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BEETHOVEN- 1. SONDERKONZERT 20/21

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BEETHOVEN-1. SONDERKONZERT

20/21

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1.11.20 18.00 KONZERTHAUS KARLSRUHEca. 4 ¾ Stunden, zwei Pausen

BEETHOVEN-MARATHON1. Sonderkonzert

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 32’(1770–1827) 1. Allegro con brio 2. Adagio 3. Rondo. Molto allegro

Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15 35’ 1. Allegro con brio 2. Largo 3. Rondo. Allegro scherzando

– Pause –

Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 42’ 1. Allegro con brio 2. Largo 3. Rondo. Allegro Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 45’ 1. Allegro moderato 2. Andante con moto 3. Rondo. Vivace

– Pause –

Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 45’ 1. Allegro 2. Adagio un poco moto 3. Rondo. Allegro

Gerhard Oppitz Klavier Georg Fritzsch DirigentBADISCHE STAATSKAPELLE

Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind.

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4 Ludwig van Beethoven. Portraitbüste von 1892 nach Plastik von Hugo Hagen (1818–1871).

ALLE

Alle fünf Klavierkonzerte an einem Abend! Gab es das schon einmal? Es ist ein besonderes Erlebnis und ein Unterfangen, das sich außer Gerhard Oppitz vermutlich noch niemand getraut hat. Erstmals 2012 trat er zu­sammen mit Georg Fritzsch diesen Marathon an einem Abend an. Heute, fast neun Jahre später, werden beide dieses bemerkenswerte Wagnis wieder eingehen. In chronologischer Reihen­folge erleben Sie alle Fünf – alle mit ihren eigenen Besonderheiten, die die stetige Entwicklung der Gattung und des beethovschen Stils im direkten Zusammenhang erfahrbar machen.

Ludwig van Beethoven gehört heute zu den größten Komponisten über­haupt. Doch seine Karriere startete der Bonner als brillanter Klaviervirtuose. Das Klavier war sein Instrument, sein Element. Unzählige Werke entstanden für das Tasteninstrument: Sonaten,

Variationen, Rondos und – als Königs­klasse – Klavierkonzerte.

Fünf schrieb er insgesamt … nein, da war doch noch … eigentlich sind es sechs oder sieben, fast siebeneinhalb Klavierkonzerte: Das ‚Nullte‘ kompo­nierte er 1784 als junger Teenager. Das, was heute jedoch noch davon übrig ist, beschränkt sich auf eine handschrift­liche Kopie des Klavierauszuges, die erst nach Beethovens Tod an die Öffent-lichkeit kam. Nachdem er die ersten vier Klavierkonzerte vollendete, verfasste Beethoven 1808 die Fantasie für Klavier, Chor und Orchester op. 80, die, wenn­gleich mit Merkmalen der Kantate ge­spickt, auch als verkapptes Klavierkon­zert gilt. 1815 begann Beethoven ein weiteres in D-Dur. Das hat es jedoch nie über einige Skizzen hinausgeschafft.

FÜNFE

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BEETHOVENS

EINE KURZEGESCHICHTE

Ende der 1780er Jahre komponierte Beethoven das Klavierkonzert Nr. 2. Bis zur endgültigen Fassung und Druck­legung dauerte es aber noch bis zum Jahrhundertwechsel, sodass das spä­tere Konzert Nr. 1 früher in den Druck gelangte. Daher beginnt der heutige Konzertabend chronologisch mit dem Jüngsten, also dem Zweiten:

Als ‚Reisekonzert‘ konzipiert, kommt es mit einem leicht einstudierbaren Orchesterpart und zugleich mit einer kammermusikalischen Minimalbeset­zung aus – keine Klarinetten, Trompeten und Pauken. Beethovens eigener Stil steckt noch in den Kinderschuhen, erlangt im Klavierkonzert aber schon individuelle Züge. Die Orientierung an den Werken seines Wegbereiters Wolfgang Amadeus Mozart ist jedoch nicht zu leugnen. Am 29. März 1795

trat Beethoven mit seinem B­Dur­Kon­zert erstmals als Pianist an die Wiener Öffentlichkeit.

Das darauffolgende Erste in C­Dur schrieb er 1795/96. In diesem Konzert machen sich schon Beethovens Humor und die eklatanten Verstöße gegen die Hörgewohnheiten bemerk­bar – jedoch immer noch angelehnt an das Vorbild der Wiener Klassik. Die Orchesterbesetzung erweiterte Beethoven mit Klarinetten, Trompeten und Pauken. Zwischen der Urauf­führung 1795 und der späteren Druck­legung nahm Beethoven noch viele Revisionen vor.

