Bedeutuug der Wappenfiguren - Heraldik-Wiki · Wappenthier des Landesherrn eiDe Figur zu packen...

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lieber die Bedeutuug der Wappenfiguren VOll PU8ikan. NClrnberg, lRi? Verlag von D. 8.uer & Raspe. &. IIiCow, " Berud SIlgt S. G8 leiDer allgemeinen Wappoovdel!enschaft: .Dei welcher Gelegenheit, zu welchee Oeachebenen, wel cher Tbat Andenken diese llildcr - - dieneD , - - können DW' die wiaseß, welche diele Wappen und Wappenbilder wiihlten oder crtbeilwD, und können Andere nur durch MittheilUDg von den· leiben erfahren. Es ist daher eine londotbare Zumuthung und unbillige Forderung, wenn man \'on einem " Tappenlehrer "t'er- langt, due er jedes vorgelegte Wappen deuten und erkl4ren 8011,· Diese ZlImutbung wird von den Laien bCllt iiudig geetellt. aie seben in lolcher Deutung den ei Dzigen Gegenstand der Heraldik, und Anfi nger in der Kuuat fü.hlen 8i eh in dieser Rotrnung faet immer geUiulcht. Zuvördcrst da r um, .,. 'cil die Wappen ent nach dcm dreilSigj ii hrigou Kriege daa Andenken an ei nzelne Thaten zu bekommen pflegten, .. enigate o. gilt ruOl fflr Deutachland o Früher ward ateta reatgehaltco, daaa du Wappen nicht dem Einzelnen londern dem ganzen Oeacblecht angehört: demgcmiiaa hll tt e e in Gellchehenes auf 8ehild und Helm nur dann yerewigt werden könuen, wenn CI an du 'Vunder-- bu re ,treifend, 'fOD 10 ungeheurem Belang "·,,r, dalS ein Ueber- bieten durch die Nachkommen in aU er Ewigkeit alilser Erwarten tit and, wie I . B. dio n ettung Frankreich. durch die Jungf ran VOll Orleans ; difJ Verwandten Jobao li BI bekamen wie bekannt ein derartigea Wappen. F ür die Entdeckung 'fOD Amerika, e in o Leia tung lo nd ergleichen, erhielt Co lumbus odaa ci(m J. 'e ld silbern (Meer) mit ronf, 2,3 Gula· neckcn von venchieJ ener GröSlO (Weltindilchu Inseln ). Ue bri gc lla 11011 obige Bemerkung D ur für Deutschland gelten, denn es li egen aus der Zeit vor 1500 mehr ere Verleihungen durch lJatthi .. Co rvinul, polni acho , ]>ortugieaiache und alldere Herrscher mit Beziehungen aur penö nliche Verdienste Iluch we it ge rin geren Schlagt vor. Von den Wapp enl agen jener I.iinder mögen 1'1I .ll· .. . 1f· I'I >CuAarun·...

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Verlag von D.8.uer & Raspe. &. IIiCow,

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Berud SIlgt S. G8 leiDer allgemeinen Wappoovdel!enschaft: .Dei welcher Gelegenheit, zu welchee Oeachebenen, welcher Tbat Andenken diese llildcr - - dieneD , - - können DW' die wiaseß, welche diele Wappen und Wappenbilder wiihlten oder crtbeilwD, und können Andere nur durch MittheilUDg von den· leiben erfahren . Es ist daher eine l ondotbare Zumuthung und unbillige Forderung, wenn man \'on einem " Tappenlehrer "t'er­

langt, due er jedes vorgelegte Wappen deuten und erkl4ren 8011,· Diese ZlImutbung wird von den Laien bClltiiudig geetellt. aie seben in lolcher Deutung den eiDzigen Gegenstand der Heraldik, und Anfi nger in der Kuuat fü.hlen 8ieh in dieser Rotrnung faet immer geUiulcht. Zuvördcrst darum, .,.'cil die Wappen ent nach dcm dreilSigjiihrigou Kriege daa Andenken an einzelne Thaten zu bekommen pflegten, .. enigateo. gilt ruOl fflr Deutachlando Früher ward ateta reatgehaltco, daaa du Wappen nicht dem Einzelnen londern dem ganzen Oeacblecht angehört: demgcmiiaa hlltte ein Gellchehenes auf 8ehild und Helm nur dann yerewigt werden könuen, wenn CI an du 'Vunder-­bure ,treifend, 'fOD 10 ungeheurem Belang " ·,,r, dalS ein Ueber­bieten durch die Nachkommen in aUer Ewigkeit alilser Erwarten titand, wie I . B. dio n ettung Fra nkreich. durch die Jungfran VOll Orleans ; difJ Verwandten JobaoliBI bekamen wie bekannt ein derartigea Wappen. F ür die Entdeckung 'fOD Amerika, (lu~nfalls eino Leiatung londergleichen , erhielt Columbus odaa ci(m J.'eld silbern (Meer) mit ronf, 2,3 unre~elmii.alligen Gula· neckcn von venchieJener GröSlO (Weltindilchu Inseln). Uebrigclla 11011 obige Bemerkung Dur für Deutschland gelten, denn es liegen aus der Zeit vor 1500 mehrere Verleihungen durch lJatthi .. Corvinul, polniacho , ]>ortugieaiache und alldere Herrscher mit Beziehungen aur penönliche Verdienste Iluch weit geringeren Schlagt vor. Von den Wappenlagen jener I.iinder mögen

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ciaige wohl geechichilichen Grund baben, die Deutschen aber ,iod, wenD lolchen Inhalts, Cut aUe nachweislich falleh. Auch Icboint es ein tackiachel Spiel dCI ZUraUI, dase die 8obcI<lbaJl'enon Wappen auch au guter heraldiee.ber Zeit meist acht millIlungen aua6elen, ausgenommen jeDe. dee Chevalier du Ly •.

Nach dem dreiuigjibrigen Kriege begann man auch in deutechon Landen die Bestimmung der Wappen - die erbliche . ' aUller Acht IU lauen; anfanga geschah die. DUl' anmahma­weile und nicht ao1lallcnd, s:. B. in der Art, dass dal verliehene Wappenthier des Landesherrn eiDe Figur zu packen bekam, welche auf den Beruf oder die Verdicnlte leines UDterthana anspielte ; Dach und Du b bat dal neue Sy.tem Oberhand ge­nommen. Dem Standhaften wird eine BAale, dem Sieger ein Lorbeerkranz . dem Wacheamen ein Knmicb mit Stein, d8lD. Tapfern ein Blr, dem Fleiaaigen eiue oder mchre!o Biencn, dem Bienenvater ein Biencnkorb. dem Landwirtb eIDe Garbe oder ein Stiergeaicbt, dom ArmeelieCeranten Abnlichea, dem Bergmann ein Stollen. dem Eiacnsehmclzer ein Hochofen, dem Gelehrten ein Duch dem Orientaliaten eine Sphynx, dem Ei.enbahner ge­kreuzte S~alCahncn wo nicht gar eine Loeomoti't'o, dem Richter eine Wage oder die ganze Themis . dem Krieger ein Schwe:t, inabesondere dem' Arlil1eriaten ein Oelchiitz, dem Arzt em Schlangcn8tab, dem Dichter ein Byppogriph, dem Kaufmann ein gefUigelter 8chJangenatab, weDn er Seehandel treibt ein Anker oder Schiff' ctc. 't'erliehen, diee mllgliehllt in den Landetfarheu, oder wcnn du Dicht angebt, mit einem beeonderen hinuge-­gebenen Tbeilungsbilde in dieecn Tineturcnj die Dceke am Helm bekommt daDn ebenfalI. di e Landesfarben, oder Tom dieM, hinten die Farben der iotere. anten Figur und ibm Grundee. 8010he Kanzleifriicbte tiod gewllbnlioh untchwer zu deuten. Die Zleh&ekwitueben und lonatig aUI der Luft ge-­grifl'enen Erkllrungcn der Bilder und Farben gehören nicht hieher. In neuer Zeit sind Figuren und Landscbaftabildcr ver­liehen worden, welche nicht wie obige langweilige Beispiele die Leiltung det Nobilitirton im Allgemeinen Tersinnbildlichen, aonderD eine bOlondere nach Zeit und Ort bcetimmte Begeben­heit nrewigen lollen, 'brennond e ßOck!.ugllbrü ckcn, in Br~cbe gelegte Featungsmaucrn, zerseho.ODe LorgnettcD! serbrochene lJufeilen t Retorten mit Spiritullampcn , as~no.mllC;teo~~­tete Bimmelskörper , welche lehwerlich eiD Siege er lUI

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- s -PeteehaCt graben, und noch viel weniger ein Heraldiker veratehen kann.

Persönliche Beziehungen eines Einzelnen wollte man im Deulachen Mitte1alter, da die Familie A.Ue., du lodi't'idium nichte war , durch die erblichen Wappen gewiaa nicht aua­drllcken. Wohl aber gab el Sinn bilder, die einem ganzen Ge­IChlecht gemeinsehaCtlicho, alao erbliche Beziehungen zum AUf­

druck brachten. Dahin gehören zuvörderat die Namenwappcn, dann die zahllolCD Verleihungen dea Lebn.herrn 80 aeine Va­uUen, wie Adler I Löwen, FlligeJ, Greifonklauen, Pfaucnfe~eru, Wecken, mannicbfaehe Theilungsbilder mit den landeafnnUleben Farben, dann die bekannten , auf venchiedene Weise ange­brachten Bilder dea Schenken-, Truab.auen-, Marschall- und Klmmereramtea·) ; auch die Gbrigen Erbllmter, welche nicht nothwendig durch • Ton ente rechte vrie Liute- aondern auch duroh adliche MiDilterialen verwaltet werden konnton I hatten ihre Bilder, z. B. der Kellerer manchmal Schlüucl, der JAger­meiiter in Siiddeutaehland la.t immer einen Bracken i ebenlo die Grol venor, eiolt groB nneW" der Normannenherzoge. Die unter dem Namen Turnierkragen , Brücke oder Bank btlkannte Figur deutet zwolge Ledebur a1e Hauptltüek Hteb aur du (biufig rast oder Töllig erbliche) Riehteramt und 8tel1t die Ge-­rio.htabank. vor. Geistliohe. Vogteirecht oder Erbanepruch dnrauf ward zuweilen durch eine Infel auf den Helme aUlgedrilekt. Die häufig nrkommcndeu Schaf8ehceren kannten nach Fllnt Hohcnloho wohl erblichet Sehäfercirecht andeuten; Fi.che des­gleichen die .Fischweid~ . Fischereirecht. Die Ritter yon der OeacUachaft zum Fileh führten diel Thier al8 Dcizeichon Q b e r dem Helme acbweoond, dooh kann es einmlll verzeiohnet und 10 :r.um Kleinod geworden aeiD. Sollten die übrigen Figuren bedeutungllol, und das VolkabewUJebein, weIchet dall Gegen­thail annimmt, irrig sein ? llase.b lagt bei P ierer: I) WenD mnn aucll nicht leugnen kanu, da .. die Herolde, die illcRten FOcger der \V appenwileenlcbart eine gewLaae Allegorie mit den W"ppcn­bildern verbanden, IJO ilt doch wied~rum gewilI, dUIl uns die Grundzüge diOller geheim gehaltenen Weise nicht Dlehr bekannt,

') Die aech:J Goltbeheibeb. Brote 'fontoUebd, der Moncada zlel~b nach llenutriu auf ihr TtlIchaeliamt. Hierher ,.hürea a!leb die . 'eldkt'mll der ricohombrea.

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- .. auch wohl nioht D1chr Bua den vorhandencn Bildern so ent­nehmon siud . - - Dase die ältelten 'Vappeo willkührJio.h von den duroh die Geburt dazu BefAhigtcn angenommen wurden iat aUBlet Frage geetcIlt.'" Wenn man sich mit dielern andeben~ den Gegenstande beschälligt, . t681t Dlan auf derartige Schwierig­keiten. da8s ee sich wohl begrei ft , warum 80 wenig dmber voröffentlicht wurde. Die hau p!8ächlichate iat das beetlindigc DurchkrellztwordCD von den NamenwßI'pe.n I dio, wenn 80hoo oft weitborgeholt und typi8ch-ornamental dargestellt zur Zeit Kaiser Friedrich n. einen eheo8o krassen Uoalisrnu! zeigen wie zu j eDer Voltairce. Dei den Namenwappen ist VI'edet an einen allcgoriachcn Sinn der Figuren zu denken I noch ist in der flegel RilckaichtaurLchcDaherrn und Erbnmt geDommen. Namen­wappen aber gibt e8 überall eine gro88e Menge ; im Mittelalter waren mohr als heuh utage , da es unsern aufgeweckten aber nicht IIcbriftgclchrten Vorvordern belondera daran gelegen l ein mu u te, ihren Namcn rebuBartig in gemeinflLlillicher WeiBe von Schild und Helm herab aUBzudrüeken. Viele Bind nicht mebr verständlich, wC'il der mittelalterliellc Nnme des GegenBtandes oder der Ocgenlltand lulbst vergessen worlten Billd, weil doneibe "püter falseb gezeichnet wurde, weil der Name doa Oeeohleehtoa Bieh notierte, boi umlern ist der Sinn versteckt, bei nooh andern wllr diu Benennu ng von vornherein eine landschaftliche, und übardieB genügte ein 10 goringer Anklang an den GeacWeebte. ßßo\t:o, da"s er dem LeIer oft entgeht; ferner verhüllt die typiach· urnnlUClltnlo DarsteHulIg nicht Belten den Sinll . Graf H ovcrdcn erkliirt in seinem Her,e über die Bedeutnng der Reroldataoke Ihm DacheililanllcI18chen Schild _um 1200, untel' rothem Haupte ein Schach viermalvier weia und achwarz, nhl die Daretellung eineIl gCIß nuertcn Hauaes unter rothem Dnohe. EbeuBo führen Waldbott, Druchbausen, Birke genannt Dirkmann, Eller (Erle), Vant oder FOl'8t, Foreitari und andere OcatindertCl als Namenwappon: dio \'om H erzen nümlich dem Dorfo Ru!gchendcn Dreiecke be­zeich nen hierbei die zur Urbnrmachun g bestimmten W ltldantheile der verachiedenen Besitzer mit nbatechcnd en Farben nicht andoMi ala eine heutige Lnutlkartc. An eh bei Neu-llruchhausen von , Weißs uud Rolli je zwt>i gctheilt, \'Cl'muthet der oben genannte Oelehrte ein iillDlich beBchRfrcnes l'\' allienwapv.on. Dagegcn l'I piclt bei den Kiirntnern von dem Dard ein Eichenblatt anf deli Namen an . Bei Namen mit - bach , - beck, - aeb. - furt,

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- strom .cheint der Bobrigbalken redend, auch wenn er nicht gewellt und ge8utbet oder durch Belegung mit Fischen bestimmt a1B Waeser bezeichnet ist. Die St irer Mürtzcr, Siebmacber I, 44 fnbrten in einem Scbachbrett von Gold, Uoth, Blau einen gewellten, gewissorten Balken e.i1bcm, offenbaJ' die Mürtz. Die Tiroler P8aum (altdeutach = F luIS, 8nmen) und die Franzö,iechcn Dureau de la Riviere·) führ ten einen Schn'igttrom. Die ßaiern Strudel, Sicbm. I1, 56 von Uoth und Süber gctheilt, üben Ganze goldener Stern ; der lIi lberne Thei! I tollt W U8cr vor, welche. bewegt iet aueBer wo der Stern Bcbeidet : eB ist eine Wuser­kun.t. die man Strudel nannte. Die Kärntner WÜte aus dem Lavantthale einen , zuweilen drei Fische, ven rier bojoari&Ch Waaeerwehr. Die Utrocbter Wulven mit Wellenlinien (hollindiath gohen = Wellen) getheilt von j e drei Gold und R otb. Die von l'Ean führen die untere silberne 'l'heilhälfte gewii88ert, die sun und Drope in England baben WU8ertropren oder 'Wie es dort heisat gutti!e (Tropfen lateini8ch dilla, engliBch drop). lD der alten EngliBchen Heraldik werden Quellen , Wasserpriiuen. "yke , weil, fountain, durch Bilberne Runde mit etwa BechB ge-­wellten gowlaaerten blauen Balken dargeateIlt und von FamilieD mit derartigen Namen gerührt, z. B. zu 2,1 in Gold, Ein .ehr alta Bild iet dortlanda dcr Wirbel, gorge oder gUJ'ge, darge· eteHt durch einen 8ebn eckenwrmigcn Streifen , der vom Hen.en anhebt und . ech.mal berumgeht, in die Rö.nder verlaufend; die Gorgea von Langrord (ühren ibn noch heute. Rinn (FIOese) baben zwei mcbrmal gebrocbene, ursprünglich wobl nur ge­acltllngeUe Balken. Die Zen<'ggen in Klirnten erhielten noch im 16, Jahrhunderte lehrög dreigetbei lt, dae MittelBtück vier­malgeepalten, einmalgeBehriigt und 8ccbsmal gegcngeaebriigt in 20 Drciccko, die obere Schragreibe aua silbernen nod rothen, die untere aUI goldenen und blauen gcatücktj dies gicbt zweimal zehn Ecken oder Spickel ; doch bat der sinnige llerold in richtiger Vorauasiebt, daaa dies Namenwappen durch unrichtiges Aufteilten des Theilungabildes zu reden aul'hören wird, in dem nnteren rotben SchildeBdrittbeii noch einen grünen.Bügel mit einem Schnecken begipfelt. Kaiscr Friedrich m crtheilte 1465 dem Niclaa Findenig zu St. Vcit Mond und Sterne, das heraldische Bild der Nacht,

. ) Na.cb AMDorial de Fn.nte do In ii ll du .,ualorsibDe silde pabli6 pu M.. Douet-Darcq. Paril 1&9.

