Berichte aus der weltweiten Mission | | Nr ... · Die DMG engagiert sich in der Be-kämpfung von...

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informiert Berichte aus der weltweiten Mission | www.DMGint.de | Nr. 5/2018 Gott gibt!

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informiertBerichte aus der weltweiten Mission | www.DMGint.de | Nr. 5/2018

Gott gibt!

E D I T O R I A L

Gestern hatte ich Geburtstag. Noch stehe ich unter dem Eindruck vieler freundlicher Worte

und Geschenke. Wie schön, dass Menschen an mich denken und ihre Liebe durch gute Worte und Geschen-ke ausdrücken. Leider erleben manche Menschen selten diese Art von Anerkennung. Dabei sehnen sich doch alle danach. Wir leben von dem, was uns gegeben wird.

Gott gibt. Und das nicht knauserig, sondern ver-schwenderisch. Er gibt gerne und kreativ, wie Günther Beck das im Leitartikel auf Seite elf beschreibt. Gott haben wir alles zu verdanken. Vor allem aber hat Gott uns seinen Sohn gegeben. Damit alle, die an Jesus glau-ben, Vergebung und ewiges Leben bekommen.

Jesus macht frei und beschenkt. Deshalb können wir geben – und werden doch nicht arm. Sondern reich: An Freude, an Freunden, an Erfüllung. Unsere Mitarbeiter in aller Welt beschreiben das eindrucksvoll in dieser Ausgabe. Lassen Sie sich inspirieren.

Und herzlichen Dank Ihnen allen, wie Sie für uns als DMG und Ihre Missionare beten und geben. Einmal, oder das ganze Jahr hindurch. Ohne Sie wäre die welt-weite Missionsarbeit nicht möglich. Deshalb sagen wir

von Herzen: Gott vergelt’s. Das tut er gerne, denn er ist ein GOTT, der sich verSCHENKT!

Gerald HädePersonalleiter Europa

Liebe Freunde!

I N H A LT

H E I M AT Z E N T R A L E . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 3

B I B E L A R B E I T . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 1 2 – 1 3

V E R A N S TA LT U N G E N . . . . . . . . . . S . 2 1 – 2 2

B E R I C H T E

A F R I K A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 4 – 5 ,11

A S I E N . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 6 – 1 0 ,1 5

A M E R I K A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 1 6 – 1 7

E U R O P A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S . 1 4 ,1 8 – 2 0

2 DMG-informiert | 5 | 2018

Wir haben aus unserem Kinderblatt eine richtige Zeitschrift mit zwölf Seiten gemacht. Viermal im Jahr möchten wir Kinder von 7 bis 12 mit spannenden Geschichten aus aller Welt, Rätseln, Bastelideen, Spiel und Spaß für Mission begeis-tern. Wichtig ist uns der „Bibel-taucher“. Unser „kids-team“ er-klärt den Bibeltext und ermutigt zum Glauben. AbenteuerWelt gibt es kostenlos, gleich bestellen:

Tel. 07265 959-0E-Mail: [email protected]

Hallo Kinder, wir sind Martin und Silke in Simbabwe (fast am untersten Ende Afrikas; schaut mal im Atlas). Wir halten in Schulen coole Religionsstunden mit jeder Menge Spaß, Spielen, Mitmachliedern zu Gitarre und Rasseln und spannenden Geschichten aus Gottes Wort, der Bibel. Auch in einem Kinderheim und in Gemeinden sagen wir den afrikanischen Kindern: „Jesus liebt dich, du bist wertvoll!“

Hier gibt es eine ganz schlimme Krankheit: Aids, an der schrecklich viele Menschen sterben. Vor allem Eltern, sodass Kinder alleine zurückbleiben. Was denkst du, brauchen diese Kinder am meisten? Wir unterrichten sie, was Jesus gesagt hat, damit ihr Herz wieder lacht. Und wir sagen ihnen, wie sie sich vor der schlimmen Krankheit schützen können. Wir machen Ausflüge mit ihnen und laden sie zu uns ein. Es ist schön, Hoffnung in ihren Augen zu sehen.

Wollt ihr mit uns für die Kinder in Simbabwe beten? Und sogar ein bisschen von eurem Taschengeld für sie geben? Stichwort: „Kinder 2019“

Keine Kompromisse:Radikal L(i)eben !

25 Vorträge u. a. mit Andreas Boppart, Mihamm Kim-Rauchholz, Ulrich Parzany, Tobias Teichen, Winrich Scheffbuch, Hans-Joachim Eckstein, Stefan Kiene, Marcus Rose, Detlef Garbers, großer Missionsausstellung u. v. m.

JUGenD.missions.KonFerenZ6. Januar 2019, ICS Messe Stuttgart

www.jumiko-stuttgart.de

Wie jedes Jahr gibt es in unserer Halle wertvolle Angebote.

Es locken Wohnmobile im gehobenen Preissegment. Mit Chic, Charme und technischen Finessen. Eine Messe voller reisefreudiger Menschen, die sich etwas gönnen wollen: Ein Leben unterwegs, so schön und spannend wie möglich. Fast zehn Jahre war ich in der Fahrzeugindus-trie unterwegs. Als Entwicklungsingeni-eur begleitete ich den Prozess der Ent-stehung eines Reise-mobils vom ersten Bleistiftstrich bis zur letzten Schraube.

Ich heiße Simon Georg und verstärke mit meiner Familie seit einem Jahr das Team der Öffentlichkeitsarbeit in der DMG-Zentrale Buchenauerhof. Dieser Ort hat für meine Frau Désirée und mich besondere Bedeutung: Hier haben wir uns im Jahr 2000, während meines Zivildienstes, befreundet. Ein Jahr für Gott, aus dem wir wichtige geistliche Impulse mitgenommen haben.

18 Jahre später sind wir mit drei Kindern unterwegs und freuen uns am turbulenten Familienleben. Besuche auf dem Buchenauerhof – zu Missionsfesten und um Missionare zu treffen – waren immer ein Highlight. Wir sind froh, dass unsere Verbindung zur DMG über die Jahre weitergewachsen ist. Ich arbei-tete im Missionsrat mit – eine schöne Möglichkeit, die DMG intensiver zu un-terstützen – und habe die musikalische

Begleitung von Missionsfesten übernom-men. Eine Vollzeit-Mitarbeit war damals nicht geplant.

Trotz unserer schönen Wohngegend, eines sicheren Arbeitsplatzes und intensiver Gemeindearbeit kamen wir in eine Phase des persönlichen Fragens und Betens: „Was ist dran?“ Gott hatte uns innerlich auf etwas vorbereitet. Plötzlich sprang uns die Stellenanzeige „Veranstal-tungsmanagement“ auf der Homepage der DMG ins Auge. Nach Gesprächen

H E I M AT Z E N T R A L E

Messe Stuttgart, Anfang Januar …

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DMG-informiert | 5 | 2018NEU: Simon und Désirée Georg

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mit unseren Kindern und der Missions-leitung wagten wir den Schritt zur DMG und starteten als Familie nochmal ganz neu durch.

Obwohl ich bisher beruflich eher im technischen Bereich unterwegs war, merke ich, wie ich in der DMG-Öf-fentlichkeitsarbeit die verschiedenen Elemente meines bisherigen Lebens gut einbringen kann: Projektarbeit, Kommu-nikation, Gemeindeverbindungen und Kreatives. Toll, in so einem engagierten Team mitzuhelfen, dass Gottes weltwei-tes Wirken bekannter wird. Ich bin im-mer wieder beeindruckt, was Missionare erleben, und darf persönlich, geistlich und beruflich dazulernen.

Messe Stuttgart, Anfang Januar…

Wie jedes Jahr gibt es in unserer Halle wertvolle Angebote. Diesmal bin ich auf der JuMiKo – einer Veranstaltung voller reisefreudiger Menschen, die anderen das Beste gönnen: die gute Nachricht von Jesus Christus. Bei der Jugend-Missions-Konferenz begegnen uns tausende Jugendliche, die sich für einen Missionseinsatz interessieren und fragen, wie Gott sie gebrauchen möchte. Ihr Ziel: Ein Leben mit Jesus, unterwegs. Dafür schlägt auch unser Herz als DMG-Team. Am 6. Januar ist es wieder soweit, JuMiKo in Stuttgart. Komm vorbei – wir freuen uns auf dich!

Simon

Jaron

Malin

Lyra

Désirée

Für coole Kids:„AbenteuerWelt“ wird Zeitschrift

Kinderprojekt 2019Jesus liebt dich, du bist wertvoll!

Die DMG engagiert sich in der Be-kämpfung von Menschenhandel und moderner Sklaverei. Einige unserer 400 Mitarbeiter in aller Welt helfen jungen Frauen präventiv, damit sie nicht in die Hände verbrecherischer Banden gelangen. Ein Beispiel sind Angelika und Rod Ragsdale in der Elfenbeinküste, sie berichten:

Immer mehr Mädchen und junge Frauen in Westafrika brechen die Schule ab, oft weil sie schwanger werden. Oder sie laufen von zu Hause weg, weil sie dem Leben auf dem Land, der bitteren Armut und chaotischen Verhältnissen im Elternhaus entkom-men wollen. Sie träumen von einem schöneren Leben in der Stadt oder im reichen Europa. Diese jungen Frauen sind hochgradig dem Risiko ausgesetzt, in die Falle des Sexhandels und moder-ner Sklaverei zu geraten.

Im November berichtete die New York Times von 26 Nigerianerinnen, die im Mittelmeer ertrunken sind. Sie sind von Menschenhändlern mit falschen Versprechungen geködert und nach Libyen überführt worden, von wo aus sie mit nicht seetüchtigen Booten in Richtung Italien aufs Meer hinausge-schickt wurden. Man hat ihre Leichen irgendwo im Mittelmeer gefunden. In

derselben Woche schickte die Regierung der Elfenbeinküste drei Flugzeuge nach Libyen, um junge Frauen dort wiederzu-finden und zurückzubringen.

Das Problem ist akut, als Christen wollen wir nicht tatenlos zuschauen, wie junge Frauen aus Westafrika blind in diese Falle laufen. Wir schaffen hier in ihrer Heimat eine sichere Umgebung für sie, wo sie sich mitteilen, austauschen, ihre Fragen stellen und gute Antworten erhalten. Dass sie voneinander lernen und sich in einer vertrauten Gemeinschaft gegenseitig unterstützen, ohne Angst vor Ableh-nung und Spott.

Wir sind noch ganz am Anfang mit unserer präventiven Arbeit gegen Men-schenhandel. Derzeit bauen wir Kontak-te zu Schulen auf, um im Unterricht auf dieses Thema hinzuweisen, damit schon Teenagerinnen über die Risiken von Men-schenhandel und Sexsklaverei Bescheid wissen. Über christliche Gemeinden kön-nen wir ebenfalls eine große Zahl junger Frauen erreichen. Ortskirchen laden uns zu Seminaren und Jugendfreizeiten ein. Wir geben Mädchen und jungen Frauen wesentliche Informationen an die Hand, damit sie gute Entscheidungen für ihr Leben treffen.

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DMG-informiert | 5 | 20184

– eine doppelte Hilfe. Inzwischen haben wir ein Team von fünf Frauen, die im gan-zen Land Mitarbeiterinnen schulen, die wiederum viele junge Frauen zu Events zusammenzubringen. Ziel ist, so viele wie möglich zu informieren und präven-tiv zu arbeiten. Im April nahmen drei von uns an einer Schulung der „Dignity Campaign“ in Südafrika teil, das Gelernte geben wir an immer weitere Mitarbeite-rinnen weiter.

Vergangene Woche war ich zu einer Schulung mit 17 Teilnehmerinnen in einer Gemeinde. Wir hatten einen wunderbaren Austausch. Für die meisten war es ungewohnt, über ihre Identität zu sprechen oder dass sie auch eine Berufs-ausbildung oder ein Studium ins Auge fassen könnten. Einen Traum zu verfol-gen, bei dem es nicht nur darum geht, den Mann fürs Leben zu finden, ist neu für die meisten. Bitte beten Sie für diese wichtige Arbeit, dass wir viele junge Frauen davor bewahren, falsche Entschei-dungen zu treffen und in die Fänge von Menschenhändlern und Sexindustrie zu geraten.

