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MARKETINGOFFENSIVE GEOTOURISMUS

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MARKETINGOFFENSIVE GEOTOURISMUS

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PROJEKT TRANSNATIONALE MARKETINGOFFENSIVE ZUR FÖRDERUNG DES GEOTOURISMUS IN EUROPA IMPRESSUM Auftraggeber Naturpark- und Geopark Vulkaneifel GmbH Mainzer Strasse 25 54550 Daun Auftragnehmer FUTOUR Umwelt-, Tourismus- und Regionalberatung GmbH & Co. KG Waltherstrasse 29 D-80337 München www.futour.com Bearbeiter Peter ZIMMER, Dieter POPP Hagen DONNER München, den 21.10.2006

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Inhaltsverzeichnis

1 AUSGANGSSITUATION ..................................................................................... 1

1.1 Geotourismus .......................................................................................................................................... 2

1.2 Nationale Geoparks in Deutschland...................................................................................................... 3

1.3 Europäische Geoparks ........................................................................................................................... 4

1.4 UNESCO World Geoparks .................................................................................................................... 9

1.5 Fazit.......................................................................................................................................................... 9

2 NACHHALTIGE TOURISMUS- UND REGIONALENTWICKLUNG ALS GRUNDLAGE FÜR GEOPARKS ...................................................................... 10

3 BEFRAGUNGS-AKTION................................................................................... 15

3.1 Mündliche Befragung........................................................................................................................... 16

3.2 Schriftliche Befragung.......................................................................................................................... 17

4 ABGRENZUNG GEOTOURISMUS UND GEOPARK ....................................... 29

5 TRENDS UND ZIELGRUPPEN ......................................................................... 32

6 MARKETING ..................................................................................................... 39

7 LANGFRISTIGER MAßNAHMENKATALOG FÜR GEOPARKS ...................... 68

8 STRATEGISCHE ANSÄTZE ZUR WEITERFÜHRUNG DER MARKETINGOFFENSIVE ................................................................................. 76

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1 Ausgangssituation

Der Bericht basiert auf den Ergebnissen von mündlichen und schriftlichen Befragungen, Beobachtungen auf touristischen Messen, auf Literaturaus-wertungen sowie Diskussionen mit dem Auftraggeber. Der Bericht soll eine Grundlage für die Optimierung des Marketings der im „European Geopark Network“ (EGN) organisierten Geoparks darstellen. Der Geopark Vulkaneifel kann mit seiner bisher erlangten und ausgereiften Struktur sowie vorhandenen touristischen Ausrichtung dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Weder im Bundesnaturschutzgesetz noch in den Ländernaturschutzgesetzen ist der

‚Geotopschutz‘, das heißt der Schutz herausragender geologischer Erscheinungen,

eigenständig verankert. Der Begriff des ‚Geotopschutzes‘ findet sich selbst in der

2002 novellierten Fassung des Bundesnaturschutzgesetztes nicht. Einzelne Geo-

tope, wie zum Beispiel Felsküsten, werden unter gesetzlich geschützten Biotopen

aufgeführt, während andere fehlen. Zeugen der Erdgeschichte, wie Drumlins oder

Dolinen sind daher nicht automatisch geschützt, sondern nur als ausgewiesene

Naturschutzgebiete. Wegen der Zuständigkeit der Bundesländer wird der Schutz von

Geotopen und Fossilien unterschiedlich geregelt. In Baden-Württemberg fallen

Fossilienlagerstätten, wie die weltweit bedeutsamen Ölschiefervorkommen von Holz-

maden unter das Denkmalschutzgesetz. In internationalen Schutzkategorien wie zum

Beispiel die UNESCO Welterbe-Liste werden geologische Stätten erst in jüngster

Zeit und nur bei besonders herausragender Erscheinungen aufgenommen. 1987 er-

langte der Uluru in Australien diesen Status, 1996 die Basaltsäulen des Giant

Causeway in Nordirland als erstes europäisches Gebiet. In Deutschland ist die

Fossilienfundstätte Grube Messel die einzige, die eine Anerkennung als UNESCO–

Weltnaturerbestätte erlangt hat. Dagegen wurde das Obere Mittelrheintal 2002 als

UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen.

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Bis heute wird Naturschutz meist mit dem Schutz biologischer Potentiale gleich-

gesetzt. Der Schutz des biologischen Erbes hat also einen vergleichsweise hohen

Stellenwert, während der Schutz des geologischen Erbes noch immer weitgehend

akademisch debattiert wird (MEGERLE 2006).

These: Geotopschutz – „Stiefkind“ des Schutzes natürlicher Ressourcen

1.1 Geotourismus

Unter Geotourismus wurden lange Zeit Sammelfahrten in mineral- oder fossilien-

reiche Regionen verstanden, um dort die eigenen Sammlungen zu vergrößern. Die

ersten Überlegungen zur Konzeption nachhaltiger geotouristischer Angebote wurden

Anfang der 90er Jahre im Zusammenhang mit der drohenden Zerstörung bedeut-

samer Geotope in Großbritannien entwickelt. Während diese hauptsächlich auf geo-

didaktische Überlegungen aufbauten, die bei der Bewusstseinsbildung für die

Schutzwürdigkeit von Geotopen ansetzten, wurden erstmalig Aspekte der nach-

haltigen Regionalentwicklung beim Aufbau des Geoparks Vulkaneifel integriert.

Aktuelle Definitionen des Geotourismus beinhalten neben dem Schutz der Geo-

potenziale zunehmend auch Umweltbildung und Regionalentwicklung als zusätzliche

Säulen. Da hierfür eine Sensibilisierung der Besucher und der einheimischen Bevöl-

kerung erforderlich ist, umfasst Geotourismus optimalerweise eine ganzheitliche

Vermittlung des breiten Themenspektrums der Erd- und Landschaftsgeschichte,

inklusive ihrer Wechselwirkungen zu Vegetation, Fauna, Kulturlandschafts-

Geschichte und zur heutigen Landschaftsnutzung durch die Menschen.

Vergleichbare Definitionen finden sich in der Resolution des 8. World Wilderness

Congress (WWC) vom Oktober 2005. In letzterer wird Geotourismus als Entwick-

lungsstrategie für periphere Regionen gesehen, in der sich Naturschutz und Touris-

mus gegenseitig positiv befruchten können (MEGERLE 2006).

Mit diesen Ausführungen lassen sich die allgemeinen Anliegen von Geotourismus

und Geoparks als auch die Vernetzungsziele der Geoparks gut nachvollziehen

These: Geotourismus – Tourismus sensibilisiert für Geotopschutz und fördert Regionalentwicklung

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1.2 Nationale Geoparks in Deutschland

Der Bund-Länder-Ausschuss Bodenforschung (BLA-GEO) entwickelte Richtlinien für

Nationale Geoparks. Sie lehnen sich inhaltlich an die schon früher definierten

Kriterien des European Geoparks Network an. Da ein Nationaler Geopark keine

eigene rechtsverbindliche Schutzkategorie ist, werden die Zuständigkeiten der

Bundesländer nicht berührt. Bei einer erfolgreichen Bewerbung wird das Logo

planeterde-®Welt der Geowissenschaften

des Bundesministeriums für Bildung und

Forschung (BMBF) durch die Alfred

Wegener Stiftung (AWS) im Einvernehmen

mit dem BMBF befristet verliehen

(www.planeterde.de). Im fünfjährigen Turnus erfolgt eine Überprüfung zur

Qualitätssicherung (MEGERLE 2006).

Die nationalen Richtlinien ‚Nationaler Geoparks’ in Deutschland lassen sich in fünf

Punkten darstellen:

1. Ein Geopark enthält geologische Sehenswürdigkeiten oder ein Ensemble

mehrere Geotope, die von geowissenschaftlicher und von repräsentativer

Bedeutung für die Landschaft sind. Dieser muss hinreichend groß sein, um für

die Wirtschaftsentwicklung nützlich zu sein und wird in einer geordneten

Struktur verwaltet.

2. In einem Geopark müssen Sehenswürdigkeiten öffentlich zugänglich und

miteinander vernetzt sein, es muss ein touristisches und fachliches Konzept

vorliegen, der Betreiber hat die Nachweispflicht, dass er diese Struktur

betreiben und pflegen kann.

3. Es ist nach zu weisen, dass ein Geopark die sozioökonomische Entwicklung

fördert und diese für Kultur und Umwelt nachhaltig ist.

4. Ein Geopark trägt zur Bewahrung bedeutender geologischer Erscheinungen

bei.

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5. Ein Geopark dient als pädagogisches Instrument bei der Umweltbildung,

Lehre und Forschung, diese muss von den Betreibern durch Öffentlich-

keitsarbeit begeleitet werden.

6. Der gesetzliche Schutz der einzelnen Sehenswürdigkeiten entfällt auf die

Länder.

7. Ein Geopark stellt keine rechtsverbindliche Schutzkategorie dar.

Als Nationale Geoparks sind in Deutschland derzeit anerkannt: 1. Bergstraße-Odenwald

2. Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen

3. Mecklenburgische Eiszeitlandschaft

4. Schwäbische Alb

5. Vulkanland Eifel

1.3 Europäische Geoparks

Die „Réserve géologique de Haute Provence“ etablierte zusammen mit dem

griechischen Geopark Lesvos Petrified Forest, dem spanischen Maestrazgo Cultural

Park und dem Geopark Gerolstein/Vulkaneifel im Jahr 2000 das Netzwerk der

Europäischen Geoparks.

Es erfolgte keine ausschließliche Fixierung auf geologische Potentiale, sondern auch

archäologische, ökologische und kulturelle bedeutsame Stätten können zusätzlich

integriert werden. Die Europäischen Geoparks streben die Erfüllung folgender

ganzheitlicher Zielsetzungen an:

• Umweltbildung für eine breite Öffentlichkeit mit einem inhaltlichen Schwerpunkt

auf gebietsspezifische Geothemen

• Förderung der nachhaltigen Regionalentwicklung

• Regionale Wertschöpfung durch nachhaltige geotouristische Angebote

• Unterstützung und Förderung der wissenschaftlichen Forschung innerhalb des

Parks

Das Netzwerk der Europäischen Geoparks gewährleistet den fachlichen Austausch

sowie die Entwicklung von Qualitätsstandards und Kontrollen zu deren Einhaltung,

um die Nachhaltigkeit der geotouristischen Angebote sicher zu stellen. Die

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Bezeichnung „European Geopark“ ist mittlerweile in allen Mitgliedsstaaten der

Europäischen Union geschützt.

Das Netzwerk umfasst aktuell 31 Gebiete in zehn europäischen Ländern. Es versteht

sich als Netzwerk, das sich regelmäßig zu Erfahrungs- und Wissensaustausch trifft

und die Vernetzung untereinander koordiniert.

Europäische Geoparks sind: (alle im European Geopark Network organisierten europäischen Geoparks mit

Bewertung zur Verfügbarkeit geotouristischer Angebote)

Frankreich: Reserve Geologique de Haute Provence

- www.resgeol04.org - keine Information/Angebote zum Geopark und Geotourismus

Astrobleme Rochechouart Chassenon

- http://perso.orange.fr/pierredelune/historique.htm - Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in

französischer Sprache verfügbar sind

Park Naturel Régional du Luberon

- www.parcduluberon.fr - Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in

französischer Sprache verfügbar sind

Deutschland: Vulkaneifel

- www.geopark-vulkaneifel.de - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Terra Vita Naturpark

- www.naturpark-terravita.de - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Naturpark Bergstrasse Odenwald

- www.geo-naturpark.de - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

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Geopark Schwäbische Alb

- www.geopark-alb.de - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen

- www.geopark-braunschweiger-land.de - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Mecklenburgische Eiszeitlandschaft

- www.geopark-mecklenburgische-eiszeitlandschaft.de - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Nördlinger Ries

- www.noerdlingen.de Eiszeitland am Oderrand

- www.eiszeitland-am-oderrand.de

Muskauer Faltenbogen

- www.muskauer-faltenbogen.de Griechenland: Petrified Forest of Lesvos

- www.petrifiedforest.gr - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Psiloritis Natural Park

- www.psiloritis.net.gr - Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in griechischer

Sprache verfügbar sind

Spanien: Maestrazgo Cultural Park

- www.turismomaestrazgo.com - touristische Angebote auf der Webseite präsentiert, jedoch keine explizit

geotouristischen Angebote die Bezug auf Geopark nehmen

Irland: Copper Coast Geopark

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- www.copper-coast.com - touristische Angebote auf der Webseite präsentiert, jedoch keine explizit

geotouristischen Angebote die Bezug auf Geopark nehmen

UK Marble arch caves & Cuilcagh mountain park

- www.marblearchcaves.net - touristische Angebote auf der Webseite präsentiert, jedoch keine explizit

geotouristischen Angebote die Bezug auf Geopark nehmen

North Pennines AONB

- www.northpennines.org.uk - touristische Angebote auf der Webseite präsentiert, jedoch keine explizit

geotouristischen Angebote die Bezug auf Geopark nehmen

Abberley and Malvern Hills Geopark

- www.geopark.org.uk - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

North West Highlands Scotland

- www.northwest-highlands-geopark.org.uk - Website nicht verfügbar

Fforest Fawr Geopark Wales

- www.breconbeacons.org - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Italien: Madonie Nature Park

- www.madoniegal.it - Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in italienischer

Sprache verfügbar sind

Parko Culturale Rocca di Cerere

- www.roccadicerere.it - Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in italienischer

Sprache verfügbar sind

Beigua Geopark

- www.parcobeigua.it/geopark/

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- Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in italienischer

Sprache verfügbar sind

Österreich: Kulturpark Kamptal

- www.kulturpark-kamptal.at - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Eisenwurzen Naturpark

- www.eisenwurzen.com - Geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Rumänien Hateg Country Dinosaurs Geopark

- www.cjhunedoara.ro/geopark - geotouristische Angebote auf Webseite einsehbar

Tschechien: Bohemian Paradise

- www.geoparkceskyraj.cz - Informationen auf der Webseite nicht zu bewerten, da sie nur in

tschechischer Sprache verfügbar sind

European Geopark Network allgemeine Informationen

- www.europeanGeoparks.org

- derzeit keine weiterführenden Informationen zum Thema online verfügbar

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1.4 UNESCO World Geoparks

Im Februar 2004 wurde in Paris ein UNESCO Netzwerk nationaler Geoparks ins

Leben gerufen. Dieses vereinigt auf Antrag weltweit Geoparks, die definierte Kriterien

erfüllen. 2004 waren siebzehn europäische und acht chinesische Geoparks Mitglied.

