Beobachtungen der Intensität magnetischer Kräfte und der magnetischen Neigung, angestellt in den...

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336 10.; in Paris war der Bogen am 11. kleiner. Diese Re- sultate sind ohne verabredete Correspondenz aufgefunden wordcn, da wan in Paris, Kasan iind Berh, so weit es die Miifse der Reobachter erlaaht, zur Bestimmung des Maximuins und Minimums in gleichen Absthden vom Mittage.beobachtet. Wenn der Gang der Eadel in un- seren Sreiten bisweilen Veranderungen in der Atixiospliiire oder tiber derselben andeutet, welche iiur nahe am Nord- pole, z. R. in der Barrow-Strafse, sichtbar werden; so kiinnte dieser Gang aiich in grofsen Entfernungen viel- leicht durch Bewegungen in dem lnnern des Erdk6ryers gleichzeitig niodificirt werden. In dem letzteren Falle mufste sich der Eiuflufs der geographischen Lunfie in aufserordentlichen Perturbationen offenbaren. 11. Beobachtungen der Intmsit2t magnetischer Kriifttc und der mngnetisschtm Ntigung , on- gesteflt in rkrn Jiihren 1i98 bis 1803, OWL 48” 50’ N.E. bis 12’ S.B. i d 3” 2’ O.L. bis 106’ 22’ WL., in Frunkreich, Spanien, tlrn canuriwhen Irtsdn, drm atlantischn Ocenn, America und der Suilsee; con Alexander von Humboldt. ( Aus einer ungrdrucktco , vorn Verf~sser mitgctheilten Haodscl~rift dcs Verfasscrs.) Wir theilen hier in dem Augenblicke, wo Hr. von H u m b o l d t seine KeiFc nach dein Ural und den Ufcrn des Irtisches antritt, Alles iiiit, was mir uns von den Intensitsts- uiid Incliiiatioiis-Beobachtiingen dieses Rei- sendcn haben verschaffeii konnen. Ton den Reobach- tungen ails den Jahren 1598 bis 1803 siiid bis jetzt nur eirizelrie Fraginente gedruckt worden (Hans teen’s Erd- magnetismus, Seite Gi.), welche Biot, Hansteen nnd Mo rl e t zu ihren theoretischen Untersuchun,nen uber die Lage des niapetischen hequators bcniitzt Iiaben. 1) I)cr cigciitliche Zneck dicser, vom Jirhre 1’598 bis 1803 aiisestellten, l~eobaclituiigeii, ‘( sagt Hr. vo n H u 111 - b o 1 d t in scinem i’vIanascripte, ’>war die Entdcckun,g dcs Gcsctzes der verafiderlichen Aifen+liit der magnttischm KruJLe in versehidenen L4bstanderr vorn magnetischen

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Page 1: Beobachtungen der Intensität magnetischer Kräfte und der magnetischen Neigung, angestellt in den Jahren 1798 bis 1803, von 48° 50′ N.B. bis 12° S.B. und 3°2′ O.L. bis 106°22′

336 10.; in Paris war der Bogen am 11. kleiner. Diese Re- sultate sind ohne verabredete Correspondenz aufgefunden wordcn, da wan in Paris, Kasan iind B e r h , so weit es die Miifse der Reobachter erlaaht, zur Bestimmung des Maximuins und Minimums in gleichen Absthden vom Mittage.beobachtet. Wenn der Gang der Eadel in un- seren Sreiten bisweilen Veranderungen in der Atixiospliiire oder tiber derselben andeutet, welche iiur nahe am Nord- pole, z. R. in der Barrow-Strafse, sichtbar werden; so kiinnte dieser Gang aiich in grofsen Entfernungen viel- leicht durch Bewegungen in dem lnnern des Erdk6ryers gleichzeitig niodificirt werden. In dem letzteren Falle mufste sich der Eiuflufs der geographischen Lunfie in aufserordentlichen Perturbationen offenbaren.

11. Beobachtungen der Intmsit2t magnetischer Kriifttc und der mngnetisschtm Ntigung , on- gesteflt in rkrn Jiihren 1i98 bis 1803, OWL

48” 50’ N.E. bis 12’ S.B. i d 3” 2’ O.L. bis 106’ 22’ W L . , in Frunkreich, Spanien, tlrn canuriwhen I r t s d n , d r m atlantischn Ocenn, America und der Suilsee;

con A l e x a n d e r v o n Humbold t . ( Aus einer ungrdrucktco , vorn Verf~sser mitgctheilten Haodscl~rift

dcs Verfasscrs.)

Wir theilen hier in dem Augenblicke, wo Hr. v o n H u m b o l d t seine KeiFc nach dein Ural und den Ufcrn des Irtisches antritt, Alles iiiit, was mir uns von den Intensitsts- uiid Incliiiatioiis-Beobachtiingen dieses Rei- sendcn haben verschaffeii konnen. Ton den Reobach- tungen ails den Jahren 1598 bis 1803 siiid bis jetzt nur eirizelrie Fraginente gedruckt worden ( H a n s teen’s Erd- magnetismus, Seite Gi.), welche B i o t , H a n s t e e n nnd Mo r l e t zu ihren theoretischen Untersuchun,nen uber die Lage des niapetischen hequators bcniitzt Iiaben.