Rod und Angelika Ragsdale P83908

„Tag der Würde“für junge Frauen aus Afrika

Wenn Sie unsere neue Initiative unterstützen möchten, erbitten wir eine Spende mit Stichwort:

P50256 For Freedom

In unseren Schulungen geht es um ihre Identität und Persönlichkeit als Frau, Pubertät, Beziehungen, Aids und Menschenhandel. Der Glaube spielt eine zentrale Rolle, damit sie Sinn und Hoff-nung in Jesus finden. Wir organisieren „Dignity Days“ (Tage der Würde), bei de-nen sie miteinander lernen, wer sie sind, wo sie ihr Zuhause haben und was ihre Aufgabe in der Welt ist. Wir informieren

Teilnehmerinnen über Menstruationsmanage-ment und Hygiene und erforschen gemeinsam diese Themen in einer für sie sicheren Umge-bung, wo sie als Frauen unter sich sind.

Viele Mädchen in Westafrika sind nicht aufgeklärt worden über ihren Zyklus und wie ihr Körper funktioniert. Das sind Tabuthemen, darüber sprechen sie oft nicht einmal mit ihren Müttern. Besonders junge Frauen ohne Schulbil-dung sind betroffen. Viele können sich weder Binden noch Tampons leisten. Da diese Hilfsmittel eh nicht gut für die Umwelt sind, bieten wir ihnen wieder-verwendbare, hygienische Binden an. Jedes Mädchen, das am „Dignity Day“ teilnimmt, erhält ein Paket mit wasch-baren Einlagen. So können sie auch in Tagen ihrer Periode zur Schule gehen

Derzeit bauen wir Kon-takte zu Schulen auf, um

im Unterricht auf das Thema moderne Sklaverei

hinzuweisen.

Schon jung hörte ich gerne Missionars-berichte. Als naiver Teenager habe ich mich festgelegt, für Gott an die Enden der Erde zu gehen! Ich studiere Soziale Arbeit und Religionspädagogik. Naja, heiraten wollte ich eigentlich nicht un-bedingt. Aber ich gebe dir eine Chance“, murmelte ich in die Nacht hinein.

Wir heirateten 2012, schlossen unsere Studien ab und Timon arbeitete als Ingenieur, während ich mich ehrenamt-lich einbrachte und unseren David (geb. 2014) großzog. Eines Tages lauschten wir in der Gemeinde dem spannenden Vortrag von Thomas und Laura Ha-senknopf (DMG) über die AmaZioni in Südafrika. Hinterher spaßten wir: „Wer weiß, vielleicht werden wir eines Tages Kollegen!“ 2015 reisten wir das erste Mal aus. Timon hatte seinen guten Job an den Nagel gehängt und drückte die Schulbank am „Bible Institute of South Africa“. 2017 schauten wir uns die ZEMA (Zion Evangelical Ministries of Africa) genauer an.

Unterwegs stolperten wir beim Bibel-lesen über Lukas 9,62: „Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurück-blickt, ist tauglich für das Reich Gottes!“ Der Vers sprach genau in unsere Situa-tion, wir hatten die Hand an den Pflug gelegt durch unseren Aufbruch nach Südafrika. Unsere Entscheidung stand! 2019 fliegen wir nach Südafrika zu den Millionen AmaZioni. Diese Sekte glaubt an eine wilde Mischung aus Ahnenkult und christlichen Elementen. Wir wollen wie Hasenknopfs mit AmaZioni die Bibel studieren, damit daraus eines Tages eine biblisch fundierte Kirche wird. Wir freuen uns auf diese Arbeit und danken Ihnen für alle Unterstützung.

Kälte, Dunkelheit und Schnee-regen, es war nicht gerade das

beste Wetter für einen Spaziergang. Gemeinsam mit Freunden waren wir auf einer Silvesterfreizeit. Ich (Ann-Kristin) musste mal durchatmen und machte mich gut eingepackt auf den Weg. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um: „Timon?!“

Komisch, eine Jacke hatte er nicht an, dennoch wollte er mich ein Stück begleiten. Als er dann noch sagte, dass er Gefühle für mich hat, unterbrach ich ihn barsch: „Aber ich gehe in die Mis-sion!“ Zu meinem Erstaunen lächelte er: „Ich auch.“ Sprachlos stand ich da. „Wieso willst du in die Mission?“

Timon antwortete: „Mit 16 bin ich aus Afrika nach Deutschland gezogen. Nie hätte ich gedacht, dass mich meine Vergangenheit als Missionarskind irgendwann wieder einholt. Obwohl ich in eine lebendige Jugendgruppe ging, hielt ich mich an Trends und ging falsche Kompromisse ein. Nach einem Jahr war ich am Tiefpunkt.“

Gemeinsam spazierten wir über win-terliche Felder. Timon erzählte: „Genau dann erlebte ich, wie Gott mich trotz meiner Fehler liebt. Zu Tränen gerührt kniete ich nieder und weihte Gott mein Leben. Plötzlich spürte ich tiefen Glauben in mir. Ein prägender Gedanke setzte sich fest. Ich wollte Gott mit all meinen Begabungen und aller Zeit dienen. Ich lernte Elektrotechnischer Assistent, dann machte ich Zivildienst, jetzt studiere ich Informatik. Aber eigentlich bin ich am liebsten in der Gemeinde- und Jugendarbeit aktiv.“

Timon war ziemlich durchgefroren, so ohne Jacke. Doch ich war neugie-rig. Er fuhr fort: „Besonders mag ich evangelistische Straßeneinsätze in Stuttgart.“ Mitt-lerweile dachte ich mir: „Dem Kerl muss ich ne Chance geben.“ Also erzählte ich auch von mir: „Ich durfte in einem gläubigen Eltern-haus aufwachsen. Als Mädchen vertraute ich Gott mein Leben an.

NEU: Timon und Ann-Kristin Steiner P10911

E L F E N B E I N K Ü S T EA F R I K A S Ü D A F R I K A

„Wie, du willst in die Mission?!“

Timon und Ann-Kristin mit David, Jael und Aaron

For Freedom unterstützen

Von Elke und Theo Volland

Wir sitzen zwischen drei Dutzend Kisten und Kartons aller Größen und Farben mit Dr. Robert und Layne Miner zusammen, zwei engagierten Mitarbeitern der DMG, die seit 1987 in der Arabischen Welt unterwegs sind, und genießen ein gemütliches Glas Rotwein. Robert ist ein fröhli-cher, charmanter Theologe, der flie-ßend fünf Sprachen spricht und gerne Araber unterrichtet; Layne eine Mut-ter mit Herz und Freundin für viele arabische Frauen. Meine Frau Elke und ich sind die letzten Gäste aus dem Westen, die noch in ihrem Haus in einer arabischen Millionenstadt einen Moment das Leben mit dem amerikanisch-deutsch-österreichisch-arabischen Ehepaar teilen durften. Es ist ein Geschenk, ihren Abschied aus dem Nahen Osten so hautnah vor Ort mitzuerleben und zu begleiten.

Layne steht den Tränen nahe, als wir sie auf die vielen Kartons ansprechen, die sie in den vergangenen Wochen gepackt hat; demnächst wird alles im Container nach Europa verfrachtet. Selbst auf dem Klavier und den Sofas stapeln sich Bücher, Vasen und anderes,

was noch verpackt werden will. Sie haben gerne im Nahen Osten gearbeitet, der Abschied fällt ihnen schwer. Ihren Ruhestand wollen sie in Österreich oder Deutschland verbringen, wo genau, wis-sen sie noch nicht. Sie suchen noch nach einer passenden Aufgabe, denn Nichts-tun liegt ihnen beiden gar nicht. „Viel-leicht helfe ich arabischen Flüchtlingen bei der Integration“, überlegt Robert.

Am liebsten jedoch würde er auch künftig Theologie unterrichten; Inte-ressierten die Bibel in ihrer ganzen Breite und Tiefe zu erklären, ist seine Leidenschaft. Gemeinsam mit arabi-schen und westlichen Kollegen hat er ein theologisches Trainingsprogramm für Gemeindemitarbeiter und geistliche Leiter in der Arabischen Welt aufgebaut, „The Program for Theological Education by Extension“ genannt (www.PTEE.org). Er und sein Team haben in 30 Jahren tau-senden Christen im gesamten arabischen Sprachraum eine gute biblische Grundla-ge vermittelt.

Wie es kam, dass sie in den Nahen Osten gezogen sind? Layne erzählt, dass sie 1952 in Pasadena (USA) zur Welt kam. Als Kind hatte sie sehr unter der Alkoholsucht ihrer Mutter gelitten. Ein prägendes Erlebnis für sie als Schülerin war, dass ihre humanistische Singgruppe

7 DMG-informiert | 5 | 20186

Bibel entschied er sich eines Tages für Jesus. Inzwischen waren Roberts Eltern beruflich nach Libyen gezogen. Auf dem Weg zu einem Familientreffen reiste Ro-bert erstmals durch die Arabische Welt – vom Libanon über Ägypten bis Libyen – und war fasziniert von der Vielfalt der arabischen Kultur.

„Millionen Muslime, die tiefernst ihre Religion ausüben, ohne zu wissen, ob Gott sie jemals wirklich rettet … das hat mich mein Leben lang nicht mehr losge-lassen“, beschreibt er diese erste Reise durch seine künftige Wahlheimat. „Kann Gott all diese Menschen verlorengehen lassen?“ Die Frage beschäftigte den jungen Robert. In seiner Bibel fand er die Antwort im Missionsauftrag von Jesus (Matth. 28) und der klaren Aussage, dass es ewiges Leben nur in Christus gibt. Nach Monaten im Nahen Osten kehrte er verändert nach Europa zurück. Eine Zeit lang arbeitete er in Österreich in ei-nem Krankenhaus und als Dolmetscher, studierte einige Semester Psychologie und half auf dem Missionsschiff Logos mit. Dann absolvierte er an der FETA in Basel sein Theologiestudium. In Inns-bruck lernte er Layne kennen und sie heira-teten 1980 auf einer Bergwiese im schönen Stubaital.

Bei Reisen durch Nordafrika lotete das junge Ehepaar seine Möglichkeiten aus, in die Arabische Welt zu ziehen, um Men-schen für Jesus zu gewinnen und theolo-gisch auszubilden. Sprachunterricht war eine Chance, also absolvierte Robert in Strasbourg sein Doktorstudium in Sprachwissenschaft. 1985 erhielt er dort die Stelle als akademischer Direktor der „Schiller International University“. Ein Jahr darauf bewarb sich das junge Ehepaar, inzwischen mit ihrem ersten Sohn, bei der DMG – von Anfang an mit dem klaren Ziel, Arabern, Christen wie Muslimen, die gute Botschaft der Bibel nahezubringen.

Dr. Robert Miner stieß 1987 über die DMG zu der sechs Jahre zuvor gegrün-deten dezentral arbeitenden theologi-schen Ausbildungsstätte PTEE, deren akademischer Leiter er viele Jahre war. Er hat theologische Kurse ins Arabische übertragen und neue geschrieben, wo es noch kein für die arabische Kultur passendes Material gab. PTEE arbeitet

durch einen Streit zerfallen ist. „Damals erkannte ich, dass eine nur auf menschli-chen Werten aufgebaute Gruppe niemals Bestand haben kann – das war eine zentrale Erfahrung für mich.“

Auf der Suche nach Wahrheit fand sie bei einer Evangelisation mit Billy Graham in Jesus Christus echten inneren Frieden: „Sofort konnte ich besser schlafen, war ausgeglichener und hatte einen ganz neuen Zugang zu anderen Menschen, denn jetzt hatte ich ihnen Wertvolles mitzuteilen“, erzählt sie. „Der Wunsch, von Jesus weiterzusagen, war stärker als meine Schüchternheit.“ In Kalifornien studierte Layne Sprachtherapie und kam 1974 zu einem evangelistischen Einsatz nach Österreich, wo sie Jahre später Robert kennenlernte.

Robert ist Jahrgang 1953 und kam in Houston, Texas, zur Welt. Sein Vater war Erdölgeologe und ist oft mit der Familie umgezogen. So kam es, dass Robert in Hamburg aufs Gymnasium ging und Deutsch lernte, den Abschluss machte er dann wieder in den USA. „Um mein Studium zu finanzieren, arbeitete ich auf Ölfeldern und als Ma-trose auf Flussschiffen. Damals war ich noch überzeugter Atheist“, schildert er seinen Lebensweg. Durch Gespräche mit Christen und eigenes Forschen in der

mit kleinen Kursgruppen von fünf bis 20 Personen, die gemeinsam bei sich vor Ort die Bibel studieren. Anhand der Materialien von PTEE erhalten sie eine fundierte, qualitativ hochwertige theolo-gische Ausbildung.