Die Arbeiten zum dritten Klavierkonzert begann Beethoven mit der Jahrhundert­wende; drei Jahre später folgte die Uraufführung. Wesentliches Merkmal

ist erstmals der sinfonische Charakter, der hier merklich an Raum gewinnt. Beethovens Schüler Ignaz von Seyfried war zum Konzert für das Umblättern der Noten zuständig. Seine Erzählung gibt einen Einblick in die oftmals kurzfristigen Vorbereitungen sowie in die beeindruckenden Fähigkeiten seines Lehrers: „Hilf Himmel! – das [Umblättern] war leichter gesagt als gethan; ich erblickte fast lauter leere Blätter; höchstens auf einer oder der anderen Seite ein paar […] egyp tische Hieroglyphen hingekritzelt; denn er [Beethoven] spielte beinahe die ganze Prinzipal­Stimme blos aus dem Ge­dächtniß, da ihm, wie fast gewöhnlich der Fall ein trat, die Zeit zu kurz ward, solche vollständig zu Papiere zu bringen. So gab er mir also nur jedesmal einen verstohlenen Wink, wenn er mit einer dergleichen unsichtbaren Passage am Ende war, und meine kaum zu bergende Aengstlichkeit, diesen entscheidenden Moment ja nicht zu versäumen, machte ihm einen ganz köstlichen Spaß.“

Das 1805 bis 1806 komponierte Vierte setzt das sich etablierende ‚sinfoni­sche Konzert‘ maßgeblich fort: Virtuo­sität und Sinfonisches kommen durch die Gleichberechtigung von Soloklavier und Orchester in Einklang. Robert Schumann beschrieb es als das „viel­leicht größte Klavierkonzert“. Es ist zudem auch das lyrischste Klavierkon-zert von Beethoven: Ein Zusammen-hang mit dem Brief an die „ Unsterbliche Geliebte“? Es liegt auf der Hand, wir werden es jedoch nie ganz erfahren.

Unter dem Titel Emperor Concerto ge­hört Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 heute zu den international meistge­spielten Klavierkonzerten. In Es­Dur verleiht es dem Konzert den heroischen Charakter der Eroica. Es entstand 1808/09 in einem Europa, das sich mitten in den Napoleonischen Kriegen befand. Gewidmet ist es Erzherzog Rudolph, der mit seiner Familie 1809 aus Wien fliehen musste. Er war auch der Solist der ersten Aufführung 1811, da Beethoven selbst aufgrund seiner Taubheit nicht mehr spielen konnte.

KLAVIERKONZERTE

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EIN ÜBERBLICK:

…zweiten Klavierkonzert…

Beethovens Mutter stirbt im Sommer 1787 an Schwindsucht. Es ist für die Familie ein dramatischer Einschnitt, der Beethovens Vater weiter in den Strudel des Alkoholkonsums treibt. Das führt schließlich dazu, dass der junge Beethoven – damals 18 Jahre alt – als ältester Sohn zum Vormund seiner Brüder wird. 1792 reist der Bonner in die Kulturhochburg Wien, wo er bis zu seinem Lebensende bleibt. Kurz vor Weihnachten desselben Jahres stirbt sein Vater.

…ersten Klavierkonzert…

1795 kann Beethoven erstmals mit eigenen Klavierkompositionen in den Kreisen der Adelsschicht auftreten. Sein Ansehen steigt zusehends und durch die neu gewonnenen Förderer ist es ihm bald möglich, als freier Kompo­nist zu arbeiten. Die ersten Anzeichen seiner Schwerhörigkeit machen sich bemerkbar.

…dritten Klavierkonzert…

1800 findet Beethovens erstes selbst veranstaltetes Konzert mit der ersten Sinfonie C-Dur statt. 1801 berichtet er Freunden das erste Mal von seinem Hörleiden und verfasst 1802 das „Heiligenstädter Testament“. Zudem entsteht die zweite Sinfonie, die er zusammen mit dem dritten Klavier-konzert 1803 uraufführt.

…vierten Klavierkonzert…

Beethoven empfindet wachsende Sym­pathie für Josephine Brunsvik, die auch potenzielle Adressatin des berühmten Briefes an die „Unsterbliche Geliebte“ sein könnte. Beethoven führt 1805 seine dritte Sinfonie der Öffentlichkeit vor. Bedeutende Werke wie die vierte, fünfte und sechste Sinfonie sowie sein Violinkonzert entstehen.

…fünften Klavierkonzert…

Um Beethoven in Wien zu halten, sichern ihm drei Gönner per Dekret ein festes, jährliches Gehalt von 4000 Gulden zu. Wien steht unterdessen 1809 unter französischem Beschuss.