1) I)cr cigciitliche Zneck dicser, vom Jirhre 1’598 bis 1803 aiisestellten, l~eobaclituiigeii, ‘( sagt Hr. vo n H u 111 - b o 1 d t in scinem i’vIanascripte, ’>war die Entdcckun,g dcs Gcsctzes der verafiderlichen Aifen+liit der magnttischm KruJLe in versehidenen L4bstanderr vorn magnetischen

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337 Acquafor. Zu diesem Gesefze haben die Beobachfungen mirklich gefulirt. Die von C: a v e n d i s h und L o r d M ul- g r a v e gehugnete Abnahine der Intensitat vom Pole z m magnetischen Aequator Yufserte sich bereits auf das Deut- lichste in der Rcise iiach dern Orinoco und Kio Negro. Auch der Winkel , unter dem die magnetischen Parallel- linien den Erd - hequator schneiden, war in der Richtung der isodyiiainiscbcn Linien, durch Vergleichring der Iuten- &;it inagnetischcr Kr:ifte in Spanien, der Havanah, und Carthagena dc Indins zii erkennen. Die in nreiner Ta- belle enthaltenen N e i g i i n p rerdienen niclit ganz das- selbe Vertrauen als die Neigriiigs-l:eobnclitungen, wel- che icli spster iin J. 1805 mit Hrn. G a y - L u s s a c oder allein anstellte. Von zrrei 1\Seigungsnadeln wurde bald eine unbraaclibar. l)ie andere, welcbe ich mit der grirfs- ten Sorgfalt ahgcsondert in geiiltein Papier aufbcn.ahrte, mufste in clein Ziistantl ihrer priinitivcn niape[ischen La- dung verbleiben, i n welcliein icli sie voin Chevalier 13 o r d a erhalten hatte. Sie dieiite zur Bestinimun~ der magneti- schen Kraft rind der Keigung zu$cicli. Bie Pole wur- den daher iiicht umgekehrt, \vie bei den Reobnclitungcn seit 1603 jedesinal gcschah. Die Nadel, deren ich inich auf meiner ainericanisclren Iictise bediente, rrnr von R o r d a uiiter niehreren, von I, c J?i o i r dem Vatcr verfertigten, ausgesd i t wordcn. Eine Umkeliriing- der Pole in Paris, vor der . Abreise, hatte unter diesen hadeln kleine Ihffe- renzcn r o n 7 bis 8 Minuten (im Max. bei einigen 10 bis 12 Minuten) gezeigt, wovon, da die Fehler nicht ganz auf eine Seitc fiele~i, Einiges auf das Ablesen oder die Uiivollkoniineaheit des Instruments geschoben merden konnte. Versiiche, welche icli vor dcr hbreise von Mexico, wo die Sadel blieb, anstellte, gaben beim Urn- keliren cler 1)ole 6, 8, 10, 15 Miniiten Unterschied, doc11 nicht alle voii gleichem Zeichen. 1)ie Kadel hatte iibri- gens ihre Politur volllkoiniiien behallen, und war ohne alle Kostflecke (rneine Rclat. hist. 1. p. 258. 517.). Icli wiederhole also, d a k die Pr'eigungen nicht ganz das . selbe Vertrauen als die Intensitaten verdieiieu. Es ist Pllicht des Kcisenden, hlles offen auszusprechen, was er von dem W e r h oder Unwerth seiner Beobachtuugen zu wissen glaiibt. ff

Soriel zur Einleitung. W a s uber die einzelncn Beob- achtungen noch aiizufuliren niithig ist, findet sich in Be- merkungen iiiiter ihiicn angegeben.

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Zuratz. In Betreff der Beobaclitungeu zu Iluuuno (S. 3.16. N. 57.) habcii wir noch folgendc Bemerkungcn dcs Nrn. v. I1 uni b o 1 d t ails seinein Essd p o l i f i p e s w l i fe de Cuba, 7'. 1. p. 38., naclizutragcn. ~ ' I in October l i9S hatte ineine Neigungsnadel zu Pan's, in1 m a p t i - sc!ien Meridianc schwiiigend, 2.15 Oscillatioiicil iniierhalb zehn Minuten geinacht, und ich hatte dicse Oscillations- za111, in dem Maafse, als ich mich den1 magnetischcn Acqiiator ntihcrtc, abiiehinen when. Zu Sari Cados del RL'o Negro, linter lo 53'42 KB., z. l3. betrug die An- zahl nur 216. TJm so griifser war mein Erstauncn, als oftiniils wiederholte Beobachtungen mir fur IIavunu 2 IG Oscillationell gaben, was heweist , dafs in der westlichen Hemisp1i:ire uiiter 23O ti' BE. die Intcr!sitYt der inagnc- tischen Kriiftc griirser war, \vie zii Paris unter I S o 30'. Schon an eincni andern Orte liabe ich gezcist, d a k die isotlynnuiisclicn Liilicii durcli;ius niclit mit tlcn Liiiien glei- cher Inclioatioii zri~a~iiinciifallen , aucli hat dcr Capitaill S a b i n e *) die rasche Zunaliine dcr miignetischen Kriifte iin inittliglichen Anieril\a drirch 1Scobachtiuigcn, die uii- zweifelhaft geiiaiier als die meiliigen eintl, bcst:itigt. Dieser geschickte Ylijsilccr iintlct, dat's die IntunsitZlen ZII Ih-