„Wir schulen in kleinen Hausgemein-den im Jemen, in Buschkirchen unterm Baum im Sudan genauso wie in großen, registrierten Kirchen im Libanon“, er-zählt Robert uns, während er uns durch die Räume der PTEE-Zentrale führt und der Reihe nach seine fünf arabischen Kollegen vorstellt. Derzeit sind ungefähr 500 Studenten bei PTEE eingeschrieben. Jede der rund 40 Kursgruppen hat einen Leiter, der einen Universitätsabschluss haben muss und für theologische Aus-bildung durch PTEE geschult ist. Im Lauf der Jahre haben Robert und sein Team hunderte Leiter und tausende Christen theologisch ausgebildet. Der arabische Sprachraum ist riesig, PTEE hat Kurs-gruppen von Marokko über Ägypten bis in den Sudan und vom Libanon bis Jemen. Tausende haben einen fundierten Einstieg in die Bibel erhalten und bilden selbst wieder als Gemeindemitarbeiter

und Pastoren andere Christen aus.

Zu den Büros von PTEE gehört eine Biblio-thek mit 7.000 Werken, inzwischen werden manche ihrer Kurse auch online angeboten. Die Ausbildungsstätte ist

akkreditiert, kann also ähnliche Einrich-tungen weltweit in ihrer Qualität mit verbessern. „In dieser Hinsicht haben wir schon manchen anderen theologischen Ausbildungsstätten geholfen“, berichtet Robert, als akademischer Leiter gehörte das zu seinen Aufgaben. Wenn er in Ru-hestand geht, wird seine Arbeit von gut ausgebildeten, motivierten arabischen Christen weitergeführt. Sie reisen, wie er einst, von Land zu Land und christli-cher Gemeinde zu Kirche im gesamten arabischen Sprachraum und ermöglichen theologischen Unterricht.

Zurück zu Hause erzählt uns Layne, wie es für sie als junge Mutter war, sich im Nahen Osten einzuleben. „Einmal, ganz am Anfang, wollte ich eine andere Familie besuchen. Ich war alleine mit meinem Bub unterwegs und habe mich verlaufen – damals hatte man noch kein Handy, kein Telefon – ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.“ Glücklicher-

Dr. Robert und Layne Miner P10454

weise lief ihr mitten in der orientalischen Millionenstadt „zufällig“ ein Bekannter über den Weg, der ihr half, ihren Weg zu finden. „Das war einer der Momente, wo ich am liebsten alles hingeschmissen hätte und nach Europa zurückgekehrt wäre.“ Danach allerdings lebte sie sich gut ein und war über die Jahre „sehr froh, dass meine Kinder in einem religiös konservativen Land aufwuchsen, in dem es Regeln gibt und die Familie einen hohen Stellenwert hat“. Miners haben es nie bereut. Selbst nicht während der Golfkriege, als die unsichere Lage sie zeitweise zwang, länger in Deutschland zu bleiben. „Wir hatten immer eine tiefe innere Gewissheit von Gott, dass wir hierher gehören“, sagen sie überzeugt.

Ihr schwerster Moment als Familie war, als 1998 ihr Sohn David als Teen-ager krank wurde: Krebs im Rücken-mark, eine schreckliche Diagnose. „Ich blieb mit vier Kindern im Nahen Osten, während Robert mit David zu Untersu-chungen in Deutschland war. Das war schwer“, erzählt Layne. „Wie betet man in so einer Situation?“ Nach viel Bangen kam die befreiende Nachricht: David war erfolgreich operiert und alles in Ordnung. „Was für eine Erleichterung!“, schilderte Layne ihre Gefühle. „Ich hab’ einfach nur geweint, so dankbar war ich, dass unser Sohn noch lebt.“

Die schönsten Momente für sie als Familie – Robert und Layne haben fünf erwachsene Kinder – haben sie in ihrem Zuhause im Nahen Osten erlebt. Jeder Gegenstand, den Layne in die Hand nimmt und verpackt, erinnert sie an Schönes. Wie jung Verliebte sitzen uns die beiden in legeren arabischen Gewän-dern abends auf dem Sofa gegenüber und halten sich an der Hand. Strahlend erzählen sie uns von Ausflügen am „Familienfreitag“ mit den Kindern in ein schönes Wadi in der Wüste, wo sie unterm Sternenhimmel musiziert, gesun-gen, gebetet und gelacht haben.

„Unsere Kinder hat der Verkauf unseres Hauses tiefer getroffen, als wir erwartet haben“, sagt Layne traurig. „Für unsere Kinder war das hier unser Zuhause.“ Der Abschied von ihren arabischen Freunden schmerzt Robert und Layne sehr. Doch sie gehen mutig in ihren neuen Lebensabschnitt und ver-trauen Gott, dass er sie sicher führt.

Ein Leben für die theologische Ausbildung

Dr. Robert und Layne Miner: 31 Jahre Gott dienen im Nahen Osten

„Wir schulen in Haus-gemeinden im Jemen, in Buschkirchen im Sudan genauso wie in großen, registrierten Kirchen im

Libanon“, erzählt Robert.

N A H E R O S T E NA S I E N

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Es war zu spät, wir hatten keine Chance – sowas tut weh.“

Elisabeth ist am 8. Februar 1954 in Berlin zur Welt gekommen. „1971 erkannte ich während einer Zeltmission, dass mir eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus fehlte“, beschrieb sie ihre Hinwendung zum Glauben, während sie mich in die Räume ihrer Kirche neben der Praxis führte. „Ich habe Gott mein Leben anvertraut.“ Doch das hielt nicht lange. Als junge Krankenschwester ist Elisabeth in Abhängigkeit von Medika-menten geraten, an die sie während ihrer Ausbildung leicht herankam. Ein Entzug und die Unterbrechung ihrer Ausbildung folgten. „Durch die Not habe ich mich auf den Glauben besonnen und Jesus um Hilfe gebeten. Er hat mich durchge-bracht“, erzählte sie.

Später ist Elisabeth an der Freien Universität Berlin angenommen worden und hat Medizin studiert. In der Landes-kirchlichen Gemeinschaft Eben-Ezer in Lichterfelde hat sie ihr geistliches Zuhau-se gefunden. Die Gemeinde machte der jungen Ärztin Mut, sich bei der DMG zu bewerben, was sie 1985 tat. Elisabeth sah sich berufen, „Menschen, die Opfer von Armut, Hunger und Krankheit sind, an Leib, Seele und Geist zu helfen.“ Das hat sie in Simbabwe, in den Emiraten und

„Was, Sie haben abgestillt?“, fragte Ärztin Elisabeth auf Arabisch die junge Mutter aus dem umkämpften Jemen. Die dunkelhäutige Schönheit hielt ihren zwei Monate alten Säugling im Arm. Es war nur Wochen vor Elisa-beth Zuelsdorfs überraschendem Tod, als ich sie in ihrer Praxis im Nahen Os-ten besucht und ihre aufopferungsvolle Arbeit vor Ort erlebt habe. Ihr Team behandelt Geflüchtete wie diese Mut-ter und ihr Kind kostenlos. Elisabeths Praxis gehört zu einer ev. Freikirche in einer Großstadt im Nahen Osten. Sie haben neben der Gemeinde zwei Behandlungsräume für Ärzte, eine Apotheke und ein Wartezimmer und behandeln an einem Vormittag rund 30 Patienten. Mit Elisabeth haben sie eine wunderbare Ärztin verloren.

Elisabeth erklärte in ihrem Arzt-zimmer der jungen Jemenitin, wo sie Babynahrung kaufen konnte und dass sie diese auf keinen Fall aus Sparsamkeit strecken dürfe, weil es dem Baby scha-det. „Babynahrung ist teuer – Mutter-milch wäre kostenlos“, gab Elisabeth zu Bedenken. „Aber viele Frauen meinen, es besser zu wissen, und stillen einfach ab. Dann erwarten sie von uns, dass wir ihnen kostenlos Babynahrung ausgeben.“ Manches in ihrer Arbeit war frustrierend.

Im Zimmer nebenan kümmerte sich ein Arzt um die Männer. „Unsere Patien-ten kommen mit allem Möglichen“, sagte der junge Araber in Weiß mit Stethos-kop um den Hals. „Viele sind einfach nur erkältet oder haben chronische Krank-heiten wie Diabetes und benötigen Me-dizin; andere kommen verletzt aus dem Krieg und wir behandeln ihre Wunden nach. Neben der medizinischen Hilfe und Medikamenten haben Elisabeth und ihre Kollegen den Menschen auch professio-nelle Traumaseelsorge angeboten.

„Flüchtlinge aus Syrien, Irak und dem Jemen sowie Gastarbeiter aus Nach-barländern und Bedürftige aus unserem Land kommen in die Behandlung. Viele im Nahen Osten können sich weder eine Krankenversicherung noch Medizin leisten. Manche kommen heimlich, weil sie sich ihrer Armut schämen“, sagte Elisabeth. „Wir bieten Qualität, sind wegen unseres Glaubens freundlich und unsere Behandlung, notwendige Medika-mente und christliche Literatur sind frei. Das spricht sich herum“, erklärte sie und zeigte mir die Apotheke, in der gerade zwei Mitarbeiterinnen Medikamente an Patienten ausgaben.

„Am schlimmsten für mich als Ärztin ist, wenn ich jemandem nicht helfen kann“, sagte Elisabeth, nachdem sie der Jemenitin auf Arabisch im Wartezimmer noch Anweisungen in Hygiene und für den Umgang mit ihrem Neugeborenen gegeben hatte. „Kürzlich suchte ein Mann mit Hirntumor hier Behandlung.

schließlich im Nahen Osten getan, wo sie seit fünf Jahren Geflüchtete medizi-nisch versorgt hat.

Wir standen vor dem Rednerpult der großen arabischen Gemeinde, zu der Eli-sabeths Praxis gehört. Über dem Altar auf Arabisch das Bibelwort 1. Könige 9,3: „Der Herr sprach: Ich habe dein Flehen gehört, das du vor mich gebracht hast, und habe dieses Haus geheiligt … und meine Augen und mein Herz sollen da sein allezeit.“ Wenn ich heute an die-sen Moment denke, wird mir bewusst: Gottes Herz war wirklich in dieser Kirche. Auch wegen Elisabeth! Sie kümmerte sich liebevoll um Menschen aus Krisengebieten und beschenkte sie mit Medizin, Fürsorge und Hoffnung. Ihr Tod hat uns alle überrascht. Sie ist mitten aus dem Leben heraus friedlich in ihrem Bett entschlafen.

Wir trauern tief mit Elisabeths Ange- hörigen und Freunden – und sind zu-gleich überaus dankbar für ihr Leben und ihren Glauben. Elisabeth hat ein großartiges Erbe hinterlassen: Viele an Leib und Seele geheilte Menschen, die ihren Einsatz nicht vergessen.

Theo VollandChefredakteur

Diese Frage hören wir im Reise-dienst oft. Für Japan benötigen

wir einen höheren Lebensunterhalt als in anderen Ländern. Doch Japan ist mit 127 Millionen Einwohnern eines der größten weitgehend vom Evangelium unerreichten Länder der Welt. Man kann dort frei verkünden. Wir sind uns unserer Berufung nach Japan sicher. Der Inselstaat ist faszinierend, reich an Natur, Kultur und modernster Technik. Es scheint ein perfektes Land zu sein, doch Millionen Japaner kämpfen mit seelischer Not. Für Wohlstand, Glück und Anerkennung arbeiten sie hart. Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, dass man erst nach dem Chef abends den Arbeitsplatz verlässt. Überstunden sind normal, das Japanische kennt ein Wort für Tod durch Überarbeitung: „Karo-schi!“ Wegen dieses Leistungsdenkens gibt es eine Menge Verlierer quer durch

alle Schichten der Gesellschaft. Schon Kinder stehen unter enormem Druck, sie lernen hart. Wer eine Prüfung nicht besteht, wird oft gemobbt. Bei jungen Erwachsenen ist Selbstmord häufigste Todesursache.

Gleichzeitig gibt es viele Senioren, die unter Altersarmut und Einsamkeit lei-den. Viele kümmern sich nicht um ihre Eltern, vor lauter Arbeit. Alte begehen Verbrechen, um ins Gefängnis zu kom-men, weil sie als Häftlinge kostenlos Essen, Gesellschaft und Medizin haben. Bei Japanern staunen wir, wie unter-schiedlich unsere Denkweisen sind. Man begegnet sich mit Respekt, doch es dauert lange, bis Freundschaft wächst.

Bitte beten Sie für unseren Weg nach Japan. Wir wollen in Menschen investie-ren, Beziehungen knüpfen und Japaner zu Jesus einladen.