WAS PASSIERTE IN DER ENTSTEHUNGSZEIT VOM...?

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HÖCHSTE VEREHRUNG FÜR DIE

Eva Heußel Herr Oppitz, Sie sind v. a. als begnadeter Beethoven­ und Brahms­Interpret berühmt geworden. Wann war Ihre erste Begegnung mit Beethoven?

Gerhard Oppitz Das war bereits in mei­ner frühen Kindheit, als ich mit etwa sechs Jahren die Mondschein-Sonate in die Hände bekommen und sie natür­lich sofort ausprobiert habe; zumindest den ersten Satz, mit dem Finale habe ich mir dann doch noch ein paar Jahre Zeit gelassen. Nach und nach kamen damals die weiteren Beethoven­So naten dazu und, so etwa im Alter von zehn Jahren, schließlich auch die Konzerte.

EH Hatten Sie damals bereits eine besondere Vorliebe für Beethoven?

GO Ja, von Anfang an. Ich habe Beethoven schon damals als eine ganz wichtige Säule im Universum der  Musik betrachtet.

EH Hat Ihre spezielle Hinwendung zu Beethoven auch etwas mit Ihrem Lehrer Wilhelm Kempff zu tun?

GO Nun, Kempffs berühmte Beethoven- Interpretationskurse in Positano be-suchte ich ja erst mit 20 Jahren, und da hatte ich natürlich schon vorher fast alle Beethoven­Sonaten und auch die Klavierkonzerte studiert. Er war recht beeindruckt, was ich damals bereits alles konnte, und wir haben dann gleich zusammen das 1., 3. und 5. Beethoven-Konzert gespielt: ich die Solostimme

und er ergänzte den Orchesterpart an einem zweiten Klavier. Das war für mich eine tolle Erfahrung, denn er hat mir erst so richtig die Augen bzw. Ohren und das Herz geöffnet für die außer ordentliche Kraft der Poesie in Beethovens Musik. Zuvor war ich noch hauptsächlich mit den technischen Ansprüchen dieser Konzerte beschäftigt und damit, die dramatischen Akzente gehörig zu setzen, aber alles, was darü­ber hinaus an Elegantem, Charmantem und auch Dichterischem in dieser Musik steckt, habe ich v. a. dank seiner Hilfe für mich entdeckt: all das, was man eben nicht so einfach in Noten aufschreiben kann, sondern was der Interpret aus seiner eigenen Imagina­tionskraft ergänzen muss.

EH Was beeindruckt Sie an Beethovens Werken am meisten?

GO Vor allem die große Vielfalt der Ausdrucksformen und ­gesten, wobei ich zudem die so unglaublich wohl­durchdachte Gesamtkonzeption dieser Werke bewundere, in der sich jene Vielfalt verbirgt.

EH Und welche pianistischen Quali­täten sind, Ihrer Meinung nach, für Beethovens Klavierkompositionen besonders wichtig?

GO Allgemein gesehen muss man für Beethoven auf alle Fälle das gesamte pianistische Rüstzeug besitzen; denn der Komponist begann ja selbst als gefeierter Klaviervirtuose und ließ sich

daher auch in seinen Klavierkomposi­tionen nicht von technischen Grenzen einengen. Das merkt man z. B. sehr schön an der enormen Komplexität der Hammerklaviersonate oder der Diabelli- Variationen. Vieles von dem, was in dieser Hinsicht in der späteren Klavier­geschichte noch hinzukam, so etwa von Franz Liszt, ging eigentlich gar nicht mehr wesentlich über das hinaus, was Beethoven hier bereits vorgelegt hatte. Es sind zwar zugegebenermaßen manchmal noch mehr Töne, aber dafür liegen sie für die Pianistenhände oft etwas freundlicher.

EH Existieren in der Interpretations­geschichte der Beethoven­Klavier­konzerte unterschiedliche Richtungen oder Schulen?

GO Ja, sogar höchst unterschiedliche, selbst noch bei den heute lebenden Pia­nisten und erst recht in der Vergangen­heit. Ich kenne z. B. noch eine Aufnahme des 5. Konzerts mit Eugen d’Albert als Solisten aus den späten zwanziger Jah­ren, bei der man aus dem Staunen nicht herauskommt. Aus unserer heutigen Sicht ist es doch sehr erstaunlich, wie willkürlich damals manche Interpreten schalteten und walteten, u. a. in der Wahl der verschiedenen Tempi, die für unsere Ohren extrem unterschiedlich sind und ziemlich wild durcheinander­gehen. Heute ist man mehr darauf be­dacht, sich nicht zu sehr mit Einzel heiten aufzuhalten – so schön diese auch sein mögen – , sondern diese viel mehr im großen Zusammenhang zu sehen.