Die UNESCO-Anerkennung wird als entscheidend angesehen, um das öffentliche

Bewusstsein für das geologische Erbe zu steigern sowie internationale Anerkennung

und einen effektiven politischen Einfluss zu erreichen. Durch die Einführung des

Qualitätssiegels sollte die Inflationierung des Geopark-Begriff eingedämmt werden.

Dies scheint momentan durch den fehlenden rechtlichen Schutz des Begriffes noch

nicht der Fall, solange kleinflächige Ausstellungen von Findlingen sowie punktuelle

Geo-Informationen (Lehrpfade, Schautafeln) ohne dahinter stehende Gesamt-

konzepte ebenfalls mit dem Begriff Geopark bezeichnet werden können (MEGERLE

2006).

Das UNESCO World Geopark Network hat sich zum Ziel gesetzt, geologische

Objekte und Landschaftsteile, die nicht die Auswahlkriterien der UNESCO-

Weltkulturerbe-Liste erfüllen und dennoch einem internationalen Publikum zu

präsentieren sind, weltweit zu schützen und das geologische Erbe zu fördern. Als

Vorbild dient das UNESCO „Man and Biosphere Program“.

1.5 Fazit

Geoparks sind keine gesetzlich verankerte Schutzkategorien, sondern ein Prädikat

für Gebiete, die über ein besonders reichhaltiges geologisches Erbe sowie eine

Strategie zur nachhaltigen Tourismus- und Regionalentwicklung verfügen. Als

verwirrend erweisen sich allerdings die nahezu gleichlautenden, aber inhaltlich

differierenden Prädikate, die von unterschiedlichen Institutionen verliehen werden.

These: Geoparks – noch kein klarer Begriff

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2 Nachhaltige Tourismus- und Regionalentwicklung als Grundlage für Geoparks

Nachhaltige Tourismus- und Regionalentwicklung basiert auf einer ganzheitlichen

Betrachtung (systemisch „ alles hängt mit allem zusammen“). Die nachfolgende

Übersicht soll verdeutlichen, dass der Ansatz der Regionalentwicklung querschnitts-

orientiert die meisten unserer unmittelbaren Lebensbereiche tangiert und daher ge-

eignet ist, Entwicklungen zu unterstützen, die dem Nachhaltigkeitsansatz umfassend

Rechnung tragen.

Mensch

Heimat

Raumwerträgliche Verkehrsstraßen, lärmfreie Gebiete

Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft

Kulturlandschaft mit regionaler Eigenart

Lebensraum für Tiere, Pflanzen

und Biotope

Regionales Brauchtum und Volkskunst

Örtliche Wasser- versorgung und -verbrauch

Qualitativ hochwertiges Tourismus-, Kur- und Erholungsangebot

Räumlich nahes Arbeiten und Wohnen

Organische Baukunst und Ortsentwicklung

Landschaft

Zeitgemäße Hotellerie und Gastronomie ganzheitliches Standort-

Marketing

Marktgerechte regionale Kreislaufwirtschaft

Dauerhaft umweltgerechte Energie- und Entsorgungskonzepte

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Ein nachhaltiger Tourismus basiert auf der gleichwertigen Berücksichtigung ökono-

mischer, ökologischer und sozialer Belange. Nur über diesen Ansatz lässt sich eine

touristische Entwicklung auch zukunftsfähig einleiten und dauerhaft verankern.

Nachhaltiger Tourismus ist:

• Umweltverträglich

• Sozialverantwortlich

• Wirtschaftlich ergiebig

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Ohne die Berücksichtigung von Qualität auf allen Ebenen lässt sich heute kein

Tourismusangebot mehr umsetzen, das im Wettbewerb bestehen soll. Dabei haben

die touristischen Vermarkter bzw. Dienstleister selbst nur mittelbar Einfluss auf

Teilbereiche dieser Erwartungen an die Qualität der Produkte.

Umso wichtiger ist es ja, dass sich Touristiker aktiv und offensiv in Entwicklungs-

prozesse einbringen, die auf eine umfassende Qualität setzen.

Qualität im Tourismus

Hardware

Umwelt

Software

Ausstattung

Funktion

Ästhetik

Landschaftsbild

Ressourcen-verbrauch

Beeinträchtigung/Verschmutzung

Service

Gastfreundlichkeit

Information

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Neben verschiedenen Wellen in der gesellschaftspolitischen Entwicklung ist zur Er-

gänzung des Qualitätsgedankens im Tourismus derzeit eine Forcierung von betrieb-

lichen und regionalen Kooperationen erkennbar. Dies basiert auf der Erkenntnis,

dass einzelne Unternehmen oder kleinere Regionen kaum mehr Wettbewerbs-

chancen am Markt haben. Über thematische oder regionale Zusammenschlüsse soll

dieses Defizit nachhaltig gelöst werden.

Ein herausragendes Beispiel für das gute Zusammenspiel von Geotopschutz,

nachhaltiger Regionalentwicklung und Tourismus ist der südfranzösische Geopark

Haute Provence.

Produktions-orientierung

Verkaufs-orientierung

Marketing-orientierung

Qualitäts-orientierung

Kooperations-orientierung

BauenVermietenVerpflegenBeherbergen

ErforschenGestaltenBewerbenVermittelnVerkaufen

SchulenKommunizierenAusstellenVerkaufen

MotivierenVerbessernVerfeinernSystematisierenÜberprüfen

ZusammenarbeitenVernetzenStraffenKonzentrieren

60er 70er 80er 90er 2000

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Beispiel: Geopark Haute Provence Durch LEADER-Mittel finanziert wurde ein nachhaltiges Regional- und Tourismus –

Gesamtkonzept aus folgenden Bereichen entwickelt:

Museen: Vier eng kooperierende und aufeinander abgestimmte Museen die neben der klassi-

schen Wissensvermittlung auch als Anlaufstellen für Besucher und Verkaufsstellen

für Merchandising-Produkte dienen. Geotouristische Angebote mit konsequentem

Corporate Design.

Informationspunkte: Infotafeln in unmittelbarer Nachbarschaft gastronomischer Betriebe, deren Inhaber

als Multiplikatoren geschult werden, um fundierte Auskünfte geben zu können.

Selbstführende Elemente: Drei große Themenrouten, auch mit dem PKW befahrbar, verbinden Einzelobjekte

von geologischen Interesse miteinander

Betreute Angebote: Ausgebildete fachkundige Geologieführer, Fachvorträge für Erwachsene, Geo-

Animationsprogramm und Geofest

Kombination von Geo und Kunst: Mehrere Kunstpfade, die Land-Art-Kunstwerke zugänglich machen

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3 Befragungs-Aktion

Über eine Befragung wurde versucht, die touristische Bedeutung der Geoparks für

ihre jeweilige Region bzw. Destination zu erfassen. Für diese Befragung wurde sich

an den 25 im European Geopark Network (EGN) organisierten Geoparks orientiert.

Sie wurde in einen mündlichen und einen schriftlichen Teil aufgeteilt. Die mündliche

Befragung wurde in Form von Interviews durchgeführt. Hierzu wurden auf der „CBR

München“ (18.-22.2.2006) und der „ITB Berlin“ (8.-12.3.2006) – zwei touristische

Messen -, die Informationsstände der jeweiligen Tourismusregionen, in denen sich

ein IGN befindet, aufgesucht.

Im Zusammenhang mit der schriftlichen Befragung wurde ein Fragebogen mit

offenen Fragen entwickelt, welcher in deutscher und englischer Sprache via E-Mail

zusätzlich versandt wurde.

Fragebogen:

1. Wie treten die Geoparks touristisch auf?

2. Welche Rolle spielt der Geotourismus im jeweiligen Land?

3. Wie sind sie im jeweiligen Land touristisch/organisatorisch verortet?

4. Welche touristischen Angebote bieten die einzelnen Geoparks an?

5. Was sind deren Bestandteile?

6. Wie wird deren Erfolg evaluiert und welche Erfolge gibt es?

7. Wer sind die Partner bei der Angebotserstellung, dem Marketing?

8. Wie viel Geldmittel, Human resources werden in diesen Bereich investiert?

9. Welche Vertriebswege werden mit welchen Erfolgen beschritten?

10. Wie schätzen Sie das touristische Potenzial für Geotourismus ein?

Adressaten der Fragebögen waren einerseits die Vertreter des Partnernetzes für

eine nachhaltige Tourismusentwicklung in Europa ECOTRANS (www.ecotrans.de), in

deren jeweiligen Ländern sich ein European Geopark befand. Andererseits wurden

diejenigen Tourismusverbände und -organisationen kontaktiert, die in ihrer Region

ebenfalls einen im European Geopark Network organisierten Geopark beheimaten.

Ziel dieser breit angelegten Befragung war es, ein möglichst umfassendes Bild über

die touristische Bedeutung, Vermarktung und die Bekanntheit von Geotourismus &

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Geopark zu erlangen. Weiterhin sollte eine aussagekräftige Innen- als auch Außen-

sicht auf die Thematik erlangt werden.

3.1 Mündliche Befragung

Aus den Beobachtungen heraus, die auf den Tourismusmessen gemacht wurden,

lässt sich ein klares Bild abzeichnen, welches durch zwei Eckpunkte gekennzeichnet

ist. Einerseits sind Informationsstände von Ländern/Regionen mit einem Geopark

besucht worden, wo das Standpersonal keinerlei Erfahrungen und Kenntnisse zur

Thematik besaß. In den weiterführenden Gesprächen und nach kurzen Erläuterun-

gen wurde meist aber einhellig bescheinigt, dass es sich wohl doch hierbei um ein

sehr interessantes Gebiet touristischer Angebote und Möglichkeiten handle und das

dies für ihren Tourismusverband von großem Interesse sein könnte.

Andererseits gab es Informationsstände, bei denen Geoparks und Geotourismus

sehr wohl bekannt waren und in entsprechender Form auch präsentiert wurden. Dies

geschah entweder durch die Verteilung von Infomaterialien über die Geoparks

und/oder die Präsenz eines eigens für dieses Thema kompetenten Standbetreuers.

Zusammenfassend kann folgende Einschätzung und Beurteilung aus der mündlichen

Befragung und den Beobachtungen auf den Tourismusmessen CBR München und

ITB Berlin gezogen werden:

Geringe Bekanntheit des Themas bei dem touristischen Standpersonal

Bestehende Problematik in der definitorischen Abgrenzung Geotourismus und

der Bekanntheit Geopark

Klärung der Frage der Assoziation Geopark vs. Naturpark

Gute Vermarktung vorhanden, wo Tourismusverbände mit Geopark-Betreibern

zusammenarbeiten

Notwendigkeit, das Profil von Geoparks in der Öffentlichkeit zu schärfen und klar

darzustellen, was eigentlich ein Geopark ist

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3.2 Schriftliche Befragung

Die Ergebnisse der schriftlichen Befragung spiegeln ein ähnliches Bild wie die der

mündlichen Befragung und der Beobachtung auf den touristischen Messen wider.