Wie Gottes Liebe Elisabeths Patienten erreichte

J A P A N

„Ihr wollt nach Japan?“

Elisabeth Zuelsdorf* 08.02.1954 † 19.11.2018

NACHRUF

.... ist der Titel eines bewegenden Be-richtes über die geistliche Situation in Nahost und Nordafrika, geschrieben von Theo und Elke Volland nach einer Reise zu unseren Mitarbeitern dort. Zu finden in der DMG-Website:

www.DMGint.de/Nahost

Morgendämmerung

in der Arabischen Welt

N A H E R O S T E NA S I E N

Rolf und Sofia Schulz P10901

3.000 Menschen mit Behinderung haben 2018 durch unser Rollstuhl-projekt kostenlos eine Mobilitätshilfe bekommen. Derzeit erhalten wir einen Container mit Rollstühlen im Monat. Wir wollen das Ganze noch ausbauen auf 5.000 Rollstühle im Jahr. Denn noch warten etwa 300.000 Behinderte in Thailand auf Hilfe. Menschen, deren Lebensge-schichten uns berühren:

Da kommt eine Familie mit ihrer achtjährigen Tochter Nong May*. Sie ist schwer behindert und bekommt ihren ersten Kinderrollstuhl. Es wird ge-schraubt und angepasst. Immer wieder wird das Mädchen hineingesetzt und von der Physiotherapeutin begutachtet, wie ihre Haltung ist. Neue Kissen und Einsätze werden hergestellt, Rückhal-tesysteme auf ihre Größe angepasst und Fußstützen verkürzt. Fünf unserer Freiwilligen arbeiten drei Stunden, bis alles bequem sitzt und der neue Roll-stuhl Nong May und ihrer Familie einen guten Dienst erweisen wird.

In einem Regierungskrankenhaus verteilen wir 50 Rollstühle. Ein langer Arbeitstag ist fast zu Ende, wir packen gerade unser Werkzeug zusammen. Da erfahren wir, dass ein älterer Mann, Lung Phon*, nicht kommen konnte. Seit einem Jahr wartet er schon auf seinen Rollstuhl. Verwandte, die ihn bringen wollten, hatten auch diesmal keine Zeit. Er wohnt eine ganze Stunde entfernt. Kurzentschlossen machen sich drei von uns auf den Weg mit Rollstuhl, Toiletten-stuhl und Werkzeug. Lung Phon hatte vorher nur eine Matte, auf der er immer lag. Wollte er in ein anderes Zimmer, mussten ihn Angehörige tragen. Er hat durch den Rollstuhl eine völlig neue Lebensqualität.

Drei Stunden nördlich von uns wohnt Frau Yuna*, die von uns einen elektri-schen Rollstuhl erhalten hat. Seither kann sie Geld verdienen und sich und ihre Großmutter selbst versorgen. Ges-tern rief sie an, weil ein Rad kaputtgeht und dringend ausgewechselt werden muss. Ich fahre mit einem Freiwilligen und dem Ersatzrad zu ihr. Ein Sonder-einsatz, der wichtig ist, damit Frau Yuna keinen Verdienstausfall hat.

Die Begegnung mit Empfängern macht uns glücklich. Bei uns steht die einzelne Person im Mittelpunkt. Der Behinderte vor uns ist nicht einer von vielen, sondern derjenige, dem wir zu diesem Zeitpunkt den besten Rollstuhl schenken, der möglich ist. Wir gehen die extra Meilen gerne. Denn die Menschen sind es wert. Gott hat in Jesus alles für sie gegeben und liebt sie unendlich. Die Liebe von Jesus geht über ein Handeln aus Menschlichkeit hinaus. Sie fordert ganzheitliche Investition: von ganzem Herzen, mit Hingabe und Verstand (Matth. 22,37).

* Namen geändert

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DMG-informiert als Audio-CD

Vergangene Woche er-hielten wir einen Brief,

der uns tief berührt hat. Eine Leserin schrieb, dass sie aufgrund ihrer Augenerkrankung DMG-informiert nicht mehr lesen kann. Länger schon überlegen wir, Abonnenten wie ihr die Zeitschrift zum Hören bereit-zustellen. Ab sofort können Sie DMG-informiert kostenlos als Audio-CD für ihren normalen CD-Spieler bestellen. Wir lassen die Texte von den Autoren lesen, Sie hören also meist die Origi-nalstimmen Ihres Missionars. Bestellen über …

Tel. 07265 959-0 oder E-Mail: [email protected].

Wer die Artikel gerne beim Autofahren hören möchte, kann sie als MP3-Dateien aus dem Internet herunterladen:

www.DMG-informiert.de

A S I E N T H A I L A N D

Johannes und Astrid Janzen P10294

Nong May bekommt ihren ersten Kinderrollstuhl

Alles geben für einzelne Menschen

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DMG-informiert | 5 | 2018Mareike Weber P10813

A F R I K A ÄT H I O P I E N

Jeden Tag fahren wir in einem klei-nen, rostigen Transporter Stunden durch die karge Landschaft in ein ab-geschiedenes Dorf, wo unsere Orga-nisation ihren Sitz hat. Auf unserem Gelände erwarten uns stets Chaos, verschmutztes oder gar fehlendes Trinkwasser, kurzfristig einberufene Teamsitzungen wegen plötzlicher Programmänderungen und politische Unruhen in der Umgebung. Meine deutsche Arbeitsmoral schaltet spä-testens um 10.30 Uhr auf „Panik“,

weil ich immer noch nicht am Schreibtisch sitze.

Die Äthiopier trinken jetzt erstmal Kaffee in der Gruppe. Dem amhari-schen Gesprächsverlauf kann ich kaum folgen. Ich sitze dabei, lächle und versuche Gesprächsfet-zen zu verstehen. Kurz vor dem Mittagessen könnte ich endlich den Rechner hochfahren, nur um seufzend festzustel-len, dass es wieder keinen Strom gibt. Der Nachmittag vergeht im Flug, mit buntem, spontanem Arbeitstrubel und noch mehr Planänderungen. Und wir machen uns früh auf die lange Rück-fahrt, damit wir unterwegs nicht in gewalttätige Unruhen hineingeraten.

Seit 22 Monaten sieht so mein Alltag aus. In unserer lokalen Organisation schulen Äthiopier mit sehr begrenzten Mitteln Äthiopier in christlicher Leiter-schaft, Jüngerschaft und Jugendarbeit. Ich bin die einzige Ausländerin im Team, die einzige Andersdenkende und garantiert die einzige, die lieber mit Besteck statt mit Händen essen würde. Oft fragte ich mich: Worin investiere ich hier? Ver-schwende ich meine Zeit? Könnte ich nicht fern vom Trubel im Homeoffice viel produktiver arbeiten? Als stünde ich mit der Gießkanne in der Wüste und bewässerte den Sand.

Warum ich durchgehalten habe? Es war die leise Stimme Gottes in mir, der

sagte: „Mach’s wie ich, hab die Menschen einfach lieb. Sei ihr Begleiter jeden Tag. Teile ihr Leben, ihre Sorgen, ihre Wunder.“ Er erinnerte mich an Jesaja 35, „die Wüste soll blühen“. So steige

ich weiterhin jeden Morgen in unser klappriges Vehikel Richtung Einöde, in der Hoffnung, dass Gott meine Investiti-on segnet.

Nach zwei Jahren sehe ich plötzlich Veränderung: Das äthiopische Team fragt mich nach meiner Meinung. Sie

Mareike unterwegs durch die karge Landschaft

... und im Gespräch mit Menschen

übertragen mir Verantwortung, ich kann Ideen einbringen. Und sie bezeichnen mich als „eine von uns!“ Tut das gut. Vielleicht gieße ich ja die Wüste, um den harten Boden aufzuweichen. Ich investiere in Menschen, Beziehungen und Kulturverständnis, in Vertrauen, Mitleid und Anteilnahme.

Ich höre, lerne, warte. Gott investiert mit Geduld in mich, damit ich lerne, hier zu wirken. Tief verwurzelt in der äthiopi-schen Gemeinschaft.

Warum ich durchgehalten habe? Es war die leise Stim-me Gottes in mir, der sag-

te: „Mach’s wie ich, hab die Menschen einfach lieb.“

gießen! Die Wüste

Z U M T H E M A klug investieren

DMG-informiert | 5 | 201812

gangen, für die Menschen einen Lebens-raum zu schaffen, hätte eine wesentlich bescheidenere Grundausstattung genügt. Brauchte Adam wirklich 100.000 Arten Pilze? 33.000 Arten Wirbeltiere? Und eine Million Arten Insekten2? Es liegt im Wesen Gottes, gern und großzügig zu geben. So sehen wir Gott in der Schöpfung – und so sehen wir Jesus auf der Erde:

Jesus lädt mal eben Tausende zum Essen ein, besorgt sechs Hektoliter Wein, wo wahrscheinlich anderthalb Schläuche gereicht hätten. Gott gibt. Als einmal einer seiner Jünger eine unglaub-liche Verschwendung abmahnt, lobt ihn Jesus nicht, sondern weist ihn zurecht.3 Uns Sparsamen tut es natürlich weh, dass dieser Jünger ausgerechnet Judas hieß! Immer wieder begegnet uns Gott als überwältigend großzügig. Das hat natürlich etwas mit Liebe zu tun. Liebe die eben nicht rechnet, sondern gibt.

Lohnt sich für Gott diese Großzü-gigkeit? War die Schöpfung eine gute Investition? Erntete er wenigstens die Dankbarkeit der Menschen?

Bisher sprachen wir nur von Dingen, die Gott gibt. Bei der Erlösung der Men-schen ging er noch unvorstellbar weiter: Er gab sich selbst. – Lohnte es sich? War Weihnachten nicht eigentlich die größte Fehlinvestition aller Zeiten? Jesus erzählt davon in einem Gleichnis, Matthäus 21,33–39:

Ein Gutsbesitzer legte einen Weinberg an, umgab ihn mit einem Zaun, hob auf dem Gelände eine Grube zum Keltern des Weins aus und baute einen Wachturm. Dann verpachtete er den Weinberg und verreiste. Als die Zeit der Weinlese kam, schickte er seine Diener zu den Pächtern, um seinen Anteil am Ertrag abholen zu lassen. Doch die Pächter packten seine Diener; einen verprügelten sie, einen anderen schlugen sie tot, und wieder einen anderen steinigten sie. Da schickte der Gutsherr andere Diener, eine größere Zahl als beim ersten Mal; aber mit denen machten sie es genauso. Zuletzt schickte er seinen Sohn zu ihnen, weil er sich sagte: „Er ist mein Sohn, vor ihm werden sie Achtung haben.“ Doch als die Pächter den Sohn sahen, sagten sie zueinander: „Das ist der Erbe. Kommt, wir bringen ihn um, dann gehört das Erbe uns!“ Und sie pack­ten ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus und brachten ihn um.4

In diesem Bibeltext ist die Weihnachts-geschichte erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Der Weinberg ist ein altes Bild für das Volk Israel. Was hat Gott nicht alles investiert, um aus versklavten Stämmen sein Volk zu machen. Wir dürfen den Weinberg gern ausweiten auf die ganze Welt, die herrliche Schöpfung Gottes. Natürlich tun wir Menschen so, also gehörte alles, die ganze Natur, die Meere, Länder, Wälder, Berge, ... alles uns. Und damit können wir tun, was uns gerade schnell mal gut tut. Doch dem ist nicht so!

„Wo finde ich schnell noch ein Geschenk?“, fragen Sie sich vielleicht gerade. Natürlich geht dieser Brauch, einander an Weihnachten etwas Gutes zu geben, auf das größte aller Geschenke zurück: Auf Gottes1 Geschenk, dass er selbst Mensch wird und zu uns kommt. Doch es gibt einen Riesenunterschied zwischen unserer Art zu schenken und Gottes Weise: Wir schenken in der Re-gel Menschen, die alles haben, Dinge, die sie nicht brauchen. Gott schenkt denen, die nichts haben, alles. Er schenkt der Finsternis Licht, seinen Feinden Liebe, Sündern Vergebung, Verlorenen Hoff-nung. Er schenkt Verirrten den Weg, Betrogenen die Wahrheit und Toten das Leben.

Zeigt sich Gott schon in der Schöp-fung als verschwenderisch großzügig, wie dann erst in der Erlösung?

Alles in der Schöpfung atmet Gottes Freigebigkeit: von der unvorstellba-ren Weite des Universums bis zu den unzählbaren Farben, Formen, Gestalten, Gerüchen und Geräuschen in der uns sichtbaren Welt. Wäre es nur darum ge-

Lohnt es, die astronomischen Mieten in einer der Megastädte unserer Welt zu bezahlen, nur weil dort die geistlichen Nöte am größten sind? Lohnt es sich, ganze Familien in eine fremde Kultur zu verpflanzen?

Sparsam wollen wir wirtschaften bei der DMG, ebenso wie Sie in Ihren Gemeinden oder im privaten Leben. Wirtschaftlichkeit ist aber nicht das einzige Kriterium!

