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03/10 Oktober 2010 Bekennende Lutherische Kirche Kirchenblatt der Freien Evangelisch-Lutherischen Synode in Südafrika

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03/10 Oktober 2010

Bekennende Lutherische Kirche

Kirchenblatt der Freien Evangelisch-Lutherischen Synode in Südafrika

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Inhaltsübersicht

Wort zur Jahreszeit …………………...………………………………………..…..… 3

Im Gespräch mit Missionsdirektor Roger Zieger (LKM) ……………………....….. 4

Mission auf den Farmen in Lüneburg .………………………………………….……6

Missionsstudent Thomas Beneke ……………………………………………….….. 8

ALM plant Studentenmission………………………………………………………… 9

Bericht: Jugendtag und Posaunenfest in Kirchdorf ………………………….…….11

Bericht: Ausserkirchliche Begegnungen ...……………………………………..…..13

Bericht: Pastorenkonvent in Panbult ……...……………………………………..…16

Besinnliches: (K)Ein Wort zum Thema …………….……………………………....17

Info Aktuell ………………………………………………………………………....….19

Ankündigungen und Danksagungen ………...……………………………….…….21

Besinnliches …………………………………………………………………………..23

Statistik der FELSISA…………………………...…………………………………....24

Titelseite: Lobet den Herrn mit Posaunen ! Kurt Schulz und Leander Johannes im Posaunenchor der Gemeinde Pretoria. Lesen Sie auch den Bericht vom Posaunenfest auf Seite 12. (Foto: H.Weinert)

Bekennende Lutherische Kirche Herausgegeben im Auftrag vom Synodalausschuss der FELSISA

Büro des Bischofs: Dr. Dieter Reinstorf, 10 Van Gogh Straße, Panorama 7500

Mail: [email protected]; Tel. 021-9303734; 083-4409498.

Mitarbeiterin: Ute Johannes. Mail: [email protected]

Bitte schicken Sie Ihre Leserbriefe, Kommentare und Fragen an die Redaktion Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 31. Dezember 2010

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Wort zur Jahreszeit

Wort zur Jahreszeit Von Pastor Kurt Schnackenberg Recht oft ertönt die Stimme, dass vor allem die sogenannten „traditionellen Kirchen“, die Menschen von heute nicht mehr ansprächen. Es wird behauptet, dass sie den Leuten etwas anbieten, wonach sie kein Bedürfnis haben. Daher, so wird vorgeschlagen, müsse die Kirche sich verändern und mit „neuen“ aufre-genden Themen und Methoden lernen umzugehen. Dies scheint ein starkes Argument zu sein, da die täglichen Pro-bleme und Kämpfe des irdischen Lebens so viel realer und intensiver zu sein schei-nen als die Rede vom ewigen Leben. Das ewige Leben scheint oft so weit in der Zukunft zu liegen. Dagegen drängen sich Arbeit, Politik, Familie, Freizeit-beschäftigung, nicht zu vergessen die roten Zahlen der Bankkarten, ständig auf. Wenn oben genannte Stimmen ertönen schlagen sie auch leicht bei uns ein und verunsichern uns.

Hier kann uns das Wort von der wunder-baren Begegnung von Jesus mit der Frau aus Samarien am Jakobsbrunnen die Wahrheit erneut offenbaren. Sie kommt nicht um Jesus zu finden. Sie kommt um Wasser für den Alltag zu holen. Beim Jakobsbrunnen begegnet sie Jesus. Besser, Jesus begegnet ihr, denn Er redet zuerst. Wie eröffnet Er das Gespräch? Hilft Er ihr nun etwa zunächst Wasser für den Alltag zu bekommen um so ins Gespräch zu kommen? Nein. Im Gegenteil. Er fragt sie nach Wasser! Sie ist erstaunt, denn in der Öffentlichkeit redet ein jüdischer Mann nicht mit einer Frau aus Samarien.

Jesus entschuldigt sich nicht, dass Er ihre Sitte nicht beachtet hatte, sondern antwortet ihr mit Weisheit vom Himmel:

„Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und der gäbe dir lebendiges Wasser.“ Da haben wir das Hauptproblem des Menschen und die einzige Lösung zusammengefasst in einem Satz! „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes“ … Da ist der Knoten. Ich bin ja so beschäftigt mit meinem Leben. Ich will es regeln. Ich will meine Arbeit vollständig in den Griff bekommen. Darüber hinaus sollte ich versuchen mein Familienleben mehr zu leben. Ich muss unbedingt meine Bankkarten abzahlen. Ich will, ich sollte, ich muss … Je erfolgreicher wir sind, desto mehr meinen wir, wir könnten. Aber, je mehr ich will, desto mehr sollte ich versuchen, desto mehr muss ich …

Anstatt der Frau das Alltagsbedürfnis abzunehmen, verlangt Jesus von ihr etwas, nämlich Ihm zu dienen. Jesus verlangt das auch von uns. Dient Mir! Und nun: Wenn du nicht weißt wer es ist, der dies von dir fordert, dann wirst du Jesu Anfrage nur als zusätzliche Last erfahren. Das ist was die Kirche zu tun scheint, wenn sie zum Gottesdienst ruft! Jeden Sonntag? Was? Wann soll ich denn noch ruhen? Wann werde ich Zeit für meine Familie haben, und was vom Hobby?

Jesus sagt: „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und der gäbe dir lebendiges Wasser.“ Wenn Jesus dich ruft zu Ihm zu kommen- das ist ganz konkret, zu seinem Leib, die Kirche- um seinen Vater anzubeten, denke daran, wer Er ist und bitte Ihn dir lebendiges Wasser zu geben. Er ist der Brunnen aus dem ewiges, göttliches Wasser strömt, das Leben schenkt. Wie die Frau, so kennt Jesus dich und alle anderen. Er kennt deine innersten Nöte und Bedürfnisse.

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Die Unruhe im verborgensten Winkel deines Herzens ist Ihm bekannt, wie auch deine empfindlichsten Wunden. Er weiß, dass du das Wasser der Vergebung brauchst, um das schuldige Gewissen reinzuwaschen. Er weiß, dass du Wasser von ewiger Qualität brauchst um deine Wunden zu laben, damit sie geheilt werden.

Jesus weiß dieses nicht nur. Er hat dir dieses Wasser in der Taufe gegeben. Du weißt wer Jesus ist und du kennst seine Gabe. Dieses Wasser will nun aus dir heraus zu andern fließen. Und das in deinem Alltag, durch ein persönliches

Gespräch. Dann wirst auch du tun, was diese Frau tat: Sie ließ ihren Krug stehen (V. 28)! Deine alltäglichen Nöte werden den ersten Platz verlieren. Du wirst anderen sagen wer Er ist, und wo Er zu finden ist. Dies ist es, was alle in Wahrheit brauchen. Ströme lebendigen Wassers (fast 2000 Jahre alt, aber immer Leben stiftend) werden von dir fließen und deinen Alltag neu beleben!

Wir danken Dir HErr, dass Du uns das, was Du für notwendig hältst, in Deiner Gemeinde gibst, und hilf uns, Gesetz und Evangelium weiterzusagen. Amen.

Im Gespräch mit Missions-

direktor Roger Zieger von

der LKM in Deutschland

Im August und September 2010 bereiste der seit Juli 2010 amtierende Missions-direktor der Lutherischen Kirchenmission (LKM), Roger Zieger, Südafrika und besuchte die hier in Südafrika lebenden Missionare. Bei seinem Besuch in der Arcadiagemeinde in Pretoria stellte Frau Ute Johannes ihm einige Fragen.

Wann wurden Sie als Missionsdirektor der Bleckmarer Mission eingeführt? Am 11. Juli 2010, im Rahmen des ge-

meinsamen Missionsfestes der Bleck-marer Gemeinde und der Lutherischen Kirchenmission (Bleckmarer Mssion)e.V.

