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be be INVESTOR INVESTOR BÖRSE EXPRESS NR. 3169/16 ... für 2015 stellt der Chef-Ökonom der Saxo Bank auf: Sie reichen vom Rücktritt des EZB-Präsidenten Mario Draghi bis zum Vulkanausbruch in Island. Die BE 100 Experten beurteilen die Eintrittswahrscheinlichkeit. Foto: APA/EPA/DEDI SAHPUTRA 10 provokante Thesen... )5(,7$* '(=(0%(5

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be INVESTOR 16 - das Wochenmagazin des Börse Express

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NR. 3169/16

... für 2015 stellt der Chef-Ökonom der Saxo Bank auf: Sie reichen vom Rücktrittdes EZB-Präsidenten Mario Draghi bis zum Vulkanausbruch in Island. Die BE100 Experten beurteilen die Eintrittswahrscheinlichkeit. Foto: APA/EPA/DEDI SAHPUTRA

10provokanteThesen...

FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

NEWS MIX

Die US-Ratingagentur Moody's lobt zwar die österrei-chischeWirtschaft, warnt aber vor steigenden Staats-schulden durch die Hypo Alpe Adria. Österreichs

AAA-Rating mit stabilem Ausblick werde unterstützt voneiner gesunden, gut diversifizierten und wettbewerbsfähi-gen Wirtschaft, so die Ratingagentur.Der Abbau der verstaatlichen Hypo Alpe Adria und das

schwache Wirtschaftswachstum 2014 werden die Neuver-schuldung auf 2,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)steigen lassen. Die Hypo-Bad-Bank werde das Staatsbudgetmit 2,7 Mrd. Euro belasten, rechnet Moody's. Das Budget-defizit werde daher von 81,2 Prozent des BIPs im Jahr 2013auf rund 87 Prozent steigen.Die Ratingagentur geht aber davon aus, dass Österreich

das Ziel, ab 2016 ein strukturelles Defizit von 0,45 Prozentzu haben, schaffen wird. Mehr unter � http://goo.gl/TjPD17

Moody’s warnt vorsteigendem Defizit

ÖSTERREICH

Die Republik Österreich klagt von der BayerischenLandesbank (BayernLB) 3,5 Mrd. Euro wegen einer ge-orteten Täuschung im Rahmen der Notverstaatli-

chung der früheren Hypo Alpe Adria ein. FinanzministerHans Jörg Schelling (ÖVP) kündigte das am Freitag vor Jour-nalisten in Wien an. Die Hypo war Tochter der BayernLB.Die Bayern hätten den tatsächlichen Kapitalbedarf der HypoEnde 2009 verschleiert.Der Terminus Technicus lautet "Anfechtungsklage gegen

die Notverstaatlichungsvereinbarung" im Dezember 2009.Da die Bayern über den wahren Zustand der ProblembankHypo Alpe Adria nicht informiert und den wahren Kapital-bedarf nicht offengelegt hätten, müssten die Konditionender Übernahme der Krisenbank eben andere sein bzw. wer-den.Auch die BayernLB klagt 2,4 Mrd. Euro von der Republik

ein, wie erst vor wenigen Tagen bekanntgeworden war.Dem Steuerzahler hat die ehemalige Kärntner Hypo Alpe

Adria in Österreich bisher rund 5 Mrd. Euro gekostet.

Österreich will vonBayernLB 3,5 Milliarden

HYPO

»Analysen des Tages.Heute stehen die Aktienvon Raiffeisen, ams, Val-

neva, Vienna Insurance Group,Österreichische Post, Immofi-nanz und Erste Group im Fokusder Analysten. Mehr unter �http://goo.gl/MTmtZO

»Flughafen Wien - Über-nahmeangebot über-zeichnet. Das

Teilübernahmeangebot von IFMfür den Flughafen Wien ist an-genommen worden. Bis zumEnde der Annahmefrist wurdeninsgesamt 7.635.797 Aktien beider Annahme- und Zahlstellezum Verkauf eingereicht; dasAngebot war damit überzeich-net - die eingereichten Annah-meerklärungen konnten daherjeweils nur zu rund 82,2% be-rücksichtigt werden. Insgesamterwirbt IFM daher 6.279.000Aktien der Flughafen Wien Ak-tiengesellschaft; dies entspricht29,9% des Grundkapitals. Mehrunter � http://goo.gl/DtuLeV

»Moody’s äußert sichzu Hybrid- und Ergän-zungskapital der Erste

Group. Die US-RatingagenturMoody's stuft das Hybrid- undErgänzungskapital der ErsteGroup verhaltener ein. Der Aus-

blick für das Rating über die Fi-nanzstärke der Bank ("bank fi-nancial strength rating", BFSR)sei von stabil auf negativ ge-senkt worden, teilte Moody'smit. Die Bonitätsnoten für wei-tere Finanzinstrumente wurdenbestätigt. Mehr unter �http://goo.gl/F8aF5d

»Buwog senkt die Zins-last. Das Unternehmenhabe sich von zwei gro-

ßen österreichischen Bankenein 330 Mio. Euro schweresDarlehen mit einer durch-schnittlichen Verzinsung von1,8 Prozent gesichert, teilte dieBuwog am Freitag mit. Im Ge-genzug zahle die Firma eine260 Mio. Euro schwere Wandel-anleihe zurück, deren Verzin-sung mit einem Kupon von 3,5Prozent deutlich höher war.Mehr unter �http://goo.gl/uGdsG8

»Beko hat Aktien zu-rückgekauft. Die BekoHolding hat ihr Aktien-

rückkaufprogramm abgeschlos-sen. Bis zum Ende derAnnahmefrist am 10. Dezember2014 wurde das Aktienrückkau-fangebot für insgesamt 52.796Beko-Aktien angenommen.Dies entspricht einem Anteilvon ca. 0,51% des Grundkapi-tals der Gesellschaft. Die Ge-sellschaft wollte bis zu 358.975eigene Aktien gegen Zahlungvon 3,5 Euro je Aktie rückkau-fen. Mehr unter �http://goo.gl/4nZPlg

»Zumtobel geht vor Ge-richt. Wegen einer Pa-tentrechts-Verletzung.

Mehr unter �http://goo.gl/JKt0dQ

Meldungenin KürzeDie wichtigsten Meldungenzu Börse, Unternehmen, Kon-junktur und von der Zunftder Analysten.

Die News des Tages vom ... (einfach den entsprechenden Wochentag anklicken)

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

2FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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3FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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SCHWERPUNKT 10-2015

Draghi geht, Weidmann kommt undmit ihm QE; Russ-land steht vor dem Kollaps und die Briten wollen dieEU verlassen - Steen Jakobsen Chef-Ökonom der dä-

nischen Saxo Bank liebt die Provokation. Jedes Jahr im De-zember veröffentlicht er seine 10 “Outrageous Predictions”für das kommende Jahr. Eigentlich sind Jakobsens Voraus-sagen dafür gedacht, die Sinne von Investoren zu schärfenum die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch mittler-weile genießen sie in manchen Kreisen derartigen Kult-Sta-tus, dass sie für bare Münze genommen werden. Dabeinennt Jakobsen seine Thesen selbst “outrageous”, was über-setzt so viel wie ungeheuerlich, ausgefallen unmöglich oderauch hanebüchen bedeutet. Im Ausblick auf 2015 zitiert derÖkonom übrigens Winston Churchill mit den Worten “Ifyour going through hell, keep going” (wenn du durch dieHölle gehst, bleibt nicht stehen). Der Ökonom spielt damitdarauf an, dass alles noch mal schlechter wird, bevor es bes-ser werden kann. Tatsächlich gleichen die Voraussagenmanchmal ein wenig jenen des Orakels von Delphi. Füreinen “augenzwinkernden” Ausblick auf 2015 haben wir diezehn Thesen unseren BE 100-Experten vorgelegt und sie ge-beten, die Eintrittswahrscheinlichkeit nach dem Schulno-tensystem zu beurteilen (siehe Infokasten).Herausgekommen ist ein Jahresausblick der etwas anderenArt, den wir Ihnen im folgenden präsentieren wollen.

10. VULKANAUSBRUCH. Der isländische Vulkan Bardar-bunga bricht aus. Seit Ende August ‘spuckt’ der VulkanFeuer, ohne das ihm bisher in einer breiteren Öffentlichkeitgroße Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Der Vulkanaus-bruch führt zu einem nicht vorhergesehenen Ausstoß vonSchwefeldioxid, der den Himmel über Europa verdunkeltund Wetterkapriolen nach sich zieht, die die weltweite Ge-treideproduktion negativ beeinflussen und zu einer Ver-doppelung der Preise führt. Die BE 100-Experten halten ein

solches Szenario eher für unwahrscheinlich, sie vergebenfür dieses Szenario die

Note 4.

9. JAPAN. Infolge der expansiven Geldpolitik in Japansteigt die Inflation in Japan im nächsten Jahr auf 5 odermehr Prozent. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird höher,liegt aber noch im eher unwahrscheinlichen Bereich:

Note 3,44.

8. DRAGHI TRITT ZURÜCK. Der Einfluss der Reden MarioDraghis stößt an seine Grenzen. Die Wirtschaft im Euro-Raum ist so schwach geworden, dass QE (Staatsanleihen-kauf) zum Muss wird. In dem Szenario von Steen Jakobsentritt Draghi als EZB-Präsident zurück, um für den deutschenBundesbankpräsidenten Jens Weidman Platz zu machen,

AUSBLICK DER ANDEREN ART

Die Briten gehen - der Immomarktkracht: Was 2015 wirklich droht

2010 sorgte der Eyjafjallajokull (Bild) in Island für Chaos -2015 könnte der Bardarbunga folgen . Foto: APA/EPA/S.OLAFS

Harald Fercher [email protected]

„If you are going through hell, keep going“ -Steen Jakobsen von der Saxo Bank gilt man-chen als Kassandra des Investmentbankings.Jedes Jahr im Dezember veröffentlicht erseine 10 Thesen, die Angst machen können.

5 steht für sehr unwahrschein-lich bzw. völlig absurd

4 bedeutet eher unwahrschein-lich

3 die Eintrittswahrscheinlichkeitliegt bei 50 zu 50

2 die Prognose ist eher wahr-scheinlich

1 = relativ oder hohe Eintritts-wahrscheinlichkeit

Angegebene Noten sind derDurchschnittswert.

INFO DIE BEURTEILUNG

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SCHWERPUNKT 10-2015

der in der Folge ein QE light unter deutscher Überwachungumsetzt. Die BE 100 Experten halten dieses Szenario imSchnitt für durchaus möglich. Sie vergeben die

Note 3.

7. ANLEIHEN. Spreads bei hochverzinslichen Unterneh-mensanleihen verdoppeln sich: Nach einer deutlichen Ver-änderung bei hochverzinslichen Anleihen sind Anleger, die2015 nach Ausstiegsmöglichkeiten suchen, mit geringer Li-quidität und starken Preisrückgängen konfrontiert. Mit demmassiven Abverkauf hochverzinslicher Kredite erschütternneue Schockwellen die schwache europäische Wirtschaft inihren Grundfesten. Der Markit iTraxx Europe Crossover-Index verdoppelt sich 2015 auf 700 Basispunkte. Auch hiersehen die BE 100 Experten eine Eintrittswahrscheinlichkeitvon 50 zu 50:

Note 3

6. GEFAHR AUS DEM INTERNET. Die Attacken von Ha-ckern im Internet haben in den letzten Jahren deutlich zu-genommen. 2014 erreichten sie einen vorläufigenHöhepunkt, als die mächtige Bank JP Morgan erst nach Mo-naten bemerkte, dass ihre Systeme geknackt wurden. Sol-che Attacken sind extrem komplex und könnten durchStaaten organisiert sein. 2015 werden die Attacken noch um-fangreicher und aggressiver. Amazon.com, der größte undaggressivste Player im E-Commerce, wird auf Grund der exis-tierenden Überbewertung und der Verunsicherung über diekünftigen Wachstumsperspektiven um 50% fallen, selbstwenn es nicht Opfer einer Internetattacke werden sollte.

Note 3

5. RUSSLAND AM RANDE DES KOLLAPS. Russlandrutscht in eine Schuldenkrise: Über der russischen Wirt-schaft braut sich ein Sturm zusammen, der in einem Defaultvon Firmen in Staatsbesitz oder gar in einem teilweisenDefault der russischen Regierung selbst enden könnte. DieExperten vergeben in diesem Fall die

Note 2,89

4. KAKAOPREIS AUF REKORDHOCH. Die Nachfragenach Schokolade wächst global, die Präferenz im Westenverschiebt sich in Richtung dunkler Schokolade mit einemhöheren Kakaoanteil und auch in Asien greifen immer mehrMenschen zu Schokolade. Aufgrund des sinkenden Kakao-angebots infolge der Sorge vor dem Ebola-Virus sowie derzu geringen Investitionen in wichtigen westafrikanischenErzeugerregionen, liegt der weltweite Verbrauch von Kakaodeutlich über seiner Produktion. Diese Tatsache wird sich2015 in einem Rekordpreis für Kakao von über 5000 US-Dol-lar pro Tonne niederschlagen. Der bisher höchste Preis lagbei 3775 Dollar/Tonne, der im Jahr 2011 erzielt wurde als

der Bürgerkrieg in der Elfenbeinküste - gemeinsam mitGhana produziert die Elfenbeinküste 70% des weltweitenOutputs - die Versorgung in Mitleidenschaft zog. Die Noteder BE 100 Experten:

Note 2,75

3. CHINAWERTET AB. China wertet den Yuan um 20 Pro-zent ab: Vor dem Hintergrund der wachsenden Gefahr einesImmobilien- bzw. Kredit-Bubbles wird China nach Möglich-keiten Ausschau halten, den enormen Deflationsdruck dieKehrseite des Kreditbooms zu verringern, und den Yuan suk-zessive abwerten.

Note 2,67

2. IMMO-CRASH AUF DER INSEL. Studien zufolge wirddie Dynamik auf dem britischen Immobilienmarkt, vorallem in London, schnell nachlassen. Durch die bevorste-hende Zinserhöhung der Bank of England wird Großbritan-nien 2015 einen ‘Immobilien-Crash’ und einenPreisrückgang von 25 Prozent erleben. Diese und die letzteThese - ebenfalls zu Großbritannien - erhält von den BE 100Experten die höchste Wahrscheinlichkeitsnote:

Note 2,5

1. BRITANNIEN VOR EU-AUSTRITT. Großbritanniensteht nach einem erdrutschartigem Wahlsieg der UKIP voreinem möglichen EU-Austritt. Bei den britischen Unter-hauswahlen am 7. Mai 2015 erringt die UK Independence 25Prozent der abgegebenen Stimmen und zieht dadurch sen-sationell als drittgrößte Partei ins Parlament ein. Die UKIPbildet eine Koalitionsregierung mit der konservativen Par-tei von David Cameron und ruft 2017 zum geplanten Refe-rendum über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EUauf.

Note 2,5

Der britische Premier David Cameron in einer Koalition mitder UKIP? Foto: APA/EPA/WILL OLIVER

5FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BELOG VON BE24.AT

Vor einigen Tagen erweiterte sich der Kreis der An-bieter von Express-Zertifikaten mit Fixkupons umdie Société Générale. Somit können Anleger ab so-

fort mit 15 neuen Produkten auf Aktienindizes, wie denEuro Stoxx 50, den IBEX oder den FTSE MIB oder auf Ein-zelwerte, wie die ENI-, die Deutsche Telekom- oder dieSAP-Aktie in den nächsten drei Jahren mit Sicherheitspuf-fern von 30 Prozent zu überproportional hohen Rendite-chancen von 3,45 bis 5,25 Prozent pro Jahr gelangen.Anleger mit der Markteinschätzung, dass sich beispiels-

weise der Aktienkurs des im Umbruch befindlichen Ener-gieversorgers E.ON in den nächsten drei Jahrentendenziell freundlich entwickeln wird, oder in drei Jah-

ren nicht unterhalb der 10-Euro Marke liegen wird,könnten die Veranlagung imneuen SG-Fixkupon Express-Zertifikat auf die E.ON-Aktiein Erwägung ziehen.

30% Sicherheitspuffer. DerBasispreis des Fixkupon Ex-press-Zertifikates auf dieE.ON-Aktie wurde bei 14 Eurofestgeschrieben. 30 Prozentdarunter, bei 9,80 Euro,wurde die ausschließlich am

finalen Bewertungstag (5. Dezember 2017) aktive Barriereangesiedelt. Notiert die Aktie am ersten Bewertungstag (7.Dezember 2015) oberhalb des Basispreises, dann wird dasZertifikat mit dem Nennwert von 100 Prozent plus derZinszahlung in Höhe von 4,45 Prozent zurückbezahlt. An-dernfalls wird nur der Zinskupon ausgeschüttet und dieLaufzeit des Zertifikates verlängert sich zumindest um einweiteres Jahr, nach dem die gleiche Vorgangsweise, wieam ersten Bewertungstag angewendet wird. Läuft das Zer-

tifikat bis zum finalen Bewertungstag (5. Dezember 2017),dann wird es mit dem Ausgabepreis von 100 Euro und deranstehenden Kuponzahlung von 4,45 Prozent getilgt,wenn der Aktienkurs dann auf oder oberhalb der Barrierevon 9,80 Euro notiert.Bei einem Kursverlust von mehr als 30 Prozent, wird das

Zertifikat mit ISIN: DE000SG6PTH1, gemäß der negativenprozentuellen Kursentwicklung zurückbezahlt.

