MARKT OSTERREICH

Die Terrasse bietet eine Panoramasicht bis zur prunkvollen Festung, die erhaben über der Festspielstadt Salzburg thront. Jede Ebene des Hauses leitet hinaus ins

Grün und öffnet den Blick. Privatlift, Alann- und Klimaanlage, Bluetooth-Radio in den Bädern, eine Innensauna mit Ziegelwand, die durch Glastüren in einen wohnlichen Entspannungsraum führt. Noch ist sie zu haben, die knapp drei Millionen Euro teure Architektenvilla mit 385 Quadratmetern Wohnnutzfläche (sechs Zimmer, vier Bäder, 120 Quadratmeter Terrasse und Balkon) im luxuriösen Stadtteil Salzburg-Aigen/Elsbethen. Nachfrage nach solchen und ähnlichen Domizilen besteht. ,,Villenviertel wie Aigen, Parsch, Morzg und Leo­poldskron stehen ganz oben auf der Wunschliste, wenn es um die Stadt Salzburg und ihre unmittel­bare Umgebung geht'~ weiß Elisabeth Rauscher, Geschäftsführerin von Finest Hornes Immobilien. Auch jene Stadtviertel, von denen man zu Fuß in die Altstadt spazieren kann, wie Nonntal, Rieden­burg und das Andräviertel, gehören zu den Attrak­tionen. "Ungebrochen starkist ebenso die Nachfra­ge nach Wohnungen im barocken Zentrum der historischen Altstadt. Dauerhafter Beliebtheit er-

freuen sich außerdem der Nobelvorort Anif am Fuß des Untersbergs und Elsbethen im Gründlandgürtel südlich der Stadt'~ so Rauscher.

Kultur und Natur. Salzburg ist wie eh und je ein Big Player auf dem Premium-Immobilienmarkt. Argu­mente dafür gibt es genug. Die malerische Land­schaft im Herzen Europas, der städtische Airport, die Nähe zu München und der direkte Autobahnan­schluss verbinden schnell mit der weiten Welt. Das schätzen vor allem international tätige Geschäfts­leute im In- und Ausland. Kulturliebhaber kommen unter anderem mit den Oster-, Pfingst- und Som­merfestspielen auf ihre Kosten. Anziehend wirkt auch die geografische Nähe der Stadt zum Bergland und dem Salzkammergut mit seinen Seen und der Vielzahl an Freizeitmöglichkei-

Alles da. Wasser,

Natur, Kultur: ln und um Salzburg (hier ein Objekt am

Mondsee) steigen

die Preise.

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Plätze Ein Streifzug von SALZBURG ins Salzkammergut, vom Wörthersee bis nach BADEN: über die Preisentwicklungen auf dem Markt für luxuriöse Objekte. Und die Ansprüche der Interessenten. TEXT: CHRISTIAN LENOBLE

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ten für Sportler oder Naturgenießer. Atouts, die beider betuchtenMaklerklientel stechen, die aber auchihren Preis haben. „Die Immobilienpreise habensich aufgrund des knappen Angebots, der attrakti-ven geografischen Lage und hohen Lebensqualitätin Salzburg und Umgebung in den vergangenenzehn Jahren fast verdoppelt“, so Spezialistin Rau-scher. Konkret bewege man sich je nach Lage undAusstattung bei Neubauimmobilien zwischen und Euro pro Quadratmeter. Bei Sekundärim-mobilien spannt sich der Bogen je nach Alter desObjekts von bis Euro. Die Preise sind ent-sprechend der allgemeinenMarktlage auch im Salz-kammergut tendenziell gestiegen. „Grundstücks-preisemit direktemSeezugang beginnen je nach La-ge und See bei zumindest Euro pro Quadrat-meter“, weiß Rauscher, die in Toplagen vor allem fürEigentumswohnungen undBaugrundstücke sowohlin der Stadt als auch imSalzkammergut weitere Stei-gerungen erwartet.

Urlaubsstimmung. Klima, Geselligkeit und Kulina-rik, Wasser und Berge, eine zentrale Lage sowie diegute Erreichbarkeit von den Nachbarländern – dasist eineKombination, die imHigh-End-Bereich auchfür Kärnten gilt, speziell für denWörthersee. „Immo-bilien amWörtherseewaren schon zur Jahrhundert-

wende begehrt. Bereits damals wusste man, dass esSinn hat, hier zu investieren“, sagtThomasHopfgart-ner, Geschäftsführer von Living De Luxe Real Estate.Daran habe sich bis heute nichts geändert. Eher imGegenteil: „Die Nachfrage nach hochwertigen Im-mobilien verstärkt sich tendenziell. Es wird immerattraktiver, Urlaubsstimmung mit dem Flair dreierverschmelzenden Kulturkreise aus Italien, Slowe-nien und Österreich mit einer sicheren Anlage zuverbinden“, so Hopfgartner. Die Situation auf demFinanzmarkt mit den ins Bodenlose fallenden Zin-sen spielt dem Immobilienmarkt in die Hände. WerGeld auf der Seite hat, investiert aktuell gern inWoh-nungen und Häuser. Speziell der Faktor Sicherheit

Mit Aussicht.Zu haben:Architektenvilla mitbestem Blick aufdie SalzburgerFestung.