Auch hier besteht auf der einen Seite eine völlige Unkenntnis über das Thema

(Beispiel: Spanien), obwohl Geoparks dort vorhanden sind. Auf der anderen Seite

konnte ein hoher Kenntnisstand bei einzelnen Befragten (siehe nachfolgende Über-

sicht) dokumentiert werden. Insbesondere war dies der Fall, wenn die Tourismus-

verbände mit den Betreibern der Geoparks bereits eng zusammenarbeiten.

Im Detail lassen sich die Antworten in Überblicksform in der folgenden Tabelle

nachvollziehen. Die Antworten skizzieren das breite Spektrum, welches die

Erhebung hervorbrachte.

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Geoparks Europa

Spanien Irland/UK Italien Österreich Tschechien

Allgemeine Einschätzung

Noch nie etwas davon gehört (ähnlich auf den Toursimus-messen)

Klare Definition vom Thema Geopark gefordert

Weitere Informationen unter [email protected]

Thema Geopark in Österreich bisher nicht wirklich vermarktet (ÖAR Karl Reiner) Weitere Antworten vgl.: Antwortbögen Kamptal und Eisenwurzen

Aussagen direkt vom Geoparkanbieter gemacht

1. Auftreten der Geoparks

Schwach repräsentiert, nicht koordiniert

Weitest gehend unbekannt

Marke Geopark noch sehr schwach

Unterstützung der regionalen Entwicklung des Geotourismus, Ziel Erhaltung des geologischen Erbes

2. Rolle des Geotourismus

Frage der Definition… keine klare Definition, daher Verständnis-schwierig-keiten

Nischenmarkt für kleine Zielgruppe

„zartes Pflänzchen“; in der Öffentlichkeit nicht bekannt, was Geopark ist, wichtig ist die Abgrenzung zum Naturpark

Konzept des Geotourismus etwas Neues, jedoch Interessen einzelner Besucher in Verbindung mit geologischen Besonderheiten

3. Wie sind Geoparks touristisch organisiert ?

Nach außen hin keine Organisation erkennbar

Zwei Geotourismus Assoziation-en, Geoparks sind Natur-parke

Geoparks.com und Tiscover.at; Geoline als Marke für touristische Programme, gemeinsame Vermarktung mit Nationalpark Gesäuse

Zwecks der regionalen und nachhaltigen Entwicklung Zusammenarbeit zischen einzelnen Vertretern vereinbart; demnächst wird gemeinnütziger Verein gegründet

4. Touristische Angebote der Geoparks

Hervorheben der einzigartigen Landschaft. Spezielle Events, Besucher-zentren

Geführte Exkursionen

Bsp: Geodorf Gams; vgl: Antwortbögen

Entwicklung spezifischer geotouristischer Programme noch am Anfang; Priorität liegt auf der Einbindung der einheimischen Bevölkerung

5. Bestandteile der Geoparks

Sehr wichtig ist Beziehung zwischen Geopark und

Vgl.: Antwortbögen

Siehe Fragebogen

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Spanien Irland/UK Italien Österreich Tschechien

der zu schützenden Landschaft

6. Erfolg der Geoparks

Verbindung von Geopark und Nationalparks macht die Bewertung des Erfolges eines Geoparks schwer

Nicht erfolgreich, es gibt keine Angebote der Geoparks in der italienischen Tourismus-organisation

Haupterfolg war Leader+ Programm als größtes und finanzkräftiges Programm der Region

Hauptkriterien: Fortschritte im Schutz und der Propagation des geologischen Erbes, Entwicklung nachhaltiger wirtschaftlicher Tätigkeiten und internationaler Kooperation

7. Partner in der Angebotserstel-lung und im Marketing

Unterschiedlich von Geopark zu Geopark

Geoline, Nationalpark Gesäuse, Tourismusver-band (Steiermark, Österreich), Österreich Werbung

Stadt Turnov und Tschechische Zentrale für Tourismus

8. Wieviel Geldmittel und Human Ressources werden in Geoparks investiert ?

Geopark bindet Human Ressourcen, jedoch die Einbindung in Nationalparke differenziert die Bindung

Derzeit zwei Projekte, die vor Zu-/Absage stehen und über Budget entscheiden werden

Hauptsächlich durch EU mitfinanziert; 40 Engagierte

9. Welche Vertriebswege werden mit welchem Erfolg genutzt ?

Vorrangig durch individuelle Netzwerke

Anbindung an Hauptorgani-sationen, Tourismus-verbände Steiermark und Österreich sowie Ö-Werbung mit deren Vertriebssystem

Teilnahme an Tourismusmessen

10. Ein-schätzung des Potenzials der Geoparks

Abhängig von der Definition des Geotourismus (siehe Antwortbogen)

Region muss sich trauen, sich darüber zu vermarkten (im Sinne der nachhaltigen Entwicklung), so ist hohes Potential vorhanden, jedoch Einbettung in Netzwerke

Hauptmotivation des Geotourismus: Nahebringen geologischer Prozesse in der Erdgeschichte und Zusammenhänge mit Natur, Geschichte und Kultur; Zweck: Erhalt natürlicher Lebensräume

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Geoparks Deutschland

Vulkanland Eifel

Terra Vita Bergstrasse Odenwald

Schwäbische Alb

Harz

Allgemeine Einschätzung

Für den Mühlkreis ist Naturpark wichtige Facette für touristische Infrastruktur; Entwicklung eines eigenständigen Tourismusprofils nur sinnvoll, wenn es mit Alleinstellungs-merkmal verbunden ist

1. Auftreten der Geoparks

Vielfältige touristische Angebote und spezielle Infozentren

Fraglich, ob Geoparks Wettbewerbs-vorteil gegenüber anderen Natur-parks bieten Profil schärfen

Zusammen-arbeit mit den drei tou-ristischen Verbänden des Odenwaldes

Seit 1997 ist Geologie Thema und seit 2004 ist Tourismus-verband Träger

Flyer und Einzelangebote

2. Rolle des Geotourismus

Interessenaus-gleich zwischen Geotopschutz, publikumswirk-samen und –gerechten Präsentationen, Wissensver-mittlung und Erlebnisorien-tierung

Hohe Bedeutung, da viele Geopotentiale vorhanden

Geotourismus als Charakteristi-kum und als neues touristisches Segment betrachtet, es existiert Netzwerk in BaWü

Bisher nur Thema für Spezialisten, aber ausbaufähig

3. Wie sind Geoparks touristisch organisiert ?

Umfasst drei bestehende Vulkan- bzw. Geoparks der Eifel

Marketing vom Naturpark Terra Vita unterhalten

Themenbe-zogene „Eingangs-tore“ und Infozentren

Partner und Unterstützer sind 8 Landkreise und 112 Kommunen

Vom Tourismus-verband räumlich und organisatorisch getrennt, verortete Geschäftsstelle für den gesamten Harz

4. Touristische Angebote der Geoparks

Vulkanologische und kulturhistorische Sehenswürdig-keiten werden erklärt und in Museen präsentiert

Führungen und Pauschalange-bote

Infostellen, Landschafts-führungen, radeln, wandern (auch ohne Gepäck), Aktionswoche, Tag des Geotops

Keine zentrale Vermarktung

5. Bestandteile der Geoparks

Bsp.: Schwimmen in Maarseen,

Wanderungen, Vorort-erklärungen

Info- und Wissens-vermittlung,

Wanderungen/ Exkursionen

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Vulkanland Eifel

Terra Vita Bergstrasse Odenwald

Schwäbische Alb

Harz

Vulkanmuseen, Jeepsafari Mountainbiking, Steinmetz-arbeiten

geologisch-er/geomorpho-logischer Besonder-heiten

Erlebnis-charakter, Bewusstseins-bildende Elemente

6. Erfolg der Geoparks

Gute Resonanz auf Angebote

Zertifizierung (Messpara-meter unbekannt)

Gästebe-fragungen (Ergebnis siehe Fragebogen)

7. Partner in der Angebotserstel-lung und im Marketing

Geopark Vulkanland ist die Dachmarke

Städte, Ge-meinden, Tourismus-verbände

Siehe Fragebogen

8. Wie viel Geldmittel und Human Ressources werden in Geoparks investiert ?

Landkreis und Gemeinden zahlen Mitgliedsbei-träge

Budget vom Tourismus-verband, eine Hauptamtliche, Umlagen von Geopark - Partnern, Diverse Arbeitskreise

Tourismus-verband greift Thema im Marketing auf

9. Welche Vertriebswege werden mit welchem Er-folg genutzt ?

Messen, Internetauftritte, Offset Werbung

Noch im Aufbau befindlich

Messen: guter Erfolg; Internet: guter Erfolg, Tendenz steigend; Broschüren: sehr guter Erfolg; Medienwer-bung: gute Resonanz

10. Ein-schätzung des Potenzials der Geoparks

Noch ausbaufähig steckt viel Potenzial in dem Thema, insbesondere daher, weil Vulkaneifel auch ein Mitbegründer des European Geopark Network ist

Geoparks sollten eher in Kombination mit dem Thema Naturpark fungieren, Hintergrund: Naturparke assoziieren Freizeit- und Erholungs-qualitäten

Zusätzlicher Kundenkreis, der gewonnen werden kann

Sehr hoch, auch wenn großer Teil mit dem Begriff noch nichts anfangen kann, aber es besteht großes Interesse am Thema; Zielgruppe: Familien mit Kindern

Potenzial vorhanden und deutlich ausbaufähig

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Frage 1

Wie treten die Geoparks touristisch auf? Der Begriff (von einer Marke kann man noch nicht sprechen) Geopark ist als noch

sehr schwach ausgeprägt und wird zu defensiv repräsentiert sowie nicht koordiniert.

Damit ist er nach wie vor weitgehend unbekannt. Das Profil muss geschärft werden,

um einen echten Wettbewerbsvorteil, auch gegenüber den Naturparken zu erreichen.

Im Odenwald etwa ergab diese Frage, dass bereits mit drei touristischen Verbänden

zusammengearbeitet wird. In der Schwäbischen Alb wird schon seit 1997 die

Geologie im Tourismus thematisiert und seit 2004 vom Tourismusverband

mitgetragen. Die Vulkaneifel arbeitet ebenfalls schon lang mit der Eifel Tourismus

GmbH zusammen.

These: Geoparks – unzureichende Koppelung mit dem Tourismus

Frage 2

Welche Rolle spielt der Geotourismus im jeweiligen Land? Noch spielt der Geotourismus in allen befragten Ländern eine eher untergeordnete

Rolle. Als Problematik wird die fehlende klare Definition angeführt, was zu

erheblichen Verständnisschwierigkeiten führt. Außerdem wird der Geotourismus als

ein Nischenmarkt für kleine Zielgruppen bewertet und deswegen noch als ein „zartes

Pflänzchen“ betrachtet, welches entsprechend gepflegt werden muss.

Das Konzept des Geotourismus, so zeigt die Befragung weiter, ist für Gäste etwas

Neues, wobei die Interessen der einzelnen Besucher nur in Verbindung mit den

geologischen Besonderheiten geweckt werden können. Dem Geotourismus wird aber

eine hohe Bedeutung beigemessen, da viele Geopotentiale vorhanden sind. Diese

sollten als Charakteristikum und als neues touristisches Segment betrachtet werden,

denn bisher stellt es weitgehend nur ein Thema für wenige Spezialisten dar, obwohl

es eindeutig ausbaufähig ist.

These: Geotourismus – noch geringe touristische Bedeutung, aber hohe Relevanz

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Frage 3

Wie sind Geoparks im jeweiligen Land touristisch/ organisatorisch aufgestellt? Einerseits wird angegeben, dass nach außen hin keine Organisation erkennbar ist.

Andererseits werden in Geoparks aber als Naturparke gesehen, die einige geolo-

gische Elemente vorzuweisen haben.

Andere wiederum verweisen darauf, dass zum Zweck der nachhaltigen Regional-

entwicklung die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Interessensvertretern bereits

vereinbart wurde und demnächst ein gemeinnütziger Verein gegründet werden soll,

ohne dass dabei eine Verbindung zum Geopark hergestellt wird.

Darüber hinaus werden als Partner und Unterstützer Landkreise und Kommunen

benannt, wobei die Geoparks vom Tourismusverband räumlich und organisatorisch

getrennt dargestellt werden.

These: Geoparks – interessanter Partner für unterschiedliche Organisationen

Frage 4

Welche touristischen Angebote bieten die einzelnen Geoparks an? Sofern in den Geoparks überhaupt touristische Angebote erarbeitet worden sind,

existieren dazu durchaus vielfältige Möglichkeiten. Die Angebote orientieren sich

meist an der Hervorhebung der speziellen geotouristischen Landschaft. Konkret

wurden Besucherzentren eingerichtet, Führungen und Pauschalangebote erarbeitet,

wie:

Landschaftsführungen, Radfahren, Wandern (auch ohne Gepäck), Aktionswochen,

Tag des Geotop, geführte Exkursionen.

Die Priorität liegt dabei auf der Einbindung der einheimischen Bevölkerung.