Könnten Sie uns etwas über Ihre Familie, Ihre Ausbildung und bisherige Amtszeit erzählen? Ich bin seit 26 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder. Zur Schule gegangen bin ich in Hamburg. Von 1980-1989 habe ich in Oberursel und Hamburg Theologie studiert. Seit zwei Jahren studiere ich wieder in einem Postgraduierten Studien-gang in St.Louis. Von 1991- 2010 bin ich in einer Berliner Gemeinde, genau ge-sagt in Spandau, zuerst Pfarrvikar und dann Pfarrer gewesen. Außerdem bin ich seit 1991 "Aussiedlerpfarrer des Kirchen-bezirks". 2003 wurde ich außerdem zum Superintendenten des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg gewählt.

Auf der Synodalversammlung der FELSISA wurde berichtet, dass die Bleck-marer Mission einen “Mission Board” in Südafrika gründen will, zu der auch die FELSISA gehören soll. Könnten Sie uns näherers darüber berichten? Ich würde diesen Vorgang etwas anders beschreiben. FELSISA, LCSA und die Lutherische Kirchenmission haben

LKM-Direktor Roger Zieger

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gemeinsam die MLC (Mission lutherischer Kirchen) gegründet. Sie erkennen aus meiner Formulierung - es geht hier um eine Partnerschaft. Gemeinsam werden wir uns den missionarischen Heraus-forderungen im südlichen Afrika stellen.

Wie würden Sie “Mission” heute beschrei-ben und worin sehen Sie die besonderen Aufgaben der Mission in einem Land wie Südafrika? Welche Akzente setzt sich die Bleckmarer Mission für die nächsten Jahre? In Jesus Christus erfüllt Gott seine Mis-sion an und in dieser Welt - er versöhnt uns mit sich und schenkt uns das ewige Leben im Glauben an Jesus Christus. Wo immer dies verkündigt wird, arbeiten wir im Sinne und im Auftrag dieser Mission. Dies geschieht in jedem "normalen Gemeinde-gottesdienst" ebenso wie in "expliziten" Missionsprojekten - wo auch immer auf der Welt. Da diese Mission in Wort und Tat "geschieht", tun Christen gut daran, beide Gebiete "zu bearbeiten". In Südafrika, wie in allen anderen Ländern dieser Welt, gibt es Bedarf für Arbeiter in beiden benannten Felder. Die Bleckmarer Mission wird in der Zukunft versuchen das zu tun, was sie auch in der Vergangenheit getan hat - ein verlässlicher Partner zu sein, der die Bot-schaft von der rettenden und freimach-enden Liebe Gottes zu den Menschen bringt.

Zur Zeit sind alle Missionare in Südafrika aufgewachsen. Sehen sie das als pro-blematisch oder bringt es auch gewisse Vorteile mit sich? Zunächst, es handelt sich hier um einen zufälligen, nicht um einen gesteuerten Zustand. Natürlich bietet dieser Zustand Vorteile, können wir uns so doch über Mitarbeiter freuen, die Land und Leute kennen. Natürlich könnte man einwenden, dass Missionare mit südafrikanischer Sozialisation eventuell mangelnd objektiv gegenüber den Problemen im Lande sein könnten, ich

habe allerdings den Eindruck, dass alle Missionare ein genügendes Abstraktions-vermögen besitzen um dieser Falle zu entgehen. Ich sehe in dem augenblick-lichen Zustand also vor allem eine Chance.

Welchen Beitrag können Mitglieder der FELSISA leisten zur Unterstützung der Missionsarbeit vor Ort? Bereits jetzt gibt es Missionsprojekte, die nur wegen der Unterstützung durch Glieder Ihrer Kirche verwirklicht werden konnten: ich denke an die Arbeit der Missionare Tiedemann und Wittenberg. Dafür möchte ich, auch an dieser Stelle, herzlich danken. Ich hoffe dass wir, unter anderem über die MLC, noch viele solche gemeinsame Projekte verwirklichen können. Dabei geht es nicht nur um Geld, wir brauchen auch Ihre Fürbitte, Hilfe, Ihre Expertise.

Mission ist (oder sollte) überall geschehen, im Alltag von Christen. Wie können Christen im Alltag missionarisch wirken? Wir sind missionarisch wenn wir Jesus Christus an uns und durch uns wirken lassen. Besonders ist mir ein Bild, das Prof. Dr. Werner Klän mir erzählte: in Deutschland, genau gesagt in Münster gibt es ein großes Kruzifix, das im II. Weltkrieg - während eines Bombenangriffs - schwer beschädigt wurde. Bei der Restaurierung hat man darauf verzichtet, dem Corpus die zerstörten Arme durch neue zu ersetzen. Stattdessen wurde eine Tafel mit der Aufschrift : "Ihr seid meine Arme und Hände. Andere habe ich nicht" am Kreuz befestigt. Mit anderen Worten: seid was ihr seid, Kinder Gottes und Jünger Jesu, dann kommt das andere von selbst.

Außer im südlichen Afrika, wo ist die Bleckmarer Mission sonst noch tätig? Augenblicklich in Brasilien und Deutschland. Erste Kontakte bestehen zu China.

Sehr geehrter Herr Direktor Zieger, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

LKM-Direktor Roger Zieger

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Mission in Lüneburg

Mission auf den Farmen in Lüneburg Mission findet überall statt wo Christen leben. Denn Jesus Christus spricht „Ihr werdet meine Zeugen sein“.

In unseren Landgemeinden auf abgelegenen Farmen gibt es jedoch auch konkrete Missionsinitiativen, die von den Farmern selbst ins Leben gerufen wurden.

Ute Johannes sprach mit Pastor Dieter Schnackenberg und Herrn Hugo Niebuhr aus der Gemeinde Lüneburg.

Wie gestaltet sich die Missionsarbeit auf den Farmen um Lüneburg? Unser Missionskreis besteht aus etwa sieben Mitgliedern. Wir treffen uns viermal im Jahr, um die Missionsarbeit in unserem Bezirk zu unterstützen. Wir haben zwei Gemeinden in unserem internen Bezirk: Ekhuphileni, etwa drei Kilometer von Lüneburg entfernt und Dumbe, im Schwarzen Wohngebiet in der Nähe von Paulpietersburg. Die beiden Pastoren, Nkabinde und Mthimkhulu, bekommen eine monatliche Spende. Jeder von ihnen hat auch ein persöhnliches Fahrzeug, womit sie ihre Gemeindearbeit und Besuche machen können. Im externen Bezirk helfen wir den Pastoren der Mpumalanga Diözese mit einer monatlichen Spende. Etwa die Hälfte von

den 10 Pastoren haben Fahrzeuge. Ihnen ist die Möglichkeit gegeben, ihre Gefährte bei den Werkstätten in Paulpietersburg umsonst reparieren zu lassen. Wir im Missionskreis halten es für wichtig, dass ihre Fahrzeuge in einem guten Zustand erhalten bleiben. Ein anderes Projekt, das auf einigen Farmen stattfindet ,ist um morgens, bevor die Arbeit beginnt, eine Andacht mit den Arbeiten zu halten. Da die Pastoren nicht überall sein können, werden Arbeiter, die eine Begabung dafür haben, gebeten aus der Bibel zu lesen und Gesänge anzustimmen. Pastor Mthimkhulu besucht einmal pro Woche einige Arbeitsplätze und hält die Andacht.

Wie wichtig ist Kenntnis der Sprache (in diesem Fall Zulu) für den Dialog mit Menschen auf den Farmen? Ich würde es für wichtig halten, dass man doch die Zulusprache sprechen kann. Ein grosser Teil der Zulus auf dem Lande ist noch nicht schulisch gebildet. Sie benutzen deswegen noch ihre Muttersprache als Hauptkommunikations-medium.

