Beet- hOvens wienAls solcher ist man - wie der Pianist Friedrich Gulda sag-te - auch eine Art...

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28.2-1.3.2020 FRANKFURT (ODER) WWW.PIANODRA.DE BEET- HOVENS WIEN

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28.2-1.3.2020FrankFurt (Oder) www.pianOdra.de

Beet-hOvens wien

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Ludwig van Beet-hOven

ÜBersicht

Freitag, 28. Februar 2020, 18 uhrerÖFFnungskOnzertBeethOvens wien

Freitag, 28. Februar 2020, 20.30 uhrJazzkOnzert“eurOpe variatiOns”

samstag, 29. Februar 2020, 16 uhrkOnzertLesung„per aspera ad …“ BeethOven-spuren

samstag, 29. Februar 2020, 18 uhrkLavierrezitaL„variatiO deLectat“

samstag, 29. Februar 2020, 20.30 uhrLiederaBend„die aLten, BÖsen Lieder“

sonntag, 1. März 2020, 16 uhrFaMiLienkOnzert FÜr kinderwunderkind MOzart – ein kindLich BiOgraFischer BLick auF wOLFgang aMadeus

sonntag, 1. März 2020, 18 uhr aBschLusskOnzert„primus inter pares“ – kammermusik mit klavier und streichern

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grusswOrtLiebe gäste des pianOdra-Festivals,

herzlich willkommen zum diesjährigen PianOdra Klavier-fest an der Europa-Universität Viadrina!

Bereits zum vierten Mal infolge ist der historische Logen-saal der Viadrina Ort einer musikalischen Entdeckungs-reise. Dass sie uns in diesem Jahr in Beethovens Wien führt, freut uns als Europa-Universität besonders.

Denn nicht nur zu seinen Lebzeiten war der vor 250 Jahren in Bonn geborene und später nach Wien gezogene Komponist mit seiner regen internationalen Konzerttätig-keit ein großer Europäer. Es ist seine Melodie zu Friedrich Schillers Ode ‚An die Freude‘ aus der 9. Symphonie, die 1985 zur offiziellen Hymne der Europäischen Gemein-schaften wurde und Beethoven damit posthum zum Schöpfer des musikalischen Symbols Europas machte. Auch diese wird in der siebenteiligen Konzertreise durch unser Nachbarland Österreich im Logensaal zu hören sein – neben zahlreichen Werken weiterer Komponisten der Wiener Klassik. Dies geschieht in gewohnt vielfälti-gen Formaten von Kammermusik und Klavierabenden über Angebote für Kinder bis hin zum Jazzkonzert.

Dieser Mischung internationaler Musikwelten auch in diesem Jahr als Kooperationspartnerin des PianOdra-Festivals 2020 die Türen öffnen zu dürfen, ist uns eine große Freude.

Ein schönes Festival wünscht Ihnen

prof. dr. Julia von BlumenthalPräsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

grusswOrtLiebe gäste des pianOdra-Festivals,

schon zum vierten Mal in Folge bereichert das PianOdra Klavierfest die vielfältige Frankfurter Kulturlandschaft mit spannenden eigenen Akzenten. Freie Projekte dieser Art, die unsere Stadt auch überregional repräsentieren, zeigen die große Bereitschaft professioneller und ehren-amtlicher Akteure, dem Gemeinwohl zu dienen.

Der Blick auf die Musik Ludwig van Beethovens und die für ihn so wichtige Stadt Wien aus ganz verschiedenen Perspektiven verspricht interessante Entdeckungen. Beethoven, dessen 250. Geburtstag wir 2020 feiern, steht nicht nur für großartige Musik, sondern auch für grund-legende humanistische Werte, die bis heute nichts von ihrer Relevanz verloren haben.

Lassen Sie sich also inspirieren und bestens unterhalten mit Musik aus „Beethovens Wien”.

rené wilkeOberbürgermeister Frankfurt (Oder)

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Beim PianOdra Klavierfest gibt es keinen „Klassikkom-plex”. Der Geburtstag Beethovens jährt sich 2020 zum 250. Mal, und wir wenden uns mit großer Freude und ohne Scheuklappen „seinem Wien” zu. Wir tun das in gewohnter Art und Weise mit einer Programmgestaltung, die mit vielfältigen Formaten vom Klavierabend, über Kammermusik, einer Konzertlesung, einem Liederabend, Kinder und Familien-Konzerten bis zu jazzigen Neuin-terpretationen Anspruch und Unterhaltung zu verbinden sucht. Dirk Lötfering, 25 Jahre als Musikjournalist mit einer eigenen Radiosendung für den WDR tätig, wird Sie dabei begleiten und durch das Programm führen.

Ich möchte mich an dieser Stelle schon einmal herzlich bei der Stadt Frankfurt (Oder), der Europa-Universität Frankfurt (Oder) und dem Rotary Club Frankfurt (Oder) für die Unterstützung bedanken. Ganz besonderer Dank gilt unseren privaten Spendern, dem Freundeskreis der KleistMusikSchule und meinem Team.