BEETHOVENSMUSIK

Ein Gespräch mit dem Beet hoven­ Experten Gerhard Oppitz

MUSIKALISCHE TIEFE VON

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in Zusammenarbeit mit Georg Fritzsch. Dabei ging es mir nicht um einen sport­lichen Aspekt, sondern um den rein künstlerischen, nämlich spielend bzw. hörend herauszufinden, wo die Unter­schiede bzw. die Gemeinsamkeiten die­ser Werke liegen, wie sich Beethoven hier kompositorisch weiterentwickelt hat und was für neue musikalische Ideen sich aus diesem unmittelbaren Zusammenhang ergeben.

EH Werden Sie diese Konzerte alle auswendig spielen?

GO Ja, ich habe sie mittlerweile so ver innerlicht, dass ich sie, glaube ich, auch nachts um drei Uhr spielen könnte, natürlich nur, falls man mich weckt.

EH Wie kann man sich so ‚schrecklich‘ viele Noten merken?

GO Das ist tatsächlich eine Gabe. Auswendiglernen ist mir schon immer leichtgefallen. Das hat mir auch dazu verholfen, mein Repertoire relativ weit zu spannen.

EH Wie würden Sie diese Konzerte hinsichtlich der Entwicklung der Gattung Klavierkonzert einordnen: als Innova­tionen oder eher als traditionell?

GO Das sind v. a. insofern Innovationen, als sie – eigentlich zum ersten Mal – einen echten Dialog zwischen Solo­klavier und Begleitung als gleichbe­rechtigten Partnern geschaffen haben. Zudem finden hier die sinfonischen

Dimensionen zum ersten Mal Eingang in die Gattung des Klavierkonzerts.

EH Einerseits schrieb Beethoven diese Konzerte ja als effektvolle Plattformen für seine pianistische Karriere, anderer-seits war er der Ansicht: „Ich schreibe nicht für die Galerien, ich schreibe für die Gebildeten“. Empfinden Sie diese Konzerte als eher anspruchsvoll oder doch mehr als brillante Virtuosenstücke?

GO Das war bzw. ist sehr wohl eine Musik für anspruchsvolle und gebildete Hörer. Sie versucht keinesfalls, mit Äußerlichkeiten zu protzen, sondern steckt voller tiefgehender Emotionen und Gedanken.

EH Mozarts Klavierkonzerte waren mit Sicherheit ein großes Vorbild für Beethoven. Wie stark kann man das noch heraushören, und wann bzw. inwiefern entfernte sich Beethoven dann doch vom mozartschen Vorbild?

GO In den ersten beiden Konzerten spürt man noch relativ deutlich Beet­hovens große Verehrung für Mozart, während er ab dem dritten dann eine sehr eigene musikalische Sprache ent­wickelt hat. Das C-Dur-Konzert – das offiziell als das erste bezeichnet wird, obwohl es mit ziemlicher Sicherheit erst nach dem offiziell zweiten in B­Dur entstanden ist – hat bereits individuelle Züge, wobei es im Vergleich zu den drei folgenden noch ziemlich ‚wohler­zogen‘ wirkt, d. h. sich strukturell weit­gehend an die traditionellen Vorbilder

EH Was ist der Kerngedanke Ihrer eigenen Interpretation dieser Werke, und hat sich diese im Laufe der Jahre verändert?

GO Ich versuche immer, sowohl den strukturellen Gegebenheiten dieser Musik gerecht zu werden als auch ihren tieferen Sinn so zu präsentieren, dass einerseits das Publikum versteht, welche Botschaft ich in diesen Werken sehe, und andererseits natürlich auch die mitmusizierenden Orchesterkol­legen. Es ist sehr wichtig, dass sich hier ein echter musikalischer Dialog entwickelt, der von allen nachvoll­zogen werden kann. Nur so kann sich eine spannende und gleichzeitig über­zeugende Interpretation entwickeln. Was mich selbst betrifft, so habe ich im Lauf der Jahre noch mehr Mut zur Freiheit gewonnen; z. B. mehr Mut, gewisse Details noch sensibler auszu­deuten, natürlich immer so, dass ich die Gesamtstruktur eines Werks nicht aus dem Blick verliere. Man muss sozu­sagen ständig das optimale Gleichge­wicht finden zwischen dem steuernden Hirn und dem fühlenden Herzen.

EH Wie groß ist dabei der Einfluss des Dirigenten bzw. der verschiedenen Orchester?