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bei der ma.n ni 0 h t (i n den kann. Die Zanotti von Ra...enna führen FledermäusD (landlchaf'tIich l'e zA nott = eil i.t lehon Nacht). Zum Tag1! tcm in der Schweiz , bei Siebmacher ill, 179, 18'6 haben im retben Schilde mit goldenem zu zehn g~ wölktcm Bord ein blaues 80hildlein I darin goldenen Stern; der MorgeDstern am blauen Bimmel, mit roth und goldenen Wolken gesäumt. Die Steirer DODneraperg I bei Sieb­macher n. 44 fübren IIcbwnrz (vom Gewitter) : aUI blauem zu vier gewölkten Haupte (dem Ichon reinen Bimmel) drei goldene FlammoDstrahlen nebeneinander in eioen goldenen (erleuchteten) Drei herg herabfahrend; den Donner wird mancher Freund üchter Wappenkuo8t hierbei fast zu hören glauben . - lIchrere GC8cblcchter Strasser führen einen Schrig­balken nls Stras8e. - Den Hennebergem wurde der Sebild von den erloschenen Grafen von Henneberg verliehen, dAS Augsburger G~schJccht Ravenspurger führt die Figur aus dem Wappen der Bl ndl Unvenspurg : beides sind, da nicht etwa irgend ein Anspruch damit ,'erbundco wurde , reiDe NamenwappeD. Durch die Tinctur reden die Wappen der Rubei in Italien. White in Englnnd, ßielski (weiss) in Polen. blosse Farbewappen , aucb jene der Roth, deren einer bei Bempach fi el , der Abtei Rol h, wo das Rotb ungewöhnlich vorwaltet, der Bairischen Ooldeck, in rotb eine ausA'cscbweifto goldene Spitze, der Eng­Iiechen Oould, der FrlUlzöeisehen Marquis d'ArgenA, der MüncheDer Niger, schwal'7.er Igel, und viele andere. besonders aber j ene mit grün. Dieses war bei deutachen Schilden nicht sehr häufig die Hauptfarbe, welln scbon zuweilen, z. B. war der Scbild grün, welchen Wolfdictrieb dem Sohne des alten Hildebrand lieb, auch in Perch'nl en ebeincn grüne Schildej immerhin kam ce nicht oft hei weitem nicht so oft vor als aus der Publication der Zürcher 'H olle geschlosllen werden könnte, bei welcher mehrmal Grün genoDlmen wurde, wo im 700j iihrigen Original undeutliches Blau steht : bei der Seltenheit der Tinctur erweckt sio die Aur­merksamkeit nuf dl18 sinnbildliche, ao dan man im grünen Felde der MeiRsnor WieAoller , dor Märker Wiesenbrohe und dor Spanier Prado h'icht die Wi elle erkenntj die gleiche Farbe wi~ bei den Sehlesiorn GrÜ IIIINg' durch einen grünen Balken 10

roth Rusdrürkt. wo Farbe Ruf Farbe sogleich ein l1abtaeht! ~u rufon bestimmt scheint j die Inpruok führen einen weisen Dalke,n in Grün nls Brücke über den Inn aur Schild und Helmßugj die

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Groenevetdt (eprich Grunreld) in Prouesen haben ein grßnea Feld. - Auch das Pelzwerk redet örters, Farat UohcnJohe er­wähnt dae WallpeD der Ruche aus der W eingartner Lieder­handschrift mit einem prahl ,'on Raucbwerk und bringt zwei Siegel mit Kiil"8ch (}~ehwammen) einee Oesterreichiecben und eines Regensburger Kürschner : l'elUroI heieat in der lateiniIChen Um8Chrift der Namej dann du Wappen der Florentiner Vai und der Lapi dei Vaio mit vair, Fehrneken . Die Spanischen Vera fübren einen Fehschild (veroe), die Engliachen Ferren ebenso (verr6e ist die Nonnännischc Dlaaonnirung in Olovera Wappen­rolle), auch die Veraaa einen Eisonhutschild, die Vairaa im öat4

lichen Frankreich geviert von Foh und Roth, die Franzöaiacben St. Hermine haben Hermelin, - Du Thier der Bairischen Dillich, wenn recht gezei chnet, wird jeder, der den Siebensohlärer unter dieser Benennung kennt, als redende Figur betracbten, enl8prechcnd die Koppe (Kapphahn, Kapaun) der Niirnhorger Koppel, die LieBeh - oder Rohrkolben der Lieeoh, den Becher der Kopf I die drei Becher der Drykopr I den Strahl nnd Piel (Pfeil) in den vielen Wappen so zusammengesetzter Namen, die drei Kreiel der Stadt KreiJsheim, die Satzbfitsche der Münohener pötacber. Pferd, Hengst, Maid. Mähre, Rou . 0"" Renner, Gurre, napp in den betreffenden Wappen, auch bei den Engländern Trotter, minder nuf der I1and liegend ists bei der Stadt Stutt­gart (StutengadeDJ, dann bei Heimenho,'cn in der Zürcher Rollo und bei 8eymenstein, Siebmaeher U, 148 , "'enn Ulan nicht ge­rade an den starken Heime, den Prerdeliebhaber in der Deutaehen Heldeneage denkL Der Wurm, welchen früher Wonns fUhrte, soll der Drach Siegfriede sein . Die Eisueer Wauiehenet.cin, Si6bmacber ll, 131 hatten in blutig rothem Felde ecehll S, 2, 1 abgehauene Verkebrthiinde weis8, an Walther den Helden 'OD

Wasgenstein erinnernd , dem Hagen die rechte Band abschlug. die Mehrzabl darf nicht beirren. Sehwnningen l Siebmacher Ill, 17, fUhren in Blau iunf S. I . 1 woisgesteinto goldene Pingorringo, den untenten weissgcßügclt, diesen als Beimkleinod wiederholt, deutlich die Ringe der Schwanenjungfrauen i die beideu in den Oberecken sind zuviel, die wurden nur zum AusfalIon und zur Bcbildberestigung hinzugefügt. Ser ler sicht im Wappenbild der von Ezcl , zwischen zwei Säulen eine höhere gekrönte , Schach­figuren und zwar in letzterer eillcn König : dann iets wohl der von DcunellJand zwischen aeinen Frauen Helke nnd Cbrimbildj

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Bein Benehmen zu Ezclnburg kaun IIchon mit jClIcm eine! Schach­könige verglichen werden. - N. Z34 der Zürcher Rolle ist du ursprüngliche W appen der Manc88 , wohl vom Ritter Rtldgor Manese Ton M"neg~. dem F'reundc der Dichter und Singer (ur­kundlich zucnt 1253, flta rb 1304) oder lIeinem kUDetiiehcnden Bohne Johannc8 (1Ilarb 1297 als Chorherr) 8(!lbll t gezeichnet, Manc88c = Menschenfresser i bei 8piitercn DtlrtltellungcD, flehon in deo Siegeln von 1328, wo der Eine Kämpfer unterliegt, ist das gleichsam VerlJi89CDC nicht 80 sprechend, und die Sache wurdo daher Ichon manchmal ale Rittct8cb lng aufgefasst, wo­rüber eclbllt der orn ste Bernd S. 72 sciner Wnppcnwis8CDechart scherzt. ASlLoburg führen in Gold einen liegend en VielfrasII, boi welchem Thiore das Essen die grölIste Holle epielt. Uae Anker­kreuz oder Mühleisenkrcllz drr l:iehweizer E@chenbnch , die mit Walter IV, dem Mürder KöniJ.: Albreebte flu @slarbenund "lIch \'on den stammverwnndtcu Sch l/abelburg nur ku rze Zeit überlebt wur­den, ist scbon a ls rostartige Vorrichtung, um in dcr heissen As c h<' zu ba c k e n angesprochen ",orden j weDn dRS bei Eschen bRch richti~ iet, so dürft Cl di eselbe Fig ur IJei den en~li@chen Beck ,'on Ercsby, von denen sie dann durrb lI eirnth RII Willougb b~' gekomrn<'11 iet , die g leic.he Bedcutung hahen. OWenblltC Schild cs befestigungcll lind zuweilen Nnmen wnppen, z. D. obige Figur, Illtcnglisch cro!!s moulill o oder fe r de mOllIin bei deli Englischen MeHn eu:lt (Grafen Sefl en) . Ferre und Uiller. Der ~arnecnc der Mci8snt'r Thombshirn, SiebDluclwr I, 158 hat ein du m Dl e 8 ß irn, warum nrechlö8lI1J er ce BOllst dem Lichte reiner Lehre! Mit der Lan­zen8pitze der Vorgall ll , Sicbm. JU, 179 milchen sie in den Fein­dcereihen vo r sich eine Gail l e, nuch dllB Lictorenbündel ihre!! Helmschmu cks trö~t mall auf der Onsse vor. J ener öh lblattbe­krduzte ebcrhalbe Nackte d(' r Oeetcrreichischen Friedel , Siebm. 111, 53, welcher ein Scll\\'t'rt. in die Scheide I:I tÖ1!st, lilBst, wenn ri eh tig geH i c h n c t. keinen Zweifel An flc iner friedlichen Natur. Die Giusti in Venedig und Zar" haben drei altartigc Gewichtetcino (gi u~to = recht, richtig ), wie Bie heute noch Ahnlicb zu Venedig im Gcbmuche !!ind , Die Dl'aunBchweigcr Schnacken burg führen :O;chlnngen = SehonckeD, die Uheini8chen Schnuck eineIl Hecht , holländisch schouk, auch die Reischut einen vielreisenden Hecht" dio Sachlen Römer Pilgeretitbe zur Römerfnh .. t, ebcß @o der 8c!J nchberühmf,c Fmm:ose dl' 11\ Bour­donna)'e und die altengli Bchcn Dourdon l ßourdon. fr. = Pilger-

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etab) , die ParadeiBer eine Schlange , nirnlicb jene verhillgoias­volle deB .Paradieeee. die Muck , die MOlebkon, die Grafen Mosconi in Itnlien I di e Franzöllchell Moochard , die Engli8Chen !lulcamp, alle fünf führen ,Fliegen alB Nameuebild, ebenso führen eowohl die Süchsisc.hen Schröter alB die Tirolcr Teufel eine)) Schrölcrkii.fcr, I'o,,",ohl die Frankrurtcr Frosch als die Hiling des Siebmacherecben Supplements einen ,F roBch {Röling), dagegen die SchwäbischbalJer Röhling einen PfiWt.'rling (Höling). V er Bür gab hunderte von Namenwappen, wo,'on dem Geübten viele wie !)ereilz , l'irchiuger , Barneken , Dircklin, Petz und Betz, Oreini, Fitz-Une au f den ereten Blick deutlich sprechen werden j bei Zeidler dürfte er gchürl haben, du! dio Waldbienenzüchter (Zeidlerarii BCU mellificae , im NürnbergiBcben VOD Kuiser und Reich mit dic8em Uecbte beh'hnt) in maDchen Gegenden so ge­nannt werden, dann ists 80 leicht wie mit dem Ei dee Columbue j bei Mae Maholl aber mU88 er durchaus wiseen , dau Bär auf Jrliiodisch lIahon hei8st, cltathen kann er du nicht. AUSBCr den vielen Geschlechtern mit Wolf und Wul f im Namen fübreo ihn auch die Lupin, deren einer unter den SehwiiLiecholl Minneaiingern ,'orkommt, die E nglieeholl Lo puB Grafen von Chester, die Borke (ala\'iBch bork = Wolf) dieauegestorbellcn Krainer Hungcrabaeb (an E gkh gekommen), die Elsll8Ber lIungel l' lein und die Ongentei n, bei welch letzteren die AnlJpiclung echon etwa8 "erstcck t ist, und die Kärntner Ungnad. Kann Ulan die GnadenloBigkeit wapllcnb ildlich beseer ausdrücken al fl durch den grimmen Wolf, der nirgendeGnRdß fi ndet? Die8 wird lIeneBtrier alB einem F"runzosell entgang(,11 8ein, er glaubt an j ene Gcschichte, dasB die Ungnad erst 123; bei der Enlürmung von Scbachtenlltein den NlUllen erhielten, da ein Dambergscher Ritter dieBeH Stamme8 dem Räuber Turpin fl ohn Onadl: ans Lebeu gicng; flU r in Otto Ungnad, der Schenk von Bamberg , hieBS ecbon 1236 flO, wie alle Beine Vorfahren und Nachkommen urkundlich \,on 116$-- 1646 I erst bei der GrafenstandBerhebung zu Lebzeiten Menestricn bekamen fl ic ' ·om Wappen den Namen Weissenwolfj das!! eie ureprünglicb BO hieBscn, hat er wohl nur . devi n61:, denn Belb8t die Sage weise bl08e von Erwerbung des Numel18 Ungnlld, " om früheren echweigt. Bie. - Nach ,'on Franzcn!!huld führten die WieDcr Kunietoekh 1458- 1488 eine hölzerne Form zur Anfertigung der Pferde­kummete ; diCH Gerötl! heill , t wohl noch heut 80, nur nennt man häufiger Kummet8tock da!!- hölzerne oder eiserne Geripp, Geatell

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dee Kummete. - Die Belmont (Zürcher Rolle) aus Oraubünd· ten, wo lIIaß romanisch spricht, fübren einen SteigbauIlI, bel mont , Clwa munter steigen. Dei der Sturmleiter der DODOP Eweifeln un@cro niederdeutschen l.eler wohl nicht nm Do nop! Auch die Kugeln dee Anachars;s 010018 (vom Pariser NatiODIlI­convont) kennen Dur seine engern LandaJoutc unter dem Namen Klotz. Die Eule der AuCeostoin (Zürcher Rolle) ist dem Alp­länder ~in Au C, der Habicht bei Sprinzeostein ein S)Jrioz) ihr Feld mit den Igeln spricht gilt italicniscb, riccio heil58t Igel: Ricci wllr ihr früberer Name. Zum Englischen, keines ..... cgfI Not­manniechon Namen Rarris80D ist dal Wappenbild ein Igel (fraot.öaisch heria8on), ebenso zu Ucrtizj dagegen fübren die Grafen Jgeletröm in ihrem Strome llIutegcl. Die Tlroler In­gram führen drei Ingrien blätter, ausser Tirol Klee genannt. Die Wiener 'faschendorf fübrten im 15. Jahrhundert Sehotcn (in Süddeut8chland Tasche = FrllchthüIHC). Die Keutscuach in KArnten führten unbcstritten als Namenwappen einen Eicher, landschaftlich Aichkatz , aber auch so iet dies Wortspiel da. Gegcntheil von bcwunderungawerlh. Die Hirsepßanzco dcr Preiobcrgcr in Kärnteo , wo man die gekochte lIiue Prcin lIeout, blciben anderwärts un,·erstandel1- GrÖilsing ist nicht ('illDlnl in allen Thulern Kärntens der Name für Ficbtc.nbaum und doch hat er mindestens zwei verschiedenen Geschlecbtern Grösaillg die Figur in den Schild geliefert.. Im Eicllelzweig der Kheven­hilllor, welche in Einom Verzeichnis8e ,·on 1440 Kefcrfüller gc­.cbrieben etehen, vermuthet der Kürntner K e ferfü I I, Kerbel; König 8igmund nonnt die Wappcnpflanze zwar schon vor 1433 Eichenzweig, allein er beruft sieh auf eioo Verleihung Wenzels, diose befand eich zufolge bebardlicher Auskunft aus Prag nicht mehr unter den dortigen Urkunden , stünde aber auch in König Wenzels Brief Eichelzweig, so würde dica erst noch nicht die Wahrsebeinlichkeit ausschliesseo , diUls die Figur schon früher geführt wurde und ursprünglich cin Antbriscus vulgaris war, BUB welchem einen Eichelzweig zu verzeichnen nicht einmal ein besondere Begabung in die8em Stücke erfordert - oder was hat es soust mit dieaelO Zweig für ei ne llewltl1dtDisa? Auch in der Weat1ändischen Heraldik werden mnl1 che Bild!'r miltelat der Mundarten erklärt , Unnnea de Cubiac führen einen Hir8eh (in der langue d'oc heisat bannt!s Geweih), Reilhane ein Pflug­eisen (provenClllilch relha), die aItengliachen Bouzon Vogolpfeile

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(normAnnisch ooson) I wAhrend eine andere Art Pfeile wegen ihrer musterreebten Linge .tandard genannt im Wappen der Standart vorkommt. - Der Name Donanno bezeugt 10 Itark die italienische Herkunft , dlUls der Sprachkennor ihr Füllhorn mit den Waizeoibren ohne weiteres mil gut Jahr auslegen wird, ähnlich verhält ea sicb Dlit dem Ziegeohahn der Schlesier Ko­konch (polnisch kokorykac = krähen) j bei den herold6gürlichen Rauten der Pommern Behwcrin und Schwarin (wendisch czwcrin = Raute) und jener der Carow (französisch CAneau = Viereck), sowie beim Ochsen der KarntDer Wuelrol8 (Ilaviscb volvo roab = Ocbaengetltrilpp) liegt aber die Sache "'eniger na~e , beaonders wenn bei letzteren die SiegeJum!l.eItrift Wul­drell oder Wudris steht. So ist auch der Krebll nicht bloss bei dcn Schnellen, Cancrin, Krift , Krabler redend, sondern auch bei Raicken, die Krebs8chenren auf dem Helme bei Recke (polnisch rak = Krebs). Nach Graf Uetterodt sind auch die Sittiche der Berlep9ch, die doch weit fiber 600 Jahre meist in rein Deutschen Landen hausen, Ilavisch redend. Die Wrede sind noch nicht 80 lange da, und doch wer denkt bei ihrem Rosenkranz an dlUllChwedische Wort vrida, winden I Die Freiberrn Gemmel fOhren lateinische Zwillinge. Noch minder vernehmlich roden die drei goldenen Deckelbecber nebeneinander der Grafen Buttler - aus Wallensteins Tod - , der Ahnherr Tbeobald lfervey bekleidete nümlich daa Amt des Oberschenken , botelicr beim Könige Wilbclm dem Eroberer. Vere die frObcren Gmfen von Oxford hatten eine lateinische Wildsau, vertes i die'Franzosen Mutel lateinische Wiesel, mustela, von den Franzosen MOtela ausgesprochen. Die F'reiherrn Rumet fUhren gar Romulus und Remus An der Wölfin, die Crato einen Arm mitEselekiunbacken zum Erschlagen der Philister (.I!a"to~ = Stärke).

