vergä-rungsanlagen für bayeri-sche Bioabfälle in 2009

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50 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Karte 6: Kompostier- und Vergärungsanlagen für die Verarbeitung von Bioabfall

Landshut

Erlangen

München

Augsburg

Ingolstadt

Kaufbeuren

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

Miltenberg

Bad Kissingen

HaßbergeLichtenfels

Kulmbach

Wunsiedeli. Fichtelgebirge

ForchheimErlangen-

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Höchstadt

Roth

Weißenburg-Gunzenhausen

Neumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Günzburg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Erding

Ebersberg

Altötting

Rottal-Inn

Deggendorf

Miesbach

Bad Tölz-Wolfratshausen

Garmisch-Partenkirchen

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

KitzingenNeustadt a.d. Waldnaab

ErlangenAmberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Fürstenfeld-bruck

Oberallgäu

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

über 3.600 bis zu 18.000 t/Jahr

über 18.000 t/Jahr

Vergärungsanlagen

AschaffenburgAschaffenburg

SchweinfurtSchweinfurt

CoburgCoburgHof

Hof

BayreuthBayreuthBambergBamberg

WürzburgWürzburg

Weiden i.d. OPf.Weiden i.d. OPf.

FürthFürthNürnberger

LandNürnbergNürnberg AmbergAmberg

AnsbachAnsbach

RegensburgRegensburg

StraubingStraubing

PassauPassau

Mühldorfa. Inn

TraunsteinRosenheimRosenheim

Kempten(Allgäu)Kempten(Allgäu)

MemmingenMemmingen

Lindau (Bodensee)Lindau (Bodensee)

BerchtesgadenerLand

BerchtesgadenerLand

Kompostier- und Vergärungsanlagenfür die Verarbeitung von Bioabfall

(auch zusammen mit Grüngut)

SchwabachSchwabach

V

VV

V

V

VV

V

V V

V

V

V

V

V

V

V

V

V

V

V

Anlagenkapazität

9

8

bis 3.000 t/Jahr

über 3.000 bis zu 10.000 t/Jahr

über 10.000 t/Jahr

Kompostieranlagen

Anlagenkapazität

23

18

26

Landkreis Ebersberg: 15 Kompostieranlagen bis 3.000 t/a Landkreis Günzburg: 6 Kompostieranlagen bis 3.000 t/a

*

bis 3.600 t/Jahr1

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

ZAK KemptenZAK Kempten

AWV Isar-InnAWV Isar-Inn

ZAW-SRZAW-SR

ZAW Donau-WaldZAW Donau-Wald

AZV HofAZV Hof

15*

6*

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51Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

4.4 Kompostverwertung und -vermarktung

Betreiber / Anlagenname*) Standort, KörperschaftBetrei-ber**)

verarbei-tetes Material***)

Anliefer-menge

[t]

BioabfallkompostieranlagenSchernthaner München-Allach, KS München 3 GG BA 5.693WGV Recycling GmbH Eurasburg, LK Bad Tölz-Wolfratshausen 3 GG BA OG SG 34.905KH Bauer Kirchseeon, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Eberl Pliening, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Großmann Vaterstetten, LK Ebersberg 5 GG BA 1.570KH Hackl Vaterstetten, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Kandler Anzing, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Lampl Steinhöring, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Lindner Grafing b.München, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Maier Baiern, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Meltl / Strobl Zorneding, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Peis Anzing, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Pointner Hohenlinden, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Preissinger Aßling, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Schimpf Poing, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Soyer Grafing b.München, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563KH Unkelbach Vaterstetten, LK Ebersberg 5 GG BA 1.563Büchl Stammham, LK Eichstätt 3 1 GG BA OG 22.312KW Stadt Eichstätt Eichstätt, LK Eichstätt 1 GG BA SG 2.551VIVO KU Warngau, LK Miesbach 1 GG BA 14.727BBG Donau-Wald mbH Regen-Poschetsried, KS Regen 3 GG BA 11.355Bergler GmbH & Co. KG Untersteinbach, LK Amberg-Sulzbach 3 GG BA OG SG 9.900Höllriegl Umweltservice Ursensollen, LK Amberg-Sulzbach 3 GG BA OG SG 1.302Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG Hahnbach, LK Amberg-Sulzbach 3 GG BA OG SG 27.497KA Moosdorf Waldmünchen, LK Cham 3 5 GG BA OG SG 8.605KA Schlierfermühle Sengenthal, LK Neumarkt i.d. OPf. 1 3 GG BA OG 3.008Eichhorn Kompost GmbH Bamberg, KS Bamberg 3 GG BA OG SG 48.393KA Pegnitz Pegnitz, LK Bayreuth 1 GG BA OG 6.718KA Am Buchstein Mistelbach, LK Bayreuth 1 GG BA OG SG 12.881Eichner Kompost- und Humus- GmbH Kulmbach, LK Kulmbach 3 GG BA OG SG 5.189KH Göppner Kulmbach, LK Kulmbach 5 GG BA SG 3.189Grünservice GmbH Münchberg, LK Hof 3 GG BA 6.342Knöchel und Hörl Konradsreuth, LK Hof 5 GG BA 5.567H. Fraas Selbitz, LK Hof 5 GG BA 5.019M. Penzel Rehau, LK Hof 5 GG BA 6.925H. Weigl Schwarzenbach, LK Hof 5 GG BA 4.961Agrar Kompost und Verwertungs-KG Fürth, KS Fürth 3 BA 2.790

*) KA: Kompostieranlage / KH: Komposthof / KW: Kompostwerk

**) 1: Landkreis/Stadt / 2: Zweckverband / 3: Privatunternehmen / 4: Gemeinde / 5: Landwirt***) BA: Bioabfälle / SG: Straßenbegleitgrün / OG: Organische Gewerbeabfälle / GG: Grüngut

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52 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Betreiber / Anlagenname*) Standort, KörperschaftBetrei-ber**)

verarbei-tetes Material***)

Anliefer-menge

[t]

BioabfallkompostieranlagenT + E Humuswerk GmbH Bechhofen, LK Ansbach 3 BA 15.512Kompostier-Betriebs GmbH (K-B-GmbH) Medbach, LK Erlangen-Höchstadt 3 GG BA OG SG 18.735Agrar Kompost GmbH Seckendorf, LK Fürth 3 BA OG SG 6.098Friedrich Schuh Langenzenn, LK Fürth 5 GG BA 18.126Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG Altdorf b.Nürnberg, LK Nürnberger Land 3 GG BA SG 68.944

Kompostanlage DettendorfDettendorf, LK Neustadt A./ Bad Windsheim

1 GG BA SG 10.355

Friedrich Hofmann GmbH & Co. KG Hilpoltstein, LK Roth 3 GG BA SG 21.094GBAB mbH Aschaffenburg, KS Aschaffenburg 3 GG BA OG SG 18.636WKG Würzburg, KS Würzburg 3 GG BA 33.573Kompost- und Erdenwerk Hassberge GmbH

Knetzgau, LK Haßberge 3 GG BA SG 11.650

Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG Klosterforst, LK Kitzingen 3 GG BA OG 13.118Herhof Eichenbühl, LK Miltenberg 3 GG BA OG SG 14.236Humuswerk Main-Spessart GmbH Gemünden a. Main, LK Main-Spessart 3 GG BA OG SG 17.139Veolia Umweltservice Süd GmbH & Co. KG Reichenberg, LK Würzburg 3 GG BA 9.520WKG Oberpleichfeld, LK Würzburg 3 GG BA 6.877AVA GmbH Augsburg, KS Augsburg 3 BA 57.770KW Memmingen GmbH Memmingen, KS Memmingen 3 BA 2.485Baur & Söhne Günzburg, LK Günzburg 3 GG BA 9.017Blaschke Burgau, LK Günzburg 5 GG BA 1.300Linder Oxenbronn, LK Günzburg 5 GG BA 1.726Oberschmid Winterbach, LK Günzburg 5 GG BA 1.320Ost Ellzee, LK Günzburg 5 GG BA 786Reili Thannhausen, LK Günzburg 5 GG BA 1.380Zeiser Bubesheim, LK Günzburg 5 GG BA 957H. Schmid, Recycling- u. Umweltschutz GmbH

Marktoberdorf, LK Ostallgäu 3 GG BA SG 26.025

Erdenwerk Görisried Görisried, LK Ostallgäu 3 BA 970Nordschw. Kompost GbR-mbH Fünfstetten, LK Donau-Ries 5 BA 775Nordschw. Kompost GbR-mbH Reimlingen, LK Donau-Ries 5 BA 1.230Nordschw. Kompost GbR-mbH Glött, LK Dillingen 5 BA 1.495KSK Käßmeyer GmbH Erkheim, LK Unterallgäu 3 GG BA 5.325

*) KA: Kompostieranlage / KH: Komposthof / KW: Kompostwerk

**) 1: Landkreis/Stadt / 2: Zweckverband / 3: Privatunternehmen / 4: Gemeinde / 5: Landwirt***) BA: Bioabfälle / SG: Straßenbegleitgrün / OG: Organische Gewerbeabfälle / GG: Grüngut

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53Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Die zusammenführende Mengenbilanzierung zu Aufkommen und Verwertung organischer Abfälle in Bayern (siehe

Betreiber / Anlagenname*) Standort, KörperschaftBetrei-ber**)

verarbei-tetes Material***)

Anliefer-menge

[t]

BioabfallvergärungsanlagenTrockenfermentationsanlage TFA München, KS München 1 BA 21.958Wurzer Umwelt GmbH Eitting, LK Erding 3 BA 30.835Ganser GmbH & Co. KG Kirchstockach, LK München 3 GG BA OG 32.267Blümel GmbH Teugn, LK Kelheim 3 BA 10.554Högl Volkenschwand, LK Kelheim 3 BA OG 18.134BME GmbH Landau, LK Dingolfing-Landau 3 BA 4.368BBG Donau-Wald mbH Passau-Hellersberg, KS Passau 3 BA 40.000BME GmbH Wurmannsquick, LK Rottal-Inn 3 BA 5.076KW Aiterhofen Aiterhofen, LK Straubing-Bogen 2 BA 12.985Energierecycling Cham GmbH Roding, LK Cham 3 BA OG 10.156Bio Energie Bamberg GmbH & Co KG Strullendorf, LK Bamberg 3 GG BA OG GR 23.187

Vergärungsanlage DettendorfDettendorf, LK Neustadt A./Bad Windsheim

1 BA 7.225

Schwabacher Abfallwirtschafts-GmbH Schwabach, KS Schwabach 3 BA 9.262Vergärungsanlage am AWZ Rothmühle Bergrheinfeld, LK Schweinfurt 1 BA OG 14.199Nordschw. Kompost GbR-mbH Mertingen, LK Donau-Ries 5 BA 2.298Bio-Energie Schwaben GmbH Erkheim, LK Unterallgäu 3 BA 5.983Vergärungsanlage OA-Süd Burgberg, LK Oberallgäu 3 GG BA OG 11.253Vergärungsanlage Kempten-Schlatt Kempten (Allgäu), KS Kempten 3 GG BA OG 15.934

*) KW: Kompostwerk

**) 1: Landkreis/Stadt / 2: Zweckverband / 3: Privatunternehmen / 4: Gemeinde / 5: Landwirt***) BA: Bioabfälle / SG: Straßenbegleitgrün / OG: Organische Gewerbeabfälle / GG: Grüngut

Abb. 11) zeigt, dass 2009 rund 71 % des erfassten Bioabfalls und Grünguts der Kompostierung zugeführt wurden.

Innerhalb einer Frist von zwei Jahren verringerte sich der Anteil der Kompostierung an der

Behandlung organischer Abfälle um fast 10 %.

Abb. 11:Aufbereitung organischer Abfälle in Bayern 2009

Bioabfall0,64 Mio. t

Grüngutaus Haushalten und

kommunales Grüngut

1,13 Mio. tKompostierung

1,32 Mio. t

Vergärung 0,28 Mio. t

energ. Verwertg. 0,07 Mio.

Häckselgut 0,19 Mio. t

Aufkommenorganischer

Abfälle

1,86 Mio. t

org. Gewerbeabfall0,09 Mio. t

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54 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Hauptabnehmer für den Kompost ist mit einem Anteil von fast 38 % an der Gesamtmenge weiterhin die Landwirtschaft, gefolgt von den Erdenwerken mit 28,5 % und Kleingartenbe-sitzern bzw. Privatpersonen mit 11,7 %. Für garten- und landschaftsbauliche Verwendungen sowie Rekultivierungsarbeiten wurde in 2009 weniger Kompost als im vorangegangenen Jahr abgesetzt.