Höchster Etrag mit ENI. Der höchste Ertrag ist derzeitmit dem Zertifikat auf die ENI-Aktie (ISIN: DE000SG6PTP4)

mit dem Zinskupon von 5,25Prozent zu erzielen, des zur-zeit deutlich unterhalb desAusgabepreises von 100 Euroerworben werden kann. Auchdas Zertifikat mit dem nied-rigsten Kupon von 3,45 Pro-zent auf den Euro Stoxx 50Index (ISIN: DE000SG6PS90)kann derzeit unterhalb desNennwertes von 100 Prozentgekauft werden.

ZertifikateReport-Fazit: DerAnreiz für die Investition indiese Fixkupon Express-Zerti-fikate besteht darin, dass sie

bereits bei seitwärts laufenden Notierungen der Basis-werte und bei einem bis zu 30-prozentigen Kursrückgangin drei Jahren für Erträge sorgen werden, die mit „LongOnly"-Investments im Falle einer Seitwärtsbewegung kei-nesfalls zu erzielen sind. <

„30 Prozent da-runter, bei 9,80Euro, wurde dieausschließlicham finalenBewertungstagaktive Barriereangesiedelt.“

Fixkupon-Express mit3,45 bis 5,25 ProzentJahreszinsen

VON WALTER KOZUBEKZERTIFIKATEREPORT-HERAUSGEBER & BELOGGER AUF BE24.AT

3,45 bis 5,25 Prozent Zinsen stehen im Raum. Foto: Bloomberg

„Notiert dieAktie am erstenBewertungstagoberhalb desBasispreises,dann wird dasZertifikat zumNennwert plusZinszahlungzurückgezahlt.“

6FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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Welch’ Woche liegt hinter uns. Eine, die eindeutig im ZeichenRusslands stand. Und eines kollabierenden Rubels, der sogardie Notenbank auf den Plan rief. Blicken wir auf die Marktent-wicklung in Summe - IS?Öl stabilisierte sich, die FEDwird nichtmorgen mit Zinserhöhungen beginnen ... -, stehen wir heutesogar höher, als Ende vergangenerWoche. Nicht aber Russlandselbst (natürlich) - und auch nicht Wien. Denn rund um dieRaiffeisen Bank herrschen große Sorgen wegen des großenRussland-Engagements. Mit der Immofinanz haben wir einenähnlichen Fall, der ebenso zu den Top-Schwergewichten zählt.

Wien performte somit unter. ZuWochenbeginn beschäftigtenwir uns trotzdemvorwiegendmit einemanderen Problem - vorallem einem realen, eingetroffenem ... dem Baumschwund beiTeak Holz International - http://goo.gl/GU720B - der Kursschwand übrigens im Ausmaß der Bäume. Raiffeisens Kampfgegen den Sturz, aber auch eine im Fall der Fälle immer außenvor bleibende Post bildeten denDienstag - http://goo.gl/F3zeM8;die Immofinanz und deren RückkaufprogrammdenMittwoch- http://goo.gl/CY8gGP - und der (zu Unrecht?) oft ‘vergessene’Sektor Bau den Donnerstag - http://goo.gl/GG8hkv. Was sich inSumme auf Einzeltitelebene die Woche über abgespielt hat -das gibt’s nach Börseschluss auf http://goo.gl/9zBbSu. <

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7FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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8FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: DerWarimpex-Aktienkurs hat sich heuer in etwahalbiert. Mit Blick auf die Kursentwicklung von Immofinanz und Raiff-eisen Bank ist ihr Russland-Engagement wohl mit eine Begründung fürdie Kursentwicklung - aber nicht alles.FRANZ JURKOWITSCH: Es sind drei Dinge, die uns underper-formen lassen: Wir waren immer sehr stark auf Zentral- undOsteuropa ausgerichtet. Das waren jene Märkte, denen bisMitte 2008 die größtenWachstumschancen gegebenwurden,was damals auch im Aktienkurs eingepreist war. Seit Lehmanist das Strahlen von Osteuropa aber verblasst. Man hat das Ri-siko wieder im Vordergrund gesehen. Jetzt kam für uns noch

die Rubelkrise dazu ...

... wie hart trifft Sie diese eigentlich?Im Bürobereich eigentlich

nicht wirklich. Die Projekte sindin Euro finanziert und die Mie-ten werden ebenso in Euro ge-zahlt. Bei den Hotels ist esunterschiedlich. Das in St. Pe-tersburg ist von seinem Kun-denkreis her diversifizierter,wodurch der Effekt nicht sogroß ist. Und da die Kosten in lo-

kaler Währung anfallen, gibt es hier sogar einen kleinen na-türlichen Hedge. In Ekatarinburg ist der Rubel-Effekt größer.

Was mich darin bestätigt: Russland ist für Warimpex weniger wichtigals etwa für die Immofinanz, hat aber mehr verloren ….Vielleicht sieht man die Mischung aus Development, Hotel

und Büro risikoreicher, als das Bestandhalten von ShoppingCentern. Gerade Development ist in seiner Wahrnehmungsehr volatil: Ist das Umfeld schwierig, ist es risikoreich. Ist eshingegen gut, sieht man nur beste Chancen.

Da Sie Development angesprochen haben. Im Ausblick Ihres Q3-Be-richts heißt es, „wir erleben derzeit ein gutes Umfeld für neue Develop-ments aber auch Immobilienverkäufe“. Woran zeigt sich das?Wir haben zwei größere Developments in Polen im Büro-

bereich, wo wir Mengennachfrage sehen. Und in St. Peters-burg haben wir ein Projekt in Bau, das bereits voll vermietetist – und das in Euro. In Budapest ist der Ausbau des zweitenGebäudes ebenfalls bereits voll vermietet.Wir sind eigentlichgut aufgestellt: Als Developer ist es sicher besser ein Haus zubauen, das bereits voll vermietet ist, als auf Spekulation nochohne Abnehmer.

Gilt dieses gute Umfeld nur für Warimpex, oder konstatieren Sie dasauch der Branche?In Polen ist das Umfeld derzeit sehr gut. Bis vor kurzemwar

nur Warschau ein Markt, jetzt sind es bereits fünf Städte, diefür Projektentwicklungen interessant sind.

Gerade die Fremdkapitalzinsen sind bei Ihnen immer ein großer Bro-cken, der große Teile der Einnahmen aufbraucht. In etwa dürfte IhrZinssatz für Fremdkapital bei 5 Prozent liegen – und damit beim inetwa Doppelten der durchschnittlichen österreichischen Immobilien-AG. Jüngste Emissionen in Deutschland sind fast schon zu null ProzentZinsen verkauft worden. Jetzt haben Sie ein bis 2016 laufendes Anlei-henemissionsprogramm – mit um die Fremdkapitalzinsen zu senken?Da wir am meisten in CEE tätig sind, wird dieses bei uns

FRANZ JURKOWITSCH

„Hoffe, dass es kein Minus wird,kann es aber nicht ausschließen“

Franz Jurkowitsch, CEO Warimpex. Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

Warimpex-CEO Frank Jurkowitsch sprichtim Börse Express-Interview über die Aus-wirkungen der Rubelkrise auf die Hotel-und Büroaktie - und über den erhofften Per-formancetreiber Schuldenreduktion durchVerkäufe und die Nutzung von Reserven.

„Als Developerist es sicherbesser ein Hauszu bauen, dasbereits vollvermietet ist, alsauf Spekulationnoch ohneAbnehmer.“

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

entsprechend eingepreist – derzeit als Risiko. Und natürlichspielt mit, dass sich in diesen Ländern die trotz allem höherenImmobilienrenditen auch bei den Fremdkapitalrenditen nie-

derschlagen.Was Sie nicht vergessen dür-

fen. Wir sind in diese relativhohe Verschuldungssituationdurch den Zusammenbruch desTransaktionsmarktes in Folgeder Lehman-Krise gekommen.Das Geschäftsmodell, wir ent-

wickeln, halten und verkaufen, hat nicht mehr zur Zufrie-denheit funktioniert. Aber es wird besser. Wir werden das fürweitere Verkäufe nutzen – und teils für Umfinanzierungen.Die wirklich gute Nachricht für Anleger aus den letzten Zah-

len ist, dass der Cash-flow steigt. Und das nicht nur aus Ver-käufen, sondern auch aus dem operativen Geschäft - das trotzder negativen Auswirkungen aus Russland. Und ich glaube,dass wir das weiter steigern werden.

2016 wird eine Anleihe über 30 Millionen Euro fällig. Ist deren Refi-nanzierung über das 50-Millionen-Emissionsprogramm einkalkuliert,oder gibt es da andere Pläne.Es ist vorgesehen, dies aus dem laufenden Programm zu de-

cken.

Mit Verkäufen meinten Sie zuvor die Abgabe von Hotels?Nicht zwingend. Denn wir haben einige Grundstücke, die

wir jetzt entwickeln und dann Cashflows daraus erzielen, diebisher bei der Fremdfinanzierungsseite aufschlugen. Solangeman den Grund nur besitzt, hat man die Zinsen darauf wasnicht so gut aussieht - diese Grundstücksentwicklungen wer-den unser Bilanzbild auch mittelfristig verbessern.

Was aber in einem ersten Schritt erfordert, dass man zuerst Geld in dieHand nimmt…Das liegt in der Natur der Sache.

Wieviel Geld braucht Warimpex für die Projekte bis 2016?Was wir jetzt in Bau haben und 2015 fertig wird, ist ausfi-

nanziert. Und da ich von größeren Verkäufen auch 2015 aus-gehe, sehe ich darin die Mittel für die Projekte 2016.

Ab welchem Volumen sprechen Sie von größeren Verkäufen?Projekte vonmehr als 25 Millionen Euro. Aus heutiger Sich

ist es sehr realistisch, dass wir zumindest eines abschließen.Ziel ist, dass wir die Verschuldung in den nächsten Jahrenganz stark zurückfahren – das sehen wir als Priorität.

Haben Sie da eine Art Zielgröße für das Verschuldungslevel?Auf Basis des NAV in etwa 60 Prozent Fremd- und 40 Eigen-

kapital – daswären in etwa zehn Prozentpunktemehr als jetzt.

„Was wir jetzt inBau haben und2015 fertig wird,istausfinanziert.“

Wenn ich zur Rubelschwäche zurückkommen darf. Beim Verkauf vonJupiter 1 geht es um 70 Millionen Euro, wovon Warimpex 55 Prozentgehören. Aber kann sich der russische Käufer nach dem zwischenzeitli-chen Rubel-Verfall den Euro-Kaufpreis noch leisten?Der Käufer kauft sich damit aber auch Euro-Mieten. Und er

übernimmt einen Euro-Kredit mit. Im Moment sieht es je-denfalls danach aus, als wir wie geplant endgültig closen wer-den.

Die erste Teilzahlung aus diesem Verkauf kommt im Q4.Was heißt dasin der G+V?Es wird keine großen Änderungen bringen, da wir ja – ent-

sprechend den IFRS Regeln - Büros anders als Hotels zumMarktwert bewerten. Insofern hat ein Verkauf zumMarktwertzwar einen signifikanten Cashflow-Effekt, aber in der Regelkeine große Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrech-nung. Hotels werden entsprechend IFRS wie eine Fabrik alsSachanlagevermögen bewertet und jährlich abgeschrieben.D.h. bei Hotelverkäufen ist in der Regel auch ein signifikanterBilanzgewinn zu erwarten. In der G+V werden wenn andereEntwicklungsprojekte zu spüren sein.

Zum Beispiel?Zeppelin fand im Oktober statt, Krakau waren vor einem

Jahr noch Grundstücke ohne Genehmigungen …

Jupiter bringt Ihnen 38,5 Millionen, dazu gibt es 12 Millionen an Cashin der Bilanz zum Q3. Theoretisch könnte damit die kompletteWarim-pex per Aktienrückkauf von der Börse nehmen. Angesichts des NAVs vonmehr als 150 Millionen schon einmal daran gedacht?Da bei den 38,5 Fremdkapital dabei ist, ist der Cashflow

deutlich geringer. Ein Börserückzug ist für uns kein Thema.Ich bin zuversichtlich, dass sich dieMärkte, in denenwir tätigsind, wieder erholen werden, was sich dann auch im Aktien-kurs widerspiegeln wird. Und um die vielleicht noch kom-mende Frage gleich zu beantworten: Kapitalerhöhungmachtkeinen Sinn, solange der Kurs einen so hohen Abschlag aufden NAV hat. Ichmöchte auch keine Vorhersage treffen wannes früher übliche Aufschläge wieder gibt. Es war in der Histo-rie aber mittelfristig immer so, dass wenn die als sicher gese-henen, eher westlichen, Anlagen eher teuer wurden und dieRenditen stark gefallen sind, dass die Investoren weiter öst-lich gingen.

Die russische Grundstücksreserve, etwa zum weiteren Ausbau von St.Petersburg, kostete durch die Rubelschwäche im Q3 in etwa zwei Mil-lionen Euro. Wieviel Risiko gibt es aus diesem Titel noch.Das Risiko ist jetzt weitgehend eingepreist. Aber bei so gro-

ßen Projekten muss man ständig Maßnahmen in der Vorbe-reitung treffen, wie Genehmigungen einholen, Plänezeichnen etc. Und wenn sich die Währung nochmals ver-schlechtert, müssten wir entsprechend korrigieren. Bei denin Bau befindlichen Ausbauten rund um Zeppelin haben wir

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INTERVIEW

aber kein Cashflow-Risiko, da alles in Euro abgewickelt wird,wir haben höchstens ein unbares Bewertungsrisiko. Den wei-teren Ausbaumussman dann abhängig von der Situationma-chen.

Heißt, nach Zeppelin wird erst ein-mal auf die weitere Entwicklung inRussland gewartet?

Wir arbeiten an einem großes Parkhaus und sind in Ver-handlung über einenweiterenMietvertrag, was zu einemwei-teren Bürobau führen könnte – abhängig natürlich von derFinanzierungssituation zu diesem Zeitpunkt.

Wenn ich aus der weiteren Zukunft ins Heute zurückblicke. GlaubenSie, dass wir dann über die Chance billig in die Währung zu kommenfreuen werden, oder ist das alles noch sehr wackelig?Lassen Sie mich das so beantworten: Der Vorteil des Rubels

im Einkauf darf man nicht überschätzen – wichtiger ist dieNachhaltigkeit der Einnahmen. Man darf nicht beim erstenSchwierigkeitsgrad bei Investitionen die Nerven verlieren unddavon laufen.Wir glauben an denMarkt und sehen, dass es Potenzial gibt

und haben bisher auch immer gute Erfahrungenmit unserenPartnern, Financiers, Mietern etc. gemacht, so dass es eigent-lich keinen Grund gibt, sich von diesem Markt zu verab-schieden.

Aus heutiger Sicht würden Sie sagen 2015 wird besser als 2014?

„2015 solltebesser werden“

Es sollte besser werden.

Heuer wird sich aber nicht mehr als ein Minus ausgehen? Zumindestlautet so die Schätzung der Analysten?Wir hoffen, dass es kein Minus wird, können es aber nicht

ausschließen. In unseren Hauptmärkten haben wir Zloty, Fo-rint und Rubel, da haben wir sehr schnell ein paar MillionenEuro an Währungseffekten drinnen.

Der typische Käufer einer Warimpex-Immobilie ist ...?Der typische Käufer sind Fonds. Eine Hotelimmobilie ist ja

an sich eine interessante Anlage: Richtig reinvestiert siehtman einem guten Hotel ein Alter von zehn oder mehr Jahrennicht an. Von vielen Shopping Centern oder Bürogebäudenkann man das nicht sagen. Es gibt daher von Seiten Institu-tioneller immer größere Nachfrage nach Hotelimmobilien alsPortfoliobeimischung.

Gibt es für Sie einen ideale Verteilung zwischen Büro- und Hotelimmo-bilie in Ihrem Portfolio?Natürlich ist das auch vomMarkt getrieben. Aber in der Ent-

wicklung hatten wir da immer so in etwa eine Hälfte-Hälfte-Aufteilung, die Büros habenwir nur schneller verkauft, da wirbei Hotels in einem Portfolio höhere Synergien sehen als beiBüros. Voll vermietete Büros haben wir in gutem Marktum-feld abgegeben und den Ertrag in neue Projekte investiert. <

Mehr zu Warimpex unter http://goo.gl/PoZE3k

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Was vor Jahren noch als Randnotiz abgehandeltworden wäre, gilt aktuell als herber Verlust fürÖsterreichs Slalomteam. Manuel Feller muss

den WM-Winter aufgrund eines Bandscheibenvorfallsvorzeitig beenden. Der Junioren-Weltmeister 2013 ausFieberbrunn steht dem ÖSV in dieser Saison nicht mehrzur Verfügung.

Bitter, denn da waren es nur noch fünf. Sollte, was nichtüberraschen würde, das Trio Reinfried Herbst (36), MarioMatt (35) und Benjamin Raich (36) im Frühjahr ihreRenn-Carver in den Keller stellen und die aktive Lauf-bahn beenden, bleiben noch der 31-jährige WolfgangHörl sowie der 25-jährige Marcel Hirscher als heimischesDuo im Torlauf über. Der ÖSV-Nachwuchs lässt seit Jah-

ren auf sich warten. Mit Marco Schwarz, der 19-jährigeKärntner gewann gestern Montag in San Vigilo (ITA)einen FIS-Slalom und ist regierender Junioren-Weltmeis-ter im Super-G, steht wenigstens ein Rohdiamant imBlickpunkt. Weltcup-Einsätze, das hat sein Debüt voreinem Monat in Levi gezeigt, kommen für den Nach-wuchsläufer noch zu früh. Schwarz muss sich im Euro-pacup behaupten und darauf hoffen, dass er gesundbleibt. Viel Training ist angesagt.