Um noch einmal auf das richtige Tempo bei Beethovens Klaviersonaten zurückzukommen: Bringen Sie doch ein Metronom zum Konzert mit. Für den ersten Satz der Waldstein-Sonate, die ich im Eröffnungskonzert spiele, schreibt Carl Czerny Tempo 88 auf halbe Noten vor. Für den 2. Satz der Klaviersonate op. 111, die mein Vater im Klavierrezital spielt, Tempo 63 auf punktierte Achtel. Ob wir uns daran halten werden?

christian seibert, Konzertpianist und künstlerischer Leiter

BeethOvens wienVor dem Abschluss meines Konzertexamens in Köln habe ich drei Jahre im Rahmen eines Stipendiums in Wien an der dortigen Universität studiert. Diese Jahre gehörten zu den schönsten meines Lebens. Nicht nur, weil ich durch eine Zufallsbekanntschaft dort völlig überraschend zu einer kostenlosen Abo-Karte für die Wiener Staatsoper kam – ein Sitzplatz in der Loge, wo normalerweise keine Kulturschaffenden sitzen – sondern vor allem, weil man sich als klassischer Künstler dort sofort zuhause fühlt.

Als solcher ist man - wie der Pianist Friedrich Gulda sag-te - auch eine Art Museumsdiener, und Wien hat dafür das richtige Flair. Hier konnte man nun bedenkenlos „die Alten“ spielen und bekam keinen Kulturschock, wenn man die sogenannte „Übezelle“ wieder verließ. Immer dabei war: Ludwig van Beethoven!

Als Student hatte ich durchaus gemischte Gefühle beim Erarbeiten seiner Werke. Das lag nicht an der wunder-baren Musik, sondern an den sehr unterschiedlichen Interpretationsansichten meiner Lehrer. Insbesondere die emotionalen Diskussionen über das richtige Tempo stecken mir bis heute in den Knochen. Die von Beetho-vens Schüler Carl Czerny überlieferten Tempoangaben standen immer wieder zur Debatte. Ich wünschte mir im Nachhinein, man hätte sich früher eine größere Unabhängigkeit zu solchen und anderen Diskussionen erarbeiten können, da sie oft zu einem richtigen „Klassik-komplex“ geführt haben, wie es mein damaliger Wiener Lehrer Prof. Petermandl mal treffend ausgedrückt hat und der in der eigenen Programmauswahl immer wieder dazu führte, auf eher „weniger Gefährliches“ aus der romantischen Klavier-Literatur zu setzen.

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„BeethOven, iMMer wieder …“„Muss das sein: Beethoven – schon wieder !?“ Ange-sichts einer Fülle vorliegender Filme, CDs oder Funk-aufnahmen, die das Schaffen dieses Klassikers jederzeit greifbar machen, scheint diese Frage nicht aus der Luft gegriffen. Selbst wenn es seinen 250. Geburtstag zu feiern gilt (der ja auch als Anlass zu weiteren Gesamt-einspielungen, Biographien oder Urtextausgaben dient), darf man diese Frage aufwerfen – man soll es sogar. Im-merhin ist das Werk eines jeden nicht-zeitgenössischen Komponisten in mehr oder weniger ferner Vergangen-heit entstanden: was kann es uns also heute zu sagen haben – die wir doch in gänzlich anderen Umständen leben, von technischen Errungenschaften profitieren, die unsere Lebensspanne erweitern und zugleich kurzlebiger gestalten? Schon die bloße Erinnerung daran, welch gro-ßen Zeitaufwand man seinerzeit betreiben musste, um von Wien aus die böhmischen Bäder zu erreichen (eine Fahrt, die man heute bequem in fünf Stunden hinter sich bringt), macht deutlich, wie unterschiedlich Lebensrhyth-mus und Zeitgefühl, wesentliche Elemente der Ausübung und Wahrnehmung von Musik, im Vergleich von damals und heute sein müssen. Ist Beethoven da nicht „über-holt“?

Sucht man nach Antworten, so stellt man fest, dass es keinen zweiten Komponisten gibt, dessen Schaffen bis heute für so viele seiner Kollegen richtungsweisend war, wie eben dasjenige Beethovens. Selbst im Peters-burger Arbeitszimmer eines scheinbar so entfernten Meisters wie Dmitri Schostakowitsch befand sich eine

Beethoven-Büste – auch ein vermeintlicher Kollabora-teur der Arbeiter- und Bauernklasse berief sich also auf einen Wiener Meister, der mit gekrönten Häuptern auf beinahe freundschaftliche, jedenfalls gleichrangige Weise verkehrte. Grund dafür liefert natürlich seine Musik – wobei das Aufrüttelnde, Angreifende dieser Klänge nur die allerdings spektakuläre Oberfläche bildet.