Wie kann man als Weisser den Respekt der Mitarbeiter auf den Farmen und den Menschen in den Kraalen gewinnen? Da ihre Sitten und Gebräuche sehr anders sind, als wir Europäer es gewohnt sind, hilft es erstens sich mit ihnen in ihrer Sprache zu verständigen. Ich denke, dadurch wächst der Respekt zueinander.

Wie wichtig ist das Gebet der Gemeinde in der Missionsarbeit? Ich sehe das Gebet als sehr wichtig an. Denn wir können als Menschen nur den Samen säen, und in Fürbitte darum bitten, dass das Wort auf guten Boden fallen darf.

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Mission in Lüneburg

Welche Hindernisse gibt es in dieser Arbeit? Man empfindet es sehr, dass der Ahnenkult noch tief bei den Schwarzen eingewurzelt ist. Ihnen fällt es sehr schwer, um totalen Abbruch davon zu tun, wenn sie zum Glauben an Jesus Christus kommen.

Wie begegnet man als Christ Zauberern und Shebeen-Betreibern der Umgebung? Nun, man ist sich dessen bewußt, dass es Sangomas in der Gegend gibt und man weiß auch, wo sie wohnen. Farmer versu-chen schon durch Gespräche mit ihren Farmbewohnern auf die Gefahren hinzu-weisen, die ein Besuch bei einem Sangoma mit sich bringen kann. Es gibt aber keine, die sich öffentlich gegen das Christentum aussprechen.

Wie gehen Farmer mit Verlusten (Feuerl-egung, Viehdiebstahl, Einbrüche) um? Wie affektieren solche Erfahrungen die Verhältnisse zu den Farmbewohnern? Dieses führt natürlich zu Spannungen zwischen den Farmern und den Farm-bewohnern. Doch muss man das Bild auch differenziert sehen: Es gibt viele Farmer, die ein gutes Verhältnis zu ihren Arbeitern haben. Vielfach sind es aber auch solche, die nicht beim Farmer arbeiten, die entweder Feuer legen oder

Vieh stehlen. Ich (Pastor D.Schnacken-berg) staune immer nur wieder mit wel-cher Geduld die Farmer dieses alles ertragen und einfach weitermachen.

Kann Missionsarbeit in diesem Sinne etwas zum Guten bewirken? Doch, die Missionsarbeit bewirkt viel Gutes in dieser Hinsicht. Wo Andachten auf den Farmen gehalten werden, wird immer wieder davon berichtet, dass Spannungen und Konflikte abgebaut werden. Jedoch dürfen wir nicht aus diesem Grunde Mission treiben. Da wäre das Ziel falsch.

Wie sollte ein Farmer an Konflikte herangehen, z.B. bei Land Claims? Kann man mittels Dialog und Gespräch Konflikte schon im Vorfeld entschärfen? Wir haben den Vorteil in unserer Gegend, dass es einen Dialog gibt, der nach Lö-sungen sucht, um beide Parteien zufrie-denzustellen. Es ist natürlich nicht ein-fach. Jeder hat seine Erwartungen, und vor allem die Politiker schaffen Erwar-tungen bei den Farmarbeitern, die un-realistisch und nicht durchführbar sind. Doch sind wir dankbar, dass es ein Forum gibt, wo diese Dinge aufgearbeitet werden und zu einer zufriedenstellenden Lösung beider Parteien führt.

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Aus europäischer Sicht wird oft die Frage gestellt, ob denn Farmer nicht mehr involviert sein könnten bei Hilfeleistungen für schwarze Farmer, z.B. ihr Land zu bestellen, zu säen und zu ernten? Gäbe es eventuell Grenzen oder andere Dinge, die man bei solchen Hilfsaktionen beachten sollte?

Das hört sich immer alles sehr gut an. Aber man muss bedenken, dass die Farmer wirtschaftlich in der Konkurenz mit dem westlichen Markt (Amerika, Europa usw.) stehen und ein unausgebildeter schwarzer Farmer alleine in dieser Hinsicht keine Chance hat. Es hat sich an vielen Versuchen

der Regierung gezeigt, dass solche Projekte nicht funktionieren. Doch helfen viele Farmer ihren Arbeitern, um ihre Felder zu bestellen und ihr Vieh zu versorgen. Was die wirtschaftliche Viehhalterei z.B. sehr belastet, ist der religöse Wert der Kuh, die eigentlich nur dazu da ist, der Großfamilie und allen Verwandten bei einer Beerdigung zur Speise zu dienen. Diese und noch viele anderen Hindernisse müssen zunächst aus dem Weg geräumt werden, bevor ein wirtschaftlich-rentables Denken möglich ist.

Meine Herren, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

Missionsstudent Thomas Beneke

Missionsstudent Thomas Beneke Zu den Theologiestudenten gehören auch die Studenten für die Missions-arbeit. Zur Zeit ist nur Thomas Beneke, gebürtig aus der Gemeinde Lüneburg als Missionsstudent unterwegs. Er stellt sich selbst kurz vor: Ich komme aus der Gemeinde Lüneburg (bin 1986 geboren). Meine Eltern sind Walter und Ruth geb. Weber und ich

habe vier Geschwister, Eckart, Peter, Michaela und Renate. Zuerst bin ich in Lüneburg und dann in Vryheid zur Schule gegangen. Dann ging es zum Studium nach Pretoria an die Uni (BA) und ans Seminar. Mitte 2008 habe ich in Ober-ursel (Deutschland) meine Zwischen-prüfung gemacht, bin danach ein Jahr in St.Louis (Amerika) als Austauschstudent gewesen und gehe jetzt nach einem Jahr in Leipzig (Universität Leipzig) zurück nach Oberursel, um das große, erste theologische Examen abzulegen. Seit ungefähr einem Jahr bin ich mit Liesel geb. Böhmer aus Durban verheiratet. Sie macht im Augenblick das “PCE” (früher HOD) um sich als Lehrerin ausbilden zu lassen.

Zur Zeit bin ich leider der einzige Student der Bleckmarer Mission und hoffe, dass ich in ein paar Jahren als Missionar im südlichen Afrika arbeiten kann. Dadurch, dass ich in der FELSISA aufgewachsen bin und viel an ihrem kirchlichen Leben teilnehmen konnte, bin ich weiterhin eng mit ihr verbunden und hoffe, dass diese Verbindung in meiner Arbeit als Missionar ertragreich sein kann!

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ALM Studentenmission

Ich freue mich sehr darüber, dass die FELSISA sich zu einer engen Mitarbeit am Seminar verpflichtet hat. Diese Arbeit ist wichtig, damit die Kirche auch in der Zukunft treue und gut ausgebildete Arbeiter hat, um ihren Auftrag in Afrika zu erfüllen. Durch diese jungen Männer baut Gott durch treuen Dienst am Wort und Sakrament seine Kirche unter den verschiedenen Völkern und Sprachgrup-pen in Afrika. Vielleicht können auch schon bald junge Frauen für den diakonischen Dienst am Seminar

ausgebildet werden.

Ich danke auch besonders der Gemein-de Lüneburg, die durch großzügige finan-zielle Unterstützung es mir und anderen Studenten ermöglicht, zu studieren.

Zuletzt will ich Euch darum bitten, die jetzigen Studenten weiter zu unter-stützen und sie in Fürbitte zu tragen. Ich hoffe, dass Gott auch in der Zukunft immer wieder junge Leute dazu bewegt, in den Dienst seiner Kirche zu treten!