Die kircbliche Symbolik und W&8 lonst mit Religion im Zusammc.n hango steht , gab eino Menge Namt>nwappen. Gott­schlig fUhren ein Aug Gobea·), Icslein , Siobmaeher V, 265,

. ) Diele im Torigen Jflilrhunderte geadelte J.'amilie hat . ieh bei Ver­.innbildlichllng Gottes an ein Muter IIoU guter Zeit gehalten : du frlihere Mittelaltu IIoteUte Gntt nur 10 oder durch ,,,ei Finger au den Wolken ' ·01,

bi. die zunehmende Verflachng den Uöch.ten jnpiterutig allf,ufauen er­laubte,

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einen JClna! und zwar in einer DanteIlung, welcho kaum den Beifall deli MiltclaltcrII gefunden haben würde , dagegen Christ Siebmacher V, 104, das Lamm mit der Sicgcsfahnc , wie nu ch Ostertag, die Schwli L. ischcn Lom blei n und die Steierischen Lürnpcl, Pascal und Paschal in Frankreioh . Pascell in ,E:llgland und Evans in Wnl,' ~, dieser al!! AnRpiclung nuf Johannell den Tünrer. (Walli sip-ch E"(I1l = Johann , Slavifloh hcie8tll lvo.n). Ein Engliflcbcr Jobann ~:nglc8head (= Adlcrkojlr) siegelte mit einem 6010h(' l1 . die Umschrift Inutet H oc D'luilac ca put cst . signumquc figura Johannisj hi er ist also der Evangelist gemeint. Die OCltcrrcichf'!' Marx führten den geflügelten Löwen, die ausgestorbenen Zürcher St. Peler Himmelschlüssel , flic Abtei Pertcnhauscn Schlulll'\el und Fi8eh, au ch letzteren mit Uezug nuf den Apostelj die Eng­IAnder Paulet t Schwertßl' wegen St,. Paul ; Michacl den Er1. cllgel im Siege fiber den Hölhmdrllehell; Jörger , Georg, Gcergenthnl , Bt. Gcorgell den heiligen Ritter Oeorg mit und ohlle den Drachen·) j Antheuny cin AntoniuBkrr u'l. j Aodrii und die Eng­liachen Andcr~on ein heroldllfig ürliches Andrcaskreuz, die Spanier Banftndres den St. Andrells lIein Kreuz vor "ich lrn ltclld i die Zahl der gemeinen und sOlllUigen Kreuze zu Namen mit h'.r('ulz, Creutz . Croix und Saint, Cross und 80gur Crowch, Croce, Kruz, Knyz etc. wird sich wohl kaum mit zwei Zifferll nU8drücken 11l1I1IC1r.

Auch mit Kirch gicbt es viele, lIelbt Cnpell ist " crtrctcn, Ein­aiedler, Mönche, achwllrze, "" eisllc un d gmuc 8ehr Mufig, Pfnffe l1 fehlen nicht, ßapst ,'on Bolseoheim führen das Brustbi ld, Dnpst von Stnffclfclden die Krone des l'nrste8, von Sera phi 11 und do Angeli , die Französischen Langclerio etc, Engel , Litzolhofeo einen solchen mit Anker (hoffon ). Beim Anker mit und ohne Tauende oder Zopf. wie die Zopfhcrnldik cs nnn nte, " 'erd en wohl die Mchrzahl der alten GCllcblechter, welche ihn als Namells­wappen führeD, mehr an die chriatliche lIoffmmg als all de li 8ech8ndrl gcdacht haben. Die StaufTen, eIeren einer bei Sernpach fiel , und die Elsasser Sro.ufell berg führen ihre Staufen mi t den

• j AlIB.er dem Patron de.r Ritt (,fld,"rt giLt CI noeh n.el!l't'ro trip!:,\'fisehe Schutzheilige, lIIartin, Quirinul. Valent(n. Sij. ... mun!l , König SI.. (mii •• ,Ier Tribun St. Vietor .. die ecnturiOllcn CBJl illl, f'loriall. Gerton, (,,-meT GIlII .:olph. Adrhm, F"'Dltinll" Aluan""r IInt! Vitnlil .. .:incr und d('f andere da.von kommen in redenden Wawcn "or .. ~ .. H .. (;t .. Martin l':11 Poi)SI u., i den Bai",n MarlUI ..

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V CIlUlll. also den Opferkelch. Die Wiener Familie Graner fD.brte 1411 fünf Gnr.ncn d .. i. Pateroosterkugelnj das Gcachlocht von Kru gclIlark hat die cruseona ewige Lampe, ea ist uraprÜJlglieb Ortsllllme, wohl Mark, die zu' einem Lichthfiuschen ge8tiftet war. Adam mit Apfel und Scb lange ist die Figur der von Adam, Siebmachcr V, 238 ein Opferaltar jene der von Abcl, V, 369, ihr HeimlIchmuck 'Abr i betend . Die Stadt Kaub fuhrt ala 1J('hwache Namenllanspiclung eine Kufe , um welche ein nackro. Knfiblein läuft nach der Legende dC!l heiligen Nicolaus. Die Taube der Geist \'on Wildcck, Siebmacher UI , 110 und die zu ChatcilUlerveil , das Wappenbild des St. Gral oder sang r~al, und vermuthlich Doch andere mitt e lalte rlich e Tauben slOd Zeichen des heili~cn Oeistes . Dem Bösen sieht man wohl nur bei lI ell, ~)iebmacber V, 855 . nlimlicb als Bewohner der Hölle, ein cg rroldcnen liochBufflammenden P euerkorbs auf d('m Helme. Rcli \l"a~l': I'ntgegenhcrvol'1lchlluend j man vermied ca, den . Satan zu malen und hieRs ei n Geschlecht Teufel , so half eil Sich zu einem Namenwappen , wie obige Tiroler, oocr wie die Oester­reicl lischen Tcufel vOn Ounteradorf (. ein schwarz wild ROM') odor Ül1 1!lIeralen Falls wie die ßairischen Teutrel von Birken­scc mit dcm ßnuunenl!prübendell Tetlfelsvieh , dem Pantel j die Tufcl der Züreber Rolle aos nuuten nur durch Schwanrund Mn IIÖIlCll pfuh l an.. Die l'huriugcr Aerdn ruhren die Oöuil1 n oder vielmehr " ValClidinncK Tl erthll, einen ähnlicbell T t'ufcla­rUD11lf vom ßrockcu die Thüringer Prockcndorr, und nl9 Zimier 4:lio Ba Ill hoten , Sicbmnchcr Cl, 02, einen Druden fu l58, Ccrevis­II pi clern wohlbekn uDt, (He Trutt von Ebentein , ei nen Bock 1I lexeng('lIIlllrl) die Trutborg, Zurcher Rollo 469. Juden , T.ürk~n und Il eide n oder doch ihro Kopfhedeck ungen findeIl IIlCb ID

Wappen ftU!t so oft al9 dcrgleirbcn ndeJicbo Namen .. Dlls Kleinod der Obcrkiil"lltner Chiiczer besteht Mch einem Siegel von 1824 aus zwei Armen .. die lHiude im Gebet "ereint , wohl al s Ver­wahru0H' ~C!gen Ketzerei.. Im Schilde der Rotenhurger Zweitrel schwebt eill gchnrnischtcs Ullgeheuer. - Wie der priesterliche und Blldere aU8gczeiclllleto Stündo , so gilb besonders auch das Hichtcrnnr l, ","oldies, nur VOll }~rr ic li verwaltet, in aUen Zeilen mchr gnlt als jetzt, redende Bilder, mehrere Geschlechtcr NonreDa Richtcr, Schuhlleiu , Sebolz , P n1torius nabmt>n Zeichen dnon. tHo älteren ge ..... öhnlich einen Stah , dio Rheinländer Rolandt, ti iebmacber I, 128, eine RoJIlndeüule .. - YOD lleroldstucken al;e

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Namenwappcn können Doch 'fiele beigefitgt werden. Der silberne ßal.ken von Oette~eicb ia.' Dach alter Schreibung .tet. der weiue Stnch • 'f01l OC.8trICb. 010 Thüringer Sparr, die Sch .. 'cdischon Sparre ) _ 10WI0 noch mooollO Skandinavier mit Sparre und die Englnnd.er ? beveroD .führen don Sparren, dio Engliinder Barr ulld die (llße der violen Familien Darry einon schmalen Balken (Englilcb bar) , andere mehrDlalige Theiluog (bany). D~h ~dere . Strichbalken (baruJote), die Detvoll Vierecke mitten -.:.m Sohllde I ein englische •. He~ldltück zweiter Ordnung, d~IY~ - ?r.ube, der Uerzog von Glron In Spanien die SUinderung, die }i rinzuI18cbon ß arrO! du Hettay zwei hintere Schrigbalkcn (Irul: barre), die Fozellier Spindeln (rIlleau) eh:. _ Auch das .cbwm~a~e Schach gab viel redende Wappen 1 10 der Stadt Zavelstein ID Schwaben ein Sehachzabelbrett yon 6 mal 6 Weill und Roth, den Strassburgern Schach die obere Theilhl.Jrte yon Roth und Gold geachacbt, besondcrs dcr Roch z. B. dem wahn­IchafFeoen Königreiche Marzaclt oder Marocco, in Wahrheit denen von Rochow , der Stadt Rochlitz (die heiden SpalthAIrten der Schachfigur hClleitcn den Stadtthurm), den baierilchen L 0 c h, den pommenchcn von Brack er, den bannoYeneben von Schack oberhalb all Lilie gebildet, den bei Duellius zu 1581 angerührlc~

. ) Dieler Nun •• owie Olellitiema wlre dem gelehmo SalfUU ufolge ent dem WIppen entnommtn. Auch Mucb glaubt, d .... einige Namen .0 eot.landen lind, und du Gleiche liett mn.n bei f ieleIllIteren Wappenlehrem. Die Eri}rte­nulg bt weilt IChwieng, denn aUJ Zeiten, da die GelChlechueamen .chwank_ te?, ~Ind IW'IT tchriftliche Ge.chlehttquellen geollg .ber wenig .u.l'lhrlithe IlItthetlllng llber dergleichen Dioge alll 1111. gekommen. Unwahmhe.inlich klingt die S&che nic.ht. Viele der N.men, mit dence man jellt Dynuteng&­" hlech.ter "om Ja~re 1 2~ bolegt. I. B. Eppellltein, Meran, Sponheim-La .. an_ *:halt .md tonnntionen : In Urkunden IOleher Benn nennen . ie .ieh gewöhn­lich nach derjenigen ihrer U'lIptbnrgen, wo .te eben wei len .0 hcl .. t Gral Wilhelm 1202 - 1230 bald de Hlllneblll'th . bald de IM, bald de .M.lent~i n, ud wenn er Im Celolg dtt Kaiscr'l oder lIerrog. er'lehelnt hat er e.nt nlellt i~rner den gleichen Namce , getchweige denn die BrlIder' nnd SOhne; sein Sleg\l1 .ber .I.t .tell du nlmliche. In Fi llen dieler Art lag et wohl nahe, den Hoehfnuen ubd den Dicn.therm uach einer duu geeigneten W.ppen8gur 111 nennen, 1 B. alle Montrortaeben Linien Grafen 'fon den Fahne. In den Ietden 400 Jahren ilt et uDaublhlbarmal geaehehen d ... Bein.m e n nach dem W. ppen gebildot und d.nn mit Hinweglulung' dei uniprllnglicbcn rnm elgenUicbeli Getehlecbtlnamen wllnlelL Die Plantagenel bekamen dielen NAIlI~1I "Oll einer Helmlier, dem GiDlterzweil,"e (genilta), .u vorheraidUeber Zeit.

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Schaher nach einem Siegel , den Btnu. borgern Schanlitt, dea Ba.elem Schaler, letsteren auf den 11eI01, bei dieeen vier klingt der Name zwar nicht an Roch, wohl aber an Schachfigur, den von Vogt ( in ihrer echacbkundigeo halberltldtilcheo Reimath wie im übrigen Deutschland bicM der Roch 10). don Scbwaben Fronbofer {ln1MS des FrohnhoCI, allo Vogt; zwar ista nicht der beim Scbach eigentlich gemeinte Landvogt, doch du Wortspiel gr uOgte auch BO}, den Frinkiscbon Stürmer·), den Kent'sohen Rook , deli Norrolk'schen HookwoOO , den Urigen Englischen Rockwood, Rokewood, Rokele, Rocklifre, Roke, Rocke, R~ld, den b6bmiechen Smohar von Rochov, den polnilchen Roch, wo er nach neuer Manier als Thurm dargcetellt ilt, Wal nicht irr nlachen darf, 10 ,,·enig als die älteren Verzeichnungen mitPCerde­oder Schlangenköpfen, den la Roque in Bigorre, ihren Stamm· ' ·er ..... ll.lJdten la Rocbe de Fontenilles t den CranzaliaGben Roquerole, dem Dienltmannengeschlechto Montfort zu Wa1len­Iladt (Zurcher Rolle) und den Lothringern Forcey sillnbildlich (fort = dark), " 'ohl auch dcn Montrort im nordwestlichen Frank­reich, dicllo fiihrten im 14. Jahrhunderte d'argent t\ UD fer da moulio de guellee A testel de l erpent d'or 1\ c.hacuoe corniere du fer de moulin i dreihundert Jahr IplUcr abor diese Figur in der Dreizahl ohne SchllUlgcnkiipre alt chailes t\ l'antiquc bluonirt. - Die drei Bcrmelinrochen der Altenglischen Simon m~gen wohl ureprünglieh Doppelberge lein, Sx2 = six monta, denn derlei Zahlenlpiete l ind auch nicht leiten . • MoDsire de Vipoint porte d'or, a VI aunulettes gulee- heist e. in ciner Engtilchen Wappenrolle yon ungefähr 1950, wo Vi pointa = 6 Stacke*').

e) SHirmilCh iat d~r Angriff det Rocht. nDer heldengtmllthe Ruch .tnm .Ieh in alle~ Tit r Ricbtangcn kampfbtgicrig in du Streit : ... ehe dem Feide, der leinen W~J; dardl.trem~ Pogt Fird l1li. Dei den alun lDdicna aa Elephant, bei den P ersern als Streitwagen, bei leerahrenden Völkern ab Scblß', bei uni all w.lfenbc!wl hrter Laod,ogt dargelullt , theraU i.u die Kraftfigur , damall wi.'it . Ilrker al. die einlt beaehrillkun Gangel w.ndelnde Klloigin, eigentlicb fert = Vuier , '\11 welcbem ICbon lrilh die minder phllologilehen Fr&IlIOIen eine nergu uud Dame gemacht haben .ollen.

U ) Tbe Viponu {Veteripootel may IlaTo I'-Ither prGlened tbe andell.t ornament. of .ome a.ntetWr·. Ihield. or aSiumed the .u rou.nd .potl in CO!l­lormity witb one of the fasbiOl1l oe t1lia pe.riod, ~rmboli%lng thei r name by VI poinu, sagt l)laneh~ der tfilmiche PeI'lCHII\ rooge cmix .. on EnglaDd, den Gedan.keDpog Ton Beibehaltuog dN AhaenKhildet le.ider !licbt we.ite.rferlolgead.