These: Geoparks –teilweise hervorragende touristische Programme

Frage 5

Was sind die Bestandteile der Geoparks? Im Allgemeinen wird als zentraler Bestandteil die Beziehung zwischen Geopark, der

zu schützenden Landschaft und der lokalen Bevölkerung hervorgehoben.

Im Speziellen wurden im Rahmen der Befragung eine Vielzahl von dauerhaften

Angeboten und Events aufgeführt, wie:

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Natur- und Geolehrpfade, Darstellung geologischer/

geomorphologischer Besonderheiten

fachliche Vorträge und geführte Wanderungen

Kartierung der Zugänglichkeit einzelner geologischer Lokalitäten für Behinderte

Outdoor- Programme in gezielten Lokalitäten

Veranstaltung wissenschaftlicher Tagungen

Museumsausstellungen

Experimentelle Archäoparks, ökologische Lehrveranstaltungen und Wettbewerbe,

bewusstseinsbildende Elemente

traditionelle Tage, Geoparkwoche

These: Geoparks – Ansätze für ganzheitlichen und nachhaltigen Tourismus

sowie Regionalentwicklung Frage 6

Wie werden Erfolge evaluiert? Auf konkrete Evaluierungsergebnisse kann, bis auf einen Fall in der Schwäbischen

Alb, bislang nicht zurückgegriffen werden. Hier ergab eine Gästebefragung im

Sommer 2005 dass 75 % der Befragten Interesse an Geopark-Themen haben und

entsprechende Angebote wahrnehmen würden. Für 7 % war die „Geologie“ die

Reise-Intention.

Andere verwiesen darauf, dass die Verbindung von Geo- und Naturparken die

Bewertung des Erfolges eines Geoparks erschwert. Wiederum Andere evaluieren

einen Haupterfolg im Leader+ Programm, als größtes und finanzkräftiges Programm

der Region. Aber auch die Fortschritte im Schutz und der Propagierung des

geologischen Erbes und die Entwicklung nachhaltiger wirtschaftlicher Tätigkeiten

sowie internationaler Kooperationen wurden als Erfolg verbucht.

These: Geoparks – wenig Evaluierungen, Gäste haben aber Interesse an Geopark-Themen

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Frage 7

Wer sind die Partner bei der Angebotserstellung dem Marketing? Die Angebotsgestaltung obliegt den Museen, Vereinen, Tourist-Infos und das

Marketing den touristischen Dienstleistern oder Geopark-Partnern. Aber auch die

Städte, Gemeinden, Kommunen, Landkreise und Vereine können als Partner bei der

Angebotserstellung sein.

These: Geoparks – interessante Partner

Frage 8

Wie viel Geldmittel, Human Resources werden in diesen Bereich investiert? Eine genaue Kostenaufstellung konnte nicht erhoben werden, was wiederum an der

unterschiedlichen Organisation der Geoparks liegt. Viele finanzielle Entscheidungen

hängen von Förderprojekten ab.

In einigen Fällen sind die Tourismusverbände budgetverantwortlich, wobei diese

dann auch das Thema Marketing mittragen.

These: Geoparks – Ressourcen unterschiedlich, Evaluierung ausbaufähig

Frage 9

Welche Vertriebswege werden mit welchen Erfolgen beschritten? Zum einen wurde unter dieser Frage darauf verwiesen, dass sich der Vertrieb noch

im Aufbau befindet und derzeit noch über individuelle Netzwerke stattfindet.

Zum anderen allerdings hat schon eine Anbindung an touristische

Hauptorganisationen mit deren Vertriebssystem stattgefunden. Deren Erfolg wird wie

folgt beurteilt:

Teilnahme an Messen: guter Erfolg Internet:

guter Erfolg, Tendenz steigend Broschüren:

sehr guter Erfolg Medienwerbung:

gute Resonanz

These: Geoparks – Nutzung traditioneller Vertriebswege

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Frage 10

Wie schätzen Sie das touristische Potenzial für Geotourismus ein? Auch hier wird erneut auf die Notwendigkeit einer klaren Definition von Geotourismus

verwiesen, wobei dem Thema grundsätzlich ein sehr großes Potenzial eingeräumt

wird.

Daneben wird darauf verwiesen, dass die Region auch den Mut haben muss, sich

konsequent im Sinne eines solchen Kerngeschäfts zu vermarkten, wobei die

Einbettung in thematische Netzwerke sinnvoll ist. Ein Schwerpunkt wurde darin

erkannt, durch Geotourismus zum Erhalt der natürlichen Lebensräume beizutragen

und die Zusammenhänge in der Natur, Geschichte und Kultur sowie die geologische

Prozesse einem breiten Publikum attraktiv nahe zu bringen.

Die Geoparks, so geht aus der Befragung hervor, sollten in Kombination mit

Naturparks aktiv werden. Der Hintergrund liegt darin, dass mit Naturparken positive

Freizeit- und Erholungsqualitäten assoziiert werden und ein Imagetransfer statt

findet.

Weiterhin werden deutlich ausbaufähige Potenziale darin erkannt mit dem Thema

zusätzliche Kundenkreise zu gewinnen. Als Zielgruppen werden hauptsächlich

Familien mit Kindern und Natur-/Ökotouristen genannt.

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Ein einheitlicher Auftritt auf den Websites ist nicht gegeben

Verlinkung der Geoparks untereinander findet nicht statt, es fehlen auch links

vom/zum Tourismus

Manche Websites beinhalten aber keine touristischen Angebote

Vermarktungsprobleme tauchen auf, wenn sich der Geopark über mehrere

touristische Regionen oder Destinationen erstreckt

Eine herausragende Angebotspalette bietet der Geopark Eisenwurzen

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Beispielhaft ist die museale Aufbereitung und Inwertsetzung der Themen

Vulkanismus und Maare in der Vulkaneifel/Eifel Tourismus GmbH

Bereits eine sehr gute touristische Einbettung bietet der Geopark Böhmisches

Paradies. Allerdings werden die Themen nicht sehr professionell und kunden-

orientiert (textlastig) präsentiert.

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4 Abgrenzung Geotourismus und Geopark

Ein grundsätzliches Problem stellen bei der Thematik Geotourismus die unklare

Abgrenzung dieses Begriffes dar. So fiel es im Zuge der Befragung auf, dass eine

klare stichhaltige Definition, welche eine Abgrenzung zu ähnlichen

Begriffen/Phänomenen (Bsp.: Naturtourismus, Tourismus zu Geotopen) zulässt, nicht

vorhanden oder nicht geläufig ist.

Auch im Zusammenhang mit der Literaturauswertung und Internet-Darstellungen

zum Thema untermauert sich die Erkenntnis, dass „Geotourismus“ ein nicht eindeutig

zu fassender Ausdruck ist. Dadurch fehlt letztlich ein gemeinsames Fundament auf

dem der Themenkomplex „Geotourismus“, inklusive seiner spezifischen touristischen

Angebote, errichtet werden kann.

Auf Grundlage der Literatur und des bis heute erlangten Diskussionsstandes soll

nachfolgend kurz umrissen werden, was gegenwärtig unter dem Begriff zu verstehen

ist:

Was ist Geotourismus ? Nachhaltige Nutzung des geologischen Landschaftspotentials und der

vorhandenen Infrastruktur

Basiert auf Interaktion von Politik, Geowissenschaften und Tourismus

Baut auf regionale Inwertsetzung, nachhaltige Nutzung und Entwicklung der

Landschaft/Natur

Fördert das Denken und Verstehen geowissenschaftlicher und landschafts-

bildender Zusammenhänge

Im Geotourismus kann, wie in der folgenden Abbildung dargestellt, eine

Schnittmenge zwischen den Komponenten Geo-Wissenschaft und dem Tourismus

verstanden werden. Wobei der Tourismus mit den Geo-Wissenschaften in einem

engen Zusammenhang steht, da bestimmte attraktive Themen touristisch verwertet

werden.

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Geotourismus als Schnittmenge (eigene Darstellung)

In der Literatur (Ulrike Mattig, Geoparks und ihr Beitrag zur Bildung für nachhaltige

Entwicklung und Wolfgang Reh, Marian-Luise Frey, Klaus Schäfer und Georg

Büchel, Geotourismus- Bedeutung, Besonderheiten, Chancen. In Geographie und

Schule Heft 159, Geotourismus S. 8-12) wird dagegen das Thema „Geoparks“, wie

folgt dargestellt:

Geoparks verbinden Ziele zum Umweltschutz mit der Förderung der regionalen,

sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Ein Geopark umfasst Landschaften oder

Landschaftsteile mit geologischem Naturerbe, mit archäologischem, historischem,

und kulturellem Erbe.

Ziel ist es in dem Gebiet/ im Geopark die grundlegende Bedeutung geologischer

Prozesse für die Verteilung natürlicher Ressourcen, das Muster der Landnutzung, die

Oberflächengestalt, sowie die Wirtschafts- und Kulturgeschichte bewusst- als auch

touristisch erlebbar zu machen.

Ziel der Geoparks:

Förderung der Entwicklung von lokalen/regionalen Konzepten und Initiativen (sie

unterliegen aber keiner Schutzkategorie und/oder Restriktionen wie es bei Natur-

und Nationalparken der Fall ist);

Sie sollen Impulse für die regionale Wirtschaft geben;

Sie verfolgen das Ziel der Umweltbildung sowie den bewussten und

verantwortungsvollen Umgang mit der Natur;

Geo- Wissenschaft Tourismus

Landschaft

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Sie bieten der Region die Möglichkeit der Schärfung des eigenen Profils und der

Stärkung der regionalen Identifikation und fördern die bundesweite und

internationale Bekanntheit

Es hat sich aber als ein bislang nicht gelöstes Problem herausgestellt, dass Geo-

wissenschaftler einerseits und Touristiker andererseits dieses Thema sehr unter-

schiedlich interpretieren. Sie sprechen auch zu sehr verschiedene Sprachen, so dass

es bislang nur selten zu überzeugenden organisatorischen und inhaltlichen

Lösungen im Geotourismus gekommen ist.

Sowohl inhaltlich-didaktische Ansprüche wie auch die ökonomischen Erwartungen

sind so unterschiedlich, dass es noch einiger Anstrengungen bedarf, bis es hier zu

Lösungen kommt, die auch aus Kunden- bzw. Gästesicht zufriedenstellend sind.

Vordergründig wäre es daher notwendig, dass der Begriff „Geotourismus“ zunächst

auf nationaler Ebene eindeutig, zukunftsorientiert und allgemein verständlich definiert

wird.

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5 Trends und Zielgruppen

Die Befragungen haben auch gezeigt, dass der Öko- und Naturtouristen sowie der

Familien mit Kindern als die zentralen Zielgruppen angesehen werden. Die

Markttrends zeigen, dass es sich dabei um einen bedeutenden touristischen

Wachstumsmarkt handelt. Gewünscht werden nämlich zunehmend:

Naturerleben/ Natursehnsucht

Events - Ruhe-Zeiten

intensives Erleben mit allen Sinnen

Zurück zur Natürlichkeit, Originalität, Authentizität

Naturerfahrung hat verschiedene Facetten:

• nicht mehr selbstverständlich

• als Angebot eine eher gesellschaftliche Aufgabe

• Vorbereitung auf Naturerfahrung in einem Geopark

• Natur als Lernort

• Wissen über Natur, vor allem geringer bei Kindern”:

- “Baumwolle stammt von Schafen” (28%)

- “Enten sind gelb” (16%)

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Regionalität und Gesundheit als starke Trends

Edutainment immer stärker gefragt

Wissensvermittlung liegt im Trend

• Urlaub zur persönlichen Weiterbildung

• Reisen mit gemischtem Angebot “Natur & Kultur”, „Sport & Kultur“ verkaufen

sich am besten

• Edutainment bzw. Sciencetainment

- Kombination aus “Education” bzw. „Science“ und “Entertainment”

• Sendungen wie „Quarcks & Co“ haben hohe Zuschauerquoten

(www.quarcks.de)

Regionale, authentische Produkte und

Dienstleistungen : Gewinner gegenüber

globalisierten, austauschbaren Produkten

und Dienstleistungen

Genuss (von Landschaften, Ereignissen,

Einrichtungen, Essen & Trinken usw.)

Gesundheit / Wellness

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Kooperationen sind wichtig Kombination von bisher Branchenfremdem

• d.h. stärkere Vernetzung von Handel, Dienstleistung, Gastronomie, z.B.

- „Der Wirt als Händler“

- Gastronomie mit Buchladen als Bereicherung

- TUI und Tschibo (60% des Umsatzes von Tschibo werden außerhalb des

Kerngeschäfts erzielt)

- Münchner Reisebüro als Reisebar mit kleinem Bistro

- EFFEM und Geoparks

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Bei touristischen Erlebnissen ist es wichtig, dass vor allem die von den Gästen nicht

erwarteten Attraktionen zur Begeisterung führen. Der Geotourismus bietet dafür ein

gutes Potenzial.