ALM plant Studentenmission von Walter Stallmann, Pretoria

Das deutsche Volkslied „Auf der ALM da gibt‟s kein´ Sünd´, weil da keine Menschen sind....“ ist sicherlich vielen bekannt. ALM in Arcadia, Pretoria hat nun rein gar nichts mit der Alm der Alpen zu tun, sondern ALM steht für „Arcadia Lutherische Mission“ und beinhaltet die gemeinsame Missionsarbeit durch gerettete (lutherische) Sünder unter Menschen, die auf die erlösende Botschaft warten. Zu ALM gehören die drei lutherischen Gemeinden in Arcadia, nämlich die deutschsprachige und afrikaanssprachige St. Paulusgemeinde, sowie die englischsprachige Gemeinde, die durch das LTS (Lutherische Theologische Seminar, Tshwane) entstanden ist. Partner bei ALM sind die MLC (Mission of Lutheran Churches, LKM Bleckmarer Mission) sowie die LCSA (Lutheran Church in Southern Africa) Gauteng Diözese.

Als erste große Aufgabe setzte sich ALM für die seelsorgerliche Betreuung und den Aufbau der englischsprachigen Gemeinde am LTS Seminar ein. n 2007 entsandte die LKM Pastor Axel Wittenberg (SELK, Deutschland) in diese

Gemeinde. Seitdem ist die Gemeinde auf 132 Gemeinde-glieder angewachsen und hat sich als selbstständige Gemeinde konstituiert. Die Arbeit wird finanziell von ALM unterstützt. Gott segnet diese Arbeit.

Es wurde schon seit längerer Zeit der Bedarf für Studentenbetreuung und Studentenmission identifiziert. Nebst vielen alltäglichen missionarischen Aufgaben soll sich nun der Studenten-arbeit gewidmet werden. Ein Strategie-plan wurde Mitte dieses Jahres zu Papier gebracht bei dem auch das LTS mit einbezogen wurde. Nun ist ALM auf der Suche nach einen geeigneten Studen-tenpastor, der die Studentenmission vorerst bei der Universität Pretoria beginnt. Zielgruppe sind vorrangig die etwa 2000 englisch-sprachigen, sowie deutschsprachigen Studenten mit lutherischem Hintergrund, die in der Stadt noch kein geistliches (lutherisches) Zuhause in einer Gemeinde gefunden haben. Auch wird der Studentenpastor zur Aufgabe haben, die Jugend der St. Paulusgemeinde (deutsche „Arcadia Jugend“) seelsorgerlich und geistlich zu betreuen und sich besonders um die-jenigen Studenten zu kümmern, die den Anschluss an die Gemeinde und „Arcadia Jugend“ noch nicht recht geschafft

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haben, und sie in dieser Zeit ihres Glau-benslebens zu unterstützen. Das Gleiche gilt für die Jugendarbeit in der englischen Gemeinde, jedoch mit etwas anderen Ansatzpunkten.

Die Gemeinden in Arcadia bestehen aus verschiedenen Sprach- und Kulturgrup-pierungen. Jede Gemeinde hat ihren eige-nen besonderen Charakter, und sind doch die „Eine Gemeinde in Christus“. Diese Unterschiede sind nicht nur ein Pluspunkt für die Gemeinden, sondern auch für Studenten, da sie eine Wahl haben, wel-cher lutherischen Gemeinde, je nach Sprache und Kultur, sie sich anschließen möchten.

Für die Theologiestudenten am LTS ist die Studentenmission gut geeignet, um praktische Erfahrungen („Training“) in der Evangelisation und Verkündigung zu machen. Im Rahmen ihres kulturellen und sprachlichen Hintergrunds werden sie bei der Studentenmission mitwirken. Vorle-sungen und Unterricht der Theologie-studenten in praktischen Fächern sind für den Studentenpastor ebenfalls vorgesehn.

Alleine kann ALM, bzw. die Arcadia Gemeinden, nicht für die Kosten (Gehalt des Pastors, Wohnung usw.) aufkommen. Obwohl ein großer Teil der anfallenden Kosten selbst getragen wird, sind Partner und private Spender nötig. ALM und das LTS haben mit unseren Schwester-kirchen im Ausland diesbezüglich Kontakt aufgenommen. Auch wird erhofft, dass Privatspender aus der FELSISA zum gegebenen Zeitpunkt die nötige Finanz-spritze geben können, besonders um die Studentenbetreuung der deutschen „Arcadia Jugend“ zu unterstützen. Auf garantierte finanzielle Absicherung wird bei der Studentenarbeit nicht gewartet werden. Ein mutig gewagter Schritt im Bau des Reiches Gottes ist kein Risiko, sondern ein „Gehet hin-“Auftrag. Wenn es Gottes Wille ist, wird er Wege finden und es gelingen lassen.

Gott hat unsere lutherischen Gemeinden in Pretoria in die Mitte der Studentenstadt gesetzt, nur 3km von der Universität entfernt. Das dürfen wir als „Fingerzeig“ Gottes für unseren Auftrag sehen.

Studenten bei einer ALM-Aktion auf dem Kampus der Universität Pretoria

ALM Studentenmission

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Jugendtag in Kirchdorf

Jugendtag und Posaunen-fest in Kirchdorf 2010 Vom Kirchdorfer Jugendkomitee Der Jugendtag und das Posaunenfest 2010 fing mit dem Singeneinüben der Jugendlichen am Freitagabend an. Die Beteiligung war sehr gut. Nach dem Singen haben alte und neue Freunde sich zu einem geselligen Abend im Jugendraum der Kirchdorfer Jugend getroffen. Dort wurde bereits gute Stimmung für den Jugendtag erweckt.

Wie gewöhnlich fing der Jugendtag für die Jugendlichen viel zu früh an. Der Jugendgottestdienst, in dem der Jugendpastor der FELSISA, Pastor Matthias Albers (Pretoria), die Predigt hielt, hat allen viel Freude gemacht. Auch dem Jugendchorleiter, Bernhard Böhmer, gilt unser besonderer Dank. Im Gottesdienst wurden zugleich der neue Vize-Jugendpastor, Pastor Michael Ahlers (Vryheid), die neuen Jugendeltern, Sven und Heidemarie Prigge, die

Sekretärin, Nicola Niebuhr, und der neue Kassenführer, Carl Wortmann in ihre jeweiligen Ämter des synodalen Jugendkomitees eingeführt. Nach dem herrlichen Mittagessen ging es mit dem Sport los. Hauptsache war nicht das Gewinnen, sondern das Zusammensein der Jugendlichen. Neue Freundschaften wurden gebildet und alte gefestigt. Es war schön zu sehen, dass die jüngeren und älteren Jugendlichen so begeistert mitgemacht haben. Die Party am Samstagabend hatte gute Stimmung. Die Sieger haben gefeiert und es wurde freudig getanzt.

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Posaunenfest in Kirchdorf

Das 81. Posaunenfest der FELSISA fand am Sonntag ebenfalls in Kirchdorf statt. Viele waren zu diesem Fest angereist. Es stand unter dem Thema: “Tut mir auf die schöne Pforte, führt in Gottes Haus mich ein.” Die Predigt im Festgottesdienst hielt der neugewählte Bischof Dr. Dieter Reinstorf. In seiner Predigt zum Sonntagstext über Epheser 2,14-22 betonte er die “Einladung” Gottes an alle Menschen. Er wies darauf hin, dass die FELSISA heute eine multikul-urelle und multisprachliche Kirche ist, bei der alle willkommen sind. In den Blas-sstücken wurde der Segen, den wir im Gottesdienst empfangen - Gottes Wort, die heilige Taufe und das heilige Abend-mahl - zum Ausdruck gebracht. Das Fest war allen eine Freude und einen Segen.

Der stellvertretender Bischof Dieter Schnackenberg hielt einen Vortrag über Max Reger. Das Wort zum Thema brachte uns Pastor Christian Tiedemann und die Schlussandacht der Ortspastor Siegfried Köhne.