Genauer betrachtet, liegt der Grund für Beethovens überragenden Einfluss auf Zeitgenossen und Folgege-nerationen in seiner Kompositionstechnik: der meister-haften Art und Weise, wie er das Spiel mit den kleinsten Bausteinen, den Motiven, zur Gestaltung der musika-lischen Entwicklung nutzt. So erfüllt er nicht nur das ästhetische Postulat der Ökonomie des Materials: der musikalische Fluss gestaltet sich derart konsequent, derart konzentriert, dass sich beim Hörer der Eindruck von etwas Getriebenem, fast Manischem, einstellen kann – ein Eindruck, den die damalige Kritik Beethoven auch zum Vorwurf gemacht hat und der wesentlich zu seinem Ruf eines Besessenen beitrug.

Allerdings hat er dieses Satzprinzip (ebenso wie Sonate, Streichquartett oder Sinfonie) nicht selbst erfunden – die-se Leistung hat zum größten Teil Joseph Haydn erbracht, der denn auch für kurze Zeit Beethovens Lehrer war. Vielmehr darf man Beethoven als den Vollender einer Schule, der Wiener Klassik, einordnen: er übernimmt die schon vor ihm entwickelte Klangsprache, verwandelt sie seinen persönlichen Ausdrucksvorstellungen an – und weitet sie schließlich derartig aus, dass ihn die franzö-sische Musikwissenschaft sogar als ersten Romantiker bezeichnet.

Das ist insofern stimmig, als dass sich der Mensch Beethoven ohnehin nicht als klassisch wohlgesetzter, braver Bürger einordnen lässt. Als autonomer, gefeierter Künstler nimmt er sich sehr wohl das Recht auf Unan-gepasstheit heraus – er gefällt sich in seinem selbstbe-wussten Individualismus so sehr, dass er es sogar auf Konflikte mit den Mächtigen ankommen lässt. Berühmt ist ein gemeinsam mit Johann Wolfgang von Goethe un-ternommener Spaziergang, der zu einer Begegnung mit der österreichischen Kaiserfamilie führt: während der Geheimrat mit gezogenem Hut an den Straßenrand tritt, geht Beethoven mitten auf der Straße weiter, wobei nicht er, sondern die Herrscherfamilie ausweichen muss.

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In dieser Episode kommt Beethovens Selbstbewusst-sein deutlich zum Ausdruck: das Individuum, seine ganz spezielle Fähigkeiten machen den Wert einer Person aus – der geniale Künstler steht dem ererbten Monar-chen keineswegs nach. Mit dieser Überzeugung sind die Lehren der Aufklärung im Leben des Menschen Ludwig van Beethoven und damit in seiner Kunst „angekom-men“: das eigentlich Revolutionäre in seiner Musik ist es eben, dass sich ihr Urheber das Recht und die Freiheit herausnimmt, Konventionen einzuhalten oder aufzu-kündigen – je nach künstlerischer und damit subjektiver Notwendigkeit.

Diese souverän ausgelebte Freiheit hat Beethovens Mit-menschen ebenso wie Musiker und Hörer oft überfordert. Vor allem die späten Werke schlagen derart unkonven-tionelle Töne an, dass Interpreten ebenso wie Publikum ihr seinerzeit ratlos gegenüberstanden. Und hier liegt ein wichtiger Grund dafür, weshalb die Auseinandersetzung mit Beethovens Leben und Werk auch heute aktuelle Bedeutung hat: wie weit dürfen individuelle Rechte oder Freiheiten ausgereizt, Konventionen außer Acht gelas-sen werden? Riskiert der ungezügelte Individualist nicht zumindest Unverständnis – wenn nicht Ausgrenzung oder Anfeindung? Führt Selbstverwirklichung um jeden Preis nicht zu fast anarchischen Verhältnissen – zum Kampf aller gegen alle?

Beethoven hat in seiner Kunst nichts zerstört, sondern Neues geschaffen – niemand eingeengt, sondern von Überstandenem befreit. Wortwörtlich ist ihm das Kunst-Stück gelungen, der Allgemeinheit neue Perspektiven frei zu machen, gerade indem er gegen fesselnde Konventio-nen verstößt. Ein Vorbild für die Gegenwart?!

„Muss es sein?“ Auf die Frage, ob die Beschäftigung mit Beethoven und seinem Werk auch nach 250 Jahren noch lohnend oder sinnvoll sein kann, lässt sich also mit seinen eigenen Worten antworten:

„es Muss sein. es Muss sein. Ja! Ja! Ja! Ja!“

von dirk Lötfering

prOgraMM

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PROGRAMMerÖFFnungskOnzertFreitag, der 28. Februar 2020, 18 Uhr

“BeethOvens wien”

Jung Won Seibert-Oh, Violine Christian Seibert, KlavierDirk Lötfering, Moderation

Franz Schubert: Rondo für Violine und Klavier h-Moll op. 70 D 895

Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 21 op. 53 „Waldstein“ Allegro con brio; Introduzione: Adagio molto; Rondo: Allegretto moderato

Arnold Schönberg: Sechs kleine Klavierstücke op.19

Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine Nr. 9 A-Dur op. 47 („Kreutzer-Sonate“) Adagio sostenuto – Presto – Adagio; Andante con variazioni; Finale: Presto

Zum Beginn des Festivals präsentiert sich das Klavier solistisch und als Kammermusikpartner. Gleich im ersten Stück, dem großen Rondo in h-Moll von Franz Schubert, ist Letzterer gefragt: vor allem die Violine glänzt durch Virtuosität, während der Klavierpart zurückhaltender gesetzt ist. In der anschließenden „Waldstein-Sonate“ von Ludwig van Beethoven steht der Pianist vor umso größeren Herausforderungen: sie gehört zu Beethovens anspruchsvollsten Klavierwerken überhaupt.