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Die Natur liegt voll im Trend: “Natur erleben” ist für 78% ein wichtiges oder sehr wichtiges Motiv

50% der Deutschen wollen am liebsten “nur dort Urlaub machen, wo die Umwelt

wirklich noch intakt ist”

26% der Urlaubsreisen werden “in erster Linie” oder als “auch Natururlaub”

eingestuft

90% der Deutschen halten die deutsche. Naturlandschaften für wichtig oder sehr

wichtig

83% fänden es richtig, wenn die Besucher in Nationalparks zu deren

Finanzierung beitragen Quelle: EMNID 2005; n= 1007 und F.U.R. (2002): Reiseanalyse) Markt des Ökotourismus:

Das Marktpotential (2000) liegt bei etwa 14,5 Mio. Reisenden, ist jedoch noch

relativ wenig ausgeschöpft

47% der Ökotourismus-Reisenden organisieren ihre Trips immer selbst

in Deutschland gibt es ca. 1.500-2.000 Reiseveranstalter, die Natur- bzw.

Ökotourismus im engeren und weitern Sinne anbieten

34,1 Mio. Öko-Pauschalreisen wurden 2000 in Deutschland verkauft

der Anteil des Ökotourismus am gesamten deutschen Pauschalreisemarkt

beträgt derzeit weniger als 1 %

Naturtourismus und Ökotourismus verschmelzen zunehmend

in den kommenden 5-10 Jahren wird ein moderater Anstieg des ökotouristischen

Marktpotentials erwartet

Ökotouristen suchen die Abwechslung und kombinieren in ihrem Urlaub

verschiedene Aktivitäten (z.B. Natur+ Kultur+ Sport)

naturnahe Sportaktivitäten nehmen zu (daher auch vermehrt junge Klientel)

weniger das ökologische Gewissen als die Suche nach Authentizität sind gefragt (Quelle: WTO 2001: The German Ecotourism Market)

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Typologie der Ökotouristen

Diese zeigen die Klischees auf, die bis zu einem gewissen Maße auf diese Gruppe

zutrifft (Vgl.: Travel talk 11/03).

Die Kreativen: wollen neue spirituelle Welten erleben; Die einsamen Wölfe:

Wunsch mit Natur eins zu werden Die Luxus-Ökos:

wollen Natur nicht zerstören, aber auch im weichen Bett schlafen Die Hobby-Forscher:

von Profiwissenschaftlern lernen Die +-Generation:

er/sie reisen öko, weil sie sowieso nicht gerne fliegen Die politisch korrekten Singles:

leben politisch und ökologisch korrekt Die sportlichen Abenteurer:

Wüstendurchquerung zu Fuß Die Kultur-Cracks:

wollen möglichst viel lernen beim Weltenbummeln Die Freaks:

ganz ursprünglich und günstig Die gute alte Ökofamilie:

die Kinder sollen mal sehen, wie es auf dem Bauernhof aussieht

Wichtige Vertriebsstrukturen wichtigste/effektivste Kommunikationskanäle für Ökotourismusreisen:

Mundpropaganda und Kataloge

weniger wichtige /effektive Kommunikationskanäle: Internet, Broschüren,

Mailshots und Werbung/Anzeigen

Hauptwerbeelemente in den Katalogen der Reiseveranstalter: Bilder der

Landschaft /Natur, Kultur der Zielländer

vor allem kleinen und mittleren Veranstaltern von Ökotourismusreisen mangelt es

noch an professionellen Marketingmethoden für ihre Produkte

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Als Ergebnis der Trends und Zielgruppenanalyse kann festgehalten werden: Geoparks als „Mischung aus Erlebnispark, Lernstätte und Naturdenkmal“ bieten

günstige Standortfaktoren

Attraktive, einmalige Landschaften als Tourismusmagnet

Möglichkeit der professionellen Wissensvermittlung und von „Edutainment“ bzw.

„Sciencetainment“

Vielseitige Angebote naturnahen Reisens und entsprechender Erholungsformen

sind möglich

Wünsche und Vorstellungen z.B. der Ökotouristen werden erfüllt

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6 Marketing

Die korrekte Zielgruppenanalyse ist eine Voraussetzung für die Wahl entsprechender

Marketinginstrumente. Zu Zwecken der Intensivierung des Marketings des EGN

bietet es sich an, gemeinsame Aktivitäten auszubauen und die vorhandene

Vernetzung zur Optimierung der Kommunikation des Themas Geotourismus zu

nutzen und damit die europäischen Geoparks aktiver und gezielter zu vermarkten.

Zuvor ist jedoch eine geeignete Organisationsform/Arbeitsweise des EGN zu wählen.

Wie bereits erwähnt stellt das ausgewiesene Ziel des EGN-Netzwerks die

Bewusstmachung für das geologische Erbe dar. Außerdem soll das Verhältnis zur

Geowissenschaft optimiert werden. Es bietet sich damit an, das bestehende

Netzwerk zu nutzen, um auch das Ziel eines intensivieren Marketings zu erreichen.

Die European Geoparks sollten sich daher unter Berücksichtigung und Wahrung der

regionalen/individuellen Identität stärker positionieren. Das heißt unter dem

Label/Dach der EGN können sich die diversen Geoparks präsentieren. Ein solches

Netzwerk erhöht dann die Chancen zur besseren Kommunikation und Vermarktung

und erweitert auch den Spielraum, sich in der Flut touristischer Angebote als

herausragende Leuchttürme darzustellen. Die Geoparks stellen bei entsprechendem

professionellen Marketing wichtige Orientierungshilfen dar.

Die „Bewohner“ im Haus der europäischen Geoparks (eigene Darstellung)

European Geopark

Reserve Geologique de

Haute Provence

Vulkaneifel European Geopark

Petrified Forest of Lesvos

Maestrazgo Cultural Park

Astrobleme Rochechouart

Chassenon

Psiloritis Natural Park

Terra Vita Naturpark

Copper Coast Geopark

Marble arch caves & Cuilcagh

mountain park

Madonie Nature Park

Parko Culturale Rocca di Cerere

Kulturpark Kamptal

Eisenwurzen Naturepark

Naturpark Bergstrasse Odenwald

North Pennines AONB

Abberlay and Malvern Hills

Geopark

Park Naturel Régional du

Luberon North West Highlands

Geopark Schwäbische

Alb

Geopark Harz Braunschweiger Land Ostfalen

Mecklenburg Ice Age Park

Hateg Country Dinosaurs Geopark

Beigua Geopark

Fforest Fawr Geopark

Bohemian Paradise

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Es fehlt eine fundamentale Grundvereinbarung der Geoparks über: Ziele

Wo soll es hin gehen mit dem Geopark? Strategien

Über welche Wege sind diese Ziele zu erreichen? Maßnahmen

Mit welchen Mitteln, Werkzeugen, Aktivitäten, Akteuren, Finanzen, Prioritäten und Fristen Entwicklungspläne

Mehrjährige Ansätze Umsetzung/Kontrolle

Was wurde erreicht

Markterfolge kommen nur von Innen „Nur was ich verinnerlicht habe, kann ich auch nach außen tragen“

Innenkommunikation für Geopark ist wichtig (Bsp. Nationalpark Hohe Tauern) Ansprache von

Bevölkerung

Leistungsträgern

Politisch Verantwortlichen

Akteuren des Großschutzgebietes

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Ziel

Regionales Bewusstsein

Wir-Gefühl

Stolz auf den Geopark

Außenkommunikation garantiert touristischen Erfolg Ansprache von

Gesamtbevölkerung/potenziellen Gästen

Ziel

Vermittlung der Philosophie

Motivation zum Besuch des Großschutzgebietes

Gastgeber als Botschafter – Chance der Profilierung Stolz auf Zugehörigkeit (globales Netzwerk)

Wir-Gefühl „Unser Geopark“

Gastgeber-Infonetzwerk

Regelmäßiger Kontakt zum Geopark-Management

Schulung der Mitarbeiter

Partnerbörse „Geopark-Botschafter“

Austausch/Partnerschaften mit anderen Geopark-

Gastgebern

Gästen die Einzigartigkeit vermitteln (Perspektiven) Faszination Erdgeschichte

Teil eines großartigen weltweiten Naturschauspiels

Gäste als Mittler einer einzigartigen Botschaft

Entwicklung gemeinsamer Werbemittel Dekorative, akustische, visuelle Werbemittel, Werbeveranstaltung

Flyer

Internetauftritt

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Anzeigen

Plakate und Poster

Werbebriefe

Gästezeitschriften

Geopark-Gastgeber-Zeitung (oder Einleger)

Messeauftritt

Photoarchiv

Postkarten

Merchandising-Produkte

Formen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Nach außen: Medien-/Pressekontakte

Pressemeldungen mit gutem Bildmaterial

Einladungen an Journalisten zur Teilnahme an Erlebnisprogramm

Nach innen

Mitarbeiterzeitung/-Newsletter

Gemeinsame Veranstaltungen (Geoerlebnis)

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Newsletter als wichtige Kommunikations-Plattform

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Nationalparke in Österreich haben die Bedeutung gemeinsamer Kommunikation erkannt

Wiedererkennungswert ist von Bedeutung Beispiel: Geopark Schwäbische Alb zeigt noch zu viele Bildzeichen, welche die

Besucher verwirren.

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Geopark-Gastgeber: eine sinnvolle Kooperation für Besucheransprache Entstehen einer Win-Win-Situation

Kostenersparnis

Bessere Marktbearbeitung

Erfahrungsaustausch

Gemeinsame Ressourcen

Wettbewerbsvorteile

Langfristige Existenzsicherung

Landschaftsmarketing Bislang gibt es nur wenige Beispiele eines umfassenden und gut präsentierten Land-

schaftsmarketings. Während im Bereich des Stadtmarketings solche Ansätze bereits

stärker Berücksichtigung finden, ist dies für den Bereich der Landschaft bislang eher

noch Neuland. Als Teil des Regional-, Stadt- bzw. Ortsmarketing umfasst der Begriff

„Landschaftsmarketing“ die Erarbeitung von Konzeptionen mit dem Ziel der Wettbe-

werbsstärkung der Landschaft durch Vernetzung verschiedener landschaftsbe-

zogener Dienstleistungs- und Arbeitsbereiche sowie der Förderung des Bewusst-

seins der Bevölkerung auf die besonderen Werte ihrer Landschaft und der mit ihr ver-

bundenen Produkte.

Es geht beim Landschaftsmarketing insbesondere eben auch darum, sowohl den

Einheimischen wie auch den Gästen darzulegen, in welcher unmittelbaren Verbin-

dung die Qualität der Landschaft und ihrer Potenziale mit den von ihr abhängigen

Produkten und Dienstleistungen stehen.

Nur wenn dies im Innenmarketing gelingt und im Außenmarketing entsprechend dar-

gestellt werden kann, wird über Landschaftsmarketing auch eine für die Region spür-

bar höhere Wertschöpfung erzielbar sein.

Über den Bereich des Geotourismus ist ein solcher Landschaftsmarketing-Ansatz

eine zukunftsfähige Variante, die über die Geoparks gezielt ausgebaut werden muss.

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Beispiel: Qualitätskriterien Geopark-Gastgeber

QUALITÄTSOFFENSIVE EIFEL – GEOPARK-GASTGEBER

Qualitätskriterien und Kontrollverfahren

Geopark-Gastgeber (Hotellerie, Gastronomie, FeWo, Privat, evt. Camping, JHB)

Bereich Kriterien (Auswahl kann ergänzt bzw. erweitert werden)

Dokumentation Kontrolle

Lage des Betriebes im Naturraum Eifel Betriebsadresse Markenführung

Der Betrieb fühlt sich der Philosophie und den Zielen des Geoparks verpflichtet und sieht darin auch eine Basis für die Profilierung der Urlaubsregion Eifel

Unterzeichnung der Geoparkpräambel

Markenführung

Teilnahme an vier Zusatzseminaren zum Thema Geopark (Innen- und Außenkommunikation, Umweltmanagement/-bildung, Angebotsentwicklung, etc.)

Teilnahmebestätigung Markenführung

Grundlagen

Benennung eines betriebsinternen Geoparkverantwortlichen

Ansprechperson Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre (Prüfung in kürzeren Zeitabständen, jährlich, durch Mystery Check ohne Vorankündigung)

Umweltorientierung Der Betrieb ist mit der Marke EIFEL oder VIABONO zertifiziert

Markennutzungsvertrag oder Zertifizierung

Markenführung

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QUALITÄTSOFFENSIVE EIFEL – GEOPARK-GASTGEBER

Qualitätskriterien und Kontrollverfahren

Geopark-Gastgeber (Hotellerie, Gastronomie, FeWo, Privat, evt. Camping, JHB)

Bereich Kriterien (Auswahl kann ergänzt bzw. erweitert werden)

Dokumentation Kontrolle

Plakette, o.ä. „Geopark-Gastgeber“ wird am Hauseingang gut sichtbar platziert

Augenscheinname Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

Corporate Identity / Erscheinungsbild

Im UnternehmensLeitbild ist die Identifikation mit den Zielen des Geoparks und das persönliche Engagement für den Geopark kommuniziert

Augenscheinname, (evt. Verwendung Textvorlage)

Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

Der Betrieb informiert seine Gäste über die Idee, die Ziele und die Gebote des Geoparks (Zugänglichkeit, Verhalten, etc.)