Unter dem Strich stehen nicht Summen und Geldbeträge, sondern die Frage: Hast du mit dem, was Gott dir anvertraut hat, das getan, was er im Sinn hatte?

Wir alle sind Haushalter der guten Gaben, die Gott uns gibt. Sicher sagen wir: „Ich habe mein Gehalt verdient.“ Wenn es ums „Verdienen“ ginge, würden die meisten von uns mehr bekommen als sie tatsächlich in ihrer Lohntüte finden. Letztendlich wissen wir: Dass ich arbeiten kann, ist ein Geschenk von Gott. Dass ich eine Arbeitsstelle habe, ebenso. Dass ich Kunden habe, die mich für meine Dienste oder Produkte bezah-len, auch. Sie, die Sie unsere weltweite Arbeit durch Ihre Gaben tragen, sind ebenso ein Geschenk Gottes und ihm sind wir verantwortlich dafür, was wir mit dem tun, was Sie uns anvertrauen.

Bei jeder Ausgabe wollen wir uns fra-gen: Dient das unserem Auftrag? Lohnt sich’s? Die Tugend „Sparsamkeit“ steht nicht im Mittelpunkt. Jesus Christus steht im Zentrum, der Verlorenen Hoff-nung und ewiges Leben schenken will.

Vor Weihnachten suchen wir vielleicht verzweifelt nach einem Geschenk für ei-nen Verwandten. Und wir sind glücklich, wenn wir etwas finden, das er zwar auch nicht braucht, aber wenigstens nicht schon hat. Was er braucht, ist aber auf jeden Fall Jesus. Ihn wollen wir weiterge-ben. Hier und weltweit. Großzügig! Weil Gott gibt.

Günther BeckDirektor

Das hat Priorität:

WIR …

erreichenMenschen, die das Evangelium noch nicht verständlich hören konnten.

helfenin Notsituationen, freigiebig und ohne Ansehen von Person und Religion.

vervielfältigenMission, Glauben, Fähigkeiten, Wissen durch Schule, Unterricht und Ausbil-dung.

vertiefenGelerntes durch kreative Verbreitungs-wege, innovative Dienste und neue Medien.

schauen vorausdamit Projekte langfristige Verände-rung und nachhaltige Hilfe bewirken.

lassen losbeziehen Menschen in Verantwortung ein, ordnen uns unter und geben Auf-gaben ab.

investieren klugin strategisch Geplantes und gehen mit eingesetzten Mitteln sorgsam um.

Günther Beck ist seit Mai 2018 Direktor der DMG. Er hat in Erlangen Theologie studiert, war ab 1984 viele Jahre DMG-Mitarbeiter in Nordafrika, wo er seine Frau Rosemary kennenlernte, später in Frankreich.

Gott gibt!

1. Ich will auf das trinitarische Geheimnis, dass Gott seinen Sohn schickt, der er doch selbst ist, hier nicht näher eingehen und verwende hier „Gott“ und „Gottes Sohn“ unvermischt und ungetrennt nebeneinander.

2. Das sind die bisher katalogisierten Arten. Jährlich kommen 15 000 dazu, bei dem Tempo werden in geschätzt 480 Jahren alle Lebewesen - außer Bak- terien - katalogisiert sein. (www.welt.de)

3. Johannes 12,1-8

4. Neue Genfer Übersetzung

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DMG-informiert | 5 | 2018

T H E M A klug investieren

Um im biblischen Bild zu bleiben, sind-wir nur „Pächter“ dessen, was Gott uns anvertraut hat.

Immer wieder schickt er seine Prophe-ten, um sich seinem Volk in Erinnerung zu rufen. Nicht um ihnen das Gute wegzunehmen, sondern nur „seinen Anteil“. Das, was ihm eh zusteht. Und dann leuchtet die Weihnachtsgeschichte mitten in diesem Text auf, Vers 37: „Zu-letzt schickte er seinen Sohn zu ihnen, weil er sich sagte: ‚Er ist mein Sohn, vor ihm werden sie Achtung haben.‘“ Die Rechnung ging nicht auf. Gott wusste, dass sie nicht aufgehen würde. Trotzdem gibt er alles, weil das seinem Wesen entspricht.

Bei Johannes klingt die Weihnachts-geschichte so (Johannes 1,11): „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an.“ In diesem einen Satz ist diese große „Fehlinvestition“, die Geschichte vom Weinberg, Bethlehem und Golga-tha, zusammengefasst. Man könnte sa-gen, dass diese riesige Investition Gottes doch eine klitzekleine Rendite abwirft. Johannes schreibt weiter: „… so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Für die paar Prozent der Weltbevölkerung, für Sie, liebe Leser, und für mich, hat Gott sein Alles gegeben. Ich bin überwältigt, dass Gott das für mich tut – aber: war es eine kluge Investition?

Die „Rendite“ ist minimal, und doch bricht im ganzen Himmel Freude aus, wenn nur ein Sünder umkehrt (Lukas 15,7).

Eines der Kernprinzipien der DMG ist, klug zu investieren. Wir sind im Schwäbischen gegründet worden und die sprichwörtliche schwäbische Sparsam-keit steckt uns als Organisation zum Glück tief in den Genen. Oft werden die Schwaben als geizig verunglimpft, aber ich habe sie anders erlebt: Sie sind sparsam, um großzügig sein zu können. Das haben sie in der Erweckungszeit des Pietismus im 18. und 19. Jahrhundert gelernt.

Viele Entscheidungen in der Missi-on lassen sich nicht mit den Begriffen Investition und Rendite beschreiben. Lohnt es sich, dass jemand jahrelang eine schwierige Sprache lernt und dann doch nur einzelne zum Glauben kommen?

15 DMG-informiert | 5 | 2018

Pat* ist etwa so alt wie ich (Daniel) und lebt am Ende einer Gasse im Müll unter einer Bauplane. Als wir ihn

besuchen, schraubt er gerade den alten Gastank eines Autos auf, um das Restmetall zu verkaufen. Ausströmendes Gas lässt die Luft flirren, ein Funke könnte eine Stichflamme er-zeugen. Während mein Teamkollege Dting und ich uns etwas angespannt auf improvisierte Hocker setzen, zerlegt Pat das Teil und erzählt. Pats Frau Goy* ist verhaftet worden, weil sie Drogengeld angenommen hat. Wenige Tage später starb eine Bekannte nach schwerer Krankheit. Während er zur Zeremonie ihrer Verbrennung im Tempel war, stahl jemand Pats Werkzeug und die Batterie seines Mopeds, beides ist lebenswichtig. Der Stress durch den Diebstahl verursachte epileptische Anfälle. Bei einem dieser Anfälle schlug er am Rand des Sumpfes neben seiner Hütte mit dem Kopf auf dem Boden auf und ertrank beinahe; ein Freund fand ihn gerade noch rechtzeitig. Pat ist einsam und vermisst seine Frau, vor Trauer hat er kaum gegessen. Es hat erstaunlich Tiefe, als wir mit ihm ge-meinsam Psalm 94 lesen: „Wer hilft mir, standzuhalten gegen Leute, die Unheil anrichten? Hätte der Herr mir nicht gehol-fen, dann hätte nicht viel gefehlt, und ich befände mich bereits in der Stille des Totenreichs.“ Reicht es, dass wir gemeinsam mit Pat in der Bibel lesen und beten? Braucht Pat nicht einfach nur etwas Geld, um seinen Verlust auszugleichen?

Unserem Team ist wichtig, dass wir die gute Nachricht mit Wort und Tat weitergeben (siehe Jakobus 2,15–17). Dabei sehen wir uns nicht als Retter derer, die wir besuchen. Wir respektieren erst einmal, dass sie ihr Leben bisher auch ohne uns bewältigt haben. Pat möchten wir so unterstützen, dass er seine Würde und Selbstbestimmung behält. Dting bot ihm an, ihm beim Schreiben eines Briefes zu helfen, mit dem er bei einer Stiftung um Unterstützung für sein Arbeitsmaterial bittet. Dieses Angebot hat er noch nicht angenommen. Kürzlich begleiteten wir Pat bei einem Besuch seiner Frau ins Gefängnis. Er war aufgeregt. Aus dem Besuchszimmer, in das er nur alleine durfte, kam er freudestrahlend zurück. „Ihr geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte er. Pats Frau vertraut darauf, dass Jesus sie die ein, zwei Jahre im Gefängnis durchträgt. Vergangenes Wochenende feierten wir unseren ersten gemeinsamen Gottesdienst im Slum mit Teilnehmern aus verschiedenen Armenvierteln. Pat zog sich irgendwann nach draußen vor die Hütte zurück. Unser Teamleiter und ich fanden ihn weinend vor – er vermisste seine Frau. Gerne hätte ich das „rettende Wort“ auf den Lippen gehabt. Doch was wir konnten, war uns gemeinsam im Gebet nach dem auszustrecken, dessen Trost unser Herz mit Freude füllen kann. Denn „wir sind nicht wie der reiche Mann, der viel Brot besitzt, das er an Arme verteilt. Wir sind wie Bettler, die den anderen Bettlern sagen, wo sie Brot gefunden haben“ (nach D.T. Niles). * Namen geändert

T H A I L A N D

Daniel und Melanie Böhm P10060

Wie Bettler,die Brot gefunden haben

Vor 20 Jahren haben ein paar kleine christliche Gemeinden im Karibik-

staat Trinidad ihr weniges Geld zusam-mengelegt, um uns Steel Pans zu kaufen und diese per Schiff nach Brasilien zu schicken. Eine Steel Pan ist ein Musikins-trument aus einem halbierten Ölfass, in das Tonfelder als Klangflächen getrieben sind. Werden sie angeschlagen, erzeugen sie einen wunderbar ausdrucksstarken Ton. Die Gemeinden in Trinidad wussten, dass ihr erster Missionar, Chris Hewitt, gut Steel Pan spielte und durch Musik Menschen zum Glauben finden könnten.

Ein Jahr blieben die Steelpans im Zoll hängen – nach viel Gebet und Gottes Eingreifen erhielten wir sie schließlich. Die ersten Reaktionen unserer brasiliani-schen Freunde waren geteilt. Manche hielten die Instrumente zunächst für einen Wok oder eine Opferschale, bis Chris einen Ton anschlug und alle sprach-los lauschten. Chris brachte zwölf Jugend-lichen aus den Slums das Steel-Pan-Spielen bei. Sie waren so arm, dass sie zunächst nicht mal Geld für ein Busticket hatten. Durch stundenlange Proben, gemeinsa-mes Gebet und Bibelstudium entstanden tiefe Freundschaften. Ihnen allen wurde wichtig, mit Musik und ihrem Leben von Jesus weiterzusagen.

Die junge Band nannte sich „Kerusso“, Frohe Botschaft. Sie spielten in Gemein-den, Gefängnissen, bei Indigenen, in Waisenhäusern, öffentlichen Parks und im Fernsehen. Doch Gott hatte mehr vor. Im Lauf der Jahre gaben sie Konzerte auf den Philippinen, in Ägypten, Italien, Schweiz und Deutschland und erzählten Tausen-den von ihrem Glauben an Jesus Christus.

Nach 20 Jahren spielen immer noch acht der ersten Mitglieder in „Kerusso“ mit. Wir kamen nach Trinidad, in die Heimat der Instrumente, und musizierten in Waisenhäusern und Einkaufszentren. Besonders bewegend waren unsere Auftritte in den Gemeinden, die damals im Glauben gegeben haben. Viele haben all die Jahre für „Kerusso“ gebetet. Nun hörten sie staunend, was Gott bewirkt hat. Dank ihres Geschenks haben viele Jesus angenommen.

D E U T S C H L A N D

Doppelblatt zum Heraustrennen für Ihren Hauskreis, zur Predigt­vorbereitung oder für den Austausch.Weitermachen

FRAGEN ZUM EINSTIEG

Wir investieren in unseren Hauskreis: Zeit um dabei zu sein, Phantasie in der Vorbereitung usw. Welche Art von „Rendite“ erwarten wir?

Wozu neigen wir, wenn die Rendite ausbleibt? Noch mehr investieren oder lieber weniger bzw. ganz streichen?

FRAGEN ZUM WEITERDENKEN

Im Gleichnis (Mt. 21,33–45) kommen die Diener (Propheten) vor dem Sohn. Wir, als Boten des Herrn, kommen ja nach dem Sohn. Welche Botschaft an die „Pächter“ haben wir?

Jesus schließt das Gleichnis von den bösen Weingärtnern mit der Frage: „Was wird der Herr des Weinbergs mit diesen Pächtern tun?“ (Mt. 21,40). Seine Zuhörer geben die menschlich zu erwartende Antwort.

