Becker Marine Systems GmbH & Co. KG: Aber wie genau ......decken“, sagt Jörg Mehldau, der die...

Aktuelle Patente des Monats Hamburg und seine Patente © Handelskammer Hamburg 2018 Becker Marine Systems GmbH & Co. KG: Zarte Schale, leichter Kern Mit dem Metall-Polymer-Hybridschaum kann Becker Marine Systems leichtere Schiffsruder bauen als die Bran- che. Die Erfindung spart Treibstoff und auch die Herstel- lungskosten sinken. Egal ob Wikingerschiff, Hochseeschlepper oder modernes Kreuzfahrtschiff – eines haben all diese Wasserfahrzeuge gemeinsam: Sie benötigen Ruder, um auf Kurs zu bleiben. Die Becker Marine Systems GmbH & Co. KG hat sich auf den Bau von Schiffsrudern und Düsen spezialisiert. 1946 als Willi Becker Ingenieurbüro in Hamburg gegründet, beschäftigt das Unternehmen an seinem Hauptsitz im Harburger Binnenhafen heute mehr als 130 Mitarbeiter. Bis zu zehn Patente und Gebrauchsmuster meldet das Unternehmen jedes Jahr an. 85 Prozent dieser Ideen werden in der Regel auch in der Produktion umgesetzt. Dabei liefert Becker Marine Systems heute Lösungen für alle Schiffstypen. „Von der Luxusyacht über das Container- schiff bis hin zur Passagierfähre können wir jeden Bedarf decken“, sagt Jörg Mehldau, der die Abteilung Forschung und Entwicklung des Unternehmens leitet. 2014 hat der Marktführer für Hochleistungsruder ein Patent auf den sogenannten Metall-Polymer-Hybrid- schaum angemeldet. Im Gegensatz zum bisher üblichen Metallschaum, in dem ausschließlich Aluminiumpulver aufgeschäumt wurde, werden beim Metall-Polymer- Hybridschaum kleine vorgefertigte Aluminiumschaum- kugeln mithilfe eines zusätzlichen Polymerschaums im Ruder fixiert. „Unsere Idee wird den Ruderbau revolutio- nieren“, sagt Geschäftsführer Henning Kuhlmann, Erfin- der des Hybridschaums. „Dadurch könnte man in Zukunft weitgehend auf die bisher aufwendig produzierten Stahl- gerippe im Ruderinneren verzichten.“ Ziel sei es, mit dem Schaum energiesparende Ruderprofile zu entwickeln und diese kostengünstiger herzustellen. Aber wie genau soll der Metall-Polymer-Hybridschaum eingesetzt werden? „Dazu stellt man sich am besten ein großes Sandwichbauteil vor“, erklärt Jörg Mehldau. „Die Ruderaußenhaut umschließt das Kernmaterial, also den metallkugelhaltigen Schaum, wie ein Mantel.“ Die groß- flächige Verteilung der Lasten auf das Kernmaterial erzeugt eine besonders hohe Stabilität. Die Außenhaut kann dabei sogar dünner ausfallen als bei den vorherigen Ruderbauten. Und auch die geringere Festigkeit des Metallschaums bringt keine Nachteile mit sich. Im Gegenteil: Die Gewichtsreduktion könne sich sogar posi- tiv auf etwaige Transportkosten auswirken, so der For- schungs- und Entwicklungsleiter. „Das Patent für den Metall-Polymer-Hybridschaum hat besondere Relevanz für den Schiffsbau und die Schiffseigner“, sagt Mehldau. „Durch die verbesserte Hydrodynamik der Ruder kann Treibstoff eingespart werden und auch der Herstellungs- aufwand sinkt.“ Er sei davon überzeugt, dass die Nach- frage für solch ein Produkt aufgrund des wesentlich ver- besserten Preis-Leistungs-Verhältnisses von selbst ent- stehen werde. http://hamburger- wirtschaft.de/pdf/122014/index.html#/30/

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Aktuelle Patente des Monats

Hamburg und seine Patente © Handelskammer Hamburg 2018

Becker Marine Systems GmbH & Co. KG:Zarte Schale, leichter Kern

Mit dem Metall-Polymer-Hybridschaum kann BeckerMarine Systems leichtere Schiffsruder bauen als die Bran-che. Die Erfindung spart Treibstoff und auch die Herstel-lungskosten sinken.