Mystery Check, Augenscheinname (Flyer, Poster, evt. Zimmermappe)

Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

Information

Der Betrieb informiert seine Gäste über die Angebote des Geoparks (Führungen, Veranstaltungen, Infozentren, etc.)

Mystery Check, Augenscheinname (Flyer, Poster, evt. Zimmermappe)

Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

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QUALITÄTSOFFENSIVE EIFEL – GEOPARK-GASTGEBER

Qualitätskriterien und Kontrollverfahren

Geopark-Gastgeber (Hotellerie, Gastronomie, FeWo, Privat, evt. Camping, JHB)

Bereich Kriterien (Auswahl kann ergänzt bzw. erweitert werden)

Dokumentation Kontrolle

Der Betrieb hält eine Auswahl an Printmedien (laut Anlage) bereit. Diese müssen den Gästen kostenlos an repräsentativer Stelle präsentiert werden (Empfangstheke und wenn möglich zusätzlich als Infomappe auf jedem Zimmer - diese wird vorbehaltlich der Geopark Vulkaneifel GmbH zur Verfügung stehenden Budget von diesem kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bestätigung durch die Geopark Vulkaneifel GmbH / Augenschein-name

Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

Der Betrieb bietet seinen Gästen Literatur zum Geotourismus/Geologie an (lt. Anlage)

(evtl. auch in anderen Sprachen, speziell E, F, NL)

Bestätigung durch die Geopark Vulkaneifel GmbH/Augenschein-name

Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

Der Betrieb weist auf der Startseite seiner Homepage auf den Geopark hin

Augenscheinname, Verwendung Textvorlage

Kontrolle durch neutrale Prüfstelle alle 3 Jahre

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QUALITÄTSOFFENSIVE EIFEL – GEOPARK-GASTGEBER

Qualitätskriterien und Kontrollverfahren

Geopark-Gastgeber (Hotellerie, Gastronomie, FeWo, Privat, evt. Camping, JHB)

Bereich Kriterien (Auswahl kann ergänzt bzw. erweitert werden)

Dokumentation Kontrolle

Die Mitarbeiter nehmen jährlich an einer Schulung / Informationsveranstaltung des Geoparks teil (Ausweichtermin wird angeboten)

Teilnahmebestätigung des Geoparks

Markenführung Mitarbeiterschulung

Die Mitarbeiter nehmen jährlich an einer der offiziellen Geopark-Besucherführung teil Eine Besucherführung wird den Geopark-Gastgebern exklusiv angeboten.

Teilnahmebestätigung des Geoparks

Markenführung

Vertrieb Betrieb ist im TKN der Eifel Tourismus GmbH Vermittlungsvertrag Eifel Tourismus GmbH

Bündelung Kooperation und aktive Mitwirkung in der Angebotsgruppe Geopark-Gastgeber

Verpflichtungserklärung, Teilnahmebestätigung

Eifel Tourismus GmbH

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Geopark – ein einmaliges Thema

Vulkaneifel als Submarke einer Destination

Dienstleistung und Angebote Eifel Tourismus GmbH

EIFEL SELEKTION

Nationalpark-gastgeber

Geopark-Gastgeber

weitere Angebotsgruppen

Nationalpark Geopark

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Wert einer Marke „Geopark Vulkaneifel“ für Nachfrage (Besucher): Wert für den Nachfrager (Besucher / Reisemittler) durch:

Optimale Angebotswahrnehmung (Info-Zentren, Führungen, Geopark-Hotels)

Reduktion des Suchaufwandes durch die Signalwirkung der Marke

Steigerung des Wiedererkennungswertes

Sicherheit bei der Reiseentscheidung

Verlässliche Qualitätsgarantie, Reduktion des Kaufrisikos

Vertrauensbildung und Glaubwürdigkeit

Authenzität und Einzigartigkeit

Umweltorientierte Angebote

Verbesserte Information

z T. Identifikation / Prestigefunktion

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Wert einer Marke „Geopark Vulkaneifel“ für touristische Anbieter: Alleinstellung am Markt / Wettbewerbsvorteil (USP)

Größere Effizienz von Marketingaktivitäten

Entwicklung von Geopark-Pauschalen

Markentreue / Kundenbindung

Höhere Zahlungsbereitschaft der Kunden

Anerkennung ihrer regionalen Identität und ihres Einsatzwillens für den Geopark

Versorgung mit aktuellem Material und Informationen

Nutzung von Fortbildungsangeboten

Sicherung von Nutzungsinteressen

Wert einer Marke „Geopark Vulkaneifel“ für Markengeber (Geopark): Steigerung des Bekanntheitsgrades

Optimale Angebotspräsentation (Info-Zentren, Führungen, Geopark-Hotels, etc.)

Sicherstellen der Corporate-Identity und des Corporate-Design im

Geoparkumfeld

Übertragen von Verantwortung (Geologie als Ressource)

Integrierende Funktion: Engere Bindung der Markennutzer an den Geopark

Eventuell finanzielle Lizenzeinnahmen

Verbesserte Sponsoringmöglichkeiten Einheitliches Merchandising

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Die vorhandenen Angebote in Gebieten, die aufgrund ihrer besonderen Eigenart und

Schönheit als Schutzgebiete ausgewiesen werden, wirken durch die Prädikatisierung

als Besuchermagnet.

Die vorhandenen Angebote erreichen aber oft nur einen geringen Teil der Besucher.

Obwohl Gäste, die gezielt geschützte Natur- und Kulturlandschaften aufsuchen,

generell ein stärkeres Interesse an diesem Themenbereich aufweisen, zeigen

Erhebungen, dass nur ein Bruchteil von ihnen die vorhandenen

Umweltbildungsangebote tatsächlich aufsucht. Im Nationalpark Bayerischer Wald

nahmen von den circa 1,2 Millionen Besuchern lediglich 2,5 Prozent an betreuten

Angeboten wie Führungen und Exkursionen teil und circa 25 Prozent besuchten

feste Einrichtungen wie das Besucherzentrum oder das Tierfreigelände.

Es gilt daher, in den Europäischen Geoparks marktfähige, attraktive, verkauf- und

buchbare Angebote zu entwickeln, die die außergewöhnlichen Landschaftsformen

als einzigartig herausstellen. Das kann über Incoming-Agenturen oder

lokale/regionale Reiseveranstalter wie Arduinna oder über den Tourismusverband,

einzelne Hotels/ Geoparkgastgeber oder über z.B. Naturschutzzentren laufen.

Beispiel: Arduinna Auch das Abenteuer Erdgeschichte lässt sich in der Eifel entdecken: Ausgerüstet mit

einem stabilen Geländewagen und durch Georanger begleitet geht es in kleinen

Gruppen zu Maaren, Vulkanen, versteinerten Meerestieren oder einer Mineralquelle.

Am 30. September und 7. Oktober beginnen die Halbtagestouren in Hillesheim, am

2. Oktober in Stadtkyll und am 3. Oktober in Ernzen. Die Teilnahme kostet 26 Euro

pro Person. Gruppen können Sondertermine vereinbaren (www.arduinna.de, Tel.:

06593/ 998327).

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Beispiel: geotouristische Events in der Vulkaneifel

Klänge im Vulkan

Tanz auf dem Vulkan

Geoparkwoche

Ziel ist es maximal 4-5 überregional bedeutsame Veranstaltungen pro Jahr

durchzuführen.

Geopark als Begriff bei der Einführung in bestehende Märkte stärken

Es müssen nicht unbedingt neue Produkte entworfen werden, sondern es muss

das Fundament des Hauses der EGN gestärkt werden

Erstellung eines Arbeitsprogramms: Wie soll der Begriff Geopark einprägsam

gemacht werden und wie das Fundament der Geoparkkonstellation?

Frage des Bewusstseins zum Thema Geopark hervorheben und vorhandene

Produkte nachweisen

Handlungsempfehlungen ausarbeiten

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Thema als Alleinstellung Das Mostviertel hat gezeigt, was aus einem Thema (Most) gemeinsam entwickelt

werden kann. Diese Region identifiziert sich mit dem Thema in vollem Umfang

Beispiel: Gastlichkeit im Mostviertel

Dies ist jedoch nur der „Aufhänger“, das Alleinstellungsmerkmal. Selbstverständlich

kann man im Mostviertel auch andere touristische Aktivitäten unternehmen. Und

ähnliches gilt für einen einem Geopark. Geotourismus ist und bleibt eine Nische, die

nur in Verbindung mit anderen touristischen Themen zu einem Mehrwert für eine

Destination führt.

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Einbindung von regionalen Unternehmen Tanz auf dem Vulkan: von den 500 größten Unternehmen der

Region die Chefsekretärinnen/Office Managerinnen einladen und denen demon-

strieren, was die Vulkaneifel und deren Gastgeber bieten und das hier durchaus

geschäftliche Termine, Seminare, Jubiläen, Teambuilding etc. bei den regionalen

Anbietern des Geoparks realisierbar sind (Beispiel: Kassel)

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Die Vulkanstrasse stärken Anlieger an der Vulkanstrasse schulen, die Strasse erlebbar machen

Kooperationspartner ermitteln, ansprechen und gewinnen

Vulkanstrasse international attraktiv machen, Einzigartigkeit herausstellen,

mehrsprachig ausschildern/vermarkten à la Romantische Straße

Beispiel: Deutsche

Alleenstrasse

Beispiel: Romantische

Strasse

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Corporate Identity

Die sinnvolle Nutzung des bestehenden Netzwerkes erfordert, nicht nur dieses zu

unterhalten, sondern auch die laufende Optimierung, z.B. über ein gemeinsames

„Corporate Identity“.

Außerdem bietet es sich an, das UNESCO Label, welches ja bereits eng mit dem

„European Geopark Network“ verbunden ist, auszubauen und dessen global hohen

Bekanntheitsgrad zu nutzen. Denn eine UNESCO-Anerkennung birgt die Chance -

so zeigen es die touristischen Effekte des UNESCO Weltkulturerbe Programms -

dass es als eine Qualitätsmarke aufgenommen wird.

Beispiel: Präsentation der Grube-Messel (www.grube-messel)

Die Schaffung einer „Corporate Identity“ kann sich zunächst sichtbar im

Außenauftritt, also einer einheitlichen Webseiten-Gestaltung aller im EGN organi-

sierten European Geoparks widerspiegeln. So sollte eine entsprechende Gestaltung

gewählt werden, damit auf den ersten Blick ein hoher Widererkennungswert erlangt

wird, wobei transparent

werden muss, dass jeder

Geopark dennoch dabei

als individuelle Organi-

sation erkennbar bleibt.

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Beispiel für Corporate Identity European Geopark (eigene Darstellung)

Außenmarketing

Daneben sollte die Außenwerbung von Geoparks intensiviert und damit die

Positionierung des Geotourismus erhöht werden. Ideale Möglichkeiten bietet hierbei

eine gemeinsame Präsenz aller Geoparks auf touristischen Messen (so wie derzeit

bereits von einigen der Einrichtungen realisiert). Eine solche Initiative bedeutet aber,

dass Tourismusverbände das Thema Geotourismus als Teil ihres USP aufnehmen

und integrieren. Hierzu sollten die Geoparks und deren touristische Inhalte aktiv

aufgegriffen, vermarktet und kommuniziert werden. Voraussetzung dazu ist aber,

dass Tourismusverbände in Geoparks auch als touristisches Angebot anerkannt

werden und damit selbst offensiv ihr regionales Tourismusportfolio erweitern.

Eine weitere Strategie besteht in der Einbindung von speziellen tourismusrelevanten

national und international agierenden Organisationen wie etwa dem ADAC, ADFC,

der DTZ etc. an. Bei ihnen müssen die Themen Geotourismus und Geoparks

ebenfalls positioniert werden. So ist es z.B. vorstellbar, dass im ADAC Kartenblatt

Eifel der Geopark Vulkaneifel erwähnt, benannt und auf dessen Erlebniswert

hingewiesen wird. Optimaler Weise würde parallel auch darauf aufmerksam

gemacht, dass es noch weitere geotouristische Angebote gibt, damit der Blick

generell auf das Thema Geotourismus gelenkt wird.

Euopean Geopark gestalterisch als rahmengebende Einheit

Individuelle Darstellung und Gestaltung desjeweiligen Geoparks und der Inhalte

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Auch die gezielte Anwendung des sog. Guerillamarketing (siehe Anlage 4) zum

Zweck der Erhöhung der Medienpräsenz ist sinnvoll. Dies bedeutet, nicht geplante

Ereignisse oder Anlässe zu nutzen, um auf das eigene Thema aufmerksam zu

machen.