Seine unter dem Namen „Kreutzer-Sonate“ bekannte Komposition markiert bis heute einen Höhepunkt im gesamten Repertoire für Violine und Klavier. Dabei tritt das Klavier als gleichrangiger Partner der Violine auf: so entsteht ein konzertanter Dialog zwischen zwei so unter-schiedlichen Instrumenten, der Virtuosität mit spieleri-scher Kommunikation auf höchstem Niveau verbindet.

Zwischen diese beiden Meisterwerke der Wiener Klassik tritt mit den Sechs kleinen Klavierstücken von Arnold Schönberg Musik der „Neuen Wiener Schule“. 1911 ent-standen, bilden diese Miniaturen einen Ende- und Wen-depunkt einer über hundertjährigen Tradition, die von der Wiener Klassik entscheidend geprägt wurde.

JazzkOnzertFreitag, der 28. Februar 2020, 20.30 Uhr

“eurOpe variatiOns”

Søren Gundermann, Klavier

Im Januar 1972 erklärte der Europarat das Hauptthema des letzten Satzes aus Beethovens neunter Symphonie zu seiner Hymne und beauftragte den Dirigenten Herbert von Karajan mit dem Arrangement je einer Version für Klavier solo, Blas- und Symphonieorchester. 1985 wurde die Melodie auf Vorschlag des Adonnino-Ausschusses von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemein-schaften als offizielle Europa-Hymne angenommen. Um keiner europäischen Sprache den Vorzug zu geben, fiel die Wahl auf die reine Instrumentalfassung ohne Friedrich Schillers Ode „An die Freude“.

Der Pianist Søren Gundermann stellt sich der Herausfor-derung, der schlichten, schönen und doch so bedeutungs-vollen Melodie ein ganzes Konzertprogramm zu widmen. In seinem Jazzklavierzyklus „Europe Variations“ wird sie in 14 Variationen und Zwischenspielen aus ganz verschiede-nen Perspektiven betrachtet.

Inspiriert durch unterschiedliche Einflüsse von Jazz über Weltmusik, Klassik und Rock zeigt jede Variation die Melodie in einem anderen Licht, wobei sie oft erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist. Mal kommt sie als wilder spanischer Tanz daher, mal als poetische impressionisti-sche Ballade, mal wird sie mit einem Augenzwinkern zur barocken Miniatur und mal zur groovigen Funk-Nummer.

In leidenschaftlichen Improvisationen wird die Melo-die dabei immer wieder auf ihre Aktualität hin befragt, während das Klavier sich neben seiner gewohnten Rolle auch als Zupf-, Perkussions- und sogar Streichinstrument versucht.

Indem die Musik ergründet, wie die Hymne in verschiede-nen Kulturräumen klingen könnte, geht sie nicht nur auf eine unterhaltsame Klang-Reise, sondern entdeckt auch eine Vielfalt von spannenden Interpretationen der Idee Europa.

Das Konzert ist zugleich das Record Release Concert der CD „Europe Variations“, die am 28. Februar bei dem Potsdamer Label Meletoi erscheint.

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kOnzertLesungSamstag, der 29. Februar 2020, 16 Uhr

„per aspera ad …“ BeethOven-spuren

Ji-Yeoun You, Klavier Dirk Lötfering, Sprecher

„Genie“, „Titan“: Titel wie diese, formuliert schon zu Beethovens Lebzeiten und im Lauf der Romantik bis ins Göttergleiche gesteigert, betreffen Wirken und Werk des Künstlers – der Mensch verschwindet dahinter fast völlig. Allenfalls werden sein aufbrausendes Wesen und die schwierigen Umstände, die sein Leben aufgrund seiner Ertaubung belasteten, zur emotionalen Steigerung dieses gefeierten Künstlertums benutzt – kaum erinnert man sich an Beethovens ärmliche Kindheit, die Fürsorge für seine Brüder und deren Familien, die Abhängigkeit von wechselnden Mäzenen oder schlicht die Sorge um ver-schwundene Kaffeebohnen.