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Treuer fiJhren eine S. womit nuch die Tugend der Treue im ,Mittelalter Dicht .elten vorgestellt wird, Vierbaum eine" auf dem Baum. Die Tausend Ulld !lillini führen dall LatciDiscbe Zahlt:eichcD M. - Als Siglen führen dlUl iM , in ihrem Sinne ebenfalls redend I die Mellio und Moyor , Siebm. IV . 1St , die Franzosen Maacoo, die Spanier Santa Maria, die Polen Muallki, die Stldte MiUenbcrg und Muustcrbcrg. Untern aufgeweckten aber Dicht Ichriffgelehrten Vorältern impooirtcn lolebe Schrift­zeichen weit mebr als UD., die R, S und W lind die bAu6glten, UDtc~ anderen fübren solche die Schweizer Rcding. die Kärntnt'r Sachs und die Schwaben Wchinger, aUe drei Geschlechter äller ale die Heraldik. Auch die GrfLfen Wittrlsbacb . die alten Tifelet Villaodera und die Schwaben UIm letzten ein W in ihren Scllild , nämlich einen fünfmillgebrochenen Silberbalk(ltl, bei Muracb echcint mit eben der lo'igur ein M gemeint. Bei Webingl'n iet der Dalken nur dreimal gebrochen , al80 leichter für W 7.U

erkennen. Bei Weltzcr und WewRrt in Kürnten eind die An­fangsbuchstaben durch Treuhund dargeatellt , ein Manne- und ein weiblicher Arm, Jer erste geho.miacht, der andere geechmüekt in gewechaelten TinchtreJl dca Spaltaehildea, heide etark nieder­gebogen. Ebenao ist dae W der Weger von 1450 gebildet, noch mit einer Wago in den Bünden. Da" Doppel R dor Augaburger LangenmauteI von Rist ul'fIprilnglich dlUl Monogramm des Ahn­herrn nüdiger, Anfange- lIDd Endbuchataben zusammenfaaeend, zugleich Hausmarke. Das .Jam& auf dem Balken der NÜI'n­berger Ilaimb ist, abgesehen von etwaiger Bedeutung ale Wahl­epruch, ein NnmeDllAnklang. Du silberne &; in Roth der Eng­li8Cben And (= und) darrte minder alt BCin. - Manche redende Wappen stammeln nur, eo ßerchem mit ihrer Burg, :\taenhllupt mit Mohnküpfen , Cburficzer (St. Christoph - ßtudCfKcbn rtlbuchl mit goldenem KGtbie in roth. die Elauscr Weg1.shcim mit rOlh und weiss gewecktem Schild , die.gchweizer Yllbrunn mit Lampen (Oehlbrenllern), die Fmuken Vl18ant mit einer Faulcitcr im ScbiM. aber einem }'8.sl\n nur dem Helm , die Eynntten mit ihren ..: tummelenten, übrigens tl\ndschllnlich Einteil. Die Freiherrll von Ende führen bui Stumpf und Tscbudi als Kleinod den Fuchl, eine Ente raubend , in Siegeln von 1306 schon WiJhetm dictus de End; in der noch ältern Zürcher Rollo stcbt eiD ganz anderes Zimier , diee Wappen ""urde also erst redend gemacht. Aehnlich geschah es bei Lönberg aus der Burg oberha.lb Intzwyt bei

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st. GaHen ' deren Wappeneiegel von 1820 zwei l..3we.1 über­einander z;igcn, wAhrend in der Zürcher n~l1e ~iehta d~erarti~ an ihrem Wappen zu sehen ilf. Da man In belden Fallen trei geecbaltet zu haben echeint, eo hätte wohl ei ne ellrkere Namene­an.pielllng el'8Oonen werden kannen , allein in dietler Richtung hatlo du Mittelalter Dicht eo Tiel voranl al. in der geechmack.­vollen Daretellung: ee wird just so gegangen eeio wie jetzt, 10

dus der Findige ein gelongenee, der Gedaokenscbmlchtige ein poVl"ea Namenwappeo zUlI'eg brachte. Den blauen Leuen Ton Lüneburg kann man nicht zu letzteren rechnen. da ea uoch bei Sucbeuwirt und leinen Zeitgenoeaen Leuenburg heilll Mancho Ellgliecbe eind auffallend eehwach z. ~. jeuee der ur­adlichen Pelham, ein Pe tican im Scbilde und ein peaoock (= Pfau) aur dem Helm. Da ist noch du der ebenfallI uradliehen Pawn (von paon) besser. Die Franz08en Coligny hatten eine Slute cotonne, die Mailänder Visconti eine Kindlcblange, bilcia, die altcngliechen Malebie drei Schlangenköpfe, die lIcnöge von Bar zwei Arme (braa) , im Schrigbalken von Lothringen, Lorraine sind aMrions, Adlerehen. - 8at der Name sich gewandelt, eo hört du Wappen on ganz zu reden Ruf. Bei den Wimpfl'en muee man eret erfahren, du! lie Recrmann zu Wimpffen heilBen und dua Hcermann = Widder war. Der Schild der Grafen Kaloein in Ostprcu.,.,en, blau: auf grünem Boden ein Palmbaum; an welchem 7,v;"ei naUlrliche Leoparden aufepringcn, war deutlich rodend, eo lang sie Katzenblauer hicleco, eben80 vcrhält CI lieh bei den Tirolem Orafen Brandil , frühr Leonstein. Die Haaen­köpfe der Fluenkopp schweigen im Malzaolcben Wappen, AhnIich die Barten der Bartenau , nachher Stetten in Franken, die Schweine der Porcachio , von 1800 an Formentini in Görs, die Hechte der Ludi , naehber MancJni, auch die Lilien der du Lya. eeit eie Vignacourt heis8en. Die Sterne der Grafen Sarnt­hein, früher Wagner erriith jetzt niemand abi du Sternbild des 'Vagens , was hei den Wagnem von Solothurn minder echwer ilt. Oie drei altenglischen Doppelachh1ucbe, waterbudgebl, der Trulhut eolleo redend gewe8en eein (allfranzöeiech trce bouhl, der kriüeche Monlagu·) blU el logRr für nicht nnwahreeheio­licb . dlUle der Name von den Bildern entlehnt eei, allein eio kamen mit Erbtocbter und Gatern an die Roos, und jetzt

., .4. guidc to tbe Ihldy o( heraldl')', LondOI1 1840, .d Seit(! 70. P".III ... . Wapll/!rall,,,rell. 2

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neDnt man tlicllclben die Rool'chen Figuren. Beiapiele, dan rodende Wappen oboe den Namen dazu an die Kinder einer Erbin kamcn gicbt es in deutlchen Landen l'iele hundert. Ort behielt von mehreren Linien eines Hauaea nur die Eine du redende Wappen, s. B. nurdio Hilrnbeim zu Hürnbeim daa , Hiragehürn", während nach Ludwig Müller in Nördlingen die IHlrnheim zum nauhen~ haul einD Oau , die von Hohaltingen zwei KC88elhaken ( Hacbeln . wieder redend) I die zum Hohenbaus drei w iche Baobeln, die zum Kal7.cDltein Meerkatzen nahmen. Weit häufiger tritt der umgekehrte rILlI. aber mit der gleichen verstummenden Folge ein, dUB von mehreren Linien nur die Eine den Namen, aber alle du an ihn anapielcnde Wappen behielten . - Oab ein Lehnsherr Thoile oder Tincturen 8einell redenden WappeDI an Vuallen anderen NamenlI, wall tauaendmale geschah, 110 hörte dall Reden auf. Scbon vor der Zeit erblicher Wappen trugen die Dienstmannen eine Devise I Livrei, badge. irgend eiD Er­kennungszeiohen, und gleioh zu Anfang der Heraldik sind Figuren und FArben hierzu genommen word(-n . wie wir aus Percival ersehen . ). Laut kräht der rothgcknmmte IIChwarze Hahn VOD grßnem Drci bergo deo NIlDlcn aci ll('a Grafen von Hennebergj vertheilt iat er ins Wappen ihrer Mi niateril1lCII Keher in Franken ßbergcgangen, ein rotha bgcacbnittcl1ea Hein (arl.ege­wechllelt in den wei" und achwan getheilten Schild , dcr Sohnabel an die IIcbw"rzgeklei{lete ll elmpu)lpe, dio Ilalt der Armo aci De l~lügel trägt, heide je den Schild wiederholend; lIinnreioh aber schweigsa m aUBBer rar den Wilf!end en, welcber die Keher z. D. aUII Siebmacher I . 102 und 11 , 72 nls Truoh-

.) Stande.erMhung, 11110 allch Adel.~rhebllng. le it " aiaer Kllrl IV die­leibe in DeulaelJland eingefllhrt - die er. te }'f lm~Ölilche Nobili tilllug 1011 lehen 1271 erfolgt lein - gehörte zu den RCl<)uatn.'Cllten dei ReichlOber­haupts. aUlchlieallcb 'fon illlll leibt und acinen Ik'fllllmiehtigten nUlgei\b~,

10 .... eit leiDe Macht reichte : WaJlJleli und W"Plleu,-ennebrun!t aber ertheiltcD alle gröDem und viele klci ne Lehnsherni. Du Entspreclleude gilt Ili r }~ngland, Schottl ll.lul, Frankreidl. NaTllrra r te. I)u "iele Roll! und Wein in J.' rlnldachen, da8 Schwnrz und Gold in den li lle.teu WII111ICn Sill'hlilcher Va.nllell wird hluüj( dem ~child der l .ehntlwrrn entnommen lein. Die Urad!er Minil terialen1ll'llppen IJichbl lllUtCn (TnlchllCUCn) M"gollheim und Ringingcn, be­nu rinb-ur Url!0llr , dealt !. nidlt ,ref ihrr Namen. DaSier el .... " llin;.:ingen mitteilt dca Nurinp, IOlIdetli AU ! den Namen dea Dienstberrn, welcher aber ein sau anderu, nicht redende. Wappen ffih rte.

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1IC81e von Henooberg kennt. - Die wC8t1indillche Heraldik erwihnt mebr als die unsere redende Wappen von Lehen ... gütern, welcbe den el'lton Be8itsera zu~leich den Name.n gaben; bei Ven'ius8erung an einen Fremden bekam auch dieser ~ .. Wappen aber nicht immer den Namen. wenn del'lelbe nilmheh mindere GeltuDg hatte als lIein alter. Vereinigte er den reden­den Schild mit dem alten durch Zuaammenllcbiebung oder Vierung, 80 IÜllt sicbs noch prmittelnj ward aber die redende Fi~ur blou dem alten Se:hilde aufgelegt oder aur den He~ ge­lIetd _ einst du Gewöbnlichere - 80 wars zu Ende mit dem Reden. - O"zu kom men noch die Verleihungen von Namen· 1't'appen erloscbener Familien an andere. Die drei Sterne der Dratner Or"ren Steraberg kamen durch Erbschaft an die CiUY8l, nachher durch Kaiiler Friedrich ur. 1459 an seinen Feldhanptmann Jao Wi towetz, nan in win dillehen Landen, damals zugleich mit der Hernehaft Siernbe rg i aber es war schon gang und glbe, Wappen erloschener GC8ehlecbter auch ohne GUter all .• dem Reich aoheim gefallen· weiter zu vergehen, IIclblt lolche die ur­aprünglich gM nicht vom Reiche verliehen worden . . Dav~n spricht die Eberllorf8che Geschichte I welche Herr ~on.z }[a~a von Wcittenbillcr neulich mittheilte : Markwart, VielleICht ein Tbieratein aus Blliern vom EIl\alller Orarengcscblecht baute 1115 die FCf;to Aindbcrg in Nicderö8terrcich , jetzt Himberg, nanDte sich davon und ward der Stammvater sowohl der Pillichdorrer als der Ebel'1ltorf. Sein Urcnkel Konrad nannte lIich bald Hindbcrg bald nach scinom Gute üetzt Kaiscr·Ebersdorf') Eber· IItOrtt ..... elcher Name nun dem Geschlechte blieb , und tührte nach 'Siegeln von 1262- 1269 "ein rot bi nde in einem gulden Felde. und zwar schreitend aur grilnem Derge, welcher etwu IIpüter al8 dreihügligcr Scbrägfulls erscheint, 10 da~1I die Hi~de klcltert. UekfllluUioh hatten die T hiorstein den gleichen Schild, ellenfllU!I redeud in der Zürcher Rolle, N. 505, illt der Ste in, aur welchem da; T hi er steht, als fre ischwebender grüner Vier­berg gebildet. Calhoch . Enkel KODl'Ild8. ward ErbUmmercr von Oesterrcich. De8sen Sohu . Rudolf von E beratorr führte 1307 ein Viereck siegel mit Hinwegla8lung lIeinell nnD nicht mebr redenden al~cn Wappeus silbern : blauen Schräg· balken, darin drei silberne Adler, eil sind drei von den mnr aus dem blauen Schild Altöllerrcicbll. er legte also aur du Amt mebr Nachdruck alll aur dio IUlgebliche Abstammung von den Thier· ,.

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lltem. Andere lein Druder Reimprceht" der mhrte aut dem Helme den niedern ritterlichen Hut und darauf eilLen grossen Ballen wie damals die Grafen Thieratein, denn eines ihrer GrabmAler von 1318 zeigt diesel Kleinod und nicht mebr du !LItera der Zilrcherrolle, welches in einer Puppe, lIirachgewicbte etatt der Arme, bestand. Dem geschichtlich gestimmten Reim· precbt vermachte dann Herr Haol VOll 1:I881&u , der letde jeDes ruhmreichen Stammes , aUI dem in die Mnrchreldachlacht der hundertjährige lla"lfluer Ocaterrcicba Ba ODer vorgetragen hllt, das Gut 8ulau u. 8. w., das Wappen gicng' aclbstvcntiindlich mit dem Hanlgemal , 110 niimlich mochte Reimprccht meineD, aber CII kam anders: deo Schild \'on Schwarz und Gold "in fan gelegenIl , wie faloo , also getheilt, dazu den Helm mit Flug ebenllo bekam nicht Reimprecbt von EbeNltorf lIondern Martin der Streitgreun .tU Lehen". ENlt lang nnchdcm dieser Martin todt und begraben war, meldete lich Reimprecbt8 Enkel, Hanll m. der Ebentorffer wieder und erhielt nun 1899 vom Oeiterreichi8chen Benoge Albrecht IV. und nochmals 1401 vom Henog Wilhelm da8 Ba8lauer Wnppell. Seine Sühne Ranll IV. und Albrocbt liegchl aber 1400 und 1402 weder mit dem llilltberg8chen 1Ioeh mit dem J:l8lllauer noch mit dem RudolCsehen Minieterialwappcn , 80ndern mit 11em \'ornehmern der Hei88au, vcrmuth1ich mutterhalb. 1435, vier Jahr eho Herr Ott der letzte \,on Mei8~au zu Iterben kam, bnt diCfler, Marschall uDd Sehenk von Oe8!err('ich, den Herzog, 8ein Wnpp('D, dIL8 er zu Le 11 en hot, eine 11amall gangbare, auch gant in du I~ehn­wesen pa!8cndE', abcr irrige Anschauung, und welcllc8 er IJaha dem V., Sohn l-Ion8 d CI TV. "on Eber8torf \'crmacht hat , d('m-8elbeD tU bClliitigcn , or bCt!leh rcibt es golden: IIchwnrzcs Ein­horn i Zimier Glnscoe8t mit Fcderbusch . darallt!l hervor8chend drei Oänlle. Das kun ll tloac NCllt der (in ti er Hcraldick Itela wilden) Onntl ist wie ein niedrer l~ed erkorb oder ll qch iihnlicll er einem Uelmwull1t dargeatellt , die Giinliekollfe t!lchcinen eine Verschünerung durch Herrn Olt oder leinen Vlltcr höchsten" GrolIlvater, denn 1844 kommen sie noch nich t vor. Den Eber­I!orffern geh ürte nun \'on Hecht ll \\'ej.!en der schon vorher ge­führte Mei8sauer Schild, 7.um Kleinod aber nahmen !!ie slatt des OUlchen die halbe Schildtigur und krönten lie hier wiu auch die ganze unten, obel1lo den Hr!m , wie nus Siegeln -von 1451 -1499 hervorgeht. Erat 1503 li('bt mOD, im Siegel dei BeneIIch

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oder Denedict., Hindberg und Mei888u geviert, mit zwei Helmen, auf dem tJl'ltco du alte 'J'hierlteiuk leinod dcl' Zürcher Holle Ilber weiblich, die zehn Enden vierblattbcatcekt, auf dem andern das obcrhalbo Ayngehilrn, a110 Thiere . Helme und Rumpf ge­krönt. macht Ileht K rouel1. Scille drei Sohne, ßenedict, Sigmund und Rainpreeht WUNen. nachdem inzwischen die aJtt!.n Urllfen von Thicrateiu Qllsgeetorbcn, von KÖD ig Ferdinand I. tU Grafen von Thicrsteia erhüht mit dem ge\·jerteu Schild ihres Vat erll} seillen Zimicren und dem Helmhut, nun hoch und gestülpt, mit dem Ballen, also Luxua an Helmen, aber nicht an Kronen, deren haben sie ni cht Eine behalten. DeI! genossen sio nicht lang, das Geschlec ht erJ08ch bald nach 1550. - Werm man 80 will­kO.hrlich \'crfügte, was Wunder, dass Wappen auch durch Kauf ,'on einem t urn andern ii.bergingcn , abgesehen von jenem ßrackenrumpf t 817, "'elcher nut7.barc Rechte vorge81eUt zu haben I;cheint*). Johann Tmga uner verkaufte 18GB sein Wappen, Schild und Helm aammt Siegel an den Ritter Pilgram Wolf­staller in Steiennark "*). Ercbinger !tolch, er für olle !leine Erben (eI ißt Dicht geaagt Kinder, Erchinger wird wobl der lebte Reich gewcson 8ein) überld!l8t IS6 t seinen rothcn Mond­!lchein iOi Silberschild, \'on welchem Hermann Reich zu Stopfen­heim acbon 1359 aU8drii.cklich und eid lich bezougt, daN die. lein Wappen lei, dem Ritter Ooorg von Well enwart, und die Wöllwarth führen ibn 8eitdem wirklich 8tatt ihreR früheren DracbeoJ'umpfes auf Schild und Helm. Laut Urkundenahschrift im Ilmtlichcn Copil\lbucho König Ruprecht8 auf dem Wiener Bau8-Hor- und Staat.earchiv geatattet dieler Fii.r8t., NQrnberg 18. Januar

-) In der Zll reber Rolle rnhrt. ibn der Burggraf ICboD. uad Rfgelllberg N. 146 ruhren ihn nicbt mehr: dieae. WaPIICn i.t eine. 'fOD den beideu, welcbe im Widenprach mit &118m Indem .ur die EnlAluhulIg der RoUe ent nach 1317. ltatt 1282- 1200 deuteo. EI UlIlezo ermittela, ob im 13. Jahr­hederte die Burggrafen deli Dn.ckenkol)f niemals. ed dis RegeDiberger ihn immer II1hrt.en, wu flr oder wieder entlCheidend wlre.