• In welchen Teilen gleicht Gott diesem Weinbergsbesitzer? Wo unterscheidet sich sein Handeln?

• Wahrscheinlich hatte die Gemeinde in Trinidad (Artikel von Chris und Nicola Hewitt, S. 14) nach einigen Jahren ihre Spende für die Stahltrommeln vergessen. Aber nach 20 Jahren hörte sie wieder davon. Haben Sie ähnliche Geschichten erlebt?

FRAGEN ZUR PRAXIS

Mareike Weber (S. 11) investiert viel, um die „Wüste zu gießen“.

• Was genau investiert sie? Was motiviert sie?• Wie sieht unsere Wüste aus? Was investieren wir? Was motiviert uns,

dranzubleiben?

Z U M T H E M A

Liedvorschla..geDu beschenkst ….................................................... Feiert Jesus 2: 141Du gibst das Leben …...................................... Ich will dir danken: 331Reich (überreich beschenkt) …............................... Feiert Jesus 1: 177Alle gute Gabe ….............. Gemeindelieder, gestern-heute-morgen: 416Mit allem, was ich bin …........................................... Feiert Jesus 5: 42 Ich verdanke dir so viel, mein Gott …........................ Feiert Jesus 2: 91

In welchem Liederbuch finde ich welches Lied? www.evangeliums.net und www.liederdatenbank.de

mit WirkungGeschenk

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#revolution #dmgintFolge der DMG auf Instagram

Wir haben das Instagram der DMG auf den Kopf gestellt: Täglich lustige und infor-mative Storys vom Buchenauerhof. Posts, die Glauben wecken, zum Bibellesen animie-ren und Spannendes aus aller Welt – Men-schen, Schicksale, Glaube erlebt. Kurzvideos mit Statements unserer Mitarbeiter in 80 Ländern und Interessantes aus dem Alltag.

www.instagram.com/dmgint

Freiwilligendienste – jetzt bewerben!

Die DMG hat das „Quifd“-Siegel für geprüfte Qualität in Organisation und Durchführung unserer Freiwilligendienste im Ausland verliehen bekom-men. Ein umfassender Kriterienkatalog war zu erfüllen, um den rund 40 Freiwilligen, die jedes Jahr mit der DMG weltweit unterwegs sind, einen best-möglichen Einsatz zu garantieren. Junge Leute, die 2019/20 einen kurzen Auslandseinsatz absolvieren wollen, können sich jetzt bewerben:

Chile - Hilfe in Kindergarten u. ProjektbüroFrankreich - Hilfe für MigrantenkinderFrankreich - Suizidprävention Georgien - Kreativ-, Kinder- und JugendarbeitGriechenland - Praktische Dienste in HilfsprojektIndien - Mitarbeit an internationaler Schule Italien - Christliches GästehausNamibia - Hilfslehrer in Förderschule Spanien - Drogenhilfe für MännerTansania - Kinder- und JugendarbeitTansania - Straßenkinderprojekt Thailand – RollstuhlprojektUnd weitere Einsatzmöglichkeiten …

www.freiwillig-im-dienst.de

klug investieren

Chris und Nicola Hewitt P10233

ZUM SCHMUNZELN :)„Stimmung!“, brüllte der Schotte und warf ein Konfetti in die Luft …

17 DMG-informiert | 5 | 2018

„Ihr nehmt doch sicher einen Con-tainer mit euren Sachen mit zurück nach Deutschland, oder?“ Diese Fragen hören wir zur Zeit oft von Freunden, weil wir nach 14 Jahren in Peru unsere Zelte abbrechen. Unse-re Antwort ist: „Nein.“ Wir lassen viele Sachen zurück, die uns ans Herz gewachsen sind. Aber am Ende wird uns sicher der Abschied von lieben Freunden mehr schmerzen als der Verlust materieller Dinge.

Es ging bei unserer Zeit in Peru um mehr als nur Materielles. Darum, Zeit mit Menschen zu verbringen, ihnen zuzuhören, sie zu beraten, Interesse zu zeigen und für sie zu beten, theologische Schulungen durchzu-führen und Interes-sierte zu motivieren, Jesus kennenzulernen und ihm ihr Leben anzuvertrauen. Wir beten, dass unsere Zeit hier Frucht tragen wird, wie es in der Bibel in 1. Korinther 3,6 und 7 heißt: „Eine Person pflanzt, eine andere gießt und Gott selbst schenkt das Gedeihen. So ist nun weder der da pflanzt, noch der da begießt etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.“ Darauf vertrauen wir.Wir haben länger überlegt, was wir tun, wenn unsere drei Kinder Ende 2018 mit

der Schule fertig sind. Sollten wir in Peru bleiben oder fing etwas Neues für uns an? Die Frage legten wir Gott hin, mit der Bitte, uns zu führen. Dann kam eines zum anderen: Ein Freund machte mich (Markus) auf die Stellenausschreibung bei „SEAN International“ aufmerksam. Sie suchten einen neuen Leiter mit Erfah-rung in theologischer Ausbildung vor Ort, was ich hier 14 Jahre lang gemacht habe, mit akademischem Abschluss und guten Sprachkenntnissen in Englisch und einer anderen Sprache. Es fanden sich sogar Nachfolger für unsere Arbeit: Fa-milie Marx (DMG). Erstaunlich wie Gott

unseren Weg vorberei-tet hat.

Von nun an werde ich die weltwei-te Ar-beit von SEAN Interna-

tional leiten, mit deren Fernstudienmaterial um die 200.000 Menschen in verschiedensten Spra-chen auf einfache Art Gottes Wort, die Bibel, studieren (und wir waren schon froh, dass es in der Region Arequipa auf 150 Kursteilnehmer angestie-gen war :) Eine lohnende Arbeit, die weiterwächst

Dr. Markus und Monika Völker P10787

und Frucht bringt. Machen Sie mit? Wir als Familie haben schon einige

Umzüge hinter uns. Bei jedem Neuan-fang hat sich Gott als treu erwiesen und uns über alle Erwartungen versorgt. Oft durch Freunde, die nach Wohnung und Möbeln für uns geschaut haben. Manch-mal durch Unbekannte, die etwas als Sperrmüll auf die Straße stellten. Gott ist kreativ und gibt gern im Überfluss, sodass wir am Ende jeder Etappe andere beschenken konnten.

Ab 2019 sind wir in Deutschland im Reisedienst und erzählen gern in Ihrer Gemeinde oder Ihrem Hauskreis von der großartigen Arbeit von SEAN. Kontak-tieren Sie uns gern über die DMG. Wir als Familie haben

schon einige Umzüge hin-ter uns. Bei jedem Neuan-fang hat sich Gott als treu erwiesen und uns über alle

Erwartungen versorgt.

P E R U

„Ihr habt unsere Kinderbibel für die Canela-Indianer herausgegeben? Diese Investition wird sich lohnen!“, freute sich die Verantwortliche der brasilianischen Bibelgesellschaft. Die schöne, illustrierte Kinderbibel in Canela-Sprache war lange schon unser Traum.

„Biblische Geschichten sind es, die das religiöse Denken der Animisten umgestalten. Wir können uns gar nicht vorstellen, was diese einfachen Geschichten in einem Herzen auslö-sen“ schrieb Johannes Warneck im Missions-klassiker „Die Lebens-kräfte des Evangeliums“. Wir waren uns sicher: Schön illustriert würden die Bibelgeschichten tief in die Herzen dringen. Viele Canelas gaben uns Recht. Schon die Kinderbibel in Portugiesisch fanden sie toll. Doch woher sollten wir Geld für einen Bibeldruck in ihrer Sprache nehmen?

Gott erhörte uns: Im Sommer 2016 schrieb DMG-Direktor Detlef Blöcher: „Lieber Bernhard, liebe Elke, gestern rief mich der Württember-gische Christusbund an. Sie machen einen Jungschartag und wollen für ein Projekt in der Indianerarbeit Geld sammeln.“ Nachdem wir gemeinsam mit Canela-Christen den Text in ihrer

Sprache erarbeitet hatten, organisierte die Bibelgesellschaft Layout, Druck und Transport. Wir konnten 2.000 Kinder-bibeln drucken. Mehr als 6.000 Euro sammelten die Kinder des Christusbun-des, denen wir herzlich danke sagen – auch von den Canelas! Der Rest kam von unserer brasilianischen Mission.

Am 12. Oktober, dem „Tag des Kindes“, veranstalteten wir ein Fest im Indianerdorf mit Übergabe der neuen Kinderbibeln. Mit Canela-Christen orga-

nisierten wir einen span-nenden Stationslauf, danach verlosten wir 55 Kinderbibeln. Gespannt warteten 200 Kinder, ob ihr Zettel gezogen wurde. Wie freuten sich die Gewinner und ihre Geschwister. Ein

13-Jähriger strahlte: „Jeden Sonntag gehe ich ins Kinderprogramm, ich mag die Geschichten von Jesus!“ Ein Vater freute sich, dass sein Sohn die Kinderbibel ge-wonnen hatte, und sagte: „Die Bibel mit Bildern hilft uns, dass wir Gott besser kennenlernen. Und wir können unseren Kindern die Geschichten erzählen.“

Beten Sie bitte, dass die Kinderbi-bel dazu beiträgt, das von Angst vor Geistern geprägte Denken der Canelas umzugestalten. Und dass der Heilige Geist Kinder wie Eltern zum Glauben an Jesus führt.

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Gespannt warteten 200 Kinder, ob ihr Zettel ge-

zogen wurde. Wie freuten sich die Gewinner und ihre

Geschwister.

Hugo kommt aus ärmlichsten Verhältnissen. Sein Vater war ge-

walttätig, Alkoholiker und hat die Familie oft im Stich gelassen. Als Jugendlicher hat Hugo sich für Jesus entschieden und fortan durch harte Arbeit für seine Mutter und die Geschwister gesorgt. Mit 20 heiratete er und hatte … buchstäblich nichts! Heute ist Hugo ein wohlhabender Kleinunternehmer, er hat strategisch und großzügig investiert.

Ein Beispiel: In seinem Haus hat er ein hochwertiges Aufnahmestudio installiert, in dem wir seit Jahren als Mission christli-che Radiosendungen aufnehmen. Weder ich, noch unsere Mission noch irgendeine Gemeinde haben da investiert. Hugo tat es, ohne darüber zu reden.

Im Oktober lädt Hugo unser Team nachts um elf noch zum „Asado“ (Grill-fest) ein und macht uns Ziefles damit ein geniales Abschiedsgeschenk.

Er verblüfft uns mit seiner Lebens-, Dienst- und Geberstrategie. „Werden Leute wie du nicht ständig ausgenutzt?“, frage ich ihn. Er antwortet: „Wenn ja, ist das nicht mein Problem, sondern das der anderen.“ Hugo redet nur selten über eigene Notzeiten. Nicht alles ist ihm ge-lungen. Doch heute hat er eine funktio-nierende Firma und investiert strategisch in Gemeinde und Mission. Das hat er schon als armer Schlucker getan, heute macht er es halt in größerem Maßstab.

Hugo sagt: „Ich bin zum Segnen beru-fen. Wenn meine Firma läuft, kann ich in Gottes Reich investieren.“ Hugo ist mir ein Vorbild. Ihm konnte ich die Leitung unserer Medienarbeit „SAL global“ in die Hand legen. Künftig unterrichte ich an der Bibelschule in Brake (Deutschland), weiterhin im Auftrag der DMG.

A M E R I K A B R A S I L I E N C H I L E

Bernhard und Elke Grupp P10194

Hans und Carmen Ziefle P10864

Freude beim Lesen

Die Kinderbibel der Canelas

Monika, Markus und Valentin

Peruanische Christen segnen Markus für seine neue Aufgabe

Von einem Mann, der gerne gibt

Wie Gott unsere Arbeit wachsen lässt

18NEU: Eckart und Nadine Breitenmoser

P10912

E U R O P A D E U T S C H L A N D D E U T S C H L A N D

Bildunterschrift

Ich staunte nicht schlecht, als mir der junge Seemann Jerome von den

Philippinen die Hand reichte und sich für meine Andacht bedankte, die ich auf dem Bananenfrachter gehalten hatte. Er wollte mir dabei einen zusammengefal-teten Hundertdollarschein zustecken. Ich solle das Geld Bedürftigen geben, damit er von seinen Sünden reingewa-schen werde, meinte er. Ich erklärte ihm freundlich aber klar, dass Jesus unsere Sünden kostenlos reinwäscht – nicht durch gute Taten. Dann gab ich ihmeine Bibel und einen Glaubensgrund-kurs in seiner Sprache, die er dankend annahm.