GO Ich würde es als eine Art Konver-sation auf höchstem Niveau be zeichnen: ein reger Austausch von musikalischen Ideen, wobei dieses diffizile Geflecht aus gegenseitigem Agieren und Re­agieren jedes Mal ein neues Abenteuer

ist. Man kann etwas noch so oft und gut geprobt haben, für die tatsächliche Aufführung bleibt dann immer noch viel Freiraum für alle möglichen Überra­schungen. Die Noten sind zwar immer die gleichen, aber – wenn man sie mit den Karten eines Kartenspiels ver­gleicht – könnte man sagen, die Karten werden jedes Mal neu gemischt. Das hat den Vorteil, dass Live­Konzerte zu keinen Routineveranstaltungen ver­kümmern.

EH Wie sind Sie auf die außergewöhn­liche Idee gekommen, alle fünf Klavier­konzerte Beethovens an einem ein­zigen Abend aufzuführen, und welche künstlerischen Erkenntnisse verspre­chen Sie sich davon?

GO Zunächst einmal muss ich noch­mals betonen, dass diese Konzerte etwas ganz Besonderes sind, da sie einen Pia nisten durch sein ganzes Leben begleiten können und immer wieder Anlass geben, sie neu zu über-denken. Überhaupt ist für mich die Musik Beethovens zu einer schier un erschöpfl ichen Quelle der Inspira­tion geworden; und das nicht nur für mich als Musiker, sondern, noch viel weiter gefasst, als denkenden und fühlenden Menschen. Das ist wohl auch der Grund, warum die Werke dieses Komponisten nach mehr als 200 Jahren immer noch auf der ganzen Welt gespielt werden und dabei nichts von ihrer Faszination verloren haben. Die Idee, alle fünf Klavierkonzerte direkt hintereinander aufzuführen, entstand

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hält. Dass hingegen das B-Dur-Konzert eindeutig noch stärker an Mozart und auch an Haydn orientiert ist als das in C-Dur, liegt eben an jener historisch bedingten Verwechslung der Entste­hungsreihenfolge.

EH Den ursprünglichen Schlusssatz dieses 2. Konzerts (später im Werk­verzeichnis als eigenständiges Rondo WoO 6 geführt) ersetzte Beethoven für die 3. Fassung durch ein neues Rondo: Ihrer Meinung nach eine Verbesserung?

GO Aus meiner Sicht weniger eine Verbesserung als eine Veränderung; aber es ist ein Stück, das mindestens genau so viel Charme, Humor und Eleganz in sich trägt wie das ursprüng­liche. In unserem Konzert werden wir dieses nachkomponierte Rondo spielen.

EH Das 3. Konzert in c­Moll gilt als Beethovens erstes mit sinfonischen Merkmalen (es wurde sogar als „Sin­fonie mit konzertierendem Klavier“ beschrieben), außerdem ist es das ein­zige in einer Moll­Tonart. Betritt man da als Hörer wirklich eine neue Welt, und ist dieses Konzert tatsächlich von einer größeren philosophischen Tiefe durchdrungen als die anderen?

GO Nun, wenn man diesen Konzerten philosophische Tiefe zubilligen möchte, dann findet man davon in dem c-Moll-Konzert zweifellos viel mehr als in den beiden vorausgegangenen. Vor allem der zweite Satz stößt da schon sehr weit in romantische Gefilde vor: das ist

wirklich ein hochpoetisches, gleich­zeitig aber auch ein hochdramatisches Werk. Der Meinung, dass in diesem 3. Konzert quasi „aus Spiel Ernst“ wird, kann ich nur zustimmen.

EH Inwiefern wirkten sich auch die Verbesserungen im Instrumentenbau auf Beethovens Klavierkonzerte aus?

GO Gerade in den späteren Konzerten konnte er einerseits den Tonumfang sowohl nach unten als auch nach oben erweitern, zudem wurde der Klavier­satz immer vielschichtiger und sozusa­gen orchestral ausgebaut.

EH Im Andante des 4. Konzerts stehen sich das eher düstere Orchester-Thema und das lyrische des Klaviers in klar getrennten Blöcken gegenüber. Empfin­den Sie das mehr als ein konzertantes Gegen­ oder als ein Miteinander?

GO Das ist schon ein Miteinander, aller­dings wie ein gemeinsames Erzählen einer dramatischen Geschichte mit ver­teilten Rollen. Hierbei agiert die ‚Rolle‘ des Klaviers anfangs eher be sänf­tigend, wobei sie im Laufe des Satzes dann immer mehr in den Vordergrund tritt, während sich das Orchester dem ­entsprechend immer weiter zu rück-nimmt. Eine derartige Konzeption bzw. musikalische Darstellung ist eine ziemlich einmalige künstlerische Idee, die ich bislang in keinem anderen Werk, v. a. aus dieser Zeit, so wieder­gefunden habe.