Egal ob Wikingerschiff, Hochseeschlepper oder modernesKreuzfahrtschiff – eines haben all diese Wasserfahrzeugegemeinsam: Sie benötigen Ruder, um auf Kurs zu bleiben.Die Becker Marine Systems GmbH & Co. KG hat sich aufden Bau von Schiffsrudern und Düsen spezialisiert. 1946als Willi Becker Ingenieurbüro in Hamburg gegründet,beschäftigt das Unternehmen an seinem Hauptsitz imHarburger Binnenhafen heute mehr als 130 Mitarbeiter.Bis zu zehn Patente und Gebrauchsmuster meldet dasUnternehmen jedes Jahr an. 85 Prozent dieser Ideen wer-den in der Regel auch in der Produktion umgesetzt. Dabeiliefert Becker Marine Systems heute Lösungen für alleSchiffstypen. „Von der Luxusyacht über das Container-schiff bis hin zur Passagierfähre können wir jeden Bedarfdecken“, sagt Jörg Mehldau, der die Abteilung Forschungund Entwicklung des Unternehmens leitet.

2014 hat der Marktführer für Hochleistungsruder einPatent auf den sogenannten Metall-Polymer-Hybrid-schaum angemeldet. Im Gegensatz zum bisher üblichenMetallschaum, in dem ausschließlich Aluminiumpulveraufgeschäumt wurde, werden beim Metall-Polymer-Hybridschaum kleine vorgefertigte Aluminiumschaum-kugeln mithilfe eines zusätzlichen Polymerschaums imRuder fixiert. „Unsere Idee wird den Ruderbau revolutio-nieren“, sagt Geschäftsführer Henning Kuhlmann, Erfin-der des Hybridschaums. „Dadurch könnte man in Zukunftweitgehend auf die bisher aufwendig produzierten Stahl-gerippe im Ruderinneren verzichten.“ Ziel sei es, mit demSchaum energiesparende Ruderprofile zu entwickeln unddiese kostengünstiger herzustellen.

Aber wie genau soll der Metall-Polymer-Hybridschaumeingesetzt werden? „Dazu stellt man sich am besten eingroßes Sandwichbauteil vor“, erklärt Jörg Mehldau. „DieRuderaußenhaut umschließt das Kernmaterial, also denmetallkugelhaltigen Schaum, wie ein Mantel.“ Die groß-flächige Verteilung der Lasten auf das Kernmaterialerzeugt eine besonders hohe Stabilität. Die Außenhautkann dabei sogar dünner ausfallen als bei den vorherigenRuderbauten. Und auch die geringere Festigkeit desMetallschaums bringt keine Nachteile mit sich. ImGegenteil: Die Gewichtsreduktion könne sich sogar posi-tiv auf etwaige Transportkosten auswirken, so der For-schungs- und Entwicklungsleiter. „Das Patent für denMetall-Polymer-Hybridschaum hat besondere Relevanzfür den Schiffsbau und die Schiffseigner“, sagt Mehldau.„Durch die verbesserte Hydrodynamik der Ruder kannTreibstoff eingespart werden und auch der Herstellungs-aufwand sinkt.“ Er sei davon überzeugt, dass die Nach-frage für solch ein Produkt aufgrund des wesentlich ver-besserten Preis-Leistungs-Verhältnisses von selbst ent-stehen werde.http://hamburger-wirtschaft.de/pdf/122014/index.html#/30/