-, Doch f&hrten .ine Nachkommen den &lun Wol&nunpf fort hiJ zu ihrem Au.uterbeD, wo er aD WindiJehgrAtI hm. In dieaem Falle iJt nicht eniebtlieh. du. eine höhere Behörde 'fon diesem SchILcher EennUliu nahm.

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1404, ,seinem getreuen lieben- JOhanD Sehulthciu, in goldenem Sohilde und auf dem· Helm don oberbalben flchwarzen Widder, Klauen und linkea Ohr weie., zu fUhren, welchel Wappen er 1894 dem HormanD von Wornczrü.t abgekauR, "iueto empcionia tituto" beiSlte im mittellateinischen TexL Auch die 8ebultheiu mbrten diee Wappen seitdem aUllchlieulich·) liebe Siebmacher V, IBO. Derartige Enrerbungen durch Kauf kannen nicbt ganl 86lton gewosen aein, da die Wappenlobrer dea vorigen Jahr­hundertl, welche lieh Dicht allzugcm mit QueUcnfol'8chung zu he(uacn pflegten, welchen daher obige Beiapiele wobl verborgen geblieben ICin mögen. davon als 'fon einer bekannten Sache aproohen: auch 80 mag ein und du andere rrflhr redende Wappen zu reden aufgehört habon. - Aus allem gebt die Ubcrwicgend groeae Zahl der Namenwappen hervor. ltEI ist kaum m3glich", sagt Plancb6, .einen alten Schild zu finden, welcher nicht unprQnglioh redend oder IlDspielend gewesen wire, du heiast auf den Namen, Besib oder Beruf (profcasion) dea Trägen anspielend, nat6rlicb mit AUlnahme jener blos Herolds-

. ) Au welchem Grunde Wöllwarlh uud 8chultllCiu ihre rrl\hcrtn Wapllen nicht mehr gefielen, darllw,r Ichwelgt dio Geschichte. EI bleibt wenig Inderet tlbrig all mit dem ro.ntlichen Foncher in Knpremll aOlunebmeu, d~ m&llcbet Wippen ein w,lOnderca nuubaret llteht andeutete , abo dlnn mit dem Rechte .elbst ,erlaurt und Enteret fllr Leb:tem metonrmilcb gebrallcbt wurde .• 'reilU!rr Heinrich rou Ledeblll .agt 'fon den Figuren au dem Tbiu­reiche: "Bier liegt dio Annahme emu Symbolik belOndul nahe , da dio Thierflbel mit ihren typischcn Cblraeteren dem MittcllUet lehr geli llflg wir; lucb finden wir lu den Attributen, welcha dio Heraldik den 'I'bieren beilegt, oft einen enlachiedcnen Anklang an die •• .. bel. Wollte III1D nun allch bei dem Uhren Edellinn und belondere Macht , bei dem Adler du er­baw,no Stuben na~h dem Uöchslen ek all erkll rlicbo Motin fnr ritterlichen Schmuck aDIeben, 10 kommt ulan doch bei lfeitcur Betrachtung der gelflbUen ThicrgeltaltAln .. ueh mit der l)euhmg in Vulegenbeit. - - Wie wtlrde mit Hinblick auf die Thiorflool erklirlicil acin, da .. recht angetebeM }'amilien lich tclbst gewiltc lltlultliiere 11.1, Zeicll~ n wlhlt~n , deren symboliBcbe Bedeutung eine keineswegs tchmeiehelilarte lfar? Mit grösaerer Wahmbelnlichkdt könnte m .. n daher wohl t.uDthmen, dUI ditte Bilder .ieh aur die ZlIebtuug jener Tbiere __ belOgen~. Derartige Dedelltong haltt! am Ende auch der Scbal'boek der Wemrrllt , rieUeicht augedehnm Weiderecht. wel~bH ganl wobl tom Reiche IU Leben gepDgtD .ein kann.

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figuren enthaltendeD, welche, wie ich schon vorbrachte, aUI or­namentalen Schildbcfeatigungen entetanden aind, und aelbat diese· waren manchmal redend-. Wenn der urkundliche Beweia vor­liegt. da" ein Namenwappen ohne Rücksicht auf den Anklaug zu Stande kam , also scheinbar zufiillig, 10 wird aelbat dann noch tU untersuchen kommen , ob der Wappenherr nicht unter mehreren Bildern, zwiachen welchen er vermöge Betlitz , Ver­waniltechaft und Lebnaverblltniu die Wahl hatte , gerade jenee aussuchte, welches auf seinen Namen deutet. - Unter die Wappen und Deizeichen, welche zu manchem ernstgestimmten Heraldiker nicht aogleich reden werden, gehören auch die mit ache~haften Anspielungen z. ß. Colleoni in Venedig; die Baiern Kropr, in der Schriftsprache heiaeta Blähhall, Siehmacber 11, 61; die Icblesischen Ungeraten , im Dreipa88 Dretlohflege I, die ö8terreichiacben Ungerathen, im Schrügen dietlelben Bilder; die achleaiachen Zyganer, Siebmacher 1, 78, blau: im Oöppel zusammengefa8ate gelhe Stricke, als den auezurottenden Zigeunern gebührend i die Freiherrn Unert) in Baiern , Siebmacher Supp­lement V, 2b;, führen "on Schwarz und Silber gethcilt: auf grüuem Dteiberg link.a rQckwiirta abgewendeter Uitter in voller nQatung ausser dem Waffenrock, den rechten Arm mit Kommando­,tab und den rechten Pu" erhebend, ~o einen rothgeholten Theil den Blicken bietend , welchen es bürgerlich artiger wlre, nicht sO lehr zu zeigen i ausacrdem begeht dieser Komman­dirende dae heraldische Unirtl, linka abzumanchiren : du Dimi­nuti'f giebt Hoffnung, dlUll er nicht noch geachmackIoeeret 'for­hat, obsehon die Dafiiltellung -! Wer Stirketca nicht acheut, schlago du Wappen , - "ich tar sein nicht genenDen- - Sieb­macher I, 115 , in der mittlern Querreihe du letzte I nach ­schauderhaft! - Angcaichte lolch' uno.berechbafer Mannigfaltig­keit bei den Namenwappen, leuchtet ca ein , wie miaelicb die Er­örterung etwa aonatigcr Bedeutung der Figuren auf Schild und Helm ist : wer dies bei einem Oeachlecbte versuchen wollte, welches er nicht nach allen seinen VerhiUtniaaen, geschichtlich, geographiach, Renealogiach und spbragiatisch genau kennt, zögo sich mitunter Ergötzliche8 zu. EI gienge z. B. ein zwi8Chen Ur­kunden vergilbter Profes80r darauf aus, deo geheimen Sinn zweier in die Höbe gereckter Arme zu entdecken, - dica Bild for­dert ja fut hiezu auf, - er wäre nach Vergeudung von viel Zeit , Scharfsinn und Augenlicht , einer Last 'fon Dinte und

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Lampenöbl nicht zu ged~Dken. mit Zuhülfenahmo der dmmt· licben ihm zugänglichen Quellen und GrabsteiDe in den Ritter­landen zwilchen Jona. Nowgorod, GuimRracna und Jerunlem zu befriedigendem Ergebni'I gelangt, nicht ohne ErwlbDUUg de.sen . was gegebenen l!~aUa PythagoNLI dazu hitte denken k~nnen: .0 springt ein mUntrer Knabe daher , der ,ielleicht IODat nicht viel, aber eben dieles weiBS , und klirt ihn auf, bei Miner , Siebmacher V, 185 bedeutet es 1lione. Tom Umarmen, bei Man , Siebmncber I , 196, welche eiD8t Ezclmarx bieaeen , liebe Zürcherrolle 888. iat der geheime Sinn : Esel merke I

AUSlIef den Namenwappon kommt Doch eine Beirrung in die Quer, die Schildbefeatigungon, und da iat, übel erratbon , waa fflr Stilcke dazu geh6ren; denn nach dem Gesetze I dua jede Figur ihr Feld möglichst au.mUen und I wenD gelenkig oder nor beweglioh , sich danach lohmiegon und biegen muss·). konnte, fut jedes aus Gold , Silber oder Kupfer (roth) getriebeno oder mit Metall unterlegte Bild dazu dienen, der heraldische Adler und der gesonkte l ' lug mit Vorzug, fa8t ebeosogut Einhorn und Uwe ete. , denen man ja, wie darauf berechnet , den Leib oft ilberdiemaauen 8ablank, den Kopf aber, der an den Haulltrand, die Gliederenden und den Schweif, welohe in die Winkel des Droiockllohildcs, al80 an die dcn Streichen aU8gc8etztc8tcn Stellen zu stehen kamen, unnaUirlich verstlrkt bildete. E . soll nicht b e­hauptet werden , dU8 auch Dur Eine DatOrliche Figur in aus­gesprochener derartiger Ab8icht .. ur don Scbild genommen wurde, auch Planche8 Meinung, wonaoh die meisten Heroldbilder die8en Unprung haben, bleibe dallioge8telltk aJlein den schottischen lilien­besetzten Inbord aua Frankreich zn holen, Icheint noch weiter her. Schildbefeeligungen gaben zuweilen Rebu. , 110 das Glefenrad oder der Lilienhaapel von Clevej nacb 80nstiger Bedeutung zu

. ) Biegen oder brecben , 10 weit itt mIlD Orte" gegangen. Beh.nnt i.t jener balbirte i'i.acb, Kopf.Uek mhu , llinwtbeil linkt pUllt. Kllnlich hat HUT fon FrallUltlbllld zn 1830 ein Siegel del Wlener .Gese.blechtel SebwertKhlager. In lateinllCher F ..... ung Gladiator mitgetheilt j im Dreieek­.ehllde breite. Sehwert . Griff mit der Stilrke du Klingo .tciltebrlg. aber die Sebwl ehe BAClllChrlggf!lt1lnt: tt ilt. wenn man lri.l.I. ein ze n e hll ge nu 8 e b wert. und die Jo'iguf redet dAnn IUlltdruenvoll. doch wird die Scbild­aDlflHlung noch mehr IIUI Oewicht gefallen tein all du hien benllbte Won.pieL

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fragen, wlre bei .Figuren dieser Gattung vorgebens, es gebaren duu Schragen, Gitter, Schleber-, Tatzen-, Mahleiaen- oder Anker-,Doppelach1a.ngen-. Jerula1emkrens, Wolfsangeln, mlUlohmal Anker, Sonne, dann in Mehrzahl angebrachte Schindeln, Flammen, Tropfen, Kreuzchen, Lilien, Sterne, Runde , Wecken, far den Dreioehchild ein schmales Haupt und jeder Droip&88, fiir den iltesten Schild mit abgerundeten Oberecken jedes Kreuz, am besten du Jakobikreuz und du lilienendige Boe.hkreuz. Der Schild mUSlte . jene Gattung ausgenommen, welehe man auf den Drustharni8ab sebraubte, die nC5thige Festigkeit mit dem geringstmöglitben Gewicht verbinden 1 um nicht anch den wohlgeilbten Träger in wenigen Stunden bi8 zur Lähmung zu ermßden I also von zähem leicbten Material, etwa einem Gestell Ton Lindenbok. mit Flechtwerk ausgefilllt, mit dicker Leinwand und hartem Leder überzogen, gemacht Beinj wir seben diee an den auf uns gekommenen Kampfsch.ilden, deren e8 zwar mit 'Vappen blutwenig gibt. aber sonstige, wie die gemeinen Knechte sie trugen, mehr: lie lind in Anbetracht ihrer Gröl80 lehr leicht. Auch aua der Heldensage , welche besonders .tarken Reoken 8chwero Schilde - da.nn mit grollBer Uebemeibung dee Gewichts - beilegt, .cheint hervonugeben, dU8 dies etwu ungewöhnüches war. Offenbar kam es auf einige Loth mehr oder weniger an: metaUne Einfullung bot wohl den grllndlicluten Widentand, war aber Im schwer und wurde daher auegezackt, woraul unter anderem du berühmte NC88clblatt von Holatein entatanden ist. Ebenso nahm. man statt der Sterne gern Sporn­rlder, statt der Runde Ringe, und 'auch die Rauten wurden bi&­weilen ausgebrochen. Der Buckel in der Mitte des Bucke1a.eret (davon bouelier) ward entweder ornameDtal TOr"ertbet, wie beim. Lilienhaapel, dem verwandten Bilde von Navarra, der Englischen gurgG, dem Sch1f1aaelbunde und Tielen andem Drcipaaafiguren oder Gberzogen und ~erdeckl

Auuer den Rebu8 und den Befestigungen mUli aber noch l'ielen andern Bildern jeder geheime Sinn abgeeprochen werden. Als die Wappen erbüch zu werden begannen, "aren die Schilde auf mannigfache Art gellCbmQekt: der Innere Ritter-. bilrtige I ob unabbängig , ob mit eiDer kleinen Burgbut oder Meierei fern vom Hofe betraut, .trieb .einen Schild UDd Helm mit m~glieh!t grell abstechenden StreifOlll'on verschiedener Anordnung in den eben verfilgbarcn ToUen Farben an oder nagelte Stileke

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von seiner abgelegten Wildschur aU8 Fchvl"iimmleinki1raclI oder li'ucha oder Wolf darauf, ein mahreR als Tbeilung.- und Herold­bilder wird ein Bolcber selten orschwuogcn haben . Dem mäch­tigen 8ochfrcion und den boi ihm hausenden UurKgrafen, ScheukcD , Kämmerern , überhaupt jedem reichen UittCrtllllßIID

atanden dio Dienste der Schilderer zu Gebot , wolcbc UIlI 80

Prächtigeres zu Stand brachtell , je "milder" der Herr und jo begAbter der Künstler war, bald eino bcatell te DIl\'isc oder Empreee, bald etwas angenehm anspielendes, Dur nicht auf den Gelchleohbnamcn , da der noch 8chwankte; Hobns auf deo Taufnamen worden abcr wohl lellon damals vorgekommen 8ein. da ja noch viel frühr Cllsar und Cicero derg leichen führten . Ein Stllck Hermelin oder Zobel fand l ieb wohl im Schlolso --100at that' l aucn Katz und Biir. Häufig wird der Oe~chmaek deI KilDltlen bei der Schilderei ebenlo rnassgebend gewesen aein all der 'Wunlch deI WAIIJlCnbl·rrn . es ii> t j a noch heut, nach 700 Jahren, unter Umständcu nicht Andere. Wir IClen .on Kauflcbilden, die der Krämer fertig gleich mitbrachte. W eon el vorkommen sollte. dus eine 'Vallpengruppe a ller Auf­lösung durch Stammverwandlchart oder Milli dterißlilii tilverhiiltni8ll hartnäckig widentebt, so wird l ie wohl sebon im .12. Jah~­hundert vorheraldisch zu Stande gebracht worden se ih durclJ eineIl Krämer, der tür eine gfOl~IO Plutie der gleiebbemahell Schilde , welche er feil bot, in Einem ß czirko Absatz gefunden bat oder durch einen auf Arbeit reiscnden Killls tlcr 1 welcher die 'Scbildoardndcr aller llurgon im 'l' hal mit jener Figur zierte, die ihm am liebsten und gelitufigllten war, ob lIun Leopard odllr Barbe . Sparrcntheiluog oder Kleeblatl!lchnitt . i"i~del ~der Kriechenbaum. - Zärtliche Andenken von maDeher vlelscbontJn~ Obilot konnten auf deo dtuuaJigen Schilden junger , Wald· schwenden" auch nicht fehlen, so mag ein und der andere Treubund gekommen sein, ferner Fiogerringe, "iegende Schh:lircß, Spangen , Heneo, SchnaUen und glulze Gürtel, ::icbaPlJel ~ dA.\·?n chaplet) und ~trii.u8sehen au ch a uf dem H ~lme, dazu vwl manoher Tumierdank, da1'uoter vielleicht einig e s ,'~n /-:,c ldeuen und silbernen Laub und VOll den ß1dttentellgclu , bCl deutschen Wappen so häufig, 11'1 meiote wenigstens der kundi~c Doctor Staos. Unter den bekleideten, oft gekrönten }'rauenb,lde~n au; yjelen Helmen können wehl anch Konterfey's der "Minnecbbcheo ,ein. lhren Aennel in Wirklichkeit auf deo Schild zu heften

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war e/was Oellofiges. und ein solcbel Stück wurde, wenn nicht schoo vor dem. Kampf, doch unfehlbar nach demselben eine ,manche maltaiUeo:'. Ue brigeoa sind auch Bilder dieler Art nicht immer Talismanl der Liebe sondern zuweilen bloeee 'Nnmcnsa nspielungen, I. ß . bei zahllosen Zusammensetzungen mit -Roaen, bei den Schwaben Scbappel, Siebmacher 11, 10J und 111, 115 , nach Plaoch6 und Lower auch beim Englinder Reinold de Moun, der führte 1240-1245 ,de geulel a ung man c he d'argent".