Wie Beethoven beides, Künstler- und Menschentum, unter wahren Kämpfen vereinigen musste, wird in einem Wort-Musik-Programm erlebbar, dass originale und fik-tive Texte mit ausgewählten Klavierwerken verschmilzt. Entsprechungen von realer und geistiger Welt treten dabei ebenso zutage wie schroffe Brüche und Kontras-te - nicht umsonst trifft Beethovens Wahlspruch „per aspera ad astra“ nicht nur auf das Wesen seiner Kunst zu: es steht als Motto über einem Lebensweg, dessen viele Schatten den Kämpfer Beethoven dennoch nicht entmutigen konnten.

Beethoven & Goethe,Carl Rohling (1812)

kLavierrezitaLSamstag, der 29. Februar 2020, 18 Uhr

„variatiO deLectat“

Kurt Seibert, Moderation Dirk Lötfering, Moderation

Johannes Brahms: Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op. 24 (1861)

Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate Nr. 11 A-Dur KV 331 (300i) Andante grazioso – Adagio – Allegro; Menuetto – Trio; Alla turca. Allegretto

Ludwig van Beethoven: Sonate c-Moll op.111 (1821–22) Maestoso – Allegro con brio ed appassionato; Arietta. Adagio molto semplice e cantabile

Mit seinen 32 Klaviersonaten hat Ludwig van Beethoven ein Oeuvre geschaffen, das im Nachhinein als das „Neue Testament der Klaviermusik“ gefeiert wurde. Fast ebenso bedeutend ist seine Leistung im Bereich der Variation: unter seinen Händen verliert sie ihren verspielten Cha-rakter und gewinnt künstlerisch ernsthaften Anspruch. Seine Technik der motivischen Arbeit bestimmt nicht nur die musikalische Entwicklung in Sonaten oder Sinfonien: auch in seinen Variationszyklen prägen sie den Verlauf auf völlig neue Weise.

In seiner letzten Klaviersonate opus 111 verbindet Beet-hoven diese zwei so unterschiedlichen Formen zu einem einzigartigen Ganzen. Neben diesem Höhepunkt der Klaviermusik überhaupt präsentiert das Programm mit Wolfgang Amadeus Mozarts berühmter Sonate in A-Dur (einem kompletten Variationszyklus, dem untypischer-weise keinerlei Sonatensatz zugrundeliegt) eine promi-nente Vorgängerin – und mit den Händel-Variationen von Johannes Brahms ein Werk des Komponisten, der schon zu seiner Zeit als Beethovens Erbe galt.

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LiederaBendSamstag, der 29. Februar 2020, 20.30 Uhr

„die aLten, BÖsen Lieder“

Lieder von Georg Kreisler mitJörg-Martin Willnauer, Gesang und Klavier

In seinem Programm interpretiert der Grazer Sänger und Pianist Jörg-Martin Willnauer bekannte und weniger bekannte Chansons von Georg Kreisler auf eigene Weise und schlägt gekonnt eine Brücke zwischen dem in Wien gebürtigen „Großkünstler“ der witzig-bösen Lieder und dem Komponisten-Genie Ludwig van Beethoven.

Brief von Georg Kreisler an Willnauer: „Lieber Herr Willnauer, endlich bin ich dazu gekommen, Ihre CD mit meinen Liedern zu hören. Sie hat mir sehr gut gefallen. Sie haben eine ganz eigenwillige Interpretation, die mit keiner anderen zu vergleichen ist, und das Publikum honoriert das auch. Auch Ihr Klavierspiel ist ausgezeichnet, die so wichtige Balance zwischen Klavier und Gesang wird durchwegs eingehalten, was heute leider nicht mehr selbst-verständlich ist. Kurz und gut, nur weiter so und danke! Georg Kreisler. 13.10.2010“

Georg Kreisler,Komponist, Sänger und Dichter© Andreas Labes

FaMiLienkOnzert FÜr kinder (ab sechs Jahren)Sonntag, der 1. März 16 Uhr

wunderkind MOzart – Ein kindlich biografischer Blick auf Wolfgang Amadeus

Christian Seibert, Klavier Friederike Biermann, Sprecherin und ModeratorinSchüler der Erich Kästner Grundschule

Was ist denn ein Wunderkind? Was muss man können, um eins zu sein? War Mozart wirklich ein Wunderkind oder wurde er nur von Anderen dazu gemacht? Wie hat wohl sein Leben ausgesehen, was hat ihn beschäftigt, inspiriert und angetrieben?

Durfte Mozart in die Schule gehen und mit anderen Kin-dern zusammen lernen? Hatte er Geschwister? Wie alt war er, als er sein erstes Musikstück komponierte und wie kommt es, dass uns seine Musik so anrührt?