Der Rest ist Schweigen im Walde. Im ach so gut aufge-stellten Skiverband, der über die besten Trainingsmög-lichkeiten und das höchste Budget aller Nationenverfügt, klafft – was nachdrängende Talente für Weltcup-Einsätze betrifft - ein großes Loch. Aktuell gibt es jeden-falls mehr Pressebetreuer als Nachwuchsläufer und dieFunktionäre rund um Präsident Peter Schröcksnadelmüssen sich längst fragen, was da in den letzten Jahrenschief gelaufen ist. <

ÖSV und das Schweigenim Walde

11FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

MARKT

Verrückte Zeiten durchlebt der Wiener Markt dieserTage. Im Vorfeld der Fed-Sitzung (Mittwochnacht) er-reichte die Nervosität an denMärkten einen neuen Hö-

hepunkt. Der Vola-Index auf den S&P 500 sprang hoch (Chartunten rechts), der S&P 500 wanderte nach Süden (untenlinks) und Wien fuhr Achterbahn. Zwei Tage hintereinander(Dienstag und Mittwoch) eröffnete der ATX weit im Minusund kämpfte sich dann in Richtung Norden zurück. Beach-tenswert sind vor allem die Umsätze, mit denen die Kurseüber die Nulllinie zurückgetrieben wurden. Sie lagen mit21,16 (16.12.) bzw. 14,43 Mio. Stück (17.12.) im ATXPrime(siehe Grafik rechts) deutlich über den normalen Tagesum-sätzen. Fast scheint es, als hätten einige Investoren die vo-rangegangenen Einbrüche genutzt, um sich wiedereinzudecken. Am Donnerstag trat der ATX in die Fußstapfender US-Indizes, die in der Nacht zuvor deutlich ins Plus gezo-gen waren. Der S&P drehte nach einer dreitägigen Verlustse-rie ins Plus und gewann mehr als zwei Prozent hinzu. Auchder Rest Europas zeigte sich am Donnerstag deutlich erholt.Bleibt die Frage: Folgt jetzt einWienerWunder? Die Umsätzesprechen jedenfalls für ein gestiegenes Interesse an WienerTiteln. (Aktueller Marktbericht hier: http://bit.ly/1GTJLY0) <

Umsätze im ATXPrime seit 1. 10. bis 16.12.2014

Zuletzt explodierte der Umsatz mit Prime-Aktien. Quelle: Bloomberg

Vola-Index (VIX) seit 1.Oktober

Der Chart erinnert frappant an Mitte Oktober. Quelle: Bloomberg

S&P 500 seit 1.Oktober

Fällt die Vola, steigt der Index und umgekehrt. Quelle: Bloomberg

Wird jetzt zum großen Halali geblasen? Umsätze in Wienstiegen zuletzt deutlich an. Foto: dpa/Felix Kästle

Fed entfesselt die Bullen:Folgt ein Wiener Wunder?

BÖRSE

harald.fercher [email protected]

Die Zeichen stehen auf Sturm - die Feddreht (noch) nicht an der Zinsschraube -Geld bleibt billig. In Amerika fällt die Vola,der S&P zieht bergan, in Wien explodiertenzuletzt die Umsätze.

Wiederholt sich der Oktober?

12FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 13: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

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13FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 14: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Aus heutiger Sicht hat der 3 Banken Öster-reich-Fonds den ATX um über 10 Prozentpunkte abgehängt, schnei-det YTD als Klassenbester ab - liegt aber trotzdem rund 5 Prozentim Minus. Angesichts des Umfelds für Sie zufriedenstellend?ALOIS WÖGERBAUER: Als Vermögensmanager kann unddarf man mit einem Minus nie zufrieden sein. Es gibt aberPhasen, wo man dies nicht verhindern kann. Vermögens-manager sollten für ihre Kunden einen Mehrwert schaffen- dafür nehmen wir auch Gebühren. Mit einer sehr deutli-chen Outperformance im Vergleich zum Markt haben wirdiesen Mehrwert geschaffen.

Der ATX steuert auf ein schlimmesVerlustjahr zu - dieRussland/Ukraine-Krise gilt alsHauptgrund. Diese Krise scheintnicht morgen beendet zu sein.Sehen Sie für den Gesamtmarkt2015 daher auch schwarz, oderhat Wien bereits nach unten über-schossen?Ohne nachhaltige Beruhigungim Russland/Ukraine-Konfliktwird eine Trendwende schwersein - man muss daher auf dieVernunft aller Beteiligten hof-fen, und da meine ich bewusstbeide Seiten - die russischeund auch die europäischeSeite. Der Crash des Rubelswird einen Einbruch der russi-

schen Wirtschaft nach sich ziehen, dazu kommt der Verfallder Ölpreise. Die aktuellen Konjunkturprognosen für Russ-

land sind meilenweit zu optimistisch - und damit werdenImmofinanz und Raiffeisen International einmal mehr zu-rückrudern müssen. Die Frage ist nicht ob es negative Ef-fekte gibt, sondern nur wieviel davon bereits in denKursen vorweggenommen ist. Ich würde mir insgesamtauch eine proaktivere Kommunikation bei so manchemUnternehmen wünschen. Unmittelbar bleibt das Umfelddaher schwierig.

Wie ist das in Zusammenhang mit den anderen Börsen zu sehen?Sind Sie da eher Optimist und erwarten neue Rekordstände, oder

ist da einmal eher von Konsolidie-rung bis hin zu Gewinnmitnahmenauszugehen?Kurzfristig für die kommen-den Wochen bin ich eherskeptisch. Die Jahresendrallyewar heuer schon im Novem-ber. Einen massiven Einbruchwird es angesichts der EZB-Ak-tivitäten und der Nullzinsenaber nicht geben - auch sehen

ALOIS WÖGERBAUER

„Für mich die Enttäuschung dervergangenen zehn Jahre“

Alois Wögerbauer war ein Fan von CA Immo, Immofinanz,OMV und ams - immer noch? Foto: beigestellt

Robert Gillinger [email protected]

3 Banken-Generali Invest-Geschäftsführerund Fondsmanager Alois Wögerbauer überEnttäuschungen, neue und alte Lieben -sowie eine gewisse Skpesis bezüglich derkurzfristigen Entwicklung an den Märkten.Und dem Impuls Gelddrucken.

„Die aktuellenKonjunktur-prognosen fürRussland sindmeilenweit zuoptimistisch -und damitwerdenImmofinanzund RaiffeisenInternationaleinmal mehrzurückrudernmüssen.“

„Die Frage istnicht ob es nega-tive Effekte gibt,sondern nurwieviel davonbereits in denKursen vorweg-genommen ist.“

14FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

wir keine massive Überbewertung der Märkte. Im Jahres-verlauf 2015 wird man insgesamt aber an Aktien global be-trachtet einmal mehr nicht vorbeikommen. In den letzten

Jahren hatte jene Region diebeste Börse, wo das meisteGeld gedruckt wird. BeimGelddrucken wird 2015 dieEZB die FED ablösen. Eine ver-gleichsweise bessere Entwick-lung der europäischen Aktienhat damit eine klare Logik.Zudem überwiegen in Europabezüglich des Ölpreisverfallsklar die Vorteile. In den USAhalten sich Vor- und Nachteilewohl die Waage. Insgesamtwird die Volatilität deutlichhöher sein als heuer.

Durch SBO und OMV hat auch der von Ihnen angesprochene Öl-preis einen gewissen Einfluss auf die Wiener Börse. Haben Sie zu Öleine Meinung und da die OMV von Ihnen in unseren Gespräch zumHalbjahr als einer Ihrer Favoriten genannt wurde, mit dem manaber noch Geduld haben müsse: gilt das weiter oder haben Sie an-gesichts der veränderten Umstände 'die Geduld verloren'?Bei der OMV haben wir doch schon viele Jahre Geduld -und werden nicht belohnt. Neben den bekannten externenProblemen von Ölpreis- oder Pipeline-Seite kam 2014 auchnoch eine enorm schlechte Außendarstellung durch denVorstand. Der Ölpreis wird wohl vorerst tief bleiben - einebeständig hohe Förderung trifft auf sinkende Nachfrage.Insgesamt ist von den österreichischen Industriekonzer-nen OMV für mich die Enttäuschung der letzten 10 Jahre -gefolgt vom Verbund. Etwas anders sehe ich SBO. Die Aktiewar mir lange zu teuer - darum war ich bis vor wenige Wo-chen gar nicht investiert. Nunmehr wächst das internatio-nale Top-Unternehmen wieder in eine attraktiveBewertung hinein.

Einer Ihrer anderen Favoriten war die vom Russland-Thema be-troffene Immofinanz. Ein Thema, das man weiter spielen kann?Grundsätzlich ja - für risikobewusste Investoren. Aberauch hier gilt. Vorerst bleibt eher Gegenwind. Die Nach-richten aus Russland werden sich was die Wirtschaft be-trifft in den kommenden Monaten deutlichverschlechtern.

Das komplette Interview mit Alois Wögerbauer - wie’s mit seinenweiteren alten Favoriten CA Immo und ams weiter geht, wer mitBlick gen 2015 seine neuen Favoriten sind - wessen Performance fürWögerbauer „ein starkes Stück“ ist u.v.m. - gibt’s am 23. Dezemberin unserer Jahresrückblicks/ausblicks-Nummer.

Ihr Börse Express-Team

„In den letztenJahren hattejene Region diebeste Börse, wodas meiste Geldgedruckt wird.BeimGelddruckenwird 2015 dieEZB die FEDablösen. “

WIE

NN

OR

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WIE ANSPRUCHSVOLL SIND SIE BEI IHREM OFFICE?

Wenn es um die Qualität von Arbeitsplätzen und Bürowelten geht, kann vieles den Unterschied ausmachen. CA Immo bietet Ihnen daher Unternehmensstandorte, die Ihrem Führungsanspruch gerecht werden. Und setzt Maßstäbe als Spezialist für Büro-Immobilien in den Metropolen Europas.

Mehr auf www.caimmo.com

15FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 16: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN WIEN

Das Ziel von Sanochemia-CEO Werner Frantsits fürkommendes Jahr: „Ein organisches Wachstum, ba-sierend auf den bestehenden Stärken in den Kern-

segmenten, sowie ein ausgeglichenes Betriebsergebnis“ -siehe http://goo.gl/TscX8B. Wenn es das Pharmaunterneh-

men genau so erreicht, müs-sen Analysten bei ihrenbisherigen Schätzungen etwasnachlassen. Zumindest stehenaktuell noch 0,7 Millionenbeim EBIT als Planzahl fürkommendes Jahr in deren No-tizbüchern - und damit derBloomberg-Datenbank. Für dasabgelaufene Jahr kann mandie Enttäuschung der Erwar-tungen bereits festschreiben(siehe Tabelle), die das Ma-nagement auch konstatiert:„Es konnte zwar eine Steige-rung des Umsatzes erzielt wer-

den, diese liegt aber unter den Erwartungen“, heißt es da.Nichtsdestotrotz weist Sanochemia das höchte Kurspoten-zial aller Wiener Werte auf - 170 Prozent konstatieren dieAnalysten von Sphene Capital und der Performaxx AG.

Immofinanz. „Wir als Vorstand der Immofinanz planen,für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 die Dividenden-zahlungen wieder aufzunehmen. Die Ausschüttung (in-

klusive eines allfälligenAktienrückkaufs) soll sich auf0,15 Euro bis 0,20 Euro jeAktie belaufen“ - so hieß es imbisherigen Jahresausblick -siehe http://goo.gl/Jes3es - ausdem natürlich noch wenigaussagekräftigen Q1. Nachdem Q2 wird zumindest in Sa-chen Bardividende zurückge-rudert - dafür die KarteAktienrückkauf forciert: „DieZahlung einer Bardividendefür das laufende Geschäfts-jahr 2014/15 ist von der Erzie-lung einesausschüttungsfähigen Bilanz-gewinns der IMMOFINANZ AG

abhängig. Vor dem Hintergrund der aktuellen und weite-ren Entwicklung in Russland sehen wir davon ab, einekonkrete Guidance für die Höhe einer möglichen Aus-schüttung anzugeben. Der starke Kursrückgang der IM-MOFINANZ-Aktie aufgrund der Krise in Russland und derdamit verbundene hohe Abschlag zum Net Asset Valuebieten eine attraktive Möglichkeit, eigene Aktien zurück-zukaufen. Wir planen daher, zeitnahe ein neues Aktien-rückkaufprogramm zu starten.“ - siehehttp://goo.gl/FEAeg0.Mit diesem Thema haben wir uns am Dienstag auch in un-serem Depot-Kommentar beschäftigt - siehehttp://goo.gl/qnx3Wd. >gill<

Die 170-Prozent-Aktie muss mehr liefern - und dieImmofinanz wechselt das Ausschüttungshemd

BERICHTSSAISON

in Mio. Euro

Q2 ‘13/14 Q1 ‘14/15 Q2 ‘14/15e

Mieterlöse 119,9 119,3 117,0

EBIT 74,9 144,0 182,5

Gewinn v. St. 34,7 57,8 8,9

Überschuss 45,1 -4,0 -16,2Quelle: Bloomberg,

Immofinanz: Q2 ‘14/15 - Zahlencheck

in Mio. Euro

2013/14e 2013/14 20134/15e

Umsatz 35,5 34,1 41,1

EBITDA 2,8 0,9 3,5

EBIT -0,2 -2,2 0,7

Überschuss -0,8 -3,4 -0,1Quelle: Bloomberg,

Sanochemia: 2013/14 - Zahlencheck

„Wir planen einneues Aktien-rückkaufpro-gramm zustarten.“Eduard Zehetner, CEO

PLAN

„...ein ausgegli-chenes Betriebs-ergebnis“Werner Frantsits, CEO

ZIELE 2014/15

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 6 5 1

Konsensrating*: 3,83

Kursziel 2,84 Euro Kurspotenzial 40 %

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser

Und das sagen die Analysten

Kaufen Halten Verkaufen

Empfehlungen 2 0 0

Konsensrating*: 4,5

Kursziel 2,7 Euro Kurspotenzial 170 %

Quelle: Bloomberg, ‘von 1 bis 5 - je höher desto besser

Und das sagen die Analysten

16FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 17: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Lassen Sie uns mit einem kleinen Rückblick be-ginnen: Vor einem Jahr sagten Sie mit Blickrichtung auf 2014, JapanFX-gehedgt und Emerging Markets zu bevorzugen. Aus Sicht einesEuro-Anlegers ging das auf. Was war für Sie aber 2014 die größteÜberraschung am Markt?MONIKA ROSEN: Die tolle Performance am Rentenmarkt.Ich hätte nie gedacht, dass gerade die USA so gut laufen wür-den, trotz des Rückzugs der Notenbank.

Bleiben wir bei Anleihen. Tiefer geht’s nimmer, glaubten viele schonfür 2014 - es ging doch noch tiefer. Wie sieht’s nun gen 2015 und denerwarteten EZB-Bondkäufen aus? Geht’s nochmals tiefer?

Bei Renten sind wir unterge-wichtet. Vor allem in den Kern-ländern der Eurozone ist dasRenditeniveau so tief, dass esdas Verlustrisiko nicht mehrkompensiert.

Wenn, in welchem Anleihenseg-ment sehen Sie Chancen?Als renditesteigernde Beimi-

schung, Portfoliosweetener,bieten sich Staatsanleihen vonEmerging Markets an. Im High-Yield-Corporates-Bereich kom-

pensieren die Renditen die Risken nicht mehr ausreichend.

Könnten daWährungsgewinne winken? Da es sich großteils um einenDollar-Block handelt - wie sehen Sie diesen?Ich sehe ein gewisses Potenzial, dass der Dollar gegen den

Euro noch zulegt. Aber nicht mehr viel.

Das würden Sie in etwa Wo ansiedeln?

In den Jahren nach der Finanzkrise waren 1,20 das Tief -das könnte das nächste Ziel sein.

Zuletzt beherrschte der tiefe Ölpreis die Schlagzeilen. Für Sie eineSache der Nachfrage, oder des Angebots? Und ist der tiefe Preis fürsie Fluch oder Segen, sprich Deflationsbringer oder Konjunkturpa-ket?Öl bleibt unter Druck, da eine Menge an Kapazitäten auf-

gebaut wurden. Was auch speziell in den Emerging Marketszu einer Divergenz in der Entwicklung zwischen ölimpor-tierenden und -exportierenden Ländern führt. GoldmanSachs streicht in diesem Zusammenhang besonders Indienund Thailand positiv heraus.Und der tiefe Ölpreis ist ein

Wachstumsimpuls, was auchfür die Industrieländer gilt. Aufder anderen Seite federt derschwächere Euro die Auswir-kungen des Ölpreisverfalls aufdie Teuerung ab, da Öl ja imteureren Dollar gezahlt wer-den muss. In Summe heißt dasaber auch, dass die Inflationniedrig bleiben wird - und dieNotenbanken expansiv.

Stimulierender Ölpreis und expansive Notenbanken - von welchenWachstumsraten gehen Sie für kommendes Jahr aus?Ich erwarte, dass sich das Wachstum erholt - und die USA

unter den Industrienationen in Führungsposition bleiben ...

Das komplette Interview mit Monika Rosen finden sie am 23. De-zember in einer Sondernummer des Börse Express.