Nun kam die Erblichkeit. nicht mit einem Schlage, wie weatliindische farceurs vorgeben, aber doch übenalchend schnell . , ID maaaagebeoden K reisen hat sie von 1157- 1190 durcbg~ griffen. Was ist natürlicher all daaa gar .iele den Schild behielten, welchen sie eben in Gebrauch hatten , der dürftige Edelknocht vom Thurm im Waldrevier z. B. seinen Zwillingshalken , der Miniaterial im fernen Vorwerk sein Schach, der in I teter KampC­bcreitachaft herurnpatreuilHrcndo Banagraf seinen gekerbten kupfernen Bord , der inende Ritter den grünen Kaufscbild mit vergoldeten Kreuzchen beait, welchen er im vorigen Turnei ge. wonnen, der Herr des Gauel die angenehme Anspielung, mit welcher der fahrende Schilderer ihm in AnhofFnung seiner Milde geachmeichelt Illlt I und zwar um so lieber I wenn dieselbe lieh auf leincn mitUerweile hirten Gelehlechtsnamen bezog. War dca !litters Wappeobild ft von der Minne Hand florirt ~ , so hAtte cr cs ja nicht UIIl das R eich dei Priesters Jehann hingogebenl Die alte Erziihlung vom Säehliac.hon Rautenkranze I den die Icllüne Venetianerin beim Abschied dem Herzog ß ernbard ge. ge8en, fand, weon schon ganz unbegrilndet, bei Vielen Glauben , kann nicht mit deo albernen Wappeolagen der Perrilckenzeit in eioen Sack geworfen werdcn und zeigt, dass der Gedanke unsern Vorii.ltem nahe lag. Dieser grl1.oe Laubkranz (davon crancelin) unbekannten Unpruog& könnte wohl ein Turnierdank gewe&en s~in und ist zum Sächsischen Wappen laog' nach delsen Jo'ixirung hlDzugekemmen , dann an mehrere Sächlischc Vasallen ver­liehen werden. Um so glaublicher Bcbcint es, dus iibnliche KrAnze und andere F igureo aus dem !teich der Mione im swöllten Jahrhunderte von "dllkübrlicheo zu erblichen Bildern gewor­den sind , und dann auch weiter an Lehosleute kamen ; Fürtt F riedrich Karl :erwäbnt ein Siegel Johanns von Cronberg 1298, mit dem Wappenlc.bild seinel Herrn, dea Wolf'kehJ, roth :

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in wcileen HingirmeJ gekleideter . 'raucnarm, in der Band goldenen Fingerring. - Einzelne lo-'illle , wo pel'lÖnliche Sinn~ bilder damal. zu Erbwappen wurden I lauen lieb lIRchwcilcn, abgesehen vom Ritter mit dom Delphin, welcher, wie die I"ranzoaen behaupten , S tamm .. a ter der Fanten VOD der Dauphiooo. der Dauphin. ilt. Ludwig vn. der Karlingcr, gODBnn~ JAY' 10 Fleuty. 1131- 1180, aicgclte mit einer Lilie, Heur da IYI al, willkübrlichom Rebus, unter seinelJl Sohne Pllilipp 11 . August, gekrönt 1179 , ward die Blume des Louis golden, uogeEiiblt, in blau zum ' Vappen von Frankreich. - WAren die Schilde dauer­bafter gewoBen, 10 hilUo faet allel darauf Angebrachte, .om Vater auf don Sohn übergebend, damals zu erblichen WapllCD werden mmeD: 10 aber fraucn den Pelz vollende die Motten, die Farben am Zwillingebalken Terblichen, die Temperamalerei des Schacb aammt der Leinwand löste l icb im feuchten Vorw erk ab und hing in 'Fetzen vom "Uanl ll

, die kupferne Scbildetlein­f .. SUDg ward von wilden Sc.hiichern zerklobt, als der Han sgraI Dach der leutl!D FrAnkrurter MelSo dio seineDi Geleit :uner-­trauten Körner Kaurherrn verlheidigen mU 88te , und die nnge­nehme Anlpielung auf dem Schild dei Herrn ,'om Oau ,,'ard, alt er mit Erzbischof Philipp gegen H einrich den Lö'A'en ritt. zugleich mit seinem milden Uen~n von einem brnullscbl" eiglcbeu Speer durchbohrt und rand bei acinem Nach rolger nicht gen ug Beifall , dus er 8ie auf einen neuen Schild biitte mnlen lnssen, EI war die Zeit gekommen, da Adel und Ritterachan ltaU der frllheren nränderlicbenJ oft niobtuagonden Verzierungen grollen­theils heraldi8che Ehren erkor , welche fOr da8 Oe8chlecht in alle Zukunft Bedeutung und Gültigkeit zu behalten gemeint waren,

Warum bitte nicht Grundbellitz, auch ohne NamenllR Il­Ipielung, dazu dienen sollen? [n ihm, wenn aucb nicht gehun­den, lag die Kran. der Familie, welche ihre tammgüter minder leicht all heut ver4uJlern k onnte und in der Hegel nicht daran dachte, aUller wegen Not b, wail dann aUlldrOeklicb in die lJebertragungllurkunde zu eetzcn fOJ nu~tändig galt, ganl im Gegensatze zu heut. Die 110hall lIolien eine Art Steine in ihrEr Gegend , in der )litte durch einen F'leck bezeichnet, all ruud­au.gebroehene Rauten, macle (mit dcm WaLl lI l'rucb li nu rnacula mac!a) in den Schild genommen haben i oblcbon man eber glauben m~te, dull dies erleichterte ScbiJdbofOlltigungen l ind,

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all dRill ein &0 unwcacoUiche. Merkmal ihret Besitse, Anlua zum W"ppenbilde gegeben bAtte, &0 geht aUI j ener Aufl'auUIIg immerhin hen or, dUI Beziehungen aur Grund und Boden nicht UII­würdig eraciltet wurden, durch die WappenkUlIst nre,,'igt zu wer­den. Von den fOllilcn Rltroi t, wobl venteinerte fQnfstrahlige Meer­lI terne, hAutig in der Pfa11'O Shukburgh in 'Varwickehire, welche velO alten Oeschlochte Shukburgh'n d .. Wappen genommen wiiren, g il t in jeder Dinsicht du Oleiche, Richtig aber id CI

nach Ora( 'Uetterodt mit dem Wappen von DalJenalldt , I'ilnt schwanen Balken in Gold , den fünf BalkenslOokwerken dea SchlouOl Dldkenstldt im AnbaltecbeD, welche ecbon Weih- ' nachten 1180 dIS Btammwappen ß crnharda von A. kanien waren und an dieaem Belehnungetage zum Wappen dce Henogthums Bachlen wurden j Orat Uetterodt rechnet CI zu den redenden, ein Namen"appen in engerem Sinne kann ee aber nicht heiuen, da ja Bcrnhard sich nicht vorzugawciae Graf TOn Ballenstldt nannte, vielmehr lIehon &ein Vater, .A:lbreo:ht der Bir bei deucn negieru ng~llntr:itt 1123 als Oraf von Aachenleben auftritt, und vor II!M Icb'A'orlich ein besondOJ'Cl W appen tür Ballen.t4dt be­ltanden haben wird, - Doch kann 1 Oraf l10verden zutolge. du HlIlltgemßI sehon lIehr früh VeranllL88ung zu Wappen ge­geben haben; ee ilt unprOnglich der freieigne Orundbesits einOi Vollfrcieu, ein wClcntlicbes Merkma.l der Freiheit, dann auch du Zeichen , chirographum, weichet (ür Elau. und Hof neblt ZubelJör und zugleic.h für die Penon dei Beaitzen diente, DiOi chiropphum. eine natiirliche oder Idinstliehe Figur, ""ud bei den Boehfreien, auch nach E icl1hom, erblich und allO zum Wappen (wenigatells rnr den einen Sohn), und die.ea mag wohl der Anfang der W appenerblichkeit gew08cn aci.n, Die Iltctten Geschlechtsnamen lind wirklich dem Bellit. entnommen, J>e.. IOnden im n&rdlichen Deubchland, wo ihre Wandelbarkeit frilhr all ander"ürte aufgeh5rt zu haben IIcheint. Chirographum id ßbrigens nicbt bloa das Zeichen fü r freiet Eig9, deutaoh Rantgemat, tatt!inisch eapmanllus, franzö,iach chefmets , engliacb maner . l ondern auch für pftichtigen Grundbesitz , und auch &0

dame es scbon früh 7. U Wappen geworden ~ein, vielleicht .ind e ini ge Ton den Hausmarken IIOlchergeiltalt ",om OaU8e herge­nommen wordtn, öner aber Bilder, Ueber die Wahl dei Chiro­graphums für Land und B08i~er . die ebeDBo unbee.chninkt ge­weaen aein mu" ab jene 10Dltigcnt.tandener Figuren, ist niebte

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aufun i ~kommen: loviel erhellt aber aus der Sache mit Bcttimmt­heit, dan manche der ältesten Wappen Bezug auf Gnmdbolit:x. haben. - In den folgenden englischen Beilpielcn stimmt Iwar, wie in jeDer fernen Zeit gewöhnlich. Name und Out, aUein CI liegt kein Rebus vor I sondern das Bild iet dem Besitz. ent­nommen , wal auch abgesehen vom Namen hätte gescbeben können, wo~rgeD freilich angemerkt werden dArf und mUSI, daas eine Anspielung auf den Namen, bftuptallcblich oder nebenbei , in aUen Zeiten .ehr beliebt war. Wallop Grafen von Port,monih "I, WeIhopa in Bamp!hire füh ren in Silber einen gewelltc.>D 8ohntgballc.cD schwarz . wegen einer bei ihrem alten Sitze auf einem Bügel, h ope enbpringendon QueUe, weil, welcbe einen der ZuHilue der T08e bildet. Neun Quellen I Runde mebrmal geleblängelt - getbeilt in einer goldene n Einfassung lind zum UntertChied vom Hauptatammo flume das Deizeiehen der Familie Hume von NineweUlj . ie entatrömen in Wirklichkeit einem sanrten Abh:loge gegonOber Ninewella (= neun Quellen), dem vlterlichen Schlohe des bekannten Geecbiohtaclireiben. Die Lords Stourfon zu Stourten in der Grarschaft WiHs haben in Schwarz einen goldenCD Sohriigbalken zwischen .eohs Quellen, drei innerhalb und drei aUllerbalb der yom SchriigbalkcD an­gedeuteten Umdunung dOfl Stourtonparke, welche l ieh zum Flusse Stour Tereinen. Der gcwc1Ue lilbernc Sebrägbalken in Blau der Swale yon S"'alehnll in der Ora(schn(t York wird fnr ein Bild dcs dortigcn 1<'IU880I S"'alc gehlllten. - Viele Stlidto führen lohon in ihren Altesten Siegeln Mauern und ThOrme oder andere auftallende Wahrzeichen, z. B. Kitzingen seine gemauorto Mainbrßcke, Segens die Trajaniaehe Wueerleitung. - Von dem Fenster hier erblicken wir auf eine Stunde Entrernung am WaldhRngo die Burg Halleck , herrlich wie wenigej Tor eieben Jahrhnnderten bitte man aie yon dielem Standpunkte nicht wabrnehmen können, denn dichter Wald bedeckte den Zwilchen­raum , dessen Urbarmachung ein Verdienst der nllllecker ist: aie führten und führen noch heut von Weilll und Reth zwierge­spalten cinmalgctheilt. Namenwappen iets nicht, denn Durcb­schDittlpunkte rechtwinkliger Linien nannte niemand Ecken, am wenigaten in der Wappenkunst, welche dal AUlgeaprochene liebt, allo nur scharfe Ecken , n/imlicb spitzwinklige, betoncn würdej Bailekk, 80 schrieb mllOI frOhcr, hci8l!t Frcicck; von welchem Lcbnlherrn sie die Farben übcrkomml'n hätten, scheint

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anch unenichtlich j ebensowenig iat an nothgedrungene Ein­fachheit tU denken, denn nicht bl08 ihre Bauten, worunter die Shldt KlagenCurt, sondern auoh die Denkmiler und Grabateine von ihrer ersten Zeit an zeigen. dalll sie von KGnlltlern wohl .. bedient waren. Wenn die Neu-Bruchhaulen ein verwandtes Bild wegen ähnlicher Ursache fOhrten - und Graf B'oveNen macht diea aehr ",ahncheinlich - 10 ilt auch hei BaUeek erlaubt anl:unehmen, und es scheint ja wenig anderes Obrig tU bleiben, daal die Theilungsfigur eine Landkarte ihrea heimathlichen Thai" mit Wald und Sumpf und Feld iaL - Belitz Ton Oe­atoten kann in Lindern, wo IOlcher der Familie dauernden Ge­winn zu versprechen schien, auch ohne Namensanapielung Au-1811. zu erblichen 'Vappenbildern gegeben haben: du Pferd, ein zum erbliehen Kriegadienst unumgänglich notbwendigee Thicr, nnhm in den Sorgen, Gedanken uod Freuden der Ritter eine bedeutende Stelle ein.