Dieses Kinderkonzert ist gefüllt mit biografisch angeord-neter Klaviermusik, mit Anekdoten, Briefen, mit Spielen und Singen und lädt ein zum Mitmachen und zu hörendem Genießen. Und dann gehst Du aus dem Konzert mit neuen Geschichten zum Wundern …

W. A. Mozart,von Pietro Antonio

Lorenzoni© Wikipedia

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aBschLusskOnzertSonntag, der 1. März 18 Uhr

„priMus inter pares“ – Kammermusik mit Klavier und Streichern

Wolfgang Manz mit Studierenden der Hochschule für Musik, Nürnberg

Ludwig van Beethoven: Quartett Es-Dur op. 16 Grave – Allegro ma non troppo; Andante cantabile; Rondo: Allegro ma non troppo

Johann Nepumuk Hummel: Quintett es-moll op. 87 Alle-gro e risoluto assai; Menuetto: Allegro con fuoco; Largo; Finale: Allegro agitato

Franz Schubert: Forellenquintett A-Dur op. 114 Allegro vivace; Andante; Scherzo: Presto; Andantino: Thema con variazioni; Finale: Allegro giusto

Zum Abschluss präsentiert sich das Klavier nicht als Soloinstrument, sondern als versierter Kammermusik-Partner, der es gelernt hat, einem Ensemble verschie-dener Instrumente gegenüberzutreten. Dabei geht Beethoven, der als Pianist sehr oft Kammerkonzerte mitgestaltet hat, mit gutem Beispiel voran: sein frühes Es-Dur-Quintett war ursprünglich für Klavier plus vier Blasinstrumente gesetzt; erst nach dem großen Erfolg der Uraufführung arbeitete Beethoven das Stück für Streicher um – in dieser Fassung wurde es womöglich noch populärer. In beiden Versionen nimmt das Klavier eine herausragende Stellung ein, was Johann Nepomuk Hummel, ebenso wie Beethoven und Mozart früh als Wunderkind am Klavier gefeiert und mit beiden Meistern befreundet, zu seinem Streichquintett in Es inspirierte. Und Franz Schubert, ein glühender Verehrer Beetho-vens, komponierte eines seiner bekanntesten Werke unter Bezugnahme auf eben dieses Werk Hummels: das sogenannte Forellen-Quintett. Diesen populären Namen verdankt es seinem vierten Satz, einer Variationsreihe auf Schuberts gleichna-miges Klavierlied – aber seine bis heute ungebrochene Beliebtheit beruht ebenso sehr auf dem heiteren und spielfreudigen Zusammenwirken aller Instrumente.

Jung wOn seiBert-Oh studierte an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Prof. Feltz und an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Weithaas und Prof. Hartog. Zusätzliche künstleri-sche Impulse bekam sie in einem Aufbaustudiengang an der Hochschule „Carl Maria von Weber“ bei Prof. Hollo-way. Seibert-Oh ist 1. Preisträgerin des Jungang-Verlag-Wettbewerbs für Jugend in Korea und des „Concours Luxembourgeois pour jeunes Soloists“. Bereits in der Studienzeit begann Seibert-Oh intensiv Kammermusik zu spielen, unter anderem in ihrem eigens gegründeten Oh-Quartett oder dem Cuarteto Bando, welches sich ar-gentinischem Tango widmet. Nach Engagements bei der Dresdner Philharmonie und dem Gewandhausorchester Leipzig ist Jung Won Seibert-Oh seit 2007 stellvertreten-de Stimmführerin der zweiten Geigen des Brandenburgi-schen Staatsorchesters Frankfurt.

Jung Won Seibert-Oh,

Violine© Tobias Tanzyna

die kÜnstLerdes FestivaLs

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christian seiBert begann nach anfänglichem Unterricht bei seinem Vater Kurt Seibert im Alter von 16 Jahren seine Studien bei Pa-vel Gililov in Köln. Es folgten Studienaufenthalte in Wien und studienbegleitende Meisterkurse bei renommier-ten Pianisten wie Bruno Leonardo Gelber oder Rudolf Kehrer. Internationale Wettbewerbserfolge, darunter der Busoni-Wettbewerb in Bozen und der Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau, ebneten ihm den Weg zu einer regen internationalen Konzerttätigkeit. Sein Interesse für die Musik der Jahrhundertwende führte zu Radioproduk-tionen und Mitschnitten des WDR. Aktuell erschienen ist eine Solo-CD für das renommierte Label cpo mit Werken von Nino Rota, die in der internationalen Presse hoch gelobt wird. Im März 2013 gründete er in Frankfurt (Oder) die KleistMusikSchule am Kleistpark. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Scharwenka Stiftung und Initiator und Organisator des 2017 erstmals stattfindenden PianO-dra Klavierfestes in Frankfurt / Slubice. 2019 übernahm er die künstlerische Leitung des Schwandorfer Klavierfrüh-lings.