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eine ganz spezielle Atmosphäre her­aufbeschwört, die u. a. sehr weit von der Stimmung der ihn umgebenden Rahmensätze entfernt ist. Er wirkt dadurch wie eine wunderbare Insel der Ruhe und Nachdenklichkeit. Und ich bin überzeugt, auch wenn Beethoven in seinem ganzen Leben nur diesen einen Satz geschrieben hätte, wäre er allein dadurch in die Weltbestenliste der Komponisten aller Jahrhunderte eingegangen.

EH Es gibt ja diverse Deutungen dieses teilweise fast rezitativisch anmutenden Themenwettstreits bis hin zu einer pro­grammatischen Verknüpfung mit der Orpheus­Sage. Was halten Sie davon?

GO Das halte ich tatsächlich für nicht ganz abwegig. Überhaupt finde ich, dass diese Konzerte durchaus eine theatralische Seite haben und zwar im positiven Sinne des Wortes. Theatralisch eben nicht im Sinn von Effekthascherei, sondern im Sinn eines Welttheaters, dessen verschiedene Parameter man jetzt gar nicht unbe­dingt genau festlegen sollte, denn sie berühren ganz grundlegende mensch­liche Fragen, aus denen sich dann jeder selbst seine ganz individuelle Bedeu­tung herausfiltern kann. Hier spürt man wieder, dass die Musik auch emotio­nale Zwischentöne vermittelt, die über die sprachlichen Möglichkeiten noch hinausgehen.

EH Beethovens fünftes und letztes Klavierkonzert gilt einerseits als Höhe­punkt der sinfonischen Verschmelzung von Soloinstrument und Begleitung, andererseits aber auch als Prototyp des großen Virtuosenkonzerts. Welcher Aspekt überwiegt Ihrer Meinung nach?

GO Dieses Konzert ist natürlich enorm wirkungsvoll, dennoch gibt es in ihm kein rein virtuoses Blendwerk, denn alles ist der grundlegenden poetischen Idee untergeordnet. Für mich nähert sich dieses Konzert am meisten dem Gedanken einer Sinfonie. Ein Werk, das

ohne Frage wichtige Maßstäbe gesetzt hat für die nachfolgenden Genera­tionen von Komponisten; so hat z. B. Johannes Brahms in seinen beiden Klavierkonzerten nahtlos an diese Ideen angeknüpft. Oder, andersherum gesehen, schlägt dieses Beethoven­Konzert natürlich auch schon eindeutig eine Brücke zur Romantik.

EH Kann man aus diesem Werk (das übrigens ebenso wie die Eroica in der ‚heroischen‘ Tonart Es­Dur steht) die historischen Umstände der Entste­hungszeit – also die Belagerung Wiens durch Napoleon – heraushören?

GO Soweit würde ich jetzt nicht gehen wollen. Ich glaube, für Beethoven war der eigene innere Weg, die innere Stimme, doch weit wichtiger als das ihn umgebende Tagesgeschehen; allein schon wegen seines immer stärker werdenden Gehörverlusts, der zu jener Zeit bereits eingesetzt hatte. Anderer­seits muss man aber zugeben, dass dieses Konzert mit Sicherheit noch heroischer wirkt als das eher lyrisch- poetisch gehaltene vierte, wobei im­mer die Frage bleiben wird, was genau sich Beethoven überhaupt unter dem Begriff „heroisch“ vorstellte.

EH Darf ich Sie zum Schluss noch fragen, ob sie in Beethovens Klavier­konzerten einen ausgesprochenen Lieblingssatz haben?

GO Der langsame Satz des 3. Konzerts liegt mir besonders am Herzen, da er

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1918

GEORG FRITZSCH Dirigent

GERHARD OPPITZ Klavier

Georg Fritzsch, 1963 in Meißen gebo-ren, studierte Violoncello und Dirigieren in Dresden und Leipzig. Zwischen 1998 und 2019 war er Generalmusikdirektor des Orchesters Südwestfalen sowie des Theaters Hagen, des Tiroler Landes-theaters Innsbruck und des Theaters Kiel. Er stand u. a. am Pult der Sächsi­schen Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie, des Deutschen Symphonie-Orchesters sowie Rund­funk­Sinfonieorchesters Berlin, des Staatsorchesters Stuttgart und des Gürzenich-Orchesters Köln. Er dirigier-te an der Semperoper Dresden, der

Deutschen Oper am Rhein, an der Staatsoper Stuttgart und vielen mehr. Internationale Gastspiele führten ihn beispielsweise nach Frankreich, Italien, Niederlande, Israel, Südafrika, Süd­korea, Taiwan und in die USA. Im Jahr 2019 dirigierte Georg Fritzsch den Ring des Nibelungen zur feierlichen Wieder­eröffnung am Grand Théâtre de Genève. Mit der Spielzeit 2020/21 startet Georg Fritzsch als Generalmusikdirektor der BADISCHEN STAATSKAPELLE und des BADISCHEN STAATSTHEATERS KARLSRUHE.