Die Bilder der Sage atanden lebendig Tor ihren poetilch AlIgf' rcgten Seelen: alle be8(!hifliglen lieh damit, etwa wie das Geschlecht yon heut mit Zeitungtnachrichten. Mono berichtet YOII den Hardenberg an der Ruhr, 1148-1419, bei welchen der Tl&urname Neveliog fast erblich geworden war, dau lie den Dracben fiihrten. \'on 1397 an auch den Kobold Goldemcr, du ist der Ooldzwerg Alberich ; die Beziehung dieael Geteblecbtce auf di~ Nibelungensage iat zwar nicht deutlich , aber wie leicht war elDo lolcbe zu finden I - Die Melulioe auf dem Beim der L~.ignan . das Bild ibrer Ahnfrau, musate wohl forterbon, denn

, mit dem glcichen Rechte, wie jenem Ritter aUI der MAhrohen­welt, welcher die schöne Wauerrci beimruhrte, geh~rte ee ihren Nachkommen bil Guy, mit welchem JS07 der fraDZÖeilche, und bi. Aymer de Valenoo Graf vom Pembroke, mit welchem 1328 der E.ngliache Mannls.lamm aUlltarb, anch den K~njgen 'fon Cypern, die eben fal11Ton Ihr stammten lowio den Letay und Couhe, beido heuteblGhend und Lueignangenannt und den Laroehefouoould *). _

. ) Die Stl,ottiaeb~n l.yon Grateu Ton StnatblDofll fUhren, aelt Si, John r.r"n die Tocilter Johanna König Robert. U. (regiertG 1870- 1890) ,.nr Gemahlin erhielt, nach IA.er den r.ö.ell llibrigtn. Namen.appea, lIon = U.e) Ton SeboUlaad iadtr dnrtl,brocheoen und lilieabat.ec:kten inDem f.:inrulIln" dun aat dem Irfiln and goldneo llclmbtmde im Lorbet:mhmea eine obuhalbe JIUlgfn.u, in der Recbun die Diltd (YOD Sthott1&od). WelehN

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Volker Ton Aha11 der edle Vidclaere apielt im Nibelungenliede nicht blol die Ooigo mit wunderbarer Meistersohaft, londern CObrt lie aucb im Wappon ~ wie du Geschlecht, welches gogen Ende dos 12. und im 18. Jahrhunderte auf Alley hamte: hier hat offen­bar der am RheiDe wohlbekannte Dichter ,einem LieblingVolkcr Namen und Wappen der zu leiner, des Dichten, Zeit in jener Burg aos8hanOD Truchaessoq von Alley beigelegt. - Im Stadt­wappen VOD KJßgen(urt aiebt man den Dnchcn. weloher in grauem Alterthum hiorlandcl eio!) able Rolle apielte. - Mäbrchen­haft muthen die uralten Bilder des metalllosen KieeowetterechcD Wappens an I gcthcilt , oben blau: nacktes Knlblein. in der Rechten einen rotben Apfel. nnten roth : dreimal gekrümmte Schlange; aur dem gekronten R olme mit blanrother Decko ist du Kind als Engel wachsend wiederholt, in weisscm Gewande, Ober der Brust schrägkreuzweis ein rothes und ein blaues Band, die Hände vom an den Gürtel gelegt. lothe Fittiche. Wer weiss es zu deuton'

Vom Schachspiel beriohten uns Mira und SRg" mit seltenE'r UehereiDstimmung, dan es alJgemein gOllpielt wurde damals. als Ecart~, Raboucbe, Patience. Tricl.T8c und ilhnlich geiBtroiche Zoit'fCrtreibo U.ßS noch nicht von Frankreich gekommen warcD, jll es gehörte ein ge\\; sser Grad von Gescbicklichkeit darin, wie im Reiten, Schwimmen, Scbiessen, Ringen, Beizen , Dichten (Schirmen, Tan7.cJl, Klettern, Trllncbiren) zu den ausgetprochenen Erfor­dernissen an einen jungen Rittenmann . Der starke Roch m&g auch bei andern als bei den deutlichen und verborgenen Namenwappe.n als lIinnbildlich fllr erbliche Krieg.tüchtigkeit aufgenommen worden lIein z. D. bei Jmmerllecl , Bemmrl, HOl"Zheimer, Hindonkirchor Tünzl von Trazberg, Bitterl , Neufahrer , Uobenb&lken . Walch, Thierbaeh. Redemin, Ylnow, Zuchwitz, den Lothringern Lienron und Ia M&rebe . den Englli.ndem Bodenbam und Walter, den im Conetanzer Coneilbucb eneheinenden Hofmeillter von Frauen­feid nnd Olmunt, der Stadt Tullet in Gaaeogne. den Auge­burgem Sulzer, Ralbberr , Hangenohr. wohl auoh Luitfridt und Uofmayr, Siebmneber II , 151, die beiden lebteren wird kaum

Kleinod du Konw rcl Joh.nnu wlro. Dler:mal i.t die I1eirath unlweirel· ban, die Entatehllng der Helmuer weniger - jnlt umgekehrt wie bei LUlignan.

. J Den schilt begand er &.uen, da wolt er in die no~ dar&De Itaollt ein Bdele, din wu rOll «lIde rot.

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jemllud mit einer Lilie oder Lilienru..ae "ßl'Wecbeem, 1f0Dll er zwei Seilen weiter bllttornd vergleicht , wie deneibe KD.nttler dieee Figuren in Angtburger Wappen dantelIte. Wi~ ~liebt er war da'fon ein anl Wigulens Hund entlehntes BelSptel auf Schild 'und Helm der Heseloher; Namenwappen und .ugl~oh den Roeh wollten lie: da ronnten lie die heiden Harner gleich Eaelak5pfen. Von e inigen Lilien ugt von Ma, rfela, dau ae ureprllnglieh Roch geweeen leien. In Frankreich hielt den ~ vor Menettrier zwar kein MeDsch für ein fer morDe, aber zur Lilie haben ibn vermuthlieb Tiele gem&eht, um mit dem kaniglichen Wappenbilde zu prunken und lich in dort achon frilh beliebter Weise an den Thron zu lehnen. Andere Schachfiguren alt der &eh worden aU81er bei Namenwappen acbwerlieh e~einen, nach dem heraldiachen Getetz , von jeder Art immer nur du vollkommenste ausdruckTollste zu erkie8en. Bei den Bllirilchen Fend von M5hriDgen wich diesem Gesetze sogar der allgemeine Gebrauch wo möglich den Namen zu veniDnbiIdlichen: eine Schaohfi~ führten 8ie, aber nicht den Vend , sondern die aUSo­giebigsto, st1rkate, den Enblcheider der Schlachten , den .tarm~ kühnen ratha oder ruch.

Der Anker zwischen zwei Sternen der Weittenhiller , "Or noch Dicht hundert Jahren in das Wappe.n aufgenommen, ist du Bandel8zeicbCD der Familie , welchem man solohOl nicht anllieht. Wie,iel mehro mögen im Mittelalter, da der Gr088baudel ein aUlchliealicb adliger . bei den Reichaltldtern meiJt erblioher Beruf war , zn Wappenbildern geworden 8cin. Dahin könnten auch einige Ton den Hauamarlr.en · ge~ baren , gewiSB ista bei den LangeDmantel vom R, .ieh oben unter den Namenwappen.

Wie vor kUl'Zem ein neDer Freiherr du Kreuz a1a Sinn­bild orblicher Frömmigkeit ins Wappen genommen uad mitteIlt des Wahlaprucbl seiDen Nachkommen .in boo aigno nnoelll · zugerufen hat , oboe dll88 ein Namenaanldang ihn auf dielen Gedanken gebracht hätte, 80 wird AbolicheIl Tom Uradel ort gethan worden sein, und zwar nicht bloll mit dem gemeinen, beraldilcben und verzierten KreOLe, sondern mit Sternen, Pilger­Itlben und- Flaschen, JakobamUBCheln u." w. Die engliaclu. Waterbudgeta , bei Reison durth die Wo.ste über den Sa1lDl" ..ttel su legen , können Tielleicht als Mahnung sum Be.llcbe und mr Befreiung det beiligen Grabee ged.elltet werden. Die

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Symbolik der Kirche war vor 1200 den Gaielern schr gelAufig und ist ein fa8t unübersehbares Feld . Der Greif, utrique prinecps, in di esem Sinne Herr dca IIimmela und der Erdo , kann zu­w o i 1 e n als Erinnerung an Chriatu8, nberhaupt an den Höcb,tcn in Wappen gekommen scin. Du Bild Unserer Frau mit dem Jesuski nde im StrablcnglaDz sieht man ale Zimier auf einem Bairisohen Belme. Du bl a ugekleidete weibliche Dru8tbild mit fliegendem Haar 7.wiscben drei SterDon der Augaburger Oollcnhofcf, (Siebmacher ll, 151) gekrönt, 8011 vielleicht auch die llimmelakönigin Toutollen I auf dem Helm erscheint eie .... achsond. Die Lilie. thoils wappenkO o8t1erisch, tholls mit dem Stengel, thcila al8 Lilieostab war zuweil en Bohildbefcstigung, wozu sio in der Mehrzahl trefflich dieoeo kann theila zierliche - , Bcsiiullg eines koetbaren Stoffes I welcher auf den Schild gelegt oder vielleicht zur Mcuve (Uebe~ug) genommen worden iat, aie kalln auch wohl erbliches HCftBChcr- , Richter- , Statthalter­amt angedeutet haben, anderemal wal'S ein Rochj aUl!8crdcm iet sie die Blume der heiligen Got teagebärcrin und reinen Magd. In diesem Sillne wird da! Lilienwappen den Fugger von der Gilgen gegeben ..... orden lein, denn ullter Kaieer Friedlich 1ft war die alte Dedeutung der Figuren noch nicht ganz verge8Ben i es pasat dazu der freilich spätere WahlBpruch: "Gott und Marin", die Engel als Schildhaltor und die vielen hundorte von F uggerschen frommen Stiftungen. EI iet zu ver­wundern, dass nicht noch viel mebr I,Hi en vorkommen, denn biess eines flittere ned les Wip" .Marie, so t/iBBt sich ..... ohl annchmen, dass sein in Andneht wie in Minne glühendee Herz, welches, fürchten wir, diese Gefühle nicht einmal immer gebarig auseinander zu balten t"entand , den Anlass zur Wahl von Lilien hochwill­kommen faud . - Du alte TeBtament mag der Urhcrnldik Bilder wie die Traube dea UeberfluIse". die Schlange \als erb­licbe Warnu ng t"or VCrlmchung), die Harfe (zu m Lob Gottes) und noch einige mehr von denen gebracht haben , die damals wie auch nech jetzt allgemein t"erstanden wurdeu . und vielcn Le8ern bei den Ventellungen in Oberammergau zur Wahr­nehmung gebracht werden lein dürften. Weit meh r Dilder aber aind der christlichen Kirche und der lleiligcngcschicbte ent­nommen, Da mU8S nochmall der Anker yorgefü hrt werden, der schon als Sohildcsbe(eatigucg, a ls NllmenwappeD und als Handela­zeichen erwähnt ist. Hierher gehören e ini ge von den Kelchen,

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Opfer eder Taufe, Gberbaupt Glauben aUldrncke~d. während andere, önera ebenso dargClltellte, Namcnfiguren. Wieder &n?ere Bildcr dca Schenkenamtea sind. Herzen , brennend oder mcht, stehen zuweilen für Gottf'sminne, aUS8Cr sie sind vem P reile Cupido'a durchschossen. dann gehören aie zu d.en ~iguren aUI dem Reich der Frauenli ebe. Todtcnköpfe, W IC die Sachsen Friederici die Italiener Biesy . die Polen Bialoglew.ki aelche führen ~'eiBeD daa Geschlecht auf di e Vergiinglichkeit des lrdisch~n hili . Alte Städte fOhren häufig ihren Schutzheiligcn oder Attribute deaselben. Freising z. D. den gezAhmten Bären dca Heiligen Corbinian . mit deIBen Reilegepi~k belllstet-), Vened ig den geflügelten Löwen des Ev~n~eh8te~ Ma:cus. andere führen ein Liebfrauenbild • mehrere Bllcboflstädte ?l1leD "Ba.aelatab"; SchlQsset in Btädtewappen mögcn mnnchmal JeDen dea Thora, öfter aber jenen Sanct Petera ,'orstellen. In solchem SinDe nahmen Ferdinand und laabella den Adler Johanns des Evangelisten zum Wappenbalter: auf Gebiiude.n aus ihrer Zeit reichBter Oothik in Spanien prangt deneibe mit Tergewendeten alao achr erhaben gemeil8cltem und umlcheinten") Kep(e . don Scbild mit den Griffen vor der Drust baltend. Irland führte (Zürcher RoUe , .Schotten", 4) in goldenem Felde de~ heiligon Patricius der dort das Cbriltenthum verkündet hat. 018 Sachacn Oentcnb~rgk und die Frank(urter Paur (ühren in Blau (dem ge­wöbnlichen, beitern Himmel andeutenden Hintergrund natürlicb bohandelter Bilder) den b. Ocorg zu Fussj einen geldenen Drachen durchbehrend . die Daiem IIoler nach Ot1o Titan von Hefner den h. Jehann von Ncpomuk auf grünem Dreiberg in Geld (dem byzantiniechen Hintergrund) . . .

Ferner gibt os nech eino Reihe alter Wappcnbllder mit allegoriecher B&deutong I welche wir zwar nur thcilwciao

. ) Den Löwell dhmte die heilige Sabba, die Wölfe der h. Kcntingc.r­nu, die FIlchte die b. Brigitb. die Hirscbe der h. Dintanul, die Wiillellkn der h. BaudoliollS. DetllDnur lind der Rolt des h. Laurentiu. und 1I::r.s Rad der h. Kathanne, welche in Markhrappen Torkommen.

00) AI. dann zur ?..eit Kaiser Kuli V. delsen Reiehaadlcr mit lIem Schild , on Oesterreich·Spanieo auf der Brust an 6trentlichc GebliGde in Spanien gcmeiuclt wurde, bildeten ihn die dortigen Künatlcr ebenfalI. haupl­um,thcint, wie . ie Ton dcr frfIhem Regiernng her den königlichen Adler dM"lutdleo gewohnt wuco. Voo VallAdolid und Madrid ist die SKbe ua.cb Delluchland gekommeu.

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kennen; indel!8en tIBet Rieb nicht wohl bezweifeln, dass Bilder, welchen um 1180 aUll e r der Beraldikcin Bolcber Sinn beige~ legt ward, mit diesem Sinne auch in die Wappen aufgenommen wurden, wenn derselbe Bezug auf dal ganze Geschlecht hatte "). Fant Hobenlobe lagt: .Die Symbolik der Wappen ist ein eben 80 interossantel all noch wenig bebaute. Feld. Ich bin wenigstens der feiten Ueberzcugung, dUI den meisten mittel~ alterlichen Wappen ein tieferer Sinn zu Grunde liegt", Der 'VappcnkOndigcr wird behuf. Entdeckung des allegorischen Sinnee wohl zuvörderst die wenigen IIchon in vorheraldiscber Zeit unwandelbaren Siegelbildor von Lindern und Städten be~ trachten, aber vergebene: du weiese ROllI von Sachsen ist allzu vieldeutig I was 8a mit der Augaburger .Stadtpyr· rar Be­wandtniaa hat, ward auch nie atichhiiltig gezeigt , daa Bild von Niamea , an Palmbaum gebundenea Krokodill mit Col.

1 Den mci.ten Völkern war es gemein, gewiuen Dingen eiue allegoritcbe, wenn Ichon nicht tillen.U und jederzeit di ll gleiche, Bedeutung beiZumeueD. Die rothblutigen Familien der Shawanelen, tlmme nennen ,ieh ;ach Sinn· bildern Di r, Schildkrilte, Adler, abge. ehen ' on den Ilcnonlichcm Ehrennamen auageseichnetet Krieger, wie die grone Riesel\JChlugc etc. - IkkUlßt . ind die erbliehen Sinnbilder der zwMf JudtDltlmme L B. der ",helIde goldene Uwe in rotbem Banner 1'on Juda , n&eh welchem ,ieh die Stammeaange-­hörig'::l1 I,öwe , Löwenbllrg, Leb, J,ion etc. nennen; deli StammgenollCn Ben· jamin gehört der Wolf nnd der Name Wol(, WolrlOhn ete. ; den Nlpiltali ein Hirach und der Name Ue.-.ch, IJir:ze.l , " endet; Zebuion Rhrt ein IChwarzet Schi!" und deli ~Imen Schilf; Dan einen Adler und diCleD Namen ; JOICph· El'llrainl lu\t daa Bild eine. Ochsen, , ie heinen F.llhraim oder Och.; A.cher 1011 eine goldene Schale in billuem Bilnner haben, die heinen alle AKher; ebenso behielten 1.c1"i Ihren Stllmmnamen wenig- oder ulIl·erl nden wie Le1"lta, Halev1 etc., und die Abkömmlin~ Aron. nennen lieh mei.t tohen d. i . Prieat.er, davon Kohn, C.hn etc. Du Bild 1"on Ilanaue ilt ein Bllum, ,.011

Simoon llin Schwert, ,on Gad wohl ein Zelt. Die gangbare Scherzeintheilung der Judennamen in wineraU.che, l. D. Geld, SilbenU!in, Diamant, Saphir, Rubin.teln. Smaragd, A1annor, "regelahiliselle r.. B. Mandelbllh. RoaeDlweig, Veigelttoek:, Pd rer!t:orn und animalilChe wiel Löwe. mnch, Wolf. wlre allo keine trdfende, da Il.'httro eino ganz anderil Ikrechtigung haben ; anuerdem IllIt die.e Eintheilung die Zahl derer alu. welche nach Vornamen gehildet .Ind, wie Draham, Moas, Mouele)" • . Meier, Mendelsohn, oder nach dem Geburt.orte .. ie Franldurter, Danziger, lo'riedllndcr. Wiener , Offeubaeh, Stroll.llberg oder nach dem Schutzherm, wio Löwenilein, Werthbeim, Roaenbcrg, Perei,. etc., oder nach gelchmachollen Vorttl.gen z. B. 8ftll, l.iebermanll , Selig . Bieder-1lUUlII, 'l'reumanD , ll1leib etc.

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Nem. (Colonia Nemaueenlil), wßrde I wenn erkllrbU', keine weiteren Schldue :miauen, Rom und Sulmone haben nur Buch· ataben, ersteres S P Q R, bekanntlich Benatul populusque Ro-­manUI, Sulmone SliP E, Sulmo mihi patria elt, der ABrang eines Ovidischen VeneB. Hingegen lind einige Figuren aUI den llte8ten Wappen naeh: ihrer Bedeutung erkllrt.