Vermarktungswege

Kompostmenge Anteil Anzahl der Körper-

schaften

Veränderung

2008 [t]

2009 [t] [%]

2008/2009 [%]

Landwirtschaft 201.348 222.062 37,7 66 10,3Gärtnereien, Baumschulen 18.723 22.260 3,8 40 18,9Garten- und Landschaftsbau 53.504 44.393 7,5 59 -17,0Erdbaubetriebe 5.302 8.472 1,4 11 59,8Erdenwerke 158.844 167.683 28,5 55 5,6Kleingärtner, Privatpersonen 65.465 68.761 11,7 72 5,0Kommunale Maßnahmen 13.228 11.753 2,0 35 -11,2Rekultivierung 10.354 8.320 1,4 22 -19,6Weinbau 10.556 8.535 1,4 8 -19,1Sonstige bzw. keine Angabe 24.345 26.900 4,6 31 10,5

Summe 561.669 589.139 100 - 4,9

Tab. 23:Vermarktungswege des erzeugten Kompostes in Bayern 2008 / 2009

5 Maßnahmen zur Restabfallbehandlung

5.1 Anfallende Restabfallmengen

Beim Restabfall handelt es sich um den nach Abschöpfung von Abfällen zur Verwertung sowie nach der getrennten Erfassung von Problemabfall aus Haushalten und dem Gewerbe bei den entsorgungspflichtigen Körperschaften verbleibenden Abfall zur Beseitigung. Restabfall fällt als Haus- und Geschäftsmüll, Sperrmüll sowie als hausmüllähnlicher Gewerbeabfall an.

5.1.1 Haus- und Geschäftsmüll

Die im Jahr 2009 erfasste Menge an Haus- und Geschäftsmüll lag bei 1.848.207 t und erreichte einen einwohnerspezifischen Wert von 147,9 kg pro Jahr. Zum Vorjahr, wo es noch einen Rück-gang um 0,9 kg gegeben hatte, bedeutete dies einen Wiederanstieg um 1,5 kg bzw. 1 %. Vom Zuwachs an Haus- und Geschäftsmüll waren alle Regierungsbezirke in einer vergleichbaren Größenordnung betroffen.

Nach wie vor hat der Regierungsbezirk Oberbayern mit 169,8 kg pro Einwohner und Jahr das höchste und Unterfranken mit 119,4 kg pro Einwohner und Jahr das niedrigste Aufkommen an diesen Abfällen.

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55Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Städtische und großstädtisch geprägte Strukturen bilden auch weiterhin die Anfallschwer-punkte, obwohl im ländlichen Raum in 2009 prozentual höhere Anstiege der Haus- und Geschäftsmüllmengen zu verzeichnen waren.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Haus- und Geschäfts-müllmengen

spezifische Haus- und Geschäftsmüllmengen

Veränderung

2008 [t/a]

2009[t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 732.031 734.620 169,4 169,8 0,2Niederbayern 149.428 150.416 125,2 126,4 1,0Oberpfalz 151.258 152.519 139,4 141,0 1,2Oberfranken 155.957 157.565 143,6 146,0 1,7Mittelfranken 246.383 247.664 143,7 144,8 0,8Unterfranken 156.979 158.046 117,9 119,4 1,2Schwaben 241.253 247.377 134,9 138,5 2,7

Bayern 1.833.289 1.848.207 146,4 147,9 1,0

ländlich 540.846 544.249 126,3 127,6 1,0ländlich dicht 613.469 622.071 126,0 127,9 1,5städtisch 198.673 198.608 169,3 169,4 0,1großstädtisch 480.301 483.279 218,7 220,0 0,6

5.1.2 Sperrmüll

Noch deutlicher als im Vorjahr fiel in 2009 der Anstieg der Sperrmüllmengen aus. Die Gesam-terfassungsmenge von 215.022 t bedeutet einen Zuwachs des einwohnerbezogenen Aufkom-mens von über 5 % auf 17,2 kg pro Jahr.

Regierungsbezirk Strukturklasse

Sperrmüllmengen spezifische Sperrmüllmenge Veränderung

2008 [t/a]

2009[t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 37.740 37.058 8,7 8,6 -1,9Niederbayern 24.541 26.472 20,6 22,2 8,2Oberpfalz 21.468 23.320 19,8 21,6 9,0Oberfranken 20.437 20.254 18,8 18,8 -0,3Mittelfranken 51.164 53.370 29,8 31,2 4,6Unterfranken 22.810 22.581 17,1 17,1 -0,5Schwaben 26.130 31.967 14,6 17,9 22,5

Bayern 204.290 215.022 16,3 17,2 5,4

ländlich 81.336 82.696 19,0 19,4 2,1ländlich dicht 66.840 75.302 13,7 15,5 12,8städtisch 25.150 23.591 21,4 20,1 -6,1großstädtisch 30.964 33.433 14,1 15,2 8,0

Tab. 24:Haus- und Geschäfts-müllmengen in Bayern 2008 / 2009

Tab. 25:Sperrmüllmengen in Bayern 2008 / 2009

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56 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Für die Regierungsbezirke Oberbayern sowie Ober- und Unterfranken konnte ein rückläufiges Sperrmüllaufkommen festgestellt werden. Zu einem beachtlichen Zuwachs von über 22% kam es im Regierungsbezirk Schwaben. Hauptursache hierfür waren deutlich erhöhte Erfassungs-mengen in den Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm sowie die um gut das 2,5fache gestie-gene Sperrmüllmenge im Bereich des ZAK Kempten. Das einwohnerspezifische Aufkommen weist mit 8,6 kg in Oberbayern und 31,2 kg pro Jahr in Mittelfranken weiterhin starke Unter-schiede auf.

Die einzige Strukturklasse, die im Vergleich zum Vorjahr einen reduzierten Anfall an Sperr-müll aufwies, waren die städtisch geprägten Gebiete. Hier sank die einwohnerspezifische Erfassungsmenge um gut 6 % auf etwa 20 kg pro Jahr, was trotz Zuwächsen in allen anderen Gebietsklassen aber weiter den höchsten einwohnerspezifischen Wert darstellt.

5.1.3 Restabfall aus dem Gewerbe (hausmüllähnlicher Gewerbeabfall)

Dem Trend der Vorjahre folgend ging die Menge der angedienten hausmüllähnlichen Gewer-beabfälle im Jahr 2009 weiter zurück. Statt der 270.196 t des Vorjahres wurden noch 242.357 t, also eine um über 10 % geringere Menge über die Landkreise und Städte entsorgt. Einwohner-spezifisch hat sich das angediente Aufkommen von 21,6 kg auf 19,4 kg pro Jahr reduziert.

Regierungsbezirk Strukturklasse

hausmüllähnliche Gewerbeabfallmengen

spezifische Mengen haus-müllähnl. Gewerbeabfälle

Veränderung

2008 [t/a]

2009[t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 41.673 38.409 9,6 8,9 -8,0Niederbayern 36.445 27.904 30,5 23,4 -23,2Oberpfalz 73.268 62.023 67,5 57,3 -15,1Oberfranken 56.084 50.611 51,7 46,9 -9,2Mittelfranken 20.991 21.263 12,2 12,4 1,6Unterfranken 17.679 18.953 13,3 14,3 7,8Schwaben 24.056 23.194 13,5 13,0 -3,5

Bayern 270.196 242.357 21,6 19,4 -10,1

ländlich 123.009 109.382 28,7 25,6 -10,7ländlich dicht 70.735 64.800 14,5 13,3 -8,3städtisch 50.461 44.041 43,0 37,6 -12,6großstädtisch 25.991 24.134 11,8 11,0 -7,1

Tab. 26 zeigt, dass der Rückgang aber nicht alle Regierungsbezirke betrifft. Mittel- und Un-terfranken verzeichnen Anstiege im einstelligen Prozentbereich, denen teils auch sehr hohe Rückgänge in den anderen Regierungsbezirken gegenüberstehen. Das einwohnerspezifischen Aufkommen nimmt in Niederbayern um 23,2 % und in der Oberpfalz um 15,1 % ab. Auch 2009 wurden in der Oberpfalz mit 57,3 kg pro Einwohner und Jahr die größten Mengen Restabfall aus dem Gewerbe erfasst, dagegen waren es in Oberbayern 8,9 kg pro Einwohner und Jahr.

Die Betrachtung anhand der Strukturklassen zeigt ein ausgeglicheneres Bild. In allen Besie-delungsstrukturen ist die einwohnerspezifische Menge zurückgegangen. Sie bewegt sich zwischen 11 kg pro Jahr in den großstädtischen Räumen und 37,6 kg pro Jahr in den Gebieten

Tab. 26:Anfallmengen hausmüll-ähnlicher Gewerbeabfälle in Bayern 2008 / 2009

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57Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

städtischer Prägung.

5.1.4 Sortierreste

Beim Aufbereiten von Abfällen zur Verwertung in Sortier- und Behandlungsanlagen entste-hen Sortierreste, für die ebenfalls Entsorgungswege gefunden werden müssen. Sofern keine Möglichkeiten der Verwertung bestehen, sind diese den entsorgungspflichtigen Körperschaf-ten zur Beseitigung zu überlassen.

Im Jahr 2009 betrug die Gesamtmenge der Sortierreste, welche in Bayern den entsorgungs-pflichtigen Körperschaften überlassen wurde 16.681 t. Sie ist damit gegenüber 2008 um 5,7 % gestiegen. Der Zuwachs resultiert insbesondere aus dem starken Anstieg der aus der Sortie-rung von Verpackungsmaterialien der dualen Systeme zurückgeflossenen Sortierreste.

Tab. 27 zeigt, dass auch 2009 der Großteil der angefallenen Mengen, nämlich fast 94 %, den Anlagen für die thermische Restabfallbehandlung überlassen wurde.

Fraktionen der Sortierreste

Anfallmengen Veränderung

2008[t/a]

2009[t/a]

2008/2009 [%]

Herkunft der SortierresteSortierung von Gewerbeabfällen 203 300 47,8Sortierung von Verkaufsverpackungen (duale Systeme)

1.854 3.854 107,9

Sortierung sonstiger Haushaltsabfälle 4.164 3.605 -13,4Reste aus Kompostierung und Vergärung 9.556 8.922 -6,6

Entsorgungswege der Sortierrestethermische Behandlung 14.726 15.650 6,3mechanisch-biologische Vorbehandlung 1.048 1.028 -1,9Zwischenlagerung 3 3 -unbehandelte Ablagerung - - -

5.1.5 Gesamtes Restabfallaufkommen

Das Gesamtrestabfallaufkommen setzt sich aus den Fraktionen Haus- und Geschäftsmüll, Sperrmüll und hausmüllähnlichem Gewerbeabfall einschließlich der bei deren Behandlung anfallenden Sortierreste zusammen.

Absolut gesehen ist die Menge auch im Bilanzjahr mit insgesamt 2.305.586 t erneut geringfü-gig niedriger ausgefallen. Der Einwohnerrückgang führte allerdings zu einem geringfügigen Anstieg des einwohnerspezifischen Aufkommens.

Pro Kopf mussten 2009 im Freistaat Bayern 184,5 kg Restabfall entsorgt werden. Das leichte Ansteigen dieser Menge gegenüber dem Vorjahr kommt einerseits durch den Gesamtbevöl-kerungsrückgang aber auch durch das pro Einwohner und Jahr um jeweils gut 1 kg gewachse-ne Aufkommen der Fraktionen Haus- und Geschäftsmüll sowie Sperrmüll zustande. Deutlich

Tab. 27:Herkunft und Entsorgungs-wege der Sortierreste zur Beseitigung in Bayern 2008 / 2009

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58 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

rückläufig entwickelte sich die Gewerbeabfallmenge, die nochmals um über 2 kg pro Einwoh-ner und Jahr zurückging (vgl. Abb. 12).

Die Entwicklungen beim Gesamtrestabfall verliefen in den Regierungsbezirken unterschied-lich. Mittel- und Unterfranken sowie der Regierungsbezirk Schwaben verzeichneten Zuwäch-se, die einwohnerspezifisch zwischen 1,4 % und 4 % lagen. In den anderen Regierungsbezir-ken sind 2009 Rückgänge der einwohnerspezifischen Erfassungsmenge zu beobachten. Am

stärksten betrifft dies den Regierungsbezirk Oberpfalz mit einer um 3 % verringerten Anfall-menge. Pro Kopf schwankt das durchschnittliche Aufkommen zwischen 150,7 kg und 219,9 kg pro Jahr.

Auch bei der Auswertung nach Strukturklassen zeigten sich ansteigende Mengenverläufe in den großstädtischen und ländlich dichten Strukturen. Im ländlichen und städtischen Raum ging die einwohnerspezifische Anfallmenge dagegen zurück.

In den vorwiegend ländlich geprägten Gebieten werden nach wie vor deutlich weniger Re-stabfälle erzeugt als in den städtischen und großstädtischen Siedlungsräumen. 2009 lag der Aufkommensunterschied im Mittel bei über 70 kg pro Einwohner und Jahr.