Monika Rosen, Bank Austria Private Banking Foto: beigestellt

„Das Verlustrisiko wirdnicht mehr kompensiert -wir sind untergewichtet“

MONIKA ROSEN

Robert Gillinger [email protected]

Monika Rosen, Vice President und Chefana-lystin Bank Austria Private Banking, hältstarke Stücke auf Aktien aus den EmergingMarkets, reduziert ihr FX-hedging für Japan-Anlagen - und hält das Chance-Risiko-Verhältnis bei Anleihen für nicht gut.

„Ich sehe eingewissesPotenzial, dassder Dollar gegenden Euro nochzulegt. Abernicht mehr viel.“

„Vor allem inden Kern-ländern derEurozone ist dasRenditeniveauso tief, dass esdas Verlustrisikonichtkompensiert.“

17FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 19: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT

Im Februar war die Welt noch in Ordnung. Österreichholt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi vierGold-, acht Silber- und fünf Bronzemedaillen. Im Öster-

reich-Haus begrüßt die Skilegende Karl Schranz den russi-schen Präsidenten Wladimir Putin. Zehn Monate und eineUkraine-Krise später ist alles anders. Russland steht am Ab-grund, der Rubel fällt ins Bodenlose und die für Russland sowichtigen Erdöleinnahmen sprudeln - ob des niedrigen Öl-preises - nur mehr spärlich. Um den Abfluss ausländischenKapitals zu stoppen erhöht die russische Zentralbank denLeitzinssatz über Nacht von 10,5 auf 17 Prozent. Der Verfalldes Rubel kann dadurch am Dienstag allerdings nur kurz-fristig gestoppt werden (siehe hier http://bit.ly/1wg9W9O).Am Tag darauf legt das russische Finanzministerium nocheins drauf und kündigt an, dass man bereit sei, Devisen imWert von sieben Milliarden Dollar (5,58 Milliarden Euro) aufden Markt zu werfen. Der Verkauf könne schrittweise er-folgen, heißt es. Zusammenmit dieser Ankündigung erklärtdas Ministerium am Mittwoch, die Währung des Landes seistark unterbewertet. Gegenüber Dollar und Euro kann dierussische Währung daraufhin zulegen. Trotzdem warnenmanche Experten bereits vor einer Eskalation der Lage undziehen Parallelen zum Jahr 1998 (siehe hier:http://bit.ly/1szeSXP.) Manche meinen gar, dass ein russi-scher Default drohe.Bleibt die Frage, wie es um die russischen Staatsfinanzen

tatsächlich bestimmt ist und welche Parallelen sich wirk-lich aufdrängen? Fakt ist, dass das Russland von heute nurschwer mit jenem des Jahres 1998 zu vergleichen ist. Daszeigt sich schon allein an den Maßnahmen, mit denen dieZentralbank 1998 regieren musste um eine Abwertung desRubel zu verhindern: Am 27. Mai 1998 wurden die Leitzin-sen auf 150 Prozent angehoben und der damalige PräsidentBoris Jelzin verordnete per Dekret einen Tag vorher einSparpaket, das eine Einsparung von ca. 40 Milliarden Rubel

WÄHRUNGSKRISE

Russland: Der Rubel rutscht, der Bärwankt, doch wird er wirklich fallen?

Russland gehört zu den größten Goldproduzenten. Foto APA/EPA

Harald Fercher [email protected]

Angesichts der drastischen Einbussen derrussischen Währung erinnern manche Ex-perten an ein Szenario wie 1998. Doch die ak-tuelle Lage Russlands unterscheidet sichdeutlich von damals.

Der russische Rubel unter Druck

Die Währung Russlands sinkt gegen Euro und Dollar.

Ölpreisverfall

Der Ölpreisverfall trifft Russland.

19FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

IM BRENNPUNKT

Russland: Entwicklung des BIP seit 1996 in % (Y-to-Y)

Die Wirtschaft leidet unter den Sanktionen. (BIP-Wachstumim Quartal im Jahresvergleich). Quelle: Bloomberg

vorsah. Der IWF gab darauf eine Kredittranche von 670 Mil-lionen Dollar bekannt. Am 4. Juni senkte die Zentralbankdie Leitzinsen auf 60 Prozent.Von solchen Zinssätzen ist Russland noch meilenweit ent-

fernt. Auch was die Staatsverschuldung betrifft, glänzt Russ-land im internationalen Umfeld geradezu. Während etwadie USA eine Staatsschuldenquote von 106 Prozent des BIPaufweisen - Japan kommt gar auf 244 Prozent - hat Russ-land aktuell gerade einmal eine Staatsschuldenquote vonrund 13 Prozent des BIP.Auch was das Wirtschaftswachstum betrifft, lassen sich

kaum Parallelen zu 1998, als das russische BIP um fast 10Prozent einbrach (siehe Grafik rechts) ziehen. Zwar hat sichdas Wirtschaftswachstum zuletzt - auch aufgrund der Sank-tionen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise - auf 0,7Prozent deutlich eingebremst, von einer Rezession kann al-lerdings noch keine Rede sein. Was die Devisen betrifft, sitztRussland - laut Bloomberg-Daten - noch immer auf einemstolzen Schatz von 373,66 Milliarden Dollar, vor einem Jahrwaren es allerdings noch fast 475 Milliarden. Zum Vergleich:Bloomberg wirft für den Euroraum Devisenreserven von224,24 Milliarden Dollar aus.Trotzdem: Die Rubelabwertung tut weh - vor allem der Be-

völkerung. Diese reagiert. Während der Rubel fällt und fälltverfallen Teile der russischen Bevölkerung geradezu ineinen Kaufrausch. Viele Russen zieht es derzeit in Elektro-nikmärkte, Möbelgeschäfte oder sogar Autohäuser, wo sieihre Ersparnisse los werden wollen, bevor die Preise weiterexplodieren. Tatsächlich rechnet die Zentralbank für dasJahresende mit einer Inflationsrate von rund zehn Prozent.Betroffen vom Rubelverfall sind aber auch ausländische

Banken. Allen voran die französische Société Générale, dielaut Analysten der Citigroup die Bank mit dem größten ab-soluten Geschäft in Russland ist. Aber auch die RaiffeisenBank International - laut den Citigroup-Analysten die Num-mer 2 - muss für den Rubelverfall büßen, wie die Kursent-wicklung in den vergangenen Tagen zeigt. <

http://www.be24.at

BElogs ÖsterreichsBörsetagebücher

Im Februar war die Welt noch in Ordnung: Skilegende KarlSchranz begrüßt Russlands Präsident Putin bei denWinterspielen von Sotschi im Österreich-Haus. Foto:Tirol Werbung

20FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Die frohe Zeit, die Fröhliche. Die Menschen glück-lich, weil sie ihren Lieben etwas zu Weihnachtenkaufen, die Kinder mit roten Wangen vom Spielen

im Schnee und die Küchen dampfen vor Keksgeruch unddem milden Duft nach Punsch. Wake Up!!! Willkommen in2014. Die Börsenrealität ist heuer anders geworden.Es gibt nämlich noch eine Zäsur, die in 2014 zu den un-

zähligen anderen dazu gekommen ist: Es gibt kein „Weih-nachtstabu“ mehr. Jede Minute wird genutzt um Märktezu bewegen und dies mit allen Mitteln. In die immer dün-

ner werdenden Börsen hi-nein wird verkauft was gutund teuer ist, werden Szena-rien von enormen Tragwei-ten hinein exponiert,Währungen gestürzt, kolla-bieren Rohstoffmärkte undbilden sich Blasen zu zuvorungeahnter Größe aus. Undwir sind mittendrin.Es ergeben sich aus diesen

Kursmustern natürlich In-vestmentmöglichkeiten. Diese zu analysieren und gegebe-nenfalls nutzen, wird erneut zur täglichen Aufgabe. Dielangfristige Allokationsentscheidung wird dadurch gera-dezu zwanghaft von diesen täglichen Opportunitäten über-deckt. Zumindest diese Tage. Macht auch nichts. Denn unsist ja noch immer der Blick nach Vorne gegeben. Und die-ser Blick gibt in Zeiten wie diesen den wirklichen Halt.Es sind die Ängste und Bequemlichkeiten großer Inves-

toren, die uns dieser Tage den sprichwörtlichen Turbogeben. Die wollen sich am Jahresende nicht mit ein paarunbequemen Positionen herumschlagen und verkaufendie für sie unbedeutenden Positionen noch schnell vordem 31. Dezember. Da gibt’s keine fundamentalen Argu-mente mehr, da heißt es einfach raus, damit am Jahres-ende ja nichts mehr da ist. Der Peinlichkeit, ein schlechtesInvestment erklären zu müssen, wollen sie sich nicht aus-setzen. Über die Guten redet man viel leichter. Das wahr-lich Erschreckende daran ist aber, dass solche Vorgehen,die ja wirklich wenig mit gutem Portfoliomanagement zutun haben, kaum angeprangert werden und auch in denPerformancerechnungen zumeist untergehen. Wer machtsich schon die Mühe und liest in Jahresberichten welche

Aktien gehalten und verkauft wurden? Die Bestände zumZeitpunkt Jahresultimo sind wichtig und werden gelesen.Der Effekt am österreichischen Markt ist leider nur, dass

deren „kleine“ Positionen für unseren Markt, und in die-ser Jahreszeit noch dazu, „große“ Positionen sind undviele derjenigen, die in den Jahren davor noch zu dieserZeit die Bücher offen hatten und positiv reagieren konn-ten, inzwischen dank Gewaltregularien und Bürokratietsu-nami nur mehr mit Berichten und Bilanzen beschäftigtsind. Die Folge sind die aktuellen hohen Amplituden anden Kapitalmärkten. Und diese erhöhen noch mehr dasBewusstsein für Risikominimierung und erzeugen erneutden Druck. Diese Risikospirale hatten wir heuer gezähltesechs (!) Mal zu verarbeiten. Sechs Mal in einem Jahr. Auchdas ein Rekord.Die argumentativen Begleitumstände sind bekannt, aber

eigentlich nur als Vordergrund wichtig: Rubel, Öl, Grie-chenlandwahl, QE oder Nicht-QE, Steuer“Reform“ inÖsterreich oder doch Neuwahlen. Sind alle aber nur Staf-fage für die dahinter liegenden volkswirtschaftlichen Auf-gaben. Und die sind seit Monaten bekannt, adressiert undin Arbeit. Warum jetzt vor Weihnachten daher alles in dieGrütze gehen muss, weil sich blitzartige Erkenntnisge-winne manifestiert haben sollen die zuvor positiv betrach-tet aber nun doch allesamt nur negativ sind, kann dahernur unglaubwürdig sein.Macht nichts, oder macht weniger als es aussieht. Wir

wissen nach wie vor. wo die Guten und die Schlechtensind und holen uns eben auch zu Weihnachten die Gutenim Ausverkauf. Auch wenn es manch’ Große nicht wissenoder wissen wollen, wir wissen wo der Most vom Barthelliegt.Unterm Weihnachtsbaum. Ich wünsche uns Allen ein

wunderschönes Fest ? <

„Es sind dieÄngste undBequemlichkeitengroßer Investo-ren, die unsdieser Tage densprichwörtlichenTurbo geben.“

VON WOLFGANG MATEJKAMATEJKA & PARTNER AM SOWIE BELOGGER AUF BE24.AT

Wo der Barthelden Most herholt

Foto: Bloomberg

21FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

BELOG VON BE24.AT

Egal, ob man Weihnachten liebt oder nicht leidenkann, es lässt kaum jemanden kalt, auch die gro-ßen Erzähler nicht, die das Fest immer wieder in

ihren Werken verarbeitet haben. Charles Dickens zumBeispiel fängt in seiner „Weihnachtsgeschichte“ (AChristmas Carol) die Atmosphäre eines Dezembers imalten London unnachahmlich ein:„Einmal, es war von allen guten Tagen im Jahr der beste, der

Christabend, saß der alte Scrooge in seinem Kontor. Draußenwar es schneidend kalt und neblig, und er konnte hören, wie die

Leute im Hof, um sich zu er-wärmen, prustend auf undnieder gingen, die Hände an-einander schlugen und mitden Füßen stampften. Eshatte eben erst drei Uhr ge-schlagen, doch war es schonstockfinster. Den ganzen Tagüber war es nicht hell gewor-

den, und die Kerzen in den Fenstern der benachbarten Kontoreflackerten wie rote Flecken auf der dicken braunen Luft. DerNebel drang durch jede Spalte und durch jedes Schlüssellochund war draußen so dick, daß die gegenüberliegenden Häuserdes sehr kleinen Hofes wie ihre eigenen Geister aussahen.“

Bei solch einem Wetter tut Stärkung von innen wohl.Hören wir also, wie der englische Meistererzähler Di-ckens den Plum Pudding zu Tisch bringt:„Hallo, eine Dampfwolke! Der Pudding war aus dem Kessel

genommen. Ein Geruch, wie an einem Waschtag! Das war dieServiette. Ein Geruch wie in einem Speisehaus, mit einem Paste-tenbäcker auf der einen und einer Wäscherin auf der andernSeite! Das war der Pudding. Nach einer halben Minute trat Mrs.Cratchit herein, aufgeregt, aber stolz lächelnd und vor sich denPudding haltend, hart und fest wie eine gefleckte Kanonenkugel,in einem Viertelquart Rum flammend und in der Mitte mit derfestlichen Stechpalme geschmückt.“

Ein alter Weihnachtsbrauch aus Pommern, der Julklapp,wird uns in „Effie Briest“ von Theodor Fontane vorge-stellt. Dabei wirft der Schenkende sein Weihnachtsge-schenk einfach ins Zimmer, wobei er „Julklapp“ ausruftund dabei möglichst unerkannt bleibt.„Und so kam Heiligabend heran. Innstetten selbst baute auf

für seine junge Frau, der Baum brannte, und ein kleiner Engelschwebte oben in Lüften. Auch eine Krippe war da mit hübschenTransparenten und Inschriften, deren eine sich in leiser Andeu-tung auf ein dem Innstettenschen Hause für nächstes Jahr bevor-stehendes Ereignis bezog. Effi las es und errötete. Dann ging sieauf Innstetten zu, um ihm zu danken, aber eh sie dies konnte,flog, nach altpommerschem Weihnachtsbrauch, ein Julklapp inden Hausflur: eine große Kiste, drin eine Welt von Dingensteckte.“

Weihnachten wäre aber nicht komplett ohne Besuch beiden „Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Das Fest nimmteinen zentralen Platz in dem großen Roman ein. Werfenwir zum Abschluss unseres kleinen Streifzugs einenBlick auf die reich gedeckte Tafel im Hause der berühm-ten Lübecker Kaufmannsfamilie...„Nun kam, in zwei großen Kristallschüsseln, der »Plettenpud-

ding«, ein schichtweises Gemisch aus Makronen, Himbeeren, Bis-kuits und Eiercreme; am unteren Tischende aber begann esaufzuflammen, denn die Kinder hatten ihren Lieblings-Nach-tisch, den brennenden Plumpudding bekommen.“

»Thomas, mein Sohn, sei mal so gut«, sprach Johann Budden-brook und zog sein großes Schlüsselbund aus der Beinkleidta-sche. »Im zweiten Keller rechts, das zweite Fach, hinter demroten Bordeaux, zwei Bouteillen, du?« Und Thomas, der sich aufsolche Aufträge verstand, lief fort und kam wieder mit den ganzverstaubten und umsponnenen Flaschen. Kaum aber war ausdieser unscheinbaren Hülle der goldgelbe, traubensüße alte Mal-vasier in die kleinen Dessertweingläser geflossen, als der Augen-blick gekommen war, da Pastor Wunderlich sich erhob und,während das Gespräch verstummte, das Glas in der Hand, inangenehmen Wendungen zu toasten begann…<

(Texte zitiert nach Projekt Gutenberg)

Der Autorin auf Twitter folgen: @Monika_Rosen

Weihnachten bei denGroßen Erzählern ….