Christian Seibert,Klavier© Tobias Tanzyna

søren gunderMann wurde 1984 im märkischen Beeskow geboren, erlernte das Klavierspiel zunächst autodidaktisch und studierte dann am Institut für Musik und Musikpädagogik der Universi-tät Potsdam (Klavier bei Iris Unger und Detlef Pauligk, Tonsatz bei Bringfried Löffler). 2010 war er Stipendiat des DAAD am Collegium Polonicum in Warschau. Nach einem Workshop bei dem Berliner Komponisten Hermann Keller begann er frühzeitig, sich mit unkonventionellen Spiel-techniken („inside piano“, Präparation) zu beschäftigen und schloss das Studium mit einer Masterarbeit über das „prepared piano“ in der Musik von John Cage ab. Seit 2011 arbeitet er freischaffend als Pianist solo und in verschie-denen Ensembles in den Bereichen Jazz, Welt- und expe-rimentelle Musik. Er komponierte Theatermusiken und veröffentlichte mit den Bands „Jack Novelle“ und „Gunder-mann & Strauch“ drei Alben. Zahlreiche Projekte im Dialog mit bildender Kunst (u.a. mit dem Maler Friedrich Stachat, Musik beim Brandenburger Kunstpreis 2017, 2018 und 2019) und Literatur (u.a. mit der österreichischen Lyrikerin Regina Hilber) ergänzen seine rege Konzerttätigkeit in Deutschland und Polen. Seit 2013 unterrichtet er Jazz-Pia-no an der KleistMusikSchule in Frankfurt (Oder), wo er seit 2017 auch Mitorganisator des PianOdra Klavierfestes ist.

Søren Gundermann,

Klavier© Agentur Bild

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dirk LÖtFering ist seit beinahe 50 Jahren in der Musik zuhause: zunächst Domchor, Blockflöte und Klavier – und mit zehn Jahren beginnt er, eigene Stücke aufzuschreiben, in denen sich die unterschiedlichsten Konzert-Erfahrungen von der Gregorianik über das klassisch-romantische Reper-toire bis zur Avantgarde sowie zum Jazz widerspiegeln. Nach drei Jahren Jungstudentenzeit an der Detmolder Musikhochschule bei Walter Steffens wechselt er nach dem Abitur 1984 in die Meisterklasse von Hans Werner Henze an die Musikhochschule Köln; mit einem weiteren Studium in den Fächern Tonsatz und Klavier rundet er bis 1993 seine Ausbildung ab. Danach Tätigkeiten als frei-schaffender Komponist und Notensetzer, als Leiter eines Musikvereins, der Projekte vom klassischen Klavierabend bis zum Crossover-Projekt veranstaltet – und nach 1995 auch als Freier Autor und Moderator von Radio-Musik-sendungen und Konzerten. Seit 2017 ist er als Moderator und künstlerischer Beirat Teil des PianOdra-Teams.

Dirk Lötfering,Moderation© Agentur Bild

Friederike BierMann studierte Schulmusik, Klavierpadagogik und Konzertpä-dagogik an den Musikhochschulen in Weimar, Köln und Detmold und war bereits früh von facettenreicher Ver-mittlung von Musik fasziniert. Besonders wichtig ist ihr die konzertpädagogische Zusammenarbeit mit Schulen, Chören und Musikern der Region. Seit der Gründung der KleistMusikSchule 2013 unterrichtete sie dort als Klavier- und Flötenlehrerin, bis sie 2019 ihren Arbeitsschwerpunkt nach Weimar verlagerte. Ihre Begeisterung für die Mu-sikvermittlung findet sich in der Entwicklung vielfältiger Konzertformate wieder. Der „Brückenschlag zwischen der Musik und den Zuhörern“ prägt ihre Mitarbeit beim Kindermusikfestival Schleswig Holstein, beim PianOd-ra Klavierfest sowie seit 2020 auch beim Schwandorfer Klavierfrühling.

FriederikeBiermann,

Sprecherin & Moderation

© Agentur Bild

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JÖrg-Martin wiLLnauer wurde als Sohn eines evangelischen Pfarrers gebo-ren und wuchs in Heidelberg auf. Nach absolviertem Musikstudium in Heidelberg ging Willnauer 1981 nach Österreich, wo er bei Iván Eröd an der Kunstuniversi-tät Graz Komposition zu studieren begann. Es folgten zahlreiche Workshops bei Gisela May, Lauren Newton, Bobby McFerrin und anderen. Er moderierte und gestal-tete von 1984 bis 2009 für Radio Steiermark zahlreiche Radiosendungen in den Bereichen Jazz, Kabarett und Unterhaltung. Als Kabarettist und Musiker trat er mit seinen Programmen in zahlreichen Ländern auf und absolvierte ein Gastspiel in der DDR. Im Jahr 2007 erhielt er erstmals die Einladung für einen Auftritt in Schweden im Goethe-Institut in Göteborg. Willnauer unterrichtete als Gastdozent sieben Jahre lang an der Kunstuniversität Graz musikalische Rollengestaltung für Schauspieler.

Des Weiteren war er der Initiator und Mitbegründer des Österreichischen Kabarettarchivs und von 1999 bis 2004 erster Obmann des Vereins Österreichisches Kabarettar-chiv. Derzeit leibt & lebt er als frei schaffender Unterhal-tungsindustrieller* in Graz.

*Ein Mensch, der seinen Lebensunterhalt mit Unterhaltung verdient und dabei mitunter Haltung bewahrt.