Abb. 12:Einwohnerbezogene Gesamtrestabfallmengen in Bayern 1991 bis 2009

127,0

85,669,7

50,7 37,0 30,3 24,1 27,9 24,9 21,6 19,4

19,4

22,121,2

21,3 21,2 18,5 17,7 17,3 16,1 16,3 17,2

213,0

179,0164,4

154,4152,4 149,2 146,1 146,3 147,3 146,4 147,9

359,4

286,7255,3

226,4210,6 198,0 187,9 191,5 188,4 184,3 184,5

0

50

100

150

200

250

300

350

400

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Hausmüll

Sperrmüll

Gewerbeabfall

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59Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Regierungsbezirk Strukturklasse

Gesamtrestabfallmengenspezifische

GesamtrestabfallmengeVeränderung

2008[t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 811.444 810.087 187,8 187,2 -0,3Niederbayern 210.414 204.792 176,3 172,1 -2,4Oberpfalz 245.994 237.862 226,7 219,9 -3,0Oberfranken 232.478 228.430 214,1 211,7 -1,1Mittelfranken 318.538 322.297 185,8 188,5 1,4Unterfranken 197.468 199.580 148,3 150,7 1,6Schwaben 291.439 302.538 163,0 169,4 4,0

Bayern 2.307.775 2.305.586 184,3 184,5 0,1

ländlich 745.191 736.327 174,1 172,6 -0,8ländlich dicht 751.044 762.173 154,3 156,7 1,6städtisch 274.284 266.240 233,7 227,1 -2,8großstädtisch 537.256 540.846 244,6 246,2 0,7

Die rund 2,31 Mio. t Restabfälle wurden auch im Jahr 2009 ganz überwiegend thermisch und im geringen Umfang mechanisch-biologisch behandelt. Die Deponierung von Restabfällen, die auch ohne Vorbehandlung als ablagerungsfähig gelten, blieb weiterhin ohne große Be-deutung.

Tab. 28:Gesamtrestabfallauf-kommen in Bayern 2008 / 2009

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60 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

5.2 Thermische Restabfallbehandlung

Auch 2009 wurden in Bayern 16 Anlagen zur thermischen Restabfallbehandlung (Müllverbren-nungsanlagen, Müllkraftwerke, Müllheizkraftwerke sowie eine Pyrolyseanlage) betrieben.

5.2.1 Einzugsgebiete der thermischen Behandlungsanlagen

Karte 7 enthält eine Übersicht der Standorte und Einzugsgebiete der thermischen Behand-lungsanlagen in Bayern. Geringe Veränderungen ergeben sich in jedem Jahr durch Revisi-onen, Umbauten oder Ausfälle, wodurch die betroffenen Körperschaften zusätzlich zu den üblicherweise genutzten Anlagen auch Kapazitäten anderer bayerischer Behandlungsanlagen nutzen müssen. Die dadurch bedingten, meist nur temporären und vom Mengenumfang eher unbedeutenden Änderungen des Anliefergeschehens blieben in der textlichen und grafischen Darstellung unberücksichtigt.

Mengen aus anderen Bundesländern sowie dem Ausland (Österreich und Italien) kamen in folgenden Anlagen zur Behandlung:

AVA Augsburg (Baden-Württemberg) MHKW Coburg (Thüringen) MVA Ingolstadt (keine genauere Spezifikation) MHKW Kempten (Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg, Österreich) GKS Schweinfurt (Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg) MKW Weißenhorn (Baden-Württemberg) MHKW Würzburg (Ostalbkreis in Baden-Württemberg als Vertragspartner des Zweckver-

bandes Abfallwirtschaft Raum Würzburg) HKW München-Nord (Neapel, Italien)

Die Stadt Memmingen als Mitglied des TAD Ulm nutzte zur Restabfallbehandlung weiterhin das Müllheizkraftwerk Ulm Donautal in Baden-Württemberg.

5.2.2 Durchsatzmengen

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61Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Landshut

Erlangen

München

Augsburg

Ingolstadt

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

HaßbergeLichtenfels

Kulmbach

Forchheim

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

RothNeumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Altötting

Rottal-Inn

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Kitzingen Neustadt a.d. Waldnaab

ErlangenAmberg-Sulzbach

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Fürstenfeld-bruck

Oberallgäu

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Aschaffenburg

SchweinfurtSchweinfurt

CoburgCoburgHof

BayreuthBambergBamberg

Würzburg

Weiden i.d. OPf.

FürthFürthNürnberger

Land

NürnbergNürnbergAmberg

sAnsbach

Regensburg

Straubing

Passau

Mühldorfa. Inn

TraunsteinRosenheimRosenheim

Kempten(Allgäu)Kempten(Allgäu)

Memmingen

Lindau (Bodensee)Lindau (Bodensee)

BerchtesgadeneLand

BerchtesgadenerLand

thermische Behandlungsanlage

Lkr. Erlangen-Höchstadtund Stadt Erlangen

Entsorgung über die Anlagen in Bamberg und CoburgEntsorgung über die Anlagenin Kempten und Weißenhorn

Einzugsbereiche der Behandlungsanlagen

Stadt und Lkr. Ansbach Entsorgung über die Anlagenin Schwandorf, Schweinfurt und Würzburg

Österreich

Baden-Württemberg

Baden-WürttembergUlm

Baden-Württemberg

Stadt Kaufbeuren

Thermische Behandlungsanlagen

Stand 31. 12. 2009

für Hausmüll undhausmüllähnliche Abfälle

Miltenberg

Regen

DeggendorfFreyung-Grafenau

Ebersberg

Miesbach

Garmisch-Partenkirchen

Erlangen-

Höchstadt

hwabachSchwabach

Wunsiedeli. Fichtelgebirge

Bad Kissingen

Weißenburg-Gunzenhausen

Erding

Lkr. Bad KissingenEntsorgung über die Anlagenin Schweinfurt und Würzburg

Thüringen

Geiselbullach / Olching

Landshut

Schweinfurt

Burgkirchen Nürnberg

MünchenBamberg

Weißenhorn

Kempten

Ingolstadt

Günzburg

Coburg

Augsburg

Würzburg

Schwandorf

Rosenheim

Lkr. Weilheim-Schongau undBad Tölz-Wolfratshausen

Entsorgung der Reste aus MBAüber die Anlage in München

Entsorgung von Abfall inanderen bzw. aus anderenBundesländern

Lkr. Miesbach Entsorgung über die Anlagenin München und Rosenheim

MiesbachWeilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Lkr. Dillingen a. d. Donauund Donau-Ries (AWV)

Entsorgung über die Anlagenin Augsburg und Weißenhorn

Donau-Ries

Dillingena.d.Donau

Baden-Württemberg

Ostallgäu

Bad Tölz-Wolfratshausen

Bad Kissingen

Kulmbach

Tirschenreuth

Neustadt a.d. Waldnaab

Amberg-Sulzbach

Schwandorf

ChamNeumarkt i.d. OPf.

Straubing-Bogen

Mitglieder des ZMSEntsorgung über die Anlagenin Landshut und Schwandorf

Stadt MemmingenEntsorgung über die Anlagein Ulm (Baden-Württemberg)

Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Günzburg

Italien

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

ZAK KemptenZAK Kempten

AWV Isar-InnAWV Isar-Inn

ZAW-SRZAW-SR

ZAW Donau-WaldZAW Donau-Wald

AZV HofAZV Hof

Karte 7: Thermische Behandlungsanlagen

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62 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

5.2.2.1 Thermisch behandelte RestabfallmengenTrotz geringfügiger Verschiebungen bei den drei Mengenströmen gegenüber dem Vor -jahr lag das Restabfallaufkommen aus Haus- und Geschäftsmüll, Sperrmüll und Gewerbe -abfall im Jahr 2009 erneut bei 2,31 Mio. t. Zur thermischen Behandlung gingen 2,27 Mio. t bzw. 98,3 % der Restabfallmenge. In der MBA Erbenschwang wurden 35.000 t des Restabfalls mechanisch-biologisch behandelt. Ein geringer Anteil, der weniger als 0,2 % des Restabfallaufkommens ausmacht und vorwiegend Mengen aus dem gewerblichen Bereich betrifft, wurde zwischengelagert bzw. deponiert. Die Ablagerung nicht vor-behandelter Abfälle erfolgte nur, wenn die entsprechenden Anforderungen nach der Deponieverordnung erfüllt waren. Die folgende Abbildung zeigt die Restabfallströme und deren Behandlung in Bayern.

Im Jahr 2009 wurde in den 16 bayerischen Anlagen eine Gesamtmenge von ungefähr 3,02 Mio. t thermisch behandelt (siehe Tab. 30). Mit einer Abnahme von 0,5 % ist diese Menge im Ver-gleich zum Vorjahr leicht rückläufig. In Tabelle 29 sind die Anlagenauslegung und Angaben zur Durchsatzmenge der thermischen Restabfallbehandlungsanlagen Bayerns mit einigen weiteren Details zusammengefasst.

5.2.2.2 Energetisch verwertete Mengen15 der 16 thermischen Behandlungsanlagen in Bayern haben im Bilanzjahr auch Abfälle zur energetischen Verwertung angenommen. In 2009 hat erstmalig auch die Pyrolyseanlage Bur-gau Abfälle energetisch verwertet.

Die Gesamtmenge der energetisch verwerteten Abfälle ist mit 596.621 t im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 % angestiegen. Über alle Anlagen gemittelt liegt der Anteil der energeti-schen Verwertung an der in den thermischen Behandlungsanlagen eingesetzten Restabfall-menge bei 20 %.

Abb. 13:Restabfallbehandlung in Bayern 2009

Haus- undGeschäftsmüll

1,85 Mio. t

Sperrmüll215.000 t

Restabfall-aufkommen

2,31 Mio. t

thermische Behandlung2,27 Mio. t

MBA 35.000 t

Zwischenlager 600 t

Deponierung 4.000 t

Gewerbeabfall242.000 t

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63Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Tab. 29: Durchsatzmengen der thermischen Behandlungsanlagen in Bayern 2009

Anlage Betreiber

Auslegung der Anlage (gem. Genehmigung)

durch-schnittl. Heizwert

[MJ/kg]

Anliefer-menge lt.

Abfallbilanz

[t/h]

Durch-satz*)

lt. Betreiber

[t/h]

Anteil des Durchsatzes

Durchsatz [t/h]

Heizwert [MJ/kg]

Beseitig.

[%]Verwert.

[%]

AVA Abfallverwer-tung Augsburg GmbH

AVA Abfallverwertung Augsburg GmbH

3 x 10 9,2 9,9 180.194 206.360 75 25

MHKW BambergZV MHKW Stadt und Landkreis Bamberg

3 x 6 10,5 9,7 84.231 101.411 86 14

Pyrolyseanlage Burgau

Landkreis Günzburg Kreisabfallwirtschafts-betrieb

2 x 3 10,0 9-10 24.400 24.400 95 5

MHKW Burg-kirchen

ZVA Südostbayern 2 x 15 10,6 10,5 155.878 230.501 75 25

MHKW CoburgZVA Nordwest-Ober-franken

2 x 11 7,6 10,7 133.067 135.419 93 7

AHKW Geisel-bullach

GfA A.d.ö.R.2 x 6,8 (1 x 6)

10,5 11,8 67.197 106.453 57 43

MVA Ingolstadt ZV MVA Ingolstadt2 x 12 1 x 8

10,5 9,9 193.689 229.780 66 34

MHKW Kempten ZAK Energie GmbH1 x 10

(1 x 6,5)11,0 11,0 67.764 99.715 77 23

MVA Landshut, Betriebsstätte Landshut

MVA Landshut GmbH, Schwandorf

1 x 6 10,0 10,0 35.867 36.974 100 0

HKW München Nord

SWM Services GmbH2 x 35 2 x 20

OL 1-2: 8,8 OL3-4:10,5

9,7 642.371 662.309 86 14

MVA NürnbergAbfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg

3 x 10,5 12,0 10,5 225.712 222.600 89 11

MHKW RosenheimStadtwerke Rosenheim GmbH & Co. KG

1 x 10,5 10,0 12,1 21.775 63.223 27 73

MKW SchwandorfZV Müllverwertung Schwandorf

3 x 18,7 1 x 23,2

OL 1-3: 7,9 OL 4: 10,5

10,6 419.900 411.344 84 16

GKS Gemein-schaftskraftwerk Schweinfurt

GKS Gemeinschafts-kraftwerk Schweinfurt GmbH

3 x 8,8 8,5 9,5 139.707 175.000 98 2

MKW WeißenhornAbfallwirtschaftsbetrieb des LK Neu-Ulm

2 x 6,5 10,0 11,3 62.945 95.078 72 28

MHKW Würzburg ZVA Raum Würzburg2 x 12,5 1 x 15,5

OL 1-2: 8,3 OL 3: 12,5

10,1 133.204 218.641 70 30

*) Durchsatz lt. Betreiber weicht von Anliefermenge lt. Abfallbilanz ab, z. B. durch Anlieferungen aus anderen Bundesländern, sonstige private Anlieferungen und Umleitung in andere thermische Anlagen.