VON MONIKA ROSENVICE PRESIDENT UND CHEFANALYSTIN BANK AUSTRIA PRIVATEBANKING & BELOGGER AUF BE24.AT

Foto: Bloomberg

Außerbörsliches:Ein Streifzug durchdie großenErzähler - undWeihnachten“

22FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 23: be INVESTOR 16

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23FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 24: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

ANLAGE

stehend sein dürfte. Doch dies scheint laut Stimmungsbaro-meter bereits als ziemlich eingepreist angesehen zu werden.Dass Anleger wiedermehr Risiko in Kauf nehmen, zeigt sich

auch bei einem Blick über die Grenzen - auf den UBS Senti-ment Index, der die Risikobereitschaft der Käufer von UBS-Discount-Zertifikaten auf den DAX misst. Im November lagder durchschnittliche Cap der gewählten Papiere 6,41 Prozentunter dem jeweils aktuellen Niveau des deutschen Leitindex.ImMonat davor lag der Durchschnittscap noch 25,49 Prozentunter dem DAX. Zur Umfrage: Seit Juni 2007 führen wir in Koope-rationmit mindtake (http://www.mindtake.at) Umfragen zum "Klima"für Aktien und Anleihen durch. Befragt werden ca. 200 Entscheidungs-träger aus demWiener Börseumfeld sowie Heavy-BE-User. >red<

Es wird wieder mehrRisiko genommen

UMFRAGE

Die letzten Wochen waren hart genug - ab jetzt geht eswieder aufwärts an derWiener Börse. zumindest wennes nach unserer Umfrage unter Wiener Marktteilneh-

mern geht. Der Börse-Stimmungs-Barometer für Dezember.stieg um 0,82 auf eben 0,82 Punkte - der größte Zuwachs imheurigen Jahr. Und der höchste Wert seit Juni. Im Gegensatzdazu geht es bei Anleihen weiter nach unten. Dies, obwohl jaeigentlich noch ein Anleihenaufkaufprogramm der EZB aus-

Börse-Stimmungsbaromter für Dezember

Aktien

Anleihen

SPORTSTUFF VON PETER RIETZLERCHEFREDAKTEUR WWW.LAOLA1.AT

Meister Salzburg verabschiedet sich mit einer Nie-derlage in die Winterpause. Rapid ist mit demLast-Minute-Sieg bei den Bullen wieder im Rennen

um den Titel „best oft the rest“, bei dem es nach 36 Run-den um die Champions League- und Europa-League-Quali-fikation geht. Wolfsberg und Altach überwinternsensationell auf den Rängen zwei und drei. Wobei es derKonkurrenz zu denken geben sollte, dass die Kärntner zu-letzt in acht Spielen nie als Sieger vom Platz gegangensind und dennoch als erster Bullen-Jäger ins Frühjahr star-ten. Aufsteiger SCR Altach führt die Rolle der starken Bun-desliga-Neulinge fort.Hinter einem eng aufgefächerten Mittelfeld werden sich

in den ausstehenden 17 Spielen wohl die Lokalrivalen Ad-mira und Wr. Neustadt den Absteiger untereinander aus-

machen. Spannend zu beobachten wird auch sein, welcheEntwicklungen in Salzburg vorangehen. Welche „Kaliber“(Kampl? Ramalho? Bruno?) werden sich in den nächstenWochen verabschieden? Wer kommt? Geht der Ausver-kauf der Liga-Rohdiamanten weiter? Sturms TorjägerMarco Djuricin, bzw. der Peruaner Yordy Reyna oder auchStefan Nutz vom SV Grödig haben sich in den Blickpunktgespielt.Der leichte Anstieg bei den Bundesliga-Besucherzahlen

kann als Etikettenschwindel gesehen werden, gibt aberHoffnung, dass das zarte Pflänzchen im Frühjahr weiteraufblüht und die Liga von der Euphorie rund um das Na-tionalteam erfasst wird. Gut, dass sich die Punktejagd indie Winterpause verabschiedet. Für die Vereine solltedabei auch Zeit bleiben, sich der lange angekündigtenInfrastruktur-Offensive zu widmen. Ja, es ist bereits eini-ges passiert. Aber, da geht noch mehr. Nur wenn diesbe-züglich alle Hausaufgaben gemacht werden, kann dieLiga 2015 langsam aus ihrem Tal der Tränen herauskom-men. <

Liga-Herbstbilanz und -Weihnachtspunsch

24FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Clerici, man kennt Sie als Moderator undals Extrem-Sportler. Jetzt treten Sie auch als Business Angel in Er-scheinung. Wie ist es dazu gekommen?CHRISTIAN CLERICI: Es war, wie Vieles in meinem Leben,Zufall. Wiewohl ich mich grundsätzlich für das Themaschon lange interessiere. Als „Friend Of The Brand“ und Tes-timonial habe ich schon einige Unternehmen in ihrer An-fangsphase als Unterstützer begleitet und so ersteErfahrungen mit der Tätigkeit als Business Angel gesam-melt. Ich hatte nur keine Ahnung davon, dass man es sonennt. Mittlerweile habe ich meine diesbezüglichen Enga-gements zu einem Teil meiner beruflichen Tätigkeit ge-macht und festgestellt, dass 25 Jahren Erfahrung in derMedienbranche oft eine sehr gute Ergänzung zur Expertisemeiner Partner aus der Wirtschaft sind.

Sind Medien und Sport auch dieThemen, die Sie als Investor interes-sieren?Ja, natürlich. Mit beiden The-men kenne ich mich gut ausund wahrscheinlich habe ichauch deshalb einen gewissenFokus auf diese Bereiche gelegt.Meine Engagements sind imweitesten Sinne dort angesie-delt und ich bin immer bemüht,

den medialen Stellenwert für den Erfolg eines Unterneh-mens im Fokus zu haben. Sichtbarkeit ist meiner Meinungnach einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Es ist letztlich

wie im Fernsehen und der Werbung: Man muss sich in un-serer Gesellschaft schon bemerkbar machen, um seinenStellenwert als Mitspieler am Markt zu dokumentieren.

In welche Unternehmen haben Sie bisher investiert?Ich habe mich dieses Jahr z.B. bei Courseticket engagiert,das ist eine Netzplattform für Fortbildung, ein Marktplatzauf dem man sich Inspirationen für die persönliche Wei-terentwicklung holen kann. Courseticket macht das ThemaBildung wieder sexy. In Österreich sind wir bereits Markt-führer in diesem Bereich, nächstes Jahr wollen wir nachDeutschland expandieren. Außerdem habe ich direkt inFlagshipstores eines Modelabels investiert und mich beiAbalo Media beteiligt, einem Unternehmen, das mobiles Ad-vertising auf ein neues Level heben wird.

Derzeit gibt es ja eine Menge an aussichtsreichen Startups. Wo fin-den Sie Ihre Investments und nach welchen Kriterien suchen Sie IhreInvestments aus?Mein Interesse gilt Unternehmen, die etwas machen,wovon ich etwas verstehe. Ich glaube, wenn die Sensibilitäteinmal geschärft ist, kommen einem ständig Möglichkeitenunter, zu investieren. Das ist ganz unterschiedlich. Manch-

BUSINESS ANGEL

Für Christian Clerici gilt auch alsInvestor die Devise „Anpacken“

Christian Clerici bietet neben finanziellem Engagement auch‘Celebrity for Equity’. Foto: Hans Schubert

Christine Petzwinkler [email protected]

Der Moderator und Extremsportler Chris-tian Clerici erzählt im Börse Express-Inter-view über seine Business Angel-Leidenschaft, in welche Branchen er inves-tiert und wie er sich als Investor in die Un-ternehmen einbringt. Sein Credo lautet:Nur dort investieren, wo man sich selbstgut auskennt und woman Einfluss nehmenkann.

„Ich bin immerbemüht, denmedialen Stel-lenwert für denErfolg eines Un-ternehmens imFokus zuhaben.“

25FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

mal werde ich gefragt, was es kosten würde, wenn manmich als Werbeträger engagiert. Das ist für Startups dannmeistens recht ernüchternd. Umgekehrt stelle ich aberimmer wieder genau diese Leistungen in Kombination mit

finanziellem Engagement alsInvestment zur Verfügung. Ce-lebrity for Equity, das ist einsehr spannendes Feld. Und ichhabe in Berthold Karlic, demCEO von Venionaire Capital,einen exzellenten Berater.

Wie darf man sich den BusinessAngel Christian Clerici vorstellen?Auf jeden Fall als jemanden,der sich persönlich sehr starkeinbringt. Ich könnte niemalseinfach nur investieren unddann aus der Distanz beobach-ten oder hoffen. Je mehr akti-ven Beitrag ich mit meinenErfahrungen und Netzwerkenleisten kann, umso besser. Für

mich ist das aber eine Grundeinstellung bei allem, was ichmache: Ganz oder gar nicht. Es entspricht nicht meinem Na-turell aus der dritten oder vierten Reihe die Fäden zu zie-hen - sei es im Leben, beim Sport oder auf der Bühne. Ichmuss im übertragenen Sinne „anpacken“ und etwas durch-ziehen, halbe Sachen liegen mir nicht.

Investieren Sie hauptsächlich direkt, oder auch über Angel-Fonds?

Immer direkt. Bei Fonds bin ich skeptisch, weil ich dannwieder nur ein kleiner Teil des Ganzen bin, ohne die prak-tische Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Außerdem findeich, sollte man das, worin man investiert angreifen können,das ist bei Fonds immer etwas schwierig.

Immer mehr Unternehmen finanzieren sich auch über Crowdin-vesting. Ist das auch ein Thema für Sie?Crowdinvesting finde ich spannend, weil es eine sehr de-mokratische Form ist, etwas in Bewegung zu bringen. DieMöglichkeit, sich mit überschaubaren Beträgen an einerIdee, der man etwas zutraut, zu beteiligen, ist deshalb sotoll, weil so auch Dinge eine Chance bekommen, die sonstvielleicht niemals bemerkt würden. Derzeit interessiertmich Crowdinvesting speziell im Fundraisingbereich, weilich selbst ein Projekt mit der Wiener Krebshilfe aufgesetzthabe, das wir gerne so befeuern wollen. Und ich darf dieseGelegenheit gleich nutzen um dafür zu werben. Es handeltsich um www.puzzleforlife.at.

Den Kapitalmarkt in seiner Gesamtheit betrachtet: Wo sehen Siederzeit die besten Anlage-Chancen bzw. das größte Potenzial?Ehrlich gesagt scheint mir, dass niemand über den Kapi-talmarkt etwas wirklich Sinnvolles sagen kann. Unsere Ge-sellschaft ist mittlerweile viel zu komplex geworden, alsdass ich als denkender Mensch annehmen könnte, irgend-jemand würde das noch ernsthaft durchblicken. Ich bin esaus dem Fernsehen gewohnt, zu verkaufen, egal wie über-

sichtlich der Inhalt ist. Des-halb lässt sich dochbehaupten, dass die Grenzendieses Marktes seit 2008 sehrdeutlich geworden sind unddass die Menschen zurechtdas Vertrauen in die Finanz-wirtschaft verloren haben.Schlechter, oder sagen wir,zielorientierter zum Nachteilder Geschädigten, hätte es

nicht laufen können. Mein Credo lautet: Engagement nurdort, wo man sich selbst auskennt und neben dem Glück,das zu allem im Leben dazu gehört, auch Einfluss nehmenkann. Wer die Verantwortung für seine Finanzen anderenüberlässt, ist abhängig. Und nachdem der Mensch im Zwei-felsfall immer zuerst an sich denkt, kann man sich unge-fähr ausrechnen, was passiert, wenn es eng wird. Ich glaube,mit etwas Logik, Herzblut, bescheidenemMut und Interessefindet sich jeder zurecht, der etwas Sinnvolles mit seinemGeld machen möchte. <

Mehr interessante News rund um das Thema Business An-gels, Venture Capital und mehr finden Sie unterhttp://www.boerse-express.com/venture

„Ich könnte nie-mals einfachnur investierenund aus der Dis-tanz beobachtenoder hoffen. Jemehr aktivenBeitrag ich mitmeinen Erfah-rungen undNetzwerken leis-ten kann, umsobesser.“

„Mein Credo lau-tet: Engagementnur dort, woman sich selbstauskennt undwo man Einflussnehmen kann.“

Financier Christian Clerici setzt auf courseticket.com-Grün-der Alexander Schmid Foto: Stefanie Kaiser

26FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 27: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN-(AKTIEN)-WOCHE

Öl Folgt auf Russland undRubel der nächste Streich?

Neu sind die marktbelastendenThemen nicht. Und da sind diezwei Rs zu nennen; nicht die

der Nobelautomobilmarke - es sindRussland und Rubel, die Sorgen auslö-sen. Selbst das deutsche DIW hat zur

Wochen-mitte dasW o r tS t a a t s -pleite inZ u s a m -menhangmit Russ-

land in den Mund genommen. Undmiteiner Wahrscheinlichkeit von 33 Pro-zent beziffert. Dies aber unter Hinweisauf die CDS-Raten. Am besten zeigtsich die Sorge um Russland wohl amRubel, wo mittlerweile sogar die No-tenbank eingriff - und eigentlich kaumetwas erreicht. Ins Jahr ging der Rubelnoch mit einem Wechselkurs von 45zu 1 gegen den Euro. Um sich dann zuhalbieren (knapp 90 mussten in derSpitze gezahlt werden) - 75 sind es ak-tuell.Die Auswirkungen zeigen sich klar

beim Performanceranking des IATX:Immofinanz und Warimpex als expo-nierteste Unternehmen sind auch ammeisten in Mitleidenschaft gezogen. Indie europäischen Floplisten gesellensich da dann noch Gesellschaften ausdem Nahen Osten dazu, vor allem derarabischen Halbinsel. Denn Russlandund Rubel sind nicht nur wegen dervom Westen verhängten Sanktionenunter Druck - es ist vor allem derebenso dramatische Verfall der Öl-preise. Die Sorte Brent etwa kosteteEnde Juni noch 115 US-Dollar je Barrel- jetzt sind es etwa 60. Heißt: Es

herrscht auch Sorge, dass aus den Öl-verkäufen weniger Geld für Immobi-lienobjekte da sein wird. Dann tauchtam Horizont ein weiteres ‘Problem’auf: Der Ölpreisverfall dämpft dieTeuerung weiter - bis hin zur Defla-tion? Und was hieße das dann für Im-mobilieninvestments? >gill<

Berufs-unfähigkeit kann jeden

SorgenSie vor!

Änderung (%)

Melisron 5,1

Acucap Properties 3,6

Redefine Properties 3,5

Douja Prom Addoha 3,5

Fountainhead 3,4Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 18. Dezember, 12.00 Uhr

Top-Werte 1 Woche

Änderung (%)

Barwa Real Estate -20,0

Ezdan Holding -16,7

Deyaar Development -16,6

United Development -15,8

Raven Russia -14,4Quelle: Bloomberg, BEUREAL (in Euro) - Stand 18. Dezember, 12.00 Uhr

Flop-Werte 1 Woche

Änderung (%)

Buwog -0,7

S Immo -2,5

conwert -2,7

CA Immobilien -3,4

Warimpex -9,6

Immofinanz -10,8

... zum Vergleich

IATX -4,3

BEUREAL (in Euro) -3,4

EuroStoxx50 -1,2

und die Österreicher ...

PERFORMANCE

3,43%verlor der BEUREAL-Index (inEuro)

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27FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 28: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

IMMOBILIEN

Auch imkommenden Jahr wird der Nachfrageüberhangam Investmentmarkt bestehen bleiben, die Anfangs-renditen dürften weiter rückläufig sein. So ein Kurzfa-

zit zur neuesten Savills-Studie zum deutschenImmobilienmarkt. „Anders als in diesem Jahr erwarten wirim Jahr 2015 einen deutlich stärkeren Renditerückgang imNon-Core-Segment als im Core-Bereich“, sagt Marcus Lemli,CEOGermany und Head of Investment Europe bei Savills undbegründet diese Erwartung: „Erstens steigt die Risikobereit-schaft der Investoren weiter an, zweitens führt die Straffungder US-Geldpolitik zu einer Verlangsamung des Renditerück-gangs im Spitzensegment“. In der Eurozone hingegen dürftedie EZB ihre extrem expansive Geldpolitik auch im nächstenJahr fortsetzen, so dass institutionelle Investoren noch mehrGeld in Immobilien umschichten und sich aufgrund der re-kordniedrigen Spitzenrenditen immer stärker im Non-Core-Segment engagieren. „2015 wird ABBA Mainstream“, fasstAndreas Wende, COO und Head of Investment bei SavillsDeutschland, die absehbare Entwicklung am deutschen Ge-werbeinvestmentmarkt zusammen. Doch nicht nur die In-vestoren gehen stärker ins Risiko, auch die Kapitalgeberwerden versuchen, verstärkt jenseits des Spitzensegments Ge-schäft zu generieren. „Durch steigende Beleihungsausläufeund sinkende Margen wird der Rückgang der Anfangsrendi-ten nur teilweise auf die Eigenkapitalrenditen der Investorendurchschlagen“, erläutert Draženko Grahovac, Managing Di-rector Corporate Finance – Valuation bei Savills.

Büro - rückläufiger Leerstand. Für den Bürovermietungs-markt erwartet Savills wegen ausbleibender positiver kon-junktureller Impulse auch 2015 keine substanzielle Belebungder Flächennachfrage. „Wir gehen davon aus, dass die Büro-

nutzer nochmehr als in den Vorjahren zu einer Verlängerungihrer bestehendenMietverträge tendieren und vonmit Kostenund Risiken verbundenen Umzügen in dem nach wie vor un-sicheren wirtschaftlichen Umfeld im Zweifel absehen“, sagtMarcus Mornhart, Managing Director und Head of OfficeAgency bei Savills Deutschland. Diese Stagnation betrifft je-doch auch die Angebotsseite, denn nachdem das Flächenfer-tigstellungsvolumen in den vergangenen Jahren auf niedrigemNiveau gestiegen ist, stehen im nächsten Jahr nur ca. 900.000m² Bürofläche in den Top 6 zur Fertigstellung an – ein Viertelweniger als im heurigen Jahr. Dieses geringe Flächenfertig-stellungsvolumen hat zur Folge, dass der Leerstand trotz sta-gnierender Nachfrage auch imnächsten Jahr leicht rückläufigsein wird. Dies wiederum stützt die Mietentwicklung, vorallem im Spitzensegment. Hier ist im nächsten Jahr von einerFortsetzung des seit 2010 laufenden Aufwärtstrends undeinemdurchschnittlichen Anstieg in den Top-6-Standorten umzwei bis drei Prozent zu rechnen. Im C-Segment bleiben dieMieten dagegen voraussichtlich weiter unter Druck, so dassdie Spreizung zwischen hoch- und niedrigpreisigen Büroflä-chen noch größer wird. „Die Stagnation am Bürovermie-tungsmarkt und die Fortsetzung des Booms amInvestmentmarkt führen im nächsten Jahr zwangsläufig zueinemweiteren Auseinanderdriften der beidenMärkte“, prog-nostiziert Matthias Pink, bei Savills verantwortlich für das Re-search in Deutschland und: „War die Entkopplung vonKapitalwerten und Mieten in den letzten Jahren aufgrund derhohen Risikoaversion der Investoren weitgehend auf das Spit-zensegment begrenzt, beschleunigt sich diese Entwicklungnun auch bei Non-Core-Immobilien.“ Bereits jetzt haben dieKapitalwerte für Büroobjekte im B-Segment ihren Stand vonAnfang 2009 umknapp vier Prozent übertroffen, wohingegendieMieten nachwie vor fünf Prozent unter diesemNiveau lie-gen. Dieses Auseinanderdriften vonMieten und Kapitalwertenwird sich aufgrund der erwarteten Renditekompression imLaufe des Jahres 2015 noch beschleunigen. <

Die Studie inkl. Grafiken gibt’s unter http://goo.gl/DnVkYp.