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spricht dabei immer stärker für österreichischeWohnorte wie den Wörthersee. Das Gesamtpaketsorgt für Stabilität, Nachhaltigkeit und stabile Preisebei Luxusimmobilien.EineMarktsituation, die vor allemauf Villenmit See-lage zutrifft. Die sind rar, Uferlängen vermehren sichnicht. Aber es gibt sie, etwa am Beispiel eines mo-dernen Seehausesmit QuadratmeternWohnflä-che in leicht erhöhter Traumlage am sonnigen Süd-ufer des Wörtersees in der Veldener Bucht. Auf derüberdachten Terrasse mit Marmorboden steht einoffener Kamin, im gepflegten Garten ein mit Rosenumrankter Pavillon. Das Highlight: ein hauseigenerBadeplatz mit Badekabine und -steg, der auch alsBootsanlegeplatz genützt werden kann. „Interessiertsind an solch hochwertigen Anwesen in der Mehr-zahl Österreicher und Deutsche. Dazu kommen abund zu Personen aus Großbritannien, den Benelux-Staaten und aus dem Osten Europas.“ Bei Letzterensei die Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen La-ge weniger geworden.

Rund um Wien. Und wie sieht es mit Luxuriösemrund um die Bundeshauptstadt aus? Auf demMarktbefinden sich durchaus Perlen wie eine historischeVilla aus dem . Jahrhundert in Zentrumslage derKurstadt Baden, die mit Augenmerk auf die de-tailgetreueWiederherstellung wertvoller architekto-nischer Elemente saniert wurde: ein denkmalge-schütztesHausmit sechs Schlafzimmernund siebenBadezimmern, komplett revitalisiert, das sich überdrei Ebenen erstreckt. Luxus pur, im Interieur – etwamit Salonmit offenem Kamin oder Wintergarten imObergeschoß – ebenso wie im Garten, der nebenAltbaumbestand auch einen Teich anzubieten hat,indem sich Koi-Karpfen tummeln. „Das ist ein top-

repräsentatives Anwesen. In dieser Ausführung undLage gibt es natürlich nur sehr vereinzelte Angebo-te“, sagt Ernst Karoly, Geschäftsführer AvantgardeProperties. „Für das Topsegment interessiert sicheine internationale Käuferschicht, Österreicher nursehr selten.“ Was vor allem eine Frage des Preisessei. Der Luxus beginnt bei rund , Millionen EuroKaufpreis und kennt nach oben hin kaum Grenzen.Auffällig sei laut Karoly, dass die Ansprüche an dieQualität enorm sind. „Wer ein Haus unter fünf Mil-lionen Euro kauft, tut dies, weil er mit dem Standardzufrieden ist. Danachwird oft nicht davor zurückge-scheut, nochmals tief in denGeldtopf zu greifen, umdenWünschen entsprechend in das Anwesen zu in-vestieren.“ Eine Kompromisslösung sozusagen, dieerst ab fünf Millionen aufwärts aufhört. Wenn wirk-lich alles passt – von der Lage und dem Blick überden Zustand bis hin zu Details wie der idealenSchlafzimmergröße – darf es bei entsprechend liqui-der Klientel auch bis zu acht oder neun MillionenEuro gehen.Dabei habe sich der Markt verändert. Die Hotspotsrund um Wien heißen zwar nach wie vor Baden,Klosterneuburg oder Fontana. Die Preise haben sichaber in der Regel drastisch reduziert. „Aus demsimplen Grund, dass die traditionellen Luxuskun-den weniger präsent sind, vor allem jene aus demrussischen und osteuropäischen Raum“, so Karoly.Mit der Abwertung der Währung sei die Kaufkrafteingebrochen. Immobilienmakler versuchen diesmit Kunden aus dem Westen oder dem MittlerenOsten zu kompensieren. Auch hat sich die Nachfra-ge zum Teil zu Topwohnungen hin verschoben. ObDachgeschoß oder Altbau hängt von der Güte desProjekts ab. „Tatsache ist, dass die Nachfrage nachLuxuswohnungen steigt.“ e

Welche Nationalitäten sich für das Topsegmentinteressieren, hängt stark von der Region ab.

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