OL: Ofenlinie

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64 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Durchsatz

Anfallmengen Veränderung

2008 [1.000 t/a]

2009 [1.000 t/a]

2008/2009 [%]

Gesamtdurchsatzlt. Anlagenbetreiber 3.033 3.019 -0,5

HerkunftAnlieferungen aus Bayern 2.621 2.614 -0,3davon Haus- und Sperrmüll (lt. Abfallbilanz) mit Resten aus der Sortierung von Verpackungen

mit Resten aus der Kompostierung und Vergärung

mit Resten aus der Haus- und Sperrmüllsortierung

2.005 2

9

4

2.022 4

9

4

0,8

davon Gewerbeabfälle (lt. Abfallbilanz) mit Resten aus der Gewerbeabfallsortierung

267 <1

237 <1

-11,2-

Klärschlamm 34 36 5,9Tiermehl <1 0 -andere Bundesländer oder Ausland (Österreich) 76 74 -2,6sonstige Herkunftsbereiche 312 315 1,0

VerarbeitungsartAnlieferung zur Beseitigung 2.421 2.402 -0,8 davon Direktanlieferungen aus dem Gewerbe 226 195 -13,7Anlieferung zur energetischen Verwertung 576 597 3,6 davon frei akquirierte Menge aus dem Gewerbe 428 383 -10,5

5.2.2.3 Nutzung des Energiegehalts im AbfallLaut Angaben der Betreiber gaben 14 der 16 thermischen Behandlungsanlagen im Jahr 2009 etwa 2,45 Mio. MWh Wärmeenergie an Dritte ab. Bis auf eine Anlage speisten alle elektrische Energie (rund 0,86 Mio. kWh) in die Energieversorgungsnetze ein.

5.2.3 Kapazitäten zur thermischen Behandlung

Die Kapazität der Anlagen zur thermischen Behandlung von Abfällen lag im Jahr 2009 bei gut 3,2 Mio. t. Die Durchsatzmenge von etwas über 3 Mio. t (inklusive 20 % Abfälle zur energeti-schen Verwertung) zeigt, dass ausreichend Behandlungskapazität für andienungspflichtige Abfälle zur Verfügung steht. Die „Arbeitsgemeinschaft der Betreiber thermischer Abfallbe-handlungsanlagen in Bayern“ (ATAB) unterstützt die Anlagenbetreiber bei der Überbrückung von Ausfallzeiten an einzelnen Anlagen im Rahmen der vereinbarten Zusammenarbeit.

Körperschaften ohne eigene thermische Behandlungsanlagen haben sich über Entsorgungs-verträge oder die Mitgliedschaft in Zweckverbänden den Zugang zu diesem Entsorgungsweg sichern können.

5.2.4 Rückstände aus der thermischen Restabfallbehandlung

Die im Bilanzjahr angefallenen Reststoffmengen aus thermischen Behandlungsanlagen sind in Tabelle 31 den Vorjahresdaten gegenübergestellt.

Tab. 30:Herkunft und Verarbei-tungsart der den thermi-schen Anlagen in Bayern zugeführten Abfallmengen 2008 / 2009

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65Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Neben dem geringfügig gesunkenen Gesamtdurchsatz der Anlagen (-0,5 %) hat sich die Rückstandsmenge sogar um 3,4 % auf insgesamt 675.387 t verringert. Deutlich reduziert hat sich dabei vor allem das Aufkommen an zu beseitigenden Rückständen. Die verwertete Menge hat sich erhöht, wodurch die Verwertungsquote um 5 % auf 81 % gestiegen ist.

Aus den Aschen der thermischen Behandlung lassen sich insbesondere die Metalle abschei-den und weiter verwerten. Wie im Vorjahr ist in 2009 ein Anstieg der abgeschiedenen Metall-menge sowie ein Rückgang der Aschemenge festzustellen. Die in der Eisen- und Stahlindust-rie verwertbare Metallmenge liegt im Bilanzjahr bei 56.482 t und ist damit im Jahresvergleich um 1,1 % gestiegen.

Die gesamte nach der Aufbereitung verbleibende Aschemenge liegt bei 517.443 t und hat im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % abgenommen. Der verwertete Anteil liegt bei 76 % und wird im Deponie-, Straßen- und Wegebau sowie bei Verfüllungsmaßnahmen und als Versatzbau-stoff eingesetzt.

Wie im Vorjahr liegt der verwertete Anteil der Rückstände aus der Abgasreinigung bei 94 %. Die Gesamtmenge dieser Rückstände beläuft sich auf 101.462 t, davon wurden 6.199 t besei-tigt.

Reststofffraktionen

Anfallmengen Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008/2009 [%]

verwertete Mengen 529.850 544.423 2,8aus Haus- und SperrmüllAsche 321.979 335.398 4,2Schrott 47.482 47.647 0,3aus GewerbeabfallAsche 55.110 57.280 3,9Schrott 8.390 8.835 5,3aus Rückständen der Abgasreinigung 96.889 95.263 -1,7nicht verwertete (beseitigte) Mengen 169.017 130.964 -22,5abzulagernde Reste aus der thermischen Behandlung 162.445 124.765 -23,2Rückstände aus der Abgasreinigung 6.572 6.199 -5,7

Gesamtmenge Reststoffe aus thermischer Behandlung

698.867 675.387 -3,4

5.3 Mechanisch-biologische Restabfallbehandlung

Mit der Umsetzung der Abfallablagerungsverordnung hat sich in Deutschland neben der thermischen Behandlung auch die mechanisch-biologische Abfallbehandlung als Restab-fallbehandlungsmethode etabliert. Dabei werden mechanische Verfahren der Trennung von verwertbaren und nicht verwertbaren Abfallbestandteilen mit biologischen Verfahren (aerob oder anaerob) zur Minimierung der organischen Fracht des Abfallgemisches unterschiedlich kombiniert. Verwertbare Stoffströme werden stofflich und energetisch verwertet. Der nach der biologischen Behandlung verbleibende Rest wird, sofern er die Anforderungen der Ab-fAblV erfüllt, deponiert.

Tab. 31:Reststoffe aus thermi-schen Behandlungs - anlagen in Bayern 2008 / 2009

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66 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Die derzeit einzige mechanisch-biologische Restabfallbehandlungsanlage in Bayern ist die MBA Erbenschwang. Die Anlage arbeitet auf der Basis eines aeroben Rotteverfahrens mit vor-geschalteter mechanischer Aufbereitung. Im Bilanzjahr wurden 35.245 t Rest abfälle aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Ostallgäu von dieser Anlage behandelt. Dies bedeutet einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (2008: 36.786 t). Die MBA-Technologie hat damit für die Abfall-behandlung in Bayern weiterhin nur geringe Bedeutung, ihr Anteil an der Restabfallbe-handlung beträgt 1,5 % (vgl. auch Abb. 13, Abschnitt 5.2.2.1).

6 Maßnahmen zur Abfallablagerung

6.1 Deponiestandorte der Deponieklasse I und II

Zu Beginn des Jahres 2009 wurden im Freistaat Bayern 36 Deponiestandorte der Deponie-klasse I und II nach AbfAblV für die Ablagerung von Abfällen genutzt. Von den 37 genutzten Deponien des Vorjahres hatte die im Landkreis Ebersberg gelegene Deponie „An der Schaf-weide“ 2008 ihr genehmigtes Volumen erreicht und wurde geschlossen.

Neben den Deponien in Bayern wurden außerdem zwei Deponiestandorte in Baden-Württem-berg mit insgesamt 15.824 t Restabfall bzw. Reststoffe aus der thermischen Abfallbehandlung beliefert.

Durch die Deponieverordnung ergaben sich zum 16.7.2009 erhöhte Anforderungen an geolo-gische Barriere und Basisabdichtung, was an einigen Standorten zu Abstufungen in niedrigere Deponieklassen und zu Stilllegungen von Deponien geführt hat.

Von Änderungen der Deponieklasse betroffen waren die Deponiestandorte München-Nord-west, Augsburg-Nord, Hegnenbach (im Landkreis Augsburg) und Winkl im Landkreis Berch-tesgadener Land. Nach dem 15.7.2009 wurden insgesamt 5 Standorte (Wölsau II, Himmelkron, Silberberg, Posthof und Litzlwalchen) geschlossen.

Ende 2009 waren noch 31 Deponien im Freistaat Bayern in Betrieb. Einen Überblick über die Deponiestandorte gibt Karte 8.

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67Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Deponien mit Bauabschnittender Deponieklassen I und II

Standort mit Umstufung (vor dem 15.07. Deponieklasse II)*

(3)

Standort mit ausgelaufenem Betrieb (nach dem 15.07. geschlossen)

(5)

(4)

Deponieklasse II (19)

Nord-WestMünchen

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

Deponien derDeponieklasse I und II

Hopferstadt

Rothmühle

Herzogenaurach

Nürnberg-Süd

Stockstadt

Guggenberg

Silberberg

Oberostendorf

Heiners -grund

MN

Karlstadt

Guggenberg

Hopferstadt

Wirmsthal

Rothmühle

Wonfurt

BlumenrodBlumenrodSilberberg

Heiners-grund

Sandmühle

Gosberg

Dettendorf

Herzogenaurach

Nürnberg-Süd

Blomenhof

Post-hof

Mathiasgrube

Steinmühle

Binsberg

Hegnen-bach*Burgau

Kaufbeuren

Oberostendorf

Eberstetten II

Spitzlberg

Malgersdorf

Außernzell

Litzlwalchen

Winkl*

Am Vorberg

(1) Anzahl Insgesamt vorhandener Anlagen der jeweiligen Klassen

Augsburg-Nord*

Jedenhofen

HimmelkronHimmelkron Wölsau

Im Dienstfeld

Nord-WestMünchen*

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

ZAK KemptenZAK Kempten

AWV Isar-InnAWV Isar-Inn

ZAW-SRZAW-SR

ZAW Donau-WaldZAW Donau-Wald

AZV HofAZV Hof

Deponieklasse I (9)

Karte 8: Deponien der Deponieklassen I und II

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68 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

6.1.1 Situation zum Jahresende 2009 und Restlaufzeiten

Die auf Deponien der Klasse I und II in Bayern abgelagerten Abfälle gingen im Jahr 2009 um 185.145 t auf insgesamt 426.024 t zurück (siehe Tabelle 32). Die von den Körperschaften ausge-wiesene Restmenge aus der Vorbehandlung sank ebenfalls und entsprach mit 140.855 t einem Anteil von 33 % der abgelagerten Abfallmenge.

Das verfügbare, ausgebaute Restvolumen der bayerischen Deponien belief sich Ende 2009 auf 6,94 Mio. m³ und lag damit bei etwas mehr als der Hälfte des genehmigten Deponierestvolu-mens. Im Vergleich zum Jahr 2008 hat sich damit das verfügbare Restvolumen der Deponien um 0,31 Mio. m³ reduziert. Wie im Vorjahr wurden auch 2009 die Deponien Medbach in Mittel-franken und Erbenschwang in Oberbayern nicht genutzt. Damit stehen zusätzliche Restvolu-mina zur Verfügung, im Falle dieser beiden Deponien in Höhe von 0,33 Mio. m³.

Zu Beginn des Jahres 2009 gehörte mit 11,6 Mio. m³ der überwiegende Teil des genehmigten Deponierestvolumens von 13,2 Mio. m³ der Deponieklasse II an. Vier Deponien, welche bislang als Deponien der Kategorie II in Betrieb waren, wurden auf Deponieklasse I umgestuft. Damit erfüllen noch 31 Deponien die erhöhten Anforderungen an Standort und Basisabdichtung und werden über das Jahr 2009 hinaus weiter betrieben werden. Dies ergibt nach dem Stichtag 15.07.2009 eine genehmigte Ablagerungskapazität von 8,6 Mio. m³ für die Deponieklasse II und 4,6 Mio. m³ für die Deponieklasse I. Bei weiterem Ausbau des genehmigten Deponierest-volumens und einer Ablagerungsmenge entsprechend der des Bilanzjahres von rund 0,4 Mio. t ist eine mittelfristige Entsorgungssicherheit für Abfälle zur Ablagerung gegeben.

Regierungsbezirk

Ablagerungsmengen Restvolumina zum 31.12.2009

gesamtdavon Reste aus Vorbehandlung

gesamt verfügbar

[t/a] [t/a] [m³] [m³]

Oberbayern 97.955 40.482 3.891.255 3.110.485Niederbayern 15.425 7.630 1.627.325 292.317Oberpfalz 124.543 71.721 1.212.218 812.059Oberfranken 54.905 90 659.280 364.384Mittelfranken 11.793 0 721.230 508.867Unterfranken 84.889 7.711 3.886.317 1.356.835Schwaben 36.514 13.221 1.189.739 497.289

Bayern 426.024 140.855 13.187.364 6.942.236

Sofern die Städte und Landkreise nicht über eigene Ablagerungskapazitäten verfügen, wird die Verpflichtung der entsorgungspflichtigen Körperschaften gemäß Art. 4 BayAbfG zur Vorhaltung ausreichender Ablagerungskapazitäten durch die Mitgliedschaft in Zweckverbänden oder über Verträge mit anderen Gebietskörperschaften umgesetzt.