Medaillen für treuen Dienst im Blasen erhielten in diesem Jahr: Egon Gevers (25 Jahre) Johannesburg; Everd Koch (50 Jahre) Kirchdorf; Heinrich Eggers sen.(70 Jahre) Kirchdorf. Wir wünschen ihnen weiter Gottes Segen und Mut zum weiteren treuen Dienst in ihren Chören.

Das Programm zog sich ein wenig in die Länge und viele fuhren schon vor der Mittagsmahlzeit nach Hause. Diejenigen, die aber blieben, genossen ein sehr schmackhaftes Mittagessen.

Für die Jugend galt zum Abschied: bis auf ein Wiedersehen bei der Rüstwoche

in Kirchdorf im Dezember! Nach sehr kalten Tagen in der Woche vorher, hatte Gott uns in seiner Güte wunder-bar warmes und windstilles Wetter zum Jugendtag und Posaunenfest geschenkt.

Der treue Gott hat uns alle auch auf dem Weg gnädig behütet. Mögen wir diese Synodalfeste noch lange im Segen Gottes, und in Ruhe und Frieden feiern.

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Ausserkirchliche Begegnungen

Begegnungen ausserhalb der FELSiSA

42. Schützwoche in Hermannsburg - 27. Juni - 4. Juli 2010 Von Bernhard Böhmer (Pretoria) Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder - arme Leute haben kein Klavier. Diese böse Verzerrung des bekannten Sprichwortes vereinte unbewußt in diesem Jahr wieder begeisterte Sänger aus unseren Gemeinden und aus allen Ecken unseres Landes an dem für unsere Gemeinden zentral gelegenen Ort Hermannsburg in Kwazulu-Natal. Anlaß war die Schützwoche, in diesem Jahr die zweiundvierzigste Schützwoche. Was ist denn überhaupt eine Schützwoche? Vielleicht beginnt man mit dem, was sie nicht ist:

Eine Schützwoche ist kein Schützenfest! Gewiß sind Schützwoche und Schützenfest sich orthographisch ähnlich. Und begeisterte Jäger findet man bei beiden - schließlich hat auch die Schützwoche schon viele glückliche SchützwochenehenTM hervorgebracht. Doch ist hier äußerste Vorsicht angesagt:

Es gab in der Vergangenheit nämlich schon einige, die wegen der unerwartet geringen Schwerpunktunterschiede enttäuscht wieder nach Hause kehren mußten. Die Schützwoche ist nichts für leichtgesinnte Flattergeister . Hat Schützwoche vielleicht mit Schütz sonst was zu tun? Genau. Der Komponist Heinrich Schütz verlieh ihr seinen Namen, woher man auch schon die in ihr erstrebten Schwerpunkte erahnen dürfte. Schütz, vornehmlich ein Schöpfer geistlicher Werke, in denen das Wort Gottes klar im Mittelpunkt steht, ist auch unter unseren Chören bekannt und seine Motetten (z.B. Herr, wenn ich nur dich habe, Also hat Gott die Welt geliebt oder auch das Verleih uns Frieden genädiglich aus dem diesjährigen Sängerfestprogramm) sind aus gutem Grund sehr beliebt. Aus dem 40. Jahresbericht der Südafrikanischen Heinrich-Schütz-Gesellschaft: Der Name Schütz vertritt hier ganz bewußt ein Selbstverständnis, in welchem das Geistliche und Musikalische als Einheit aufgefaßt wird. Schützens Musik wird in diesem Sinne als Klang gewordene Exegese verstanden. Sein Werk singen heißt, dem Bibelwort neu begegnen. Grundsätzlich sind jedes Jahr Schütz und Bach im Repertoire der Schützwoche vertreten. In diesem Jahr waren von

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Ausserkirchliche Begegnungen

Schütz Das ist je gewißlich wahr und das zumeist unbekannte Jauchzet dem Herrn, alle Welt aus seiner letzten Komposition dran, und von Bach die Motette Fürchte dich nicht, ich bin bei dir. Aber auch andere Komponisten waren vertreten: Mendelssohn-Bartholdy, Palestrina, Distler, Haydn, Kinzler und Tallis. Ich habe gehört, man singt den ganzen Tag? Juch. Nein, nein, nein. Nicht nur. Zwischendurch gibt„s auch mal was anderes. Der Tages-ablauf sieht in etwa so aus: Morgens um 07:00 wecken einen die Bläser, um 08:00 ist Morgenandacht und Frühstück. Die Vormittagsprobe von 09:00 bis 13:00 wird von einer mindestens fünfzehnminütigen

Apfelsinenpause um 10:30 unterbrochen. Dem herzhaften Mittagessen folgt eine Mittagsruhe mit obligatem Mittagsschläf-chen bis zum Kaffee und Kuchen um 15:00, wonach wieder eine kurze Nachmittagsprobe bis um 18:00 stattfindet. Nach dem Abendbrot folgt ab 19:30 die Abendprobe bis zur Abendan-dacht um 21:00. Und dann gehts los! ...die Jugend macht bis spät Rabatz (und wertet Facebook-Profile auf) und die etwas Älteren treffen sich in der Weinstube, wo beim Kaminfeuer Politik, Wissenschaft, Geschichte, Kultur und alles sonst mögliche diskutiert wird. Ermattete Ehepaare mit jungen Kindern gehen in der Regel schnurstracks ins Bett.

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Ausserkirchliche Begegnungen

Bei jeder Mahlzeit gibt es übrigens Tafel-musik (also dreimal am Tag!); auf dem Foto links unten sieht man z.B. die Kinder, die hier ein unter kompetenter Leitung gut eingeübtes Werk zum Besten geben. Zum Schluß der Woche findet am Samstagabend eine Abend-musik statt (dieses Jahr in der Ev. Luth. Kirche unserer Synode in Greytown), wobei betont wird, dass die Abendmusik kein Konzert ist, sondern einen geist-lichen Abschluß bildet, der dazu dienen soll, das in der Woche erarbeitete und erlernte noch einmal abzurufen und zu verinnerlichen.

Und da waren dieses Jahr mehr Meyers als Johannesen? In der Tat. Rette sich, wer kann! Obwohl einzelne Glieder der Groß-familie Meyer diesen heiß ersehnten Tag schon lange vorhergesagt hatten, sind genauere Einzelheiten des trotz-dem unerwarteten Coupvorgangs noch nicht bekannt geworden. Die Familie Johannes verspricht, im kommenden Jahr mit erneuten Kräften sich dem Ernst der Sache zu widmen.

Und was hat das alles mit armen Leuten und Klavieren zu tun? Wer ein Klavier hat, ist gar nicht arm,

sondern wird mit Möglichkeiten reich beschenkt, unser geistliches und kulturelles Erbe sich zu eigen zu mach-en und sich darin auszuleben. So ver-sammelten auch wir uns sieben Tage lang ums Klavier, die Werke der Meister einzüben; in diesem Jahr mit einem äußerst begabten jungen Menschen, Markus Uhl mit Namen aus Heidelberg. Herr Uhl, 32 Jahre alt, ist Bezirkskantor in Heidelberg und unterrichtet u.a. Orgelimprovisation, Gregorianik und Liturgisches Singen, nebst Einsatz in diversen Ensembles, Kantoreien, Kinder- und Jugendchören, Orgelspiel, C-Ausbildung und Fortbildung nebenamtlicher KirchenmusikerInnen.

Jahr um Jahr werden Spitzenleute wie Herr Uhl aus Deutschland eingeladen, die Schützwoche zu leiten, nächstes Jahr z.B. wieder Prof. Dr. Dr. hc. Christ-fried Brödel, Professor für Chorleitung an der Hochschule für Kirchenmusik in Dresden, ein in Schützwochenkreisen sehr beliebter Mann – nur zu emp-fehlen! Den unerschöpflichen Reichtum an Weisheit und Erfahrung, der auf-merksamen und empfänglichen Teil-nehmern der Schützwoche geboten wird, kann kein Geld der Welt zahlen.