Der Adler, schon acit 2500 Jahren Zeichen dee Imperium, der unumachrlnkten, auch der Weltherrschan : in diesem Sinne fiLhrte ihn Kyroa (golden alJ Hern:eichen; der Adler war bei den Nordarianern , den Schalem Zoro&lten, Dekimpfer der Dews., der finItern Mlebte), die West· und 08trömilchen Kailler, einige Hemcher von Trapez.unt, Annenien, Cypern, Spanien (Kaiser yon Toledo), von Amida am Tigria, Türkilche und Tartarische Fürsten, die Römiachen Kailer und Könige DeuQcher Nation. Warum manche Ein·, andere zweiköpfig I darilber aind scharf· .innige und gewi8s oft zutrcffende Vermuthuugen aufgesteUt worden, aber im Allgemeinen, daa heild wo nicht besondere geschichtliche Veranlaaauog %Ur Wahl dea zweiköpfigen führte, scheint derselbe nur eine ornamentale Verdopplung zu sein. In Europa liebte ihn die weatlAndiache Hera1dik doppelt, ja einige dortige Wappenlehrcr wollen, d.us der ord e n t1ich e A.dler zweik.öpfig lei. Richard Graf Ton CornwaU und Poitou, welcher 1251 in Aachen zum Hömischen Könige gckrönt ward, CUhrte auch den Doppcladler I auf dem Dru8tachilde den Löwcn und Bord mit 14 Erbacu (poix) vou PoitGu ; den ßruat.ehild erbte Ilicharda Sohn, Oraf Edmund von Cornwall, wclcher ihn zum Wappen von Cornwall machte und den Doppeladler al8 Schildtrlger behielt. Erst nach den Zeiten Ricbard. , der nie­mall Kailer ward, Icheint der Unterschied zwischen dem Ein· k15pfigen Adler f11r 'Römilches Königtbum und Doppeladlcr für &miaeh Kaiserreich anfgekommen zu aein, w a n n ist nicht Icicht genau aU8Iumitteln, da el bil zur nächsten Kaiserkrlmung lange dauerte. 10 der Zilrcber Rolle, welche in die Zeiten König RudolCa von Hab.burg zu f.llen acheint uud nur gleichzeitige Wappen bringt , war .keine Veranlaslung f'ür den Doppeladler, Das schöne, angeblich 1800, aber vielleicht etwaa 8päter gemalte Fenster der Kathedrale von York zeigt eine Gruppe aller Europiischen lAndenrappen, darunter einen goldenen Schild mit dem Doppeladler und einen zweiten mit dem einfachen Adler. Heinrich Vll., der 1812 Kaiserkrone nahm, aie aber

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nut Ein Jahr trug. 8011 den Reichsadler etets einfach geführt haben. Seine Nachfolger aber trugen ihn ale Könige stets ein­fach, dagegen wenn sie zum Kaiser gekrönt wurden oder sich auch nur Kaiser nannten I stete doppelt, mit nur zwei uoeicbern AU 6oalllncll . In ,-io10 Wappen von I1C1 zögen und Grafen kam der Reichsad ler als Amt8wappcD a UI zweiter Hand, und er kann, Schreiber zllfolge, in einzelnen Fällen aUB dem AmtawlLppen zum Gcschlcchtswnppen geworden sein. In ähnlichem Sinne er­scheint der Adler im Siegel vieler Reichatädte und Gericbte, im Landfricdcl1siosi egcl von 1335 (doppelt) und in jenem der Augs­burget Judeoschaft von 1298, diese führten ihn als dee Heiligen Römischen Reichs Kammerknechte (zweiköpfig) uutet einem Judoohute. AusserdeID ward er unzähligun Geschlechtern doppelt, eillfach, halb oder Htückweis zum Gnadcnwappen ver­lichen, selbst nach AuHösung des Romischen Reiches noch. Als Namellwappen kommt er auch schon in ältesten heraldischen Zeiten vor, bei den Grafen von Are, von Neuenburg-Aarberg, von Sall.rwerden, und bei den Herrn von Arhon ete. 'Venn nicht Imperium, nicht Amts - I nicht Gnaden- , nicht Namen­wappen und keine andere Auslegung stimmt, so ist die Mög­lichkeit nicht Ilusgcschlo88en, dass ibn ein oder der andere als vorzügliche tiohildesbefestigung aufgenagelt hllt.

Der Löwe, :Sinnbild des Dominiums , der llerfscbaft zu Lande für Fürston und Hocbfreic , welche nicht völlig unum­schränkt gebieten, sondern wenigstens in Gedanken einen Höheren nuf Erden gelten lassen: dahin gellörten fast alle Monarchen dcs christl ichen A.bendlandes aUSBer jenem fan­tastischen dcs kurzlebigen Kaiscrthums Toledo , denn wenn der Römische Kaiilor auch keinen EinHusll aUllser dcn Königreichen Germanien 1 ltali en und A.relat beauspruchte , so war doch dio Annahme, or sei der höchste l1err und mchter auf Erden , un­widersprochen und wurde von mehreren. Englische.n Königen ausdrücklich anerkannt, freilich nur soweit freundlicher _ Ver­kehr derartige Höflichkeit mit sich brachte, ab~r doeh ge~ugend für den ßegriff. _ Heinrich 1. von England , mlt dem ~clDam.en

der Löwe der Gerechtigkeit" führte schon vorheraldl9ch dles Sinnbild hat es abcr gleich crblich gemacht , indem er seillem Sch ..... ieg~r90hne Gottfried dem Schönen von Anjou 1121 beim Rittcrschl!lg einen ::ichild mit mehreren goldenen Löwen um den Hals hing , seino natürlichen Sprösslinge führten ebenfalls

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aUe 1.6"eo. Bei den Fünten Ende deH 12. Jahrhunderts ist er du hlufiglte Wappenthier , z. B. bei den Königen von Eng­land, Schottland, Lean, Norwegen , Dltnemark , dem Pfalzgrafen 'l'Om Rhein, dem Ftlnten von Walee, den Henögen von Schwaben Brannech"eig, Normandie, U"en, den Markgrafen von Meinen , den Grafen von Hab.burg, Lft.tselburg 1 Flandern , Holland, Hennegau eto. eto. , eo dals die Tincturen zur Unterscheidung nicht mehr genügten, 'und man Zahl und Stellung , welche an­fange bekanntlich nur 'l'OD der Gelegenheit des Schildes ab­hingen , Hehon um oder bald Dach 1200 hierzu benutzen musste, ob einer, zwei oder drei, ob im Angriffe (ordentlich), mit vorge­wendetem Kopfe (einige nannten du später leopadirt) , laufend (naoh diesen Wappenichrem gelöwter Leopard), laufend mit yorge­wendeten Kopfe (Leoparden, z. B. Hohenlohel, stehend , .chreitcnd, kletternd, mehrere gegengehende, zwei zuspringende, abgekehrte (Rechberg) , Spaltachweif (Böhmenl, Wiekelschweif (Lodron) u. s. w. Da nun alle die Genannten nnd Doch viele andere den Löwen weiter verliehen, so wurde die Zahl dieser Tbiere in Wappen bald grösser als in der Naturj was hat allein Orn.f Heinrich von Tirol , der sich König von Böhmen nannte, diesen Anspruch zu bethiitigen, ISl~lSS5, für Löwen, meist aufgelegt, ertheilt! Wer zAhlt die von Babsburg, Leon , SchotUand verliehenen! Und nicht genug, zur Zeit Kai8er Karls V. ward der Löwe auch noch Sinnbild der Tapferkeit , besonders gegen den Erbfeind christlichen Namens , dann überhaupt krie­gerischer Leistungen, unabhängig davon , ob der Geber ihn selh8t im Wappen hatte oder nicht. Zudem lieferte der Löwe, Leu, leo, lion noch viele Namenwappen.

Der Panter hat im Wappen dieselbe Bedcutung wie der Löwe und schcint mehr als einmal in letzteres Bild überge­gangen zu scin: es ist von der Urform dieHeH Ungeheuen die Rede, Baieri~che Leser kcnnen sie aus den Siegeln Rapotos von Ortenberg, Kärntncr aus jenen ihrer Herzöge vom Hause Spanheim- Lavantthal, Norddeut8cbe aus denen von Krnckewitz, weiter gereiste von Spanien und Cypern ber ; dieselbe hat mit nichts von dem was da läuft, kreucht , fleugt und schwimmt be­Houdere Aehnlichkeit. Doch ist das schlanke feuerspeiende 'Pantertbier Steiermark! , der Stsdt Ingoletadt, der Schwaben Felsenberg, der Ocsterreicher Panthier offenbar nahe mit jenem Urpanter verwandt, ebenso der Panter von Scheurl . Mynner,

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pmringer Hochcnhcrg, (ZOrchcr Rolle 492). Auch zum oat(lr­licben P;oter dürfte einer und der andere geworden lein I wie lolchen die alte Steierische Familie Trübeneck führte.

Schlange, EcidämoD, ~arapandratelt, Dracb, Lindwurm, NeBlel­wurm, in einander GbergohendeOebildc, bedeuten in denRittcrlan­deo Herrachaft I die durch Waffengewalt zu erweitern kommt. Bchon in den enten hcraldisc:heo Zeiten und Doch vorher fU.hrten die Könige von Portugal, welchel faat ganz VOD den Mauren zu erobern war, den Drachen in diesem Sinne auf dem Helm und ertbeilten ibn an mehrere ricobombrCB. Ein Drachen­banner I nicht blol der Form nach 10 benannt I obschon auch diee Itimmen wurde, enchcint neben der Königlichen Fahne in den Heeren von England I Frankreich I Spanien ete. In der HeldooBage bat der kämpfende Dietrich den Drachen ganz ent­.prechend zum Helmkleinod , al. KODig Ton Dem führt er auf dem Schilde den Löwen, als Römischer Kaiser den Adler.

Schiff: dominium t:ur See. Man liebt es auf den Grabsteinen vieler Lords der Inseln in Schottland, lauter hochfreicr Herrn, auf Jona, bequemer in alten gemalten WappenbQebern der Advocatenbibliothek zu Edinburg, bald ohne, öfter mit einem oder mehreren Masten und leIbet mit einfachem Takelwerk.

Der Greif, utrique prineeps: dominium zu Land und zur Sec. Es ist der riesenstarke Vogel Roc der asiali lchen Völker, auch bei unI öftors Roch -) genaont. oblehon der Roc deI MorgenlandeI, der Heimath auch dei OOPJ>0ladlen, dort zwei Köpfe haUe. Habeburgieche Kailcr nahmen den Greif all Schildhalter des ReiehewnppeDI und crtheUten ibn weiter. Der Greif erllcheint allo in Wappcn al8 utriquo princep" im Mchlten, looann im irdiecheD Sinne, ferner ale ertheiltcl und all reden­deli Bild. Nach einer EigenlchAft deI Greifen, die man ihm zwar in alter Zeit bcim888, Hüror und Anillichtförderer der Metalle zu sein z. B. "dal rothe Gold , von Greifcnklauen aus dem Berge KaukalIas gezerrt" bekamen ihn eret in neuer Zeit mehrere ßergwerksbe8itzer. - Hat der Greif den Schweif nicht nntergeechlagen und keine Flügel, 10 ist er von ungehörnten Panther nicht zu unterscheiden.

. ) "In Ilnem unen Itnont ein roch: d!u bcdntc linen witen Vir, du im dia t rdo uad dia aehihollediehe gallen , iellen Zins". - !krolli baair bat eil! roeh goltvar in bll\ea phellei geleit : ain wit gebiete. Ihl werdekt it du roch bewüte, linen gewalt. line rieheit manievaU".

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Das Einhorn 1011 nach alten Qaellen Stirb bedeuten. Da Stärke nicht crblich Bcheint, ja nicht einmal 1I'ie Frömmigkeit oder geiBtige Kraft erblich gedacht wcrden kann, 10 ist die Aus­kunft unbefriedigend , darf aOOr hier nicht vorenthalten werden, um 10 weniger als die meisten einhornfübrenden Geschlechter

, sich wirklich durch Macht und Waffentüchtigkeit auszeichneten. Den Steinbock führte gern der Adel deI Hochgebirge.

Noch Kaiser Mn L, zu desaen Zeiten die alte Bedeutung der Bilder nicht völlig vergel8en war I hat du edle Oratthier im OOOrlande mehrmal verlieben . Von den Herrn im Niederland haOOn ea fut nur die, in deren Namen Dock, Stein oder Fels, Schroffcn, Berg etc. vorkommt.

Auch bei manchem Helmkteinoo acheint eine linnbildliche Bedeutung unzweifelhaft, wenll schon nicht nachgewiesen. Filnt Friedrich Kart "crmuthet, da81 die 8chafschecre hier erbliches Weiderecht bedeutet; wenn man erwiigt, wie Ichwer lumpfigee Weideland vorthcilhafter zu verwertben , d888 el aleo zum erb­lichdaucrnden Betihe gleichaam vorherbeetimmt ilt, 10 I .... ' eich wohl glauben, dael ein Erbherr von meilengrouen Schaf­mooreu dergleichen Helmzier erkor. - Die häufigen Eeela-­ohren dürften auch nicht obne Bezug lein; &ul'äLiig trifFt es, dUI mehrero durch Sparaamkeit reich gewordene Geschlechter in AUgilburg und Köln sie führten, und diell wird auch du einzigemal80in, wo die eingebild ete Bedeutung der Bilder­EleI für Spanamkeit - durch Beispiele OOlegt werden kann. SolcheB Zimier lieB8 damall nicht liicberlich, wie CI wohl jetzt der Fall wäre, seit der Bael bei uni unverdient zum Symbol der Dummheit gewordcn illt i im Mittelalter heislt! nie dummer, wohl "grober Eael" man hatte im 'VappcnwClen ltete den wilden im AUgtl, der eher Ungostüm, Trotz und Wildheit aus­dnloken könnte. - Pranken ala Helmschmuck erscheinen auf­fallend ofl Zuweilen greifen sie Ballen i Otto Titan Ton Hetner, darUber um seine Mein ung getragt , gab Ichnell Be­Icheid , dielo Ballen leien nur behufs bOtlaerer Entwioklung der Krallen angebracht, da die alto Heraldik ca ja liebt, alles etete lum höchaten Ausdruck zu bringen: ale man ihn jedoch aufmerkaam machte, dan in des Wappenkönigs Tyrol gemaltc.n Wappcnbuch auf der Münchner Bibliothek. einige Reimpranken mi t dergleichen Kugeln I andere daneben ohne solche dargestellt sind, fügte auch er lieh der Meinung, d ..

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der Unterachiod ein abeichtlicher und wohlbegründeter aein dlirfte. - Bei Flügeln, V cgeUedern . grünen Drücben und der­gleicheD , womit der Waidmann ja DOch heut gern 8eine Kopf­bedeckung 8cbmiickt, darf maD nach tieferen Sinne nioM lucben ; bei Hörnern I wenigetco8 in Deutschen Landen . auch nicbt, da eie ja lohon in den Urwildcrn dCI Tacitu8 allgemein üblich waren, und die Auentierhörner mit Kopfhaut von den Rittern ebenfto auf dem Helme zu Kleinod und Decko "crwendet wurden. Manchmal, im 16. Jahrhunderte ziemlich allgemein I nahm man statt der roben Bearbeitete, welche bekanntlich 80 zum 'l'rinken wie zum BI&lon dienen i will man letzterc8, 80 zieht man den Stift mit hahuartigem Oriffe herau8, welcher dll..q Mundloch I:Icblio8at und im alten Siebmacher öfters erscheint 'Z. D. bei Hoben­feld I , S4 I an " elchen sich übrigens mancher Leser wohl von Heidelberg bor erinnert. Beim Ueborhandn ebmen dcr UnwilUlon­heit wurden oft'no Hörner afters ale Elophantcoscbnau'Zcn ange­Bproehen. - Von Drehscheiben. Schirmbrottern, Helmhüten, Beutel­Btlnden, maneben Rumpfpuppen und andern Bülfeklelnoden liegt dieUedeutungl losigkeit auf der Hand,dCflgleicben wo nur die Figur aus dem eignen Schilde ganz oder theilweilc wiederholt ist. Scheint die Helmzier keine blosIe Hülfe6gur, 80 kommt auch noch zu erörtern I ob sie nicht aue einem Ahnenlchilde entnommen oder nrliehen ilt; denn wenn .Iehon das Zimier im l S. Jahr­hunderte wandelbar war, BO bestand doch die Veränderung oft eben darin. dass statt des früberen nichtssagenden Schmutks ein Bild genommen wurde . welchcs die Wllppenvercinigung zweier Geschlechter herstellte.

Die ß eizeiehen mögen wohl gleich Anfangs einigen, wenn schon damall DDr geringen EinBuss geübt haben, allein die Naohriehten darüber aus jener Zeit sind höchst unsicher. DieB gehört zu dem Vielen, worüber wir keine Auskunft 'Zu geben vermögen : die ganze Abhandlung iBt nur dem Herum­leuchten mit Pfeonigkenen in den vergesscnen Winkeln einer alten Rumpelkammer zu vergleiehcn I Mit alledem , dass man dem Oedankcngo.uge der biderben Recken zu folgen bemüht war. iais nur bei wenigen Stücken gelungcn I die Bedeutung Dachzuweillcn, bei weit mehreren ward im GegeotheiJ der Mangel einer solchen oder bloa Namensaolpielung gezeigt. Es bedarf aber nicht des warneDden Eekarts, sondern des wegekundigeo Hagen auf dieaem Felde. Möge er lieb bald finden I

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