Tab. 32:Ablagerungsmengen und Deponiekapazitäten in Bayern 2009

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69Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

6.1.2 Verwertung von Abfällen auf Deponien

Die Verwertung von Abfällen auf Deponien im Rahmen von Deponiebaumaßnahmen nahm in 2009 stark ab. Mit dem Rückgang der Ablagerungsmengen und der Beendigung von Depo-nieschließungen verringert sich auch der Bedarf an Deponiebaumaterial. Dem Anstieg der hierfür verwerteten Mengen im Vorjahr folgte in 2009 ein deutlicher Rückgang um gut 28 % auf 595.861 t. Mit Ausnahme von Niederbayern reduzierte sich die im Deponiebau verwertete Abfallmenge in allen Regierungsbezirken:

Oberbayern: Rückgang von 128.224 t auf 62.421 t Niederbayern: Anstieg von 37.522 t auf 113.922 t Oberpfalz: Rückgang von 124.392 t auf 3.702 t Oberfranken: Rückgang von 249.969 t auf 217.131 t Mittelfranken: Rückgang von 29.431 t auf 18.849 t Unterfranken: Rückgang von 104.422 t auf 97.212 t Schwaben: Rückgang von 148.013 t auf 82.624 t.

Wegen der zeitlich wechselnden Deponiebaumaßnahmen schwankt die Menge in den einzel-nen Regierungsbezirken von Jahr zu Jahr.

6.2 Deponien der Deponieklasse 0 (Bauschuttdeponien)

Die Angaben, welche die einzelnen entsorgungspflichtigen Körperschaften zu den Bau-schuttdeponien (Deponieklasse 0) liefern können, beruhen oft auf Volumenschätzungen bzw. Berechnungen aus Vermessungsergebnissen. In vielen Fällen sind die Angaben zudem unvollständig.

Die Anzahl der Bauschuttdeponien ist im Bilanzjahr auf 342 gemeldete Standorte gesunken. Der Vorjahreswert lag bei 383 Standorten der Deponieklasse 0. Im Jahr 2009 wurde eine Gesamtmenge von 1,26 Mio. t gering belastetem Bauschutt und Inertmaterial abgelagert. Dies entspricht einem Rückgang von 26,7 % zum Vorjahreswert. Das Restvolumen der Deponien der Klasse 0 umfasst 30,3 Mio. m³ und ist ausreichend.

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70 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Tab. 33 – Teil 1:Deponien der Klasse 0 nach DepV in Bayern 2009

KörperschaftenAnzahl

vorhandene Deponien

Ablagerung Restvolumen

[t] [m³]

St. Ingolstadt 1 2.813 23.990 Lkr. Altötting 4 85.983 435.263 Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen 1 k.A. k.A.Lkr. Dachau 1 551 4.997 Lkr. Erding 1 85 k.A.Lkr. Freising 4 2.084 27.256 Lkr. Fürstenfeldbruck 1 k.A. 127.957 Lkr. Landsberg a. Lech 2 18.210 k.A.Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm 5 37.440 470.714 Lkr. Traunstein 3 150 332.115 Lkr. Weilheim-Schongau 1 279 k.A.Oberbayern gesamt 24 147.595 1.422.292

Lkr. Kelheim 5 k.A. 35.655 Lkr. Landshut 7 20.170 40.100 ZAW Donau-Wald 7 85.164 2.271.185 ZAW-SR Straubing 4 20.809 223.265 AWV Isar-Inn 7 15.415 197.501 Niederbayern gesamt 30 141.558 2.767.706

St. Amberg 1 20.502 690.313 Lkr. Amberg-Sulzbach 3 62.004 1.959.349 Lkr. Cham 9 9.600 75.176 Lkr. Neumarkt i.d. OPf. 1 9.232 384.300 Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab 7 3.586 55.227 Lkr. Regensburg 16 142.189 220.458 Lkr. Tirschenreuth 16 k.A. 1.031.774 Oberpfalz gesamt 53 247.113 4.416.597

St. Bayreuth 2 5.430 250.302 St. Coburg 1 28.299 334.193 Lkr. Bamberg 6 22.804 124.140 Lkr. Bayreuth 3 6.149 250.302 Lkr. Kronach 5 14.782 24.150 Lkr. Kulmbach 13 24.598 209.070 Lkr. Lichtenfels 2 75.184 1.700.000 Lkr. Wunsiedel 2 7.091 13.000 Oberfranken gesamt 34 184.337 2.905.157

St. Ansbach 1 65.426 21.100 St. Fürth 1 74.298 385.000 St. Schwabach 1 215 127.406 Lkr. Ansbach 34 17.399 2.774.954 Lkr. Erlangen-Höchstadt 2 19.841 43.001 Lkr. Fürth 2 16.600 317.700 Lkr. Nürnberger Land 4 1.302 29.812 Lkr. Neustadt a. d. Aisch 30 13.569 1.534.481 Lkr. Roth 2 k.A. 94.452 Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen 31 206.438 8.772.928 Mittelfranken gesamt 108 415.088 14.100.834

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71Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Tab. 33 – Teil 2:Deponien der Klasse 0 nach DepV in Bayern 2009

KörperschaftenAnzahl

vorhandene Deponien

Ablagerung Restvolumen

[t] [m³]

Lkr. Aschaffenburg 3 k.A. 100.277 Lkr. Bad Kissingen 25 5.100 k.A.Lkr. Kitzingen 4 28.836 1.380.739 Lkr. Miltenberg 8 k.A. 115.000 Lkr. Main-Spessart 25 4.177 1.476.737 Lkr. Schweinfurt 10 27.066 432.170 Lkr. Würzburg 2 9.367 794.043 Unterfranken gesamt 77 74.546 4.298.966

St. Kaufbeuren 1 4 10.522 Lkr. Aichach-Friedberg 1 3.815 51.655 Lkr. Günzburg 2 14.753 24.819 Lkr. Neu-Ulm 3 3.888 13.000 Lkr. Ostallgäu 4 5.245 146.800 Lkr. Unterallgäu 4 17.818 117.471 ZAK Kempten 1 7.076 k.A.Schwaben gesamt 16 52.599 364.267

Bayern 342 1.262.836 30.275.819

7 Bilanz der Abfälle

7.1 Gesamte Wertstoffmenge aus Haushalten

Die gesamte Wertstoffmenge aus Haushalten setzt sich aus den kommunal erfassten Wert-stoffen, den Verkaufsverpackungen der dualen Systemen und den verwerteten Mengen an Aschen und Metall aus der thermischen Behandlung der Haushaltsabfälle zusammen.

Abb. 14:Einwohnerbezogene Men-gen erfasster Wertstoffe aus Haushalten in Bayern 1991 bis 2009

13,1 13,7 31,3 29,3 31,9 30,9 35,5 44,7 46,8 45,4 41,0

140,2

196,0

231,7265,4

286,3 295,8 286,2 279,1 280,2 286,4 298,0

153,3

209,7

263,0294,7

318,2 326,7 321,7 323,8 327,0 331,8 339,0

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Wertstoffe aus Sammlung und Sortierung

Asche u. Schrott a. d. therm. Behandlung u. energ. Verwertung sowie Wertstoffe zur energ. Verwertung

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72 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Das Wertstoffaufkommen aus Haushalten ist im Jahr 2009 im Freistaat Bayern angewachsen. Einwohnerspezifisch stieg es auf 339,0 kg, was einer Gesamtmenge von 4,24 Mio. t entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Gesamtaufkommen um rund 83.000 t bzw. 1,0 % erhöht. Die Erhöhung der Wertstoffmenge resultiert aus Zuwächsen bei allen Wertstofffraktionen ausgenommen Altpapier. Mit am deutlichs-ten stieg das Grüngutaufkommen und die Menge der verwerteten Rückstände aus der thermischen Behandlung.

Regierungsbezirk Strukturklasse

gesamtes Wertstoffaufkommen

spezifisches Wertstoffaufkommen

Veränderung

2008 [t/a]

2009 [t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 1.372.546 1.384.826 317,7 320,1 0,8Niederbayern 400.417 414.247 335,5 348,1 3,8Oberpfalz 307.371 311.400 283,2 287,9 1,6Oberfranken 396.415 410.305 365,1 380,3 4,2Mittelfranken 574.273 585.985 335,0 342,7 2,3Unterfranken 525.319 534.730 394,5 403,8 2,4Schwaben 576.953 594.849 322,7 333,1 3,2

Bayern 4.153.294 4.236.342 331,8 339,0 2,2

ländlich 1.366.800 1.417.778 319,2 332,4 4,1ländlich dicht 1.744.775 1.778.616 358,4 365,8 2,0städtisch 433.703 439.789 369,6 375,1 1,5großstädtisch 608.016 600.159 276,8 273,3 -1,3

Gestiegen ist die spezifische Wertstoffmenge in allen bayerischen Regierungsbezirken. Den deutlichsten Zuwachs gab es mit 4,2 % in Oberfranken. Mit über 403 kg pro Einwohner und Jahr werden in Unterfranken die größten Wertstoffmengen aus Haushalten erfasst.

Ländliche Gebiete verzeichnen beim Wertstoffaufkommen den größten Zuwachs mit 4,1 %. Die hier pro Kopf gewonnene Wertstoffmenge näherte sich damit dem landesweiten Durchschnitt und liegt nur noch leicht darunter. In den Strukturklassen „ländlich dicht“ und „städtisch“, welche ein überdurchschnittliches Aufkommen vorweisen, fällt der Anstieg etwas geringer aus. In Großstadtgebieten zeigt sich ein leichter Rückgang der Wertstoffmenge, die dort auch deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt bleibt.

Tab. 34:Wertstofferfassung aus Haushalten in Bayern 2008 / 2009

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73Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Abbildung 15 zeigt die Zusammensetzung des Wertstoffaufkommens im Jahr 2009. Den größ-ten Anteil der getrennt erfassten Wertstoffe mit 26,8 % macht das Grüngut aus, gefolgt von Papier und Pappe mit 24,1 %. Im Vergleich zum Jahr 2008 hat sich der Papieranteil am Wertstoffaufkommen um ca. 1 % verringert, der Glasanteil ist um 0,1 % gesunken. Der Anteil aller weiteren Wertstofffraktionen hat sich erhöht bzw. blieb gegenüber dem Vorjahresniveau unverändert.

Eine Gegenüberstellung des Aufkommens einzelner Wertstofffraktionen in den Jahren 1997, 2004 und 2009 gibt Abbildung 16. Die auf diese Weise veranschaulichten langjährigen Ent-wicklungen zeigen einen Anstieg beim Papier, den Leichtverpackungen, dem Grüngut und Bioabfall. Ein deutlicher Rückgang ist bei den Fraktionen Glas und Metall zu verzeichnen.

7.2 Gesamtes Restabfallaufkommen

Das Restabfallaufkommen umfasst die Mengen an Haus- und Geschäftsmüll, Sperrmüll sowie hausmüllähnliche Gewerbeabfälle inklusive der zugehörigen Sortierreste zur Beseitigung.

Tabelle 35 zeigt die fortlaufende Entwicklung der Restabfallmengen im Freistaat Bayern ab

Abb. 15:Prozentuale Zusammen-setzung der Wertstoffe in Bayern 2009

7,1%

24,1%

3,5%5,6%

5,8%

26,8%

15,0%

12,1%

Glas

Metalle

Holz

Bioabfall

Papier

LVP

Grüngut

übrige Wertstoffe

Abb. 16:Einwohnerbezogene Sammelmengen ausge-wählter Wertstoffe des Jahres 2009 im Vergleich mit 1997 und 2004

33,9

70,9

17,6 17,0

38,547,2

26,7

79,3

14,3 17,1

86,6

48,3

24,1

81,7

12,019,0

90,7

51,0

0

20

40

60

80

100

Glas Papier Metalle LVP Grüngut Bioabfall

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

1997

2004

2009

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74 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

dem Jahr 1987. Die rückläufige Tendenz der Gesamtmenge an Restabfall setzte sich auch im Jahr 2009 weiter fort. Im Konkreten hat sich das Gesamtaufkommen allerdings nur um rund 2.000 t auf 2,306 Mio. t verringert. Dagegen ist der einwohnerspezifische Mittelwert um 0,2 kg auf 184,5 kg pro Jahr leicht angestiegen. Diese Tatsache muss allerdings im Zusammenhang mit dem leichten Bevölkerungsrückgang im Freistaat gesehen werden. Die einwohnerspezi-fischen Restabfallmengen einzelner Körperschaften liegen zwischen 58 und 341 kg pro Jahr. Obwohl sich die Minima erhöht und die Maxima etwas reduziert haben, ist die Spannbreite weiterhin sehr groß. Über den Zeitraum von 22 Jahren hat sich das Restabfallaufkommen um mehr als die Hälfte reduziert.