Büro - Stagnation trifftauf Stagnation

STUDIE

Büromieten driften weiter auseinander (Quelle: Savills) Renditekompression zwischen Core undNon-Core beschleunigt sich (Quelle: Savills)

28FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 29: be INVESTOR 16

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29FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 30: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

BÖRSE EXPRESS: Herr Schimmel, der FTC Futures Fund Classichat heuer mit 16% (Euro) bzw. 17,4% (USD) (per. 4.12.) ein hervor-ragendes Ergebnis vorgelegt. Besonders im November wurde mitfast 14% ein extremer Anstieg und das beste Ergebnis seit 2004 bzw.das drittbeste seit 1998 verzeichnet. Was sind die Gründe dafür?

WOLFGANG SCHIMMEL: Technisch gesehen bot der No-vember einfach eine idealtypische Umgebung, wie man sienur selten sieht. Fortgesetzte Trends in den wichtigsten Ein-zelmärkten führten dazu, dass unsere Momentum-basiertenHandelsmodelle bereits richtig positioniert aus dem Okto-ber kamen und nahezu den ganzen November über Ge-winne verzeichneten. Der Fonds verzeichnete lediglich andrei Tagen kleine Verluste, alle anderen Tage waren positiv.

Das Jahr 2014 wird nach fünf Verlustjahren endlich wieder eingutes Jahr. Was war in den vergangenen fünf Jahren so schwierig?

In den Jahren davor gab es kaumVerluste und nur maximal 2 Jahrehintereinander.Ich bin da vorsichtig: Im De-

zember kann noch viel gesche-hen. Ob 2014 daher wirklichein gutes Jahr wird, werdenwir erst an dessen Ende wissen.Aber ich gebe Ihnen Recht, essieht heuer jedenfalls besseraus, als in den Jahren davor.Die Herausforderung, der sichtrendfolgende Handelsmodellenach 2008 gegenüber sahen,lag darin, dass sich sehr lange

kaum starke und gleichzeitig über längere Zeit stabileTrends gebildet haben. Das mag einerseits an der generel-len systemischen Instabilität in Folge der Weltfinanzkriseliegen, hat aber jedenfalls eine zusätzliche Ursache in den

laufenden Interventionen der Notenbanken. Dieser Faktorwird auch erst an Bedeutung verlieren, wenn die Marktteil-nehmer mehrheitlich zu der Überzeugung gelangen, dassdie Zentralbanken ihr Pulver verschossen haben. Oder an-ders gesagt: Wenn das System wieder einigermaßen normalfunktioniert und es nicht mehr von immer neuen Geldin-fusionen durch FED, EZB und Co. getrieben ist. Diese Phasescheint 2014 schön langsam zu kommen.

Einige Konkurrenten haben ihre Trendfolgestrategie auf kurzfris-tige Trends hin verstärkt. Wäre das ein richtiger Weg? Haben Sieauch Änderungen vorgenommen?Ja, aber das ist weder ein Geheimnis noch eine Neuigkeit,

da wir schon seit vielen Jahren auf einen Strategiemix set-zen. In diesem werden neben klassischen Trendfolgemo-dellen etwa auch solche eingesetzt, die ihre Einstiegssignaleauf der Basis von Intraday-Daten erhalten. Daneben spielenauch Counter-Trend-Strategien eine gewisse, wenn auchkleinere Rolle.In Summe ergibt sich aber eine klare Momentum-Cha-

rakteristik, die sich in einer hoch positiven Korrelation mitTrendfolge-Benchmarks wie etwa dem Newedge CTA TrendIndex zeigt.

TRENDFOLGER

Die Rückkehr der Vola: Trendfolgerals mögliche Gewinner

Interventionen der Notenbanken haben Trendfolgern die Ar-beit erschwert. Foto: BE

Christoph Rohrmoser [email protected]

Steigt die Angst - sprich Volatilität - dannsollten Trendfolger davon profitieren. Vo-raussetzung ist allerdings, dass es keinSturm aus heiterem Himmel ist, wie Wolf-gang Schimmel von FTC meint.

„Ich bin da vor-sichtig: Im De-zember kannnoch viel gesche-hen. Ob 2014daher wirklichein gutes Jahrwar, werden wirerst an dessenEnde sehen.“

30FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 31: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

INTERVIEW

Wo sehen Sie die spezifischen Be-sonderheiten Ihrer MF-Fonds imVergleich zu anderen Anbietern?Die auf Basis des Strategie-

Mix etwas geringere Abhängig-keit von trendstarken Märktenund damit die Chance, auch ineinem relativ ruhigen Umfeldinteressante Renditen zu erzie-len. Denn klassische ManagedFutures benötigen ja relativhohe, bzw. steigende Volaitili-tät.

Wie hat sich das Volumen des inManaged Futures Fonds verwalte-ten Vermögens in den letzten Jah-ren entwickelt? Zumindest bis2008 gab es ja praktisch nur Zu-wächse...... Ist das Interesse derAnleger gesunken?Wenn man internationale

Benchmarks wie den breitenBarclay CTA Index heranzieht,ist von einem Abfluss nichts zusehen – im Gegenteil. Dem-nach wäre das von ManagedFutures verwaltete Vermögenzwischen 2008 und 2013 von207 auf 331 Milliarden Dollar

gewachsen. Das mag aber auch daran liegen, dass die Stil-klassifizierung bei BarclayHedge deutlich breiter ausfällt,als jenes Spektrum, das wir in Europa im allgemeinen alsManaged Futures (oder eben CTAs) einordnen. Und das sindeben Trendfolgestrategien mittels Terminkontrakten aufeiner großen Anzahl von unterschiedlichen internationalenMärkten und insbesondere auch Rohstoffen. Hier ist esschon so, dass das Anleger-Interesse etwa ab 2011 spürbarnachgelassen hat. Das hat neben der schwachen Perfor-mance auch regulatorische Gründe. Denn institutionelle In-vestoren, die Trendfolger als Portfolioabsicherungeingesetzt und dafür auch temporäre Durststrecken in Kaufgenommen haben, werden in Europa wegen verschärfter Ei-genkapitalvorschriften oder neuer aufsichtsgetriebener Vor-gaben nach der Finanzkrise zunehmend aus alternativenAnlageklassen gedrängt.

Einige US-Pensionskassen haben Hedgefonds mangels Transparenzund hoher Verwaltungsgebühren aus dem Portfolio und Anlageu-niversum geworfen. Gilt dies auch für Managed Futures Fonds odersind die Pensionskassen in solchen Produkten ohnehin nicht veran-lagt?Das ist tatsächlich ein angelsächsisches Thema, denn in

Kontinentaleuropa waren Pensionskassen noch nie die gro-ßen Hedgefonds-Käufer. In Österreich waren vor der Fi-nanzkrise zwar einige heimische Institute investiert, abersicher nicht mit substanziellen Volumina.

Hat sich für Sie rückblickend durch die AIFM-Richtlinie etwas ge-ändert, etwa bei der Konkurrenzsituation mit anderen Fonds (zBdurch neue Anbieter auf ihren Kundenmärkten infolge von AIFM)?Der regulatorische Aufwand ist sicher gestiegen, aber im-

merhin für den österreichischen Markt wurde durch dieMöglichkeit, Managed Futures auch weiterhin öffentlichund an Privatanleger zu vertreiben, eine positive Umset-zung der AIFM-Richtlinie geschaffen. Neue Anbieter sehenwir derzeit nicht – eher im Gegenteil.

Wie sehen Sie die nähere Zukunft? Könnten Managed FuturesFonds von einem Aktien- und Anleihecrash, wie sie von diversen be-kannten Börsengurus vorhergesagt werden, profitieren? Oder an-ders gefragt: Haben die Managed Futures nach wie vor eine„Airbag“-Funktion? Hat sich bei den Korrelationen (weitgehendeUnkorreliertheit) zu den wichtigen Aktienindizes in den letzten Jah-ren etwas geändert?Trendfolgende Managed Futures sind von ihrer Natur her

Long-Volatility Strategien, profitieren also von steigenderVolatilität. Und wann steigt die Volatilität praktisch immer?

Genau, wenn die Märkte fal-len, die Angst Oberhand ge-winnt und dieIntermarkt-Korrelationen zu-nehmen. Es ist ein sogenann-tes Risk-off Umfeld, dessenextremste Ausprägung der Bör-sen-Crash ist. Trendfolger wer-den in solchen Umgebungenauch künftig überdurch-schnittlich gut funktionieren.Voraussetzung ist allerdings,dass der Sturm nicht aus heite-

rem Himmel kommt und gleichzeitig sehr schnell wiedervorbei ist, wie der Flash-Crash am 6. Mai 2010.

Herr Schimmel, danke für das Gespräch!

„InstitutionelleInvestoren, dieTrendfolger alsPortfolioabsiche-rung eingesetztund dafür auchtemporäreDurststrecken inKauf genommenhaben, werdenin Europa wegenverschärfter Ei-genkapitalvor-schriften oderneuer aufsichts-getriebener Vor-gaben nach derFinanzkrise zu-nehmend aus al-ternativenAnlageklassengedrängt.“

„TrendfolgendeManaged Futu-res sind vonihrer Natur herLong-VolatilityStrategien, pro-fitieren also vonsteigender Vola-tilität.“

FTC ist ein führender europäi-scher Anbieter von Onshore-Managed Futures-Fonds mitSitz in Wien. Der erste Fonds,der FTC Futures Fund Classic,wurde bereits 1996 aufgelegt.2008 errang FTC drei Sieger-plätze bei den ÖsterreichischenAlternative Investment Awards.

INFO FTC

Links: Die vorangegange-nen Interviews enthalten ei-nige interessanteAusführungen zu ManagedFutures:http://bit.ly/1wEdD7Yhttp://bit.ly/1wBwamL

ANMERKUNG

31FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

Page 32: be INVESTOR 16

BÖRSE EXPRESS

FONDS(-RANKINGS)

Tritt er auch alsNr. 1 ab?Das istwahrscheinlichdie derzeitspannendste Frage rund amdas neueste Ranking von FeriEuroRating Services zu Fondsmit österreichischenAktien.

Wie bekannt wurde, möchte Fondsmanager des Pioneer FundsAustria in seinem Leben neue Prioritäten abseits des Fondsma-

nagements setzen undwird daher Pioneer EndeMärz 2015 ver-lassen. Erhart hat denFlagship-Fonds vonBeginnan– Fondsstartwar im Juni 1990 – gemanagt,mit einerOutperformancedesGe-samtmarktes in 24 von 25 Jahren - mehr unterhttp://goo.gl/EsfehM. Sonst? Platz getauschthabenRaiffeisenundKepler - letztere wird nun bei Feri mit einem B-Rating versehen(gut - C ist durchschnittlich). Alles andere als gut ist auchdie Ent-wicklung des Fondsvolumens, das in Summe weiter fällt, undsogar drastisch fällt beimMeinl Equity Austria unddem iShares-ETF,wennmandenFeri-Zahlenglauben schenkt. Aberdort gab’SAbflüsse von je (teils deutlich) mehr als 20 Prozent ...>gill<

Erharts letzter Kampfund Keplers Ernte

AKTIEN ÖSTERREICH

Worin investiert derzeit eigentlich der weltbeste Ak-tienfonds? Vorgaben gibt’s für die FondsmanagerChristopher LeesundNudgemRichyal jedenfalls nicht

- Ziel ist entsprechend auch keine Benchmark zu schlagen, son-dern langfristig Total Return zu erzielen. Was in den vergange-nen Jahrengelang.Das Fondsmanagement setzt dabei sehr starkauf das Thema Gewinnwachstum, was aber seinen Preis hat. Soist das durchschnittliche Portfolio-Unternehmenmit dem 19fa-chen Cash-Flow bzw. dem 8fachen Buchwert bewertet; weißtaber dafür ein ummehr als 20 Prozent höheres Gewinnwachs-tumals vergleichbare Peerunternehmenaus. Top-Positionen:Mi-cron Technology vor Mallinckrodt und Actelion >gill<

Für den Besten istWachstum die größte Zier

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ÖKO-INVESTMENT

Alles begann vor 15 Jahren. „1999machte sich ein Bank-direktor einen Spaß daraus, mir klarzumachen, dass ermir für die Kürzung des Kreditrahmens keine Rechen-

schaft schuldig sei”, erzählt der Unternehmer Heinrich„Heini” Staudinger. Er wollte bankenunabhängig und schul-denfrei werden, was ihm 2003 gelang. „Da die Firma gut lief,sah ich in der Schuldenfreiheit ein Zeichen höchster Bonität.Daher lud ich zuerst Freunde und Verwandte, später auchKunden ein, Geld in meine Firma einzulegen. Wir zahlen un-seren EinlegerInnen in etwa die Zinsen, die wir auch der Bankzahlen müssten. Mit diesen Einlagen konnten wir unsere Fir-men (die Waldviertler Schuhwerkstatt, die GEA Möbelwerk-statt und unsere GEA Läden) wunderbar entwickeln”, schrieber im Herbst 2012 in sein GEA Album.

Erfolge.Wasmit demGeld geschah, ist bekannt. Von 2003 bisEnde 2011 wurde die Zahl der MitarbeiterInnen von 48 auf

200 erhöht. Rund130 von ihnen ar-beiten im Wald-viertel, in einerRegion, deren

einst florierende Textilindustrie bereits zugrunde gegangenist. Dank der Beteiligungen konnte außerdem die größte Pho-tovoltaik-Anlage imWaldviertel errichtet werden, mit der ab2012 jährlich doppelt soviel Strom erzeugt, wie verbrauchtwird.

Strafe.Dann trat die Finanzmarktaufsicht (FMA) auf den Planund schrieb im Jänner 2012 diesen Brief an Staudinger: „DerFMA ist bekannt, dass der ‘GEA Sparverein’ Gelder von Kun-den entgegengenommen hat und dafür Zinsen an die Kundenbezahlt wurden bzw. werden. Überdies ist der FMA bekannt,dass für die Finanzierung einer Solaranlage ebenso Kunden-gelder entgegengenommenwurden.Wer Bankgeschäfte ohnedie erforderliche Berechtigung betreibt… ist von der FMAmitGeldstrafe bis zu 50.000 Euro zu bestrafen.”

Nachrang. Privatpersonen haben GEA insgesamt 2,8 Mio.Euro geliehen, sie bekamen dafür vier Prozent Zinsen. NachRechtsmeinung der FMA ist das ein Bankgeschäft, für dasStaudinger eine Konzession bräuchte, die er nicht hat. Die Fi-nanzaufseher schlugen Staudinger verschiedene Möglichkei-ten vor, wie er sein Finanzierungsmodell legalisieren könnte.Der rebellische Unternehmer, der sich bis heute weigert, Buß-geld zu bezahlen, entschied sich dafür, seine Darlehensgebereine Nachrangklausel - im Pleitefall werden sie als Letzte aus-bezahlt - unterzeichnen zu lassen. Bis zum vergangenen Som-mer sind von den 185 Darlehensgebern alle bis auf zwei - siebekamen ihr Geld zurück - dieser Aufforderung gefolgt.

Darlehen neu. „Banken spekulieren und wollen mit GeldGeld machen. Wir nicht. Wir machen Schuhe, Taschen, Mat-ratzen, Möbel… und schaffen damit mehr als 250 Arbeits-plätze”, heißt es derzeit auf www.w4tler.at unter der RubrikApfelbäumchen (siehe dort weitere Details). So heißt das neueGEA-Finanzierungsmodell eines qualifizierten, nachrangigenDarlehens für eine „ungebremste und sinnvolle Entwicklungunserer Firmen”. Damit sollen ein Besucherzentrum für dieWaldviertler Werkstätten entstehen, ein neuer GEA-Laden inInnsbruck errichtet und das Hotel Post in Schrems - bisherGEA-Akademie - saniert werden. Für eine Mindesteinlage von5000 bis höchstens 50.000 Euro gibt es etwas mehr als die„niedrigsten Zinsen, die wir heute der Bank zahlen müssen”:je nach Bindungsdauer (von sechsMonaten bis zu vier Jahren)zwischen zwei und vier Prozent. < (Undweiter geht’s mit hei-mischen Beispielen für Nachrangdarlehen in Teil 3)

Viele Kleinst- undMittelbetriebe bekommen keine Bankkredite. LautHeini Staudinger gibt es einenAusweg. Foto: APA/Herbert Pfarrhofer

Heimischer Schuhmachermacht Schule (Teil 2)

FINANZIERUNG

Christa Grünberg [email protected]

Ein Waldviertler Unternehmen finanziertsich mit Hilfe seines „Sparvereins” und zwarerfolgreich - für Region, MitarbeiterInnenund KundInnen. Es gilt heute in Österreichals „Initiator” des Nachrangdarlehens.

„Banken spekulieren undwollen mit Geld Geldmachen. Wir nicht.”