Geistliche Abendmusik in der Ev.Luth. Kirche zu Greytown

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Leider gehen diese kostbaren und jedes Jahr 'einmaligen' Gelegenheiten an vielen der Unsrigen vorbei, liebe Leute die, meine ich, unter den richtigen Umständen noch weit größere Fanatiker wären, als die jetzigen es schon sind. Besonders als Chorleiter braucht man immer wieder neue Impulse und Gelegenheiten zum persönlichem Wachstum, denn nur begrenzt lange kann man geben, ehe die Abstumpfung der eigenen Kreativität eintritt und man je länger je

mehr aus allwöchentlichem Gewohnheitsnebel die Sonne der Möglichkeiten nur noch schwer erkennt. Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder, und wo Mann singt, tun Frau und Kind das mit größerer Wahrscheinlichkeit auch. Auch das bietet die Schützwoche so billig wie sonst nirgends, mit Familie in den Urlaub zu fahren. Erholung und Begegnung, nicht nur in der Familie, sondern auch innerhalb der Kirchen-familie.

Pastorenkonvent

30. Pastorenkonvent

Panbult 16.-18. August, 2010

Von Pastor Klaus-Eckart Damaske

Jemand fragte mal im Scherz: Woran erkennt man, wenn ein Lutheraner charismatisch wird? Antwort: Wenn er die Händen aus den Hosentaschen nimmt.

Nun, ob wir als Pastoren charismatisch wurden, weiss ich nicht; jedenfalls haben wir viel gelacht und wurden von so manchen Anregungen inspiriert. Aber es wurde auch ernsthaft geredet, diskutiert und evaluiert. In der Gemeinschaft des Glaubens trafen sich die Pastoren der FELSISA zum 30. Konvent in der Gemeinde Panbult, von der man sofort wieder feststellen muss, wie herzlich und mit viel Liebe wir von den Gliedern umsorgt wurden. Panbulter: Habt vielen Dank.

Bis auf vier Brüder waren wir anderen 13 Pastoren vollzählig vertreten. Das gibt schon ein buntes Bild mit vielen Farben. Und vielleicht ist das auch gut so, denn somit ergänzen wir uns auch mit den unterschiedlichen Charakteren, Gaben und Ansichten. Neben den zwei

biblischen Auslegungen standen zur Aussprache Papiere über Rassismus und Thesen zur Homosexualität. Auch die Anregungen zum Gemeindebau sollten in den Gemeinden weiter besprochen und die Richtlinien für ökumenische Begegnungen verteilt werden. Von unserem neuen Bischof Dr Dieter Reinstorf wurden wichtige Punkte hinsichtlich der Lebensordnung (Abendmahlszulassung) auf den Tisch gelegt. In Bezug auf Personalbesetzung darf genannt werden, dass Pastor Winterle aus Brasilien nach Kapstadt berufen wurde; Pastor Josef Henning wird demnächst in die USA emigrieren und der Bischof wird Ende des Jahres nach Pietermaritzburg umziehen.

So manche Gemeinden freuen sich schon wenn unsere beiden Vikare, Helmut Paul und Tobias Ahlers, nach den Winterferien 2011 bereit sein werden, in die Gemeindearbeit einzusteigen. Gefüllt wurde die Tagesordnung weiter mit Berichten von der ILC Seminarkonferenz, wo es um Lutherische Identität in einer sich verändernden Umgebung ging, Informationen hinsichtlich der Entwicklungen am Seminar in Pretoria und Planung des folgenden Konvent und Zielsetzung für die FELSISA.

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Besinnliches

Der folgende Konvent wird wahrscheinlich in englischer Sprache statffinden, wenn der Pastor der Diepkloofgemeinde dabei sein wird, oder/und ein Treffen mit den Brüdern aus der Schwesterkirche, der Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (LCSA), angestrebt wird.

Wir fanden unsere Einheit im Gottes-dienst unter Wort und Sakrament. Zwei volle Tage waren zu kurz um alle Punkte zum Abschluss zu bringen. Somit wünschen wir dem Synodalausschuß viel Kraft und freuen uns auf das nächste Treffen.

(K)ein Wort zum Thema ? Von Pastor Matthias Albers (Pretoria)

Ich sitze am Schreibtisch und möchte für die Oktoberausgabe unseres Gemeindebriefes ein Wort zum Thema schreiben, aber es fällt mir nichts Gescheites ein. Seit 20 Jahren habe ich für den Monat Oktober immer ein Thema gehabt: die Konfirmation! Eigentlich ist die Konfirmation ja mehr als nur ein Thema, zu dem man schnell ein Paar Gedanken aufschreibt und an die Redaktion weiterschickt. Zusammen mit der vorangehenden Prüfung nimmt sie alle Betroffenen - auch den Konfirmator - ganz in Anspruch! Auch bei ihm dreht

sich in dieser Zeit alles um die Konfirmation und er setzt sie in diesen Wochen selbstverständlich obenan in seiner To-do-Liste. Schliesslich, so empfindet er es zu mindest, wird er ja auch geprüft und will er sich nicht vor der ganzen Gemeinde blamieren.

Aber nun hatte ich zum erstemal in meiner Amtszeit keine Konfirmanden, daher natürlich auch keine Prüfung und keine Konfirmation; und ich sitze plötzlich mit unerwarteter, ungeplanter „Freizeit‟. Ein recht ungemütliches Gefühl! Schlimm genug, dass ich dieses mal kein Oktoberthema habe, sondern irgend etwas anders für den Gemeindebrief zu Worte bringen muss. So sitze und über-

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lege ich, was ich mit dieser freigewor-denen Zeit anfangen soll? Ist das nicht die Gelegenheit, auf die man schon lange wartet, mal etwas neues zu initiieren? Oder wäre es besser, den wachsenden Stapel in der In-Box auf dem Schreibtisch zu reduzieren und die liegengebliebenen Aufgaben zu bewältigen? Wichtig ist allerdings, dass ich nicht zu lange sitze und überlege, ob ich mich mit der Zukunft oder lieber mit der Vergangenheit beschäftigen sollte - sonst ist die „Freizeit‟ schnell damit hin!

Da fällt mir der Aufsatz ein, den ich unlängst in Lutherische Kirche, dem Kirchenblatt der SELK, flüchtig als Badezimmerlektüre gelesen habe, und nehme die Ausgabe noch einmal zur Hand. Der Aufsatz hat das Thema: “Beschleunigung kontra Glaube”. Dieser Artikel von Bischof Hans-Jörg Voigt beschäftigt sich mit dem “Delirium furiosum”, der geistigen Unruhe, die die ständige Beschleunigung unseres Lebens verursacht. Er schreibt: “Die Lebenswelt der Moderne lässt sich unter dem Stichwort "Beschleunigung" zusammenfassen. Mit der Erfindung der Eisenbahn, in Deutschland vor 175 Jahren, begann zunächst die Beschleunigung der Fortbewegung ganz neue Dimensionen anzunehmen. Am 7. Dezember 1835 fuhr der erste Zug von Nürnberg nach Fürth mit Tempo 30! Ärzte warnten damals vor Gehirnkrankheiten wie der sogenannten "geistigen Unruhe", dem "Delirium furiosum"”.

Das war nur der Anfang! Wieviel unruhiger sind wir heute geworden mit der Beschleunigung der Technik und der Information? Alles muss schnell gehen! Stillstand ist Rückgang! Ziel-orientiert und zweckgetrieben rasen wir in die Zukunft. Wer eine Atempause wagt, riskiert es, dass der Zug ohne ihn

weiterfährt. Im „delirium furiosum‟ unserer Zeit meinen wir, sogar in der Bibel für dieses wahnsinnige Vorwärtsstreben Unterstützung zu finden: Das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden. Wir legen die Hand an den Pflug und schauen nicht zurück; wir vergessen, was dahinten ist, und strecken uns aus nach dem, was da vorne ist, und jagen vorgesteckten Zielen entgegen. Geht uns nicht irgendwann die Puste aus? Plagt uns nicht im Stillen schon der Gedanke, dass uns die Zeit unüberholbar davon geflogen ist und alles ein Haschen nach Wind sein könnte?