') S a b i n e , A c c o u n t o/ Exper. to drfrreiinc flrc / , < w e 01' the eurfh by Pendulum R,per imcnf+, 15'13, p. 433. 49.1. Die In- tensitlit der rr in~net i sr l~vn 'hriifte i s t , i i r i ~ c r derri ningtit:tirclien i iequntor , an J e r M'e,Ll i i iste y o n i\fri!+a hleiiirr nls a n dcr O s t -

kiiste ron SGdaiiteriLa. Iclr land liir d i e :\Llral,nle cler KviiI'tc, vo ni m agn ct is r Ir en Aequn to r, we1 clier z w i s clr e ri Mictit+ii/i/i u n d Coxrirtiurcn Irindiirclrgeht (nnhe unter 7'' 1' h n., $0'' -10' I. \T-. rind 1300 'Tois. 1li;lre) bis nnt:li Puris das Verlriil[irifs 1,0000: 1,31S?. IJr. S a b i n e fand die hbnolrnre, \on einenr Yunktc 11es nragnc- tisclien A q u a t o r s bei der Insel St. l'liomns (O* 5" N II. 4' 21' I.. 0. 3 'I'ois. Il i i l ie) bis zu London, in dcm Verliiltriirrc 1 , C O . 1,6.?. Sclion die 1111. B i o t und H a n r t e e n I n h e n , Lei YcrgleicIIurrp r~reiiier Oscillatil,nsbecrb.~htun,Ren ru i t denen WII t l rn. 11 c H 0 s -

s e l , bcrnerkt, dafi in dem l \ lcri&ane von Suruhuy~~, n u f d e r Insel Juca, die Intcnsitiit kleiner ist a l s i n Peru (Ckfrrsuchuri- gen iiber den Mugnrtisnrw der Erdr. Th. I. S. i0.).

Page 20: Beobachtungen der Intensität magnetischer Kräfte und der magnetischen Neigung, angestellt in den Jahren 1798 bis 1803, von 48° 50′ N.B. bis 12° S.B. und 3°2′ O.L. bis 106°22′

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vann und London sich mie 1,72:1,62 verhaIten, wenn man die Kraft unter dem magtietischen Aequator nahe bei der Insel St. Tliouias, itn Golf von Guinea, ziir Ein- llejt anoiimnt. Der niirdliclre Mng~ictpol hat cine solche laage (GO''$ 82" 20 L. l".), d a h die Polardistanz von Havana kleincr ist als dio l'olardistanzen von London und Paris.

Die Inclination zu Havana, welche i& im Jahre IS00 zu 53" 22' gcfundcn hatte, betrrtg nach den sehr genauen I3eobachtungen des Cnpitain S a h i n e , 22 Jahre spliter, nur 51' 53'. Sie haite sich also uiii l o 27' rer- rinsert. Wci t c r gcgeii Osten, doch cbetifalls in der niird- lichen Halbkugel, zu Paris, bctrug die Abnahtnc in den 19 Jahren, von 179s bis 1817, nur lo 11'.

111. Uebcr die sub - tropische Zone; voo L e o p o l d v o n Brcch.

D i e r'ropische Zone der Erde ist, in physikalischer Ruck- sicht, fcst und gcnau durcli die fropischen Regcn be- stitnint. Diesc licgcn folgcn detn Laufe der Sortne, und tretcn jcdcrzeit dort ein, \YO die Sonnc eben durch das Zenith gegangen ist. Wiilirend der Zcit ihrcr griikten Abweiclituig regnet es n i c k

In /emperiden Clitnaten d q e g e n blcibt, bei dem liiichsten Stande der Some, das W-etter fortwGlirend hci- tcr uiid k h r ; es regnet dasclbst nber, wenn sic sich wie- clcr bctleri~eiitl crilfernt hat. Diese letzteren Regcii er- scliciiicn niit Liiften , w e l c h vain Aeqiiator, oder aus nierlcrcii I:t.ci[cii, (]en I'olcn ztistriiirren , waltrscheinlich vcniiijge tler ErhlilIullg dcs obercn heq~i;itol.ialpassat., der in hiilicrcti Lreitcl1 yo11 oben Iictab die E:rde Leriilirt wid liun atif bcdcuteiidcr Liingc ubcr sic hinncht. Ich habe diesc Vciluutliungeii &rch Thatsaclicu zu bcgrundcn gc-