Jörg-MartinWillnauer,Gesang & Klavier© Ulrike Rauch

Ji-YeOun YOu studierte in Berlin an der Universität der Künste und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler u. a. bei Laszlo Simon, Georg Sava und Klaus Bäßler. Zusätzliche künst-lerische Impulse erhielt sie u. a. von Daniel Barenboim, Menahem Pressler und Dietrich Fischer-Dieskau. Im Jahre 2005 legte sie ihr Konzertexamen mit Auszeich-nung ab. Bekannt wurde Ji-Yeoun You durch Konzerte mit den Berliner Symphonikern und den Brandenburger Symphonikern, vor allem aber als Preisträgerin interna-tionaler Wettbewerbe. Ji-Yeoun You gibt Soloabende in Europa und Asien und war eingeladene Künstlerin beim Musica Nova Festival Glasgow sowie beim Bolzano Fes-tival. Auch kammermusikalisch ist sie in verschiedenen Formationen aktiv. Neben ihrer Tätigkeit an der Universi-tät der Künste Berlin unterrichtet sie an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Ji-Yeoun You,Klavier© Agentur Bild

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wOLFgang Manz empfing seine technisch-musikalische Grundausbildung durch den tschechischen Pianisten Drahomir Toman sowie in der Klavierklasse von Karlheinz Kämmerling an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Als Preisträger bedeutender internationaler Wettbewerbe ist er ein gefragter Solist für Konzerte mit Orchester sowie für Solorezitale und Kammermusik. Wolfgang Manz verfolgt eine intensive pädagogische Tätigkeit. Von 1994 –1998 war er an der Hochschule für Musik Karlsruhe tätig. Im Jahr 2000 wurde er zum Professor für Klavier an die Hochschule für Musik Nürnberg berufen. Er ist wiederholt als Juror bei nationalen und internationalen Pianistenwettbewerben tätig und gibt regelmäßig Meis-terkurse. Viele seiner aktuellen und ehemaligen Studie-renden sind Preisträger internationaler Wettbewerbe.

Wolfgang Manz,Klavier© Christian Ruvolo

kurt seiBert geboren 1944 in Lodz, ist emeritierter Professor für Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Künste Bremen. Er erhielt seine umfassende und intensive Ausbildung als Pianist und Kammermusiker bei Conrad Hansen und Hans Leygraf und dem von Maurice Ravel und Claude Debussy geförderten und mit Feruccio Busoni befreundeten Komponisten Philipp Jarnach. Kurt Seibert ist ein leidenschaftlicher und erfolgreicher Pianist und Pädagoge internationaler Ausstrahlung und häufiger Gast international bedeutender Musikhochschulen, Universitäten und Festivals. Er fühlt fühlt sich als Pianist und Künstler der großen, deutschen Interpretationstra-dition verbunden und verpflichtet. Schwerpunkte seiner Konzertprogramme bilden Werke von J.S. Bach, W.A. Mozarts, L. v. Beethoven, R. Schumann, J. Brahms. M. Reger und Paul Hindemith. Sein Repertoire umfasst das gesamte Klavierwerk von Johannes Brahms und er kann zudem auf ein umfangreiches Repertoire in der Kam-mermusik mit Klavier verweisen - vom Violinduo bis zum Klavierquintett. Max Regers nachgelassenes Klavierquin-tett, das er schon im Jahre 1972 zusammen mit Pfitzners Klavierquintett auf Schallplatte produzierte, erfuhr 2003 eine Neuauflage und er kann mit seiner Neueinspielung von Max Regers Bach-Variationen aus dem Jahr 2006 auf ein begeistertes Presseecho verweisen.

Kurt Seibert,Klavier© Agentur Bild

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Alle Konzerte finden im Logensaal der Viadrina (Logenstraße 11) in Frankfurt (Oder) statt.

Karten:im Vorverkauf: 15 Euro / 8 Euro erm.an der Abendkasse: 17 Euro / 10 Euro erm.Festivalpass: 60 Euro / 40 Euro erm.(Ermäßigungen für Arbeitslose, Studenten, Schüler ab 14 Jahre, Schwerbehinderte und eine berechtigte Begleitperson) Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben in Begleitung jeweils eines Erwachsenen freien Eintritt.

Tickets über:TicketserviceMärkische Oderzeitung, Ticketservice Paul-Feldner-Straße 13 15230 Frankfurt (Oder) Telefon: 0335 66599-558 Online: moz.de/ticket

OrganisationsbüroPianOdra Klavierfest c/o KleistMusikSchule Humboldtstraße 3 15230 Frankfurt (Oder) Telefon: 0335/27629356 Email: [email protected]: www.pianodra.de

Veranstalter: KleistMusikSchule gemeinnützige UG in Kooperation mit der Europa-Universität ViadrinaKünstlerische Leitung: Christian Seibert Dramaturgie: Dirk Lötfering, Søren Gundermann Programmtexte: Dirk Lötfering, Søren Gundermann Friederike BiermannDesign / Illustration: Giraffe WerbeagenturFotos: Künstler und Künstleragenturen