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WÄHRUNGEN/ZINSEN

Miteinem kurzfristigen Sprung von 1,2010 auf fast1,21 Franken reagierte heute früh der Euro auf dieEinführung negativer Zinsen in der Schweiz, bevor

er nun wieder auf 1,2044 zurückfiel. 0,25 Prozent Zinsenmüssen Banken ab 22. Januar auf Einlagen bei der Schwei-zer Nationalbank (SNB) zahlen, die einen Freibetrag vonzehn Millionen Franken übersteigen. Wie die SNB schreibt,will sie damit erreichen, dass der Dreimonats-Libor in dennegativen Bereich fällt. Daher dehnt sie dessen Zielband aufminus 0,75 bis plus 0,25 Prozent aus. Die Mitte dieserSpanne liegt damit exakt auf dem Niveau des Einlagenzins,nämlich bei minus 0,25 Prozent. „In den letzten Tagenhaben verschiedene Faktoren zu einer stärkeren Nachfragenach sicheren Anlagen geführt. Die Einführung von Negativ-zinsen macht das Halten von Franken-Anlagen weniger at-traktiv und unterstützt damit den Mindestkurs” , heißt es inder SNB-Mitteilung.Manche Ökonomen, wie etwa Evelyn Herrmann von BNP

Paribas, hatten einen Negativzins für Einlagen in Frankenschon für die geldpolitische Lagebeurteilung in der vergan-genen Woche erwartet. „Seit dem SNB-Meeting in der ver-gangenen Woche lag der Euro die ganze Zeit dicht an derMarke von 1,20 Franken, was wahrscheinlich an geopoliti-schen Faktoren lag.” Im Handel herrscht daher jetzt leichteVerwunderung. „Das Timing ist von daher interessant", soThu Lan Nguyen von der Commerzbank.

Die unmittelbaren Anlässe für den Schritt waren die poli-tische Krise in Griechenland und die Finanzpanik um Russ-land. Beides trieb Anleger in den sicheren Hafen SchweizerFranken. Vorige Woche wurde bekannt, dass in Athen dieWahl des neuen Präsidenten vorgezogen werde, wo übri-gens gestern der erste Urnengang ergebnislos blieb. Imschlimmsten Fall drohen spätestens im Februar Neuwahlen.Anfang 2015 könnte die Euro-Krise dann wieder hochko-chen, befürchten Experten. Diese Woche verschärfte sichdann auch noch die Panik an Russlands Finanzmärkten. Einweiterer Grund könnte auch die sich verfestigende Erwar-tung sein, dass die Europäische Zentralbank Staatsanleihenkaufen werde, was den Euro schwäche.Hermann geht davon aus, dass die SNB zunächst versucht

hat, dem daraus resultierenden Aufwertungsdruck auf denFranken mit Interventionen zu begegnen. Dieser Meinung

ist auch Peter Kinsella vonder Commerzbank: „Ver-mutlich hat die SNB denganzen Tag geboten, da derEuro-Franken-Kurs gröss-tenteils bei 1,2009 gehan-delt wurde.” Ein Indiz

dafür könnte das riesige Han-delsvolumen am Dienstag ge-wesen sein, das weit über demNormalniveau lag. „Die Netto-verkäufe lagen bei über achtMilliarden Euro”, so Kinsella.Ob der Wirkung der Maß-

nahme gibt es allerdings auchSkepsis. „Möglicherweise hatsich die SNB mit diesem Schrittsogar geschwächt", so Nguyen.

Denn sie habe der bisherigen Mindestkurspolitik ein zwei-tes Element hinzugefügt. Dies führe unweigerlich zu derFrage, ob die Notenbank in Zukunft nicht mehr unbegrenztMittel einsetzen wolle, so Nguyen weiter. <

Also doch: Negativzinsen inder Schweiz - „Das Timingist interessant”

Zins Express web 2.0 newsletterjeden Mittwoch

VON CHRISTA GRÜ[email protected]

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„Möglicherweisehat sich die SNBmit diesem Schrittsogar geschwächt.”

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35FREITAG, 19. DEZEMBER 2014

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BÖRSE EXPRESS

ROHSTOFFE

Unter allen Basismetallen stufenwir Kupfer als relativenUnderperformer ein. Auch wenn das Angebotswachs-tum 2015 nicht so stark wie von vielen Marktteilneh-

mern erwartet ausfallen dürfte, so verschlechtert sich dochderMarktsaldo. Für Aluminium sehenwir einenWettlauf umKapazitäten, sodass Preissteigerungen hier begrenzt scheinen.Attraktivere Fundamentaldaten weisen Zink, Blei und Zinnauf. Die Auswirkungen des Exportverbotes in Indonesien unddas hierdurch erst noch auftretendeMarktdefizit in 2015 ver-anlassen uns, Nickel in 2015 als besonders starken Kandidateneinzustufen.” So sieht der zusammengefasste Blick in die Zu-kunft durch die Brille der Experten von Tiberius Asset Ma-nagement (TAM) aus, ein Anbieter aktiv verwalteterRohstoffanlageinstrumente.

Nickel. Mit über 16Prozent der Top-Per-former in 2014, er-reichte dasBasismetall im Maimit gut 21.600 US-

Dollar je Tonne den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.Danach kam es allerdings zu einer einer deutlichen Korrektur.Zuletzt ging es mit dem Preis wieder bergauf, bis auf aktuell16.376 US-Dollar.Wie TAM (20.800 US-Dollar je Tonne am Jah-resende 2015), so glaubt auch Eugen Weinberg von der Com-merzbank, dass der Nickelpreis weiter anziehenwird, ist abermit seiner Prognose weit weniger optimistisch: „Die Aussichtauf eine angespanntere Marktlage sollte u.E. demNickelpreisUnterstützung geben. Im November hatte ein indonesischerRegierungsvertreter nochmals betont, dass das Land sein Ex-portverbot beibehaltenwird.Wegen der noch umfangreichenLagerbestände erwarten wir aber keine großen Preissprünge.Ende 2015 sollte Nickel bei 18.000 USD je Tonne notieren.”

Kupfer. Für Weinberg hat dagegen das rote Industriemetall(aktuell bei 6355 US-Dollar je Tonne) das höchste Steige-

rungspotenzial in 2015. „Unseres Erachtens sehen vieleMarkt-teilnehmer auch im nächsten Jahr das globale Kupferangebotzu optimistisch. Aus unserer Sicht besteht erneut eher Ent-täuschungspotenzial. Dies sollte dem Kupferpreis Unterstüt-zung geben. Zum Jahresende 2015 erwarten wir, dass Kupferbei 7200 USD je Tonne handelt.” Die Lagerreichweite der Kup-fervorräte betrug bereits im September nur wenige Tage. Un-vorhergesehene Produktionsausfälle, wie etwa zuletzt durcherste Streiks in Perus größter Kupfermine, oder ein plötzli-cher Anstieg der Nachfrage könnten daher, so Weinberg, zueiner kritischen Situation am Kupfermarkt führen.

Zink. Neben Blei und Zinn bleibt die Lage vor allem bei Zinkangespannt. Wegen der starken Ausweitung der Produktionvon galvanisiertem Stahl in China und der robusten Stahl-herstellung in den USA gab es, gemäß Daten der Internatio-nal Lead and Zinc Study Group (ILZSG), 2013 und 2014 nachlangemwieder Angebotsdefizite. Für 2015 erwartet die ILZSG,dass es nur geringfügig sinken wird. Infolge der Defizite wur-den die Zinkvorräte bislang deutlich abgebaut und liegendamit nahe bei oder aufmehrjährigen Tiefständen. FürWein-bergs Preissteigerungsprognosen zudemChina den Ausschlag,obwohl sich das Land zuletzt zu einem Nettoexporteur vonZinkraffinade entwickelt hat: „Wir gehen davon aus, dassChina im nächsten Jahr netto wieder umfangreiche MengenZink importieren wird. Denn das größte Problem in Chinasind die stark gefallenen Metallgehalte in den Erzen.” ZumJahresende 2015 sieht Weinberg einen Kupferpreis von 2400US-Dollar je Tonne (derzeit 2158 US-Dollar). <

In 2015 glauben Experten an Preisanstiege vor allem bei Nickel,Kupfer und Zink. Foto: dpa

2015: Wo liegen die bestenZukunftschancen? (Teil 2)

BASISMETALLE

Christa Grünberg [email protected]

Angebots- oder Nachfragedefizit und die Vor-ratslage - das sind die wichtigsten Faktorenfür Preisentwicklungen bei den Industrieme-tallen. Und China fungiert auch 2015 wiederals das Zünglein an der Waage.

„..viele Marktteilnehmersehen auch 2015 dasglobale Kupferangebotzu optimistisch....”

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Allgemeiner Risikohinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Der Wert der Fondsanteile sowie die Einnahmen daraus können sowohl fallen als auch steigen. Herkunftsland der Teilfonds ist Luxemburg. Hinweise zu Chancen, Risiken sowie den Gebühren entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Die Lacuna AG veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen und gibt keine Anlageempfehlung. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Rechenschaftsberichte sowie die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Lacuna AG, Ziegetsdorfer Straße 109, D-93051 Regensburg, sowie bei Banken und Finanzberatern. Zahlstelle in der Schweiz ist Notenstein Privatbank AG, Am Bohl 17, CH-9004 St. Gallen. Vertreter in der Schweiz ist 1741 Asset Management AG, Bahnhofstraße 8, CH-9001 St. Gallen. Die wesentlichen Anlegerinformationen, den Jahres- und Halbjahresbericht und den Verkaufsprospekt des Fonds erhalten Sie in der Schweiz kostenlos beim Vertreter sowie auch bei der Zahlstelle.

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Der Deutsche Derivate Verband hat sich bei 23 deut-schen Emittenten erkundigt. Diese repräsentierenmehr als 95 Prozent des Marktes für strukturierte Pro-

dukte in Deutschland. Für die Mehrheit der befragten Zertifi-kateanbieter hat sich das Geschäft mit strukturiertenWertpapieren im Jahr 2014 besser als im Vorjahr entwickelt.Auch für das kommende Jahr gehen die meisten Emittentenvon einer unveränderten oder sogar besseren Geschäftsent-wicklung aus, rechnen aber zugleich mit einem höheren Re-gulierungsaufwand durch Gesetzgeber undWertpapieraufsicht.Während mehr als jeder zweite Emittent das Zertifikatege-

schäft im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr als besser be-urteilt, sehen 39 Prozent keine Veränderung. Nur 4 Prozentbeurteilen den Geschäftsverlauf als schlechter. Für das ersteHalbjahr 2015 geht mehr als die Hälfte der Emittenten voneiner unveränderten Geschäftsentwicklung aus. Mehr alsjeder Dritte ist sogar zuversichtlich und erwartet eine Ver-besserung. Nur 9 Prozent befürchten, dass sich ihr Zertifika-tegeschäft zukünftig verschlechtern wird (siehe hierzu dieGrafik).

Die Niedrigzinsen und ihre Folgen. „Zertifikate mit voll-ständigem Kapitalschutz waren 2014 zwar rückläufig, da dasbereits so lang andauernde Niedrigzinsumfeld zu unattrakti-veren Angebotskonditionen führte. Dafür gab es jedoch einenklaren Aufwärtstrend bei den klassischen Anlagezertifikaten.Ihre Erträge hängen unmittelbar vom Aktienmarkt ab. Aller-dings haben sie Sicherungsfunktionen eingebaut, um die Ak-tienrisiken abzumildern. Hierzu zählen insbesondereAktienanleihen, Discount- und Bonus-Zertifikate“, kommen-tiert Lars Brandau, Geschäftsführer des Deutschen DerivateVerbands, die Marktentwicklung.

DAX soll steigen. Mit Blick auf den Deutschen Aktien Index,dem beliebtesten Basiswert der Zertifikate-Anleger, erwartetkein Emittent stark steigende Kurse, allerdings geht jederzweite Anbieter im ersten Halbjahr 2015 von einem Anstiegdes Leitindex aus. 30 Prozent schätzen, dass es beim DAXkeine größeren Veränderungen geben wird. 13 Prozent derUmfrage-Teilnehmer rechnenmit fallenden Kursen und 9 Pro-zent mit stark fallenden Kursen des DAX.

Mehr Regulierung. Mehr als 60 Prozent der Emittenten stel-len sich darauf ein, dass der Aufwand für die Regulierung vonZertifikaten durch Gesetzgeber und Wertpapieraufsicht imkommenden Jahr leicht zunehmen wird. 22 Prozent der Be-fragten gehen sogar von einer starken Zunahme des künfti-gen Regulierungsaufwands aus. 13 Prozent der Befragtenerwarten keine Veränderung. Nur 4 Prozent rechnen miteiner starken Abnahme.

Kleine Anleger leiden unter stärkerer Regulierung. „Na-türlich müssen Anleger vor Risiken geschützt werden, die sienicht erkennen können. Dabei sind Transparenz und Ver-ständlichkeit das oberste Gebot. Wir brauchen gute Regulie-rung, aber immer mehr Regulierungsvorhaben führen zuWettbewerbsverzerrungen. Nur große Emittenten sind in derLage, den steigenden Regulierungsaufwand dauerhaft zustemmen. Kleine Anbieter können sich das kaum noch leis-ten. Wir müssen uns dringend die Frage stellen, ob das Mehran Regulierung dauerhaft zu einemWeniger an Wettbewerbführt“, so Christian Vollmuth, Geschäftsführer des DDV. <

Der DDV stellte mehrere Fragen. Foto: Screenshot DDV

2014 besser als 2013 -2015 könnte hart werden

EMITTENTENUMFRAGE

Michael J. Plos [email protected]

Der Deutsche Derivate Verband hat gefragt- und die (deutschen) Emittenten haben ge-antwortet. 2014 lief besser als 2013 - für2015 ist man ebenfalls optimistisch, rech-net aber mit mehr Regulierung.

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ZERTIFIKATE

DasZertifikate Forum Austria freut sich: „Per Ende No-vember beträgt das Gesamtvolumen des österrei-chischen Zertifikatemarktes 12,0 Milliarden Euro,

das ist im direkten Vergleich zu Oktober 2014 ein Plus von1,1 Prozent bzw. 127 Millionen Euro.“ Die Entwicklung desMarktes zeigt eine deutliche Zunahme bei Zinsproduktenund eine leichte Volumenserhöhung bei Anlageproduktenmit vollständigem Kapitalschutz sowie bei Hebelprodukten.Anlageprodukte ohne vollständigen Kapitalschutz verlierengeringfügig Marktanteile.

Open Interest im Detail - der Einfluss der Preiseffekte.Der Open Interest der Zertifikate exkl. Zinsprodukte (alsoGarantie-Zertifikate, Teilschutz- Produkte und Hebelpro-dukte) sinkt im November um 0,2 Prozent bzw. 8,6 Millio-nen Euro. Positive Preiseffekte mildern den Rückgang. DieKurse steigen durchschnittlich um 0,7 Prozent. Preisberei-nigt wäre ein Rückgang um 0,9 Prozent zu verzeichnen.Der tatsächliche Rückgang lässt sich ausschließlich auf

Anlageprodukte ohne vollständigen Kapitalschutz zurück-führen, deren Volumen um 1,6 Prozent sinkt. Garantie-Zer-tifikate steigern ihr Marktvolumen um 0,4 Prozent,Hebelprodukte um 4,6 Prozent. Die Verteilung verändertsich dadurch auf 99,5 zu 0,5. Das Gesamtvolumen der Zer-tifikate exkl. Zinsprodukte beträgt per Ende November 4,6Milliarden Euro.

Starke Strukturierte Anleihen. Strukturierte Zinsprodukteerhöhen ihr Marktvolumen im Vergleich zum Vormonatdeutlich um 97 Millionen Euro, das sind 2,6 Prozent. DerOpen Interest beträgt per Ende November 3,8 MilliardenEuro.

Einbruch beim Umsatz. Im November reduziert sich dieHandelstätigkeit deutlich. Insgesamt wurden 126 MillionenEuro in Zertifikaten umgesetzt, ein Rückgang um 32,1 Pro-zent. Die schwächere Handelstätigkeit ist auf Anlagepro-dukte wie auch Hebelprodukte zurückzuführen. <

Der Open Interst errreichte im November den Höchsten Wertseit Juli 2014. Foto: Screenshot ZFA

November brachteAnstieg um 1,1 Prozent

MARKTBERICHT

Michael J. Plos [email protected]

Wie das Zertifikate Forum Austria berichtet,wurde der Rückgang beim Open Interestunterbrochen. Das Plus liegt bei 127 Millio-nen Euro im Vergleich zum Oktober. Jetztsteht man bei 12,0 Milliarden Euro.

Open Interest nach Produktgruppen. Foto: Screenshot ZFA

Die Aufteilung des Gesamtmarktes. Foto: Screenshot ZFA

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ZERTIFIKATE

Standard-Bonus-Zertifikate be-sitzen folgende Ausstattungs-merkmale:

Basiswert: Der Basiswert istdas dem Finanzinstrument zu-grunde liegende Bezugsobjekt(u.a. Aktien, Indizes, Währun-gen, Rohstoffe, Futures-Kon-trakte, zu Körben zusammengefasste Basiswerte ...), das fürden Preis des Zertifikats maß-geblich ist.

(anfänglicher) Bewertungs-tag: Der Tag, an dem der Basis-wert für die Kalkulation desAuszahlungsbetrags bewertetwird bzw. die Barriere und dasBonuslevel festgesetzt werden.

Bezugsmenge / Bezugsver-hältnis: Gibt an, auf wie vieleEinheiten des Basiswertes sichdas Zertifikat bezieht.

Bonusbetrag: Betrag der ge-

zahlt wird, falls die Barriere imBeobachtungszeitraum nichtverletzt wurde und der Preisdes Basiswerts am Bewer-tungstag unter dem Bonus-Be-trag liegt.