Dann denke ich an den Sonntag und an den Gottesdienst. Merken wir, wie sie uns auch mit der Beschleunigung der Zeit entfremden? Sie wollen doch gottgegebene „Freizeiten‟ sein ohne Zeitdruck. Mit seinem Kairos will Gott dort in unsere chronos-bestimmte Zeit einbrechen und uns zur Ruhe bringen. Ganz bewusst biegt Gott dort unsere gradlinige, vorwärtsstrebende Zeitvorstellung um in eine kreisförmige, die uns immer wieder an einen Punkt zurückt führt - zu dem Punkt nämlich, der alle Zeiten bestimmt: zu dem Karfreitags- und Osterevangelium! In der ständigen Wiederholung, Erinnerung und Bestätigung dieser Botschaft wird uns das wirkliche „A und O‟ unseres Lebens bezeugt: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. In ihm können wir aufatmen und bekennen: Meine Zeit liegt in deinen Händen! Brauchen wir nicht mehr solche begnadeten „Freizeiten‟?

Ich schaue unwillkürlich wieder auf die Uhr. Sie bestätigt mir die Beschleuni-gung meiner Zeit - und immer noch kein Wort zum Thema! Oder doch?

Besinnliches

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Info Aktuell Finanzkommission der FELSISA

In Juni 2010 wurde vom Synodalaus-schuss der FELSISA eine Finanz-kommission ins Leben gerufen. Auf der Kommission dienen unter dem Vorsitz von Herrn Manfred Johannes (Pretoria) die Herren Herbert Schulz (Kirchdorf), Wolfgang Beier (Durban), Berno Niebuhr (Pretoria), Harald Niebuhr (Lüneburg), Edmund Böhmer (Wittenberg) und Pastor Henry Niebuhr (Fairland).

Obwohl die Finanzkommission weiterhin dem Synodalausschuss verantwortlich ist, soll durch ihre Anstellung der Bischof weithin von den finanziellen Aufgaben innerhalb der FELSISA entlastet werden. Pastor Henry Niebuhr ist mit der Aufstellung des synodalen Haushalts der FELSISA beauftragt worden. Er nimmt diese Arbeit in enger Zusammenarbeit mit dem Kassenführer der Synode, Herrn

Berno Niebuhr, wahr. Pastoren und Kassenführer der Synode können sich zu jeder Zeit mit ihren Fragen an Pastor Niebuhr wenden (Tel. 011-6782396. Mail: [email protected]).

Zum Sonderaufgabenbereich der Finanzkommmission gehört unter anderem auch:

Untersuchung des "Top-up

Funds" für die Pensionäre mit der Suche nach Möglichkeiten, dem Effekt einer ständig wachsenden Verpflichtung bzw. Belastung entgegenzuwirken.

Ermöglichung von Hausleihen

für Pastoren zur Anschaffung eines Hauses oder eine Wohnung vor der Pensionierung.

Befristete Hilfen für Pastoren-

familien, bei denen die berufs-tätige Frau bei der Annahme einer Berufung ihres Mannes ihre Arbeit verliert.

Überarbeitung der bestehenden

Finanzstruktur der Synode.

Unterzeichnung der “Assoziierten Gliedschaft” der Emmanuel Gemeinde, Diepkloof

Nachdem die Synodalversammlung der FELSISA am 4. und 5. Mai 2010 die Aufnahme der Emmanuel Evangelical Lutheran Church, Diepkloof (Soweto) (EELC) als “assoziiertes Glied” der FELSISA beschlossen hatte, wurde vom Synodalausschuss ein “Associated Membership Agreement” vorbereitet.

In dankbarer und feierlicher Stimmung wurde dieses Agreement am Montag den 26. Juli 2010 im Kirchenraum der EELC von Bischof Dr. D. Reinstorf und dem

Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Gemeinde, Herrn H.K. Rachidi, unter-schrieben.

Somit gehört die EELC mit ihren etwa 2000 Gliedern zur FELSISA. Das Agreement gilt zunächst einmal für acht Jahre. In dieser Zeit soll zielgerichtet daraufhingearbeitet werden, dass die EELC die volle Gliedschaft erhält.

Als “assoziiertes Glied” ist die EELC vom Umlagensystem der FELSISA freigestellt, verpflichtet sich jedoch zu einer “frei-willigen Spende”. Sie nimmt Teil an den Treffen und Versammlungen der FELSISA, jedoch ohne Stimmrecht.

Info Aktuell

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Info Aktuell

Gemeinde Kapstadt beruft Pastor Dr. Winterle als ihren Seelsorger Angesichts der Berufung von Bischof D. Reinstorf zur Immanuel Gemeinde in Pietermaritzburg, sprach die St. Thomas Gemeinde, Kapstadt, am Sonntag den 20. Juni 2010 eine Berufung an Pastor Dr. C.W. Winterle als ihren Pastor und Seelsorger aus. Die Berufung wurde angenommen. Der Wechsel ist für Januar 2011 vorgesehen. Pastor Winterle gehört zu der Evangelisch Lutherischen Kirche in Brasilien (IELB), einer Schwesterkirche der FELSISA. 1998-2006 diente Pastor Winterle der IELB als Präsident. Er wurde zugleich zum Sekretär des International Lutheran Coucnil (ILC) gewählt und diente von 2005 bis2006 als Vice Chairman des ILC. 2000 und

2004 wurde er jeweils mit einem Doktortitel von der Concordia Universität, Austin (Texas, USA) (Doktor der Rechte) und der Concordia Universität, Irvine (CA, USA) (Doctor Divinitatis) gewürdigt. 2006 nahm er eine Berufung der Internationalen Gemeinde, Uhuru Highway Lutheran Cathedral, in Nairobi (Kenya) an. Als Pastor, Missionar, Radiosprecher, Lehrer, Seminarprofessor und Kirchenleiter bringt Pastor Winterle viel Erfahrung mit. Sein Dienstbereich in Kapstadt soll über die St Thomasgemeinde hinausgehen. Pastor Dr. Winterle soll zugleich den Fernkurs des TEE Programms (Theological Education by Extension) unter portugiesisch sprechenden Christen in Angola und Mozambique beaufsichtigen. Seit einigen Jahren wird dieses Projekt von der IELB in Zusammenarbeit mit US Missions (das Missionswerk der Lutheran Church Missouri Synode, USA) unterstützt. Pastor Winterle ist am 20. Juli 1951 in Santa Crus do Sul (Brasilien) geboren. Er ist mit Lidia verheiratet. Das Ehepaar hat drei Kinder, Léo, Tatiana, Paulo und eine Großtochter. Ein Großsohn, Martin, verunglückte auf tragische Weise im November 2009. Die FELSISA erhofft sich, dass die weitreichenden Erfahrungen von Pastor Dr. Winterle auch ihren Pastoren und Gemeinden zum Nutzen werden und Türen für neue Missionsaktionen sich durch seinen Einsatz eröffnen.

Pastor Dr.Winterle mit seiner Frau Lidia

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Info Aktuell

LCMS wählt neuen Präsidenten

Auf der 64. Synodalversammlung der "Lutheran Church Missouri Synod" (LCMS), gehalten vom 10.-17 Juli in Houston, Texas, wurde Pastor Matthew Harrison zum Präsidenten gewählt. Die LCMS ist in erklärter Kirchengemeinschaft mit der

FELSISA. Pastor Harrison, ehemaliger Exekutiv Direktor von "World Relief and Human Care" löst Dr. Gerald Kieschnick ab, dem er besonders für seinen Missionseinsatz (Stichwort "Ablaze") dankte. Der Einführungs-gottesdienst von Präsident Harrison fand am Samstag, den 11. September auf dem Campus des St Louis Kondordia Seminars statt.