Mit fünf Jahren fing der 1953 in Frauenau geborene Gerhard Oppitz mit dem Klavierspiel an. Noch während seiner Schulzeit begann er mit dem Studium bei Paul Buck in Stuttgart und wechselte 1974 nach München in die Meisterklasse von Hugo Steuer. Nach­dem Gerhard Oppitz 1977 den Arthur- Rubinstein­Wett bewerb gewann, nahm seine internationale und preisgekrönte Karriere ihren Lauf. Zahlreiche Kon-zerte in den bedeutendsten Musik me­tropolen dieser Welt folgten.

Als Solist spielte er mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Israel Philharmonic und dem London Orchestra, den Sinfonieorchestern von Detroit und Boston, dem Gewand­hausorchester Leipzig und den Orches­tern von Paris und München. Sein künstlerisches Schaffen ist zudem von der Darbietung vollständiger Werk­zyklen für Solo klavier gekennzeich­net. Für viele Jahre hatte Oppitz eine Professur in München inne.

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DIE BADISCHE STAATSKAPELLE

1662 als Hofkapelle des damals noch in Durlach residierenden badischen Fürsten­hofes gegründet, entwickelte sich die BADISCHE STAATSKAPELLE zu einem Klangkörper mit großer nationaler und internationaler Ausstrahlung. Berühmte Hofkapellmeister wie Franz Danzi, Hermann Levi, Otto Dessoff und Felix Mottl leiteten zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, z. B. von Hector Berlioz, Johannes Brahms und Béla Bartók. Daneben standen Richard Wagner und Richard Strauss gleich mehr­fach am Pult der Hofkapelle. Hermann Levi führte in den 1860er Jahren die ersten regelmäßigen Abo nnement konzerte des damaligen Hoforchesters ein, die bis heute als Sinfoniekonzerte der BADISCHEN STAATSKAPELLE weiterleben.

Generalmusikdirektoren wie Joseph Keilberth, Christof Prick, Günther Neuhold und Kazushi Ono führten das Orchester

trotz Kriegen und Finanz nöten in die Neu­zeit, ohne die Säulen des Repertoires zu vernachlässigen. Die BADISCHE STAATS­KAPELLE zeigt sich auch heute noch mit einer kompletten Spannweite zwischen Repertoire pflege und Präsentation zu­kunftsweisender Zeitgenossen, exempla­risch hierfür der Name Wolfgang Rihm.

Justin Brown legte als Generalmusikdirek­tor von 2008–2020 einen Schwerpunkt auf die Pflege der Werke Wagners, Berlioz’, Verdis und Strauss’ und gestaltete ab­wechslungsreiche Konzert spielpläne, für die er zusammen mit seinem Team die Auszeichnung „Bestes Konzertprogramm 2012/13“ vom Deutschen Musikverleger­verband erlangte.

Mit Beginn der Spielzeit 2020/21 übernimmt Georg Fritzsch das Amt des  Generalmusikdirektors.

BESETZUNG KLAVIERKONZERT NR. 2, 1, 31. ViolineJanos EcseghyAxel HaaseAyu IdeueJuliane AnefeldGustavo Vergara