Cap: Bei Capped-Bonus-Zertifi-katen – festgelegter Wert, biszu dem der Anleger an Kursent-wicklungen des Basiswerts ma-ximal partizipiert. Der Capbefindet sich zumeist in Höhedes Bonuslevels.

Barriere: Bonus-Zertifikatesind mit einem Sicherungsme-chanismus ausgestattet. Be-rührt oder unterschreitet derKurs des Basiswerts währendder Laufzeit des Zertifikats –bzw. im festgelegten Beobach-tungszeitraum zu keiner Zeitdie Barriere, erhält der Anlegerden Bonus-Betrag zu Laufzeit-ende ausgezahlt.

INFO GLOSSAR

Steigende Absatzzahlen sind in der Finanzindustrie nichtalltäglich. Wenn das dann auch noch konstant übereinen längeren Zeitraum passiert, ist damit nicht nur

ein Trend eingeleitet, sondern hat sich fest etabliert. Im Spe-ziellen trifft das auf eine Subkategorie der Zertifikatebranchezu - Bonus-Zertifikate. Diesen kommt das allgemeine Markt-umfeld entgegen: Das Zinsniveau ist ultratief, womit sichkomplette Garantiestrukturen schwieriger in renditestarkeProdukte ummünzen lassen. Mit dem Zinsumfeld sind aberauch die Bewertungen im Bereich festverzinslicher Produktein noch nie gesehene Regionen vorgestoßen - und haben beiRenditen von plus/minus Null wohl nur noch ein sehr einge-schränktes Potenzial zu weiteren Steigerungen (außer teil-weise im spekulativen High-Yield-Bereich). Womit die Aktieals präferiertes Objekt der Renditeerzielung mehr und mehrin den Fokus gerät. Die Aktie selbst ist für viele Anleger aberals Anlageinstrument per se bereits etwas zu spekulativ fürihr Risikoprofil. Hier bietet sich dann der Umweg über denZertifikate-Bereich an. Und das speziell im Teilschutzbereich.Was sich auch in der steigenden Bedeutung dieses Marktseg-ments in der Absatzstatistik des Zertifikate Forums Austriazeigt: Im Oktober 2012 entfielen 18,2 Prozent des Marktes(Open Interest) auf ‘Anlageprodukte ohne vollständigen Ka-pitalschutz’ (wie Bonus-, oder Discount-Zertifikate). Ein Jahrspäter war es bereits ein Viertel des Marktes, heuer dann 29,8Prozent.

Die bessere Aktie. Bonus-Zertifikate werden oft auch als ‘diebesseren Aktien’ bezeichnet. Gilt es in der modernen Portfo-liotheorie doch vor allem die schwächeren Börsephasen zuumschiffen, um zum gewünschten Anlageerfolg zu kommen.Und genau das bieten Bonus-Zertifikate. Diese spielen ihreStärken vor allem in seitwärts tendierenden, oder leicht fal-lenden Märkten aus, ohne sich dabei aber um die Chance

Ein Erfolg, der aufmehreren Beinen steht

SERIE TEIL 1 ÜBER BONUS-ZERTIFIKATE

Bonus-Zertifikate erfreuen Industrie wieauch Anleger. Erstere erfreut sich an derstark steigenden Nachfrage, zweitere an derrenditesteigerenden Wirkung gegenüberdem Direktinvestment. Grund genug, diesesProdukt in einer Serie zu durchleuchten.

Foto: Thonet

eines starken Kursanstiegs in positivenMarktphasen zu brin-gen. Selbst bei Kursrückgängen besteht die Möglichkeit, un-term Strich mit einem Gewinn abzuschneiden, dem Bonussei Dank. Wie sich das Ganze wirklich verhält, dem gehenwir in einer mehrteiligen Serie nach. Morgen gibt es Teil 2 <

Robert Gillinger [email protected]

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ZERTIFIKATE

Die ‘bessere Aktie’ hieß es hier gestern in Teil 1 inBezug auf Bonus-Zertifikate - siehehttp://goo.gl/SRxY4d. Zumindest in der Theorie ist

es so. Geht der Aktienkurs durch die Decke, ist der Anle-ger ohne Abschläge dabei. Leider auch, wenn der Titel/Ba-siswert in den Keller fällt. Aber in stagnierenden Märkten,oder solchen, die leicht nach oben oder unten tendieren,spielen Bonus-Zertifikate ihre Stärken aus - und schlagendurch den Bonus das Basisinvestment / die Aktie punktoPerformance. Beispiel: In Erwartung eines leicht steigen-des Aktienkurses des Unternehmens XY kauft ein Anlegerein Bonus-Zertifikat auf XY mit einer Barriere bei 50 Euro

sowie einem Bonuslevel in Höhe von 110 Euro. XY-Aktieund das Zertifikat kosten in etwa je 80 Euro. Abhängig vonder Kursentwicklung des Basiswerts ergeben sich nun dreiverschiedene Szenarien für den Anleger.Szenario 1. Die XY-Aktie notiert am Ausübungstag zwi-schen Barriere und Bonus-Level – und hat während derLaufzeit die Barriere nie berührt oder unterschritten: DieTilgung erfolgt zu 110 Euro.Szenario 2a. Die XY-Aktie notiert am Ausübungstag mit120 Euro über dem Bonus-Level, während der Laufzeitwurde die Barriere nie berührt oder unterschritten: DieTilgung erfolgt zu 120 Euro.Szenario 2b. Die XY-Aktie notiert am Ausübungstag mit120 Euro über dem Bonus-Level, während der Laufzeitwurde die Barriere berührt oder unterschritten: Die Til-gung erfolgt zu 120 Euro.Szenario 3. Die XY-Aktie notiert am Ausübungstag mit 40Euro unter der Barriere: Die Tilgung erfolgt zu 40 Euro.

Fazit. In Szenario 1 hat der Zertifikate-Anleger eine hö-here Rendite als beim Direktinvestment erzielt. In denSzenarien 2 und 3 sind die Erträge praktisch deckungs-gleich. Auch dann, wenn der Bonus-Mechanismus außerKraft gesetzt wurde. Morgen gibt es Teil 3<

Zertifikat oder Basiswert?Ein Vergleich Bonus/Aktie

SERIE TEIL 2

Robert Gillinger [email protected]

Bonus-Zertifikate spielen ihre Stärken vonleicht steigenden bis hin zu stagnierendenbzw. sogar leicht fallenden Märkten aus.Heißt es. Wir rechnen nach.

Quelle: Börse Express

Kurs des Basiswerts Rückzahlung des Bonus-Zertifikats Gewinn/Verlust des Gewinn/ Verlust des

am Laufzeitende am Laufzeitende Basiswerts Bonus-Zertifikats

105 Euro 110 Euro 31,3 Prozent 37,5 Prozent

80 Euro 110 Euro 0 Prozent 37,5 Prozent

65 Euro 110 Euro - 18,8 Prozent 37,5 Prozent

Szenario 1

Kurs des Basiswerts Rückzahlung des Bonus-Zertifikats Gewinn/Verlust des Gewinn/ Verlust des

am Laufzeitende am Laufzeitende Basiswerts Bonus-Zertifikats

120 120 Euro 50 Prozent 50 Prozent

Szenario 2a

Kurs des Basiswerts Rückzahlung des Bonus-Zertifikats Gewinn/Verlust des Gewinn/ Verlust des

am Laufzeitende am Laufzeitende Basiswerts Bonus-Zertifikats

40 40 Euro - 50 Prozent - 50 Prozent

Kurs des Basiswerts Rückzahlung des Bonus-Zertifikats Gewinn/Verlust des Gewinn/ Verlust des

am Laufzeitende am Laufzeitende Basiswerts Bonus-Zertifikats

120 120 Euro 50 Prozent 50 Prozent

Szenario 2b

Szenario 3

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BÖRSE EXPRESS

ZERTIFIKATE

Der besseren Aktie’ als anderen Ausdruck für Bonus-Zertifikate gingen wir in Teil 2 - siehehttp://goo.gl/X3eymb - in mehreren Szenarienanaly-

sen nach. Wobei sich die Überlegenheit des Produkts in sta-bilen oder sich nur leicht verändernden Marktsituationenzeigte, während die Chancen nach oben nicht beschnittenwurden. Bonus-Zertifikate gehören zu den Anlagezertifi-katen - und dort zum Bereich der Teilschutz-Produkte.Mehr dazu später.Prinzipiell kauft ein Anleger mit einem Bonus-Zertifikat

den zugrunde liegenden Basiswert plus einen Down-and-Out-Put (eine Barrier-Option) - siehe Textkasten. Im Ge-gensatz zum klassischen Put geht dessenSicherungsfunktion bei Unterschreiten der Barriere verlo-ren – der Wertdieses Puts gehtauf Null, womitgleiches auch mitdem Bonus-Betragdes Zertifikatspassiert. Aber derBonus speist sicheben durch denKauf des Puts.Und dieser Kaufspeist sich wie-derum zumeistaus der Divi-dende/Ausschüt-tung deszugrundeliegen-den Basiswerts -

der Anleger tauscht also eigentlich Dividendenzahlunggegen die Chance des Bonus-Betrags - und dessen Siche-rungsfunktion. Diese Down-and-Out-Puts sind im Gegen-satz zu normalen Puts deutlich günstiger, da sie mit demRisiko der Barriere ausgestattet sind.Bonus-Zertifikate gehören innerhalb der Gruppe Anlage-

zertifikate zu den Teilschutz-Produkten. Dies, da das Zerti-fikat mit einer Barriere ausgestattet ist, die zuLaufzeitbeginn unterhalb des Kurses der zugrunde liegen-den Aktie festgelegt wurde – und die während der Laufzeitdes Zertifikats möglichst nicht berührt oder unterschritten

werden sollte.Denn dann ver-liert das Bonus-Zertifikat seinenBonusmechanis-mus und es ver-hält sich wie ein'normales' Partizi-pations-Zertifikat',beziehungsweisedie zugrunde lie-gende Aktie (Basis-wert). DaherTeilschutz. Morgengibt es Teil 4<Teil 1 - inklusive

einem Glossar zurBegriffserklärung

Was hinter dem Bonus-Mechanismus steckt

SERIE TEIL 3

Das Zauberwort heißt Down-and-Out-Put.Gekauft wird dieser prinzipiell aus der Di-vidende des Basiswerts und speist damitden Bonus des Produkts. ‘Schlimmstenfalls’haben wir am Schluss das Auszahlungspro-fil eines normales Partizipationszertifikats.

Der Down & Out Put ent-spricht einem traditionellenPut, der zusätzlich mit einerKnock-Out-Schwelle/Barriereausgestattet ist. Bei Berührender Barriere verfällt der Down-and-Out-Put sofort wertlos(daher der Begriff ‘Down-and-Out’). Ein Down-and-Out Putgehört daher in die Produkt-gattung der Barrier-Optionen.Oberhalb des Basispreisesgleicht das Preisverhalten desDown-and-Out Put im Wesent-lichen einem klassischen Put.Wenn sich der Basiswert der

Barriere bedrohlich nähert,wird der Down-and-Out Put imGegensatz zum klassischenPut überproportional an Wertverlieren. Der überproportio-nale Wertverlust liegt darin be-gründet, dass bei Berührender Barriere der Put sofort undunwiderruflich wertlos wird.Bei abnehmender Restlaufzeitdes Down-and-Out Put ver-stärkt sich dieser Effekt, so-dass es in der Nähe derKnock-Out-Schwelle des Putzu Hebelwirkungen kommenkann.

BONUS-ZERTIFIKAT =BASISWERT PLUS DOWN-AND-OUT-PUT

Robert Gillinger [email protected]

Auszahlungsprofil Bonus-Zertifikat Quelle: Zertifikate Forum Austria

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ZERTIFIKATE

In Teil 4 unserer Serie über Bonus-Zertifikate widmen wiruns den diversen am Markt befindlichen Spezialformen.Denn mit der Nachfrage der Anleger nach Bonus-Struktu-

ren stieg/steigt auch die Nachfrage nach auf den Anleger zuge-schnittenen Spezialprodukten - wo sie oder er ihr/seinentsprechendes Risiko- und Anlegerprofil sieht.

Capped-Bonus-Zertifikat.Was tun, wenn die den Bonus spei-sende Dividende eines Basiswerts so gering ist, oder nicht vor-handen, auf dass der Emittent demAnleger keinen 'attraktiven'Bonus-Betrag bieten kann?Die Lösung: Für einen dann doch at-traktiven Betrag wird auf einen Teil der nach oben möglichen1 zu 1-Partizipation an der Bewegung des Basiswerts verzich-tet. Die Rendite ist gedeckelt, es ist ein Cap eingezogen; womitder Bonus-Betrag dann in der Regel sogar höher als beim Nor-malen ausfällt. Sonst gelten alle anderen Funktionsweiseneines normalen Bonus-Zertifikats. In der Praxis sollten Capped-Bonus-Zertifikate in seitwärts oder moderat auf- oder abwärtsgeneigten Märkten durch ihren höheren Bonus auch die hö-here Rendite erzielen, sowohl gegenüber dem Basiswert, wieauch der klassischen Bonus-Struktur. Dafür gibt es den Nach-teil, in stärker steigendenMärkten eben nichtmit von der Par-tie zu sein.

Basket-Bonus-Zertifikat / Multi-Bonus-Zertifikat. Hier wirdder Bonus-Mechanismus nicht nur auf einen Basiswert ange-wandt, sondern auf mehrere. Berührt bzw. unterschreitet kei-ner der Basiswerte seine Barriere, erhält der Anleger amLaufzeitende seinen (hohen) Bonus-Betrag.Wird der Bonus-Me-chanismus jedoch außer Kraft gesetzt, weil ein Basiswert dieBarriere berührt oder unterschritten hat, partizipiert der Anle-ger 1 zu 1 an der Performance des schwächsten der Basiswerte.Multi-Bonus bündeln in der Regel wiederummehrere Basis-

werte zu einemThemen-Basket, etwa Technologie. Sonst ist dieFunktionsweise der Ursprungsform sehr ähnlich bzw. ent-

spricht jener des Basket-Bonus-Zertifikats: Bleiben alle Basis-wertewährend der Laufzeit oberhalb der festgelegten Barriere,bleibt der Bonus-Mechanismus in Kraft. Dabei sind wiederumbeide Konstanten imSchnittweiter auseinander, als bei der ein-fachen Bonus-Struktur. Sprich die Barriere ist weiter vom ak-tuellen Kurs entfernt und bietet einen größeren Risikopuffer.Und der zu lukrierende Bonus-Betrag ist größer – die Renditehöher. Die Auszahlungsstruktur entspricht dann jener des Bas-ket-Bonus-Produkts.

Reverse-Bonus.Die Funktionsweise ist an sich gleich demdesklassischen Bonus-Zertifikats. Das Produkt performt aber nichtmit, sondern entgegengesetzt dem Basiswert. Womit Anlegerdie Möglichkeit haben, aus einer negativen Performance einesBasiswerts positive Rendite zu erzielen. Im Unterschied zumKlassiker liegt hier die Barriere aber oberhalb des Kurses desBasiswerts. Wird dieser überschritten (beim Klassiker unter-schritten), verfällt der Bonus-Mechanismus.

Bonuszertifikat-Pro / Bonus-Plus-Zertifikat.Die Kursschwellegilt nur eine kurze Zeit vor dem Laufzeitende (ca. 1-2 Monate -oder sogar nur am letzten Beobachtungstag). Dieses Mehr anSicherheit wird durch einen niedrigeren Sicherheitspuffer odereine niedrigere Bonuszahlung erkauft.

Lock-In-Bonuszertifikat. Bei einem Lock-In-Bonus-Zertifikatmutiert dieses bei Erreichen eines bestimmten Kursniveaus inein Garantiezertifikat. Für dieses Mehr an Sicherheit muss derAnleger Abstriche bei der Bonusrendite oder beim Sicherheits-puffer in Kauf nehmen.

Flex-Bonuszertifikat. Bei dieser Bonuszertifikate-Variante gibtes 2 Sicherheitsschwellen (Barrieren); wenn die erste Barrierebei zum Beispiel 40 berührt wird (siehe Szenarien-Analyse inTeil 2), aktiviert sich eine zweite Barriere bei z.B. 30. Sofern diesezweite Sicherheitsschwelle bei 30 niemals berührt wird, erhältder Anleger trotzdem noch eine (geringe) Bonuszahlung. Undhat damit noch eine zweite Chance. Dies aber auf Kosten derBonusrendite.

Deep-Bonuszertifikat.Dieses (Bonus-)Zertifikat ist für risikoa-verse Anleger strukturiert. Das Bonusniveau befindet sich dabeiin etwa auf der Höhe des Basispreises bei der Emission. Dafürerhält der Anleger einen hohen Sicherheitspuffer. <

Teil 1 finden Sie unterhttp://goo.gl/Vam90BTeil 2 unterhttp://goo.gl/K0Rurt

und Teil 3 unterhttp://goo.gl/rbJ1Vu

In der Vielfalt liegt dieWürze - und das Profil

SERIE(NENDE) TEIL 4

Robert Gillinger [email protected]

Das ‘maßgeschneiderte’ Produkt gibt es beider Variante Bonus-Zertifikat natürlichauch. Das geht von der zweiten Chance bishin zu abgesicherten Varianten - sogar allesauf den Kopf gestellt ist möglich ...

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Uhrzeit Event Dienstag, 23. Dezember Tatsächlich Konsens Zuletzt

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Uhrzeit Event Dienstag, 23. Dezember (Fortsetzung) Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Mittwoch, 24. Dezember Tatsächlich Konsens Zuletzt

Uhrzeit Event Donnerstag, 25. Dezember Tatsächlich Konsens Zuletzt

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