Als Beispiel kann ein Vulkanausbruch, wie ja häufiger der Fall, des Ätna genutzt

werden.

In den Medien wird darüber berichtet. Direkt daraufhin nutzt der Geopark diesen

Anlass, um auf die landschaftlichen und geologischen Besonderheiten der Region

animativ aufmerksam zu machen und auf den lokalen Ursprung, einen historischen

Vulkanausbruch, hinzuweisen.

SZ: Nr. 140; 19/20 August 2006, S.10

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Als Beispiel kann aber auch der Rückgang der Gletscher dienen.

In den Medien wird aktuell über das Abschmelzen der Gletscher berichtet.

Der Geopark reagiert mit Hinweisen auf den lokalen landschaftsbildenden Prozess,

der z.B. auf die Vergletscherung zurückzuführen war.

In diesem Zusammenhang lässt sich auch hervorragend eine Verbindung zum

Thema der Nachhaltigkeit herstellen (vgl. hierzu: pädagogischen Auftrag den

Geoparks ausüben können; Umweltpädagogik)

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Weitere Marketing-Ideen Organisation von Bildungs- und Studienreisen in die Geoparks

Thematisierung aktueller Umweltprobleme im Zusammenhang mit geologischen

Merkmalen des Geoparks (Umweltpädagogik)

Geologie zum Anfassen/ Landschaftsnutzung:

Bsp.: Bergwerke zum mitmachen (Erlebnisbergwerke), um so die

Entstehung und Verwendung der Produkte, welche auf die spezifische

geologische Entwicklung zurückzuführen sind, den Gästen nahe zu

bringen

Naturerlebnispädagogik

Entwicklung von Outdoor-Erlebnis-Angeboten für Unternehmen

„Tag der Bustouristik“ für Geoparks aktiv nutzen

Kulinarium der Geoparks: regionale Produkte im Geopark vermarkten, u.U.

Produkte entwickeln, die das Thema der Geologie/ der spezifischen regionalen

Geologie aufgreifen

Beispiel: Essen auf dem heißen Stein

Spezielle Souvenirs entwickeln

Beispiel: Vulkanschnaps

Vulkan

Vulkanbombe

(siehe Foto, eine „Eisbombe“ im ersten

deutschen Vulkanhotel)

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• Quellwasser

Qualitäts-Produkte mit Verbindung zum Geopark • Geopark-Apfelwein

• Repliken in Wachs

• Souvenirs

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Entwicklung eines internationalen Kompetenzzentrums für Geoparks (Haus des Europäischen Geoparks) Entwicklung einer Profilstrategie für Geoparks

Entwickeln attraktiver Angebote, mit denen andere Geoparks angesprochen

werden können

Das Fachpublikum bringt Erfahrungen aus ihrer Arbeit im jeweiligen Geopark mit

ein und tauscht sich aus: alle gewinnen Knowhow, bekommen Ideen und An-

regungen; der Geopark vor Ort erhält (Fach-) Gäste, eine entsprechende Medien-

berichterstattung und ein herausragendes Image

Diese führende Positionierung zieht weitere Gäste an

PR / Öffentlichkeitsarbeit werden gesteigert

Internationale Kompetenzen werden geschärft

Mit einer Hochschule die im Bereich Tourismus gemeinsam am Thema arbeiten,

Der Geopark Vulkaneifel bietet sich als Standort für ein internationale Kompetenz-

zentrum Geoparks ideal an.

Entwicklung von Seminarthemen in einem Kompetenzzentrum: Geopark in Szene setzen: Moderne besucherorientierte Angebotsentwicklung

Train the Trainer / Geoparkspezialisten

Marketingkooperation Geoparkgastgeber

PR-/Öffentlichkeitsarbeit für Geoparks

Aufbau und Vermarktung einer Vulkanstrasse

Crossmarketing für Geoparks

Professionelle Umweltbildung und nachhaltiger

Tourismus.

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Zentrale Ideensammlung für ein Kompetenzzentrum in der Eifel Die Etablierung eines „Haus der Europäischen Geoparks“ zur Stärkung der

Region und Nutzung von Synergieeffekte an einem Geopark-Standort mit hoher

touristischer Relevanz.

Das „Haus der Europäischen Geoparks“ im Kompetenzzentrum entwickelt die

Aufgaben und Inhalte für das Kompetenzzentrum gemeinsam mit dem EGN-

Netzwerk.

Die deutschen EGN-Partner rufen einen „Tag der Geoparks“ aus.

Wechselspiel zwischen Innen- und Außenwirkung beim Thema Geopark

abgleichen

Format z.B. der ARD Sendung von „Planet Erde“ prüfen und abgleichen, ob

dieses Format oder ein ähnliches auch für das Thema Geoparks eingesetzt

werden kann.

Geoparks in ADAC Datenbank verankern und in diesem Netzwerk bekannt

machen

Umsetzungsschritte für Stärkung des Geotourismus: Eindeutige nationale Definition des „Geotourismus“

Kursangebot für touristische Leistungsträger zum Thema: „Was ist

Geotourismus?“ und: „Mehr Gäste und Umsatz durch Geotourismus.“

Entwicklung von speziellen Marketingmitteln, Herausstellen der regionalen

Spezifika, Entwicklung eines Schulungsmoduls Geotourismus

Entwicklung eines europäischen Schulungsmodels

Einrichtung eines European Learning Area „Geoparks“ und als Bestandteil des

Kompetenzzentrums positionieren (als Teil des TourismLearningArea-Handbook

der EU, erarbeitet von ECOTRANS oder als eigenes Produkt GeoNet).

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Auf DestiNet oder als GeoNet unter einem eigenen Folder GEOPARKS, in einem

mit öffentlichem und internem Passwort geschützten Bereich anbieten:

Wer ? (Geo Parks, Experten, etc.)

Wo ? (Landkarte)

Was ? (gute Praxisbeispiele)

Wie ? (Instrumente, „mit welchen Hilfsmitteln machen die das ?“

(Gebühren, Zertifikate, Training, Exkursionen, Marketing, etc.)

Wann ? (Veranstaltungen, Seminare, Messen, etc.)

Lokalisierte Informationen (z.B. Betriebe, Wege, Angebote) auf virtuellen Karten

darstellen, voraussichtlich Google Earth (zum rein und rauszoomen).

Ziel: Vulkaneifel verfolgt das Ziel, das Thema Geotourismus in der Region und überregional zu profilieren, das eigene Portfolio zu stärken und Synergieeffekte zu erlangen. Dazu ist die bereits starke geotouristische Ausrichtung des Geoparks von Nutzen. „10 Gute Gründe für Geoparks“ – das Rüstzeug für Geopark-Ranger, für

Geopark-Gastgeber oder alle Touristiker in einem Geopark

Kompetenzzentrum einrichten

Produktlinie „Geo“ entwickeln.

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7 Langfristiger Maßnahmenkatalog für Geoparks

Der nachfolgende Maßnahmenkatalog gliedert sich in drei Ebenen: lokal (Vulkaneifel) national international.

Diese Projektideen könnten konsequent im Rahmen anstehender Fördervorhaben (INTERREG, ELER, LEADER, etc.) umgesetzt werden. A. Lokale Ebene/Vulkaneifel 1. Projektwerkstatt Vulkaneifel-Angebote

Ziel: Produkt- und Marketingschulung für Anbieter von geotouristischen Dienstleistun-gen und Angeboten. Inhalt: Die Betriebe sollen in die Lage versetzt werden, eigene Angebote für die Ver-marktung über den Betrieb zu definieren und buchbar für den eigenen Betrieb bzw. über die ET GmbH (TKN) anzubieten. Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH Kostenrelevanz: Ja (förderfähig)

2. Geoparkservice-Paket Ziel: Angebot von Dienstleistungen und Produkten für die Geopark-Gastgeber zur Optimierung und Ausstattung des Angebots ihrer Häuser in Bezug auf geo-touristische Angebote Inhalt: Ausstellungsmobiliar Ausstellungsdesign Ausstellungsmodule (Exponate) Foto-/Bild-Service inkl. Bildrechte für Betriebe und deren Kommunikationsauftritt Film (CD, DVD) Geopark-Pass Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH, gemeinsam mit den Informationszentren/Museen Kostenrelevanz: Ja (förderfähig) Nutzer: Betrieb gegen Kostenerstattung

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3. Geopark-Card für Gäste Ziel: Den Gästen der Geopark-Gastgeber ein einheitliches Angebot für alle Museen (evtl. auch Betriebe mit Besuchs-Charakter) unterbreiten, ggf. auch als Service-paket für Bewohner der Region. Inhalt: Ein einheitlicher Preis (Rabatt oder anderes attraktives System) für den Besuch verschiedener Einrichtungen als Gesamtpaket anbieten. Träger: Geopark-Gastgeber über den Koordinator Geopark Vulkaneifel GmbH. Partner: Museen (evtl. Betriebe) Kostenrelevanz: Ja (förderfähig)

4. Geopark-Newsletter Ziel: Regelmäßige aktualisierte Information in digitaler Form von zentraler Stelle an alle Geopark-Gastgeber, Geopark-Ranger und andere, am Thema interessierte Multiplikatoren. Inhalt: Erstellung eines zentralen Informationsangebotes, das den Betrieben regelmäßig und im wöchentlichen Rhythmus zur Verfügung gestellt wird und welches das Gesamtangebot der jeweils kommenden acht bis zehn Tage für Vulkanismus/ Geopark-Themen in der Eifel beinhaltet. Die Betriebe setzen dieses Informationsangebot dann individuell um (Haus-/Gästezeitung, Aushang, etc.). Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH oder Eifel Tourismus GmbH (da die Gesamtregion des Vulkanismus in der Eifel betroffen ist). Denkbar auch private Träger (ggf. als Existenzgründung). Kostenrelevanz: Erstellung: Ja (förderfähig) Die Empfänger der digitalen Information (Geopark-Newsletter) erhalten diese Dienstleistung entweder kostenlos oder gegen eine Nutzungsgebühr (Vorschlag dazu noch offen).

5. Vernetzung der Spitzenangebote im Geotourismus der Eifel Ziel: Verstärkte Wahrnehmung der geotouristischen Angebote aus der Eifel. Inhalt: Gemeinsame Entwicklung von Angeboten und Produkten oder Produkt-Bau-steinen zur Eigen- und Direktnutzung durch die Betriebe bzw. zum Verkauf über Reiseveranstalter. Träger: Eifel Tourismus GmbH Kostenrelevanz: Entwicklung: Nein Schulung für diese Entwicklung: Ja (förderfähig) Umsetzung: Ja.

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6. Kulinarische Inszenierungen Ziel: Erleben der Geo-Vielfalt (Terroir) mit allen Sinnen Inhalt: Aktionen mit der Inszenierung von Produkten in der Gastronomie, die es den Gästen ermöglichen, die unterschiedliche Geschmacksvielfalt zu erleben, die in unterschiedlich aufgebauten geologischen Formationen oder den von ihr abhän-gigen Böden und damit auch den Produkten stecken. Beispiele sind Aktionen zum Thema Mineralwasser, Kartoffeln und andere Produkte. Vorbild: terroirbezogene Geschmacksinszenierungen beim Wein. Träger: Geopark-Gastgeber über Koordinator Geopark Vulkaneifel GmbH Kostenrelevanz: Für Entwicklung der Idee: Nein Für Umsetzung: Ja (Förderfähigkeit eher unwahrscheinlich).

7. Profil der Vulkaneifel innerhalb des Eifel-Marketings Ziel: Bündelung von Produkten und Dienstleistungen der oder aus der Vulkaneifel über alle Plattformen der Eifel Tourismus GmbH. Inhalt: Darstellung der Produkte in gebündelter Form, nicht nur über das Themen-Magazin „Vulkaneifel Magazin“, sondern auch über andere Kommunikations-instrumente der Eifel Tourismus GmbH. Träger: Eifel Tourismus GmbH in Kombination mit Geopark Vulkaneifel GmbH Kostenrelevanz: Entwicklung: Nein Umsetzung: Ja (evtl. förderfähig).