Ich bin Seemannsmissionar in Bre-merhaven, wo ich Schiffe besuche und den Mannschaften aus aller Welt meine Zeit und ein offenes Ohr schenke. Es ist wichtig, den Männern, die oft mehr als ein halbes Jahr am Stück auf See sind, seelsor-gerlich beizustehen. Dabei gebe ich ihnen die beste aller Bot-schaften weiter; dass Jesus von Schuld befreit, wenn wir an ihn glauben. Jahre später auf einem ähnlichen Schiff kam ein Seemann in den Aufenthaltsraum, nahm eine meiner Bibeln und ermutigte seine Kollegen, sie zu lesen. Es war Jerome, der inzwischen Christ war.

Dass wir mal in der Mission landen, hätte ich nie gedacht. Nadine und ich kommen beide aus zerrütteten Famili-en, in denen Glaube keine Rolle spielte. Unser Richtungswechsel erfolgte mit Anfang 20, wir waren bereits befreun-det, bei einem Auslandsjahr in den USA. Nadine schloss sich einem Bibelkreis an und staunte über den gelebten Glauben ihrer Freunde. Mit den Wochen wollte sie „den schmutzigen Mantel ihrer Sün-de“ ablegen, wie sie sagte. Kurz darauf ließ sie sich taufen.

Für mich brach eine Welt zusammen, ich konnte ihre Entscheidung kaum einordnen. War ich doch überzeugt, dass wir schon Christen waren, als Säugling getauft und mit 14 konfirmiert. Natürlich glaubte ich an den „lieben Gott“. Durch viele Gespräche wurde ich

offener. Nadine erklär-te mir, dass ein Christ letztendlich jemand ist, der Christus von Herzen folgt und sich nach der Bibel richtet – das war bei mir nicht der Fall. Ich fing an, nach Gott zu fragen,

und nahm schließlich ebenfalls Jesus an. Leider war mein Glaubensleben anfangs noch von vielen Kompromissen geprägt.

Anders bei Nadine, die richtig Fort-schritte machte, zu jedem Bibel- und Gebetskreis ging und Interesse für Missi-on entwickelte. Nach eineinhalb Jahren

fing ich an, wie sie nach Gottes Willen zu fragen, mehr in der Bibel zu lesen und über meinen Glauben zu reden. 1998 machten wir unsere ersten Missionsrei-sen, bei denen Gott mir einen klaren Ruf schenkte. Gleichzeitig steuerten wir den „heiligen Hafen“ der Ehe an.

Apropos Hafen: In jenem Jahr kamen wir mit einem Seemannsmissionar in Kontakt, mit dem ich auf die riesigen Frachtschiffe im Hamburger Hafen ging. Wir waren sprachlos über die Möglich-keiten und Offenheit auf den Schiffen. Wir redeten mit Matrosen und Offizie-ren aus der ganzen Welt über Jesus und fanden unsere Berufung. Es folgten eine theologische Ausbildung in Holland, ein Praktikum in Hamburg und weitere in den USA. Seit 2005 sind wir in Bremer-haven tätig.

Es ist ein Privileg, Seeleuten aus aller Welt Gottes frohe Botschaft weiterzuge-ben. Seit kurzem gehören wir zur DMG-Familie, die uns Kollege Felix Henrichs ans Herz gelegt hat, der im Hafen von Rotterdam arbeitet. Im Laufe der Jahre besuchten wir hunderte Seeleute auf den Schiffen in Bremerhaven, brachten ihnen Gottes Wort und ermutigten sie. Einzelne kamen zum Glauben, von Sucht frei und haben Hoffnung gefunden. Beten Sie bitte, dass noch viele Seeleute bei Jesus Anker werfen.

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Wir waren sprachlos über die Offenheit auf den

Schiffen. Wir redeten mit Matrosen und Offizieren

aus der ganzen Welt über Jesus Christus.

Wo Seeleute vor Anker gehen!

Gerhard und Bettina Denecke P10102

Drei echte Weise aus dem Morgenland gesucht

Kreative Liebe

dabei, dann fehlte er und reagierte nicht auf unsere Anrufe. Zumindest hatte er sich bei der Probe die Weihnachtsge-schichte erklären lassen, viele Fragen gestellt und auf diese Weise das Evan-gelium vom Mensch gewordenen Sohn Gottes gehört. Doch wer war nun unser dritter Weiser? Es blieben nur noch zwei Proben bis Weihnachten!

Am Ende sprach unser einziger echter Weiser aus dem Morgenland Farsi, die Sprache seiner Heimat Iran, ich habe mich auf Türkisch vor-gestellt und der andere Deutsche probierte ein paar Worte Japanisch.

Aufgeregt waren wir alle, doch es lief super. Unser orientalischer Weiser war richtig überzeugend. Wenn er aus sei-nem ehemals nichtchristlichen Hinter-grund sagte: „Jesus ist der verheißene König und Messias“, klang das viel passender als bei uns.

Als wir zu Herodes kamen, verstand dieser zunächst kein Wort und brauchte einen Bibelkundigen, der ihm übersetzte, bevor er uns nach Bethlehem schickte. Mit Maria und Josef lief die Verständi-gung deutlich besser. So ist das im Reich Gottes: Die dem Messias Jesus ihr Herz öffnen, denen öffnet Gott auch das Ohr. So werden Mächtige zu Narren und Geringe und Bedürftige zu Weisen, wie damals beim ersten Weihnachten.

Wer mithelfen möchte, dass noch mehr „Morgenländer“ vom Messias Je-sus hören, kann uns gerne über die DMG unterstützen. Herzlichen Dank.

Vielleicht gibt es in unseren Gemeinden echte weise Män-

ner aus dem Morgenland, die auf die Geburt von Jesus aufmerksam machen möchten? Wir planten unser Krippen-spiel für den Heiligabend-Gottesdienst. Wäre es nicht famos, wenn ein paar Geflüchtete mitspielen würden? Ein echter Schwarzafrikaner, statt des mit Schokolade angemalten Ersatzweisen? Das wäre doch was! Sie könnten ihr fröhliches Tempera-ment einsetzen und in ihren Sprachen über den neuentdeckten Stern jubelnd den Kirchengang nach vorne kommen. Sie müssten nicht mal viel Deutsch können, weil die Weisen damals auch nicht unbedingt die Landesprache Israels sprachen, oder?

Wir fragten zwei Afrikaner. Einer sagte direkt ab, der zweite kam zur Probe und spielte das mit dem Stern schon gut. Es klang auch super in seiner Sprache. Leider gab auch er uns einen Korb: „An den Probeterminen muss ich meinen Sohn zum Sport bringen.“ Schade! Gut, dann spielte ich eben doch selbst als weißer Weiser im Krip-penspiel mit.

Ein „Weiser“ aus Nahost hat sofort zugesagt. Ob auch seine Frau mitspie-len würde? „Ich frage sie mal“, sagte er. Beim nächsten Treffen brachte er zudem seinen Freund aus der Asylun-terkunft mit: „Er ist kein Christ, darf er trotzdem mitmachen?“ „Gerne, wir probieren es!“ Er war bei zwei Proben

Als wir zu Herodes kamen, verstand

dieser zunächst kein Wort und brauchte

einen Bibelkundigen.

Jesus ist bei mir und lässt mich nicht los. Er gibt Liebe im Überfluss.

Kreative, sich verschenkende Liebe! Weil ER mich beschenkt, möchte ich selbst verschwenderisch geben.

Bei der vierzehntägigen Erhaltungs-Chemo trifft man (und Frau) sich immer wieder und kommt ins Gespräch. Krebs ist für die Betroffenen ein einschnei-dendes Thema, die meisten wünschen sich einfach nur jemanden, der ihnen wirklich zuhört. Ratschläge sind zwar gut gemeint, kommen aber selten gut an – es sei denn, man ist selbst betroffen. Gott ist gut. Das erlebe ich und gebe es manchen weiter.

Gott hat mich beschenkt. Ich darf in einem der schönsten Flecken Deutsch-lands leben: Im Allgäu begegne ich Menschen, die neugierig sind, was in der Bibel steht. Ich treffe mich mit einzelnen und mehreren zum Entdeckerbibellesen. Als Singlemissionarin bin ich beschenkt durch viele Freunde, die für mich da sind, wenn die Schwachheit überwiegt. Und durch die DMG, die mir mehr eine Familie als Organisation ist. Glücklich bin ich auch über meine Gemeinde. Wir sind zu unserer „Freizeit“ daheimgeblieben und haben diverse Aktivitäten mitein-ander gemacht – vor Ort, jeder konnte im eigenen Bett schlafen. Wir gingen in einen Gasthof feudal mittagessen und hatten Freude miteinander. Die Kinder haben superleckere Cookies gebacken, was am Sonntag jeder sehr genoss.

Falls Sie mich wiedersehen oder ken-nenlernen möchten, komme ich gerne zu Vorträgen in Ihre Gemeinde. Schrei-ben Sie mir über die DMG.

Kirsten Dollen P10113 19

Eckart und ein Seemann

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Jedes Jahr gibt es ein „Schwarzbuch“, das Fälle von Steuerverschwendung

anprangert. Manchmal denke ich, wir Missionare müssten auch so etwas haben: Vor ein paar Tagen rief mich ein Kollege an und erzählte, dass er den gan-zen Tag gefastet hat. Nur um von Gott zu hören, was der nächste Schritt ist. Ist das nicht Verschwendung, den ganzen Tag beten? Bin ich selber besser: Wenn ich Stunden in Gebet in meinem Büro oder in Moscheen Berlins verbringe? Könnte ich mit meiner Arbeitszeit nicht Sinnvolleres anfangen?

Doch Jesus beschenkt mich in diesen Stunden, damit ich Geflüchteten in Ber-lin von ihm weitersagen kann. Im Gebet nimmt mir Jesus innere Vorbehalte gegenüber Muslimen ab und verwandelt sie in Liebe. Ja, auch ich als Missionar bin

nicht vor Überheblichkeit und Vorbe-halten geschützt. Der Titel Missionar ändert nicht automatisch meinen Cha-rakter – Gebet schon! Die Menschen in der Moschee und auf den Märkten spü-ren, mit welcher Herzenseinstellung ich komme. Meine Arbeit wäre wirkungslos, wenn ich mich nicht immer wieder von Jesus erneuern lassen würde.

Seit 17 Jahren arbeite ich unter Mus-limen, jedes Jahr war der Fastenmonat Ramadan für uns als Familie eine Zeit besonderer Anfechtung. Muslime sind in diesen 30 Tagen häufig gereizt, weil sie tagsüber nichts essen und trinken. Der Ramadan dieses Jahr war anders. Ich hat-te tiefe Gespräche über Jesus. Viele Male war ich abends beim Fastenbrechen. Einem Pakistani konnte ich Geschichten aus der Bibel erzählen. Er wurde nach-denklich, ein ehrliches Suchen.

Diese Veränderung führe ich auf Ge-bete von Unterstützern und eigene in-tensive Zeit mit Jesus zurück. Diese Art Verschwendung gehört ins „Weißbuch“ für Gemeinde und Mission! Jesus will uns beim Beten beschenken. Dass wir Dinge erleben, die wir nicht erwarten.

Neun Liter Kaffee brühen Gerrit und Jorine jeden Mittwochmor-

gen auf. „Bekomme ich auch einen?“ „Wie, Kaffee umsonst?“ „Von wo seid ihr denn?“ „Warum macht ihr das?“ Viele kommen in unser leuchtend oranges Zelt zu unserer Aktion „Kaffee für Alle“. Wir stellen mittwochmorgens das Zelt auf einem öffentlichen Platz auf und verschenken Zeit, Kaffee und ein offenes Ohr. Unser Angebot wird immer bekannter, viele kommen gerne.

In Evershagen, einem typische Platten-bauviertel Rostocks, leben viele ältere und sozial schwache Menschen. Unser Zelt ist ein Treff für Leute am Rande der Gesellschaft. Wir hören von F. und seinen Erfahrungen im Knast. Von T., der jahrelang Schiffskoch war und nun wegen einer Krankheit im Rollstuhl sitzt. Ein junger Mann muss demnächst seine Haftstrafe antreten und bittet meinen Kollegen, ihn im Gefängnis zu besuchen. Seniorin B. freut sich an der Unterhal-tung und einer liebevollen Umarmung.

An kalten, stürmischen Tagen fällt es mir schwer, geduldig zuzuhören. Beson-ders, wenn manche Menschen schon früh am Morgen Alkohol intus haben. Unsere Mühe lohnt sich. E. erzählte mir von ihren sieben Kinder, die sie von vier Männern hat. Ihr Ältester ist krank, nahm Drogen und sitzt im Knast. Die alleinstehende Mutter kümmert sich mit Liebe um ihre Kleinen; in ständiger Angst, dass ihr das Amt die Kinder weg-nehmen könnte.