Jahr Einwohner

Restabfall- aufkommen in

Bayern [Mio. t]

Minimum Mittelwert Maximum

[kg/EW·a] [kg/EW·a] [kg/EW·a]

1987 *) 10.949.700 4,714 235,5 430,5 821,61988 *) 11.062.507 4,998 256,5 451,8 691,6

1990 11.448.823 5,089 245,5 444,5 671,9

1991 11.573.429 4,160 175,4 359,4 702,71992 11.745.229 3,760 175,6 320,1 598,01993 11.884.702 3,408 146,9 286,8 481,71994 11.889.403 3,279 141,4 275,8 474,21995 11.952.260 3,051 135,0 255,3 465,11996 12.015.041 2,897 137,2 241,1 424,61997 12.057.857 2,730 115,1 226,4 409,41998 12.066.631 2,621 98,2 217,2 408,41999 12.117.001 2,552 52,0 210,6 428,02000 12.183.377 2,510 58,8 206,0 456,32001 12.278.113 2,431 55,8 198,0 426,32002 12.355.764 2,400 54,2 194,3 398,72003 12.397.377 2,329 53,3 187,9 390,02004 12.427.098 2,321 54,4 186,8 374,62005 12.456.958 2,385 56,1 191,4 389,82006 12.478.468 2,428 56,3 194,6 370,72007 12.502.281 2,356 57,0 188,4 368,12008 12.519.312 2,308 51,9 184,3 345,72009 12.497.082 2,306 57,7 184,5 341,3*) Hochrechnung aus Angaben von 45 bzw. 51 entsorgungspflichtigen Körperschaften.

Das nach Strukturklassen differenzierte einwohnerbezogene Restabfallaufkommen für die Jahre 1991, 2001 und 2009 ist in Abbildung 17 grafisch dargestellt. Ein Rückgang vom jeweili-gen Ausgangswert im Jahr 1991 um jeweils gut 50 % zeigt sich bei den Strukturklassen „länd-lich dicht“, „städtisch“ und „großstädtisch“. Basierend auf dem niedrigsten Ausgangswert liegt die Verminderung des Restabfallaufkommens im ländlichen Bereich bei ca. 34 %. Die großen Schwankungen der Restabfallmenge zwischen den einzelnen Strukturklassen von über 270 kg pro Einwohner und Jahr im Jahr 1991 haben sich 2009 auf unter 90 kg pro Einwohner und Jahr reduziert. Die geringste Rest abfallmenge fällt in den ländlich dicht besiedelten Gebieten an.

Tab. 35:Gesamtes Restabfallauf-kommen (Haus- und Ge-schäftsmüll, Sperrmüll und hausmüllähnlicher Gewer-beabfall jeweils incl. Sor-tierreste) in Bayern 1987 bis 2009

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75Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

7.3 Gesamtabfallaufkommen

Das Gesamtabfallaufkommen beinhaltet die biologisch, stofflich und energetisch verwerteten Abfälle sowie den Restabfall. Aufgrund der unvollständigen Datenbasis sind die sonstigen Ge-werbeanfälle nicht enthalten. Doppelerfassungen beim Wertstoff- und Restabfallaufkommen (siehe auch Tab. 37) wurden korrigiert.

Das Gesamtabfallaufkommen Bayerns lag im Jahr 2009 bei 6,39 Mio. t was pro Kopf 511,7 kg entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das einwohnerspezifische Gesamtabfallaufkom-men damit um 1,2 % erhöht.

Abb. 17:Einwohnerbezogenes Restabfallaufkommen in Bayern 2009 im Vergleich zu 1991 und 2001 nach Strukturklassen gegliedert

263,3313,6

445,5

536,4

178,5 168,4

269,8 266,7

172,6 156,7

227,1 246,2

0

100

200

300

400

500

600

ländlich ländlich dicht städtisch großstädtisch

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

1991

2001

2009

Abb. 18:Einwohnerbezogenes Gesamtabfallaufkommen in Bayern 1991 bis 2009

0

100

200

300

400

500

600

512,8

1991

480,3

1993

484,4

1995

493,9

1997

512,1

1999

507,4

2001

490,3

2003

506,7

2006

503,2

2007

505,4

2008

511,7

2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

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76 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Regierungsbezirk Strukturklasse

Gesamtabfallaufkommenspezifisches

GesamtabfallaufkommenVeränderung

2008 [t/a]

2009[t/a]

2008 [kg/EW·a]

2009 [kg/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 2.174.578 2.173.499 503,3 502,4 -0,2Niederbayern 589.869 596.763 494,3 501,5 1,5Oberpfalz 573.170 569.265 528,2 526,2 -0,4Oberfranken 604.312 613.321 556,6 568,4 2,1Mittelfranken 872.783 886.109 509,1 518,2 1,8Unterfranken 671.323 688.083 504,2 519,6 3,1Schwaben 841.422 867.373 470,6 485,8 3,2

Bayern 6.327.457 6.394.413 505,4 511,7 1,2

ländlich 2.025.006 2.079.624 473,0 487,6 3,1ländlich dicht 2.404.508 2.454.326 494,0 504,7 2,2städtisch 709.376 702.195 604,5 598,9 -0,9großstädtisch 1.188.567 1.158.268 541,1 527,4 -2,5

Bei der Auswertung der Siedlungsstrukturen zeigt sich in den ländlichen Regionen ein Anstieg beim Gesamtabfallaufkommen, in den städtischen Gebieten dagegen ein Rückgang. Dadurch wird die Differenz beim Gesamtabfallaufkommen zwischen städtischen und ländlichen Gebie-ten kleiner. In den einzelnen Regierungsbezirken zeigen sich nur geringe Änderungen. In der Oberpfalz und Oberbayern ist das Gesamtabfallaufkommen leicht rückläufig. In den anderen Regierungsbezirken stieg das Gesamtabfallaufkommen. Mit einem Zuwachs von 3,2 % wies Schwaben, als Regierungsbezirk mit dem geringsten einwohnerspezifischen Gesamtabfallauf-kommen, bezogen auf die Gesamtmenge, das größte Wachstum auf.

Die Entwicklung der Wertstoffe und des Restabfall in Bayern zeigt Abbildung 19 ab dem Jahr 1991 und etwas differenzierter Tabelle 37 ab dem Jahr 2005. Die Zahlenwerte in Abbildung

Tab. 36:Gesamtabfallaufkommen in Bayern 2008 / 2009

359,4

284,8252,7

223,3 207,0 194,5 185,1 193,1 186,1 180,1 184,3

50,4

74,0 93,7 113,8 124,0 129,7 132,9 129,1 129,4 126,8 143,15,3 18,9 22,4 19,0 34,9 36,9 38,6 37,4

103,0121,5 138,0 151,5 162,2 160,8 153,3 149,7 150,8 160,0 147,0

0

100

200

300

400

500

600

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2006 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Restabfall

Wertstoffe - energetisch verwertet

Wertstoffe - biologisch verwertet

Wertstoffe - stofflich verwertet

Abb. 19:Entwicklung der Wertstoffe und des Restabfalls in Bayern 1991 bis 2009

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77Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

19 berücksichtigen bereits die Korrekturen für Doppelerfassungen, welche in Tabelle 37 im Einzelnen wiedergegeben sind. Ab dem Jahr 2001 treten keine wesentlichen Änderungen der Wertstoffanteile und des Restabfalls am Gesamtabfallaufkommen auf. Innerhalb des Wert-stoffaufkommens steigt jedoch der Anteil der energetisch verwerteten Mengen. Im Jahr 2009 sind entgegen den Entwicklungen der Vorjahre erstmals kein weiterer Rückgang der ein-wohnerspezifischen Restabfallmenge und kein weiterer Anstieg der energetisch verwerteten Abfallmenge festzustellen.

Fraktion2005

[kg/EW·a]2006

[kg/EW·a]2007

[kg/EW·a]2008

[kg/EW·a]2009

[kg/EW·a]

Glas Papier Metalle1)

Leichtverpackungen Altholz Grüngut2)

Bioabfall sonstige Wertstofffraktionen3)

Wertstoffe – gesamt

25,7 81,912,317,716,480,847,441,6

323,8

25,483,512,018,318,482,248,439,9

328,1

24,684,611,018,418,982,749,437,4

327,0

24,083,410,718,518,887,549,639,3

331,8

24,181,712,019,019,590,751,041,0

339,0Haus- und Geschäftsmüll Sperrmüll hausmüllähnlicher Gewerbeabfall

Restabfall – gesamt

146,317,327,9

191,5

148,8 16,829,0

194,6

147,316,124,9

188,3

146,416,321,6

184,3

147,917,219,4

184,5verwertete Asche a. d. Restabfallbehandlung verwerteter Schrott a. d. Restabfallbehandlung verwertete Reste a. d. MBA beseitigte Sortierreste aus Verpackungen beseitigte Sortierreste aus biol. Behandlung energetisch verwertete Gewerbeabfälle

Doppelberücksichtigungen – Korrektur

-29,5 -3,4

*)-0,5-0,813,7

-20,5

-31,2 -3,6

*) -0,7-0,820,3

-16,0

-25,8 -3,5-1,0-0,8-0,419,5

-12,1

-25,7-3,8-1,2-0,1-0,820,9

-10,7

-26,8 -3,8-1,2-0,30,7

19,8

-11,8

Gesamtabfall 494,8 506,7 503,2 505,4 511,7

*) keine Berücksichtigung bis 2006 1) ohne Elektro- und Elektronik-Altgeräte und ohne Metallverpackungen incl. Metallschrott aus therm. Restabfallbehandlung 2) incl. Grüngut aus der kommunalen Grünflächenpflege 3) incl. verwertete Asche aus der thermischen Restabfallbehandlung

7.4 Verwertungsquote

Tab. 37:Zusammensetzung des spezifischen Gesamtab-fallaufkommens in Bayern 2005 bis 2009

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78 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Die Verwertungsquote für die erfassten Wertstoffe wurde nach der unten stehenden Formel berechnet. Aus dem Ansatz zur Berechnung des Nenners der Gleichung wird ersichtlich, dass Doppelberücksichtigungen, wie die verwerteten Fraktionen aus der thermischen Behandlung von Abfällen aus Haushalten (Aschen + Metalle), Sortierreste von Verpackungen, sowie aus der Kompostierung und Vergärung, herausgerechnet wurden.

Die Verwertungsquote liegt im Jahr 2009 bei 71,3 % und damit in der Größenordnung der Vorjahre. Seit dem Jahr 2001 hält die im Freistaat Bayern erzielte Verwertungsquote in etwa

dieses Niveau. Die Quoten der einzelnen Körperschaften bewegen sich zwischen 52,0 und 90,3 %.

7.5 Abfallströme

Für das Jahr 2009 sind die wichtigsten Abfallströme des Siedlungsabfalls im Freistaat Bayern in der nachfolgenden Abbildung 21 zusammengefasst. Die Darstellung zeigt die Stoffströme differenziert nach Aufkommen, Verwertung, Behandlung und Beseitigung.

39,6%

53,0%

63,3%67,2% 69,4% 71,0% 71,3% 71,8% 71,3% 71,4% 71,3%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2006 2007 2008 2009

Verw

ertu

ngsq

uote

Abb. 20:Entwicklung der Verwer-tungsquote in Bayern 1991 bis 2009

erfasste Wertstoffe + Restabfall aus Haushalten - Doppelberücksichtigungenkommunale + duale Erfassung Haus- und Sperrmüll

· 100Verwertungs-quote

=

erfasste Wertstoffekommunale + duale Erfassung

verwertete Asche und Schrott aus therm. Behandlung + Sortierreste

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79Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Hau

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31 M

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Mio

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301.

000

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000

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7.00

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3,72

Mio

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1,46

Mio

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Mio

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ertu

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1,79

Mio

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467.

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1,79

Mio

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140.

000

t

Grü

ngut

1,14

Mio

. t

2,27

Mio

. t

15.0

00 t

35.000 t

andere Abfälle: 268.000 t

4.000 t

MB

A35

.000

t

Dep

onie

rung

426

.000

t

10.000 t

andere: 281.000 t

ther

mis

che

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ung

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tung

3,02

Mio

. t

131.

000

t

0,9

Mio

. MW

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2,5

Mio

. MW

h th

Ene

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seku

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Kom

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Häc

ksel

gut

383.

000

t

Abbildung 21: Abfallströme in Bayern 2009

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80 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

7.6 Situation der Klärschlammentsorgung

Die in dieser Abfallbilanz enthaltenen Klärschlammdaten berücksichtigen ausschließlich die Angaben der kommunalen Kläranlagen Bayerns. Zur besseren Vergleichbarkeit beziehen sich alle nachfolgenden Angaben auf die Trockenmasse (TM).

Das einwohnerspezifische Klärschlammaufkommen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 % reduziert und liegt im Jahr 2009 bei 22,6 kg TM pro Einwohner und Jahr. Das Klärschlamm-aufkommen in den bayerischen Kläranlagen betrug 282.397 t TM.