8. Weltkulturlandschaft Vulkaneifel Ziel: Ausweisung einer UNESCO-Weltkulturerbe-Landschaft im Bereich der Vulkan-landschaft der Eifel. Inhalt: Vorbereitung und Durchführung eines Ausweisungs- und Anerkennungs-verfahrens. Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH Kostenrelevanz: Ja (förderfähig)

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B. Nationale Ebene 1. Erweiterung der Schulung für Geopark-Ranger

Ziel: Die teilweise als zu fachwissenschaftlich empfundene Vermittlung von Wissen oder Präsentation zum Thema Geologie und Vulkanismus auf eine allgemein ver-ständlichere Basis bringen. Inhalt: a) verständlichere, spannendere und/oder kindgerechtere Präsentationen von Schulungen und Druckmaterialien b) kindgerechtere Materialien zur Ansprache von Kleinkindern bis zum Vorschul alter Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: Ja (förderfähig)

2. Kontinuierliche Schulung der Betriebe/Mitarbeiter/Innen der Geopark-Gastgeber Ziel: Weiterentwicklung im Thema und Hilfe/Unterstützung beim Marketing Inhalt: Um die Geopark-Gastgeber, Geopark-Ranger etc. auf einem kontinuierlich hohen Wissensstand zu halten und in die Wissenskompetenz zu geotouristischen Themen auch weitere Mitarbeiter/Innen der Betriebe einzubinden, ist ein kontinu-ierliches Schulungsangebot erforderlich. Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: Ja (förderfähig) Für die Interessenten sollte diese Dienstleistung kostenneutral angeboten werden.

3. Schulungseinheiten zum Thema Geotourismus Ziel: Erarbeitung und Bereitstellung national einheitlicher, allgemein verständlicher und didaktisch überzeugender Schulungseinheiten zum Einsatz in Geoparksn, in Schulen, Volkshochschulen und ähnlichen Bildungseinrichtungen. Inhalt: - nachhaltige Tourismus- und Regionalentwicklung durch Geotourismus - Geotourismus für Touristiker - Evaluierung – Lernen von Erfolgen und Misserfolgen - Marketing für Geoparks - Trends und Zielgruppen im Geotourismus - Qualitätsmanagement in Geoparksn - moderne und besucherorientierte touristische Angebotsentwicklung (Pauschalen) Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: ja

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4. Argumentationshilfe Geoparks Ziel: Definition einer Liste von „10 guten Gründen für einen Geopark“ sowie von nationalen und internationalen Best-practice-Beispielen für gute Projekt- und Netzwerkarbeit von Geoparksn. Inhalt: Für neu entstehende Geopark-Ansätze sollen Argumentationshilfen geboten, aber auch qualitative Maßstäbe aufgezeigt werden. Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: nein

5. Outdoor-Angebote/Naturerlebnis-Angebote mit geotouristischen Themen Ziel: Interessenten an Naturerlebnis-Angeboten, Sportaktiv-Angeboten oder auch Genuss-Angeboten zu Geopark-Themen kreativ und animativ hinführen. Inhalt: Entwicklung kombinierter Angebote, die im Schwerpunkt die Naturerlebnis-, Gesund- und Aktiv- oder Genuss-Angebote zum Inhalt haben, aber um geo-touristische Themen sensibel ergänzt werden. Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: Entwicklung: Nein Umsetzung: Ja (Förderfähigkeit vermutlich).

6. Partnerschaft mit Wissenschaftssendungen der verschiedenen Fernsehanstalten Ziel: Lernen vom und in Geoparksn soll populärwissenschaftlich und spannend vermittelt werden, um das Thema einem breiteren Publikum zugängig zu machen. Inhalt: - Präsentation und Aufbereitung des Themas Geologie/Geotourismus/Geoparks. - Geologie zum Anfassen für alle Altersstufen - Vorstellung der Geoparks in Deutschland sowie herausragende Geoparks in Europa - Vermittlung von geotouristisch interessanten Zielen Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: nein

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7. Aufbau von GeoNet Ziel: Erstellung eines regelmäßig aktualisierten Informationspools zu geologischen Themen mit touristischer, bildungspolitischer oder öffentlichkeitswirksamer Relevanz Inhalt: - Aufbereitung aktueller Informationen aus dem Bereich der Geowissenschaften in allgemein verständlicher Form. - Kommunikation von geotouristischen Angeboten und Zielen - Informationen aus den Geoparksn - Informationen zu Tagungen und Bildungsveranstaltungen zu geowissenschaftlichen Themen Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: ja (evtl. kostenneutral bei interessierten Sponsoringpartnern)

8. „Tag der Bustouristik“ der Geoparks Ziel: Reiseveranstalter mit den Zielen und Angeboten der Geoparks vertraut machen (einmalige Veranstaltung) Inhalt: - Spezielles Programm in jedem Geopark - bundesweite Ausschreibungen - Bewerbung auf dem RDR - gemeinsames grundsätzliches Ablaufprogramm für alle Geoparks Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) (Durchführung über Geoparks direkt) Kostenrelevanz: ja

9. Geoparks als Wirtschaftsfaktor Ziel: Konzipierung einer Produktlinie Geo mit dem Ziel, geotouristische Angebote wirtschaftlich zu vermarkten und damit eine Einnahmequelle für die Geoparks zu erschließen. Inhalt: - Aufbau eines kommerziell geführten Unternehmens zum Vertrieb einer Produktlinie GEO - Bündelung von Reiseangeboten - Konzipierung geeigneter Merchandising-Artikel - Entwicklung von wirtschaftlich tragfähigen Modulen zur Eigenfinanzierung der Geoparks

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Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz: ja

10. Projekt: Informeller Zusammenschluss von Geoparks Ziel: Informeller Zusammenschluss der Geoparks im deutschsprachigen Raum als IGN International Network of Geoparcs (UNESCO). Inhalt: Organisatorischer Zusammenschluss führender Geoparks mit einem zu definie-renden Qualitätsniveau auf der Basis einer UNESCO-Anerkennung. Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH als Initiator. Kostenrelevanz: Ja (förderfähig)

C: Internationaler Bereich 1. Kompetenzzentrum European Geoparks

Ziel: Mittel- bis langfristiger Aufbau eines europäischen „Hauses der Geoparks“ als Kompetenzzentrum. Inhalt: Zentrale Anlaufstelle für Informationen, Informationsaufbereitung, Bildungsange-bote, Dienstleistungen, Koordinationsstandort für Geopark-Gastgeber und Geo-park-Ranger. Für die Eifel Aufbau eines Netzwerkes mit „Eingangstoren“ zum Geopark, die gemeinsam mit den Museen ein Netzwerk mit dem Kompetenzzentrums dar-stellen können. Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH für die EGN-Partner Kostenrelevanz: Ja (förderfähig) Partner: Dieses Projekt bietet sich an, es am Thema interessierten Unternehmen als Partnerschaftsmodell zu unterbreiten, um sie zu einer langfristigen Kooperation zu gewinnen.

2. Definition Geopark Ziel: Einheitliche und allgemein verständliche sprachliche Definition des Themas Geopark und Geotourismus. Inhalt: Initiative der Vulkaneifel zur Erlangung einer einheitlichen Sprachversion mit hohem Allgemeinverständniswert zur Anwendung im deutschsprachigen Raum mit Empfehlungen für fremdsprachliche Übersetzungen. Träger: Geopark Vulkaneifel GmbH Kostenrelevanz: Ja (förderfähig) Kosten entstehen ggf. beim Abstimmungsaufwand mit anderen Geoparksn.

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3. Geotouristischer Award „Best Geotourism-Project of the year“ Ziel: Höherer Bekanntheitsgrad für herausragende geotouristische Projekte (Vorbildfunktion) Inhalt: Auslobung als Preis, Festlegung der Kriterien Klärung der Trägerschaft Gewinnung von Partnern Träger: Netzwerk nationaler EGN-Partner (IGN) Kostenrelevanz ja

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8 Strategische Ansätze zur Weiterführung der Marketingoffensive

Um eine Marketingoffensive Geotourismus zu konzipieren sind einige der im voran-

gegangenen Kapitel beschriebenen Maßnahmen/Projekte in eine Gesamtstrategie

einzubinden.

A: Netzwerk nationale Ebene Es erscheint zwingend notwendig, dass die Geoparks auf nationaler Ebene eine für

die Gesellschaft erkennbare bzw. nachvollziehbare Einheit bilden. Dazu ist ein Netz-

werk der Geoparks auf nationaler Ebene einzurichten, über das alle Fragen abge-

wickelt werden, welche die Geoparks insgesamt – unabhängig von ihrer Zugehörig-

keit zu bestimmten "Qualitäts-Gruppierungen“ - haben. Es ist festzulegen, was in

einem solchen Netzwerk bearbeitet werden soll, um die Kompetenzen anderer

Einrichtungen und Zusammenschlüsse dadurch nicht in Frage zu stellen.

B: Aufbau einer Produktlinie GEO über eine nationale EGN-GmbH Zum Aufbau einer GEO-Produktlinie mit kommerziellen Produkten und Dienst-

leistungen, welche langfristig auch die Finanzierung der Geoparks mit sicherstellen

soll, ist die Einrichtung einer GmbH sinnvoll. Die Gesellschafter sollten aus dem

Bereich des nationalen Netzwerks der EGN-Partner stammen. Die Initiative dazu

sollte von der Geopark Vulkaneifel GmbH ausgehen.

C: Bildungsoffensive Schulen und Erwachsenenbildung Um das Thema der Geologie, der Geoparks und des Geotourismus stärker in der

Gesellschaft zu verankern ist eine Bildungsoffensive in allgemein bildenden Schulen,

aber auch in der Erwachsenenbildung notwendig. Dazu sind nicht nur Schulungsein-

heiten zu erstellen, sondern auch die entsprechenden Kontakte mit den Schul- oder

Bildungsträgern aufzunehmen.

In gleicher Weise sollte diese Kampagne auch auf die Träger von privaten Bildungs-

einrichtungen ausgedehnt werden.

Die Inhalte und die Strategie dieser Bildungsoffensive sind zu erarbeiten.

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D: Offensive für ein PR-Marketing Um die Geoparks in der Öffentlichkeit stärker in das Bewusstsein zu rücken ist eine

Marketingkampagne vorzubereiten und durchzuführen.

Ziel muss es sein, dass das Thema auch in Wissenschaftsredaktionen populär

wissenschaftlich behandelt wird, dass es Eingang auch in andere Redaktionen findet,

dass damit die Angebote der Geoparks bekannt und dass die Geoparks auch als

Partner der Medien verstanden, akzeptiert und entsprechend eingebunden werden.

Eine solche Kampagne ist langfristig vorzubereiten, strategisch aufzubauen und

sowohl national/zentral wie auch dezentral (Landes- und Lokalebene) umzusetzen.

E: Geopark-Ranger-Netzwerk Die in den einzelnen Geoparksn ausgebildeten und zum Einsatz kommenden

Geopark-Ranger sollten sich nach dem Vorbild der Ranger in den Nationalparken

auch national bündeln, strukturieren und zu einem regelmäßigen Erfahrungs-

austausch zusammen kommen.

Die damit verfolgten Ziele sind in einer entsprechenden Strategie aufzubereiten und

mit den einzelnen Geoparksn abzustimmen, ehe ein Umsetzung erfolgen kann.

F: Geopark-Gastgeber-Netzwerk Die im Geopark Vulkaneifel gegründeten Geopark-Gastgeber werden sicherlich in

Kürze Nachahmer in den anderen Geoparksn finden. Dies zeigt schon die Entwick-

lung in den National- und Naturparken. Daher ist es sinnvoll, auch hier frühzeitig ein

Netzwerk aufzubauen, damit für die Geopark-Gastgeber vergleichbare Mindest-

Qualitätskriterien aufgestellt werden und die Gäste nicht mit unterschiedlichen Quali-

tätskriterien der Geopark-Gastgeber vor Ort in den einzelnen Geoparksn konfrontiert

werden.

Hierzu ist eine Strategie erforderlich, die inhaltlich auch mit den einzelnen Geoparksn

abgestimmt werden muss.

G: Weltkulturlandschaft Vulkaneifel Für den Bereich der Vulkaneifel ist es sinnvoll, einen Antrag zur Anerkennung als

Welterbelandschaft bei der UNESCO zu stellen.

Dieser Antrag muss entsprechend vorbereitet werden, um Aussicht auf Erfolg im

Rahmen des Bewertungsverfahrens zu haben.

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H: Kompetenzzentrum „Haus der Europäischen Geoparks“ (European Geoparcs) Um das ehrgeizige Projekt des Kompetenzzentrums europäischer Geoparks an

einen Standort im Bereich des Geopark Vulkaneifel zu binden ist eine Machbarkeits-

studie erforderlich, bei der alle fraglichen Aspekte hinsichtlich der Stärken und

Schwächen des Standorts abgeprüft werden, mögliche Partner einbezogen und um

deren aktive Mitwirkung und Bereitschaft zur Unterstützung geworben werden.

Dieses Projekt ist vorrangig zu behandeln, um bei der dynamischen Entwicklung der

Geoparks in Europa den bisherigen Vorteil auszunutzen, dass ausschließlich im

Bereich des Geoparks Vulkaneifel über diesen inhaltlichen Ansatz nachgedacht

wurde und dazu auch bereits politische Überlegungen angestellt worden sind.

All die hier aufgeführten strategischen Ansätze sind im Rahmen eines Masterplanes

zu konkretisieren, da dies den Rahmen der hier vorliegenden Arbeit sprengen würde.