Im Sommer war eine ihrer Töchter bei einer Freizeit. Sie kam freudig zurück und erzählte, dass sie an Jesus glaubt. Gerne geht sie in die Gemeinde. Deshalb lassen wir uns nicht entmutigen, bauen weiter, egal bei welcher Witterung, un-ser Zelt auf und schenken Kaffee aus.

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Wir versuchen in einer spanischen Kleinstadt nahe Madrid Men-

schen mit dem Evangelium zu erreichen. Manchmal ist entmutigend, wie wenig Interesse am Glauben die Leute haben. Dazu kommt, dass ich als Mama mit vier quirligen Kindern oft nicht die Zeit und Kraft habe, mich so in Mission einzu-bringen, wie ich es gern würde. Zweifel schleichen sich ein: „Was kann ich schon für Gott geben?“

„Die Person, die du gerade vor dir hast, ist die, der du gerade dienen sollst“, sagte mal ein älterer Missionar zu mir. Er hatte jahrelang auf der Straße gepredigt und war Leiter eines großen Teams. Dann bremste die Krankheit Parkinson seinen Dienst aus. Als ich ihn kennenlernte, fiel ihm das Reden schwer und er konnte nur noch mit Hilfe seiner Frau gehen. Aber Gott führte Menschen zu ihnen, die sie mit ihrer gastfreundli-chen Art segnen konnten. Von diesem Ehepaar habe ich gelernt, dass wir für Gott auch in Schwachheit brauchbar sind und in jeder Lebenslage Liebe weiterge-ben können.

Das Telefon klingelt, eine Freundin ist am Apparat. Sie hatte Streit mit ihrem Mann, fühlt sich mit ihren kleinen Kindern zu Hause eingeschränkt und ist traurig, dass ihr Mann sie als Haus-frau nicht wertschätzt. Sie will sich eine Arbeit suchen. Wir reden, ich höre ihr zu. Sage, dass ich sie verstehe. Aber auch, dass eine Arbeitsstelle das Grundproblem ihres Lebens nicht lösen wird. Wir Menschen sind Sünder und tun uns immer wieder gegenseitig weh. Wir brauchen Jesus in unserer Ehe und unse-rem Leben. Nur er kann uns helfen, zu lieben und zu vergeben. Ob ich mit ihr für ihre Situation beten darf? Sie meint: „Ja, gerne.“ Danke Herr!

Nachdem ich aufgelegt habe, blicke ich in die Gesichter meiner Kinder. Jetzt habe ich sie vor mir und darf ihnen die-nen. Es macht dankbar, wie Jesus mich im Kleinen gebraucht. Manchmal denke ich, meine Zeit, Kraft und Gebete sind zu wenig. Doch Jesus kennt meine Situ-ation und meine Grenzen. Er kann mit zwei Fischen und fünf Broten Wunder bewirken.

Papua Neuguinea war von 1985 bis 1996 unsere geliebte Heimat. Ich war für die Betreuung junger

Gemeinden entlang der Küste zuständig. Margret machte im Religionsunterricht der internationalen Schule Kinder mit Jesus bekannt. Bald luden uns Mamusi-Stammesleute ins bergige Hinterland ein. Fünf Jahre später gab es bereits zwei lebendige Gemeinden. Bei meinem ersten Fußmarsch ins Stammesgebiet hatten sie uns noch mit Pfeil und Bogen umbringen wollen. Weil ihnen dies wider Erwarten nicht gelungen war, hatten sie sich auf Jesus eingelassen.

Gott schickte uns damals den Lehrer Kore über den Weg. Er hatte dreizehn Frauen, die letzte, Mary, war über-zeugte Christin. Er wollte sie wie die anderen gewaltsam loswerden, aber sie kam zurück. Das beeindruckte ihn so sehr, dass er Jesus sein Leben anvertraute. Kore und seine Frau waren die ersten, die eine theologische Ausbildung absolvierten und als Missionare der Südsee-Evangelikalen-Kirche in ein anderes Land gesandt wurden. Mit ihnen rückte Mission in den Fokus der Gemeinden. Nach der ersten Missionskonferenz 1996 kam unsere Zeit in Papua Neuguinea zum Abschluss.

2018 lud uns die Südseekirche zu ihrem 70. Jubiläum ein, was für eine Freude. Bei einer Zeltevangelisation hörte ich mich wieder in Pidgin predigen, wir waren ganz in unserem Element. Als Gäste der Jubiläumskonferenz erlebten wir mit, wie unser Freund Kore zum Superintendenten der gesamten Kirche eingesetzt wurde. Wir besuchten ihre theologische Ausbildungsstätte, hielten Unterricht über Ehe und Familie und hatten seelsorgerliche Gespräche. Die Tage darauf besuchte Margret Frauengruppen, während ich mit Kirchenleitern einen Buschtrip unternahm.

Mamusis hatten ein Schwein geschlachtet und empfingen uns mit Buschtrommeln und Gesang. Wir hörten bewe-gende Berichte aus den Anfängen der Gemeinden. Überall wurde ich zum Predigen aufgefordert. Wie schön, wenn Menschen sich für Jesus entscheiden. Im Volk der Mengen gibt es allerorts Aufbrüche, in Sovula entsteht gerade eine Gemeinde. Durch inzwischen zwölf Kol-Gemeinden werden heute die Nachbarstämme erreicht. Aus unseren schwachen und angefochtenen Anfängen sind Gemeinden entstanden, die von einheimischen, gut ausgebildeten Mitarbeitern geleitet werden. Am Ende erlebten wir einen Gottesdienst aller Distriktgemeinden – fünf Stunden lang, unvergesslich!

E U R O P A D E U T S C H L A N D S P A N I E N Ö S T E R R E I C H

Marianne Diemer P10105

Hans-Georg und Margarete Hoprich P10260

Julia und César Palomino Parada P10511

Friedhelm und Jani Wölfert P10856

Im orangen Zelt

Kaffee und Zeit zu verschenken

Das Schwarzbuch eines Missionars!?

Geben und Großes erwarten

Reisetipps 2019

06.–10.05.2019 DMG-Missionsfreizeit Buchenauerhof

Zeit für gemeinsames Bibellesen, Gebet und interessante Berichte aus der Mission. Info und Anmeldung: [email protected] oder Tel. 07265 959-0

30.03.–08.04.2019 Jenseits des Jordans …

Reise durch Jordanien mit wunderschöner Landschaft, Kultur und wertvollen Impulsen. Info und Anmeldung: [email protected] oder Tel. 07265 8610

13.06.–23.06.2019 Israelreise für Jung und Alt

Begegnungs- und Gebetsreise ins Heilige Land. Info: [email protected], Tel. 07265 959-153 Anmeldung bei: www.schechingertours.de

Hans-Georg und Margarete orientieren sich neu in Europa oder Afrika. Bitte beten Sie um Gottes Führung.

Zurück ins Abenteuer!

Der Titel Missionar ändert nicht automatisch meinen Charakter – Gebet schon!

Dann komm ins Team unserer Heimatzentrale. Wir suchen einen …

Mitarbeiter Finanzbuchhaltung (m/w)Selbständige Durchführung der laufenden Finanzbuchhaltung,

Vorbereitung und Begleitung des Jahresabschlusses, Bearbei-tung von Vermächtnissen und Darlehen, Zahlungsverkehr und Kassenführung.

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keitsarbeit. Ideenreiche Person, die Feuer und Flamme für Jesus ist. Konzeption und Umsetzung kreativer Projekte in Medien, von Video bis Druck sowie Mitarbeit in Veranstal-tungsplanung. Redaktionelle Erfahrung von Vorteil.

www.DMGint.de/Stellenangebot

Begeistert für Jesus?!

Veranstaltungenauf dem Buchenauerhof74889 Sinsheim // Info-Tel.: 07265 959-0

16.12.2018 Gebetssonntag Amerika

20.01.2019 Gebetssonntag Europa

In Ihrer NäheInfos: www.DMGint.de/Gemeinde-Events

06.01.2019 JUMIKO, Messe Stuttgart: www.jumiko-stuttgart.de 27.01.2019 Missionstag, 72584 Hülben

03.02.2019 Missionstag, 35745 Herborn-Seelbach

Seminare 2019 auf dem BuchenauerhofErleben Sie die DMG-Heimatzentrale als Ort der Begegnung und Weiterbildung

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Bei Adressänderungen: Tel. 07265 959-128, [email protected]

Direktor: Günther Beck Chefredakteur: Theo Volland ([email protected]) Layout: David Spieth / mentis Kommunikation und Werbung

Erscheinung: Fünfmal jährlich Titelfoto: Claudia und Michael Göthel, DMG

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Spendenkonten:Volksbank Kraichgau, DMG IBAN: DE02 6729 2200 0000 2692 04BIC: GENODE61WIE

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Mit dem Kauf unserer Bücher und Kalender (versandkostenfrei ab 20 Euro) unterstützen Sie Mission und erhalten faszinierende Einblicke in fremde Kulturen.

Die leise Erweckung 15,95 €Wie Gott die Flüchtlinge in unserem Land berührtVon DMG-Redakteur Theo Volland (Hrsg.)

Ein Engel im Stadtbus. Eine kaputte Lampe in der Asylunter-kunft, die im passenden Moment trotzdem leuchtet. Und ein überraschender Feueralarm, der die Taufe von 40 Geflüchteten ermöglicht. Gott tut Wunder, mitten in unserem Land.

Mit anderen Augen 12,90 €Perspektiven des Evangeliums für Scham-, Schuld- und AngstkulturenJayson Georges (übersetzt von Fred Eick, DMG)

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Lino, der Melonendieb 6,00 €Ein Erlebnis aus Südamerika.Geschichte: Marianne Diemer, Illustration: Ute Haller.

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Italienische Momente 2019 2,00 €Postkarten-, Wand- und Tischkalender (15x16 cm)

Begleiten Sie uns zu Ehepaar Kröckertskothen nach Italien. Thomas’ Fotos und Rebeccas Kurzandachten haben Stil und Tiefe. Ein Blick ins Herz zweier Missionare.

www.DMGint.de/BuecherAnmeldung und Informationen:Tel. 07265 959-0, E-Mail: [email protected], Internet: www.DMGint.de/Seminare

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29.–30.03.2019

Armut

Wie entsteht sie und wie kann man sie bekämpfen, ohne Abhängigkeiten zu schaffen?

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30.03.–04.04.2019

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Christsein authentisch leben und verständlich von Jesus reden. Impulse von Ulrich und Regina Hees, Leiter des „Forums Evangelisation“ (München).

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21.–28.08.2019

Die Bibel hören & erlebenBiblische Geschichten lebendig weiterer-zählen. Ein praktisches Seminar mit Birte Papenhausen.

07.–10.10.2019

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Schulungsangebot für Gemeinden und Ehrenamtliche mit Uschi Lautenschlager (Wycliff), Missionarin Ruth Waweru und DMG-Mitarbeiter Gerhard Burbach

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Welche Fragen und Gefühle bewegen Trauernde? Welche Möglichkeiten haben Sie, Betroffene zu begleiten?

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05.11.2019

Stay Fresh. Stay ForeverWaren Sie schon mal tief traurig? Gemeinsam hören wir, wie wir mit Jesus innere Kämpfe und Anfechtungen über-winden und die Freude wiederentdecken.

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Designing your lifeWenn Sie die Wahl hätten, Ihr Leben auf besondere Weise zu gestalten, würden Sie es wagen? Sie haben die Frage mit „Ja“ beantwortet? Dann melden Sie sich noch heute an. Mit Dr. Bethel Schnitzlein.

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2018/19 hat die DMG mehr als 30 neue Missionare! Das ist genial, und bei manchen fehlt nicht mehr viel bis ans Ziel. Beispielsweise bei Rolf und Sofia Schulz auf ihrem Weg in die Studentenarbeit nach Japan. Timon und Ann-Kristin Steiner wollen in Südafrika theologisch unterrichten, und Samuel Tom wird Gefängnisseel-sorger in Brasilien. Sie und einige andere stehen kurz vor der Ausreise und suchen noch Unterstützer. Ähnlich geht es langjährigen Missionaren, die eine wunderbare Arbeit tun, aber von ihrem Freundeskreis nicht voll finanziert werden. Manche sind bei 90 Prozent, haben also beinahe was nötig ist. Helfen Sie uns, solche Spenden-lücken zu schließen. Damit neue Missionare ihren Einsatz beginnen und bewährte Mitarbeiter ihre wertvollen Aufgaben tun können. Stützen Sie Missionare zu Weih-nachten auf dem „letzten Meter“ ans Ziel.

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DMG-Weihnachtsprojekt