Kinderlager

Das Kinderlager wird in diesem Jahr in Wittenberg stattfinden,

vom Sonntag den 12. Dezember um 16:00 , bis zum Dienstag, den 15. Dezember um 09:00.

Anreisezeit um 16:00 und Abreisezeit ist von 09:00.

Mehr Information sind gerne zu haben bei:

Frau Ilma Lucht

Telefon 033 5010416 Mobil: 082 4138645 Fax: 086 5931075

Email: [email protected]

Anstehende Termine

Kirchenvorstehertagung 5.-6. Nov. (FELS) Jugendrüstwoche 10.-14. Dez.

(Kirchdorf) Kinderlager 12.-15.Dez. ( Wittenberg) Teenagelager 12.-15.Dez. (Lüneburg)

Weihnachten 24.-26. Dez. (Überall)

Nächste BLK-Ausgabe

Da in diesem Jahr im November/Dezember einige Umzüge für einige

Pastoren anstehen, verzögert sich die Erscheinung der nächsten Ausgabe der

BLK voraussichtlich bis früh im nächsten Jahr 2011.

Danksagung

Anne-Marie Böhmer

* 30.Januar 1926 + 1.August 2010

Wir danken herzlich für alle unserer Mutter und Oma in der Zeit vor ihrem Tod erwiesenen Liebe, die zahlreichen Anrufe und Besuche,

besonders für die regelmässige und zuletzt tägliche Betreuung von Pastor Michael Ahlers. Dazu danken wir auch für die vielen Beileidsbezeugungen, Blumen,

Karten und SMSe nach ihrem Heimgang. Einen grossen Dank auch an alle, die uns die Bestattung verschönert haben mit

ihrem jeweilig besonderen Dienst und/oder Teilnahme am Gottesdienst.

Bernhard und Trautchen, Werner und Sylvia, Ingbert und Alida, Wilmar und Moni.

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Ein seltenes Foto

Am 8.-10. Januar 1938 wurde (kein Pastorenkonvent, sondern) eine Kirchenkonferenz gehalten. Wer weiss um den Hintergrund dieser

Konferenz? Wer erkennt heute noch die Personen auf dem Bild?

Vorne von links: Frau Miss. Henning, Frau Auguste Wrogemann, Frau Mariechen Johannes (Salem), Missionar Christoph Johannes, Pastor Johannes, Missionar Heinrich

Prigge, Missionar Schnell, Missionar Meister.

Hinten von links: Missionar Henning, (Missionar Wrogemann?), Pastor Schwarz, Pastor Wiesinger, Missionar Bast, Pastor Bielefeldt, Missionar Wilhelm Weber, ? ,

Pastor Johannes Schnackenberg, Pastor Willi Reusch.

Zum Schluss

Einfach lieb haben von Yolanda Dreyer , Dozentin für Theologie an der Uni Pretoria. Aus: Beeld 2010-08-22 , im Original auf Afrikaans erschienen.

Religion ist so alt wie die Menschheit

selbst. Ausgrabungen bestätigen dieses. Bibliotheken voll wurden darüber geschrieben. Religion ist kompliziert. Endlos wird darüber diskutiert während Gottesdiensten, zwischen Gottes-diensten, in Kirchen und zwischen Kirchen, in den Medien und unter Individuen. Ist es wirklich so kompliziert?

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Besinnliches

Wenn man von Gott und von Religion spricht, gibt es sicherlich viel darüber zu sagen. Man kann diskutieren über Gott, über die Auslegung der Heiligen Schriften, über Lehrstellungen, über Richtig und Falsch. Aber spricht man mit Gott und versucht man zu tun was Gott will, dann ist es recht einfach. Jesus wurde gefragt: „Rabbi (Meister, der du Gottes Wille kennst), was ist das größte Gebot im Gesetz (was sollten Menschen tun, die Gott dienen wollen)?“ Er antwortete: Gott lieben mit allem was du bist: von ganzem Herzen (Emotionen und Gefühl), Seele (geistliche Seite des Menschseins), Verstand (Denken) und allen Kräften (allem, wozu du fähig bist). Und genauso wichtig, diesem gleich, der zweite Teil: „Deinen Nächsten wie dich selbst“. Zwei Richtlinien: zweimal lieb haben. Einfach.

Dennoch, diesen einfachen Richtlinien zu folgen ist nicht so einfach. Wie liebt man einen Gott, den man nicht sehen kann? Wenn man nicht mal weiß, ob es ihn über-haupt gibt? Und wenn es ihn gibt, dann ist er ohnehin viel zu gross um ihn mensch-lich erfassen zu können.

Schwieriger noch: wie liebt man andere Menschen wie sich selbst? Sie sind nicht immer so „lieb-hab-bar“. Und was, wenn man sich selbst auch nicht gerade liebhaben kann? „Damaged people are dangerous. They know they can survive.“ Es sind Worte aus einem älteren Film, „Damage“, mit Juliette Binoche und Jer-emy Irons. Eine geschädigte Frau geht ihren Weg, tut was sie muss, um zu be-kommen was sie braucht. Auf Kosten an-derer. Sie hinterlässt eine Spur der Ver-wüstung.

Die meisten Menschen sind sicherlich auf eine oder andere Weise geschädigt. Die peinliche Scham für einen alkoholisierten Vater oder einer tablettenabhängigen Mutter. Physisch kaputt – als Kind sexuell

misbraucht oder ungerecht geschlagen. Emotional zerrissen – immer nur Kritik, man war nie gut genug. Oder Armut – eine menschlich entehrende Erfahrung. Oder reiche Eltern, denen man als Kind egal war. Begabtere Geschwister, in deren Schatten man sich minderwertig fühlte.

Vielleicht fühlte man sich in der Schulzeit dumm, ausgegrenzt. Vielleicht hätte ein anständiger Beruf das Selbstbild retten können, Arzt oder Pastor. Aber es gab kein Geld. Oder die Punkte waren zu schlecht. Schaden kommt auf vielerlei Weise, gross und klein. Um zu überleben, sich zu handhaben, etwas besser zu fühlen, tun Menschen was sie tun müssen. Oft auf Kosten anderer. Machtspiele werden zum Lebensstil. Wer es als „Boss“ da draussen nicht schafft, der spielt die Machtspiele in der Familie (oft mit Gewalt) und in der Kirche. Machtspiele in der Kirche: urteilen und verurteilen, ausgrenzen, angreifen und verklagen, herabsehen auf andere. Und ein endloser Streit über Gott, die Bibel, Dogma und Ethik. Der Eindruck den dieses erweckt: Kirche ist schlimm. Man will dort nicht sein. Glaube ist kompliziert.

Aber muss das denn so sein? Über Gott zu streiten ist schlimm. Über Gott viel zu reden ist sicherlich kompliziert. Soviel Häupter, soviele Ansichten. Und doch… mit Gott zu sprechen, und zu tun, was Gott will ist einfach: zweimal lieb haben.

Mit Gott wird ein geschädigter Mensch heil. Erlöst von Scham, Schande und Minderwertigkeit. Befreit von Zwängen. Mit Mitmenschen versöhnt. Frei von sich selbst um zu lieben. Denn der, dessen Würde verheilt ist, der kann auch seinem Mitmenschen würdig begegnen. Heile Menschen, heile Beziehungen, eine heile Kirche, eine heile Welt.

Unmöglich? Eigentlich einfach: zweimal lieb haben. Das ist es, wonach Gott fragt.

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