Im Regierungsbezirk Niederbayern zeigt sich mit 17,3 % der deutlichste Rückgang der Klär-schlammmenge. Verantwortlich hierfür ist vor allem eine gegenüber 2008 deutlich niedrigere Mengenmeldung für den Bereich des ZAW Donau-Wald. In Mittelfranken und Oberfranken hat sich der Klärschlammanfall leicht erhöht (siehe Tabelle 38).

Regierungsbezirk Strukturklasse

Klärschlammaufkommen ab Kläranlage

spezifische Klärschlammmenge

Veränderung

2008 [t TM/a]

2009 [t TM/a]

2008 [kg TM/EW·a]

2009 [kg TM/EW·a]

2008/2009 [%]

Oberbayern 87.911 85.384 20,3 19,8 -2,9Niederbayern 29.435 24.304 24,7 20,4 -17,4Oberpfalz 22.529 21.150 20,8 19,5 -6,1Oberfranken 27.295 28.012 25,1 25,8 2,6Mittelfranken 35.324 35.628 20,6 20,8 0,9Unterfranken 38.936 37.088 29,2 27,9 -4,7Schwaben 51.028 50.831 28,5 28,4 -0,4

Bayern 292.458 282.397 23,4 22,6 -3,4

ländlich 94.259 90.431 22,0 21,2 -3,7ländlich dicht 98.272 99.065 20,2 20,4 0,9städtisch 43.034 40.757 36,7 34,8 -5,2großstädtisch 56.893 52.144 25,9 23,7 -8,3

Tabelle 39 zeigt die Entsorgungswege der bayerischen Klärschlammmengen im Jahr 2009. Ebenfalls dargestellt sind die innerhalb und außerhalb von Bayern entsorgten Klärschlamm-mengen. Mit über 50 % wird der Großteil des Klärschlamms durch thermische Behandlung und energetische Verwertung entsorgt.

Entsorgungsweg

innerhalb Bayerns

außerhalb Bayerns

Summe

[t TM] [t TM] [t TM] [%]

landwirtschaftliche Verwertung 51.488 4.421 55.909 19,8 Rekultivierung/Landschaftsbau 3.956 76.755 80.711 28,6 therm. Behandlung / energ. Verwertung 83.853 61.924 145.777 51,6

Summe - Entsorgung 139.297 143.100 282.397 100

Tab. 38:Klärschlamm aus kommu-nalen Kläranlagen in Bayern 2008 / 2009

Tab. 39:Entsorgungswege der bayerischen Klärschlamm-mengen 2009

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81Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Im Vergleich zu 2008 hat sich der in Bayern entsorgte Anteil um 3 % auf 49 % erhöht. Dies lässt sich durch den größeren Anteil, der in bayerischen Anlagen thermisch behandelt wurde, erklären. Knapp 29 % der angefallenen Klärschlammmenge wird in der Landwirtschaft und insbesondere bei Rekultivierungsmaßnahmen außerhalb Bayerns verwertet.

Verglichen mit dem Vorjahr ist der energetisch verwertete Anteil mit 51,6 % in etwa konstant geblieben. Der landwirtschaftlich verwertete Anteil stieg von 18,1 % auf 19,8 %, während der durch Rekultivierung und Landschaftsbau verwertete Anteil von 30,2 % auf 28,6 % fiel.

Abbildung 22 zeigt die zur Klärschlammentsorgung genutzen Entsorgungswege im Vergleich der Jahre 2002 und 2009. Die Deponierung von unbehandeltem Klärschlamm ist seit 2005 nicht mehr zulässig und deshalb nur in den Angaben für 2002 enthalten. Im Vergleich zum Jahr 2002 sind 2009 die Anteile der landwirtschaftlich und bei Rekultivierungsmaßnahmen verwerteten Mengen deutlich zugunsten der thermischen Behandlung und energetischen Verwertung zurückgegangen.

In den Karten 9 und 10 sind die Anteile der landwirtschaftlichen Verwertung sowie der ther-mischen Behandlung bzw. energetischen Verwertung von kommunalem Klärschlamm in den einzelnen entsorgungspflichtigen Körperschaften grafisch dargestellt.

29,2%

33,2%

35,8%

1,8% landwirtschaft-liche Verwertung

sonstige stoffliche Verwertung

therm. Behandlung energ. Verwertung

Deponierung

19,8%

28,6%

51,6%2002 2009

Abb. 22:Entsorgungswege des bayerischen Klärschlamms im Vergleich der Jahre 2002 und 2009

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82 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Karte 9: Landwirtschaftliche Verwertung von Klärschlamm

Landshut

Er n

München

burg

Ingolstadt

Kaufbeuren

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

Miltenberg

Bad Kissingen

HaßbergeLichtenfels

KulmbachWunsiedel

i. Fichtelgebirge

ForchheimErlangen-

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Höchstadt

Roth

Weißenburg-Gunzenhausen

Neumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Günzburg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Erding

Ebersberg

Altötting

Rottal-Inn

Deggendorf

Miesbach

Bad Tölz-Wolfratshausen

Garmisch-Partenkirchen

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Kitzingen Neustadt a.d. Waldnaab

Erlangen

Schwabach

Amberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Fürstenfeld-bruck

Oberallgäu

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

Aschaffenburg

tSchweinfurt

CoburgHofHof

BaBayreuthbergBamberg

Würzburg

WeideWeiden i.d. OPf.

rthFürthNürnberger

Land

NürnbergNürnbergAmberg

sbachAnsbach

RegensburgRegensburg

Straubing

Passau

Mühldorfa. Inn

TraunsteinRosenheimRosenheim

Kempten(Allgäu)Kempten(Allgäu)

MeMemmingen

Lindau (Bodensee)Lindau (Bodensee)

BerchtesgadenerLand

BerchtesgadenerLand

Landwirtschaftliche Verwertungvon Klärschlamm

13

56

12

22

3

Anteile des landwirtschaftlich verwerteten Klärschlamms

3

96 Summe der entsorgungspflichtigen Gebietskörperschaften

über 20 bis 40 %

0 bis 20 %

über 40 bis 60 %

über 60 bis 80 %

über 80 bis 100 %

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

ZAK Kempten

AWV Isar-InnAWV Isar-Inn

ZAW-SR

ZAW Donau-WaldZAW Donau-Wald

AZV Hof

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83Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

ndshut

Augs

Kaufbe

Rhön-Grabfeld

Main-Spessart

Miltenberg

Bad Kissingen

HaßbergeLichtenfels

KulmbachWunsiedel

i. Fichtelgebirge

ForchheimErlangen-

Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim

Höchstadt

Roth

Weißenburg-Gunzenhausen

Neumarkt i.d. OPf. Cham

Schwandorf

Tirschenreuth

Donau-Ries

Aichach-Friedberg

Günzburg

Unterallgäu

Eichstätt

Pfaffenhofena.d. Ilm

Dachau

Landshut

Erding

Ebersberg

Altötting

Rottal-Inn

Deggendorf

Miesbach

Bad Tölz-Wolfratshausen

Garmisch-Partenkirchen

Weilheim-Schongau

Landsberga.Lech

Kitzingen Neustadt a.d. Waldnaab

Erlangen

Schwabach

Amberg-Sulzbach

Regen

Freyung-Grafenau

München

Freising

Dingolfing-Landau

Ostallgäu

Starnberg

Neu-Ulm Augsburg

Fürstenfeld-bruck

Oberallgäu

Dillingena.d.Donau

Ingolstadt

Neuburg-Schrobenhausen

Kronach

KelheimStraubing-Bogen

Kaufbeuren

Landesgrenze

Grenzen der kreisfreien Städteund Landkreise

Landkreisgrenzen innerhalb einesAbfallwirtschaftszweckverbandes

Maßstab 1 : 2 000 0000 10 2 0 3 0 4 0 5 0 km

Quelle: Abfallbilanz 2009

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt

Stand 31. 12. 2009

Aschaffenburg

CoburgHof

BayrBayreuthBamberg

WürzbWürzburg

n i.d. OPf.Weiden i.d. OPf.

FürthFürthNürnberger

Land

NürnbergAmAmberg

AnsAnsbach

R urgRegensburg

Straubing

Passau

Mühldorfa. Inn

TraunsteinRosenheim

Kempten(Allgäu)

Memmingen

Lindau Lindau (Bodensee)

BerchtesgadenerLand

BerchtesgadenerLand

Thermische Behandlung oderenergetische Verwertungvon Klärschlamm

13

33

24

12

11

über 20 bis 40 %

0 bis 20 %

Anteile des thermisch behandelten Klärschlamms

16

96 Summe der entsorgungspflichtigen Körperschaften

über 40 bis 60 %

über 60 bis 80 %

über 80 bis 100 %

NordschwäbischerAWV

NordschwäbischerAWV

ZAK KemptenZAK Kempten

AWV Isar-InnAWV Isar-Inn

ZAW-SRZAW-SR

ZAW Donau-WaldZAW Donau-Wald

AZV HofAZV Hof

SchweinfurtSchweinfurt

Karte 10: Thermische Behandlung oder energetische Verwertung von Klärschlamm

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84 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

8 Zusammenfassung

Im Folgenden werden die Eckdaten der Abfallbilanz Bayern 2009 nochmals zusammenfassend dargestellt. Durch Gegenüberstellung der Daten mit denen des Vorjahres werden die abfall-wirtschaftlichen Entwicklungen im Freistaat aufgezeigt.

Abfallvermeidung

Ein unvermindert hohes Engagement bei der Unterstützung der Abfallvermeidung zeigten die bayerischen Körperschaften auch im Jahr 2009. Positiv hervorzuheben ist dabei das sich ständig erweiternde Maßnahmespektrum und die Nutzung der modernen Medien wie das Internet. Nach wie vor sind Öffentlichkeitsarbeit und Abfallberatung von zentraler Bedeutung. Über 200 Abfallberater waren dafür im Jahr 2009 in den Körperschaften tätig.

Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 21 wurden von 42 Städten und Landkreisen (rd. 45 % aller Körperschaften) gemeldet. Dazu gehören neben der Beteiligung an Arbeitskreisen und in Netzwerken auch die Organisation von zahlreichen Aktionen und eine Vielfalt an Angeboten für die breite Öffentlichkeit. In vergleichbarer Weise betätigen sich auch die meisten Körper-schaften, von denen keine speziellen Meldungen zu Agenda 21-Maßnahmen vorgenommen wurden.

Den Grundsatz der Abfallvermeidung sowie die Verpflichtung zur Abfalltrennung haben die entsorgungspflichtigen Körperschaften in ihren Satzungen festgeschrieben. Mehrweggebo-te für öffentliche Veranstaltungen und Einwegverbote sind dabei in vielen Körperschaften ebenso satzungsrechtlich verankert wie Gebührenbestimmungen, die der Stoffstromlenkung und Förderung der Eigenkompostierung dienen. Die Verwaltungen ergänzen dies in Ihrem Verantwortungsbereich mit Richtlinien zur umweltfreundlichen Beschaffung und dem Einsatz wieder verwendbarer Produkte.

Spezielle Maßnahmen zur Förderung der Eigenkompostierung führen 85 % der Körperschaf-ten durch. Dazu gehören Gebührennachlässe, Zuschüsse zur Anschaffung von Kompostier-technik oder kostenfreier Häckslerservice und Kompostierkurse.

Gebrauchtwarenbörsen und Trödelmärkte sind in fast allen Körperschaften feste Bestandteile der Aktivitäten zur Abfallvermeidung.

Sammelsysteme zur Wertstofferfassung

Holsysteme

Im Vergleich zu 2008 gab es im Bilanzjahr einige Änderungen bei der Anzahl der Holsysteme für Wertstoffe. Ein Zuwachs ist bei den Körperschaften mit Papiertonne sowie mit Samm-lungsangeboten für Elektro- und Elektronik-Altgeräte zu verzeichnen. Gleich geblieben ist die Anzahl der Körperschaften, die den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne anbieten. Im Rückgang begriffen sind die Nutzung der Bündelsammlung für Altpapier, sowie die Straßensammlung von Alttextilien.

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85Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Folgende Sammelsysteme stehen dem Bürger zur Verfügung:

Biotonne: 78 Körperschaften (wie im Vorjahr) Papiertonne: 87 Körperschaften (82 im Vorjahr) Papiersack: 1 Körperschaft (wie im Vorjahr) Bündelsammlung von Papier: 31 Körperschaften (37 im Vorjahr) Gelbe Tonne 10 Körperschaften (wie im Vorjahr) Gelber Sack (1-Sack-System): 52 Körperschaften (wie im Vorjahr) Gelber Sack (2-Sack-System) 2 Körperschaften (wie im Vorjahr) Straßensammlung von Alttextilien: 32 Körperschaften (35 im Vorjahr) Elektro- / Elektronik-Altgeräte: 44 Körperschaften (39 im Vorjahr).