2. ViolineKm. Toni ReichlChristoph WiebelitzDominik SchneiderJördis Bergmann

ViolaKm. Franziska DürrFernando Arias ParraTanja Linsel

VioloncelloThomas GieronKm. Norbert GinthörWolfgang Kursawe

KontrabassKm. Joachim FleckChristoph Epremian

FlöteTamar RomachCarina Mißlinger

OboeKai BantelmannKm. Ilona Steinheimer

KlarinetteFrank NeblLeonie Gerlach

FagottViola FockeKm. Detlef Weiß HornPaul WolfPeter Bühl

TrompeteJens BöchererUlrich Warratz

Pauke & SchlagzeugHelge Daferner

1. ViolineSoyoung Kim*Sebastian GäßleinThomas SchröckertAlexandra KurthClaudia von Kopp­Ostrowski

2. ViolineSabin PeneaSteffen HammEva­Maria VischiJördis Bergmann

ViolaMichael FentonChristoph KleinSibylle Langmaack

VioloncelloBenjamin GroocockAlisa von StackelbergHanna Gieron

KontrabassPeter CernyKarl Walter Jackl

FlöteEtni MolletonesHoratiu Petrut Roman

OboeStephan RutzKm. Ilona Steinheimer

KlarinetteMartin NitschmannSimone Sitterle

FagottLydia PantzierUlrike Bertram

HornDominik ZinsstagFrank Bechtel

TrompeteJens BöchererUlrich Warratz

Pauke & SchlagzeugRaimund Schmitz

BESETZUNG KLAVIERKONZERT NR. 4, 5

* Gast der STAATSKAPELLE Km. = Kammermusiker*in

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DIE NÄCHSTEN KONZERTE 20/21

1. NACHTKLÄNGE: NEUE MUSIK AUS DER SCHWEIZ – NACHTKLÄNGE WERDEN 50! Rudolf Kelterborn Musik mit 5 Trios für Ensemble Gérard Zinsstag Rilke-Lieder für Mezzo-sopran und Instrumentalensemble David Philip Hefti Éclairs – Klangmomente für Instrumentalensemble

Rudolf Kelternborns Musik mit 5 Trios für Ensemble verspricht sowohl auf Grund der außergewöhnlichen Instrumentierung als auch der vielseitigen Kompositionstechnik ein klangliches Feuerwerk. Das sich gegen­seitig ergänzende Element von Musik und Poesie nutzt Gérard Zinsstag in seiner Vertonung der Rilke­Gedichte. Mit Éclairs – Klangmomente verbindet Daniel Philip Hefti kontrastreiche und vermeintlich isolierte Episoden auf unauffällige Art und Weise zu einem Klangverlauf mit eindrucksvoller sinnlicher Präsenz.

Christina Niessen Mezzosopran Ulrich Wagner Dirigent & Moderator Mitglieder der BADISCHEN STAATS-KAPELLE

13. & 14.11.20 21.00 STUDIO ca. 1 ½ Stunden, keine Pause

3. SINFONIEKONZERT Aaron Copland Fanfare for the Common Man Joseph Haydn Trompetenkonzert Es­Dur Hob. VIIe: 1 Aaron Copland Quiet City Johannes Brahms Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16

Thomas Guggeis und Simon Höfele führen Sie durch die Geschichte der Trompete: Anlässlich der ‚Geburt‘ der Klappentrom­pete komponierte Joseph Haydn das erste Solokonzert für das neu erfund ene Instru­ment. Heute darf sein Es-Dur-Konzert als Meilenstein der Musikgeschichte im Stan­dardrepertoire von Trompeter*innen nicht fehlen. Johannes Brahms’ zweite Serenade A-Dur zeugt von seiner intensiven Aus­einandersetzung mit Wolfgang Amadeus Mozarts Bläser serenaden und Joseph Haydns Sinfonien. Aaron Copland ließ sich von den politischen Geschehnissen seiner Heimat inspirieren und bringt Sie mit Quiet City und Fanfare for the Common Man in die US-amerikanische Geschichte der 1940er Jahre.

Simon Höfele Trompete Thomas Guggeis Dirigent BADISCHEN STAATS KAPELLE

22.11.20 11.00 & 15.00 GROSSES HAUS 23.11.20 18.00 & 20.00 GROSSES HAUS ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause

Sollten wir Rechteinhaber übersehen haben, bitten wir um Nachricht.

BILDNACHWEISE

UMSCHLAG Gerhard Oppitz, Concerto WindersteinS. 5, 9 akg­imagesS. 15, 18 Concerto WindersteinS. 19 Felix Grünschloß

TEXTNACHWEISE

S. 4–8 Originalbeitrag von Mareike Jordt

S. 10–17 Eva Heußel

BADISCHES STAATSTHEATER KARLSRUHESpielzeit 2020/21 Programmheft Nr. 595 Stand 27.10.20 www.staatstheater.karlsruhe.de

IMPRESSUM

HERAUSGEBER STAATSTHEATER KARLSRUHE

GENERALINTENDANT Peter Spuhler

GESCHÄFTSFÜHRENDER DIREKTOR Johannes Graf-Hauber

ORCHESTERDIREKTORIN Dorothea Becker

REDAKTION Mareike Jordt

KONZEPT DOUBLE STANDARDS Berlin

GESTALTUNG Friederike Spielmannleitner

DRUCK medialogik GmbH, Karlsruhe

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Page 13: BEETHOVEN- · 2020. 10. 28. · alle BeethovenSonaten und auch die Klavierkonzerte studiert. Er war recht beeindruckt, was ich damals bereits alles konnte, und wir haben dann gleich