Bringsysteme

Entgegen der Erhöhung der Standplatzdichte im Vorjahr zeigt sich 2009 ein leichter Rückgang der Containerstandorte. Zu berücksichtigen ist hier sicherlich der Einfluss des Angebots der Holsysteme. Ein Anstieg der Standortdichte zeigt sich im Bilanzjahr bei den Metallverpackun-gen und beim Grüngut.

Behälterglas: 714 EW/Container (wie im Vorjahr) Metallverpackungen (duale Systeme): 856 EW/Container (889 im Vorjahr) Papier, Pappe und Kartonagen: 2.001 EW/Container (1.966 im Vorjahr) Alttextilien: 1.931 EW/Container (1.911 im Vorjahr) Altmetalle: 7.625 EW/Container (7.587 im Vorjahr) Grüngut: 4.353 EW/Container (4.440 im Vorjahr) Kunststofffolien (duale Systeme): 5.527 EW/Container (5.294 im Vorjahr) Kunststoffbecher (duale Systeme): 5.721 EW/Container (5.524 im Vorjahr) Kunststoffflaschen (duale Systeme): 5.325 EW/Container (5.176 im Vorjahr) Getränkekartons (duale Systeme): 2.928 EW/Container (2.760 im Vorjahr) Gemischte Verpackungen (duale Systeme): 2.156 EW/Container (1.934 im Vorjahr) Elektro- und Elektronik-Altgeräte: in allen 96 Körperschaften verfügbar

Darüber hinaus waren wie in den Vorjahren in 8 Körperschaften Wertstoffmobile im Einsatz.

In allen Körperschaften Bayerns werden Problemabfallsammlungen angeboten. 82 Körperschaften nutzen hierfür mobile, 44 davon zusätzlich stationäre Möglichkeiten. 14 Körperschaften bieten ausschließlich eine stationäre Erfassung an.

Wertstoffhöfe

Die Zahl der Wertstoffhöfe lag 2009 in Bayern bei 1.683 (1.694 im Vorjahr). Diese wurden in 95 der insgesamt 96 bayerischen Körperschaften betrieben.

Abfälle zur Verwertung aus Haushalten und dem Kleingewerbe

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86 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Das gesamte Wertstoffaufkommen (bezogen auf alle Einwohner Bayerns) ist im Jahr 2009 leicht angestiegen. Der größte Anstieg ist beim Grüngut aus Haushalten zu verzeichnen. Von den einzelnen Wertstofffraktionen wurden folgende Mengen erfasst:

Papier, Pappe und Kartonagen: 81,7 kg/EW·a (83,4 kg/EW·a im Vorjahr) Behälterglas: 24,1 kg/EW·a (24,0 kg/EW·a im Vorjahr) Metall aus thermischer Restabfallbehandlung: 3,8 kg/EW·a (3,8 kg/EW·a im Vorjahr) Metall aus Sammlung und Sortierung: 8,2 kg/EW·a (6,9 kg/EW·a im Vorjahr) Leichtverpackungen: 19,0 kg/EW·a (18,5 kg/EW·a im Vorjahr) Altholz: 19,5 kg/EW·a (18,8 kg/EW·a im Vorjahr) Grüngut aus Haushalten: 76,1 kg/EW·a (72,3 kg/EW·a im Vorjahr) Grüngut aus kommunaler Grünflächenpflege: 14,6 kg/EW·a (15,2 kg/EW·a im Vorjahr) Bioabfall: 51,0 kg/EW·a (49,6 kg/EW·a im Vorjahr)

Im Jahr 2009 wurden 4,24 Mio. t (339,0 kg/(E·a)) Wertstoffe erfasst und verwertet, im Vorjahr waren es 4,15 Mio. t.

Abfälle zur Verwertung aus dem Gewerbe

Den Körperschaften wurden im Bilanzjahr 669.120 t Gewerbeabfälle zur Verwertung gemeldet (669.176 t im Vorjahr). Die energetisch verwertete Menge lag bei 246.834 t. Steigerungsraten gab es bei den Baustellenabfällen mit 8,2 %, bei den verwerteten Metallen aus der thermi-schen Verwertung mit 5,3 % und den Aschen aus der thermischen Verwertung mit 3,9 %. Bei sonstigen gewerblichen Abfällen lag die Steigerung bei 9,8 %. Im Bereich der gewerblichen Bio- und Grünabfälle gab es einen merklichen Rückgang der verwerteten Mengen.

Baurestmassen zur Verwertung

Rund 2,93 Mio. t Baurestmassen, zu denen den entsorgungspflichtigen Körperschaften Infor-mationen vorlagen, wurden wie folgt verwertet:

28 % Aufbereitung zu Baumaterial 27 % Verwertung als Schüttmaterial 32 % Wiederverfüllung von Abbaustellen 7 % Zwischenlagerung zur späteren Aufbereitung 6 % keine weitere Zuordnung möglich.

Problemabfall

Die von den Körperschaften erfasste Problemabfallmenge blieb nahezu unverändert und belief sich auf insgesamt 5.549 t.

Sortier-, Aufbereitungs- und Verwertungsanlagen, Umschlaganlagen und Makler

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87Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

2009 haben die bayerischen Körperschaften 651 Anlagen/Umschlagstationen bzw. Makler benannt, an die 5,11 Mio. t Abfälle zur Verwertung geliefert wurden. Im Freistaat Bayern befanden sich 588 dieser Anlagen. Diesen wurden 4,99 Mio. t Abfälle angeliefert.

Kompostier- und Vergärungsanlagen

Im Jahr 2009 wurden in 258 Kompostierungsanlagen (240 im Vorjahr) und 2 Vergärungsanla-gen insgesamt 710.010 t Grüngut behandelt.

Bei Bioabfällen erfolgte die Behandlung von insgesamt 950.000 t (einschließlich Anteilen an Grüngut) in 67 Kompostieranlagen (im Vorjahr 70) und 18 Vergärungsanlagen (im Vorjahr 16) Bayerns sowie weiteren 5 Anlagen außerhalb des Freistaates (im Vorjahr 6).

Kompostvermarktung und -verwertung

Aus 1,86 Mio. t Bioabfall, Grüngut und organischem Gewerbeabfall wurden insgesamt 589.139 t Kompost gewonnen. Der größte Anteil der vermarkteten Kompostmenge ging an die Land-wirtschaft und an Erdenwerke.

Abfälle zur Beseitigung

Die gesamte Restabfallmenge hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum geändert und liegt auch im Bilanzjahr bei 2,31 Mio. t. Einwohnerspezifisch entspricht dies einer Menge von 184,5 kg pro Jahr. Die Haus- und Geschäftsmüllmenge hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 % erhöht, die Sperrmüllmenge ist um 5,4 % angestiegen. Wie im Vorjahr zeigte sich ein markan-ter Rückgang beim angedienten Restabfall aus dem Gewerbe um 10,1 %.

Gesamtabfallaufkommen

Im Jahr 2009 lag das Gesamtabfallaufkommen bei 6,39 Mio. t (6,33 Mio. t im Vorjahr) bzw. 511,7 kg pro Einwohner und Jahr. Der in dieser Menge enthaltene Anteil an Restabfällen liegt mit 36 % unverändert auf dem Vorjahresniveau. Die Menge getrennt erfasster Wertstoffe war seit dem Jahr 1995 stets größer als die Restabfallmenge (vgl. Abb. 23).

Die um Doppelbilanzierungen bereinigte Gesamtabfallmenge (vgl. Tab. 37) teilt sich auf die folgenden Verwertungswege für Wertstoffe und die angegebene Restabfallmenge auf:

Wertstoffmenge stofflich verwertet: 147,0 kg/EW·a (im Vorjahr 160,0 kg/EW·a)

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88 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Wertstoffmenge biologisch verwertet: 143,1 kg/EW·a (im Vorjahr 126,8 kg/EW·a) Wertstoffmenge energetisch verwertet: 37,4 kg/EW·a (im Vorjahr 38,6 kg/EW·a) Erfasste Restabfallmenge (ohne Sortierreste): 184,3 kg/EW·a (im Vorjahr 180,1 kg/EW·a)

Verwertungsquote

Die Verwertungsquote lag im Jahr 2009 bei 71,3 % (71,4 % im Vorjahr). Nähere Ausführungen

hierzu enthält Kapitel 7.4.

0

100

200

300

400

500

600

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

Gesamtabfall Wertstoffe Restabfall

Abb. 23:Entwicklung des Gesamt-abfallaufkommens nach Wertstoff- und Restabfall-mengen in Bayern 1991 bis 2009

Abb. 24:Entwicklung des Wert-stoffaufkommens nach stofflicher, biologischer und energetischer Verwertung 1991 bis 2009

0

50

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150

200

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300

350

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2008 2009

kg/ E

inw

ohne

r. Jah

r

energetische Verwertung

biologische Verwertung

stoffliche Verwertung

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89Bayerisches Landesamt für Umwelt

Informationen aus der Abfallwirtschaft

Thermische und mechanisch-biologische Restabfallbehandlung

Zur thermischen Behandlung standen auch im Jahr 2009 in Bayern 16 Anlagen mit einer Kapa-zität von rund 3,2 Mio. t zur Verfügung.

Von den 2,31 Mio. t Restabfall wurden 2,27 Mio. t bzw. 98,3 % thermisch behandelt. Der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung wurden 35.000 t bzw. 1,5 % der angefallenen Restabfallmenge zugeführt.

Deponiestandorte der Deponieklasse I und II

36 Deponiestandorte der Deponieklasse I und II (37 im Vorjahr) wurden im Jahr 2009 genutzt. Die Ablagerungsmenge auf diesen Deponien lag bei 426.024 t (611.169 t im Vorjahr), davon stammen 140.855 t aus der Vorbehandlung. Zusätzlich wurden insgesamt 15.824 t Abfall an 2 Deponiestandorte in Baden-Württemberg verbracht.

Im Rahmen von Deponiebaumaßnahmen wurden im Jahr 2009 insgesamt 595.861 t Abfall verwertet (821.973 t im Vorjahr).

Das Inkrafttreten erhöhter Anforderungskriterien an Deponien ab dem 16.7.2009 führte bei 4 Standorten zu Umstufungen in eine andere Deponieklasse, 5 Deponien wurden geschlossen. Damit befanden sich in Bayern zum Ende des Bilanzjahres noch 31 Deponien mit einem ge-nehmigten Restvolumen von insgesamt 13,2 Mio. m³ (13,6 Mio. m³ im Vorjahr) im Betrieb.

Das ausgebaute Deponierestvolumen lag Ende 2009 bei 6,94 Mio. m³.

Klärschlammaufkommen und Klärschlammentsorgung

Das Klärschlammaufkommen an kommunalen Kläranlagen Bayerns belief sich im Jahr 2009 auf 282.397 t TM (292.458 t TM im Vorjahr). Pro Einwohner und Jahr entspricht dies einer Men-ge von 22,6 kg TM Klärschlamm.

Die Klärschlammverwertung teilte sich wie folgt auf:

landwirtschaftliche Verwertung: 19,8 % (18,1 % im Vorjahr) Rekultivierung und Landschaftsbau: 28,6 % (30,2 % im Vorjahr) thermische Behandlung: 51,6 % (51,7 % im Vorjahr)

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90 Bayerisches Landesamt für Umwelt

Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2009

Bildnachweise

Die Bilder dieser Broschüre wurden dankenswerterweise von nachstehenden Personen, Kör-perschaften oder Unternehmen zur Verfügung gestellt:

Titelseite Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Seite 12 links INTECUS GmbH rechts Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge

Seite 15 links Landratsamt Schweinfurt rechts Helmut Rücker, PNP

Seite 16 links Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Haßberge rechts Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen

Seite 18 links EVA-Abfallentsorgung Erbenschwang rechts Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald

Seite 19 links Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge rechts Reinhard Weikert, ARGE Abfallberatung Unterfranken

Seite 21 links Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge rechts INTECUS GmbH

Seite 28 links Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald rechts Ludwig Paul, ARGE Abfallberatung Unterfranken

Seite 33 beide INTECUS GmbH

Seite 35 links Harald Heinritz, ARGE Abfallberatung Unterfranken rechts Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen

Seite 42 links Barbara Wachter, ARGE Abfallberatung Unterfranken rechts Harald Heinritz, ARGE Abfallberatung Unterfranken

Seite 45 links Die Stadtreiniger/Stadt Würzburg rechts Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen

Seite 58 beide INTECUS GmbH

Seite 59 links Landratsamt Neu-Ulm rechts EVA-Abfallentsorgung Erbenschwang

Seite 60 Landratsamt Fürstenfeldbruck und Landratsamt Dachau

Seite 66 EVA-Abfallentsorgung Erbenschwang

Seite 69 links Landratsamt Neu-Ulm rechts Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen

Seite 72 links EVA-Abfallentsorgung Erbenschwang rechts INTECUS GmbH

Seite 77 links Zweckverband Abfallwirtschaft Donau-Wald rechts Kommunalunternehmen des Landkreises Bad Kissingen

Seite 81 beide Dr. Olga Ulanova, TEMPUS-Abfallwirtschaftsprojekt TU Dresden

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